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KURZES
BIBELWÖRTERBl ICH.
Unter Mitarbeit
Lic. Dr. G. BEER Professor in Strassburg, D. H. J. HOLTZMANN Professor in
Strassburg, D. E. KAUTZSCH Professor in Halle, D. C. SIEGFRIED Professor
in Jena, f Dr. A. SOCIN Professor in Leipzig. Dr. A. WIEDEMANN Professor
in Bonn, Dr. H. ZIMMERN Professor in Leipzig
herausgegeben
D. H. GUTHE
Professor in Leipzig.
Mit 4 Beigaben, 2 Karten und 215 Abbildungen im Text.
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Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck]
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Alle Rechte vorbehalten.
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DRUCK VON H. LAC IM' .) K IX TÜBINGEN.
III
Vorrede.
Eine kurze Kechenschalt über die Arbeit, aus der dieses „Kurze Bibelwörter-
buch" hervorgegangen ist, soll zugleich über seine Einrichtung Auskunft geben.
Die Stichwörter sind nach Luthers Uebersetzung mit Hülfe mehrerer Konkor-
danzen, namentlich der von Lanckisch, die ich in der dritten Ausgabe (1696) benutzt
habe, ausgesucht worden. Dies geschah, ehe die „im Auftrage der Deutschen evan-
gelischen Kirchenkonferenz durchgesehene Ausgabe'- der Luther'schen Uebersetzung
in Halle a. S. 1892 erschien. Den Text, den diese darbietet, habe ich daher erst bei
der Bedaction berücksichtigen können und bin ihm hauptsächlich gefolgt in der Schrei-
bung der Eigennamen mit C oder K, mit T oder Th. Von den ausgesuchten Stich-
wörtern habe ich eine sehr grosse Anzahl später ausgeschieden. Nach dem Plane
des Werks sollte nicht behandelt werden, was rein biblisch-theologischen Inhalts wäre.
Diese Bestimmung wurde hauptsächlich aus Bücksicht auf den Baum getroffen, weil
zu befürchten war, dass die Aufnahme der biblisch-theologischen Artikel der Kürze
des Bibelwörterbuchs erhebliche Schwierigkeiten bereiten würde. Von solchen Stich-
wörtern sind nur wenige geblieben, wie Gott, Herr, Engel, Satan, Hölle, Paradies,
Opfer, theils wegen der eigenthümlichen sprachlichen Fragen, die für sie in Betracht
kommen, theils wegen ihres engen Zusammenhangs mit den Alterthümern oder der
Geschichte. Ferner wurden in der Begel ausgeschieden solche Stichwörter, über die
sich nichts Anderes sagen lässt als eine Umschreibung des Zusammenhangs . in dem
sie vorkommen. Diese Sichtung ergab eine sehr wesentliche Verringerung der Stich-
wörter. Beibehalten wurden Personen- oder Ortsnamen von fraglicher Bedeutung nur
dann, wenn sich gleichlautende oder irgendwie verwandte Namen von Bedeutung fan-
den, um derentwillen ihre Erwähnung geboten erschien. Auch Beinamen sind nur
aufgeführt worden, wenn sie zur Unterscheidung verschiedener Träger dienen oder
ihre Deutung von Belang zu sein schien. Sollte also ein Leser nach einem biblischen
Namen vergeblich in diesem Wörterbuch suchen, so darf er sich getrost saa'en, dass
über ihn nichts Näheres bekannt ist.
Der Entschluss, nach Luther"s Uebersetzung die Stichwörter zu bestimmen, hat
andererseits dazu geführt, einige Artikel aufzunehmen, die nur der deutschen Wort-
erklärung dienen. Eine feste Grenze ist in solchen Fällen kaum zu ziehen, da der
deutsche Ausdruck off wegen des Grundtextes ein Interesse hat. Sollte ich vielleicht
hierin etwas zu weit gegangen sein, so wäre das kaum ein Sehade: belästig! wird
dadurch niemand! Nichl selten habe ich auch Stichwörter eingefügt, die bei Luther
nicht vorkommen, z. B. Negeb (statt des irreführenden „Mittag"), Palästina, üeber-
>etzungen, Zeitrechnung. Eleutheropolis, Diospolis u. a. In der Regel dienen sie dem
Zweck, Uebersichten zu bieten und verwandte Dinge zusammenzufassen, oder es hau-
jy Vorrede.
(Ich sich am Eülfsstichwörter , die über oft vorkommende Namen kurze Auskunft
geben sollen.
Auf meinen Wunsch sind einige Artikel in Form einer Tabelle oder Liste be-
handelt worden, z.B. Bäume, Edelsteine, Dornen, Gleichnisse, Pflanzen, Steine, Thiere:
in diesen Listen sind die einzelnen Namen, wenn es nöthig war, alphabetisch geordnet,
und zwar unter £. Die Listen sollen nicht die einzelnen Artikel ersetzen — diese
sind ausserdem vorhanden — sie sollen eine leichte Uebersicht über den betreffenden
Stoff bieten. Doch betrachte ich selbst sie nur als einen Versuch. Vielleicht bewährt
er sich als brauchbar. Es ist nämlich nicht möglich, die Listen übersichtlich und
vollständig zugleich zu gestalten. Vollständig sind sie in den hebräischen und deut-
schen Ausdrücken, unvollständig — was ich hier ausdrücklich bemerkt haben will —
in den griechischen und lateinischen, da die griechischen und lateinischen Ueber-
setzungen in der Wiedergabe namentlich der Edelsteine, Pflanzen und Thiere so stark
schwanken, dass eine vollständige Aufführung' ihrer Ausdrücke seltsame Ungeheuer
von Listen ergeben würde. Freilich bestellt die Möglichkeit, die Lücken bei den ein-
zelnen Artikeln auszugleichen. In einigen Fällen ist das auch durch Professor Socin
von vornherein geschehen, und es würde noch mehr zur Ausgleichung geschehen sein,
wenn ihn nicht anfangs die Verschlimmerung seiner Krankheit und zuletzt sein Tod
(24. Juni 1899) daran gehindert hätte. Mein eigener Versuch, bei der Redaction der
Artikel noch nachzuhelfen, erwies sich sehr bald als unausführbar : ich hätte dann in
die Artikel dieses Mitarbeiters stärker eingreifen müssen, als mir zulässig zu sein schien.
Alier wie bei diesen Listen, so ist es überhaupt nicht die Aufgabe dieses „Kurzen
Bibelwörterbuchs", vollständig zu sein. AVäre das Streben darauf gerichtet gewesen,
so wäre aus der .Kürze'- nichts geworden, und diese war ein wesentliches Stück
des ursprünglichen Entwurfs. Ich freue mich, jetzt nach Vollendung der Arbeit es
sagen zu können, dass der anfangs gedachte Umfang, 45—50 Bogen einschliesslich
der Abbildungen, nicht überschritten worden ist Ich habe dies Ziel dadurch zu er-
reichen gesucht, dass ich zu jedem Stichwort eine Angabe über den Umfang des Ar-
tikels hinzuschrieb, dass ich unnöthige Wiederholungen derselben Sache bei der Ke-
daction tilgte, und dass ich in dem Druck eine Anzahl Abkürzungen (s. den Schlüssel
S. XNV f., auch XIV ff.) anwenden liess. Ich hoffe, dass sich die Leser sehr bald in diese
Abkürzungen hineinfinden und ohne Anstoss darüber hingleiten werden. Als sehr wichtig
erschien es ferner, dem Buche einen einheitlichen Charakter für die grundlegenden Fragen
der Bibehvissenschaft zu geben. Desshalb war die Zahl der Mitarbeiter von Anfang
an als eine möglichst kleine gedacht. Nach der ursprünglichen Verabredung waren es
sieben, durch Hinzutritt von Professor Dr. Ct. Beer in Strassburg sind es acht ge-
worden. Ich gestehe offen, dass ich vor der Prüfung der Manuskripte unter dem Ge-
sichtspunkt der Einheitlichkeit eine lebhafte Sorge hatte. Erfreulicher Weise erwies
sie sich jedoch als unbegründet, ich bin als Herausgeber nur an verhältnissmässig
wenig Stellen /.um Ausgleichen von Gegensätzen genöthigt gewesen, und meistens
handelte es sich um solche Fälle, in denen die Unsicherheit der Sache selbst ein
Schwanken des l'rtheils bedingte, so dass ich mich damit begnügt habe, im Ausdruck
zu mildern. Solche Schwankungen völlig auszuschliessen, habe ich mich nicht für be-
fugt gehalten, zumal da ich der Meinung bin, dass durch sie der allgemeine Eindruck
der Einheitlichkeit nicht gestört wird. Es versteht sich von selbst, dass erst der
längere Gebrauch dr> Wörterbuchs als eine stichhaltige Probe für seine Einheitlich-
keit gelten kann: doch glaube ich, dem Ausfall dieser Probe mit Ruhe entgegensehen
zu können. Nur möchte ich darauf aufmerksam machen, dass man Einheitlichkeit
Vorrede. y
nicht mit Gleichartigkeit oder Gleichmässigkeit verwechseln darf. IJei der jetzigen
Ausbildung der einzelnen Fächer der geschichtlichen Wissenschaften ist darauf bei
einem Wörterbuch von vornherein zu verziehten, gleichviel ob es vron einem oder von
mehreren Verfassern geschrieben wird.
Die Abbildungen sind ■ — theils von den Mitarbeitern, theils von mir — unter
dem Gesichtspunkt ausgesucht worden, dass sie in dem Beschauer eine möglichst zu-
treffende Anschauung von den besprochenen Dingen hervorrufen sollen. Es sind daher
stets wirklich vorhandene Gegenstände abgebildet worden, nicht etwa konstmirte ;
die einzige Ausnahme ist nur Abb. 197. und diese hielt ich für zulässig, weil die
Angaben des Ezechiel geradezu zum Zeichnen reizen. Die. Abbildungen wurden mit
wenigen Ausnahmen im Jahre 1897 angefertigt. Sie sind dann den Mitarbeitern vor-
gelegt worden, und diese haben die für den Leser wünschenswerthe Verbindung zwi-
schen Text und Bild durch Verweise hergestellt. Ich gebe mich der Hoffnung hin,
dass die sorgfältige Auswahl der Abbildungen sowie ihre enge Beziehung zum Text
die Neigung der Fachgenossen dazu vermehren möge, die allmählich sich mehrenden
Funde wirklicher Alterthümer aus der vergangenen Kultur Vorderasiens, in die doch
auch Israel hineingehörte, Funde der verschiedensten Art, die für einen jeden, der
hören will, eine deutliche Sprache reden, für das Verständniss der Bibel zu verwerthen.
(regenwärtig ist die Zahl der Theologen, die sich auf Funde aus dem Alterthum und
auf ihre Abbildung oder auf Karten und Pläne verstehen, nicht gross. An Anregungen
dazu fehlt es in unserer Zeit nicht, vielleicht kann sie dieses Buch durch seine ver-
hältnissmässig reichliche Ausstattung mit Bildern in seinem Masse verstärken. In
dem Verzeichniss der Abbildungen ist ihre Herkunft genau angegeben, so dass sich
jeder Gewissheit über das Alter und die Entstehung des Bildes verschaffen kann.
Die erste Redaction der Artikel war Püngsten 1 901 vollendet. Die zweite be-
gann sofort darauf und endete mit August 1902. Soweit es möglich war, wurde noch
während des Drucks auf neue Erscheinungen Bücksicht genommen. Der Freundlich-
keit des Herrn Professor Dr. H. Zimmern hier habe ich es zu verdanken, dass schon
vom dritten Bogen an die Verweisungen auf die dritte Auflage des bisher unter dem
Namen Eberhard Schrader's bekannten Buches „Die Keilinschriften und das Alte
Testament" gegeben werden konnten.
Den verehrten Herren Mitarbeitern fühle ich mich zu lebhaftestem Dank ver-
pflichtet. Sie haben sich dem von mir vorgeschriebenen Umfange der einzelnen Artikel
im Allgemeinen, wenn auch mit Schwankungen und in verschiedenem Grade, gefügt
und dadurch das Gelingen des ganzen Unternehmens, ein kurzes Bibelwörterbuch zu
liefern, ermöglicht. Sie haben aber auch während der Redaction und während des
I »rucks mit grosser Freundlichkeit auf meine Wünsche Rücksicht genommen und mir
dadurch die mühsame Arbeit wesentlich erleichtert. Leider muss ich hier mit schmerz-
lichem Bedauern bemerken, dass sich zwei der Herren Mitarbeiter leider an der Druck-
legung nicht mehr betheiligen konnten. Herr Geh. Kirchenrath Professor Dr. C.
Siegfried war durch zunehmende Kränklichkeit an dem Lesen der Korrecturen ver-
hindert, und Professor Dr. A. Socin wurde durch den Tod aus seiner Thätigkeit ab-
gerufen, bevor der Druck beginnen konnte. Für beide Herren habe ich die Korrec-
turen gelesen. Die botanischen Artikel Professor Dr. Socin's hat Herr Dr. Hermann
Christ in Basel die Güte gehabt, vor dem Druck einer sorgfältigen Prüfung zu unter-
ziehen. Die angeführten Libelstellen hat Herr Pastor Lic. C. Säuberlich in Plauen
i. V. sämmtlich auf ihre Richtigkeit geprüft. Leiden Herren spreche ich als Heraus-
geber hier meinen aufrichtigen Dank aus.
yi Vorrede.
Die Berichtigungen und Nachträge S. XXVII f. empfehle ich der geneigten Auf-
merksamkeit der Leser. Einige Schwankungen in der Transcription auf den ersten
Bogen bitte ich zu entschuldigen: sie sind dadurch herbeigeführt worden, dass ich
die Korrectur dieser Bogen nicht in Leipzig lesen konnte. Leider stimmen auch
einige Verweise auf die Abbildungen nicht genau, da ich während des Drucks den
Platz einiger Bilder noch andern musste; hiefür kommt das Verzeichnis* der Abbil-
dungen S. Vll ff. zu Hülfe.
Die Ausstattung, die der Herr Verleger dem Buche gegeben hat, wird ihm ge-
wiss die dankbare Anerkennung der Leser eintragen.
Es war ein langer, zum Theil schwieriger Weg von den ersten Anfängen dieses
Buchs bis zu seiner Vollendung. Er ist um den Preis gethan worden, das Verständ-
nis der Bibel zu fördern, soweit die jetzigen Hülfsmittel der Wissenschaft das ver-
mögen. Möchte das fertige Buch sich nun geeignet erweisen, diesem wichtigen Ziele
in rechter Weise zu dienen!
Leipzig, 9. October 1902. Hermann Guthe.
VII
Verzeichnis* der Abbildungen.
Abb. 1. Aegypter aus der Zeit Seti's I. Nach Lepsius, Denkmäler aus Aegypten
und Aethiopien (1850 ff.) III, 136 b gezeichnet.
Abb. 2. Neger aus der Zeit Seti's I. Nach Lepsius Denkmäler ete. III 136 a gezeichnet.
Abb. 3. Beschneidung zweier Knaben, vermuthlich Prinzen aus der 21. Dynastie.
Nach Revue Archeologique 1861, 298 gezeichnet.
Abb. 4. Osiris, in der rechten Hand das Königsscepter, in der linken das Zeichen
des Lebens, auf dem Haupte die Osiriskrone. Aus H. Brugsch, Religion und Mythologie
der alten Aegypter (1888), 611.
Abb. 5. In Aegypten einwandernde Semiten, Zeit der 12. Dynastie. Nach Lepsin-.
Denkmäler etc. II 133 gezeichnet.
Abb. 6. Amenophis IV und seine Familie opfern dem Sonnengott Aten, dessen
Strahlen in Hände endigen. Aus Ad. Erman, Aegj'pten (1885) I 76.
Abb. 7. Syrer vom Ende der 18. Dynastie. Aus Ad. Erman, Aegypten II 684.
Abb. 8. Der König der Cheta vor Ramses IL Nach A. Wiedemann, Geschichte
von Altägypten (1891), 122 gezeichnet.
Abb. 9. Der Pharao mit der Krone von Ober- und Ünter-Aegypten opfert. Aus
Erman, Aegypten I 94.
Abb. 10. Tetradrachme (Silber) Alexanders des Grossen. Nach einem von der Ge-
neralverwaltung der kgl. Museen in Berlin gelieferten Abdruck.
Abb. 11. Alexandrien zur Zeit Christi. Nach W. Sieglin gezeichnet.
Abb. 12. Altar aus unbehauenen Steinen. Nach M. Ohnefalsch-Richter. Kypros, dir
Bibel und Homer (1893), Tafel LVII, 1 gezeichnet.
Abb. 13. Tetradrachine (Silber) Arsaces' VI. Wie Abb. 10.
Abb. 14. Stele Asarhaddons aus Sendschirli. Nach Mittheilungen aus den orien-
talischen Sammlungen der kgl. Museen zu Berlin, Heft XT. Ausgrabungen in Sendschirli I
(1893), Tafel I gezeichnet,
Abb. 15. Göttin aus dem Baum hervorwachsend. Nach M. Ohnefalsch-Richter, Ky-
pros, die Bibel und Homer, Tafel LXXXIII, 8 gez.
Abb. 16. Anbetende Gestalt vor dem heiligen Baum. Nach M. Ohnefalscb -Richter,
Kypros etc. S. 89, Fig. 120 gez.
Abb. 17. Stylisirter heiliger Baum. Nach M. Ohnefalsch-Richter, Kypros etc. P. 66,
Fig. 69 gez.
Abb. 18. Baum auf einer makkabäischen Kupfermünze i1 » Sekel). Nach Perrot el
Chipiez, Histoire de l'Art dans l'antiquite IV. 308, Fig. 154 gez.
Abb. 19. Plan der Ruinen von Askalon. Nach ZDPV II. Tafel V und Mein. 111
236 7 redigirt von H. Guthe.
Abb. 20. Stele Assurbanipals. Nach C. F. Lehmann, Samassumukin, Leipzig 1892
(Assyriologische Bibliothek Bd. VII h.
Abb. 21. Standarte mit dem Bild.' A.ssurs. Nach P. E. Botta, Monument de Ninive
(1847), vol. II, pl. lös gez.
Y1II Verzeichniss der Abbildungen.
Abb. 22. Kopf eines Assyrars. Nach A. H. Layard, The Monuments of Niniveh I.
(1853), pl. 92 gez.
Abb. 23. Scblachtscene aus dem Palasi Assurnasirpals. Nach A. H. Layard, The
Monuments of Niniveh I (1853), pl. 27 gez.
Abb. 24. Münze von Byblus mit dem Heiligthum und Symbol (Kegel) der Astarte
(aus dem Anfang des 3. Jhdts nach Chr.; vergrössert). Nach M. Ohnefalsch-Richter, Ky-
pros etc. TalVl X. 1 gez.
Abb. 25. Brettbild einer Göttin. Nach M. Ohnefalseh-Richter , Kypros etc. Tafel
LXNXVL 2 gez.
Abb. 26. Thonbild '1er Astarte. Nach M. Ohnefalsch-Richter, Kypros etc. Tafel L, 4 gez.
Al>h. 27. Astarte mit einer Taube. Nach Perrot et Cbipiez, Histoire de hart etc.
III. r,|. Fig. 20 gez.
Abb. 28. Plan des alten Athen. Nach W. Sieglin gez.
Abb. 29. Silberdenar des Augustus. Wie Abb. 10.
Abb. 30. Stele von Lilybäum auf Sicilien. Nach Corpus Inscriptionum Semiticarum
Vol. I. Tab. XXIX. 138 gez.
Abb. 31. Baal Hamman aus Karthago. Nach Perrot et Cbipiez, Histoire de Part etc.
III (1885), 73, Fig. 25 gez.
Abb. 32. Plan der Ruinen von Babylon. Nach Hommel , Geschichte Babyloniens
und Assyriens (1885), 767 redigirt von H. Guthe.
Abb. 33. Der Trümmerbügel Birs Nimrud. Nach Jules Oppert. Expedition scienti-
tique en Mesopotamie 1861 ff., Atlas, pl. 4 gez.
Abb. 34. Thontafel aus der Bibliothek Assurbanipals. Nach Beiträge zur Assyrio-
logie und vergleicbenden semitischen Sprachwissenschaft herausgeg. von Fr. Delitzsch und
]'. Haupt II (1894), 509.
Abb. 35. Kopflose Statue des altbab. Kgs Gudea aus Tello. Nach de Sarzec, De-
couvertes en Chaldee (1884 ff.) pl. 19.
Abb. 36. Kopf einer Statue aus Tello. Nach de Sarzec, Decouvertes en Chaldee
(1884 ff.) pl. 12.
Abb. 37. Götterzug, die Planetengottheiten, auf dem Felsrelief von Maltai. Nach
Perrot et Chipiez, Histoire de l'art II 642/43 gez.
Abb. 38. Gott Samas (Sonnengott). Nach H. C. Rawlinson, The Cuneiform Inscrip-
tions of Western Asia V, 2 (1884), pl. 60.
Abb. 39. Backofen der Fellachen (Bauern) in Palästina, Durchschnitt, Aus I. Ben-
zinger, Hebräische Archäologie (1894), 86, Fig. 21 und 22.
Abb. 40. Backofen, Ansicht, Wie Abb. 39.
Abb. 41. Eroberung der Burg von Askalon unter Ramses II. Nach Lepsius, Denk-
mäler etc. III, 145 c gez.
Abb. 42. Belagerung von Lachis durch Sanherib. Nach A. H. Layard, The Monu-
ments of Niniveh II (1853), pl. 21 gez.
Abb. 43. Anbetende Figur vor einem Altar. Nach M. Ohnefalsch-Richter, Kypros etc.
Tafel LXXYII. 16 = Renan. Mission en Phenicie 144 gez.
Abb. 44. Plan von Bethlehem. Nach ZDPV XVII (1894), Tafel 3 redigirt von H. Guthe.
Abb. 45. Plan der Basilika in Bethlehem. Nach M. de Vogüe, Les Eglises de La
Terra Sainte (1860), pl. II gez.
Abb. 46. Plan der Grotten unter der Basilika. Nach Baedeker, Palästina und Sy-
rien"' (1891 . L29 gez.
Abb. 17. Das Ruinenfeld von Besan. Nach Mem. II 104/105 redigirt von H. Guthe.
Abb. 48. Gegossener Stier aus Rfhab im O-Jordanlande. Nach einer Photographie
Dr. Schumachers in Haifa. Vgl. MuNDPV 1899, 54.
Abb. 49. Kleine Götterbilder. Nach Perrot et Chipiez, Histoire de l'art etc. III
(1885) 237, Fig. 17s gez.
Abb. 50. Zottiger Ziegenbock, Nach Tristram, Natural HistoryoftheBible (1889) 94 gez.
Verzeichniss dev Abbildungen IX
Abb. 51. Caesarea am Meer. Nach Mein. II 104/105 redigirt von H. Guthe.
Abb. 52. Die Grotte des Pari (Paneion) bei Banjas. Nach Mem. I 108/109 gez.
Abb. 53. Libanonceder. Nach W. M. Thomson, The Land and the Book HI (1886),
180 gez.
Abb. 54. Stierkoloss aus dem Palaste Sargons in Cborsabad. Nach Perrot et Chi-
piez, Histoiiv de Part etc. II (1884). 544/545 gez.
Abi». 55. Tetradrachme (Silber) des Kaisers Claudius. Wie Abb. 1U.
Abb. 56. Das Dorf ed-Daherije. Ans Mem. III 407.
Abb. 57. Tetradrachme (Silber) der Diana von Ephesus (aus der Kaiserzeit ). Wie Abb. 1 1 i.
Abb. 58. Plan von Dibon in Moab. Nach ZDPV II (1879), Tafel 1 redigirt von II. Guthe.
Abb. 59. Dreschschlitten. Aus I. Benzinger, Hebräische Archäologie (1894), 209, Fig. 60.
Lbb. 60. Bespannter Dreschschlitten. Nacb W. M. Thomson. The Land and the
Book I (1881), 150 gez.
Abb. 61. Bespannter Dreschwagen. Nach W. M. Thomson, The Land and the Book I
1881), 151 gez.
Abb. 62a, b. c. Galieln und Schaufeln zum Worfeln, a nach J. Wetzstein bin De-
litzsch. Jesaia- 709, b und c nach ZDPV XII (1889), 162 gez.
Abb. 63. Dudaim. Nacb W. M. Thomson, The Land and the Book I (1881), 241 gez.
Abb. 64. Ebal und Garizim mit Nabulus und dem Jakobsbrunnen. Nach Mem. II
186/187, Map of Western Palestine, Sheet XI und nach Baedeker1* Palästina und Syrien3
219 redigirt von H. Guthe.
Abb. 65. Plan und Durchschnitt der unterirdischen Gemächer bei Edrei. Nach (i.
Schumacher, Across the Jordan (1885), 136/137 redigirt von H. Guthe.
Abb. 66. Terebinthe am französischen Hospital bei Jerusalem (ZDPV XIII 223).
Nach W. M. Thomson. The Land and the Book II (1883), 20 gez.
Abb. 67. Cylinder mit vermuthlicher Darstellung eines Schwurs. Nach M. Ohne-
falsch-Richter, Kypros etc. Tafel LXXIX, 3 gez.
Abb. 68. Die Quelle Engedi. Aus Mem. III 385.
Abb. 69. Etam bei Bethlehem mit den sogen, salomonischen Teichen. Nach ZDPV I
(1878) redigirt von H. Guthe.
Abb. 70. Reigen am heiligen Ort, Nach M. Ohnefalsch-Richter. Kypros etc. Tafel
1. XXXIII, 6 gez.
Abb. 71. Gastmahl. Nach Perrot et Chipiez, Histoire de Part etc. III (1885), Fig. 397 gez.
Abb. 72. Plan der Ruinen von Geser. Nach Mem. II 428/29 redigirt von H. Guthe.
Abb. 73. Treppen zur Marienquelle (Gihon) vom Kidronthale ans. Ans ('. Furrer,
Wanderungen durch das heilige Land'2 (1891), 75.
Abb. 74. Marienquelle (Gihon) nebst Anfang des Siloahkanals und Zugang von oben
(Durchschnitt). Nach SWP, Excavations at Jerusalem (1884), Tafel 42 redigirt von H. Guthe.
Abb. 75. Vermuthlicher Steinkreis (Gilgal) bei Bethel. Nach Mem. II 304/305 gez.
Abb. 76. Einzelnes Felsengrab mit davorliegender Halle. Nach E. Pierotti, Jeru-
salem Explored (1864) Tafel LVI, Fig. 5 gez.
Abb. 77. Plan der sogen. Kgs-Gräber bei Jerusalem. Nach Baedeker, Palästina und
Syrien3 110 gez.
Abb. 78. Grab-Pyramide (des Zacharias) im Kidronthal. Nach F. W. Farrar, Das
Leben Jesu (deutsche Ausgabe 1893) 360 gez.
Abi,. 79. Wächterhütte. Nach W. M. Thomson, The band und the Book II (1883),
425 gez.
Abb. 80. Heiliger Baum mit Genien (babylonisch). Nach A. H. Layard, The Monu-
ments of Niniveh I (1853), pl. 9 gez.
Abb. 81. Das Todtenhaus Hakeldama bei Jerusalem. Ans ZDPV XVII (1894) 25. Fig. l.
Abb. 82. Plan der Umgebung von Hebron. Nach Mem. 111 352/353 und anderen
Aufnahmen redigirt von H. Guthe.
Abb. 83. Profil des Hermon. Nach Fr. Noetling, Der Jura am Hermon (1887), :'> gez.
X Verzeichnis der Abbildungen.
Abb. 84. Sogen, hethitische Inschrift. Nach Transactions of the Society of Biblical
Archaeology VII (1882), pl. 1 gezeichnet.
Abb. 85. Heuschrecke (Oedipoda migratoria). Nach Dr. "William Smith's Dictionary
of the Bible (Boston 1892) II 1669 a gez.
Abb. 86. Heuschrecke fliegend. Nach Dr. William Smith's Dictionary of the Bible
(Boston 1892) II 1672 a gez.
Abb. 87. Hirtentasche. Nach W. M. Thomson, The Land and the Book H (1883). 405 gez.
Abb. 88. Hirtenstäbe. Nach Lortet. La Syrie d'aujourdhui (Paris 1884), 814 gez.
Abb. 89. Jakobsbrunnen, Durchschnitt. Nach Major Anderson (1866) Mem. II 175
redigirt von H. Guthe.
Al>b. 90. Jakobsbrunnen. Schöpfloch. Nach C. W. Barclay (1881) Mem. II 177 gez.
Abb. 91. Plan der Stadt Jafa. Nach Th. Sandel (1878/79) redigirt von H. Guthe.
Abb. 92 a — d. Der schwarze Obelisk Salmanassar's. Aus A. H. Layard, The Monu-
ments of Nineveh I (1849), pl. 53—56.
Abb. 93. Jericho und Umgebung. Nach Mem. III 222 223 und Map of Western
Palestine, Sheet XVHI redigirt von H. Guthe.
Abb. 94. Der Boden des alten Jerusalem mit den gefundenen Resten. Nach A. Kuem-
mel's Karte der Materialien zur Topographie des alten Jerusalems redigirt von H. Guthe.
gez. in der Geographischen Anstalt von Wagner & Debes in Leipzig.
Abb. 95. Der Boden des jetzigen Jerusalem mit den Umrissen der jetzigen Stadt.
Nach Ch. W. Wilson (1864/65), C. Zimmermann (1876), Zimmermann-Socin-Schick 1881
redigirt von H. Guthe, gez. in der Geographischen Anstalt von Wagner >.V: Debes in Leipzig.
Abb. 96. Durchschnitt des Bodens ABC Abb. 94 f. Nach SWP. Excavations at Je-
rusalem 1884, pl. IX redigirt von H. Guthe. gez. in der Geographischen Anstalt von Wag-
ner & Debes in Leipzig.
Abb. 97. Durchschnitt des Bodens DEFG Abb. 94 f. Nach SWP. Excavations at
Jerusalem 1884, pl. VIII redigirt von H. Guthe. gez. in der Geographischen Anstalt von
Wagner & Debes in Leipzig.
Abb. 98. Die Umgebung der Jordanquellen. Nach Map of Western Palestine Sheet II
und Dr. Schumacher's Aufnahme des Dscholan 1885 redigirt von H. Guthe.
Abb. 99. (Kaninchen) Klippdachs. Nach L. de Laborde et Linant, Voyage de l'Ara-
bie Petree 1830—33 gez.
Abb. 100. Plan der Synagoge von Kapernaum. Nach W. M. Thomson. The Land
and the Book II (1883) 417 gez.^
Abb. IUI. Profil des Karmelgebirges von W nach O. Nach (Reduced) Map of Wes-
tern Palestine .... shewing the natural drainage together with vertical sections of the
country (1884) redigirt von H. Guthe.
Abb. 102. Gewandstatue aus Tyrus. Nach Perrot et Chipiez, Histoire de l'art etc.
III (1885) 431, Fig. 305 gez.
Abb. 103. Asiat aus der Zeit Seti's I. Nach Lepsius, Denkmäler aus Aegypten etc.
III 136a und K gez.
Abb. 104. Gewandstatue mit Schleier. Nach M. Ohnefalsch-Richter. Kypros etc..
Tafel XI. 4 gez.
Abb. 105. Thonkrüge. Nach F. W. Farrar. Das Leben Jesu (deutsche Ausgabe 1893)
126 gez.
Abb. 106. Alte Lampe, einfachste Form. Gezeichnet von Th. Sandel in Jerusalem
1881, Eigenthum des Herausgebers.
Abb. 107 Alte Lampe, bessere Form. Gezeichnet von Th. Sandel in Jerusalem 1881,
Eigenthum des Herausgeber-.
AM', los, \]t(. Lampe, spätere Form. Gezeichnet von Th. Sandel in Jerusalem
1881, Eigenthum de- Herausgebers.
Abb. 109. Libyer an- der Zeil Seti's. Nach Ed. Meyer, Geschichte des alten Aegyp-
tens -1-7 306 gez.
Verzeichniss der Abbildungen. XI
Abb. 110. Verschiedene Amulette (in Cjpera gesammelt). Nach M. Ohnefalsch-
ichter, Kypros etc. Tafel XXXIII. 15 gez.
Abb. 111. Malstein, Masseba. Nach Perrot et Chipiez, Eistoire de l'art etc. IV
(1887) 343, Fig. 17s gez.
Abb. 112. Phönicischer Malstein (Masseba) au- Cypern. Au- I. Benzinger, Hebräi-
sche Archäologie (1894) 380.
Abb. 113. Sycomorenzweig mit Früchten. Nach Tristram, The Natural History of
the Bible (1889) 399 gez.
Abb. 114. Maulwurf, Sphalax typhlus. Nach Lortet, La Syrie d'aujourdhui (1884 •>! _
Abb. 115. Der Kampf Marduks gegen den Drachen. Nach A. H. Layard, The Mo-
numents of Niniveh II (1853), pl. 5 gez.
Abb. 116. Plan der Ruinen bei midje. Nach Mein. II 340/341 redigirt von H. Guthe.
Abb. 117. Handmühle. Nach einer Photographie von Bonfils in Beirut gez.
Abb. 118. Dareike, Goldmünze des Darius Hystaspis. Wie Abb. 10.
Abb. 119. Tetradrachme (Silber) Alexanders des Grossen. Wie Abb. 10.
Abb. 120. Tetradrachme (Silber) Antiochus' IV. Wie Abb. 10.
Abb. 121. Tetradrachme (Silbermünze) Arsaces1 VI. Wie Abb. 10.
Abb. 122. Silhersekel des Simon Makkabäus. Aus I. Benzinger, Hebr. Archäologie
(1894) 196.
Abb. 123. Ein ballier Sekel (Kupfermünze) des Simon Makkabäus = Abb. 18.
Abb. 124 Münze des Johannes Hyrkanus. Au> I. Benzinger. Hehr. Archäologie
(1894) 197.
Abb. 125. Kupfermünze Herodes" I. Wie Abb. 124.
Abb. 126. Römischer Denar (Kupfermünze) des Kaiser- Tiberius. Wie Abi'. 10.
Abb. 127. Münze des Eleasar. Wie Abb. 124.
Abb. 128. Münze des Simon Bar Kochba. Wie Abb. 124.
Abb. 129. Münze des Simon Bar Kochba mit dreisaitigem Musikinstrument. Aus
Madden, Coins of the Jews (lssp 243.
Abb. 130. Musikinstrument eines Beduinen. Aus Ad. Erman, Aegypten 1 1885) 344.
Abb. 131. Assyrische Musiker. Nach A. H. Layard, Ninive und Babylon (deutsche
Ausgabe 1856) Tafel XIII gez.
Abb. 132. Myrrhe. Nach Tristram, Natural History of the Bible 1889) 364 gez.
Abb. 133. Plan von Nazareth. Nach ZDPV XIII. Tafel 4 redigirt von H. Guthe.
Abb. 134. Der Nilgott bringt Blumen und Wasserkrüge. Aus Ad. Erman. Aegypten
(1885 567.
Abb. 135. Der Kanal Seti"s I nach einem zeitgenössischen Relief in Kamak. Nach
Lepsius, Denkmäler aus Aegypten etc. III 128 gez.
Abb. 136. Babylonischer Heros mit dem Löwen. Nach Botta. Monument de Ninive l
(1849). pl. 47 gez.
Abb. 137. Plan des Ruinenfelder- von Ninive. Nach G. Billerbeck in Delitzsch und
Haupt, Beiträge zur Assyriologie III. Heft 1. Karte II redigirt von H. Guthe.
Abb. 138. Transport eines Kolos>es durch ass. Sklaven. Nach A. H. Layard. Monu-
ments of Niniveh II (1853) pl. 16 gez.
Abb. 139. Oelpresse. Nach einem Modell im Museum des deutschen Palästina-
Vereins gez.
Abb. 140. Backofen der Fellachen. Aus I. Benzinger, Hebr. Archäologie (1894) S. 87.
Abb. 141. Backofen der Fellachen. Wir Abb. 140.
\i>k 112. Der Obelisi von Heliopolis. Nach J. Dünlichen, Geschichte des alten
Aegyptens (1879 . 297 und einer Photographie gez.
Abb. 143. Dir Papyrusstaude. Nach Tristram, Natural Histor} of the Bible (1889
434 gez.
Abb. 141. Vogeljagd mit dem Bumerang in den Sümpfen. Aus Ad. Erman. Aegyp-
ten (1885) 322.
XII Verzeichniss der Abbildungen.
Abb. 145. Arabischer Pflug- mit dem Ochsenstecken aus Haifa. Aus ZDPV XII 157
Abb. 1.
Abb. 146. Bespannter Pflug. Aus ZDPV XII 163, Abb. 11.
Abb. U7. Plan von Pithon = Heroonpolis. Nach Ed. Naville, The Store-City of
Pithom (1885) redigirt von H. G-uthe.
Abb. 148. Modell eines Kornspeichers. Aus Ad. Erman, Aegypten (1885) 240.
Abb. 14U. Tetradracbme (Silbermünze) Ptolemäus' VI Philometor. Wie Abb. 10.
Abb. 150. Bewohner von Punt. Nach Ed. Meyer, Geschichte des alten Aegyptens
1887) 332 gez.
Abb. 151. Plan der Ruinen von Rabbath Amnion. Nach Survey of Eastern Pale-
stine I (1881) redigirt von H. Guthe.
Abb. 152. Reigen um einen heiligen Baum. Nach M. Ohnefalsch-Richter, Kypros etc.
Tafel CXXVII 4 gez.
Abb. 153. Opferhandlung. Nach M. Ohnefalsch-Richter, Kypros etc. 50, Fig. 49 gez.
Abb. 154. Salbung einer heiligen Steinsäule. Nach M. Ohnefalsch-Richter, Kypros etc.
LX XXVII 14 gez.
Abb. 155. Plan der Ruinen von Samaria. Nach Mein. II 210/211 redigirt von EL Guthe.
Abb. 156. Sanherib auf dem Throne. Nach A. H. Layard, The Monuments of Ni-
niveh I 1853) pl. 77 (vgl. Perrot et Chipiez II 343) gez.
Abb. 157. Stierkoloss aus dem Palaste Sargons in Khorsabad = Abb. 54.
Abb. 158. Cobra, die giftige Uräusschlange der Aegypter. Nach Ph. Schaff, Dictio-
nary of the Bible (1880) 76 gez.
Abb. 159. Die Hornschlange, Cerastes Hasselquistii. Nach Tristram, Natural Hi-
story of the Bible (1889) 273 gez.
Abb. 160. Gefüllter Schlauch. Nach F. W. Farrar. Leben Jesu (deutsche Ausgabe
1893) 271 gez.
Abb. 161. Schlüssel und Schloss eines Bauernhauses in Palästina. Aus Lortet, La
Syrie d'aujourdhui 352.
Abb. 162. Grösseres Schloss mit Schlüssel. Nach M. Ohnefalsch-Richter, Kypros etc.
490, Fig. 267 gez.
Abb. 163. Mittelalterliches Schloss mit Schlüssel aus Jerusalem. Nach G. Williams,
The Holy City II (1849) gez.
Abb. 164. Weiblicher Kopf mit Nasenring. Nach M. Ohnefalsch-Richter, Kypros etc.
Tafel LV 4 gez.
Abb. 165. Goldene Halskette. Nach Perrot et Chipiez, Histoire de Part etc. III
(1885) 826, Fig. 587 gez.
Abb. 166. Frauengürtel mit Glöckchen. Nach M. Ohnefalsch-Richter, Kypros etc.
Tafel XXV 2 gez.
Abb. 167. Fuss mit Knöchelring und Zehenringen. Nach M. Ohnefalsch-Richter,
Kypros etc. Tafel LH 8 gez.
Abb. 168. Die Siloahinschrift, Nach ZDPV XXII 61 ff.
Abb. 169. Siegel des Hanau jahu Ben Asarjahu. Aus I. Benzinger, Hebr. Archäologie
(1894) 259, Fig. 92.
Abb. 170. Siegel des Nathanjahu Ben Obadjahu. Aus I. Benzinger a, a. O. 260, Fig. 95.
Abb. 171. Siegel des Schemajahu Ben Asarjahu. Aus I. Benzinger a. a. O. 260, Fig. 94.
Abb. 172. Ein halber Sekel (Kupfermünze) des Simon Makkabäus = Abb. 18.
Abb. 173. Aus einer samaritanischen Bibelhandschrift. Nach Palaeographical So-
ciety, Oriental Series Nr. XXVIII.
Abb. 171. Zeile 24 und 25 der Mesa-Inschrift. Nach R. Smend und A. Socin, Die
Inschrift des Königs Mesa von Moab (1886) gez.
Abb. 175. Aramäischeinschrift. Nach M. de Vogüe, La Syrie Centrale, Inscriptions
Semitiques (1868), pl. 3, Nr. 20 gez.
Abb. 176. Aus der Erfurter Bibelhandschrift Nr. 3. Nach Stade, Geschichte des
Abb.
17s.
Abb.
179.
Abb.
180.
Abb.
181.
Abb.
182.
Abb.
183.
Abb.
184.
Abb.
185.
Abb.
186.
Tafel VIII.
Verzeichnis der Abbildungen. XIII
Volkes Israel I (1887) gez.
Abb. 177. Tetradrachme (Silbermünze) Antiochus' III. Wie Abb. 10.
Tetradrachme (Silbermünze) Seleucus1 IV. Wie Abb. 10.
Tetradrachme (Silbermünze) Antiochus1 IV = Abb. 120. Wie Abb. 10.
Tetradrachme (Silbermünze) Demetrius1 I. Wie Abb. l(j.
Tetradrachme (Silbermünze) Alexander's Balas. Wie Abb. 10.
Tetradrachme (Silbermünze) Demetrius' IL Wie Abb. 10.
Tetradrachme (Silbermünze) Antiochus' VII. Wie Abb. 10.
Siegelring. Aus I. Benzinger, Hebr. Archäologie (1894) 261, Fig. 101.
Plan des Dorfes Selun. Nach Mem. II 368 redigirt von H. Guthe.
Marienquelle und Siloahquelle. Nach Guthe, Ausgrabungen bei Jerusa-
Schick QStat. 1886, 98 ff. und F. Bliss, Excavations at Jerusalem 1898
redigirt von H. Guthe, gez. in der Geographischen Anstalt von Wagner & Debes.
Abb. 187. Theil des Siloahkanals mit dem Treffpunkt der Steinhauer. Aus I. Ben-
zinger, Hebr. Archäologie (1894), 54.
Abb. 188. Siegesliste des Pharao Sisak in Karaak (Theben). Nach Ed. Meyer, Ge-
schichte des alten Aegyptens (1887) 332 gez.
Abb. 189. Skorpion. Nach W. M. Thomson, The Land and the Book II ( 1883)479 gez.
Abb. 190. Metallspiegel. Aus Ad. Erman, Aegypten 317.
Abb. 191. Wilder Steinbock. Nach SWP. The Fauna und Flora of Palestine (1884)
pl. II gez.
Abb. 192. Wasserbecken, bei Luther Handfass. Aus I. Benzinger, Hebr. Archäologie
(1894) 252, Fig. 85.
Abb. 193. Synagoge in Kefr Bir'im in Galiläa (Grundriss). Nach Mem. I 231 gez.
Abb. 194. Synagoge in Kefr Bir'im in Galiläa (Vorderansicht). Nach Mem. 1 280 gez.
Abb. 195. Tamariske. Nach Tristram, Natural History of the Bible (1889) 356 gez.
Abb. 196. Phönicisches Tempelchen in Thon aus Idalion auf Cypern. Aus Perrot
et Chipiez, Histoire de Part etc. III (1885) 277, Fig. 208.
Abb. 197. Der Tempel und der innere Vorhof nach Ezechiel. Gez. von H. Guthe
Abb. 198. Griechische Inschrift aus dem Tempel des Herodes. Nach einer Photo-
graphie des Steins im kaiserlichen Museum in Konstantinopel (Eigenthum des Herausgebers).
Abb. 199. Die Geräthe des jerusalemischen Tempels am Titusbogen in Rom. Aus
I. Benzinger, Hebr. Archäologie (1894) 402, Fig. 151.
Abb. 200. Der Schluss des Mc-Evangeliumls im Codex Vaticanus. Nach Cozza-Luzi.
Novum Testamentuni e Codice Vaticano 1209 phototypice repraesentatum (Koni 1889) 1303.
Abb. 201. Der Anfang des Lc-Evangeliums. Nach Palaeographical Society. Part>
IX— XIII (London 1879-83), Tafel 130: Greek Gospels A.D. 1023. Milan. Bibl. Ambros
B 56 Sup. gez.
Abb. 202. Plan der Ruinen von Thibne. Nach Mem. II 375 redigirt von H. Guthe.
Abb. 203. Der Davidsthurm in Jerusalem. Nach Ebers-Guthe, Palästina in Bild
und Wort I (1883) 9 und einer Photographie (Eigenthum des Herausgebers) gez.
Abb. 204. Plan von Tiberias. Nach ZDPV IX, Tafel III und G. Schumacher QStat.
1887, 88/89 redigirt von H. Guthe.
Abb. 205. Römischer Denar (Kupfermünze) des Kaisers Tiberius. Wie Abb. 10.
Abi.. 206. Ein Töpfer, an der Drehscheibe arbeitend. Nach W. M. Thomson. The
Land and the Book I (1881 35 gez.
Abb. 207. Die Ruinen von el-mukaijar. Nach Loftus, Travels and Researches in
Chaldaea and Susiana (1857) S. 128/129 gez.
Abb. 208. Streitwagen der Cheta mit kleinem Schild. Aus Ad. Erman. Aegypten 72".
Abb. 20'.). Soldaten Ramses' 11 mit grossem Schild. Aus Ad. Erman, Aegypten 718.
Abb. 210. Ochsenwagen aus dem heutigen Palästina Nach W. M. Thomson. The
band and the Book I (1881) 134 gez,
Aid.. 211. Wildesel. Nach Tristram. Natural History of the Bible (1889) 42 gez.
X I V Verzeichniss der häufiger und gekürzt angeführten Literatur.
Abb. 212. Zelt mit der Handmühle im Vordergrunde. Nach einer Photographie von
Bontils et Co in Beirut gez.
Abb. 213. Höhlenwohnung. Nach einer Photographie (Eigenthum des Herausgebers)
gezeichnet.
\ 1 . 1 .. -214. Modernes Wohnhaus mit Obergemach. Nach W. M.Thomson, The Land
and the Book II (1883) 636 gez.
Abb. 215. Ziegelarbeiten in Aegypten. Aus Ad. Erman, Aegypten 556.
Verzeichniss der häutiger und gekürzt angeführten Literatur.
(Kommentare sind nur zum Theil in dies Verzeiehniss aufgenommen).
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plur. frdärim, eingetheilt sind: 1) .terä'im = Aussaat (Erträge des Landbaus); 2) mö'ed
= Feste; 8) näsim = Frauen: 4) n'zJknt = Schädigungen (Fragen aus dem Gebiet des
Rechtslebens); 5) IpdäMm = heilige Abgaben; 6) Hiäröt = Vorschriften über Rein und
Unrein. Der Tractat Berachot handelt von den „Lobsprüchen" und Gebeten. Demai von
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Stade, B., De populo Javan 1880.
Stade = B. Stade, Geschichte des Volkes Israel I 1887. II 1888.
Stade Gr. = B. Stade. Lehrbuch der hebr. Grammatik 1. 1879.
Stark, K. B., Gaza und die philistäische Küste 1852.
Steuernagel, G, Die Einwanderung der israelitischen Stämme in Kanaan 1901.
Strabo, rewygcofizu ed. A. Meinecke 1852 f.; ed. C. Müller et F. Dübner 1892.
Strack = Herrn. L. Strack, Einleitung in das AT0 1898.
StuKr = Theologische Studien und Kritiken 1828 ff.
SWP = The Survey of Western Palestine. Abgesehen von den Memoirs 1— Hl (s.
unter Mein.) gehören dazu folgende Bände : Arabic and english Name Lists (abgekürzt NL)
collected during the survey by Conder and Kitchener. Transliterated and explained by
E. H. Palmer. London 1881. - Jerusalem By Ch. Warren and C. R. Conder 1884. —
Special papers on topography, archaeology, manners and customs 1881. — The Fauna and
Flora of Palestine. By H. B. Tristram. 1884. — Memoir on the physical geology and
geography of Arabia Petraea, Palestine and adjoining districts. By Edw. Hüll. 1886.
Tabula Peutingeriana = Weltkarte des Castorius genannt die Peutinger'sche Tafel.
In den Farben des Originals herausgeg. und eingeleitet von K. Miller. Einleitender Text
1887. Karte 1888.
Tafel. W. L. Fr.. De via Egnatia militari Romanorum. 1887 und 1841.
Thenius-Löhr = Die Bücher Samuelis erklärt von Otto Thenius. 3. vollständig neu
gearbeitete Aufl. besorgt von M. Löhr 1898.
ThLZ = Theologische Literaturzeitung 1876 ff.
Thomson I, II, 111 = William .M. Thomson, The Land and the Hook: or biblical
illustrations drawn from the manners and eustoms. the scenes and scenery, of the llol\
Land. [= Southern Palestine and Jerusalem. London 1881. [I = Central Palestine and
Phoenicia 1883. III = Lebanon, Damascus and beyond Jordan IS86.
XX] V Verzeichniss der häufiger und gekürzt angeführten Literatur.
ThStKr = Theologische Studien und Kritiken 1828 ff.
ThT = Theologisch Tijdschrift. Leiden 1867 ff.
Tiele, C. P., Geschichte der Religion im Alterthum bis auf Alexander den Grossen
übers, von Gehrich I. 1895.
Tijdschrift voor strafrecht. Leiden 1886 ff.
Tobler, T., Denkblätter aus Jerusalem 1853.
Tobler, T., Nazareth in Palästina 1868.
Tobler. Siloahquelle = T. Tobler, Die Siloahquelle und der Oelberg 1852.
Tobler I und II = T. Tobler, Zwei Bücher Topographie von Jerusalem und seinen
Umgebungen. I 1853. II 1854
Tristram = H. B. Tristram. The natural history of the Bibles. London 1889.
Tristram Moab = H. B. Tristram. The Land of Moab2. London 1874.
Faucher, E., Le Bapteme. Paris 1894.
van de Velde, Pieise durch Syrien und Palästina 1851 und 1852. I 1855. II 1856.
de Vogüe, La Syrie Centrale. Inscriptions semitiques. Paris 1868. 1877.
Wahl, Ch. A., Clavis librorum Veteris Testamenti apocryphorum 1853.
Wallin, G. A., Reseanteckningarfran Orienten arenl843 — 491— IV. Helsingfors 1864—66.
We., meist Wellh. = J. Wellhausen.
Wellhausen, C'ompos. = .1. Wellhausen, Die Compositum des Hexateuchs und der
historischen Bücher des AT- 1889. 3. Aufl. 1901.
Wellhausen, J.. Prolegomena zur Geschichte Israels3 1886. 5. Aufl. 1899.
Wellhausen, J., Der Text der Bücher Samuelis 1871.
Wellhausen, J., Israelitische und jüdische Geschichte3 1S97. 4 Ausgabe 1901.
Wellh. Reste = J. Wellhausen, Reste arabischen Heidenthums- 1897.
Wellhausen, J.. Skizzen und Vorarbeiten III 1887 = Reste arab. Heidenthums.
Wellhausen, J.. The Book of Psalms 1895 (in SBOT part 14).
de Wette. W. M. Leber. , Lehrbuch der hebr.-jüdischen Archäologie mit Grundriss
der hebr.-jüdischen Geschichte3 1842. 4. Aufl. von F. J. Räbiger 1864.
Wetzstein Reisebericht = J. G. Wetzstein. Reisebericht über Hauran und die Tra-
chonen 1860.
Wetzstein Giebelgbfe = J. G. Wetzstein, Das batanäische Giebelgebirge 1884.
Wildeboer, G.. Esther = Kurzer Handkommentar zum AT herausgeg. von K. Marti
Abth. XVII: Die fünf Magilloth 1898.
Willrich, H, Juden und Griechen vor der makkabäischen Erhebung 1895.
Winckler, H., Untersuchungen zur altorientalischen Geschichte 1889.
Winckler, H.. Die Thontafeln von Teil el-Amarna. Keilinschriftliche Bibliothek V. 1896.
Winckler Gl = H. Winckler, Geschichte Israels I 1896. II 1900.
Winckler, AoF = H. Winckler, Altorientalische Forschungen I 1893. II 1898.
Winckler ATÜ = H. Winckler, Alttestamentliche Untersuchungen 1892.
Winer = G. B. Winer, Biblisches Realwörterbuch3 I 1847. II 1848.
Winer-Schmiedel, Grammatik = G. B. Winer, Grammatik des neutestamentlichen
Sprachidioms8 herausgeg. von P. W. Schmiedel 1894 f.
Wünsche. K. A.. Neue Beiträge zur Erläuterung der Evangelien aus Thalmud und
Midrasch L878.
WZKM Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes. Herausgeg. von G.
Bühler und .1. Karabacek 1887 ff.
ZA Zeitschrift für Assyriologie und verwandte • rebiete herausgeg. vonC. Bezoldl886ff.
ZäS Zeitschrift für ägyptische Sprache und Alterthum 1863 ff.
Zahn. Einleitung Th. Zahn, Einleitung in .las NT2 1 und II, 1900.
ZAW Zeitschrift für die alttestamentlichi Wissenschaft herausgeg. von B. Stade
1881 ff.
ZDMG Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 1846 11'.
ZDPV Zeitschrift des Deutschen Palästina- Vereins I877ff.
Abkürzungen.
XXV
ZfK Zeitschrift für Keilschriftforschung and verwandte Gebiete herausgeg. von
C. Bezold und Fr. Hommel 1884 f.
ZNW Zeitschrift für neutestamentliche Wissenschaft herausgeg. von E. Preuschen
1900 ff.
Zschw Theologische Zeitschrift aus der Schweiz (Schweizerische Theologische Zeit-
schrift) herausgeg. von Fr. Meili 188411'.
ZWL Zeitschrift für kirchliche Wissenschaft und kirchliches Leben IM I X. 1--'» ff.
ZwTh Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie herausgeg. von A. Hilgenfeld 1858 ff.
Abkürzungen der biblischen Bücher.
.;,.
= Genesis
Ps
= Psalmen
As
—
Gebet Asarja's
Ex
= Exodus
Pr
= Proverbien
Ma
=
Gebet Manasse's
Lv
= Leviticus
Hi
= Hiob
Mr
=
Matthaeus
Nu
= Numeri
HL
= Hohes Lied
Mc
=
Marcus
Dt
= Deuteronomium
Rt
= Ruth
Lc
=
Lucas
Jo
= Josua
Kl
= Klagelieder
Jh
=
Johannes
Ri
= Richter
Kh
= Koheleth
Ap
=
Apostelgeschichte
Sin
= Samuelis
Er
= Esther
Rin
=
Römer
Kg
= Könige
Da
== Daniel
Kr
=
Korinther
Js
= Jesaia
Es
= Esra
Ga
=
Galater
Jr
= Jeremia
Ne
= Xehemia
Ph
=
Philipper
Ez
= Ezechiel
Chr
= Chronik
Eph
=
Epheser
Ho
= Hosea
Jt
= Judith
Ko
=
Kolosser
Jl
= Joel
WS
= Weisheit Salomo's
The
Thessalonicher
Am
= Amos
To
= Tobias
1. 2.
Ob
= Obadja
Si
= Sirach
Tili
=
Timotheus
Jn
= Jona
Ba
— Baruch
Tt
=
Titus
Mi
= Micha
Mk
= Makkabäer
He
=
Hebräer
Na
= Nahum
StE
= Stücke in Esther
Phm
=
Philemon
Hb
= Habakuk
Sn
= Susanna u. Daniel
Jk
=
Jakobus
Ze
= Zephanja
Bl
= Bei zu Babel
IV
=
Petrus 1. •_'.
Hg
= Haggai
Dr
= Drachen zu Babel
Jh
=
Johannes 1. 2. 3.
Sa
= Sacharja
Gs
= Gesang der 3
Ju
=
Judas
Ml
= Maleaehi
Männer im Feuer
Apc
=
Apocalypse
Andere Abkürzungen.
AT = Altes Testament
£
NT = Neues Testament
bü
Aper = Apocryphen
J = Jahwist
(5
E = Elohist
JE = Jehowist
<gB
D = Deuteronomike r
03S
Dst, dst = Deuteronomist,
deuterono-
<ßA
mistisch
(gB
['oder PC = Priestercodex
(gL
P',P-',PS = Lv 17—26 und
die folgen
den Schichten
des PC iI'm
D
R = Redactor
f
Kt = Ketib
San
Kr = Kere
C
= Luthers Bibelübersetzung.
= durchgesehene Ausgabe revidirte
Bibel .
= Griechische Uebersetzung der
LXX.
= Codex Vaticanus.
= Codex Sinaiticus.
= Codex Alexandrinus.
= Römische Ausgabe 1587.
= Vetns Testamentum graece ed de
Lagarde.
= Lateinische l ebersetzung d. Vu!_
= Syrische Uebersetzung.
= Samaritanus.
= Tharguin.
XXV]
Transcriptionstafel.
ß = hebräisch, hebräischer Text des AT.
i; = Redactor.
Rd = deuteronomistischen Redactor.
Etp = priesterlicher Redactor.
= ägyptisch
1 ,U_M
= Gebirge
spei = speciell
iiD
= ägypt. Denk-
iteschJ
= Geschlecht,
Sur = Sprache
mäler
( reschlechter
St = Stadt. Städte
arab.
= arabisch
( rgens
= Gegensatz
sta = Stadien
aram.
= aramäisch
gew.
= gewöhnlich
Stni = Stamm
ass.
= assyrisch
»riech.
= griechisch
Stu — Stunden
assD
= assyrische
.Ih.ll
= Jahrhundert
syr. = syrisch
Denkmäler
Kg
= König
Tr = Tochter
bab.
= babylonisch
Kl
= Keilinschriften
Uebsetzg = Uebersetzung
babD
= babylonische
km
= Kilometer
üntersch = Unterschied
Denkmäler
klschriftl
. = keilschriftlich
urspr = ursprünglich
bes.
= besonders
LA
= Lesart
viell. = vielleicht
= Berg
1.
= lies
vgl. = vergleiche,
bibl.
= biblisch
lat.
= lateinisch
verglichen
15r
= Bruder
Mr
= Mutter
Vr = Y
desgl.
= desgleichen
pers.
= persisch
wahrsch — wahrschein-
Df
= Dorf
rM
— röm. Meile
Wb = Weib [lieh
ebd.
= ebenda.selbs1
röm
= römisch
zus. = zusammen
eig.
= eigentlich
-.
= siehe
zw. = zwischen
Fl
= Fluss
= Schwester
Fl-
= Frau
Sn
= Sohn
N n = Norden . nö
rdlich. S s =
Si'nlen. südlich u.
s. w. Der bestimmte Artikel
ui rd
nach Präpositionen
abgekürzt. Ein Sternchen vor
einem W ort verweist auf den
betreffenden Artikel des W
örterbuches.
Ttanscriptionstafe 1.
N
!
=
, nur in der Mitte di i .
' Wörter verwendet /
3
— '
=
b
j
c
=
.'/
lllld .'/ (letzteres wie dsch)
"1
V
=
ä
j,
=
*/
n
S
h
IC
Q
*
= m
:
CJ
= ii
D
= s
V
c
=
i
=^ V (Gaumen-B)
D
—
= f und p
y
\j
= ?
n -
v_?
fj (spr. ch)
/
p o = /■■
w
j*-
.V
B'
lT
= s
n
\m
= t
= i
) = I
XXVII
Berichtigungen und Nachträge.
12, Z. IT v. n. !. Adadmelech statt Adamelei
S. 23, Z 13 v. a. ist Punkt hinter „Oertlichkeit" zu setzen.
S. 27, Z. 10 v. o. !. *Kleophas statt < >pas
S. 35, Z. 15 v. ii. 1. 4 Mk 4,-i4 statt 2Mk42j.
S. 37, Z. 12 v. o. !. 25 statt 15.
S. 47. Z. 14 1. I! (1897) statt X i 1896).
S. 68, Z. 12 v. u. 1. Backofens statt Backtopfs,
s. 94, Z. 22 v. u. 1. *Tharsis statt 'Tarte.sus.
S. 101, Z. 5 v. o. 1. .Dagegen gilt im Spätjudenthuin" etc.
Z. 7 v. o. 1. 45 ' ■•'
S. 159, Z. 19 v. u. 1. *Kolossae statt Colossä.
_ Z. (i v. u. 1. 70 statt 7.
S. 189, Z. 15 v. u. 1. *Jaeser statt Jaezei-.
S. 201. Z. 1 f. v. ii. i>i der Stern vor , Steppe" zn tilgen und am Schluss des Artikels hin-
zuzufügen : Vgl. Wüste.
S. 231, Z. 1~ }~* -. u. i-t der Stern vor „Palastes" zu tilgen und vor „Jerusalem" zusetzen,
ausserdem hinzuzufügen: nach richtiger LA F!o>sthor.
S. 239, Z. 25 v. o. 1. 192 statt 194.
v. 260, Z. 15 v. o. streiche: (s. Jehova).
S. 284 f. ist zu dem Artikel Jakob hinzuzufügen:
Die neuerdings von vielen getheilte Annahme, dass J. eigentlich eine Abkürzung von
/'r/.ob-el. der Zusammensetzung einer Verbalform mit der Bezeichnung des Nuinen [el)
des betreffenden Ortes oder Stammes, sei. stützt sich auf die Deutung eines Ortsnamens in
der Liste eroberter palästinischer Städte, die König Thutmosis III an den Pylonen des
mtempels zu Karnak anbringen Hess. Der Name lautet j'lpb'ära und wurde, da das
Altägyptische das ihm mangelnde / fremder Sprachen durch r umschreibt, von W. Groff
(Revue egyptol. IV. 95 ff.) und unabhängig von ihm von Ed. Meyer (ZAW VI, 2) durch
ja'fyob-el umschrieben. Eine Bestätigung dieser Lesung fand man in dem Eigennamen
in-hnh-ihi. den Pinches auf babylonischen Kontrakt-Tafeln der sog. Hammurabi-Zeit (etwa
2285 vor Chr.) liest. Ob nun dieses ja'l$öb-el bedeuten soll .Kl i-t listig" oder .El be-
lohnt" oder auch „El folgt schützend] nach", ist noch streitig; aber auch abgesehen von
der Bedeutung i-t durch Obiges ein zwingender Beweis für .1. als Abkürzung von ja'itob-el
nicht erbracht. K
•T. '/.. VI v. o. I. i4. ,, statt ii u.
8. 303, Z. 13 v. u. 1. X statt W.
S. 307, Z ö V. U. 1. Uli :; Matt II 14,.
S. 332 ff. i-t zu dem Artikel Joseph hinzuzufügen:
Wie Jakob wird neuerdings auf Grund derselben Namenliste zu Karnak auch Joseph
von vielen als Abkürzung eine- mit el zusammengesetzten vollständigeren Namens erklärt.
Allerdings lautet der betreffende Ortsname in der Liste jsp'ra, und es ist fraglich, oh die
XX \ III Berichtigungen und Nachträge.
von Ed. Meyer (ZAW VI, 2), wenn auch zweifelnd, angenommene Umschreibung jösef-el
— ihre Richtigkeit vorausgesetzt — ohne weiteres kanaanitischem jösef-el gleichgesetzt
werden kann. Die Schwierigkeit liegt nicht in der Lesung el für Va (s. o. bei Jakob),
sondern erstlich in dem s, welches auf kanaanitisches schin und nicht samech führt, und
sodann, wie Nöldeke (ZAW VIII, 45) mit Recht geltend macht, in dem Umstand, dass das
hebr. joäef in alter Zeit zweifellos diphthongisch jausif gelautet hat. Die Gleichung
jsp'ra = jösef-el ist somit, wie auch Ed. Meyer anerkennt, zum Mindesten weit unwahr-
scheinlicher als die von j-l'b'arn = ja'lßob-el. K
S. 346, Z. 10 v. o. ist „ *NetophaK zu streichen.
S. 360. Z. 4 v. o. ist hinzuzufügen: Deshalb ist wenigstens für 1 Sm 28 die andere Ruine
Namens kilä P/2 km n von Sorla, 41 _• km s von '/(m/ras in- Auge zu fassen.
S. 4 •_'<'>. Z. 4 \. o. tilge Mahlen.
S. 440, Z. 7 v. o. 1. lareböi statt <trböl.
S. 515, '/.. !-• v. o. tilge *Theman.
A und 0, von Gott Apcls; 21 6, von Christus (In) 22 13. wird 21 6: 22 13 ge-
deutet durch „der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte", also symbolischer
Ausdruck mit Hülfe des ersten und letzten Buchstabens des griech. Alphabets für Js
41 4: 44g: 48l2. Auch Hen 60 U; Or. Sib. 111. 819 f. 827. dunkel 369 f. (4
Aaroii, § aharön, Br Moses. Schon die älteren Pentateuchquellen (J und E ;
doch tritt A. bei ersterem sehr zurück) berichten, dass A., „der Levit", von Gott zum
„Mund" Moses bestellt Ex 4 14 ff. , diesem entgegengeht 4 27, ihn vor d Volke (4 30),
wie vor d Pharao 5 1 ff. ; 8 l ff. 12 ff. mit Worten und Wundern unterstützt, in d Kampf
gegen d Amalekiter lvioff. und auf d Bg Sinai begleitet 19 24 und mit anderen dort
den Gott Israels schaut 24 9 ff., dann aber mit Hur als Moses Stellvertreter im Lager
bleibt 24 14. Während Mose abwesend, versündigt sich A. schwer durch d Anfertigung
des goldenen Stierbildes Ex 32 1 ff. ; die Erzählung ist höchstwahrsch eine judäische
Verurteilung des Stierdienstes im Reiche Israel, wobei A. als Repräsentant des dortigen
I'riesterthums gilt. Auch Nu 12 l ff. lehnt er sich mit Mirjam gegen Mose auf, ver-
schuldet sich samt Mose am Haderwasser Nu 20 12. 24 und darf deshalb das gelobte
Land nicht mit betreten.
Das Dt erwähnt nur die Fürbitte Moses für A. wegen d goldenen Kalbes
9 2ii und seinen Tod zu Mosera 10 6. Viel umfassender sind dagegen die Angaben
von P. Nach Ex 6 18 ff. ist A. ein Sn Amrams, des Sns Kahaths, und der Jochebed
Nu 26.59, drei Jahre älter als Mose Ex 7 7. Gemahl der Eliseba, der Tr Amminadabs
und Schw des judäischen Fürsten Nahasson. Auch in P ist A. der Sprecher (Ex7i:
..dein Prophet") und Gehilfe Moses 7 10 ff. 19 ff. ; 16 33 ff. (vgl. Lv 11 1; 13 1; 14 33: 15 1) :
weit wichtiger aber ist hier A. als erster Hoherpriester und somit als Repräsentant
des Hohenpriesterthums überhaupt Ex 28 1 ff. ; 39 1 ff. ; Lv 8 1 ff. ; 10 8 ff. : Nu 18 1. 20. Dieses
sein Vorrecht wird Nu 16 nachdrücklich gegen d Rotte Korah und Nu 17 (vgl. He 9 4)
durch d Blühen seines Stabes geltend gemacht, A. als dem Hohenpriester entsprechen
die Söhne A.'s *Nadab, *Abihu. *Eleasar, *Ithamar als Repräsentanten des legitimen
nachexilischen Priest erthums ; Ps 115 10 12; 118 3 wird letzteres als Haus A.'s be-
zeichnet, Nach P Nu 20 25 ff. ; 33 38; Dt 32 50 stirbt A. auf d Bge *Hor 123 Jahre alt.
Vgl. noch l's99<i: 133 2: Si 45 7 ff. K
Aas bei £ gew. für nebeld Lv 5 2 etc., das nach Lv 11 39 f. jedes tote Thier be-
zeichnet, das nicht geschlachtet, sondern an einer Krankheit gestorben ist: durch
letzteren Umstand ist es unterschieden von prefä, von dem, was durch d Biss wilder
Thiere verendet war Lv 17 15; 22 8; Ez 4 14: 44 31. Ausserdem hat £ A. für p'gärim
Gre 15 11. Thiercadaver. und für mappalet Rl 14 s, Aas (eines Löwen). Vgl. Rein,
Reinigung. Si
Abaddon, hehr. Wort = Untergang, Vernichtungsort ; im AT dichterischer
Name der Hölle Apc9ll personificiert. H
Abarini, nur Jr22 20 Eigenname, sonst mit d Artikel, bezeichnet Uebergangs-
gegenden, z.B. über einen Fl Js 7 20; 8 23, also Uferlandschaften Jo 1327, oder jenseitige
Bibelwörterbuch. r
2 Abba — Aberglaube.
Gegenden, nämlich das 0 Jordanland Nu 27 12 (S. gew. mit liür oder hclre verbunden = Gbge
des 0 Jordanlandes, und durch Zusätze wie ..<"> von Nebo" Xu 33 47 oder „Gbge von
Nebo im Lande Moab ö von J." Dt 3249 näher bestimmt. Vgl. Pisga und Nebo Dt
327:341. G
Abba, aram. Vokativ mit Artikel von ab = Vr, Gebetsanrede an Gott, ist stets,
wie eine Formel, mit d griech. üebsetzg verbunden Mc 1436; Km 8 15 ; Ga46. G
Abdias, griech. Form für *Obadja, Xame des Propheten z. B. 4 Es 1 39 und an-
derer Personen, z. B. 3 Es 8 35 = Es 8 9. H
Abdon 1) Sn Hillels Ei 12 13 ff., *Bichter. — 2) Sn Michas 2 Chr342o; richtiger
*Ackbor. K
Abdon, gersonitiselie Levitenst in Asser Jo2l30 (S dußßwv, lChr7 74 (659) (55
AßaQuv, wahrsch = *Ebron Jo 19 28. Vgl. chirbet 'abde am ivädi el-larn 11 von Akkä.
Jaßßoiv entspräche einem dibbln, z. B. teil dibb'ui im merg 'ajioi. G
Abednego, neuer Xame eines der Gefährten Daniels Da 1 7 ff., wahrsch entstellt
aus Abed-Xebo (Diener Xebos). Z
Abel fj Imbel £ Habel (vgl. ass. aplu, d. i. Sn) heisst Ge 4 2 ff . der zweite Sn
Adams und Evas, der als erster Hirt gottgefällige Opfer bringt und deshalb von
seinem Br *Kain aus Xeid erschlagen wird ; daher He 11 4 (£ Abel) als Vorbild der
Gläubigen, Mt 23 35 etc. als erster Märtyrer genannt. K
Abel 1 Sin 6 18 „und bis an d grosse A.'; etc. Dafür 1. nach Klostennann: „Der
grosse Stein aber, auf den ist bis auf diesen Tag" etc. G
Abel, d. i. Aue, Xame mehrerer Orte: 1) A. Beth Maecha, d. i. A. bei
*Beth M., einem aram. Gebiet s vom Hernion. 1 Kg 15 20 hinter Jjon und Dan,
2 Kg 15 29 hinter Jjon genannt, daher gew. mit d Df äbü el-kamli im S des Be-
zirks menj 'ajün zus. -gestellt. Bob. XbF 488 f. 2 Sa 20 14 f. ist „und" zwischen A. und
Beth Maecha zu tilgen, 2 Chr 16 4 Abel Mann ist alter Textfehler für A. Beth Maecha.
-2) A. Mehola, Heimath Elisa"s 1 Kg 19 16, wird 1 Kg 4 12 in d Abgrenzungeines
salomonischen Bezirks Beth Sean gegenübergestellt (£ Plan M.), Ei 7 22 zur Bestim-
mung der Flucht der Midianiter von d Jesreel-Ebene nach d Jordan verwandt, daher
s von Beth Sean. On227: 97 vgl. einDf Bti&fiue/.a (Bethaula) 10 rM = 15 km s von
Scythopolis im Jordanthal, diese Angabe führt bis nach lain el-helwe. Ei 7 22 1. „das
(Jordan-)Ufer bei A. M." statt „die Grenze der Breite M." — 3) xA. has-Sittim, £
Nu 33 49 „Breite Sittim", sonst nur S. Xu 25 1 : Mi 6 5 = Akazien, arab. es-sant (Mimosa
nilotica), Lager Israels in d Gefilden Moab Jericho gegenüber Jo 2 1 ; 3 1 , nach JAq
V 1 1 1 1 V S 1 1 ßO sta = 2 Stu ö vom Jordan , daher am Fuss des Gbges etwa den
Oasen teil hefren und teil räme entsprechend, das Abila Peräas JBJII13 2. On212;
86 nicht mehr bekannt. - - 4) A. Keramim, £ Plan d Weinberge, Ei 11 33 Ort
der Ammoniter, bis zu dem Jephthah diese zurückschlug. Xach On 225 ; 96 6 (7) rM
von Philadelphia. Vgl. Budde z. Stelle. — 5) A. Misraim, d.h. der Aegypter oder
bei Aeg., ist danach im S Kanaans zu suchen, wird aber Ge 50 11 in d OJordanland
verlegt. Vermutlich liegt ein Versehen vor. Vgl. Atad. £ „der Aegypter Klage"
nach d. Aussprache ebel. G
Abend, s. Tag.
Abendessen, Abendmahl, s. Mahl, Mahlzeit.
Abendopfer Es 9 4 t.: l's. 1412, s. Brandopfer.
Abendregen, s. Spätregen.
Abendwärts, d. i. westwärts, s. Himmelsrichtungen.
Aberglaube , abergläubig ersetzt bei £ einen griech. Ausdruck (deioidai-
Abgott — Abimelech. 3
uovia. AHiudaiuojv) , welcher nrspr im Sinn von Religiosität, je länger je mehr aber
auch von Superstition gebraucht wurde; daher der vorsichtige Gebrauch Apl722;
2519. Die Sache selbst isl reichlich vertreten, auch im NT: *Besessene, Beschwören,
der Glaube an Gespenster Mt 14 26. * Wahrsager Äp 16 16 f., Zauberbücher Ap 15) 19 u. a.
S. auch Geister, Zauberei. Prophetenthum, Mal, Denkzettel. H
Abgott, £ für pcßsel Ri 17 3, für böset Ho 9 10, Abgötter etöatXa Ap 1520, s. Bild
Bildniss. Si
Abgötterei, abgöttisch, s. Bild. Götzendienst.
Abgrund {aßvaaoq) steht Hi28i4 für thöm, Tiefe, dagegen Lc83i; Eni Kit:
Apc 9 1. 2. 11. ; 11 7; 17 8; 20 1. 3 für Hades als den unterirdischen Raum, darin die Abge-
schiedenen, aber auch die Däninnen sich aufhalten; ein Schacht führt von da an d
Oberfläche der Erde. S. Hölle. H
Abia 1) 2. Sn *Samuels. — 2) jungverstorbener Sn Jerobeams I lK14iff. 17.
— 3) Ahnherr der 8. *Priesterklasse 1 dir 24 io; Lei 5. K
Abiam (in d Chr. Abia), Sn Rehabeams und der Maacha. 2. Kg von Juda,
regierte 3 Jahre unter beständigem Kampf mit Jerobeam I 1 Kg 15 1-8. Weit gün-
stiger als 1 Kg 15 3 f. wird A. 2 Chr 13 l ff. (wohl auf Grund des 13 22 citirten, ganz
im Geist von P verfassten Midrasch des Iddo) dargestellt. K
Abjathar, Sn des Priesters *Ahimelech zuNob, der allein aus d von Saul an-
gerichteten Blutbad mit d *Ephod zu David nach Keila entrann lSm22 20f.; 23 6.9:
307 und diesem seitdem als Priester diente: 2 Sm 8 17. wo „A., der Sn Ahimelechs- zu
lesen : 15 24. 29. 35, wo er David auf d Flucht vor Absalom begleiten will ; 17 15 ; 19 n (12) ;
20 25 neben Zadok ; 1 Kg 4 i noch unter Salomo. Als Anhänger Adonia's 1 Kg 1 7. 19. 25 ;
2 22 wird er von Salomo abgesetzt und nach Anathot verbannt 1 Kg 2 26. K
Abib, alter Monatsname, Aehrenmonat, s. Monate.
Abieser li Geschl des Stmes Manasse. dem Joas und Gideon zu Ophra an-
gehören Ri 6 n. 34 ; 8 2. nach P Jo 17 2. vgl. Xu 2630, wo für A. Jeser i und 1 Chr 8 (7) 18
Sn Cileads und Enkel Machirs. - - 2) A. aus Anathot. einer der 30 Helden Davids.
2 Sm 23 27. K
Abigail 2 Sm33 Abigal li Gattin *Xabal"s zu Karmel in Südjuda und nach dessen
Tode Gattin David"s. den sie durch ihre Klugheit für sich gewonnen hatte 1 Sm 25.
Sie folgte David nach Gath 1 Sm 27 3, Ziklag 1 Sm 30 5. 18 und Hebron 2 Sm 2 2. wo sie
Kü'ab (c5 2Sm33 Daluja; lChr3i Daniel) gebiert. - - 2) Tr des Isai (£> *Nahas),
Stiefschw David's und Mr des Amasa 2Sml7 25; 1 Chr 2 16 f. K
Abihu, 2. Sn *Aarons und Eliseba's Ex 6 23 ; Nu 3 2 ff. ; 26 60 f. ; 1 Chr 6 3 (5 29), Be-
gleiter Moses auf d Sinai Ex 24 1.9 und Priester 28iff., wird samt Nadab von Gott
wegen Verwendung fremden Feuers getötet LvlOlff. K
Abilene bezeichnet das Gebiet eines Ortes Abila (£} Abel), und zwar ist Lc 3i
der Ort am Libanon gemeint, der nach cl Itinerarium Anton, ed. Wesseling 198 und d
Tabula Peutingeriana 18 rM = 27 km von Damaskus am Wegenach Eeliopolis lag. Dem
entspricht das Df sük wädi barada am s Ufer des nähr barada zwischen steilen
Felswänden, von Blumen- und Obstgärten umgeben. A. bestand als eigene Herrschaft
derlturäer bis 37 nach Chr. JAq X VIII 610; XIX 5l; KX7i;JBj II Ll5; 12s. Vgl.
Lysanias. Schürer. GJV [, 599ff. G
Abimael, in d Völkertafel Ge 10 28 (1 Chr 1 221 unbekannte- südarabisches Volk,
s. Jaketan. s"
Abimelech li Kg von *Gerar, der Ge202«r. E Sara als vermeintliche Schw
Abrahams zu sich holen Lässt, auf Geheiss Jahwes aber willig zurückgiebt und nach
1*
4 Abinadab — Abraham.
21 22 zu Beersaba einen Vertrag mit Abraham schliesst. Nach J26iff. ist A. Kg
der Philister zu Gerar, der nach einem ganz ähnliehen Handel einen Vertrag mit
[saak schliesst 2(i26ff. -- 2) Sn Gideons von einem Kebsweib aus Sichern Ri8 3i,
ermordet mit Hilfe der Sichemiten seine 70 Brüder zu Ophra, herrscht 3 Jahre als
Kg zu Sichern, zerstört aber dann die aufrührerische StBi9iff. (s. Gaal). Er stirbt
beid Belagerung von Thebez 9 50 ff . 2Smll2i. — 3) 1 Chr 18 (19) 16 steht A. für *AM-
melech. Ps34i irrthümlich für *Achis lSm21i0ff. K
Abinadab 1) Mann aus Kirjath Jearim. der die *Lade Jahwes bewahrte 1 Sm
7 i : 2 Sm 6 3 : 1 Chr 13 7. - - 2) 2. Sn *Isai's 1 Sm 16 8 : 17 13. — 3) 3. Sn Sanis, der mit
ihm fiel lSm3l2; 1 Chr 8 (9) 33; 9(10)39; 10(11)2. I Vr eines der Vögte und
Schwiegersöhne Salomos lKgln. K
Abiram 1) Sn Eliab's aus d Stm Ruhen. Br Dathans, als Empörer gegen Mose
nebst Dathan von d Erde verschlungen (so nach Xu 16 E u. Dt 11 6 : vgl. Xu 26 9: Ps
106 17; Si4522). 2 ältester Sn Hiels von Bethel 1 Kg 16 34. K
Abisag von Sunem. Pflegerin *Davids 1 Kg 1 3 f. . nachmals von *Adonia begehrt
1 Kg 2 17 ff. Vgl. Sulamith. K
Abisai, Sn der Zeruja. der Stiefschw Davids 1 ( Ihr 2 w. Br Joabs. einer der vor-
nehmsten Helden 2 Sm 23 18 und Mitkampfer Davids gegen Saul 18m26 6ff.. Abner
2 Sm 2 24. die Ammoniter 10 10 ff., Absalom 18 2. 5. 12, Seba 20 6. 10 und d Philister 21 17, aber
als Mörder Abners 2 Sm 3 30. 39 (vgl. 16 9 ff. ; 19 22 f.) von David verwünscht. 1 Chr 18
(19)12 ist A. w<»hl mitJoab verwechselt (1 Kg 11 15 f.; Ps602). K
Abisalom, Vr Maacha's, der Mr *Abiams 1 Kg 15 2, heisst 2 Chr 11 20 * Absalom,
also wohl Sn Davids. 1 Kg löiol. nach 2 Chr 13 2 für A. Driel von Gibea. K
Abner, Sn Ners, des ( »heims Sauls 1 Sm 14 50 f. . Feldhauptmann Sauls 17 55 ff.
2025; 265. 7. 14 f., sucht in langem Kampfe den Thron für Isboseth ^egen David zu
retten 2 Sm 2 8 ff., geht aber, von Isboseth beleidigt 3 6 ff., zu David über 3 12. Von
Joab :il> Bluträeher Asahels 2i8ff.) im Thore von Hebron meuchlerisch ermordet 3 22 ff.,
wird A. von David laut betrauert 3 31 ff. und von Salomo (nach lKg25 auf Geheiss
Davids) an Joab gerächt 1 Kg 2 32. K
Abraham, der erste der 3 sogen. Erzväter Israels. Der Xame wird Ge 17 5 P
durch ab ham(ön), „Vr eines Getümmels- (von Völkern) und zugleich als Umnennung
für abräm (nach d gew. Erklärung „erhabener Vater") gedeutet. Urspr ist Abram
wohl nur eine Xebenform zu A. und ihr durchgängiger Gebrauch bis 17 4 dem letzten
Redaktor der Ge zuzuschreiben. Die wirkliche Bedeutung des Xamens ist ebenso un-
sicher, wie die zahlreichen Versuche. A. mythologisch (z. B. als den Gott Dusares
der nabataischen Inschriften: s. Baethgen 92 ff.) zu deuten.
In d jetzigen Ge sind die reberlieferungen über A. (die z. T. wohl jünger
sind . als die verwandten Erzählungen über Isaak und Jakob) zu einem ziemlich
einheitlichen Bilde verschmolzen, in welchem A. bereits überall als der vielerprobte
und vielbewährte „Vr der Gläubigen" (Rm4li), der Träger der aTimdlegenden Ver-
heissungen »-ottes an Israel erscheint. Nach JGel2itf. zieht A. mit seinem Weibe
Sara und seinem Neffen Lot auf Befehl Jahwes aus seiner Heimat id. i. wohl Haran
in Mesopotamien) nach Kanaan; bei Sichern wird ihm erstmals der künftige Besitz
dieses Landes verheissen. Durch eine Hungersnot nach Aegypten getrieben, bringt er
selbst Sara in Gefahr, indem er sie für seine Schw erklärt 12 10 ff. Nach Kanaan
zurückgekehrt, trennt er sich um des Friedens willen von Lot 13iff. , empfängt
abermals die Verheissung zahlreicher Nachkommen 13 14 f. sowie eines Leibeserben
15 4: sein gläubiges Vertrauen wird ihm von Gott rziir Gerechtigkeit gerechnet" 15 6
Abraham — Absalom. 5
und die Zusage durch eine eigentümliche Bundesceremonie 15, 9 ir. n a. bestätigt. Die
von Sara ihm abgetretene Leibmagd Hagar gebiert ihm Ismael 16 l ff., aber nochmals
verheisst ihm Gott bei einem Besuch zu Hebron, wo A. damals seinen Sitz hat 18 in.,
trotz seines hohen Alters die Geburt eines Erben durch die gleichfalls hochbetagte
Sara, zieht ihn in Betreff des Gerichts über Sodom ins Vertrauen und duldet seine
immer kühnere Fürbitte 18 20 ff. Ausser d Geburt Isaaks 21 1 f. meldet die uns erhaltene
J-Quelle noch, wie A. seinen Hausvogt als Brautwerber für [saak entsendet :'4 l ff.
und mit Ketura noch (i Söhne erzeugt 25 iff. (Letzterer Abschnitt muss bei .1 urspr vor
Ge "24 gestanden haben, da 24 62 ir. den Tod A.'s voraussetzt.)
Die E-Quelle berichtet über A. zuerst 15 l ff., sicher 20 l ff. (Gefährdung Saras
bei Abimelech von Gerar; A. heisst hier 7 bereits „Prophet" und wird 12 vom Vorwurf
der Lüge gereinigt, ebenso 21 n ff. von dem der Härte gegen Hagar und Ismael).
21 22 ff. schliesst A. einen Vertrag mit Abimelech zu Beersaba und besteht22 l ff. die
härteste Glaubensprobe, indem er sich anschickt, auf Gottes Geheiss Isaak zu opfern*
Die Quelle P giebt getreu ihrem Plane nur das Gerippe der Geschichte A.'s
mit Weglassung von allem, was sein Ansehen schädigen könnte, ausführlich aber den
Stammbaum von Sein bis zu Tharah, dem Vr A.'s 11 10 ff. , die Einsetzung des Be-
schneidungsbundes 17 l ff. und den Kauf des Erbbegräbnisses bei Hebron 23 l ff., sowie
die Angaben des Lebensalters. Nach P zieht A. aus Ur in Chaldäa (d. i. wohl aus
Babylonien) über Haran (dies viell. Ausgleich mit dem älteren Bericht, s. o.) nach
Kanaan 11 31 ff. : 12 4 f., 75 Jahre alt. Die Trennung von Lot wird 13 6. n f. nicht
durch d Streit der Hirten begründet, die Geburt Isniaels durch Hagar 16 3. 15 ohne
alle Zuthat berichtet, ebenso die Rettung Lots aus Sodom 19 29. Bei d Geburt Isaaks
ist A. 100 Jahre alt 21 5; nach 25 7 ff. stirbt er 175 Jahre alt und wird von Isaak
und Ismael bei Sara in d Höhle von Machpela begraben. — In einem andern Licht
erscheint endlich A. ..der Hebräer- in d wahrseh sehr jungen (midrasch-artigen) Er-
zählung Ge 14 13 ff., wo er den siegreichen Kgen des Ostens mit seinen 318 Knechten
und seinen Bundesgenossen aus Hebron ihre Beute wieder abjagt, aber Melchisedek,
dem Kg von Salem — dem Typus des nachexüischen jüdischen Hohenpriesters — den
Zehnten entrichtet.
Ausserhalb der Ge zeigt sich die Bedeutung A.'s teils in d häufigen Bezeichnung
Jahwe's als des Gottes A.'s (wie schon Ge 26 24: 28 13 u. b\), z. B. Ex 3 6 etc. (Mt 22
32 etc.) 1 Kg 18 36, teils in d Berufung auf d zuerst A. gegebenen Verheissungen
(Ex 2 24; Dt. 1 8: 6 10; 9 5 etc. 2 Kg 13 23), den „A.'ssegen" Ge 28 1. In d Propheten
wird A.'s selten gedacht. Js 29 22; 63 16: Mi 7 20 scheint A. als Volksname, wie sonst
Israel oder Jakob, gebraucht: Israel ist „Same A.'s" Js 41 8: Jr 33 26 (Ps 105 6), doch
vgl. auch Js 51 2: Ez 33 24. In d nachexüischen Zeit verklärt sich das Bild A.'s mehr
und mehr zu dem des vollkommenen Gerechten (Si 44 20 ff. : lMk252), des ..Freundes
Gottes" (As 11: Jk 2 23): er ist den Juden „unser Vr A.tf Rm 4 1. dessen Gerechtig-
keit ihnen als seinen „Kindern" von selbst das Himmelreich sichert: vgl. Mt39; Lc. I'.'
9 etc. Jb. 8 33. 39 und den Protest Pauli dagegen Rm 4 1 ff. : 9 7: Ga 3 6 tt.. doch auch
Jk22iff. Nach d Tode werden die Frommen in A.'s Schoss versetzl (Lc L6 22;
vgl. Mr. 8 111. Die zahlreichen Ueberlieferungen über A. im jüdischen Midrasch (und
darnach im Koran) sind z. T. aus d Namen Fr Kasdim (gedeutet als „Feuer d ChaJdäer"),
teils aus .lo 24 2 (wo Tharah bei E ein Götzendiener) herausgesponnen. K
Absalom, *Abisalom, der dritte Sn Davids und der *Maacha 2 Sam 3 3. Um die
Ehre seiner von Amnon geschändeten Schw Thamar zu rächen, Lässt er diesen er-
schlagen 2 Sin 13 211 ff. und nicht vor d Zorn Davids zu seinem Grossvr Thalmai von
6 Acad — Achaja.
Gessur 13 37 ff. Nach 3 Jahren erwirkt Joab durch ein kluges Weib von Thekoa die
Rückkehr 14 l ff. und nach weiteren 2 Jahren die Aussöhnung A.'s mit David 14 28 f.
Durch Schönheit und Stärke wie zum Herrscher berufen 14 25 ff. , leerte sich A. eine
Leibwache zu und bereitete listig die Empörung vor 15 l ff. Nach 4 Jahren (so 1.
2 Sm 15 7) setzte er sie von Hebron aus mit Hilfe *Ahitophels ins "Werk, nahm auf
dessen Hat von d Harem des entflohenen Königs Besitz l(i 20 ff., fiel aber dann dem
Verrat Husais, der ihn von d raschen Verfolgung Davids abhielt, zum Opfer 15
32 ff. : 16 16 ff.: 17 7 ff. Im Wald Ephraim östlich vom Jordan wird A.'s Heer geschlagen,
er selbst, mit d Haaren in d Zweige einer Terebinthe verstrickt, von Joab durch-
bohrt, tmtz d Gegenbefehl und zum tiefsten Schmerz Davids 18 l ff. 29 ff. Sein Leich-
nam wird als der eines Gerichteten behandelt 18 17. Von seinen 4 Kindern 14 27 wird
später nur *Maacha erwähnt. Das 18 18 erwähnte Denkmal A.'s im Königsgrund stand
nach JAq VII 10 3 2 sta von Jerusalem. K
Acad, richtiger Accad Ge 10 10 eine der 4 St Ximrods im Lande *Sinear, als
Name einer in NBabylonien gelegenen St in d KI mehrfach zu belegen. Wahrsch iden-
tisch mit dieser St A. ist die gleichfalls in XBahylonien zu suchende, häufig und schon
für d älteste Zeit erwähnte St Agade. Als Landesname ist A. in d KI einheimische
Bezeichnung für d engere Landschaft Babylonien mit Babel als Hauptst. so häufig
in d Titel „König von Sumer und Akkad". d. i. von S- und XBabylonien. Daher
akkadisch gleichbedeutend mit bab. ..Akkadische Sprache- ist sehr] wahrsch ein-
heimische Bezeichnung für das se mitisch-bab. Idiom' im Ggens zur ..sumerischen
Sprache", der älteren nichtsemitischen Spr Babyloniens. Die Benennung letzterer
nichtsemitischen Spr oder eines Dialekts derselben als akkadische Spr ist endgültig
aufzugeben. Z
Acco, £> 'akkö Ri 1 31, St der Kanaaniter. vom Stm *Asser nicht erobert, wird
schon von Sethos I (um 1320 vor Chr. i als 'Aka an d Grenze Phöniciens erwähnt.
In d Bericht Menanders über Kämpfe *Salmanassars IV gegen phönizische St JAq IX
14 2 schwankt die LA zwischen "Aqx^ (ed. Xiese : *Arkiter?) und Axrj. Bei d Assy-
rern. deren Kg *Assurbanipal A. strafte, heisst die St Akkü: (3 Äa/üi, Strabo XVI
2 :>A Ax>t. Jt 3 l '(Jy.i(tt)va; Mi 1 10 (S £v Axeifx wohl unrichtige Deutung des £j. Heute
'ahkä, wie im Altertum auf massig hoher Steilküste telegen, die swärts ins Meer
vorspringt und den besten natürlichen Hafen Palästinas (12 km : 4 km) bildet. Die
wichtigen Strassen durch d Ebene Jesreel mündeten in A. . daher lebhafter Handel.
A. liegt in einer Ebene, die sich vom Fus* des *Carmel im S bis zum äebel cJ-mu-
saWah im X ausdehnt (19 km :6 km) und in 3 Teile zerfällt: das Gebiet des *Kison
nö von Haifa ist sumpfig und ungesund: der nähr na'amän (Belus der Altem durch-
messt ein 8 km langes Sumpfgebiet zwischen A. und schefä 'amr; im X von A. da-
u ist die Ebene fruchtbar und gut angebaut. Die Küste zw. Haifa und A. ist
flach und sandig, n von A. ebenfalls Mach, aber felsig. Die Bucht von A. dehnt sich
zw d St und d Carmel im S aus JBj II 10 2. Vgl. Umma Jo 19 30 und die spätere
Geschichte der St unter Ptolemais. G
Achaja ist im XT die römische Provinz (seit 14(i vor Chr.). die ausser d Inseln
das feste Land bis zu d Tkermopylen, d Oeta und d Acheloos. vielleicht auch Epirus
umfasste, mit Ausnahme der freien St. A. war anfangs senatorische. dann (Tiberius)
kaiserliche, seit Claudius wieder senatorische Provinz unter einem Proconsul in Ko-
rinth Ap ls 12. 27: Um l(i 5: 2 Kr 1 1: neben der n Grenzprovinz Macedonien Ap 19 21:
Em 15 26: 2 Kr 9 2: 2 Kr 11 9 f: 1 Th 1 7. 8. Vgl. Mommsen, V, 233 ff. <;.
Achaicus, s. Stephanas.
Achaicus— Acker, Ackerbau. 7
Aclian. Sn Charmis (Jo 22 20 Sn Seralis, d. h. aus d jüdischen Geschlecht Serah)
stielilt Stinke aus d Jahwe geweihten Beute und verschuldet dadurch die Niederlage
Israels vor Ai. Von Josna durch d heilige Los ermittelt und geständig, wird er im
Thal *Achor gesteinigt Jo 7 1 ff. JE. K
Achat kommt Ex 28 19; 39 12 als ein Edelstein vor. der den Brustschild des
Hohenpriesters schmücken soll. Ausser d Uehsetzgn haben wir keinen Beleg dafür,
dass das hebräische Wort wirklich den A. bezeichnet. Ueber d A. als Mineralien-
zus.-setzung vgl. Kluge 401 f. S. Edelsteine, Liste. Sn
Achhor, 1) Vr des Edomiterkgs Baal-Hanau Ge 36 38 f. ; 1 Chr 1 49. — 2) Sn Mi-
chajas, Beamter Josias 2 Kg 22 12. 14 (2 Chr 34 20 ist A. in Abdon verderbt}. K
Achior, Jt, 5 3 ff. Name des ammonitischen Feldherrn, welcher von Hob »fernes,
dem er die Beliebtheit der Juden bei Gott gerühmt hatte, diesen ausgeliefert ward und
sich dann vollends bekehrte. Ausserdem noch (5 Xu 34 27: £ To 11 19. H
Achis, K<j: zu Gath im Philisterland, gewährt David (der sich nach 1 Sm
21 111 ff. früher vor ihm wahnsinnig gestellt haben soll) Zuflucht in d St Ziklag 27 lff.,
fordert sein Mitziehen gegen Saul 28 1 f., entlässt ihn aber auf d Drängen der Phi-
lister 20 2 ff. Nach 1 Kg 2 39 lebt A.. Sn Maachas, noch unter Salomo. Ps 34 1 1. A.
für *Abimelech. K
Achsa, Tr *Calebs, Wb *Athniels. Jo 15 16 ff.; Ri 1 12 ff.: 1 Chr 2 49. K
Achor, Thal A.. £> 'emek 'akör = Ebene A. nach Jo 157 auf d Grenze zw.
Juda und Benjamin, also s von Jericho (nicht n On 217: 89); daher wohl die Ebene
zw. d <Tbge, d unteren Jordan und d Todten Meere, die auch in d besten Zeiten Je-
richos nur an ihrem X-Ende bebaut . sonst unfruchtbar war Ho 2 17 ; Js 65 10. Ein
grosser Steinhaufen dort galt als Grab *Achans Jo 7 24 ff. : noch jetzt giebt es dort
solche. G
Achsaph, tyaksäf, äl) äksap, kanaanitische Königsst Jo 11 1: 12 20, zu * Asser
gerechnet Jo 19 25. Den Lauten entspricht (chirbet) iksäf s vom i/aJir el-lcäsimlje
mit ansehnlichen Ruinen aus dem 5. Jhdt nach Chr., dessen La^e zu Jo 11 1; 12 20
wohl passen würde, während man die St Assers gern weiter sw suchen möchte. Rob.
NbF 70. G
Achsib, £) akzib, KI akzibi 1) Bi 1 31 kanaanitische. vom Stm *Asser nicht
eroberte St. Grenzpunkt Assers am Meere Jo 19 29. Nach On 224: 05 Ekdippa 9rM —
13.5 km von Ptolemais am Weire nach Tyrus. heute ez-Zib mit unbedeutenden Ruinen.
— 2) St in Juda Jo 15 44 zw. Kegila und Maresa vgl. Mi 1 14 = Chesib Ge 38 5 un-
weit Thimnat, nach On 301; 112 Xaoßl Ruine im Gebiet von Eleutheropolis bei Adul-
lam. Vgl. •<thi eVkezbe am wädi es-sanf, chirbet s< huweke gegenüVier. G
Acker, Ackerbau. Kanaan war schon in vorisraelitischer Zeit, wie wir aus
d Denkmälern wissen, ein wohlcultiviertes Land. Jedenfalls waren die Niederungen
schon in uralter Zeit angebaut ; doch ist auch die Terrassencultur an d Bergabhängen
wohl sehr alt. In Jo 17 15 ist davon die Rede, dass die Josephsstme im Centrum des
Landes den Wald ausroden sollten. Wir kennen die Israeliten beinahe nur als \-
bauer, schon ihre ältesten Gesetze setzen Bodencultur voraus: dass jedoch die Patri-
archen schon den Boden bebauten Ge 2(i 12. ist blosse öebertragung. Man bedenke
auch, wie nach d älteren Propheten die Religion in engster Beziehung zur Bodencultur
stand. Im Allgemeinen war das Land für seine Bewässerung auf d *Regen angewiesen.
Bewässerte Ackerfelder gab es wohl wie heute in Palästina (vgl. Anderlind in ZIH'V
1X21 f.) sehr wenige: künstliche Bewässerung ist jedoch hauptsächlich für Krucht-
und Gemüsegärten unentbehrlich. Dass in Aegypten der A.-bau von d Bewässerung
8 Acker, Ackerbau.
abhängig ist, wusste man Dt 11 10. Hauptsächlich wurde * Weizen und *Gerste an-
gebaut, seltener *Spelt, und von Hülsenfrüchten *Bohnen, *Linsen und *Hirse, ferner
bes. *Flachs. Die Gewohnheit, in gewissen Jahren dem einzelnen Grundstück durch
Brachliegenlassen Ruhe und Erholung zu verschaffen Ex 23 10, wurde später von
d priesterlichen theoretischen Gesetzgebung im Sinne einer religiösen Sabbatruhe
gefasst Lv 25. Zur Erhöhung der Fruchtbarkeit wurde der A.-boden auch gedüngt ;
doch ist dieser dornen, „Mist, Koth" (auf dem Felde), stets nur gelegentlich erwähnt
Jr 9 22; 16 4, so dass an eine nachhaltige consequente Düngung der Aecker nicht zu
denken ist (Anderlind a. a. 0. 29 und Klein ZDPV IV 72). Die Felder waren nach
„Jochen" abgeteilt; ein Joch (scemed) 1 Sm 14 14 ist ein Stück A., welches mit einem
Paar Ochsen an 1 Tage bepflügt werden kann. Der Werth eines Stück A.-landes
war natürlich je nach d Lage sehr verschieden: doch können keine bestimmten Schlüsse
aus d Angaben der Bibel 2 Sm 24 24; 1 Kg 16 24; Jr 32 9; Mt 27 7, auch nicht aus Ge
23 i") und Lv 27 ii» gezogen werden. — Die Grenzen der A.-stücke wurden durch Steine
oder Steinhaufen bezeichnet; noch heute gilt die Verrückung solcher Grenzen als
schwerer Betrug Dt 19 14; Ho 5 lü. In eigentümliche Verhältnisse gewährt uns die
allerdings theoretisierende Gesetzgebung Lv 25 und 26 Einblick : darnach war dafür
gesorgt, dass das Land nach gewissen Zeiträumen (50 Jahren) wieder an d Familie des
Besitzers zurückfiel. Die grösste Blüthe erreichte übrigens der A.-bau sicher in d
römischen Periode, Dank der allgemeinen Sicherheit; damals ward auch am besten
für Bewässerung gesorgt. Den Unterschied von Sommersaat und Wintersaat kennt
man heute in Palästina; erstere besteht aus Durahirse und Sesam, Melonen, Gurken,
Baumwolle u. a. Weizen und Gerste wrerden als Winterfrucht gesät. Das Gedeihen
aller Bodenerzeugnisse hängt wesentlich von der Reichlichkeit des *Spätregens Am 4 7 ab.
Die Beschäftigung mit d A.-bau war allgemein; selbst der zum Kg gesalbte Saul
zieht mit d Pflug aufs Feld 1 Sm 11 5. Die Bestellung des A. war trotzdem eine
weniger intensive als in unseren Gegenden. Doch sind sicher Landstriche bebaut ge-
wesen, die heute in Folge politischer Verhältnisse, wie z. B. die Gefährdung durch
Wanderstämme, brach liegen, d. h. Weideland geworden sind, so vor Allem gewisse
Striche des OJordanlandes (vgl. jedoch ^Schafzucht). Auch blieben einzelne Stine
und Geschl (Simeon), sowie verbündete Völker, wie die *Keniter, Hirten. Obwohl der
grosse Ggens zw. Nomaden und A.-bauern für d Orient nicht scharf genug betont
werden kann und auch die Israeliten ihn deutlich fühlten Ge 16 12, so giebt es doch
einesteils zahllose Mittelstufen zw. beiden Beschäftigungen, andernteils hat man sich
reiche Herdenbesitzer, wie z. B. den Kalebiter Nabal 1 .Sm 25, nicht als rohe unge-
bildete Beduinen vorzustellen. Jene Hirtenstämme verschwinden übrigens aus der Ge-
schichte, und nur die dem A.-bau, d. h. eben der Cultur gewidmeten Volksklassen bilden
die eigentliche Nation. Es hängt daher mit d einzigartigen Wichtigkeit des A.-baus
zus. , dass auch die Art und Weise seines Betriebs von Jesaia auf göttliche] Be-
lehrung (törä) zurückgeführt wird Js 28 23 bes. 26, und dass sich bei Propheten und
Dichtern überhaupt so ausserordentlich zahlreiche Anspielungen und Bilder finden, die
dem Landbau entnommen sind. So kennen wir das Wort für „Urbarmachen'- (nlr)
hluss aus solchen Stellen Ho 10 12; Jr 4 3. Dieses Geschäft, „ein neues zu pflügen" £,
war natürlich oft mit grossen Schwierigkeiten verbunden. Auch musste man mit d
gew. Pflügen stets warten, bis der durch d Sommerhitze ausgetrocknete Boden im
Herbst, wo der Turnus der Landwirtschaft und damit das alte bürgerliche *Jahr
begann, durch d ersten Regengüsse erweicht war ; nur ein ganz leichter Boden kann
„trocken1, besät werden. Vgl. Pflug, in einzelnen Gegenden wird heute der Boden
Acker, Ackerbau. 9
auch mit d Hacke umgearbeitet. Der Sämann wirft die Saat ziemlich dünn über die
Fehler (»der streut sie in d Furchen .Js 28 25. In Judaea wird heute überhaupt erst
nach d Säen gepflügt; der Same wird in d Regel durch Pflügen 8 — 10 cm tief
unter d Erde gebracht. Der Pflug ritzt den Boden ziemlich oberflächlich auf. Zum
Ebnen der Fehler Js 28 25 bedient man sich heute eines vorn offenen Kastens ZDPV
IX 38); Eggen in unserem Sinne kannte und kennt man nicht. Auch spricht Ho LOll
dafür, dass unter der gew. mit *eggen (£ Hi 31) 10 auch „brachen") übersetzten Thä-
tigkeit eine anstrengende zu verstehen ist, also doch wohl eine Art Pflügens (etwa
in die Quere?). Im Allgemeinen wurde bei d Feldbestellung der Boden nur unge-
nügend von d Wurzeln des Unkrauts gereinigt. So ziehen sich z. B. in d sehr frucht-
baren Ebene des Philisterlandes fingerstarke Wurzeln einer lästigen Stechpflanze viele
Meter weit im Boden hin und zwar in einer Tiefe, bis zu der die Pflugschar nicht
einzudringen vermag. Die Saaten müssen daher fleissig mit d Jäthacke (ma'der
Js 7 25 £ Haue) gejätet werden. Vgl. Dornen, Disteln. Unkraut.
Die Gefahren, welche ausserdem noch die Saat bedrohten, waren mancherlei Art.
In Folge zu grosser Dürre, vor Allem durch heftige 0- und SO- Winde, konnte der
Brand siddäfön , neben dem Am 4 9: 1 Kg 8 37 etc. jeräfcön stets an zweiter Stelle
genannt wird , eintreten. Es ist jedoch nicht auszumachen , wie sich diese beiden
Krankheiten, die ein Versengt- und Gelbwerden der Feldfrüchte bezeichnen, genauer
unterscheiden; £ hat das erstere Wort bisweilen z. B. Am 4 9 mit Dürre, Dt 28 22
mit giftige Luft, das zweite mit Brandkorn Am 4 9, Brand 1 Kg 8 37 und Gelbsucht
Dt 28 22 übersetzt. Anders *Mehlthau. Es kommt übrigens auch vor, dass der
Same im Boden in Folge von Witterungsverhältnissen oder Insectenfrass zu Grunde
geht (zus.-schrumpft); darauf ist viell. in d dunkeln Stelle Jl 1 17 angespielt, Als
weitere Feinde der Saat sind vor Allein der auch in d oben angeführten Stellen
genannte *Hagel, ferner die ^Heuschrecken zu nennen ; dass das Getreide auf d Felde,
die „Garben- (s. u.), bisweilen in Brand gesteckt wurde oder in Brand gerieth, geht
aus Ei 15 vgl. Ex 22 6 hervor. Die Feldhüter Jr 4 17 haben wir aber wohl im All-
gemeinen als Wächter, die bes. werth volle Pflanzungen beaufsichtigen, aufzufassen.
Mit d Hand durfte jeder Vorbeigehende Aehren abpflücken Dt 23 25 ; Mt 12.
Die *Ernte £\ Ms'tr fällt in d Monate April bis Juni; im Jordanthal am
frühesten, auf d Küstenebene etwas später, auf d Hochrücken des Gbges am spätesten :
die Gerste wird 8 — 14 Tage vor d Weizen schnittreif. Gersten- und Weizenernte
kennzeichnen sich als die wichtigsten Termine des Jahres, indem bisweilen von ihnen
bei Zeitbestimmungen die Rede ist 2 Sm 21 9; Ei 15 l. Für Sichel hatte der Hebraeer
zwei Ausdrücke: 1) hermes Dt 16 9; 23 25: 2) maggäl (entsprechend dem heutigen
arab. mangal) Jr 50 16 (£ Schnitter, eig. der die Sichel führt) ; Jl 4 13 (18). Ob diese Aus-
drücke bloss dialektisch verschieden sind oder zwei verschiedene Arten bezeichnen
(ZDPV IX 39), ist nicht auszumachen. Gerste wird, wenn sie kurz geblieben ist. heute
meist mit d Hand ausgerauft, Weizen so abgeschnitten, dass etwa kniehohe Stoppeln
bleiben; diese werden später zum Behuf der Düngung angezündet Js .~>24: 47 14 etc.
Der Schnitter fasste mit d (heut zu Tage bisweilen mit einer Art Handschuh ver-
sehenen) Linken eine Anzahl Halme Ps 129 7 und schnitt die Spitzen derselben (so ist
IH 24 24 zu verstehen) mit d Rechten ab. Die hingeworfenen Büschel, eher Schwaden
('amlr) als Garben Jr 9 22, wurden dann zusammengelesen Ps 121) 7 und in grössere
Bündel (ebenfalls •am/r oder 'ömer genannt) vereinigt. Eig. grosse Garben in unse-
rem Sinn sind nicht darunter zu verstellen: ebenso wenig unter älummä Gre37 7;
Ps 126 6. Diese Bündel wurden auf einen Haufen (gädls) geworfen, was Ex 22 6;
10 Ada — Adam.
Hi 526 mit Garben, Ki 15 5 mit Mandeln übersetzt ist. Auf d Kücken von Thieren. meist
Eseln, wurde das Getreide dann nach d Tennen gebracht, wohl auch auf Karren dort-
hin geführt (vgl. die etwas dunkle Stelle Am 2 13). S. Dreschen. Die ganze Ge-
treideernte dauerte 7 Wochen . während welchen in d Kegel hart gearbeitet wurde ;
die Schnitter nährten sich wohl hauptsächlich von ^ungesäuerten Broten und *Saugen,
zur Erquickung wurde das Brot in *Essig getunkt Kt 2 u.
Was schliesslich den Ertrag des A.-baus betrifft, so sind darüber vor Allem
die sorgfältigen Erkundigungen Anderlinds in ZDPY IX 48 ff. zu vergleichen. Es folgt
daraus, dass auf gedüngtem Boden in sehr auter Lage unter bes. günstigen Umstän-
den "Weizen das 30fache, Gerste das 120fache Korn ertragen kann. Sicheres über
d Ertrag der Felder auf d höchst fruchtbaren Lavaboden des Haurän ist nicht be-
kannt (vgl. auch ZDIW IV 78). Auf ungedüngtem Boden in d Ebene Esdrelon trägt
Weizen höchstens das lOläche, durchschnittlich das 7 — 8fache; Gerste höchstens das
lOfache, durchschnittlich kaum das Ofache Korn: im Gbge Juda trägt Weizen das
2fache, Gerste das 3fache Korn. Mc 4 8 ist dabei- von ganz aussergew. Verhältnissen
die Kede. — Vgl. bes. Hermann Vogelstein. Die Landwirtschaft in Palästina zur Zeit
der Misnäh. I. Der Getreidebau (Berlin 1894). Nach d späteren jüdischen Schriften
wird ein Bild von d Ackerbau, wie er in d beiden ersten nachchristlichen Jhdten be-
trieben wurde, entworfen : Bodenverhältnisse (auch Bewässerung. Düngung) 4 ff. ; Pflügen
25 ff. : Säen 38 ff. ; Getreidearten (Weizen, Gerste, Fruchtfolge, Wachstum, Getreide-
schaden i 44 ff. : Ernte 57 : Dreschen 65; Aufbewahrung 71. Auch Erman, 566 ff. So
Ada, 1) Wb *Lamechs, Mr Jabals und Jubais, Ge4i9ff. — 2) Tr des Hethiters
Elon, Wb Esaus, Mr des Eliphas Ge 36 2. 4. 10. K
Adada, I7 'ad'ädä, St im S Judas Jo 15 22. (5 Aqovt^X, daher 1. -arärä. S.
Aroer 2. G
Adam, d. i. Mensch, daher bei J in Ge 2 7—4 1 (wie 1 27 bei P) urspr immer
mit d Artikel: erst 4 iE und 5 1 ff. P als Eigenname, bei £ schon von 3 8 an. Nach
J 2 7 ff. formt Jahwe den Menschen aus Erde vom Ackerboden C£\ adämä ; darnach
wäre also A. = der Irdische ; doch ist diese Deutung des Namens sprachlich ebenso
unsicher, wie die von ädam, rot sein) und belebt ihn durch d Einhauch des göttlichen
Lebensodems. Ins Paradies versetzt . erhält er das Wb zur Gefährtin 2 18 ff. , wird
mit ihr dem Gebot Gottes ungehorsam und deshalb aus d Paradies vertrieben 3 1 ff.
Mit *Eva erzeugt er Kain und Abel. P berichtet zuerst allgemein die Erschaffung
der Menschen als der Krone der Schöpfung, nach d Ebenbild Gottes 1 26 ff., sodann
5 1 ff., dass A. 130 Jahre alt Seth erzeugt und 930 Jahre alt stirbt.
Merkwürdig ist. dass sich sonst im AT nur iranz unsichere Anspielungen Ho 6 7 ?
Hi 31 33V an A. und seine Geschichte linden. Desto mehr beschäftigte sich mit ihm
das spätere Judenthum Si 49 20. Auch die von Paulus gezogene Parallele zw. A.
und Christus Km 5 12 ff., wobei A. 1 V. ui der ..Typus des künftigen- ist. hat ihre Wurzel
in d rabbinischen Theologie, die auch, wie 1 Kr 15 45, den ..früheren'- und den ..spä-
teren- A. id. i. den Messias) unterscheidet. Vgl. noch 1 Kr 15 22: 1 Tm 2 13 f . und
über A. als (rheber der Sünde 4 Es 3 7. 26; 4 30; 7 11. 46 ff. K
Adam, Adanin, L) St am Jordan, nvon d Durchgangsort der Israeliten „neben
*Zarthana .1" :; n;. fällt wohl zus. mit d 1 Kg 7 46; 2 Chr 4 17 genannten Orte Adania
il. malberat lid-adämä, Fürth vonA; <*. F. Moore zu Ki 7221 zw. Succoth und Zare-
tlian und i-t daher mit d Ruinenstätte teil c<l-ila»tijr ö vom Jordan in d Nähe der
Mündung des nähr ez-zerlpä zu vgl. Noch heute befindet sich dort ein wichtiger
üebergang über d Jordan. Im Hochsommer wird die Fürth, vorher ein Fährboot
Ailiimi Nekeb— Adler. 11
benutzt: für d Winter sollte eine von Sultan Bibars (1266) erbaute Brücke n von cl
Führe dienen, die aber jetzt Ruine ist und auch völlig auf d Trockenen stellt, da der
Jordan und der nähr ez-zerlpä ihre Betten geändert haben. Statt ..feine von den Leuten
der St'- £ Jo 3 16 1. ..ferne von der St Adam". Viell. ist auch Ho 6 7 der Ort A.
gemeint. — 2) Feste St Naphthali's, Jo 19 36 zw. Kinneroth und Rama genannt, ist
unbekannt. Viell. nur Dittographie des folgenden Namens. — 3) = Admä Ho 11 8 unter-
gegangene St. Ge 10 19 : Dt 29 23 ; Ge 14 2. 8 neben *Sodom und Gomorrha gestellt. G
Adami Nekeb, Ort der NW-Grenze Naphthali's Jo 19 33. nach (5 14(j/A xal Näßwx
zwei Orte, ebenso nach Talmud Megill. I 1: A. = damin, N. = sijedäiä. Ersteres
wird mit dämije ö von Jcefr sabt, letzteres mit (?) chirbet seijäde zw. Jcefr säbt und
d See Genezareth vgl. Die Orte liegen aber zus. G
Adar, I7 addär, Ort der S-Grenze Juda's. Jo 15 3 zw. *Hezron und Karkaa
genannt. Statt dieser drei Namen tindet sieh Nu 34 i nur der eine hasar addär, £ Df
Adar. Unbekannt. G
Adar, der zwölfte Monat des jüdischen Jahres, s. Monate. G
Adasar, Name des Ortes, wo Judas Makkabäus 161 vor Chr. über Nikanor,
Feldherm Antiochus* IV, siegte 1 Mk 7 40. 15. (5 hat Aöaaa, JAq XII 10 5 sv ASaaolq
„30 sta (— 1 Stu) von Bethhoron" . Man hat chirbet 'adase vgl., alte Ortlage 7 — 8 km
n von Jerusalem ; doch liegt sie 11km von Bethhoron entfernt. On220;93 kennt ein
A. bei dschifnä. G
Addus, bei £ und V 1 Mk 13 13 Ortsname, im (5 *Adida. G
Ader, bei £ Hi 10 11; 40 12(17); Js 48 1 für gid Sehne. Si
Adida, Ort der Niederung (*Sephela), von Simon Maccabäus befestigt 1 Mk 12 38,
Lager gegen Tryphon 1 Mk 13 13. nach JAq XIII 6 5 auf einer Anhöhe. Später wird
hier Alexander Jannäus von d Araber Aretas geschlagen JAq XIII 15 2: JBj 14 8.
Vespasian legte 68 nach Chr. eine Besatzung nach A. JBj IV 9 1. Man vgl. On 220 ;
!>2 (Aditha) ö von *Diospolis, = hadite ö von Ludd, Df mit Ruinen einer ansehnlichen
St. oder ist an chirbet hadld so von 'amwäs zu denken? Mem. II 297: III 112. Vgl.
Hadid. G
Adithaini, fj '"ditajim, St Juda's in der Niederung Jo 15 36, fehlt in (5. dagegen
nennt On 220; 92 Aöia&aiv bei Gaza und Äöa&ä (Aditha) ö von *Diospolis. Letzteres,
wenn mit hadite zu vgl., liegt zu 11. ersteres zu s. Vgl. Adida. G
Adler, £j neser, bezeichnet nicht bloss Adler, sondern auch eine oder mehrere
*Geier-ArtenBochartI1743. Nach Tristram 184 f. kommen in Palästina vor : der Goldadler
Aquila chrysaetus Brehm IV 611 : der ziemlich verbreitete Königsadler Aquila mogilnik
Brehm P7 621 ; der Fischadler Pandion haliaetus Brehm IV 668 ; der Schlangenbussard Cir-
caetus gallicus Brehm IV 711, der in Palästina weitverbreitetste Vogel dieser Gattung;
ausserdem verschiedene andere. Unter d Dt 14 12; Lv 11 14 f. verbotenen Adler- und
Geierarten entspricht nach d alten Uebsetzgen, denen £ folgt, die 'oznijä dem oben
genannten Fischadler; Tristram will unter lomljä den Schlangenbussard verstehen.
Dagegen ist wohl mit neser an zahlreichen Stellen der Goldadler oder der Königsadler
gemeint. — Der A. horstet gern hoch zw. Felsklippen Jr 49 L6; ob 4: bes. EQ39 27;
doch kommt gerade bei letzterer Stelle wieder die Frage in Betracht, oh der A. auch
Aas t'iissi (was Brehm zwar bejaht 1 oder nicht eher an einen Geier zu denken ist.
Der A. ist lies, das Urbild der Schnelligkeit 2 Sm 1 23 etc; namentlich weil er aus grosser
Höhe rasch and sicher auf seine Beute stössl Hi 9 26. So wurde Nebukadnezar, als
sein Einfall drohte, mit d A. verglichen, der über d Lande schwebt Jr 4840; 49 22;
Ez 17 3. Wunderbar kam es den Leuten vor, wie hoch dir A. emporsteigt Pr30l9.
12 Adma — Adullam.
lieber d Kerube mit Adlergesichtern Ez 1 10 vgl. Kerub ; darnach ist auch Apc 4 7
zu verstellen. Vom Dichter wird der A., der in Folge der Mauserung- ein sehr kräftiges
langlebiges Thier ist, als Bild der Jugendkraft Ps 103 5 : Js 40 31, ebenso der Sorgfalt
für d Jungen Dt 32 11; Ex 11) 4 augeführt. So
Adma, s. Adama 3.
Adonia, 4. Sn Davids, von Haggith zu Hebron geboren 2 Sm 3 4; 1 Chr 3 2.
Als ältester noch lebender Sn Davids sucht er sich in dessen Alter mit Hilfe Joabs
und Abjathars der Herrschaft zu bemächtigen 1 Kg 1 5 ff. Auf d Kunde von Salomos
Thronbesteigung flieht er zum Altar (als d Asylstätte), wird von Salomo begnadigt
1 50 ff. , später aber auf dessen Befehl, weil er durch Bathseba die Abisag für sich
verlangt, durch Benaja getötet 2 13 fif. K
Adonibesek, d. i. Herr von *Besek, liess 70 von ihm besiegten Kgen die Dau-
men und grossen Zehen abhauen. Von d Judäern ebenso verstümmelt, stirbt er zu
Jerusalem Ei 1 5 ff. : vgl. Adonizedek. K
Adoniram (verkürzt Ad or am), Oberfrohnvogt unter David 2Sm2024 und Sa-
li nun 1 Kg 46; 5 14(28), unter Rehabeam vond Israeliten zu Sichern gesteinigt 1 Kg 12 18. K
Adonizedek, nach Jo 10 l. 3 ff. Kg von Jerusalem, der mit seinen Verbündeten
von Josua bei Gibeon geschlagen wurde 10 24 ff. (5 1. für A. *Adonibesek; in d That
ist Jo K) wohl nur ein anderer Bericht über d Ri 1 5 ff. genannten Kg. Öder sollA.
nicht Name, sondern Titel sein? K
Ador, Adoraim, von Rehabeam gebaute Festung in Juda 2 Chr 11 9; 1 Mk 13 20
"AötöQtc von Trvphon berührt JAq XIII 6 5 in ldumäa. von Hyrkanus erobert JAq XIII
9 l; 15 4 (JBj 12 6 ÄöwQEÖq), von d römischen Prätor Gabinius neu gebaut JAq XIV
.") 3 : JBj 18 4. Das heutige dura w von Hebron, grosses quellenreiches Df mit Felsen-
gräbern und alten Bauresten. G
Adoram, s. Adoniram. K
Adrammeleeh, 1) Name eines Gottes der Bewohner von Sepharvaim 2 Kg 17 31.
Da hier wahrsch eine Verwechselung der syr. St *Sepharvaim mit d bab. St Sippar vor-
liegt (Winckler AU 101), so ist unter A. wahrsch auch eine bab., speciell sipparenische
Gottheit zu verstehen. Doch ist bis jetzt ein babylonischer Gott, etwa des Namens
Adar, nicht nachzuweisen, darum viell. mit Jensen ZA XIII 333 hier und unter 2 A.
in Adamelech zu ändern. Vgl. Anainiiielech. — 2) Name eines der Sne *Sanherib's,
die ihren Vr ermordeten 2 Kg 19 37 =. Js 37 38. Kschriftl. nicht sicher zu belegen ; nach
Winckler AoF H 59 (vgl. ZAss II 392) viell. ganz zu streichen. Z
Adramitisch = aus Adramyttium, Hafenst in d kleinasiatischen Provinz M}rsia,
der Insel Lesbos (Mytilini) nö gegenüber, heute Edirmid. Von dort war das Schiff,
das Paulus von Cäsarea bis *Myra in Lycien nach Rom benutzte Ap 27 1 — 5. G
Adria Cldgiaq) heisst Ap 27 27 wie JV3 das Meer zw. Italien, Griechenland und
Afrika, adriatisches Meer. Es hat seinen Namen von d St Adria (Atria) unweit d n
Mündung des Po, galt urspr als ein Theil des ionischen Meeres und bezeichnete auch
später im engeren Sinne nur das Meer zw. Istrien und Hydruntum (Otranto). G
Adriel, Sn Barsillai's aus (*Abel) Mehola 2 Sm 21 8, Gatte *Merabs, der Tr Sauls
I Sm is 19. K
Adullam (0 d 0 1 1 a 111) kanaanitische Kgsst Jo 12 15, bei Chezib Ge 38 1. 5, tiefer
als Thimna 12 f. gelegen, von Juda besiedelt Ge 38, St Juda's in d Sephela Jo 15 35
zw. Jarmuth und Socho, Mi 1 10 neben Maresa genannt, von Rehabeam befestigt 2 Chr
II 7 (neben Socho, Gath und Maresa JAq VIII 10 l), nach d Exil von Judäern be-
wohn! Ne 11 30 (hinter Jarmuth und Sanoah). St unweit Maresa 2 Mk 12 38. 35, nach
Adumim — Aegypten. X3
On 10 rM = 15 km ö von Eleutheropolis — demnach auf d Abhang des Gbges zw. Jeru-
salem und bot (jibriH, im oberen Theil des wädi es-sanf. Die nHöhle Adullam" 1 Sm
22 i : 2 Sm 2:5 13; 1 Chr 11 15 (wohl richtige]- mesädat „Festung" A.) ist die Höhle bei d St
A. JAq VI 123; die Ansetzung derselben im wädi charetün ö von Bethlehem ist falsch.
Clermont Ganneau glaubt A. in chirbet 'id el-mlje s von chirbet schuweke am ivädi
es-siir gefunden zu haben. Eevue archeol. Nouv. Serie XXX (1875) 231ff.; 1895,
Sept.— Oct. 262. G
Adumim, genauer A dum mim, Aufstieg A., £j ma'äle adummon, an d N-Grenze
Juda's Jo 15? und S-Grenze Benjamin*s Jo 18 17 zw. d Ebene *Achor im 0 und *En
Seines im W, On 21!) f.: 1*2 Wachtposten am Wege von Jerusalem nach Jericho, heute
tal'at ed-damm s vom wädi el-kelt. Der Name (avüßaaig tivqqüv, ascensus ruforum sive
rubrantium On 92, Blutsteig. Rothensteig) erklärt sich aus d Farbe des rothen Mer-
gels zw. d grauen Kalkstein, nach On (»2 aus d von Bäubern dort vergossenen Blut
(vgl. Lc 10 30). G
Aegypten, Aegypter. Der einheimische Xame des Landes war Kam-t. ver-
muthlich Kami gesprochen, (demotisch kernt, kopt. kerne, kernt, chemi, Plut. de Js 33
yjißla), „das schwarze- wegen d dunkeln Farbe des Bodens im Ggens zu d Land deser
„das rothe", d. h. die Wüste. In dieser wohnten ö von Ae. die 'per-u, die nicht die
Hebräer, sondern ein nomadisirendes. später z. Th. von BamsesHI im heliopolitanischen
Nomos angesiedeltes Beitervolk sind: vgl. Epher Ge 25 4. Das äg. Kam entspricht
dem bibl. *Ham (ham, Land Harns Ps 78 51: 105 23.27: 106 22), das Ge 10 6 in weite-
rem Sinn alle mit Ae. verwandten Stme und Südvölker bedeutet. Ae. spec. heisst dann
mit altem Lokativ Mizraim (misraim), daneben auch einfach mäsör Mi 7 12; Js 19 6;
37 25: 2 Kg 19 24. ass. musur, musru, pers. misir, arab. misr. Dies Wort findet sich in
Ae. nie für das Land und hängt wohl mitfj mäsör (äg. mir, msr) „Feste" zus. wegen d
die Strassen von Asien nach Ae. deckenden äg. Festungen (*Etham. *Sun: unsicher ist
auch der Ursprung des sicher nicht äg., griech. Aigyptos. Ober-Ae. spec. heis-t Pathros
(patröä, (S IlaüoiQijq, <Pa9wQyq), Js 11 ii; Jr 44 l. 15; Ez 30 14; die Einwohner patrüsim
Gel0i4, entsprecliend dem äg. Pa-ta-res, ..Land des Südens", gew. Xame für Ober-Ae. Der
Gedanke (Ez 29 14 und Klassiker), hier sei das Mutterland der Ae., beruht vernmthlich
auf einer äg. Tradition von d Wanderung eines (von 0 über Koser-Koptos in d Nil-
thal gelangten) Theiles des Volkes von Ober-Ae. nilabwärts (Wiedemann bei Morgan.
Bech. II 224 ff.). Ae. mit 554 DM. Kulturareal und im späteren Altertlram c. 7 Mill.
Einwohnern wird durch d 120 M. lange Xilthal (*Nil) gebildet und war ungemein
fruchtbar, bes. an Getreide. Wein. Medizinalpflanzen. Der Boden besteht aus auf
Kies abgelagertem, dunklen Nilschlamm in einer Dicke von 10 — 10 m. Ausser im
Delta fehlen Regen fast ganz und damit Quellen; die einzige mit Süsswasser im
Fruchtlande, an der Christus auf d Flucht nach Ae. gerastet haben soll, ist bei Helio-
polis : eine Schwefelquelle bei Helwän s von Kairo.
Das Volk gehörte zur Mittelmeerrasse. war mit Semiten und Indogermanen ver-
wandt, scharf von d Negern unterschieden (Abb. 1 und 2). Im Allgemeinen ist es
schlank, fast hager, c. l,60m lang, breite Brust, schlanke Hüften, kleine Hände und
Füsse, muskulöse Arme und Beine, leicht gebotene, sehr selten Adlernase ; die Krauen
sind zart und anmuthig. Der Charakter ist meist phlegmatisch, ankriegerisch; als
Soldaten dienten meist *libvsche. später griech. Söldner. Unter d Gebräuchen ist die
*Beschneidung bei Priestern und gelegentlich auch sonst hervorzuheben (Abb. 3) Jo 52.
Die Schrift geht von d Bilderschrift aus und war orspr gewiss ideographisch.
Die Ideogramme dienen später unbekümmert um d orspr Sinn auf Grund des zufälligen
14
Aegypten.
Lautwerthes als Silbenzeichen oder, falls die Silben nur aus Consonant und kurzem
Vokal bestanden, als Zeichen für d Consonanten allein. Die Zeichenarten tinden sich
Abb. 1. Aegvpter aus der Zeit Seti's I.
Abb. 2. Neger aus der Zeit Seti's I.
schon vor d 4. Dynastie neben einander, eine rein alphabetische Schritt hat sich in
Ae. nicht entwickelt. Die Zeichen sind urspr Bilder von Natur- und Kunstgegen-
Abb. 3. Beschneidung zweier Knaben, vermuthlieh Prinzen aus der 21. Dynastie.
ständen (Hieroglyphen), die man für Steindenkmäler bis c. 300 nach Chr. benutzte;
für d Papyrusschrift kürzte man die Bilder ab zu Umrissfiguren (Linearhieroglyphen),
ans denen schon im alten Beich eine Cursive (Hieratisch) entstand: diese ward syste-
matisch um 750 vor Chr. abgekürzt zum Demotisch. In nachchristlicher Zeit trat an
dessen Stelle als Koptisch das um 7 Zeichen vermehrte griech. Alphabet. Die Spr
im Hieroglyphischen und Hieratischen ist eine sich langsam fortentwickelnde gleiche,
im Demotischen eine jüngere Form, in d heute nicht mehr gesprochenen, aber als
Kirchenspr dienenden Koptischen die jüngste.
Die erhaltene Litteratur ist entsprechend dem frommen Sinn der Ae. wesentlich
religiös. Gebete, Adorationsformeln, Hymnen: daneben findet sich Historisches (Kgs-
Aegypten.
15
listen. Ännalen, Listen eroberter St wie von Sisak. Biographien), wenig Wissen-
schaftliches (Mathematik, Medicin), schöne Litteratnr (Märchen, Sagen, Liebeslieder),
nichts Dramatisches. Die Poesie verwendet den Parallelismus der Glieder, Antithesen.
Alliteration, aber weder Metrum noch Keime.
Ein einheitliches äg. ßeligionssystem bestand nicht: die Versuche, ein solches,
wenn auch nur als Geheimlehre im Pantheismus, Monotheismus (de Roug6], der Ogdoas
(Brugsch) u. a. zu finden, passen eventuell für einzelne Texte, widersprechen aber
zahlreichen andern. Die Religion ist ein Conglomerat der einzelnen Nomosreligionen.
zu denen noch zahlreiche, vom Ausland eingeführte Gottheiten (Baal. Astarte, der
fratzenhafte Bes) treten, unbekümmert um d Widersprüche zw. d verschiedenen Vor-
stellungen, die so entstanden. Zu Grunde liegt dem Ganzen eine Naturreligion; der
sperberköpüge Sonnengott Ra. äg. vermuthlich ra oder ri gesprochen, ward stets hoch
verehrt und gern mit andern Göttern, wie Amon von Theben, combinirt. Die Rolle
der einzelnen Götter ist wenig fest umgrenzt, meist sind es nur Nbmosgottheiten ohne
systematischen Zus.-hang mit d Göttern der Nachbarnomos ; viele fallen ganz zus.,
und auch sonst unterscheiden sie sich fast nur durch schärfere Betonung einer Thätig-
keit. so ist Ptah bes. Schöpfer. Amon Regent, Mont Kriegsgott. I'ie weiblichen
Gottheiten (Isis. Muth, Neith u. a.) spielen mythologisch selten eine Rolle: sie boten
nur das Mittel dar. durch welches der Gott einen ihm gleichen Sn. d. h. sich selb>t.
erzeugen konnte : gelten daher abwechselnd als Gattinnen und als Mütter.
Auf d Erde incorporieren sich die Götter in an bestimmten
Zeichen erkennbaren Thieren. Ptah im Apis-Stier. Horus im Sper-
ber. Sebak im Krokodil, die für d Ae. wirkliche Gottheiten, nicht
nur Symbole waren. Im Delta bes. treten wohl unter semitischem
Eintiuss als Incorporationen Steine auf, so in Heliopolis (*On i für
d Sonnengott eine Pyramide oder ein Obelisk, welchen die grossen
Obelisken nachahmen, vgl. Abb. 142. — Eine bes. Rolle spielt der
( >siriscult. Osiris (äg. Asir: so liest de Lagarde Symm. 105 bei JslO*)
wird anthropomorph gedacht (vgl. Abb. 4) : als Kg Ae."s wird er von
seinem Br Set-Typhon getödtet, lebt in d Unterwelt wieder auf und
herrscht dort. So war auch das Schicksal des Menschen, der nach
d Tode, wenn er tugendhaft war und Prüfungen bestand, als ein
Osiris lebte. Während d Prüfungszeit war die Mumie sein irdisches
Substrat, nachher meist nicht die Bedingung seiner Fortexistenz,
sondern eine Hülle, in der er als Geist die Erde besuchte, in der
er sich, wie in Thieren, Göttern, Pflanzen incorporieren konnte.
Abb. 4. Osiris , in d
rechten Hand das Kö-
nigsseepter. in d linken
nicht musste: eine geregelte Seelenwanderung findet sich in Ae. anl dHau^eddie08Ws-
nicht. — Der Kult bestand in Gebeten, Prozessionen, Opfern von krone-
Thieren. Pflanzen, Getränken: der Todtenkult bezweckt eine Versorgung des Todten
mit Speise und Trank, die er sich sonst im Jenseits durch Feldarbeit verdienen muss.
Die äg. Geschichte bis auf Alexander den Gr. theilt man nach Vorgang des
griecli. schreibenden Aeg. Manetho (c. 270 vor Chr.) in Hl. nach d Herkunftsort (?)
benannte Dynastien: als erster Kg gilt ihm Menes aus This in Ober-Ae. (Manetho
wohl 5650, Lepsius 3892, Bunsen 3623 vor Chr.). Aus ältester Zeit (lYhergang von
Stein- zu Metallkultur) sind zahlreiche Gräber, auch von Kgn vorhanden mit wenigen
Inschriften. Von d 4. Dynastie an giebt es zahlreiche gleichzeitige Texte ; die Kge < Jheops,
Chephren, Mykerinos (Pyramiden yonGize), besitzen die Sinaihalbinsel, unter d 12. Dy-
nastie wandern vielfach Semiten in Ae. ein, was ein Relief in Benihasan darstellt (Abb. 5 ;
16
Aegypten.
vgl. Abb. 129). Das Gleiche wird Gel2l0ff.; 46 ff. erzählt, Das damals mächtige Ae. sank
unter d 13. — 14. Dynastie, bis es dem asiatischen Nomadenvolk derHyksos gelang, Ae. zu
erobern und erst barbarisch, dann äg.-civilisirt
zu beherrschen. Unter sie würde nach d Chro-
nologie des E die Thätigkeit Josephs in Ae.
fallen Ge 37. 39 — 50, deren Einzelzüge gut äg.
sind (Ebers. Aeg. und die BB. Mosis). Die
letzten Kge der 17. Dyn. kämpfen von Ober-
Ae. aus gegen d Hyksos, die Ahmes, der Grün-
der der 18. Dyn., unterwarf oder vertrieb. Nun
begann das neue Reich, die höchste Machtzeit
Ae. ; das in viele kleine Reiche zerfallende
.Syrien bis zum Euphrat wird erobert und bes.
durch Thutmosis DI und Amenophis III ge-
plündert, Des Letzteren Sn, Amenophis IV.
nennt sich Chu (hu, ahu)-n-'aten, „Glanz der
Sonnenscheibe", und versucht den viell. liby-
schen Kult des a'ten = Sonnenscheibe unter
Zurückdrängung der übrigen Götter, bes. des
Amon, als Staatsreligion einzuführen (Abb. 6),
was nicht gelang. Man pflegte innigen Ver-
kehr mit Syrien (Abb. 7) (Kschrifttafeln aus.
seiner Residenz Teil el-Amärna) und mit d
mykenäischen Kultur. Die ersten Kge der 19.
Dyn., bes. Seti I und Ramses EL (Sesostrisi.
kämpfen in Asien bes. mit d ihnen nunmehr
gewachsenen Bundesreich der Cheta (*Hetiter),
mit dem Ramses IE nach anfänglichen Erfolgen
unter fast völligem Verzicht auf Asien Frieden
schliesst (Abb. 8 ; vgl. die Abb. 104. 161. 160. 41).
Letzterer residiert u. a. in' Tanis (*Zoan) und
baut viel; da die Hebräer das ihm homonyme
*Raemses bauten, halten ihn neuere Exegeten
meist für d Pharao der Bedrückung. Eine
Inschrift seines Sns Merenptah nennt das Volk
Isira'al (Israel), das kein Hervorgehendes (Ge-
treide) hat (Spiegelberg, Aeg. Zeitschr. 34, 1).
Unter seinen Nachfolgern verfällt Ae., ein Sy-
rer Arisu (?) bemächtigt sich des Landes. Erst
Setnecht, Gründer der 20. Dyn., stiftet wieder
I »rdnung. Sein Sn Ramses HI (Rhampsinit)
brachte Ae. zur Blüthe, wehrt äussere Feinde
ab, denkt aber nicht an grössere Eroberungen,
ebenso wenig wie seine schwachen Nachfolger
und die die 21. Dyn. bildenden Oberpriester des
Amon von Theben. Mit einem der letzten derselben tritt , Salomo in Handels- und Fa-
milienbeziehungen lKg3l; 9 16; 10 28 f.; 2 Chr. 1 16, ebenso der Edomiter Hadad
1 Kg 1 1 19 i. Ihnen folgte wahrsch die aus Libyen stammende 22. Dyn. mit *Sisak.
Aegypten.
17
Die nächsten Dyn. waren schwach, so dass die Aethiopen (*Chus) als 25. den Thron ge-
31
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winnen konnten. 664 vor
Chr. vertrieb sie Psam-
nietich I, der die 26. Dyn.
gründete, [hm folgt auf
d Thron sein Sn Xecho,
V) nekö . cS Xt/aö), Her.
Diod. A'f*tüc, äg. Neka-n,
610— 594, der nach d
Abb. C.
Amenophia IV und seine Familie opfern dem Sonnengott Aten,
dessen Strahlen in Hände endigen.
Syrer vom Ende der
18. Dynastie.
Vorgang Ramses' II versucht, Nil und rothes Meer
durch einen Kanal zu verbinden, und Phönizier
zur Umschiffung Afrikas aussendet. 608 zog er
nach Asien, besiegt den den Durchzug verweigern-
den *Josia bei Megiddo, nahm Kadytis-Graza, kehrt
bei *Karkemis um, setzt den jüdischen Kg *Ioahas
ab, schleppt ihn nach Ae. und setzt dessen Bru-
der Eliakim-* Jojakim ein, 2 Kg 23 29 «f. ; 2 Chr 35 20
—36 4; vgl. Jr22iif.; Ez 19 3 f. Kurz darauf
rückt *Nebucadnezar vor; Necho eilt ihm entge-
gen, bei Karkemis besiegt flieht er nach Ae., an
dessen Grenze Nebucadnezar, da sein Vr Nabo-
polassar starb, umkehrte. Necho ignorirte fortan
die Hülferufe Jojakims und *Jojachins und lies ruhig
Nebucadnezar Jerusalem erobern. 2 Kg 24: 2 Chr
36 6 ff. : Jr 24 — 27 ; 35 f. — Nach der kurzen Regie-
rung Psammetich's II folgt Hophra, l) lj<>/r«\
<S OiatpQTi, Her. Diod. ÄnQiriq, äg. Dah-'ab-ra',
589 64. Er zog gegen Syrien, wich vor Nebu-
cadnezar zurück, nahm aber die flüchtenden .luden
auf Jr 37 ff.; 2 Kg 25; 2 Chr. 36. Auf einem Feld-
ztag liegen *Kyrene geschlagen, muss ei
Bibel Wörterbuch.
\bi,. -. Der König de
seinen Schwager Amasis
• Cheta v,.r Ramses 11
Zinn Mitregenten
2
18
Aehren — Aelteste.
nehmen (570). Kurz darauf 568/7 griff Nebucadnezar Ae. an (Jr925f. ; 43 8 — 13; 46
!3 — 26 : Ez 29 17 ff : 30 io ff.), besiegte es und durchzog wahrsch das ganze Land (Wiede-
mann. Aeg. Gesch. 640 ff.). Zwei Jahre später ward Hoplira vom Volke erwürgt Jr 44 30 ;
46 26 (RTE XXII 1 ff.). Der nunmehrige Alleinherrscher Amasis gab durch Eröffnung
des Landes für d Fremden demselben nochmals kurze Blüthe, aber sein Sn Psamme-
tich III erlag 525 bei Pelusium (s. Sin) den Persern. Mehrfach versuchten die Aeg.
gegen diese Aufstände, waren auch 415 — 350 unter Dyn. 28 — 30 unabhängig, bis 350
Artaxerxes III Ochus das Land eroberte, das 332 mit Persien an * Alexander den Gr. fiel.
Nur wenige äg. Kge nennt das AT mit Namen: *Sisak, Xecho. Hophra, und
von Aethiopen Serali. So. Thirhaka (s. Chus). Meist erscheinen sie nur als Pharao,
Ii parlö cS 4>aoaio. Dies ist Titel, theils neben d Kgsnamen 2 Kg 23 29; Jr 44.30. theils
ohne diesen 1 Kg 11 l; 2 Kg 17 7: 1821; HLlo: den Kgsnamen ersetzt es Ge 12 15; 41:
Ex 1 11; 5 1; 1 Chr 4 18; 1 Kg 11 18 — 20 ; 3 1 ; 9 16; da über die betreffenden Angaben keine
äg. Notizen vorliegen und eine synchronistische Chronologie fehlt, sind hier äg.
Aequivalente schwer oder gar nicht zu finden. Der äg. Titel lautet pzr-'aa, ath.-äg.
pru, prwiLepsius X 53 a; 54 a — das grosse Haus, häufige Bezeichnung der äg. Kge bis
in d röm. Kaiserzeit. bes. wo der Name nicht genannt wird, und im Volkston, so im
Märchen (Abb. 9). Theoretisch war der äg. Kg absolut als leiblicher Sn des Gottes
Ra\ thatsächlich abhängig von d erblichen Nomarchen, deren Fa-
milien die höhern .Hofbeamten stellten, and den grossen Priester-
kollegien (mit d Deutern der in Ae. als sehr bedeutungsvoll
geltenden Träume) mit grossem Grundbesitz und eigenen Trup-
pen. Herrscherabzeichen bilden die Kronen und das Bild der
giftiuen Uräusschlange (Naja Haje, vgl. Abb. 158) an d Stirn. -
Zur Geschichte: Wiedemann, Aeg. Geschichte. Gotha 1884 — 88;
Maspero, Histoire ancienne des penples de l'Orient classicpie. Paris
1895 — 9: Morgan. Eecherches sur 1. origines de l'Egypte. Ethno-
graphie prehistorique. Paris 1897 (älteste Zeit). — Zur Kultur-
gescmchte: Erman, Ae. Tübingen 1885. — Zur Kunstgeschichte :
Perrot et Chipiez, Histoire de l*art dans l'antiquite I. Paris
1882, deutsch Leipzig 1882 — 3 ; Maspero, Arch. egypt. Paris
1887, deutsch Leipzig 1889. — Zur Eeligion: YViedemann, Be-
Ai>b. 9. Der Pharao mit der ligion der alten Aeg. Münster 1890, vermehrt englisch London
Krone von Ober- und Unter- 1 oq7 VV
Ä.egypten opfert. lov i . >>
Aehren, s. Ackerbau und Ernte.
Aelia, griech. Au.m, heisst im On Jerusalem. Der Kaiser Hadrian verlieh der
St um 135 nach d Aufstande des Bar Kocheba den Namen Aelia Capitolina und die
Rechte einer röm. Kolonie, doch ohne d jus italicum. G
Aelteste li im AT: Die älteste politische Einrichtung der semitischen Völker
aus d Periode des nomadischen Lebens, welche auf natürliche Weise aus d Organis-
mus der Familie hervorwuchs. Wie der Vr an d Spitze der einzelnen Familie, so
steht an der der erweiterten Familie der Ae., £) zähen Ge24 2; Js3 2: 9 14, doch nicht
mit einer gesetzlich geregelten Regierungsgewalt, sondern lediglich in Kraft einer
moralischen Autorität seiner engeren Familie und seiner Person, durch die er auch zur
Vertretung eines Klan's, einer grösseren Verbindung versippter Familien (mispähä)
oder sogar eines Stmes (sehet) berufen werden kann. Unter bes. Umständen (vgl.
Jo K> 24: Kill 6.1D kann ihm wohl eine Diktatur Rille. 11 übertragen werden, oder
er kann einen Freibeuterhaufen führen 1 Sm 22 2. Das gehört aber nicht zur eig. Stel-
Aenon — Affen. ^9
lung des Ae. In d ältesten Geschichte linden wir stets nur Ae. (in d Mehrheit) als
ein zur jeweiligen Vertretung des Volks zus. -tretendes Collegium von Eäuptern der
verschiedenen Familien oder Sippen (2Sral2i7; Ex 3 16. 18; 17 5f. ; 429; 2 Kg 23 l-
Ex 19 7; 24 14). Diese entscheiden über d gemeinsamen Angelegenheiten in endgül-
tiger Weise Ex 429; 1221 ff.; 197ff. ; Jo9l5ff. Bisweilen vertritt nur ein Ansschnss
aus ihrer Mitte das Volk Ex24l; Nu 11 16 (die 70 Ae.). Streng- geregelte Functionen
hatten sie nicht. Natürlich war es . dass ihrem Ansehen wie die Akte der äussern
Politik auch die inneren Angelegenheiten, z. B. die Schlichtung- von Streitigkeiten,
anvertraut wurden Ex 1821—26. Mit d Ansiedlung im heiligen Lande lockerten sich
vielfach die alten Sippenverhältnisse. Naturgemäss ging die Führung bes. an die Her-
rengeschl in den St über (vgl. Ri8i4; 92). Mochten auch kgliche Willkür und kg-
liche Beamtenschaft sich oft Eingriffe erlauben 1 Kg 21 8 ff., wir linden gleichwohl noch
am Hnde der Kgszeit ..die Ae. der St" überall als ständige richterliche Behörde vor-
ausgesetzt Dt 16 18 : 19 12 ; 21 2 ff. : 22 15 ff. : vgl. auch 1 Kg 20 7 ff.; 2 Kg 10 1 ff. : 23 1. Die
„Ae. -Verfassung" war auch die einzige politische Organisation, welche die Judäer wäh-
rend d Exils zns.-hielt Jr 29 1; Ez8l3 14 l: 20 1 und welche nach d Exil sofort wieder
lebendig ward Esl5: 108.14; 67 ff. Vgl. Stade I 401 f. 0. Seesemann, die Ae. im
AT. Leipzig- 1895. Si
2) Im NT üebsetzg von Presbyter. So heissen theils überhaupt die jüdischen
Gemeinde- Ae. , d. h. die Xotabeln der Communal- Vertretung oder Ortsbehörde z. B.
Lc 7 3 in Kapernaum. theils spec. diejenigen Mitglieder des *Synedrinms, welche als
Kern dieser Behörde nicht unter d Kategorien der ^Hohepriester z. B. Mt2l23 und
der *Schriftgelehrten z. B. Mt2657 begriffen sind: daher z. B. Mt 27 41 ..die Hohe-
priester mit d Schriftgelehrten und Ae.-;. Als Corporation bilden ..die Ae. des Volks"
1 Mk 7 33; 12 35 den Ae.-Rath, das Prebyterium La 22 66; Ap22ö oder den Senat.
griech. Gerusia, welcher Ausdruck Ap5 2i als weiterer Begriff auftritt, während er
nur die ältere, in d Aper des AT übliche Bezeichnung für d *Synedrinm selbst dar-
stellt. In Apc erscheinen 12mal (zuerst 4-t) 24 Ae. als ideale Vertretung' der Got-
tesgemeinde im Himmel, und so heissen Ap 11 30: 14 23; 152.4.6.22.23; KU: 20 17;
21 18 und in d späteren Ilriefen lTm5l7. 19; Ttlö: Jkdu: IPeöl: 2 Jh 1 : 3 Jh 1
auch die Vorsteher christlicher Gemeinden Ae., als Corporation 1 Tm 4 u Presbyterium,
so dass für d Gestaltung nrchristlicher Verfassung-sverhältnisse das jüdische Vorbild,
mindestens bezüglich der Terminologie, nicht unwirksam geblieben zu sein scheint.
Allerdings heisst der eig. Amtsträger als solcher *Bischof, während das Amt der Ae.
sich aus den Ehrenrechten des Alters entwickelt hat. der Ausdruck Ae. daher als
standesmässig-e Bezeichnung mit d Gegensatze der ...Jüngeren- Ap5e; Lc22 26 er-
scheint 1 Pe ö 5 : 1 Tm 5 1. H
Aenon, s. Enon.
Aerse bezeichnet bei £ 1 Sm tu. 5. 11. 17 die goldenen Weihgeschenke der Phili-
ster, die >ic als Sühne der heiligen Lade mit auf d Weg- gaben. Der hebr. Ausdruck
'■öfel bedeutet Beule, Geschwür, nach d alten üebsetzgen Beulen oder Auswüchse am
After. £ hat hier statt d Beulen den Körpertheil gesetzt, an dem sie sich befunden
haben sollen, dagegen Dt 2S 27 „Feigwarzen", LSm56ff. ..heimliche Orte". (i
Aethiopien, s. Chus.
Affen werden nur 1 Kg Inj- genannt als Wunderthiere, die von d durch Salomo
ausgeschickten Bandeisexpedition ins Land gebracht wurden. Auf d äl> linden sich
sehr früh Darstellungen verschiedener A. -arten: eine solche heisst kafi (kafu), ohne
Zweifel dasselbe Wort wie IS l.nf und wohl auch xrpiog, vgl. Brngsch, Geschichte Äeg.
_»
20 Aftersabbath - Ahab.
110. Das Wort ist wakrsch indisch, was auf d Herkunft dieser A. schliessen liesse.
(Ceylon?). Es wird jedoch auch behauptet, dass unter kafu der in Abessinien hei-
mische Cynocephalus Babuin, ein mantelloser Pavian, zu verstehen sei. Uebrigens
bezeichnet iöf wohl den A. im Allgemeinen. So
Aftersabbath ist bei £, der darunter den Tag nach d Ostersabbath verstand,
üebsetzg eines ausser Lc 6 1 sonst nicht mehr vorkommenden, aber vielfach erklärten
Wortes [SevTfQÖTtQ(oxoq, d. i. der zweiterste), das wahrsch nur einer verschiedenen Be-
ziehung des dort erwähnten Sabbaths bald auf 4 31 (deshalb der zweite), bald auf Lc 6 6
(deshalb der erste) seine Entstehung verdankt. H
Agabus ein christlicher Prophet aus Jerusalem, welcher in Antiochia die 44
nach Chr. eingetretene Hungersnoth Ap 11 27. 28 und in Cäsarea die in Jerusalem be-
vorstt'hende Gefangennehmung des Paulus weissagte 21 10. 11. H
Agag war der Name des Kgs der *Amalekiter, der, von *Saul verschont, von
♦Samuel selbst in *Gilgal in Stücke gehauen wurde 1 Sm 15. Ob der Nu 24 7 genannte
und wegen seiner Macht gepriesene A. derselbe ist, wie der 1 Sm 15, lässt sich nicht
ermitteln; ebensowenig ob A. ein dynastischer Eigenname ist. So
Agagiter, d. h. Nachkomme *Agag"s, heisst der Judenfeind *Haman, der Geg-
ner *Mardachais, des Nachkommen von Sauls Yr Kis, Er3i. 10; 8 3.5; 924. Der Ver-
fasser will Haman und Mardachai einander gegenüber stellen, wie sich Agag und das
Geschl des Kis 1 Sm 15 gegenüber gestanden haben. JAq XI 6 5 nennt Haman schon
einen *Amalekiter , und das S führt zu Er 5 l seinen Stmbaum über Amalek auf d
„Bösewicht" Esau zurück. G
Aggäus, Aggaios lat. und griech. Form für *Haggai.
Agrippa, s. Herodes.
Agur, Sn Jake's Pr 30 l, s. Sprüche.
Ahab, Sn *Omri's, Kg von Israel zu Samarien in d 2. Viertel des 9. Jhdts,
1 Kg 16 28 f. 22 Jahre lang. Das harte Urteil des Dsten über A. als groben Götzen-
diener 16 30 ff. ; 21 25 ff. , sowie über das Haus A.'s 2 Kg 8 18. 27; 9 7ff; 10 10. 30 ; 21 13;
Mi 6 16 entspricht nicht durchaus den älteren Quellen. Wohl wirft ihm auch *Elias
1 Kg 18 18 Baalsdienst vor, und jedenfalls hat er das Wüthen seines Wbes *Isebel gegen
d Jahwepropheten geduldet 18 4 t.; 19 10; doch fügt er sich Elia, als dieser gegen d
Propheten des Baal vorgeht 18i6ff., duldet die Rüge eines Propheten 20 38 ff., dass er
sich allzumenschlich gegen Benhadad (s. u.) bewiesen habe 2031 ff., und bezeugt 21 27
aufrichtige Reue wegen des von Isebel angestifteten Justizmordes Naboths von Jes-
reel 21iff., den ihm allerdings auch die älteren Quellen als schweres Verbrechen an-
rechnen 21 19 ff. ; 2 Kg 9 25 ff. Er befragt 22 6 ff. die Jahweprqpheten und hat oft von
Micha, Sn Jimlas, das Wort Jahwes begehrt 22 16; vgl. 20 13 ff. 22 ff. Aller seiner
Kinder Namen sind mit d Namen Jahwes zus.-gesetzt. Somit war er wohl nur zu
nachgiebig gegen Isebel, nicht aber ein Feind des Jahwecultus (vgl. 2 Kg 10 18). Das
1 Kg 22 39 erwähnte Elfenbeinhaus beweist nichts für ungezügelte Prachtliebe.
Nach aussen zeigt sich A. energisch und tapfer, befestigt St 1 Kg 22 39, erhält
die Moabiter im Gehorsam 2Kgli; 35; Mesa-Inschr. Z. 5 ff., schlägt *Benhadad (DI)
vim Damaskus, nachdem er sich bereits vergeblich zu d härtesten Bedingungen ver-
standen hat 1 Kg 20 1 ff., nimmt ihn nach einer zweiten siegreichen Schlacht bei *Aphek
irctängen 20 26 ff. und entlässt ihn gegen bestimmte Versprechungen. Nach den KI
(Schiader, KAT - 193 ff.) kämpfte A. von Israel (achabbu sirlai) 854 neben *Ben-
hadail mit 2000 Wagen und 10 00<) Mann unglücklich gegen *Salmanassar U in d
Schlacht bei Karkar. Nach 1 Kg 22 zieht er 3 Jahre nach d Schlacht bei Aphek mit
Ahala, Ahaliba— Ahia. 21
Josaphath von Juda gegen das von d Syrern festgehaltene Ramoth in Gilead und
stirbt, durch einen Pfeilschuss tödlich verwundet, eines heldenmüthigen Todes 22 35.
- 2) Falscher Prophet. Jr 29 21 ff. von Jeremia verwünscht. K
Ahala und Ahaliba, V> oh"Jä (gew. gedeutet ..ihr [eignes] Zelt") und oh°UM
(gew. gedeutet ..mein Zelt [Wohnung] in ihr"), heissen Ez 23 4 ff . 2 buhlerische Schw,
Abbilder der götzendienerischen Ste Samarien und Jerusalem. Nach Smend 156 f.
bedeutet olvlä „die Zelte hat", ohHibä ..Zelt in ihr" in gleichem Sinne. K
Ahaliab, s. Bezaleel.
Ahalibania, £} öh°libämä, d. i. Höhenzelt, Tr *Ana's, Wb Esau's, Ge 36 2. 5. u.
18.25. 4i ist A. ein edomitischer Gau. K
Alias - wohl absichtlich verkürzt aus Joahas, um den Namen Jahwe's von d
Götzendiener fernzuhalten; in den Kl (Schrader KAT- 257 ff.) Doch jahuchazi — Sn
Jotham's, Kg von Juda ungefähr 736 — 728. Nach 2 Kg 16 2 ff. ; 2Chr27 9ff. bestic-
er den Thron 20 Jahre alt und neigte stark zum Götzendienst, so dass er den eignen
Sn (wahrsch im syrisch-ephraimitischen Krieg) dem *Molech opferte. Dagegen dient
der Altar, den A. 2 Kg 16 10 ff. nach einem damascenischen Modell vom Priester Uria
fertigen lässt, so wenig dem Götzendienst, wie der *Sonnenzeiger des A. 20 n : Js38 8.
Auf d schwachen und launischen Charakter des A. deutet ausser Js72ff. wohl auch
Js 3 12. — Von den verbündeten Syrern und Ejihraimiten hart bedrängt und des Hafens
*Elath beraubt (vgl. 2 Kg 16 5 ff. ; Js 7 l ff. und die wohl einem Midrasch entnommene
Legende 2Chr28 5ff. ; eher enthält 17 f. eine geschichtliche Notiz), erkaufte A. mit
einem Theil der Tempelschätze 2 Kg 16 17 f. die Hilfe Thiglath Pilesers III. Dieser
züchtigt 7:54 Israel und lässt sieh 732 in d eroberten Damaskus auch von A. huldigen.
Was 2 Chr 28 20 — 27 über sein Verhältniss zum Assyrer, sowie über Götzendienst, Tem-
pelschändung (vgl. 29 19) und Begräbniss des A. berichtet, beruht theils auf Missver-
ständnis, teils auf Tendenz. K
Ahasja 1) Sn Ahabs und der Isebel, Kg von Israel um 850 (1 Kg 22 52 ff.).
Nach einem schweren Fall lässt er den *Baal Sebub von Ekron befragen. Elias kün-
digt ihm dafür baldigen Tod an; er stirbt kinderlos 2 Kg 1 2 ff. Ueber d Abfall der
*Moabiter unter A. 2 Kg 1 1: 3 5; über d von ihm geplanten Seefahrten 1 Kg 22 50
(2 Chr 20 35 ff. ist Tendenzbericht). — 2) Sn Jorams und der *Athalja 2 Kg 8 25 ff., Kg
von Juda um 845, wurde, als er seinen kranken Oheim Joram von Israel zu Jesreel
besuchte (2 Kg 8 29), auf d Flucht vor Jehu tödlich verwundet, starb zu Megiddo und
wurde in Jerusalem begraben 9 27 ff. Zweifelhaft ist sein Feldzug mit Joram gegen
Hasael von Damaskus 2 Kg 8 28 und vollends, was 2 Chr 21 17 („Joahas") und 22itr.
(6 ..Asarja") über dAnlass zu seiner Thronbesteigung und über sein Ende erzählt. K
Ahasveros, 1] "haswerös, bab. chisi'arsa und achsijarsu, altpers. (Achämenidenin-
schr.) Jchsajärsä (Bedeutung unsicher), istKgXerxes (485 — 465 vor Chr.) Es46. Ebenso
ist der A. Er 1 1 etc. = Xerxes, trotzdem StE darunter Artaxerxes verstanden. Desgl.
beruht die Angabe Da 9 1 über A. als Vi- Darius des Meders auf Geschichtsverwirrung,
wie auch Toll 15 (5 solche vorliegt; nach Winckler AoF II 215 steht aber A. für
Kambyses. Z
Ahava Es 8 15 ff. Orl in Babylonien, nach Winckler AoF II 518 viell. Opis. Z
Ahelab, l) afyläb, heisst Eü 1 32 eine von d Stm Asser nicht eroberte St der
Kanaaniter. Wahrsch ist der Name aus matylab verderbt, da ein äg. Verzeichniss
phönizischer Orte aus d Zeit Sethos 1 mafyalliba n von dkzibi (= *Achsib) nennt und
Jol929 die hebr. Konsonanten mljibl nach (g arcoleß in mJilb umzustellen sind. Die
Lage ist unbekannt. Vgl. W. Max Müller. Asien and Europa 194. G
22 Abikaui — Aja.
Ahia 1) Sn *Ahitobs, Urenkel Eli's. Priester unter Saul 1 Sm 14 3.18, höchst-
wahrsch identisch mit *Ahimelech. — 2) Prophet aus Silo, der durch eine symbolische
Handlung Jerobeam I das Kgthum über d 10 n Stme zuspricht 1 Kg- 11 29 ff.: 12 15. nach-
mals aber den Tod seines Snes und den Untergang seines Hauses ankündigt 142 ff. 18;
15 29. — 3) Vr *Baesa"s, Kgs von Israel 1 Kg 15 27.33; 2122; 2 Kg 9 9. — Andere
Personen dieses Namens 1 Chr 2 20 : 9(8)7; 12(11)36: 28(27)20; Ne 106. K
Ahikam, Sn Saphans, Vr *Gedalja's, Beamter Josia's 2 Kg 22 12 ff. ; 2 Chr. 34 211.
Beschützer Jeremias Jr 26 24. K
Ahimaaz, Ej "hima'as 1) Sn des Priesters Zadok. vermittelt den Verkehr zw.
Husai und David während Absaloms Empörung 2 Sm 1527 ff. 36; 17 17 ff. und meldet
David als schlauer Bote zuerst die Niederlage Absaloms 18 19 ff. — 2) Schwiegervr
Sauls 1 Sm 1450. — 3) Statthalter und Schwiegersn Salomos 1 Kg 4 15. K
Ahiman 1) Sn Enaks, d.h. von *Enak abgeleitetes Geschl zu Hebron Xu 13 23;
Jo 1 5 14 : Ri 1 10. — 2) Geschl der Thorhüter am Tempel in Jerusalem 1 Chr 10 (9) 17. K
Ahiineleeh, Sn Ahitobs und Urenkel Eli's, Priester zu Nob, als vermeintlicher
Verräter 1 Sm 21 1 ff. von Doeg auf Geheiss Sauls getödtet 22 9 ff. ; Ps. 52 2. — 2 Sm 8 17,
darnach auch 1 Chr 18 16 ; 24 6. 31, 1. Abjatbar, Sn A.'s, des Snes Ahitnbs; vgl. Abi-
melech und Ahia. K
Ahinoam 1) Tr *Ahimaaz'. Wb Sauls 1 Sm 14 50. — 2) A. von Jesreel, Wb
Davids 1 Sm25 43: 27 3: 305; 2 Sm 2 2. Mr *Amnons 3 2. K
Aliio Sn *Abinadab"s 2 Sm6 3f. K
Ahitob, £j "hlfüb. 1) Sn des Pinelias. Vr *Ahimeleehs. Enkel Eli's 1 Sm 143 (vgl.
Ahia). -- 2) Sn Amarja"s. Vr des Priesters Zadok nach 1 Chr 5 33 f.; 637 f. Dagegen
lautete 2 Sm 8 17 der urspr Text sicher: Zadok und Abjathar. der Sn Ahimelechs,
des Snes Ahitubs. Der Stmbaum der Chronik bezweckt (wie der jetzige Text von
2 Sm 8l7) Zadok, den Ahnherrn der seit Ez 44 allein legitimen Priester, unter d
Aaroniden einzureihen. Die Reihe „Amanja. A.. Zadok- kehrt 1 Chr 5 37 ff. (nicht
Es 7 2 ff.) nochmals wieder (verstümmelt auch 9 11; Ne 11 in. wohl zur Ausfüllung des
smist allzulangen Zeitraums. K
Ahitöphel (d. i. Br der Thorheit ; sicher absichtlich verstümmelt) aus Gilo,
hochangesehener Berather Davids 2 Sm 16 23. Parteigänger Absaloms 15 12. 31. 34 ; 16 15. 20 f. :
17 1 f., erhängte sich wegen Ablehnung seines Eathes 17 14. 23. Wenn sein Sn *Eliam
identisch mit d Vr *Bathseba's, sn war A. wohl ihrethalben gegen David erbittert. K
Alimetha Es 62. s. Ecbatana.
Ahorn, steht Si 24 19 £ irrthümlich für Platane: s. Kastanie. So
Ai. fj hä-'d). (5 Tai, 'Ayyal, kanaanitische Kgsst Jo 8 2 f. : 12 9, von Israel ver-
geblich angegriffen Jo 7 2 — 5, dann erobert und zerstört zu einem „ewigen Stein-
haufen- [tel] .lo 826 f., erscheint Js 1028 wieder als Ajath (•ajjüt) an d N-Grenze
des Reiches Juda und wird nach d Exil von Benjaminiten bewohnt Es 2 28: Ne 7 32 ;
II31 (Aja, lajjä), ist viell. = *Avim Jo 18 23. A. lag am Wege von Jericho ins
Gbge Ephraim Jo 7 2 f. 5, neben Bethel Jo 12 9, ö davon Ge 12 8 ; 13 3, bei Beth Aven
Jo 7 2, also unweit d "Wasserscheide am Abstieg nach d Jordan Jo 7 0. 11 von Mich-
mas Js Uii's. Nach d genauen Angaben Jo 8 haben Finn und van de Velde 1852
A. in teil el-hagar (verkürzt et-telV) 2 3 km ü von betln angenommen, wegen der
dort fehlenden Anzeichen einer alten ( »rtslage Robinson II 564 und Conder Mem. II 372 ;
III 2o iL eh. cheijän s neben der dlwän vorgezogen: beide nur x/2 Stu von einander
entfernt. Vgl. Scllin MuNDPV 189!) und 1900. — 2) Jr4'.)3 anscheinend St im am-
monitischen Gebiet, wahrsch Textfehler für lär (*Ar). Vgl. Graf z. St. G
AjaJon— Alemeth. 23
Aja Ne 11 31 St = *Ai.
Ajalon 1 1 St der Amoriter, vom Hanse Joseph unterworfen L'i 1 35, an d Strasse
ins Gbge unweit s von Beth Horon gelegen Jo 10 10 ff., an d Grenze der Philister
1 Sin 1431, dalier von Rehabeam befestigt 2 dir llio, nach 2 Chr 28 18 durch Kg
Alias von d Philistern genommen, heute jälö 3 km = 2rMö von 'Amwäs (On). Das
Thal (Ebene) von A. Jo 10 12 liegt n. heute merdsch Um -murr. Die späteren Schrift-
steller bezeichnen es als (Leviten)st in Dan Jo 19 42; 21 24p. als Zutiuchts- und Le-
vitenst in Ephraim 1 Chr 6 54 oder als benjaminitisch 1 Chr 8 13. — 2) Unbekannte
St des Richters Elon in Sebulon Ri 12 12. (.
Ajath ds 102s St= *Ai.
Ajephim, £j l<yefim: 2 Sml6i4 nach <&V£ ..müde, erschöpft", wird von An-
deren als Bezeichnung- des durch d Zus. -hang geforderten Ortes angesehen, an dem
David rastete. G
Aila griech. Xame für *Elath, Eloth.
Ain, d. i. Quelle, 1) St Jnda's im *Xegeb Jo 15 32; Jo 19 7; 1 Chr 4 32 zu Si-
meon gezählt, neben Rimmon cS unsicher. Für d Priesterst Jo 21 16 hat 1 Chr 644
*Asan, von dem A. Jo 19 7 unterschieden wird. On 220. 92 vgl. Bethanim, Bethennini
4 rM n von Hebron, darüber s. *Beth Anoth Jo 15 59. Neuere denken (wegen Rim-
mon) an blr chuwelfe, einen wasserreichen Brunnen mit ansehnlichen Ruinen n von unnn
er- ramämln n von Berseba. — 2) Xn 34ii: „die [0-]Grenze [Isr's] soll von Se-
pham nach Ribla ö von Ain hinabgehen": unbek. — 3) 1 Sa 29 1 Lager Israels unter
Sani vor d letzten Kampfe gegen d Philister. & „an d Quelle, welche in Jesreel ist";
schwerlich vollständig, viell. wie Ri 7 1 an d Quelle *Harod. G
Akan Geschl der Horiter Ge36 27. Statt A. steht 1 Chr 1 42 *Jakan. G
Akaron, Akkaron, s. Ekron.
Ako, s. Acco.
Akrabbim. i) ma'äle ■alrabbwi (-akrab Skorpion, aber auch Bergpfad 1. „An-
stieg A.-. wird Ri 1 36 als Grenze der Amoriter (1. mit Budde Edomiter), Xu 34 4:
Jo 15 3 in d S-Crenze Israel's (Jnda's) zw. d Todten Meer und Kades Barnea genannt.
Diese natürliche Grenzlinie führte im heutigen wädi el-fikra aufwärts, aus dem mehrere
Wege über d nalib (Engpass) es-snfü, naJcb el-jemen und nakb el-rarb nw nach Pa-
lästina führen. Der Aufstieg zu diesen Pässen wird unter d Aufstieg A. zu ver-
stehen sein, der durch d von Salomo befestigte *Thamar 1 Kg 9 18: Ez 48 28 bewacht
wurde. 1t
Akrabattine 1 Mk 5 3 oder Akrabattene JAq XII 8 1 bezeichnet die Umgegend
der im AT *Akrabbim genannten Oertlichkeit JBJII12 4: 22 2: III 3 5: IV 9 3: nist
dagegen die jüdische Toparchie um d heutigen Ort Lakrabe 11 von *Silo gemeint. G
Akron. s. Ekron.
Alamelech Jo 19 2c St Asser's; viell. darf man den Namen des n Zuflusses
des Kison. wädi el-meleJc, vergleichen. G
Alciinus. griech. „stark-, nach seinem jüdischen Xamen Jakim JA(| XII i»7. ein
Aaronide, wurde nach d Tode des Menelaus von d Syrern 162 zum Höhepriester gemacht,
aber als Apostat von d Juden wieder beseitigt 2 Mk 14:;. 7: JAq XX 103. Schon unter
Demetrius I kehrte er mit d Heerführer Bacchides zurück, Hess an Einem Taue 60
Chasidäer (*Fromme) tödten und behauptete sich mit kurzer Unterbrechung als Hoher-
priester bis zu seinem 15!» plötzlich erfolgten Tode 1 Mk 7 5—25; 5» 1 — 4: 54—57.
.I.\i| XII M 1 -3; 6. II
Alemeth benjaminitische Priesterst 1 dir 7 60 (645), zu d Geschl Becher ge-
24 Alexander — Alexandria.
rechnet 8 8 7 8), dagegen '.' (8) 36; 10 (9) 42 zu cl Nachkommen Sauls. Der Name entspricht
<h. lalmit 6 km nö von Jerusalem. Vgl. Almon. Gf
Alexander 1) Sn Simons von Kyrene, Br des Rufus Mc 1521. — 2) Ange-
höriger des Priesteradels Ap 4 6. ■ — 3) Jude in Ephesus, spielt Ap 19 33 eine unklare
Rolle. — 4) Der mit A. 3) viell. zus. -hängende, aber als Christ gedachte Schmied, d. h.
Erzarbeiter 1 Tm 120; 2 Tm 4 l-t. Gregner des Paulus. H
Alexander Balas Kg von Syrien 153 — 145. s. Makkabäer und Seleuciden. H
Alexander der Grosse, der gewaltigste unter d Weltstürmern des Alterthums
(Abb. 10), geb. 357, gest. 323, für d Entwickelung des späteren Judenthums über-
haupt von umfassendster Bedeutung: daher die Gfeschichtserzäh-
lung Ulk 1 1 — 9: 62 mit Rückblick auf ihn und sein Reich an-
hebt : vgl. auch die Visionen Da 2 33. 40; 7 7. 19. 23: 8 5 — 8. 21 ;
11 2 — i. Dieser Weissagungen soll sich A. nach d fabelhaften Be-
richt JAqXlSi.5 gefreut haben, als er. nach Eroberung Gfaza's
von einer Priesterprozession feierlich eingeholt, im Tempel zu
Jerusalem Opfer darbrachte. Gewisser ist, dass Juden in wach-
sender Zahl seinem Heerzuge folgten. So wurde gleichzeitig auf
d einen Seite die jüdische ^Diaspora befördert, auf d andern die
schwerfällige Völkermenge des asiatischen Orients in eine leb-
hafte und lange nachschwingende Bewegung versetzt; an bes.
begünstigten Punkten, wie namentlich im äg. * Alexandria. wuchs
der gepflanzte Keim zu einem hellenischen Bildungswesen von
bedeutendster Tragweite für d herannahende Verbindung jüdi-
scher und griech. Weltanschauung heran. Droysen (4 Afl. 1892). H
Abb. io. Tetradrachme (Sil- Alexanderer Ap 6o sind Juden aus Alexandria, die in
ber) Alexanders d Grossen. jerusajem jiire eigene Synagoge haben. Gr
Alexandria. ' ' Ale^ävögem 3 Mk 3i, wurde 332/1 vor Chr. von * Alexander d Gr.
im äussersten W des Xildeltas. gegenüber d Insel Pharos, auf d schmalen Landstreifen
zw. d Meere und d See Mareotis an Stelle des äg. Dfes Rhakotis gegründet, als
griech. St und Mittelpunkt des Verkehrs zw. Orient und Occident. Der rhodische
Baumeister Deinokrates gab ihr die Gestalt eines ausgebreiteten makedonischen
Mantels (^?.a/jivg) ; danach glich die St einem Parallelogramm von 30 sta: 7 — 8 sta
(JBj II 16 4 hat 30: 10) oder 5000m : 1600— 2000m. Der Boden erhob sich bis zu 30m.
Die Ptolemäer erwählten die St zu ihrer Residenz, verliehen ihr grosse Vorrechte
gegenüber d Aegyptern und schmückten sie mit prächtigen Bauten. Von diesen wird
3 Mk 4 li: 5 46 der grosse Hippodrom im 0 der St vor d kanonischen Thore (Abb. 11)
erwähnt, sowie der grosse Säulengang 5 23. wahrsch die Hauptlängsstrasse (öqö/.ioq),
die von Säulenhallen eingefasst war. Die Einwohner waren theils die früheren Be-
wohner der Landschaft, theils Bewohner von Kanobus, theils eine makedonische Ko-
lonie nebst einem zahlreichen Anhang von Juden, im 2. Jhdt vor Chr. auch Römer
und Italiker Strabo bezeichnet XVII 7U1 ff. A. als den grössten Handelsplatz der
Welt, es hatte mehr als 300000 freie Einwohner (Diod. XVII 52 1 und war ein be-
rühmter Sitz hellenistischer Wissenschaft. Wahrsch waren nur die Griechen in Phylen
und Deinen eingetheilt. Zur Phyle der Makedonier gehörten die Juden als Schutz-
genossen, ihr Quartier .Delta1' (JBj II 18 8: die 5 Quartiere A.'s waren nach d 5
ersten Buchstaben des griech. Alphabets benannt) im n Theile der St war ein Theil
dieser Phyle. Daher erlaubt sich Josephus Bj II 18 7; cAp II 4 die Behauptung,
die Nachfolger Alexanders hätten den Juden den Ehrennamen Makedonier verliehen.
Alinni — Allmächtig.
25
Noch weniger trifft zu. dass die .luden rechtlich den alexandrinischeh Juden gleich-
gestellt gewesen sein sollen JAq XIX 52; cAp II 4: vgl. Mommsen V 491 f. Oebri-
gens wohnten die Juden auch in anderen Quartieren zerstreut ; Philo zahlt sogar
2 jüdische Quartiere und schätzt ihre Zahl auf 1 Million (in Flaccum §§ 8. 6
bildeten einen selbständigen Verband unter einem Ethnarchen mit eigener Gerichts-
barkeit JAq XTV 72, später unter einer Gerusie. Die von d Römern anerkannten
oder vergrößerten Rechte der Juden in A. waren zur Zeit des Josephus auf einer
ehernen Säule in A. verzeichnet JAq XIV 10 1; cAp II 4. Blutige Streitigkeiten
zw. .luden und Griechen landen dennoch wiederholt statt JBj II 187 f. Hier ent-
Meler-l Kilometer
Eleusinisches Meer
J trSgjst Pff
tSm Grosser Hafen h!
,0
u Scrapszun,
2. TYch. aeum.
3- Bi-kliotkck,
i- Museum.
5. Mausoleum.
« ijy.=ruiusium
V f-" W 7
Abb. 11. Alexandrien zur Zeit Christi. Nach W. Sieglin.
?. Caesareum
8.Posidium.
:=F^^ „i:s-£cE 9ThealerdesDü>n.vsus
1^!-""'" 10.Mae<jider n. PkLaeslra
tS.hopiolhek n. Kömgl iblasl
stand seit Ptolemäus II (285 — 246) allmählich die griech. Uebsetzg des AT. A.
war die Heimath Apollo's Ap 18 24. Schiffe aus A. pflegten bei schlechtem Wetter
die Fahrt nach Rom längs d syrischen und kleinasiatischen Küste zurückzulegen
Ap 27 b: 28 11 und in Puteöli zu landen Ap 28 13; Strabo XVII 793. Die St heisst
heute iskenderljc. Vgl. Lumbroso. L'Egitto dei Greci e dei Romani2 1895. Mahmoud-
Bey, Memoire sur l'antique Alexandrie. Copenhagen 1872. Dr. Neroutsos-Bey, L'an-
cienne Alexandrie. Paris 1888. Pauly-Wissowa I 1 1375 ff. G
Alima 1 Mk 526.36 St in Gilead, die Judas Maccabäus auf seinem Zug ins
O-Jordanland um 165 vor Chr. überrumpelte. Man vergl. Hlmä oder lälmä in d Nukra
n von Derät (ZDPV XIII. 42i. doch gehörte jene Gegend nicht mehr zu *Gilead. G
Allerheiligstes, Bködcs kPdäMm, werden Dinge genannt, die nur von Priestern
berührt werden dürfen: 1) der Altar Ex 29 37 etc. - 2) bes. Opferarten im Gegens
zu einfach Heiligem Nu 18io: Sündopfer Lv 618.22; im?: Schuldopfer 7i.6; 11 13;
Schaubrote 24 9, Priesterantheile am Speisopfer Lv 2 3. 10, überhaupt all das, was nur
Priester gemessen dürfen Nu 189 etc. Siegfried-Stade &p 4. — 3) Der Hinterraum
der *Stit'tshütte und des *Tempels, sonst d'Jnr genannt. Si
Allmächtig entspricht bei £ im AT stets dem hehr. Wort saddaj Ge 17 1:
283; 35ll; 483; Ex 63 P. Dieses steht entweder neben, d. h. hinter eZ = *Gott,
wie in d angeführten St »dien, oder es stellt allein, wie Xu 21 4. 16 und häufig in d
Gesprächen des Buches Hi (31mal, /.. B. 5i7; 64.14), nicht selten in Parallele zu
el (13mal) oder zu »ZöaÄ = *Gott (7mal). her erste Gebrauch lässt saddaj als ein
Adjertiv. der zweite als einen Eigennamen erscheinen. Die massoretische Vokalisation
26 Almodad— Aloe.
mit kurzem a in d 2. Silbe (vgl. —uöötu Ez 10 5) erinnert an aram. Namensformen
wie :al;l;uj. jaddai, Jiaggaj (Haggai). Eine sichere Deutung des "Wortes ist noch
nicht gefunden worden. Der älteste Versuch dazu liegt Js 13 6 vor. in d Wortspiel
mit söd = Gewalttätigkeit Verwüstung. (S setzt meistens dafür izavxoxQäxaiQ (d. i.
allmächtig: 5 h°suiä. V onmipotens oder robnstissimus), einige Male auch beavög. Ob
die Uebersetzer auf einer etymologischen Erklärung fassten, ist für navxoy.QÜnoQ un-
gewiss, für ixavöq jedoch nachzuweisen : denn Aquila, Theodotion und Symmaehus. die
ebenso übersetzen, führen saddaj zurück auf d hebr. Relativpartikel sa und d hebr.
Wort dqj = Genüge und gewinnen auf diese freilich unzulässige Weise den Sinn:
der sich selbst Genügende, der Unabhängige. Neuerdings ist der Name im Palmyre-
nischen und auf einer griech. Inschrift aus *Basan als Personenname nachgewiesen
wurden (Baethgen 294). Baethgen erklärt ihn a. a. 0. durch Herleitung von d
Wurzel sdd und durch Vergleichung mit d arab. sadid = stark, gewaltig. Xöldeke
hat dagegen geltend gemacht, dass diese Wörter nach d bisher anerkannten Laut-
gesetzen nichts mit einander zu thun haben ZDMG XLII (1888), 481, und hält selbst
saddaj für eine künstliche Aussprache statt sedi oder sedaj = mein Gebieter (a. a. 0.
XL 735 f.i. Assyriologen denken an einen Zus. -hang mit sadfi = hochsein oder sadü =
Berg (für Gott) Delitzsch Prol. 96; Hommel, Altisr. üeberl. 109 f. Stade Gr § 301
erblickt in saddaj ein Abstractum mit d Bedeutung Allgewalt. Abgesehen von Gre4925
((S etc.) und Nu 24 4. 16 findet sich der Ausdruck nur in späteren Schriften des AT.
P hat ihn Ge 17 l : Ex 6 3 mit d Religionsstufe Abrahams verknüpft und ihm dadurch
das Ansehen eines bes. alten Gottesnamens gegeben (Baethgen 293 ff.). Ob mit Eecht,
ist nach d Obigen fraglich. G
Almodad in d Völkertafel Ge 1026 (1 Chr I20) Xame eines bis jetzt nicht
sicher nachgewiesenen arab. Volkes (oder Gegend oder St, s. Jaketan). Ob die raa-
sorethische Vocalisation des Wortes richtig ist, lässt sich bezweifeln. So
Almon, fj -almon, benjaminitische Priesterst Jo 21 18 = *Alemeth 1 Chr 7 60
(6 45), heute chirbet -ahmt 6 km nö von Jerusalem. G
Almon Diblathaim Lagerort Israels in Moab zw. *Dibon Gad und dem Gbge
*Abarim Xu 33 46 f. Vgl. Beth Diblathaim. G
Almosen in d Kirchenspr aus iXsrjfioovvti gewordene Bezeichnung von Gaben, die
mit d Gefühl des Mitleids zur Abhülfe oder Milderung einer Xothlage gereicht werden
Dt 15 7 — 11 ; He 13 16. In solcherlei Wohlthun ward dem nachexilischen Judenthum
die „Gerechtigkeit" eines Menschen in erster Linie erkennbar, Ps 112 9 = 2 Kr 9 9. 10,
daher dieser srdälpä (= A. Prl0 2: 11 4: Mt 61? sicher Da 4 24: To 12 9; 14 11, vgl.
auch 2 14 t/.t)Luoovrcu xal öixaioevvai) als verdienstlichem Werk sündentilgende Kraft
bei Gott zugeschrieben ward To4ii: Si3 33; Lc 19 8. Ein spezifisches Tugendmitte]
ist das A. selbst Lc 11 li; 1233: Ap 936; 10 2. 1. 31, während Mt 62—4; Mc 1243 Jesu
Kritik darstellt. Als A. erscheint Ap 24 17 auch die Collecte Ga2iu; 1 Kr 16 1—4:
2 Kr 8 und 9 : Km 15 26—31, aber nur vermöge falscher Uebsetzg auch die Liebesmahle
H
2 Pe 2 13 ; Ju 12.
Aloe kommt bei £
vor
als Tebsetzg
von
5
<ß
r>
"hälot
Ps 45 9
oxay.rjj
gutta
5?
HL 4 14
a).6)d-
aloe
"häUm
Pr 7 17
aloe
Jh 19 39
l'.'/.UI,
aloe.
Man denkt hierbei eew. an d echte Aloeholz, das von dem in Cochinchina einheimi-
Alphaeus— Alter. 27
sehen Baume Aquilaria Agalloche Roxburgh herkommt ; der hebr. Name wird dann
als Fremdwort betrachtet. Wahrsch ist auch das "Jiällm von Nu 24 6 nicht als
.. Hütten-, sondern als Name desselben Baumes zu fassen: dann aber wäre doch eher
an einen in Palästina einheimischen Baum zu denken. Freilich bildet die einzige am
Mittelmeerbecken heute vorkommende Aloeart, die Aloe' vulgaris, kein Holz und ist
nicht aromatisch, sondern enthält nur einen brennend bittern Satt. Unter d Benennung
"hälim niüsste demnach sehr Verschiedenes zus.-geflossen sein. Wetzstein zu Delitzsch
HL und Kh. 167 denkt für jene Stelle an d Cardamome. So
Alphaeus, aram. Chalphai 1 Mk 11 70 (Kalphi), was angeblich identisch ist mit
*Cleopas; 1) Vr des Mt 103 = Mc3i8 = Lc6i5 = Ap 1 13 genannten Jakobus. — 2) Vr
des Apostels Levi (Matthäus) Mc2i4. H
Altar, £} mizbe'h = Schlacht-, d. i. Opferstätte. Der A. ist so alt wie der
Cultus, und mit Recht rechnen J und E seine Errichtung zu d frühesten Aeusserungen
der Eeligion Ge8 20; 12 7 f.; 13 18 etc.. während P erst mit d sogen, mosaischen Ge-
setz die A.-errichtung beginnen lässt und nur einen legitimen A. im ganzen Lande
kennt, der in vorhistorischer Zeit bei d *Stiftshütte gewesen sein soll, seit Salomo's
Zeiten aber beim *Tempel war. Sonst sich findende A. sollen nach P blos Erinne-
rungsdenkmäler sein Jo 22 10 — 34. In Wirklichkeit fand Israel beim Eindringen in
Kanaan eine Menge alter Heiligthümer und A. vor. welche es für d Jahwekult in Be-
schlag nahm und in d heiligen Sage auf Erscheinungen oder Offenbarungen Jahwes
zurückführte Oe 12 7 f. ; 35 3 : 1 Sm 3 15— 20 : 2 Sm 24 18 und von d Patriarchen oder He-
roen des Volks gestiftet werden liess Ge 13 18 ; 26 25 (vgl. Am 7 9) ; Ge 33 20 : '■ re ;!."> l it.:
Jo8 30; Ei 6 24; 1 Sm 7 17. Bisweilen war der A. ein einfacher Opferstein Ri6 20f. ;
9 5; 13 19; lSml4 33 — 35, meist eine Aufhäufung von unbehauenen Steinen Ex 20 25;
Dt 27 5; vgl. 1 Kg 18 30—32 (Abb. 12), oder eine Aufschüttung von Erde Ex 20 24. Die
spätere Zeit legte "Wert auf kunst-
vollere A.-bauten 2 Kg 16 10. In d
Begel stand der A. vor d Gottesbilde
Ei 6 24 ; 8 27 oder d Steinsäule Ge 35 7.
14 (Abb. 154) oder d heiligen Lade
1 Sm 2 28. Der A. vor d Tempel zu
Jerusalem ward gegen d sonstige Sitte
von Salomo mit einer ehernen Um-
wandung umgeben 2 Kg 16 14 ; 2 Chi- 4 1
(* Ariel, *Harel, *Tempel); das über-
ZT
trug P auf d fiktiven A. der *Stifts-
i -ij. t-> ->- .. or. „ • i .-i -Villi. 12. Altar aus unbehauenen Steinen.
hatte Ex 2 1 2 ; 38 2, einen hölzernen,
bronzeüberzogenen Kasten l. An d Jahwestierkult erinnern die an d 4 Ecken des
A. angebrachten Hörner 1 Kg 1 so f . ; 228f., deren Ergreifen den Schutz des Gottes
zusicherte. Jemehr die Ueberzeugung durchdrang, dass Jahwe in Zion sein einziges
Herdfeuer habeJs3l9, desto wichtiger erschien die Construction dieses A., der Ez 43
13 — 17 eine eingehende Aufmerksamkeit widmet (vgl. Cornill und Färber in ZWL 1883,
67 ff. 458ff. 505ff.; 1884, 496 ff. Nach d Exil kehrte man zum einfachen Stein-. \.
zurück Es32: lMkl57: 444ir.; 2Mkl03. Ganz unklar ist der vergoldete A. von
Cedernholz in 1 Kg 6 20. 22; 7 48. dessen Standort und Gebrauch anerklärt bleiben.
Wellh. Prol2 i'.'i f. sieht darin eine Variante des goldnen Tisches für d Schaubrote.
Vgl. auch Stiftshütte und Tempel. Si
Alter. Ein hohes Lebens-A. uilt im AT als ein Zeichen göttlicher Gnade oder
28 Amalek, Amalekiter— Amasai.
als Lohn der Tugend Ex 20 12; Ge 25 8; Hi 42 i? etc.. früher Tod als Zeichen des
Zornes (Lottes oder als Strafe der Sünde Ps905 — 12: 102 25. Nur scheinbar ist. die
Ausnahme des *Henoch , da ihn Gott lebendig von der Erde hinweg zu sich nimmt
iu'.">23. 24. In d späteren Chokmaliteratur (s. Weisheit) wird diese Lehre als wider
d Erfahrung streitend bekämpft Hi 217—34; Kh3l6ff. etc. — Im Pentateuch, in P
ist die Anschauung durchgeführt, dass auf d urspr gut geschaffnen Erde innerhalb d
Menschenwelt eine fortschreitende religiöse und sittliche Entartung eingetreten sei
Ge6 9 — 12, die auch auf d leibliche Natur des Menschen eingewirkt und eine Abnahme
ihr Lebens-A. zur Folge gehabt habe. Es werden in P 4 Stufen dieser Abnahme
angenommen. Die erste Stufe, die der Urväter der Menschheit von Adam bis Noah,
bewegt sich zw. 1000 als idealer Maximalzahl und 700 als idealer Minimalzahl; das
wirkliche Maximum sind 969, das Minimum 777 Jahre Ge 5 27. 31. Die Ausnahme des
*Henoch (365 Jahr Ge 5 13) ist in d Umstände begründet , dass er urspr semitischer
Jahresgott oder viell. Sonnengott ist (Baethgen 152 f.). Die zweite Stufe, die der
Ürsemiten von Sem bis Tharah. liegt zw. d idealen Zahlen von 600 — 200. Sem hat
600, Tharah 205 Jahre Ge 11 10. 11. 32. Die dritte Stufe, die der israelitischen Erzväter,
von Abraham bis Jakob steht zw. 200 — 100. Abraham hat 175 Ge25 7, Isaak 180
Ge 35 28. Jakob 147 Jahr Ge 47 28. Die vierte Stufe ist die der geschichtlichen Zeit
mit ihren 70—80 Jahren Ps90io; vgl. Holzinger, Hexateuch 367 f.; Budde, Urgesch.
89 — 116. — Das A. gilt im AT als alleiniger Träger des Wissens und der Weisheit
Dt 32 7 ; Ps 78 3 f. ; Jl 1 2 : Hi 8 8— 10 ; 29 8 ff. ; 32 6 f. Vgl. Zahlen. Si
Amalek, Amalekiter, ein altes Volk Nu 24 20, ein den Israeliten von jeher
feindselig gesinnter Nomadenstm ; die ersten Kämpfe mit ihnen sollen die Israeliten
schon am Sinai bestanden haben Ex 17. Ihr Wohnsitz war bes. die Wüste n vom
Sinai gegen d S Palästinas hin: doch sassen sie auch im *Negeb und schädigten nach
Ei 3 13: 6 3; 7 12 von dort aus namentlich die Simeoniten und Judäer. Wie weit A.
einst seihst im Centralland *Ephraim angesiedelt waren, lässt sich aus Ki5i4; vgl.
12 15 nicht mehr bestimmen; nicht ausgeschlossen ist, dass falsche LA vorliegen (Ed.
Meyer). Die Bekämpfung dieser räuberischen Erbfeinde Ex 17 K5 musste die Sorge
des israelitischen Kgtums sein. Der Feldzug *Sauls 1 Sm 15 und die Kriege *Davids
1 Sm 27 8; 30iff. scheinen die Macht der A. gebrochen zu haben; in d spätem Kgs-
zeit sind sie jedenfalls gänzlich ausgerottet 1 Chr 4 42 ff. ; Dt 25 17 wird ihre Vernichtung
„wegen ihrer Grausamkeit" empfohlen. Wahrsch haben sie sich teilweise unter anderen
Stmen, Edomitern und Simeoniten, verloren. Die Nationalität der A. lässt sich nicht
bestimmen; Ge 36 12 erscheint A. als Unterabtheilung der Edomiter. Vgl. Nöldeke,
Orient und Occident 11 624 ff. So
Amana 1) Name des Hauptfi von Damaskus 2 Kg 5 12 (Kt: Abana), griech.
Clirysorrhoas, heute Nähr Barada. — 2) Name des (s) Antilibanos, auf welchem der
A. entspringt HL 4 8. Auch kschriftl. ist Ammana Name des Antilibanos (Winckler
ATU 131). Z
Amarja 1) nach 2 Chr 19 11 Hoherpriester und Präsident des geistlichen Ge-
richts unter Josaphath, wohl identisch mit A. 1 Chr 5 37 (jedoch *Ahitoh !). ■ — 2) Prie-
sterklasse in d nachexilischen Zeit Nel2 2. 13. K
Amnsu 1 ) Su des [smaeliters (1 Chr 2 17) Jether oder Jithra (2 Sm 17 25) und *Abi-
gaiFs, einer Halbschw Davids, Feldherr Absalom's. Von David begnadigt, wird er
von Joab, den er als Feldherr ersetzen sollte 2 Sm 1 9 14 f., meuchlerisch ermordet 20 4 Bf. ;
1 Kg25.32. - 2i Sn Hadlais, um 735 vor Chr.. 2 Chr 28 12. K
Amasai, Parteigänger Davids 1 Chr 12(13)18, wohl = *Amasa. K
Amazja — Amnion, Ammoniter. 29
Amazja, d.i. Jahwe stärkt, li Sn Joas' und der Joaddan von Jerusalem, Kg
von .Inda 29 Jahre in d 1. Viertel des s. . Units . bestrafte die Mörder seines Vrs,
schlug die Edomiter und eroberte ihre Festung *Sela. Dadurch übermüthig, zwang er
Joas von Israel trotz dessen spöttischer Abweisung zu einem Waffengang bei *Betb
Semes in Juda, wurde besiegt and schwer gedemüthigt (2 Kg 14 l ff . und mit midrasch-
artigen Zuthaten 2 < In- 12 Ti i ff.). A. endigte durch Verschwörer zu *Lachis 2 Kg 14i9tr..
— 2) Priester zu Bethel zur Zeit des * Arnos. K
Ameise in Pr66ff. ; 30 24 Bild der Klugheit und der emsigen Vorsorge. Der
Glaube, dass dir A. siel für d Winter Vorräthe einheimse, war im Alterthum und ist
muh heute weit verbreitet; vgl. dazu ZDPV IX (1886), 29 f. In Wirklichkeit hält
das Thier einen Winterschlaf. Tristram 319 ff. giebt an. dass er in Palästina mehr
als ein Putzend Speeies von A. und zwar sowohl von Formica als Myrmica (den mit
Stacheln versehenen A. vgl. Brehm IX 253 ff.) gefunden habe, und dass es deren wohl
noch mehr gebe. In obigen Stellen sind spec. die geschlechtslosen ..Arbeiter- unter d
A geschildert. So
Amen (£}Adj. amen = sicher, gewiss, dann auch Adv. = so sei es!) im AT als
Zustimmung 1 Kg 1 36: Jr 11 5; 28 6. bes. zu Verwünschungen Xu 5 22; Dt 27 IS ff.;
Ne5l3 und zum Lobpreis Gottes, Xe8e und in d Schlussdoxologien des 1. — 4. Buchs
der *Psalmen meist doppelt (A. und A. !). — Aus d Hebr. ging A. in (S und ins
NT über, meist als Bekräftigung von Lobpreisen (Mt6i3; Rml25; 9 5 etc.; nach
1 Kr 14 16 seitens d Gemeinde), Segenswünschen Em 15 33 etc. und Verheissungen 2 Kr
120; sogar personitizirt Apc3l4. K
Amethyst (^Edelsteine , Liste) wird zunächst als Stein am Brustschild des
*Hohenpriesters Ex 28 19, sowie Apc2l2o erwähnt: ein sicherer Beleg für d Richtig-
keit der Uebsetzg liegt in d Versionen nicht vor. £ übersetzt Ez 28 13 auch 2[ nöfek
= *Eubin mit A. : die Versionen weichen an dieser Stelle so stark ab, dass auch dar-
aus nichts zu folgern ist. Der A. ist ein Halbedelstein meistens von blauer Farbe;
vgl. Kluge 377 f. So
Amminadib HLön bei £ Eigenname, für den (ß Ammin ad ab hat. Es wäre
darin der Xame des Mannes zu erblicken, bei dessen Hochzeit diese Lieder aufge-
schrieben wurden (*Hohes Lied). Es ist jedoch nicht sicher, ob fj (= ..meines Volks -
oder „meines Verwandten, eines edlen-) hier wirklich einen Eigennamen geben will.
Vgl. Delitzsch und Budde z. St. G
Ammans 1 Mk 3 40. 57 ; 9 50 St = 'amioäs zw. Jerusalem und er-ramle, *Emmaus. G
Amme. In d Regel säugten die kräftigen (Exli9) hebr. Wber ihre Kinder
seilet Ge2l7 und zwar meist sehr lange Ex 2 9: 1 Sml23: 2Mk7 28. Doch gab es
auch in alter Zeit A. Ge2459; 35 8: 2 Kg 11 2. deren Namen die Sage bei d Heroen
(vgl. Ewald3 I 121 autbewahrt. Zu d ihnen geweihten Baumkult vgl. *Klageiche
Ue35 8. Die Entwidmung ward gefeiert Ge21 8: 1 Sm 1 24. Von d A. ist zu unter-
scheiden die Wärterin, die das Kind trägt 2 Sm4 4 und aufzieht Rt4l6. Si
Amini Gel9 38. s. *Ammon. K
Amnion, Ammoniter, (l) meist b"ne 'ammön, d. i. Sne A's; doch im Sing.
auch 'ammön "der 'ammöni, Plur. 'ammönim), semitisches Volk ö vom Jordan, hie
vom Nationalhass (vgl. noch Dt234) eingegebene Sage Gel938 macht A. (gedeutet
als hin 'amml, d. i. nicht „Sn meines Volkes", sondern „Sn meines Blutsverwandten",
wenn nicht geradezu „Sn meines leiblichen Vrs"; vgl. Kolzinger, Gen. L58) zu einem
Sn Lots und seiner jüngeren Tr, erkennt also doch die nahe Verwandtschaft der A.
mit Israel an. Durch d *Amoriter vom Jordan mehr nach 0 gedrängt (dies meint
30 Amnon — Arnos.
wohl Rill 13.26), lilieben die A. von d Einzug' Israels in Kanaan unberührt (nach
Dt 2 19. 37 auf göttlichen Befehl: doch s. Nu 21 24). Von Kriegszügen der A. gegen
Israel berichtet Ri 3 13 ff. : 107ff. (Dst, zur Einführung von:) lllff., wo sie von Jeph-
thah gedemüthigt werden (12 — 29a ist späterer Einschub). Der Versuch ihres Kgs
Nahas, *Jabes in Gilead zu erobern, wird durch Sani vereitelt 1 Sm 11. Nachdem
IIa nun. Sn des mit David befreundeten Nahas, die israelitischen Gesandten beschimpft
hat, erobern Joab und David nach längerer Belagerung *Rabbath A., die Hauptst der
A. 2SmlOlff.; 11 1; 12 2t; ff. und züchtigen die Besiegten hart. Nach 1 Kg 11 5. 33;
2 Kg 23 13 errichtete Saloino *Milkom, dein Gott der A., eine Cultstätte bei Jerusalem.
Seit Salmanassar II (860—824) erscheint A. als mät blt ammän , d. i. „Land des
Hau>es A." öftei in d KI. So wird 854 ihr Kg Ba'sa bei Karkar mitbesiegt; ihr
Kg Puduilu huldigt 701 dem Sanherib (Sehrader KAT2, 141. 196.288). Ihr Einfall
in .Inda unter Josaphat 2Chr20l entstammt einem Midrasch : eher könnte ihr Tribut
an Usia 26 8 und Jotham 27 5 geschichtlich sein. Von d Propheten werden die A.
vielfach als grausame (Am ll3ff.) und schadenfrohe (Ze 2 8) Feinde bedroht Jr9 26;
25 21; 27 3; Ez 21 28 ff. : 25 2 ff. Mit den Chaldäern bedrängen sie Jojakim 2 Kg 24 2;
586 dingt ihr Kg Baalis den *Ismael zum Mörder *Gedalja's Jr40i4: 41 lf. Nach
(1 Fall Babels standen die A. , wie Juda, unter d Herrschaft der Perser, Griechen,
Aegypter und Syrer. Ein neuer Ausbruch ihres Hasses (IMköiff.) wird von Judas
Makk. bestraft 5 6ff. Seit H4 vor Chr. unter röm. Herrschaft gelten die A. noch um
150 nach Chr. als sehr zahlreich, verschwinden aber seit d 3. Jhdt aus d Geschichte. K
Amnon, Sn Davids und der *Ahinoam 2 Sm 3 2, wegen d Schändung seiner
Schw Tliamar von *Absalom ermordet 2 Sm 13. K
Amon, Sn Manasse's und der Mesullemeth, abgöttischer Kg von Juda um
643 642, fiel durch Verschworene 2 Kg 21 19 ff.; 2 Chr 33 20 ff. K
Amoriter. In d äD des 15. Jhdts wird Palästina, namentlich der N des Landes
als ..Land Amur- bezeichnet. Bei d älteren israelitischen Schriftstellern sind die A.
dasselbe, was bei anderen die Kanaaniter, d. h. Name für d Gesamtbevölkerung Pa-
lästinas, nur dass Kanaaniter auch in weiterer Anwendung vorkommt. Auch wird
stets vorausgesetzt, dass die Kanaaniter noch zur Zeit der Israeliten im Lande woh-
nen; dagegen ist stets von Krieg gegen d A. und Ausrottung derselben die Rede
Ge 15kj: vgl. Ki 1 34 ff. ; Jo 10 5. Das Reich der A. im O-Jordanland hatte sich nach
Nu 21 21 n. kurz vor d Einzug der Israeliten gegen S ausgedehnt: doch ist hierbei
manches dunkel. Leber d Volk der A. wissen wir demnach so gut als gar nichts.
Vgl. Wellhansen, Comp. 341. W. M. Müller, A. und E. 213 ff. [Guthe, Gesch. Isr. 36 ff.] So
Arnos, i) -amös = Träger. Hirt und Züchter von Maulbeerfeigen zu *Thekoa in
.Inda Am 1 i: 7 14 f., tritt auf Geheiss Jahwes um 770 zu *Bethel in Israel als Pro-
phet und Bussprediger auf. Wegen d Bedrohung Jerobeams H trotz seiner mann-
haften Verteidigung von d Oberpriester Amazja aus Bethel vertrieben 7 10 ff., zeich-
nete A. wohl in Juda seine Prophetieen auf. Das schwungvoll geschriebene Buch
des A. (1 1 aus d Zeit 2 Jahre vor d Erdbeben datiert ; s. Sa 14 5) beginnt mit
Strafreden gegen d auswärtigen Völker und Juda (1 1 — 2 5) und bedroht dann Israel
wegen d Eabgier und üeppigkeit seiner Grossen (26 — 6i4: 52iff. die berühmte Stelle
über d falschen Jaliwecultus) mit einem mächtigen Volke (6ü; nach 5 27 ist deut-
lich Assur gemeint). K 7—9 folgen 5 Visionen, die das Gericht über Israel ankün-
digen. I »er Schluss 9 8 ff., der die Wiederbegnadigung in d messianischen Zeit in Aus-
sicht stellt, wird (ausser viell. 10) von zahlreichen Kritikern für eine nachexilische
Zuthal erklärt. Auch 1 Uf; 24 f.: <Siif. sind höchstwahrsch spätere Zuthaten. K
Amphipolis — Ananias. 31
Amphipolis, St in Macedonien. von *Paulus auf d 2. Missionsreise berührt
Aji 17 1, war 436 von Athen in fester Lage, zwischen einem Landsee und d Meer,
auf einer nw und s vom Strymon umflossenen Salbinsel, angelegt, sie blieb unter
macedonischer und röm. Herrschaft eine angesehene Handelsst, unter d Römern Hauptst
von Macedonia prima an d via Egnatia. Heute das Df Neochorio. Vgl. Tafel. De
via Egnatia I; Cousinery, Voyage dans Macedoine I 134. G
Amraphel) Kg von *Sinear Ge 14 1.9, wahrsch Entstellung aus Chammurabi
(auch Ammurabi), Kg von Babylonien um 2200 vor Chr. Vgl. *Kedorlaomer Z
Amri, Kg von Israel, s. Omri. K
Amt, Amtmann, Amtlente. Amt bei £ für Jcen (je 40 13; 41 13 (im Wesent-
lichen richtig), für obtorofiia Lc Hi 3 A. des Wirtlist haftsverwalters. für teiTOvgyia
Lc 1 23 Opferdienst des Priesters, für öuxxovia Km 12? Armenpflegerdienst in d christ-
lichen Gemeinde, Apli7 Apostolat, allgemein für peullä Js49 4 (= Lohn) und für
pekuddat mismceret Nu 3 36 (Geschäftskreis). — Amtmann bei £ für sär (Oberster
Ge392i; 402, für söfer 2Chr26ii (militärischer Listenführer, Feldwebel). — Amt-
leute für p'kidwi Ge4l34 (Aufsichtsbeamte, Polizeibeamte); für söprim Ex 56 ff. ;
Nu 11 16 Arbeitsaufseher bei Frohnarbeiten, Dt 205. 8 f. militärische Adjutanten, die
Befehle übermitteln; für nissäfnm 1 Kg 47 — 19 Kammerdirectoren , die die Natura 1-
bedürfnisse des kglichen Hofes aus ihrem Bezirke zu beschaffen hatten. 923 Arbeits-
aufseher bei kglichen Bauten. Si
Amtschildlein ist Ex 28 15 ff. P die Tasche des ^Hohenpriesters für d heilige
*Loos. G
Amulet, s. Mal.
Amunini steht 2 Cur 201 irrig' für *Meuniter. G
Ana, Vr *Ahalibama's, des Wbs Esau's, nach Ge362(i8) Sn Zibeons, des He-
viters (1. des Horiters s. u.); dagegen 3624(25.29) Br Zibeons, Sn Seirs, des Eoriters,
Entdecker heisser Quellen in d Wüste. Entweder beruht 2 auf anderer Genea-
logie, als 24 ff. (obschon derselbe A. gemeint ist), oder 25 ist „Ahalibama, die Tr A.'s",
irriger Zusatz. K
Anab, fj -"näh. Ort der *Enakiter von Josua erobert Jo 11 21, im Gbge Juda
Jo 15 50. das heutige -anab sw von Hebron. Guerin I 3, 361 ff. kennt zwei benach-
barte Stätten des Namens. Vgl. auch 1 Chr48 *Anub. G
Anaharath, £> anäh"rät St in Isaschar Jo 19 19, mit en-na'üra ö vom dschebel
ed-dahi vergl. Rob NBF 445 f. Zu (5b 'PerjQib& xal Av«/:ott}. iSa 'PträS- xal 14qqovs&
vgl. larräne n von dschenin. (i
Anammelech Name eines Gottes der Bewohner von *Sepharvaim 2 Kg 17 31.
Falls es sich überhaupt um eine bab. Gottheit handelt (*Adrammelech), ist als erster
Bestandtheil des Namens wahrsch Anu, der oberste Himmelsgott der i>abyh>nier. an-
zusehen. Z
Anamim, iS 'Eveptsuelfi, ein zu Aegypten gerechnetes Volk Ge 10l3, in dem
man die Deltabewohner (Knobel) oder Senaten im ö Delta (Ebers) vermuthet hat. W
Ananias a) Personenname im AT. griech. Form sowohl für D iananjä = Jahwe
schützt (?), Ne323, als auch für fyanangä = J. ist gnädig, 1 Chr25 23. Sonsl hat £
dafür überall *Hananja. K
Ananias b) im NT: 1) ein Mitglied der Urgemeinde, an dem und dessen Wb
Sapphira, weil sie die Gemeinde betrogen, Petrus ein Strafwunder Dach Analogie vmi
Jo'7iff. vollbringt A]> 5 i LO. — 2) Ein Mitglied der Gemeinde zu Damaskus, da-
bei Bekehrung und Taufe des Paulus wirksam betheiligt warAp9io — it: 22 12 — 16. —
32 Ananja — Antiochia.
3) Ein Hohepriester, der im Prozess des Paulus sowohl zu Jerusalem als auch zu
Cäsarea eine gehässige Rolle spielt Ap 23 2: 24 l — 5. Er bekleidete sein Amt von etwa
47 — 59, blieb auch nachher von grossem Einfluss, wenngleich wegen Habgier und
Gewalthätigkeit verhasst, und wurde im Anfang des jüdischen Krieges als Römerfreund
vom Volk ermordet. JAqXX5 2; 6 2; 9 2 — 4. Bj II 12 6 : 17 6.9. H
Ananja, ein von Benjaminiten nach d Exil bewohnter Ort Ne 11 32. häutig mit
bet hanina 2 Stu n von Jerusalem zus. -gestellt. G
Anathema bei d Griechen Weiligeschenk, aber auch etwas, was dem göttlichen
Fluch geweiht, zur Vernichtung bestimmt ist; in 05 = *Bann, Bannopfer Ga 18. 9;
1 Kr 12 3: 16 22; Em 93; Ap 23 14. H
Anathoth, Ort zw. Michmas und Jerusalem Js 10 ho, Sitz priesterlicher Geschl
im Gebiet Benjamin, wie des Abjathar 1 Kg 2 26 und des Jeremia Jrli: 11 21 ff. ;
32 7 — 9; 37 12, Priesterst Jo 21 18; 1 Ohr 7 60 (6 45), nach d Exil benjaminitisch Ne 1132
i Es 2 23; Ne 7 27) = 'anätä kleines Pf mit alten Mauerresten kaum 1 Stu, 3 rM On Hie-
ron. zu Jr, 20 sta JAqX7 3, nö von Jerusalem. G
Anbeten, s. Beten, Gruss.
Andreas, griech. „mannhaft", gehört mit seinem Br Petrus zu d erstberufenen
Jüngern Jesu Mt 4 18 ; 10 2 = Mc 1 16 ; 3 18 = Lc 6 14 ; Ap 1 13 : vgl. Jh 1 40, gleich jenem
Fischer, wohnhaft in *Kapernaum Mc 1 29, gebürtig aus *Bethsaida Jh 1 44, tritt nur
in einigen bedeutsamen Momenten der evangelischen Geschichte hervor Mc 13 3:
Jh 6 8; 12 22. H
Andronicus 1) Reichsverweser des Antiochus Epiphanes während seiner Ab-
wesenheit in Cilicien, liess im Interesse des *Menelaus den Hohepriester *Onias ermorden,
wurde dafür selbst hingerichtet 2Mk4 3i — 38, wovon jedoch JAqXII4io; 5i nichts
steht. — 2) Unterbeamter des Antiochus Epiphanes auf *Garizim 2 Mk 5 23. — 3) Ein
Christ in Rom oder Ephesus Rm 1(>7. mit Junias zus. genannt: beide als Männer
charakterisirt, welche selbständig und mit Auszeichnung als Apostel thätig, nach anderer
Erklärung bei d Aposteln rühmlichst bekannt gewesen und schon vor Paulus gläubig
geworden sind. H
Anem 1 Chr 7 73 (6 58) verschrieben für >en gannim Jo 21 29, *En Gannim. G
Aner 1 Chr 7 70(6 55) wahrsch irrthümlich für ta lnäJc = Thaenach Jo2l25;
17 n. G
Aner, *Eskolj *Mamre, drei Br, nach Ge 14 13.24 Amoriter zu Hebron, Ver-
bündete Abrahams. K
Ange heisst Jt 2 12 £, 5 und V das „grosse Gbge an d linken Seite (im N) Ci-
liciens". Die besseren griech. Handschriften haben den Namen nicht. Vgl. Baiktilaith. G
Angel, s. Fisch, Fischer.
Aniin, I7 "änim, Ort im Gbge Juda Jo 15 50. Nach On 1)3. 221 Anea, Doppelort
(ö und w) im *Daroma 9 rM s von Hebron, das heutige el-ruwen 20 km von Hebron
mit Höhlen, Cisternen, Steinen byzantinischer Herkunft (Mein. III 408). G
Anklage, s. Gericht, Rechten.
Aiiriifeivs-Bniniien Ril5i6, s. Raniath Lehi. G
Anthotiter 2 Sm 2327 etc. bedeutet Mann aus *Anathoth. G
Antichrist, s. Widerchrist.
Antiochia, 1) Epidaphnes, St auf beiden Ufern des Orontes oder el-'äsl, in d
fruchtbaren Ebene zw. <1 Mons Casius im S und d Mons Amanus im N, 120 sta = 6 Stu
oberhalb d Mündung des Orontes. wurde 300 vor Chr. von Seleukus I Nikator (*Se-
leuciden) am S-Ufer des Fl gegründet und nach seinem Vr Antiochus benannt. Ver-
Antiochus. 33
möge ihrer günstigen Lage wuchs A. rasch. Antiochus der Grosse baute auf d Orontes-
insel die Neust, Antiochus Epiphanes auf d Abhängen des Mons Silpius im S eine
Vorst. i>ie Bürger, theils Macedonier, theils andere schon früher in <l Nähe ange-
siedelte Griechen, theils die Bewohner der n gelegenen St Antigonia, ferner eingeborene
Syrer, später auch Juden, leiteten ihre Angelegenheiten selbst. Den Juden soll nach
JcA 11 4: Aq XII 3 l schon Seleukus I, nach Bj VII 3 3 jedoch erst die Nachfolger
des Antiochus Epiphanes das antiochenische Bürgerrecht (2Mk49) verliehen haben.
Sie standen unter einem eigenen Archonten und besassen mehrere Synagogen, deren eine
mit ehernen Weihgesehenken geziert war, die von Antiochus Epiphanes aus d Tempel
in Jerusalem geraubt, von seinen Nachfolgern aber den Juden in A. zurückgegeben
worden waren Bj VII 3 3. um d eig. Gemeinde schaarten sich zahlreiche Proselyten,
zu denen später der Diakon Nicolaus in Jerusalem gehörte Ap 6 5. A. war für Syrien
der Mittelpunkt des Hellenismus, wenn auch seine Bewohner, leichtsinnige, fanatische
und wankelmüthige Leute, durchaus nicht als echte Griechen gelten konnten. Ein
Aufstand der Antiochener gegen Demetrius II, zu Gunsten Trypho's, um 145 vor
Chr. wurde wesentlich durch Truppen des Mk Jonathan unterdrückt 1 Mk 11 41 ff. ;
JAq XIII 5 2 f. In d letzten Kämpfen der *Seleuciden wurde A. 83 vor Chr. von
d armenischen Kg Tigranes erobert, riel jedoch bald an d Römer, die die selbständige
Verfassung der St (A. libera) bestätigten (Pompejus 64, Caesar 48, Octavian 31 vor
Chr.). Auch die Rechte der Juden in A., die auf ehernen Tafeln verzeichnet waren,
wurden weder jetzt noch später von d Römern (Vespasian Bj ATI 3 3 f. ; Titas 52
verletzt. Wie A. als Mittelpunkt der macedonischen Herrschaft über Kleinasien, d
Euphratgebiet und Aegypten gegründet worden war, so blieb es für d Römer die
Hauptst der Provinz Syrien und des Orients (Asia minor. Syria, Aegyptus) überhaupt
und erreichte unter d Kaisern seinen höchsten Glanz. M. Agrippa legte ein neues
Quartier an, so dass die neue Ringmauer nun eine „Vierst" unischloss. Auch Herodes
der Grosse Hess eine Säulenstrasse in A. herrichten JBj I 21 11, und nach Malalas
aus A. (900 nach Chr.) hat Titas die *Cherube aus d Tempel in Jerusalem über einem
Thore der St aufstellen lassen. An Volksmenge stand es nur Rom und Alexandria
nach: sein Reichthum an klarem Wasser (von Daphne her), seine Säulenstrassen, die
Genusssucht, Sittenlosigkeit und Spottlust seiner Bewohner waren bekannt. — ■ Durch
Christen aus Jerusalem entstand in A. eine nicht nur Juden, sondern auch Griechen
umfassende Christengemeinde, von der um 44 zuerst der Xame ^Christen gebraucht
worden sein soll Ap 1 1 19 — 26. A. war Anfangs- und Endpunkt der 1. und 2. Missions-
reise des Paulus (und Barnabas) Apl3iff.; 1426 ff.; 1540f.; 1822; hier entstand der
Streit zwischen Paulus und Petrus über d Verpflichtung der Heiden zum mosaischen
Gesetz Ga 2 n ff. ; Ap 15. — A. heisst heute antakije, anbedeutender Ort am S-Ufer
des Orontes mit 28000 Einwohnern, nicht selten durch Erdbeben heimgesucht. Förster.
Antiochia. Breslau 1897. Mommsen V 456 ff. — 2) In Pisidien Ap 13i-t. Grenzsl l'hry-
giens und Pisidiens, daher bald zu jenem (Strabo XII .">*>!). ö77. Ptol. V ö). bald
zu diesem (Plin. n. h. V94. Ptol. V4) gerechnet. Von Einwohnern der S1 Magnesia
am Maeander erbaut, wurde sie nach d Frieden mit Antiochus d Grossen 1 190 vor Chr.)
von '1 Römern für frei erklärt und unter Augustus zu einer Colonie mit italischem
Recht und d Namen Caesarea erhoben. A. hatte eine jüdische Gemeinde, die Paulus
auf seiner 1. Reise besuchte Ap 13 m -»; 1421. Heute Jalobatch (1050 m) n vom
Taurus, n vom Ejerdir-See gelegen. G
Antiochus Name von in syr. Kgen, s. Seleuciden. H
Bibelwörterbuch. 3
34 Antipas — Aphik.
Antipas Apc 2 13 Märtyrer in *Pergamum, der katholischen Tradition zufolge
unter Domitian. H
Antipater, s. Numenius. H
Antipatris Ap 23 23 — 32 Ort zw. Jerusalem und Caesarea, den das Geleit des
Paulus, um 9 Uhr Abends von Jerusalem aufbrechend, am folgenden Tage erreicht.
Sicher ist die Lage dieses von Herodes d Grossen erbauten und nach seinem Vr An-
tipater genannten Ortes JAq XVI 5 2 ; Bj I 21 9 an d Strasse von Lydda nach Cae-
sarea, 10 rM n von Lydda (Pilger von Bordeaux) und 6 rM s von Galgulis (( >n 245
= (jihjülije). Daher = lal'at ras d-'ain. dessen grosser Wasserreichthum den An-
gaben des Josephus entspricht. Entgegen steht nur JAq XIII 15 1, dass XaßeQoußä
(sonst KcupaQoußa) Antipatris genannt werde; viell. ist hier das Gebiet (JAq XVI 5 2),
nicht der Ort K. von Josephus gemeint. G
Amib 1 Chr 4 8 ein kalebitisches Geschl, wahrsch = *Anab im s Juda. G
Apamea wird Jt 3 12 von V und £ in d Erzählung über d Zug des *Holo-
fernes genannt. Es ist damit das Gebiet von Apamea am mittleren Orontes gemeint,
einer von Seleukus I neugebauten und unter d *Seleuciden bedeutenden St. Die Ci-
tadelle der alten St heisst heute haVat el-mudlh : die St selbst, bei d arab. Schrift-
stellern fämija, wurde 1152 durch ein Erdbeben zerstört. G
Apfel, Apfelbaum (*Baum), ausser d HL 2 3.5; 78; 8 5 nur Pr 25 11 und Jl 1 12
genannt, jedoch in Eigennamen einigemal vorkommend. Heute werden nur wenige
geringe Aepfel in Palästina gezogen ; daher man tappüah, deren Wohlgeruch gerühmt,
die in Pr goldene Aepfel genannt werden, auf einen anderen Fruchtbaum hat beziehen
wollen. Jedoch passt weder die Quitte, noch die Orange, die erst in nachchristlicher
Zeit (Helm2 388) eingeführt sind. Tistram hat auf d heute in Syrien viel ange-
pflanzten Apricosenbaum geraten. Die Uebsetzg „Apfel" ist wahrsch richtig, wenn
auch nicht ganz sicher; vgl. Low 155. Nach Boissier II 656 ist der Malus communis
in Syrien stets Süssapfel. So
Apharsach, aram. "farsat'kcije Es 4 9 und afars*käje Es 5 6; 66 bezeichnet
wahrsch eine persische Beamtenklasse (G. Hoffmann, ZA II 54; vgl. auch Andreas
bei Marti 53*), nicht eine Völkerschaft. Vgl. Dina und Tarplat. Z
Apliek 1) kanaanitlsche Kgsst Jo 12 18, nach verbessertem Text A. bei (d Ebene)
*Saron , wahrsch = A. 1 Sm 4 1 Lagerort der Philister , nicht sehr weit von *Silo
(12 f. 16) und = d Burg A. in d Nähe von * Antipatris JBj II 19 1, wohl am Rande eines
der Thäler, die dort aus d Ebene Saron ins Bergland führen. Nicht bekannt. -
2) St in d Ebene Jesreel gegenüber d St Jesreel 1 Sm 29 1, nach On 226; 97 unweit
Endor, = A. 1 Kg 20 26, das wegen 23. 25. 28 in einer Ebene gesucht werden muss und
von JAq VIII 14 4 in d grosse Ebene, d. i. Ebene Jesreel, verlegt wird. Auch 2 Kg 13 17
wird dieses A. gemeint sein. Es lag an d Hauptstrasse nach Aegypten, Asarhaddon
erreicht 671 von A. mit seinem Heere in 15 Tagen Raphia an d äg. Grenze (Schrader2
204). Der Mönch Burchard (1283) will die Ruinen A.'s w von el-füle gesehen haben.
.">) St in Asser Jo 19 30 = *Aphik Ri 1 31. — 4) Ort im Gebiet der *Sidonier, an
d Grenze der Gibliter (? *Gebal), viell. aßä im Quellgebiet des nähr ibrählm, des
alten Adonis, berühmte Stätte des Astarte-Kultus, dessen Tempel erst Konstantin
zerstörte Jo 13 4. Doch ist der Text unsicher. Budde Urgesch. 350. Dillmann z. St.
Buhl M und NDPV 1895, 53 ff. G
Apheka, St in d Nähe von Hebron Jo 15 53, ist unbekannt. G
Apherima, Bezirk Samariens 1 Mk 11 34, s. Ephraim. G
Aphik, kanaanitische St im Gebiet von Asser Ril3i=*Aphek 3. G
Aphni — Apostel. 35
Aphni, St in Benjamin Jo IK24, richtiger *Ophni. G
Apoerypha. Der Name weist auf verborgen gehaltene, dem öffentlichen Gebrauch
entzogene Schriften im Ggens zu d kanonischen, zur gottesdienstlichen Vorlesung
kommenden. In d protestantischen Kirche heissen so seit 1520. bzw. 1534 die dem
hebr. Kanon fremden Stücke der griech. ((5) und lat. Bibel (£>). Obwohl einzelne
derselben wie Si WS 2 Mk im NT benutzt sind, weiden sie doch hier nie citirt, und auch
noch in d alten Kirche fehlt es nicht ganz an ungünstigen Stimmen. Im Grossen und
Ganzen jedoch hat sich die Kirche rasch zu ihren Gunsten entschieden, und die Synode
von Trient hat jeden Unterschied zw. ihnen und d kanonischen Büchern aufgehoben;
in etwas anderer Ordnung und Auswahl hat sie auch die griech. Kirche beibehalten.
Luther bezeichnete sie als „Bücher so nicht der hl. Schrift gleich gehalten und doch
nützlich und gut zu lesen sind". In d reformirten Kirche hat man neuerdings viel-
fach ihre gänzliche Entfernung aus d Bibel verlangt. Alter auch bei £ erscheinen sie
nicht, wie in cl lat. und griech. Bibel, mitten unter d kanonischen Büchern, sondern nur
anhangsweise in d Ordnung Jt WS To Si Ba 1 Mk 2 Mk (dazu in (5 noch 3 Mk und
zuweilen auch 4 Mk) StE Su Bl Dr As Gs Ma (dazu (5 noch 3 Es, £> überdies auch
4 Es, wobei Xe als 2 Es gilt). Vgl. Fritzsche und Grimm. Handbuch zu den Apo-
kryphen des ATs 1851 — 60. Kautzsch, Die Aper und Pseudepigraphen 1900. H
Apollo, richtiger Apollos (zus. -gezogen aus Apollonius), war ein alexandrinischer
Jude von gelehrter, wahrsch philonischer Bildung Ap 18 24. Früher der Johannesschule
angehörig Ap 18 25, wurde er zu Ephesus von Aquila und Prisca für d paulinische Form
des Christenthums gewonnen Ap 18 26, siedelte zunächst nach Korinth über, wo die
Gemeinde von ihm neue und kräftige Anregungen erhielt Ap 18 27. 28, so dass ein
Theil derselben in einem gewissen Ggens zu Paulus sich als Anhang des A. fühlte
und betrug 1 Kr 1 12 ; 3 6; 4 6. Ebendarum will er 1 Kr IG 12, wo er wie Tt 3 13
wieder zu Ephesus an d Seite des Paulus erscheint, nicht mehr nach Korinth zurück-
kehren. Seit Luther schreibt man ihm vielfach Abfassung von He zu. H
Apollonia, St der macedonischen Landschaft Mygdonia, n von Ohalkidice,
31 i'M (46 km) w von *Amphipolis, 38 rM (57 km) ö von Thessalonich. am See Bolbe
(jetzt Beschik Göl); von Paulus auf d 2. Eeise berührt Ap 17 1. Nach Tafel De via
Egnatia I. viell. das heutige Klisali. G
Apollonius 1) Sn des Thrasäus, unter Seleucus IV Statthalter von *Coele-
syrien und Phönizien 2 ]\Ik 4 4. veranlasste das Attentat des *Heliodorus auf d Tempel
2 Mk 3 5. 7 oder verübte es sogar selbst 2 Mk 4 21. — 2) Sn des Menestheus . Ge-
sandter Antiochus' IV in Aegypten 2Mk4 4i. Entweder er oder A. 1 ist der Ober-
steuereinehmer, welcher durch ein in Jerusalem angerichtetes Blutbad 168 die grosse
Beligionsverfolgung einleitete 1 Mk 1 29 — 37 = 2 Mk 5 24 — 26 und gegen Judas umkam
1 Mk 3 10 — 12. — 3) Sn des Gennäus, einer der syr. Befehlshaber in Palästina unter
Antiochus V 2 Mk 12 2. — 4) Ein Statthalter von *Coelesyrien, kämpfte nach 1 Mk LO
69 — 85 im Interesse Demetrius* II, nach JAq XIII 43. 4 in demjenignn seines Gegners
Alexander Balas 147 mit d Juden und wurde bei Asdod geschlagen. H
Apollyon, d. i. Verderber, Apc9u griech. Name für d hebr. *Abaddon. li
Apostel. Frühzeitig Mc 3 13 = Lc 6 13 hat Jesus einen nicht blos von d fluetui-
renden Massenanhang, sondern auch von d *. lungern im weiteren Sinn geschiedenen,
auf eigener Auswahl beruhenden Jh670; 15 16, engeren Kreis von Solchen gebildet,
welche seine stetige Umgebung bilden und auf diese Weise befähig! werden sollten,
ihm Gehülfen zu werden und sein Werk in Wort und That fortzusetzen Mc 3 14 15.
Eine 1. probeweise Aussendung Mc6 7— n = M1 9-35— 10 41 = Lc 9 1— 5, beziehungsweise
3*
36 Apostel— Apotheker, Apothekerin.
10 1 — 16 trägt ihnen Mc 6 30 (sonst noch 3 14. aber nur in rec.) den erst nachher ge-
läufig und stehend gewordenen Namen A. ein. welcher bei Lc 6mal, bei Jh gar nicht,
bei Mt blos 102 erscheint. Wie Jesus selbst A. Gottes ist He3i, so sie seine
„Sendlinge0, Bevollmächtigte und Beauftragte Mc 9 37 = Mt 1040. Dass Jesus die Zahl
dieser Jünger im engeren Sinne auf 12 festgesetzt hat, entspricht der bewussten
Beschränkung seiner Mission auf d „Zwölfgestamm" Mt 10 6; 19 28; Lc22 30; daher
der „Apostolat der Beschneidimg'- Ga 2 8. Eine Art privilegirter Kreis scheint übrigens,
viell. im Grgens. zu d nachgeborenen, ebenso originalen und selbständigen, wie bestrittenen
Apostolate des Paulus, erst im Bewusstsein der jüdischen Christenheit daraus geworden
zu sein, da in d Quellen nicht bloss ein weiterer Kreis von Sendboten anerkannt
wird Lc 10 l. 17, sondern auch der Apostelname bei Paulus selbst in allgemeinerer An-
wendung vorkommt 2 Kr 8 23; Ph2 25, wühl auch Rml6 7; 1 Kr 12 28, während die
A. -Kataloge 31t 10 2 — i: Mc 3 16 — 19; Lc6i4 — 16: Ap 1 13 zeigen, dass durchgängige
[Jebereinsthnnmng in d Besetzung der 12 Plätze nicht zu erzielen war. Abgesehen
von Barnabas. dem Name Ap 11 4. 14 und Recht d A. 1 Kr 9 6 zukommen, scheint früh
schon Jakobus, der Br des Herrn, apostelgleiche Stellung errungen zu haben Ga 1 19 :
1 Kr 15 7. Einen A. legitimirt übrigens Gott selbst nach Paulus durch Verleihung
eines Missionsgebietes und entsprechenden Erfolg, während das Kriterium der Apostel-
schaft nach Ap 1 8. 21. 22 ; 10 39 in d Fähigkeit ruht, von d messianischen Leben Jesu,
insonderheit von seiner Auferstehung 2 32 : 3 15 ; 5 32 ; 10 41 (insofern also auch Paulus 22 15 :
26 L6) ein auf eigener Erfahrung beruhendes, originales Zeugniss alizulegen. W. Seufert.
Der Ursprung und die Bedeutung des Apostolats 1887. E. Haupt, Zum Verständniss
des Apostolats im NT 1896. H
Apostel, d. i. Briefe der Apostel, s. Testament, Neues. H
Apostelconcil oder Apostelconvent nennt man die Besprechung, welche laut
Ga 2i — 10 die Heidenmissionare Paulus und Barnabas einerseits, die 3 Ürapostel und
Häupter der Urgemeinde, Petrus. Johannes, Jakobus, anderseits zu Jerusalem ge-
pflogen haben: Ap 15 l — 29 erscheint dieselbe als eine feierliche, vor Aposteln, Aeltesten
und gesammter Gemeinde stattgehabte Verhandlung ; die katholische Geschichtsschrei-
bung findet daher darin geradezu das 1. Concilium. Der 2. Bericht schweigt von
dem Ansinnen, dessen sich Paulus zuerst zu erwehren hatte, den Titus zu beschneiden,
wie umgekehrt der 1. nichts davon erzählt, dass Petrus und Jakobus für ihn und
seine Forderungen spontan eingetreten sind. Das Resultat war nach Ga gegenseitige
Anerkennung der Führer, Abgrenzung der Missionsgebiete und Freigebung der ge-
borenen Heiden gegenüber d Ansprüchen des mosaischen Gesetzes, nach Ap überdies
noch ein förmliches Concordat, wodurch die Heidenchristen zur Beobachtung der
jüdischen Sitte auf 4 bes. wichtigen Punkten verpflichtet wurden und gegenüber d
gläubigen Juden thatsächlich in d Verhältniss der .,Gottesfürchtigen" (*Proselyten)
getreten wären. Dieses sog. Aposteldecret hätte nach Ap ll>4: 21 25 während d ganzen
Missionswirksamkeit des Paulus in Geltung gestanden, während Ga 2 15 f.; 3 23 f. ; 52f.;
1 Kr 8 — 10; Rm 14 jede Spur vom Bestehen solcher verpflichtenden ..Satzungen"
fehlt, der Apostel vielmehr Ga 2 6. 10 versichert, er habe sich einzig und allein dazu
verstanden, bei d Heidengemeinden für d Armen zu Jerusalem zu collectiren. S. Lucas.
Paulus und Galater. H
Apotheker, Apothekerin bei £ irrtümlich für £j rökel HL 3 6 (Spezereikrämer) ;
1 Kg lo 15 (Kaufleute), nach Benzinger z. St. Glosse. Sonst nach damaligem Spr-
gebrauch = Salbenmischer ral/hilj Neils: 1 Sm8l3; röH"h Ex 30 25; 37 211. Si387;
49 1 nrnivnj Salbenbereiter, der eine Mischung (uiyuu\ bereitet, vgl. Ryssel in Kautzsch,
Apphus — Araber, Arabia. 37
Aper und Ps I. 417. Vgl. Arzt. Begraben, Handwerk, Räuchwerk, Specerei, Kochen. Si
Apphus, 1 Mk 2 5 Beiname des -Alk Jonathan, bedeutet nach Wellh. [sr. and
ji'ul. Gesch. Gesch.3 264 einen Küfer, aram. fyappüs. <;
Appia, Phm 2 erwähnte Christin, dem Hause *Philemons nahe stehend, nach
<l Kirchenvätern sein Wb. ||
Appifer, d. i. Forum Appii, Station der Via Appia von Rom nach Capua,
43 rM (Antonin. Aug., 37 rM Itiner. Hierosol.) von Rom entfernt, verrufener Ort in
d pontinischen Sümpfen, wo Paulus von röm. Christen eingeholt wird Ap 28 15. Heute
Foro Appio. q
April, stein bei £ 2 Mk 11 30. 33 fürd griech. Monatsnamen Xanthikos (*Monate). < I
Aquila (Akylas) aus Pontus, mit seinem Wb Prisca oder Priscilla (Diminutiv-
form 1 in Rom wohnhaft, wurde durch d Judenvertreibung unter Claudius | Suet. Claud. 15)
zur Flucht genöthigt und in Korinth mit seinem Handwerks- und demnächst auch
Glaubensgenossen Paulus bekannt Ap 18 2. 3. der den bald darauf mit ihm nach
Ephesus übergesiedelten Eheleuten Ap 18 18. 26 ; 1 Kr 16 19 ; Em 16 3 — 5; 2 Tm 4 «> das
glänzendste Zeugniss ihrer Opferwilligkeit und seiner Hochachtung für sie ausstellt. H
Ar, £j ■('()• Xu 21 15: Dt 2 9. 18.29, son>t stets mit Zusätzen, bes. Ar Moab Nu 21 28;
Jsl5l, auch '//• mö'äb Nu 22 36, oder wie Ju 13 9.16; Dt 2 36, lau- an d S-Seite des
Arnunthales, des heutigen wädi d-mögib . noch innerhalb d Thalgebiets Jo 139.16;
Dt 2 36. wahrsch auf einigen Höhen oder Felsen Xu 21 28. unmittelbar an d N-Grenze
Moabs gegen die Amoriter und später gegen Israel Nu 21 13 — 10: 22 36: Dt 2 18; 2 Sm
24 5 (1. und von d St, die im Thale liegt). Viell. die heutige Ruinenstätte mufyätet
1 l-hnij;}. Buhl Pal. 269 vermuthet in A. denXamen der Landschaft s vom Armin. G
Arab, £j "reib. St im (xbge Juda Jo 15 52 neben *Duma. (5 AIqsh, ( )n 254 'Eqs-
fiiv&a, Onll9Ereb undHeromith. Auch 2 Sm 23 35. wo ..Paerai der Arbiter- unter d
Helden Davids genannt wird (1 Chr 12 (11 1371. schwankt der Text. tr
Araba, 13 Jiä-taräM, £ *(4enlde, Jo 18 18 irrthümlich für *Beth Araba nach co und
Jo 15 6. ( ;
Arabath 1 Mk53 nach V irrthümlich für *Akrabattine. G
Araber, Arabia. In d älteren Stellen bezeichnet '"rclbl. viell. der Etymologie
nach Wüstenbewnlmer. Beduinen im Allgemeinen Jsl3 20; Jr32. Auch Js 21 13 in d
Orakel über A. ist durchaus noch nicht die Halbinsel im modernen geographischen
Sinne verstanden, sondern wie Jr 25 21 und lKglOlö (Vi'errb). wo die „Scheche"
genannt sind, die arab. Stme der syv. Wüste und N-Arabiens, die sonst unter d Na-
men *Kedar und Bne Kedem (*Kedma) auftreten. Auch in d Kl werden A. neben
Kedarenern und *Xabataeern als ein n-arab. Volk genannt. 2 Chr 21 16 kommen A.
vor. ..die neben d Mohren liegen0 ; dabei hat man sicher an N-Araber zu denken, die den
S-Arabern, den „Kuschiten" (*Chus), an d Seite gestellt werden. Auch Ne 2 19; 4 7: (i 1
und in Mk. z.B. 1 Mk 1 1 . kommen A. und A. noch im alten Sinne vor; seihst Häupt-
linge werden namhaft gemacht. 11 Zabdiel und 39 Emalkuel, in2Mk58 *Aretas, sicher
ein Fürst der Nabataeer (arab. Jiärita). Die A. drangen überhaupt in d letzten Jhdten
vor und d Zeiten nach Chr. immer mein- aus d Centralland A. vor; die Provinz nö
von Palästina liiess deshalb in d rinn. Zeit Arabia Ga 1 17. — Bereits aus 2Chr21 16
geht hervor, dass die beiden Hauptklassen, in welche die A. zerfallen, wohl bekannt
waren. In d That ist die Unterscheidung sicher eine uralte: sie ist bereits in d
Stmtafeln anerkannt, insofern als Ge25i2ff. die *Ismaeliten (nach P) die N-Araber
bezeichnen gegenüber d Ge I025ff. genannten Joktaniflen, den S-Arabern, welche auf
einen P>r :Kiier'-. zurückgeführl weiden. Darin, dass einige dieser joktanidischen Stme
38 Arach — Aram.
Ge 10 7 unter cl kuschitischen Völkerschaften aufgeführt werden, ist bloss ein Schwanken
der Ansicht (theilweise wühl in Verbindung mit Quellenverschiedenheit) zu erkennen.
Auch unter d *Ketura-Stmen Ge 25 l ff. kehren theihveise dieselben Xamen wieder ; es
ist somit nicht möglich, nach diesen Angaben eine ethnologische Karte von A. zu ent-
werten. £ übersetzt das liebr. s°M (= *Saba) bisweilen mit ..reich Arabien'- (d. i.
Arabia t'elix). Die S-Araber waren früh ein hochbedeutendes Cultur- und Handelsvolk,
wir besitzen viele inschriftliche Denkmäler von ihnen; neuerdings sind Inschriften in
s-arab. Charakteren allerdings auch in X- Arabien und sogar in Syrien gefunden wor-
den. Den eig. ..arab." Typus tragen die X-Araber, die sich in späterer Zeit zur
Unterscheidung von cl Kahtaniden (= *Jaketan, d. h. Joktan, der Bibel) selbst Ismae-
liten nannten (nach Ge 25). Mit beiden Zweigen der arab. Nation kamen die Hebräer
in Berührung: mit d S-Arabern. die weit herumzogen, bes. auch durch d Handel
(*Ophir) ; mit d X-Arabern in Folge d Nachbarschaft.
Die Geschichte der S-Araber liegt bis jetzt noch nicht klar vor uns; wir sind
für dieselbe auf d Inschriften, d Xachrichten der Classiker und d arab. Geographen
angewiesen. Die X-Araber haben erst mit d Islam eine eig. Bolle in d AVeltgeschichte
zu spielen begonnen (jedoch *Nabataeer). In Sitte, Keligion, Sprache haben sie vieles
Altertümliche bewahrt. Was die Sitten betrifft, so lese man das klassische Buch J.
L. Burckhardts (Weimar I831j und Ch. M. Doughty (Cambridge 1888); für d Keligion
Wellhausen. Reste arab. Heidentums2 (Berlin 1897). Für Geographie A. Sprenger,
Die alte Geographie Arabiens (Bern 1875); die neueren Forschungen E. Glasers be-
ruhen vielfach auf Inschriftfimden; doch ist abzuwarten, wie weit die kühnen Combi-
nationen Glasers sich werden halten lassen. So
Arach Es 4 9, s. unter Erech. G
Aracliiter, richtiger Arkiter heisst Husai, der Freund Davids 2Sml5 32; 16 16
und ein Gebiet („des Ar-kiters") zw. Bethel und d unteren Beth Horon Jo 16 2 (♦Ata-
roth). Vgl. den heutigen Namen iain 'ariJc, kleiner Ort mit Quelle und griech. Kirche
l1/2 Stu w von Rämalläh. G
Arad, £j taräd, Xu 21 l; 33 40 St eines kanaanitischen Kgs im *Negeb. der mit
Israel kämpfte. Nach Jo 12 14 von Josua besiegt ; nach Ri 1 16 Hessen sich die Ke-
niter s von A. nieder. Heute teil 'arcid, 6 Stu s von Hebron, grosser rundlicher Hü-
gel mit Ruinen. On 714 ; 87 bei d Wüste Kades, 4 ril von Malatha, 20 rM von Hebron. G
Aradus wird 1 Mk 15 23 unter d St genannt, an die der röm. Senat zu Gunsten
der Juden geschrieben haben soll = *Arvad. G
Arafna (so 2 Sm 24 u; ff., auch ig. 18 im Kr ; dagegen 1 Chr. 21 15 ff. Ornän [£ Ar-
nan], (5 Orna, wie 2 Sm 24 16 im Kt), Jebusiter zu Jerusalem, dessen Tenne von Da-
vid zum Platz für einen Altar erkauft, von Salomo nach 2 Chr 3 l zum Tempelplatz
bestimmt wurde. K
Araloth ist bei £ Jo 5 3 Eigenname eines Hügels bei *Gilgal im unteren Jor-
danthal (On 233; 102;. erscheint im B jedoch als Nennwort und wird von d Sage
Jo 5 2 — 5 als Hügel der Vorhäute gedeutet. G
Aram, seiner Bedeutung nach dunkel, bezeichnet im AT entsprechend der spä-
teren Ausbreitung derAramäer, zumeist das Land und Volk, dessen Gebiet ungefähr
ii vom Taurus. ö vom Chaboras, 9 von d arab. Wüste, w von Nordpalästina, dem
Libanon und Anianus begrenzt wurde. So auch in d Genealogie Ge 10 22 f. P : A. Sn
Som's. während Ge 22 21 J den Begriff enger fasst : A. SnKemuel's. Auch die kschriftl.
Bezeichnung Araniu (Arimu, Arumu) erstreckt sich nur auf d ö Hälfte desbibl. A. Näher
wird im AT unterschieden L) \. Naharaim (A. des Stromlandes), d. i. das Gebiet am
Ararat. 39
mittleren Euphrat, also nicht identisch mit *Mesopotamien, mit dem es seit (S über-
setzt wird (bei P als Paddan-Aram bezeichnet), 2) A. ^Damaskus. 3) A. *Zoba am
Hauran, 4) A. *Beth Rehob ebenda. 5) A. *Maecha am Hermon. Dagegen wird *Ha-
math im AT auffälliger Weise nicht als A. bezeichnet. Die Einwanderung der Ara-
mäer in d obigen Wohnsitze erfolgte erst in geschichtlicher Zeit und zwar jedenfalls
von d arab. Wüste aus, in welcher die Aramäer bis dahin als Nomaden lebten. Es
ist fraglich, ob Ami)7. wonach die A. aus *Kir eingewandert seien, oder 2 Kg L6 9;
Am 1 5, wonach «lie A. nach Kir verbannt wurden, das Ursprüngliche ist. Frühere
Vorstösse der A. sind zwar bereits im 14. Jhdt nachzuweisen; die eig\ Zeit der An-
siedlung und Gründung- eigener Staaten fällt jedoch erst zw. 1100 und 900 vor Chr..
während die Festsetzung der A. in d Gegend zw. Mitteleuphrat und Orontes erst nach
d endgültigen Vernichtung der hethitischen Staaten, welche bis dahin hier noch be-
standen hatten, von ca 75(1 an erfolgte. Ueber Kusan Risathaim ..Kg von Aram
Naharaim" Ri3 8. 10 s. den betreffenden Artikel. David's siegreiche Kämpfe gegen
Damaskus (?), Zoba (*Hadadeser), Rehob und Maecha 2 Sm8 3 ff.: 10 6 ff., dazu die ähn-
liche Notiz über Saul lSml4 47. Für d Geschichte des hervorragendsten Aramäer-
staates, des Reiches von *Damaskus, diene folgende tabellarische Uebersicht ('s. Winde-
ier, ATU 60 ff. ; Gl I 133 ff. Schrader3 132 ff.) : ca 950 *Reson, Gründer einer neuen
Dynastie in Damaskus, Zeitgenosse und Widersacher Saloino's 1 Kg 11 23 — 25. Dann
Hesion 1 Kg 15 18 (nach Winckler viell. identisch mit Reson), Tabrimmon ebd.. ca 885 —
844 *Benhadad (nach Winckler wohl nicht in Benhadad I und II zu trennen). Unter ihm
beginnen die ein Jhdt dauernden Kämpfe zw. Israel und Damaskus. Israel ist in d Regel
siegreich, wenn Damaskus von Assyrien bedrängt wird, unterliegt dagegen, wenn Da-
maskus von Assyrien unbehelligt bleibt. Dabei sucht Israel, wie u. a. die Tributleistung
*Jehu"s an Salmanassar II lehrt, mehrfach auch direct einen Rückhalt an Assyrien
gegen die ihm von Damaskus drohende Gefahr zu gewinnen. 844 — ca 804 (?) *Ha-
sael, 804 (?)— 774 (?) Mari" (wahrsch = bibl. *Benhadad III), dann viell. *Tabel Js 7 6,
darauf bis 732 *Rezin, unter dem das Reich durch d Ass3'rer vernichtet wurde. Eben-
so, wie der Hauptstaat der A., Damaskus, unterliegen auch die kleineren aram. Staaten
unter Thiglath-Pileser (745 — 727) den Angriffen der Assyrer, so z. B. auch der durch
d Ausgrabungen von Sendschirli näher bekannt gewordene n-syr. Kleinstaat Sam'al.
Trotz politischer Vernichtung breiteten sich die A. in Mesopotamien und Syrien weiter
aus. Die babyl.-assyrischen, hethitischen und sonstigen Volkselemente in diesen Län-
dern wurden allmählich aufgesogen. Dabei wurden vielfach babyl. -assyrische Cultur-
elemente aufgenommen und nach W, so auch nach Palästina, vermittelt. — Die
Sprache der Aramäer bildet einen der 5 semitischen Hauptdialekte, sie wurde
später im Syrischen ( = aram. Dialekt von Edessa) zu einer ausgedehnten (christl.)
Literatur verwendet. Aeltere Denkmäler des Aramäischen sind die aram. Abschnitte
des AT (Da 2 4b— 7 28; Es 4 8-6 18; 7 12— 26; Jr 10 ll, vgl. auch Ge 31 47) und neuer-
dings gefundene aram. Inschriften z. T. aus recht alter Zeit (Stele des Kgs Panammu
aus d 8. Jhdt). Jedenfalls vom S. Jhdt an ist das Aram. die Verkehrssprache für
Vorderasien 2 Kg IS 26, während im 2. Jahrtausend das Babyl.-Assyrische als solche
gedient hatte. - Als Eauptgötter der A. erscheinen der Wettergott *Rimmon (Hadad)
und die syr. Astarte (Attar). Z
Ararat ist im AT Ge 8 4 ; 2 Kg 1!) ;S7: Js 37 38; Jr51 27 ausschliesslich Bezeich-
nung einer Landschaft, nicht eines einzelnen Berges, as>. l'rartu. d. i. nrspr die Ge-
gend Armeniens am mittleren Araxes, in welcher der sog. „grosse (und kleine) Ararat"
liegt. I»ie üebertragung des Namens A. auf d einzelnen Berg hat ersl in einer spä-
40 Arbathiter — Argob.
ten falschen Interpretation von Ge <s i ihren Ursprung. Schwer zu entscheiden ist,
ob in d Nennung des Reiches A. an d sehr späten Stelle Jr 51 27 neben d Eeich
*Minni und *Askenas »-ine Eteminiscenz an d alte armenische Reich vorliegt, dessen
Blüthezeit in d 9. — 7. Jhdt vor Chr. fällt, mit dem die Assyrer vielfache Kriege führten,
ohne c> je völlig zu überwältigen, das vielmehr erst dem sog. Scythensturm im 7. Jhdt
erlag, oder ob der Verfasser dabei einfach an d persische Satrapie Armenien dachte. Z
Arbathiter 2 Sm 28 31 ; 1 dir 12 (11) 32 Beiname eines Helden Davids = aus
*Beth Araba. G
Arbe Ex 10 i ff. ; dl 1 i etc. Bezeichnung der Wanderheuschrecken, wohl einer
bes. Art: s. Heuschrecken 4. So
Arbeel Ho 10 14, vollständig *Beth Arbeel. G
Arbela 1 Mk 92 ist das heutige Irbid in Galiläa ZDPY XIX 222 f. Vgl. Mas-
loth und Galgala. G
Arbiter 2 Sm 23 35: 1 Chr 12 dl 137 Beiname eines Helden Davids = aus *Arab. G
Arche, von lat. arca V Ge 6 14 etc.. f fir £) tebä, während £ ..Kasten- übersetzt.
A. auch bei £ für xißmvöq 1 Pe 3 20 : He 1 1 7: Mt 24-38. Si
Archelaus, Ethnarch 4 vor Chr. Ins (1 nach Chr.. ein Sn des *Herodes. H
Archi Jo 16 2 sollte lauten : zu d Gebiet des Arkiters nach Ataroth. S.Arachiter. G
Archippus, zur Familie des *Philemon gehörig Phm2. bekleidete in *Kolossä
ein Gemeindeamt Ko 4 17 H
Areopag, s. Athen.
Areopolis wird 0n277; 137 als St Arabiens bezeichnet, die auch Rabbath
Moab oder nur Moab genannt wurde. Da sie s vom *Arnon lau' On 212. so ist sie
ohne Zweifel identisch mit d heutigen rabba. den Ruinen eines rinn. Lagers. Der
Name hängt wohl nicht mit Ares 1 Mars 1 zus. On 228, sondern mit *Ar, das wahrsch
die Landschaft s vom Arnon bezeichnet, deren Hauptst A. war. G
Aretas, arab. härifa. Xame von Kgen der *Nabatäer mit d Felsenresidenz
Petra in Arabien. So schon zur Zeit Antiochus' IV 2 Mk 5 8. wogegen 1 Mk 15 22
Ariarathes (Kg von *Kappadocien) zu lesen sein wird. Der 2 Kr 11 32 als zur Zeit
der Bekehrung des Paulus im Besitz von Damaskus befindlich (wahrsch unter röm.
Oberhoheit) genannte A. dürfte identisch sein mit dem aus JAq XVIII 5 1. 3 bekannten
Schwiegervr des *Herodes Antipas, seines Grenznachbars in Galiläa und Peräa. wel-
cher fast ein halbes Jhdt lang ( — 40) regirt hat und den Antipas. nachdem dieser die
unerlaubte Verbindung mit d Schwägerin eingegangen, die erste Fr aber sich zu ihrem
Vr A. zurückbegeben hatte, mit Krieg überzog und auf's Haupt schlug. H
Areas;. Kg von Sparta, dem 1 Mk 12 7. s. 19—23 ein Brief an d Hohenpriester
♦Onias I untergeschoben wird, regierte 309 — 2ü5 vor Chr. Sein Enkel A. II kann
nicht gemeint sein, da er als Kind starb. H
Argob ist eine Landschaft mit <><> festen St in Basan 1 Kg 4 13. die zum Reiche
des Amoriterkgs Og von Kasan gehörte und geradezu für *Basan gesetzt wird Dt 3
3 — r>. 13, viell. weil dieser Bezirk der Festungen der Sitz der Herrschaft auch über d
offenen Orte war 5. Nach Dt 3i4 grenzte A. an *Gesur und *Maecha, lag also ii vom
heutigen Dschölän. Daher ist A. in d oberen Gebiet des Jarmük vom wädi es-sel-
läle an bis zur Xukra zu suchen, an d Grenze von *Gilead, wo sich noch heute zahl-
reiche alte Ortschaften in fester Lage befinden. Vgl. ZDPV XII 236ff.; XX 65 ff. mit
Farte. Die Landschaft es-suwet, mit der Buhl Pal. 119 A. zus.-stellt, liegt zu weit
nach S. Zu Dl 3 14; Jo L330 *Jair. G
Argob und Arie (£j arje, d. i. Löwe) scheinen 2 Kg 15 25 als Trabanten *Pe-
Ariel— Arme. 41
kahja's genannt, die mit ihm von *Pekah getödtet werden; doch ist der Text wahrsch
verstümmelt (Stade, Gl I 588). K"
Ariel Js29if.7 Bezeichnung Jerusalems, gew. „Löwe Gottes8, £j '•/■/ und el
deutet (so allenfalls 2Sm23 20; Js 33 7 zu erklären), richtiger „Brandherd", d. h.
Opferort (Jahwes); dagegen 2 Brandherd als Stätte des Gerichts; vgl. Ez43i5f., wo
Imr'rl und "ri'i'l den Eerd auf d Altar bezeichnet (ebenso Yl Mesa-lnschr. Z. L2 und
17 f.). — Ge46i6; Nu26i7 ist afell Name eines gaditischen Geschlechts, Es 8 16
eines Mannes. K
Arimathia, Eeimath Joseph's Mt 27 57; Mc 15 43; Lc 23 50; Jh 19 28 = *Bama-
thaim. G
Arioch 1 1 Kg von *Ellasar Ge 14 i. 9; vgl. Jt 1 <;. viell. Rim-Sin (in einer su-
merischen Lesung Eri-Aku), Kl:- von Larsa, Zeitgenosse Chammurabi's (vgl. *Amraphel).
2) Name des Obersten der Leibwache Nebukadnezar's Da 2 u ff. Z
Aristarchus aus Thessalonich, Schicksalsgenosse Ap 1929; Ko4io und Reise-
begleiter des Paulus von Griechenland nach Palästina Ap 2< > 4 und wieder von da nach
Rom Ap 27 2 ; Phm 24. H
Aristobulus 1) Vertreter der äg. Judenschaft und Lehrer des Kgs2Mklio;
gemeint ist wahrsch der als Vorläufer Philo's bekannte Religionsphilosoph. — 2) ein
Römer oder Epheser, zu dessen Haushalt auch Christen gehörten Rm IG 10. H
Arki, £> 'arlß, d. h. die Arkiter, werden Ge I017 unter d Völkerschaften der
*Kanaaniter oder Phönicier aufgeführt. Josephus bietet \Agxrt (GBöttger 35). Die St
war his in d Kaiserzeit und zwar unter d Namen Caesarea Libani blühend; sie lag
heim teil 'arjcä n von Tripoli: Roh NBF 755. So
Arme (Bettler). So lange die Hebräer in nomadischen Zuständen lebten, gab
es keinen Ggens von arm und reich. Wenn ein Ueberfall auf bewohnte Landstriche
oder eine Karawane gelungen ist. schwebt der Nomade eine Zeitlang in d Ueberflusse
des Gerauhten Ei 6 3 f.: lSm23 5; 25; 27 9; 30 19 f. Ist die Heute verzehrt, dann
hungern alle. Auch während d ersten Zeit der Ansiedelung im h. Lande begegnen
uns noch keine socialen Untersch. Israel bildete in d That jene Gemeinde kleiner
Grundbesitzer, welche später die priesterliche Gesetzgebung Lv 25 (*Jobeljahr) ver-
geblich wieder herzustellen sich bemühte. Unter Sutömö begann zuerst mit d Cultur-
fortschritt dieser Periode sich ein Ggens von arm (ras 2 Sm 12 1; später mislcen Kh9i5)
und reich (läsir Pr 10l5; Kh9i5) auszubilden, der durch d Anwachsen des Gl •
grundbesitzes im 8. Jhdt schon sehr sich steigerte Jr 5 8 : Mi 2 2: Bi 20 19. Welcher
recht- und herzlosen Unterdrückung die A. preisgegeben waren, zeigen die wieder-
holten Klagen der Propheten Jsl0 2; Ez 22 211 etc.; vgl. Bi 24 2—12; 31 L6 20, die
als Idealisten nichts ausrichten konnten. Die humanen Bestrebungen Dt Ui 11 ; 2324f. ;
2419—21; Lvl99f.; 2322 blieben ein wohlgemeintes Programm. Später wusste man
der Not nur durch d volkswirtschaftlich schädlichste Mittel, d Almosengeben, entge-
genzutreten, das als verdienstliches Werk (t}.i)(iwoivui = öixcuavvai To 2 u< anempfoh-
len wurde. Dadurch wuchs der Bettel ins Ungeheuerliche (Mc 10 46; -Mi (.t 8; Ap32etc. .
Kommunistische Lösungsversuche der socialen Frage begegnen auf d Boden des palä-
stinischen Judenthums (*Essener) und Christenthums Ap 2 44. 45 ; 4 34 37. Vgl. WNo-
wack, hie socialen Probleme in Israel 1892. - In d griech. Periode verband sich
mit d socialen Ggens ein religiöser, hie reiche priesterliche Aristokratie und ihr
Anhang zeigten sich vielfach bereit, dem seleucidischen Kge Antiochus Epiphanes gegen-
über die väterliche Religion zu verrathen 2 Mk 3 4 ff . ; li ."> 7. während die Geringen
unier d Priestern und dVolk ihr treu blieben, für sie kämpften und litten 1 Mkl6ff.
42 Armgeschmeide— Arsaces.
So finden wir in d Ps die Frommen immer zugleich als die A. und Gedrückten be-
zeichnet Ps 9 19; 22 ->i ; 40 is: 41 2: 72 13 etc. (Kahlfs. 'ani und 'anaw in den Ps 1892),
die Abtrünnigen und (rottlosen als die Eeichen Ps22 3o; 49 3; Js53 9. Si
Armgeschmeide, s. Schmuck. Bild.
Armringe bei £ für s'mldlm, * Armspangen, Ge 24 22. 30. 47. Si
Armspangen, s. Schmuck, Bild.
Aman, s. Arafna.
Arnon Fl im 0 des Todten Meeres. Grenze zw. d Moabitern und Amoritern
unter Sihon Nu 21 13. 24. 26 ; I >t 2 24. 36, daher S-Grenze des von Israel (Euben. Gad)
besetzten 0- Jordanlandes Jo 12 1 f. ; 13 9: Ri 11 13. 18. 22. 26 , von d Moabitern jedoch
nicht selten zurückerobert, wie z. B. die Mesa-Inschrift (vgl. 2 Kg 3) lehrt. Das zu
Israel gerechnete *Aroer Ei 11 26 lag am N-Rande des A., daher heute wädi el-mögib.
ein tiefes Thal, das mit kleinem, gutbewachsenen Delta ins Todte Meer mündet. On212;
86 kennt A. noch als Name einer Oertlichkeit im S des icüdi el-mögib. G
Aroer, £} '<*rö'er 1) St am *Arnon Dt 2 36: 4 48; Jo 12 2: 13 9. 16, früher zum
Reiche Sihons gehörig- Dt 2 36, von Israel besetzt Ei 11 26, demnach am X-Bande des
Grenzn, Jo 13 16 zu Euben, Xu 32 34 zu Gad gerechnet, von Mesa (Inschr. Z. 26) be-
festigt, häufig zur Bezeichnung der S-Grenze Israels im O-Jordanlande verwandt 2 Kg
10 33: 2 Sm 24 5 (1. mit Klostermann: und sie brachen auf von A.), später wieder
moabitisch Jr48i9, das heutige 'a/rä'ir, Trümmerstätte n vom wädi el-mögib On
212; 86. — 2) St Judas 1 Sm3ü28. im Xegeb Jo 15 22 (1. 'ar'ära statt 'ad-'äda), heute
'ar'ära 3 Stu ssö von Bersaba. Xach Bob III 181 bedeutet '■ar'ära Wassergruben.
— 3) Grenzort Gad"s im Lande der Ammoniter Jo 13 25 ..vor (ö von) *Eabba';, viell.
auch (5 Xu 21 26. Dagegen Ei 11 33 = A. 1, wenn dort 2 Quellen (gegen Moab und
gegen Amnion; vorliegen (Budde z. Stelle). — Auf welches A. sich 1 Chr 12 (11) 44
bezieht, ist ungewiss. Js 17 2 ist der Text verderbt. G
Arpa, £j 'orpcl, Moabiterin, Schwägerin der *Buth Et 1 i. 14. K
Arpad Js 1( I 9 ; 36 19 1 = 2 Kg 18 34) ; 37 13 (= 2 Kg 19 13) ; Jr 49 23 syr. Kgsst,
wiedergefunden in d Euinenhügel teil erfcid, 3 Stu nö von Aleppo ZDMG XXV 258.
655, kschriftl. wiederholt unter d Namen Arpadda erwähnt, von Thiglath-Pileser 740
nach 3 jähriger Belagerung erobert. Vgl. Schrader3 49. 53. Z
Arpha chsad wird in d Stmliste Ge 11 10 ff. P als der Sn Sems aufgeführt: durch
diesen und sodann Salah, Eber, Peleg, Eegu, Serag, Xahor, Tharah wird Abraham auf
Sem zurückgeführt. (5 fügt vor Salah (vgl. Lc3 36) noch Kainan ein. Einer durch
solchen Einschub auf 10 Glieder erhobenen Stmtafel in P lag höchst wahrsch eine
siebengliedrige in J zu Grunde: ob A. in letzterer enthalten war, ist sehr zweifel-
haft. Wie der Xame zu erklären, d. h. ob die Identification mit d Landschaft Arra-
pachitis nö von Assur annehmbar ist, hängt davon ab, ob man in d Namen Ge 11
grossenteils Ortsnamen, welche die Wanderung der Vorfahren Abrahams versinnbild-
lichen sollen, zu erblicken hat, und ob nicht vielmehr Haran nach J als deren urspr
Heimat zu betrachten ist. [Assyriologen denken an Babylonien ZA XV 256]. So
Arphad, s. Arpad.
Arphaxad erscheint dt 1 L.6 als Xame eines Kgs der Meder, gegen den Xebu-
kadnezar kämpft; gewiss nur Uebertragung des Landes- oder Volksnamens *Arphach-
sad (i> II 10(1022) auf eine Figur des Buchs Judith. Z
Arsaces, Kg von Parthien, d. h. Medien und Persien, welcher den syr. Kg
Demetrius II 140 schlug und gefangen nahm 1 Mkl42.3; 1522. Die griech. Histo-
riker, auchJAqXID 5 11: 7 1.2 geben darüber Näheres mit etwas abweichender Chro-
Arsinoe — Asahel.
43
V
Abb. 13. Tetradrachme (Silber
Arsaces' VI.
nologie. Uebrigens hiessen alle 31 Kge der seit 256 vor Chr. herrschenden Dynastie
A. Der 1. seines Namens war von Antiochus II abgefallen, und seither hatte die Los-
trennung des parthischen Reiches vom syr. und die Vergrös-
serung des ersteren auf Kosten des letzteren nur immer zu-
genommen. Den letzten Schritt that unser A., dieses Namens
der 6., sonst Mithridates 1 (Abb. 13). H
Arsinoe 3 Mk 1 i. 4 ist Schw und Fr des äg. Kgs *Pto-
lemäus IV Philppator (222—205). Sie erwarb sich im syr.
Krieg gegen *Antiochus III Verdienste, wurde aber auf An-
stiften ihres Gemahls durch Sosibius ermordet. Of
Artahsastha, £j artahsastä, pers. Artakhsathra ist Ar-
taxerxes I Longimanus (465 — 424) Es 47 ff.; 6i4; 7 l ff. ; 8 l:
Ne2l; 5 14; 13 6. Doch nach Winckler AoF II 217 ff. 241
Es 4 7 ff. (3 Es 2 15 ff.) Kambyses, sonst Darius. Z
Artemis x\pl9 24, s. Diana.
Aroma, £} "rümä, Ort bei Sichern Ri 9 4i, eher das heu-
tige el-lorme, 2 Stu so von Näbulus, als nach Ön 288: 14(5
renüs 3 Stu nö von Lydda. G
Arvad, Arvadi. Arwäd, lat. Aradus hiess eine der
nördlichsten St, welche die Phönicier an d syr. Küste inne
hatten. Nach griech. Berichten war sie eine Gründung sidonischer Flüchtlinge im
8. vorchr. Jhdt; doch hat schon früher eine St dort bestanden. Die Arvaditer Gte 10 18
werden Ez 27 8. n als geschickte Schiffer, sowie als tapfere Krieger erwähnt; ihre
St blühte noch in griech.-röm. Zeit (1 Mk 15 23: fehlt bei £). Sie lag auf einer Insel
an d Stelle des heutigen Ruvväd, Ruäcl n von Tripoli. So
Arza Hausminister Kg *Ela"s zu Thirza, in dessen Haus Ela von *Simri er-
mordet ward 1 Kg 16 9. K
Arzt. Aerzte für innere Krankheiten gab es im alten Israel nicht. Man be-
fragte die Gottheiten 2 Kg 1 2 ff. und erwartete Heilung von magischen Mitteln Nu 21 8 :
2 Kg 5 11 ; 1 Kg 17 19 ff. ; 2 Kg 4 33 ff. Das Befragen von Ae. tadelt der Chronist 2 (dir
16 12. Bei äusserlichen Verletzungen zog man den röfe zu 2 Kg 8 29; Jr8 22; vgl. Ex
2119. Man verstand, bei Hiebwunden (Js 1 e) Verbände anzulegen Jr30l3; Verband
bei Knochenbrüchen Ez 30 21. Beulen, Striemen erweichte man mit Gel, eiternde Wun-
den drückte man aus Js 1 6. Auch Wein goss man in Wunden Lcl0 34 oder legte
Feigenpflaster auf Js 38 21 oder Salben Jr 8 22 ; 46 11 ; 51 8 ; vgl. Si 49 1. Kenntnis* des
Körpers und der Krankheiten zeigen Dt 28 22. 27 f. 35, bes. solche des Aussatzes Hi 19 17 ff. ;
3027 ff. ; Lv 13. 14. Von Heilkunst wenig Spuren. Im NT sind Ae. erwähnt Lc4 23:
5 31; 8 43; aber meist werden die Leiden auf einen Dämon zurückgeführt, der durch
Beschwörung auszutreiben ist Mt 8 16 : 9 8. 21 ff. Von Ae. erwartete man nicht viel
Mc5 2ö, sondern Alles von Wundern MtSsu. - Für Augenleiden wird in To 11 8.
12 — 15 Fischgalle gebraucht, und Apc SisxoUvqiov (Augensalbe). Warme Quellen sind
Ge3624 erwähnt. Von ihrem Gebrauch zu Heilzwecken ist im AT keine Spur. Die
warmen Bäder von Kalirrhoe suchte Herodes auf JAq XYUI 6 5 (*Hammath, *Tibe-
rias). Ein heilkräftiges, kohlensäurehaltiges Wasser scheint Jh 5 2 ff. gemeint zu sein.
- Dass die Essäer (*Essener) Ae. gewesen seien, beruht auf einer etymologischen
Spielerei mit aram. äijä; vgl. JBj IT 8 6. Lucas der A. Kodit. Von einem Tempel- A.
redet die Mischna Schekalim 5 1.2. si
Asahel Sn der *Zeruja, Br *Joabs und *Abisai's, bei d Verfolgung *Abners
44
Asan — Asasel.
i#
von diesem niedergestossen 2Sm2i8ff. 32. 2 Sm 23 24 (1 Chr 12 (11) 26) wird A. unter
(1 Helden Davids genannt, 1 Chr 27 7 zum Anführer einer der 12 Abtheilungen des
Heeres Davids gemacht. — Andere Männer des Namens A. 2 Chr 17 8: 31 13; Es 1015. K
Asan Jo 15 42 St in Juda (<S Ävüjx), den Priestern gegeben Jo 21 ig (SjIoü (£j 'ajiri) ;
1 Chr 6m, nach ,Tol9 7; 1 Chr 4 32 St in Simeon, wahrsch 1 Sm 30 so vollständiger *Bor
Asan. Unbek. Oh. 222; 93 vgl. Bethasan 15 rH w von Jerusalem. G
Asarela muh lChr252 einer der „Sne *Asaph's" unter David, u Jesarela
genannt. K
Asarhaddon, genauer Esarhaddön, ass.As-
sur-ach-iddin(MAssurhat einen Br geschenkt" |,
Kg von Assyrien 081 — 668, Sn und Nach-
folger Sanherib's 2 Kg- 19 37 = Js 37 38 (vgl.
To 1 24), siedelt nach Es 4 2 (Chronist) Leute
aus d ( > in Samaria an. Doch handelt es
sich hier 1 Winckler AT 98) wohl sicher um
eine Verwechselung- A.'s mit *Asnaphar in
LO. Unter A. erlangt das ass. Weltreich
durch d Besiegung *Thirhaka's und d Er-
oberung Aegyptens und Aethiopiens seine
grösste Ausdehnung. Abb. 14 stellt den Sieg
A.'s über Thirhaka dar. Manasse von Juda
wird unter andern Kgn des Ws in d KI von
A. als demselben Baumaterial liefernd er-
wähnt. Z
Asarja, d. i. Jahwe hilft, 1) SnZadoks,
( >berpriester unter Salomo 1 Kg 4 2 1 dagegen
1 Chr 5 34 f. Sn des Ahimaaz und Enkel Za-
doks: auf ihn geht, was jetzt 36 bei seinem
Enkel A. bemerkt ist). — 2) Sn Odeds, Pro-
phet unter Asa, 2 Chr 15 1 ff (auch 8 1.: A..
Sn ()."s). - - 3) Kg von Juda 2 Kg 14 21:
15 1 ff. = *Usia. — 4) Oberpriester unter His-
kia 2 Chr 31 10. 13 (Es 7 3?). — 5) Sn Hilkia\s,
Priester 1 Chr 5 39; 10 (9) 11; Es 7 1 (Gross-
vr Ksva*s). — 6) Gefährte Daniels, von den
Babyloniern *Abed-Nego genannt, Da 1 1; ff. ;
2 ir.4!» i:> 13 ff. 30); 1 Mk 2 59; As 1.25; Gs63. K
Asasel, I7 'azüzel Lv 16 8. 10. 26, (5 ö ano-
no/inatoQ, V caper emissarius. danach £ der
ledige (d. i. freigelassene) Bock. Die Uebsetzi:'
„zum Wegschaffen'1 ist augenscheinlich falsch ;
denn zu Jahwe Lv 16 8 kann nur ein Gottes-
name den Gegens bilden. Zur Etymologie
s. Dillmann-Kyssel zu LvlOio. Name und
Brauch von Lv L6 entstammen dem nachexilischen Dämonenglauben. Der A. ist jeden-
falls ein gefürchteter Wüstendämon, dessen schädigender Einfluss durch d Zusenden
eines Bockes vom Heiligthum her abgewendet werden sollte. Dazu, dass ihm neben
Jahwe wie einem Gleichberechtigten geopfert wurde, könnte man den Brauch der
1
I
A.bb. 11. Sti le Asarhaddona aus Sendschirii. Die
kniend.' Gestalt ist Thirhaka von Aegypten, die
Btehende Ba'lu von Tyrus. Beiden Bind Ringe durch
'i Lippen gezogen, an denen sie wie wilde: Thiere
geführt werden •!* -;7 29.
Asbakaphath — Aschera.
45
russischen Bauern vergleichen, den Acker erst durch d Priester und dann durch d
Eexenmeister segnen zu lassen (Leroy-Beaulieu Bd. 3). Dass mau dem A. den Bock
lebendig zuschickte, erklärt sich daraus, dass dieser unmöglich am Jahwealtar ge-
schlachtel werden konnte, und dass in d nachexilischen Zeit Dämonenopfer ausge-
schlossen waren Lv 17 7. Für d I.'itus der Sündenauflegung vgl. *Feste. Yersöhnungs-
tag. Stade Gl I 503; II 245. 258 f. *Feldgeist, *Feldteufel. Si
Asbakaphath oder Asbasareth steht 3 Es 569 (66) fehlerhaft für *Asarhaddon
Es 4 2. (r
Asch«', fy efer, bei £ öfter verwechselt mit 'äfär Staub, z. B. Xu 19 17. In d
bibl. Bilderspr Bezeichnung des Vergänglichen, Wertlosen, z. 1!. tu- 1827; Hi 13 v>
Aschensprüche = werthlose Beden. — P gebraucht (lasen von d Asche des Opfer-
altars Lv 1 16 etc.: doch ist dessen = efer Jr 31 40, während efer = 'äfär Mal32i
gebraucht ist. Vgl. *Backen, *Opfer, *TraUer. Si
Aschenkuchen Nu 11 8, s. Backen. Kuchen. Si
Aschera 1) Göttin. Neuere Funde beweisen einen Kult dieser Göttin neben
den Astartekulten. Sehrader hat ZA III (1888), 353—364 in d Inschriften von Teil
el-'Amärna (15. Jhdt vor Chr.) das Vorkommen des Namens Abd-Asratu, d. i.
Diener der Aschera. aufgezeigt. Dazu kommen die Funde, welche M. Ohnefalsch-
Richter (Kypros 147 f.) auf d Insel Cypern in Betreff d Vorkommens eines bes.. neben
d Astartekult sich lindenden Ascherakultes gemacht hat. Die A. ward in Chittim (I i-
tium), als Artemis-Paralia, in einem heiligen Haine als Baumgöttin verehrt, während
die Astarte, als Aphrodite, vorzugsweise als Gestirn- oder auch Erdgöttin galt.
obwohl auch sie von Hause aus Baumgöttin gewesen i>t und überhaupt beide Göttinnen
leicht ineinander flössen. In d Chittiminschrift rinden wir deutlich ..die Herrin, die
Mr Aschera- als bes. Göttin bezeichnet (ZDMG 35, 423 — 431). Vgl. M. Ohnefalsch-
Eichter 313 ff. Taf. CCX. 324-327. Ed. Meyer in Roscher's Lexikon I 646 f. <>ö4.
Die Zus. -Stellung von d Baals- und Ascheragüttern Ei 3 7 : 1 Kg 18 19; 2 Kg- 23 4 dürfte
daher wohl nicht als Verwechselung- dstischer Schriftsteller, die A. mit Astarte zus.-
warfen (Stade Gl I 4(30 f.), erklärt werden können, sondern da wir that>ächlieh eine
bes. Göttin A. vorfinden, als alte Erinnerung- an eine solche. Vgl. Astarte. — 2) Sym-
bol. Da die A. vorzugsweise als Baumgöttin galt und im hei-
ligen Daum wohnte (Abb. 15 und Ohnefalsch-Richter Taf. LNXI:
Abb. 15. Göttin aus d Baum
hervorwachsend.
Abb. in. Anbetende Gestalt yoi
(1 heüigen Baum.
Bilder
LXX1I: LXXIII 8 die Bilder der aus d heiligen
Baum herauswachsenden und Gaben spendenden
Göttin), mi ist es erklärlich, dass der Name auch
auf d kultische Symbol der Göttin übertragen wurde.
Vgl. (■. Hoffmann. Geber einige phönic. Inschriften
(1889) 26 ..die Astoret, welche in d Aschera von
Hammon wohnt". In diesem Sinne wird die A.
bald als wirklicher Baum (wie Abb. 15), bald als
ätylisirter Baum in den verschiedensten Formen (Abb. 16. 17. 18 ; vgl. Abb. 43. 80. 152),
Abb. 18. Kanin auf einer makkabäischen
Kupfermünze ii 3 Sekel i.
46 Asdod — Asien.
bald als ebenfalls sehr verschieden gestalteter heiliger Pfahl (s. Abb. 24. 30) darge-
stellt. Vgl. M. Ohnefalseh-Eichter Tal'. LXIX; LXXXIIL Nr. 20 a.b. Zum Ueber-
gang des Idols in d anthropomorphe Gestalt Tat. LXXV t. 3. 5 und Abb. 25. In die-
sem Sinne ist A. gemeint im AT, wenn von ihrem Einpflanzen Dt 16 21 oder ihrem
Fällen Ei 6 28. 30 ; Dt 7 5 ; 1 Kg 1 5 13 ; 2 Kg 23 14 die Rede ist, — Die A. gehörten neben
d Mazzeben (*Mal) lange auch zu d Requisiten des Jahwekults, Holzsäulen und Stein-
pfähle waren die Medien der Gegenwart Jahwe's, daher oft verbunden 2 Kg 17 10, auch
neben Schnitzbildern Mi 5 12 und andern Jahwebildern Ho 3 4. Mit Dreiecken (Sym-
bolen der weiblichen Scham) gekrönte oder verzierte A. beziehen sich auf d *Astarte
als Göttin der Fruchtbarkeit (s. Bild, Götzendienst. Hain. Haingötze, Malzeichen,
Unzucht). — Die kultische Verehrung des heiligen Pfahls geschah durch Salben
Abb. 154. Bekränzen, Umtanzen Abb. 152, Gebet Abb. 4:>. Festprozession Abb. 7<>. Si
Asdod, (5 'ÄZ,(ozoq , eine der 5 Haupst der Philister lSm6i7: Jol33; Amis,
nach Jo 11 22 früher von *Enakiten bewohnt. Xach d Schlacht bei Eben Ezer kam
die Lade Jahwes nach A. in d Tempel Dagons lSmöi — 8 (lMkl083; 11 4). A. ist
von Israel niemals erobert worden, trotz .Tu 15 47 und 2Chr26 6 (dagegen Ami 7 f.),
wohl aber von d Assyrern, denen die Kge von A. seit Thiglathpilesar III tributpflichtig
waren, im J. 711 Js 20 1 und von d Aegyptern unter Psammetich I (633 — 610) nach
29jähriger Belagerung Eerod. II 157. so dass Jr25 20 von einem Rest A.'s spricht.
Xach d Exil hielt A. zu d Feinden der jüdischen Gemeinde Xe4i; 13 24. Im
2. Jhdt vor Chr. wurde A. von d Makkabäern Judas lMk5 68, Jonathan lMkl084;
11 4 und Johannes (Hyrcanns) 16 10 bekämpft und unterworfen, von Pompejus 63 für
frei erklärt JAq XIV 4 4 f. ; Bj I 7 7 und von Gabinius neu gegründet JAq XIV 5 3 ;
Bj 18 4. Xach Herodes' Tode 4 vor Chr. fiel A. an Salome, seine Schw JAq XVH 8 1
und 10 nach Chr. an d Kaiserin Livia ( — 29) JAq XVIII 2 2: Bj II 9 1. Später theilte
es die Schicksale des übrigen Landes. Philippns predigte in A. das Evangelium Ap 8 40.
Man unterschied A. am Meere (itaQaXioq) und im Lande (jieaoyeioq). Es lag zw. *Jam-
nia und *Askalon Jt 2 28 (3 1) ; 1 Mk 10 69 — 86 ; JAq XIII 4 3 f. Demnach = esdiid 5 km
von d Küste entfernt, Df auf einer Anhöhe. Minet el-IcaVa am Meere bezeichnet
wohl die Stätte des alten Hafens. Der „Bg bei A.': 1 Mk 9 15 beruht auf unrichtiger LA. G
Aseka, £} "zeM, neben Makkeda Ziel der Flucht der 5 Kge, die Josua bei Gi-
beon schlug und über Beth Horon in d Ebene jagte JolOlOf. , dient neben *Socho
zur Bestimmung des Lagers der Philister lSml7i, St Juda"s in d Niederung Jo 15 35,
von Rehabeam befestigt 2 Chi* 11 9, von Xebucadnezar belagert Jr34 7. nach d Exil
von Judäern bewohnt Neil 30. Xach On216;89 zw. Bet Dschibrin und Jerusalem,
wahrseh im Wädi es-Sant. MuNDPN 1896, 26. G
Asel, Stein 1 Sm 21 1 19. Nach (55 übersetze : „und setze dich neben jenen Stein-
haufen". - G
Äser To 1 1 = *Hazor in Galilaea. Lc2.%: Apc 7 6 = Stm Asser. G
Asien (= ÄvaroMi, ( )sten Kiepert 26) findet sich in der Bibel niemals in d all-
gemeinen Sinne zur Bezeichnung eines Erdtheils (Herod. 4 36: vgl. JAq XIV 10 1), son-
dern stets in einem engeren, durch d jeweiligen politischen Verhältnisse bestimmten
Sinuc. A. ist 1) Bezeichnung des seleukidischen Reichs, das nach d Schlacht bei Ipsos
die Länder vom Hellespont bis zum Indus und Jaxartes umfasste und diesen Xamen
beibehielt, nachdem Antiochus III in Folge d Schlacht bei Magnesia 189 vor Chr. die
Gebiete w vom Tauru's an d Römer verloren hatte 1 Mk 8 6 ; 11 13 ; 12 39 ; 13 32 ; 2 Mk 3 3 ;
1024. 2) Bezeichnung der ri'im. Provinz Asia, die aus d Reich des letzten Kgs von
Pergamum, Attalus' III Philometor, 133 vor Chr. gebildet wurde, die Landschaften
Askalon — Asna.
47
Mysia, Lydia, Phrygia und Caria umfasste und als senatorische Provinz unter einem
Prokonsul stand. Asia propria Strabo XII 577. 1 Kr 1(5 19; 2 Kr 1 8; 2 Tm 1 15; 1 Pe 1 1 ;
Apc 1 4. ii; Ap6 9; 19io.22. 26; 20 4. ig. 18. — 3) Bezeichnung der Küstengebiete Mysia,
Lydia. Caria mit Ausschluss von Phrygia Ap 2 9. Vgl. Forbiger 90 ff', los ff. - A.
ist von £ lMk88 für Media gesetzt worden; (S beruht auf einem Versehen. ('<
Askalon, hei d Eroberung durch Thutmosis III von Kanaanitern bewohnt, dann
eine der 5 Hauptst der Philister 1 Sm 6 17 ; Jo 13 3, nach d unrichtigen Angabe Ei 1 18
von Juda erobert, von Simson heimgesucht Ei 14 19. A. hatte nach Herod. I 1'»,") das
älteste Heiligthum der *Astarte oder Aphrodite Urania (anders Pausan. I 14), einen
Tempel der fischsehwänzigen Derketo oder Atargatis mit heiligem Weiher, Fischen
und Tauben (Lucian de Dea Syr. 14), sowie des Dagon (Hieron. zu Js4(>n. DieKgevon
A. waren seit Thiglathpilesar III den Assyrern tri-
butpflichtig, Sidkä von A. gehörte zu d Gegnern
des Sanherib um Tu.'!. Uro 630 wurde A. von
d Scythen verwüstet (Her. I 105) , seit Psam-
metich I und Necho II ((509 — 595) kam es unter
äg. Herrschaft 2 Kg 23 29 ff. ; Herod. II 157 ff'., nach
d Schlacht von Karkemis 604 unter bab. Von
d Propheten bedroht Am 1 8 ; Ze 2 7 ; Jr 47 5. 7 ;
Sa 9 5. In d folgenden Zeit neben Asdod und
Gaza unbedeutend, hielt es sich im 2. Jhdt gegen
d Makkabäer Jonathan und Simon 1 Mk 10 86 ;
1160; JAqXIII4i; 5 5.10 und wurde Frei- und
Asylst Plin V 13 (Aera von 104 vor Chr.) Als
angebl. Heimath des herodeischen Geschl (Euseb. h.
eccl. 1 6 7) wurde A. von Herodes d Gr. bes. be-
vorzugt JBj 121 ii; „den Juden stets verhasst"
entging A. doch ihrem Angriffe 67 v. Chr. JBj
III 2 l ff. Stark, Gaza 474 ff. 535. Heute 'aska-
Uni mit ansehnlichen, dem Mittelalter angehörigen
Trümmern auf 10 — 20 m hoher Steilküste dicht
am Meere (Abb. 19). Im Alterthum war dies
wahrsch der Hafenort (Majumas), die St selbst
lag im Binnenlande, nach Clermont-Ganneau =; el-
metfdel : Etudes d'archeologie Orientale X (1896), 1 — 9. G
Askenas, £j ask'uaz. Ge 10 3 als Sn *Gomers aufgeführt, bezeichnet nach ziem-
lich übereinstimmender Ansicht ein Volk in Kleinasien und zwar am „askanischen
See" in Phrygien; ja es scheint (Ed. Meyer 1300), dass mit A. geradezu das Volk
der Phrygier im Centruin des w Kleinasiens bezeichnet ist. Dazu stimmt zwar Jr 51 27
nicht gut; die Verbindung von A. mit *Minni und *Ararat weist eher auf ein Volk
im ("»Armenien hin; man hat daher Wanderungen der Phrygier dorthin angenommen.
[Winckler AoF II 488 sieht askenaz als alten Schreibfehler für asküz an = asküjs der
Kl oder 2xv&cu, *Scythen]. So
Asmaveth, fy'azmäwet, Sitz von Tempelsängern bei Jerusalem Ne L229; Ks2l'4.
Viell. el-ltizmä 21/2 Stu n von Jerusalem. *Beth Asmaveth. G
Asinodi, Name eines bösen Dämons To 3 8, der pers. aeshmadaeva. Fr kommt
auch in d späteren jüd. Literatur als Aschmedai, Aschmedon vielfach vor. Z
Asna, Ej asnä L) St Judas in d Sephela zw. *Zarea und *Sam>ah Jo 15 33. -
Abb. 19. Plan der Kuinen von Askalon.
48
Asnaphar — Asnath.
2) Desgl. zw. Jeplithah und Nezib Jo 15 43. Mit 1 vergleicht Wetzstein in Delitzsch
Gen* 582 den wädi es-senl (? es-sani) s von Gaza. Eher entspricht A. 2. G
Asnaphar, genauerAs-
nappar Es 4 10, wohl sicher
Entstellung aus Assurba-
nipal, Kg von Assyrien
668— 626 (s.Abb. 20), der,
als Eroberer von Susa
(ca li40). allein eine Ver-
pflanzung von Elamitern
vorgenommen haben kann
und der auch (im urspr
Zus.-hange) unter dem
„Kg von Assyrien" 2 Kg
17 24 ff. zu verstehen sein
wird (Winckler ATU
97 ff.). Unter A., d Sar-
danapal der Griechen,
zeigt das ass. Weltreich
zwar äusserlich noch die
unter Sargon und Asar-
haddon gewonneneGrösse,
doch treten auch bereits
die Anzeichen des baldi-
gen Untergangs hervor.
Dahin gehört u. a. die
von A. (ca 648) freilich
noch siegreich niederge-
schlagene Empörung Ba-
byloniens unter A.'s eige-
nem Br Samassumukm
{-uoodovyivoq) , Kg von
Babylonien , auf dessen
Seite auch die w Staaten
standen. Weil ganz zu
dieser Situation, wie zu
d ausdrücklichen Erwäh-
Abb. 20. Stele Assurbanipyls. llllllg Maiiasse's als Va-
sall's A.'s in d KI passend, wird darum die Notiz 2 Chr 33 11 über Manasse's Vor-
führung vor d „Kg von Assyrien- in ..Babel" auch gewiss historisch sein (Schrader
KAU- 366 ff.: Winckler ATU 122. 159 f.). Das grösste Verdienst für d Nachwelt hat
sicli A. durch d reichhaltige Sammlung der bab.-ass. Literatur in seiner jetzt theil-
weise wieder ausgegrabenen Bibliothek zu Ninive erworben. Vgl. eine Thontafel aus
derselben Abb. 34. Z
Asnath, l) asnat, (5 'Aoeveö, äg. Fr Josephs Ge46 20; meist als äg. Nes-Neith
„die zu Xeith (Göttin von Sais) gehörige" erklärt. Die bibl. A. ward später be-
liebte Legenden-Figur. Vgl. z.B. Oppenheim, Josephi et Asenethae fabula apoerypha
e libro syriaco (Berlin 1886); Batiffol, Studia patristica, fasc. 1 (1888). W
Asnoth— Asser. 49
Asnoth Thabor, Grenzpunkt Naphthali's Jo 19.34, wohl ö am Berge Thabor,
schwerlich wie On 224:95 im Gebiete von *Diocaesarea in d Ebene. G
Asphalt. Statt A. übersetzt € das hebr. Tßmär ((ß meist aatpaXroq, V bitumen)
mit Thon. Aus d Erzählung Ex 23 gebt hervor, dass man den A. an Schiffe strich.
Gell 3 hat insofern einen historischen Hintergrund, als der A. im Zweistromland
häufig als Bindemittel für d Backsteine verwendet wurde. Was Palästina betrifft,
so ist Ge 14 10 von A. -gruben am todten Meere die Bede. Schon im Alterthum i Strabo,
Plinius) war bekannt, dass A. sich in jener Gegend findet; noch heute lösen sich zu
gewissen Zeiten A. -stücke vom Boden des todten Meeres ab, gelangen auf d Oberfläche des
Wassers und werden dann gesammelt. Vgl. Blanckenhorn in ZDPY XIX lS96)48ff.
A. klimmt auch im Libanon vor (Robinson, Phys. Geogr., S. 373). Es ist ein schwärzliches
mineralisches Harz, das vielfach Anwendung findet: vgl. Quart. Stat. 1883, 242. So
Asphar ist 1 Mk. 9 33 bei £ Name eines Sees, an dem sich die Mk Jonathan
und Simon gegen Bakchides verschanzen. In (5 heisst so eine Cisterne (?xuexog), zu
der Guerin I 3, 149 das heutige bir ez-zcrferäne ö von Halhül verglichen hat. G
Assa, £j äki. Sn Abiams und der Maacha, Kg von Juda um (.hh> 41 Jahr.
1 Kg 15 li ff. wird sein kräftiges Einschreiten gegen d Götzendienst, sogar d seiner
Mr, gerühmt. Durch Baesa, Kg Israels, vom nahen *ßama aus bedrängt, bewog er
*Benhadad von Damaskus durch grosse Summen zu einem Einfall in Israel und befestigte
nach d Abzug Baesa's mit d Material von Rama Geba und Mizpa gegenlsrael 1 Kg 15 ig ff.:
Jr 41 9. Die Berichte der Chronik über d Heer A.'s (II 14?), d Einfall des Kuschiten
Serah und d Auftreten Asarja's (14 8 ff.), d Fest im 15. Jahre A.'s (15 8 ff.) und d Rüge
Hanani's 1 16 7 ff.) tragen fast durchweg den Stempel des Midrasch. K
Assaph, 13 usaph. nach 1 Chr 6 24 ff. (16.5.7.37: 25 l ff. : 2 Chr 29 30; Xel2 46)
Levit aus d Geschl Gersom und Musikmeister unter David und Salomo (2 Chr 5 12),
den alten Quellen unbekannt, also wohl erst aus d späteren Sängerfamilie ( oder rich-
tiger Sängergilde) der „Söhne A.'s- abstrahirt (lChr26i; 2 Chr 20 14: 29 13: 35 15).
Es 2 41 kehren 12S (Ne744: 148) „Söhne A.'s- mit Serubabel zurück. In d Ueber-
schriften der (z. Th. sehr jungen) A. -Psalmen 50. 73 — 83 ist wohl überall der
Zeitgenosse Davids als Dichter gemeint (andere Erklärungen der üeberschrift in
*Psalmen). — 2) Zeitgenosse Jesaja's Js36 3. 22 (2 Kg 18 18. 37). — 3) Forstmeister
Artaxerxes" 1 Ne 2 8. K
Assaremoth ist bei € 1 Mk 4 15 im Anschluss an einige griech. Handschriften
Xame des Ortes, bis zu dem die Syrer unter Gorgias 166/165 vor Chr. von Judas
Makkabäus zurückgeschlagen wurden. Der richtige Text lautet *Geser oder *Gaser. (^
Assar Haddon, s. Asar Haddon.
Asser wird Ge30 9 — 13 nebst Gad als Sn Jakobs und der Silpa, der Sklavin
Lea"s, bezeichnet, d. h. als Halbblut stm, der durch Mischung israelitischer und kanaani-
tischer Geschl entstanden ist. Sogar der Xame scheint kanaanitisch zu sein, da er
sich schon in äg. Ortsverzeichnissen des 14. .Units für d Gegend zw. d Kison und
d Libanon, für d w Abhänge von Galiläa, findet (W.Max Müller. 236 ff.). Die Bilha-
und Silpastme haben Ge 2!) f. ihren Platz hinter d 4 älteren, vor d 2 jüngeren Lea-
stmen und vor d Rahelstm Joseph, d. h. die Mischung ist in d Zeit zw. d beiden
grösseren Einwanderungen hebr. Stme in Kanaan vor sich gegangen. In d geschicht-
lichen Erzählungen wird A. wenig erwähnt Ri5i7; ü:::.: 7 23; l Kg4i6; 2 Chr oft n.
wuhl in Folge d geringen Bedeutung des Stmes. SeinGebiel hatte eine stark gemischte
Bevölkerung 1,'i 1 :n r. und war ein schmaler Streifen, LO L5 km breit, an d Küste
entlang vom Kännel liis an d Gebiet von Sidon und Tyrus Jo 1924 31, dessen Reich-
Bibelwörterbuch 4
50
Asser — Assur, Assyrien.
tlium gerühmt wird Ge 4920 ; Dt 3324. S grenzte es an Alanasse, ö an Sebulon Jo 19 27
und Naphthali Jo 19 34. w an das Meer Ki 5i7; Jo 19 26. 29. Die äg. Nachrichten geben
ihm eine eine viel weitere Ausdehnung; wahrsch ist es von d Phöniciern im N und
an d Küste, von d Israeliten im 0 und S< > zurückgedrängt und unterworfen worden.
Ezechiel weist ihm seinen Platz - von Dan an Ez 48 2 f. 34, P erwähnt es mehrfach
bei d Wüstenzuge Nu 1 13. 40 f. ; 2 27: 7 72: 10 26; 13 14; 34 27. Die Geschl A.'s Ge46i7;
Nu 2ii 44 — 47 : 1 Cur 7 30 — 40. G
Asser, Jo 17 7 Ort der S-Grenze Manasses, wird I >n 222; 93 als Df 15 rM = 22 km
von Neapolis an d Strasse nach Seythopolis genannt, demnach tejäsir, Df mit Höhlen,
Gräbern und Cisternen. Wohl unrichtig, da die S-Grenze Manasse's südlicher lief.
(0 hat anderen Text, der viell. nach Jo 16 6 zu deuten ist. 1 1
Asson, Assus Ap 20i3 f.. Seest in Mysien, der Insel Lesbos (Mytilini) n gegen-
über, wo sich Paulus, von *Troas (30 — 35 km) kommend, auf d letzten Eeise nach
Jerusalem einschiffte. Jetzt Df Behram. Ap 27 13 ist äoaov nicht Eigenname, sondern
Adverb = sie fuhren „näher- an Kreta"s Küste hin. G
Assur, Assyrien. Assur ist urspr Name
der alten Hauptst von Assyrien (s von Mosul
an d Stelle des heutigen Trümmerhügels j-abat
Schergät am rechten Tigrisufer gelegen) . die
ihrerseits diesen Namen wahrsch nach d in
ihr verehrten (rotte Assur (Etymologie noch
streitig: Abb. 21 1. dem Hauptgotte der Assyrer.
führte. Später dehnten die A. die Bezeichnung
Assur von d Hauptst auf ihr ganzes Stmland
aus. d. i. d Land , welches n von d gordye-
nischen Bgen , ö yom Zagrosgbge, s vom un-
teren Zab begrenzt wurde und w nur wenig
über d Tigris hinausreichte, d Provinz Aturia.
Assyria propria der Klassiker, mit d 3 Hauptst
Assur. *Kalah und *Ninive. Im AT meist vom
Land und Volk der A. in diesem engeren Sinne
(so auch wohl Ge 2 14: 10 22 und sicher lOll .
aber auch später übertragen auf Babylonien
2 Kg 23 29 : J r 2 18 : Kl 5 6, sogar auf d persische
Eeich Es (i 22 und wahrsch auf d *Seleuciden-
reich Sa 10 10 1. ; Mi 5 4 f. : Js 27 13 : Ps 83 9 ;
vgl. den aus IAoovqIu verkürzten (?) Namen HvqIcc.
— Ethnologisch (Ge 10 22; 1 Chr 1 17) gehörten
die A. zu d sogenannten semitischen Volksstm.
wie dies die Abbildungen derselben auf d Monu-
menten (Abi). 22) und ihre Spr ausweisen.
Heber letztere, welche mit d bab. Spr identisch
ist, und ihre Entzifferung *Babylonien; desgl.
für d. Kultur, spec. auch d Litteratur und
Religion der A.. welche gleichfalls von d der Babylonier nicht wesentlich verschieden
und ganz von ihr abhängig ist. Für d Baukunst der A. auch *Ninive. — Der Ur-
sprung des ass. Reichs ist wahrsch auf eine Colonisirung A.'s von Babylonien aus
(vgl. auch Ge 108. 10—12, wo die Grundanschauung der Abhängigkeit A.'s von Bab.
Abb. 21. Standarte mit tl BUde A ■
Assur, Assyrien.
51
historisch richtig ist) zurückzuführen, die wohl schon im 3. Jahrtausend stattfand.
Die älteste Hauptst Assur s. o. Die ältesten Herrscher bezeichnen siel noch als
..Stellvertreter des Gottes Assur". „Könige" herrschen ersl von ca L650 an. Mit
Erstarkung des ass. Kgtums beginnt der Wettstreit mit Babylonien. Von <-a 1450
an ziehen sich .Ihdte hindurch Kämpfe mit Bab., wobei die ass. Macht immer mehr
zunimmt, während diejenige Bah. 's zurückgeht. Der hervorragendste Eerrscher der
folgenden Zeit, Thiglath-Pileser I ca. 1120 — Uno. dringt zum ersten Mal bis an d mittel-
ländische Meer mr. lliiu — 900 folgt eine Zeit der Schwäche für d ass. Reich, daher
auch der Westen in dieser Periode unbehelligt von den A. bleibt. Assurnasirpal
884 — 860 dehnt durch viele, grausam geführte Kriege das ass. Reich bis zum Euphrat
aus. Vgl. eine Schlachtscene aus seinem Palaste Abb. 23. Salmanassar II 860—824
besiegt 854 Bir-'idri (= *Benhadad) von Da-
maskus in d Schlacht bei Karkar und er-
wähnt dabei Ahab von Israel als Bundes-
genossen Bir-'idri's. Nach d Besiegung Ha-
sael's von Damaskus 842 wird Jehu von
Israel als tributbringend aufgeführt (vgl. die
bildliche Darstellung hiervon in der zweit-
obersten Reihe auf d sog. schwarzen ( »belisk
Salm/s II Abb. 94). Ton ca. 840—740
hat der Westen ziemliche Ruhe vor d A..
theils weil letztere nach andern Seiten hin.
bes. Armenien, in Anspruch genommen
sind, theils wegen Unruhen im eigenen Lande
oder geringerer Thatkraft der Kge : 824 — 811
Samsiadad II ; 811 — 7S2 Adad-nirari III
(Züge nach d "Westen, Israel neben Tyrus
und Sidon. Edom und Philistäa unter d
von ihm ..unterworfenen1, Ländern genannt);
782 — 772 Salmanassar III ; 772 — 754 Assur-
dan III : 754 — 745 Assur-nirari : 745 — 727
*Thiglath-Pileser III = Phul (Beginn der
Glanzzeit des ass. Reichs!: 727 — 722 *Sal-
manassar IV: 722— 7(>5 *Sargon, von hervorragendem Herrschertalent, der eigent-
liche Begründer des ass. AY eltreiches : 705 — 681 *Sanherib. als Herrscher seinem
Vr Sargon weit nachstehend, doch bleibt die ass. Macht im Allgemeinen auf d durch
Sargon erreichten Höhe; 680 — 669 *Asarhaddon, unter dessen tüchtiger Regierung
das ass. Reich durch d Eroberung Aegyptens seine grösste Ausdehnung erhält ; 669
626 Assurbanipal (s. Asnaphar), unter dem das ass. Reich äusserlich noch glanzvoll
dasteht, aber die Vorzeichen des baldigen Sturzes bereits aufweist ; 625—? Assur-etil-
iläni; ?— 606 Sin-sar-iskun (=Sarakos?); 606 Zerstörung Ninive's, Ende des ass.
Reichs. Der jähe Sturz des ass. Weltreiches findet, abgesehen von d völkerge-
schichtlichen Bewegungen (Scythensturm, Emporkommen der Meder und Chaldäer),
seine Erklärung in d gewaltsamen und unorganischen Art, durch welche dasselbe zu-
stande gekommen war. Die von d ass. Grosskgen befolgte Politik der Völkerver-
pflanzungen und rücksichtslosen Aussaugung der eroberten Länder hatte es nicht ver-
mocht, eine Reichsbevölkerung zu schaffen, welche irgend ein [nteresse am [fortbe-
stehen der assyrischen Barschaft gehabt hätte, so das» der üebergang der
4*
Kopf eines Assyrers
52
Assirri — Astarte.
Weltherrschaft von d A. auf d Chaldäer und von diesen auf d Perser sich ohne tiefere
Erschütterung des Reichshestandes vollziehen konnte. Gesammtdarstellungen der ass.
Geschichte: C. P. Tiele. Bab.-ass. Gesch. 2 Thle. Gotha 1886. 88 ; F. Hommel, Gesch.
Bah. 's und Assyriens. Berlin 1885 ff.
j
/
fbeide reichhaltiges Material bie-
tend); F. Delitzsch, Gesch. Bab.
und Ass. Calw und Stuttg. 1891
(mehr populär gehalten) ; H.Winck-
ler. Gesch. Bab. 's und Assyriens.
Berlin 1892 ('mit ausgezeichneter
Darlegung der historischen Zus.-
hänge) ; ders. KAT3 32—99. Z
Assuri steht 2 Sin 2 9 wahrsch
fehlerhaft für *Asser. G
Assurim , £j assürim . Zweiir
von *Pedan. arab. zu d *Ketura-
stnien gehörendes Volk Ge 25 3. Die
neueren Yermuthungen Glasers DI
458. der das Volk sw und s von
Palästina nachweisen will , sind
noch nicht abgeklärt. So
Assyrer, Assyrien, s. Assur.
Astarte, altasiatische Natur-
göttin, mit *Asehera nahe ver-
wandt und oft mit ihr vermischt.
Sie war urspr Baumgöttin, ward
dann aber zur Göttin der quellen-
den Fülle des Xaturlebens. Bei d
vorsemitischen Babyloniern . den
Sumerern . ward sie unter dem
Namen Nina vorzugsweise in
Uruk i*Erech. jetzt AVarka) ver-
ehrt. Appiauus Syr. 66 nennt
sie die elymäische Aphrodite. Bei
d semitischen Assyrern und Baby-
loniern erscheint dieselbe Göttin
alsBaalat(Baethgen29— 31). Baal-
tis. Berit (Herod. I 199 Mylitta),
verehrt als Göttermutter, Göttin
der Zeugung und Fruchtbarkeit,
auch Istar genannt, die Spenderin
alles vegetativen und animalischen
Lebens auf d Erde, kanaanitisch
lastar . mit femininaler Endung
■risfnyrf. mit griech. Endung Astarte.
aram. lattar, bei Strabo XVI 427
Ä&aga, verkürzt aus atarata (Xoeldeke ZDMG 24 92. 109), griech. umschrieben Atar-
gatis, bei Ktesias nach Strabo XVI 424 Derketo (Ed. Meyer ZDMG 31. 732), zu Hiera-
Astarte.
53
polis in Syrien verehrt (Baudissin, Studienil 165 f.). Nach Hommel (neueJahrbb. f. Philol.
Bd. 125/6 lTti) ist aus -astörct — aram. 'a&toret mit Lautwechsel Aphtoret, dann Aphro-
dite entstanden. Auf Oypern erscheint A. mit Kybele-Ehea verschmolzen. Bei d Eebräern
linden wir in d hawwa Ge3 2o einen Anklang an sie. Als Allge-
bärerin wird sie. sobald die Periode der *Ascheren und *Mazzeben
vorüber ist (vgl. Abb. 24 und 25 1
und die anthropomorphen Bil-
der der Göttin beginnen, als
nackte weibliche Figur darge-
stellt, die mit beiden Händen
die Brüste drückt (Abb. 26), sie
gewissermassen den Creatoren
zur Nahrung darbietend. ( »der
die Göttin erscheint bekleidet
als Mutter, das Kind an d Brust
drückend oder es auf d Schoosse
haltend oder geflügelt es tra-
gend ; bisweilen auch mit 2 Kin-
Abb. 24. Münze von ByblusJTmit djHeiligthum dem, einem grösseren, das Ste- Abb. 25. Brettbüd einer
und Symbol (Kegel) der Astarte. , , Göttin.
hend von ihr umarmt wird, und
einem kleinen auf d Schoosse. Andere Abbildungen bei Ohnefalsch-Richter Tai XXXI.
CXV. L. LXXII. XXXVII. An Meeresküsten und auf Inseln ward die nahrung-
spendende Göttin zur Fischgöttin (Menschenleib mit Fischschwanz), so bes. auf Kypros
und in *Askalon die Atargatis-Derketo (Ohnefalsch-Richter 296 ff.
Tafel XCVII). Als Göttin des vegetativen Lebens erscheint sie
aus einem Baum herauswachsend (vgl. Abb. 14). Es waren ihr
vorzugsweise die heiligen Bäume und Pfähle geweiht, in denen
sie wohnend gedacht wurde (*Aschera). Auch die Brunnen waren
ihr geheiligt, (Ba'alat-Beer Jo 19 8). — Da dem Mond im morgenlän-
dischen Alterthum vorzüglich die Förderung der Vegetation zu-
getraut wurde (Spiegel, eran. Alterthumskunde II 70), wie er nach
dem allgemeinen Glauben den nächtlichen Tau sandte, so ward
die A. leicht zur Mondgöttin, mit Kuhhörnern abgebildet (Ohne-
falsch-Richter 245. 248—250: Tafel XXXI. XCIV. Die Mond-
sichel als Emblem Tat'. XXX. LXXIX. LXXVII etc. LXXXVII.
Spuren des Mondkultes bei d Hebräern Hi3l26b. An d Him-
mel versetzt, wurde die Göttin-Mutter, die Herrin, die Mond-
göttin leicht zur Kgin des Himmels maRat has-sämajim . wie
wohl Jr7l8; 44 17 — 19 eig. auszusprechen ist (E. Sehrader SA 1!
27, 477—491. Kuenen-Budde 186 ff.), während die Massoreten mit
ihrer Vocalisation m'Ieeket has-sämajim den Ausdruck als Collec-
tivbezei» hnung = Heer des Himmels verstanden wissen wollten
(Stade in ZAW VI 123—132. 289—339). So heisst in d Inschrift
des Eschmunazar Sid. 1. 15. 16 die Göttin: Astarte des Himmels-Baals, A. des erhabenen
Himmels. Bei Hemd. 1 105. 131: LH 8 die Atargatis : die Aphrodite Urania (*Baal). Bei
d Babyloniern ist dielstar: malkatu and sarratu (Schrader ZA 111. 353 364 . Die
bab. Theologen setzten die [Star planetarisch als die Sterngöttin Venus (StuKr 1874, 337 i.
- Die Gröttin der Zeugung und Fruchtbarkeit ward auch die Beschützerin desLiebes-
A.bb. 26. Thonbild der
Ästarte.
54
Astharas — Atad.
triebes. Sie selbst liebte den Tamuzi. Düzi i*Thammuzi und wohnte mit ihm zu Babylon
in einem Baume, sie stieg in d Unterwelt, um dort das Lebenswasser zur Auferweckung
des gestorbenen Geliebten zu holen (Schrader KAT- 42.">l Stehend ist für die A. als
Venus das Symbol des Dreiecks als d Abbildes der weibliehen Scham (Olmefalsch-
Bichter 151. Fig. 145—149. Tat. LXXXIII 13). Ihr wurden die berüchtigten orgia-
stischen Feste gefeiert, bei denen Männer als Fr und Fr als Männer sich vermummten
(vgl. die androgyne oder bärtige Astarte bei Ohnefalsch-Bichter 110. 183 Tat. XXXVI ;
die zwittergestaltige Taube 302. Fig. 209), bei denen ferner Wber zu Ehren der
Astarte sich preisgaben (Herod. I 199. *Unzucht) oder auch Männer zu Ehren der
Göttin sich eastrirten i Lucian De Syria dea 50 ff.). Zu ihrem Symbol dient die Taube
Abi,. 27 (Ohnefalsch-Richter 282— 288. Taf. XXXV11I. (V). Diesem kultischen Kreise
gehört auch die Semiramis von Askalon an. — Eine andere Ausprägung der A. ist die
auf einen Löwen tretende Kriegsgöttin, zu Kadesch am Orontes verehrt (Boscher II
811 ff.) — der Anat-Astarte der Philister 1 Sm 31 10. Si
Astharas steht 3 Es 540 irrthümlich als Eigenname für *Thirschatha, den pers.
Titel des *Xehemia.
G
Astharoth und Astharoth Karnaim nach On 209. 84 ; 123.
86 : 268. 108 2 St in Basan, durch d Namen als Kultstätten
der *Astarte kenntlich. A. K. Ge 14- 5. wohl = A. bei *Kar-
naim. lag nach On 268. 108 da. wo das Haus Hiobs gezeigt
wurde, d. i. bei el-merkez im Haurän. Der Hügel teil 'asch-
tara 3 km s, 35 m über d Ebene, mit nicht bedeutenden, doch
alten Besten scheint den Namen erhalten zu haben. Schu-
macher Across the Jordan 209 f. ZDPV XIV. XV. Das an-
dere A.. die Besidenz des Kgs Og Jo 9 10, neben *Edrei ge-
nannt .Tu 12 4; 13 12. 31 : Dt 1 4. war nach On 209. 84 9 rM =
14 km von A. K. entfernt. Das trifft ziemlich genau auf el-
Di m< nb oder das Inseldorf körn elrmuzerib in d heiligen See
el-bagge, wo Schumacher 1884 und 1891 eine sehr alte
Festungsmauer aus mächtigen rohen Basaltquadern bemerkte
ZDPV XVI 77 f. XX 167 ff. mit Abbildung. Plan in Across
the Jordan 157 ff. Nach On 213. 86 war die St des Og6 rM =
10 km vun Der'ät entfernt, was freilich nicht ganz bis el-
muzerib reicht. Beide A. sollen nach On209:84 zw. Derät undAbila (= telläbil in
der Landschaft cl-lefärdt) gelegen haben. A. wird Jo 13 31 zu Manasse irerechnet und
1 Chr 7:i (6 56) als gersonitische Levitenst aufgeführt. Vgl. Gesenius in Burckhardt's
Eeisen I 18 und Buhl Pal. 248 ff. G
Asthoreth wahrsch künstliche Ausspr (nach löset) für Astheret. s. Astarte.
Asthrathiter 1 Chr 12 dl) 44 = aus *Astharoth (nomen gentil.) G
Astyages, wird Su 65 (Bl 1) nach Theodotion als Vorgänger des pers. Kgs
*Cyms genannt. A., der letzte Kg des medischen Beichs, wurde 550 vor Chr. durch
I yi'iis II von Persien, seinen bisherigen Unterkg, besiegt und gefangen genommen.
Er soll von Cyrns nach Hyrcanien verwiesen worden sein, starb also erst später, als
Cyru8 Herr des medischen Beichs wurde. Ed. Meyer I §§461. 501. G
Asu.ja heisst Xe 3 16 bei £ ein Teich in d so Theile der Davidst. Ein Eigen-
name liegt aber nicht vor. der Ausdruck bezeichnet den gemachten, künstlichen Teich
im Gegens zu einem natürlichen Hecken. S.Jerusalem. G
Atad fd. i. *Dorn). Tenne A. heisst GeÖOlO der Ort der Todtenklage um Is-
Astarte mit einer
Taube.
Atargation — Athen. 55
rael im OJordanlande (?). On 85 = *Beth Hogla, schwerlich mit Recht. Eine andere
Quelle nennt n den Ort *Ahel Msraim, £ nach (5 und V der Aegypter Klage. G
Atargation oder Atargateion ist 2 -Alk 12 26 der Tempel der Atargatis oder
Derketo, der grossen Göttin der Syrer (s. Astarte und Baethgen 68 ff.), in *Karnion
im OJordanlande. 1 Mk 5 43 ist nur von einem Tempel in Karnion die Rede. G
Ataroth, r> latäröt, d. i. Ringe, viell. eine bes. Art von Niederlassungen (1 Chr. 226
1) Ort der SGrenze des Stmes Joseph im W der Wasserscheide zw. Bethel und Betli
Horon J0I62 („und geht hinüber zu d Gebiet des Arkiters [*Arachiter] nach A. .
wahrsch = *A. Addar. — 2) Ort der NGrenze Ephraims im 0 der Wasserscheide
zw. *Janoha und *Naaratha Jo 16 7. — 3) St im OJordanlande Xu 32.3. 34. von Gad
befestigt, von d Kg Mesa erohert (Inschr. Z. 10 ff.). Man vgl. die Ruinen lattärüs
s vom serTpä mcrhi. obwohl A. 34 zw. *Dibon und *Aroer genannt ist. G
Ataroth Addar Ort der N-Grenze Benjamins im W der Wasserscheide Jo 18 13
(1. nach (5: die Grenze geht von A. hinab nach d Bgen s vom untern Beth Horon \
und der S-Grenze Ephraims ö vom oberen Beth Horon Jo 16 5 = * Ataroth 1. Der < >rt
scheint dem grossen Trümmerhügel -attdra zw. el-blre und er-räm zu entsprechen.
On 221/222. bes. 93. G
Atliach St in Juda, richtiger im Gebiet der Kalebiter, der David von d
Beute der Amalekiter sandte 1 Sm 3030. (5 Xoö, R Nofiße, L Nayeß; danach ver-
muthet Klostermann -anäb Jo 11 21 (*Anab). Andere setzen es = *Ether Jo 15 42. G
Athalja, Tr *Ahabs und der Isebel 2 Kg 818 (26 und 2 dir 22 2 heisst sie nach
ihrem Grossvr als d Begründer der Dynastie Tr Omri's), Gemahlin Kg Joram's von
Juda. rottete nach d Tod *Ahasja's um 812 die ganze davidische Familie bis auf
Joas aus, wird um 837 von d Priester Jojada durch eine Palastrevolution gestürzt
und getödtet 2 Kg 11 1 ff., und der von ihr eingerichtete Baalscultus beseitigt 11 18.
Der abweichende Bericht 2Chr232ff. kommt dagegen nicht in Betracht. K
Atharades steht 3 Es 0 50 irrthümlich als Eigenname für *Thirschata. d pers.
Titel des *Nehemia. G
Atharim ist Nu 21 1 wahrsch Xame eines sonst nicht bekannten Ortes. An-
statt „Weg der Kundschafter- £ ist dann zu setzen „Weg nach Atharim". G
Athen, die einzige St Attikas, 4 — 7 km vom Strande entfernt, in d Ebene
zw. d Bgen Aigaleos im W, Parnes im X. Brilessos oder Pentelikos im XO und Hy-
mettos im 0 gelegen, war rings um d Felsen des Burghügels, der Akropolis, gebaut
(37° 59' n Breite, 41° 22' ö Länge Paris). Nachdem sie 480 von d Persern nieder-
gebrannt war, baute Themistokles die Ringmauer in grösserem Umfange (44sta) wieder
auf (Abb. 28). A."s alter Ruhm war die Freiheit seiner Bürger, dargestellt in d demo-
kratischen Verfassung (2 Mk 9 15). Die Freiheit war jedoch seit d letzten Kriege
gegen d Makedonier 266 — 263 auf immer verloren, wenn auch die Römer, durch die
Griechenland 146 vor Chr. zur röm. Provinz gemacht worden war, die Hellenen stets
mit einer gewissen Milde behandelten. A. hatte nur noch als Bildungsschule der
alten Welt Bedeutung. Die Bewohner galten als neugierig und als fromm Ap 17 21 f.:
Josephus nennt sie cAp 2 11 die frömmsten Hellenen. Die Ap L723 erwähnte Lnschrift
ist bisher nicht nachgewiesen, aber Altäre oiyvuxrTcov &eü>v in A. bezeugen Tansanias 1
14 und Philostratus, Vita Apoll. 6 2. Man errichtete sie. wenn man z. B. ein Unglück
nicht auf eine bestimmte Gottheit zurückführen konnte, aber die Versöhnung der
rechten nicht verfehlen wollte. Der Markt Ap 1 7 17 lag n von d Areopag. Dieser
war nach d thrakischen Ares benannt, als Stätte des Blutgerichts aber bes.
den Erinnyen (Eumeniden) und den Dottern der Unterwelt heilig. Mehrere Treppen
56
Athenobius — Attiilia.
führen von d N-Seite auf d Hügel, eine längere und sehmalere von S her auf seine
im 0 liegende Kuppe. Dort vor zwei Felssteinen, auf denen Kläger und Ankläger
Abb. 28. Plan des alten Athen. >Tach W. Sieglin.
einander gegenüberstanden, fand die Versammlung des Richterkollegiums statt. Paulus
wurde nach dem Amtshaus des Archon-Königs am Kerameikos geführt, wo die vom
Areopag zu verhandelnden Becktssachen anhängig gemacht und erst darüber entschieden
werden niusste, ob eine Anklage wegen Einführung neuer Götter begründet sei. Tor
jenem Amtshaus , d Königshalle . inmitten d Vertreter des Areopags und einer
grossen Versammlung von Menschen verständlich, hat Paulus geredet. Auf der Fels-
kuppe oben war weder zum Eeden noch zum Hören der richtige Platz. E. Curtius, Stadt-
geschichte von A. 68. 167. 262. Demnach Ap 17 19: nach dem Geschäftslokal des Areo-
pags, 22: von d dort versammelten Areopagiten umgeben. C. Wachsmuth . die St
Athen II 1. 344 ff. G
Athenobius Freund des syr. Kgs *Antiochus VII. in dessen Auftrag er eine
erfolglose Mission an d Mk Simon übernahm, um diesen zur Uebergabe der Burg von
Jerusalem zu bestimmen 1 Mk 15 28 — 36. H
Athniel, 15 'otiü'cl. Sn des Kenas, d. h. Eepräsentant eines Geschl der in alter
Zeit mit Juda verschmolzenen *Kenissiter, Br und Schwiegersn *Kalebs, Gatte der
*Aehsa. Nach Ei 1 12 ff. J (wiederholt Jo 15 15 ff), setzte sich das Geschl A. in Dehn-
test und wusste aus d engen Verbindung mit d kalebitischen Geschl Achsa Nutzen für
sich zu ziehen. Als erster der sogen. Eichter und Bezwinger des Kusan Eisathaim
erscheint A. in d dstischen Zuthat zum älteren Richterbuch Ei 3 9 ff. K
Atroth 1) vollständig Atroth Sophan, Name einer gaditischen St im OJordan-
lande Nu 32 35. — 2) A. Beth Joab. kalebitischer Ort in d Gegend von Bethlehem
1 Chr 2 54 (£ Krone des Hauses Joab). G
Attalia, Seest in Pamphylien an d Mündung des Fl Katarrhaktes, von Kg
Attalus II von Pergamus erbaut, von Paulus auf d ersten Eeise berührt Ap 1425.
Heute Adalia. Forbiger II 268. G
Attalus— Auszug aus Aegypten. 57
Attalus, Name mehrerer Kge von Pergamus, die sich der syr. Uebermacht durch
Anschluss an Rom erwehrten. Der 1 Mk 15 22 genannte, an welchen der Consnl *Lucius
schrieb, ist entweder A. II Philadelphus (Hier A. III Philometor gewesen. H
Aue. s. Ebene. Gründe, Thal.
Aufgang, s. Himmelsgegenden.
Aufsatz, Aufsätze Mc73ff. ; Mtl52f. =was aufgesetzt wird. Satzung, Ver-
ordnung, Bestimmung, entspricht hei £ dem griech. TiuQÜdoaiq, Ueberlieferung, und meint
im Ggens zum geschriebenen Gesetz das mündlich überlieferte, das von d ♦Schrift-
gelehrten in d letzten Jhdten vor Chr. ausgebildet war und von d *Pharisäern dem
geschriebenen Gesetz gleich oder gar voran gestellt wurde. Ga 1 14 steht bei £ dafür
das „väterliche Gesetz". G
Augustus, eigentlich C. Octavius (Abb. 29), geb. 63 vor Chr., gest. 14 nach
Chr.. derLc2l erwähnte 1. Kaiser des röm. Weltreiches, während dessen Regierung
er herrschte 12 Jahre mit Antonius zusammen. 44 Jahre alleim Jesus Christus ge-
boren ward: ein schon von d christlichen Apologeten Melito bedeutsam gefundenes
und ausgebeutetes Zusammentreffen i gleichzeitige Entstehung des Weltreiches und
der Weltreligion). Den Juden gegenüber leitete er jene weise und
massvolle, die ..vaterländischen Religionen- schützende, Politik ein.
welche dann erst Caligula ausser Augen setzte. Gleichwohlklang schon
der die religiöse Weihe des Kaisers ausdrückende Name A. = vener-
andus, ehrwürdig, heilig Ap 25 21. 25: 27 1. welchen auch seine Nach-
folger und die kaiserlichen Fr (Augustae) führten. Juden und Juden-
christen als ein „Xame der Lästerung- in's Ohr Apc 13 1 : 17::.
S. Herodes. H
Aurochs Dt 14 0. s. Urochs.
Ausländer, s. Fremd. Fremdling.
Aussatz, s. Krankheiten.
Auszug aus Aegypteu 1) Geschichtliches. Die Zahl
der aus Aeg. ziehenden Israeliten wird von JE Ex 12 37 ; Xu 11 21 auf des Augustus.*1*1
600 (XX) waffenfähige Männer, von P Ex 38 26: Xu 1 4ü: 2 32: 26 öl noch auf etwas mehr
angegeben. Das entspräche einem Volk von 2 — 3 Millionen Seelen, für die das Land
Gosen, wo nach J Ge 45 10 etc. die Israeliten widmen, während sie nach E Ge 45 18 viell. in
d Pharaonenresidenz und nach P Ge 47 11 im Lande Raemses, im besten Theile des Land»-.
sich auihalten, nicht genügend Raum und Nahrung gewährt haben würde. Bedenkt man
ferner, dass diese Menschenmasse, darunter Greise, Kinder, Frauen, Schwache und Kranke,
sammt Tross und Vieh in einer Xacht das Schilfmeer durchzogen Ex 14 21 ff. und sieh
40 Jahre auf d Sinaihalbinsel, die kaum für 50000 Leute Unterhalt bot und zudem noch
andre Stme beherbergte, aufgehalten haben soll, so ist klar, dass unter diesen Bedingungen
der Auszug Israels aus Aeg. einfach unmöglich ist (Colenso, The Pentateuch I (1867),
51 ff. Kuenen I 1, 44 f.) und sich in viel bescheidneren Verhältnissen vollzogen haben
muss. wenn ihm ein geschichtliches Ereignis zu Grunde liegt. Ein solches mit Winckler
in Abrede zustellen, der (Gl 155) den Aufenthalt Israels in Aeg. aus einer Verwechs-
lung von Misrajrm = Aeg. mit d nord-arab. Musri erklären will. i>t vorab nicht ge-
boten, weil 1) ein Verweilen semitischer Stme in Aeg. an und für sich nicht unwahrsch
und überdies inschriftl. bezeugl i-t vgl. Abb. 5), 2) die Annahme Winckler's durch
d bibl. Erzählung nicht gestützt wird und 3) aus einer blossen Verwechslung von
Musri mit Misrajim die detaillirte Legende vom Aufenthalt Israels in Aeg. nicht
wahrsch gemacht werden kann. I>t die Vorstellung von einer Niederlassung Gesamt-
58 Auszug aus Aegypten.
israels in Aeg. aufzugeben, so lässt das AT selbst noch den wahren Sachverhalt un-
gefähr ahnen. Da das Wohnen Israels in Aeg. sich besonders an d Person * Josephs
knüpft, so kommt für d äg\ Aufenthalt die Grundlage der Eahelstme in Betracht
Stade, 011128 ff. Entstehung des Volkes Isr. 1897. 12). Mit Hülfe eines Theiles
der auf d Sinaihalbinsel nomadisirenden Leastme, die durch Unterwerfungsgelüste
der Aeg. zu einer Art Conföderation sich zus. -geschlossen zu haben scheinen, gelang
die Kettung der unter staatlicher Controlle angesiedelten und später von d Aeg. in
ihrer Freiheit beschränkten Stmverwandten in Gosen. Der Untergang des Pharao
und seines Heeres wird als ungeschichtlich preiszugeben, die Verfolgung Israels Auf-
gabe des Wacht habenden äg. Grenzoffiziers gewesen sein. Während man bisher
nach Ex 1 n häufig angenommen hatte, dass die Knechtung Israels in Aeg., der Bau
der Vorrathsst *Pithon und *Baemses unter Eamses H (XIX. Dynastie) und der Auszug-
unter Merenptah I. dem Sn und Nachfolger Eamses' II, stattgefunden habe, wird jetzt
durch neuere äg. und klschriftl. Funde eine frühere Zeit für d Auszug Israels em-
pfohlen. Die von Flinders Petrie 1896 bei Theben gefundene Inschrift Merenptah's I.
in der zum 1. Male I-si-r-'l = Israel in einem äg. Texte sicher erwähnt wird, zeigt.
dass das Volk öder der Stm *Israel bereits gegen Ende des 13. Jhdts vor Chr. in
Palästina (wo? ist freilich noch unsicher) ansässig und mit Aeg. in feindliche Be-
rührung gekommen war. Hinsichtlich d Vorkommens der Namen Jakob-el. Jo-
seph-el und *Asser auf äD s Jakob und Joseph. Dann gewinnt aber die Vermuthung an
Wahrsch-keit, dass Israel irgendwie identisch ist mit den Habiri (^Hebräer), die nach
den 1887 in Teil el-'Amärna gefundenen Keilschrift-Thontateln in das nominell noch
unter äg. Oberhoheit stehende Palästina zur Zeit Amenophis III und IV iXVHI Dy-
nastie) einfallen und von Seti I (XIX Dyn. i an d Festsetzung in d Ebene gehindert
und auf d gbirgigen Theile Palästina's beschränkt werden. Darnach dürfte der Auszug
Israels aus Aeg. um 1480 — 70 anzusetzen sein. Da endlich die Habiri der Amärna-
briefe identisch sind mit d Sasu der äD (kopt. sos, vgl. I7 säsä oder säiai = .plündern"
W. Max Müller, A. und E. 131) und die Herrschaft der schliesslich von d einheimi-
schen Dynastie vertriebenen Hyk-sos id. h. der Häuptlinge [fj &##? Ei 5 9.14] der
S;isu [vermutl. aram. Herkunft]) von ca. 2000 — 1500 reicht, so ist zu erwägen, ob
nicht, wie schon JcA 1 14. 16. 26 annahm, der Auszug Israels aus Aeg. irgend einen
Zus. -hang haben kann mit d Vertreibung der Hyksos — eine Ansicht, die Steindorff
EE3 (1896) I 211 für nicht ..historisch unmöglich" hält. -- Für d Aeg. hatte der
Auszug Israels nur nebensächliche Bedeutung, für d religiöse Entwicklung Israels,
ja der Menschheit, war er ein Ereigniss von griisster Tragweite. Nach bibl. Gesamt-
anschauung gilt Israels Auszug aus Aeg. mit Eecht als Geburtsstunde des Volkes.
Mit d Zeit Mosis ist die Uebernahme des Jahwismus verbunden, der als Ausdruck
des geistigen Cremeinbewusst-eins Israels älter ist als die Einwanderung in Kanaan.
Der Christ erkennt in d im Namen Jahwe's vollbrachten That Mosis, durch die Israel
gerettet wurde, eine Kundgebung des Gottes, der zu uns durch Christus spricht, weil
die Religion Jesu durch d von Moses eingeleitete religiöse Entwicklung bedingt ist.
..An ihr historischen Glaubwürdigkeit der Einzelheiten der Auszugslegende hängt für
einen evangelischen Christen diese Werthung nicht" (Stade. Entstehung des Volkes
tsrael 13). B
2) Geographisches. Die Angaben des JE und des P über d Weg, den
die ausziehenden Israeliten gewählt haben, decken sich nicht völlig. Die in beiden
Q.uellschriften genannten Orte sind folgende:
Ava — Avini. 59
JE: Land *Gosen Ge45io; Ex 8 18. P: Land des *RamsesGe 47 11 oder Aegypten
überhaupt Ex 1 7: 12 13.
die St *Raemses und *Sukkoth Ex 12 37
nicht die Strasse nach d Lande *Etham am Rande der Wüste Ex 13 20
der Philister, sondern die Strasse Umkehr nach Pi Hachiroth zw. *Migdol
nach (1 Wüste, nach d Schilf- and d Meere, vor Baal Zephon am Meere
meere Ex 13 17 1. Ex 14 2. 9.
Durchzug- durch d Meer Ex 14
Wüste *Sur Ex 15 22
Mara Ex 15 23
Elim Ex 15 27. Elim Ex 16 1.
Die von JE erwähnten Strassen sind bestimmbar. Die Strasse nach d Lande der
Philister läuft in nö Richtung- an d Mittelmeer und dann längs d Küste bis Gaza
(Tabula Peutingeriana). Sie wird noch heute von d Karawanen benutzt und über-
schreitet den Sues-Kanal bei Kantarat el-Chazne. Die Strasse nach d "Wüste, nach
d Schilfmeere führt offenbar aus Aeg. an d w Busen des Rothen Meeres. Als dessen
n Endpunkt ist aber nicht wie heute Sues zu denken, sondern der ö Ausgang des
heutigen Wadi Tümilät, die Gegend von Teil el-Mes-chüta, wo nach d Ausgrabungen
Ed. Naville's 1883 — 85 der äg. Ort *Pithon und der griech. Ort Heroonpolis gelegen
haben; denn Theophrast (312 vor Chr.) und andere Schriftsteller bezeichnen Heroon-
polis als den Ausgangshafen der Schiffahrt auf d Rothen Meere. Die 2. Strasse
führte demnach von Gosen in ö Richtung durch d Wadi Tümilät an d damalige
N-Spitze des Rothen Meeres und von da durch d äg. Grenzfeste zw. d heutigen Bal-
läh-See und Timsäh-See in d Wüste *Sur. Daraus ergiebt sich, dass die Israeliten
nach JE in ö Eichtung zum Gottesberg *Horeb gezogen sind.
P lässt den Zug von *Raemses über *Sukkoth nach *Etham gehen, dann aber
..umkehren" Ex 14 2, sich auf äg. Gebiet zurückwenden. Der vorgeschriebene Lager-
platz wird durch 3 Orte genau bestimmt, von denen uns nur *Migdol als n Grenz-
ort Aeg.'s bekannt ist. Das scheint auf d Strasse nach d Lande der Philister zu
verweisen, die das Volk nach Ex 13 7 überhaupt nicht betreten soll. Ferner spricht
P nie von d Schilfmeer, sondern nur von d Meer schlechthin Ex 14 2. 9, d. i. Mittel-
meer. An diesen Angaben hat die Theorie von Schieiden und Brugsch eine gewisse
Stütze, nach der die Israeliten auf d schmalen Sandstreifen zw. d Sirbonissee und d
Mittelmeer den Aeg. entkommen wären. Aber dieser 11 Weg führt nicht zum
Berge Horeb oder Sinai, dem nächsten Ziel der Israeliten. Jedoch scheint P mehr
eine Berichtigung als eine Ergänzung zu d Angaben in JE gelten zu wollen. Im
Uebrigen vgl. Wüstenwanderung; Schieiden, Landenge von Sues 1858. Brugsch,
L'exode et les monuments 6gyptiens 1875. ZDPV VIII 21(! — 232. G
Ava, s. Awwa.
Aven, Feld A., richtiger Thal von A. (I7 bifc'at diccu). bezeichnet Am 15 an-
scheinend (vgl. <; — 8) den Mittelpunkt einer aram. Herrschaft neben '"Damaskus und
*Beth Eden. Andere denken nach (S 'iiv (Ge 41 45) an d syr. Heliopolis = Ba'albek
in d Bikä'. — Ho 108 ist A. = Nichtigkeit Bezeichnung des falschen Jahwekultus. G
Avim (Aviter) lieisst Dt 22:1 ein in S W-Palästina wohnender, sonst anbekannter
Volksstm, der von d Philistern absorbiert worden sein soll. Auch .In 1;!;; werden
Reste der Aviter aufgeführt. So
Avim, li hä-lawmm, St Benjamin's du L823, viell. = *Ai. a
60 Awwa- Baal.
Awwa 2 Kg 17 24. 31 und lwwa 2 Kg 18 34; 19 13. Js 37 13 bezeichnen dem Zus.-
hang nach eine St Syriens (nicht etwa Babyloniens). Z
Awith, St des edomitischen Kgs Hadad Ge 3(5 35: lChrl4ß, wird wohl mit
d Namen des dschebel el-ruwete s vom Wädi el-Mögib (Burckhardt 638) vgl.; doch
erwartet man einen Ort in Edoin. <5 rtx^ut^ = *Gethaim 2 Sm 4 3. G
Axt, £j garzen, -Alt 3 in nein,: zum Fällen der Bäume Dt 19 5; 20 19, zum Be-
hauen von Steinen lKg67; Siloahinschrift Z. 2. 4 gebraucht. — Alan unterscheidet
das Eisen 2 Kg 6 5 und den Holzstiel Dt 19 5. Eine kleinere A. zum Abhauen von
Zweigen Ki 9 48; Ps 74 5 und sonst zur Handarbeit 1 Sm 13 21 war kardöm. £ Beil.
Die A. des Holzschnitzers ist maiasäd Jr 10 s. nach Baba Kama 10 in zur zierlicheren
Arbeit gebraucht. Tcassil Ps 74 ü wird als Beil. Jcelappöt ebenda (£ Barten) werden
als breitschneidige Aexte erklärt: vgl. Ermaii 602. Si
Azza, l) ■«::« (= *Gaza) 1 Chr 8 (7)28. andere Lesart lajjd (=*Ai) oder ajjd ;
beides unverständlich. G
Azal, Ort im 0 des Oelbgs bei Jerusalem iCyrill. Alex. z. St.) Sa 14 5, viell. =
Beth ha-Esel Ali 1 n. G
Azem, & läsem, St im Negeb Juda's Jo 1529, doch Jo 193; 1 Chr 4 29 (Ezem)
zu Simeon gerechnet. Viell. = *Azmon. G
Azmoii, £j -asmön, Punkt der SW-Grenze Israels Xu 34 4 f.; Jo 15 1 nach C
= fcsäm, kesdm ; viell. 'ain cl-kaseme nw von *Kades Barnea ZDPV VIII 207. 212 f. G
Azod 1 Alk 16 10 = Asdod.
Baal, d. i. Herr, also nicht Eigenname. (5 ö Bau/. ; Ho 2 8; 1 Sm 7 4 etc.
Em 11 4 t) Bau), setzt die Lesung böset (fem.) Schandding voraus (Dillmann SAB 1881
Juni 11 ff.). Es ist der Name des höchsten Gottes bei allen w-semitischen Völkern.
Von d Hebräern beim Eindringen ins h. Land als Landesgott und Inhaber zahlreicher
Heiligtümer vorgefunden, verdrängte B. zeitweise bei ihnen den alten Stmesgott Jahwe,
wie Ei 6 25 ff. und die Klage des Propheten Ho 2 7 — 13 beweisen. Auch ward ihnen
der Name B. in dem Sinne „Herr- geläufig statt d Xamens Jahwe Ho 2 16 (18). Ho 2 19
strebt die Ausrottung des Baalnamens an (s. Namen). Der Ausdruck hab-ba'al schlecht-
weg 1 Kg 16 31 f.; 19 18; Ho 2 10 bezeichnet den Dienst der kanaanitischen Landes-
gottheiten überhaupt. Als kanaaiiitischer Gott galt B. als Himmelsgott ba'al samem,
vorzugsweise aber als Sonnengott b. seemes, b. hamman. Als solchem wurden ihm die
als Abbilder des lodernden Sonnenfeuers errichteten Spitzsäulen geweiht hamntänlm
Js 17 8; 2 Chr 34 4 u. a. Vgl. Baethgen 25 ff., Abb. 30 und 31, sowie *Mal, mal-
stein, *Säule. In Tvrus ward er bes. als den Himmel durchwandernder und dessen
Ungeheuer bekämpfender Sonnengott verehrt (vgl. 1 Kg 18 27). Als Schutzgott der St
liiess er mdkart. Bei d Ammonitern hiess er milköm, mal kam 1 Kg 11 5; Jr 49 1.3 etc.,
bei d Moabitern knnös 1 Kg 11 7.33 etc. Bei d Philistern in Ekron ward er als ba'al
ihiil, 1 Fliegengott) verehrt. Nach Reuss = die stechende Sonne, doch ist er in 2 Kg
1 2 f. ein heilender Gott; daher besser Ztvq anöuviog, im NT ^Beelzebub. Bei d
Kanaanitern war Baal in alter Zeit auch Gottheit eines Städtebundes : ba'al b'nt
R1833; 9 4. Der nioabitisch-ammonitische ba'al pe'ör Nu 25 3. 5 ward verehrt durch
Preisgabe der eignen Person. DerBuhler. Schandbube: Tpädes 1 Kg 14 24; kceleb ..Hund-
Dt 23 19, die Buhlerin tedesä Ge 38 21 etc. Dem Himmelskönig (6 ßuoi/.tig (5 1 Kg 11 7),
im l) absichtlich entstellt nnd>k statt malek, <5 MoXö%, wurden seit Alias 2 Kg 16 3 bei
Baal — Baal Hamon.
61
(1 Hebräern Kinderopfer gebracht Lv 18 21; 2 Kg 23 10 etc. Das Abnehmen und Wie-
deraufsteigen des Sonnenlichtes sah man im phönicischen adön (griech. *A8<oviq, bab.
Tanmzi, DHzi= *Thammus Ez8i4) personiticirt, Später wandelte sich der Mythus in d
Symbolik der unter d Sonnenglut erliegenden (des vom Eberzahn getroffenen Adonis)
und wieder sich erneuenden Natur. Vgl. Baethgen 40 ff. lieber die noch heute auf
d alten Bräuchen beruhende Feier der Auferweckung des Lazarus in Cypern s. Ohne-
falsch-Kichter, 122 ff.: 140 ff. Vgl. Bei und Götzendienst. Si
Baal, Ort 1 Chr 4 33 = *Baalath Beer Ba-
math Jol9 8. 0
Baala, ßaalath, Baelath, £j ba'"lä, bä<alät,
d. i. (Kultusstätte einer Gottheit, nämlich der)
Ahb. 30. Stele von Iiilybäum auf Sicilien. Die
Inschrift lautet in hebr. Quudratschrift :
p x:n tu tra prt bmb pxb
bvznx p mnwma p bunnx
Abb. 31. Baal Hamman ans Karthago.
Herrin von (folgt Ortsname), Name verschiedener
Ortschaften 1) in Juda an d NW-Grenze, sonst
*Kirjath Jearim genannt Jo 15 9 f.; 1 Chr 14
(13) 6, wo die Lade Jahwe's war, ehe David sie nach d Zion holte 1 Sm 7 1 : 2 Sm 6 2
(statt ba'ale fhüdä „Bürger Juda's" 1. ba-al oder bcvlat fhüdä), Jo 18 14 (SW-Orenze
Benjamins) *Kirjath Baal genannt; viell. vollständig l-irjaf ba-al (ba-lat) fhüdä. —
2) Ebenfalls in Juda Jo 15 29, im Negeb: vgl. *Bala Jol9 3; *Bilha 1 Chr 4 211. un-
bekannt. — 3) in Simeon Jo 19 8 mit d Zusätze Beer Bamath Negeb (£ gegen Mit tau.
wahrsch Herrin des Brunnens von Bama im Negeb, wohl == *Bealoth in Juda Jo 15 24:
<S abweichend. — 4) in Dan Jo 19 44, (5 rsßrsXdv, wegen JAq VIII G 1 (BaXed- neben
Beth Horon in d Nähe von *Gezer genannt) identisch mit d salomonischen Festung
*Baelath 1 Kg 9 18; 2 Chr 86. — 5) Ein Bg B. wird in d Grenzlinie Juda's zw. Sichroi]
und *Jabneel Jol5n genannt. G
Baal Berith, s. Baal.
Baal Gad, Kultusstätte einer Gottheit, nämlich des „Herrn" von G., ..in <1
Libanonebene unterhalb d Hermon", demnach n oder nw von letzt crem. N-Grenze der
Eroberungen Josua's J0II17; 127: 135, zu unterscheiden von *Baal Hernion. 0
Baal Hamon, Ort, an dem Salomo einen Weinberg besass BL811. Wenn man
den Namen <5 Bsekafiüv mit ltelufiwv Jt83 gleichsetzen darf, so wäre der Ort in d
62 Baal Hazor — Babel.
Nähe von *Dothan zu suchen und mit *Jibleam zus. -zustellen. Doch vermuthet man
den Weinberg- Salomo's in Juda. G
Baal Hazor, Eigenthum Absaloms, wo er während der Schafschur Amnon er-
morden lässt 2Sml3 23, £ „unter Ephraim", richtiger neben *Ephraim. Die Erwäh-
nung der Strasse von Beth Horon 2 Sm 13 34 (S (Wellhansen, Driver) weist ebenfalls
nach N, daher ist der Bg teil 'asür n von Bethel zu vgl. G
Baal Herinon steht Ri3 3 für „Baal Gad unterhalb des Hermongbges" , wie
Jo 13 5. Nach 1 dir 6 (5) 23 Ort im 0 der Jordanspalte , daher von *Baal Gad zu
unterscheiden. Ob es das Paneion (Paneum) der Griechen und Römer neben Caesa-
rea Philippi oder das noch ö-er gelegene Heiligthum schech 'osmän el-hasüri mit heiligem
Hain oder megdel cs-sem.s bezeichnet, muss dahingestellt bleiben. G
Baalis, § ba'alis, um 586 Kg von *Ammon, s. Gedalja. K
Baal Meon , ein von Rüben befestigter Ort Nu 32 38 (3 *Beon), Ez 25 9 als St
Moab's bezeichnet, Jr 48 23 Beth Meon genannt, Jo 13 n als *Beth Baal Meon zu Rüben
gerechnet. Kg Mesa (Inschr. Z. 9) nahm es Israel fort und befestigte es. Es lag
also in d zw. Israel und Moab streitigen Gebiet, nach On 232 ; 102 unweit d heissen
Quellen (Callirrhoe im Wadi zerJcä ma'in) und 9rM von Hesbon = hirbet ma'in mit
Felsgemächern und Bauresten, nach Eusebius Heimath des Propheten Elisa. G
Baal Peor, s. Baal und Peor.
Baal Prazim, V\ ba'al peräsim 2Sm520; 1 Chr 15 (14) n, Kultusstätte unweit
des Grundes *Rephaim, höher als die Burg (*Adullam?) 2 Sm 5 17 gelegen. Der Zus.-
hang lässt an den oberen Wädi es-sarär denken. Js 28 21 steht dafür Bg Prazim. G
Baal Salisa 2 Kg 4 42 Kultusstätte im Lande *Salisa, das 1 Sm 9 4 zw. d Gbge
Ephraim und d Lande *Saalim genannt wird. Mein II 285. 298 f. wird Jcefr Hit am
wädi Mna nö von *Antipatris vgl. G
Baal Sefoub, s. Baal und Beelzebub.
Baal Thamar, Kultusstätte (mit *Palmen?) unweit Gibea Benjamins R120 33,
wegen 18 und 31 zw. Bethel und Gibea. On 238; 106 ist der Ort noch bekannt, jetzt
unbekannt. Winckler Gl II 98 ff. 102 deutet Th. als Astarte. G
Baalzephoii , äg. belli sapuna als Gottesname : nach ihm hiess ein Ort in
Ex 14 2. 9; Nu 33 7 P, den man je nach d Exodustheorie am Bg Kasius am mittelländi-
schen oder am 'Atäka-Gbge am rothen Meere sucht. Eine St Sapuna im 'Amärna-Brief
174 ed. Winckler. WT
Babel, Ge 11 9 volksetymologisch als „Verwirrung" gedeutet, kschriftl. Bäbilu
als „Gottesthor", aber viell. ebenfalls nur auf d Wege der Volksetymologie erklärt,
griech. Bußv?.wv, alte St am unteren Euphrat, jedenfalls seit Ende des 3. Jahrtausends
vor Chr. Hauptst. , cultureller und religiöser Mittelpunkt des nach ihm benannten
Reiches *Babylonien. Von d noch gegenwärtig stattlichen Ruinenstätte B. in d
Nähe von Hille am Euphrat ragen bes. hervor die Trümmerhügel (s. Plan Abb. 32)
Bäbil, el-Kasr, Amrän ihn 'Ali auf d linken, Birs Nimrüd auf d rechten Euphratseite.
Durch die Bauberichte Nebukadnezar's und anderer Kge des chaldäischen Reiches
einerseits, Herodots (I 178 ff.) andererseits sind wir ziemlich genau über d Anlage B.'s
in d Chaldäerzeit unterrichtet. Darnach war B. von 2 starken Mauern, einer äussern
und innern, umgeben. Der Trümmerhügel el-Kasr („das Schloss") enthielt jedenfalls,
wie auch die Ausgrabungen bestätigten, den Kgs-Palast Nebukadnezar's. Der n-ste
Trümmerhügel Bäbil (Mugelibe) ist, wie die Nachforschungen Rassam's nahelegen,
wühl die Stelle der „hängenden Gärten" und sicher nicht, wie man früher annahm,
des Hauptheiligtums von Babel, des M'erodachtempels Esagil, der nach d Berichten
Babel.
63
Nebukadnezar's vielmehr in unmittelbarer Nähe des Kgs-Palastes zu suchen ist. und.
wie jetzt die deutschen Ausgrabungen lehren, thatsächlich unter d Trümmerhügel
Abb. 32. Plan der Kuinen von Eabvlon.
Amrän ibn -Ali liegt. Der grosse Trümmerhügel Birs Ximrüd auf d rechten Euphrat-
seite (s. Abb. 33) repräsentirt zweifellos das alte Borsippa (bab. Barsip), die Schw-
St Babylons, von Herodot in seiner Beschreibung jedenfalls zu B. selbst gerechnet.
Abb. 33. Der Triimmerhligel Bira Nimrud.
Die aus d Trümmerhügel noch heute stattlich hervorragenden Ruinen sind Reste des
alten Nebotempels Ezida in Borsippa, d. i. des Beitempels Eerodot's. Oh sich gerade
an diesen Bau, wie vielfach angenommen wird, die Sage vom bab. Turmbau »"■ 11
heftete oder, was viel wahrsch-er i>t. an d Marduktempel Esagil, lässt sich nichl mi1
64
Babylonien.
voller Sicherheit ausmachen. — Die frühere Geschichte der St B. ist aufs engste mit
der des Reiches *Babylonien und d Herrschaft der *Chaldäer verknüpft, B. wurde
durch *Cyrus 538 erobert; wiederholt empörte sie sich gegen d pers. Oberherrschaft,
so bes. unter Darius, der nach Wiedereroberung der St deren Mauern abtragen und
die Thore niederreissen Hess. B. erlebte eine nochmalige kurze Blütezeit unter Ale-
xander d Gr. Bald darauf begann der allmähliche gänzliche Verfall in Folge der
Gründung Seleucia's und Ktesiphon's. Z
Babylonien, BaßvXcovla, griech. Benennung des Landes am Unterlauf des Eu-
phrat und Tigris mit d Hauptst *Babel, im AT theils gleichfalls Babel Ps87 4; 137 l,
theils *Sinear und Land der *Chaldäer, einheimisch meist als Land *Accad bezeichnet.
In geologischer Hinsicht ist B. Alluvialboden, daher äusserst fruchtbar und im Alter-
tum durch ein ausgedehntes künstliches Kanalsystem in seiner natürlichen Fruchtbar-
keit noch wesentlich gesteigert. —
Schon in frühster Zeit, jedenfalls
bereits im 4. Jahrtausend vor Chr.,
ist B. im Besitz einer hohen Cul-
tur, deren urspr Träger nach d ver-
breitetsten, von einigen freilich be-
strittenen Ansicht (vgl. F. H. Weiss-
bach, Die sumerische Frage. Leipzig
1898) ein Volk war, dessen Sprache,
die sogen, sumerische, gleichzeitig
mit d semitischen bab.-ass. Sprache
durch d Entzifferung der KI wieder
erschlossen wurde. Sumerischen,
nicht semitischen Ursprungs wird
demnach auch die bab. K-Schrift
selbst sein, eine so nach ihrer Form
(Abb. 34 ; vgl. Abb. 38 und 94) be-
nannte rechtsläufige Sylbenschrift,
urspr jedoch (s. Abb. 35) von oben
nach unten und weiter links laufende
lineare Bilderschrift, deren Entzif-
ferung, als Folge der von Grotefend
entzifferten altpers. K-Schrift, um d
Abb. 34. Thontafel aus der Bibliothek Assurbanipals. jjj^ ^^ jj^ Rawlinson lmd
Ilincks gelang. In diese sogen, sumerische Cultur traten die durch Einwanderung
jedenfalls auch schon seit d 4. Jahrtausend sich immer mehr festsetzenden semitischen
Bewohner B. ein und machten sich dieselbe zu eigen. — Die reichhaltige, durch d
Entzifferung der KI wieder gewonnene Litt er atur B. 's ist sehr mannigfaltiger Art :
Götterhymnen, Epen (darunter Weltschöpfungsepos und Sintflutbericht), Beschwörungs-
formeln und viele andre Texte mythologischen und kultischen Inhalts, dazu zahlreiche
astrologische und sonstige auf Wahrsagerei bezügliche Texte, Arbeiten historiographi-
scher, juristischer, lexikalischer und grammatikalischer Natur. Diese bab. Litteratur-
erzeugnisse sind uns grösstentheils durch Vermittlung der Assyrer, aus d Bibliothek
Sardanapal's (*Asnaphar) , erhalten, die ihrerseits sich dieselben zu eigen machten.
Auf einheimischem bab. Boden treten dazu Kgsinschriften von d ältesten bis in d
letzte Zeit und ferner zahlreiche Urkunden privatrechtlicher Art. — Die Geschichte
Babylonien.
65
B.*s lässt sich an d Hand von gleichzeitigen Documenten bis ins 4. Jahrtausend vor
Chr. zurückverfolgen. Aelteste Herrschersitze waren u. a. *Accad, *Ur, Lagas (heute
Tello, s.Abb. 35 u. 36), *Erech, Larsa (*Ellasar), Nippur (heute Niffer). Um d Mitte des
3. Jahrtausends wurden die Elamiten Herren über B. (vgl. Gre 14), bis sie Hammurabi
(d. ist wahrsch *Amraphel) ca 2200 vertrieb. Unter diesem wird Babylon Hauptst
von Gesammtbabylonien und bleibt es für d ganze Folgezeit. Von etwa 1700 an
beginnt die Herr-
schaft der Kassiten
(Kassü. vgl. Chus)
über B., unter der
der Verkehr mit
Aegypten (Teil el-
'Amärna-Briefe)
stattfindet, Gegen
Ende des 2. Jahr-
tausends sinkt die
Macht B.'s, zugleich
sein früherer gro-
sser Einfluss auf d
W. Jhdtelang liegt
B. nun im Kampf
mit Assyrien, das
immer mehr er-
starkt und politisch
an d Stelle B. stritt,
bis unter d *Chal-
däern B. seine alte
Machtstellung zu-
rückgewinnt.— Die
Religion der B.,
wahrsch wie die
Cultur in wesent-
lichen Zügen nicht
semitischen , son-
dern sumerischen
Ursprungs , stellt
sich in d Haupt-
sache als Natur-,
spec. Gestirnver-
ehrung (vgl. Abb.
37) dar. Die Haupt-
gottheiten sind Ann (Gott des Himmels); Bei (Gott der Erde); Ea (Gott des Meeres):
Sin (Mondgott) ; Samas (Sonnengott, vgl. Abb. 38); Rammän (Wettergott) ; *Merodach,
*Nebo, lsiur (* Astarte), Ninib, *Nergal, Nnsku. Vgl. ans d AT noch Nisroch, Suc-
coth Benoth, Thammuz, Chiun und Siccuth. Neben starkem Hervortreten des magi-
schen Elementes in d bah. Religion (Dämonenglaube, Zauberei. Beschwörungsknnst)
zeigt sich anderwärts, spec. in Gebeten und Götterhymnen, eine verhältnismässig recht
hohe Stufe der religiösen Anschauung, ein viell. auf Mischung des sumerischen mit
Bibelwörterbuch. O
All. 35. Kopflose Statue des altbab. Kgs Gudia aus Tello.
66
Bach.
cl semitischen Elemente zurückzuführender Ggens. — Vgl. bes. Tiele, Bab.-ass. Ge-
schichte, Gotha 1886; Hommel, Geschichte B. und Assjniens, Berlin 1885; Winck-
ler. Geschichte B. und Assyriens, Leipzig- 1802: für Kosmologie und Religion spec.
Jensen. Kosmologie der Babylonier. Strassburg 1890: F. Jeremias in Chantepie de
La Saussaye. Lehrbnch der Religionsgeseh.2 161 — 221: M. Jastrow, The Religion ofBa-
bylonia and Assyria , Boston 1898 ; Uebsetzgen der bab.-ass. Litteratur in Keilin-
schrifÜ. Bibliothek, hsg. von E. Sehrader. Berlin 1889 ff. Z
Bach hat £ meistens für fr nahal
gesetzt. Dieses Wort bezeichnet ur-
spr die natürlichen Einschnitte oder
Gräben des *Gbges, in denen das
Regen- und Quelhvasser abfiiesst. Die
eigenthümliche Gestaltung der Ober-
fläche des W-Jordanlandes bedingt
es, dass der Abfluss des Wassers ein
doppelter ist. nämlich von d Mitte,
von d Wasserscheide aus. theils nach
W zum Mittelmeere . theils nach 0
zum Jordan und d Todten Meere. Dem
entspricht die doppelte Bichtung der
wasserführenden Thäler oder Schluch-
ten, o-w nach d Mittelmeere, w-önack
d Jordan. Die Wasser des O-Jordan-
landes, soweit es hier in Betracht
Abi., sc. Kopf einer statue aus TeUo. kommt, fliessen zur Jordanspalte ab ;
die dortigen Thäler haben daher im Allgemeinen eine o-w Richtung. Bildung und
Beschaffenheit der Thäler ist im W und 0 des Jordans gleich. Ihr- Anfang (oder
.Ende- 2 Chr 20 16) unweit d Wasserscheide besteht in flachen, oft kaum merkbaren
Mulden, in denen sich zur Regenzeit das überschüssige Wasser sammelt und von
denen aus es seinen Lauf abwärts beginnt. Nicht selten ziehen anfangs die Thäler
der Wasser-
scheide paral-
lel (Längsthä-
ler) und sind
daher nicht
sehr tief; so-
bald sie aber
ihre Haupt-
richtung , w
oder ö, ange-
nommenhaben
(Querthäler),
sind sie in der
Regel von hohen, steilen Wänden (Js7i9) eingeschlossen, nämlich den Abhängen
der Bge, zw. denen sie sich in unzähligen Biegungen hindurchwinden. Nament-
lich erreichen die von d Wasserscheide zum Jordan ziehenden Schluchten oft eine
erstaunliche Tiefe, z. B. der wädi es-suwenit bei Michmas 240 m, der wädi en-när
(Kidron) bei //"'/• säbä 180 m. Am Rande des Bglandes werden die Thäler breiter,
Gütterzug, die Planetengottheiten, auf d Felsreli» f von Maltai.
Bach.
67
so dass sie auch leme~k (1 Sm 6 13 vgl. Ei 10 i und *Ebene) genannt werden, die einschlies-
senden Höhen niedriger, und im Tieflande sowohl an d Küste als auch am Jordan sind sie
oft nur breite Binnen und so flach, dass man sie im Sommer überschreitet, ohne sie zu be-
merken. Die Sohle des Thals ist bes. innerhalb d Gbges mit angeschwemmtem Humus und
Geröll bedeckt Hi 21 33 : 22 24 : 1 Sm 17 40. I) nahal in diesem Sinne entspricht ganz dem
arab. wädi und unterscheidet sich von gaj (ge) so, dass dieses überhaupt eine Mulde bedeutet,
ohne dass dabei an ein messendes Gewässer gedacht wird. Vom nahal aber ist derGiess-
bach nicht zu trennen. Daher kommt uahal im AT oft völlig im Sinne der von £ ge-
wählten Uebsetzg „Bach- vor: Hi 6 15; Js 66 12; Ps 78 20; daher unterscheidet man zw.
nahal etän und n. akzäb, einem unversiegbaren (perennirenden) B. und einem trügerischen
B., der sein Wasser verliert und die Hoffnung des Durstigen trügt (Am 5 24; Jr 15 18;
Hi6i5ff.). Andererseits zeugt der Zusatz mdjim ..Wasser" zu nahal (Dt 8 7; 10 7;
Jr 31 9) für den oben besprochenen urspr Sinn (vgl. 2 Kg 3 16 f. ; Hi 306). (5 setzt theils
(pägcr/^. theils ytiuÜQQovt;. Ihr Wasser erhalten die B. eig. nur durch d*Regen; denn
auch die ^Quellen sind nichts Anderes als in unterirdischen Kammern aufgespeichertes
Begenwasser. Da
diese meist in d -^^-^fa^s-^W
Falten des Gbges,
nicht auf d Höhen
hervorbrechen,
befruchten sieden
oberen Lauf der
Thäler nicht; da
die Bge des W Jor-
danlandes ohne
*Wald und Hu-
musdecke sind, so
läuft das Wasser
rasch über die stei-
nigen Abhänge ab
und füllt den mitt-
leren Theil der
Thäler oft unver-
sehens mit gewal- Abb. 38. Gott Samas (Sonnengott).
tigen Wogen an, die leicht Gefahr bringen (Ps 185). Weil sich das Wasser auch häufig
in d Spalten des Gesteins verliert und seinen Lauf in d unterirdischen Höhlen und Gängen
des Gbges fortsetzt, so ist ein perennirender B. im Gbge selbst eine Seltenheit. Der sei
ed-dübe so von Hebron hatte Ende October 1874 noch fliessendes Wasser auf eine Strecke
von 5 km. In d Ebene w und ö vom Gbge führen die Thäler häufig Wasser. Jedenfalls
ist in ihrer Nähe das Wasser nicht tief unter d Oberfläche zu erreichen, im Sand oft
schon durch kleine Gruben 2 Kg 3 16. Etwas günstiger ist es mit d Wasserreichthum
der B. in Galiläa und im O-Jordanlande bestellt. Bes. in diesem halten noch Wälder
das Wasser länger auf d Höhen fest und geben es langsamer an d Thäler ab. I »aller
erhält der *Jordan auch von dort seine Eauptznflüsse, jarmuk und nähr ez-eerlpä
führen beständig Wasser. — B. steht auch für a//L das eig. das Fl-bett. dann
aber auch den Bach oder Fl selbst bedeutet Js 87; Hi (i ir> : Ez6 3; 31 12; .11 1 18; für
nähär = Fl, Strom. 1>. steht irrig Jo 1040; 123.8; 1320 für „Abhänge^ Eli 284.10
für Stollen, Hänge (eines Bgwerks). G
5*
68
Bach Aegyptens — Baden.
Bach Aegyptens wird 2 Kg- 24 7 als S-Grenze des Gebiets genannt, das Ne-
bucadnezar II dein Pharao Xecho von *Aegypten abnahm. 1 Kg 8 65 = 2 Chr 7 8 ;
Nu 345 (Ez47l9; 48 28) erscheint er als S-Grenze Israels am Mitteimer. Jo 15 4 als
S-Grenze Juda"s. Js 27 12 setzt (S dafür Rhinokorura (-kolura) = el-:aris. Daher
ist der B. Aeg. der heutige ivädi eWaris, der aber nur während d Regenzeit Wasser
führt. Vgl. Reland 969 ff. H. Winckler, Gl 1192; KAT3 147 f. sucht den B. Aeg.,
d. h. den nahal musri der KI, in einem bei teil refah (Raphia) mündenden Wädi. G
Baehstädte beruht bei £ Jol7 9 auf einem Irrthum. Die 621 hat richtig:
. . . „herab zum Bach Kana zur Mittagseite des Bachs ; die Städte daselbst sind Ephraims
unter d St Manasses". G
Baechides, s. Makkabäer und Seleuciden. H
Bacchus, griech. Dionysos, der Weingott, Spender der Lebensfreude, dessen
Kultus, weil die schwellende Naturkraft alljährlich dem Tod erliegt, um im Frühling
wieder zu erwachen, einen in d Gegensätzen von Trauer und Lust sich bewegenden,
enthusia>ti>rhen Charakter annahm. Sein Hauptsymbol war neben d Rebe der dem Wein-
stock ähnlich sich rankende Epheu 2 Mk 6 7 ; 3 Mk 2 29. Wie die Juden hier gezwungen
werden sollen, sich am Fest des B., den sogen. Dionysien, zu betheiligen, so will
2 Mk 14 33 Nicanor an Stelle des Tempels ein Heiligthum des B. setzen ; auch Tacitus
Hist. 5 5 und Plutarch S3*mp. 4 5 glauben im Dienste des hehr. Xationalgottes den
Bacchusdienst erkannt zu haben. H
Bachweide, s. Weide und Baum.
Backen, £j äfä, seltner bissei Xu 11 8; 2 Sm 13 8, im Wesentlichen Weiberar-
beit Ge 186; 2 Sm 13 6 — 8; Bäckerinnen 1 Sm 8 13 ; von Männern Ge 19 3 verrichtet.
Das Mehl, mit Wasser angefeuchtet, ward in d Backschüssel {mis'ceret Ex 7 28) geknetet
(lüs Jr 7 18 etc.) zu Teig
(basek Ex 12 39 ; (pvQUfxa
1 Kr 5 6). Gebacken ward
dieser auf trocknem Dün-
ger. Rindermist Ez 4 15,
seltner mit Holzscheiten
1 Kg 17 12 ; Js 44 15 oder
Holzkohle (Ginsterkohle
Ps 1204), in Noth auf Men-
Abb. 39. BackofenderFellachen(Bauern)inPaliistina. Durchschnitt. SChenkoth Ez 4 12. 15. Meist
buk man erst, wenn man eben essen wollte Ge 18 6 etc. ; denn man ass das Brod gern
Irisch Jo. 9 12 und ungesäuert 1 Kr 5 6 — 8. Der Teig ward an d Wände des irdenen
Backtopfs (tannür Lv 11 35) geklebt. Vgl. Ofen und
Abb. 140. 141. Doch buk man auch in d heissen Asche
oder auf heissen Steinen (Abb. 39 und 40täbfm) oder Ble-
chen oder in einer Pfanne (*Kuchen. *Speisopfer). Um das
Gebäck auf beiden Seiten gar zu bekommen, musste
man es umwenden Ho 7 8. Vgl. Brod, Sauerteig, Unge-
säuert Brod. Ofen. Später hatte man auch Bäcker Ho
7 4. 6 ; vgl. Bäckergasse in *Jerusalem. Si
Backofen, s. Backen und Ofen.
Baden, fj täbal, rahas: (S ßccTiri^taS-m Jt 12 8; Xove-
o&«i Su 15, war im heissen Morgenlande ein dringendes
Bedürfniss. Man badete im Fl 2 Kg 5 10, im Quellwasser Lv 15 13, in einer Wanne im
tä&fe
Bäcker— Baln. 69
verschlossenen Hof 2 Sin 11 2 oder Garten Su 15. In d röm. Periode hatten Vornehme
Badezimmer JAqXIV15i3; auch gab es öffentliche Bäder mit Wandelgängen XIX
7 5. Ueber rituelles Baden *Reinigung. lies, wiederholte man gern das Fusswaschen:
nach d Wanderung Ge 18 4; 1 Sm 25 41; bevor man sich zum Essen Lc 7 44; Jh 135
oder Schlafen HL 5 3 auf d Polster streckte. Man nahm dazu einen Waschnapf s/r
rahas Ps 60 10; vmrfjQ Jh 13 5. Auch Händewaschen Hi9 30; Ps 26 6; 73 13 (Bild der
sittlichen Reinigung) wiederholte man gern ; letzteres bisweilen Symbol der Schuld-
losigkeit an einem Vergehen Dt 21 6; Mt 27 24. Gebrauch von *Lauge beim Waschen
Hi9 30; Jr2 22. Vgl. Waschen, Walkmüller. Trauer, Seife, Salben. Si
Bäcker, s. Backen.
Bäckergasse Jr 37 21 Gegend in * Jerusalem.
Baela, Baelath, s. Baala. Baalath.
Baeljada, d. i. Baal kennt [ihn], 1 Chr 147 Sn Davids. 2Sm5i6; 1 Chr 3 8
steht dafür Eljada (den Gott kennt), aus Abscheu vor d Namen Baal, obschon dieser
hier identisch mit Jahwe. K
Baena, £) baianä, Sn Bimmon's aus Beeroth im Stm Benjamin, ermordet mit
seinem Br Bechob (fj rehäb) den *Isboseth. David lässt dafür beide hinrichten
2 Sm 4 2 ff. K
Bär. Der B. war als gefährliches Raubthier bekannt 2 Kg 224, Am 5 19 ist er
mit d Löwen zus.-gestellt. Als bes. grimmig wird die ihrer Jungen beraubte Bärin
öfter genannt z. B. Pr 17 12. Die Species des B., welche heute hauptsächlich im
Libanon und Antilibanus heimisch ist und zur Kreuzfahrerzeit auch noch in Mittel-
palästina vorkam, ist der Ursus syriacus Tristram 48 ; Brehm II 158 ff., von unserem
gew. B. nur durch etwas hellere Behaarung verschieden. Er ist den Herden gefähr-
lich; an Menschen wagt er sich selten. Er liebt bewaldete Striche. So
Baesa, fj ba'sä, Sn Ahia's aus Isaschar, durch d Ermordung *Nadab's zu
Gibbethon und d Ausrottung der ganzen Dynastie Jerobeams I Kg von Israel, regierte
zu Thirza 24 Jahre um 920 1 Kg 15 27 ff. Ueber seinen Krieg mit Juda und d
von *Assa veranlassten Einfall der Aramäer in d n Israel s. 1 Kg 15 16 ff. K
Bagoa, Eunuch des *Holofernes Jt 12 11 ff. Der Name ist persisch = Bigvai. £
*Bigevai Ne 7 19 ; Es 2 14. Vgl. Bagoses JAq XI 7 1. G
Baherumiter 1 Chr 12 (11)33, einer aus *Bahurim. G
Bahre bei £ Ap 5 15 für zQäßßuroc, s. Bett. Si
Bahurim Ort in Benjamin, Heimath *Simei7s 1 Kg 2 8. Er lag nach 2 Sm 16 5 — 12
an einem alten Wege nach Jericho, der über d Gipfel des Oelbergs (2 Sm 15 32) und
durch benjaminitisches Gebiet führte, auf d O-Abhange des Oelbergs (2 Sm 16 1), viell.
nahe am wädi fclra (2 Sm 17 20). Hier wurden Jonathan und Ahimaaz, die Kund-
schafter Davids, in einem Brunnen verborgen 2 Sm 17 15 — 20. — 2 Sm 3 16. Nach C
= *Alemeth, wohl nur Vennuthang. Vgl. ZDPV III 8 ff. ; XIII 101 ff. Aus B. stammte
Asmaveth, Held David's 2 Sm 23 31; 1 Chr 12 (11)33. (i
Baith, Haus, Tempel, ist Js 15 2 £ unrichtig als Ortsname verstanden. Das
hebr. Doppelglied „Er ist nach d Tempel hinaufgegangen und *Dibon nach d Eöhen"
ist gekünstelter Parallelismus für d einfache Aussage „Dibon ist nach d Eöhentempel
hinaufgegangen". Nach d Mesa-Inschrifl hat Kg *Mesa diese Stätte neu gebaut. <i
Baka, I7 bclka, Name eines *Baumes 2 Sm ."> 2:; f. ; 1 Chi- 1 I 14 r. £ ♦Maulbeer-
baum. Ps847£ *Jammerthal. (^
Bala, St in Simeon Jo 19 a. heisst 1 Chr 429 *Bilha und ist viell. mit ♦Baala
in Juda Jo L5 29 identisch. Der Text ist ansicher, vgl. ($5. <■
70 Balaam — Bann.
Balaam, s. Bileam.
Baladan Js 39 1. Vr des Kgs von Babel *Merodach Baladan. G
Balak, Sn Zippor's, Kg von Moab, der *Bileam vergeblich zur Verfluchung Is-
raels dang Nu 22 — 24. Da E Jo 24 n von einem Kampfe B.'s mit Israel redet, so
dürfte der Text von E in Nu 22 ff. nicht mehr vollständig vorliegen (Ei 11 25 folgt
dem verkürzten Bericht, ebenso Mi 6 5). Apc2i4(l. : „welcher den B. lehrte" etc.) geht
auf Nu 31 16. K
Balken, s. Baukunst und Bretter.
Ball. Einige verstehen 2 Mk 4 14 von d Betheiligung abtrünniger Juden beim
Diskuswerfen. Doch wird man die betr. Worte richtiger von einem Signal verstehen,
welches den Beginn der gymnastischen Uebungen durch Anpochen an eine eherne
Scheibe anzeigte. Si
Balsam. Mit diesem Worte hat «£ übersetzt 1) an vielen Stellen das hebr.
scemen, *Salböl, 2) s°n bes. Ge 37 25, *Mastix, 3) pannag Ez 27 17 , ein unbestimm-
bares Product. 4) nätäf Ex 3034, *Storax. Von JAq XV 4 2 und d Klassikern (Plinius
16, 135) ist das Vorkommen der ächten B. -Staude im Jordanthal bei Jericho vielfach
erwähnt. Die B. -Staude, bes. Balsamodendron gileadense, Amyris gileadensis L., wächst
nicht n-er als im s Arabien. Der B. ist ein harziges gelbes Produkt, das in Folge von
Einschnitten oder auch von selbst hervorträufelt und gesammelt wird; es giebt übrigens
verschiedene Arten. Viell. war die Cultur der B. -Staude in Jericho künstlich einge-
führt; doch kaum, wie JAq VIII 6 6 meint, durch Salomo. obwohl in d Aufzählung
der Geschenke der Kgin von Saba 1 Kg 10 10 die besämlm (<5 a^w/uara, V aromata,
£ Specereien) vorkommen und bäsäm, das auch HL 5 1 13 (neben *M3a"rhen, £ Würzen)
nennt, der eig. und mit unserem Worte identische Ausdruck für d zu allen Zeiten
hochgeschätzten und kostbaren arab. B. ist. — Neuere vermuthen unter d B. von
Gilead das aus d Frucht des Elaeagnus angustifolia (*Oelbaum) gewonnene Oel; die
Blüthen des Elaeagnus sind äusserst wohlriechend. Andere (vgl. J. Smith, 178) glauben,
dass der erwähnte B. das Produkt der in N-Afrika, aber auch im Kör vorkommenden
Balanites aegyptiaca, eines stachlichten Strauches mit essbaren Beeren, sei. Aus d
Kernen kann ein Oel gesotten werden, das auch wirklich den Pilgern als B. von
Gilead verkauft wird. Vgl. jedoch Mastix. So
Baiuoth Nu 21 19 f. JE vierte Station Israels n vom Arnon, wohl mit Bamoth
Baal, St Eubens Jo 13 17 zwischen Dibon und Beth Baal Meon, Opferstätte Balak's
und Bileam's Nu 22 41. identisch. Denn nach beiden Stellen lag B. B. n vom Arnon,
nach Nu 22 10 f. unweit d *Gassenstadt (39). Die sehr hoch gelegene Stätte Nu 22 41
lässt an d gebet 'attärüs denken. Zu Jsl5 2 *Baith. G
Bann, fj herem, <£> äväüe/ua, ist urspr ein Weiheopfer an Jahwe als den Kriegs-
gott. Nach altem Kriegsrecht wurden ihm die Einwohnerschaft und die Habe einer
solchen belagerten Stadt gelobt (*Gelübde) und im Fall des Sieges dargebracht,
welche es auf einen Sturm ankommen liess Dt 20 12 — 14; J0620L ; 8 24 f.; Mesastele
Z 11. 12. Menschen und Thiere wurden als Opfer hingemetzelt Lv 27 29 ; Jo 6 17. 21 ;
10 28; 1 Sm 15 21. 33 (Nu 31 7 ff.; Bi 21 11 f. Verschonung von Jungfrauen und Kindern),
Sachen verbrannt Dt 7 25 f., Unverbrennliches, Metalle, verfiel dem Heiligthum Jo 624;
vgl. ^Ii4i3. In Dt 3 7 wird Vieh und Habe als Beute genommen. Wer etwas davon
nahm, verfiel selbst dem Banne, d. h. dem Tode Jo 7 24 ff. ; durch die Steinigung des
Missethäters ward die Gemeinde vom Jahwezorn befreit 11 ff. Doch in der Wirklich-
keit auch mildere Praxis. Jebus wurde verschont 2 Sm 24 21 ff. Als Executionsmittel
für religiöse Vergehen erscheint der Bann zuerst Dt 13 12 — 15, ferner Ki 2048; 21 10 f.
Barabbas— Bart. 71
Nach d Exil wird der Bann zum Ausschluss aus d Gemeinde unter gleichzeitiger Con-
fiskation des Vermi'igens Es 108. So auch im Judenthum der neutestamentlichen Zeit.
s. anoavväytoyoq Jh !):»: 12 42; 16 2; vgl. 1 Kr 16 22. Ueber Unterschiede des Banne>
damaliger Zeit s. Schürer II 362—364. Si
Barabbas — d. h. Sn des Vrs, welchen Vr aber das Hebräerevangelium im
Sinne des Lehrers Mt 23 9 verstand — heisst Mc 15 7. n. 15 = Mt 27 16. 17. 20. 21. 26 =
Lc 23 18. 19 = Jh 18 lo der wegen eines Aufruhrs und Mordes gefangen gesetzte Ver-
brecher, welchen Pilatus bei Mt mit Jesus dein Volk zur Wahl stellte, als es sich
um Begnadigung eines Verbrechers handelte. Nach einigen Zeugen zu Mt 27 16. 17 hätte
auch er Jesus geheissen. H
Barak Sn Abinoam's aus Kedes in Naphthali (Ri 46; nach 5i5 aber gehörte er
wohl Isaschar an). Von *Debora begeistert, nach Ri 5 12 auch persönlich von d Feinden
gereizt, schlagt er mit Hülfe der n Stme den *Sissera am *Kison aufs Haupt Ri 4 6 ff.
Ri 5 l nennt ihn sogar als Mitverfasser des sog. Debora Liedes. K
Barasa steht lMk5 26 £ irrthümlich für *Bozra. G
Bared oder Bered 1) Ort in d Gegend von *Sur Gel6i4. Gildemeister ZDPV
XIV 82 vgl. bärade oder wärade oder ivarrääe eine Tagereise w von el-laris
(= *Bach Aegyptens). Quatremere, Memoire geogr. sur l'Eg. I 53. Hist. des Maml.
1 55. Andere verweisen auf On 299; 145. — 2) Ephraimitisches Geschl 1 Chr8 (7)20. G
Barbar heisst den Griechen jeder Fremdsprachige, daher £ „undeutsch" lKrl4li.
Die Menschheit zerfällt in Griechen und Barbaren, daher £ ..Ungrieche" Rmli4;
Ko 3 n. Vom rinn. Standpunkt aus ist B., wer nicht Römer oder Grieche, so Ap 28 2. 4.
£ „die Leutlein". H
Barjebn Ap 13 6 missverständlich für Barjesus = Sn des Jesus, ein jüdischer
Magier, der sich, um zu prunken, auch Elymas (arab. Weiser) nannte; von P. mit
Blindheit geschlagen 13 7 — n. H
Barnabas, urspr. Joseph oder Joses, ein cyprischer Hellenist aus levit. Geschl.
der sich schon innerhalb d Urgemeinde durch Opferwilligkeit hervorthat und den
Namen Bar Nebua = Sn des (prophetischen) Zuspruchs oder Bar Nebo = Sn des Nebo
erwarb Ap 4 36. 37. Später tritt er als eine Art Mittelsperson zw. Paulus und d Uraposteln
9 27; II22 — 26. 30; 12 25 und als Prophet in Antiochia auf 13 l. Beide unternahmen ge-
meinsam dieApl3; 14 beschriebene Missionsreise, erscheinen dann als Anwälte der
gesetzesfreien Heidengemeinden auf d Apostelconcil in Jerusalem Ap 15 2 — 30 = Ga
2 1.9. Erst in Antiochia Ap 15 35 folgt B. dem Rückzug des Petrus Ga 2 13, verun-
einigt sich mit Paulus auch wegen des Marcus Ko 4 10 und geht fernerhin seine eignen
Wege, zunächst nach Cypern Ap 15 36—39, gewissen Maximen des Paulus dabei aber
immer treu bleibend 1 Kr 9 6. Die Sage lässt ihn später bald in Alexandria, bald in
Rom und Mailand wirken. H
Barsabas, s. Joseph 3 und Judas S. H
l>arsillai 1) ein reicher Mann zu Roglim in Gilead, der David während d
Flucht vor Absalom in Malianaim kräftig unterstützte 2 Sm 17 27; 1 Kg 2 7 und später
zum Jordan zurückführte, eine Versorgung in Jerusalem aber altershalber ablehnte
2 Sm l'.i.n ff. — 2) Ahnherr eines nach d Exil nicht anerkannten Priestergeschl, der
als Eidam des B. dessen Namen führte Es 2 61 ff. ; Xe 7<;3 ff. K
Bart. Mau liess den 15. I) mftän, bes. den Lippen- und Kinnbart i) säfäm,
lau-- wachsen. Kultische Ausschneidungen des B. (p?ä, vgl. Jr925) wurden spater
verboten Lvl927; 215. — Nach alter Sitte nah Abscheren des B. 2 SmKUf.:
. I s 7 20 ; Jr4837, Zausen desselben Js 50 6 als entehrend. Man salbte den B. Psl332
72 Barte — Basan.
und flocht ihn künstlich. Vgl. die ass. Barttracht Abb. 22. 115. 136. Ueber Küssen
des B. s. Kuss. Sonst *Aussatz, *Priester, *Trauer, *Messer. Si
Barte (grosse Axt) £ Ps 74 6 für Tcelappöt. S. Hammer, Axt. Si
Bartholomaeus, d. i. Sn des Tholmai (Ptolemäus), einer der synopt. Zwölfapostel,
dessen eig. Namen man zuweilen in d Johanneischen *Xathanael wieder zu erkennen
glaubt. H
Bartimaeus heisst nur Mc 10 46 der Blinde von Jericho : ein zum Eigennamen
gewordenes Patronymieum wie Bartholomäus. H
Baruch (d. i. „gesegnet"), Sn Neria's, der vertraute Gehilfe des Propheten
Jeremia Jr 32 12 ff. Die>?er diktirte ihm 605 vor Chr. seine früheren Orakel, und
Baruch las sie auf des Propheten Geheiss dem Volke vor : er musste sich deshalb
vor d Zorn Jojakhns verbergen, schrieb aber nach Verbrennung der ersten Eolle
durch Jojakim die Orakel nochmals auf Jr36;45i. Nach d Zerstörung Jerusalems
wurde er von d Pest des Volks, welches ihm grossen Einfluss auf Jeremia zuschrieb
Jr 43 3, mit nach Aegyplen geschleppt 43 6. Nach d aper Buch B. hätte B. im 5. Jahre
des Exils von Babjdonien aus eine Mahn- und Trostschrift an d in Judäa Zurück-
gebliebenen gesandt. K
Baruch, Buch des. Das aper Buch B. lässt den B. im Widerspruch mit d
beglaubigten Geschichte in Babylon verweilen. Streitig ist, ob es urspr hebr. oder
griech. geschrieben war. Jene Annahme gilt wahrsch vom 1. Theil (Sündenbekenntniss
der Exulanten), weniger sicher dagegen von d unabhängigen Stücke 3 9 — 5 9 (Be-
lehrung und Trost für d gebeugte Volk). Die Existenz von Da ist vorausgesetzt. In
unseren Bibelausgaben ist als Kap. 6 noch ein. auf keinen Fall erst aus d £} übersetz-
ter Brief des Jeremias an d bab. Exulanten beigefügt, eine Declamation gegen d Un-
gereimtheit des Götzendienstes. Commentare von Fritzsche (1851), Keusch (1853),
Kneucker (1879), Daubanton (1888), Euthstein (1900). H
Basan. £j hab-bäsän, bedeutet nach d arab. Wörtern batne, batane und betene
wahrsch eine steinlose, fruchtbare Ebene. <5 {>) yh) Baaäv, Baoavtlng, Buauvlziq; Jo-
sephus und On Buxavaia, Baravsa. Die Angaben über d von S her fortschreitende Er-
oberung des O-Jordanlandes Nu 21 21—35; Dt 2 24—3 10 (vgl. Jo 13 8 — 12; 12 4 f.) lehren,
dass B. ein Gebiet im n Drittel des O-Jordanlandes gewesen ist. Dt 3 8 ff. wird Gi-
lead als s Grenzland, der Hermon als X-Grenze genannt ; der Zusatz bis Salcha und
Edrei bezeichnet die Grenzorte im 0 und W. Nach Jo 13 11 f. und 12 4 f. lag B. ö
von *Gesur und *Maecha, so dass sich diese „mitten in Israel" befanden Jo 13 13, nach-
dem B. von Israel besetzt war. Im ( > ist die Grenze eine natürliche, das zerklüftete
Lavagebiet der Ledschäh und das Haurän- oder Drusengebirge (gebel haurän oder
geb. ed-drüz) : ebenso im S, nämlich die Steppe el-hamäd und die sumal-Rügel. Aber
im W und N sind die Grenzen nicht so fest von d Natur gezogen ; daher wird B.
Jo 12 5 bis nach Gilead hinein. Dt 33 22 bis an d Jordanquellen hin ausgedehnt. Viell.
liegt in 1 Cur 5 23 ein engerer Sprachgebrauch vor. nach dem B. nur den s Theil des
Gebiets dem Hermon gegenüber bezeichnet. Mit Gilead zus. bezeichnet es das israe-
litische 0- Jordanland 2 Kg 10 33 : Mi 7 14.
Die ..steinlose, fruchtbare Ebene- ist die heutige nulra, d. i. ..Senkung, Ver-
tiefung". Ihre Grenzen im 0 und S sind die oben genannten, nach W erstreckt sie
sich bis an d nähr el-lallän, nach X bis an d Ort es-sanamen. Ihr roth-brauner
Boden ist verwitterte Lava aus d Kratern des Haurangebirges, daher sehr fruchtbar
(Weizen), aber arm an Baumwuchs. Die Gegend im X der nulcra, die auch zu d
alten B. gerechnet wurde, heisst heute el-gedür ; sie ist von gleicher Beschaffenheit,
Baschama — Bauen, Baukunst. 73
aber weniger angebaut. Das Gbge B.'s, den *Zalmon, das Giebelgbge Ps 68 15 — 17
(£ gross Gbge) hat Wetzstein in d giebelartigen Gipfeln des Haurangbges wiederer-
kannt. Die Eichen B.*s Js2i3; Ez27 6; Sa 11 2 haben wohl nicht in d trocknen
nufyra, sondern an d Abhängen des Haurangbges und im W an d Grenze desDschölän
gestanden, wo es noch heute sindjän- und ballftf-'Eichen giebt. Im AT liest man von
d schönen Weizen B.'s nichts, wohl von seinem trefflichen Vieh Am4i; Dt 32 14;
Ez39i8; Ps22i3. Viell. hat die Hochebene damals weniger unter d Pfluge gestanden
(Jr50i9; Mi 7 14). Löwen und Panther Dt 33 22; HL 4 8 sind jetzt verschwunden.
Vor d Eindringen der Hebräer hatte sich der Amoriter *Og B. unterworfen,
sein Reich Jol3iif. zerfiel nach d Siege Israels bei *Edrei Nu 21 33 ff.; Dt 3 l — ll.
Die Zuweisung des Landes an O-Manasse durch Moses Dt3i3; Nu 32 33; Jol330f. ;
22 7 bezieht sich wahrsch auf d Einwanderung der manassitischen Geschl Machir, Jair
und Nobah in d Kgszeit Nu 32 39. 41 f. In d Kriegen gegen d Aramäer ging B. Israel
verloren 1 Kg 22 3 ff. ; 2 Kg 8 28 f.; 10 32 f., wurde von Jerobeam II wohl wiedererobert
2 Kg 14 25, aber durch Thiglathpileser III dem ass. Reiche einverleibt 2 Kg 15 29. Im
2. Jhdt vor Chr. gehörte das eigentliche B. den *Nabatäern, später zu d Reichen
Herodes des Gr., Herodes Philippus' und Agrippa's IL Vgl. Wetzstein, Das bata-
näische Giebelgebge 1884; Guthe in ZDPV XII 230 ff. ; Schumacher, Das s Basan
1897 (= ZDPV XX 67 ff. mit Karte). G
Baschama, richtiger Baskama, nach lMkl3 23 (JAqXHI6 6 Baska) der Ort
in Gilead, wo *Tryphon den Mk Jonathan tödten liess. Nach Furrer ZDPV XII 151
= teil bä:ük am wäd dscharamäja in Dschölän ; wenig wahrsch. G
Basek, s. Besek.
Basilisk ist bei £ die Schlange scefa' oder sif'öni Js 11 8; 14 29; 59 5; Jr 8 17
(dagegen Pr 23 32 Otter), s. Schlange No 6; 7. Da nicht sicher ist, was für Schlangen
unter jenen hebr. Namen zu verstehen sind, griff £ nach d Basilisk, der bei Griechen
und Römern ein fabelhaftes schlangenähnliches Scheusal bezeichnete. Die Nichtexi-
stenz desselben hat erst die neuere Zoologie nachgewiesen. Vgl. Bochart LU 182. So
Basmath, Wb *Esau's, nach Ge 26 34 P Tr des Hethiters Elon, Ge 36 3 Tr
Ismaels (wohl einfache Verwechselung mit Mahalath 28 9), Mr Reguel's und der von
ihm stammenden edomitischen Geschl 36 13. K
Bath, s. Masse: Hohlmasse.
Bathrabbim HL 7 5 übersetze: „Am Thore der volkreichen" (St *Hesbon). G
Bathseba, Tr Eliams, Wb des Hethiters *Uria, von *David verführt und nach
Urias Tode geheirathet, Mr Salomo's 2 Sm 11 2 ff. ; 12 24. Auf Nathans Anstiften er-
wirkt sie bei David klug die sofortige Erhebung Salomos zum Kge (gegen *Adonia)
1 Kg 1 n ff. Ihre Fürbitte bei Salomo für Adonia bringt letzterem den Tod 2 13 ff. K
Batli-Sua, Tr Ammiers, steht 1 Chr 3 5 statt *Bathseba. K
Bauen, Baukunst. Bauen (bänä) ist im AT jedes Aufschichten von Steinen,
zu Viehhürden Nu 32 16 ; Mi 7 n, zu Altären Ge 8 20, Wällen Ez 4 2 (*Belagern) u. dgl.
An d * Wohnungen der älteren Zeit gab es wenig oder nichts in unserem Sinne zu
bauen (Abb. 212 und *Höhle). Die Errichtung der kümmerlichen Hütten aus Lehm
Hit 19 (*Lehmhäuser), aus an d Luft getrockneten Thonziegeln l'benvm Js9 9, die
man durch Stroh etwas haltbarer machte Ex 5 7. n f., wobei feuchter Lehm als Mörtel
diente Gell 3, kann man wohl ebenfalls kaum mit d Bezeichnung „bauen" beehren.
Von wirklichen Kunstbauten aus Backsteinen finden wir nur in Moab Spuren; vgl. Kir
Hareset. Ueber bab. Backsteinbauten s. Ziegel. Freistehende Eäuser aus Bruch-
steinen zu errichten, haben die Hebräer erst sei! Ihivid und Salomo von d l'liöni-
74
Bauer— Baum.
kern gelernt (vgl. Guthe ZDPY V 342 — 344), welche auch die Prachtbauten in Jeru-
salem ausführten 2 Sm 5 11 ; 1 Kg' 5 6. 18 ; Es 3 7 ; 1 Chr 14 l. Die jüdischen Baukünstler
des P in Ex36i sind Erfindungen der patriotischen Phantasie. Die späteren Bau-
werke des Herodes sind von grieeh. Baukünstlern hergestellt JAq XV 8 1 ; 9 4 — 6 u. a.
lieber d Ausführung und Einrichtung der Prachtbauten s. Steine, Steinmetz, Zimmer-
mann, Palast, Tempel; über die der Wohnhäuser s. Wohnungen. Si
Bauer, s. Ackerbau.
Baufeld £ Jr 4 26 = bebautes Feld, für £} harmel = *Garten. G
Baum, £} 'es; doch ist schon zu Ge2 zu bemerken, dass unter 'es ebenso auch
die Gesträucher mit inbegriffen sind. Ein allgemeinerer Ausdruck, der augenschein-
lich im Ggens zu d niedrigeren Gewächsen Bäume und Sträucher umfasst, ist slah
Ge 2 5, (5 Xüqov, V virgultum, £ Baum. Es ist fraglich, ob dieses Wort Ge 21 15
(<5 ilärrj, Darbor) und Hi30 4. 7 (£ Busch) nicht, wie im Arab., in engerer Bedeutung
zu fassen ist und zwar als ein niedriger Wüstenstrauch Artemisia (s. Low 78; 421).
Eine Uebersicht über d in d Bibel genannten Bäume und Sträucher giebt folgende
Tabelle, die in d 4. Columne unter £ alphabetisch geordnet ist:
Von Nutzhölzern und Sträuchern kommen vor:
*7
<S
V
£
Bemerkgen.
n?.dxavoq
Ahorn
Platane
esel
UQOVQa
nenras
Bäume, Hain
Tamariske
te'assür
Buchsbaum
s. d. A.
oerez
XEÖQOq
cedrus
Ceder
beröt
xvnaQiaooq
cypressus
Cypresse
hobnhn
Symm. eßevoq
(dentes) ebenini
Ebenholz
almugglm
{gvla) TtsXsxrjxa
(ligna) thyina
Ebenholz
unsicher
elön
ßälaroq, öpvq
quercus
Eiche
lüs
(gäßöoq) tcapvlrn
(virga) amygdalarum Heide
Mandel
'ar'är
dyQOvgvQi'atj
myrica
Heide
Wachholder
///nur
Xevx?]
populus
Linde
Pappel
czräh
xsöqoq Aißüvov
cedrus Libani
Lorbeerbaum
unsicher
hadas
IAVQOIV)}
myrtus
Myrte
berös
xvnÜQiaooq nlxvq
abies
Tanne
Cypresse
elä
bisw. z£Q£ßiv&oq
terebinthus
Terebinthe
(Cplov) Qvivov
(lignum) thyinum
Thinenholz
Citrus
rotem
Qa&g.tv
juniperus
Wachholder
Ginster
'"räbcl
ixtu (u. a.)
salix
Weide
viell. Art
Weisspappel
Von
Obstbäumen und
Sträuchern, sowie deren
Früchten kommen
folgende vor:
3
<S
V
£
Bemerkgen.
tappüah
fif/Xov
malus
Apfel, A.-Baum
botnim
Ttptßiv&oq
terebinthus
Datteln
Pistacien
f'enä
GVXOV
ficus
Feige , Feigen-
baum
rimmön
QV&
malogranatum
Granate
lüs
{(i&ßöoq) xuqvivi]
(virga) amygdalina
Hasel
Mandel
larmön
n/.üxavoq
platanus
Kastanie
Platane
pagghn
Skvvd-ot
grossi
Knoten
kleine Feigen
Baumeister — Beeroth.
75
5
<S
V
sC
Bemerkgen.
saked
afxvyöaXov
amygdalus
Mandel. Mandel-
baum
fXVQOV
mortis
Maulbeere
sikmöt
OVXÜflLVOQ
morus
Maulbeerbaum
Sycomore
belcä~nn
x?.av&tu6q
pyrus
Maulbeerbaum
unsicher
egöz
XUQVOV
mix
Nuss
zajit
iXcüa
oliva
Oelbaum
('es) Sternen
ur/.cc) «vTCaglaaiva
i ligna) olivarum
Oelbaum
Elaeagnus
tämär
<l oiri'c
palma
Palme
So
XfQÜTl«
sililquae
Treber
Johannisbrot,
G
G
vgl. Baalatb Beer Ramath
G
Baumeister bei £ Js49i7, wo fj bänajik = .deine Snei; ausspricht. 1 Kr 3 10
für u.Q/irty.xü)v, He 11 io für Ttyvlx^q,. S. Palast. Bauen. Si
Baumwolle kommt bei £ nirgends vor; es ist jedoch sehr leicht möglich, dass
unter ..*Lein. *Leinwand- bisweilen Baumwollenzeug zu verstehen ist. In Er 1 6 steht
das Fremdwort Tcarpas" (£ rothe Tücher) ; doch auch von diesem Worte gilt, was von
d Benennungen der *Leinwand gesagt wurde. So
Bausteine, s. Bauen. Steine, Palast, Wohnungen, Säge.
Bazekath Jo 15 39, Bazkath 2 Kg 22 l, richtiger Bozkath, St Juda's in d Se-
phela, Heimath der Mr des Josia. Unbek.
Bazra £ Js63 l: Jr 48 24 für *Bozra.
Bealoth Jo 15 24 St Juda's im Negeb, unbekannt ;
Negeb Jo 19 8 unter *Baala 3.
Bean 1 Mk 5 i f. ; griech. Baiäv, ein arab. Stm im 0 des Todten Meeres , an
dem der Mk Judas den Bann vollstreckt. Der Name findet sich als bajdu in Hamäsa
ed. Freytag 505 5 und Buhäri (Bulaker Ausg.) I 208 14. G
Becher, s. Trinkgefässe.
Becken, s. Kochen, Krug, Opfergeräthe, Musik.
Bedan nach 1 Sm 12 n einer der sogen, kleinen *Eickter. wahrsch verstümmelt
aus *Abdon. K
Bedellion. Was 13 bdölah bedeutet, hat schon (S nicht mehr recht gewusst,
da sie es Ge 2 12 mit itv&Qai-, Xu 11 7 mit xQvarakloq wiedergiebt: V bdellium. An
d ersten Stelle wird gesagt, dass bdölah in *Hevila sich finde ; an d zweiten wird das
*Manna mit Bedelliumkörnern vgl. Auch noch neuere Ausleger rathen auf kostbare
Steine oder Perlen ; wahrsch aber hat man an das wohlriechende, durchsichtige, meist
gelbliche Harz zu denken, das die Griechen und Römer unter d Namen ßöeXXa und
ßdi'/./.iov, bedellium kannten. Dasselbe stammt von einer Balsamstaude (Balsamoden-
drum), die in Afrika, Arabien. Bahylonien, Bactrien (woher nach Plinius 12:;:) das beste
bedellium kommt) und bes. auch in Indien wächst. Höchst wahrsch ist auch der Name
bdölah ein Fremdwort,
Beelzebub las und erklärte schon Hieronymus den Mc 3 22; M1 10 25; 12 24. 27:
Lc 11 16. 18. r.) stehenden Namen des „Obersten der Teufel" Mt934. Das wäre der
Fliegengott zu *Ekron 2 Kg 1 2. 3. Besser bezeugt ist aber Beelsebul, wohl der phöni-
zische Sonnengott als Herr der (himmlischen) Wohnung, wofern nicht eine rein laut-
liche Umformung vorliegt. S. Baal. II
Beeroth (..Brunnen-) gehört nach Jo 9 17 zu d kanaanitischen (hewitischen) St,
die sich von Israel Vertrag und Leben zu erringen wussten, wurde jedoch von seineu
76 Beerseba— Beheinoth.
Einwohnern, die nach *Gethaim flüchteten, vor cl Benjaminiten geräumt 2Sm43.
B. wurde zu Benjamin gerechnet 2Sm4 2: J0I825. Es war die Heimath der Mörder
Isboseths, des Baena und Rechab 2 8m 4 2, sowie des Xaharai, eines davidischen Hel-
den 2 Sm 23 37 : 1 Chr 12 (11) 39. Es wurde nach d Exil wieder von Juden besiedelt
Es 2 25 : Xe 7 29. B. lag nach On 233 unterhalb Gabaon (*Gibeon) 7 rM von Jerusalem
am Wege nach Nikopolis (= 'amwäs; Xeapolis On 103 unrichtig nach Reland 501).
Da der alte Weg von Jerusalem nach W über Gibeon, Bethhoron ( JBj II 19 1. 7) ge-
meint ist, so nnisste B. 1 rM w oder nw von Gibeon (= el-{ßb) gesucht werden. Eine
solche Lage passt besser zu d Beihenfolge, in der B. genannt wird Jo 9 17 ; 18 25, als
die Lage von el-bire (etwa 11 rM n von Jerusalem) bei beün, das nach Bob II 347
gew. für B. ausgegeben wird. G
Beerseba. Bersaba. Berseba — (5 in d Ge (pq£uq rov oqxov, öqxio{iov, sonst
BrtQGußd — angesehene Kultusstätte Am 5 5: 8 14, die durch einen von Abraham ge-
pflanzten Baum Ge 21 33 und einen von Isaak gebauten Altar Ge 26 25, auf dem Jakob
geopfert hatte Ge 46 1, ausgezeichnet war. Der Brunnen war zw. Israel und d Phi-
listern streitig; Israel berief sich darauf, dass er von Abraham Ge2l30 oder Isaak
Ge 26 32 f. gegraben und von Abimelech durch beschworenen Vertrag an d Erzväter
abgetreten worden sei. Die St Ge 26 33 lag an d S-Grenze des fest besiedelten Ge-
biets 2Sml7ii; 2 Chr 19 4: Xe 11 27.30 und zählte vornehme Gschl zu ihren Bewoh-
nern 2 Kg 12 1. On 234 ; 103 kennt B. als grosses Df, 20 rM = 32 km s von Hebron,
mit röm. Besatzung; heute hirbet blr es-seba' 48km von Hebron an d N-Seite des
ivädi es-seba1 mit drei Brunnen, die seit 1897 durch einen Schech der 'Azäzinie-Be-
duinen neu in Stand gesetzt sind und von d Beduinen gegen Steuer zum Tränken
ihres Viehs benutzt werden. MuNDPV 1899 30. 62 f. G
Beesthra, fj be'estrcl für bet 'esPrä, gersonitische Levitenst in O-Manasse
Jo 21 27, nach 1 Chr 7 71 (6 56) = *Astharoth. G
Begraben. In Israel wurden die Toten begraben, d. h. nicht in d Erde ein-
gegraben , sondern in d Grabkammer des Erbbegräbnisses gelegt Ge 23 4. Das Ver-
brennen 2 Chr 16 14 ; 21 19 ; Jr 34 5 bezieht sich nur auf die neben d Leiche aufgehäuften
Bäucherstoffe. Leichenverbrennung fand nur in Pestzeiten Am 6 10 oder als Verschär-
fung der Todesstrafe Js 66 24 statt. Zu 1 Sm 31 12 vgl. Klostermann. Sonst ist Ver-
brennung als Todesstrafe Lv 20 14 : 21 9 üblich. Unbegraben liegen bleiben ist schreck-
lichstes Schicksal 2 Sm 21 10 ff. ; Jr7 33; 16 3 f.; 1 Kg 14 11. Nach d Exil galt es als
fromme Pflicht. Volksgenossen zu beerdigen To 1 20 f. ; 2 2 ff. ; vgl. Mt 14 12. In alter
Zeit begrub man erst nach längerer Todtenklage Ge23 2f. ; vgl. 50iff. Xach d Exil
veranlasste die Scheu vor verunreinigender Leichenberülirung Xu 19 11 ff. schnelles Be-
graben To 811; Ap5 6. 10. Dem auf offner Bahre (mittä, oöqoc Lc 7 14 : vgl. Sarg)
getragenen Todten (die Träger vgl. Berachot 3 1 scheinen in späterer Zeit gedungene
gewesen zu sein) folgte man weinend 2 Sm 3 31 ; Lc 7 12 nach. Bisweilen fanden grosse
Prozessionen Hi 21 33 statt hinter prachtvollen Bahren her 2 Chr 16 14 ; JAq XVII 8 5.
Die äg. Bestattungsweise des Einbalsamirten Ge 50 2 in einer Holzlade Ge 50 26 ist
sonst in Israel unbekannt ; ebenso das Begraben mit Waffen Ez 32 27. Der Todte
wurde, mit Gewändern umhüllt Si38i6; Mt27ö9; JI1II44; 20 6 f., offen in d Grab-
nische gelegt ; daher die nachträglichen Salbungen der Leichen Lc 24 1 : Mc 16 1 ; 14 8.
Sonst s. Grab, Trauer, Trostbecher, Salben. Si
Beheinoth. Die Beschreibung des B. als eines Biesenthieres rindet sich Hi 40 15 ff.
Unzweifelhaft ist unter d B. das Nilpferd Hippopotamus amphibius (Brehm HI 570;
Tristram 50) zu verstehen. Man hat zwar keine Spur dieses Thieres in Asien ge-
Beil — Belagern. 77
funden; im Nil dagegen kam es. wie wir aus d äD und Berichten wissen, häufig vor
und wurde erst allmählich aus Unterägypten, später auch ans Oberägypten verdrängt.
Nach d treffenden Schilderung zu schliessen, in der bloss die Erwähnung der auffallend
dicken Haut fehlt, hat der Dichter von Hi 40 15 ff. das Nilpferd irgendwo gesehen und
einen tiefen Eindruck von d gewaltigen und überaus starken Thiere erhalten. Unter
(1 Schwerte, mit welchem Gott das Nilpferd ausgestattet hat (so ist 14 zu übersetzen),
sind die riesigen Schneidezähne zu verstehen, mit denen es das Gras wie mit einer
Sichel abweidet. 24 ist ironisch gemeint: Nun fang ihn einmal, so dass er zusieht,
Mit Sprenkeln durchbohre man seine Nase : das ist unmöglich. Bei d alten Aegyptern
wurde die Jagd auf d Nilpferd eifrig betrieben, wie aus d äD hervorgeht. Vgl. Bo-
chart DI 705 ff. So
Beil. s. Axt.
Bei Js46i: Jr502; öl 44: Bl: Ba6 4i i>t urspr nur ein Beiname Marduk's
(*Merodach's). des St-Gottes von*Babel, mit d Bedeutung „Herr" (bab. belu = & ba'al),
ein Beiname, den man Marduk um so lieber beilegte, als sein Kult gerne als die Fort-
setzung des alten, im AT nicht erwähnten. Bel-Kultes von Nippur betrachtet wurde.
In späterer Zeit wurde dann B. geradezu als Eigenname für Marduk gebraucht und
verdrängte schliesslich den letzteren Namen fast völlig. Auch Jr502 ist unter B.
neben Merodach wohl kaum eine von Merodach verschiedene Gottheit (etwa *Nebo)
zu verstehen, sondern es liegt wohl nur entweder eine Differenzirung aus stilistischem
Grunde oder eine Ungenauigkeit von Seiten des hehr. Autors vor. Z
Bei zu Babel, s. Daniel.
Bela, £} bcela', 1) Gel4 2 alter Name für *Zoar. — 2) Geschl des Stmes *Ben-
jamin. Ge46 2i: Nu 26 38: 1 Chr 8 (7) 6 ff. : 9 (8)1 ff. an erster Stelle genannt. G
Belagern. fthCuiü Bi9so. In seiner beduinischen Periode konnte Israel nicht
daran denken, befestigte St zu belagern Dt 1 28. Plötzliche verrätherische Ueberfälle
Ge 34. mitten im Frieden Ei 18 7. 27 f. oder unter Beihülfe von Ueberläufem Ei 1 23 — 25.
waren die einzigen Mittel, ^Festungen zu erobern. Später lernte man etwas kanaani-
tische Kriegskunst und suchte durch Verbrennung der Thore in d festen Thürme ein-
zudringen Ei 9 48 f. 52. oder durch Aufschüttung eines Erdwalls (*Schutt) 2 Sm 20 15 an
d St-Mauer heranzukommen. Von diesem Damm aus versuchte man entweder einen
Leitersturm (Abb. 41), oder man unterwühlte die Mauern Jr5l58, bis eine Bresche
entstand oder man jene umwerfen konnte 2 Sm 20 15. Dieshiess: hiUcihem 2 Smll20;
Dt 20 19. Die Vertheidiger warfen Steine auf d Feind Ei 9 53 oder schössen mit Bogen
2Smll20, bisweilen Brandpfeile Es7i4: Eph6i6. Später hatte man auch eine Fe-
stungsartillerie in d Schleudermaschinen 2 Chr 26 15. Von Assyrern und Babyloniern
lernte man (obwohl wahrsch nur sehr unvollkommen) künstlichere Einschliessungswälle
anlegen bänä däjek 2 Kg 25 1; Ez4 2, band mäsör (eine Gegenfestung bauen, s. Boll-
werk) Dt 20 19 f.: Js29 3, wobei in d sehr unmilitärischen Dt. a. a. 0. die Schonung
der Fruchtbäume empfohlen wird. AVie bei d röm. circnmvallatio ward mit d Erdwall
die Errichtung von Thürmen verbunden Js 29 7. Nach Lc 19 43 bauten die Römer
auch Palissadenwälle mit Erdausfüllung (s. Grimm unter x&Qa§> £ Wagenburg). Zur
Erschütterung der Mauer wurden auch Sturmböcke MnmEz42; 21 271221 angewandt
(Abb. 42). Zu lMkll20 w/avcä noXlai (£ Bollwerk und Geschütz 1 vgl. Wahl s. v.
Das Einschliessen einer Festung (obsidio), um sie auszuhungern 1 Kg 2227; 2 Kg 627;
Js3O20 wird durch sür 'al 2 Kg 6 24 f. ausgedrückt, das Erobern durch lakad Jo82i,
tafas 2 Kg 16 9. Ueber d Behandlung erstürmter Festungen s. Bann. Vgl. Ad. Biller-
beck, Festungsbau im alten Orient 1900. . Si
78
Belaiter — Benaja,
Belaiter Xu 26 38 Glieder des benjaminitisehen Geschl *Bela. G
Belial, $ belijjä'al, d. i. Nichtsnutzigkeit, Verderbtheit, meist (z. B. 1 Sm 1 16 ; 2 12 ;
25 17) mit „lose, heillos, nichtswürdig, böseu etc. umschrieben, wurde in d jüd. Litte-
ratur der letzten Zeit vor Chr. (meist in dFormBeliar; so auch 2 Kr 6 15) Name des
*Satans. Darauf beruht die (irrige) Uebsetzg £ Dt 1313; 15 9; 2Sm22s (Psl8ö);
2 8m 23 6; 2 Chr 13 7. K
Belina Jt?3. (5 7 3 Belmai'n, 83 Balamon = *Jibleam. G
Abb. 41. Eroberung der Burg von Askalon unter Ramses II.
Belsazar, kschriftl. Bel-sar-usur, nach Da 5 1 ff. ; 7 1 ; 81 Name des letzten Chal-
däerkgs, nach d einheimischen bab. Quellen genauer Sn und Mitregent des letzten
Kgs Nabünaid (Nabonid) und Befehlshaber des bab. Heeres. Die Ermordung B.*s
in Babylon Da 5 30 scheint auch an d verstümmelten Stelle der Nabonidannalen Col III 23
berichtet zu werden. Z
Beltsazar, s. Daniel.
Benaja, Sn Jojada's ausKabzeel in Juda, berühmter Held unter David 2 Sm 23
20 ff. und Anführer der Leibwache 2 Sm 8 18 ; 20 23. Als solcher ermöglicht er die Er-
hebung Salomos auf d Thron statt Adonia's lKglSff. und wird nach d Hinrichtung
Benhadad — Benjamin.
79
Joabs 2 34 (vgl. 46) Feldhauptniann 2 35. Verschieden von ihm ist B. von Pir(g)athon,
ein anderer Held Davids 2 Sm 23 30. K
Benhadad Name anscheinend dreier verschiedener Kge von *Aram (Damaskus)
1) B. I, 1 Kg 15 18 ff., Zeitgenosse Assa's von Juda und Baesa"s von Israel. — 2) B. II,
Zeitgenosse Ahab's von Israel, mit demselben abwechselnd in Feindschafts- und Bundes-
verhältniss stehend lKg20; 22; vgl. 2 Kg 6, identisch mit d kschriftl. Bir-'idri
(oder Hadad-'idri ?) genannten Kg- von Damaskus, dem Gegner Salmanassar's IL —
3) B. III, nach 2 Kg- 13 24 f. Name des Snes Hasael's, viell. aber identisch mit Mari" der
assD. — Die Trennung von B. I und B. II in zwei verschiedene Kge ist viell. auf-
zugeben. Vgl. Winckler, ATU 60—76 und Gl I 144—155. Z
Ben Hiiinom. s. Hinnom.
r//(7
Abb. 42. Belagerung von Lachis durch Sanherib.
Benjamin, £j Sn der rechten [Hand], d. i. des Südens, Sn Jakobs und der Rahel,
nach Ge 35 16 ff. (wo B. als „Sn des Glückes" gedeutet wird) s von Bethel geboren,
als leiblicher Br Josephs vielfach in dessen Geschichte verflochten (Ge 42 20 ; 43 ir> ff. ;
44 12 ; 45 14), aber schon Ge 46 21 ff. als Ahnherr zahlreicher Geschl gedacht.
Der Sinn vonGe35i6ff. dürfte sein, dass derStm B. sich erst in Kanaan vom
Stm Joseph (vgl. 2Sml9 20, wo sich Simei noch zum Hause Joseph rechnet) losgelöst
und im S desselben kanaanitisches Gebiet für sich erobert hat. Die Tapferkeit der
Benjaminiten (das einzelne Glied des Stmes heisst bm j'tnuü oder blos jimni) be-
zeugt Ge49 27, ihren Ruhm als Schleuderer Ri20i6. Nach Ri 19 — 21 wäre der Stm
wegen einer Schandthat der Bewohner von Gibea in der Richterzeit von den anderen
Stmen bis auf 600 Mann ausgerottet und nur durch besondere Massregeln (21 14. i9ff.)
wieder mit Wbern versorgt und so erhalten worden. Doch ist der geschichtliche
Kern des jetzigen (sehr späten) Berichts nicht mehr zu ermitteln. Seine Glanzzeit
80 Benjamins Gebiet — Bergaltar.
Latte B. unter *Saul als dem ersten Volkskg in Israel. Xach dessen Tode wurde der
Bürgerkrieg mit Juda hauptsächlich von B. ausgefochten 2 Sm 2 15. 25. 31: 3 19. Dass
sich B. nach Isboseths Tode nur grollend David unterwarf, bezeugt der Hass *Simei's
2 Sm 16 5 ff. und der Aufstand des *Seba 20itr. Xach d Reichsspaltung gehörte B.
bis auf ein kleines Gebiet, in welchem sich Juda behauptete, zum n Reich (vgl. 1 Kg
1136: 12 20 etc.). Erst der Dst und die noch späteren Erzähler lassen ganz B. an
d s Beich fallen (1 Kg 12 21 ff. etc.: vgl. Esl5: 4i etc.). Ueber Paulus als Benja-
miniten s. Ein 11 1; Ph 3 5. K
Benjamins Gebiet war nicht gross. Die S-Grenze Jo 18 15 — 19 entspricht zum
Theil der N-Grenze Juda"s Jo 15 5 — 9. die X-Grenze Jo 18 12 f. zum Theil der S-Grenze
Ephraims J0I61 — 3.5; die S-Grenze schliesst Jerusalem ein. die X-Grenze Bethel.
Im W bezeichnen das untere Beth Horon und Kirjath Jearim die Grenze, im 0 die
X-Spitze des Todten Meeres und der Jordan Jericho gegenüber. Die Ausdehnung
des Gebiets beträgt von X nach S etwa 40 km, von 0 nach W etwa 50 km. Die
Umgebung von * Jericho war fruchtbar, der ü Abhang des Gbges unwirthlich mit Aus-
nahme des wasserreichen wääi fära, das Hochland wasserarm und wenig ergiebig,
von W und X her schwer zugänglich, daher die Heimath kriegerischer und raub-
gieriger Leute (Ge 49 27 ; Ei 20 16). Jo 18 zählt zwölf St in d ö Hälfte 21—24 und
vierzehn St in d w Hälfte 25 — 28. Die Darstellung Jo 18 11 — 28 rührt von P her.
enthält jedoch ältere Angaben und soll gewiss für d vorexilische Zeit gelten. Zu d
politischen Verhältnissen, die sich nach d Theilung des Reichs herausbildeten, passen
die Grenzen nicht: denn die Angabe 1 Kg 12 21 wird durch 17.20 und 1132. 36 berichtigt.
Eher entsprechen sie den Verhältnissen nach d Ende des n Reichs, als die Kge von
Juda ungefähr das Gebiet von Juda und Benjamin beherrschten 2 Kg 23 15. 19 f. ; Js
1028: 2 Chr 34 29 — 32. Dass Jerusalem nicht zu Juda gerechnet wurde, blieb seit David
üblich (vgl. Dt 33 12). Die Wohnsitze des Stmes bilden für d Grenzangaben Jo 18
die Grundlage, doch scheinen auf politischen Verhältnissen beruhende Theorien die
Abgrenzung beeinfiusst zu haben. Für d Zeit des Chronisten gilt das Thal *Hinnom
noch als Grenze zw. Juda und Benjamin Xe 11 30, das Gebiet B.'s erstreckt sich aber
vom Hochlande bis *Lod und *Ono 31 — 35. G
Benoni. d. i. mein Schmerzenskind, nennt Rahel den Sn, bei dessen Geburt ^ie
stirbt Ge 35 18 = *Benjamin. G
Beon, (S Bcudr, Ort Rubens und Gads Xu 32 3 = *Beth Baal Meon oder *Baal
Meon. G
Ber, richtiger Beer. d. i. *Brunnen 1) "Wohnort Jothams. des jüngsten Sns Gi-
deons Ri 9 1—21. Xach Ün238; 106 8rM n von Eleutheropolis = hirbet el-bire. alte
I »rtslage s vom wääi es-sarär. Maundrell 1697 verstand B. von el-bire 4 Stu n von
Jerusalem. — 2) Lagerort Israels Xu 21 16 JE, £ Brunnen , zw. *Arnon 13 und *Ba-
moth 19. Auf ihn wird das Brunnenlied 17 f. bezogen. — • 3) £} be'er elhn, £ Born Elim.
d. h. der heiligen *Eiehen oder Terebinthen. Ort an d X-Grenze Moabs, neben *Eglaim
an d S-Grenze Js 15 8. G
Berea heisst 1 Mk 9 4 der Ort . wo sich Bacchides und Alcimus gegen d Mk
Judas lagern; vgl. Laisa. Die LA ist unsicher. Aus d Varianten {B&j^QxQ-, J??;<0;#i
schloss schon Ewald auf blr ez-zet nw von dschifnä. JAq XII 11 1 Zrjdü, B^g^j&ib.
— Zu B. 2 Mk 13 4 s. Beroea. G
Berg. s. Gbge.
Bergaltai' hat £ Ez 16 24. 25. 39 für i] rämä gesetzt, das eine Erhöhung, nämlich
für einen Altar, viell. auch diesen selbst bedeutet. G
Bergkirche — Beschneidung. 81
Bergkirche steht bei £ Ez 16 24. 31. 39 für 1} gab, das eine gemauerte Erhöhung
bezeichnet, auf der ein Götzenaltar Platz fand. G
Berghau, Bergwerk. Stellen wie Dt 8 9 scheinen zwar auf d Gewinnung von
Edelmetallen in Palästina selbst hinzuweisen: doch wird wohl die Hauptmasse der
Metalle aus d Fremde (Ez27i2) eingeführt worden sein. In später Zeit wusste man
auch von d spanischen Silber- und Goldbergwerkeri lMk83. Die Hauptstelle über d
Bergbau Hi28it. setzt aber jedenfalls eine gewisse Kenntniss des bergmännischen
Betriebs bei d Dichter voraus. Es steht fest, dass im äg. Reiche seit alter Zeit viele
Edelmetalle gefördert wurden; vgl. Erman 613 ff. Man hat auch in Syrien sichere
Spuren von Bergbau gefunden: im Libanon solche von Kupferwerken. Eisenminen
waren daselbst und in N-Gilead bis in neuere Zeit in Betrieb; auch hat man ver-
einzelte schriftliche, freilich kaum sichere Notizen über Gold- und Silberminen im
Lande. In neueste)- Zeit will Burton solche in Midian in grosser Ausdehnung gefunden
haben (vgl. Burton, The gold mines of Midian und Midian revisited, London 1878). So
Beritli. £ Gott B. RiOiß. unrichtig für *Baal B.
Bernice (Berenice. Beronice), Ap 25 13. 23; 26 30 Tr des Herodes Agrippa I. Schw
der *Drusilla. zuerst Fr ihres Oheims Herodes, Fürsten von Chalcis, lebte nach dessen
Tod mit ihrem Br Agrippa II zus.. nach JAq XX 7 3 in Blutschande, war mittlerweile
auch kurz mit d eilieischen Kg Polemo verheirathet JAq XX 7 5 und ging schliesslich
in d Besitz des Kaisers Titas über, welcher sie 75 zu seiner Gemahlin erhoben hätte,
wäre nicht der Widerwille des röm. Volks entgegengestanden. H
Berodach 2 Kg 20 12 steht für *Merodach.
Beroea 1) St in d makedonischen Landschaft Emathia sw von Pella am Fasse
des Gbgs Bermios, von Paulus auf d sog. 2. Reise berührt, der in d Synagoge erfolgreich
wirkte Ap 17 10 — 14 und später einen Sopater aus B. um sich hatte Ap204. Jetzt
Veria. — 2) St in N-Syrien in cl Mitte zw. Antiochia und Hierapolis, seit Seleukus
Nikator (311—280 vor Chr.) griech. Name der alten St Jialman (ass.), hilbu (äg.).
h,ihih (arab.), gew. Aleppo genannt ZDMG XVTJI 448 ff. Dort wurde der Hohepriester
Menelaos auf Befehl Antiochus Eupator's um 102 vor Chr. hingerichtet 2 Mkk 13 ±.
JAqXIUlT. G
Beroth, Berothiter, s. Beeroth.
Berotha wird Ez 47 16 in cl N-Grenze Kanaans genannt zw. *Hamath und *Si-
braim, fehlt jedoch Nu347ff. Furrer vgl. das heutige bereitän s von Ba'albek ZDPV
VIII 34. Vgl. van Kasteren Kl! 1895, 23 ff. t;
Berothai. St im 0- Jordanlande , die in Verbindung mit dem Kriege David>
gegen Hadadezer von *Znbn genannt wird 2Sm8 8. Dagegen 1 Chr 19 (18) 8 *Chun. G
Beroth Bne Jakan, richtiger Beeroth. d. i. Brunnen der B. J. DtlOöf., s.
Üne Jaekon. G
Berufung, Appellation im rechtlichen Sinn, ist dasjenige Rechtsmittel, wodurch
ein gerichtliches ürtheil angefochten, jedenfalls eine nochmalige Prüfung und Ent-
scheidung der Sache durch ein höheres Gericht herbeigeführt werden kann. So ap-
pellirt Paulus als röm. Bürger an d Kaiser Ap 25 11. 12; 2632, ähnlich Christen in Bithy-
nien bei Plinius Ep 10 97. ' '
Beryll. Dieser Apc 21 20 erwähnte *Edelstein war bei d Alten sehr geschätzt.
Gew. verstanden sie darunter einen Stein von meergrüner Farbe ; doch giebl es auch
bläulichen und gelblichen B. Die meisten B. wurden aus Indien eingeführt. Vgl.
Kluge 309 f.; bes. 321. s"
Besclmeidung, ueuhebr. milä (nicht im AT), tcsqitoM im NT. Die B. gehön
Bibel Wörterbuch. *■'
82 Beschwören— Beten.
den bei wilden Völkern beliebten Stigmatisirungen (Einprägungen von Zeichen) an,
durch welche man sich als Eigentum eines Dämons erklärte und dadurch Anspruch
auf dessen Schutz erwarb (s. Malzeichen). Zugleich ward damit die Zugehörigkeit
als selbständiges Glied zur Sippe oder d Stme erworben. Die frühesten Spuren dieser
Sitte führen nach Afrika (H. Ploss, Das Kind 342 ff.). Zu den Israeliten, wie über-
haupt zu d Stmen des angrenzenden Arabiens und Syriens, scheint sie von Aegypten
aus (Herod II 104) gedrungen zu sein; Erman 56 f. 711 ff. Dass die B. ein sym-
bolisches Kinderopfer gewesen sei. ist eine irrige Ansicht: denn einzelne arab. Stme
behandelten diese Ceremonie als eine "Weihe der Mannbarkeit. Ebenso verfehlt sind
alle Herleitungen dieser Sitte aus mediciuischen oder sanitätlichen Gründen. Die
Jahwereligion verlangte dies kultische Abzeichen als Merkmal der Zugehörigkeit zu
Jahwe, der die Unterlassung desselben streng strafte Ex 4 24 — 26. und fand in dem-
selben zugleich ein Zeichen der Unterscheidung von andern Völkern, insonderheit von
d Philistern 1 Sm 31 4. In Jo 5 9 wird sie als ein Ehrenpunkt, in dem man gegen d
Aegypter nicht zurückstehen dürfe, behandelt (Abb. 3). Die Sa^e führte die Ein-
führung dieses Brauchs bei P schon auf Abraham zurück Ge 17 10 — 14. Die alte Sitte
verlangte die Wegnahme der Vorhaut Ge 17 n mit Steinmessern Ex 4 25 f.: Jo 5 2 altes
Beschneidungsheiligthum von *Oilgal Jo 5 9. Festsetzung der B. auf d Sten Tag nach
d Geburt bei P Ge 17 12 und Lv 12 3, tc^qlxoix}, d^raZ/ia^oc Ph 3 5. Ueber die Hand-
habung des Brauchs bei d jetzigen Juden vgl. J. Griinwald, Die rituelle Circumcision,
Frankfurt 1892. Si
Beschwören bei £ 1) für hisbt'a Nu 5 21 ; tco(jy.i'c,nv Mt 26 63 Form des ge-
richtlichen *Eides. — 2i Als Subst. ..das B.-- für Anwendung der Zauberformeln zur
Herbeirufung von Dämonen. lehäüm Ex 7 11: lcesäfun Js 47 9. Zum Beschwörer Ps 586
höher h-hänm. Ap 19 13 s^oQxior^q vgl. Arzt. Krankheiten. Si
Besek heisst 1 Sm 11 8 der Ort. wo Sani den Heerbann Israels mustert zum
Zuge nach Jabes in Gilead. Nach On 237 : 105 lagen zwei benachbarte Dfer B. 17 rM
von *Neapolis am Wege nach *Scythopolis. Name. Lage und Entfernung passen auf
hirbet ibzlk mit Ruinen. Cisternen und Höhlen. Ei 1 4 ist wohl derselbe Ort ge-
meint. G
Besessene, vom Teufel oder von Dämonen (daher eig. „Dämonische-) gleich-
sam in Besitz genommene Menschen. Als solche Opfer einer tinstern Macht galten
im Spätjudenthum und Urchristenthum vor Allem die Geistesgestörten Jh 10 20. Aber
auch hartnäckige Lähmung, plötzliches Stumm-. Taub- oder Blindwerden. Contractheit,
Tobsucht und vor Allem fallende Sucht (Epilepsie) und andere mit psychisch-nervöser
Beizung oder gar mit Zuckungen. Krämpfen verbundene Störungen werden in d Evan-
gelien auf dämonische Wirkung zurückgeführt und dem entsprechende Beschwörungen
(Exorcismen) dagegen aufgeboten. H
Besor. Bach, richtiger Fl-bett. Buahal hab-Jrsör. das David auf d Verfolgung
der Amalekiter von Ziklag aus überschreitet 1 Sm 309 f.; JAq VI 14 6 Bccot/.oz genannt.
Viell. der wädi es-üerra. G
Betali wird 2 Sm8 8 neben *Berothai als St Hadadesers vom Aram Zoba ge-
nannt, in der David viel Erz erbeutete. Richtige LA (vgl. <S 1 Chi* 18 8) ist tabah.
£ *Thebah Ge 22 24. aram. Stm und Ort im 0-Jordanlande. G
Beten, I7 besten, <S BarvL St in Asser Jo 19 25, nach On 236: 105 Buxval das
Df Bethbeten 8 rM 0 von Ptolemais. Unbek. G
Beten 1 Gebet. Anbeten). Beten = reden zu Gott ist dem Orientalen etwas
ebenso Natürliches wie reden zu einem Menschen. Der Ansprache ging wie gegen-
Betbabara — Bethanien. 83
über jedem Mächtigen voraus das sich Niederwerfen, £ anbeten, histatywä Hi 1 20 oder
das auf d Knie Fallen lulrcv lal birhajivn 1 Kg 8 54, das sich Verneigen
nälpad Gte 2426, wobei das Haupt bis zum Knie gesenkt werden musste
1 Kg IS 42. Das Stehen vor Jahwe als Zeichen der Dienstbereitschaft
Js 62 ist im AT seltener 1 Sm 1 26 ; 1 Kg 8 22; in d Zeiten des NT ist
es das Gew. Mt6ö; Lc 18 11. 13. Im Beginn des Gebets hob man die
Hand hoch empor Ex 17 11 oder breitete beide Hände aus gegen d Götterbild,
später d Himmel Ex 9 29 (vgl. supinae manus Horat. Od. 111. 23 1). Abb.
43, auch 30. 38. 150. Zur Haltung Betender vgl. auch auf d kyprischen betende' Figur
Denkmälern die stehenden Figuren mit nur einem erhobenen Arm oder
2 erhobenen Armen, knieend mit 2 erhobenen Armen, bisweilen blosse Bilder, die eine
erhobene Hand darstellen, Ohnefalsch-Richter 62. 88 f. 79. 174. Gegen d öde Formel-
wesen der Gebete erhoben sich die Propheten Am 5 23 : Js 1 15. Schöne Gebete im
Geiste der prophetischen Theologie s. 1 Kg 8 23 — 53 und die zahlreichen Beispiele des
Psalmbuchs. Später wird die Gebetsrichtung nach d Tempel üblich 1 Kg 8 38. 12. 44. 48 :
Da 6 11; auch feste Gebetszeiten Da 611; Ap2i5; 3i; 10 9. Der rituelle Charakter
des Gebets in Dt 20 5 — lu. 13—15 f. Die Bearbeiter des Psalmenbuchs stellen dasselbe
ganz unter d liturgischen Gesichtspunkt. Die Psalmen sind Gebete Ps 72 20. Die jü-
dische Theologie unterschied 1) fcjiinnä Bittgebet Ps fi lü = dtV'? 1 Tm2i; 2) fhiUä
Lobgebet Ps 22 26 = itQooevxtf 1 Tm2i. wozu beräM = evkoyia Apc5i2 (Preis des
Grottesnamens) gehörte: 3) p'gä-ä (neuhebr.) Fürbitte = evzev&s 1 Tm 2i und 4) tödä
Ps267 Dankgebet = dyuQiaxia lTm2i. NTliche Gebete Mt 6 9—13; Jh 17. Si
Bethabara, Ej bei labärä (d. i. Furthausen), heisst Jh 128 der Ort jenseits d
Jordans, an dem Johannes taufte. On240; 108 verstehen ihn von d Stelle des Jor-
danufers bei Jericho etwa D/2 Stu oberhalb d todten Meeres, die bis auf d heutigen
Tag von d Pilgern zur Jordantaufe benutzt wird. Diese Stelle kann aber Jh 1 28
nicht gemeint sein, da sie nach Jh 10 40; 11 7 ff. 17 drei Tagereisen von Bethanien am
Üelberg entfernt war, und die Erzählungen Jh 1 35 — 2 12 in d Nähe von Galiläa weisen.
Fast alle Handschriften haben nach Origenes zu Jh 1 28 ev Biföavla ntQav xov 'Ioqöüvov,
nur wenige iv Brj&aßa^ä, das von d Kirchenvrn bevorzugt wurde, weil Origenes von
einem Bethanien am Jordan nichts wusste, wohl aber durch Andere von einem Betha-
bara. Durch Conder ist 1875 der Name einer wichtigen Jordanfurt machädat labära
n von d Mündung des nahv dschälüd entdeckt worden, der mit B. des I7 gut zus.-
trifft. Die Annahme, dass auf d O-seite des Jordans neben dieser Fürth 43. gelegen
habe, lässt sich mit d Jo 10 4ü; 11 7 ff. 17 angegebenen Entfernung von *Bethanien wohl
vereinigen. Vgl. Reland 508 f. 026 f. 631 und *Beth Bara. Vgl. SWP, Mein II, 89 ff.
Kev. Bibl. 1895, 502 ff. G
Beth Anath, fj bet ianät, d. i. Haus der [kanaanitischen Göttin] Anath, Jol938
St in Naphthali, die nicht sofort von Israel besetzt wurde Ri 1 33. Viell. entspricht
das heutige 'ainita w von Ipedes. Zu 0n236; 105 vgl. 224: 95 und 237: 106. G
Bethanien, ein Flecken am Oelberge an d röm. Strasse (Reland 629) von Je-
richo nach Jerusalem Mclli: 1046; Lc 1929; 1835; HM. 15 sta= 1 km von Jerns.
Jh 11 18, daher an d O-abhang des Berges. Fast gleichlautende Angaben über Lage
und Entfernung linden sich On 239; 108 und in zahlreichen Pilgerschriften. Der
ort ist stets von d Pilgern besucht worden und heisst heute el-'ämrije, arabisirt aus
Lazarium, d. i. Ort des Lazarus. In Erinnerung an d bibl. Greschichte, die 1'.. als
Wohnort des Lazarus und seiner Schwn -Maria und Martha Jh 11 l: 12 1, sowie Si-
mons des Aussätzigen Mt266; Mc 143, als Quartier Jesu nach d feierlichen Einzüge
6*
84 Beth Anoth-— Beth Cherem.
in Jerus. Mc 11 n ff. : Mt21i7; Jh 12 l, als Ort der Salbung durch Maria Jhl2 3
(anders Mc 14 3 ; Mt 26 6) und als Ort der Trennung Jesu von d Jüngern Lc 24 50
nennt, ist das Df schon früh (On 108) durch Denkmäler, Kirchen, Klöster und andere
Bauten ausgezeichnet worden. Gegenwärtig werden das unterirdische Grab des La-
zarus, das Schloss des L. (Kreuzfahrerbau?) und das Haus der Maria und Martha
gezeigt. Das Df liegt freundlich zw. Bäumen, zählt 40 Häuser und wird von Mus-
limen bewohnt. Vgl. Tobler IT, 422—464. G
Beth Anoth, £j bet tanöt, Jo 15 59 St im Gbge Juda, viell. das heutige hirbet
bet lainün ö zw. Iialljül und Hebron, alte Ortslage mit Mauern, Teich, Quelle und
Kapellenruine. G
Beth Araba, £j bet M-iaräbä, 1) Jo 15 6 an d Grenze Juda's und Benjamins
in d Jordanebene zw. *Beth Hogla und d Gbge = Jo 18 18 fj hä-iaräbä , € Gefilde,
(5 jedoch BaiQ-ägaßa, und Jo 18 22 St Benjamins. ■ — 2) Jo 15 61 St der Wüste Juda.
Beide unbekannt. G
Beth Arheel, X} bet arbel Ho 10 11, Ort einer Schlacht gegen *Salman, ver-
mnthlich im 0- Jordanlande und daher mit d On 214; 88 erwähnten Arbela in d
Gegend von Pella = irbid so von mukes zu vgl. G
Beth Asmaveth, £} iazmäwet Ne 7 28, jüdischer Ort nach d Exil, neben Ana-
thoth genannt. Viell. el-Mzmä 21/2 Stunden n von Jerusalem. Vgl. Asmaveth. G
Beth Aven, £} bet ciiven, <S Bca^cov, B>]&aw, Ort w von Michmas 1 Sm 13 5 ;
14 23. nach Jo 7 2 ö von Bethel bei Ai, an d N-Grenze Benjamin's Jo 18 12. Hosea
scheint mit diesem Namen („Haus der Nichtigkeit", d. i. des Bilderdienstes) spöttisch
Bethel („Haus Gottes'-) zu bezeichnen 105.8 vgl. 15; 4i5; 5 8, nach Am 5 5. Daher
halten viele B. A. für eine Verdrehung aus *Bethel, also nicht für einen bes. Ort —
gegen obige Stellen, von denen nur Jo 7 2 wegen (S nicht ganz sicher ist. Eine
urspr Aussprache bet ön erscheint unter Vergleichung von Am 1 5 ; Ez 30 17 nicht aus-
geschlossen: daher hat Wilson QStat 1869, 126 clürbct an w von Michmas mit
B. A. vgl. G
Beth Baal Meon St Rubens im O-Jordanlande Jo 13 17, auf d Mesa-Inschrift
Z. 30 neben *Baal Meon Z. 9. Vermuthlich ist Baal Meon das Heiligthum, B. B.
M. die St daneben. G
Beth Bara, 1} bet bärä, (5 Bca&wä, On 237 ; 106 BeSß>jQä, Ort am Jordan, den
die Ephraimiten auf Befehl Gideons besetzen sollen, um den flüchtigen Midianitern
die Rückzugslinie durch d Thal des nähr <)dlüd abzuschneiden Ri 7 21. Daher bezeichnet-
es wahrsch einen Jordanübergang, etwa die heutige Furt machädat iabära, so dass
B. B. Textfehler für *Bethabara wäre. G
Bethhesen, 1 Mk 9 62. 64 (S Baid-ßaol, JAq XIII 1 5 Brj^aXayav, ein von d Mk
Jonathan befestigter und gegen Bacchides vertheidigter Ort in d Wüste Juda. Un-
bekannt. G
Beth Birei, fj bet Ur'i, unbekannte St in Simeon 1 dir 4 31, statt deren Jo 196
*Beth Lebaoth und Jo 15 32 *Lebaoth genannt wird. G
Beth Car, (5 BaiS-xöp, Name eines Orts, über den die Philister vor Samuel
fliehen 1 Sm 7 11. Viell. ist *Beth Horon gemeint; vgl. die Lesarten zu JAq VI 2 2. G
Beth Cherem, fj bet hak-Tccerem, Jr 6 1 als hoch gelegener Ort neben Thekoa,
Ne 3 14 als jüdischer Bezirk bei Jerusalem genannt. Nach Hieronymus zu Jr 61 auf
einem Berge gelegen zw. Jerusalem und *Thekoa, daher auf oder an d gebet el-fu-
redls (Herodesberg, Frankenberg) bei Bethlehem vermuthet. ZDPV. III, 82. (5 führt
Beth Dagon— Betbel. 85
zu Jol5 59 ein Dorf KaQSfi auf, das gew. von 'ain Jcärim, einem Dfe 2 Stn w von
Jerusalem, verstanden wird. G
Beth Dagon = Hans des (Gottes) *Dagon, St in d Niederung- von Juda Jo lö 41.
muh Ün 235: 104 bedeutendes Df zw. *Diospolis (Lydda) und *Jamnia. Der arab.
Geograph el-Mukaddasi (985 nach Chr.) erwähnt eine S1 dätfwi bei er-ramle, deren
Namen Clermont-Ganneau 1881 s von d Dfe bet deyan an d Strasse von Jafa nach
Jerusalem bei sitt en-neftse aufgefunden hat. ZDPV 1884. Iö7. OStat 1882, 21 f.
MtlNDPV 1899, 43. - 2) Grenzort Assers zw. d Meere und Sebulon Jol927: vgl.
bet dcrjcoi, das A. Scholz 257 bei Akko erwähnt. <J
Beth Dihlathaim, unbekannte. St Moabs, Jr48 22 neben *Nebo und *Kirjathaim,
Mesa-Inschr. Z. 30 neben *Medeba genannt, daher wohl im n Moab. Vgl. Almon D.
und zu d Namen das heutige dible in N-Galiläa. G
Beth Eden, € Lusthaus, bezeichnet Am 1 5, wie 6 — 8 nahe legen, neben *Da-
maskus und Thal *Aven einen Mittelpunkt arani. Herrschaft in Mittel- oder N-Syrien.
Daher hat man *Eden 2 = Hit Adini am mittleren Euphrat vgl. Andere fordern
nähere Lage bei Damaskus und ziehen den heutigen Namen dschibb 'adln bei ma'lüla
heran. G
Beth Eked, £ Hirtenhaus, 2 Kg 10 12. u Name des Ortes, wo Jehu die Br
Ahasjas tödten liess. On 239 : 107 vgl. Bethacad in Samarien 15 rM von Legeon
(el-leggün), wahrsch = &e£ liäd ö von geiün. G
Bethel, i^ bet el = Haus El's, d, i. Gottes, St und berühmte Kultusstätte an
d Strasse nach *Sichem, s-er als *Silo Ei 21 19 ; Gel2 6. 8, w von *Ai Jol2 9: Gel2s:
Jo 7 2; 89, an d S-Grenze des Stms Joseph ö von d Wasserscheide, doch auf d Höhe
des Aufstiegs von Jericho her Jolßif., nach On 209; 83 12 rM von Jerusalem ö von
d Strasse nach Neapolis, heute das Df betln. B. war urspr nur der Name des mahnu
oder der Kultusstätte Ge 28 11 ff., die ausserhalb des bewohnten Ortes lag, wurde aber
später auf d St übertragen, die früher *Lus geheissen haben soll RÜ23. B. wurde
vom Stm Joseph durch Verrath erobert Ri 1 22—25, während Jo 8 17 die Einnahme der
Kgsst (1216) B. mit dem Fall Ais zu verbinden scheint. J0I822 wird es zu Ben-
jamin gerechnet, lChr8(7)28 zu Ephraim. Es war das angesehenste Heiligthum an
d S-Grenze des eig. Israel. Der im 0 des Ortes stehende Altar galt als die erste.
von Abraham begründete Stätte der Jahweverehrung in Kanaan Gel2 8; 13 3 f.. der
dortige Malstein und der Altar daneben als von Jakob errichtet Ge 28 18. 22: 31 13:
351.7. 14 f. Die Stätte hiess ]>.. weil Gott dort wohne Ge 28 17 J oder dem Jakob er-
schienen sei Ge35 7E. 15 P. Unter d nahen *Klageiche war das Grab der *Debora
Ge35 8, der *Amme der Rebekka. Schon vor d Kgthum wurde Jahwe in 1!. verehrt
lSm7i6; 103: Ri 20 18. 26 f. (27b und 28a ungeschichtliche Angaben im Sinne von P).
Jerobeam I machte B. zu einem kglichen Heiligthum mit Tempel and Gottesbild (Stier,
Abb. 48) 1 Kg 12 26 ff. : Am 7 13. Der *Zehnte wurde dort schon früh entrichtet Am 4 4:
Ge28 22. Propheten hatten in 1!. eine Niederlassung 2 Kg 2 3. Den dortigen Kultus
bezeichnen Am 4 4 f. und H0610; 105.8.15; 132: 2 7 tr. als Abfall, als Baals- d. i.
UiHzendienst. Nach der Unterwerfung des Landes dui.li d Assyrer Hess sich der von
ihnen zurückgesandte Jahwepriester in B. nieder 2 Kg 17 24 ff. : Josia von Jnda soll
das Heiligthum zerstört haben 2Kg23i5. Vor d Exil hat B. unter Abia kurze Zeit
zu Juda gehört 2 Ohr 13 m. wahrsch wieder unter Josia 2 Kg 23 15. 19 f . ; nach d Exil
gehorten seine Bewohner zur jüdischen Gemeinde Ne732; Es 228 Von *Bacchides
befestigt lMk9so; JAqXIIIl3, ist es noch später als kleine S1 bekannt JBj IV 9 9;
On230; loo, heute betin, hochgelegenes Df, im S und 0 von Thälern umgeben, mit
86 Betb Emek— Beth Horon.
vier Quellen und merkwürdigen Felsgruppen im N und 0 (Abb. 75) , Ruinen eines
Teichs und einer Kirche im S sowie eines Klosters mit Kirche im N bei bürg betin.
Ton diesem Punkt aus ist das Jordanthal sichtbar Gre 13 3 — io; 12 8. Der Bg von B.
1 Sm 13 2 ( Jo 16 1 ?) ist der von B. n-wärts nach d teil iasür sich erstreckende, die
Uebergänge nach Sichern beherrschende Kücken. — Zu B. lSm.3027 vgl. *Betlnü
Jol9 4 in Simeon und Bcu&i)k Jol5 30ö5 in Juda, wofür 1} kesil = *Chesil hat. G
Beth Emek, Grenzort Asser's Jo 19 27. Vgl. 'amM nö von Akko. G
Bether, nach dem Talmud bei ter und beter (betarf), wird in c5A Jo 15 59/60
BaiSin> und 1 Chi1 6 59 Bai&&ijg als St Juda's sw von Jerusalem erwähnt. Der Name
steckt auch nach 3 Es 5 17 (vlol BcuxrjQovq) in *Gibbar Es 2 20 und *Gibeon Ne 7 25. Nach
d Talmud (Neubauer 103 ff.) und Euseb. bist. eccl. IV 2 endete hier der Kampf der
Römer gegen d Aufstand des Bar Kochba unter Hadrian 135. Es entspricht das auf
steilen Felsterrassen gelegene Df bittir 10 km sw von Jerusalem. Vgl. Clermont-Gan-
neau, Arch. Res. 1463—470. G
Bethesda Teich in *Jerusalem Jh 5 2. G
Beth Gader, volle Aussprache für B.-Geder, nach d Exil ein kalebitischer Ort
im S oder SW Juda"s 1 Chr 2 51. Vgl. Geder, Gedera, Gederoth. G
Beth Gamul Jr48 23 Ort in Moab, zw. *Kirjathaim und *Beth Meon genannt.
Viell. die Ruine el-gemail sw von umm er-resäs? G
Beth Gilgal, i^ bet hag-gilgäl, d. i. Haus des Gilgal, heisst Ne 12 29 eine Nieder-
lassung der Sänger bei Jerusalem, daher viell. *Gilgal am Jordan vgl. werden darf. G
Beth Haezel Mi 1 n, nach d Zus. -hang Mi l9ff. ein Ort in Juda w von Jeru-
salem, daher kaum mit *Azal (asal) Sa 145 identisch. £ irrig „des nächsten Hauses". G
Beth Hagla, s. Beth Hogla.
Beth Hanau !Kg49 nach <S und £ (anders £j, vgl. Elon) Ort im zweiten
Steuerbezirk Salomo's, wahrsch bet lanän w von el-glb. G
Beth Haram Jol3 27 neben *Beth Nimra genannt wie Beth Haran Nu 32 36
neben Beth Nimra, daher beide identisch; Jol3 27 im ö Jordanthale , dem heutigen
rör es-seisabän, Xu 32 36 feste St zu Gad gehörig. Nach On234; 103 das spätere bet
ranitd (B>i&Qa/xq>&a JAqXVIII2i) der Syrer, 5rM s von *Beth Nimra, nach der Kai-
serin Livia (später Julia) von Herodes Antipas Livias (später Julias) genannt JAq XIV 1 4.
"Wahrsch teil er-räme am S-Rande des iväcli hesbän mit Ruinenspuren. Schürer II3 1(>7 ff. G
Beth Hogla, Ort Benjamin' s J0I821, an d Grenze Juda's unweit des Jordan's
Jol8l9; 15 6 = On 85 Bethagla 3 rM von Jericho, 2 rM vom Jordan. Der Name hat
sich dort in 'ain ha<jla, einer Quelle mit Mauerresten, und kasr hagla, einer Kloster-
ruinc. erhalten. Zum Namen vgl. arab. hatjal = *Rephuhn. G
Beth Horon, das obere Jo 1(5 5 und untere J0I63; 18 13, Grenzorte Josephs
gegen Benjamin im W der Wasserscheide auf d Abhang des Gbges JolOlOf. ; 1 Mk
3 15. 24, am Wege von Jerusalem nach Antipatris und Caesarea JBj II 19 8, nach On 233 ;
102 12 rM am (alten) Wege von Jerusalem nach *Nikopolis, 50 sta von Gibeon, 100 sta
(12a/2i"M) von Jerusalem Jl)j II 19 1. Heute bet lftr cl-fökä 617 m und bei lwr et-tahtä
299 m, zwei Dfer mit einigen alten Resten, durch d noch erkennbare alte Strasse (40
Minuten) verbunden. Das obere BH. liegt auf d höchsten Punkt des Bergrückens
zw. zwei Thälern (N und S) und gewährt einen weiten Ausblick nach W. Es beherrscht
die im Altertlram wichtigste Strasse aus d Ebene in d mittlere Bergland und war
daher ein viel umstrittener Punkt: im Kriege Josua's gegen d Kanaaniter Jo 10 10 — 14;
der Philister gegen Sau! LSml3l8; des Mk Judas gegen d Seleuciden lHk3l5ff.;
7 39 ff. ; der Juden gegen (3 Römer unter Cestius Tl.j 11 19 8. Beide Orte wurden daher
Beth Jesimoth — Bethlehem.
87
Bethlehem
wiederholt befestigt von Salomo 1 Kg 9 17; 2Chr85, von d Ephraimitin SeeralChrS
(7)24. von (1 Mk Jonathan LMk9öO; vgl. Jt 4 4. BH. wird Jo2l22; lChr768(653)
als kehatitische Levitenst genannt. G
Beth Jesimoth, Ort ö vom Jordan Jo 12 3, zur Zierde Moabs gerechnet Ez 25 9,
St Rubens Jol320, S-Grenze des letzten Lagers Israels ö vom Jordan Nu 33 49. Nach
(hi 233; 103 Isimuth 10 rM s-wärts Jericho gegenüber am todten Meere; daher wahrsch
hirhrt und 'ain suiveme. G
Beth Leaphra war nach Milio (£ irrig: gehet in d Trauerkammer) ein Ort
bei Jerusalem. Einige denken an *Ophra Benjamins J0I823, Hitzig vgl. ein in d
Maräsid genanntes Kastell 'afrä bei Jerusalem. * !
Beth Lebaoth Jol9ö OrtSimeons, statt dessen 1 Chr 4 31 *Beth Birei, Jol5 32
♦Lebaoth genannt wird. G
Bethlehem, d. i. Brod-
ort, Speiseort, 1) B.-Juda
R117 7.9; 19i;.l Sml7i2;
Mt 2 1. 5; Jo 15 59 (5, Hei-
math der vornehmsten ju-
däischen Männer, des Jsai
1 Sm 1(3 1. 18, des Joab, Abi-
sai und Asahel 2 Sm 2 32.
des Elhanan 2 Sm 21 19, und
Opferstätte Jahwe's 1 Sm
16 3. 5; 20 6.29. Die Ein-
wohner trieben Acker- und
Weinbau , aucdi Viehzucht
lSml6 20; 17 17 f.: Et 2.
"Während d Besetzung B.'s
durch d Philister holten die
berühmtesten Krieger Da-
vids mit Gefahr ihres Le-
bens Wasser für ihn aus d
Cisterne im Thor der St
2 Sm 23 13 — 17. Behabeam
befestigte B. , das durch
seine hohe Lage einige nach
S und W führende Strassen
beherrschte 2 Chr 11 6; vgl.
Jr41 17. Später verlor B.
durch die Nähe Jerusalems
an Bedeutung; es gehörte
nach d Exil zum jüdischen Gebiet Ne726; Es22i, gilt aber als klein Mi5i. Die
Einwohner waren damals eig. *Kalebiter, die durch d Edomiter aus ihren s Wohnsitzen
verdrängl waren 1 Chr2si; 4 4 (*Edom, *Ephrath). Ha- Buch Rt führt mit Benutzung
der kalebitischen (nachexiüschen) Namen in B. den Stmbaum Davids über *Boas auf
*Perez zurück. ZuGe35i9; 487; MLiöd vgl. Ephrath. Die Evangelien Mt, Lc und Jh
bezeichnen B., die St Davids Lc 2 4. 11, als Geburtsort Jesu Mt 2 1. 5 ff. ; Lc2*.i5; .Ih742.
Schon beiJustinus Martyr d<i<> nach Chr.) -ilt die „Herberge" Lc27 als eine Höhle;
über ihr liess Konstantin eine prächtige Basilika erbauen (Eusebius, De vita Const.3*o;
Ahb. 11. Plan von Bethlehem.
88
Beth Maacha, Beth Maecha-Beth Marcaboth.
Pilger von Bordeaux 334 nach Chr.). Dadurch ist B. der Christenheit stets bekannt
geblieben. Das heutige Städtchen bet lagern (Abb. 44) liegt 9 km s von Jerusalem,
ö von d Wasserscheide, auf zwei Hügelrücken.
die nach NO und SW steil abfallen. Die Ein-
wohner (8000) sind meist Christen und treiben
vorwiegend Gewerbe (Schnitzereien). Seit d
15. Jhdt zeigt man den Brunnen Davids im
NO B.'s, das Feld des Boas Et 2 ö von dem
nahen Dfe bet saljfa: Aelter ist die Annahme.
dass die Grotte, in der die Engel den Hirten
die Geburt des Heilands verkündigt haben sol-
len Lc 2 8 ff., 10 Minuten nö von bet suhär liege.
Die Basilika am SO-Ende B.'s (Abb. 45). im
Besitz der Griechen, ist auf drei Seiten durch
Klöster verdeckt und geschützt. Von dem Chor
führen zwei Treppen in d Geburtskapelle und
die übrigen Grotten (Abb. 46) hinab. Nach
d Pilger Willibald ist vor 728 die urspr Form
der Geburtshöhle zu einem viereckigen Baum
umgeändert. Verl. Tobler. Bethlehem 1849. M.
Abb. 45. Plan der Basilika in Bethlehem. A Atrium.
I; Taufb ecken der Griechen. C Cisternen. D Treppe
aus den Grotten nach d Kirche der Lateiner. Die
Zahlen 1— ü entsprechen den Buchstaben i— n der
Abb. 46.
Abb. 46 Plan der Grotten unter der Basilika,
a Treppen vom Chor der Basilika abwärts, b
Treppe aus d Kirche der Lateiner abwiirts. c
Vermauerte Treppe, d Geburtsstätte, e Krippe
der Lateiner, f Anbetung der Weisen, g Quelle
für d heilige Familie, h Gang, i Befehl zur
Flucht nach Aegypten. k Kapelle der unschul-
digen Kinder. 1 Grab des Eusebius, m des Hie-
ronvmus. n Kapelle des Hieronymus.
de Vogüe, Les Eglises de la Terre Sainte 1865. ZDPV XVII 89 ff. — 2) B. in Sebulon
Jol9i5 vgl. Bi 12 8— 10 (Tbzan) entspricht dem heutigen bet lahm zw. Nazareth und
Haifa. Q
Beth Maacha, Beth Maecha 2 Sin 20 m.. vgl. Maacha und Abel 1. G
Beth Marcaboth. d. i. Kric-swagenort (vgl. lKg9i9; 1026). Ort Simeons Jo
195; 1 ( 'hrö i4i3i. während Jo 15 31 *Madmanna (als Ort Juda's) in d gleichen Reihe
hat. iS hat viell. Jo 19 and Jo 15 arspr denselben Namen gelesen. G
Beth Meon— Beth San, Beth Sean. 89
Beth Meon Jr4823 wahrscli für *Beth Baal Meon. G
Beth Millo. £ Haus M. Ri'.u. 20 *Sichem, 2 Kg 12a »Jerusalem. G
Betfa Ntmra, verkürzt *Nimra Nu32 3, St Gads neben *Beth Earam (in Nn3236;
Jol3 27, nach On232; Im' 5rM n von Livias. Daher = teil nimrin, am S-Rande
des wädi nimrin oder wädi es-sa'ib, ein ansehnlicher Hügel, jedoch ohne sichtbare alte
Reste. JBj IV 7 4 f. Bnd-evvaßQiq. G
Beth Palet, ( >rt im Negeb Judas Jo 1 5 27 ; 1 1 Ihr 2 47 ( *Pelet 1 zu Kaleb gerechnet, G
Beth Peor, Ort gegenüber d Lager der Israeliten vor Ueberschreitung des Jor-
dans Dt 3 29; 4 4c. inMoabDt34 6, St Rubens Jol320. Nach On233; 103 (Be&<poyoQ,
vgl. arab. färür) St jenseits des Jordans am Bge Phogor 6 rM oberhalb *Livias
(teil er-räme). Vgl. Peor. G
Bethphage, aram. bet fagge, Feigenort (von fag, unreife Feige 1, I >rt auf d Oel-
bg Mt21i neben »Bethanien Mclli; Lcl929, in einiger Entfernung vom W- Abhang
des Bgs Lc 19 37, also auf d O-Seite. In d Zeit der Kreuzfahrer zeigte man B. (Ka-
pelle mit grossem Stein 1877 entdeckt) in d Mitte zw. Bethanien und d Gipfel des
Oelbgs, die alte Lage vermuthet Clermont-Ganneau in Jcefr et-tür auf d Oelbg. Vgl.
Revue archeol. Dec. 1877, 366—388. (i
Beth Reehab 10hr2 55, vgl. Rechabiter.
Beth Rehob scheint RÜ828 ein Ort zu sein, nach dem die Ebene, in der *L;iis
lag, benannt war. Einige vermuthen darin den alten Namen für bdiiijds. Sonst vgl.
Rehob. (t
Bethsaida, aram. bet saj' du, d. i. Ort der Fischerei, war ein Df Mc8 22 am
See Genezareth On 239 ; 107, die Heimath des Philippus, Andreas und Petrus ,Ih 1 44;
12 21, nicht weit von Kapernaum Mtll2i; Lcl0i3. Es wurde von Herodes Philippe
zur St (Jhl44: Lc 9 10) erhoben und nach der Tr des Augustus Julias genannt JAq
XVDII 2 1. Nach JBj III 10 7 lag B. unweit der Mündung des Jordans in d See Ge-
nezareth, in d unteren Gaulanitis Bj II 9 1, nach Plinius V 15 71 am ö Jordanufer. An
(i (»-Ufer weist ebenfalls Mc8 22 vgl. 1.3.27, ferner Lc 9 10, wo der „öde Ort" am 0-
Ufer des Sees Mc6 3if.; Mtl4i3. 22. 34 vgl. Jh 61 ff. 16 f. 21 durch B. näher bestimmt
wird. Mc6 45ff. meint der Ausdruck elg xb nipav nichts Anderes als die gegenüber
liegende Seite einer Bucht am ö Ufer, gleichwie JV 59 sagt, er sei von Tiberias nach
Taricheae hinübergefahren {öientQaiüi&rjv). Der Zusatz .,in Galiläa- Jhl2 2i muss
nicht vom YV-Jordanlande verstanden werden, da auch sonst Orte im 0 des Sees als
galiläische gelten (z. B. Gamala JBj U 20 4 ; Aq XVIII 1 1. 6). Es ist daher kein Grund
vorhanden, zwei B., ein w und ein ö, anzunehmen. Für d Df B. lässt sich am besten
die alte Ortslage el-'arag vgl., wo die Fischer von Tiberias noch heute Station
machen. Spuren einer Römerstrasse führen n-wärts nach d Hügel et-tell (30 m), auf
dem wohl die St Julias gelegen hat, G
Betli San, Beth Sean. (S Bai&oäv, Steph. Byz. Bcdocuv, arab. besdn, war eine
kanaanitische St, die sich Israel erst spät unterwarf, zu Manasse gerechnet, aber in
Isnschar gelegen Ri 1 27 ; Jol7ii — 13; lChr8(7)29. Nach d Tode Sauls besetzten die
Philister die St und stellten seinen und seiner Sne Leichname auf ihren Mauern aus
1 Sm 31 7 — lü. Unter Salomo gehörte sie zu einem kglichen Steuerbezirk 1 Kg 4 12.
B. lag unterhalb Jesreel im W des Jordans, nach 0 von einer Ebene umgeben 1 )lk
552, an d S-Grenze Galiläa's JBj III 3 i = besdu im Rör s vom nähr tfälüd. Uhr
machte *Tryphon den vergeblichen Versuch, sich des Mk Jonathan zu bemächtigen
lMkl2 4o. In griech. Zeit erhielt B. den Namen *Scythopolis ; es gehörte zur *De-
kapolis JBj 111 f>7. wurde vonGahinius neu gebaut Aq XIV .">:; und hatte viel heidnische
90
Beth Seines — Bethuha.
Einwohner JV6. Im S des ausgedehnten Ruinenfeldes der alten, wasserreichen St
(Abb. 47) liegt das heutige
Besäri. Df besän —100 m, seit 1878
stark von Tscherkessen be-
siedelt. Gr
Beth Seines 1) in Juda
2 Kg 14 n: 2Chr252i, Zu-
fluchts- und Priesterst Jo
21 16 : 1 Chr 7 59 (6 44), an d
X-Grenze zw. *Chesalon
(keslä) und *Thimna (tibna)
gelegen Jo 15 10 , wegen d
Erzählung 1 Sm G 12 ff. an d
nachEkron (•ah/r/ sich öff-
nenden ivädi cs-sarür. nach
( Mi 237 : 106 ö vom zelmten
Meilenstein der Strasse
*Eleutheropolis - *Nikopolis,
mithin -a/n sems am S-Ran-
de des tcädi es-sarär , un-
bewohnter Ort mit wenig
Ruinen. Die Lade Jahwe's
kam vonEkron nach B. 1 Sm
6 12 ff. Joas von Israel nahm
am, 47. Das Eumenieid von Besan. Amazja von Juda in B. ge-
fangen 2 Kg 1411.13: 2 Chr 2521.23. Alias soll B. an d Philister verloren haben 2 Chr
28 18. Ir vSemes Jo 19 41, viell. auch Har Heres Ri 135 sind wahrsch = B. in Juda. -
2) St in Xaphthali Jo 19 38. von d Kanaanitern lange behauptet Ri 1 33. — 3) St in
Isaschar, an d S-Grenze Jo 19 22. — 4j St in Aegj^pten Jr 43 i3 = *On. G
Beth Sitta, von d Midianitern auf d Flucht vor Gideon berührter Ort Ri 7 22.
Roh. III 461 vgl. satta n vom nähr gälüd. Doch lag B. wohl s-er. G
Beth Thapuah, St in Juda Jol5 53, nach 1 Chr 2 43 von Kalebitern besetzt,
von *Bacchides befestigt 1 Mk 9 50 = i affüh w von Hebron an einer alten Strasse.
On 235: 260; 104 Grenzort gegen Aegypten. G
Bethuel, St Simeons 1 Chr 4 30 = Bethul Jol9 4; dagegen Jo 15 3o c5 Bui^X
St Juda's, 1} *Chesil. G
Bethuel, Sn *Nahors und Vr der Rebekka Ge2222, bes. aber 24 15 ff. 2520 P.
In wie weit etwa li. als Siammeseponym zu betrachten ist, wissen wir nicht. So
Bethul. St Juda's im Negeb Jo 19 4 = *Bethuel 1 Chr 430. G
Bethulia heisst bei i nach V die Festung, die nach Jt von *Holofernes belagert
wird. (gB^A lesen jedoch Berv?.ova, BcuxovXova (Betylua), eine Form, die an den Namen
der heiligen Steine (ßccirifacc, vgl. £[ bet el) erinnert. Sie lag nach Jt (5 in d Nähe
von *Dothan und Balamon oder Beimain (*Belma) 73. L8; 83, unweit eines Engpasses
4 <; i. : 14 li, im Gbge 6l0; 7 l. am Abhang eines Bgs 6i2; 7i2; 1010, oberhalb eines
Thals mit Quelle 6l0; 7 3.12; tOlO; 11 1.7; 127: 13kl Der Engpass, durch den der
Weg aus d Ebene von *Esdrelom über das Gbge nach Judäa führt 4 7, gehört wahrsch
zu d bekannten Heer- und Handelsstrasse, die aus d Ebene am *Kison durch d Bg-
land sö vnni Karmel in d Küstenebene lief. Demnach würde!!, eher nw von Dothan
Bethzachara — Beute. 91
zu suchen sein (nach Marta ZDPY XII 117 bei el-bdred), während man es bisher s oder
so von Dothan angesetzt hat (Räumer: sdnür; Torrey: Sichern [Journal of theAmer.
Or. Soc. XX 160 ff.] ; Conder: meselije). Dagegen halten Grotius, Reuss und A. B.
für einen Decknamen statt Jerusalem und nehmen an. dass die Erwähnung Jerusalems
42. 6ff.; 11 13 ff. etc. erst später in d Buch gekommen wäre. G
Bethzachara, (ß BaidZpxaQia, Ort zw. Jerusalem und *Bethzur, wo Judas Mk
gegen Antiochus Eupator 163 vor Chr. ohne Erfolg JBj I 15 (unrichtig 2 Mk 1322)
kämpfte 1 Mk 6 32 it. JAqXlI9 4: 70 sta n von Bethzur = färbet bei eakärjä. G
Bethzecha (so Lat. I) Lager des Bacchides 161 vor Chr. 1 .Alk 7 19. <ßK i>V>-
l,cu&, B Brfcei}, JAq XII 10 2 Btj&'^jiü), d. i. &e£ äi anscheinend derselbe Name, der JBj
V42 dem n Theil Jerusalems beigelegt wird. ZDPV XIX 225. In Ö21 Bethzeth. G
Beth Zur, BethZura, St Juda's auf d Gbge Jo 15 58, von Eehabeam befestigt
2 ehr 1 1 7. auch nach d Exil jüdisch Ne 3 16, nach 1 Chr2 45 von Kalebiten bewohnt.
Der Mk Judas besiegte Lysias 164 vor Chr. bei „B. in Idumäa" und machte es zur
Grenzfestung 1 Mk 4 29. 61 ; JAq XII 7 5 f. Von Antiochus Eupator erobert 1 Mk 6 31. 50 ;
JAq XII 9 4 f. und von Bacchides befestigt 1 Mk 9 52; JAq XIII 1 4, wird es von Simon
Mk endlich 140 vor Chr. gewonnen und neubefestigt 1 Mk lies: 14 7.33; JAq XIII
5 6; 6 7. Nach On 235; 104 20 rM von Jerus. am Wege nach Hebron (falsche An-
gabe 2 Mk 11 5) = bet sür mit alten Ruinen, Gräbern und mittelalterlichem Thurm.
Unweit w eain ed-dirwe, nach On 235; 104 die Quelle, wo Philippus den Eunuchen
taufte Ap 8 38. G
Betonim. St im N Gads Jo 13 26, dem On 234; 103 als Boxvia, Boxsvtiv bekannt.
Eob. III 924 vgl. batne sw von es-salt. G
Bett setzt £ für d verschiedenen Arten der Ruhelager der Hebräer. Gew.
war an d Zimmerwand eine mit Kissen belegte Erhöhung angebracht mittü G& 4H 31;
2 Kg 4 lo etc.: miskdb HL3i; xoixwv Jt 16 13, die bei Tage als Sopha 1 Sm2823,
bei Nacht als Schlafstätte diente Ps 132 3 etc. Kostbar ausgelegte Gestelle Am 6 4
vgl. Ez23 4i; Philo, De somniis 118: Ambros. de Nabuthe V 25 (ed. Migne). '«res
im Allgemeinen gebraucht wie mittä Ps 6 7 etc.. ist Am 3 12 ein Ruhepolster bei Tafel
(s. Sponde und ZAT III 102), Dt 3 u scheint es ein Sarkophag zusein. Eine beweg-
liche mittel 1 Sm 19 15. Kgäßßazoq Mc 2 4: xXIvtj Mt 9 6: xlivaQiov Ap 5 15 scheinen nur
Matratzen gewesen zu sein. Die Lagerstätten sind bisweilen breit : Lc 17 34 zwei-
schläfrig, Lcll7 für Hausvr und Kinder. Man deckte sich im Allgemeinen mit d
Obergewande zu (*Kleidung), der sonstigen Kleider entledigt HL 5 3a. Eine bes. Decke
s "mika ist Ri 4 18 erwähnt. Vornehme lagen auf weichen Polstern Pr 31 22 und hatten
gestreifte Leinwanddecken 7 16. Unsicher ist makber 2 Kg 8 15 £ *Kolter. Ein Gazenetz
zum Schutz gegen Insekten ist viel! Jceblr Hzztm 1 Sm 19 13. 16 (vgl. Ewald III 107 f.
jedenfalls xtavontslov Jt 1021. Si
Bettler, s. Arme.
Beule, s. Krankheiten. Arzt.
Beutel zur Aufbewahrung kleiner Hold- und Silberbarren oder -Bleche sind
tyrltim 2 Kg 523, ferner TcU Prli4; Js fc66, fror Hg 1 6, vermuthlich von Leder.
[Jeher ßa?.Xävziov (Geldbeutel) Lc 10 4 etc., yXwooöxofiov Jh 126 Kassette s. Grimm s.v.
Von weiblichen Tändelt äschchen steht //"r/hu/ Js 322; vgl. Handel. Schmuck. Si
Beute, säldl Ge 4927; bau Js8i, war in d alten Zeit der einzige Lohn des Krie-
gers. War ein üeberfall gelungen, eine Schlacht gewonnen Ge II 24: 1 Sm 30i5 f., so ver-
theilte Js'hs oder verlooste Ps 22 L9man die B. Seit 1 Sm :5t 124 f. wurden auch die beim
Tross Zurückgebliebenen zu gleichen Theilen mit d andern bedacht. .Meist handelte
92
Bezaleel— Bild, Bildniss, Bilderdienst.
sich um Vieh. Wber und Kinder Dt20i4: die hübschesten Wber nahm man in d
Harem 21iif. ; sonst waren auch Gewänder, Schmuck Jo 7 21 ; Ri 8 21. 24 ff. Gegenstand
der B. In späterer Kgszeit bekamen fremde Truppen auch Sold 2 Chi* 25 6. Si
Bezaleel, Sn Uri's aus .Inda, und Ahaliab (richtiger Oholiab), Sn Ahisamach's
aus Dan. heissen in der Quelle P Ex 31 2. 6 ; 35 30.34; 36 l f.; 37 l; 38 22 f. die kunst-
vollen Verfertiger der sog. Stiftshütte und aller ihrer Geräthe. K
Bezer (Booöq), von Mesa befestigt Inschr. Z. 27, Zufluchtst in Rüben, in d
Wüste auf d Hochebene Dt 4 43 ; Jo 20 8, meraritische Levitenst Jo 21 36 (S = 1 dir 7 78
(6 63). Ob mit Bosor 1 Mk 5 26 identisch? Vgl. Bosor und Bozra. G
Bienen sind höchstwahrsch vor d griech.-röm. Zeit in Palästina nicht ge-
züchtet worden. Die heute in Palästina einheimische Art B. ist die Apis fasciata
Tristram 322, Brehm IX 215: zur B.-zucht gebraucht man heute Thoncy linder. Im
Alterthum suchte man den *Honig der wilden Bienen 1 Sm 14 25 ff. Die Erzählung
aus d Simsongeschichte Ri 1-4 8, dass ein B. -schwärm aus einem Cadaver entstehe,
ist mit ähnlichen Sagen des Alterthums zu verknüpfen vgl. Bockart III 353 ff. Bei
Vergleichnngen wie Dt 1 44 : Ps 118 12 und bes. auch Js 7 18 sind wohl unter „Bienen"
Wespen zu verstehen. So
Bild, Bildniss, Bilderdienst. Bild bei € für pcesel (*Abgott), massekä Ril7 4
etc.. §emel Ez8 3; Bilder für gülüllm 2 Kg 23 24, peMUm Js2l9; Bildniss für pasel
Ex 20 i. täbnit Ez 8 10. Als Bilderdienst im weitesten Sinne wird von d Propheten
jede Anbetung eines Gegenstandes verfolgt, in dem man ein göttliches Wesen wohnend
oder später bei ihm erscheinend dachte. So die Steine, in denen man ein bet el fand,
woher Jahwe noch später der Name oben jisrä'el Ge49 24. sür. /. Js3029; Dt 32 37
anhaftete. Ferner die Steinsäulen masseböt (*Mal. *Malstein. *Säule). Aus ihnen ent-
wickelten sich die Bilder: aus Holz geschnitzt pce&el Js4020; 44 15. §emel Dt4i6, als
gedrechselte Bildsäule tömer miksä Jr 10 5, deren Bereitung mit ironischem Behagen
Js44l3 — 16 beschrieben wird. Für d allmählichen Uebergang der Baumidole zu Holz-
säulen und dieser zu Brettidolen, aus welchen sich dann anthropomorphe Gestalten
entwickelten, vgl. Aschera und Abb. 25.
Daneben finden sich künstliche Stein-
bilder Dt 4 28 maiase ceben und Gussbilder
salme ma&seka Xu 33 52, meist von Thon-
guss Ex 32 20 oder Bronzeguss Js 44 10,
dann mit Gold- oder Silberplatten über-
zogen: «fuddä Js 30 22; eföd goldüber-
Abb. i±. Gegossenei Stiel ans Bihab im O-Jordanlande.
AM.. 49. Kleine (iötterbilder.
zogenes Bild IÜ827; 17 5; 1 Sm 21 w, £ Leibrock (vgl. Ephod und Priester); sippwj
Js 3022. Diese Bilder hatten meist Stiergestalt Ex 32 4 etc. (*Kalb), namentlich an
d ältesten und angesehensten Jahweheiligthümern von Bethel und Dan 1 Kg 12 28 f. ;
Am 8 14; Ho 84- 6. Vgl. Abb. 48. Als Baalsbild s. Abb. 31. Selten waren Schlangen-
bilder des heilenden Gottes Xu 21 8t.: 2 Kg 184 (von Bronze). Die Hausgötzen fcräfim
Bildad — Bisemäpfel. 93
(vgl. Abb. 49) waren meist kleine (Ge3l34), menschenähnliche (1 Sml9i3) Bilder.
Goldene und silberne B. fanden sich zu Jesaja's Zeit in allen Häusern Js2 20; 3022.
Man befragte sie als ( )rakel Ei 18 5 ff. Vgl. Götzendienst. Die Propheten geben ihnen
Schimpfnamen : gillüUm (Dreckdinger) 2 Kg 23 24, elllim (Götterchen) Lv 19 4 etc., und
kämpften gegen sie Ex 204; Dt 4 15 ff. ; 5 8 bis zur Ausrottung 2 Kg 23. Si
Bildad von Suah, Freund *Hiobs, Hi 2 n etc. K
Bildsäule, s. Bild, Mal, Malstein, Säule.
Bileam, Sn Beor's aus Pethor am Euphrat. Urspr Nu 24 l wohl als heidnischer
Zauberer gedacht, erscheint er Nu 22 5 ff. in J und E (so bes. bei J 22 18 und 22 — 34,
wo die redende Eselin B.'s die Unwiderstehlichkeit Jahwe's bezeugen muss) als ein
Prophet Jahwe's, der, von *Balak zur Verfluchung Israels gerufen, dieses trotz dem
Zorn Balak's wiederholt segnen muss. Die vier zum Theil hochpoetischen Sprüche
B.s, Nu 23 nach E, 24 (z. T. parallel mit 23) nach J, preisen die Volksmenge und
das Glück Israels 23 7 ff., sodann das Kgthum, den reinen Gottesdienst und die Tapfer-
keit Israels 23 18 ff. , weiter die Schönheit und Fruchtbarkeit seines Landes, sowie
seine Siege 24 3 ff. Der vierte Spruch 24 15 ff. weissagt in deutlichem Hinblick auf
David einen gewaltigen Herrscher über Israel und dessen Siege über d feindlichen Nach-
barn. Der Schluss 20ff. oder doch 22 ff. ist wohl jüngerer Zusatz. — Nach P Nu 31 8. 16
gehört B. zu d Midianitern, leitet deren Wber an, Israel zum Götzendienst zu ver-
führen und wird mit d übrigen getödtet. Auf JE bezieht sich Dt 23 5 ; Jo 24 9 ; Mi 6 5 :
Ne 13 2, auf P : Jo 13 22 und 2 Pe 2 15 ; Ju 11 ; Apc 2 14. In d 3 letzteren Stellen er-
scheint Balaam (so nach (S auch bei £ im NT) offenbar auf Grund weiterer Aus-
schmückung als Typus der Verführungskunst und Habsucht der Sectirer. K
Bileain, kehatitische Levitenst in Manasse 1 Chr 7 70 (6 55), <£> Iß?.aatu, fe^ßlccav.
Vgl. Jebleam. G
Bilha, 1 Chr 4 29 St Simeons <S> BaXaä ; Jo 19 3 *Bala, (5 Bwlu, Boku. ( i
Bilha, Leibmagd Bahel's Ge 29 29, durch Jakob Mr Dan's und Naphthali's 30 3 ff.,
nachmals von Buben geschändet 35 22. Im genealogischen System der Ge bedeutet
B. offenbar ein Geschl, das den rein israelitischen Geschl nicht ebenbürtig (kana-
anitisch?) war, aber mit ihnen verschmolz. Die That Bubens kann somit nur einen
Eingriff des Stmes Buben in d Eechte des Geschl B. zum Schaden der Gesammtheit
Israels bedeuten. K
Birsawith, 1} bir zajit, 1 Chr 8 (7) 31 Ort in Asser, entspricht einem arab. bir (ez-)zet. G
Bischof entstanden aus Episkopos, welcher Ausdruck ausserhalb d NT zu-
weilen zur Bezeichnung amtlich geübter Aufsicht sowohl über Personen wie über
Sachen (Geld) dient. In d ersten Richtung (= Arogt) steht es in (5 und 1 Mk 1 51,
auch JAqX4i; XII 5 4. Im Anschlüsse hieran heisst Gott WS16 wahrer B. des
Herzens, Christus 1 Pe 2 25 Hirte und Bischof der gläubigen Seelen. Das entsprechende
Wort *Bisthum blieb seit lTm3i haften an d amtlichen Stellung der leitenden Per-
sönlichkeiten in d christlichen Gemeinden im Ggens zu d dienenden Thätigkeit des
Diakonen Phlli; lTm3 2; Tt 1 7. Mit d Presbytern (*Aelteste) erscheinen sie wie
identisch Ttl5 = 7, Ap 20 17 = 28 und bei d LA smaxonovvxeq auch 1 Pe5i — 3. Vgl.
Hatch, Die Gesellschaftsvertassung der christl. Kirchen im Alterthum. (Jebsetzg mit
Exkursen von Harnack 1883. Stein. Das Episkopat in d 3 eisten Jahrhunderten
1886. Löning, Die Gemeindeverfassung des [Jrchristenthums L888. Sobkowsky, Epis-
kopat und Presbyteriat in d. 1. christl. Jahrli. 1893. H
Bisemäpfel Js320 £ für £j bäte han-ncefes, etwa Riechfläschchen. £ meint
eine Riechbüchse in Form eines Apfels, die Bisem oder Bisam (Moschus) enthält. 0
94 Bisjoth Ja — Blutbräutigam.
Bisjoth Ja steht Jo 15 28 £j irrthümlich für bnwtccha — ihre Töchter (städte).
Richtig Ne 11 27. G
Bisthum (tTtioxoni'i) Ap 1 20 aus Ps 109 8 (5, eig. Aufsicht, Obhut, Amt und zwar
apostolisches (vgl. Ap 1 25), dagegen 1 Tm 3 1 Bischofsamt. H
Bithron ist im V) 2 Sm 2 29 nicht Eigenname, sondern bedeutet etwa „Schlucht,
Klamm'-. Abner's Rückzug ging von Gibeon zum Jordan und wahrsch durch d icädi
es-sa'ib auf d Hi3he des 0- Jordanlandes, so dass dieser demB. entspräche. Nach Buhl
121 der wädi ■a<)hn>. G
Bithynien war eine Landschaft an d NW-Ecke Kleinasiens, so genannt nach d
eingewanderten thrakischen Stm der Bithyner. Nach d Aussterben der bith. Kge
74 vor Chr. liel B. an d Römer, Pompejus verband es 64 mit *Pontus zu einer Pro-
vinz, die Augustus 27 vor Chr. in d Verwaltung des Senats beliess. Die Hauptst
war Nikomedien. Paulus hat B. nicht besucht Ap 16 7, er mag etwa in Doryläum sich
nach W gewandt haben. 1 Pe 1 1 erwähnt bereits Christen in B. Hier kam der
jüngere Plinius 112 nach Chr. als kaiserlicher Legat in Berührung mit d Christen
(Ep. ad Traj. 96. 97). G
Bitja, Tr eines Pharao, Fr des Mared 1 Chr4i7. Denselben Namen geben
einige Rabbinen auch der Tr Pharaos Ex 2 5. W
Blachfeld steht bei £ für d Tiefebene zu beiden Seiten des *Jordans, Ej hä-
"•räbä. 2 Sm 15 28: 17 16 ist Fürth en dafür zu setzen. Jt6 7 und IMk 3 24.40 etc. be-
deutet es überhaupt *Ebene. G
Blasebalg, s. Goldschmied.
Blastus Ap 12 20 Kammerherr (praefectus cubiculo, Suet. Domit. 16) des Hero-
des Agrippa I. H
Blattern bei £ Ex 9 9 f. für "ba-bicöt (Hautgeschwüre), s. Krankheiten. Si
Blau (nicht bei £), s. Farben. Si
Blei, I7 'öfceret, wurde aus d Fremde und zwar von *Tartessus eingeführt Ez
27 12 ; natürlich war auch das Schmelzen des Bleis bekannt Nu 31 22. Jr 6 29 und Ez
22 18 ff. ist von einer Schlackenmasse die Rede, unter der auch Blei war, vgl. Schmel-
zen. In späterer Zeit war Blei in Menge vorhanden Si 47 20, und seine Eigenschaft
der Schwere gerade so sprichwörtlich, wie bei uns Ex 15 10; Si 22 17. Der Bleiver-
schluss eines Gefässes ist Sa 5 8 erwähnt. Die Stelle Hi 19 24 ist nach Delitzsch so
zu verstehen, dass ausgemeisselte Schrift bisweilen mit Blei ausgegossen wurde. Auch
das Senkblei fi "näh (anderer Name für Blei: £ an einigen Stellen „Bleischnur*)
kannten die Hebräer Am 7 7 f. ; Js34ii; 2 Kg 21 13: Ap 27 28 „Bleiwurf". So
Blindheit, s. Krankheiten.
Blindschleiche bei £ für hörnet Lvll30, viell. Skink; vgl. Eidechse. So
Blitz, s. Wetter.
Blut, Ej dam, nach Ge 9 4 die Seele des Fleisches, der Träger des Lebens Lv
4 (3 ff., galt als regale göttlicher Wesen, denen es im Opfer gespendet werden musste
("Opfer. *Sündopfer). Daher später strenges Verbot des Blutgenusses und des (nicht
blutleeren) rohen Fleisches Ge9 4, sowie der in einer Schlinge gefangenen Thiere Lv
17 1::: nvixzöv Ap 15 20. In vorexilischer Zeit hatte man sich nicht dessen enthalten
1 Sm 14 32—35 ; Ez 33 25. Si
Blutacker, s. Hakeldama.
Blutbräutigam wird Ex 4 25 f. Moses von seinem YVbe Zippora genannt, weil
sie die an ihrem Knaben vollzogene Beschneidung auf Moses überträgt und so an ihm
die urspr vor d Hochzeit übliche *Beschneidung vollzieht. G
Blutfluss, Blutgang— Bock.
95
Blutfluss, Blutgang, s. Krankheiten.
Blutrache. Vergossenes Blut verlangte Sühne, entweder persönliche am Mör-
der eines Einzelnen oder an der Familie des. der Glieder einer anderen niederge-
metzelt hatte 2 Sm 21 1 — 14; Ri 8 18—21. Si
Bluträcher, £} goel had-däm Nu35i9, ist der nächste Verwandte eines Er-
schlagenen, der vom Mörder den Ersatz für d vergossene Blut einfordert, dadurch
dass er ihn tödtet, wobei die älteste Zeit keinen Unterschied zw. absichtlicher oder
unbeabsichtigter Tödtung machte Ge4 23. 24. Die spätere Gesetzgebung wirkte auf
Milderung der alten Sitte hin. Vgl. Mord. Todtschlag, Todesstrafe. Freistadt. Si
Bne Barak, Ort in Dan Jo 19 45, auch auf d KI Delitzsch 289; vgl. ihn abrdk
(jabral) oder ihn ibräk NL bei Jäfä. Anders ()n 2:57: 105 = Bareca, d. i. barka
n von esdüd (Asdod). (t
Bnehargem Mc 3 17, s. Boanerges.
Bne Jaekon 1) Lagerstätte Isr"s Nu 33 31 f., vgl. Beroth Bne Jakan und Jaekan. G
Bochim Bi2i — 5 als nächste Wohnstätte des Engels Jabwe's und als Opfer-
stätte Israeks nach *Gilgal am Jordan genannt, wahrsch bei Bethel : vgl. (5 und
Ge35 8. Wegen 2 Sin 5 23 f. s. Maulbeerbaum. Die Aussprache ist wegen Ri2r> ge-
wählt (ursp'r b'käjim 2 Sm 5 24 oder bekajim ?) ( i
Boanerges (arani. Aussprache für £j bene reges ; Hieronymus zu Da 1 8 emen-
dirte benereem , wonach £ Bnehargem) Mc 3 17 Beiname der beiden Zebedäus-sne =
Sne des Donners, d. i. nach hebr. Ausdrucksweise Donnerer, viell. wegen Lc 9 49. 54. H
Boas reicher Bethleliemit, Gönner und zweiter Gatte *Ruth,s Et 2 l ff., Ahnherr
Davids 4 17 ff. ; Mt 1 5 ; Lc 3 32. Vgl. Bethlehem. K
Boas Name einer ehernen Säule vor d *Tempel Salomo*s 1 Kg 7 21 : 2 Chr 3 17. G
Bock, d. h. Ziegenbock £j tajis,
vgl. Ziege. Der B. als Leiter
der Herde, I) 'attüd , dient als
Bild für d Machthaber Js 60 7 ;
vgl. auch Da 8 5 ; bes. aber gilt
er im Ggens zu d Schafen als
Symbol für gewaltthätige und
bösartige Menschen Ez 34 17 : Mt
25 32. Der B. als schlachtbares
war auch ein opferbares Thier.
sowohl als Brandopfer Lv 1 10,
wie als Dankopfer Lv 3 12 (bei
letzterem ist nicht klar, ob auch
eine Ziege dargebracht werden
konnte). Als Sündopfer mussten
Vornehme einen 15.. Leute aus d
Volke eine Ziege darbringen Lv
1 22. 2s: auch zum Sündopfer für
d Gemeinde Lv 9 15 und als Ver-
söhnungsopfer Lv 1<>7 war derB.
vorgeschrieben. Als Sündopfer-
thier ist hierbei in d Regel der
B. sä'ir oder s^lr'üzim (in späterer :b1 zottiger Ziegenbock.
Zeit saf'in. die Ziege s^/rat •i:.:uii ii55 ///<«<<(>,% yinuiQa) genannt; aus welchem Grunde,
96 Bock— Brand.
ist nicht recht ersichtlich. Man hat angenommen , dass als Sündopfer bes. alte und
zottige B. (= sä'ir) geopfert wurden (Abb. 50). So
Bock, s. Belagern.
Bock, der ledige, s. Asasel.
Bogen, s. Kegenbogen and Waffe.
Bogenschnss. £ Ge 21 16 eines B.'s weit, d. i. der Entfernung entsprechend,
welche Bogenschützen als Ziel nehmen. S. Masse: Längenmasse. Si
Bohen (Bohan), Stein B., des Sns Eubens Jolöe; 18 17, Grenzort Juda*s und
Benjamins zw. *Beth Araba im 0 und *Debir und *Gilgal oder *Geliloth im W. <*
Bolme. Nach d verwandten Spr (vgl. auch Low 312) ist unter pöl Ez49;
2 Sm 17 28 Vicia Faba, die Sau- oder Puffbohne, zu verstehen. Sie wird heute noch
in Palästina sehr häutig angepflanzt und bildet ein Hauptgericht bes. der ärmeren
Klassen. B.-mehl wird von ihnen auch dem Brodmehl beigemischt. Ob etwa noch
andere Bohnenarten (Phaseolus) unter demselben Namen zu verstehen sind, lässt sich
nicht ausmachen ; wahrsch ist dies nicht. So
Bollwerk, bei £ für däjejc Ez42; 17 17 etc. ; mäsör 2 Kg 24 10; mesüröt Js 293,
snl'löt Jr334; iiiy/uval lMkll20. S. Schutt, Belagern. Si
Bor Asan 1 1 Sm3O30 mit Recht für d gew. LA Kor Asan, Ort in S-Juda.
(S BtjQoaßs, Jo 15 42 *Asan. Gr
Borgen = entleihen Q läwä , m'al oder = jemandem borgen, leihen fj näsä,
hilwä Ps 37 26 etc. Vgl. Schuld. Si
Borhasiro hiess eine Cisterne (£} = hör) am Wege n von Hebron 2 Sm 3 26 ; sie
soll nach JAq VII 1 5 B?jo?jQä 20 sta, d. i. 1 Stu, von Hebron entfernt gewesen sein.
Man vgl. lain sära 2 km n von Hebron (Abb. 82) im W der Strasse nach Jerusalem :
jedoch unsicher. G
Born Elim Js 15 8, s. Ber.
Born Mispat, s. Kades.
Bosor, £ 1 Mk 5 26. 28 für Boooq in (5, St in d Wüste des O-Jordanlandes, von
d Mk Judas erobert. Viele vgl. *Bezer, andere busr el-hariri an d Ledschä. G
Bosor 2 Pe 2 15 £ nach (S für Beor, *Bileam,s Vr. H
Bostra, Hauptst der röm. Provinz Arabia, s. Bozra 3. G
Bote, fj maVälc, von menschlichen Boten Pr 13 17 etc., von Gesandten Dt 226,
von göttlichen Boten Ge21i7E; Gel6 7 J etc. Zu letzterem vgl. Engel. Si
Botschaft bei £ richtig Hg 1 13 = Auftrag, Sendung, falsch öfter an Stellen,
wo von *Boten die Eede ist, wie R1635; 7 24 etc. Si
Bozra 1) Hauptst Edoms Am 1 12 ; Jr 49 13.22; Js34e, wahrsch auch Ge36 33;
1 Chi* I44. On 232; 102 kennen eine St Bosor in Idumäa. Vgl. busera s von taßle
Rob. III 125. Bazra £ Js 63 1 ist nach gew. Auslegung von diesem B. zu ver-
stehen. Anders Duhm. — 2) Jr 48 24, £ Bazra, nennt ein B. in Moab, wahrsch =
*Bezer. - - 3) lMkö26, £ Barasa, wahrsch bösrä im S des <jebel haurän. Zur
Zeit Herodes' des Gi-ossen gehörte es den Nabatäern, 105 nach Chr. wurde B. als
Nova Trajana Bostra die Hauptst der röm. Provinz Arabia. Vgl. Schumacher ZDPV
XX 145 ff. G
Brachen Js28 24 soviel als Furchen ziehen, Hi 39 10 eine Art eggen. S. Acker,
Ackerbau. So
Brand 1 Kg 8 37; 2 Chr6 28; Hg2i8 und Brandkorn Am 4 9 sind Uebsetzgen
vcii jeräkön und bezeichnen eine Krankheit der Gewächse, wobei dieselben gelb und
dürr werden. S. Acker. So
Brandopfer — Brunnen. 97
Brandopfer, £ für Löld Ge82o; Hi 1 5 etc., urspr allgemeiner Name für *Opfer
= das auf d Altar Kommende Lv 14 20 : im sacralen Spr-gebrauch stets von d ganz
verbrannten Thieropfer = Jcälll Ps 51 21 (5 6).oy.uvxu>uu ; Mc 12 33. Genaue Bestimmungen
über d zu opfernden Thiere: Kind, Lamm, Taube, und d Opferritus Lv 1 3— 17; vgl.
Schürer II 334. Ueber d talmudischen Ergänzungen der Brandopferthora s. Delitzsch
bei Riehm HW. Im Tempel zu Jerusalem ward vor d Exil nur des Morgens ein
Br. dargebracht, des Abends ein *Speisopfer (*Abendopfer) 2 Kg 16 15 ; 1 Kg 18 29. Der
P ordnete ein Br. morgens und abends an Ex 29 38 — 42; Xu 28 3 — 8 lölat hat-tämid
Xu 28 10: hat-tämid Da 8 11 etc. Si
Brandopferaltar, s. Altar. Stiftshütte, Tempel. Si
Braten. Wie aus 1 Sm2i3 — 15 hervorgeht, kam das Braten des Fleisches erst
>päter auf. Anfänglich ass und opferte man es gekocht. So /.. B. das Passahlamm
Dt 16 7 gekocht, Ex 12 8 gebraten. S. Kochen. Br. sola Ex 12 9; 1 Sni2l5; Js44i6;
ob bissei in diesem Sinne 2 Chr 35 13? Das Br. war vorzugsweise Männerarbeit Ge IS 7.
Vgl. Gastmahl, Mahlzeiten. Si
Braut, Bräutigam, s. Ehe.
Bretter, I7 Icrastm Ex 26 15. 29; 36 20 ff. nur bei d *Stiftshütte. Cedernbretter
£ für Jcerütöt arclztm 1 Kg 7 12 (6 36 gehöfelte Cedern). Hier sind die unmittelbar auf
d Steinfundament aufliegenden Balkenschwellen gemeint, in die dann die Balken der
Seitenwände eingesenkt wurden : vgl. Schwelle. Bretterne Kammer, £ für lalijjjat Tfir
2 Kg 4 10, ist ein gemauertes Obergemach oder eine Dachstube. Bretternes Dach. £
für oxini] öoy.öjv Si 29 22 (29), ist eine Balkendecke. Sonst s. Schiff, Wohnungen, Palast. Si
Brief, s. Schreiben.
Brocken, s. Brachen.
Brod buk man in d Regel aus Weizenmehl Iremah, bei Besuch aus d feineren
Sorte sölet Ge 18 6, wie solche die Reichen immer nahmen 1 Kg 5 2; vollständig iölet
hittlm Ex 29 2, Gtftldahg uvqov Si 39 31 vgl. Opfer. Arme nahmen Gerstenmehl 2Kg7i.
Gerstenbrod Icehem se'ör/m Ei 7 13, Hqxol xqI&lvol Jh 6 13 vgl. JBj V 10 2. In Xoth-
ständen buk man allerlei Hülsenfrüchte hinein Ez4 9. Gew. buk man das Brod in
kleinen (Lc 11 5) Scheiben ; Jcilckar Icehem Ex 29 23 ; 1 Sm 10 3 : Jr 37 21 ; vgl. Kuchen.
Am liebsten ass man es frisch und ungesäuert (s. Backen. Sauerteig) : wollte man
es aufheben, was nicht zweckmässig war, da es leicht zerbröckelte (Jo 9 12 niJtMdim),
so that man Salz Lv 2 13 und Sauerteig daran Ex 12 15 (Icehem hclmes Lv 7 13). Brod
brechen s. Mahlzeit. Si
Brodach. 2 Kg 20 12 steht für *Merodach.
Bruder ist im AT Sn desselben Vrs und derselben Mr Ge 24 29 etc., oder
Halbbr (von anderer Mr) Ge20i6 etc. (vgl. Geschwister) oder Brssohn Gell 14 etc.,
oder Vetter Lvl04, oder Geschl-Genosse Ge3l23; Hi 6 15 etc., oder Volksgenosse
Dt 15 2 tf. (der Israelit) vgl. Mt 5 22 ff. : 7 3, oder persönlicher Freund Ps 122 8. Im NT auch
Glaubensgenosse Ap 16 40; Em 8 12: 1 Tm 5 1 etc. Vgl. Genosse, Gespiel. Gesell. Ehe. Si
Brunnen, ^6örGe 37 20; Ex 21 33: beer Ge 16 14: 21 30 etc. <ß <{<^-c.n Jh 4 12.
auch Ti^y/j = Cisterne 4 6, läxxoq Jt 7 21 (12). Gruben zur Ansammlung des Wassers
während d Kegenzeit (Cisternen) waren eine unentbehrliche Einrichtung für Vieh-
züchter wie Ackerbauer, da man für d lange regenlose Zeit (s. Jahreszeiten) Wasser-
vorräthe brauchte. I>a sie in d blossen Erdboden leicht Risse bekamen, aus ihnen
das Wasser versickerte Jr2i3, grub man sie gern in hartes Gestein ein Dt 6 11;
Js .">1 1. später festigte man wohl die Seitenwände mit Mörtel Aboth 2 11 u. a. (Vgl.
Jakobs Brunnen). Die Br. für d Herden bedeckte man mit einem grossen Stein Ge292;
Bibel Wörterbuch i
98 Brunnen — Buche.
deshalb waren diese Br. in d Regel sich nach oben verengend und weiteten sich nach
unten aus JBj III 8 l. Die in d Höfen der Ortschaften liegenden Cisternen dagegen,
die man nicht zu bedecken brauchte 2Sml7l9 und daher wohl trotz Ex 21 33 in d
Regel nicht bedeckte (Philo de spec. legg. § 27; JAqlY 8 37), in Folge wovon öfter
Thiere hineinfielen Lc 14 5, waren wahrsch trichterförmig mit d Spitze nach unten
angelegt; denn wenn sie nach oben sich verengt hätten, so hätten die Thiere nicht
hineinfallen können. Ein seltner Fall war, dass man einen Br. mit Quellwasser Ge 26 19 ;
HL 4 15: Jh4iof. hatte. Br .-Anlagen in St Jr 41 7. Sonst s. Eimer, Krug, Schlauch,
Tränkrinne. Gefängniss, Geselligkeit, Jerusalem, Krieg, Quelle, Teich, Viehzucht. Si
Brunnen bei £ statt des Eigennamens Beer Nu 21 16, s. Ber. G
Brunnen des Lebendigen, der mich angesehen hat Ge 16 u oder des L. und
Sehenden 24 62 : 25 11 £ entspricht fj beer lahaj rö'I, d. i. Br. des Lebendigen [Gottes],
der mich sieht. Er lag zw. *Kades und *Bared. Heute wird 'ain el-imiivelih etwa
80km ssö von Beerseba von d Beduinen als Br. der Hagar bezeichnet, viell. nicht
unrichtig (Ritter XIV 1086 ; Palmer 273). Vgl. On 101. Gesenius 175 und Well-
hausen Prol.3 339 vermuthen in d Namen ein Vlü wie Ri 15 9 ff., Kinnlade, d. i. eine
Reihe neben einander stehender Felszähne. G
Brunst £ Dt 28 22 für harhfir (hitziges Fieber), s. Krankheiten. Si
Brunnthor, s. Jerusalem.
Bubasto, I7 pl-bccset, äg. Pe-Bast, heute der Trümmerhügel Teil Basta bei ez-
Zakäzik im Delta. In d prachtvollen, von Pepi I (6. Dyn.) gegründeten Haupttempel,
an dem noch Nectanebus I (30. Dyn.) baute, ward die katzenköpiige Bast, der Freu-
denfeste galten, verehrt. Katzengräber lagen in d Nähe Her. II 60; 138. Nach B.
nannte sich die 22. Dynastie, die 26. war hier thätig. Von d Zerstörung Ez 30 17
ist nichts bekannt; noch unter Ochus war B. bedeutend, in christlicher Zeit ward es
Bischofssitz. Den Tempel zerstörte wahrsch ein Erdbeben, da nur ein derartiges
Naturereigniss eine so gewaltige Verwerfung der Trümmer, wie sie hier und in Tanis
vorliegt, bewirken konnte. Vgl. Naville, Bubastis. London 1891 ; Festival hall at
Bubastis. London 1892. W
Buch. Das entsprechende hebr. Wort kefer ((5 ßißloq oder ßißllov) bezeichnet
überhaupt jedes Schriftstück (s. Schreiben, Schrift), mochte es klein oder gross sein:
so z. B. auch einen beschriebenen Zettel Nu 5 23, £ Zettel. Oft wäre besser Schrift.
Heft, Verzeichniss zu übersetzen oder z. B. beim sogen. Bundesbuch Ex 24 7 Urkunde ;
von einem Kaufbrief Jr 32 12 ff. : zu Brief s. Schreiben. Ein Buch, das ein litterari-
sches Erzeugniss war, bestand in d Regel aus einer Anzahl von aneinandergenähten
Hauten, welche kolunmenweise beschrieben waren. Diese Häute wurden aufgerollt:
daher ein B. auch megillä „Rolle1- heisst (vollständig mgillat sefer Jr36; (5 meist
■/ßifxiov). Bei grösseren Werken waren beide Enden der Rolle um Stäbe gewickelt,
und zwar befand sieh das Ende der Rolle auf d Stab links : indem man von rechts
zu lesen begann, wickelte man, was bereits gelesen war, auf d Stab, beziehentlich die
Rolle rechts weiter auf: daher dvanxv^aq Lc 4 17. Solche Rollen sind bekanntlich
noch heute in d Synagogen im Gebrauch. So
Buche. Mit diesem Worte hat £ übersetzt
i]
Stelle
(5
V
tidhär
Js 60 1:;
nsvxt]
ulmus
—
.Isll 19
ulmus
tirzä
Js 44 14
äyyioßä/.avog
ilex
cid
Mo 4 13 s.
Terebinthc
Buchebaum — Bund. 99
Die B. fehlt heute in Syrien (Boissier IV 1175) ; deLagarde, Oebersicht 130 fassl
tidhär als Ulme: nach Tristram 350 ist jedoch deren Vorkommen in Palästina nicht
gesichert. s"
Buchsbitum. £ übersetzt so:
fj Stelle <S V
tfaSSÜT ds 41 19 &aaoovp buxus
* — Js 60 13 xeögoq pinus ?
Nach 5 (sarwamä) ist die Cupressns sempervirens (Low 388 ; Boissier V 71 )5
gemeint, eine Art *Cypresse, welche auf d Libanon nicht selten ist. Auch Ez 27 6
ist statt „und die köstlichen Gestühle- zu übersetzen: ..ein^eh-t in Te'assurholz- mit
leichter Emendation des i^. Der echte B. fehlt in Palästina. So
Bücken setzt £ für histuhuru Ge 23 7 etc.. gähar 1 Kg 18 42. nikna' 21 29; s.
Gruss, grüssen. Si
Büffel ist Dt 14 5 die Uebsetzg des hebr. jafymür. Im Arab. bezeichnet das
Wort heute nach Conder I 172 f. (vgl. SWP, Flora and Fauna 4: QStat. 1890. 171)
den Rehbock, den man auf d Karmel gefunden hat. Vgl. de Lagarde. Mt II 251.
Es ist immerhin sehr wahrsch, dass auch im hebr. Alterthum das Wort dieselbe Be-
deutung hatte : 1 Kg 4 23 ist es von £ mit Gemsen übersetzt. So
Bürge, Bürgen, s. Schuld.
Bürger steht bei £ öfter für Einwohner 1 Sm 11 9 ; ähnlich Ri 9 49 ; Ge 24 13 etc. ;
Jr23i4; Sa 12 5 etc. B. im altisraelitischen Sinne sind Glieder des Herrenstmes, z.B.
die Herrengeschi von Sichern Ri 9 2 ff; ähnlich 20 5; 1 Sm23n etc. Die Gesetzgebung
unterschied den eingebornen israelitischen Vollbürger esrä}}. Lv 16 29; 17 15 vom *Frem-
den ger. Si
Bürgerrecht im modernen Sinne gab es in Israel nicht: denn der Einzelne,
soweit er nicht Familien-, Sippen- oder Stmeshaupt war. fand sich irgendwie einge-
gliedert in diese politischen Organismen und hatte diesen Häuptern zu gehorchen.
Selbst der Grundbesitz verlieh kein Bürgerrecht, denn auch der ^Fremde konnte ihn
erwerben Ez47 22i\ Fälschlich hat man die Bestimmungen über d Zulassung in d
kultfähige Gemeinde Ex 12 48; Dt 23 1 — 8: Xe 13 3 mit d Verleihung politischer Rechte
verwechselt. Von d Verkauf des antiochenischen B. an Jerusalemiten durch *Jason (2)
ist 2Mk49 die Rede. Das röm. B. wurde später auch Israeliten verliehen JV76.
Ap 16 27 ff. : 22 25 ff. etc. Si
Bul, s. Monat.
Bund setzt £ 1) im AT regelmässig für £> b°rit vom Stm bärä = schneiden,
hauen. Nach d üblichen Erkläruni;' wäre der Begriff des Schneidens in den des Ent-
scheidens, Festsetzens übergegangen, Irnt somit eig. Entscheidung, Festsetzung. Rich-
tiger alicr wird tyrit urspr als „Zerschneidung0 zu fassen sein. Denn zu d feierlichen
Abschlnss eines Vertrags oder Bündnisses gehörte in alter Zeit ausser d Beschwören
der Vertragsbedingungen Ge 2(> ;;i auch eine Selbstverwünschung für d Fall des Ver-
tragsbruchs, die noch durch eine bes. Ceremonie — das Hindurchschreiten zw. d
Stücken eines (Jr34is) oder mehrerer (Ge 15 10. 17 f.) zertheilter Opferthiere — ■ be-
kräftigt wurde. Der Bundesbrüchige sollte das gleiche Schicksal erleiden. Diese
Wendung, ..eine b'rit schneiden- = durch Zerschneidung von Thieren abschliessen,
erhielt sich auch für solche Fälle, wo jene Ceremonie nicht vollzogen wurde; ja der
Begriff der Irnt verblasste zu d allgemeinen einer Festsetzung oder (einseitigen) An-
ordnung. So auf profanem Gebiet in d Wendung, Jemandem eine b'ril schneiden",
d. h. ihm Vorschriften -'eben oder Bedingungen auferlegen L Sm 11 L.2; 1 Kg 2034;
7
100 Bund, Bündniss.
2 Kuli i (..er nahm sie in Pflicht"); Ho 2 20; Hi.Sli. Die Wiedergabe durch „einen
B. schliessen mit" führt in allen diesen Stellen irre.
Auf religiösem Gebiet ist vollends ein B. oder ., Vertrag" in menschlicher Weise
durch d Gottesbegriff ausgeschlossen. Allerdings bequemt sich Gott Ge 15 10 ff. J der
unter Menschen üblichen Ceremonie an. aber er allein vollzieht sie; denn er allein
giebt aus Gnaden die Yerheissungen und bestimmt kraft seiner Allmacht die Ver-
pflichtungen des Menschen. Der letztere hat sich bedingungslos dem AVillen Gottes
zu unterwerfen. Mit Eecht hat daher <S die religiöse berlt immer durch diaü/^tj (An-
ordnung), nicht durch ovvSi'jxtj (Vertrag) wiedergegeben. So erklären sich auch die
häufigen Wendungen „eine berit geben, setzen, beobachten, übertreten, verlassen" etc.,
in denen Irrd einfach das göttliche Gebot oder Gesetz bezeichnet, ferner Ausdrücke
wie Tafeln Dt 9 9, Lade, Buch Ex 24 7; 2 Kg 23 2 etc. der berit, d. h. Gesetztafeln,
-lade, -buch (nicht: Bundestafeln, -lade, -buch!). Die Seite der Verheissung tritt
hervor in Wendungen wie „eine bcrU aufrichten", d. h. sie in Kraft treten, in Er-
füllung gehen lassen Ge 9 16 etc.
Der Pentateuch berichtet über eine dreifache berlt Gottes gegenüber Menschen:
1) mit Noah Ge9P; Zeichen der berit ist der Begenbogen ; 2) mit Abraham Ge 15 .1,
GelTP; Zeichen ist bei P die *Beschneidung ; 3) mit ganz Israel durch Moses am
Sinai. Nach d älteren, übrigens nicht einheitlichen Bericht Ex 24 3 ff. wird die 1/rU
durch Opfer und Blutbesprengung, sowie durch ein Opfermahl (11 : vgl. Ge 31 54) be-
kräftigt : auf d gemeinsame Essen, namentlich von [Brod und ?] Salz, als Bundescere-
monie weisen Lv2i3; Xul8i9; 2 Chr 13 5. Zeichen der Sinai-&fr^ ist bei P der
Sabbat Ex 31 13 ff.
Die 623 von *Josia veranstaltete 1/r/t 2 Kg 23 1 ff. ist natürlich nur eine Er-
neuerung der mosaischen. Dagegen weissagt Jr 31 31 (Ez37 26), Jahwe werde der-
einst an Stelle der vom Volke missachteten alten berlt eine neue schliessen, die auf
Verinnerlichung des göttlichen Willens, wahrhafter Gotteserkenntniss und Sünden-
vergebung beruhe. Daraus floss sowohl die übliche Unterscheidung des alten und
neuen Bunds (auch für „A- und NT"), als auch der tiefere, mehr vergeistigte Bun-
desbegriff, der sich schon dadurch dem des NT nähert, dass jetzt nicht mehr aus-
schliesslich das Gesammtvolk , sondern das einzelne Individuum in ihm mit der Irnt
begnadigt erscheint, ein wesentlicher Schritt hinüber zu d Idee der persönlichen Got-
teskindschaft. Vgl. Guthe, de foederis notione Jeremiana 1877; überhaupt aber Va-
leton, ZAW 1892, 261 ff. 1893, 245 ff. und bes. Kraetzschmar, die Bundesvorstelluna-
im AT in ihrer geschichtl. Entwickelung 1896. K
Bund, Bündniss 2) im NT. Mit dem Begriff ist auch das Wort B., und zwar
so, wie (5 und die Apokryphen es griech. wiedergegeben haben (öiccSt/zt] = berlt): in d
NT übergegangen, nur dass hier nach Vorgang Philo's die classische Bedeutung ~=
letzwillige Verfügung, Erbverfügung, Testament mindestens in Stellen wie Ga3i5. 17;
He 9 16. 17 durchgeschlagen und eine entsprechende Modiflcation des Begriffs herbeige-
führt hat. Eine gewisse Ueberleitung bildet der evgl. Bericht von d Einsetzung des
Herrenmahls, sofern dieselbe einerseits vermöge d Bezeichnung des Blutes als Bundes-
lilut Mc 1424= Mt 26 28 = Lc 22 20 als Gegenbild zu d durch blutige Opfer sanctionirten
Bundesstiftunir Ex 24 5 — 11 erscheint, andrerseits in d Form einer letzten Willensbe-
stünmung auftritt. Jedenfalls gab das Anlass zur Bildung des Begriffes eines neuen
B. (1 Kr 11 25 der neue B. in meinem Blut) nach Vorbild von Jr 31 31 — 34. Demnach
giebt es einen alten und einen neuen B. 2 Kr 3 6. 14, also 2 Bündnisse Ga 4 24, während
die Mehrzahlform Bm94; Eph2l2; WS I822; Si 44 11. 19; 4521; 2Mk8i5 entweder, wie
Bundeslade — Caesarea. _[01
häutig' in d Profangräcität, Singularbedeutung hat oder auf d verschiedenen Bundes-
schliessungen in d Oeschichte der Erzväter Bezug- nimmt. Die grösste Rolle spielt
der Begriff B. in He, wo er 9 20 direct aus Ex 24 8 bezogen ist und von d mit d
A'ütern geschlossenen 8 9 ersten B. 9 15 ein zweiter, besserer 8g, neuer 8 8; 12 24, ewiger
13 20 unterschieden wird. Dagegen im Spätjudenthum das religiöse Bundes rerhältniss
weniger als Gnadenerweisung, denn als Vertrag, welchen Grott auf Grund d Gesetzes
mit d Volk schliesst; daher Si42i(2); 45 29(30) B. synonjnn ist mit Oesetz. H
Bundeslade, s. Lade.
Burg. In manchen 8t gab es eine Akropolis, Citadelle, in die man sich zu-
rückzog, wenn die übrige St nicht mehr zu halten war: migddl Ri89; 9 46 f. 51,
mibsär Jr6 27, bhxl von ^Jerusalem Ne2 8; 7 2 und *Susa Neil. Vgl. Thurm, Fe-
stung. Stadt. Schloss, Tempel, Belagern. £ hat B. auch für ürä Nu 31 10 = *Lager,
für mesüdä 1 Sin 22 4 f. : 2 Sin 5 7 etc. = Bergfeste. Si
Bus, Ge 22 21: Jr 25 23 und als Gentilicium Hi 32 2. 6, arab. Volksstm, in d Nach-
barschaft der Aramäer. Wahrsch das klschriftl. Bazu in Nordarabien. Delitzsch 307. X
Busen (Bausch), s. Kleidung.
Busse s. Strafe.
Butter setzt £ für £j hem'd oder hemd, nach cS ßovxvQov. Unter *Milch ist bemerkt,
dass viele Ausleger unter hem'd die geronnene Dickmilch verstehen. Pr3033 ist vom
Pressen der Milch, wodurch „Butter" entsteht, die Bede; es kann sich um ein Milch-
product handeln, das der B. nahe kommt. Wie heute bei d Beduinen B. bereitet
wird, schildert Burckhardt, Beduinen 47. Jedenfalls wird dieses Product im Orient
nie so consistent, als unsere Butterklümpchen. Hem'd wird an manchen Stellen z. B.
Js 7 15. 22 als bes. gute Kost, mit welcher man den Gast ehrt z. B. Ge 18 8, aufge-
führt ; Ps 55 22, wo die Vocalisation unrichtig ist. wird es als Bild der Glätte ge-
gebraucht. So
Zu den Stichwörtern unter C vgl. K.
Caesarea 1) C.palästina (Beland 671) und Palästinae (On 2()7 ; 250), auch ad
mare (nanälioq JBj VII 13; 2) oder Sebaste JAq XVI 5 l benannt, wurde von Hero-
des d Grossen bei d alten Stratonsthurme (daher C. Stratonis) zu Ehren des Caesar
Augustus erbaut und 12 vor Chr. eingeweiht JAq XV 9 6; Bj I 21 5 ff. Nach d Tode
des Herodes fiel die St an dessen Sn Archelaus und wurde nach dessen Absetzung
wegen ihrer Bedeutung Sitz der röm. *Landpfleger Judäa's. Der Kg Agrippa I be-
sass sie 41 — 44 nach Chr. Ap 12 19 ff.; JAq XIX 8 2. dann wurde sie wieder die Re-
sidenz der Landpfleger. Dort wohnten der Evangelist Philippus Ap 8 40 ; 21 8 und der
Hauptmann Cornelius Ap 10. Paulus war unter cl Landpflegern Felix (52 — 61) und
Porcius Festus (61 — 62) in C. gefangen und redete dort vor Agrippa II und Berenice
Ap 23 23 r. : 24 27: 25 14 ff. Wegen seines schönen Hafens JAq XVII 5 l: Bj I 31 3 ging
der Verkehr nach und von Jerusalem über C. Ap 9 30 ; 18 22; 21 8. Unruhen zw. Juden
und d an Zahl stärkern Heiden in C. veranlassten den jüdischen Aufstand <><> — 70.
Bj II 13 7: 14 4 ff. Der Umfang der alten »St war nach Abb. 51 bedeutend grösser
als die von d innern Mauer umgebene St der Kreuzfahrer, die Sultan Bibars 1296
zerstörte. Der Name hat sich in d Form fyaisärye (im Talmud PC'P> erhalten, seil
1878 hat die türkische Regierung flüchtigen Tscherkessen aus Bulgarien den Ort
überwiesen. Schürer IP 104 ff. EHildesheimer 4 ff. - 2) C. Philippi R£l 16 13; Mc
8 27 ff. wurde von d Tetra rohen Herodes Philippus (4— 3-1 nach Chr.) au d Quellen dos
*Jordan erbaul und zu Ehren dos Augustus C. genannt JAq Will 2 i: Bj II 9 i. Sie
102
Camarirn — Ceder.
lag in (1 Landschaft (d Gebiet der St) Paneas oder Panias JAq XVII 8 1. die ihren
Namen von d dem Pan geweihten, tiefen Grotte hatte, [an deren Eande die Jordan-
quellen hervorsprudelten (TJüvhov
JAq XV 10 3; Bj I 21 3; DI 10 7),
neben der schon Herodes der Grosse
einen Tempel erbaut hatte. Jesus
wanderte von *Betlisaida aus mit
seinen Jüngern nach C. : unterwegs,
d. i. auf d Hochebene, legte Petrus
sein Bekenntniss ab und redete
Jesus von seiner trüben Zukunft
Mc 8 27 ff. ; Mt 16 13 ff. Es hat sich
weder der Name C. erhalten noch
der Name Neronias, denAgrippall
der St beilegte JAq XX 9 4, son-
dern Jlaviaq in d Form bänjäs
is. Abb. 98). So heisst ein musli-
misches Df (350 Einw.) am Fuss
des Hermon unterhalb d ö Jordan-
quelle, zw. reichlich bewässerten
Gärten gelegen. Seine Mauern und
Thürme stammen aus d Mittelalter
und bezeichnen viell. die Lage der
Burg des alten C. . während die
St selbst wohl etwas tiefer lag.
Das Paneion (Abb. 52) hat durch
Erdbeben und Felsstürze seine alte
Beschaffenheit verloren ; in d Xi-
schen standen Bilder des Pan und
der Echo. SWP Mem. I. HHildes-
heimer 42 ff. G
Camarirn £ 2 Kg 23 5; Ho 10 5; Ze 1 i. i) Irmünm, sind im AT stets Priester
Meier
Cäsarea am Mimt.
fremdländischer, abgöttischer Culte (Baal- und Stierdienst). Vgl. syi
Priester. Vgl. I >i>tzendienst.
Casleu, s. Monate.
Ceder, 13 cerez. Die C
dem hehr. Alterthum als der
gab es keine Cedern l etwa in Gilead Jr 22 7 ?)
Libanon in früheren Zeiten beträchtlich gewesen
Jcumrä der
Si
(Pinus Cedrus L., Cedrus Libani Boissier V 699) gilt
mächtigste und schönste Baum. In Palästina selbst
dagegen muss der Bestand auf d
sein. Leiter d heutigen sehr spär-
lichen Bestand vgl. Bädeker4 367 ff. und bes. ZDPV X 89 f. Die C. wird stets als
hauptsächlichster Schmuck dieses Gbges genannt. In d That ist die Libanonceder,
die zwar langsam wächst, jedoch eine Höhe von über 30 in und ein ausserordentlich
hohes Alter erreichen kann, ein majestätischer Baum ; ihrem Aeusseren nach gleicht
sie am meisten den Lärchen, übertrifft sie aber weit durch ihre ausgebreitete, in d
untern Theilen des Baums flache Verastung, ihren stolzen, schwebenden Wipfel, ihre
dichte immergrüne Benadelung und ihre zierlichen aufrechten Zapfen (Abb. 53). »Von
der Ceder bis zum *Ysopa bezeichnet 1 Kg 4 33 „vom grössten bis zum kleinsten
(..wachs-. In Parabeln, wie 2 Kg 14 9 sowie sehr häutig bei Dichtern und Pro-
Cecler.
103
pheten ist die C. Bild von etwas Mächtigem; ..der Gerecht»' wird wachsen wie
eine Ceder- Bs92i3. Schon Arnos 29 veraleicht die Amoriter mit Cedern; vgl. auch
Js 2 13. Von bes. Schönheit ist. wie Ez 31 Assur unter dem Bilde einer ('. darge-
stellt ist. — Die Verbreitung- der C. geht vom w Himalaja aber Syrien und Cilicien
durch X-Afrika bis Marocco, immer auf d Bücken der Hochgbge. Das C.-Holz hat
eine schöne röthliche Farbe; nach neueren Untersnchungen ist es jedoch weder bes.
dauerhaft, noch lies, wohlriechend. Man hat daher mit Eecht in Zweifel gezogen, ob
an allen Stellen, wo von asren die Bede ist. wirklich die C. und nicht etwa auch an-
dere Coniferen (vgl. Low, 56 ff.) gemeint seien; so ist z. B. sehr fraglich, ob die C.
Abb. 52. Die Grotte des Pan (Paneion) bei Banjas.
zu Schiffsmasten (Ez27 5) taugen. Man hat dabei an d Holz des Juniperus oxycedrus
des baumartigen Wachholders, aber auch an d der *Cypresse gedacht ; freilich wird
die Cypresse oft ausdrücklich neben der ('. genannt. Das C.-Holz galt doch wohl
als bes. gut und kostbar, so dass man z. B. Js 44 14. wo von der Herstellung eines
Götterbildes die Bede ist, und Ez 27 24. wo es sich um kostbare Kasten handelt, an
wirkliches C.-Holz denken darf. Nach 1 Chr 15 (14) l ; 23(22)4; vgl. 2 Sam 7 2 wendete
bereits David lud seinen Bauten C.-Holz an: von Hiram wurde 1 Kg 5 6 ff. C.-Holz
an Salomo geschickt. Sowohl beim Bau der Tempelwände, als des kglichen Palastes 1 Kg6
und 7 kam „C.-Holz" vielfach zur Anwendung. Auch hatte das Libanonwaldhaus
seinen Namen von d ('.-Säulen. Der Altar wurde mit „C.-Holz" gespundet 1 Cg620.
hass auch sonst bei Prachtbauten C.-Balken verwendet wurden, ist viell. aus HL 1 it
zu schliessen. Nach K>:;? wurde auch beim späteren Neubau des Tempels ('.-Holz
104
Cendebäus — Chalcedonier.
gebraucht. — Es bleibt noch eine eigentümliche Verwendung des C. -Holzes zu be-
sprechen, nämlich sein Gebrauch bei d Reinigungsopfer (vom Aussatz) Lv 144.6.51.52;
Xu 19 6, merkwürdiger Weise stets in Verbindung mit *Ysop. Wahrsch wurde C-
l'b. 53. Libanonceder.
Holz des WoMgeruches wegen dabei verbrannt. Schliesslich ist darauf hinzuweisen,
dass auch andere Völker als die Hebräer das C.-Holz schätzten. So wird der Be-
richt, dass die Assyrer im Libanon C. umhauen liessen Js 37 24. durch die assD (vgl.
Schrader2, 161 ff.; 183 ff.) bestätigt ; vgl. auch Ze 2 14 über Ninive's Cedernbanten. So
Cendebäus. b. Makkabäer.
Centnerbei £ für Jcikkär Ex 3824; 2 Sin 1230 etc., für rdkawu Mt 25i5ff. S. Ge-
wichte, Geld- Si
Chabon, Chabbon, li Icdbbön, St Juda's in d *Sephela Jol540, zw. *Eglon
und Lahmas genannt, scheint *Machbena lChr249 zu entsprechen. G
Chaereas syr. Befehlshaber in *Gazara, Br des *Timotheus, mit diesem von d
Juden umgebracW 2 Mk 10 32. 37. H
Chalcedonier bloss Apc 21 19 genannt, gehört zu d Halbedelsteinen und ist
eine leicln bearbeitbare Quarzvarietät von schönen, wenn auch trüben Farben (Kluge,
Chalcol— Chelüb. 105
386). Chalcedon findet sich an d Küste von Syrien (Robinson, Phys. I reographie 374). So
Chalcol, fj Lalköl, lKgÖll, s. Dichter. K
Chaldäa, Chaldäer, l) Tcasdlm, klschriftl. (und zwar spec. in ass. Eilschriften)
Jealdu, mit Uebergang vom s in / vor Dental, griech. XalSaloi, Name einer semitischenj
einen späteren Nachschub der älteren semit. Babylonier bezeichnenden, Völkerschaft,
die bei ihrem ersten Hervortreten in d Geschichte (ca. itoii vor Chr.) ihren Sitz am
pers. Meerbusen hat und von da aus in Jhdte langen Kämpfen um d Besitz und d
Herrschalt in *Babyloaäen ringt. Nachdem bereits unter Thiglath-Pileser DU ein Chal-
däerfürst Ukm-zer (Chinzeros) vorübergehend den Thron von Babylon innegehabt
hatte, gelang es *Merodach-Baladan, 12 Jahre lang (721 — 710) die Herrschaft in
Babylon auszuüben, bis er von Sargon besiegt wurde. Auch nach des letzteren Tod.
unter Sanherib. setzte sich Merodach-Baladan nochmals für kurze Zeit 703 in Baby-
lon fest. Der erbitterte Kampf zw. Assyrern und Chaldäern um d Herrschaft in
Babjdon, der anfangs wenig vom Glück für d letzteren begleitet war, endete schließ-
lich doch mit d Siege der Chaldäer, die unter Nabopolassar (625 — (504) das sog. neu-
bab.. chaldäische Weltreich in Babylon gründeten, und mit d Sturze des ass. Reiches
(606). Damit waren auch für Juda Chaldäer und Babylon an d Stelle getreten, die
früher Assyrer und Xinive ihnen gegenüber eingenommen hatten. Unter Nabopolas-
sar"s Sn *Nebukadnezar (604 — 560) gelangt dieses neugegründete Reich alsbald auf
d Höhepunkt seiner Macht, von dem es nach dessen Tode ebenso rasch wieder sinkt.
Als Herrscher folgen dessen Sn *Evilmerodach (560 — 559), Neriglissar (559 — 555:
vgl. *Xergalsarezer), Labasi-Marduk (Labosoarchad 555), Nabünaid (Xabonid, 555
— 538) nebst dessen Sn und Mitregent *Belsazar, unter denen das chaldäische Reich
538 Cyrus anheim fällt. — ■ Bemerkenswerth ist noch der aus d griech. Zeit stammende
Gebrauch des Namens Chaldäer für Astrologen im Buche Daniel, ähnlich wie bei den
Klassikern. Z
Chalneli nach Ge 10 10 (Jcahie) eine der von Nimrod in Babylonien gegrün-
deten St. Klschriftl. nicht nachzuweisen, aber viell. Textfehler für !"fi?3 = Jculldba,
eine der bedeutenderen altbab. St. (Jensen. Theol. Lit.Ztg. 1895, Sp. 510). — Je-
denfalls zu trennen von *Kalne, *Kalno Am 6 2; Js 10 9. Z
Chalubai 1 Chr 2 9, von *Kalub abgeleitet, bezeichnet das Geschl *Kalebs. G
Chamos, s. Kamos.
Chananja (Kt Icönanja) heisst 2Chr31i2f. ein Leviten-Oberster unter Hiskia.
35 9 unter Josia. 1 Chr 15 (16), 22. 27 steht dafür die Form Chenanja als Name eines
Obersten der Leviten (Sänger?) unter David. K
Chan ja, s. Jojachin.
Chasphor 1 Mk526.36, (SA Kuo<füiQ und Xaa<pui&, (gK Kao<pa> und Xao<p<ov, feste
St im n O-Jordanlande, wahrsch in *Basan, von Judas Mk erobert, heisst 2Mk 12 t3ff.
Kaspin ((SA Kugtiuv). unweit eines 2 sta breiten Sees. Purrer vgl. ZDPY XII 151
Ijisfni. im s Dschölän, von Buhl 24(i f. vgl. 119 bezweifelt. G
Chebar, £} k*bär Ez 1 1 tr. , ein Kanal in Babylonien, als Jcdbaru in d Inschriften
aus][Nippur aus d Zeit Artaxerxes' I vorkommend. S. Hilprechl and Clav. Business
Doe. of Murashü Sons 7G. 7.
Chellon ist .)t 2i3 ((5 23) Name eines Volks, das an il N-Grenze der syr.-
aiali. Wüste wohnt. (g hat Xs XXaicav, XsXecov, X-.'/.h'uv. (5B jedoch Xalöaiaiv. Winckler
AoF II 2. 270 denkt an Chettäer (*Hethiter). G
Chelmon, Ort Jt 7 3, schlechte LA für *Kyamon. G
Chelub 1 Chr 28 (27) 26, wohl Nebenform zu *Kaleb. G
106
Chelus — Cherub.
Chelus oder Cliellus wird Jt 1 9 <& als Ort zw. Jerusalem und *Kades genannt,
wahrsch Alusa JAq XIV 1 4 oder Elusa Eeland 755, heute chalasa sw von Beerseba. G
Chenanja, s. Chananja.
Cherub, £\ klrül>. pl. TcrvMm. Die mannigfaltigen Aussagen des AT über d Ch.
haben das gemeinsam, dass letztere überall zur Nähe Gottes oder überhaupt zu einem
heiligen Ort in Beziehung gesetzt werden; dabei sind jedoch hijchstwahrsch zwei
urspr verschiedene Vorstellungen allmählich verschmolzen worden. Nach d ältesten
Aussagen erscheint der Ch. einerseits als Vehikel Jahwes Ps 18 11. Aus Js 19 1 er-
giebt sich, dass mit Ch. die Stivrmwolke gemeint sein muss, auf welcher Jahwe zur
Gerichtsvollstreckung erscheint: somit dürfte der Ch. als lebendiges Wesen urspr eine
Personification der Gewitterwolke sein. Die Vorstellung entwickelte sich dann weiter
zu der von mehreren Ch., über denen Gott thront. Hierher gehören alle die Stellen,
wo entweder der durch d heilige Lade repräsentirte [Kriegs-] Gott 1 Sm 44; 2 Sm62;
2 Kg 19 15 oder Jahwe als Völkerrichter (Ps802; 99 l) „der auf d Ch. thronende"
heisst. — Gleichfalls alt ist die andere Vorstellung, der die Ch. als Hüterund Wächter
heiliger Stätten
gelten ; so des
Paradieses , Ge
3 24 (wo jedoch
nichts davon
steht, dass die
Ch. selbst das
Flammen-
schwert führen ;
vgl. auch Ez 28
13 ff.) , und der
heiligen Lade
1 Kg 6 23 ff. ; 8
6 f. (in Gestalt
zweier grosser
geflügelter We-
sen aus Oliven-
holz ; dagegen
waren nach P
Ex 25 18 ff. zwei
goldene Ch., die
einander das
Antlitz zukehr-
ten, auf d Deckel
der heiligen La-
de angebracht ;
vgl. Xu 7 89). Denselben Sinn haben die Ch. als gewirkte, geschnitzte oder gegossene Zier-
rathen in d sog. Stiftshütte (Ex 26 l ff.), sowie an d Wänden (1 Kg 629. 35) und Geräthen
I 7 29. 36) des Tempels, auch bei Ez. (41 18 ff.). Dass die Thiergestalt überwog, beweist
Ezls; 10 20, der sie hajjöt, Thiere (ebenso JAq III 6 5: geflügelte Thiere) nennt ; sehr
fraglich ist jedoch, <>1> die ausführliche Schilderung der Ch. Ez 1 5 ff., wo jeder der 4 Ch.
vier Antlitze (eines Menschen, Löwen. Stieres, Adlers), 4 Flügel und doch zugleich Men-
schenhände hat. nicht eine Schöpfung der Phantasie Ez.'s ist. Ez 11 18 ff. weiss nur
Al.l.. 54. Stierkoloss aus d Paläste Sargons in Chorsabad.
Chesed — Chittim, Chittiter. 107
von zwei (janusartigen) Gesichtern der Ch., dem eines Menschen und eines Löwen,
Ex 25 20 nur von je einem. Und dies ist wohl das nrspr, mag auch die Art der Zus.-
setzung zweifelhaft sein. Die beste Analogie bieten ohne Zweifel die ass. Greife
(letzteres Wort von Sanskr. gribh, greifen: grieeh. gryps\ auch & Imd, könnte von
diesem Stme entlehnt sein) in ihren verschiedenen Formen (geflügelter Mensch mit
Vogelkopf, geflügelter Löwe etc.), insbes. die geflügelten Stiere mit Menschenkopf
(Abb. 52) , die angeblich (vgl. jedoch ZA I 68 ff.) auch Jcirubu (pl. kirubi) Messen ;
vgl. Schrader- 3i>. sowie Ez lo u. wo das Gesicht des Ch. dein Stiergesicht 1 10 ent-
spricht. Die Verschweissung der althehr. Vorstellung von den personiflcirten Sturm-
wolken als Trägern des göttlichen Thrones mit jenen mythologischen Gestalten des
Ostens gehört wohl erst Ez 1 22 ff. an (vgl. bes. 10 20); ebenso ihre Ausstattuni:- mit
zahllosen Augen (10 12). den Symbolen der göttlichen Allwissenheit, sowie mit Men-
schenverstand (107; dag. nicht 3 12, wo für bärük: berüm zu lesen). Im Henochhuch
(61 10) stehen sie an der Spitze der lobpreisenden himmlischen Geister ; vgl. auch
Apc 4 6 ff., wo allerdings eig. die *Seraphim gemeint sind. K
Chesed nach Ge 22 22 J Sn des *Nahor. Ob hier wirklich daran gedacht ist,
dass das Volk der Kasdim (*Chaldäer) auf Xahor zurückzuführen sei, oder ob ein
bes., kleinerer, aramäischer Stm gemeint ist. ist nicht zu entscheiden. Ur Kasdim
(in P) und die Kasdim in Hi 1 17 sind für die Frage nicht von Belang So
Chesib Ge385 kanaanitischer. von Juda (Sela) besiedelter Ort, s. Achsih. G
Chesil St im Negeb Judas Jol5 30; (5 Batd^X = Jo 19 i Bethul, 1 Chr 4 30
♦Bethuel. G
Chesalon, .T" 15 10 Ort an d Grenze zw. Juda und Benjamin, zw. *Kirjath
Jearim und *Beth Semes. = keslä s zw. bet mahsir und saris, hochgelegenes Df mit
drei Quellen. G
Chesulloth Ort in Isaschar Jo 19 18 zw. Jesreel und Sunem genannt, bei JBj
III 3l 3aXvt>9 in d Ebene Jesreel, On 223: 302: 1)4: 113 Xaalovg, XaasXovq beim
Thabor in d Ebene, 8rM (12 km) ö von Diocaesarea (Sepphoris), = iksäl 10 km so
von sefpürije, grosses Df in d Ebene mit Thurm, Höhlen (Gräbern) und Cisternen. G
Chidon heisst 1 Chr 14 (13)9 die Tenne, auf d üssa starb; wahrsch Name des
Ortes (oder des Besitzers?), dem die Tenne gehörte. 2 Sm 6 6 hat dafür Nachon
(= fest). Die LA ist unsicher. G
Chileab, fj Ml'ab, Sn Davids und der Abigail 2 Sm 3 3 (1 Chr 3i steht für Ch.
Daniel). K
Chiljon, li kiljöii. Sn Elimelechs und der Xaemi. Schwager der *JJuth Et 1 2. 5 ;
4 9i. K
Chimham, V) Mmhäm, Sn *Barsillai's, von David an den Hof gezogen 2 Sm 19 37
-41 : vgl. Jr 41 17 und *Kimham. K
Chios, fruchtbare Insel mit gleichnamiger St. vor d W-Küste Kleinasiens, in
gleicher Breite mit Smyrna gelegen, wird auf d Reise des Paulus von Philippi nach
Jerusalem erwähnt Ap20i5. Jetzt Sein. G
Chislev, s. Monate.
Chittim, Chittiter (an einigen Stellen Kittim geschrieben), Ge 104 ein Volk,
das auf *Javan zurückgeführt wird. Nach d Reihenfolge der Aufzählung bezeichnet
Ch. die Insel *Cypern, woselbsl die St Klnov (an der S. -Küste 1 eine Hauptrolle spielte.
Cypern, dessen arspr Bevölkerung W-Kleinasiaten wann, war früh von Phöniciern
besiedelt wurden: eine rege Verbindung mit d Mutterlande wird auch in d Orakel über
Tyrus Js23if. 12 vorausgesetzt, wo den Tyriern gesagl wird, dass sie auch, wenn
108 Chiun— Chronik.
sie nach ( h. übersiedeln, keine Buhe finden werden. Jr 2 10 und Ez 27 6 ist von den
„Inseln Ch.a die Rede: man würde dies gerne von d „Gestade Cyperns" verstehen,
wenn nicht Ch. in späterer Zeit auch sonst einen ausgedehnteren Sinn erhalten hätte.
Früh schon waren auch Griechen auf d Insel, daher die Stellung zu Javan. Die An-
wendung des Namens für d Mazedonier 1 Mk 1 1 und 8.5 sowie auch für d Römer
Da 11 30 beruht auf einer willkürlichen Erklärung des uns unverständlichen Bileams-
spruchs Xu 24 24 (wo übrigens der Text corrnpt ist). So
Chiun Am 5 26, falsch vokalisirt statt heinui. ass. Jcaiamänu, Tcaiwän/u (daraus
auch syr. Iceivün. arab. kaiwäri), Name des Planeten Saturn (mit d Bedeutung „be-
ständig" von ass. 2": = hebr. ölp). Die Wiedergabe von Ch. durch Ps^pav, Pca<pav
in (55 (und Ap 7 43) beruht auf Verderbniss ans Kaiwan. Vgl. auch Siccuth. Z
Choba wird Jt 4 4 <S als Ort zw. Jericho und Chazor (*Hazor) genannt. Re-
land 721 vgl. Coabis der Tabula Peutingeriana bei Jericho, das Conder SWP Mem II
231 in -((ruk el-hubbi zw. tübäs und besän wiederfindet. Uebrigens findet sich in
Jo 19 27 (53E Xa>ßa für *Kabnl. Ob Chabae (05 Xmßou) Jt 15 4 und Choba 15 5 derselbe
Ort gemeint ist. bleibt ungewiss. Bei Ch. 15 5 hat man auch an *Hoba n von Da-
maskus gedacht. G
Clionja, s. Jojachin.
Chor setzt £ 1 Kg 6 5. 15 tf. für £j debh\ den innersten Baum des *Tempels in
Jerusalem oder das Allerheiligste. Zu der Ueberschrift der Ps 120 — 134 ..Lieder im
höheren Ch.- vgl. Psalmen. Apc 11 2 1. ..den Vorhof ausserhalb d Tempels-. G
Chorazin, in d Wehruf Mt 11 20 — 23; Lc 10 13 neben *Bethsaida und *Kaper-
naum genannt, deshalb in Galiläa und in d Xähe dieser zwei St: heute hirbct leere :>
4 — 5 km n und oberhalb teil liüm. bedeutende Ruinen, namentlich Synagoge aus Ba-
saltstein. On 303 12 rM, 114 2 rM von Kapernaum. G
Chorrock bei £ Ba 631 für^mo*'; 1. Priester mit zerrissenen Kleidern. G
Christ. A'niazu'.rüg, confessionelle Bezeichnung eines an Jesus als d Messias Gläu-
bigen bei den Heiden: als Selbstbezeichnung erst gegen 150 nachweisbar. Nach Ap
1 1 26 in Antiochia um 44 aufgekommen . erscheint der Name 26 28 im Munde des
Agrippa II um 61, später noch 1 Pe 4 16. Dagegen wäre er nach Tac. Ann. 15 44 in
Born um 64 im Gebrauch gewesen. Unter d Voraussetzung wenigstens, dass die Verf.
der angeführten Schriften sämmtlich ihre Gegenwart in d Vergangenheit übertragen,
wäre sogar möglich, dass die Entstehung des bei Paulus noch fehlenden Namens, der
übrigens ebensowohl lat. wie griech. Ursprungs sein kann, erst den letzten Zeiten des
1. Jhdts. angehört. Vgl. Lipsius. Ueber d Ursprung und d ältesten Gebrauch des Chri-
stennamens 1873. H
Christus, griech. = Gesalbter, s. Jesus und Messias.
Chronik heissen bei £ mach V) die beiden letzten Bücher der hebr. Bibel.
Dieselben enthalten nach einer Einleitung (I, 1 — 9 34: Genealogieen von Adam Ins
Juda: Stmbäume David's, der 12 Stme, der Familien Jerusalems nach d Exil, Saul's),
eine Geschichte David's I 11 — 30, Salomo's II 1 — 9 und der Kge Judas seit d Reichs-
spaltung, vor allem Josaphat's, Biskia's. Jnsia*s II 10 — 36. Die gleichfalls vom Chro-
oisten redigirten Bücher Es und Xe bilden die unmittelbare Fortsetzung. Die Chr.
i-T -unit ein Kompendium der Geschichte Judas, genauer Jerusalems und des Tem-
pelkults: die auffällige Hervorhebung der Leviten (bes. der Sänger) lässt vermuthen,
dass der Verfasser selbst diesen Kreisen angehörte. Dazu stimmt der echt kritische
Geist der dir. Alles wird nach d 31a>sstab des PC gemessen, den frommen Kgen
die peinlichste Beobachtung desselben zugeschrieben, das Unglück der anderen höchst
Chronologie — Chus. 109
mechanisch aus ihrem Abfall vom Cesetz erklärt (dagegen wird z. B. der Ehebruch
David's und der Götzendienst Salomo's verschwiegen). Der vielfach wörtliche An-
schluss an d Bücher Sin und Kg weicht sofort starken Umgestaltungen der Vorlage,
wenn es gilt, die Autorität des PC und damit die Ansprüche der Priester und Leviten
zu retten (vgl. z. B. II 23 mit 2 Kg 11 !). Von d Stoff, den die Chr. über Sm und
Kg hinaus bietet, könnte einiges noch aus d sogen, grossen Kgsbuch (aus dem unsere
Kge excerpirt sind) entlehnt sein; das meiste dürfte aber dem II 24 27 citirten „Mid-
rasch der I > > » der Kge", einer späten Sammlung erbaulicher Legenden, entstammen.
Die zahlreichen ausserdem citirten Schriften waren viell. nur Bestandteile dieses
Midraschwerkes. Als Uesehiehtsquelle ist nach alledem die Chr. nur mit äusserster
Vorsicht zu verwerthen. In betreff d Abfassungszeit schwanken die Kritiker zw. dem
Ende des 4. und 3. Jhdts vor Chr. -- Epoche machend für d Kritik der Chr. war:
de Wette, hist.-krit. Unters, über d Bb. der Chr. (in: Beiträge zur Einltg in d AT,
I. Halle 1806). Kommentare vonBertheau2 (1873); von Benzinger (1901); kritische
Ausgabe des Textes von Kittel (in Haupts Bibelwerk) Leipzig 1895. K
Chronologie, s. Zeitrechnung.
Chrysolith, bloss Apc 21 20 genannt, ist nach Kluge 354 ein Edelstein dritten
Banges; der edle Chrysolith ist pistaziengrün und hndet sich auch in Oberägypten.
In Folge seiner geringen Härte lässt er sich leicht schneiden. So
Chrysopras, bloss Apc 21 20 genannt, gehört zu d Halbedelsteinen ; er zeichnet
sich durch seine apfelgrüne Farbe aus und ist leicht polierbar, doch verbleicht er nach
und nach. Kluge 397. So
Chuh. Im Orakel über Aegyptens bevorstehenden Untergang Ez 30 wird 5 auch
ein Volk Chub angeführt. Nach d Zus. -hang und nach (5 (wo freilich Umstellung)
ist es weitaus das wahrsch-ste, dass lüb zu lesen und das Volk der *Lybier gemeint
ist. Auch Nub zu lesen und die Nubier zu verstehen, ist vorgeschlagen worden. So
Chun, £j küi). St im ( »-Jordanlande 1 Chr 19 (18) 8; dafür 2 Sm8 8 *Berothai. G
Chus, 13 Jcüs, Aethiopien, 1 Mohren. Mohrenland, bezeichnet 1) gew. unser Nu-
bien und Theile des Sudan, das Nilthal oberhalb Aegyptens, äg. kas, Ices. Jcis u. s. f. ;
nie ku*. meist mit d Zusatz „das elende". Bewässert wird es vom Nil und seinen
Nebenflüssen, den Strömen Ch."s Jsl8i; Ze 3 10. Die Bewohner sind Hamiten (Vor-
fahren der heutigen Nuba?), ähnlich den Aegyptern, nur dunkler als sie Jr 13 23,
etwa wie die Punt-Put, unähnlich den Negern, äg. nehsi. Sie zerfielen in kleine No-
madenstme. deren nördliche Aeg. bereits früh bekämpfte, in der 12. Dynastie unterwarf
und civilisirte; das Land ward im neuen Beich eine bes. Provinz unter einem Prinz
von Kusch, der nicht dem kglichen Haus anzugehören brauchte. Die N-Grenze lief s
von Syene Ez 29 10, die s wechselte mit d Ausdehnung der ätr. Macht. Noch am
Ende der 20. Dynastie erscheint ein Prinz von K. , dann ging das Land Aegypten
verloren, doch sassen viele Kuschiten im Nilthal, ja auch bei den .luden Jr 38 7 ff. ;
vgl. Nu 12 1. Nach 2 Chr I4 9ff. zog der Kuschit Serah. 1] earafr, gegen Assa und
ward besiegt. Allein von kuschitischer Herrschaft wissen die äg. Texte um diese Zeit
nichts (auch die K. in Sisak"s Heer 2 Chr. 12:; sind auffallend) . und der äg. Kg
Usarken kann Serah nicht sein, da die Namen zu ungleich sind und dieser nur über
Aegypten herrschte, so dass äg. Belege für d Bericht fehlen. Am Ende der 23.
Dynastie bestand in K. ein grosses Reich mit d Eauptst Napata mit äg. Spr und
Kultur, mit Kgen, aber in weiblicher Erbfolge. Sein Kg Pi'anchi erobert um T.")i>
Aeg., zieht dann wieder ab. Ende des Jhdts folgt Schabaka (vermuthlich ^ So, viell.
Sewe auszusprechen, (ß IfyQovq, ass. Sib'i. hoch hält Winckler, Bit. der Vorderasiat.
HO Chusa — Cilicien.
Ges. I 169 Sib'i für einen Beamten des Pir'u, Kgs eines arab. Reiches Musur, das
er auch an einigen Prophetenstellen in Misrajim-Aegypten wieder erkennen will; da-
gegen König, Landschaftsnamen 19 ff.) dem Beispiel und gründet die 50 Jahre lang in
Aeg. herrschende 25. Dynastie, die viel mit Israel zu thun hat, weshalb so oft Kusch
mit Aeg. genannt wird. Ez 30 4 ff. ; Js 11 li; 20 4; 43 3; 45 14; Jr 46 9; Ps 68 32;
Da 11 43. Schabaka gilt als mild, nur gelegentlich werden seine Siege genannt; die
Verhandlungen mit Hosea 2 Kg 17 4: die Niederlage gegen Sargon von d Texten ver-
schwiegen. Ihm folgt sein Sn Schabataka, den *Sanherib bei Altaku besiegt: Scha-
bataka rief Taharka (fj Thirhaka, ass. Tarku), den Kechts(?)nachfolger Schabakas in
K, zu Hülfe, der gegen Sanherib ziehen will Js 37 9 ; 2 Kg 19 9. Dieser kommt ihm
zuvor, muss aber wegen Epidemien im Heer sich zurückziehen 2 Kg 19 35; Her. II 141 :
JAq X 1 l. 4. Bald darauf entthront und tödtet Taharka (690 — 64 Kg von Aeg. nach
seiner Rechnung) den Schabataka und tritt mit Phönizien und Cypern Assyrien ent-
gegen. Asarhaddon unterwirft schnell Phönizien, zieht nach Aeg., besiegt T., der
entflieht; Memphis wird erobert (23 Tammuz 671), Theben geplündert, das Land unter
20 Fürsten getheilt (vgl. Abb. 14). Nach Abzug der Ass. kehrt T. zurück, wird von
d Ass. unter Assurbanipal (*Asnaphar) bei Karbana besiegt und vertrieben. Sein Nach-
folger Nut- Amen (Urdamane) erobert Aeg. wieder, von den Ass. besiegt, muss er das
Land, wo nun die 26. Dynastie folgt, räumen.
Die folgende Geschichte von K. ist wenig bekannt, da die hier entdeckten, nach
ihrem Hauptfundorte, der spätem Hauptst des Reiches Meroe sog. meroitischen Texte
noch unentziffert sind. Es entstand eine Priesterherrschaft, die Ergamenes Anfang
des 3. Jhdts durch Ermordung der Priester brach. In d Römerzeit herrschten die
K. meist bis Syene, oft bis über Theben hinaus. Als Trägerin der Herrschaft galt
die Kgin-Mr, mit d Titel Kandace (Bion fr. 5): der Kämmerer einer solchen
ward Christ Ap 8 27 ff. Unter Tiberius herrschte als röm. Vasall in K. Ark-Amen, neben
dem in Dakkeh (Lepsius V 17 c) eine Frau Kleopatra (?), viell. diese Kandace, er-
scheint. Wiedemann, Museon III 117 ff. W
2) Der Angabe Ge 10 8 ff., Chus Vr Nimrod's. liegt wohl sicher eine Verwech-
selung des nubischen (oder arab., s. u.) Jcüs mit einem ähnlich klingenden Namen für
Babylonien zu Grunde, nämlich Jcassu, eine (z. B. auch in d 'Amärna-Briefen vor-
kommende) Bezeichnung für Babylonien. die daher rührt, dass die nicht semitischen.
aus d medisch-elamitischen Gbgsland stammenden Jcassü (erhalten in d Kooocäoi oder
Kiooioi) im Beginn des 2. Jahrtausends in Babylonien eindrangen und mehrere Jhdte
in Bab}don herrschten. Küs = Babylonien läge nach Winckler, ATU 146 ff. auch vor
Js 18 l ff. (Ze 3 10). — Ausserdem lehren die KI, in denen Nubien küsu, Jcüsu lautet,
dass dieser Name auch an d ö, arab. Seite des rothen Meeres haftete (Winckler, Mt, d.
Vorderas. Ges. 1898, 169 ff. KAT3 144). Darnach versteht Winckler auch unter d Kü-
sim 2 Chr 21 16 arab. Kuschiten, ebenso unter d Kuschitin Nu 12 l, d Kuschiten 2 Sm
1821. d Lande Kus Gre 2 13 und an einigen anderen Stellen des AT. — Ob dagegen, wie
Glaser und Eommel wollen, nun auch weiter ein urspr Zus.-hang zw. cl elamit.-bab.
hassü und cl arab. -afrikanischen hüs besteht, ist vorderhand noch ganz ungewiss. Z
Chusa Lc83, s. Johanna.
Chnsi, I7 hak-Jeüsi, d. h. der Kuschit (*Chus), 2 Sm 18 21— 32, von € als Eigen-
name (Cusi) gefassl ; dagegen ist Ch., Vr des Propheten Zephanja Zell und wohl
auch Ch. als ürgrossvr Judi's Jr 36 L4, wirklich Eigenname. K
Chllth 2 Kg 17 30, s. Kutlia.
Cilicien bezeichnet seit 4<>o vor Chr. das langgestreckte Küstenland Klein-
Cinnamen — Coelesyrien. \\\
asiens zw. d Kamin des Taurus im N und d Meer im S. der bisel *Cypern parallel,
bis zum Grbge Amanus im 0. Die Griechen unterschieden zwei Theile. das rauhe
(gbgige) C. im W und das ebene ('. im 0; letzteres darf als das urspr Land C.
angesehen werden. Der Name hil<tLl;n kommt schon im '.). Jhdt auf d assD vor:
viel früher wird /,//, (klk) auf d ägD erwähnt, und ein noch älterer Name für C. ist
viell. hvff'i. das unter Thutmosis III von *Aegypten als ein durch Silber und Schmiede-
kunst ausgezeichnetes Land gilt (W. M.Müller 337 ff.). Die Bewohner hingen viell.
mit d *Chittim und d ^Hethitern zusammen, wie aus d Namen Ketis (für W.-C.)
geschlossen wird. Wahrsch nennt Ez 27 u Leute aus C. unter d Söldnern von *Tyrus,
da in d sinnlosen l) helcl; (£ unter deinem Heen wohl der Name C.'s ////,• stecken wird.
Aramäer, Phönicier, Assyrer und Griechen, diese bes. in d Zeit der *Seleukiden.
haben Spuren ihrer Ansiedlungen in ('. hinterlassen. Nach d Ende des Seleukiden-
reichs wurde ('. von d Römern zu d Provinz *Syrien gesehlaaen: daher wird C. im
NT eng mit Syrien verbunden Ap 15 23.4t: Ga 1 21. Später wird es mehrfach (57.
74. 117 — 138 nach Chr.) als bes. Provinz genannt: vgl. Ap 23 34. Juden gelangten
wohl unter d Seleukiden zuerst nach C. und waren zur Zeit Christi dort zahlreich
Ap 69. Paulus besuchte seine Heimath bald nach seiner Bekehrung Ap Hau: Gra 1 21
und auch später Ap 15 41. Gr
Cinnamen, Cinnamet, HL414: PrTi?: Ex 30 23 steht nach d griech. und
lat. Ausdruck für *Zimmet. So
Cinnereth, Cinneroth, s. Kinnereth.
Cisternen, s. Brunnen.
Claudius, 1) der 4. röm. Kaiser. 41 — 54 (Abb. 55). Sn
von des Augustus Stiefsn Drusus und Neffe des Tiberius. Er-
wähnt werden als unter seine Regierung fallend Ap 11 28 eine (*g
Hungersnoth. die nach JAq NN 25; 5 2: Euseb. KG II 11 3 im jg
Jahr 44 über Syrien kam. und Ap 18 2 ein Edict. welches alle
.luden aus Rom vertrieb: vgl. Suet. Claud. 25: Judaeos impul-
sore Chresto assidue tumultuantes Roma expulit — welche Notiz
gew. auf d Unruhen bezogen wird, die unter d röm. Judenschafr
durch d allmählich auch dorthin gedrungene und leidenschaft-
lich erörterte Streittrage, ob Jesus der Messias sein könne, ent-
standen. Uebrigens begann die Regierung des C, dessen Giinst-
ling Herodes Agrippa II war, mit einem, die Religionsverfolgung
seines Vorgängers aufhebenden. Toleranzedict für d Juden, und
auch obige Massregel dürfte sich nach Dio Cassius 606 auf d
Verbot von Versammlungen in Rom beschränkt haben. — 2) C.
*Lysias Ap 2326. H
Clemens ein hervorragendes Mitglied der Christengemeinde ln*n des Kaisers Claudius
zu *Philippi Ph4 3. H
Coelesyrien i 2MklOu, son>t Niedersyrien z. B. 1 Mkl069, bedeutet wört-
lich das „hohle Syrien- (/'/ xoihj Suqicc) und bezeichnet urspr die weite Thalmulde
zw. *Libanon und Antilibanos. die der Orontes nach X. der l.ita nach S. entwässert.
Sie heis>t im AT bil-iit Jtal-l'bänön, £ Breite des Bges Libanon Jo 11 17: 12 7. In d
Zeit der Seleukiden und Ptolemäer umfasste aber C. auch da- Land ö vom Antili-
banos mir Damaskus, ferner mit Phönicien zus. (C. und Phönicien 2Mk35; 44: Ss':
LO li) das mittlere und s Syrien überhaupt als eine Provinz (s vom *Eleutherus).
3 Es2i7.24f.27 etc. sieht C. und Phönicien für d aram. tabar nah"rä, fi 'aber J/'w-
Ä/bb. :,:,. Tetradrachme i Sil-
112 Copher — Cyrenius.
näliär, d. h. für d Namen der pers. Provinz zw. Euphrat und Aegypten. Die Römer
unterschieden dagegen zw. ('. mit Damaskus einerseits, Phönicien und Judäa andrer-
seits. Joseplius pflegt auch das O-Jordanland zu C. zu rechnen Aq I 11 5; XIII 13 2 f. &
Copher HL 1 14 Lawsonia alba, s. Cyper, Cj^perblume. So
Crescens 2 Tm 4 10 nach *Galatien abgegangener Gehttlfe des Paulus ; aus Ga-
latien wurde Gallien und aus C. der angebliche Gründer der Kirche zu Vienne. H
Cymbeln bei £ für sei* Ihn Ps 150 5; 2 Sm 65 etc., s. Musik. Si
Cypern, die dem Winkel zw. Kleinasien und Syrien vorgelagerte Insel, war
dem alten Israel unter d Namen *Chitfcim bekannt, während sie auf d ägD Asi, in
d 'Amärna-Briefen Alasija, auf d assD Jatnan (Jawnan) heisst. Der Name C. wird
■2 Mk 10 13 für d Zeit der *Ptolemäer genannt, denen nach d Diadochenkämpfen die
Insel zugefallen war. Um 168 kam sie auf kurze Zeit an Antiochus Epiphanes
2 Mk 10 13; 4 29; 12 2. Der röm. Senatsbeschluss, mit dem C. 1 Mk 15 23 in Verbindung
gebracht wird (s. Kos), gehört wahrsch in d Zeit der Römer, die 58 vor Chr. von
('. Besitz ergriffen und es mit d Verwaltung von *Cilicien verbanden. Nach Actium
wurde C. eine kaiserliche Provinz, 22 vor Chr. eine senatorische Provinz; daher
Ap 13 7 av&vnaxoQ, proconsul. Der 1 Mk 15 15 ff. angeführte Beschluss des röm. Senats
setzt die Anwesenheit von Juden auf C. voraus (vgl. JAq XVI 4 5). Ein lebhafter
Verkehr zw. C. und Jerusalem wird durch Ap4 36; 21 16 belegt. Das Christentum
kam durch Flüchtlinge aus Jerusalem nach C. Ap 11 I9f. Paulus begann in C. seine
Missionsthätigkeit mit *Barnabas und * Johannes Marcus Ap 13 4 — 12, welche letzteren
später allein dort wirkten Ap 15.39. Ausserdem wird C. noch bei d Reisen des Paulus
erwähnt Ap 21 3; 27 4. G
Cyper , Cyperblume £ HL 4 13 : jedoch HL 1 14 Copher nach fj Jwfer. An
beiden Stellen redet der Dichter von d Lawsonia alba Boissier II 744. Diese, was
Palästina betrifft, heute nur noch in Engedi gedeihende Pflanze ist eine Staude mit
holzigem Stengel, länglichen Blättern und wohlriechenden weissen und gelben Blüthen.
Unter d arab. Namen Henna kommt das Pulver derselben überall im Orient auf d
Markt: man färbt damit die Haare, das Innere der Hand und die Nägel röthlich.
Vgl. Low 212. Sn
( y presse steht bei £ richtig für d hebr.-aramäische beröt (5 xvndQiaaoi, V cy-
pivssina HL 1 17 (Si 24 17 ; 50 n). Dagegen hat £ das entsprechende £j berös, bei <S
meist y.vjiuQioGoq, doch auch y.ixvq (z. B. Sa 11 2) und uqx£v9ov (z. B. Ho 14 9), meist
nach V (abies) mit Tanne übersetzt. Die in Syrien gew. Art der C. ist Cupressus
sempervirens var. horizontalis. Sie bildet noch heute Wald in d Schluchten des Li-
banon, bes. im Thal Ehden und gleicht durch ihren Wuchs und ihre hohen Stämme
sehr der Rothtanne. Die schlankgipflige C, der beliebte Schmuck der muslimischen
Friedhöfe, ist eine Culturvarietät (Cupressus sempervirens var. fastigiata) und findet
sich nicht wild. Das Holz der C. ist als Bauholz weit wertvoller, stärker, dichter,
farbiger und aromatischer als das *Cedernholz. Als hoher und schöner Baum Ho 149
wird die C. oft genannt und zwar als auf d Libanon wachsend Js37 24; von dort
wurde C.-Holz (lKg58;9ll) nach Jerusalem geschafft und zur Parquetierung des
Tempelbodens verwendet 1 Kg 6 15. Auch zum Schiffsbau wurde C.-Holz gebraucht
Ez 27 5 (£ Fladdernholz), wie zu Häusern HL 1 17. Dagegen kann aus 2 Sm6 5 auf
d Verwendung von C.-Holz zu musikalischen Instrumenten kein Schluss gezogen werden,
da der Text nicht in Ordnung zu sein scheint. So
Cyrenius, gräcisirter Name des 20 nach Chr. verstorbenen P. Sulpicius Qui-
rinius. welcher nach JAq XVIII 1 1 alle Ehrenstellungen durchlaufen, auch 12 vor Chr.
Cyrus— Dabrath. 113
dasConsulat bekleidet hatte und nach Lc22 über Syrien gebot, als die Schätzung-, d. h.
Registrirung aller Einwohner zum Behufe der Besteuerung, erfolgte. Anerkannter
Massen war nun C. <> — 11 nach Chr. Präses von Syrien. Da aber Jesus nach Lc 1 5;
Mt 2 1 zur Zeit des *Herodes geboren ist, suchte man dem klaren Zeugnisse JAq
XVII 3 5; XYIII li; 2l;'XX 52; Bj II 8 l zuwider mit Hülfe einer tiburtinischen In-
schrift, welche von einem Ungenannten, wahrseh allerdings von unserem ('.. auszu-
sagen scheint, er sei zweimal Rector Syriens gewesen (iterum Syriam : was darauf
folgt, weiss man nicht: ebenso wenig, ob das iterum seine Beziehung nicht im Vor-
hergehenden zu suchen hätte), noch ein früheres Regiment des C. über Syrien nach-
zuweisen. Allein bis 2 Jahre vor d Tod des Herodes war Sentius Saturninus, unter
welchen auch Tertullian adv. M 4 19 Jesu Geburt setzt, Präses von Syrien; auf ihn folgte
(> vor Chr. Quintilius Yarus. Erst zw. diesen und d Präses Volusius Saturninus, also
etwa zw. 3 vor und 3 nach Chr.. fällt die Lücke unseres Wissens, welche mit einer
früheren Statthalterschaft des C. auszufüllen wäre, während deren er auch die Ho-
monaden in Cilicien besiegt haben könnte, was ihm Tacitus Ann. 3,48 nachrühmt, aller-
dings ohne ein bestimmtes Datum, aber doch so, dass die Thatsache zw. sein Con-
sulat und 2 nach Chr, da er dem C. Cäsar als Rector beigegeben ward, zu fallen scheint.
Mit d ganzen Operation wird aber um so weniger etwas gewonnen, als ein Census,
wie er Lc 2 2 mit des C. syr. Regiment in Verbindung gebracht wird, weder unter
Herodes noch unter dessen Nachfolger Archelaus, sondern erst als nach des Letzteren
Absetzung Judäa zur röm. Provinz geworden war, überhaupt denkbar, zu eben dieser
Zeit aber auch sofort geschichtlich gesicherte Thatsache ist. Diesen berühmten Census
kennt der 3. Evangelist Ap 5 37, und keinen anderen meint er auch hier. Entweder
also hat er Lc 2 2 seine frühere Zeitbestimmung oder die 10 Jahre des Archelaus
vergessen gehabt. Sevin, Chronologie des Lebens Jesu, 3. Aufl. 1874. Van Bepper,
Zur Chronologie des Lebens Jesu 1898. H
Cyrus, fj Jcöres, altpers. Jcurus, bab. huras, der durch d griech. Klassiker und
neuerdings durch d bab. KI bekannte Begründer des pers. Weltreichs. Er erscheint
Js 44 28: 45 l als derjenige, auf den die jüdischen Exulanten angesichts des von
ihm zu erwartenden Sieges über d Chaldäerreich ihre Hoffnung auf Befreiung setzten.
und giebt nach Es 1 lff. in seinem 1. Jahre als Kg von Babel (539) that sächlich die
Erlaubniss zur Rückkehr. C, aus d arischen Stm der Perser, urspr Fürst von Anzan
(Ansan), einem Theile *Elam"s, wo bereits seine Vorfahren herrschten, bemächtigt sich
wohl zunächst Gesammt-Elanis mit d Hauptst Susa, besiegt 550 seinen bisherigen
Lehensherrn, den Kg der *Meder Astyages, der durch Verrath seiner Untergebenen
in seine Hände fällt, und erobert dessen Residenz Ekbatana. Nachdem C. in d fol-
genden Jahren zunächst die ö und w Gebiete unterworfen, folgt 539 der entscheidende
Schlag gegen d chaldäische Reich, und zwar, wie die kschriftl. Berichte durchblicken
lassen, wesentlich erleichtert durch d bab. Priesterschaft, die die chaldäische Dynastie
im Stiche Hess und auf d Seite der Perser trat. 529 soll C. im Krieg gegen d
Massageten am Jaxartes gefallen sein. — Für die C. betr. Kschrifttexte s. Beitr. /..
Assyr. 11 205 ff. und vgl. über C.'s Emporkommen Winckler, Unters. /.. alter. Gesch.
Uli) ff.. Rost in Mt der Vorderas. Ges. 1897, 175 ff. Z
Dabbon steht bei (SB Jo 21 30 für *Abdon, Levitenst in Asser. her Name könnte
die alte Forin für heutiges dibbln- sein. Vgl. trll dibbln sw vom Eermon. G
Dabrath, £} had-däberat, <5 1aßiQ(o&, daß^aQ-, Jo 19 12 Grenzsl neben *Kisloth
Bibelwörterbuch. 8
114 Dach — Damascus.
Thabor zw. Isaschar und Sebulon, Jo 21 28: 1 Chr 7 72 (6 57) von Isaschar an d ger-
sonitischen Leviten gegeben, entspricht dem AußäQixxa JV 62 an d Grenze Galiläa' s
in d Grossen Ebene (JBj II 21 3). viell. auch dem Dabira On 250; 115 am *Thabor.
Wahrsch debürije am n\v Fuss des Thabor. kleines Df mit Ruinen. G
Dach. s. Wohnungen.
Dachrinne setzt £ 2Sm58 für lj sinnör, das im Neuhebr. Wasserrohr. Was-
serleitung (vgl. Ps42 8) bedeutet. Dachrinnen gab es jedenfalls an d Jebusiterburg
*Zion nicht. Der Text ist verletzt, vgl. Budde, Books of Sam. 23. G
Dachsfell bei £ für 'ör tahas Nu 4- 6: vgl. 25: pl. Ex 25 5; 26 w u. ö. Samarit.
ma'dkamim, schwarze Felle; (5 ösQuazu vaxiv&iva. Seekuhfelle (Niebuhr u. a.). Nach
Delitzsch Prolegg. 77 ff. Hammelhäute. Sonst s. Seinisch, Stiftshütte. Si
Dagon Gottheit der Philister Ei 16 23: 1 Sm 5 f.; 1 Mk 10 83; 11 i. Im Ass.
dakan, Name des Ea als des Erzeugers des ozeanischen Lebens (Schrader 1811). als
solcher tischgestaltig (Berossus ed. Richter 48.53: Apollodor ed. Heyne fragm. 409;
Schrader 181 f. ; vgl. hehr, däg Fisch); bei den Griechen a. a. 0. wird er Oannes ge-
nannt: wahrsch gräcisirt aus Ea. Die Combination mit hebr. dägän Getreide, bei
Eusebius praep. ev. I 10 aixtav ebenso bei Pietschmann. Gesch. der Phönicier S. 144 ff.
D. als Getreidegott ist wegen der ass. Herkunft der Gottheit abzuweisen. Vgl. auch
Tiele. Gesch. d. Rel. S. 258 f. Heiligthumsname ist *Beth Dagon Jo 15 41 vgl. Schlott-
mann, Inschr. des Eschmunazar S. 83. 154 zu Z. 19. Si
Dalmanutha ist Mc 8 10. 13 der Ort am W-Ufer des Sees *Genezareth. wo Jesus
und die Jünger nach d Speisung der 4000 landen. Die Deutungen Frz. Delitzschs
1 Saat auf Hoffnung XI 214 f.) und Furrers (ZDPV H 59) sind unrichtig ZDPV IV 197 ff.
Nach M. Schnitze (Oldesloer Programm Ostern 1884) ist D. nur missverständlich ein
• »rtsname geworden und bedeutet eig. „das zur Umgegend gehörende'-. Mt 15 39 hat
*Magadan. G
Dalmatien wird 2 Tm 4 10 als Aufenthaltsort des Timotheus genannt. Gemeint
ist ungefähr das Gebiet der röm. Provinz D. oder Illyricum superius im 0 des adria-
tischen Meeres vom Fl Drilon bis zum Fl Titras mit d St Epidaurum. Narona und Salonae. G
Dainaris Ap 17 34. von Paulus für d Christenthum gewonnene Athenerin. gilt
seit Chrysostomus als Wh des *Dionysius. H
Damascus, £> dammasek, auch dummcesek 2 Kg 16 10 und darmasck 1 Chr 18 0:
2 Chr 28 5 etc. lieisst in d äg. Liste Thutmosis* III (16. Jhdt) timaskn. in d Liste Ram-
ses' II (13. Jhdt) tiramaslpi (WMaxMüller 162. 234), ass. dimaski; man pflegt die Form
mit r als aram. Ausspr anzusehen. Diese uralte St ist von jeher ein Mittelpunkt
des Verkehrs und Handels gewesen: zahlreiche Strassen aus allen Himmelsgegenden
treffen hier zusammen, wo die schönen Wasser des baradä (2 Kg 5 12) die dem Anti-
libanos vorgelagerte Ebene in einen fruchtbaren Garten verwandeln und den Wan-
derer zur Rast einladen. Vermuthlieh haben schon die Aegypter mit d Hetithern vom
15. bis 13. Jhdt um D. gestritten. Um 120), wenn nicht schon früher, scheinen die
*Aramäer in D. eingedrungen zu sein. Dass David D. unterworfen habe 2Sm8 5f.,
ist eine unsichere Nachricht. Viell. fällt schon in seine Zeit die Gründung des mäch-
tigen Aramäerreiches durch Reson ben Eljada 1 Kg 11 23 — 25, das bis zu seiner Auf-
lösung durch d Assyrer 7.">2 den Israeliten viel zu schaffen machte (s. Aram). Den-
noch stand das reiche D. (2Kg8 9) mit Israel ebenso wie mit Tyrus Ez 27 18 in viel-
fachen freundlichen Beziehungen. Die Sagen von Abraham schlagen auch in D. Wurzel
JAq I 7 2 vtrl. (Je 15 2 und sind noch heute nicht ganz verschwunden. Die Kaufleute
von 1». hatten ihr Quartier in Samaria wie israelitische Kaufleute in D. 1 Kg 20 34;
Damim— Dan. 115
Vgl. über Elia und Elisa 1 Kg 19 15 ff.; 2Kg5; 87ff. Noch Alias lässt den Altar des
Tempels in Jerusalem nach d Muster eines Altars in D. ändern 2Kgl6l0ff. Seit
d Eroberung durch Thiglatbpileser III 732 war die politische Bedeutuno- von I). für
lange Zeit vorüber, dir Unterstützung des Aut'standes von Hamath 720 war vergeb-
lich. D. wurde der Sitz eines ass. oder bab. oder pers. Statthalters. AVahrsch war
D. nach 608 einige Jahre den Aegwptern (Xecho II) unterworfen, bis Xebucadnezar
sie aus Syrien verdrängte (Jr49 23 — 27?). Ez 47 16 ff. : 48 l wird D. als Grenzgebiet
Israels genannt. Die griech. Herrschaft war für D. nicht vorteilhaft, weil das neu-
gegründete *Antiochia die erste St Syriens wurde. Einige Male kam es vorüber-
gehend an d Reich der *Ptoleinäer. Die *Seleuciden behaupteten es bis 85 vor Chr..
dann hei es in d Hände der Araber, d. h. des nabatäischen Kgs Aretas HI JAq XI II
L52. Seit 65 vor Chr. stand D. unter d Oberhoheit der Römer. Plinius und Ptole-
niäus (nicht Josephusj rechnen es zur Dekapolis (s. Zehn Städte), also zur röm. Pro-
vinz Syrien. Als Paulus aus D. floh 2 Kr 11 32 f.. gebot dort ein Etlmarch (£ *Land-
pflegen des nabatäischen (arab.) Kgs *Aretas IV. dem der Kaiser Caligula wahrsch
die St ülierwiesen hatte. Nero scheint D. wieder eingezogen zu haben. Das Gebiet
von D. war nicht klein: es urenzte im W an d Gebiet von *Sidon JAq XYTH 6 3.
Die Zahl der Juden in D. Ap 9 2; 2 Kr 11 32 war sehr gross JBJII20 2: VII 8 7.
Die Strasse mit d Haus des Juda. in dem Paulus abstieg Ap V n {(mim av&eia, £ Gasse,
die da heisst die richtige), heisst noch heute derb el-mustakim „die gerade Strasse- :
sie führt in gerader Linie von 0 her in d St und war einst von Säulen eingefasst,
deren Reste man mehrfach aufgefunden hat. Die Spuren des alten Pflasters lehren.
dass die heutige Richtung der Strasse um ein Geringes nach X von d früheren ab-
weicht. Das Haus des Ananias Ap 9 io ff., jetzt eine kleine Kirche der Lateiner, wird
in einer n Seitengasse gezeigt. Das Fenster an d Mauer 2 Kr 11 33; Ap 9 25 zeigt
man an einem nicht alten Wohnhause auf d St-Mauer. von der aber auch nur die
unteren Schichten alt sein können. G
Damim ist bei £ 1 Sm 17 l ..am Ende Damim- Ortsname. £) hat efes dämlm
zw. *Socho und Aseka, das sich nicht nachweisen lässt. Ebensowenig fas dämlm
1 Chr 12 (11) 12 f., was £ nach 2Sm239 wiedergiebt. Vgl. de Lagarde Uebers. 76. G
Dan 1) der Stm wird Ge 30 5 f . nebst Xaphthali als Sn Jakobs und der Bilha.
der Sklavin Raheis, bezeichnet, d. h. als ein Halbblutstm, der durch Mischung israe-
litischer und kanaanitischer Geschl entstanden ist. Der Name ist viell. Verkürzung
einer längeren Form, zu der urspr ein Gottesname gehörte, wie in Daniel oder Abi-
dan Xu 1 iL In d Schema der 12 Stme Ge 29 f. werden D. und Xaphthali hinter d
zuerst eingewanderten 1 Leastme, vor d jüngeren Leastme und vor Joseph gestellt,
d. h. sie sind vermuthlich in d Zeit zw. den beiden grösseren Einwanderungen hebr.
Stme in Kanaan selbst entstanden. Die Stellung der Bilha zu Rahe! weist darauf
hin. dass D. Anschluss an Joseph gefunden hat, Dazu stimmt die Laue seines Ge-
biets, das wir freilich nur nach d St bestimmen können, da Jo 1940— < w die Grenzen
nicht angegeben werden: im X stiess es an *Ephraim, im 0 an *Benjamin. im SO
und S an *Juda, im W wird ihm Jol946 das Gebiet vor .lata zugewiesen; es um-
fasste also nicht das eig. Bergland, sondern nur einige Vorhöhen und die Ebene. Doch
hat D. nur in d frühesten Zeit und nicht auf lange hier -eine Selbständigkeit be-
hauptet. Das ergiebl sieh schon daraus, dass St D.'s wie Zarea, EsthaoL Thimna
und Ekron .1.» 15 zu .Juda. Geser zw. Ekron und Ajalon zu Ephraim Jo 163 gerechnet
werden. Ferner lehrt Ri 1 34 1., dass die Daniter, die Ri5i7 uoch am Meeresstrande
wohnen, von d *Amoritern gegen d Bergland gedrängl werden, und Ri 18, dass sich
8*
116 Dan— Daniel.
ein Theil von ihnen (600 Mann) eine neue Heimath sucht, das Grottesbild des Ephrai-
miten Micha raubt, dessen Priester * Jonathan mitgehen heisst und die St Lais = *Dan
erobert. Das „Lager D.'s" w von *Kirjath Jearim wird Ri 18 12 mit dieser "Wanderung
verknüpft. Ei 13 25 dagegen zw. Zarea und Esthaol angesetzt. Den Stm D. im S
betreffen die Erzählungen über *Simson, die Ortsliste Jo 19 40 ff. fusst nur z. Th. auf
alten Erinnerungen : dagegen war die neue Niederlassung im X mit seinem Heiligthum
und seiner Priesterschaft nicht ohne Ansehen. Nach 2 Sm 20 18 (5 galt D. neben *Abel
als fester Sitz israelitischer Sitte, die Daniter waren hier unter d Leitung israelitischer
Priester aus Kanaanitern echte Israeliten geworden. Die Sprüche Ge 49 16 f. ; Dt 33 22
schildern ihr Wesen als frei, listig, räuberisch und kühn. Doch kam ihr Gebiet schon
im 9. Jhdt wiederholt unter d Herrschaft der Aramäer. 734/33 schlug es Thiglath-
pileser zu d ass. Reich. Nur e i n Geschl D.'s wird genannt . Husim Ge 46 23 oder
Sah am Xu 2(5 42 f. (1 Chr 8 (7) I2b?). D. wird von P Nu 1 38 f.; 26 43 und 2 25: 10 25
erwähnt. G
Dan 2) St. früher *Lais, von 600 Daniten erobert, lag in d zu *Beth Rehob
gehörigen Ebene Ril828f. ; Jol9 47, nach JAqY3i; VIII 8 4 unweit d Libanon und
d Quelle des kleinen Jordan (= nähr el-leddän Bj IV 1 1). nach On 249; 114 4rM
(6 km) von Paneas am Wege nach Tyrus, am Ursprung des Jordan. Dem entspricht
teil el-l'äill . ein 5 km von bänijäs entfernter, 20 m hoher und 1km im Durchmesser
haltender Hügel mit 2 Quellen. Die an d W-Seite ist von ungew. Stärke und ver-
einigt sich mit d anderen bald zum nähr el-leddän. Der Hügel ist ein ausgebrannter
Krater mit einigen Ruinen an d S-Seite. Zwei heilige Bäume beschatten das Grab
des Schech Marzük (vgl. Abb. 98). D. war eine angesehene Kultusstätte Isr's 2 Sm
21 1 18 (S : es besass bis zur Zerstörung des Heiligthums in *Siloh das von d Daniten
dem Ephraimiten Micha geraubte Gottesbild, und die Familie ^Jonathans hatte das
Priesterthum bis zur Eroberung des Landes durch Thiglath-Pileser (734/33. 2 Kg 15 29).
Vgl. Ri 18 11 ff. 30 f. Jerobeam I erhob D. zu einem kglichen Heiligthum und stellte
dort ein goldenes StierbiÄ Jahwe's auf 1 Kg 12 28 f.: 2 Kg 10 29; Am8i4. Benhadad I
brachte es an d Syrer 1 Kg 15 20 ; 2 Chr 16 4, denen es zuerst wohl Ahab, später Je-
robeam H wieder entriss 2 Kg 14 25. D. bezeichnet Beerseba gegenüber die N-Grenze
Isr's 2 Sm 17 11, auch die N-Grenze Gileads Dt 34 1. Nach Ge 14 14 soll Abraham das
Heer Kedorlaomers bis D. verfolgt haben. Rob. NBF 511 ff. G
Dan Ez 27 19. 1. nach fj *Vedan. So
Daniel, nach d Tradition Verfasser des Buches I)., wurde nach Dali ff. im
3. Jahre *Jojakims, also 606 vor Chr.. von *Nebukadnezar nach Babel geführt, dort
mit anderen Knaben unter d Namen Beltsazar drei Jahre in d Spr und Weisheit der
Chaidäer unterrichtet und zu einem vorzüglichen Magier ausgebildet. Durch Errathen
und Deuten eines Traumes des Kgs (Da 2) schwingt er sich zum ( »bersten der Weisen
Babels auf. deutet Nebukadnezar einen 2. Traum (Da 4). sowie dessen Sn *Belsazar
eine räthselhafte Wandschrift, wofür ihn dieser noch in d Nacht zu höchster Würde
erhebt < Da 5). Unter Darios d Meder, Belsazar< Nachfolger, ist D. einer der 3 Fürsten,
die über d 12(> Satrapen gesetzt sind, wird auf Anstiften seiner Neider als Uebertreter
eines kglichen Gebots in d Löwengrube geworfen, bleibt aber unversehrt und behaup-
tet seine Machtstellung wie unter Darius, so noch unter Cyrus d Perser (Da 6).
Dieser Bericht über d Leben D.'s steht mit d sonstigen beglaubigten Geschichte
in unlösbarem Widerspruch. Letztere kennt keine Wegführung der Juden im 3. Jahre
Jojakim's, keine Bekehrung und keinen siebenjährigen Wahnsinn Nebukadnezar's (Da 4).
keinen *Belsazar als Sn Nebukadnezar's und als Grosskg. keinen Darius als Grosskg
Dan Jaan— Daphka. 117
zw. Belsazar und Cyrus, auch nicht bloss 4 Kge der Perser (Da 7 6; 112). Dazu
kommt, dass Ez 14 14. 20 ; 2&3 I». (zw. Noah und Hiob !j nur als einen berühmten Wei-
sen und Frommen der Vorzeit kennt, und dass noch Si 4!) von d D. des Buches Da
nichts weiss; erst 1 Mk 2 fin weist auf ihn hin. Somit kann das Buch. Da (ob unter
Benutzung- einer älteren Daniel-Legende? die Namen der Freunde D.'s Da 1 6 stam-
men allerdings wohl erst aus Ne8 4; L03. 24) erst nach 180 verfasst sein. Der ge-
nauere Termin und der Zweck ergiebt sich bes. aus d 2. Theil. den prophetischen
('genauer apokalyptischen) Gesichten. Nach K. 7 (wie nach K. 2* folgte auf d ass.-
bab. Weltreich das medische. pers.. griech.-maeedonische. Aus letzterem ging die Herr-
schaft des Lästerers *Antiochns Epiphanes hervor: dass dieser 7 8. 2off. gemeint ist. wird
durch d ausführliche Darstellung der Diadochengeschichte (11 3 ff. i bis auf Antiochus und
seine Angriffe auf d jüdische Religion 31 ff.) bis etwa lf>5 vor Uhr. bewiesen. Somit
ist das Buch Da um 165 (die Wiederweihe des Tempels, die im Dec. 165 erfolgte, ist
8 14 noch Gegenstand der Erwartung) verfasst, am im 1. (geschieht!.) Theil K. 1 — 6
dem bedrängten Volke am Beispiel D.'s und seiner Freunde den Lohn unbedingter
Gesetzestreue (vgl. bes. 18 — 15; 3 27 ff. ; 611), sowie der Strafe der Verächter des wah-
ren Gottes (4 27 ff. ; 5 20 ff. : 625) vorzuführen, aber auch, um durch d Weissagung von
d baldigen Untergang des feindlichen Weltreichs (2 44 ff.), spec. des Antiochus (7 11 ff. ;
Vgl. die Berechnung des Zeitpunkts der Bettung 8 13 ff. und bes. 9 1 ff.) zum geduldigen
Ausharren zu ermuthigen . zumal sich unmittelbar an d Errettung die messianische
Zeit. d. li. die Weltherrschaft des jüdischen Gottesreiches (7 18. 27) und die Auferstehung
der Todten (12 2) anschliessen wird. Zu d späten Abfassung des Buches Da stimmt
endlich seine Stellung fast am Ende des atlichen Kanons, sowie der Gebrauch der
aram. Spr 2 4b — 7 28. Kommentare: Behrmann 1894: Marti 1901.
Noch jünger sind die Zusätze zum Buch Da in d griech. und lat. Bibel, die
£ mit Becht ausgeschieden und (hinter d „Stücken in Esther") unter d Apocryphen
gestellt hat. nämlich ..die Historie von d Susanna und D.~ (in der griech. Bibel Ein-
leitung zum Buche Da) aus D.*s Knabenzeit: das Gebet *Asarja's (nach Da 3 23) und
als dessen Fortsetzung der ..Gesang der drei Männer im Feuer- : endlich die Geschichten
..vom Bei zu Babel- und ..vom Drachen zu Babel- (hinter K. 12) aus d Zeit des Cyrus. K
Dan Jaan nach V} 2 Sm 24 6 ein von Joab bei d Volkszählung berührter Ort,
zw. Gilead und Sidon genannt. Den offenbar verderbten Text will Klostermann in
:"",-:- ändern: ..nach *Dan und *Ijontt ; vgl. lKg!520; 2 Kg 15 29. G
Dankopfer bei £ für yrbalj frlämim, <S 9vala hqwix)]. Neuere: Vergeltungs-
opfer, Heilsopfer. Mahlopfer — die älteste Form des Thieropfers. Bei allen alten
Völkern wurden vor d Fleischmahle den Göttern Antheile gegeben (vgl. Iin420ff.),
bei d Hebräern die Fettstücke lSm2l6; Ge4 4 (s. Fett). Hierdurch wurde in d fol-
genden Festmahle gewissermassen eine sacramentale Gemeinschaft der Tischgenossen,
deren jeder seinen Antlieil erhielt 1 Sm 14: 923f., mit d verehrten Gotte und unter-
einander begründet. Das Dt., das Einheit des Heiligthunis anstrebt, sieht sich ge-
nöthigt, die Fleischmahlzeiten ihres sacralen Charakters zu entkleiden und das D.
prinzipiell von denselben zu trennen Dtl2i5f.2i — 2;!. Nur das am Eeiligthum zu
Jerusalem al behaltene Festmaid ist fortan mit d D. verbunden Dt 127t. Der PC
regelt genau das Ritual des I». Lv 3, Lnsbes. die Thierarten 1. 6 f. 12 r. und die einzel-
nen Fettstücke 3f.9f.i4f. Ein I». im engeren Sinne für göttliche Wohlthaten hiess
:nhalj tödä Lv 7 1:; (£ Lobopfer), worüber 15 ff. noch nähere Bestimmungen gegeben
werden. Vgl. Opfer. Si
Daphka. £j döflfä, <S 'Poupaxd, Xu 33 13 Station der .luden beim Auszug nach
118 Daphne— David.
(1 Wiiste Sin. Lage unbekannt, die Identifikation mit d altäg. Kupferminenthale Ma-
rära (äg. mat'kat „Kupfergrün, Malachit") ist unbeweisbar. W
Daphne ist 2Mk4 33 die Asylstätte bei Antiochien, wo sich der Hohepriester
♦Onias vor d Nachstellungen des Andronicus zu schützen sucht. D. lag- bei ♦Antio-
chien JBJI12 5; 17 3, berühmt durch einen prächtigen, von reichen Quellen bewäs-
serten Hain von 80 sta (4 Stn) Umfang mit einem Asyl und Apollo- und Artemis-
tempel Strabo XVI 750. Jetzt bet el-ma. V-j-i Stu ssw von Antiochien am linken Ufer
des Orontes. mit geringen Ruinen, aber schöner Wasserfülle und Vegetation. &
Dara 1 Chr 2 ß, s. Darda und Dichter. K
Darda (dafür 1 Chr 2 6 Dara). s. Dichter. K
Danke, d. h. Dariusmünze. £j "darkön, £ Gulden 1 Chr 29 7 ; Es 8 27, s. Münzen.
Darius, £j därejäwes, altpers. Därajavaus, bezeichnet im AT 1) Darius Hystas-
pis. Kg von Persien (521 — 486), Nachfolger des Kambyses. In seinem 2. Jahre wird
nach Es 5 5 ff. (vgl. Hgli. 15; 2io; Sa 1 1. 7) die Wiederaufnahme des Tempelbaus in
Jerusalem gestattet. — 2) Darius der Meder Da 6 1 ff. ; 9l; 11 1 ist mit Winekler,
Altorientalische Forschungen II 214 ff. und KAT3 2S8 wohl Kambyses. urspr als Kg
von Babjdon 538. dann auch allgemein. — 3) Darius der Perser Nel222 ist mit
Winekler a. a. 0. wohl gleichfalls Darius Hystaspis. Z
Daroma heisst im On251; 116 der s Theil des heiligen Landes (vgl. Ez21i),
etwa dem biblischen *Xegeb entsprechend. Die X-Grenze wird durch d Orte *Duma,
* Jutta. *Karmel bezeichnet, O-Grenze ist das Todte Meer. S- und AV-Grenze (Lachis,
En Rimmon) unbestimmbar. G
Darre JslOie, s. Krankheiten.
Dathan Xu 16 1 ff. , s. Abiram. K
Datheman 1 Mk 5 9, nach d Griech. und JAq XII 8 l. 3 Dathema, feste St des
O-Jordanlandes („Gilead-), in die sich die Juden vor d Heiden flüchten, nachl Mk
5 28. 35 f. zw. *Bosor. *Maspha und *Kasbon. Furrer vgl. ZDPV XIII 200 latamän <"»
von el-muzenb. G
Dattel setzt £ Ge 43 n für £i bofmm und zwar mit Unrecht, schon deshalb
weil D. (s. Palme) in Aegypten viel häufiger waren, als in Palästina, solche also
nicht, wie jene Stelle voraussetzt, dorthin exportirt werden konnten. Unter botnim
sind Pistacien, die Früchte der heute namentlich in Mittel- und X-Sj-rien heimischen
Pistacia vera (Boissier II 5 ; Low 68. 420), eines der Terebinthe ähnlichen Baumes,
zu verstehen. — Dass die eig. D. in Palästina im Alterthum ein Xahrungsmittel bil-
dete, ist kaum wahrsch; nirgends ist die Rede von ihr. In wie fern die poetische
Klage Jl 1 12 über d Verdorren der Palmbäume sich auf d Früchte bezieht, ist eben-
falls nicht auszumachen. Dem Dichter des HL 7 8 ff. war wenigstens das Aussehen reifer
Dattelbüschel, £ Weintrauben, die er mit d Brüsten der Geliebten. vergleicht, bekannt.
Die Dattel reift ähnlich wie unsere Mispel im Spätherbst durch Abwelken, wodurch
das harte, ungeniessbare Fruchtfleisch sich in eine braune süsse Masse verwandelt. So
Datum i= gegeben) von £ 2 Mk 1 10(9); 11 21 zur Verdeutlichung hinzugefügt,
wo der griech. Text beide Mal nur Ihovq (£ ..im . . . Jahr") liest. B
David, fj dairuJ d. i. Geliebter, Kg von Israel, nach d traditionellen Ansetzung
L055 L015, richtiger ca. 1013—973 vor Chr. Nach d vielfach mit Legenden ver-
setzten Bericht von 1 Sml6ff. war D. der jüngste von d 4 Snen (1 Sm 17 13 f.: anders
die Legende 1 Sm 16 10: 17 12 und 1 Chr 2 13 ff.) des *lsai. Ausgezeichnet durch Tapfer-
keit. Klugheit iind Schönheit wird D. von Saul berufen, damit er dessen Schwermuth
durch sein Saitenspiel banne (1 Sm 16 18 ff.). Der andere Bericht, nach welchem D. als
David. 119
junger Hirt zufällig- beim Heere erscheint und Saul erst als Ueberwinder des Riesen
♦Goliath bekannt wird (1 Sin 17). entstammt einer kunstvoll episch ausgestalteten Volks-
überlieferung. Da nach 2 Sm 21 19 G-oliath von Elhanan aus Bethlehem erschlagen
wurde, so könnte der geschichtliche Kern von 1 Sm 17 nur der sein, dass auch D.
im Verlauf der Philisterkriege einen philistäischen Riesen erlegte. — Als Waffenträger
Sauls, sowie als Anführer einer Heeresabtheilung hat er solchen Erfolg im Kampf, dass
ihm der Kg eifersüchtig grollt (1 Sm 18 5 ff. : 10 f. ist ein verfrühter Einschub) und ihn
durch d Forderung von 100 Vorhäuten philistäischer Krieger statt einer Morgengabe
für seine Tr Michal zu Falle zu bringen sucht (1 Sm 18 20. 2la. 22 ffr; nach 17 tr. war D.
vorher Herab, die ältere Tr Sauls. zugedacht, dann aber Adriel von ."Uehola gegeben
worden). Als Eidam Sauls reizt D. durch seinen wachsenden Ruhm den Kg zu d Ver-
dacht, als trachte er nach d Krone. Zwar gelingt es dem innig mit D. befreundeten
♦Jonathan, nochmals Frieden zu stiften (19 1 ff .: dazu ist 20 1* ff . eine viel zu spät ein-
gefügte Parallel-Erzählung) : als aber Saul in einem Wahnsinnsanfall den Speer nach
I). wirft, entflieht dieser, rettet sich in d Nacht mit Eilfe Michals vor d Häschern
Sauls (IV) 9— 17) und erlangt von d Priester *Ahimelech zu Nob durch listige Vorspie-
gelungen Brot und das Schwert Goliaths (21iff. : die Legende 19 18 ff. bis 20la bleibt
ausser Betracht). Fraglich ist, ob 21iiff. (D. simulirt Wahnsinn vor d Philistern)
als blosse Anecdote zu betrachten ist. Nach 22 l ff. sammelt D. bei ♦Adullam in Juda
eine Sehaar von 400 (später 600) Männern -- Verfolgte und Missvergnügte — um
sich, darunter auch den Propheten *Gad und den aus d Blutbad zu Nob entronnenen
♦Abjathar. Als eine Art Freibeuter führt er längere Zeit Grenzfehden mit d Phili-
stern (so zu Kegila 23 1 ff.) und d räuberischen Nachbarn im S (25 16), erhebt dafür
aber auch von d Volksgenossen Tribut (so von ♦Nabal 1 Sm 25, dessen Wb ♦Abigail
I)."s zweite Gattin wird). In d Erzählungen über D."s Edelmuth gegen Saul 1 Sm 24
und 26 ist ein geschichtlicher Kern nach Weise der sog. Midrasche erbaulich aus-
gestaltet.
Von Saul hart bedrängt, geht endlich D. mit seinen 600 Mann zu d Kg Achis
von Gath über. Von Ziklag aus unternimmt er Raubzüge in d Gebiet der Wüstenstme.
spiegelt aber Achis Einfälle in d Süden Judas vor 1 Sm 27. Dadurch sicher gemacht,
lässt Achis D. mit in d Kampf gegen Saul ziehen: der Widerspruch der übrigen
Fürsten der Philister nöthigt ihn zur Umkehr und liefreit ihn so aus einer höchst pein-
lichen Lage 1 Sm 29. Heimgekehrt findet er Ziklag verbrannt, Wber, Kinder und
Habe weggeführt, Durch einen gefangenen Sklaven auf d Spur der amalekitischen
Räuber gebracht, plündert er deren Lager und bringt alles Geraubte zurück; durch
Anteile an d Beute macht er sich zugleich seine Landsleute im S Juda's geneigt
1 Sm3Q. Auf d Botschaft vom Tode Sauls und Jonathans, die ihm zu d herrlichen
Trauerliede 2 Sm 1 17 ff. Anlass giebt, siedelt D. nach Hebron über und wird von d
Judäern zum Kg gesalbt (2 l ff.), blieb aber zugleich höchstwahrsch Vasall der Phi-
lister. Nach längerem Bürgerkrieg zw. d Judäern und d von ♦Abner, d Feldherrn
*Isboseths. geführten n Stmen, kommt endlich trotz d von D. tief beklauten Ermor-
dung . \lmers durch ♦Joab nach d Tode [sboseths die Einigung aller Snne unter d
Scepter D.'s zu Stande (36 — 5 5). Nach d Eroberung der noch immer von d Jebu-
sitern besetzten Burg *Zion verlegte D. die Residenz von Hebron, wo er V!-i Jahr
geherrscht hatte, nach Jerusalem, also näher dem Centrum des Reichs, erbaute auf
d Zion (jetzt „Davidsburg" genannt) mit Hülfe des Kgs ♦Hiram von Tyrus einen
Palast und vermehrte entsprechend d gesteigerten Macht und d Anforderungen der
Politik seinen Harem (56— it.: vgl. 32ff. über d zu Hebron geborenen Sne D.'s). Ersl
120 David.
in d festen Jerusalem scheint D. den Abfall von d Philistern gewagt zu haben ; über
d langwierigen Kämpfe mit denselben haben sich 2 Sm 5 17 — 25 ; 8 1 und 23 9 — 17 nur
spärliche Ueberlieferungen erhalten. Ebenso wird über seine glücklichen Kriege gegen
d Moabiter (82), gegen Hadad-Eser von Zoba und d mit ihm verbündeten Aramäer von
Damascus (8 3 ff., vgl. auch 10 6 ff. und 15 ff.), über die Huldigung des Kgs Thoi von
♦Hamath (8 9 ff.) und d Unterjochung Edoms (8 13 f.; lies 13 „Edomiter" statt „Ara-
mäer") nur kurz berichtet; etwas ausführlicher über d Bezwingung der (nach 10 6 ff.
anfangs von mehreren aram. Kgen unterstützten) Ammoniter, deren Kg Hamm D.
durch d Beschimpfung seiner Gesandten schwer beleidigt hatte lOlff. Nachdem Joab
die Ammoniter und die mit ihnen verbündeten Aramäer in einer Schlacht vor d Thoren
von *Rabba geschlagen (10 6 ff.), schritt er im folgenden Frühjahr zur Belagerung von
Rabba (11 1), überliess jedoch nach d Eroberung der am Wasser gelegenen Unterst
die Ehre der vollständigen Eroberung, sowie die reiche Beute dem Kg 12 26 ff. Die
Grausamkeiten D/s gegen d Besiegten (12 31 ; vgl. auch 8 2) kämen in Wegfall, wenn
der Text von d Yerurth eilung zu Zwangsarbeiten in Sägewerken und Ziegelöfen zu
verstehen ist. Für d Chronologie dieser Kämpfe bietet nur 2 Sm 12 24 einen unge-
fähren Anhalt. Wurde Salomo, der beim Tode D.'s ca 20 Jahre alt war. während
oder bald nach d Belagerung von Rabba geboren, so fällt letztere etwa in d 12.
oder 13. von d 33 (2 Sm 5 5) Jahren der Regierung D.'s zu Jerusalem.
Unter den Regierungsmassregeln im Innern war (abgesehen von d staatsklugen
Botschaft nach Jabes in Gilead von Hebron aus 2 Sm 24bff.) eine der ersten die feier-
liche Ueberführung der sog. Bundeslade (s. Lade) von Kirjath Jearim. wo sie seit
20 Jahren gestanden hatte (1 Sm 7 lf.). nach d Zion 2 Sm 6. Dieser wurde dadurch
zu einem Hauptheiligthuni für ganz Israel. Dass D. für die heilige Lade nur ein
Zelt (vgl. dazu 2 Sm Uli!), nicht einen Tempel errichtete, wird 2 Sm 7 aus d Ab-
lehnung eines festen Hauses von Seiten Jahwe's erklärt, da vielmehr er selbst D. ein
Haus, d. h. nach d urspr Text (vgl. 25 ff.) eine beständige Dynastie bauen wolle. Da-
gegen begründete D. nach 2 Sm 24 18 ff. infolge d Pest, die wegen d Jahwe missfälligen
Volkszählung über Israel verhängt war, das Heiligthum auf d Tenne Arafnas, an dessen
Stelle nachmals von Salomo der Tempel errichtet wurde 2 Chr 3 1.
In betreff d Verwaltung des Keichs ergiebt sich aus d (fast identischen) Ver-
zeichnissen der obersten Staatsämter 2 Sm 8 15 ff. und 20 23 ff., dass Joab Oberfeldherr,
Benaja Anführer der *Krethi und Plethi, d. i. der mit d 600 gibbörim oder Helden
identischen Leibwache, war (über d 30 Offiziere der (jibbörim, sowie über d berühmten
drei Obersten derselben vgl. 2 Sm 23 8 ff.). Das Amt des mazkir entspricht wohl dem
eines ersten vortragenden Rathes (Grosswezirs). sicher nicht dem eines Annalisten.
Neben ihm erscheint der .sößr oder Staatsschreiber, die beiden (Ober-) Priester (2 Sm 8 18
dienen ausserdem die Sne D.'s, 2026 der Manassit Ira als Priester), später auch ein
( »herfrohnvogt 2» ) 24. Zweifelhaft ist die Bedeutung des „Freundes des Kgs" (2 Sm 15 37 ;
1 Kg 4 5). Nach 2 Sm 14 4: 15 2 f. fiel dem Kge selbst (wie allezeit im Orient) haupt-
sächlich das Rechtsprechen zu.
Zu d politischen Massregeln D.'s ist endlich noch sein Verhalten gegen d Haus
Sauls zu rechnen. Die Hinrichtung des Amalekiters, der Saul getötet haben wollte
(2 Sm 1 1 ff.), die Zurückholung Mi« hals, der Tr Sauls 3 13 ff., die Hinrichtung der Mörder
[Bboseths 4 '.»ff., die Wohl tliaten an *Mephiboseth, dem Sne Jonathans (9 1 ff. ; vgl. dazu
II) 1 ff. und 19 25 ff.) waren Akte der Pietät, die wohlgeeignet waren, die noch immer
grollenden Benjaminiten (s. u.) zu versöhnen. Um so weniger kann die Preisgebung
von 7 Nachkommen Sauls an d Gibeoniter zur Aufhebung der auf d Volke lastenden
David— Davidstadt. 121
Blutschuld 2 Siu 21 als Heimtücke D.'s, statt als ein nach d herrschenden Anschauung
unumgängliches Sühnopfer, gefassl weiden.
üeber die z. T. traurige Familiengeschichte D.'s wird 2 Sm 11 20 und 1 Kg 1 — 2
nach einer alten und vorzüglichen Quelle berichtet. Alle diese Geschichten von d Ehe-
bruch [».'s mit Uathseba und seiner Heinitücke gegen öria 2 Sm 11, dem Urteilsspruch
des Propheten Nathan über ihn 12. der Blutschande Amiions und ihren Folgen 13
und 14. dem Aufruhr und Untergang *Absaloms und in Folge davon der Empörung
des Benjaminiten *Seba (15 — 20), lassen tiefe Blicke in den Charakter D.'s thun. Sie
zeigen ihn als einen sinnlich reizbaren und dabei doch wirklich frommen, als Kg that-
kräftigen und dabei doch gegenüber seinen Kindern fast schwachen Mann; eine grosse
Klugheit, ja Schlauheit verlässt ihn selbst in Zeiten der tiefsten Zerknirschung nicht.
Vor allem alter eignet ihm neben kglicher Hoheit eine persönliche Liebenswürdigkeit,
durch die er einen offenbaren Zauber auf d Umgebung ausübt. Der Vorwurf Absa-
loms 2 Sm 15 3 f. trifft höchstens den bereits alternden Kg; nach 1 Kg 1 t f. glich er
kaum 7( »jährig einem fast stumpfsinnigen Greis, den Bathseba und Nathan nur bei
seiner schwachen Seite zu fassen brauchten, um ihm den Befehl zur Thronbesteigung
Salomo's abzulocken. Das tückische Testament an Salomo il Kg 2 1 ff.) kann um so
weniger geschichtlich sein, als der geschichtliche Bericht 1 Kg226ff> keine Rücksicht
darauf nimmt. Das Grab D.'s war nicht nur zur Zeit Nehemia's (3 16), sondern auch
Christi noch bekannt (Ap 2 29 ; über die Eröffnung des Grabes durch Job. Hyrkan und
Herodes s. JAq XVI 7 l). — Der Euhm D.'s als Dichter gründete sich in späterer
Zeit natürlich vor allem auf d Ueberschriften im Psalmbuch, die ihm 73 (<5 sogar 83)
Psalmen zuschreiben, die allermeisten sicher auf blosse Vermuthung hin. Als geschicht-
liche Zeugnisse für d wirkliche Bedeutung D.'s als Dichter sind zwar nicht die ganz
unhistorischen Aussagen der Chronik über seine Massregelu für d Cultus, namentlich
die Leviten, zu verwerthen (1 Chr 16 f. ; 22 ff., vgl. Es 3 iu; Ne 12 24 ff.), wohl aber die
zweifellos echten Proben seiner Dichtkunst 2 Sm 1 19 ff., das Fragment 3 33f; sehr
streitig ist dagegen der Hymnus 2 Sm 22 (= Ps 18) und die sogen, letzten Worte
2 Sm 23 l ff. Am (i 5 ist wohl ein Hinweis auf rein weltliche Lieder (wenn nicht viel-
mehr auf Melodieen) D.'s beabsichtigt.
Die Bedeutung D.'s als Kg und für d gesammte Geschichte Israels ist von jeher
mit Recht sehr hoch angeschlagen worden. Er hat das noch völlig zersplitterte Volk
zu einem wirklichen Staatswesen vereinigt, von seinen Zwingherren befreit und zum
Herrn fast aller umliegenden Völker (Edoms, Moabs, Amnions und eines Theils von
Aram, schwerlich aber der St Damaskus) gemacht. Gerade der Umstand, dass unter
diesem ersten eig. Kg das Reich auch seine grösste Ausdehnung erlangt hatte, liess
seine Person und Zeit nachmals in immer idealerem Lichte erscheinen: an ihn knüpfte.
zugleich unter d Einfluss des 2 Sm 7 zu Grunde liegenden Spruches Nathans über d
Dauer der davidischen Dynastie, die messianische Hoffnung an, sofern sie den mit gött-
lichen Kräften ausgerüsteten Erretter des Vulkes, den Bringer der messianischen Zeit,
nicht nur als Nachkommen D.*s (Js9 7; 11 1. 10; Jr 23 5; 33 15 ff. ; vgl. NT Mt 22 42 ff.
und _SnI).'s" als Benennung Jesu Mt 9 27 ; 12 23 ; 21 9), sondern bisweilen geradezu als
wiedergekehrten 1>. denkt: vgl. Jr 309; Ez 3423 ff.; 37 24 f.; Ho35. Für d deuterono-
mistischen Redaktor des Kgsbuchs aber ist D.'s Frömmigkeit und Gottwohlgefälligkeit
der Massstab, an d fortan die Kge Juda's, I Kg 11 8 auch Jerobeam I. gemessen werden
il Kg 116.33; I53.il; 2 Kg 183); dem Verdienste D.'s haben sie es zu danken, dass
ihnen Jahwe noch Langmuth beweist 1 Kg 1 1 12 f. 32: 15 4 t. : 2 Kg 19 34. K
Davidstadt, s. Jerusalem. (-
122
Debir — Declan.
Abb. 5U. Das Dorf ed-Daherije.
Debir, I7 debvr, (S dußtiv, von Josua besiegter und getödteter Kg' von Eglon
Jo 10 3. 22 ff. K
Debir. Ort 1) nach d älteren Ueberlieferung von *Othniel, dem Br *Kalebs,
erobert Ei 1 11 — 15; Jo 15 15 — 19, nach d jüngeren von Josua eroberte Kgsst Jo 10 38;
11 21; 12 13, in der *Enakiten gewohnt haben sollen Jo 11 21. D. lag nach Ei 1 15 ;
Jo 15 19 im *Negeb Judas, während es Jo 11 21: 15 49 zum Gbge gerechnet wird. Kir-
jath Sepher Ei 1 11 ;
Jo 15 15 und Kirjath
Sanna Jol549 werden
als alte Namen ge-
nannt; als Priesterst
Jo21l5: IChr 7 58(643).
Von d vgl. Orten du-
iverbän r°ji Stu, Ijirhrt
ed-dilbe 2 Stu und ed-
däh&rije 4 Stu sw von
Hebron passt der dritte
am besten zu d Auf-
zählung in Jo 15 48 f.
Ed-d. ist ein grosses,
auf felsigem Eücken
hochgelegenes Df mit
halbverfallenen , aus
alten Bausteinen gebauten Häusern, Höhlen, Felsengräbern, Weinpressen und Cisternen.
jedoch ohne Quelle (Abb. 56). — 2) Grenzort zw. Juda und Benjamin Jo 15 7, von
dem sich wahrsch eine Spur in d heutigen Namen turrat (Engpass, Spalt) ed-dabr am
Weae von Jerusalem nach Jericho erhalten hat. — 3) Ort im O-Jordanlande, Mahanaim
(ö?) gegenüber Jo 13 26. fj liest lid'Ur, was J. D. Michaelis u. A. löd'bär 2 Sm 9 4;
17 27 aussprechen wollen. Vgl. Lodebar. G
Debora, fj d'börä, d. i. Biene; 1) Amme der Eebekka, nach Ge 358 E von Jakob
(nach 24 59 J bereits von Eebekka) aus Mesopotamien mitgeführt und unter d *Klag-
eiche bei Bethel begraben. — 2) Wb Lapidoth's, eine Prophetin (Ei 5 7 : „Mr in Israel i;)
in d sog. Eichterzeit, die unter d (nach ihr benannten?) D.-Palme zw. *Bama und
*Bethel zu weilen pflegte, durch einen Gottesspruch *Barak zum Kampf gegen Sis-
sera begeisterte und die Streiter selbst in d Kampf begleitete Ei 4 4—9. 14; 5 12. 15. Der
späteren Auffassung galt sie als Eichterin Israels Ei 4 5. Dass man ihr (nebst Barak)
das Deboralied, eine der ältesten Urkunden der hebr. Dichtkunst (und Geschichte),
zuschrieb Ei 5 1, beruht auf d irrigen Deutung von 7, wo zu übersetzen ist: „bis du
aufstandest etc.- (vgl. die Anrede an D. 12). K
Detlan, (S bei d Propheten äaiöav, sonst Juöäv, Jeöäv. Die Dedaniter werden
Ge 11)7 zu *Chus gerechnet, und mit *Eaema in Verbindung gebracht. Unter d
♦Ketura-Stmen (Ge25 3 und * Joksan) werden sie in ähnlicher Verbindung aufgezählt.
Die D., in X- Arabien wohnhaft, kamen mit d Israeliten in vielfache Berührung Js 21 13:
Ez 27 20; nach Ez 25 13 (vgl. Jr 25 23; 49 s) grenzten sie geradezu an Edom. Glaser II
392 f\'. will die D. als n von Medlna bis an d edomitische Grenze wohnhaft nacn-
weisen; doch sind nicht alle seine Gründe stichhaltig. Ob diel), in d Mesa-Inschrift
Z. 31 erwähnt sind, ist zweifelhaft. So
Deguel — Diacon. X23
Deguel, £} deiü'el, Yr des Eliasaph, eines Stmliauptes der Gaditer Nu 1 14 ; 7 42. 47 :
10 20. Dagegen 2 14 *Reguel. K
Deha, Fi dehäje (deliäwe) Es 4 9, gew. nach d hebr. Vokalisation als Volksname
gefasst; aber nach G. Hoffmann ZA 2 54 wahfsch de hü „das heisst" zu lesen. Z
Dekapolis, s. Zehn Städte.
Delaja. Haupt einer (der 23.) von d 24- *Priesterklassen. die nach 1 Chr 24 is
David einsetzte. K
Dellla, philistäisclie Geliebte *Simsons Ei 16 4 ff. K
Delus, fast die kleinste der C3fcladen zw. d Peloponnes und Kleinasien, wird
1 Mk 1523 unter d Gebieten genannt, denen der röm. Senat seinen Beschluss zu Gunsten
der Juden mitgetheilt habe (vgl. Kos). D., berühmt durch seinen Apollotempel, war
seit 168 Freihafen und seit d Zerstörung von *Korinth 146 vor Chr. der berühmteste
Handelsmarkt zw. Syrien und Aegypten im 0, Griechenland und Italien im W, bes.
für Sklaven. Dalier lebten hier viel Juden JAq XIY 10 8. Die Neugründung Ko-
rinths 44 vor Chr. that D. Abbruch. G
Demant war durchweg bekannt ; die Härte des Diamants giebt den Propheten
vielfach Anlass zu Vergleichungen Jr 17 1; Ez 39; Sa 7 12; Ex 28 18 kommt als einer
der Steine, die sich auf d Brustschild des Hohenpriesters befanden, nach £ der D.
vor : nach d Uebsetzgen ist jedoch der vielfach als Schmuck dienende Jaspis gemeint :
vgl. Ez28i3. Feher die Arten des Halbedelsteins Jaspis vgl. Kluge, 384 f. Auch
Hi 28 17 kommt bei £ der D. vor; es ist dort aber unzweifelhaft Glas gemeint. So
Demas (Abkürzung von Demetrus) Ko 4 14 ein Begleiter, Phm 24 ein Mitarbeiter
des Paulus, welchen er aber 2 Tm 4 10 aus Weltliebe im Stiche liess. H
Demetrius 1) und 2) Könige von Syrien, 162 — 150 und 145 — 125 vor Chr., s.
Seleuciden. — 3) ein Schmied (,, Silberschläger :; Apl9 24) zu Ephesus, in dessen Fabrik
silberne Miniaturen des Prachttempels der *Diana gefertigt wurden, welche grossen
Absatz fanden. Da er seinen Erwerb durch d Erfolg des Paulus beeinträchtigt fand,
erregte er mit seinen Arbeitsgenossen 19 25. 38 einen Aufruhr. - — 4) ein Christ 3 Jh 12.
s. Johannes, Briefe des. H
Denar rinn. Silbermünze Mt 18 28, £ meist Groschen, s. Geld und Münzen.
Denkbrot bei £ und Lv 24 7 für leehem leazkärcl, s. Schaubrote. Si
Denkmal bei £ für ziTckärön (Erinnerungszeichen) Ex 13 9, für tötaföt Dt 6 8; 11 18.
Ygl. Mal, Malzeichen, Denkzettel, Säule. Si
Denkzettel bei £ 1) für iefer zilckärön Ml 3 16 (Denkschrift) und 2) für (pvhzx-
nfamMt 235 = tötäföt Ex 13 9. 16; Dt 6 8: 11 18 (s. Mal, Denkmal), worunter die spätere
jüdische Theologie Arm- und Stirnbänder verstand, an denen Pergamentröllclien mit
Gesetzesstellen Ex 13 1 ff. 11 ff. ; Dt 6 4 ff. ; 18 13 ff. befestigt waren: im Neuhebr. pfilUn
„Gebetsriemen" genannt. Vgl. Schürer II 406 — 408; Hamburger, Art. Tephillin. Si
Derbe in *Lycaonien Ap 14 6 war eine der Festungen des Räuberhäuptlings
Antipatros, den der galatische Kg Amyntas 27 vor Chr. besiegte. Nachdem D. mehr-
fach unter kappadocischen Fürsten gestanden hatte, wurde es von Claudius 41 nach
Chr. zu d röm. Provinz Galatien geschlagen. Als Paulus die Gegend besuchte Ap 1 1 20;
16 1 (18'23), war dort noch die lykaonische Spr im Gebrauch Ap 14 11. D. ist noch
nicht aufgefunden worden. Ramsay 336. 371 f. sucht es 7.") km s von Konia (Ico-
nium) am Fuss des Masallah Dagh. G
Diacon = Diener, sowohl im Allgemeinen, als auch terminus fcechnicus für einen
Gemeindebeamten. Im Untersch zu d Leistungen des Wortes durch Prophetie, Lehre
und Ermahnung kennt Paulus Km 127: 1 Kr 125 gleichfalls charismatisch bedingte,
124 Diaconisse — Dichten, Dichter.
aber auch ebenso freiwillige Dienstleistungen des Handelns zum Besten der Gemeinde :
öuxxovüv, ötaxövla, öiäxovog. Unter diesen Begriff fällt bei ihm sogar das Amt der
* Apostel selbst Em 1113; lKr35; 2 Kr 3 3. 6— 9; 4i; 5 18; 6 3. 4; 118.15. 23; 1 The 3 2;
1 Tm 1 12 ; 2 Tm 45, vgl. Ap 1 17. 25. ferner die Thätigkeit der Gemeindevorstände 1 Kr 16 15
und Patrone Em lü l. auch die Bethätigung freigebiger Liebesthätigkeit Em 15 25. 31.
2 Kr 8 4 : 9 1. 12. 13. Erst Pill 1 1 sind die gemeinnützigen Thätigkeiten auseinandergetreten
und amtlich verfestigt in d Functionen der Bischöfe einerseits, der eig. Helfer oder Diener
andrerseits, deren Ursprung freilich nach herkömmlicher Auslegung von Ap 6 l — 6 schon
in d ürgemeinde hinaufreichen würde, während die hier erwähnten Siebenmänner Vor-
gänger eher in d dienstthuenden Jünglingen 5 6, vgl. 1 Pe 5 l. 5 finden dürften. Als den
Bischöfen untergeordnete Helfer in Gottesdienst und Armenpflege erscheinen öiüxovot
im Clemensbrief 42 4.5 und bei Hermas Sim. IX 26 2, womit sich 1 Tm 3 8— 13 berührt,
S. Aelteste, Bischof. H
Diaconisse, ötäxovoq, heisst Emlöi Phöbe, wohl nur in d weitern Sinne des
Wortes diay.ovHv (s. Diaeon); dagegen wird 1 Tm 3 n mit überwiegender Wahrsch-keit
nicht sowohl auf Frauen der dtäxovoi, als vielmehr auf weibliche Diaconen bezogen,
deren Geschäftskreis 1 Tm 5 10 beschrieben ist. Im Alter treten solche in d kirchlichen
Wittwenstand ein 1 Tm 5 3 — 9. H
Diana, die griech. Artemis, Göttin der Jagd, aber auch der Quellen und Flüsse.
"Wie sie, deren Dienst athenische Ansiedler nach *Ephesus brach-
r>v ten, auf feuchten Wald wiesen zu Hause ist, so wirkt auch die
v\ asiatische Erd- und Wassergöttin , welche von Alters her am
i) Hafen jener grossen Handelsst ihr Heiligthum hatte, auf Bgen,
"zsj in Wäldern. Beide Gottheiten gingen daher ineinander über;
doch wurde im grossen Artemistempel nicht sowohl die jung-
fräuliche D. als die mütterlich, ammenartig gedachte Göttin des
vegetativen und animalischen Lebens verehrt, deren mit vielen
Brüsten versehenes Bild, so gut wie dasjenige ihres Tempels
Ap 1924f. oft nachgeahmt worden ist (Abb. 57). .,Die D. der
Epheser" Ap 19 28. 34 war daher die Losung für d Grössenwahn
der Stadtbürger von Ephesus. H
Diaspora, s. Zerstreuung.
Diblath Ez(ii4 ein Ort, der Wüste im S Kanaans ent-
Aii. 57. Tetradrachme gegengesetzt, mithin im N Isr's. Man vgl. dibl in Obergaliläa
eii:i>h.-.n'-' " s von tibnin. Es wird jedoch nach einigen Handschriften riblä
statt diblä zu lesen sein; s. Eibla und Cornill z. St. G
DiMathaim Ort in Moab, s. Almon Dibl. und Beth Dibl. G
Dibon 1) St in Moab, lag nach Xu 32 3; 21 30 in d von Sihon, Kg der Amoriter,
unterworfenen und dann von Israel eroberten Gebiete n vom Arnon, wurde von Gad
befestigt Nu 32 34 (daher Dibon Gad Xu 33 45 f.), wird Jol3i7P jedoch zu Buben ge-
rechnet. Nach d Hesa-Inschrift hat *Mesa das von Omri unterworfene D. zur Zeit
Ahabs befreit und von D. aus über d Land Dibon und Moab geherrscht. D. ist
Jsl5 2 (9 verändert in Dimon) und Jr 48 18. 22 moabitisch und zwar die Hauptst. Nach
On 249: 115 sehr grosses Df am Arnon. heute dlbän, etwa 1 Stu n vom Arnon, be-
deutende Ruine mit Römerstrasse, Mauern, Cisternen, Burg und Vororten (Abb. 58).
2) ein von Judäern nach d Exil bewohnter Ort, viell. = Dimona Jo 15 22, St Judas
im *Negeb. ünbek. G
Dichten, Dichter. Entsprechend dem durchaus subjektiv gerichteten, zur im-
Dichten, Dichter.
125
bedingten Hingabe an d Objekt anfaMgen Charakter der semitischen Rasse ist von d
Hebräern nur eine Gattung der Dichtkunst eifrig und mit grossem Erfolg gepflegt
worden: die Lyrik und die ihr
verwandte didaktische Poesie.
Als Sammlung der religiösen Lit-
teratur Israels hat uns der Ka-
non des AT fast ausschliesslich
die Produkte der religiösen Lyrik
und Didaktik aufbewahrt. Im-
merhin haben sich noch Spuren
genug von einer umfangreichen
einstigen weltlichen Lyrik [sraels
erhalten: so von Trinkliedein
Am 6 5; Js24 9: Ps 69 13 (eine
Probe liegt viell. Pr3l6f. vor),
von Kampf- und Triumphliedern
Ge 4 23 ff. ; Ei 15 16: 1 Sm 18 7,
Spottliedern Nu 21 27 ff. (den mö-
s'lhn oder mösäZ-Dichtern zuge-
schrieben : vgl. zu mäsäl im Sinne
von Spottvers, Epigramm auch
Mi 2 4: Hb 2 6; Ez 14 8 und das
grossartige Spottlied auf d Kg
von Dabei Js 14 4ff. ; dagegen
heisst das Spottliedchen auf d
vergessene Dulderin Js 23 lfi Ä"ra,
d. i. Lied) und sonstigen Volks-
liedern Xu 21 17 f. (nach Ewald
einWechselgesangbeimSchöpfen). Abb. 58. flau von Dibon in Moab.
Proben von Todtenklagen sind 2Smli9ff. ; 3 33 f.; vgl. dazu Am 5 16; JrOiG: 2 Chr
35 25. Auf Hochzeitslieder (Epithalamien) deuten abgesehen vonPsdö auch Ps 78 63.
In d Eereich der Minnepoesie gehört vor allem das sog. Hohelied, wohl eine Samm-
lung von Hochzeitsliedern und nicht ohne religiöse Spitze (86; vgl. eine solche auch
Pr3l30 in d Preis des tugendhaften TVbes 31 10 ff.); jedenfalls hat man sich vergeb-
lich bemüht, durch allerlei ersonnene Zuthaten das HL in ein Singspiel zu verwandeln,
obschon sonst jede Spur dramatischer Poesie bei d Hebräern fehlt. Auf d Gebiet der
weltlich-didaktischen Poesie finden wir sowohl die Fabel Ei 9 7 ff. : 2 Kg L49ff., als auch
die Parabel 2Sml2lff. ; 1 Kg 20 39 ff. , ganz bes. aber die Spruchdichtung in d
mannigfaltigsten Formen vertreten. Die allgemeinste derselben ist der Sinnspruch
(die gnöme der Griechen) als Ausdruck einer allgemeinen (sogen. Lebens- (Wahrheit
in dichterischer Form: eine grosse Zahl der in d Pr erhaltenen Sprüche sind solche
Sinnsprüche zur Finprägung weltlicher Lebensweisheit. Ebenso wird nicht zu be-
zweifeln sein, dass die lKg5u[4 3i] erwähnten Ethan und Heman, sowie die sonsl
unbekannten Sne Machols, Chalcol und Darda. ihre ..Weisheit- eben in solchen Sinn-
sprüchen entfaltet und dass die 32 erwähnten 3000 Sprüche Salomo's grossentheils in
dieselbe Kategorie gehört haben, während die gleichzeitig erwähnten 1005 Lieder
nach d Andeutung 33 eine Art Naturpoesie enthalten haben dürften. Alle jene Sinn-
sprüche heissen (wie die Spottlieder, s. o.) mäsäl, obschon dieses Wbrl eig. Gleich-
126 Dichten, Dichter.
n is s bedeutet, urspr also sowohl das ausgeführte Gleichniss, die Parabel (s. o.), als
die bes. Art der Sinnsprüche bezeichnet, die Sinnliches und Geistiges zum Behuf der
Vergleichung nebeneinander stellen. Beispiele dieser von Delitzsch als ..emblematische
Maschais" bezeichneten Sprüche s. Hi 5 7 : 1-4 n f. : 24 19: 34 3: Prl?3: 25 3 etc. Einige
dieser Sprüche gehören übrigens zugleich ins Gebiet der Sprichwörter; so Jr3l29
(vgl. Ez 12 22: IS 2. wo derselbe Spruch als mäsäl bezeichnet wird) und 2 Pe 2 22.
Sprichwörter in poetischer Form (s. u. ) finden sich noch Si 10 12 ; Jh 4 37, ohne solche
Ge 10 9: 1 Sm 10 12 (19 24) ; 21 14: 2 Sni 5 8: 1 Kg 20 11: Lc 4 23. Endlich sind noch
die Spuren von Bäthselpoesie Ei 14 14 (mit poetischer Lösung 18) und Pr 30 15 — 31
1 in d sogen. Zahlensprüchen), sowie Ez 37 2 ff. zu nennen.
Von Sammlungen poetischer Erzeugnisse, welche neben specifisch religiösen
Dichtungen auch weltliche Poesie enthielten, werden nur _das Buch der Kriege JahweV
Nu 21 14 f.) und ..das Buch der Frommen" (Jo 10 13; 2 Sm 1 18; vgl. auch 1 Kg 8 53 (5,
wo nach Wellhausen ..Buch des Lieds- auf iefer has-är = haj-jäsär weist) erwähnt;
2 ( Ihr 35 25 scheint auch eine Sammlung von Klageliedern zu kennen.
Dagegen sind die im Buch der *Psalmen vereinigten Lieder sämmtlich (selbst
das Epithalamium Ps45; vgl. 8) religiösen Inhalts. Die Eintheilung in Hymnen, gew.
Lieder oder Gebete, Elegieen u. s. w. ist immer nur relativ berechtigt, da nicht selten
eine Mischung verschiedener Gattungen in demselben Ps stattündet; besser unterscheidet
man einfach mehr lyrische und mehr didaktische Lieder. Auch ausserhalb d Ps linden
sich vorwiegend lyrische religiöse Poesien zerstreut in d Geschichtsbüchern, wie in d
Propheten: vgl. die Siegeshymnen Ex 15; Ei 5; 1 Sm 2 1 ff. : 2 Sm 22 1 ff. (= Ps 18),
die prophetischen Sprüche Ge9 25ff. : 27 28 f. 39 f.: 49 1 ff. (womit eng verwandt Dt 33);
Nu 23 7. 18; 24 3. 15. 20 f. 23 (die Bileamssprüche. mehrfach wieder als mäsäl bezeichnet),
die Danklieder Js 38 10 ff. : Jn 2 3 ff. , sowie das Lied Moses' (Dt 32) und die sog.
letzten Worte Davids (2 Sm 23 1 ff.).
Inbetreff d äusseren F 0 r m der hebr. Poesie sind von vornherein alle Aufstel-
lungen, welche derselben Metra im Sinne der griech. und röm. Prosodie oder auch
Silbenzählung andichten, als schlechthin grundlos abzuweisen — abgesehen von d
Entdeckung Ley's und Budde's (ZAW 1882, 1 ff.), dass ein bes. Rhythmus des Klage-
lieds durch d Verkürzung je des 2. Halbverses um mindestens ein Wort erzeugt wurde
(vgl. als Beispiele Ps 137 ; Js 14 4 ff. und bes. die Kl). Uebrigens soll nicht in Abrede
gestellt werden, dass die hebr. Poesie im engern Sinne auf noch streitigen Gesetzen
beruhen dürfte, die vor allem für d Zählung der Hebungen massgebend waren. Dar-
über hinaus, zur Annahme von Versfüssen, Reihen und Perioden, geht ESievers. Me-
trische Studien I und II. Als zweitellose Eigenthümlichkeiten der hebr. Poesie sind zu
betrachten: die gewähltere Spr (Gebrauch alter, sonst nur in d Dialekten erhaltener
Winter: vollere Wortformen); 2) kühnere syntaktische Fügungen (Weglassung des
Artikels eto: 3) der sog. parallelismus membrorum, d. h. die mehr oder minder ge-
naue rebereinstimmung von 2 (bisweilen auch 3 oder 4) Yersgliedern im Satzbau und
Inhalt. Näher unterscheidet man hierbei: a) identischen Parallelismus, z. B. Js 15 l;
Ps943; 1»! synonymen Par., z. B. Ps 1 1. 2. 5; 19 2 ff.; c) antithetischen Par.. z. B.
Ps 1 4. 1;: Pr 10 1 ff.; di synthetischen (die Aussage fortführenden) Par.. z. 0. Ps 1 3.
Ausserdem findet sich in d sog. Stufenps auch die Form der Epanastrophe, d. i. die
Wiederaufnahme der Schlussworte eines Verses an d Spitze des folgenden (z. B. Ps
121 1 f. 3 f.). — Seltener ist 1) eine Art Assonanz in Uestalt gleicher oder ähnlicher
Wortausgänge am Ende, bisweilen auch zugleich im Innern der Yersglieder: vgl.
z. 1;. Ge 4 23; IM in 24 (5 Ausgänge auf enu), Hi (i 12. 21 ff. 18; und 5) die Vertheilung
Diener — Distel. 227
der Verse in Strophen. Beruht auch der Nachweis solcher „strophischer Gliede-
rung0 in zahllosen Fällen nur auf Willkür und Selbsttäuschung, so ergiebt sie sich
doch vielfach von selbst in folgenden Fällen: a) wenn auf eine gleiche Anzahl von
Versen ein sog. Kehrvers folgt Ps 39 6. 12 ; Ps42f.; 46; 49: 57 etc.; Js97— 104; Am
1 3—2 16; b) aus d Beginn der gleichen Anzahl von Versen mit demselben Buchstaben
(sog. alphabetisch.- Stücke : Ps 9 f. ; 25 ; 34; 37 ; 111 f. ; 119; 145 ; Kl 1—4 ; Pr 31 10 ff. ;
cl bisweilen auch aus d Einfügung des musikalischen Merkwortes kelä (Ps 62 5. 9:
140 4.6.9 etc.). Grundlegend für d Verständniss der hebr. Dichtung war Lowth. De
sacra poesi Eebraeorum (Oxford 1753) und JGHerder, Vom Geist der hebr. Poesie (2
Bde. 1782 f.). K
Diener, s. Diacon and Sklaven.
Dienstzaum übersetzt £ mceteg hä-'ammä in 2Sm8i. Es ist mit Wellhausen
Sam. 174 nach IChrlSi zu lesen gat Ina-ammä = *Gath, die Metropolis. Si
Dikela. 1 Chrlä Dikla, ist Gel0 27 unter d s-arab. Völkerschaften oder Ge-
bieten aufgezählt; s. Jaketan. Sn
Dill Mt 23 23. s. Till.
Dimna Jo 21 35 meraritische Levitenst Sebulons. wahrsch verschrieben aus Rim-
mona: s. Bimmon. Gr
Dimon Jslög. s. Dibon 1. Dimona Jol5 22. s. Dibon 2. G
Di na. Tr Jakobs und der Lea Ge 30 21. Ihre Entehrung durch Sichern, den
Sn Hemors, des Fürsten von Sichern, wird durch ihre leiblichen Br Simeon und Levi
(dagegen nach dem jüngeren der in Ge 34 verschmolzenen Berichte, 13 ff. 27. von allen
Brüdern) blutig gerächt Ge 34 25. 30 ff. ; vgl. auch 49 5 ff. Im genealogischen System
der Ge bedeutet D. ein urspr hebr., aber den Kanaanitern angeschlossenes und schliess-
lich in ihnen aufgegangenes Geschlecht, dessen Behandlung durch d Kanaaniter den
hebr. Stmen Simeon und Levi zu blutiger Gewaltthat Anlass gab. K
Dina, V] dinäje Es 4 9. gew. als Volksname erklärt; aber nach GHoffmann ZA
2 55 wohl sicher dajjänajjä „Richter- zu lesen. Vgl. Apharsach und Tarplat. Z
Dinhaba Ge 36 32 : lChrltö edomitische St des Kgs Bela. On249: 114 f. vgl.
Dannaai 8 rH n von Areopolis und Dannaba 7 rH von Hesbon, beide in Moab. G
Dinte, s. Schreiben.
Dioeaesarea wurde in d Zeit zw. Trajan und Antoninus Pius der Name der
St Sepphoris in Galiläa, hebr. sippörin und sippöri (Mischna), heute seffürije. G
Dionysius ein von Paulus bekehrtes Mitglied des Areopag Ap 17 34. nach Euseb.
KG III 4 10: IV 23 3 später Bischof von Athen: angeblicher Verf. der unter d Namen
des D. Areopagita gehenden Litteratur. H
Dioscorus übersetzt £ nach V 2Mkll2l, wo der griech. Text ätbq Koqiv&Iov
(d. i. des korinthischen Zeus) als Name eines Monats liest. Aber ein makedonischer
Monatsname JwGxftQiv&toq existirt nicht, und Jiöoxogng oder dwoaovQoz findet sich
nur bei d Kretern als Bezeichnung ihres l>. Monats i Ideler I 426). Dass 1). einen make-
donischen Schaltmonat bedeute, ist reine Vermuthung. Woher die überlieferte LA
stammt, ist unsicher; viell. ist sie aus dioaxÖQov (oder dvozQovl) verderbt (Fritzsche-
(rrimm z. St.), so dass V den richtigen Text böte (s. Monate). B
Diospolis wurde seit Septimius Severus der griech. Name der St Lydda, Lod. '<
Diotrephes, s. Johannes, Briefe des.
Disahab, (5 KazaxQvoea, Dt 1 i ist in d unklaren Zus.-hange von l6 und 2
wahrsch als Station [srael's zw. d Boreb und Kades Barnea zu verstehen. c;
Distel. Mit 1>. übersetzt £ verschiedene Wörter: >• Hörnen. So
128 Doch— Dorf.
Doch 1 Mk 16 15 dwx, JAq XIII 8 l; Bj I 2 3 dayunv, Burg oberhalb Jericho"».
Der Name hat sich erhalten in lain ed-dük, einer Quelle am Fusse des Grbges nw von
Jericho im wöd« en-)i<uva"nne. Wahrsch hat die alte Burg (von d mittelalterlichen
Feste der Templer zu unterscheiden) der Quelle <"> gegenüber, oberhalb des majcäm
imäm 'all bei hirbet ahn lafym (Mauer, Graben und Thurm) gelegen. G
Dodanim Ge 10 4 (5 Pööioi; 1 Chr 1 1 Ii gew. rödänim. Das auf *Javan zu-
rückgeführte Volk sind demgemäss höchst wahrsch. die Rhodier (s. Rhodos) : es liegt
ferne, die Dardaner darunter zu verstehen. So
Doeg, Vi dö'eg, 1 Sm 22 18. 22 döjeg, Edomiter und Oberster der Trabanten (1.
1 Sm 21 8 mit Gräte Jiä-räslm, statt „der Hirten") Sauls, der den Priester *Ahimelech
gegen Sani des Verraths beschuldigte und auf dessen Geheiss die Priester von Nob
niederstiess 1 Sm 21 8: 22 9. 18. 22. Die Ps 52 1 ausgesprochene Vermuthung wird durch
d Inhalt des Ps nicht bestätigt. K
Donner, s. Wetter.
Donnerskinder, s. Boanerges.
Dor. ~'~ : ~x~ Eschmunazarinschrift Z. 19 ; ö5 JwQoq, d(OQa, von d Phöniziern
gegründete St JV 8 ; cA 2 9, deren Kg von Josua besiegt worden sein soll Jo 1 2 23. In
Wahrheit aber vermochte der Stm Joseph D. nicht zu erobern; erst in d Kgszeit
wurden die Einwohner D.*s tributpflichtig Eil 27; JolTiif. ; 1 Chr 8 (7) 29. Von d
St I>. unterscheidet das AT z. B. Jol223 Xaphat oder Naphot Dor, die Höhe oder
Höhen, das Bgland von D. (d. h. etwa die w und sw Abhänge des Karmel), Jo 11 2
neben d Sephela und d übrigen Theilen Kanaans genannt. 1 Kg 4 11 wird das ganze
Bgland von D. (£ Herrschaft von D.) als Steuerbezirk Salomo's bezeichnet, während
Jo 17 11 ö3L nur der dritte Theil der Xophet und dessen Dfer zu Ifanasse gerechnet
werden (Vi unverständlich). Im 5. Jhdt viell. den Athenern tributpflichtig, wurde D.
nach d Eschmunazarinschr. Z. 18 f. von d Perserkge den Sidoniern gegeben (Skylax.
Geogr. irr. min. ed. Müller I 79). In d Mk-Zeit 139/138 vor Chr. wurde Trypho von
Antiochus VII Sidetes in D. erfolglos belagert 1 Mk 15 10 — 14; JAq XIII 7 1 f. Später
gewinnt Alexander Jannäus D. von d Tyrannen Zoilus JAq XIII 12 2. 4 ; Pompejus
111a clite es 63 vor Chr. zur freien St JAq XIV 4 4; Bj I 7 7. Xach JAq XIX 6 3 gab
es eine jüdische Gemeinde in D. zur Zeit des Kgs Agrippa I. Nach On 250; 283;
115: 142 Ruinen am Meer 9rM von Caesarea Pal. am Wege nach Tyrus (Ptolemais),
heute el-burg oder hirbet tantürä n von d kleinen Df tantüra, ein Hügel mit d Resten
eines Thurms, eines Hafens, eines Säulenbaus und einer Römerstrasse sowie mit Fel-
sengräbern, die allein mit Sicherheit aus d vorröm. Zeit hergeleitet werden können.
Vgl. Schürer II 77—79. G
Dorf. Man unterscheidet das bewegliche ringförmige Zeltlager der Beduinen
tlrä Gre 25 16; Nu 31 10 etc. und hmcivöt (nur von d Lagerringen des Jair im Hauran
Xu 32 41 ; Dt 3 14 etc.) von d festen Ansiedelung der Bauern heiser, Weiler , der aus
festen Häusern besteht Ge25i6, die aber von keiner Mauer umgeben sind Lv25 3i;
daher p-räzöt Sa 2 8 offene Flecken, Jcöfer hap-p*räiä lSm6i8 (wo aber Wellhausen
emendirt), auch Jeäfär 1 Chr 27 25 Dfer im Ggens zu cäre St, die eine Mauer haben.
und zu migdälöt Kastellen. Kefirl$e62 ist viell. Eigenname, vgl. Kaphira Jo 9i7 etc.
Bei (1 St wurden noch die eig. Festungen 'ärnn besüröt von offenen St 'äre hap-perä^ä
Dt 3 5; Er 9 19 unterschieden. Im heil. Lande standen die um eine St herumliegenden
Dfer .Tu 19 8 in einem gewissen Abhängigkeitsverhältniss zu derselben Jo 1544 ff., die
als ihre em (Mutter, (iißQimoktq) galt. In d Bglande hat man die Dfer stets auf d
Hühen oder am Abhänge so angelegt, dass die Häuser nicht von d Giessbächen des
Dörfer — Domen und Disteln.
129
Vgl. Abb. 56. Sonst >. Stadt, Festung, Wbh-
Si
Winters beschädigt werden konnten.
nungen.
Dörfer Jairs, s. Jair.
Dornen und Disteln wachsen noch heute in Palästina in so grosser Fülle, dass
sie dem geordneten Landbau geradezu Hindernisse in d Weg legen Ge3i8: Mtl37.
Selbst Pflanzen, die sonst keine Dornen haben, tragen solche in Palästina. Die Pro-
pheten drohen z. B. Jso6: 34 13. dass auf d Feldern, sowie an d Stelle der Häuser,
in d Ruinen, solches Unkraut wachsen solle. Uebrigens diente dorniges Gestrüpp auch
als Brennmaterial Kh 7 7. Mit dornigen Ruthen wurden Feinde geschlagen Ri 8 7 f.
.Schlimme Feinde werden unter d Bild von Dornen hingestellt Ez 2H 24. Ausser vielen
eig. Disteln (Onopordon, Echinops, Cousinia. Carduus, Carlina) sind in Palästina bes.
energische Dornpflanzen das niedrige Poterium spinosum und die Astragalus- Arten ; dann
einige Ginster-, Rhamnus-, Paliurus- und Zizyphus-Arten. Vom Zizyphus Spina Christi
wird angenommen, dass die Dornenkrone Jesu aus ihm verfertigt war. Es i>t ausser-
ordentlich schwierig, die zahlreichen Namen von D. und D.. die uns überliefert sind,
zu identiflciren ; auch die Uebsetzgen, £ nicht ausgenommen, schwanken beständig.
Folgende Tabelle giebt davon eine Uebersicht :
Mit Disteln hat £ übersetzt
Bemerkgen.
Arab. Lethyrus
Low 173.
g
Stelle
(5
V
dar dar
Ge3i8
TQißoXoq
(Mt
7 ig i tribulus
Ijth-iil
Hi30 7
aygia
sentes
hö"h
Js 34 13
axav&at
(Mf
7 16) paliurus
l'ös
Ho 10 8
axavüou
lappa
sämir
Js 5 6
Xsgeoq
-[dnae
Mit Hecken hat £ übersetzt
barjfänlm
Ri8 7
ßttQXrjVlfA
tribuli
Ms
Jr 4 3
ay.in S-a
spinae
-
Js 7 19
Qayäq (sie)
fruteta
—
Js 55 13
oroi-h]
saliunca
sämir
Js 32 13
yü'jTog
vepres
saßt
Js 7 23
äxavS-a
vepres
Mit Nesseln
hat £ übersetzt
Jpimmös
Js 34 13
azav&a
urtica
Ho 9 6
v'/.tiioo;
Urtica
mimsäk
Ze 2 9
Spinae
lutnirsOuhn
Pr 24 31
urtica e
Alhagi Maurorum
Low 14ö
Mit Stachel hat £ übersetzt
Ms Ez 28 24
(Izaid-cc
Mit Dorn. Dornen hat £ übersetzt
Spinae
bä'sä
Hi 31 40
ßätoi
Spina
dardär
Ho 10 8
TQißo'/.o;
tribulus
liril, /
Mi 7 4
ixxQÜyywv
paliurus
hfrh
Ho 9 6
axav&m
lappa
—
Hi 31 40
tcvldq
tribulus
/. öS
Ge 3 18
Js 33 12
Js 32 13
dxav&ai
Spinae
Bibelwörterbuch.
Nach d Arab. So-
lanum cordatuin.
Viell. Notobasis
syriaca ; unsicher.
130
Dositheus — Dreschen.
(kos)
samir
särablm
üllön (äallön)
ürim
Stelle
Ex 22 5
Ei 8 7
vgl. Mt 7 16
Js 7 23
Ez 2 g
Ez 28 24
KU 7 6
Ho 2 8
Na 1 10
— Js 34 13
sirpäd Js 55 13
sajü Js 5 6
Dornbusch hei £
ätäd Ei 9 u
Busch hei £
- ne Ex 3 2
Dornstrauch bei £
holt 2 dir 25 18
Dositheus, s. Sosipater 1.
Dothaim, Dothan, (5 dw&atu,
-17. an d Strasse von Gilead nach
(S
ytQooq
GXÖ7.011'
axav&ai
GXÖloXl'
vsfiiXioq
/uriöeq
xöwtjtx
axav&a
ßdzoq
oyovy
V
vepres
offendiculum
Spinae
spinae
spinae
Spinae
urtica
spinae
Bemerkten.
Ruscus esculentus?
)
zum Brennen
rhamnus
rubus
Carduus
Viell. Zizyphus Spina
Christi
Wohl Eubus fruticosus
So
St 2 Kg 6 13. n von ^Sichern Ge 37
nahe d Bglande, unweit Samarias
Jt 3 9 Jioiuiu.
li — 17. an d Strasse von Gilead nach Aegypten 25,
2 Kg 6 13. 17. 19. zugleich an d Ebene Jt 4 6 f. : 7 3, Esdrelom (Jesreel) gegenüber Jt 4 6 :
3 9(5. am Aufstieg ins Bgland. Nach On 249: 115 12 rM n von Samaria, heute teil
dötän, ein grosser Hügel mit 2 Brunnen und Quelle. G
Drache, s. Leviathan. £ übersetzt fj tannin und särüf — letzteres bezeichnet
sicher eine *Schlauge — mit Dr. In wie fern weitere Vorstellungen von mythischen
Ungethümen. auch noch in nt-licher Zeit (Apc) mit d Begriff Dr. (dpäxwv) verknüpft
sind, lässt sich schwer ausmachen. So
Drache zu Babel, s. Daniel.
Drachenbrunnen Ne 2 13. s. Jerusalem.
Drachnia, Drachmen 2Mk4i9; 1243, £j dartemön Es 2 69; Ne 7 70— 72. £ Gül-
den, s. Geld. Münzen.
Dreiling, £ Js40i2 für säUs, nach Einigen = 1js Epha, nach andern = 1/3 Bath.
[Jeher d verderbten Text s. Stade II 75. — In Ps8ü6 übersetzt £: grosses Mass.
S. .Masse : Hohlmasse. Si
Dreschen. Nur ausnahmsweise Ei 6 n und in kleinen Quantitäten (z. B. von
den Nachlesern Rt2i7) wurde und wird noch heute das Getreide mit Stücken aus-
geklopft; Bonst war dieses Verfahren bloss bei Kümmel und Schwarzkümmel gebräuch-
lich Js2827. In d Regel wurde Getreide von d Bauern (s. Acker. Ackerbau) auf d
Tennen gebracht. Die Tenne gören ist ein stein- und grasfreier Platz, gew. in d Nähe der
Ortschaften, in d gebgigen Landstrichen auch eine Felsplatte. Sie wird vor d Dr.
oft noch künstlich durch Feststampfen der Erde geglättet Jr 51 33. Auf ihr wird nun
von d Bauern das Getreide in sehr grossen Haufen (laremä) aufgeschüttet: Et 3 7
wird geschildert, wie der Eigenthümer des Haufens (£ Mandel) neben derselben die
Nacht zubringt. Noch heute ist zur Dreschzeit {dajis Lv26ö), die nach Belieben ver-
längert weiden kann, manches Df wie ausgestorben ZDPV IV 77. Was der Getreide-
haufe in bildlicher Anwendung HL 7 2 besagen will, ist nicht recht klar: das Wort
Dreschen.
131
wird auch als Haufe ausgedroschener Getreidekörner gefasst. Rings am d Getreide-
haufen wurde nun gedroschen , indem Rinder oder Esel , wie noch heute vielfach in
Palästina, auf dem Getreide herumgetrieben und dieses ihnen immer wieder unter d
Füsse geworfen wurde,
bis sie die Körner aus-
getreten (düs) und auch
das Stroh zu feinem
Häcksel zermalmt hat-
ten. Einem solchen dre-
schenden Rinde Ho 10 11
(ebenso JroOn) durfte
das Maul nicht verbun-
den werden Dt 25 4 ; es
erhaschte von dGetreide,
was es wollte. R>es. rein-
lich und fördernd ist
natürlich dieses Verfahren in keiner Beziehung. Gew. bedient man sich heute wie
schon imAlterthum eines Dreschschlittens, £j möräg (2Sm24 22 „Schleifen") bestehend
*#ä
UssSSSSs§SSSS0
Abb. 59. Dreschschlitten.
Abli. 60. Bespannter Dreschschlitten.
aus einem viereckigen oder 2 aneinandergefügten, vorn hinaufgebogenen Brettern, an
9*
132
Dreschen.
deren unteren Fläche harte spitze Steine oder Eisen reihenweise eingefügt sind (Abb. 59).
Diesem Brett wird ein Ochse vorgespannt; der Bauer steht oben auf d Brett, und
der Dreschschlitten wird rings um d Getreidehaufen im Kreise herumgetrieben (Abb. 60);
dabei wird immer neues Getreide untergelegt; die ausgedroschenen Körner aber und
das Häcksel auf d Seite geschafft. Js41i5 heisst der Dreschschlitten „scharf-: und
Abb. 61. Bespannter Dresckwagen.
das Wort Jiärüs (scharf) kommt Js2827 (£ Eggen) und im Plural tyrüsöt Tiab-barzel
(£ eiserne Zacken) Am 1 3 vor. Auch 2Sml23i (vgl. 10hr203) sind diese eisernen
Zacken, mit welchen David die ammonitischen Gefangenen martern liess, Dreschwagen
mit spitzigen eisernen Scheiben, die an hölzernen
Bollen unter dem Dreschschlitten angebracht sind
(Abb. 61); solche Dreschinstrumente sind heute
mich. bes. in Aegypten. im Gebrauch. — Xach
d Dreschen wurde geworfelt, d. h. das gedroschene
Getreide wurde mittelst einer langen hölzernen
Gabel (mizrcs, £ Jr 15 7 „Wurf schaufei" [arab.
midrä], dagegen Js30 24 „Wanne-: raljat [arab.
raht] ebd. „Wurfschaufel", ist ein ähnliches Werk-
zeug: Abb. (52 a ralit, b scha'ub , c midrä) mit
Hülfe des am Nachmittag gew. sich erhebenden
Windes so in d Höhe geworfen, dass die Körner,
weil schwerer, auf einen Haufen fielen, dagegen
die Spreu und das Häcksel vom Windzug auf
einen etwas entfernteren Haufen hinweg getragen
wurde. Doch musste nachher das Korn, da der Wind durchaus nicht alle Spreu (mos
II" 13 3) hinwegführte, mich durch Sieben gereinigt werden (vgl. Sieb). - Was das
Dr. betrifft, so vgl. man vor Allem den Artikel von Wetzstein, Die syrische Dresch-
tafel in Zeitschrift für Ethnologie IST:! (Band 5) 270 und Anderlind in ZDPV 1X41 f. So
Abb. 62 a, b.
Gabeln und Schaufeln zum
Worfeln.
Drüs< — Dura.
133
X,
I
>/ r
Drüse, £Js382i für s«#iw (Karbunkel), Drüsen Aegyptens Dt 28 27. 35, s. Krank-
heiten. Si
Drusilla, jüngste Tr des Herodes Agrippa I, verheirathet um 53 mit Kg- Aziz
von Emesa, dem sie aber der Procurator *Felix durch Vermittelung eines cyprischen
Juden mit Namen Simon (Magus?) abwendig machte, um sie selbst zu ehelichen Ap
24 24. JAqXIX!» L; XX 7 2. H
Dscholan heisst gegenwärtig die Landschaft ö vom See Genezareth und d obe-
ren Jordan, die s vom Jarmuk. n vom Fuss des Hernion begrenzt wird, nach 0 aber
eine schwankende Grenze hat. S. Palästina. <;
Dudaim, HL 7 14 unrichtig mit Lilie
übersetzt, ist der Alraun, Atropa man-
dragora oder Mandragora vernalis (resp. ' .. \"i//?~\
autumnalis). Die Pflanze zeichnet sich *
aus durch stengellosen, rosettenförmigen v " ; ,%'V -
Wuchs ; die Wurzel ist fleischig, oft zwei- "Y;
theilig und spielt im Aberglauben vieler
Völker eine Eolle ; aus d Mitte der Blät-
ter bricht die kurze Dolde, deren Geruch
der Orientale angenehm rindet, und spä-
ter runde goldgelbe Aepfelchen von süss-
lichem Geschmack hervor (Abb. 63).
Diese giftigen Früchte sollen nach d
Classikern einschläfernde Wirkung haben ;
jedenfalls galten sie als Aphrodisiaca,
wie Ge 30 14— 16. Vgl. Low, 189; Oed-
mann , Vermischte Sammlungen 5 94 f. :
Wetzstein in Delitzschs HL und Kh 439 f.;
und bes. die Abbildungen in Verhand-
lungen der Berliner anthropologischen
Gesellschaft. Sitzung vom 17. October
und 19. Dec. 1891. So
Dürre, s. Wetter.
Duma 1) St Juda's auf d Gbge ; nach
(»n 250; 116 sehr grosses Df im *Da-
roma, 17 rM = 25 km von *Eleutheropo-
lis : heute ed-döme, bedeutende Ruine mit
Grundmauern, Felsengräbern, Cisternen
und Höhlen. SWP Kern III 328. G
Duma wird 2) Ge 25 14 = 1 Chr 1 30
unter d *Ismael-Stmen genannt, un-
zweifelhaft ist damit die grosse n-arab.
Oase bezeichnet, welche die Araber früher dümat al-tfendel nannten, und welche jetzt
den Namen el-$of führt; vgl. Ritter VIII 1 :^77 tf. Diese Oase ist, weil auf d Route
von Syrien nach d Negd gelegen, in neuerer Zeit vielfach besucht und beschrieben
worden, so von Wallin, Palgrave, Doughty (s. Index unter Jauf), Euber, Euting
(Tagebuch I 123). Dass sich das Orakel über D. Js21 LI ff. auf dieses D. beziehe,
wird vielfach bestritten; wahrsch ist hier mit D. *Edom gemeinl (<S ISov/zala). So
Dura. Name einer Ebene oder Ortschaft bei Babel Da3i, möglicherweise einem
Abb. 63. Dudaim.
134
Ebal— Ebene.
bab. dum ..Mauer- . das mehrfach auch als Ortsname vorkommt, entsprechend, aber
nicht näher nachzuweisen. Nach Oppert Exped. en Mesop. 1238 soll ein Fl und eine
Hügelreihe so' von Babylon heute den Namen D. führen. Z
EBAL & GARIZIM.
Ebal. fj lebäl, iS Ttußak, Bg hinter (d. i. im W) der von 8 nach N führenden
Strasse auf d Kamme des Gbges im W-Jordanlande, neben d Orakelterebinthe Dt 11 30,
also bei *Sichem Ge 12 6, dem *Garizim gegenüber Jo8 33; Dt 27 12 f.; 11 29 f., demnach
n von Sichein (JAq IV 8 44). Das ist der heutige dschebel eslärmje 938 m, mit breitem
Rücken, auf dem sich
merkwürdige rohe
Steinmauern beünden,
und prächtiger Kund-
sicht. Die Lage der
n-wärts streichenden
Gesteinsschichten
bringt es mit sich, dass
(Quellen am s Fuss des
E. nicht hervortreten,
während sie am n Fuss
des Garizim zahlreich
sind (Abb. 64). Diese
Wasserarmuth (nicht
gerade ein unfrucht-
barer Boden) und die
11 Lage entsprechen
der Angabe, dass der
Fluch des Gesetzes auf
(1 E. gelegt werden
solle Dt 1129; ähnlich
27 13 1 anders Jo 8 33 ff.).
Nach Dt 27 2—8; Jo 8
30 — 32 wurde vonJosua
ein Altar aus unbe-
hauenen Steinen auf
d E. errichtet, ferner
Steine, auf die das ..Gesetz Moses'" geschrieben wurde. Die herrschende Anschauung,
dass die öffentliche Vorlesung des Gesetzes oder die Verkündigung der Fluch- und
Segensformeln von zwei auf d E. und d Garizim aufgestellten Chören oder Volks-
gruppen vollzogen worden sei, steht im AT nicht, On 242: 126 setzen E. und Ga-
rizim bei Jericho an. z. Tli. wohl wegen Dt 1 1 30. Vgl. vGall 107 ff. G
Ebal lChrl22 s-arab. Volk oder Gebiet, gleich *Obal (vgl. Joktan). So
Ebodmoloch id. i. Kgsdiener), Aethiope und Eunuch des Kgs Zedekia, befreit
Jeremia aus d Cisterne Jr387ff. ; 39 10. K
Ebene setzt £ für l) bifrä, 'emek und misör. Das letztere Wort bezeichnet
die ebene Fläche im Ggens zu holprichten Wegen Js42i6; Psl43l0, zu steilen Bgen
Js4()4: Sa 4 7. Es wird bes. häufig für die Hochebene von *Moab gebraucht Dt 3 10 ;
443; Jo 13 9. iß f . 21 ; 208, die auch sede mö'äb £ Feld Moab Nu 21 20 genannt wird,
fe;;;, "
', kirchenruine mit Tfihgmauer -G
!> 868 ~= ~~^EE=:- W
Alib. Ci4. Ebal und Garizim mit Nabulus und dem Jakobsbrunnen.
Eben Ezer— Ebenholz. 135
selten für E. im W-Jordanlande 1 Kg 2023. 25. Das Wort leme1p bedeutet eig. die
Tiefebene, theils im Ggens zum Gbge überhaupt 1 Kg 20 28; Mi 1 1. theils neben an-
grenzenden Bgen (z. B. die Jesreelebene Jo 17 16 : Ri 5 15 ; 1 Sm 31 7 : 1 Chr 10 7 ; Ho 1 5,
die Jordanebene Jo 13 19. 27, die Küstenebene Ei 1 34. die E. *Achor Jo 15 7. die E. von
*Ajalon J0IO12. von *Gibeon Js28 2i), oder auch ein breites Fl-Thal, in dem neben
d *Bach noch eine Niederung zw. d Bghalden sieh ausdehnt (z.B. 'emek Itä-elä £Eich-
grund 1 Sm 17 2. 'emelp (sörelp) lSm6i3, während Ei IG 4 nahal sörek steht: 'eme%
has-sifüm Jl 4i8 £ Strom S.), endlich E. überhaupt, auch Hochebene (z. B. Thal Hebron
£Ge37l4, *Lohethal 2 Chr 20215). In letzterem Sinne steht es parallel mit misör Jr
21 13; 48 8. Das Wort bibä bedeutet offene, weite Ebene. 2 Chr 35 22 (Sa 12 11; von
d E. bei *Megiddo, Dt 34 3 von d E. bei *Jericho, J0II17: 12 7 von d Tief lande zw.
Libanon und Antilibanos (heute el-bilpä') , Xe6 2 von d E. von *Ono bei Lydda. —
Die grösseren E. Palästina's werden in bes. Artikeln besprochen: E. der ^Philister,
E. *Saron; E. *Rephaim, E. des *Jordan, E. von *Jesreel, E. von *Akko, *Basan.
Ueber d kleineren E. des Bglandes sei hier Folgendes bemerkt. Sie beünden sich
meist an d Wasserscheide und zwar dort, wo die Thäler in ihrem oberen Lauf noch
nicht nach W oder 0 streichen (Querthäler), sondern noch der "Wasserscheide entlang
ziehen (Längsthäler). Dahin gehört die E. (£ Thal) von Hebron, worunter die Hoch-
ebene bei reimet el-chalil n von *Hebron zu verstehen ist ; die wasserreiche Hochebene
zw. Hebron und Thekoa , die der wädi el-'arrüb durchzieht ; die obere Gegend des
wädi bet lianina zw. betin und el-bire: die E. el-mahna ö von Sichern: die Hoch-
ebene bei lübije und Jcarn haftin sowie die von scha'ra ö vom *Thabor und mehrere
kleinere Hochebenen in Obergaliläa. Die E. el-mafyna ö von Sichern ist die grösste
darunter. Der s Arm, 9 — 40 km lang, dehnt sich am Fuss des *Grarizim aus. der so
Arm. 8 km lang, berührt die Dfer sälini und bet dwjan im oberen Theil des wädi
fär'a. Sie liegt 550 — 600 m über d Meer und erzeugt vortrefflichen Weizen. Einige
andere kleine E. rinden sich im n Samarien und in Untergaliläa, in grösserer Ent-
fernung w von d Wasserscheide, wo die Höhenzüge des *Gbges weiter auseinander-
treten. So die E. von 'arrcibc mit d teil dötän (*Dothan). die E. von turän und el-
battöf (bei JV 41 Asochis), die E. von iaräbe und er-räme. Vgl. Trelawney Saunders,
Introduction to the SWP ; OAnkel. Landesnatur des W-Jordanlandes. G
Eben Ezer. & (eben häreezer Stein der Hülfe, (5 (eben hä-'özer Stein des Helfers
1 Sm 7 12. Ort des israelitischen Heerlagers gegenüber d Philistern in*Aphek und in d
Schlacht, in der Israel die Lade verliert lSmli: 5l. On 22(5: 96 setzen den Ort
zw. Jerusalem und Askalon an. in d Nahe von Bethsemes. wozu Conder Mein III 24
der äbän 3 km ö von 'ain sems vgl. Doch passt diese Annahme nicht zu d für
*Aphek vermutheten Lage. Nach 1 Sm 7 12 lag Eben E.. der Ort der durch Samuel's
Gebet bewirkten Niederlage der Philister, zw. Mizpa und Sen, d. i. nach (S *Jesana
2 Chr 13 19 = lain sinjä. Das passt weder zu On noch zu d muthmasslichen
Laue von Aphek. Wahrsch handelt es sich um zwei verschiedene Orte desselben
Namens. G
Ebenholz. Hebenholz. £ 1) für li hobnim Ez27l5, wo es als Handelsartikel
der *Dedaniter genannt ist. Las sehr schöne, schwarze und harte Holz des Baumes
Diospyrus Ebenus, unser heutiges „Ebenholz", wurde im Alterthum aus Indien und
Ostafrika eingeführl Plinius L2i7f. — 2) für iEj almugglm 1 Kg IO11.12, aus Ophii"
gebracht und sowohl zu Pfeilern als zu Musikinstrumenten verarbeitet. Nach 2 Chr
27; 9 10. 11 algummim (<ß |wAa tcsvxivcc) soll das Holz aus d Libanon stammen ; wahrsch
ein Missverständniss. Was für ein Holz gemeinl ist, wissen wir nicht: man hat ver-
136
Eber— Edelsteine.
muthungsweise auf d in Indien heimische rothe Sandelholz, Pterocarpus santalinus,
gerathen: Glaser II 360 neuerdings auf Storax, was jedoch durchaus unsicher ist. So
Eber, I7 'eher, d. i. das Jenseitige, nach Ge 10 24(11 14 ff.; IChrliSff.) Sn Sa-
lahs, Enkel Arpachsads . Urenkel Sems , als Vr Pelegs und Joktans Ahnherr arani.
und arab. Stme. Gel02i heisst Sem der .. Stmvr aller Sne E."s" ; E. umfasst somit
hier einen viel weiteren Kreis als die sprachlich gleichfalls von E. abzuleitenden *He-
bräer. Xu 24 24 scheint E. (nebenJAssur) alle Völker ..jenseits" d Euphrat zu bezeichnen. K
Ebräer, Ebräisch, s. Hebräer.
Ebron, I7 'ebröu Jo 19 28 St in Asser, falsche LA für 'abdö». *Abdon. G
Ebzan, £j ibsän, von Bethlehem, einer der sog. kleinen *Richter, Vr von 30 Snen
und 30 Trn, Ril2 8ff. K
Ecbatana, fj ahmf tu Es 6 2, Exßarava Jt 1 1 ff. ; 2 11k 9 3 ; To 3 7 ; 67, altpers. Hagh-
matäna. bab. Agam(a)tanu, Hauptst Mediens, Ruinen beim heutigen Hamadän. Z
Ecelesiastes, s. Prediger Salomo.
Ecclesiasticus, s. Jesus Sirach.
Ecke, £ für pa'am Ex 25 12 (Fuss einer Sache), für miksö'a 26 23 etc., für pe'ä
Nn343 etc. (vgl. Ernte. Bart), für Izöscb Jo 15 2 (Ende), pinnä Hi 1 19. Vgl. Woh-
nungen, Stadt. Si
Eckstein, s. Wohnungen.
Eckthor. s. Jerusalem.
Edelsteine, £j ceben, meist (eben pftärä („kostbare Steine" 2 Sm 12 30), werden
im Boden Palästina' s nicht gefunden. Edelsteine aus *Ophir (vgl. Ez 27 22) werden
unter d Geschenken der Kgin von Saba an Salomo 1 Kg 10 2. 10. 11 aufgeführt. Es ist
sicher, dass manche E. auch aus andern Ländern, bes. aus Aegypten (Nubien und d
Sinai) ihren Weg nach Palästina fanden. Nach uralter Anschauung glänzt das Paradies
(der Göttersitz, s. Eden) von E. (Ge2 12), womit die Schilderung des mit E. übersäten
*Cherub Ez 28 13 zus. -hängt. Hier werden neun (drei mal drei) E. neben d Gold auf-
gezählt ; es lässt sich aber kaum nachweisen , dass irgend eine Reihenfolge (nach d
Werth oder nach d Farbe) beabsichtigt ist. Sehr wahrsch ist die Liste der E., welche
nach Ex 28 17 ff. (39 10 ff.) den Amtsschild des Hohenpriesters schmückten, aus d Eze-
chielstelle mit Hinzufügung einer vierten Reihe von drei E. ((5 richten sich nach
Ezechiel) abgeleitet (vgl. die Aufzählung der E. Apc 21 19 ff.). Die genannten E. wur-
den geschliffen und konnten beinahe alle geschnitten werden ; doch besitzen wir keine
über das 7. Jhdt hinaufreichenden Proben der Kunst hebr. ^Steinschneider (s. Graben,
Siegel). Vgl. Kluge, Handbuch der Edelsteinkunde. Leipzig 1860. Folgende E. sind
in d Bibel genannt:
r>
achates
amethystus
beryllus
chalcedonius
chrysolithus
chrysoprasus
(adj.) adamas
jaspis
vitrum
hyacinthus
jaspis
5
(5
sebö
ily/'.TrjQ
dhlämä
äfjtidvoToq
ßt'jQv).).oq
/a/.y.ijdün>
/(tvaö/.iQog
ynra07ipäooq
sämlr
äöufxävrivog
jaJt'löm
iaaniQ
pküJcM
'i'cO.oq
bäxcvd-og
Xaaniq
£
Bemerkungen.
Achat
unsicher
Amethyst
unsicher
Beryll
Chalcedonier
( hrysolith
Chrysopras
7 ^AlllQYl^"
X'cniaiit
Demant
Jaspis
Demant
Glas
Hyacinth
Jaspis
Eden.
137
5
(5
jä&fee
uvvyiov
Icesem
'/.c/vniov
sölu IUI
(diversa )
iapplr
GÜTKftlQOq
ödem
ouqöioc, gÜqöivoq
oaQÖövvq
bdireJcet
Gfiägayöoq
pitdä
xonaQiov
tarsis
p
£
Jaspis
Lyncurer
Onyx, Onichstein
Sapphir
»Sarder, Sardis
Sardonich
Smaragd
Topaser
Bemerkungen.
unsicher
unsicher
Türkis viel]. Chrysolith. So
V
beryllus
ligurius
onyx, onychinus
sapphirus
sardo, sardius
sardonix
smaragdus
topas
chrysolithus
Eden 1) £j 'eden, d. i. Wonne, Lust, heisst im AT die Landschaft, in der sich
der von Gott selbst gepflanzte, zum Aufenthalt der ersten Menschen bestimmte Garten
befindet Ge 2 8. 15; 3 23. 24. Dieser heisst daher Garten Gottes Ez 28 13 ; 31 8 f., oder
Jahwe's Js 51 3 und gilt als das Gegentheil einer öden Stätte Ez 36 35 und Js5l3 (£
Lustgarten); J12 3, ausgezeichnet durch Wasserreichthum und mächtigen Pflanzen-
wuchs Ez 31 9. 16. 18. Hier lebten friedlich und harmlos alle von Gott geschaffenen
Thiere Ge 2 19 f. zus. mit d ersten Menschenpaare, dieses selbst genoss den unmittel-
baren Verkehr mit d Gottheit 2 16. 22 ; 3 s ff. Zur Nahrung dienten die Früchte der
herrlichen Bäume 2 9. Bes. genannt werden zwei Wunderbäume, der Baum der Er-
kenntniss und der Baum des Lebens 2 9. 17; 3 3 (nur 1 Baum mitten im Garten). 22.
Die Frucht des letzteren verlieh Unsterblichkeit, die des ersteren allgemeine Erkennt-
niss fj da'at tob ward1, vgl. Dt 1 39 ; Nu 24 13 ; 2 Sm 13 21 f. (nach Anderen Erkenntniss
von Gut und Böse im sittlichen Sinne), beides Güter, die nach d Erzählung göttliches
Vorrecht sind 3 5. 22. Dieser selige Aufenthalt in d Nähe Gottes ging den Menschen
verloren, weil sie sich von d Schlange verführen Hessen und das göttliche Verbot
2 16 f. übertraten. Den Zugang zum ^Paradiese, im 0 des Gartens, Hess Gott daher
durch *Cherube und durch d Flamme des zuckenden Schwertes absperren 3 21 , das
Paradies ist nun verloren! Dieser Schluss der Erzählung lässt die vielverhandelte
Frage nach d Lage des Gottesgartens in E. von vornherein als unlösbar erscheinen.
Die allgemeine Angabe 2 8: im (fernen) 0 (vgl. 4ie) verträgt sich wohl noch mit d
hier vorliegenden Mythus, nicht aber die gelehrte Anmerkung 2 10 — 14, durch die ein
späterer Bearbeiter die Frage nach d Lage E.'s zu beantworten versucht hat. Sie
will offenbar genau sein, lässt sich aber mit d gegenwärtigen Kenntniss der wirklichen
Erdoberfläche nicht in Einklang bringen, da der Verfasser über sie nicht verfügte,
sondern noch die unklaren, unrichtigen Anschauungen des Alterthums darüber theilte.
Seine Vorstellung ist diese : Im Lande E. entspringt ein Strom, der den Gottesgarten
bewässert; bei seinem Austritt aus d Garten theilt er sich in vier Arme - welche
Wassermenge muss er also führen! -- nämlich in d *Pison, *Gihon, *Hidekel (Tigris)
und *Phrath (Euphrath). Unter Gihon versteht er nach d Zusätze 13 ohne Zweifel
den Nil | vgl. Jr 2 18 (5 ; Si 24 37 (25) ; JAq 1 1 3) ; demnach liegt hier die Anschauung vor,
dass die Anfänge des Nils in Asien liegen (Strabo XV 1 25; Pausan. II 5 21. unweit
d Quellen des Euphrath und Tigris. Das Gleiche gut vom Pison, den sich der Ver-
fasser wohl als den ö-sten Fl gedacht hat. Das Merkmal 11: er umfliesst das ganze
Land *Hevila (S-Arabien), ist nach PHaupt wahrsch so zu verstehen, dass der Pison
die Arabien umströmenden Wasser des pers. und arab. Meerbusens bezeichnet, die sich
der Verf. als einen grossen Fl dachte, dessen Anfänge ebenfalls im Lande E. lägen.
Die 11 f. genannten Schätze von Hevila widersprechen dem nicht. Es ist unmöglich,
diese Vorstellung des Verfassers auf d Landkarte zu Libertragen. Nur im Allgemeinen
138 Eden — Edom.
ist soviel klar, dass die Gegend, an die der Verfasser denkt, etwa dem s Vorlande
des Kaukasus entspricht. Dass sie sich von ihm aus im <) befindet, ist in Wahrheit
nicht richtig- und gehört ebenfalls zu d schiefen geographischen Vorstellungen, die
damals galten. Aber man weiss ausserdem nicht recht, ob diese Ortsbestimmung von
d Heimath des Mythus aus oder von d Heimath des hebr. Erzählers aus verstanden
werden soll. Der Mythus vom Gottesgarten in Verbindung mit d Gottesbge und Che-
ruben ist auch Ez 28 n — 19 verwendet in d Klageliede über d Tod des Fürsten von
Tyrus (s. Kraetzschmar z. St.): E. gilt hier geradezu als Theil des mythischen Göt-
tersitzes. Viele Gelehrte sehen als die Heimath des Mythus Babylonien an und lassen
ihn in Kanaan (Phönicier, Israeliten) wiederholt umgestaltet werden, Andere wollen
ihn in Kanaan entstanden sein lassen. Vgl. bes. PHaupt in Ueber Land und Meer
1894/95. Nr. 15. Nach FrdDelitzsch sollte der Garten in E. der Landschaft Kar
Dunias bei Babylon entsprechen. Litteratur überhaupt bei OZöckler, Bibl. und kir-
chenhistorische Studien, 5. Heft (München 1893). G
Eden 2) Eine von Assyrien unterworfene Völkerschaft neben Haran und Bezeph
genannt 2 Kg 19 12 (= Js 37 12), ebenso Ez 27 23 neben Haran (vgl. *Kanne), wohl sicher
Bit Adini der KI am mittleren Euphrat, zu beiden Seiten desselben. S. Delitzsch
263 f. Wohl zu trennen von *Beth Eden Am 1 5. Z
Eder, St im Xegeb Juda's Jo 15 21. unbekannt. Der ..Thurm Eder- Ge 35 21,
d. i. ..Herdentliurm- (vgl. Hirten und 2 Kg 17 9; 2Chr26lo), muss ein damals be-
kannter Punkt zw. Bethel (15) und d Grabe der Eahel (20) im N und Hebron (37 l)
im S gewesen sein. Mi 4 8 hingegen ist „Thurm Eder'- eine bildliche Bezeichnung
des zerstörten Jerusalems (vgl. Js 32 14). G
Edom, Land. Die Grenzen E."s lassen sich noch einigermassen bestimmen.
Kades Barnea liegt nach Xu 20 16 an d Orenze E.*s, überhaupt verläuft nach Xu 34 3 f.
die S-Grenze Israels vom Todten Meere an über *Akrabbim, *Zin und *Kades. dem
Oebiete E.'s entlang, im heutigen wädi el-fikra aufwärts. Vom Todten Meere ab 0-
wärts war die X-Grenze wohl der heutige wädi el-hnrah oder wädi el-hasä (vgl. Sa-
red und Weidenbach) , die S-Grenze lief nach Dt 2 8 bei *Elath und *Ezeongeber,
während die O-Grenze durch d Wüste gebildet wurde, wie auch sonst im O-Jordan-
lande. Das innerhalb dieser Grenzen liegende Gebiet heisst entweder Edom Jr 49 17;
Ez 35 ir> oder Seir (t.- 33 14. w. Dt 2 4. 8. 12; 33 2; Jo 12 7. Beide Namen werden auch
vom Volke gebraucht, der letztere selten (Ez25 8; Nu 24 18). — Die Beschaffenheit
des Gebiets ist sehr verschieden. S vom Todten Meere setzt sich der grosse syrische
Graben fort, anfangs eine mit Salzen getränkte, sumpfige Niederung es-sebfta, dann
eine breite, steinige, von Sandhügeln durchzogene Mulde, die bis zu 195 m über d
Meere ansteigt und sich dann wieder zum Meerbusen von 'aJcabe (*Elath) senkt. Ihre
Länge von X nach S beträgt etwa Kit) km. sie heisst heute wädi el-'araha, im AT
hä-'Täbä I>t 2 s. bei £ *Gefilde. An beiden Seiten dieser Senke erheben sich, srleich-
wie zu beiden Seiten des Jordanthals, steile Bge. zw. denen zahlreiche Thäler zur
Tiefe der 'Araba hinabführen. Diese Gbgslandschaften im W und 0, reich an jagd-
barem Wild Oe 25 27, sind erst wenig bekannt. Die steinige, von zahlreichen Höhen
durchzogene Hochebene im W der n Hälfte ihr 'Araba, zw. wädi el-fifcra und wädi
el-marra im X. dem ,}</„/ 'aräif und tfebel majfräh im S. steigt nach W von 45<»bis
650m, wird von d alten Karawanenstrasse nach S-Palästina durchschnitten, /.eint
namentlich an d O-Seite Spuren einstiger Kultur und ist jetzt von d 'amzime-Bedvmen
besetzt. Im W der s Hälfte der 'Araba steigt das Gelände, ebenfalls völlig öde, nach
il Baren der Sinaihalbinsel an und erreicht im W von 'Akäbe 800 m. Durch einige
Edom, Edomiter. 139
Thäler (wädi es-sa'ib, wädi el-bejäne) führen Wege nach S-Palästina. Das ö Bgland,
25 — 30 km breit , steigt im Allgemeinen nach S zu : von 2 — 300 m im N erlieht es
sich bis zu 1330 m im <jebel lictrün (*Hor) und bis zu 1300 oder gar 1800 m im j)ebel
el-fyismä ö von -Akabe. Die Höhe des Gbgs ist keineswegs anfruchtbar; nicht bloss
Weizen, sondern auch Oliven, Feigen, Granatäpfel und Trauben werden gerühmt Nu
20 17 (ZDPV VI 5; VIII 123). Daneben fehlt es nicht an sandigen Thälern, steinigen
Schluchten und Flächen, sowie an schwer zugänglichen Höhen Ob 3 f. Im 0 sowie
im SW der 'Araba besteht das Gbge nicht nur aus Kalkstein, sondern auch aus Por-
phyrfelsen und (nubischem) Sandstein, im 0 tritt auch vereinzelt vulkanisches Gestein
auf. Das ö Bgland heisst jetzt gebet es-serdh, der n Theil auch bes. el-yibdl (s. Ga-
bal). — Die im AT vorkommenden Namen lassen sich mit Rücksicht auf d Boden-
beschaffenheit so bestimmen. Das „Feld Edoms" Bi 5 4 vgl. Ge 32 4 bezeichnet die
Hochebene im W der 'Araba; das „Gbge Seir'- Ge 36 8 f.; Dt 2 l. 5; 2 Ohr 20 23 oder
Gbge Esau"s Ob 8 f. meint das ö Bgland, doch kommt Seir allein auch für d w Hoch-
land vor Bio 4; Dt 33 2. Zu d im AT genannten St E.'s vgl. Bozra, Elath, Ezeon-
geber, Phunon, Sela, Theman. Die übrigen Ge 36 31 — 39 sind unbekannt. Vgl. Buhl,
Geschichte der Edomiter 1893. — 1 Mk 4 15 ist E. (Tclumäa) unrichtige LA. G
Edom. Edomiter (Idumaea, Idumaeer). Edom war nach Ge 25 25 urspr
Beiname Esau's wegen seiner röthlichen Haut (dagegen nach 30 wegen d rothen Lin-
sengerichts), nachmals aber Name des Landes und Volkes der Edomiter. Die Väter-
sage erkennt Esau als älteren Zwillingsbr Jakobs an, d. h. sie weiss, dass beide Völ-
ker auf d engste verwandt (vgl. daher Dt 23 7 ff.) und dass die E. früher als Israel
zu staatlicher Gestaltung gelangt sind, allerdings um dann völlig von Israel über-
flügelt zu werden (Ge 25 31 ff. und bes. 27 28 ff. 40 f.). Nach Ge 36 2 (wo statt „des
Heviters'; zu lesen ist des Horiters; vgl. 20) vermischte sich der ins Gbge Seir ein-
gewanderte Stm der Edomiter mit d Ureinwohnern, d *Horitern; nach 20 ff. und 29 ff.
bestanden die letzteren noch längere Zeit selbständig neben d E. Die Dt 2 12. 22 be-
richtete Ausrottung der Horiter kann also nur allmählich erfolgt sein. Auf andere
Mischungen deutet Ge 26 34 (36 2 ff.) ; 28 9.
Nach Nu 20 14; Bi 11 17 (vgl. auch die auf ein Wahlkgthum deutende Liste Ge
36 31 ff.) hatten die E. schon zu Moses" Zeit eigne Kge. Nach Nu 20 14 ff. nöthigten
sie Israel zur Umgehung ihres Landes; seit David (nach 1 Sm 14 47 schon seit *Saul)
stehen sie Israel fast stets feindlich gegenüber. David (nach Ps 60 2 Joab) schlug
18000 E. im *Salzthal 2 Sm 8 13 ff. (1. statt „die Syrer" [Aram] Edom), rottete alle
Männer aus und legte Besatzungen in d St. Ein damals nach Aegypten entronnener
Prinz Hadad versuchte unter Salomo (1 Kg 11 14 ff. ; der Schluss fehlt jetzt) einen
Aufstand. Nach d Theilung des Beichs blieben die E. Juda unterworfen, nach 2 Kg 39
wohl meist (doch vgl. auch 1 Kg 22 48) unter eignen (Vasallen-)Kgen. Erst unter
Joram, der beinahe von ihnen gefangen wurde (2 Kg 8 20 ff., um 845) wurden sie wieder
selbständig; um 795 aber schlug sie Amazja im Salzthal und eroberte *Sela 2 Kg 11 7:
um 770 nahm ihnen Usia auch den Hafen Elath ab 2 Kg 14 22. Im syrisch-ephraimiti-
sclien Krieg (um 736) brachten sie ihn wieder in ihren Besitz (2 Kg 1661. Edomstatl Aram
und streiche Bezin : vgl. Klostermann). Die KI belichten, dass sich ihr Kg Kausmalaka
um 734 dem *Thiglathpileser, ein anderer, Malikrammu, 701 dem*Sanherib unterwarf.
Um 609 planten die E. nach Jr27 3 ein Schutz- und Trutzbündniss mit Juda und anderen
liegen *Nebukadnezar , entgingen jedoch nicht der von Jr27 6; 49 7 «f. angedrohten
Unterwerfung durch d Chaldäer Ez 32 29. Nach d Zerstörung Jerusalems, bei welcher
sie den alten I ln>-s gegen Juda nach Kräften bethätigten 1 Kl 1 2] ; Ob 8 ff.; Ez 25 I2ff.;
140 Edrei— Ehe.
35iff. : Psl37?; Js34 5ff. ; 631 ff.), drangen sie von S her in das entvölkerte Juda
ein (Ez 35 10 ff. : 36 5) und rückten damit den Schwerpunkt ihres Reichs von 0 nach W.
Das ö Edoni mit d Hauptst Petra wurde um 300 eine Beute der *Nabatäer, das w
(jetzt mit d griech. Namensform Idumaea genannt) mit Hebron als Mittelpunkt (1 Mk
4 29.61; 5 65) wurde bereits von Judas Makkabäus um 165 bekriegt lMk5 3. 65, um
12(i aber von Joh. *Hyrkanus völlig bezwungen und den Einwohnern die Beschneidung
aufgenöthigt. Idumaea stand seitdem unter Statthaltern. Einer derselben, der Idu-
mäer Antipater, wurde 47 vor Chr. durch Caesar Procurator von ganz Palästina;
sein Sn*Herodes der Gr. begründete die letzte jüdische (eig. also idumäische) Dynastie.
Idumaea stand seitdem wieder unter einem bes. Archon. Mit d Untergang Juda's
durch Titus 70 nach Chr. verschwindet auch Idumaea aus d Geschichte. — Ueber d
Religion der alten Edomiter erfahren wir aus d AT nichts; die in Eigennamen
erhaltenen Götternamen s. bei Baethgen 9 ff. Ob Edom selbst durch den Eigennamen
(Miededom (Anbeter Edoms?) als urspr Gottesname erwiesen wird, ist eben so unsicher,
wie die Zurückführung von Esau auf einen phönicischen Gott Usöos. Für eine höhere
geistige Kultur Edoms scheinen Jr 49 7 ; Ob 8 ; Ba 3 22 ff. zu zeugen ; aus Ge 27 40 J
tritt uns allerdings nur das Bild des kriegs- und beutelustigen Beduinen entgegen.
— Vgl. Buhl, Gesch. der Edomiter. Leipzig 1893. K
Edrei 1) St des Kgs Og von Basan, neben *Astharoth Jo 12 4 = Dt 1 4; Jo
13 12. 31, Ort der Schlacht zw. Og und Israel Nu 21 33; Dt 3 l, daher offenbar an d
grossen von S nach N führenden Strasse des 0- Jordanlandes, d „Wege nach Basan"
Dt 3 l. Es wird Jo 13 31 (Nu 32 33) zu Manasse (Machir) gerechnet, Dt 3 lü wohl als
w Grenzst Basans der ö Grenzst Salcha gegenübergestellt. Nach On 253; 118 be-
deutende St Arabiens 24 rM (36 km) von Bostra (Hauran) = ed-dera'a, besser eder'ät
oder der'ät, 39 km nw von busrä, grösste St des *Hauran, 4 — 5000 E., sehr staubig
und schmutzig, auf d S-Rand des wädi ez-zedl und in fruchtbarer Umgebung gelegen,
mit bedeutenden Resten aus d Alterthum, die heute meist unter d jetzigen Häusern
liegen. Bes. merkwürdig sind die unterirdischen, in d Felsen gehauenen Gemächer,
die bisher nur theilweise erforscht sind (Abb. 65). Vgl. Wetzstein, Reisebericht 123 ff.
Schumacher, Across the Jordan 121 ff. (mit Plänen) und Das s Basan 71; 118 ff. —
2) St Naphthali"s zw. *Kedes und En Hazor Jo 19 37. G
Egel, Eigel, wahrsch richtig für 1^ '"h'tkä Pr 30 15, obwohl über d Verständnis*
der Stelle Streit herrscht, und einzelne Erklärer sogar an blutsaugende Dämonen ge-
dacht haben. Nach Tristram 299 kommt sowohl der gew. Blutegel, Hirudo (Brehm X
90 ff.), als auch der Pferdeegel, Haemopis vorax (ebd. 95), in Palästina häutig vor. So
Eggen Ho 10 11, wohl nicht eggen in unserem Sinn; vgl. Acker und Ackerbau.
Egge als Uebsetzg von hdrfts s. Dreschen, Dreschschlitten. So
Eglaim, fj eglajim, (5 Ayakem, Js 15 8 Grenzort Moabs, nach On 228 ; 98 8 rM
s von *Areopolis. Unbek. Gr
Eglon, fj leglön, kanaanitische Kgsst Jo 10 3 ; 12 12, von Josua erobert Jo 10 34 f.
ineben Lachis und Hebron), St Judas in d Sephela Jol5 39. Nach On 234; 103 lag
10 rM vni *Eleutheropolis an d Strasse nach Gaza ein Df Agla= hirbet 'atflän 16 km
w von bet f/ibrhi. On 253: 118 setzt es 10 rM ö Eleutheropolis (Versehen ?). G
Eglon Kg von Moab, s. Moab und Ehud. K
Ehe. Der Begriff F. im deutschen Sinne ist im AT überhaupt nicht vorhanden.
Am nächsten dürfte dieser Auffassung berit Ml 2 14 kommen. Der Besitz des Wbes
gründete sich in alter Zeit auf Raub Ri21l9ff., auf das Beuterecht des Kriegers 10
530, in friedlichen Verhältnissen auf Kauf (£j miliar Ex 22 15 f.). Der Kaufpreis konnte
Ehe.
141
tS^^M
m.
in Geld bestehen (Dt 22 29 auf 50 Sekel minimum festgesetzt) , in Dienstleistung Ge
29 18 f.. in kriegerischen Leistungen Jo 15 16; 1 8m 18 24 f. : 2 Sm 3 14. Durch dergleichen
Zahlungen an d Vr erkaufte man sich ein Anrecht auf ein Wb Ho 22] {£[ eres). Die
so Erworbene .- , ■
(Verlobte) ge- rt~ZeCiL
hörte bereits
dem Manne als
Eigenthum,doch
scheint in älte-
rer Zeit nach
Ho 3 1 ff. dies
noch nicht gel-
tendes Recht ge-
wesen zu sein.
Das Dt. will aber
die Verletzung
der Verlobten
und deren eigne
Untreue mit d
Tode bestraft
wissen Dt 22 23
bis 27; vgl. Mt
1 19. Xach d Exil
wurde der Ver-
lobungscontract
vor Zeugen ab-
geschlossen Ml 2
14; Rt 4 11 f., bis-
weilen schrift-
lich To 7 14. Die
Brautwerbung
besorgt der Va-
ter Ei 14 2 selbst
oder durch ei-
nen beauftrag-
ten Diener Ge 24
oder die Mr Ge
21 21. Selbstän-
dige Elleschliessungen der Sne gelten als ungehörig Ge 26 34 f. ; 28 9. In spätjüdischer
Zeit galt das 18. Jahr als heirathsfähiges Alter Pirke Aböt 5 21. Von d andern Seite
entscheidet der \"r der Braut wohl unter Zuziehung der Br Ge2450; 34 ll; HL 8 8.
Die Befragung der Tr Ge 24 57 f. geschah wohl mehr pro forma (Ge 31 14 ff.) und unter-
blieb wohl meist gänzlich. Es schickte sich, dass der Bräutigam ihr ein Brautgeschenk
gab Ge2453; 34 12. Mitgift der Tr gab es in alter Zeit wohl nur ausnahmsweise
Ge3027— 31; 24 59 (Sklavinnen) ; Jo 15 18 (Grundstücke) ; 1 Kg 9 16 (kgliche Mitgift). Im
späteren Judenthum war sie bisweilen auch in Privatverhältnissen reichlich To 8 21.
— Für d Zahl derWber gab es keine Beschränkung. Noch Dt 21 lOf. findet es un-
bedenklich, aus d kriegsgefangenen W'liein sich ein hübsches für d eigeneil Harem
Abb. 65. Plan und Durchschnitt der unterirdischen Gemächer bei Edrei.
142 Ehe.
auszusuchen. Auch stand es jedem frei, besitz- und hülflose Wber unter seinen ehe-
lichen Schutz zu nehmen Js4i (als Symbol den Mantelzipfel über ein Wb breiten
Ezlt)8: Rt3 9; vgl. Dt 27 20). Das Gewöhnliche war aber die Bigamie, welche auch
noch Dt 21 15 — 17 vorausgesetzt wird. Neben d rechtmässigen Ehewbe (£j issä Ge2 23;
b"ülat ba'dl Ge 20 3) hatte der Israelit ein Nebenwb (särä 1 Sm 1 6; auch pilceges,
naXkaxiq, nakXaxTJ, Kebswb, Ge 22 24 etc.. ämä Ge20i7; 21 10 etc. genannt). So war
es -elbst noch bei Saul (s. König). Eine grössere Zahl der Wber fand sich nur bei
Stmesfürsten Ei8 3if. und Kgen 2 Sm 5 13— 16; lKglli— 3; 2 Chr 11 18— 21 : HL 6 8.
Auch hier waren weniger Lüsternheit als der "Wunsch nach politisch vorteilhaften
Verbindungen 2 Sm 3 13 : 1 Kg 9 16 etc.. nach zahlreicher Nachkommenschaft und Prunk-
liebe die leitenden Beweggründe. Als eigentliche Kgin galt nur die kgliche Ge-
mahlin 1 Kg 3 1 ff. ; 9 16. später segcil Ps 45 10 1 £ falsch : Braut) genannt. Die andern
waren j'läröt, Perlen des Harems (ebd.). pilagsim, falämöt HL 6 8. Nach d Exil strebte
die bessere Yolkssitte auf Monogamie hin Ml 2 14 f. ; Si 26 1; To 1 9 ; 2 1 : 8 6: Mt 19 3 ff.
Doch s. andrerseits JAq XVII 1 2. Die Pr setzen dieselbe voraus, sie stellen dem
braven Ehewbe Pr31io — 31 die fremde (griech.) Hetäre gegenüber Pro 3 ff. ; 2 16 f . ;
i)i'4i. : 7 5 ff. Die edle Romantik individueller Liebe im HL ist offenbar auch einer
spätem Zeit angehörig. In d alten Zeit kam im günstigsten Falle die Liebe erst
hinterher Ge 24 67.
Von Hochzeitsfeierlichkeiten ist in alter Zeit nur ausnahmsweise die Eede Ge
2922 (Fe>tmahl des Brautvrs), Ri 14 10 ff.; HL5ic; Jh29ff. (des Bräutigams). Die
Braut (källä) ward dem Bräutigam hatän Psl9 6; vv^ioq Jh2 9) verschleiert zuge-
führt Ge 24 65 : 29 23. 25. In späterer Zeit sass die JcaJlä Js 61 10. viucptj Jh 3 29 in Schmuck
und Festgürtel Jr 2 32 ; Apc 21 2 in der huppä, einem bes. verhüllten Theile des Frauen-
gemachs Jl 2 16 (Wünsche. Joel 198). woraus im nachchristlichen Judenthum der Trau-
baldachin entstand (Hamburger II, 1229). Am Tage der Vermählung (hatunnä) be-
kränzte den Bräutigam die Mr mit d Hochzeitskrone ">tärä HL 3 11 (vgl. Krone), des
Abends holte er die Braut ein HL 3 6— 11 : 1 Mk 9 37. 39. begleitet von seinen Gefährten
m re'im Ri 14 11 : 6 <fi?.oz tov vvfi<plov Jh 3 29, ol viol zov vi\u(pä>vog die den Hochzeits-
reigen Tanzenden Mt9l5). Daher Jr7 3i; 16 9 etc. der Hochzeitsjubel. Bisweilen zog
ihm ein ähnlicher Zug der Jungfrauen mit Lampen entgegen HL 3 11 ; Mt25iff. Vgl.
Wetzstein, Die syr. Dreschtafel in Bastians Ztschr. f. Ethnologie 1873, 290 f. -
Nachträgliche Beschuldigungen der Braut führten zu d Gesetz vom Zeichen der Jung-
fräulichkeit Dt 22 14. Ehehindernisse gab es in d älteren Zeiten kaum. Die spätere
Gesetzgebung hatte in dieser Beziehung unglaubliche Greuel auszurotten: Ehen mit
d Wbern des Vrs Ge 35 22 1 Robertson Smith. Journal of philol. IX 86 ff.) ; 2 Sm 16 21 f. ;
1 Kg 2 21. dagegen Lv I8 7i. : 20 li; Dt 22 30: mit d Halbschw Ge 20 12 ; 2Sml3i3. da-
gegen Ez 22 11: Lvl8 9. Anderweite Ehehindernisse sind theilweise später Lv 18 6.
9 — 18; 2012.14.19—21 sehr weit ausgedehnt. Nach d Exil wurden E. mit Ausländerin-
nen unterdrückt Es 9 1—15 : Ne 13 23— 30; Ml 2 11 ff. Gegenströmung im Buche Ruth.
Da der Mann Besitzer (ädön Gel8l2; ba'al Ex 21 3) des Wbes war. so bestan-
den bindende Verpflichtungen nur für d letztere. Gelobte und hielt der Mann ehe-
liche Treue Ho 33; Ezl6 8, so war das lediglich sein guter Wille, während das Wb
unbedingt zur Treue verpflichtet war Ho 2 2 ff. ; Ez lti. wenn auch in alter Zeit Ei 19 1 f. ;
Ho 32; 42 und selbst noch später zahlreiche Ehebrüche vorkamen Jr5 8: 23 10: Ml
2 14: 3 15; WS 3 16 etc., und die strengen Strafen des späteren Eherechts Ezl6 38; Lv
2i im in Wirklichkeit nicht bestanden Ho 3 2. Der Mann machte sich nur dann eines
Ehebruchs schuldig, wenn er in d Besitzrecht eines andern Ehemannes eingriff Dt 22 22 ff.,
Ehe. 143
wovor selbst ein Kg sich zu scheuen hatte 2Smll. Sonstiger Verkehr mit andern
Wbern galt bei ihm nicht für strafbar Ge 38 , höchstens für entschädigungspflichtig
Dt 2228 f. Die spätere Gesetzgebung will drakonische Bestrafung der Verletzung ehe-
licher Rechte Dt 22 22 ff . ; Lv20io vgl. Sudö; Jh8 5. 7. Dem AVbe gegenüber gestattet
P schon beim Verdacht der Untreue ein inquisitorisches Verfahren Xu 5 12 f. (vgl. Eifer-
opfer). Mit d Besitzrecht des Mannes hing es auch zus.. dass dasWb auf Lebenszeit
an ihn gebunden war Em 7 2, während ihm die Entlassung der Fr jederzeit frei-
stand (sillufüm Ex 18 2) Ge21ioff. E. auf Zeit findet Wilken, Matriarchat (1884), 41
Ez 22 n vom Propheten bekämpft, also damals in Israel bestehend. Eine Verstos-
sene ist gerüsä Lv 21 14 etc. Die Nothlage dieser armen Geschöpfe Js54 6; Ml 2 14,
in die sie kamen, falls sie nicht ins Vaterhaus zurückkehren konnten Lv22i3, trat
wohl im Allgemeinen nicht allzu oft ein, da der Eheherr in solchem Falle sich einer
Arbeitskraft beraubte, für die er früher gezahlt hatte. Doch war ihre Lage, nament-
lich wenn sie unfruchtbar waren, stets bedenklich, und sie fühlten sich durch das glück-
lichere Nebenwb bedrückt 1 Sm litt., ja sogar gefährdet Ge 16. Erst das Dt suchte
dies schrankenlose Entlassungsrecht zu beseitigen, indem es 1) den vorhin erwähnten
Fall ungerechter Verdächtigung unter Strafe stellte und Nichtgestattung der Ent-
lassung anordnete Dt 22 16 — 19; 2) das Entlassungsrecht an bestimmte Bedingungen
knüpfte. Es muss nach Dt 24 l 'erwat däbär vorliegen, wahrsch eine sexuelle Abnor-
mität des AYbes, die eine fruchtbare E. unmöglich machte. Dass sich aber auch noch
nach d Exil die Juden an diese Beschränkungen nicht kehrten, zeigt Ml 2 13 ff. Erst
in d christlichen Zeit sehen wir die jüdischen Gelehrtenschulen diese Bestimmung
näher beachten und über ihren Sinn streiten. Das Dt setzte ausserdem die Verpflich-
tung zur Ausstellung eines Scheidebriefs von Seiten des Mannes (ßefer Jceritüt Dt 24 1. 3,
ay.oor6.Giov Mt 5 31) fest, der das Wb vor Beschuldigung des willkürlichen Verlassens
schützen sollte. Das Verbot der Wiederaufnahme des verstossenen Wbes Dt 24 4 ist
damals that sächlich nicht beachtet worden Jr3lf. Vgl. ChStubbe, Die E. im AT
1886. — Eine höhere Auffassung der E. , wie sie Ge 2 24 ff. angebahnt ist . wird im
NT Mt 19 4 — 9; 5 31 f. geltend gemacht. Hier gilt sie als ein nur durch Ehebruch
löslicher Bund für das Leben.
Eigenthümlich sind dem AT gewisse Eheverpflichtungen. AVer eine unverlobte
Jungfrau schwängerte, war sie zu heirathen verpflichtet Ex 22 15 f. Wir sehen in dieser
Bestimmung den Reflex der alten Sitte Ge 34 2 — 8. Ein merkwürdiger Brauch war
die sog. Leviratsehe (von jäbäm „der Schwager, Br des Mannes'" Dt 25 5. 7 jibbem
„die Schwagerehe vollziehen-'. iitiyafißQeveiv Mt 22 24). Der Brauch ging nach Ge 38 8
aus der Verpflichtung hervor, die eine Familie fühlte, dem kinderlos verstorbenen
Manne Nachkommenschaft zu verschaffen. Auch scheinen bisweilen die Wber es als
eine gewisse Pflicht der Männer angesehen zu haben, ihnen Kinder zu beschaffen.
Zunächst lag diese Verpflichtung dem Br des Verstorbenen ob, aber eventuell hatte,
wie Ge 38 13 ff. zeigt, sogar der Vr die Pflicht einzutreten, gewissermassen einen Akt
stellvertretender Zeugung zu vollziehen (vgl. NHoffmann im Magazin für d Wissensch.
des Judenths 1887, 41—60). In dem Dt handelt es sich weniger um Erhaltung der
Geschlr als des Grundbesitzes Dt 25 5— 9. Es verlangt die Leviratsehe nach 5 nur für
d Fall des Zus.-liegens der Aecker. Auch ist die Verpflichtung keine rechtliche, son-
dern nur eine moralische, deren Verweigerung 9 f. eine öffentliche Entehrung nach
sich zieht (vgl. zur lj"ltsci Jebamot 3a. Seiden, Uxor hebr. 1 12). Parallele Gebräuche
andrer Völker Winer 11 20; Spiegel 111 678. Uebrigens ist das Gesetz schwerlich
je zur Ausführung gekommen, denn bereits Lvl8i6; 20 21 tritt ihm entgegen und
144
Ehern— Eiche.
verbietet die Schwagerehe. Ganz anders liegt der Fall des Buches Et, In 4 3 ff.
handelt es sich um d Antritt eines Grundstückbesitzes, der an d Verpflichtung geknüpft
ist, die hinterlassene Wittwe des Besitzers zu heirathen. Von einem Br des Ver-
storbenen ist dabei nicht die Rede, sondern allgemein von d nächstberechtigten Erben,
der auf sein Recht verzichtet und zum Zeichen dessen seine Sandalen an einen ander-
weitigen Erben übergiebt. Um Pflichterfüllung handelt es sich also hier nicht (vgl.
Wittwe). — P führt für d Fall des Erlöschens der männlichen Linie Nu 27 ein
Tr-Erbrecht ein (s. Erbrecht). Im spätem Judenthum und ersten Christenthum galt
die Ansicht, eine wahrhaft treue Wittwe dürfe sich überhaupt nicht wieder verhei-
rathen Jt 8 l. 4 ; 16 22 f. ; Lc 2 36 f. ; 1 Kr 7 8 ; 1 Tra 5 3. 9. 11 (in 14 werden die jungen Witt-
wen ausgenommen, um grösseres Unheil zu verhüten). Si
Ehern, d. h. aus Erz (Kupfer und Bronze), s. Erz. So
Ehrenhold bei £ Da 3 4 für aram. Mrözä, nach Einigen = %ijqv$, Herold. Si
Ehud, Sn Gera's aus d Stm Benjamin, befreite sein Volk von d Oberherrschaft
des Kgs Eglon von Moab, indem er ihn bei Gelegenheit der üeberbringung des Tributs
zu Jericho meuchlerisch ermordete (Ri3i5ff.). Die spätere Auffassung zählte E. zu
den
, Richtern" Israels.
Eiche. Für d in Palästina vorkommenden Arten der E
zahl verschiedener, jedoch unter sich verwandter Benennungen.
K
Ätat
m st-
ünden sich eine An-
1) Am allgemeinsten
scheint eJ, von d al-
ten Uebsetzgen nicht
als Bezeichnung von
Bäumen anerkannt,
z. B. Js 129; vgl. 613,
£ Bäume ; als Eigen-
name in El Paran,
ElTm. 2) elä £ Te-
rebinthe oder Eiche,
(5 öfter TSQtßivBog,
V terebinthus, z. B.
Ge 35 4 ; Ri 6 11 , in
2 Sm 18 9 öhÖQov, V
quercus, ebenfalls als
Eigenname in 'emefc
lid-'eld £ *Eichgrund
lSml72f.und*Elath.
Die Terebinthe, Pi-
stacia Palästina,
Boissier II 6, Low 68,
der sog. Terpentin-
baum der griech. In-
seln, gleicht! Abb. 66)
von weitem gesehen
der Iv. ist jedoch wissenschaftlich ganz von ihr zu trennen. Meist kommt sie im S
und 0 Palästinas in warmen Lagen als einzeln stehender Baum vor: oft erreicht sie
eine bedeutende Grösse, wie eine solche in *Ophra an heiliger Stelle stand Ri 6 11.
Mit elä ist wohl auch 3) allä Jo 24 26 identisch. Andrerseits aber sind wirkliche E.
versl anden unter 4) elön 1 Sm 10 3 ; Ri 9 6. 37 ; Dt 11 30; die elöne mamre übersetzt £ mit
t
Abb. •)(;. Terebinthe am französischen Hospital bei Jerusalem (ZI)l'V XIII 223).
Eichgrund — Eidechse. 145
*Hain M. Mit elön wohl gleichbedeutend ist 5) allön, von (5 ebenfalls bald mir
ßülavoq Ge35 8; Js2i3; G 13, bald mit öqvq Ho 4 13 ; Am 2 9, Ez 27 6 ilaxivovq (zu Ru-
derbänken verwendet), von V meist mit quercus, Ho 4 13 mit terebinthus wiedergegeben.
Von wirklichen E. kommen in Palästina vor 1) die immergrüne Steineiche, Quercus
pseudo-coccifera Low 73 : Boissier IV 1169, hauptsächlich ausser am Karmel in Gilead
und auf d Libanon in grossen Exemplaren erhalten (s. Wahl) . ein hart- und klein-
blättriger Baum von dunkler Farbe und oft gewundenem, unregelmässigem Stamme.
Die Abrahamseiche bei Hebron ist eines der schönsten Exemplare. 2) Die Valonia-
eiche, Quercus Aegilops Boissier IV 1171 ff., häufig auf d Tabor; bes. aber gehören
die berühmten E. 1 Susans Js2l3 zu dieser Art. Die Becher ihrer Eicheln sind dick
und enthalten viel Gerbstoff. 3) Quercus infectoria, die Galläpfeleiche, im N des W-
Jordanlandes. Die Gallen, die durch Insektenstich auf ihren Blättern entstehen, sind
ebenfalls gerbsäurehaltig und ein Handelsartikel. Ob nun die Hebräer mit elön und
allön eine dieser Species unterschieden haben, wissen wir nicht. Es scheint, dass
nicht einmal zw. E. und Terebinthe (vgl. zwar Js 6 13 elä neben elön) immer unter-
schieden wurde, da z. B. die elä von Ge35 4 mit der allä J<>24 26 und dem elön von
Ei 9 6 (und 37) identisch ist. Vgl. Tristram 368: 400. So
Eichgrund, V} •enidc hä-'elä 1 Sm 17 2. 19 (S xoiXag rrtq öqvöq, 1 Sm 21 10 xoü.aq H/.a,
wegen 1 Sm 17 1 unweit *Socho in Juda. Daher das weite Thal des wädi es-sant
(Akazienthal) w cs-süweke gegenüber. Schauplatz des Kampfes zw. David und (m-
liath nach 1 Sm 17. G
Eid. Von d im Morgenlande beliebten Betheuerungen in d gew. Rede 1 Sm 1 26;
17 55 ; Ri 8 19 ; 2 Sm 1 1 11 ; 2 Kg 2 2: 4 30 ; Mt 5 34—36 ; 23 16 — 22 etc. ist zu unterscheiden
der eigentliche E., I7 sebü'ä Ge26 3, sebiVat älä Nu 5 21, st'Miat jaluvce Ex 22 10 und
nisba' schwören Ge 21 24 etc. Man fasste eine derartige
Üctheuerung entweder als eine bedingte Selbstverfluchung
Lv54 — 6 unter Verwendung verschiedener Formeln Ge
31 50. 53 ; Et 1 17 ; 1 Kg 2 23 ; Jr 4 2 ; 52 etc. oder als An-
eignung einer von einem Andern gesprochenen beding-
ten Verfluchung Xu 5 21 f. durch amen, amen; vgl. Dt 27
15 — 26; teooxiZsiV Ttvä Mt 26 63 : OV Slnac Mt 26 64. Vgl. Ail1, ,l7 Cylinder mit vermuthlicb.«
7 N DiirstelluiiR eines SchwuTB.
Beschwören. Der Betheuernde erhob dabei die Hände
Ge 14 22 oder die rechte Hand Dt 32 40 (Abb. 67); ein vereinzelt vorkommender Brauch
war bei Zusagen das Legen der Hand unter d Lende des Andern Ge 24 2 : 47 29. Der
gerichtliche E. fand immer in der zweiten Form als Beschwörung durch d Richter
oder Priester statt 1 Kg 8 31, bes. als Reinigungseid Ex 22 8.11; Nu 5 21 ff. von einer
Beschuldiguni;-. Ob die Zeugen vereidigt sind, ist nicht zu ersehen. Die Bestrafung
des Meineids überliess man der Rache des durch Missbrauch seines Namens (Ex 20 7)
beleidigten Gottes. Die Furcht vor derselben führte leicht zum Geständniss eines Ver-
gehens Ri 17 2 ; Jo 7 ; Lvlii — 7(520— 201. Vgl. Eiferopfer, Fluch, Gelübde, Sündopfer. Si
Eidechse. In der Aufzählung der nicht essbaren Thiere Lvll29f. rinden sich
1) V] sab, c5 0 xQoxöSeikoq 6 yßqacäoq, V crocodilus, £ Kröte;
2) l) "i/aha. <t) ficya/j/. V inygale, £ Igel;
3) £} kö"h. <& ytuuu/.kov. V chamaeleon, £ Molch ;
4) V> l'tä'ä, (5 äoxaXaßwxriQ, V stellio, £ Eydex;
öi l) fyömet, (5 ouvqu, V lacerta, £ Blindschleiche;
6) V> ünseemet, (5 äanä?.^. V talpa, £ Maulwurf; ferner Fr 30 28:
7) l) s- mannt, (55 xakaßuitnq, V stellio, £ Spinne.
Bibelwörterbuch. 10
146 Eiferopfer — Einhorn.
Von diesen Thieren bezeichnet No. 1 sab unter allen Umständen nach d Arab.
die grosse essbare Eidechse Uroniastix spinipes, den Dornschwanz unserer Naturge-
schichte Tristram 255, Brehm VII 214. Schwieriger ist die Frage, in wie weit die Tra-
dition in Betreff der andern hier genannten Thiere das Richtige getroffen hat, oder
öl» man, wie man es versucht hat, mittelst Etymologien zu einem Resultat gelangen
kann. Zu No. 2 "ualä = Gecko vgl. Igel. 3) Jcö"h soll den Waran der Araber, das
Landkrokodil Herodots. Psammosaurus Scincus Tr. 262 ; Br. VII 155; 4) Mä'ä eine der
von Tristram 2(i7 gefundenen 28 Eidechsenarten (etwa Lacerta viridis Br. VII Kid?
bezeichnen. 5) hörnet ist vielleicht die Wühlechse, der Skink (Scincus officinalis Br.
VII 191). der als Nahrungs- und als Arzneimittel geschätzt ist. 6) tinscemet wird
i einer Etymologie zu Liebe!) als Chamaeleon Tr. 262 : Br. VII 242 gedeutet, 7) semämit
Pr. 3028 ist wohl der samm abras der Araber, eine getüpfelte Eidechsenart, nach
einigen der Gecko. Alle diese Identifikationen sind jedoch, mit Ausnahme von 1 un-
sicher. Unter d Thieren, die noch in Betracht kommen könnten, ist vor Allem noch
der hirdaun der Araber, die Dorneidechse, Stellio vulgaris Br VII 211 zu nennen.
Heber diese Thiere vgl. auch: 0. Böttger, Die Reptilien und Amphibien von Syrien,
Palästina und Cypern. (Jahresbericht der Senckenbergischen naturf. Gesellschaft i Frank-
furt 1880. So
Eiferopfer bei £ Nu 5 15 für minhat Ir nä'öt, eine Art Ordale, das P anordnet für ein
von ihrem Manne des Ehebruchs verdächtigtes Wb Nu 5 12 — 31 (vgl. Ehe). Der Vorgang
zerfiel in 3 Theile: 1 i von Seiten des Ehemannes die Darbringung eines Mehlopfers von
Gerste, durch welches derselbe Jahwe um Entscheidung anging (15); darum minhat sik-
Tcärön, ein ( )pfer. welches eventuell geschehene Missethaten bei Jahwe in Erinnerung und
dadurch zur Kundmachung bringt (s. Rügeopfer). 2) Von Seiten des Wbes das Trinken
eines Wassers, das nicht bitter (so £) war, sondern im Fall der Schuld Bitteres (I8f.)
bewirkte, nämlich eine Krankheit der Gebärorgane, deren Folge die über alles ge-
fürchtete Unfruchtbarkeit war (21 f. 28); 3) von Seiten des Priesters die Recitatlon der
auf ein Pergamentblatt geschriebenen und mit d erwähnten Wasser bespülten beding-
ten Fluchformel 19—22. Die Furcht vor Jahwe's Zorn im Fall der Schuld brachte
Avohl in d Regel das Wb zum Geständniss (vgl. Eid, Fluch, Beschwören). Si
Eigel Pr30is, s. Egel.
Eigentluim. Die Habe des Nomaden sind seine Herden, gew. mihnce Dt 3 19;
Hil3, daher Nomaden anse mihnce Ge46 32; in Ge 13 6 relws, dazu kommen einige
Greräthe (ebenfalls reMsGel2 5; 14iif. ; Nu 16 32 vnÜQ^sig Ap 2 45) und ein Hausgötze
fcräflm Ge 31 34. Der Ackerbauer hat Grundbesitz {'«Inizzä, naljHä 1 Kg 21 3, nah"lat
"Int.:.:// Nu 35 2, das einzelne Grundstück helkat has-sadee Rt4 3); der Grundbesitz wird
ungern aufgegeben, vielmehr möglichst der Familie erhalten 1 Kg 21 3. Zus.-hang mit
d Eherecht (vgl. Ehe). Bes. wirkte hierauf das spätere Gesetz hin Lv 25 10. 28; 27
22 fr. etc. mit seinem Rückkaufsrechte Lv25 23 — 33. Gewaltthat der Mächtigen brach
oft dies Recht lKg21. Spätere Latifundienwirthschaft Js 5 8. Schmälerung des Pri-
vatbesitzes i der Grenze) Pr 22 28; Hi24 2: Ho 5 10. Dagegen richtet sich Dt 19 14 ; 27 17.
Vgl. Eibe. Erlassjahr. Joheljahr. Si
Einhorn, 1] r'em. (5 meist fiovoyjQwg. In Bezug auf dieses Thier stehen sich
heute immer noch zwei Ansichten gegenüber. Die einen Forscher erklären es in Ana-
logie mit arab. ri'm für identisch mit d Antilope . leueoryx (vgl. Brehm IH 231; Hommel
2.">4. 436), einer linderähnlichen Antilope, die von d Arabern auch „wildes Rind" ge-
nannt wird. Dieses fast ausschliesslich in Afrika, aber auch in Arabien (vgl. Doughty,
Index unter ..Wothyhi") heimische, grosse und schöne Thier zeichnet sich durchlange
Eimer— Ekron. 147
gebogene Hörner aus. Andere berufen sich darauf, dass der rem als bes. starkes
und gewaltiges, unzähmbares Thier geschildert wird, wie in Hi399ff.; Nu2322; Ps
2222; Js347; vgl. auch Dt33l7 (wonach das Thier zwei Hörner hatte). Sie sehen
deshalb darin den Auerochsen Bos primigenius (Brehm HI 424 ff.) , von dem sich in
Palästina zwar keine Spuren mehr finden : jedoch kommen ähnliche Thiere auf assl) vor
(Delitzsch, Prolegoniena 15 ff.). Die letztere Ansicht hat viel für sich: vgl. auch
Eommel 410: Tristram L46; Dillmann, Numeri 154. Jedenfalls ist das Nashorn, an
das man früher dachte, ausgeschlossen. Die ältere Litteratur über den Gegenstand
findet sich bei Bochart II 313 ff. Vgl. Schrader, Die Vorstellung vom novoy.iooK und
ihr Ursprung SBA 1892, 573—581. So
Eimer, bei £ für d'li Nu 24 7: Js40i5, Schöpfgefäss, das an einem Stricke in
d Cisterne hinabgelassen wurde. Vgl. Krug, Masse: Hohlmasse. Si
Eingraben, s. Graben.
Einsammeln , l) äsaf, wird von d Ernten und Einheimsen des Ertrags der
Felder im Allgemeinen gebraucht Ex 23 10; Dt 11 14: Jr40l0. Das Fest der „Ein-
sammlung- Ex 23 16; 3422 ist das Herbst- oder Laubhüttenfest. Im Allgemeinen vgl.
Ernte. So
Eintracht bei £ für 'ereb Lv 13 18—59, Einschlag des Gewebes. S. Weberei, Werft. Si
Ejon 2 Chr 10 1 n Grenzlandschaft Israels, sonst *Jjon. G
Eisen war nach d Ueberlieferung bei d Kanaanitern Ri 4 und Hebräern in Ge-
brauch (vgl. Metalle). Die Anwendung von Steinwerkzeugen bei d *Beschneidung,
sowie das Verbot, beim Altarbau behauene Steine zu gebrauchen (Ex 2025), weist je-
doch auf einen älteren Culturzustand hin, wo noch kein E. geschmiedet wurde. Von
d Bezug des E. aus d fernen Ausland ist Ez 27 12 und 19, sowie auch Jrl5i2(E. der
Chalyber) die Rede. Aus Dt 8 9, wo gesagt ist. dass die Steine Palästinas E. (eisen-
haltig?) seien, darf kaum auf d Bestehen von E. -Bergwerken, die von Israeliten be-
trieben wurden, geschlossen werden; ebenso wenig aus Hi 28 2. Immerhin setzt das
oft gebrauchte Bild des eisernen Ofens, d. h. der Eisenschmelzwerkstatt. z.B. Dt 4 20.
eine gewisse Bekanntschaft mit d Verfahren voraus. Noch heute wird nach Fraas
im Libanon, wo E. -Stein in sehr grosser Menge zu Tage tritt, in buchst primitiver
Weise E. geschmolzen. -- Das E. war lediglich Schmiedeeisen: es wurde zu allerhand
der Bodencultur dienenden häuslichen, bes. auch zu vielerlei Waffen-Geräthen, sowie
zu Ketten, Riegeln und dergleichen verwendet. Von Götterbildern aus E. ist Js 44 12
und Da 5 die Rede. So
Eisenwerk bei £ für l) barsei Eisen Ge4 22; Ez27i9: für oxötiojßa „gehärtetes
Eisen- in Si 31 29 (31) (34 26), wo *>:i Stahl hat, Si
Eitel, Eitelkeit. Mit ..eitel, das Eitle. Eitelkeif übersetzt £ in d Bibel die
Ausdrücke für nichtig, werthlos etc. wie töhft lSml2 2i; Js4()2.!: 59 4, bes. wo sie
von Götzen Js 41 211 oder Götzenbildern 149 gebraucht werden, für säw Eil5 3i; 315,
nk Ps43, fae&eZPs94u; .Is57i3 und oft bei Kh. Im NT für fiäzaioq 1 Kr320; 15 17;
/uaccwT>,g lim 8 211: Eph4l7; ucuaiovad-ai eitel werden Km 1 21 : auch für puoQÖq Tt39.
Anders ist der Sprachgebrauch bei £ für eitel = „nur. hinter-, dem im l) meisl
gar kein bestimmter Ausdruck entspricht wieGe2635; 1 Kg228; Ps49i4 u. a.; bis-
weilen wird l;öl damit umschrieben Pslll2. Si
Eiterfluss bei£ \'\\v :«b „einer der einen F. hat- Xu 52: 2Sm329, s. Krankheiten, si
Eiterweiss bei £ Fvl.'Wtv. für bafweret, weisser Flecken. Si
Ekron, l) •ekron, <g 'Axxccqvdv, St und Meldet der Philister and zwar an ihrer
N-Grenze JolH;}. an d NW-Grenze Juda's zw. Thiinna und Sikrona-JabneelJo 15 11,
10*
148 Ela-Elatk
unweit d *Eichgrnndes 1 Sm 17 19. 52. bestimmter im Gebiet des wädi es-sarär 1 Sm 5 10 :
6 io — 12. Nach Rob III 229 ff . wahrsch das heutige -akir 5 km ö von jebnä, kleines
Dt' ohne nennenswerthe Ruinen. Als Gott E.s wird 2Kgl2. 3. 16 *Baal Sebub ge-
nannt. E. irilt stets bei d Propheten als philistäisehe St Ami 8: Sa 9 5. 7. und die
ass. Inschriften ans d Zeit Sargon's und Sanherib's nennen uns K»'e von E. Es hat
daher nicht zum Gebiet Israels oder Judas gehört, viell. hat es eine Zeit lang, wie
unter David 2 Sm S i. Tribut gezahlt. Die Angaben Eil 18: 1 Sm 7 14: Jo 15 45 f.;
19 43 sind deshalb angeschichtlich. Erst von Alexander Balas nach 147 erhielt der
Mk Jonathan St und Gebiet E. als Geschenk 1 Mkl<~>89. G
Ela li £ Ella. Sn Baesa's, Kg von Israel zu Thirza ca. 888 — 87. wurde bei
einem Gelage als Opfer einer Verschwörung von *Simri ermordet il Kg 16 6—14). —
2) Edomitischer Stm oder Bezirk Ge36 4i: lChrl52, mit *Elath zu vgl. — 3) Ka-
lebitisches Geschl lChr4i5. — ■ 4i Benjaminitisches Geschl in Jerusalem lChr98. — ■
5) Vater des Kgs Hosea von Israel 2 Kg 15 30. K
Elam, Elamiter, ass. Elamtu, kriech. Elymais (so anch lVikßn. im AT mehr-
fach erwähntes Land und Volk n vom pers. Meerbusen, ö vom untern Tigris, so von
Medien, das heutige Chüsistän nehst d Gbgen n und ö davon, mit d Hanptst *Snsan,
woher die gew. kriech. Benennung Susiana. Ge 10 22 (1 Chr 1 17) als Sn Sem's bezeich-
net, gehört doch das historische Volk der E. weder ethnologisch noch sprachlich zum
semitischen Volksstm. Die Spr der alten E. ist vielmehr die der sog. 2. Gattung der
KI, s. über diese Weissbach, Die Achämenideninschriften zweiter Art Leipzig 1890.
Die Ge 14 l. 9 vorausgesetzte < )berherrschaft Elam"s unter *Kedorlaomer entspricht im
Allgemeinen dem historischen Thatbestand. indem eine solche über Babylonien that-
sächlich um ca. 2300 bestand, bis ihr erst durch Chammurabi (= *Amraphel) ca. 2200
ein Ende gemacht wurde. In d späteren ass. Geschichte spielen die Kämpfe mit E.,
das nieist auf d Seite Babyloniens und insbes. der Chaldäer stand, eine grosse Rolle,
bis endlich Assurbanipal die Besiegung Elanrs und die Eroberung Susa's gelang (ca.
645 — 640). Dieser ass. Kn (*Asnaphar) kann darum auch allein eine Verpflanzung
von E. nach Samarien vorgenommen haben Es 4 9. Nachdem so das früher mächtige
Reich E. aufs äusserste geschwächt war. konnte es dem Vordringen der arischen
*Perser nicht länger Widerstand leisten. Auf d Eroberung Susa's durch die letzteren
bezieht sich wahrsch Jr 49 34 ff. — In d nachexilischen Zeit lindet sich E. wiederholt
als Geschl- (»der Personenname in Juda und Benjamin. Z
Elath oder Eloth ist im AT Name des Hafenorts am Rothen Meer im Lande
Edom . von dem die Fahrten nach *Üphir ausgingen 1 Kg 9 26; 2 Chr 8 17. Die ver-
schiedenen Formen des Namens. (5 Aü.a&, Ailatv, Josephus "IXuviq ( Aq VIII 6 4), H/.a-
&oi-q (AqlX 12 iL on.b'/.c:. bei Anderen "E?.ava, Aelana. erklären sich daraus, dass neben
d hebr. Form elat oder elöt auch die aram llän, llänä (vgl. Da 4 7 ff.) üblich war. Der
Ort hat von einem oder mehreren heiligen Bäumen (*Eichen, Terebinthen oder *Pal-
men?) seinen Namen erhalten. Vollständig liegt dieser viell. vor in El Pharan Ge
14e (£ Breite Pharan). d. h. heilige Bäume bei *Pharan. Der edomitische Bezirk
oder Stm Ela Ge364l mag mit dort E. zus. -hängen. Israel soll E. auf d Wüsten-
zuge berührt haben Dt 2 8. E. (und *Ezeongeber) war der Schlüssel zu d Handel von
S-Arabien her und deshalb für David und seine Nachfolger von grosser Wichtigkeit;
sie verloren es unter Joram, Sn Josaphat's, 2Kg820 und besassen es wieder unter
Amazja und üsia bis Alias 2 Kir 147. 10.22; 2Chr262; 2Kgl66. Die Angaben des
AT und (in 210. 84; 227. 97; 241. 125; 298. 122 verweisen E. an d Spitze des ö
Busens des Rothen Meeres, in d Nähe des heutigen lalfäbe. Der arabische Geograph
El Bethel— Elephant. 149
el-Mukaddasi (985/86) besass noch eine Kunde von d alten E. ZDPWIt 171. Vgl.
Buhl, Edomiter 38 f. Guthe in PRE3 V 285 ff. G
El Bethel, „Gott von Bethel", nennt Jakob Ge 35 7 (bei E) einen Altar zu Ehren
des Gottes, der ihm dort erschienen war. K
Eleale, von Israel eroberte St des O-Jordanlandes Xu 32 3. von Rüben befestigt
Nu3237, stets neben *Hesbon genannt, nach Jslöi: 1(5 9: Jr4834 moabitisch. Nach
On 253; 118 sehr grosses Df 1 rM von Hesbon = d--äl mit nicht unbedeutenden
Ruinen nieist aus d byzantinischen Zeit. G
Eleasar im AT, £} eVäzär, „Gott hat geholfen- 1) Sn Aarons Ex623, am Sinai
sammt seinen Br zum Priester bestellt Ex 28 1: LvlOsff. ; Nu 3 4. 32; 4 ig. nach Aarons
Tode Hoherpriester Nu 20 25 ff . ; Dt 10 6 und Gehülfe Moses' Xu 26 l ff. etc. sowie Josua's
bei der Vertheilung des Landes Nu 34 17; Jol4i; 19.51. Alle diese Nachrichten ge-
hören P an, nur die über Tod und Grab E.'s Jo2433 wahrseh E. Nach d Theorie
der Quelle P ist E. der Ahnherr des (von Ez44 für allein berechtigt erklärtem Prie-
stergeschl der Sne *Zadoks : vgl. Xu 25 13 und den Stmbaum der Hohenpriester von
E. bis Jozadak lChr64ff. S. auch Priester. — 2) Sn Abinadabs. Hüter der heiligen
Lade zu Kirjath Jearini 1 Sm 7 l. — 3) Sn Dodo's, einer der 3 Haupthelden Davids
2 Sm 23 ii f. K
Eleasar (Eleazar) in d Aper 1) genannt Awaran (Durchstecher? £: Aaron). 4. Sn
des Mattathias, welcher im Kampf gegen d Syrer 162 vor Chr. einen Streitelephanten
erlegte, aber von d auf ihn fallenden Thiere erstickt wurde 1 Mk 2 5:6 43 — 16 : 2 Mk
8 23. — 2) Schriftgelehrter, nach 4 Mk 5 4 auch Priester zu Jerusalem, welcher unter
Antiochos Epiphanes in hohem Alter das Martyrium erlitt 2 Mk 6 18 — 31; 4Mk5 — 7.
- 3) Vr des *Jason 3. H
Elektron. Bei Ez kommt verschiedene Male 14.27: 82 hasmal (an letzterer
Stelle lumnalä), (5 riltxxQov, V electrum vor; £ übersetzt „wie Licht helle-. Heber
(1 glänzende Metallmasse, die mit jenem Worte bezeichnet ist. weiss man nichts
Sicheres; am ehesten fasst man sie (mit Smend) nach den Uebsetzgen als die bekannte
beliebte Metallmischung von etwa vier Theilen Gold und einem Theil Silber, welche
die Alten (vgl. z. B. Plinius IX 139) Elektron nannten: Ebers vergleicht ein äg.. De-
litzsch ein ass. Wort (s. die WB). So
Elend, fj zcemer Dt 14 5 bei der Aufzählung der erlaubten Thiere. bezeichnet
weder das Elenthier noch die Giraffe, sondern dem Zus.-hange nach eine Art wilde
Ziege oder Antilope. So
Eleph, £} här-'celef do 18 28. nach 13 und £ St Benjamins in d Xähe Jerusalems.
(5 hat es mit d vorhergehenden Ortsnamen sela' verbunden. Unbekannt. G
Elephant. Der hebr. Name dieses Thieres ist wahrsch habblm, erhalten in d
zweiten Gliede von serihabbim, Elfenbein. E. werden erst in d Mk-Biichern genannt;
von Antiochus Epiphanes wurden solche Thiere. natürlich indische E.. in grosser Zahl
in d Kriegen verwendet IMklis: 630 ff. (mit einem indischen Lenker) ; 8 6 etc. Das
Elfenbein war den Hebräern früh bekannt: schon das Alterthum wusste um d beiden
Bezugsquellen für dasselbe, Indien und Afrika. Nach 1 Kg LO22 wurde es von d Ophir-
fahrten. nach Ez 27 is (Elfenbeinhörner) durch dedanitische Eändler importirt, was
nicht gegen d Bezug aus Afrika spricht. Salomos Thronsessel war ans Elfenhein
lKglOis. namentlich aber wurde dieses Material vielfach zum Einlegen für Möbel
oder an Zimmerwänden verwendet; was lies, aus d Residenz des N-Reichs berichtel wird
1 Kg 22 39. I He Propheten sprechen bisweilen von diesem Luxus Am3l5; 64. Die
Kunst des Einlegens hatten die Hebräer wohl von d l'höniciern gelernt; vgl. Ez 27 1;.
150 Eleutheropolis— Elias.
Einige Forscher wollen auch HL 5 14 die Uebsetzg Elfenbein für hebr. 'äset seil halten,
was zum mindesten unsicher ist. So
Eleutheropolis heisst etwa seit 200 (Septimius Severus) der Ort bet gubrin
an d Stelle des alten *Maresa oder Marissa, im On häutig-. G
Elentherus, Fl Syriens, bis zu dem Jonathan ]\ik den äg. Kg- Ptoleniäus VI
Philometor auf seinem Zuge gegen Alexander Balas um 14(> vor Chr. geleitete 1 Mk
1 1 7. über den das Heer Demetrius' II vor J<j>natkan auf dessen Zuge nach d Gebiet
von Haniath sich zurückzog lMkl2 24 — 30; JAq XIII 4 r, : 5 10. Der E. bildete nach
StraboXVl 753 die Grenze des seleucidischen Syriens gegen Phönicien und Cölesyrien,
nach Plinius5l7 zw. *<>rthosia und Simyra (=sumra); daher der nähr eJ-kellr. bis-
weilen noch nähr leftera genannt, der aus 2 Quellfiüssen an d Ebene von liöms ent-
steht und zw. Libanon (S) und d Xusairiergbge (N) dem Meere zufliesst. StraboX\"I
754 setzt ihn irrthümlich s von Orthosia. Ritter XVII 804 ff.
Klhanan. I] elhänän, „Gott hat sich erbarmt". Sn Jairs (so ist nach 1 Chr 21 (20)5
auch 2 Sm 21 19 zu lesen ) aus Bethlehem, der Bezwinger des Goliath : 2 Sm 23 24 1 1 Chr
12 (11)26) erscheint E. als Sn Dodo*s unter d 30 Helden Davids. Doch sind wohl beide
E. arspr identisch. K
Eli gegen Ende der Richterzeit Priester Jahwe's bei d heiligen Lade zu Silo
1 Sm 1 9 etc. und als solcher der Pfleger des jungen Samuel 3 1. Der älteste Bericht
über ihn 4 13 ff. meldet nur seinen jähen Tod infolge der Schreckensbotschaft von d
Tode seiner Sne Hophni und Pinehas und dem Verlust der heiligen Lade. In einer
anderen Quelle, 2 22 ff. und 3 11 ff. . wird der Untergang des Hauses E.'s aus seiner
Schwäche gegenüber d Unthaten seiner Sne hergeleitet und von Jahwe dem Samuel
durch diesen auch E.) voraus verkündigt. Der (noch jüngere) Dst lässt 2 27- — 36 die
Drohungen Jahwe's dem E. schon vorher durch einen Mann Gottes überbringen. Xach
1 Kg 2 27 erfüllten sich diese Drohungen bei d Verstossung Abjathars, dessen Grossvr
Ahitob also wohl ein Enkel E."s war. Ganz spät ist die Auffassung E.'s als eines
der Richter Israels (in d Zusatz zu lSm4i8). K
Elia!) ältester Sn Isafs, Br Davids lSml6 6; 17 13.28; 1 Chr 2 13. K
Eliada Sn Davids. 2Sm5i6; s. Baeljada. K
Kliakini. 1} eljähhn. „Gott richtet auf'- 1) Sn Hilkia"s, Hausminister des Kgs
Hiskia (als Xachfolger Sebna's Js 22 20) zur Zeit des Einfalls *Sanheribs 2 Kg 18 18 ff. ;
192 i,ls3ö3ff. ; 37 2). — 2) Sn Josia's, unter d Namen *Jojakim Kg von Juda. K
Eliam Vr der Bathseba 2Smll3, s. Ahitophel. K
Elias, fj elijjähü, ..Jahwe ist Gott", hebr. Prophet um 870. aus *Thisbe (in
Naphthali? oderGilead? vgl. lKgl7i), hochwichtig als Retter der Jahwereligion im
Reiche Israel vor d drohenden Ueberwucherung durch d Baalskult. Der (entsprechend
der Bedeutung des Mannes!) vielfach mit sagenhaften Zügen und reinen Legenden
versetzte Bericht 1 Kg 17 — 19; 21 17. 211.2s: 2 Kg 1.2 (der sogen. ..Prophetenspiegel")
hebt mit d Androhung einer mehrjährigen Dürre gegenüber d Kg *Ahab an. E.
selbst wird unterdes am Bache Krith von Raben gespeist 1 Kg 17 2 f., dann zu Sarepta
von einer Wittwe, der er für d Zeit der Dürre nicht endendes Oel und Mehl ver-
schafft hat 17 7 ff. Sein Gebet führt den Sn der Wittwe ins Leben zurück 17 17 ff.
Lange vergeblich gesucht, zeigt er sich nach fast 3 Jahren dem Ahab und veran-
staltet in dessen Beisein auf d Bge Karmel ein Gottesgericht zw. sich und den An-
hängern Baals. Als sich Baal ohnmächtig erwiesen und Jahwe durch d Anzünden
des Opfers des E. für diesen entschieden hat. schlachtet er mit Hülfe des Volkes die
450 Propheten des Baal am Bache Kison. Wie E. angekündigt, tritt alsbald Regen
Eliasib— Eliphalet. 151
ein 1 Kg 18. Vor d Zorn der *Isebel flieht er hierauf in d Wüste von Beerseba,
wandert von einem Engel gestärkt nach d Bge Gottes, dem Horeb, und erhält hier
auf sein Klagen durch eine Erscheinung Jahwe's Anweisung zu weiterem Wirken, und
zwar zur Salbung *Hasael's und *Jehu's zu Kgen, Elisa's zum Propheten an seiner
Statt. Doch berichtet unsere Quelle nur die Ausführung des letzterwähnten Befehls
19 19 ff. Der Justizmord Ahabs an Naboth giebt dem E. neuen Anlass, dem Kge
drohend gegenüberzutreten 21 I7ff. (die urspr Form des Gottesspruches ist wohl 2 Kg
9 26.36 erhalten; nach 1 Kg 21 27 ff. bewirkte die Eeue Ahabs eine Milderung der
Drohung). Ebenso wird Ahasja, der Sn Ahabs. wegen der Befragung des Baal Sebub
hart von E. bedroht 2 Kg l3ff. 16 ff. (in d 9 — 15 eingeflochtenen Legende ist die Erinne-
rung an d „Feuereifer" des Propheten in Geschichte umgesetzt i. Von Elisa begleitet
besucht E. zuletzt von Gilgal ans nochmals die Prophetenschüler zu Bethel und Je-
richo, theilt mit seinem zus. -gewickelten Mantel das Wasser des Jordan und wird vor
d Augen Elisa's, des Erben seines Geistes und des Wundermantels, von einem feurigen
Wagen mit feurigen Rossen im Wetter gen Himmel geführt (2 Kg 2).
Wie diese Erzählung zeugen noch andere Spuren von d ausserordentlichen Ein-
druck, den die Persönlichkeit des E. in seinem Volke hinterliess. 2Chr21i2 weiss
von einem Brief des E., der nach seinem Tode an Joram von Israel gelangt. Ml 3 23
(4 5) wird E. als Vorläufer des „Tages Jahwe's" angekündigt. Daher die Si48i0ff. ;
Mtl6i4: 17 in ff. ; 27 47 ff. : Lc9s; Jh 121.25 etc. ausgesprochene Erwartung des Er-
scheinens E.'s: nach Mt 11 14: Lei 17 hat sie sich im Auftreten Johannes des Täufers
erfüllt. Dass man E. als einen zweiten Moses verehrte, lehrt die Verklärungsgeschichte
Mt 17 3 ff. etc. : doch wird Lc 9 54 der Feuereifer des E. , weil Ausfluss eines anderen
Geistes als des im neuen Bunde geltenden, von Jesus zurückgewiesen. K
Eliasib, Sn Jojakims, Enkel Josua's, Hoherpriester in Juda zur Zeit Nehemia's
(445 ff. vor Chr.), betheiligte sich an dessen Mauerbau Ne 3 1, setzte aber den strengen
Massregeln Esra's und Nehemia's in betreff der Mischehen wenigstens passiven Wider-
stand entgegen. Denn nach Nel3*ff. räumte er seinem Verwandten *Tobia . dem
Todfeind Nehemia's, nach dessen Entfernung eine grosse Zelle im Tempelvorhof ein
und gab so Nehemia zu energischem Einschreiten Anlass. Auch sein Enkel (nach
JAqXISi namens Manasse) wurde als Schwieuersn des *Saneballat von Nehemia
vertrieben Xe 13 28 ; vgl. 12 10 f. (wo n für Jonathan nach 22 Johanan zu lesen ist). K
Elieser 1) Hausvogt Abrahams Gel5 2 (wo £ „aus Damaskus- nur auf einer
späten Glosse beruht), wahrseh dieselbe Person mit d ungenannten Knecht Abrahams
Ge24 2ff. — 2) Sn Moses' und der Zippora Ex 18 4 (von dort ist der Zusatz zu Ex
2 22 in alten Versionen und bei £ entlehnt); vgl. lChr23i5. — 3) Sn Dodava*s aus
Maresa, nach 2Chr2037 Jahweprophet zur Zeit des Kgs Josaphat. K
Elihu 1 ) Grossvr *Elkana's 1 Sm 1 1. — 2) Br Davids 1 Chr 27 18, ohne Zweifel
identisch mit *Eliab. — 3) Sn Baracheeis aus Bus, Gegner *Hiobs Hi322ff. K
Elim 1) Lagerort der Israeliten mit 12 Quellen und 70 'Palmen Ex 15 27, vor
d Wüste Sin Exlßi, zw. Mara und d Schilfmeere Nu 33 9. Nach Schieiden lajün
müsä, nach Ebers wädi rarandel. Vgl. Auszug und Wüstenwandernng. - 2) Born
Elim in Moab Js 15 8, s. Ber. G
Kliniais, s. Elam.
Elimelech aus Bethlehem, der Gatte Naemi's, der Schwiegermr *Ruths Et 1 2 f. K
Eliphalet Sn Davids 2Sm5l6; 1 Chr 3 8 (von dort irrthümlich auch in 6 ein-
getragen, während lö (14) 5 dieselbe irrthümliche Entlehnung aus 7 durch d Form Elpalet
verdeckt ist). K
152 Eliphas— Ella.
Eliphas 1) Sn *Esau's und der Ada Ge 30 i. io f. 15. — 2) E. aus *Theman,
Freund (und Gegner) *Hiobs Hi 2 n. K
Elisa, £j elisä', Sn Saphats von *Abel Mehola, Jahweprophet in Israel um 850 ff.
Von *Elias vom Pfluge weg zu seinem Nachfolger berufen, leistet er augenblicklich
Folge (1 Kg 19 19 ff.), wird des Elias Diener (2Kg3ll) und als Zeuge seiner Himmel-
fahrt Erbe seines Geistes und seines Wundermantels (2 Kg 2 1 ff.). Die weiteren Be-
lichte über E. bilden wohl einen jüngeren Bestandtheil des sog. „ Prophetenspiegels " ;
wie die über Elias sind sie vielfach mit Legenden versetzt und z. Th. sichtlich den
Elias-Erzählungen nachgebildet, während anderes aus d Ueberliefexung der Propheten-
genossenschaften zu Jericho u. a. stammt. Neben Segnungs- und Heilungswundern
2 Kg 4iff. ; 4 42 ff. : 4 s ff. (vgl. 8 1 ff.); 58 ff. und noch nach E.'s Tode 13 21 stehen Straf-
wunder 2 23 ff. : 5 20 ff. : dagegen sollen 2i9ff. ; 4 38 ff. und 61 ff. wohl nicht Wunder,
sondern nur Proben kluger Fürsorge berichtet werden. Seine Prophetengabe offen-
bart E. 2 Kg 3 11 ff. ; 6 8 ff. 32: 7iff. ; 13 15 ff. und übt unter d Schutze Gottes eine ma-
gische Gewalt über seine Feinde 6 14 ff. Für d Ansehen, das er bei d Kgen Israels
genoss, zeugt 3 12 ff. (indirekt auch 631, sofern dort der Kg von Israel offenbar E. für
d Unglück des Volkes verantwortlich macht), bes. alier 13i4ff. , der Abschied des
Joas (798 ff. 1 von d sterbenden Propheten. Dass E. durch d von ihm veranlasste
Salbung Jehu's (2 Kg 9 1 ff.) den Sturz des Hauses Ahabs herbeiführte, beruhte (wie
die Salbung Hasaels zu Damaskus 2 Kg 8 7 ff.) ohne Zweifel auf einem Vermächtnis-
des Elias (vgl. 1 Kg 19 16 ff., auch 2 Kg 3 13 f.; 6 32). K
Elisa, £j eltsä, (S 'Mioä, wird in der Völkertafel GelÜ4 (1 dir 1 1) unter d
Snen Javans aufgeführt. Nach Ez 27 7 wurden von d Küstenländern von E. Purpur-
stoffe nach Tyrus gebracht. Man hat an Hellas und Elis gedacht; andere weisen
auf d Küste Unteritaliens oder Siciliens, wieder andere (wie z. B. Ed. Meyer I, 341)
vermuthen, es sei Name des Küstenlandes von Karthago, dessen Gründerin in d Sage
Elissa hiess, gewesen. Diese Combination hat vieles für sich. So
Elisabeth Lc 1 5 f. Wb des Priesters Zacharias, gleichfalls aus priesterlichem
Geschl, Mr des Täufers Johannes. H
Elisama Sn Davids 2 Sm 5 16 ; 1 dir 38 (von dort irrthümlich in 6 eingetragen, Aväh-
rend 14 (15) 5 die irrthümliche Entlehnung aus 7 durch d Form „Elisua" verdeckt ist. K
Eliseba Gemahlin *Aarons Ex 6 23. K
Klisua Sn Davids, s. Elisama. K
Elizaphan heisst 1 Chr 15 (16)8; 2 dir 29 13 ein Levitengeschl. das sich über
Usiel auf *Kehath zurückführte; Ex 622; Nu 3 30; Lv 10 i. G
Elkana. Vr *Samuels, war nach 1 Sm 1 1, wo vier Ahnen von ihm aufgezählt
werden, ein Ephrahnit : 1 dir <i nur. wird sein Stmbaum (z. Th. mit abweichenden
Namen) auf Levi zurückgeführt, da für d Chr Dienste eines Nichtleviten am Heiliir-
tlmm (zu Silo) undenkbar waren. — Andere Personen dieses Namens 1 Chr 12 (13)6;
2 dir 28 7 und unter d Leviten 1 Chr 6 (7) 23 ff. 34 ff. etc. K
Elkos, nach gew. Auffassung des lin-'rjlvsi Na 1 1 Heimathsort des Propheten
Xahum. über den die 5 des Bischofs Paul von Telia (617/18 nach Chr.) aus ihrer
griech. Vorlage berichtet: ..Nahum war von Elkösch jenseits von Bot Gabre [Bet
(iiiliiin. *Elentheropolis] vom Stme Simeoii". Unbekannt. Andere haben an el-lpm
2 Tagereisen 11 von Mosul gedacht, wo nach Angaben aus d 16. Jhdt N. begraben
sein soll. Hieronymus sagt zu Na 1 1, dass Helcesei (<S ^/.xeoaloq) ein damals noch
in Galiläa bestehender Flecken mit alten Ruinen sei. Vgl. ZDPV I 222 ff. G
Ella £ 1 Kg 16 6— 14 für *Ela.
Ellasar — Emmaus. 153
Ellasar nach Ge 14 1 Land oder St des Kgs *Arioch; wohl sicher die bab. St
Larsa, heute die Ruinen Senkere zw. Euphrat und d unteren Schaft el-Häi. Z
Elle, s. Masse: B Längenmasse.
Ellenbogen I > r ; > 1 1 als Mass. s. Masse: B Längenmasse.
Elnathan, Sn *Achbor's, heisst einer der Holleute des Kgs Jojakim Jr2622;
3612.25, viell. identisch mit d Vr der Fr Jojakim's 2 Kg 24 8. G
Elon St 1) in Dan Jo 19 43, im 2. Steuerbezirk Salomo's erwähnt 1 Kg 49.
Schick vgl. ZDPV X 13-7 fyirbet wädi -tütu 2 km ö von lain sems. — 2) nach £ Jo 19.33
Grenzort Naphthali's; wahrsch ist aber zu übersetzen ..Kiclie in *Zaenanimtf, nach
Ri4n eine ( »ertlichkeit bei Kedes in Naphthali. G
Elon Mann oder Geschl 1) des Stmes Sebulon Ge46i4; Nu 26 26, wahrsch iden-
tisch mit E. aus *Ajalon in Sebulon, einem der sogen, kleinen Richter Ri 12 11. —
2) Hethiter, Vr eines Wbes des Esau Ge 26 34 (Basemath); 36 2 (Ada). K
Eloth, 1 Kg 1)26: 2 Chr 8 17 f. Pluralturm von *Elath. G
Eltern. Spuren früherer Mr-Herrschaft sind im AT die Ehen der Halbge-
schwister Ge 20 12: 2 Sm 13 13, die deshalb als zulässig gelten, weil die Blutsverwandt-
schaft lediglich durch gemeinsame Mr begründet angesehen wurde. So beschimpft
Saul den eignen Sn als Sn eines unbotmässigen Wbes 1 Sm 20 30 (5. Erst Ez 22nb
tritt gegen d Halbgeschwisterehen auf, die dann in Lvl8 9 verboten werden. Vgl.
G. A. Wilcken, das Matriarchat bei d alten Arabern (1884), 41. In d historischen
Zeit steht der Vr als Herr an d Spitze der Familie. Das Wb war sein Besitz (s.
Ehe). Sne konnten bei Verschuldung an Zahlungsstatt gegeben werden 2 Kg 4 1,
wurden als Opfer gebracht (s. Erstgeburt, Opfer, Moloch). Tr wurden in d Ehe
Ge 31 14 oder als Sklavinnen Ex 21 7 verkauft, als Opfer dargebracht Ri 11 31 ff.,
ja man liess sie sich für Lohn preisgeben, was erst Lv 19 29 verbot. Allmählich ver-
edelt die Religion das Familienleben Ex 20 12: Lv 19 3; Pr43ft\ : 31 1. Das Dt ver-
pflichtet die Eltern zur religiös-gesetzlichen Kindererziehung Dt 21 18 ff. Vgl. Kinder. Si
Elteste. s. Aelteste.
Eltheke. ass. Altakü, St Dans Jo 19 44 neben Ekron genannt, kehatitische Le-
vitenst Jo 21 23, auf d sechsseitigen Prisma des Sanherib als Ort seines Sieges über
d verbündeten Gegner genannt (neben Thimna und Ekron). E. muss demnach an
d grossen Strasse nach Aegypten n oder ö von *Ekron gelegen haben. G
Eltholad Jo 15 30 St im Negeb Judas. Jol9 4: 1 Chr 4 29 (in d Form Tholad)
zu Simeon gerechnet. Unbekannt. G
Elul, s. Monate.
Elynias, s. Barjehu.
Elzaphan Ex 6 22, Nebenform zu *EIizaphan.
Emalkuel (Emalchuel) oder Imalkue (Imalkuai), falsche Aussprache von Jamliku
(nach Josephus Malchus, nach Diodor Jamblichus), der arab. Häuptling, welcher den
Antiochus Vi erzog, bis Tryphon diesen abholte 1 Mk 1139.40. S. Seleuciden. H
Emannel Mt 1 23 ist eine andere (unrichtige) Aussprache des Namens ^Immanuel,
den nach Js 7 u in Zukunft eine junge Mutter ihrem Sne beilegen wird. G
Einekkeziz , St Benjamins J0I82] zw. *Beth Hogla und *Beth Araba ge-
nannt, daher wahrsch s von Jericho anzusetzen. Unbekannt. (■
Emmaus oder Ammaus (1 Mk ÄiMfiaovfi, 7w<//. .• Josephus und Lc 'Afxfiaovq, 'Eufx.)
1) Ort der Niederlage des (iorgias 166/6.") vor Chr. gegen d Mk Judas, am AV-Rande
des Bglandes 1 MkvUotv; .!A.|XIL74. 160 vor Chr. durch Bacchides befestigt 1 Mk 9 50 ;
JAq XIII 1 3. JBj II 2114 setzt lv s von Thamna (Thimna) an, nennt es Aq XIII 13
154 Emim — En Eglaim.
St und erwähnt BJII204; III 3 5 einen nach E. benannten Bezirk. Offenbar das heu-
tige •(iiiuväs. im X der Strasse von data nach Jerusalem. 33 km von letzterem, kleines
Df am Abhänge eines Hügels mit Quelle, Ruinen einer altchristlichen Basilika und
Felsengräbern. Im 3. Jhdt erhielt E. den Namen Nikopolis Schürer I 537 f. —
2) Wahrsch verschieden ist das 60 sta von Jerusalem entfernte E. Lc 24 13 (xvofxrf),
das freilich On 257: 121 für Nikopolis (s. o.) erklärt, und die LA des k 160 sta
von Jerusalem entfernt sein lässt. Aber die gew. LA 60 sta ist so gut bezeugt, dass
man in d Zahl des s eine Correctur vermuthen darf. Für dieses E. kommen in Be-
tracht a) der JBj VII 6 (5 erwähnte, 30 sta von Jerusalem entfernte Ort ^Afifiaovq, den
Vespasian 72 nach Chr. 800 ausgedienten röm. Soldaten zuwies. Der Talmud (Neu-
bauer 152 f.) kennt ein Jfölönjcl bei Jerusalem, früher mösä (Jo 18 26) genannt; daraus
schlössen Hitzig und Sepp, dass das heutige Ipälönije, 341/3 sta von Jerusalem, E. sei.
b) el-lpubebe an d alten Strasse nach Jafa nw von Jerusalem, für den die Kreuz-
fahrer 1099 den Namen castellum Emmaus vorfanden und der nach Schick' s
Messungen mindestens 625/s, höchstens 644/asta von Jerusalem entfernt ist. Die Ruinen
der dortigen Kreuzfahrerkirche durchschneiden die Grundmauern eines älteren Baus,
viell. einer Kirche aus byzantinischer Zeit. Für el-Jßubebe treten die Franziskaner
ein. Die von Conder wegen angeblicher Aelmlichkeit des Namens herbeigezogene
Ruinenstätte hirbet cl-hamase w von Bethlehem fällt neben a) und b) nicht ins Gewicht.
Vgl. Sepp2 I 54 ff. Zschokke, Das neutestamentl. Emmaus 1865. Schiffers, Das Em-
maus des hl. Lucas 1890 und ZDPY XVI 298 ff. Cr
Emim, d. h. Emiter (viell. ..die Schrecklichen"), soll nach Dt 2 10 das in Moab
hausende sagenhafte Urvolk geheissen haben, das anderwärts als *Rephaiter bezeichnet
wurde. Eine Gewähr, dass es sich um ein historisches Volk handelt, bietet Ge 145
nicht. So
Emori Ge 10 16, s. Amoriter.
Enaim oder Enain, StJuda'sin d Sephela Jo 15 34, zw. *Adullam und *Thimna
Ge 38 14. 21, deshalb nicht nach On 259 ; 121 Bethenim bei Hebron. Unbekannt. Der
Name (Jol5 34 mit Artikel) ist ein Lokativ (nicht Dual) und bedeutet etwa „Springe".
£ hat Ge 38 nicht als Ortsnamen verstanden, sondern „heraus, aussen" übersetzt;
richtig in «>2l. G
Enak. Unter d Snen E.'s (Ahiman, Sesai, Thalmai) versteht die alte Ueber-
lieferung Nu 13 23 f.; Ri 1 10 und 20 die Bevölkerung von Hebron, welche von Ka-
leb besiegt wurde. Die Anschauung Nu 13 34; Dt 2 11, welche in d E.*s-Snen Riesen
findet, ist wohl jünger. Jo 11 21 ff. weiss von Enakim (Enakitern) als Volk zu erzählen.
Der späteste Bericht stellt E. als Sn des Arba (s. Hebron) dar Jol4is; 15 13; 21 11.
Nach Jo 11 21 f. sollen sich Reste der Enakim in d Philisterst längere Zeit gehalten
haben. Wir haben in ihnen einen Volksstm unbekannter Herkunft zu erblicken, der
mit Sagen von Riesen in Verbindung gebracht wurde. So
Enan Nu 34 «1 f. ..Df Enan", NO-Ecke der Grenze des heiligen Landes = *Ha-
zar Enon Ez 47 17 ; 48 1. G
Endor, Heimath der Zauberin, die Saul von d israelitischen Lager aus am
*Gilboa besuchte 1 Sm287ff. Nach On226; 96 (259; 121) 4rM s vom Thabor, un-
weit Nain. jetzt endör, kleines Df mit Quelle und Höhlen am n Fuss des gebel ed-
ddhi. Ps83n wird es zum Schauplatz des Sieges über Sisera gerechnet. Jol7n
gehört E. nicht zum urspr Texte. G
Ell Eglaim, I7 'en 'eglcyim, Ez47l0 Ort am Todten Meere, Engedi gegenüber-
gestellt; wegen d (wohl gerathenen) Aussage des Hieronymus z. St., „Engallim" liege
Engannim.— Engel.
155
am Anfang- des Toclten Meeres, wo der Jordan münde. Engedi am Ende des Todten
Meeres, hat man 'ain el-fesha vgl. An *Eglaim im 0 des Todten Meeres Jslö* ist
hier wohl nicht zu denken. G
Engannim I) St Judas in d Sephela zw. Sanoah und Thapuah Jo 15 34. viell.
umm tfina bei 'ain es-sems s vom wädi es-sarär. On 259; 121 unbrauchbar. -- 2)
Sr Isaschars Jol9 2i, gersonitische Levitenst Jo 21 29 — 1 Chr 7 73 (6 58) hat dafür
*Anem — wahrsch Ginaea des JAqXXOi. Bj (II 12 3) EI 3 4 Grenzort zw. Samarien
und d grossen Ebene (oder zw. Samarien und Galiläa . das heutige ijeiün am s Zipfel
der grossen Ebene, muslimische St mit 3000 E., schöner Quelle im (.) und Wasserlei-
tung, sowie schönen Gärten im X. G
Engedi (Bocksquelle), St in d Wüste Jnda's Jo 1562, am Todten Meere Ez47n),
nach On 259. 122; 254. 11!) sehr grosses Df am W-Ufer des TM. dessen Name bis
heute in dem der
Quelle 'ain gidi er-
halten ist. Sie ent-
springt n von d
Mündung des wä-
di el - 'aretfe . am
Fasse eines steilen
Abhangs, auf einer
120 m über dem
Spiegel des TM ge-
legenen Terrasse
(Abb. 68). Ihr süs-
ses Wasser nährt
viele seltene Pflan-
zen (Asclepias pro-
cura oder Sodoms-
apfelstrauch. JBj
IV s i. arab. losr),
Vögel und Insekten aus d Zone des TM. Neben d Quelle noch einige Gebäudereste,
Spuren der alten Ortslage. Ein steiler Zickzackpfad, theils künstlich hergestellt, fcheils
ein Werk der Natur, am inneren Band der Klippen abwärts führend, ist noch heute
die Handelsstrasse zw. Jerusalem und Kerak (Moab-Edom), wie schon im Alterthum
2 Chr 20 2. 16. Der ältere Xame E. 's. Hazezon Thamar G-e 14 7 vgl. 2 Chr 202, bezeugt
wie JAq IX 1 2 das Vorkommen von *Palmen an dieser Stätte: HL 1 u rühmt seine
Weinberge. In d Felsen E.'s flüchtete David vor Saul 1 Sm 24 l f. JBJHI35 zählt
E. unter d Toparchien Judäas auf. vgl. Bj IV 7 2. G
Engel (vom griech. angelos, Bote: J3 mal'äk bedeutet eig. Sendung, dann gleich-
falls Bote). Die Verkündigung oder Yermittelung des göttlichen "Willens durch über-
irdische Wesen erscheint in d älteren Theilen des AT, abgesehen von d andersartigen
Vorstellung vom „Engel Jahwe's" (s. u.). im Ganzen selten und gehört mehr dem
naiven Volksglauben, als der eig. Religion Israels an: Geölff. hat sich sogar in d
..Snen Gottes" id. h. eben, wie Hi 1 6; 2 i ; 38 7 [vgl. Ps 29 L; 89 7] zeigt, den Engeln),
die sich mit d Mensch entrn vermischen, ein Ueberrest älterer mythologischer Vorstel-
lungen erhalten. Ausserdem vgl. (lelSitr. .1. wo Jahwe in Begleitung zweier ..Män-
ner- (erst 191.16 heissen sie E.) dem Abraham erscheint. Wenn Jakob (Je 28 12 (E)
im Traume die — somit ungeflügell gedachten — E. (Lottes auf einer Leiter auf- und
Die Quelle Engedi.
156 Engel-
absteigen sieht, so wird dadurch Iiethel für eine Stätte des unmittelbaren Verkehrs
zw. Himmel und Erde erklärt. Ge32 2E dient die Erwähnung der E. Gottes nur
zur Deutung des Ortsnamens *Mahanaim (Heerlager). Ge 24 7. 40, wie Ex 33 2: Xu
20 16 liegt deutlich die Vorstellung von einem Schutzengel vor (wie Ps 91 n von Schutz-
engeln). Sonst werden — abgesehen vom .Engel Jahwes'- und Dt 33 2 (s. u.) — im
ganzen Pentateuch nirgends E. erwähnt.
In d Geschichtsbüchern erscheinen die E. theils als himmlischer Hofstaat Gottes
so 1 Kg22lfl in d Vision Micha's : das «ranze Heer des Himmels zu seiner Rechten und
Linken: unter ihnen _der Geist-, d. h. wohl der personifizirte Geist der Prophetiei
theils als P>egleiter Gottes bei Theophanien (Dt 33 2 [und Sa 14 5], wo ..die Heiligen-,
ganz wie Ps89 6. 8 etc. im Sinne von erhabenen [nicht sittlich vollkommenen] "Wesen
gemeint sind) oder als Kriegsheer Gottes (Jo5i3; 2 Kg 6 17 : vgl. Ps68i8) oder end-
lich als Vollstrecker göttlicher Gerichte (2Sm24l6; lChr21i5ff.). Die Vergleichung
Davids mit einem (dagegen 2 Sin 14 17: 19 28 dem) E. Gottes lSni29 9 spricht für d
Vorstellung von d Engeln als überaus holdseligen, freundlichen Wesen.
In sämmtlichen vorexilischen Propheten wird nur Ho 12 5 (Anspielung an Ge 32 24 f.)
ein E. erwähnt (Js 33 7 übersetze -die Friedensboten weinen- 1. Wie sehr der geläu-
terte Gottesbegriff, der den allmächtigen Gott allzeit unmittelbar wirkend denkt, die
Vermittelung durch Engel überfiüssi<r macht, zei^t sich auch darin, dass iwie bei d
vorexilischen Propheten) so im Dt und weiterhin im ganzen PC nirgends E. erwähnt
werden. Auch in den Ps gehört die Erwähnung der E. als Schutzengel (s. 0.) oder
als eines Gott preisenden himmlischen Chores (Ps29i; 103 20; 1482) mehr in d Be-
reich der dichterischen Schilderung, als der religiösen Aussagen: Psl04 4 sind die E.
sogar blos eine Personifikation der Naturkräfte.
Verschiedenes Eigentümliche bietet das Buch Hi in betreff der E. So die Ver-
sammlung der rSne Gottes- bei Jahwe 16: 2i. ihre Vorweltlichkeit 38 7. die sittliche
Unvollkommenheit der Diener 4i8 oder Heiligen (s. 0. über d Bedeutung des Worts)
Gottes öi: löiö. endlich die Idee fürbittender E. öl: 3323. Ebenso nimmt die Vor-
stellung von himmlischen Mittelwesen in d Visionen Ez's (doch ohne d Namen mal'äk)
einen breiten Raum ein: vgl. 8 2 f.: 9 2 ff. : 10 2 ff.; 4o 3 ff. Dasselbe gilt von d Nacht-
gesichten des Sa 1 8: 2 5; 5 9 (über d „E.. der mit mir redete- als d ständigen Be-
gleiter des Propheten 1 9. 14: 2 2.7: 4l: 55: (i 4 s. u. bei E. Jabwe's). Schon hier
dient die starke Hervorhebung der Mittelwesen dem Zweck, das schlechthin erhabene
und unnahbare Wesen Gottes seihst mögliehst wenig in d Bereich des Sichtbaren und
Endlichen hereinzuziehen. Noch deutlicher zeigt sich dieses Bestreben im Buche Da.
Weniger gehört hierher die Idee des Schutzengels 3 25.28: 623 oder der himmlischen
Gerichtsversammlung mit ihren Myriaden von Theilnehmern. als bes. 4 m ff., wo nicht
nur ein „Wächter- 1 diese Bezeichnung der E. beruht viell. auf einer bes. Deutung
von Js 626), und zwar _ein heiliger", als Vollstrecker des Gerichts erscheint, sondern
14 doch vgl. 2l) sogar das Gericht selbst auf d Beschluss der ..Wächter- zurückge-
führt wird. 8 16 erscheint zum erstes Male der Name eines E.'s (Gabriel). 10 4tf.
offenbart sich ein äusserst phantastisch geschilderter E. als Bekämpfer „des Fürsten"
(d. h. des als Vorkämpfer thätigen E.'s) des Kgreiches Persien: dabei habe ihm Mi-
chael, einer der vornehmsten Fürsten, beigestanden und werde ihm auch gegen d
.Fürsten- von Griechenland beistehen 10 21. Aus 10 21 und bes. aus 12 1 ergiebt sich,
dass Michael, ..der grosse Fürst-, als oberster Vorkämpfer und Schutzengel Israels
galt. Diese Idee von überirdischen Vertretern und Vorkämpfern der einzelnen Völker,
bei deren Fehden die unmittelbare Weltregierung Gottes ganz zurückzutreten scheint.
Engel. 157
findet sich bereits Js 24 21, wo „das Heer der Höhe, das in d Höhe ist" und von Gott
gerichtet wird, sicher die gleiche Bedeutung- hat. Zugleich lehrt Dal0i3; 12 l. dass
um 165 vor Chr. die Annahme verschiedener Rangstufen in d Engelwelt (Jo5l4 i>t
einfach vom ..Anführer des Kriegsheeres Jahwe's" die Rede) schon erhebliche Fort-
schritte gemacht hatte; sicherlich nicht ohne parsische Einflüsse; vgl. dazn bes. Stave,
[Vlier d Einfiuss. des Parsismus auf d Judentum 2<>4ff. Doch gehören weitere E.-
Namen und die Unterscheidung von Erzengeln (s. u.) erst den Apokryphen an.
Eine gesonderte Betrachtung fordern noch die vielumstrittenen Aussagen über
d Engel Jahwe 's. bei £ E. des Herrn oder (so bes. bei E, da diese (Quelle den
Namen Jahwe vermeidet) den E. Gottes. Man streitet, ob der E. J. als ein ge-
schaffener, von Gott als Werkzeug gebrauchter E. oder als eine Selbstoffenbarung
Gottes (nach einem Theil der Kirchenväter und neueren lutherischen Theologen als
die 2. Person der Dreieinigkeit !) — wenn auch nur als eine vorübergehende „Ver-
senkung in die Sichtbarkeit" — zu betrachten sei. Die richtige Entscheidung dürfte
die sein, dass man unmöglich in a 1 1 e n Aussagen die gleiche Anschauung finden kann.
Vielmehr liegt hier derselbe Process vor. wie in d Entwickelung des Gottesbegriffs
überhaupt, nämlich der Fortschritt von einer mehr massiven Auffassung des göttlichen
Wesens, die auch vor völliger Verleiblichung nicht zurückschreckt, zu einer immer
mehr vergeistigten, bis schliesslich jede Art von Vermenschlichung Gottes nach Kräften
vermieden wird und somit auch der E. Jahwe's nur noch als ein geschaffener E. in
Betracht kommt.
Die ältesten Erwähnungen des E. J. ibes. bei J) müssen thatsächlich auf eine
vorübergehende Selbstoffenbarung Jahwe's gedeutet werden. So Ge 16 8 ff. (bes. wegen
13, trotz n; GelSiff.. das von manchen hierhergezogen wird, indem man [gegen d
Wortlaut von 18 22; 19 13] Jahwe in allen drei „Männern" bei Abraham erscheinend
denkt, gehört vielmehr in eine Kategorie mit Ge 3 8 ff. und ist daher schon oben mit-
behandelt). Ferner Ex 3 2 ff., wo bes. 6 ff. keinen Zweifel übrig lässt. und wohl auch
Xu 22 22 ff. (vgl. bes. 35 mit 38). Nicht minder gehören hierher Ri 6 n ff. (vgl. bes. 16'.)
und wohl auch (wegen 22) 13 3 ff.
Wenn in diesen Stellen (höchstens abgesehen von Ex 3 2 ff.) deutlich an eine
sichtbare, leibliche Erscheinung des E.'s Jahwe's gedacht wird, so ist es dagegen für
d Gottesbegriff der Quelle E charakteristisch , dass der E. Gottes nur vom Himmel
her (Ge 21 17 ff., wo bes. n die Unterscheidung von Gott und dem E. Gottes zu be-
achten ist: 22 n. wo ...Jahwe's- statt „Gottes" vom Redaktor stammt, der 15 den E.
Jahwe's nochmals einführen wollte) oder im Traume Ge 31 11 mit d Menschen ver-
handelt. Die Vermenschlichung beschränkt sich hier auf d Reden; die leibliche Be-
schaffenheit der Erscheinung bleibt ausser Betracht.
Neben d bisher besprochenen Stellen steht eine grössere Anzahl anderer, bei
denen schwer oder gar nicht zu sagen ist. welche Anschauung zu Grunde liegt. Am
ehesten werden noch Ri 2 i; 5 23; Ge 48 16 E : 2 Kg 1 3. 15 in dieselbe Kategorie mit
obigen Aussagen gehören. Sehr fraglich sind dagegen Ex 14 19; 23 20 ff., wo der E.
zwar von Gotl gesandt und doch zugleich eine Offenbarung Gottes ist (denn der Name
Gottes, der nach 21 in ihm ist. bedeutet mehr als einen blossen Repräsentanten Gottes) ;
ferner 32 34 J : meinen F.. während 33 2 und Nu 20 16 ..einen E." Ebenso steht
2 Sm 11 17 und 19 28 (..der E. Gottes- 1 in 1 Sm299 der allgemeinen Aussage (ein E.
G.) gegenüber. 1 Kg lü7 ist ..der E. Jahwe's-. wie 5 lehrt, ein von Jahwe gesandter E.;
ebenso wohl auch 2 Kg 11) 35 (Js 37 36); 2 Chr 32 21. Ps 34 8 und 35 5 dürfte einfach
die Idee eine- Schutzengels vorliegen.
158 Engel— Enon.
Ausdrücklich vollzogen ist die Unterscheidung des E.'s Jahwe's von Jahwe selbst
in il Nachtgesiehten des Sa. Allerdings heisst hier der Führer des Propheten („der
E., der mit mir redete") 1 11 f. ; 3 l. 5 f. „der E. Jalnve's- ; aber 1 12 betet er zu Jahwe
und wird 13 von ihm getröstet ; 14 citirt er den Ausspruch Jahwe's und 2 7 wird ihm
ein anderer E. gegenübergestellt (vgl. auch 3 l und 6 f.; 4 6 und bes. 9). Auch Sa
12 8 ist der E. Jahwes (parallel mit Elohim, d. i. ..ein überirdisches Wesen-) offenbar
ein geschaffener E. Der „E. seines Angesichts'1 Js 63 9 bedeutet nach £ u. A. „der
E., der vor seinem Angesichte ist", also ein höchster E. in d nächsten Umgebung Gottes:
dagegen nach d Meisten: der E.. in welchem das Angesicht (die Gegenwart) Gottes
repräsentirt ist (vgl. Ex 33 u ff.; Dt 4 37); wahrsch ist jedoch mit Duhm und Cheyne
zu übersetzen „nicht ein Bote und ein E., sein Angesicht (d. h. eine persönliche Er-
scheinung Jahwe's in der Art des E. J.;s) rettete sie-. K
Engel im NT. Dem weltfernen Gott des Spätjndenthums entspricht es. wenn
er sein persönliches Eingreifen in d Gang der Welt ganz den E. überlässt, so dass
diese nunmehr aus einem Spielwerk der religiösen Phantasie zu einem Postulat des
religiösen Bedürfnisses und damit zu einem unentrathsamen Artikel der Theologie
werden. An ihrem vermittelnden Eintreten hängt die Möglichkeit der Weltregierung
und ( tffenbarung. Gott verwendet sie im Dienst für d Menschen Mt 26 53 : Lc 16 22 ;
He 1 14, z. B. zur Vermittelung der Gesetzgebung Ga 3 19 ; He 2 2 : Ap 7 38. 53. Zwar
sind sie heilig- Mc 8 38 und nicht mit d fleischlichen Natur des Menschen behaftet Mc
12 20. aber die Vorstellungen vom Engelfall kehren 1 Pe 3 19 ; 2 Pe 2 4: Ju 6 wieder
mit mancherlei andern mytholuinsirenden "Weiterbildungen der nachexilischen Zeit.
Dahin gehören die wohl auf persische Herkunft zurückweisende Eangordnung (oben-
an wohl Cherube, Seraphe, Throne, Herrschaften u. s. w. Em 8 38 ; 1 Kr 15 24: Ko
1 16: 2 10: Ephl2i), die Individualgestalten wie der Schutzpatron Israels Michael
Apc 12 7: Ju 9, Gabriel Lc 1 19.26, wozu in d Aper noch Eaphael, Uriel u. a. kommen.
Das sind die Erzengel 1 The 4 16. Schon To 12 15 erscheinen wie dann in d rabbinischen
Litteratur 7 Erzengel, vgl. Apc 1 4: 4 5; 5 6; 82. 6. entsprechend den 7 bab. Planeten,
alier auch den 7 Ameshaspentas des Parsismus, den 7 Obersten am pers. Hof. Ebenso
entspricht den pers. Pravasin das zahllose Heer der Elenientarengel ( „Elemente der
Welt- Ga 4 3. 9; Ko 2 8. 20). Naturengel (des Wassers Apc 16 5, des Feuers 14 18, der
Sonne 19 17, der Winde 7 1) und Schutzengel. Letztere giebt es nicht bloss für Individuen
Mtl8io: Ap 12 7. 15. sondern auch für Völker Sil7i4(i7) und andere Gemeinschaften.
Daher die 7 Gemeindeengel Apc 1 20, die von Andern freilich für Gemeindeboten ge-
halten werden. Die religiöse Bedeutung der ganzen Vorstellung liegt darin, dass die
E. die dem Judenthum unveräusserliche Lehre von einer bis in's Einzelne gehenden
Vorsehung Gottes vertreten. So verkehrt Gott im NT mit Joseph und Maria, mit d
Magiern, mit d Frauen am Grab, mit Cornelius, mit Petrus, Paulus und Johannes
durch E., und Engelerscheinungen streifen auch die Laufbahn Jesu zu Anfang Mc
1 13 und Ende Lc 22 4:;. ja sie begleiten ihn sogar auf derselben Jh 1 51. Vgl. Ever-
ling, Die paulin. Angelologie und Dämonologie 1888. Lueken, Michael 1898. H
Eiij^elsbrod, Engelspeise ist Ps 78 25; WS 16 20 Bezeichnung des*Manna; vgl.
Jh 6 31. G
Knoch (so bei £ Si 44 16 und im NT), s. Henoch. K
Enon, wasserreicher ( Irt bei Salim, wo Johannes tauft Jh 3 23, nach 26 im W-
Jordanlande. <>n22!l: IM) setzen ihn 8 rM (12 km) s von *Scythopolis nahe bei Salim
und d Jordan, wahrsch in d wasserreiche Gegend der 7 Quellen ö von ibzifc mit d
Buineu umm rt-'amdan. cd-der und teil er-ridya, an denen van de Velde und Eob.
Enos — Epheser. 159
lcS.")2 auch den Namen se% sälim vorfanden. Ein Salem in dieser Gegend wird aus-
serdem erwähnt von Hieronymus Ep. ad Evang. opp. H 573, vgl. On 149 Salnmias
und Karte des M. Sanuto. Ändere denken an d Ruine 'ainün so von tübäs und ver-
stehen Sälim von d kleinen Ort ö Näbulus gegenüber; aber 'ainün hat kein Wasser
und ist 11 km von sälim entfernt, durch Bg und Thal getrennt. Noch andere bringen
E. mit Jo 15 32 zus. G
Enos, Sn Seths, nach Ge 4 26 J und 5 6 ff. P Enkel Adams. Da E. [Tq enös)
„Mens.h- bedeutet, so ist er wohl urspr (wie in d jetzt vorliegenden Genealogie Adam,
d. i. Menseln als Stmvr der Menschheit gedacht; seinem Sne Kenan entspricht dann
Kain als Sn Adams. K
En Rimmon Ne 11 29 als von Judäern besiedelter Ort vor Zarea und Jarnmth
genannt, daher viell. am icädi es-sani oder wädi es-sarär. Andere identificiren E-ß.
mit d getrennten Namen Ain und Rimmon Jol5 32; 19 7; lChr432 (St in Juda oder
Simeon) und vgl. On256; 120 Eotußwv, sehr grosses Df 16 rM s von *Eleutheropolis
im Daroma, etwa = #. umm er-rumemin n von Beerseba. Vgl. Bertheau zu 1 Chr 4 32. G
En Seines, Wasser Jo 15 7: 18 17. richtiger Wasser von ES., der „ Sonnenquelle ",
auf d Grenze Juda's gegen Benjamin zw. Gilgal an d Adummim steige und En Rogel,
wahrsch die gute Quelle 'ain höd rf-'üzarlje. kürzer 'ain el-höd, an d Strasse von
Jerusalem nach Jericho, 2 km ö von Bethanien. In d Nähe hat eine Höhe noch den
Namen -arak es-sems. Anders van Kasteren ZDPY XIII IIB. G
En Thapuah Jo 17 7 = Quelle von *Thapuah. G
Entzückung, Versetzung aus d natürlichen in einen höheren Zustand zum Be-
huf der Mittheilung besonderer Offenbaruno- oder Vorbereitung auf grosse Leistungen.
So giebt £ mit E. die Ekstasen des Petrus Ap 10 10 ; 11 5 und Paulus Ap 22 17: 2 Kr 12 2. 4
wieder. Nur 2 Kr 12 2.1 ist E. gleich Entrückung in den Himmel, wie Ap839 Phi-
lippus von einem irdischen Ort an den andern entrückt wird nach Muster von 1 Kg
18 12; 2 Kg 2 16; Ez 3 14 : 83: 1124. S. Gesichte und Propheten. H
Epaenetus, nach Em 16 5 ..die Erstlingsfrucht von ganz Asien-, d. h. der erste von
allen in d Provinz Asien (nicht Achaia, wie £ hat) durch Paulus bekehrten Heiden. H
Epaphras, ein dem Paulus besonders nahe stehender Heidenchrist, aus Colossä,
welcher sich um Gründung der Gemeinde daselbst verdient gemacht Ko 1 7. 8: 4 12. 13
und den Apostel in dessen Gefangenschaft aufgesucht hatte Phm 23. H
Epaphroditus, ein Angehöriger der Gemeinde zu Philippi, welchen diese mit
einer Gabe zu d gefangenen Paulus nach Rom sandte, wo er eine Zeit lang krank
darniederlag Ph 2 2.1 — 30; 4 18. H
Epha, vgl. Scheffel und im Allgemeinen Masse: Hohlmasse. Si
Epha, Vi -efa. (5 re<paQ, Taupä, 1) Stm der *Midianiter Ge 25 4 ; Js6()6 wird E.
neben Midian genannt. Xach d Assyriologen entspricht das n-arab. Volk Hajap.
— 2) Xach 1 Chr 2 46 Kebswb *Kalebs. Sn
Epher, V} lefer, (S A<psiQ (oder ähnlich), 1) Stm der *Midianiter Ge2o4. -
2) judäisehe Familie 1 Chr 4 17 etc. — 3) manassitische Familie 1 Chr (i (5)24. Sn
Epheser, Brief an die. Ein nach eigener Angabe, sowie altkirchlicher Tra-
dition von Paulus abtrefasster. seit etwa 7 Jahren freilich wegen unpaulinischer Aus-
drucksweise und Anschauungen in steigendem Masse angefochtener Bürtenbrief, der
zwar 1 1 *Ephesus als Adresse nennt, seinem Hauptinhalte nach aber ein heidenchrist-
liches Publicum ohne bestimmte Abgrenzung anredet und durch d Schlussstrich 3 20. 21
in 2 gleiche Hälften zerfallt, welche sieh wie theoretische Grundlegung und practische
Ausführung gegenübertreten, aber in d Oedanken der aus d Zusammenschluss von
IQQ Epkesus.
gläubig gewordenen Juden und Heiden erwachsenden Weltkirche ihre Einheit linden.
[st Paulus der Verfasser, so hat er den Brief während seiner Gefangenschaft zu Ca-
sarea oder Eom geschrieben, dann aber schwerlich nach Ephesus gerichtet, da der
Apostel gerade diese Gemeinde sehr wohl kannte, daher Beziehungen auf locale und
individuelle Verhältnisse, wie sie dem Schreiben durchweg mangeln, unvermeidlich
gewesen wären. Dasselbe wird darum jetzt in d Regel als ein Circular an mehrere
Gemeinden im proconsularischen Africa gefasst. Ein kritisches Hauptproblem betrifft
überdies noch sein schriftstellerisches Verhältniss zu Ko. H. Holtzmann, Kritik der
Epheser- und Kolosserbriefe 1872. Commentare von Klöpper (1891), Macpherson (1892),
Oltramare (1892), E. Haupt (1897). H
Ephesus war mehr als 2 Jahre lang der Wohnsitz des *Paulus während seiner
3. Missionsreise Ap 19 8. 10; 2031. E. war damals die thatsächliche Hauptst der sena-
torischen Provinz *Asia. Es lag in einer sehr fruchtbaren, durch mildes Klima aus-
gezeichneten, freilich nur kleinen Ebene an d Mündung des Kaystros, in d Nähe der
beiden tiefer in d Innere führenden Thäler des Hermos (n) und des Maeander ('s) und
war daher der Hauptstapelplatz des kleinasiatischen Handels bis an d Höhen des
Taurus. Dieser Umstand hatte schon frühzeitig Juden nach E. gezogen: JAq XIV
Kl n tr. zählt mehrere röin. Decrete auf. durch die die Juden vom Kriegsdienst befreit
weiden, auch (25) einen Volksbeschluss der Ephesier, der ihnen gestattet, völlig frei
nach ihren eigenen Gesetzen zu leben: sie hatten also ihre Synagogen Ap 18 19; 198
und eigene Gerichtsbarkeit (vgl. bes. JAq XIV 10 19). Das Auftreten der * Johannesjünger,
namentlich des *Apollo Ap 18 24 ff. ; 19lff. beweist den regen Verkehr, den die Juden
damals mit E. unterhielten. Der Hauptruhm der St, die sich unter Aufsicht des Pro-
consuls [avdvnaroq) selbst verwaltete, war der berühmte Tempel der *Diana. der nach
d Niederbrennung durch Herostratus 356 vor Chr. von d Baumeister Deinokrates unter
allgemeiner Betheiligung auf d alten Grundlagen wiederhergestellt wurde (425 griedi.
Fuss lang, 220 Fuss breit, 127 Säulen von je 60 Fuss Höhe). Seit 1871 hat man
die Reste des Tempels im NO der St bei d Dfe Ayaslosuk aufgefunden. Wegen
dieses Heiligthums nennt *Demetrius Ap 19 35 E. eine „Pflegerin- der Diana, griech.
veotxÖQoq, d. h. .den Tempel hütend". Das Ansehen des Tempels wird dadurch be-
zeugt, dass kleine silberne Nachbildungen davon {äyidQiuuza) in Mengen hergestellt
und an Einheimische wie Fremde als Andenken oder Amulets verkauft wurden Ap 19 24tf.
Weil dieser einträgliche Handel durch d Christenthum bedroht schien, entstand der
Aufruhr gegen Paulus Ap 1923—40, der sich im Theater austobte. Es ist ungewiss,
ob man hierauf die Angabe 1 Kr 15 32 beziehen darf. Die Asiarchen Ap 19 31 (£ *Oberste
in Asien i hatten mit d Kultus der Diana unmittelbar nichts zu thun. Sie waren die
Vorsteher der Provinziallandtage und die Leiter der alljährlich damit verbundenen
Feste und Spiele zu Ehren des Kaisers an d Kaisertempel der Provinz (in Pergamon) ;
erst später mag- ihnen auch eine Oberaufsicht über d Religionsangelegenheiten über-
haupt zugefallen sein. Man wählte sie aus d reichsten und vornehmsten Leuten der
St (Mummsen V 317 ff.). Die Vorliebe der Ephesier für d Künste der Zauberei
Ap 19 n — 19 ist auch durch d im Alterthum bekannten ephesinischen Schriftzeichen
ma ynr.iniaxu). d. h. Zauberformeln und Amulets. bezeugt. Paulus kam zuerst auf
seiner 2. Missionsreise von Korinth aus nach E. Ap 18 19, dann auf d 3. Keise von
Antiochia her zu längerem Aufenthalt Ap 19 1.8.10; 2031 (vgl. 1 Kr 16 8). Das war
die eig. Grundungszeit der Gemeinde; Paulus lehrte in d Synagoge, in d Hörsaal des
♦Tyrannus und in geschlossenem Kreise 198f.; 2020. Auf d Bückreise nach Jeru-
salem empfing er die Aeltesten aus E. in Milet Ap20l6ff. Mit d Aufenthalt des
Epheu — Ephraiin's Gebiet. 161
Paulus in E. stehen eine grosse Anzahl von Personen in Verbindung-: Aquila und
Priscilla Ap 18 18.26. Timotheus und Erastus Ap 19 22; 1 Tm 13, Trophimus und Ty-
chicus Ap 20 4: 2129; 2 Tmli2, Onesiphorus 2 Tm 1 ifi — 18; 4io, als Gegner die 7 Sne
des jüdischen Hohenpriesters Skeva Apl9i4, viell. auch Phygellus und Hermogenes
2 Tm 1 15, Hymenaeus und Alexander 1 Tm 1 20 (2 Tm 4 14). Vgl. Zimmermann, Ephesos
im ersten christl. Jhdt 1874. Wood. Discoveries at Ephesus, London 1877. Fer-
gusson, The temple of Diana at Ephesus. London 1883. G
Epheu wird 2 Mk 6 7 genannt und zwar als die Pflanze, mit der man die Juden
zum Bacchusfeste sich zu schmücken zwang, wie die Bekränzung mit E. an solchen
Gelegenheiten bei d Griechen eine grosse Bolle spielte. In Palästina kommt E. selten
und nur im Gbge (Libanon Boissier II 1095) vor. So
Ephod, £ *Leibrock, ist 1) ein mit Gold- oder Silberblechen überzogenes Gottes-
bild, s. Bild — 2) ein Gewand, das man überzieht, im Spr-Gebrauch stets der Ueber-
wurf, den der Priester bes. beim Orakelsuchen anzog 1 Sml4 3, vollständig eföd bad
1 Sm 2 18 etc. S. Priester, Hoherpriester. — 3) Personenname Nu 34 23. Si
Ephraim Sn Josephs und der äg. Priestertr Asnath Ge 41 50 ff. ; 46 20. Die
Adoption E."s durch Jakob und zwar mit d Vorrecht vor d älteren Manasse Ge 48 1 ff.
soll erklären, wie E. die Bedeutung eines selbständigen Stmes erlangen und zugleich
Manasse überflügeln konnte. Ueber d S t a m m E. zur Zeit Moses' weiss nur P Xu 1 32 ff. ;
2 18 ff. (vgl. Ps 80 3): 2(j35tf. zu berichten. Unter Josua, der aus E. stammt, scheint E.
bereits die Hegemonie über d n Stme innezuhaben (vgl. jedoch auch Ei 129; Jo 17 14 ff.);
ganz dunkel ist die Erwähnung Ri 5 14. Von d Eifersucht E.'s auf Gideon berichtet
Ei 7 24 ff. ; 8 lff., von d aut Jephthah 12iff. Zu d Reichsspaltung hat ohne Zweifel die
Eifersucht E.'s auf Juda das meiste beigetragen; Jerobeam stammte aus E., und der
Abfall erfolgte zu Sichern auf d Boden E.'s 1 Kg 12. Seitdem hat der Stm E. un-
bestritten die Hegemonie im n Reiche und dieses heisst daher in prophetischer oder
dichterischer Eede (oft im Parallelismus mit Israel) auch kurzweg E. (Ho 4 17: 5 3 ff. ;
6 4 ff. und (".. : Js 7 5. 9. 17 ; 9 9: 11 13 ; 28 l ; Jr 7 15 : 31 9 und ö. Ez 37 16 ff. ; Sa 9 10. 13 ;
10 7: Ps 78 9. Nur selten wird E. noch als einzelner Stm erwähnt (Js92l; Ps609.). K
Ephraim'* Gebiet war urspr nicht von d Gebiet *Manasse's getrennt, der Stm
*Joseph hatte nur ein Gebiet, nämlich das „Gbge Ephraim- Jol7i4f. Welchen
Umfang dieser Ausdruck urspr. hatte, wissen wir leider nicht. E. ist eig. Landes-
name, verwandt mit *Ephrath , und meint einen fruchtbaren Landstrich (Ge49 22);
man wird daher unter Gbge E. urspr. nicht die rauhe Umgebung von beim und el-
bire, sondern das freundlichere Gelände n von betin und el-Jubbän verstanden haben.
Und daraus, dass man später nicht den n, sondern den s Theil des Gesamnitgebiets
von Joseph E. nannte, scheint sich zu ergeben, dass eben an diesem, an dem eig.
Gbge, der Xame E. gehaftet hat, nicht etwa an d S-Grenzen der Ebene Jesreel. Mit
der Theilung des Gebiets in Manasse und E. hing zusammen, dass der Name E. nach
S hin eine weitere Ausdehnung erhielt : es werden selbst Gegenden in ^Benjamin, das
sich erst in Palästina von Joseph ablöste, zum Gbge E. gerechnet Ei 4 5: 1 SiiiMl'l':
2 Sm 2021. Von d umfang, den der Ausdruck Gbge E. im Spr-Gebrandi erhielt, sind
sehr wohl zu scheiden die Grenzen, die Jo 15 f. für das Gebiet des Stmes F.. ange-
geben werden. Die S-Grenze beginnl am Jordan in d Nähe von Jericho und ent-
spricht weiterhin der N-Grenze von *Benjamin und *i)an Jo 1(5 1 — 3; 18 12 f. Die X-
Grenze lä>st sich aus Jol66f. und 16 8; 17 7 f. ziemlich sicher auf folgende Punkte
bestimmen: *Naaratha, *Janoha, *Thaenath Silo. *Michmethath, *Thapuah, *Nahal
Kana, Meereskü-tc Jol7 9. Das Gebiet hatte danach von S nach X eine Breite von
lülii-hvört"! I m 1 li 11
X62 Ephraim — Epbron.
etwa 30 km. war ungleich fruchtbarer und wasserreicher als die Gebiete von Ben-
jamin und.Juda. von grossen Verkehrsstrassen nicht durchschnitten und ohne grössere
Orte, falls nämlich ^Sichern zu Manasse gerechnet wurde. Die Gebiete von E. und
Manasse waren nicht fest gegen einander geschlossen Jol6 9; 17 8. Die Angaben in
Jo 16 f. rühren meistens aus JE her, sie behandeln daher die Verhältnisse vor 722.
Ein Verzeichniss der Orte E.'s ist uns nicht erhalten. Die Geschl E.'s s. Xu 2li:iö — 37 :
vgl. 1 Chi- 720—29. G
Ephraim. Ort. nach dem die Lage von *Baal Hazor bestimmt wird 2 Sm 1323,
ist nach 34 1 "Wellhausen, Driver) im X von Jerusalem zu suchen. Wahrsch gehört
hierzu das On254; 118 erwähnte E.. 20 rM n von Jerusalem, also etwa in d Gegend
von sindschil und el-lubbän. Auch wird der samaritanische Bezirk Apherima (Äcpulye/xa),
der 145 vor Chr. zu Jonathans Gebiet geschlagen wurde 1 Mk 11 34; JAq XIII 4 9, nach
diesem Orte seinen Namen erhalten haben. G
Ephraiter, I7 efrätl, bezeichnet Ei 12 5 einen Genossen des Stmes Ephraim, mit-
hin dasselbe, was £ 1 Kg 1126 durch „Ephrater", 1 Sm li durch „von Ephrat" ge-
geben hat. Dagegen bedeutet Ephrater Rt 1 2 ; 1 Sm 17 12 einen aus der Land-
schaft *Ephrath. G
Ephrath Ge 48 7 P ; 1 Chr 2 19, sonst Ephrätha, ist 1 Chr 2 19. 50 ; 4 4 Wb Kalebs,
das er nach d Tode der Asuba heirathet und mit dem er den Hur, Vr Bethlehems,
erzeugt. Aus d genealogischen Spr in d ethnographische übersetzt heisst dies: die
Landschaft E. wird von d Stme Kaleb und zwar durch d Geschl Hur besetzt, das
sich die St Kirjath Jearim, Bethlehem und Beth Geder aneignet 1 Chr 2 50 f. Da E.
als d Grrossmr dieser drei Orte erscheint und Rt 4 11 mit Bethlehem , hingegen
Psl326 mit d „Gefilde von Jaar", d. i. Kirjath Jearim, parallel steht, so muss E.
dem Sinne nach über einen Ortsnamen hinausgehen, also Landschaftsname sein, dessen
Grenzen durch d oben genannten 3 St etwa bezeichnet werden. Zu diesen nach-
exilischen Angaben kommt die v 0 r exilische Grundlage in Ge 35 16. 19, nach der E.
unweit s von Bethel, wohl n von Jerusalem 21, jedenfalls im Gebiet Benjamins (vgl.
Rahel's Grab und 1 Sm 10 2; Jr31i5) gelegen hat. Die Worte „das ist Bethlehem-
Gre35l9; 487 sind Zusatz eines späteren Redactors, der viell. mit einer irrthümlichen
Tradition über *Rahel's Grab zusammenhängt, Der Ausdruck „Bethlehem Ephrata"
Mi5i ist nach (5 verkürzt aus „Bethlehem Beth Ephrätha-: von diesen zwei Orts-
bezeichnungen ist „Beth Ephrätha" die urspr, die durch ..Bethlehem" erklärt wer-
den soll. G
Ephrem, St unweit der 'Wüste, wohin sich Jesus nach d Auferweckung des
Lazarus zurückzieht Jh 11 54 ^Eygaip) , entspricht wahrsch dem On 94 genannten
Efrem. 5 rM ö von Bethel (vgl. JBj IV 9 9). Man vgl. das grosse Df et-faijibe 8 km
n von betin, dessen Cisternen und Felsengräber offenbar eine alte Ortslage bezeichnen.
Vgl. Ephron und Ophra. G
Ephron, Vi -ef'rön, 1) von Abia zugleich mit Bethel und Jesana eroberte St
des X-Reichs 2 Chr 13 19. Unter Hinweis auf Kr 'efrajin halten viele E. für identisch
mit *Ophra und *Ephrem; der verschiedene Anlaut kann unter aram. Einfluss aus-
geglichen sein. Nach On 94 lag Ephrem 5rM ö von Bethel, viell. et-taijibe. — 2) St
des ()- Jordanlandes, nach 1 Mk 5 43—52 zw. *Karnain und Bethsean, sehr fest und an
einem l'asswege gelegen, Residenz des Lysias 2 Mk 12 27 f., von Judas Mk 164 vor Chr.
auf seinem Zuge in d O-Jordanland erobert. Grätz II 2, 453 ff. vgl. r^Qovq, r^pQovv
des Polybius (V7012). Mit d Passweg vgl. sich der Engpass el-buweb an d Strasse
von ilrrät nach irbid (Schumacher in ZDPV XX 173). Anders Buhl, O-Jordanland 18.
Ephron — Eidbeben. Iß3
— 3) Bg- an d Grenze Juda's gegen Benjamin Jo 15 9, zw. d Wassern von *Xeph-
thoah und Baala (Kirjatli Jearim), etwa die Höhen zw. bei iksä, bkldu und Tparjet
el-'ineb (doch vgl. Kirjatli Jearim). G
Ephron, Sn Zohars, nach Ge23s — n: 25 9 u. a. ein Hethiter zu *Hebron, von
welchem Abraham ein Grundstück zum Erbbegräbnis* kaufte. K
Epicurer, Anhänger des Epicur, werden Ap 17 18 als Vertreter der griech. Welt-
weisheit netten Stoikern aufgeführt, mit welchen ihre Lehre, wonach das Wesen der
Glückseligkeit in dauernder, durch Tugend und Mässigung erwerbbarer Lustempfin-
dung besteht, wenigstens dies gemein hatte, dass sie dem damaligen Durchschnitts-
bewusstsein angehörte. H
Epiphi, Name des 11. äg. Monats, der mit d 25. Juni des julianischen Ka-
lenders begann 3 Mk (i 38. 40. G
Erastus 1) Rra 16 23 Verwalter der Stadtkasse in Korinth und Freund des
Paulus. — 2) Reisegenosse des Paulus und des Timotheus, Ap 11) 22 in Ephesus und
Macedonien, 2 Tm 4 20 in Korinth. Die Tradition macht ihn zum Bischof von Philippi
und Märtyrer. H
Erben, Erbrecht. Von einem Erbrecht im modernen Sinne ist im AT keine
Hede. Der Vater hat unbedingtes Verfügungsrecht über d Besitz, vgl. 1 Kg 1 und
shvwä el-betö. den Seinen seinen letzten Willen kund thun 2 Sm 17 23 etc. In d Eegel
bestimmte dieser wegen d Erhaltung des Familienbesitzes (s. Eigenthum) den erst-
gebornen Sn der rechtmässigen Fr zum Erben Ge 24 3G; 25 5; so noch Lc 15 31. Di ich
zeigt das Gesetz Dt 21 15 — 17, dass väterliche Willkür diese Schranke oft durchbrach.
Die Kinder der Kebswber fand der Vr gew. mit Geschenken ab Ge 25 6 vgl. Lc 15 12.
sonst hinderte ihn nichts, sie sammt ihren Mrn aus dem Hause zu werfen Ge 21 10.
was manchmal die legitimen Erben noch nachträglich besorgten Rillif. Auch Tr
wurden in d Regel, wenn der Vr ihnen nichts Schlimmeres zumuthete (s. Eltern, Un-
zucht), einem Manne als Ehewber verkauft Ge 31 14 f., obwohl sie bisweilen noch Ge-
schenke bekamen Ge 29 24. 29; Jo 15 18 f. (s. Ehe). Doch gaben bessere Vr auch den Trn
Erbtheile Hi 42 15. Ja in Ermangelung männlicher Erben verheiratheten sie sie wohl
mit einem Sklaven, um durch diesen einen männlichen Gutserben zu erzielen 1 Chr 2 34 f.
Daran knüpft das Tr-Erbrecht desP an Xu 27 s ; 36 6 ff., das die Einzelgüter erhalten wissen
will, sich aber in lauter fictiven Verhältnissen bewegt. Aehnliches bezweckte die Levirats-
ehe, s.Ehe. Im Buche Rt trifft das Erbrecht mit d Erfüllung der Verwandtenpflicht zu-
sammen Rt2 20; 3 9 ff. : 4 1 ff. vgl. Lösen, Löser. — Das Agnatenerbrecht des P Nu
27 9 — 11 will ebenfalls möglichst den Familienbesitz erhalten. Den gleichen Gesichts-
punkt verfolgt das Vorkaufsrecht (s. Freundrecht) des nächsten Anverwandten (död)
Jr32 7 vgl. Jobeljahr. Zur christlichen Zeit finden wir schriftliche Testamente Ga .'! i:>:
He '.) 17: JAq XIII Hi 1 etc. — Für das spätere Judenthum vgl. M. Bloch, das mosaisch-
taluuulische Erbrecht. Leipzig 1890. Si
Erdbeben sind nicht nur in Palästina, sondern in Syrien überhaupt ziemlich
zahlreich gewesen. Soweit sie in d Frenzen menschlicher Geschichte fallen, haben
wir nicht an vulkanische Eruptionen zu denken. Ehre Spuren fehlen freilich nicht.
Die Harra's, d. h. heisse, verbrannte, mit schwarzen Lavasteinen bedeckte Landstriche.
treten im S und N des O-Jordanlandes auf. auch im W-Jordanlande findet sich hier
und da eruptives Gestein (s. Gebirge); aber die Krater sind längsl ausgebrannt, die
vulkanische Kraft scheint erloschen zu sein. Alle E. in Palästina, von denen wir
durch Ueberlieferung wissen, sind E. tektonischer Art, d. h. sie hängen mit Bewe-
gungen von Schollen der Erdkruste an Erdspalten zus.. oder der Obernächenbodon ist
11*
i.
164 Erdboden— Ernte.
in Folge unterirdischer Aushöhlungen oder Auslaugung von Gyps-, Kochsalz- und
Kalklagern eingestürzt. Fälle der letzeren Art sind nur von lokaler, mehr unterge-
ordneter Bedeutung. Fälle der ersteren Art hingegen kommen für d ganze syrische
Land in Betracht, das durch die gewaltigen in s-n oder ssw-nnö Richtung streichen-
den Spalten und Einbrüche (* Jordanthal) seine gegenwärtige Oberflächengestalt er-
halten hat. Ein solches E., freilich von bes. Furchtbarkeit, führte den Untergang
der St *Sodom und Gomorrha im S des Todten Meeres in vorgeschichtlicher Zeit
herbei. Andere E. werden im AT zur Zeit Saul's 1 Sm 14 15 und unter d Kg Usia
von Juda Am li (Sa 14 s) erwähnt, im NT beim Tode Jesu Mt 27 51. JAq XV 52;
Bj 119 3 erzählt von einem grossen E., das 31 vor Chr. in Judäa grossen Schaden
anrichtete. Propheten und Dichter des AT haben die Schrecken eines Erdbebens häufig
geschildert, bes. um den gewaltigen Eindruck der Erscheinung Gottes zum Gericht
zu erhöhen, vgl. Mil3t.; Jsl3l3; Ez 38 19 ff. ; Js 24 19 f . ; Psl88. 16: 1144. 6 f. Vgl.
0. Ankel, Landesnatur des W-Jordanlandes 1887. M. Blanckenhorn. Structurlinien
Syriens und des Rothen Meeres. Diener, Libanon 258 ff. G
Erdboden Palästina^, s. Gebirge.
Erde, Erdreich, s. Welt, Weltvorstellung.
Erech , nach Ge 10 io eine der 4 St Nimrod's in Babylonien; es ist das kl-
schriftl. Uruk (auch Arku), griech. 'Ooyöij, heute die Ruinen Warka so von Babylon
auf d linken Euphratseite. Vgl. Delitzsch 221 ff. Alte bab. St von hervorragender
Bedeutung, Sitz des Istar-Kults. Schauplatz des Gilgames (*Nimrod)-Epos. — Ar-
kewäje Es 4 9 nach gew. Ansicht Gentilicium von Erech, nach Jensen Theol. Lit.Ztg.
1895, Sp. 509 ein Amtstitel (äg/oi). Z
Erfüllung der Zeit ein aus Ga 4 4 auch Mc 1 15 aufgenommener Ausdruck,
dessen Voraussetzung ein göttlicher Geschichtsplan ist, welcher „vorausgeordnete Zeit-
läufe festsetzte" Ap 17 26, zumal solche, welche bis zur Erscheinung des Messias ab-
laufen mussten. Solches Zeitmass, als ein Hohlmass gedacht, welches voll werden
sollte, ergiebt die Vorstellung des nh'jQio^u, nltiQovad-ai. Anlass boten bes. die 70 Jahre
Jr 25 n. 12: 29 io; Sa 1 12: 7 5: Es 1 l : 2 Chr 36 21 und das darauf gegründete Jahr-
wochensystem Da 9 24 — 27. H
Erker setzt £ für Ulm Ez 40 9 f. (Wandpfeiler) und für zdwijjötV^ 144 12 (Eck-
säulen 1: vgl. Säule. Si
Erlassjahr bei £ für d'rör Lv25io, (frnat has)-semittä Dt 15 1. 9: 31 10 (vgl.
Freijahr). Das Verbum sämat loslassen wird urspr vom brach lassen des Ackers ge-
braucht Ex 23 11 (s. Ackerbau, Feierjahr. Sabbatjahr). Dt 15 1 ff. ist aber daraus ein
Ruhenlassen der Schuldforderungen an israelitische Mitbürger während d 7. Jahres
und 12 ff. eine Freilassung hebräischer Sklaven im 7ten Dienstjahre geworden (vgl.
Freijahr, Sklaven). In P1 kehrt die agrarische Beziehung des Erlassjahres wieder.
Lv 25 10 versteht unter d'rör die Freilassung, d. h. den Rückfall, verkaufter oder schul-
denhalber in andere Hände übergegangener Grundstücke an d urspr Besitzer (s. Hei-
lige Zeiten). Si
Erlöser, s. Löser.
Ernte. In Folge d engen Verknüpfung des Cultus mit d Landwirthschaft, wie
sie auf d Boden Kanaans betrieben wurde, waren mit d E. die drei grossen nationalen
*Feste verbunden. In Betreff d Getreideernte vgl. *Acker (Ackerbau). Die grösste
Rolle spielte die Weinlese (s. Wein): an sie schloss sich auch die Olivenernte und
das Keltern des *Oels an. Daneben spielte das Einsammeln der Hülsenfrüchte, sowie
die Lese vmi allerhand *Obst augenscheinlich eine ganz untergeordnete Rolle. Dass
Erscheinungen Gottes. 165
die Stimmung der Leute in d E. eine fröhliche war, versteht sich von selbst (Js 9 3} ;
natürlich vergass der Bauer die Armen und die Priester nicht, wenn er seine Vorräthe
einheimste (s. Hebe. Zehnten), wie er ebenso Gott den schuldigen Dank in Gestalt
der *Erstlinge Ex 34 22 gern entgegenbrachte. Die Freude half dem Landmann auch
aber d Anstrengung hinweg, die ihn die E. kostete: er durfte in dieser Zeit nicht
faul sein noch sich zu viel Schlaf gönnen Pr 105. Häutig übernachteten die Leute
auf tl Feldern oder Tennen, wie dies so anschaulich Pt 3 geschildert ist. Als ideal
stellt der Prophet eine Zeit hin. da das Schneiden sich unmittelbar an d Säen an-
schliesst und so lange dauert, bis die Weinlese eintritt, worauf dann wiederum sofort
das Pflügen folgt Am 9 13. — Im Buche Rt 2 ist weitläufig von d Aehrenlesen
die Rede, wie es arme Wber (und Kinder) betrieben und noch heute (vgl. ZDPV
IVTü: XX 98 f.) betreiben. Im Gesetz war verboten, alles genau aufzusammeln
Dt 24 19 f.: Lv 19 9 f.; dass man die „Ecke- beim Ernten stehen lie>>. stimmt mit d
Gebräuchen sehr vieler Völker überein. Auch die Nachlese von Oliven (Js 17 6) und
Trauben kam den Fremden. Waisen und Witwen zu. Von d Nachlese im Weinbge
ist sehr oft die Rede. z. B. Ob 5. So
Erscheinen, Erscheinung im XT gebrauchte für griech. Ausdrücke' (nagovola
und htupäviia, s7ii<pah>so9cu und <puve()ovG$ai), welche die von Jesus seinen Jüngern ver-
heissene „Zukunft" (so£, jetzt gew. ..Wiederkunft- 1 bezeichnen. Fast alle Schriften des
NT stellen eine solche, und zwar schon für d nächste Zeit, in Aussicht als eine Er-
scheinung in göttlicher Herrlichkeit, durch welche reichlich aufgewogen werden soll,
was das irdische Auftreten Jesu von messianischen Idealen unerfüllt gelassen hatte. H
Erscheinungen Gottes begegnen uns im AT in dreierlei (Testalt : in Berichten
über wirkliche Geschehnisse, in prophetischen Visionen und als blosse Einkleidung
dichterischer Schilderungen. In d geschichtlichen Berichten über E. G. ist wenigstens für
d älteste Zeit immer, sei es ausdrücklich (Ge 3 8 ff. ; 18 1 ff. ; 32 21 ff.) oder stillschweigend
(Ge 12 7 : 26 2. 24 ; sogar bei P 17 1. 22; 35 9.13) ein Erscheinen in Menschengestalt voraus-
gesetzt. Dasselbe gilt von einem Theil der Stellen, die eine E. G. in Gestalt des
„Engels JahweV oder „Engel Gottes- (s. Engel) berichten, sowie von d E. G. im
Traume Gel5i2; 20 3 ff. ; 28 13 ff. ; 31 24. Die E. G. in d Genesis dienen übrigens
mehrfach, um die Entstehung altberühmter Kultstätten zu erklären; so Sichems 12?;
Beersebas 2624; Bethels 2Si3tf. ; Pniels 32 25 ff.
Die zunehmende Vergeistigung des Gottesbegriffs brachte es mit sich, dass man
bei d Erwähnung von E. G. in d nachpatriarchalischen Zeit entweder jede Andeutung
der Art und Weise unterliess (Ex 4 24; 1212.23; Xu 23 4. in. 1 Sm32l; 2 S111Ö24. bei
Traumerscheinungen 1 Kg 3 5; 9 2) oder dass man sich mit d Hinweis auf d äussere
Hülle der E. G. begnügte (so bei d E. G. in der [namentlich Nachts] einen feurigen
Schein ausstrahlenden Wolke am Sinai und während d Wüstenzugs Ex 13 21 ff. :
199 — 21; 339; Xu 1125: in dieselbe Kategorie gehören noch Ge 15 17 tv. : 1 Kg 19 llff.,
auch Hi 38 1 ff. und Js4ö) oder endlich dass man die vorübergehende Erscheinungs-
form von d eigentlichen, schlechthin unnahbaren Wesen Gottes unterschied (s. u.).
Eine Ausnahme machen nur die Stellen, die von einem persönlichen Verkehr Gottes
mit Moses (aber nur mit ihm) berichten iExITg; 33ii; 3429ff.; Xu 128: Dt34io)
und Ex249ff., wo sich Gott nach d feierlichen Bundesschluss den Vertretern des
Volkes zeigt. Immerhin dürfte selbst in diesen Stellen kraft des Grundsatzes Ex 3320
nur an eine irgendwie vermittelte E. G. im Ggens zu seiner volley anverhüllten
Majestät) zu denken sein. Solche Vermittelungen sind theils der ..*Engel JahweV-.
sofern er nicht als blosser Gesandter Gottes hier ausser Betracht fällt, theils die
166 Erstgeburt— Erz.
„Herrlichkeit Grottes" (d. h. seine Offenbarnngserseheinung als eine th eil weise
Darstellnng seines Wesens) ; auch die „Herrlichkeit Gottes- erscheint meist in d feurigen
Wolke : Ex 1(5 10 : 24 12 ff. ; 4034 f. ; Lv 9 23 : Nu 14 10 ; 16 19; 17 7; 20 6 : 1 Kg 8 u (vgl. 27 !)
Bei d Propheten finden sich E. G. als Gegenstand von Visionen im engeren
Sinn 1 Kg 22 19 ff. ; Am It. Ol. in breiterer Ausmalung, die indes über d Person
Gottes auch nur Andeutungen giebt Js 6 l ff. : Ez 1 4 ff. (3 12 f. ; 8 4 ff. ; 10 1 ff. : 43 2 ff.) ;
nur Da 7 9 ff. geht weiter als Js und Ez. Dagegen gehören die zahlreichen Stellen
der Propheten über E. G. zum Strafen oder Retten, sei es im Gewittersturm (Js 30 27 ff.;
Mi l3ff. : X;i 13 ff. u. a.) oder als Kriegsheld (Na 2 4 f.; Hb 3 8 ff. ; Js 66 15 u. a.) in d
Bereich der blossen dichterischen Einkleidung und haben anderwärts (Ei 5 i f. : Ps
18 8 ff. : 68 8 f. etc.) zahlreiche Parallelen, mag nun als Ausgangspunkt der E. GL der
Himmel (Ps 18 10 u. a.) oder der Sinai (Dt 33 2: ihn meint auch Bi 5 4 f . ; Hb 3 3)
genannt sein. K
Erstgeburt, s. Erbrecht, Kinder, Ehe. Si
Erstgeburten. Wie man vor jedem Genuss den Göttern einen Abhub (vgl.
Speisopfer) , einen auserlesenen Fett- und Fleischantheil (s. Opfer, Dankopfer) , eine
Spende (s. Trankopfer) darzubringen sich gedrungen fühlte, so war es natürlich, dass
man auch vom Ertrage der Felder is. Erstlinge) und der Herde als Zeichen des Dankes
ihnen eine auserlesene Gabe gewissermassen zurückerstattete. Der Drang des Opfer-
triebes führte hier oft zu reichlichen Gaben, durch die man dann bes. auch die Gunst
des spendenden Gottes für d Folgezeit zu gewinnen suchte Mi (5 6 f. Eine feste Pegel
dafür galt es in alter Zeit nicht. Erst allmählich bildete sich darüber eine bestimmte
Gesetz^cliiuiu' aus. Alle Erstgeburt von Mensch und Thier (hol pceter raljem) Xu 3 13;
8 17 galt im P als Jahwe vertallen. Opferbare Thiere waren am Heiligthum darzu-
bringen Lv 27 26 und die nicht geopferten Theile nach Dt 12 17 f. ; 15 19 dort zu ver-
zehren: andere Thiere waren entweder zu tödten oder durch Opferthiere einzulösen
Ex 34 2o : Xu 18 15, menschliche Erstgeburt durch Opfer zu lösen Ex 13 13; Lc 2 22 f.
Dem Priester verfielen davon gewisse Antheile Dt 18 3. — Xeben diesen privaten Erst-
geburtsopfern ging im P die Lösung der Gesammterstgeburt Israels durch die Leviten
her Xu 3 n — 13. 40 f. ; 8 16. Si
Ersticktes, s. Blut.
Erstlinge. Der natürliche Opfertrieb führte dazu, insbes. für d Gaben der
Ernte zu danken. Den ersten Ertrag derselben pflegte man dem Spender zu weihen.
Die Gaben waren in alter Zeit durchaus freiwillige und die Art ihrer Darbringung
sehr verschieden. Aus 2 Kg 4 42 sehen wir . dass Erstlingsbrote und Gerstenschrot
auch dem Propheten als Geschenk gebracht wurden. Das Bundesbuch verlangt nur
von grossen Ernten Abgaben Ex 22 28. das Vorzüglichste der Erstlinge des Ackers
23 19. Das Dt bestimmt, dass diese Abgaben in einem Korbe zum Tempel von Jeru-
salem gebracht werden sollen Dt 26 2, der Priester soll diesen am Altar niedersetzen 4,
dabei soll der Opfernde ein bestimmtes rituelles Gebet sprechen 5 — 10. Das Xieder-
gelegte soll dem Priester als Einkommen zufallen 18 4. Audi die erste Schur der
Schafe ist nach 4 hierbei zu deponiren. Der P steigert die Abgaben: von Getreide.
Oel, Mosl ist das Vorzüglichste abzuliefern Xu IS 12. ausserdem aber die Erstlings-
früchte (bikkürim) von Allem 13. vgl. Ez4430. Diese zwiefache Forderung wird Xe
1036. 38 durchgeführt. Vgl. Erstgeburten, Hebe. Si
Erz, gew. Kupfer genannt, war den Hebräern von Alters her wohl bekannt.
Bes. aber bezeichnet man mit £j nehöset gewisse Legirungen (Hi282; Ez22i8ff.), bei
denen Kupfer neben Zinn. Zink oder Blei (oder auch Silber) den Hauptbestandteil
Erzengel — Esau. \Q~
bildete, was wir heute Bronce nennen. Kupferminen gab es auf d Sinai. Nach Ez
27 13 wurde ..Erz- von d Fremde her auf d Markt gebracht und zwar aus d Pontus-
ländern; es war etwa- Kostbares, wie es denn in d Aufzählung der schmelzbaren
Metalle seinen Platz zw. Silber und Eisen hat Nu 31 22. Eherne Greräthe der ver-
schiedensten Art werden sehr häutig angeführt: Waffen, Helme. Panzer, Speere, sn-
dann allerlei Hausgeräthe wie Töpfe und Pfannen (s. Gefässe) wurden aus Kupfer
verfertigt. Namentlich auch zur Verzierung von Gemächern wurde dieses Metall an-
gewendet. Thüren damit beschlagen : im Moses-Segen Dt 33 25 wird von Asser gesagt:
Aus Eisen und Erz seien deine Thürverschlüsse (£ ..Schuhe';). In Ex 25 ff. bei d Beschrei-
bung der Stiftshütte ist öfter von ehernen Nägeln, Töpfen, Pfannen, Ketten, Gittern
die Bede: bei d Üex hreibung der Erbauung des Tempels bes. auch von ehernen (d. h.
mit Metall überzogenen) Altären. _Gestühleir\ Säulenfüssen. Bei d ehernen Meer
id. ii. Wasserbecken), das von zwölf ehernen Stieren getragen wurde 1 Kg 7 23 ff. und
Aehnlichem haben wir sicher an Bronceguss zu denken, der also den Israeliten be-
kannt gewesen sein muss. Audi Götterbilder (s. Bild • wurden vielfach aus Bronce
verfertigt. So
Erzengel (aus d griech. archängelos, Oberengel), s. Engel. K
Erzkämmerer, Ii rab säris, d. i. Eunuchenoberster; jedenfalls zunächst hebr.
Bildung aus rab und säris, wenn auch hebr. säris „Eunuch" urspr wahrseh bab. Lehn-
wort ist, s. ZDMG 53, 116 Anm. 2. Z
Erzsehenk steht bei £ 2 Kg 18 19 ff. ; Js 36 4 ff. für § rabsake. Dieses Wort
ist 2 Kg 18 17 : Js 36 2 beibehalten : vgl. *Kabsake. G
Erzväter. So übersetzt £ das griech. 7iuiQiÜQyrtq Ap 2 29, wo David, und 7 8 f..
wo die 12 Sne Jakobs gemeint sind. Der gew. Sprachgebrauch versteht unter E.'n
vor allem Abraham. Isaak und Jakob. Sie galten bereits dem alten Israel als die
Pfleger des Jahweglaubens und die Empfänger der Verheissungen, auf denen die nach-
malige Bevorzugung und Erwählung Israels beruht. Daher offenbart sich Jahwe dem
Muses als ..der Gott Abrahams. Isaak's und Jakob's" (Ex3e. i3ff.: 4-5; 63: vgl. 1 Kg
18 36 ; 1 Chr 29 18. im NT Ap 3 13 ; 7 32) ; diesen dreien wurden die Verheissungen Gottes
(s. Bund) zu theil(Ex33i; Dtl8; 29 13). Die Erinnerung an sie vermag daher den
Zorn (iettes umzustimmen 1 Ex 2 24 : 152 13 ; Lv 26 12 ; Dt 9 21 : 2 Kg 13 23). Darnach wird
auch in zahlreichen anderen Stellen, wo einfach von d Verheissungen u. s. w. an ,die
Väter" die Eede ist (Ex 13 5 ; Xu 11 12; Dt 1 11. 21 : 4 1 : 7 13 ; Jo 18 3 u. ö. : Em 15 8), an
jene 3 E. zu denken sein. Dagegen bezieht sich Jo242 der Ausdruck ..euere Väter"
auf d Vorfahren Abrahams, Dt Ml'l> auf d gesannnte Familie Jakobs. Jo24<>: lSml2 6
etc., lRrlOl auf d aus Aegypten Weggeführten, an zahlreichen anderen Stellen
endlich (und so noch Lc 1 55; Ap 530 ; 22 14 : Em 9 5 etc.) auf d Vorfahren der Israeliten
überhaupt, Wieder an anderen Stellen wird statt der 3 E. nur ^Abraham als der
Urheber der Bevorzugung Israels, des ..Samens A.'s", genannt: wie er (Em4i etc.)
führt jedoch gelegentlich auch Isaak oder Jakob den Ehrennamen „unser Vater" (Em
9 10; .Ih4i2).
Der Au»pruch Jesu MtSn. wonach viele im Himmelreich mit den 3 E.'n zu
Tische sitzen weiden, knüpft an eine damals verbreitete jüdische Messiashoffnung an.
Ganz eigentümlich ist dagegen Jesu Begründung des Dhsterblichkeitsglaubens aus
d Bezeichnung Gottes als des Gottes der 3 E. Mt 22 32 f.; Mc 12 26 f. (vgl. He 1 1 16). K
Ksau, l) 'esäw: d. i. rauh, struppig (was Ge2525 auf d rauhe Haut gedeutet
wink. Sn Isaaks und Eebekka's. der ältere Zwillingsbr Jakobs, Stmvr der Edomiter,
daher auch mehrfach *Edom genannt. Die Erzählungen über ihn bezwecken theils,
168 Esbaal— Esel.
die Eigenart des allezeit kriegerischen und rauflustigen Volkes der Edomiter und das
Verhältniss der Israeliten zu ihnen zu malen (Ge 25 27 : 32 4 : 33 l ff.), theils wollen sie die
Thatsaehe erklären, dass Jakob, obschon der jüngere (d. h. später zur Sesshaftigkeit
und politischen Bedeutung gelangte), doch Erbe der göttlichen Yerheissungen wurde (Ge
25 29 ff. ; vgl. He 12 16) und sogar den älteren Br unterwarf (Ge 25 22 ff. ; 27 28 ff. und
39 ff. ; vgl. Em 9 io ff.). Alle diese Berichte gehören den Quellen J und E an. ebenso
wohl auch der Grundstock von Ge 36. wo in Form eines Stmbaums über d Heirathen
E.'s id. h. die Vermischung seines Stmes mit Kanaanitern und Ismaelitern) und die
von ihm abstammenden Geschl berichtet wird. Nach der Quelle P dagegen sind die
Missheirathen E.'s (Ge26 34f. , avo z. Th. andere Namen als 36 2 f.) Anlass zur "Weg-
sendung (nicht Flucht i Jakobs: 27«: 2S l ff. Dem entspricht, dass nach P (3529) E.
mich beim Tode Isaaks im Elternhause weilt und nur aus Baummangel Jakob den
Platz räumt (36 6ff.). — Als Volksname erscheint E. in dichterisch gefärbter Bede
Jr 49 8 — lü ; Ob 6—9 : 18—21 : Ml 1 2 f. Dt 2 4 ff. : 1 11k 5 3. 65 steht dafür .. die Sne E.'s. - K
Esbaal, Sn Sauls, s. Isboseth. K
Escol, Thal E.. d. i. Traubenthal. Dieser offenbar vorisraelitische Xame des
n von Hebron gelegenen Thaies wird Xu 13 23 f. durch d von d Kundschaftern dort
abgeschnittene Traube erklärt Xu 32 o JE; Dt 1 24, hingegen Ge 14 13. 21 von einem
*Amoriter, Br Mamre's und Aner's, der Bundesherrn Abrahams, verstanden, was eben-
falls für d vorisraelitischen Ursprung des Namens zeugt. Xoch Hieronymus Epit. Paulae
kennt den Ortsnamen am Wege zw. Bethzur und Hebron; er ist in bet iskahel er-
halten, Thal und Df nw von Hebron, offenbar alte Ortslage mit Felsengräbern, meist
bet Mhel genannt (s. Abb. 82). Vgl. Ebers-Guthe II 456, Anm. 36. G
Esdrelom, Esdrelon, Ebene Jt 1 8 ; (5 3 10 : 46; 7 3 ist die Ebene *Jesreel, die
Grosse *Ebene. G
Esean, Ii es'än, St auf d Gbge Juda's, Jol5ö2 neben Duma (= dorne) genannt.
Da (S dafür Zouä setzt, hat man das heutige es-slmjä ö von dorne vgl., grosse Buine
und offenbar alte < »rtslage. G
Esel. Der zahme E.. £> h">nör. der weibliche ätön, (bis Füllen cajir: Asinus vul-
garis Brehm III 28 ff., im Orient von d wilden E. (s. Abb. 205 unter Wild) nur wenig ver-
schieden, war in Palästina und ist bei d Bauer noch heute das gew.-ste Beitthier, ohne
welches er keine, auch kurze Beise unternimmt vgl. Ex420; Xu 22 21. Wegen des
sanften Ganges waren namentlich Eselinnen beliebt, die oft allein genannt werden,
z. B. Ge 12 16. Was das Beiten betrifft, so vgl. Sattel: ein Junge, der hintendrein
lief, pflegte den E. zu treiben 2 Kg 4 21. Auch Wber Bi 1 14; 2 Kg 4 24 ritten auf
E. Bis in d kgliche Zeit war der E.. bes. auch der junge E. , das Beitthier selbst
hervorragender Personen Ri KU: 12 14: 2 Sm 19 26 (Mephiboseth). Als ausgezeichnete
Thiere werden schon Bi 5 10 weisse Eselinnen genannt; noch heute werden solche
theuer bezahlt. Der E. war ausserdem das gew.-ste Arbeitsthier, bes. zum Tragen
kleinerer Lasten 1 Sm 25 18: Xe 13 15. Auch wurde der E., der ja im Orient ein viel
stärkeres Thier i>t. als in unserem rauheren Klima, an d Pflug gespannt; so ist Js
30 24 von Eselsfällen die Rede; jedoch war aus Schommgsrücksichten verboten. Ochs
und F. zus. an einen Pflug zu spannen Dt 22 m. Feberhaupt wird der E., der unter
so bewandten Umständen fast in keinem Haushalt eines Bauers fehlte — daher im
Gesetz Ex 13 13: 2n 17 : 23 4 wiederholt von ihm die Bede ist — meist mit d Ochsen
zus.-genannt Js 32 20, so noch Lc 14 5. E. -Herden gehörten zum Besitz eines reichen
Mannes lli 1 3. Ueber d zum Krongut gehörigen F. war ein bes. Aufseher bestellt
1 Chr2730. Von zahlreichen erbeuteten E.-Herden ist auch Xu 31 34 f. die Bede, wie
Esra. 169
auch die Exulanten nach Ne?69; Es 2 67 eine stattliche Zahl von E. zurückbrachten.
Das Fleisch des E. wurde von d Israeliten nicht gegessen: daher die 2 Kg 6 25
erzählte Geschichte, wie theuer ein Eselskopf bei d Belagerung Samariens zu stehen
kam. ausserordentlich klingt. -- Der E., der im Orient gut gepflegt wird und dessen
Preis beinahe dem eines Pferdes gleich kommt, ist namentlich für Reisen im (ibge
seiner Ausdauer und seines sicheren Trittes wegen unentbehrlich. Doch ist er oft
störrig und auch durch Schläge nicht aus seiner behaglichen Ruhe zu erwecken. Auf
dieses Phlegma weist die Vergleichung [saschars im Segen Jakobs Ge 49 u hin. —
Wenn der E., bez. das arbeitsfähige Eselsfüllen (vgl. Ge49n), Sa 9 9 als das Reit-
thier des Messias genannt wird, so soll damit im Ggens zu d Kriegsfürsten, deren
Reitthier das Pferd ist. der Charakter des Friedensfürsten hervorgehoben werden:
vgl. Mc 11 2 ff. So
Esra, der Sn Seraja's aus priesterlichem Geschl, Führer von ca 1500 Exulanten
Es S l ff. aus Babylonien nach Jerusalem und Haupturheber der auf P gegründeten
Neuordnung der Dinge in Jerusalem seit 444 vor Chr. Im 7. Jahr des Artaxerxes
Longimanus1) Es 7 8 (=458 vor Chr.) sammelt E. die Mitziehenden am Wasser *Ahava,
bewegt nachträglich noch eine Anzahl Leviten und Tempelsklaven zum Mitziehen (Es
8 15 ff.) und tritt nach Abhaltung eines Fastens ohne militärisches Geleite, aber unter
kluger Fürsorge für d mitgenommenen Gelder und Gelasse 8 21 ff. am 12. Tag des
1. Monats den Zug nach Jerusalem an. Hier erzwingt er durch energisches Eingreifen
die Vertreibung der ausländischen (urspr heidnischen) Wber (Es 9 und 10) ; aber erst
nach d Ankunft Nehemia's publicirt er (444 vor Chr.: vgl. XeSiff.) das aus Baby-
lonien mitgebrachte Gesetzbuch, das nach allen Spuren wesentlich identisch war mit
d sogen. PC. Nach Xel2 36 führte E. einen der beiden Dankchöre bei d Mauerweihe:
doch ist dieser Vers ohne Zweifel eine Zuthat des Chronisten.
Dass E. an d Redaktion und Einführung des priesterlichen Gesetzes einen we-
sentlichen Antheil gehabt hat. wird Es 7 12. 21 urkundlich bezeugt, indem er dort kurz-
weg als ..Schreiber- bezeichnet wird (nur diese Bedeutung hat das aram. säfar. ob-
schon es bereits der Chronist Es 7 6. 10 f. als ..Schriftgelehrter" Ii §ößr fasst). Eine spä-
tere Zeit schrieb ihm noch eine weit grössere Bedeutung zu. Ihr gilt er als Sammler
und Redactor des ganzen alttestamentl. Kamins und vor allem als Begründer des
Gesetzesstudiums und aller auf d Erhaltung und Fortpflanzung des heiligen Textes
gerichteten Bestrebungen. Schon der Chronist (als Redactor des Buches *Esra). nennt
ihn einen „geschickten Schriftgelehrten im Gesetz Moses- Es 7 6. 10 f. und nach d
jetzigen Form des Begleitschreibens des Artaxerxes Es 7 11 ff. . deren durchgängige
Echtheit allerdings umstritten ist, hatte der Grosskg selbst E. mit d strengen Durch-
a) Diese Ansetzung ist allerdings stark angezweifelt worden. 1890 versuchte A.
van Hoonacker in .Nehemie et Esdras, Nouvelle hypothese sur la Chronologie de la re-
stauration" den Nachweis, dass zwar Nehemia im 20. Jahre Artaxerxes I. dagegen Esra
erst im 7. Jahre Artaxerxes II, also 397 nach Jerusalem gekommen sei. Wurde auch diese
Eypothese auf Grund der Widerlegung Kuenen's (Kuenen-Budde 212 fF.) trotz, wiederholter
Verteidigung von Seiten Hoonackers (s. die Literatur in Guthe, GV1 252; seitdem vgl.
nochWinckler AoFII2 und Cheyne in Bibl. World, Oct, 1899) fast allgemein abgelehnt,
so fand dagegen Kosters ( seit ls'.i 1 1 vielfach Zustimmung zu d Hypothese, dass Esra erst wäh-
rend d •_'. Anwesenheit Nehemia's in Jerusalem (um 438) eingetroffen, das Gesetzbuch E.'s
also erst um 430 publiciri worden sei. Vgl. jedoch gegen Eosters namentlich EdMeyer,
Die Entstehung des Judenthums L896, 199 ff.
170 Esra— Essener.
führung des priesterl. Gesetzes beauftragt und mit beträchtlichen Vollmachten aus-
gestattet. Um so auffälliger ist, dass E. in d Denkschrift *Nehemias ganz zurücktritt. K
Esra , hebr. Buch des . urspr Fortsetzung und Bestandtheil der *Chronik und
von derselben Hand, "wie diese, im 3. Jhdt vor Chr. redigirt, wurde auch nach d
Trennung von d Chr (so JcA 1 8 und noch im Talmud) zus. mit Ne als Ein Buch
gezählt. Doch kennt schon Hieronymus die Unterscheidung von Es und Ne. Der
1. Theil (Kap. 1 — 6, und zwar 4 8 — 6 18 aus bes. Quelle in aram. Spr) erzählt die
erste Rückkehr von Exulanten nach d Edikt des Cyrus (538 vor Chr.) und den Bau
des zweiten Tempels unter allerlei Hindernissen 4i — 6; öl — 6.18: dagegen bezieht
sich der Bericht 4 6 ff. vielmehr auf d Verhinderung des Mauerbaus unter Xerxes und
Artaxerxes I, ist also irrthümlich hier eingeschoben. Der 2. Theil (Kap. 7 ff.) erzählt
die zweite Bückkehr von Exulanten unter Führung E. (458 vor Chr., vgl. jedoch die
Nute 1 8. 169) und dessen Wirken in Jerusalem, z. Th. (7 27 — 9 15) nach einer vorzüg-
lichen Quelle, den eigenen Memoiren E.'s. Doch hat der Chronist dabei wahrsch aus
einem Werke geschöpft, in welches die Memoiren E.'s und Nehemias z. Th. bereits
aufgenommen waren. Ueber die Textüberlieferung vgl. Klostermann in PBE3, 501 ff. K
Esra, griech. Buch des, eine freie Bearbeitung (nach gew. Meinung : Uebsetzg)
des kanonischen E. mit einer selbständigen Erzählung über Serubabel bereichert 3 l — 5 6,
welche in d Gedanken gipfelt, die Wahrheit sei mächtiger als Wein, Wber und Kge.
Im Uebrigen entsprechen sich K 1 = 2 Chr 35. 36 ; K 2 l — 14 = Es 1 ; K 2 15 — 26 —
Es 4 7—24 ; K 5 7—71 = Es 2 1—4 5 : K 6—9 36 = Es 5—10 : K 9 37—55 = Ne 7 73—8 12.
Durch diese Umstellungen wurde die Verwirrung , an welcher theilweise schon der
hebr. Es leidet, noch gesteigert. Abgesehen hat es der Verf. auf eine Geschichte des
Tempels und Tempelkultus von dessen Zerstörung an bis zur Wiederherstellung. Das
schon JAq XI 1 — 5. dann von d alexandr. Kirchenvtrn benutzte Buch zählt in Vulg.
als 3 Es (indem Es und Ne als die beiden ersten galten), fand aber in £ keine Aufnahme.
Commentare v. Fritzsche (1851), Bissell (1880) und Guthe in Kautzsch, Aper und Ps I. H
Esrahiter nach 1 Chr 2 6 die Nachkommen des Judäers Serah (fj zcerdh I ; 1 Kg
5 n (4 31) und Ps 89 l heisst Ethan „der E.'-, Ps 88 l Heman. K
Essener oder Essäer , Name eines von Josephus Bj II 8 2 — 13 und Aq XIII
5 9; XV KU. ö: XVIII 1 5 geschilderten und als „Sekte" bezeichneten, übrigens auch
von Philo. Quod omnis probus liber. 12. 13 und von Euseb. Praepar. evangel. VIII 11
erwähnten, ja sogar dem Plinius, Hist. nat. V 17 4 bekannten, asketischen Ordens,
dessen Existenz seit d Tagen des Mk Jonathan bezeugt ist. Sie erstrebten die höchste
Stufe der Heiligkeit durch Enthaltsamkeit und Entsinnlichung. überlieferten in ihrem
Verband eine Geheimlehre über Engel und daneben gewisse praktische Grundsätze, z. B.
Verbot des Eides und der blutigen Opfer, Bevorzugung der Ehelosigkeit, äusserste
fcEässigung im Speisegenuss und peinlichste Reinlichkeit, Diese dem Judenthum theil-
weise fremden Grundsätze sind entweder von aussen her bezogen worden, d. h. durch,
viell. auch ohne Vermittelung des Pythagoreismus aus d Orient, etwa aus d Parsismus,
oder aber auf eine eigentümliche Abwandelung zurückzuführen . welche das Juden-
thum in sich selbst dadurch erfuhr, dass seit d Tagen der syr. Religionsnoth das
rechtmässige Hohepriestertlium und der gesetzliche Opferdienst einen Bruch erlitten
hatten, welcher streng religiösen Naturen, wie die Chasidäer (s. Fromme), mit welchen
die E. vielleicht auch etymologisch zus. -hängen, unheilbar zu sein und auf einen andern
Weg dir Gottesverehrung zu weisen schien. In d Geschichte Jesu und der Apostel
haben die E., welche. 4000 Seelen stark, damals in klösterlichen Vereinigungen am
Todten Meer, aber auch zerstreut in d St lebten, nicht eingegriffen, wohl aber scheinen
Essig— Etam. 171
sie nach Jerusalems Zerstörung dem Christenthum sich zugewendet und hier die as-
ketisch-theosophische Richtung der Ebioniten hervorgerufen zu haben. Lucius. Der
Essenismus in seinem Verhältniss zum Judenthum (1881). Ohle, Die pseudophilonischen
Kssäer und die Therapeuten (1888) sucht die Basis der ganzen Berichterstattung über
d E. bei Philo und Josephus mit kritischen Mitteln aufzuheben. Vgl. Schürer, Ge-
schichte d. jüd. Volkes3 II 556 — 584. H
Essig, l) fyömes, Bezeichnung jedes säuerlichen Getränkes. Daher 1) E. Pr
25 20, der den Zähnen unangenehm ist 10 26: bildlich Ps 69 22. 2) Säuerliche Li-
monade, die die Schnitter während d Ernte zur Kühlung tranken Et 2 14: vgl. posca
bei Plautus, mil. glor. 32.23. - - 3) Weinlimonade fy.jajin, Obstlimonade h. sekär
Nu 6 3. Mit betäubenden Myrrhen gemischt olvog iaixvQvtafievoq Mcl5 23; vgl. Plin.
bist. n. 14 13, viuum myrrhae odore conditum. Si
Esslaube bei £ 1 Sra 9 22 für liskä, die beim Altar von Rama errichtete Halle
für Opfermahle. Vgl. Höhen, Laube, Wohnungen. Si
Estliaol Jo 15 33 St Juda's in d Sephela, Jo 19 41 St Dans, neben Zarea genannt
Ei 18 2. 8. 11: zw. beiden Orten das Lager Dans Ei 13 25, das Familiengrab Simsons
L'i 16 31. E. wurde nach d Exil laut 1 Chr 2 53 durch Kalebiten (Sobal) von Kirjath
Jearim aus besetzt. On 255; 119 t'. setzen E. 10 rM n von Eleutheropolis am Wege
nach Nicopolis : heute wahrsch aschuwa1, dessen Name nach d Aussage alter Leute
in bei 'atäb aus Aschu'al oder Aschtu'al entstanden sein soll (Guerin, Judee II 137. 382). G
Esthemo, Esthemoa St Juda's auf d Gbge Jo 15 50, nach lSm3028 judäisch,
nach 1 Chr 4 19; 2 48 kalebitisch, nach 4 17 mit äg. Bestandteilen. Priesterst Jo21i4:
1 Chr 7 52(6 42). Nach On 254; 119 im *Daroma bei *Eleutheropolis , heute es-semü*
(semiVa) , hochgelegenes Df mit 4 — 500 E., Cisternen, Felsengräbern und Bauresten
theils aus d byzantinischen, theils aus d Kreuzfahrerzeit. G
Esther (vom pers. sitäreh, Stern), anderer Name der Hadassa (d. i. „Myrte"),
Tr Abihails Er 9 29, Base und Pflegetr des *Mardochai, wegen ihrer Schönheit zur
Gemahlin des Perserkgs Ahasverus (Nerxes) ausersehen, vereitelt durch kluges Ein-
schreiten (Er 4 ff.) den Mordanschlag *Hamans gegen d Juden in ganz Persien, indem
sie vom Kg für d Juden die Erlaubniss zur Gegenwehr (Er 9 13 sogar zu einem 2.
Mordtage) erlangt. Nach Er 9 29 ff. erlässt sie dann mit Mardochai den (2.) Purim-
brief zur Einschärfung der Feier des *Purimfestes.
Dies der Inhalt des Buches Esther, eines Volksbuchs wohl erst aus d 2. Jhdt
vor Chr., das den Ursprung des Purimfestes (vgl. 3 7; 9 19 ff.) geschichtlich erklären
will. Der etwaige geschichtliche Kern ist jetzt nicht mehr zu ermitteln; in seiner
jetzigen Gestalt ist das Buch das Produkt des fanatischen, spezifisch jüdischen Geistes
der späteren nachexilischen Zeit und gerade deshalb von d Juden überaus hoch ge-
schätzt. Die Vermeidung des Gottesnamens (s. bes. 4 13!) will eine Entweihung des-
selben verhüten, da die Purimfeier, bei der das Buch vorgelesen wird, von je eine
sehr ausgelassene war. Die Zusätze in d griech. Bibel (von £ als Stücke in Es-
ther unter d Apokryphen gesetzt) sollen offenbar das vom Uebersetzer vermisste reli-
giöse Element muht ragen. K
Esupiin, Haus Esupiin, v<m £ 1 Chr 27 (26) 15. 17 als Eigenname aufgefasst,
\'e 122;") durch „Schwellen" übersetzt, bedeutet wahrsch Vorrathshaus, Magazin; ein
Gebäude am S-Thor des *Tempels. G
Etam, l) 'etäm, 1) St Juda's, nach 2 Chr LI 6 von Rehabeam befestigt, von (5
Jo 15 59 neben Bethlehem genannt. 1 Chr 1 3 als kalebitisch bezeichnet, lag nach JAq
Y1II 7 3 50 sta von Jerusalem bei d Gärten Salomo's; ihr Name ist in 'ain latän s
172
Etham— Eule.
von d salomonischen Teichen erhalten (Abb. 69). - - 2) Df (St) Simeon's 1 Chr 4 32,
neben *Ain, *Rimmon genannt: unbek. — 3) Fels E., Versteck Simsons Ei 15 8. n,
nach Schick an d Ab-
hängen des wädi es-
sarär oberhalb 'artof
(ZDPY X 154) , nach
Conder Mem. III 23 in
bei •atclb s vom wädi
es-sarär. G
Etliam, Vi etäm, <£>
Vj&uy/, Ort an d Grenze
Aegyptens und der
Wüste u. die nahe Wü-
ste Ex 13 20; Nu 33 6. 8
§= (s. Auszug). Das Wort
§5 entspricht dem äg. hc-
tem „Festung'1 , das
jedenfalls eine Burg
an d ö Grenzverschan-
zung Aegyptens be-
zeichnet, viell. die un-
ter Seti I (Lepsius D.
III 128) erwähnte Ein-
gangsfeste am ö-sten
äg. Kanal (auf Abb.
135 das Gebäude links
von d Brücke). W
Ethau der *Esrahiter, nach 1 Kg 5 11 (4 3i) ein Weiser, den doch Salomo an
Weisheit übertraf, nach Ps 89 l der Dichter von Ps 89. Offenbar meint Ps 89 l den
E., der nach 1 Chr 6 44: 15 17. 19 neben Assaph und Heman Musikmeister Davids war,
obschon die Chr diesen E. als Leviten und Sn Kusaja's (6 44: Kusi's) von d Judäer
E., dem Esrahiter, unterscheidet (2 6). K
Ethanim, s. Monate.
Ethbaal 1 Kg 16 31 Kg der Sidonier (Phönizier) zu Tyrus ca. 885 — 854, Yr der
*Isebel ; die griech. Form Ithobalos (JcA 1 18) führt auf urspr Ithubaal oder Ithobaal. K
Ether St Juda's in d Sephela, neben Libna genannt Jo 15 42, Jo 19 7 zu Si-
meon gerechnet. <S Jo 15 42 vlüux, 19 7 'H&eq. Vgl. Athach. On255; 119 mit Jether,
*Jathir verwechselt. G
Ethnarch, d. h. Volksherrscher, war Titel eines Landesfürsten, der mehr oder
weniger die Oberhoheit eines Andern anerkennt; so des Mk Simon 1 Mk 14 47; 151.2,
des Herodeers Archelaus JAq XVII 11 4, des Statthalters des *Aretas in Damaskus
2 Kr 11 32. Anders erklärt den Titel Schürer3 1 737; II 82. H
Eule. Unter d nicht essbaren Vögeln werden Dt 14 15 u. 16 ; Lv 11 16 u. 17 genannt :
1) l) tahmäs, (S y?.av£, V noctua, £ Nachteule;
2) Vi jartsöf oder ja hsi'i /'. c55 tßiq, V ibis (Dt unklar), £ Huhu, Uhu, Js 34 n Nachteule :
3) Vi Ms, (5 vvxTixÖQ<x§, V bubo (Dt unklar), Ps 102 7 V nycticorax, £ Käuzlein.
Ausserdem übersetzt £ Js 13 22 jjlm mit Eule ; s. Schakal. Was jansöf ist,
wissen wir nicht; die traditionelle Uebsetzg Ibis ist wohl zu verwerfen: da das Vor-
Abb. l>9. Etam bei Bethlehem mit d sogen, salomonischen Teichen.
Eumenes— Evilmerodach. 173
kommen dieses Thieres für Palästina nicht nachzuweisen ist. Möglicherweise ist an
eine Reiherart zu denken: viell. an eine Art E. (vgl. G-esenius). In Bezug auf tafymäs
und JcöS bleibt uns nichts ährig, als uns an d Traditionen der Uehsetzgen zu halten,
obwohl dieselbe nicht für massgebend gelten kann vgl. Tristram 191 ff. Nach Bo-
chart 11 830 ist tähmäs der männliche Strauss. - In Palästina kommen nach Tristram
und zwar sehr häutig in Ruinen vor: der Buho ascalaphus Brehm V 85, der etwas kleiner
ist als unser Hin : von Käuzen namentlich der Schleierkauz, Strix flammea Brehm V 106;
der Baumkauz Syrnium alueo Br. ebd. i>7. der Steinkauz Athene noctua Br. 72. der
Wüstenkauz Athene glaux oder persica Br. 73, von E. bes. die Zwergohreule Scops
giu Br. 96. Es ist unmöglich zu bestimmen, welche Arten unter d oben angeführten
Wörtern zu verstehen sind; manche E. stossen die klagenden Töne aus, von denen
in Ps 102 7 die Rede ist. und wohnen in Ruinen Js 34 11. So
Eumenes 1 Mk 8 8 ist E. II Kg von Pergamus BKS — 158, an welchen Antio-
chus III von Syrien einige seiner Besitzungen, nur nicht gerade die dort genannten,
abgehen musste. H
Eunice 2 Tra 1 5, Mr des Timotheus. H
Euodia Christin zu Philippi Phl 4 2, s. Syntyche. H
Eupator (d. i. der von edlem Vr Stammende) kommt als Beiname des *Seleu-
eiden Antiochus V (164—162) vor lMk6i7; 2Mk22i; lOioff.; 13 l. G
Eupolemus, s. Jason 3. H
Euphrat, £} perät, bab. Purätu, altpers. Ufrätu, griech. EbcpQÜxrjq, der bekannte
Hauptstrom Vorderasiens, mehrfach im A- und NT erwähnt, auch Ge 2 14 als Para-
diesfluss; häutig auch bloss durch han-naliär ,,der Strom" bezeichnet. Der Euphrat
entstellt aus d Kara-su. dem w Euphrat, der nö von Erzerum entspringt, und d Mu-
rad-su, dem ö Euphrat, der vom Ala-Dagh nnö vom Wan-See kommt. Der s von
Egin vereinigte Strom durchbricht zunächst in vielen Windungen und Wasserfällen
die Tauruskette, Messt zuerst s, dann von Balis an so. vereinigt sich bei Korna mit
d Tigris und mündet als schaff- el-'ardb unterhalb Basra in d pers. Meerbusen. Da-
gegen floss er in vorchristl. Zeit noch gesondert vom Tigris oberhalb Korna ins Meer.
Seine Hauptnebenlliisse sind der Beiich, der bei Bakka. und der Chabür (s. Habor),
der bei Kerkesije mündet. Z
Eva, E} hawwä „Leben" (daher Ge 3 20 E. als „Mr alles Lebendigen" erklärt \.
Wh Adams und Mr Kains und Abels Ge 4 1 ff. , nach Ge 2 21 ff. J aus einer Bippe
Adams geschaffen (Ausdruck der innigen Zus. -gehörigkeit von Mann und Wh). Von
d Schlange verführt, verleitet sie auch Adam zum Ungehorsam 3 1 ff. (vgl. 2 Kr 11 3;
1 Tm 2 13), wird dafür sammt ihm von Gott verurtheilt und aus d Paradiese ver-
trieben (16 ff.). K
Evangelist der Ueherhringer einer frohen Botschaft, Verkündiger der Ankunft
Jesu als des Messias; insonderheit ein mit lehrhaftem Auftrag versehener Apostelge-
hülfe, ein apostelartiger Wanderprediger wie Philippus und Timotheus Ap 21 8; Eph
4 11 : 2 Tm 4 5; erst in d Kirchenspr seit Chrysostonius ein Aufzeichner der Lehre,
Thaten und Schicksale Jesu, Verf. eines Evangeliums. Da das *Evangelium seihst
als ein einheitliches, aber vielgestaltiges galt, vertheilte man unter d 4 E. als Sinn-
bilder die Elemente des *Cheruh, weshalb Matthäus mit d Engel, Markus mit d Lö-
wen, Lukas mit d Ochsen. Johannes mit d Adler abgehildel zu werden pflegen. 11
Evangelium, Evangelien, s. Testament, Neues. H
Evilmerodach, bab. Amel(Awil)-Marduk, Kg von Babylonien (561 559 vor
Chr.), Sn und Nachfolger Nebukadnezar's . begnadigt nach 2 Kg 25 27 (= Jr 52 3l)
174 Ezechia — Farben.
Jojacliin von Juda. fällt nach Berosus durch eine Verschwörung, an deren Spitze sein
Schwager Neriglissar (vgl. *Nergalsarezer) stand. Z
Ezechia schreibt £ nach d griech. 'EZexiag Si 48 19. 25; 49 5; 2 Mk 15 22: Mt 1 9 f.
anstatt *Hiskia. K
Ezechiel (so in V; hei £ Hesekiel, nach d griech. 'fe£»ajJA, £j aber fhezkel,
d. i. Gott stärkt 1. Sn des Priester Busi und wahrsch auch selbst noch als Priester
thätig, wurde 597 vor Chr. mit Jojacliin ins Exil geführt und wirkte dort als Prophet
von 593 (Ezl2) bis mindestens 571 (Ez29i7: doch könnte 1 1 Bruchstück eines Ora-
kels aus d Jahre 568 sein), und zwar zu *Thel Abib 3 15 am Fl *Chebar in Babylonien
1 1. 3. Nach 3 24; Si besass er dort ein Haus: 24 16 ff. wird der Tod seines Wbes
berichtet. Vom Volke öfter befragt (20 l; 24i9: 37 18), hat er doch auch bitter über
dessen Unglauben und frechen Sinn zu klagen (2 6 ff. : 3 8 ff. ; 14 3 ff. ; 33 30 ff. 1
Das Buch Ezechiel besteht aus 4 Theilen in streng chronologischer Am >rd-
nung: 1) Kap. 1 — 24, Reden über Juda und Jerusalem aus d Jahren 593 — 589: 2)
K. 25 — 32 Orakel gegen 7 auswärtige Völker (588 — 586, mit einem Nachtrag 29 17 ff.
vom Jahr 571): 3) K. 33 — 39, meist Weissagungen, z. Th. aus d Jahre 586 (33 21
]. ..im 11. Jahre"); 4i K. 40—48. Vision von d Neugestaltung des Tempels und Lan-
des aus d Jahre 573 : übrigens dürften auch K. 1 — 39 auf Grund früherer Notizen
erst kurz vor K. 40 — 48 redigirt sein. In K. 40 — 48 hat E.. der „Priester im Pro-
phetenkleide- . gleichsam das Programm zu d auf P gegründeten nachexilischen
Theokratie entworfen, in K. 1 — 39 die ganze frühere Geschichte Israels nach denselben
( resichtspunkten be- und verurtheilt. Komment, von Smend, Bertholet und Kraetzschmar. K
Ezem 1 Chr 4 29 St Simeon's. Vgl. *Azem Jol9 3; 1529. G
Ezeongaber, Ezeongeber, Hafenst neben *Elath (Eloth) am edomitischen Busen
des Eothen Meeres, wo Salomo und Josaphat Schiffe bauen liessen 1 Kg 9 26; 22 49:
vgl. 2 Chr 8 17: 20 36. Nach Nu 33 35 f. Station des Wüstenzuges zw. Abrona und
AVüste *Zin (= Kades), nach Dt 2 8 dagegen erst von Kades aus erreicht. On 227;
97 ohne eigene Kunde. Vgl. ivädi, <jebel und 'ain d-radjän 35 km n von Akaba.
Das Gestade des Busens hat sich verändert: daher ist es nicht unmöglich, dass lain
1 l-riiiljan. jetzt 50 — 60 m über d Meere, in d ältesten Zeit neben d ältesten Hafen
E. gelegen hätte. Vgl. PRE3 V 285 ff. G
Färber bei £ für hohes Js 7 3: 36 2 und yvucftv; Mc 9 3. s. Walkmüller. Si
Käser 'Fesen = Fechse. Schössling. £ Js5 7 zarte Faser für ..ergötzliche
Pflanzung": Js 10 8 = Schösslinge; Jsl7io; Na 2 3 für Weinranken. Si
Fahl Apc 6 8. s. Farben.
Falb Lv 13 31.37, s. Farben.
Farben. Die moderne Unterscheidung der Farbennüancen ist wie überhaupt
dem Alterthum so bes. dem Hebräischen unbekannt. Man liebte grelle und bunte
F.. unterschied aber im Allgemeinen nur hellere und dunklere Töne : namentlich hielt
man roth und braun, grün und gelb nicht auseinander. Viele der vorliegenden Be-
zeichnnngen gehen überhaupt nicht auf d F., sondern auf d Stoff. — Unter d Thieren
unterschied man hellfarbig (labän weiss) und dunkel [hüm schwarz) Ge3035 bei Scha-
fen und Ziegen : bei Pferden: sähör Sa 6 2 dunkel, schwarz, ädöm bräunlich, braunroth
Sa 1 8; 62, von hellerem Roth der Pferde (Rothfüchse) steht sdröl; Sa 1 8 (yJ.cuQog gelb-
roth, £ fahl. Apc68); ebenso bei Kühen Nu 192: bei Menschen steht ädöm HL 5 10,
admöni von gebräunter Hautfarbe IS111I612, auch kihör HL Ist, desgleichen von
Farre — Fasten, Fasttag. 175
dunklem Haar Lv 13si (£ falb); HL 5 u. (xsXaq Mt5 36; von gelblich-fuchsigem Haar
säÄö& Lv 13 30 (£ golden): von hellerer Hautfarbe sah EL5lo. — Gewänderfarben
sind: argämän roth (vgl. Purpur, Scharlach) Ex 25 4; 2ß4. Dies Roth war dunkler
HL 7 6; töla'at Js 1 18 hiess das aus d Eiern der Schildlaus (coccus ilicisi gewonnene
Roth; die Eier legt das Thier in d Zweige der Stecheiche, es wird daraus ein Pulver
(säni Ge 38 28) gewonnen; daher töla'at säni Ex254; 26 1, s°ni f. Lvl44; Nul96 (s.
Rosinfarbe, Rosinruth). Pr3l2i mit säni gefärbte Stoffe ('£ zwiefache Kleider). Im
Späthebr. auch Jcarmll 2 Chi 2 &. 13. (u): 3 14 genannt, vom Kermeswurm benannt, da-
nach die Farbe Karmesin (Gesenius Thes. II 714), (5 xöxxivoq vgl. ApclT-t: Mt27 28:
He 9 19. Violetter Purpur t'kelet (Fremdwort! Ex 25 4; 264; Jr 10 9 etc. (vgl. gelb;
bei £ gelbe Seide Ez 27 7 1. (ß växiv&og, vaxiv&ivoq, die Farbe der bläulichen Purpur-
schnecke ilielixianthina). — Grün järäfc wird nie als adjektivische Farbenbenennung,
sondern nur vom Kraut gebraucht. Grünlich, gelblich jera%rajc wird vom Golde Ps
68 14 (55 yy.wooTi,;. von Aussatzflecken an Kleidern Lv 13 4» und Wänden 14 37 gebraucht,
(S y).v)Qi^on\ Röthlich "damdam 13 49. iS nvQQvQcav, ebenfalls von Flecken. — Bäröd
ist Ge 31 10. 12 bunt, fleckig, Sa 6 3 viell. gescheckt (doch 05 yaQoq gram. -- Streitig
ist säbü'a Jrl2 9; einige: bunt (vgl. Friedr. Delitzsch Prolegg. 172 1). Lieber säsar
nach einigen „*Mennig", nach Andern „Bergroth" vgl. Wohnungen, Malerei. -- Die
kultischen F. erscheinen Ex 25 4: 26 1 etc. stets in dieser Reihenfolge: frJcelet, argä-
män, töla'at säni, ses (letzteres feiner weisser *Leinen- oder Wollenstoff) an Vorhängen
und Teppichen der Stiftshütte Ex 36 8 , an d Priesterkleidung Ex 28 5 f. etc. Als
bes. bevorzugt gelten : das hellere Roth Nu 19 6 etc. und das Violett 15 38. Den eig.
kultischen Grund für d Bevorzugung dieser letzteren F. kennen wir nicht. Deutungen
der Phantasie haben schon JAq III 7 7 und Philo , De vita Mosis III 6 gebracht.
Neuere: Bahr. Symbolik I 316 — 340. Friedrich, Symbolik der mos. Stiftshütte 1841.
Frz. Delitzsch, Iris 50 — 53. Vgl. Kleidung, Reinigung, Priester, Stiftshütte. Si
Farre. Mit F. (vgl. Rind, Rindvieh) übersetzt £ in d Regel £> par, eig. ein
erwachsenes Rind Ps22i3; 50 9. Solche wurden meist in Ställen gefüttert und ge-
mästet. Auch als *Opfer fast jeglicher Art wurden F. dargebracht. Lv 4 und 16 als
Sündopfer; Xu 7 als Einweihungsopfer vgl. Ex 29. als Brandopfer Nu 28. 29. So
Fass, Fässer bei £ 1 Sm 1022 für Mllm (Gepäek), Hi 32 19 für Öböt (Schläuche),
Jr 48 n f. für Ml (Weinkrug), desgleichen Ez 4 9 (Napf), für oxevog Rm 9 21 (irdenes
Geräth); 1 The 4 4 (der menschliche Leib als das die Seele bergende Gefäss). Sonst
s. Geräthe, Gefässe. Krug, Schlauch. Si
Fasten, Fasttag (Fasteltag;). Im Morgenlande fastet (süm Sa 7 5 etc.) man
nicht wie in manchen christlichen Kirchen aus asketischen Gründen, um dadurch an-
geblich vollkommener zu werden, sondern man ..betrübt seine Seele- ('innä neefes Lv
I629.31), um dadurch den zornigen Jahwe zum Mitleid zu stimmen 1 Kg 21 27 und die
Folgen dieses Zornes zu verhüten oder die bereits eingetretenen möglichst zu besei-
tigen Js58 3 (vgl. Gelübde). Wie wenig die ganze Sache mit Ethik zu fchun hatte,
wie äusserlich man das F. auffasste und wie man nur äussere Wohlthaten Jahwes
damit erstrebte, zeigl Js583 — 5; Sa 7 3. Man fastete daher vorzugsweise bei Landes-
kalamitäten Ri 20 26; lSiu7ii: Jl 1 14 : 2 12. 15 oder wenn solche drohten 2Chr202— 4;
Jr367; Ne9i; Jn3s— 8 (hier sogar auf d Thiere ausgedehnt). Später kam die Sitte
bestimmter Fasttage auf Sa 7 5. Zu d Pharisäerfasten Mt 6 n; : 9 14; Lc L8 t-1. s. Schürer
11 411 f. — in späteren Zeiten kommt das F. als Vorbereitung für d visionären Zu-
stand vor Da 10 3.12: Mt 4 2 vgl. Ex 34 28; Dt 9 9. - [Jeber d V. bei Todesfällen
1 Sm 31 13; 2 Sm 1 12 vgl. Trauer. Si
176 Feder— Feldgeist, Feldteufel.
Feder, s. Schreiben.
Fegopfer lKr4i3 ein Mensch, den man seiner Nichtswürdigkeit halber weg-
fegt, zur Sühnung des göttlichen Zorns opfert. H
Fehl bei £ für i3 müm (Makel), ohne F. für & komm: s. Opfer. Si
Feier = *Sabbath (vom Tage oder vom Jahre).
Feierjahr bei £ Lv 25 5 für srnat sabbdtön, vgl. Erlassjahr, Sabbathjahr, Frei-
jahr, Heilige Zeiten. Si
Feierkleider, s. Kleider.
Feiertag, Feiertage bei £ für sabbätöt ~Lv 19 3, s. Sabbath; für hagglm Am 5 21 ;
8 in. s. Feste. Si
Feige, Feigenbaum. Die Feige, Ficus carica L. Low 390 ; Tristram 350, wird
unter d Hauptprodukten von Palästina aufgeführt Nu 13 24: Dt 8 8: Hg 2 19: dass jeder
Bauer unter seinem "Weinstock und seinem Feigenbaume sitzt, ist ein bes. ansprechen-
de- Bild für Kühe und Frieden Mi4-t: 1 Kg 4 25 (ö 5). Noch heute giebt es in Palästina
wilde Feigenbäume. Der zahme Feigenbaum, der übrigens eine beträchtliche Grösse
erreichen kann, bedeckt bes. in gewissen Gegenden, wie z. B. zw. Jerusalem und Si-
chern, grosse Strecken, namentlich der Bgterrassen. und die süsse Frucht Ei 9 10. 11
spielt frisch und trocken eine grosse Bolle für d Beköstigung des Volkes. Hierbei
ist zu unterscheiden zw. 1) Frühfeigen, £ erste Feigen. 13 bikJcürim, die, weil seltener,
bes. gesucht sind Ho 9 to vgl. Xa 3 12. Man hat sie zu identiticiren mit d kleinen
Winterfeigen (paggim HL 2 1.3 £ Knoten: davon *Bethphage), welche im Sommer ihre
Keife nicht erlangen und erst im Frühjahr, beim Erwachen der Natur, zur Reife kom-
men: 2) Snmiiierfeigen, deren Haupternte in d August fällt: in so fern hatte £ nicht
ganz unrecht, wenn er hebr. kajis (Sommerfrüchte, s. Obst) Jr40io und 2 Sm 16 l
auch mit F. übersetzte. — Namentlich beliebt waren die Feigenkuchen (dehelä (5 bis-
weilen naXd&jj), d. h. gepresste getrocknete F.. bes. dienlich als Proviant für eine
Reise lSm25i8; 30 12: Jtl()6 u. a. St. Dass solche Feigenkuchen auch als Pflaster
verwendet wurden, lernen wir aus Js38 2i; in d That hat die F. eine auffallend er-
weichende Wirkung. — Die F. ist eines der ersten Gewächse . welches im FMihjahr
Knospen bekommt. Gew. trägt, wie schon bemerkt, der Feigenbaum das ganze Jahr
einzelne halbentwickelte, seltener ganz reife Früchte oder Fruchtansätze; dadurch
erklärt sich die Verfluchung des Feigenbaumes Meli 12 f. (vgl. auch Lc 13 6 ff.), s. bes.
Schneller 3 2(JS ff. Uebrigens verlangt der Feigenbaum, um viele Früchte zu tragen,
sorgsame Pflege Pr 27 18. Feigenblätter nennt der Verfasser von Ge 3 7, weil solche
zu d grössten gehörten, die er kannte. — Von d eig. F. zu scheiden sind die Syco-
morenfeigen sikmim, s. Maulbeere. So
Fein Gold. s. Gold.
Feigwarzen £ Dt 28 27. s. Aerse und Plagen, Krankheiten. Si
Feld bezeichnet bei £ nicht nur den urbar gemachten Acker, sondern auch das
freie, offene Gelände ausserhalb d bewohnten Orte, mag dieses eben oder gebirgig
-ein. £} sädee. aram. bar Da 4 9 ff. Ri 5 18 meint z. B. die frei liegenden Höhen des
Gebietes von Naphthali (£ in d Höhe des Feldes). Ausserdem steht es für *Ebene
£j 'emek, säwcß oilcr bik'ä Gel45. 17; Ez322f., für Steppe oder *YYüste £} 'aräbä Hi
:!'.>(•,. für *Garten, Baumgarten 13 karmel Jslois: Mi 7 u. (t
Feldgeist, Feldteufel. F'eldgeister bei £ Jsl3 2i für se'iriin, während er Lv
17 7: Js34l4; 2Chrlll5 etc. es mit Feldteufel übersetzt. Gemeint sind bocksgestal-
tige Wüsteii-oTtheiten (Faune), denen die Israeliten opferten, um vor ihrer Tücke
gesichert zu sein vgl. Asasel). Dt 32 17 übersetzt £ sedim mit Feldteufel (Ps 106 37
Feldhauptmann - Fenster. 177
Teufel) <S dai/tövia. Vgl. zur Etymologie Schrader L60. Delitzsch 153. GrHoffmann,
phön. Inseln'. .")."> A 1. Si
Feldhauptiniiiin bei £ für ,sw s«/jc/ 2 Sm iJ .s : 1 Kg 1(5 iti. >Y/r ha-hajil 2 Sm 242,
•«(' lias-säbä 1 Kg 4 4; s. Heer. Si
Feldweg£ 1) für fcä&ratf hä-äres Gre 35 16 (48 7; 2 Kg 5 19). — 2) Für axäSiov
Le 24 13 (Jh <> 19; 11 18 etc.), s. Masse: Längenmasse. Si
Felix, Antonius, Tac. Eist. V 9; Ann. XII 54, gleich seinem Br. Pallas Freige-
lassener des Claudius, unter Nero 52 oder 53—60 oder 61 mach Andern nur bis 55
oder 56) Proeurator von Palästina JAq XX 7 l. 2; 8 1—9: Bj II 12 8; 14 1, erster
Eichter des Paulus Ap 23 21—24 27. Durch seine Ehe mit Drusilla Ap 24 21 (er war
3mal verheirathet) in Verwandtschaft, mit d herodeischen Familie stehend ward er,
als ihn nach seiner Abberufung die Juden von Cäsarea verklagten, durch d Einfluss
seines Br bei Nero gerettet. Kampf gegen d Zeloten und Bandenführer, welche
den Aufstand gegen Rom vorbereiteten, füllte sein Regiment aus. H
Felle, d. h. Thierhäute, bildeten Decken und Seitenwände der Zelte, lies. Wid-
derfelle Ex 26 14. Sonst s. Dachsfelle, Gerber, Kleidung, Wohnungen. Si
Felsen setzt £ hauptsächlich für d beiden hebr. Wörter sür und scela'. Ihnen
gemeinsam ist der Sinn des Harten, Dürren, Unfruchtbaren, sowie des festen, sicheren
Zufluchtsorts. Im Ganzen hat sür einen allgemeineren Sinn, es bezeichnet den stei-
nigen Boden des Bglandes (s. Palästina) überhaupt 2Sm21iO; Hil9 2i: 28 10, die
starre Unbeweglichkeit Hill 18: 18 1. Dagegen bezeichnet kela1 im Bes. die Felswand,
die Schatten giebt Js32 2, die Spalten und Risse hat Ob 3; Js2 2i: 7 19, die Klippe
mit Zacken und Spitzen (£} sen = Zahn Hi 39 28: 1 Sm 14 um, die schwer zugäng-
lich und die einsame Heimath von Steinböcken und Klippdachsen, Adlern und wilden
Tauben ist Hi 39 l; Pr 30 26; Hi 39 28; HL 2 14. Mit icela' verbindet sich daher leicht
der Sinn des I nwirthlichen Ez 24 7 f.; 26 i. 14; doch ist, wer dort wohnt, sicherer als
andere Menschen Ob 3 (Edoin); Nu 24 21 (Keniter); Js 42 11.
Als bes. bekannt und benannt finden sich im AT folgende F.: li Der F. von
♦Adullam 1 Chr 11 (12) 15, falls die LA sür dort richtig ist vgl. 2Sm23i3. — 2) Die
Felszacke Bozez in d Schlucht von *Michmas lSmll-if. — 3) Die Klippe oder Fels-
wand von *Etam Ri 15 8. 11. 13. — 4) Die F. der Gemsen, richtiger Steinböcke, bei
*Engedi lSm243. — 5) Der F. am *Horeb Ex 17 6, nach 7 = *Massa und *Meriba.
- 6) Die Felswand bei *K ad es Nu 20 8 — 13 (== *Meriba 13), viell. auch Eil 36 gemeint.
- 7) Die Klippe *Mahelkoth (b2l Mahlekoth) in d Wüste Juda lSm23 25.28. 8)
Der F. *Oreb im 0- Jordanlande Ri 7 25 ; Jsl026. — 9) Die Felswand (von) *Rimmon
Ri2()iö. 17: 2113. — 10) Die Klippe bei d *Salzthal 2Chr25i2; vgl. *Sela 2 Kg 14 7.
— 11 1 Die Felszacke Sene (£ Senne) in d Schlucht von *Michmas 1 Sml4 4f.
Ri 6 20 f. und 13 19 werden Felsaltäre erwähnt, bei *Ophra und bei *Zarea (vgl.
ZIM'Y X 140 f. 156 t'.i. -- Sowohl icela' als auch bes. häutig sür werden in d Dich-
tung von d Gott Israels ausgesagl . um ihn als die sichere Zuflucht für d Frommen
oder überhaupt als den Zuverlässigen zu bezeichnen 2 Sm 22 2 f. 32. 47; IM 324. 15. 18. 30 f.
37: Psl9i5; 28i; 92i6. £ hat für sür oft „Hort" gesetzt. G
Feilster waren schmale Oeifnungen der .Mauer für Ficht and Luft, bei nicht
ganz Armen in d Regel mit einem Gitterwerk (Khl23; EL29) versehen, das bis-
weilen zum Oefifnen und Verschliessen eingerichtet war 2 K°.' L3 it. wie ähnlich auch
die obere Veranda des Hauses mit einem Gitter versehen war. auf dessen Verschluss
zu achten räthlich war 2 Kg 1 2. Alle diese Oeffnungen lagen nach d Eofe zu. Nach
Bibelwörterbuch. 12
178
Fersen— Feste.
d Strasse hatte man in d Regel nur ein hoch angebrachtes (2 Kg 9 30) Guckloch,
esnab Ei 5 28: Pr 7 6. hallön 2 Sm 6 16, hör HL 5 4. Sonst s. Wohnungen. Si
Fergen, d. i. Fährleute. Schiffsleute, bei £ Ez 27 27 für mallühhn. Matrosen;
s. Schiff. Si
Kernig HE 7 0. 13 vom *Wein, soviel als lirn. alt. vorjährig im Ggens zum
frischen.
Feser, s. Fäsei
Feste
G
Abb. 70. Keigen am heiligen Ort.
Fest, V] l>(i<j. bedeutet eig. die kultische Prozession um d Altar, den
Chorreigen (Wellh. Skizzen HI 106. Abb. 70: vgl.
Abb. 152 f.), dann allgemein das kultische Freuden-
und Danktest (Mg und simhd. Fest und Freude,
sind unzertrennlich verbunden Am 8 10 ; Dt 16 14,
vgl. 1 Sm 25 8). Es begann mit Opfer und endete
mit gemeinsamem Mahl und Chorreigen Ex 32 6.
Die Stimmung ist nicht die geweihte und feier-
liche der christlichen Feste (Andacht) , sondern
zeigt ausgelassene , bisweilen sittenlose Freude
Ei 21 21; 1 Sm 1 13 f.: Am 2 7 f. — Von d F. des
Hirtenlebens sind uns nur wenige Spuren erhalten, Avie das F. der Schafschur Ge 31 19:
38 12 f. : 1 Sm 25 7 ff. : 2 Sm 13 23 ff. Sie verschwanden allmählich unter d überwiegend
ackerbauenden Bevölkerung oder verschmolzen wie das Passah mit d agrarischen F.
Dass das Passah Ex 34 25 urspr ein nomadisches F. war, zeigt der Brauch des Schlaeh-
tens des Erstlingslammes Ex 34 19 f.: Dt 16 2 und die damit verbundene Sitte, mit d
Opferblute des Thieres Thüre und Pfosten des Hauses zu bestreichen, um dadurch
wie durch einen Talisman (vgl. Mal. Beschneidung) Menschen und Vieh vor Tod und
Krankheit zu schützen Ex 12 13. 22 f. Daran knüpft auch die Herleitung des Namens
Passah von pä§äh ..schonend vorbeigehen- 27 an.
In d Natur der F. liegt es, den engen Kreis der Familie und des Geschl 1 Sm
20 5 zu überschreiten und an einem Heiligthume grössere Massen zu versammeln. Un-
willkürlich stellt sich für solche Zusammenkünfte eine feste Eegel ein. Bei ansässiger
und ackerbauender Bevölkerung ist die natürlichste Festzeit der Absehluss der Ernte,
und so linden wir denn auch in ältester Zeit als einziges Jahresfest (Ei 21 19 : 1 Sm 1 3)
die Dankl'eier (hillülim Ei 9 27) nach d Weinlese als dem letzten, was geerntet wurde.
Dieses F. wird auch später noch als d a s F. schlechthin 1 Kg 8 2. 05 : 12 32 f. bezeich-
net, und diese Bezeichnung hat sich bis auf eine Zeit erhalten, die längst viele andere
F. kannte Ez 45 25; Ne 8 14. Man feierte es urspr in d Weinbergen mit Eeigentanz
Ri 21 21 ff. , später an Heiligthümern in Festhallen (lesdköt) lSm922, zu denen man
in fröhlicher Festkarawane unter Flötenspiel zog Js 30 29 vgl. Sa 14 16. So zu Silo
1 S111 1. zu Bethel 1 Kg 12 32. zu Jerusalem 1 Kg 6 38: 82: Js 29 1. Da gab es in d
Vorhöfen der Heiligthüiner Festgedränge (,asärä Js 1 13). — Als die F. sich mehrten,
bedurfte es der Regelung. Der natürliche Regulator ist für d älteren Zeiten der Mond,
dessen Phasen mehr in d Augen fallen als der Umlauf der Sonne. Er regelt die Fest-
zeiten Lv232 vgl. Ge 1 14. Namentlich das Sichtbarwerden des Neumondes scheint
sehr früh festlich begangen zu sein lSm205ff.; Am 8 5; Ho 5 7. Bald ward auch
eine jede Mondphase, der 7. Wochentag, kultisch ausgezeichnet (s. Sabbath. Heilige
Zeiten. Neumond und Sabbath werden früh zus. als die hervorragendsten F. bezeich-
net Ho 2 11: Am 8 5; Js 1 13: 2 Kg 4 23 und haben ihren Vorrang bis in d späteste
Zeit behauptet Ez 45 17; 4(i 3. 6: Js 66 23: Hg 1 l: Ko 2 16. P setzt die Neumondsopfer
Feste. 179
genau fest Nu 28 14; 29 6; Es 3 5; von Sabbathsopfern handelt 1 Chr 23 31; Nu 28 10.
Allmählich bilden sich Festeyklen Js 29 l. Die älteste Gesetzgebung kennt ein jähr-
liches dreimaliges Erscheinen vor Jahwe Ex 23 14. 17, nicht in Jerusalem, wie irrig aus
1 Kg 9 25 gefolgert worden ist. sondern an d Stamme sheiligthümern (vgl. 18m 206).
Die F. erscheinen hier lediglich als agrarische :
1) Ex 23 15 das Ttägige F. der ungesäuerten Brote hag ham-massöt, tjuzqcu tG>v
aQvticjv Ap 12 ü, zu halten im Monat Abib (März — April) Ex 34 18. Diese Datirung
zeigt, dass es sich um d frühesten Theil der *Ernte, Dt 16 9 die Gerstenerntc, handelt
2 Sm 21 9. Die ersten Gerstenbrode sind es, die man hier ass und Jahwe darbrachte
Ex 23 I9a. Ungesäuert mussten sie sein wie jedes Mehlopfer Lv 2 n. Das Essen des
Ungesäuerten bedeutet keine asketische Massregel. Man ass es so lieber (s. Backen,
Brod, Sauerteig). Vom Schlachten eines Lammes ist hier keine Eede.
2) Ex 23 I6adas F. der Ernte hag hak-kclslr, d. h. der Weizenernte frsär ha-MUlm
Ex34 22a: an ihm sollten die ersten Weizengarben bikkürlm dargebracht wrerden.
3) Ex23i6b: 3422h das F. der Lese hag liaüstf. das alte Hauptfest der Wein-
lese (s. o.) und Obsternte.
Diesen Festeyklus hat in Bezug auf d 3 Hauptfeste das Dt festgehalten, doch
mit d wesentlichen Neuerung 16 16, dass man an ihnen an Jahwe's Opferstätte zu
Jerusalem zu erscheinen habe vgl. 6 f. n (s. Opfer). Was die einzelnen F. anlangt,
so hat das Dt zuerst das alte Passalifest mit d Mazzotfeste verbunden. Es handelt
sich aber hier noch nicht um d sogen. Passahlamm , sondern um eine Darbringung
von Erstlingen der Herde Dt 16 2, deren Schlachtung nebst Opfermahl in Jerusalem
stattfinden soll 5 — 7. Dass es kein Passahmahl, sondern die gew. Dankopfermahlzeit ist,
zeigt die Bestimmung, dass das Fleisch gekocht werden soll 7 (vgl. dagegen zum Pas-
sah Ex 12 8). Die Schlachtung soll nach Dt 16 6 gleich nach Sonnenuntergang ge-
schehen und von d Fleische soll nach 4 nichts übrig bleiben. Dem Mazzotbrauche
gab das Dt zuerst die historische Beziehung auf d Auszugsgeschichte ; man habe da-
mals nothgedrungen ungesäuertes Brod essen müssen (la-hem lönl Dt 16 3). Dem 2. F.
giebt Dt 16 lo den Namen hag säbü'öt, Wochenfest, weil man von d Gerstenernte ab
bis zu seiner Feier 7 Wochen abzählen soll. Das 3. F. nennt es 16 13 hag has-si<lcl;öt.
F. der Hütten (vgl. Laubhüttenfest, Laubrüste) und dehnt 15 die Feier desselben auf
7 Tage aus. Die deuteronomische Bindung der Hauptfeste an d jerusalemische Heilig-
thum musste die Wirkung haben, den agrarischen Charakter derselben gegenüber d
geschichtlichen Beziehungen zurückzudrängen. Aus Naturfesten wurden sie religiöse
Gedächtnissfeiern.
Die Festvorschriften des Ezechiel sind ein Versuch der Weiterentwicklung der
deuteronomischen. Das Kirchenjahr zerfällt bei ihm in 2 Hälften, deren jede mit
einer Sühnfeier, am 1. Tage des ersten und am 1. Tage des 7. Monats Ez 45 18. 20
(Text nach Cornill 494), beginnt. In beiden Fällen folgt nach 14 Tagen ein 7tägiges
F.: das Frühjahrsf. (Passah) und das Herbstf. Das Wochenf. (Pfingstf.) lässt er aus,
nicht aus Unkenntniss oder um es abzuschaffen, sondern weil es die Symmetrie der
Kirchenjahrshälften stört und nur eintägig ist. Die genannten beiden Hauptf. dauern
7 Tage Ez 45 21. 25. Um die Erntefreude kümmert er sich dabei gar nicht. Er hat
es nur mit d Tempelkult und seinen Opfern zu thun Ez 45 ts ff.
Die Festgesetzgebung von P1 bildet einen weiteren Fortschritt Lv 23. Die 3
Hauptf. sind die eig. mö'ade Jahwe's 2. an denen Festversammlungen am Beiligthum
stattfinden 4. Als 1. F. erscheint pcmh ladönäj; zu feiern am 14. Tage des 1. Mo-
nats mit der genauem Bestimmung der Schlachtezeit zw. anbrechender Dämmerung
12 *
180 Feste.
und eingebrochener Dunkelheit (ben hä-'arbajim) 5. Daran schliesst sich vom 15. ab
das 7tägige Mazzotessen, mit d Bestimmung-, dass der 1. und 7. Tag Ruhetage sein
sollen. Doch ist hier noch eine Beziehung auf d alte Erntet, durch d Darbringung
der Erstlingsirarbe von d Gerstenernte 9 — 11 festgehalten , womit dann 12 f. andere
( >pfer verbunden werden. Für das 2. F. wird die Zeitberechnung genauer auf 50 Tage
nach dem ersten gegeben 16 ; daher spater bei griech. Juden der Xame nevTi^oaxi)
2 Utk 12 32: Ap 2 l: 21 > 16; 1 Kr 16 8 = Pnngsten. Es soll als Buhetag gefeiert wer-
den 21 unter Darbringung zweier gesäuerter Erstlingsbrode von Weizen 17 nebst andern
Opfern 18 — 20. Ein eig. Xame dieses F. findet sich hier nicht. Das 3. F. heisst auch
hier hau haä-hikhöt 34 und wird auf 7 Tage vom 15. Tage des 7. Monats ab festge-
setzt, zu denen ein 8. Tag als Schlussfeier {'"sceret 36) hinzukommen soll. Die histo-
rische Beziehung auf d angebliche Wohnen Israels unter Hütten während d Wüsten-
wanderung wird hier zuerst hinein gelegt 42 f. Wenig geschickt, da in d Wüste am
Wenigsten auf diese Weise gewohnt werden konnte. Richtiger spricht Ho 12 10 von
Zelten. In Lv 23 40 wird noch weiterer Schmuck von Früchten und Zweigen von
Laub- und Zierbäumen verlangt, mit denen nach Xe 8 15 die Hütten versehen werden
sollen.
In P - ist die natürliche Grundlage der F. ganz beseitigt. Das Passah erscheint
jetzt gar nicht mehr als Erstlingsopfer (von der Darbringung der Garbe ist in d
Opferthora Xu 28 keine Rede), sondern als Gedächtnissfeier des Auszugs aus Aegypten
Ex 12 14. es i>t lediglich kultische Feier ('"bödä 26: danach lel simmürim, die Xacht
des heiligen Dienstes für d Passahmahl 42). Der Ritus wird genau geregelt. Aus-
wahl und Schlachtung des Lammes. Zeitpunkt der letzteren. Bestimmung, dass das
Lamm gebraten sein soll, das schützende Blutzeichen, wonach in 23 der Xame von
pcisah = schonend vorübergehen hergeleitet wird, die Zuthat der Bitterkräuter (me-
rörim) — diese Dinge erscheinen 2 — 14 als die Hauptsache. Das Mazzotessen ist neben-
hergehender Brauch, der erklärt wird durch d drängenden Verhältnisse, die beim
Auszuge stattfanden 17. 34. 39. Das Passahmahl, das allen Beschnittenen zusteht 43 — 45,
ist gewissermassen die sacramentale Erneuerung der Gemeinschaft mit Jahwe und der
Zugehörigkeit zum ausei wählten Volke geworden 24 — 27. Damit Xiemand dessen ver-
lustig gehe, wird Xu 9 6 — 14 für Behinderte ein Nachpassah verwilligt. Die Opfer der
ganzen Festzeit werden Xu 28 16 — 25 namhaft gemacht. Der Chronist lässt derartige
legitime Passahfeiern bereits von Hiskia 2 Chr 30 15 — 17 und Josia 35 11 — 19 vollziehen.
Alier Es (') 19 — 22 wird die Sache noch keineswegs völlig correkt gemacht. Ueber d
spätere jüdische Passahfeier s. Wünsche. Erläuterung der Evangelien 327 — 334. 404.
485 f. 550. WHBennett, The Mishna as illustrating the gospels. Es sei hervorgehoben.
dass nach d Mischna Pesachim IX 9 die Zahl der Theilnehmer und der Ort der Feier
de- Passahmahls vorher genau bestimmt sein mus>te (vgl. Mc 14 12 — 17: Lc22 8 — 14).
Dem eig. Mahle voraus ging eine Vormahlzeit, bei der ein 1. gemeinsamer Pokal und
eine Schüssel mit Osternaden und d bittern Kräutern (Mt 26 23) genossen wurden.
1 "schlössen wurde diese Vorfeier mit d 1. Theil des Hallel (Ps 113: 114) unter Ge-
nuss eines 2. Pokals, dann begann das eig. Passahmahl, bei der das Passahlamm
nebst d ungesäuerten Broden und ein 3. Pokal genossen wurden Mt 2(J 26 f. Den Ab-
sclilii-> bildete der 4. Pokal unter Absingung des 2. Theils des Hallel (Ps 115— 118).
— Das Wochenf. heisst in P'2 der Tag der Erstlinge. Jörn hab-bikkürhn Xu 28 26 — 31.
Die Opferordnumr wird genau gegeben. Es ist eben auch bloss Tempelf. geworden.
Eine historische Beziehung findet sich für dasselbe im AT nicht. Erst der Talmud
Pesachim 68 b deutet es als Erinnerunirsfeier an d Gesetzgebung am Sinai. — Für d
Feste. 181
Laubhüttenf. giebt P- in Nu 29 12— 38 die Opferordnung für jeden der 7 Festtage und
für (1 ScMussversammlung des 8. Das Wohnen in d Laubhütten wird Ne 8 14 — 17
beschrieben. Später machte man Umzüge mit d Zweigbüsche] (lülab) und mit Orangen
(etrög) in d Händen 2 Alk 10 6 f. Zur Zeit des NT fand am Sdilusstage das feier-
liche Wassergiessen auf d Brandopferaltar statt vgl. Jh 7 37 und in d Nacht vom 1.
zum 2. Festtair war ein Fackeltanz der Jünglinge vor d Wbervorhof 1 FrzDelitzsch,
Gesch. der jüd. Poesie 194). Die talmudische Festordnung ist im Tractat Sncca be-
handelt. Ueber d Pilgern zu diesen F. nach Jerusalem s. Wallfahrten.
Ausser d oben erwähnten Sabbath- und Neumond!', und den 3 Hauptf. haben sich
noch folgende F. entwickelt:
1) Das Neumondf. des 7. Monats, das feierlicher als die übrigen begangen wurde.
Nach Lv 23 24 i-T es als Ruhetag und mit Festversammlunir zu begehen und durch
Posaunenblasen einzuleiten. Daher in P2 jöm Prü'ä Nu 29 1 (£ Trompetentag), auch
zikrön t. Lv 23 24. weil bei Jahwe durch Blasen anzumelden (vgl. Xu 10 10). Die er-
forderlichen Opfer Xu 29 2— ö. In Es 3 6: Xe 8 2 erscheint der Tag noch nicht als
eig. F. Später ward er das Neujahrsf. rös has-sänä (Benzinger 476 f.).
2) Am 10. Tag des 7. Monats der Versöhnungstag, Jörn hak-kippürim Lv2327,
ein F.. das Ezechiel noch nicht kennt (s. 0.). Der Versöhnungstag hat ganz wie
Ezechiel's Sühnefeiern Ez 45 18 b zunächst den Hauptzweck, nicht die Menschen, son-
dern „das Heiligthum zu entsündigen" Lv 16 16. 33, d. h. die Opferstätte von allen
zufälligen Befleckungen zu reinigen und dadurch dafür Sorge zu tragen, dass die
Wirksamkeit des Opfers nicht aufgehoben werde (Adler in ZAW III 178 — 185). Die
Peinigung der Israeliten als der Opfernden von ihren zufälligen rituellen Befleckungen
durch Sabbathruhe und Fasten schon vom 9. Abends an 16 29 f. ; 23 28 — 32 ist offenbar
erst ein späterer und seeundärer Zug. Die Eigentümlichkeit der eig. F.-Ceremonien
beweist, dass die äusserlich rituelle Reinigung und Reinhaltung des Heiligthums die
Hauptsache ist. Auf erstere zielte der Ritus der Schlachtung des Sündenbocks, auf
letztere der der Verjagung eines Bockes ab. Nachdem der *Hohepriester zw. beiden
Böcken das Loos geworfen Lv 16 7 f.. hatte er zunächst für sich und sein Haus Sünd-
opfer zu bringen 11— 14, dann den Bock des Sündopfers zu schlachten zur Befreiung
des Heiligthums von Israels Verstössen gegen d Reinheit desselben 15 f. In beiden
Fällen musste er eine 7malige Blutsprengung auf d Deckel der Bundeslade vollziehen,
indem er, geschützt durch eine Wolke von Räucherwerk (offenbar um den Anblick
des dort thronenden Jahwe zu verdecken), in d Allerheiligste eintrat 12 — 15 (vgl.
Lade). Danach war der Opferaltar im Vorhof mit Blut von beiden Thieren zu be-
streichen 18 f. Darauf ward der andere Bock dem *Asasel der Wüste zugejagt, nach-
dem man ihm die Sünden des Volks aufgelegt hatte 21 f. Ueber den spätjüdischen
Ritus s. Tractat Joma; ZDPV IU 214 ff. ; HStrack. Joma . . . hgg. und erklärt, 1888.
Dieser Ritus ist Ezechiel noch ganz unbekannt, auch Es 3 1 — 1; : Xe 8 13 — 17. wo man
ihn erwarten sollte, wird er nicht erwähnt. In Ne 9 1 wird der 24. Tisri 7. *Monat)
als Sühntag gefeiert.
3) Das Purimf., angeblich zur Feier der Errettung der .luden von einer Ver-
folgung unter Xerxes gestiftet, ward nach Er 9 21 am 14. und 15. Adar (März) ge-
feiert unter gegenseitiger Zusendung von Essgeschenken 22. Die erste Spur seiner
Begehung isl 2 !\Ik 15 36. Josephus beschreibt AqXI6l3 die frier seiner Zeit. Im
Talmud wird Tr. Megilla eine Synagogalfeier mit Vorlesung des Estherbuchs ange-
ordnet. Ueber den Xamen s. Purini.
3) Das erst von Judas Mk ca. 1(>4 vor Chr. gestiftete F. der Tempelweihe
182 Festus— Fische.
(hrmikkä) ; zur Erinnerung an d Peinigung des Tempels vom syrisch-griech. Götzen-
dienst 1 Mk 4 36 ff. ; 2 Mk 10 6 ff. achttägig vom 25. Kislev (Decbr) an mit Illumination
und andern Festlichkeiten gefeiert. Im NT xa iyxccma Jh 10 22.
Zu d F. überhaupt vgl. Hupfeld, de primitiva ac vera festorum apud Hebraeos
ratione 18511'. Wellh., Prol. A Kap. 3. Benzinger 199. 465—478; Xowack II 138—
203. Sonst vgl. Heilige Zeiten. Si
Festus mit d Vornamen Portius, Ap 24 27 — 26 32 der (bessere) Amtsnachfolger
des *Felix in d Procuratur Palästinas, starb nach kurzer Amtsverwaltung JAq XX
89— 9 l: Bj II 14 l. H
Feste, Festung, f} mäsör 2 Chr 11 5, mesürä n, ward im weiteren Sinne jede
von einer Mauer umgebene St genannt . wodurch sich die bisweilen grosse Zahl der
F. in kleinen Bezirken erklärt 2 Chr 11 6 — 10. F. im strengen Sinne, 'ärim besüröt
Dt 3 5; Jol4i2 etc., 'ir mibsär 1 Sm 6 18, mibsär Js 17 3 (von Tyrus 2 Sin 24 7), hatten
hohe und sehr dicke Mauern Xe 12 31 f. mit Zinnen (pinnöt 2 Chr 26 15; Js 54 12) zur
Deckung der Schützen. An d Ecken und Thoren waren *Thürme errichtet 2 Chr 14 7;
26 9. Die *Thore waren eisenbeschlagen und fest verriegelt. Vor d Hauptmauer zog
sich eine Vormauer mit sturmfreiem Giacis hin bei Kl 2 8 ; Js 26 1, bei Zion Ps 48 14
(vgl. Jerusalem). Schützende Wassergräben wie Babel und Xinive hatte man bei
Jerusalem nicht, aber es bestand darin kein Hinderniss, sie im prophetischen Zukunfts-
bilde zu erhoffen Js 33 21. Auf d Mauern standen Schleuderinaschinen 2 Chr 26 15 (s.
Belagern). Manche St hatten nur einen festen Thurin (Citadelle), in den in d Xoth
alles hineinflüchtete Ei 8 9. 17 : 9 46. 51. Auch in grossen F. gab es bes. befestigte Theile
als letzte Zuflucht. So die blrä beim Tempel Xe 2 8: 7 2. Zur Verteidigung der
Pässe hatte man Sperrforts migdälim 2 Kg 18 8; blränijjöt 2 Chr 27 4. Si
Fett, fj beleb, auch von d beim Opfer den Flammen zu übergebenden Fett-
stücken Ge 4 4 , welche als der eig. Gegenstand des göttlichen Genusses galten. Es
waren die mit F. umwachsenen Stücke der Eingeweide, der Xieren und der Leber
Lv 3 3 f. 10. 14 f. : 4 8 f . : 7 4. Bei Schafen gehört auch der Fettschwanz Lv 3 9 : 7 3
dazu. Sonst s. Opfer, Dankopfer. Si
Feuer im sacralen Sinne, £} issa (Stade, Gr. § 189b. 301a), umfasst alles, was
im Opferfeuer Jahwe dargebracht wird. So wird F., d. i. Feueropfer Jahwe*s, von
Thieropfern jeder Art Ex 29 41 ; Lv 4 35 ; 7 25 , aber auch von Mehlopfern Lv 2 2. 11
gebraucht. Bisweilen bezeichnet der Ausdruck auch die Priesterantheile, die von d
verbrannten Opfern vorher abgesondert werden Lv 7 35 : Jo 13 14. Vgl. Opfer. Si
Feuermauer bei £ für "rubbä Ho 13 3, vergitterte Oeffnung unter d Dache zum
Abziehen des Eauches. Si
Feuersäule heisst Ex 13 21 f. ; 14 24; Xu 14 14 (Ne 9 12. 19) die Wolke, in der Jahwe
das Volk Israel begleitete, sofern sie Xachts einen feurigen Schein warf. S. ♦Erschei-
nungen Gottes. K
Feuersteine, s. Palästina, Gebirge.
Fieber £ für kaddahat Lv26i6; Dt 28 22; für rcesef Dt 32 M (Fieberglut): für
TivQstvg Jh4 52; das Fieber haben für nvQtooöu) Mt 8 14. S. Krankheiten. Si
Fingerreif, s. Schmuck.
Fischaar. Es ist fraglich , ob diese Uebsetzg des hebr. 'oznljä Dt 14 12 ; Lv
11 13 richtig ist. S. Adler. So
Fische , f) däg. Von F. werden mit Ausnahme gewisser grosser Thiere (s.
Walfisch) keine bes. Arten unterschieden Ge 1 20. In Lv 11 9 ff. wird festgesetzt, dass
F., die keine Flossen und Schuppen haben, nicht gegessen werden sollen; vgl. Mt 13 47.
Fischen— Fledermaus. 183
In Jerusalem gab es ein *Fischthor Ne 3 3 : in <1 Nähe desselben wurden wohl gesal-
zene und gedörrte F. verkauft Nel3i6. Am Tiberiassee lag ein Ort, der Tarichaea
liit-ss, weil F. dort eingesalzen wurden JBj II 20 6; Strabo II 14 2 ; Nedarim 0 4. Noch
heute sind die Fl, Bäche und Seen Palästinas mit guten F. ausgestattet. Nach SWT
Fauna und Flora 162 ff. kommen Karpfen, Schleihen, Barben, Welse, Schleimtische u. a.
vor. Von bes. Interesse sind die von Lortet (Poissons et reptiles du lac de Tiberiade,
Lyon 1883) untersuchten F. In d Zukunftsbilde Ezeehiels spielt eine Eolle, dass auch
im todten Meere einst F. leben werden 47 9. So
Fischen. Im AT kommen die Fische vorzugsweise als Bewohner des Meeres
in Betracht Gel 26.28; 1)2: Nu 11 22: Hi 12 8. Niemals ist die Rede davon, dass
man in Seen und Flüssen des h. Landes gefischt habe. Die Fischer dajjäglm Js 19 8
sind äg. Die im AT erwähnten Fischergerätlie sind äg. oder phönicische : hdkkä Js
19 8 Angel; mikmörct Js 19 8 (Del. z. St.), mikmrrrct Hb 1 15 mit Senkblei beschwertes
Schleppnetz; herem Ez 26 5 Wurfnetz für Meerlische ; slr dügä Fischerspiess ; sinnä
Fischerhaken Am 4 2; .fläsal Hi 40 31 Harpune; hö"h Hi 40 26 Haken, der dem ge-
fangenen Fisch durch d Kopf gezogen wird. Die Fischergenossenschaften Hi 40 30
sind äg., desgleichen die Ex 7 18. 21; Nu 11 5; Ez 29 4 erwähnten Fische. Man bekam
die Fische durch phönicische Händler, die sie aufkauften Hi 40 30 und' nach Jerusalem
auf d Markt brachten Ne 13 16. Die Dürftigkeit der Bestimmungen in P über d Fische
Lv 11 9 f. im Ggens zu d Ausführlichkeit bei andern Thieren zeigt ebenfalls, dass man
nicht viel mit ihnen zu thun hatte. Erst das NT, und dies allerdings sehr häufig,
zeigt, dass man den Fischreichthum des *Genezarethsees ausnutzte Mt 13 47 f. Mt 4 18 ;
Lc5 2 ahHq; Jo2l3 altevsiv; Lc5 6; die Fischergenossenschaften 7. Die Netze öixxva
Lc 54; aayrjvi] Mt 13 47. Die Angel ayxtoxQov Mt 17 27. Gebratene Fische Lc 24 22, utpclpiov
Jo 21 9. Si
Fischreusen £ für fläsal Hi40 3i, s. Fischen. Si
Fischthor, ein Thor in d N-Mauer ^Jerusalems. G
Flachs, fj pistim Pr31i3, ist die bekannte Pflanze Linum sativum. Ex 9 31 i>t
davon die Rede, dass der Fl. zugleich mit d Gerste vor d Weizen in d Halme schiesse.
F. wird häufig als ein Haupterzeugniss des Landes genannt Ho 2 5. 9. Leinene Klei-
dungsstücke wurden sehr viel getragen (s. Lein, Kleider), wie wir aus d A und NT
wissen. F. und Wolle werden oft nebeneinander genannt Pr 31 13. Schon bei d
Aeg. war in früher Zeit die F.-Cultur heimisch (Erman 595 mit Abbildung). Die
piste hä-'es, d. h. die Flachsstengel, wurden auf d Terrassen der Wohnungen zum
Trocknen ausgebreitet Jo 2 6, dann wurden sie gehechelt Js 19 9 (übers. : die gehechel-
ten F. verarbeiten). Der aus F. hergestellte Stoff hiess wohl zunächst bad ('s. Lein,
Leinwand); aber auch pistim ist an vielen Stellen so übersetzt vgl. Lv 13 47 ff. So
Fladdernholz, bei £ Ez 27 5 für berösim, s. Cypresse. So
Flasche, bei £ für hemet Ge 21 14 f. 19 (Wasserschlauch) , für nobel 1 Sm 1 24 ;
10 3 (Krug). S. Gefässe, Trinkgefässe, Krug; Schlauch; Haut; über Riech fläschchen
s. Schmuck. Si
Flecken, s. Dorf, Stadt,
Fledermaus Dt 14 16; Lv 11 18 unter d nicht essbaren Vögeln (sie) aufgeführt;
£ Schwalbe, dagegen Js 2 20 richtig Fledermäuse; so ist wohl auch Ba 6 22 statt
„Nachteulen" zu setzen. Nach Tristram 45 finden sich in Palästina je nach d Ge-
genden manche asiatische, afrikanische und europäische Arten dieser Säugel liiere | lirehm
I 283) und zwar in grossen Mengen, lies, hervorzuheben sind die merkwürdigen Huf-
184 Fliegen — Flu—
eisennasen (Brehm I 340). Die Fledermäuse sind harmlose Thiere ; ausser im Jordan-
thal halten sie während d Regenzeit ihren Winterschlaf. So
Fliegen. Der allgemeine Name für F. und Mücken scheint hehr, zebüb gewesen
zu sein Js 7 18, wo zwar allerdings auch an d unangenehmen Stechmücken Aegyptens
zu denken ist. Bereits die gew. Hausfl. kann jedoch in Palästina zur wirklichen Plage
werden . insofern sie weder Menschen noch Vieh Ruhe lässt. Pr 10 l ist an giftige
F. zu denken (Tristram 327). Im NT Mt23 24 kommt einmal die Stechmücke (£ Mücke)
vor. In Jt 13 9 ist auch das Mückennetz (x<ava>nsiov, t Decke) erwähnt, das man noch
heute im S gebraucht, um sich des Nachts gegen d Musquitos zu schützen. Wenn
schon Js7l8 Aegypten hauptsächlich als das Land der Stechfliegen gilt, so wird man
sich lies, noch schlüssig zu machen haben, was Ex 8 12 unter kinnim und Ex 8 17 unter
'äröb zu verstehen ist (viell. liefen Parallelerzählungen aus verschiedenen Quellen
vor). Gegen d spätjüdische Tradition, die in d kinnim *Läuse auch £) findet, spre-
chen die Uebsetzgen: es ist eine Art Stechmücke (Culicidae) darunter zu verstehen;
■üröb ist nach d Uebsetzgen Hundstiiegen ; £ Ungeziefer. Js 18 l übersetzen einige :
Land des Flügelgeschwirrs == Land der Inseetenschwärme. Einen Anhaltspunkt da-
für giebt viell. Dt 28 42, wo das hehr. Wort .fltisal ein schädliches „Ungeziefer1- be-
zeichnen muss: oh aber F.. ist mehr als fraglich : vgl. Ungeziefer und Heuschrecke Xu. 9. So
Floh, £} par'ös. Dieses Thier wird bloss 1 Sm 24 15 (26 io) genannt. In Palä-
stina ist der gemeine F. (Tristram 305: Brehm IX 486 Pulex irritans) überaus häufig,
bes. in d heisseren Strichen. Die Verachtung, die in d obigen Stellen ausgedrückt
i-t. verdient das Ungeziefer, sofern es sehr lästig werden kann. eig. nicht. So
Fluch, ^ älä, Anwünschung von L'nheil durch eine magische Formel, in der in
d Regel der Gottesname vorkam Ex 2' > :. Man traute dieser eine geheimnissvolle
Wirkung gegen d Betroffenen zu Ei 9 20 vgl. 57: Jo 6 26 vgl. 1 Kg 16 34: 2 Kg 2 24:
.") l»7. Auch gegen ganze Geschlechter 1 Sm 2 31 — 36 vgl. 1 Kg 2 27 oder Völker Xu 22 6
wurden Flüche geschleudert. Wie gross die Furcht war vor d F., wie sie Verbrecher
zum Geständniss brachte, zeigt Ri 17 2. Vgl. Eiferopfer. Eid. Spätere Theologie
erkannte das Nichtige des unverdienten Fluches Nu 23 8; Pr 26 2. Si
Fluss. Flüsse in unserem Sinn giebt es in Palästina wenige, schiffbare Fl
gar nicht. Diese Thatsache spiegelt sich im Sprachgebrauch des AT insofern, als
der Fl schlechthin, der Strom. I) han-nähär, stets den Euphrat bezeichnet Js 8 7 ;
11 15 etc. : nur Js 19 5 steht nahär (ohne Artikel) für d Xil. Da> Merkmal eines
ndhär ist freilich nicht die Grösse, sondern das unversiegliche Wasser: so heissen die
Fl bei Damaskus ndkaröt <1. 2 Kg 5 12. obwohl sie sich nicht durch Grösse auszeichnen.
Der Sinn vm ndhär entspricht daher dem Ausdruck nahal etän. unversieglicher *Bach
Am 5 24. ist aber verschieden von d Wort nahal allein, insofern dieses nur den Giess-
bach, Winterbach und sein Bett bezeichnet. Der gleiche Unterschied herrscht zw.
d heutigen ini<li und nähr, und im Anschluss an d Sprachgebrauch dieser arab. Wör-
ter wird die Annahme wahrsch, dass man auch im Alterthum kleinere Fl (& n'härim)
in Palästina kannte and so nannte, obwohl das AT keine Kunde davon giebt. Solche
Fl sind im w Abhang des Gbges gar nicht vorhanden, erst in d Ebene unweit d
Mündung wird häufig aus d wädi ein kurzer nähr, weil sich dort das in d Gbgs-
thälem rasch abfliessende Wasser aufstaut und zu Tage tritt. So s von Jäfä der
i'tih.r sukrer und //. rübin ; zw. Jäfä und d Karmel nähr cl-'aiiija. n. el-fälik, n. iskan-
derüne, n- el-mef$ir, />. < :-:< rLn und //. ed-difle; in d Ebene von Acco der nähr el-
mnkittftr (*Kison), der // na'amen ider Belus der Altem und der n. meß/ih. Auf d ö
Abhang des Gbges giebt es einige perennirende Fl, nämlich in d n Hälfte des Landes,
Fluss— Freistadt. 185
da der Baum zw. Wasserscheide und *Jordan hier nur klein und das Gefälle sehr
gross ist, z. B. nähr gälüd bei Besau und wädi el-blre vom *Thabor her. Die gröss-
ten Fl hat das O-Jordanland. Die Gewässer des *Haurän und s *Dschölän fuhrt der
nähr jarmük oder seri'at el-ntenädire dem Jordan zu ; er ist an seinem Einfluss in d
Jordan mindestens ebenso bedeutend als dieser selbst. Der nähr ez-zerlpä (*Jabbok)
entwässert ebenfalls ein grosses Gebiet ; er hat an d Mündung eine Breite von 8 — Kl m.
— Man überschritt in alter Zeit wie auch jetzt wieder — denn die von d Bömern
gebauten Brücken sind nieist verfallen — die Fl an seichten Stellen, an d sogen.
Furthen. die allgemein bekannt (Ge32 23 fj mäabär) und leicht zu passiren waren.
Ueber d Jordanfurthen s. Jordan. Bei d in d Mittelmeer mündenden Fl findet sich
die Fürth unmittelbar vor d Mündung, weil hier der durch d Wellen angespülte Sand
eine Barre bildet, über die der Fl nur seicht hinweglliesst. Den Uebergang auf Schläu-
chen oder Schlauchbarken zu bewerkstelligen, wie es von jeher beim Euphrat üblich
gewesen ist. war bei d Fl Palästina's nicht nöthig. Vgl. Trelawney Saunders, An
Introduction to the Survey of Western Palestine, London 1881. EdwRobinson. Phy-
sische Geographie des heiligen Landes (1865), 139 ff. G
Fluss, bei £ für zäb = der einen Fl. hat Lvl5 2; 22 4. S. Krankheiten. Si
Fluth, s. Sintfluth.
Föhre. Unter fj sittä ist z. B. Js 41 19 sicher nicht die F.. sondern die Acacia
Seyal vera und nilotica (Low 197, arab. sauf) zu verstehen; dieselbe wächst in d
trockensten Wüstengegenden Arabiens und des Sinai. Mit d richtigen Bewusstsein,
dass es auf d Sinai kein anderes Bauholz gab, werden F., d. h. Acazienhölzer. häufig
beim Bauen der Stiftshütte Ex 25 — 27 erwähnt. Diese Acazien, die mit d bei uns in
Alleen gepflanzten Acazienbaum nichts zu thun haben, sind meist niedrige, verkrüp-
pelte, äusserst dornige Bäume mit hartem dauerhaftem Holz, ausgebreiteter dünner
Krone, mit kleinen gefiederten, in d trockensten Zeit abfallenden Blättern, kleinen
gelben runden Blüthenbüscheln und bohnenartigen Fruchtschoten. So
Fortunatus 1 Kr 16 17 viell. identisch mit d Clemens ad Cor. 65 1 Genannten,
s. Stephanas. H
Frau, s. Ehe. Kleidung. Eltern. Si
Freien bei £ Xu 36 6 von Jungfrauen gesagt, die zu Ehe-Wbern werden, sich
verheirathen. Im NT für yauelv = vom Manne in matrimonium ducereMt5.32: 221':.:
1 Kr 7 9 etc.; vom Weibe nubere 1 Kr 7 28 b. 34; 1 Tm 5 11. Sonst ist nubere yaui'lHv
Mt24 38; yaiui%so9-ca Mt22 30; yu/.doxeo^ui Lc2034. Vgl. Ehe. Si
Freijahr bei £ für derör in Jr34i5. 17, wo von Freilassung hebr. Sklaven in-
folge eines Gelübdes die Bede ist. Ez 46 17 frnat had-derör im Anschluss an d daran
sich schliessenden Versuche einer gesetzlichen Regelung dieses Beneficiums Ex 21 2 ; Dt
I5lff. Vgl. Erlassjahr, Jobeljahr, Sklaven, Heilige Zeiten. Si
Freistadt setzt £ 1) im AT für eäre ham-miblät Nu 35 6 ff . etc.. d. i. Zufluchtsorte,
Asyle für d Todtschläger gegen d verfolgenden Bluträcher (s. Bluträcher, Mord, Todes-
strafe, Todtschläger). In d alten Zeit bot jedes Heiligthum ein Asyl 1 Kg 1 50, wenn-
gleich Fälle vorkamen, wo dies nicht beachtet ward 2 28 — 31. Die Gesetzgebung zu-
erst des Dt 4 4i — 43, dann des PC Nu 35 13 f. vgl. Jo20i — 9 benannte bestimmte dieser
alten Heiligthümer als solche, denen dieses bisher nur observanzmässige Schutzrecht
nunmehr gesetzlich zustehen sollte. Doch soll das Gemeinderecht über d Anwendung
des letztern in jedem einzelnen Falle entscheiden Nu 35 24 f. ; Jo209. Zugleich ward
im PC festgesetzt, dass das Verfolgungsrecht des Bluträchers mit d Tode des Hohen-
136 Fremd, Fremdling— Frosch.
priesters erlöschen solle Nu 35 25 ff., wodurch dann zugleich das Asylrecht überflüssig
wurde. Eine schwerlich je ausgeführte Bestimmung. Si
2) Im NT für xoka>vta, Kolonie-St. So heisst Ap 16 12 *Philippi mit Beziehung
auf d von Augustus verliehenen Rechte. Das System, neugewonnene Landstriche durch
wohlbefestigte Sammelplätze vor Auswanderern, die röm. Bürger blieben, zu sichern
und zu romanisiren, war zuerst in Italien, seit etwa 130 vor Chr. auch auf die Pro-
vinzen angewandt worden. H
Fremd, Fremdling. Der Nichtisraelit heisst im AT ben nekär Ge 17 12 etc.,
nokri Dt 14 21; 15 3 der Angehörige des fremden Landes, Volkes, der nur vorüber-
gehend im h. Lande verweilt. Hat er sich angesiedelt, so heisst er ger Lvl6 29;
17 8 ff., wie auch Israeliten unter fremden Völkern lebend gerlm sind Ge 17 8. Ist er
eingewandert und hat sich ansässig gemacht, heisst er tösäb naQoixoq Ge23 4, d. h.
wie aus dieser Stelle erhellt, nicht auf eigenem Grundbesitz, sondern gewissermassen
zur Miethe wohnend (vgl. Lv 25 23b). Doch gehen beide Benennungen auch ineinander
über: ger tösäb, ger wtösäb Ps 39 13 ; Lv25 23 etc. In der Gesetzesliteratur werden
darunter meist die Abkömmlinge der unterworfenen Kanaaniter verstanden, denen das
Dt und der PC später eine erträglichere Lage zu verschaffen suchte Dt 10 18 ; Lv 19
10. 33 f. vgl. Ez47 22, als ihnen urspr zu Theil geworden war, da man sie religiös zu
assimiliren hoffte. Vgl. Sklaven, Nethinim. In nachexilischer Zeit ward der Ger zum
Proselyten. Schürer II 566 — 575. Bes. gründlich ist A. Bertholet, Stellung der Is-
raeliten und der Juden zu d Fremden. Freiburg 1897. Si
Freudenöl bei £ Ps45 8; Js 61 3 für kernen säsön, bildlicher Ausdruck für
Freude, weil man in fröhlicher Stimmung sich salbte, in Trauer es unterliess Mt 6 16 f.
Vgl. Oel, Salben, Trauer. Si
Freudenopfer. Fr. thun bei £ Ps 54 8 für zäbali bineüäbä : freiwillige Opfer
ausser d schuldigen bringen. S. Opfer. Si
Freund, Freundschaft. Freund bei £ für mere'a Ge26 26 etc., re'a Ex 32 27 etc.
(Gefährte), äh (Bruder) Lv 25 25 ; Freundschaft für mölredet Ge 12 1 etc. (Verwandt-
schaft), celef (Geschlecht) Ei 6 15 etc., ovyyheia Lc 1 61. S. Nächster, Verwandter. —
Freund des Königs, s. Königthum, Hofmeister. Si
Freundreeht bei £ nur Jr 32 7 für mispat hag-genllä, s. Erben, Erbrecht. Si
Frohne, Frohnvogt, fröhnen. Fr., mhd. vröne (von vrön das den Herrn
Betreffende) = Herrendienst. £ bildet davon den pl. Fröhnen Ex In; 66 für 'abödä
(Ackerarbeit) ; 5 mit Fr. beschweren. Das Zeitwort fr. bei £ ist = Frohndienst thun
Ex 5 18 (für 'äbarf den Acker bearbeiten). Frohnvögte übersetzt £ sclre »«/» Ex 1 11
(Aufseher über d Frohnarbeiten). Vgl. Rente, Rentmeister, zinsbar, Vogt. Si
Fromme sind bei £ im bes. Sinne die Asidäer oder Chasidäer (haslärm) , ein
Verein unerschütterlich gesetzestreuer Männer, unter deren Beihülfe der makkabäische
Autstand in*s Werk gesetzt wurde lMk2i2, die aber, weil es ihnen lediglich auf
Religionsfreiheit, nicht auf politische Unabhängigkeit ankam, zu ihrem eigenen Ver-
derben (s. Alcimus) die Waffen niederlegten lMk7i3 — 17. Auf sie führt man den
Ursprung bald der *Pharisäer, bald der *Essener zurück. Die Psalmen sind vielfach
beherrscht vom Ggens dieser Frommen und der Weltmenschen, bezw. *Saddueäer. H
Frosch, Fr. sind bloss in d Bericht über d äg. Plagen Ex 8 1 ff., sowie in dar-
auf bezüglichen Stellen wie Ps78 45; 105 30 (£ Kröte) genannt, In d That ist viell.
die Kröte (*Eidechse) unter obigem Namen einbegriffen. Von Fr. ist nach Tristram
280 die Rana esculenta (der Teichfrosch Brehm VII 572) ausserordentlich stark in
Palästina verbreitet; ausserdem kommt auch Hyla arborea, der kleine auf Bäumen
Frost— Futter. 187
hausende Laubfrosch, vor: von Kröten ist bis jetzt hauptsächlich Bufo pantherinus
(nach SWP, Flora und Fauna 159 ff. But'o viridis) häufig gefunden worden. So
Frost, s. Wetter.
Frühlinge, Frühlingeherde. So ist Ge30 4i. 42 5 mekussäröt und kesürim
übersetzt, das wir bloss vermuthungsweise mit „kräftig" wiedergeben können. Ob
die kräftigeren Thiere die im Spätjahr oder die im Frühjahr geborenen sind, geht
aus d Stelle nicht hervor. So
Frühregen, s. Regen.
Fuchs. Dieses Thier, Vulpes vulgaris, ist durch ganz Palästina verbreitet, und
zwar kommen zwei Spielarten vor, im S der etwas kleinere Vulpes niloticus. im N
mehr der Vulpes syriacus (Tristram 85). Auf die allbekannte Natur des F. wird Ez
13 4; Lcl3 32 angespielt. Man hat an einigen Stellen unter demselben hebr. Ausdruck
auch den *Schakal verstehen wollen, so vor Allem bei d 300 F. der Simsonsgeschichte
Ril5 4; dem steht entgegen, dass in ähnlichen Sagen von wirklichen F. die Rede ist.
Auch Ps63ll ist nicht sicher, ob man F. oder Schakal zu übersetzen hat: nach Brehm
XV I 58 frisst auch der F. Aas. So
Füllen. Unter diesem Worte ist (mit verschwindenden Ausnahmen) durchgängig
ein bereits erwachsener junger *Esel verstanden Ge49n; Sa 9 9. So
Füllen, Füllopfer, Füllung. Füllen in d Redensart mille jäd: jemandes Hand
füllen, d. h. durch Opferantheile ihm ein priesterliches Einkommen verschaffen, ihn
als Priester anstellen Ri 17 5. 12 ; 1 Kg 13 33 , wird im PC vom Einweihungsakte des
Priesters Ex 29 29: Lv 8 33 gebraucht. Davon heisst mülü'lm das priesterliche Ein-
weihungsopfer Lv 7 37 ; 828 etc. (£ Füllopfer, in Ex 29 31 Füllung). Sonst, s. Opfer. Si
Fürst bei £ für sär Nu21i8; Mi 7 3 etc., für näsV Ge 17 20, was 1) einen Kg,
2) einen Vornehmen, 3) bei Ez den nationalen weltlichen Vorsteher des Zukunftsreichs
34 24 etc. bedeutet. Ferner für allüf Ge3Bl5, was Klanshaupt Sa 12 5 f. oder Ge-
schl-Genosse , Freund Pr 16 28 bedeutet (vgl. Oberster, Geschl. Stamm); für nädib
1 Sra 2 8; Hi 12 21 etc. (Vornehmer, Edler); für näglä Hi 31 37 etc. (Kg, Fürst. An-
führer) ; für käsän Js 3 6. 7 ; 22 3 Fürst, Diktator ; Da 11 18 für d röm. < Jonsul. Si
Fürstenthum. So übersetzt £ Rm8 38; Eph 1 21: 3 in: Ko 1 16; 2 10. 15 das
griech. npyj, (eig. „Herrschaft"), eine Bezeichnung der verschiedenen Rangstufen und
Gewalten der (guten oder bösen) *Engel. K
Fuhrmann bei £ für rakkab 1 Kg 22 3-1; 2 Chr 18 33 (Lenker des Streitwagens).
S. Heer, Wagen. Si
Fürth, s. Fluss.
Fussvolk, s. Heer.
Fusswaschung, s. Baden, Waschen, Gast, Gastmahl.
Futter. So weit das Vieh (vgl. Schaf, Ziege, Vieh) nicht im Freien weidete,
wurde ihm. wie namentlich den Mastkälbern, F. auf d Boden oder in Behälter ge-
schüttet. Dieses F. bestand zunächst hauptsächlich in Häckerling (*Dreschen). Ej toben
Ge24 25; Js 11 7 (£ Stroh). In d ersten Stelle ist daneben auch sonstiges F. mi&po
genannt, worunter wohl Gerste u. a. zu verstehen ist. Während d Erntezeit erhalten
heute die Thiere die Gerste ungedroschen. Auch Pferde wurden mit Gerste gefüttert
1 Kg 4 28. Das HHiü; 24ß genannte F. Irhl (£24 6 alles, was er trägt) war eine
Mischung (farrago) aus Gerste, Wicken und Bohnen ; vgl. Js3024, wobei vielfach auch
Beimischung von Salz vorauszusetzen ist. So
Igg Gaal— Grad.
Gaal Ei 9 26 ff. Gegner *Abimelechs. K
Gaas 1) Bg, an dessen N-Seite Josna's Grab war Jo 24 30; Ri 2 9, s. Thhnnath
Serach. — 2) Bäche Ct., fj nalrle ga'as 2 Sm 23 30; 1 dir 12 (11) 32, Heimathsort des
Hurai. des Helden Davids, wahrs. h in d Nähe von 1. G
Gaath, genauere Aussprache Goath (Goah), ( lertlichkeit bei *Jerusalem Jr 31 39. G
Gaba andere Aussprache für Geba Jo 18 24 ; Ri 20 33 : 1 Sm U 5 ; Es 2 26 ; Ne 7 30;
11 31 = *Gibea. • (i
Gabaa mü>ste nach V und £ Jt 3 12 eine Landschaft der Edomiter sein. Aber
(5 hat Galhai tauch Gabai). Das ist wahrsch Gaha, die Reiteret des Herodes. JAq
X\'sr>: LjIH3i. in d Ebene Jesreel. . G
Gabbatha, raßßa&ä Jh 19 13, wird griech. durch Xl&ootq&tov, von £ durch ♦Hoch-
pflaster wiedergegeben. Gew. wird es auf aram. gabb'tä (stat. emph. zu gabbä, von
gab = Anhöhe i zurückgeführt. Dagegen erklärt es Dalman Worte Jesu (3 durch gab-
bahtd . eig. die Kahlheit am Vorderkopfe, als Benennung des freien Platzes vor d
Antoniaborg. G
Gabe, s. Opfer im AT.
Gabe. Gnadengabe . x&QiGfxa, in d paulinischen Lehrspr jede an die natürliche
Begabung sich anschliessende, dieselbe steigernde Virtuosität, wofern sie in d Dienst
der christlichen Gemeinschaft und ihrer Zwecke tritt. Nach lKrl2 bilden die in
verschiedensten Richtungen thätigen G. die Organe, wodurch die Gemeinde als Leib
Christi existirt und am Leben erhalten wird. Sofern diese Begabung an keinen Stand,
kein Alter und Geschl gebunden, vielmehr durchaus Wirkung des freiwaltenden Geistes
war. ckarakterisirt sich die urchristliche Gesellschaftsverfassung als eine charismatische.
Aber bald nach d apostolischen Zeit haben sich die wesentlichsten G. . wie Leitung
und Dienst in d Gemeinde, Seelsorge und Lehre, in Aemter verwandelt, andre aber.
wie zumal die wunderbaren, sind allmählich in d Hintergrund getreten. H
Gabel, s. Tobia.
Gabeln bei £ 1 Sm 13 21 für eüm Rarste. Zum Text vgl. Wellhausen und Klo-
stermann z. St. Zur Sache s. Opfergeräthe unter Kreuel. Si
(iabis Hi 28 18. s. Krystall. So
Gabriel Da Sie: 9 21 : Lei 19. 26 einer der sogen. Erzengel (s. Engel). K
Gad, (8 rvyjh altaram. Glücksgottheit, planetarisch = Jupiter (Baethgen 76—80),
deren Cult auch zu d Kanaanäern drang, wie die Ortsnamen ba'al gad Jo 11 17 etc.,
migdal gad in Juda Jol537 beweisen. Dass auch die Hebräer in d Vorzeit G. ver-
ehrten, geht aus Ge30n vgl. Targ. Jonath. z. St. hervor, sowie aus d judäischen
theophoren Klansnamen 'azgäd (stark ist G.) Es 2 12: Ne 7 17 etc. Noch die bab.
Juden brachten dem G. Lectisternienopfer Js 65 11 vgl. Siegfried in JprTh 1875,
356—361. Ed. Meyer I, § 205. ZDMG 31, 99 f.; 42. 47S f. Si
Gad 1) Sn Jakobs und Silpas, der Leibmagd Leas Ge 30 10 f.. Ahnherr des Stmes
O.. der sich ö vom Jordan ansiedelte Jo 13 24 it.: 18 7 und durch seine kriegerische
Tüchtigkeit auszeichnete Ge49i9; Dt 33 20. Seine Geschl s. Ge46i6; Nu 2(5 15 ff. —
2) Prophet, Anhänger 1 1 Sm 22 5) und Berather Davids (als dessen ..Seher- 1 2 Sm 24 11:
1 Chr 21 9. K
Gad, Gebiet des stmes G. Die Mesa-Inschrift sagt Z. 10: ..Der Mann von G.
hatte im Lande von Atarot seit alter Zeit gewohnt: da baute sich der Kg von Israel
Atarot. - Die Moabiter unterscheiden demnach zw. GL und Israel und betrachten die
Graditer als uralte Einwohner des Landes ö vom Jordan. Das AT rechnet dagegen
o. zu [srael, bezeichnet ihn aber als einen Sn der Silpa, der Sklavin Lea's Ge 30 10 f . ;
Gadaxa, 189
35 26, d. h. nicht als israelitischen Vollblutstm. Diese Darstellung bestätigt in ihrer
Weise die Angabe der Mesa-Inschrift. Daraus erklärt es sich z. Th., dass wir über
d Gebiet von GL ziemlich weit auseinandergehende Nachrichten haben. Die St *Dibon
wird Nu 33 45 nach Gr. benannt: sie wird Nu 32 34 ff. JE wie Ataroth und Aroer, die
ebenfalls im Gebiet des Arnon liegen, zu G. gezählt, während Jo 13 15 ff. P das Gebiet
d vom Arnon zu *Kuben gerechnet wird, wie auch die gew. Aufzählung-: Kuben. <t.
und Halb-Manasse, das s Stück des israelitischen O-Jordanlandes Rüben zuweist. Anders
lauten die Grenzbestimmungen für G. Jo 13 24—27 P. Zuerst wird das Bgland. soweit
es für G. in Betracht kommt, in seiner Ausdehnung- von W nach 0 bestimmt 25. dann
folgen 2G zwei Abgrenzungen des (rebiets von S rlesbon 21 3»>i und von X (Mahanaim 30
aus. zuletzt 27 der zu G. gehörende Theil der Tiefebene. Demnach kämen folgende
Grenzpunkte für G. in Betracht: im S Hesbon, im () Aroer ö von Rabba, im N auf
d Bglande Mahanaim und im Jordanthal der See Genezareth, im W der Jordan. Die
Aufzählung 2 Sm 24 5: Gad, Jaeser und Gilead. setzt G. s-er als *Jaeser. lChr5i6
lässt G. in Gilead und Basan, n nur in Basan bis nach Salcha wohnen. 1 Sm 13 7
wird G. neben Gilead für O-Jordanland überhaupt gesetzt. Nu 32 26. 29. 33 ; Jo 22 9
gilt Gilead im Allgemeinen als d Land Ruben's und G.'s, oder es heisst: das Land
vom Arnon an und das halbe Bgland Gilead (vgl. Jol2 2i habe ich an Rüben und
G. gegeben Dt 3 12. Daraus ergiebt sich : *Gilead . im weitesten Sinne gebraucht,
schliesst G. ein (vgl. Ei 5 17 ) ; wird G. davon unterschieden, so bezeichnet es ein Gebiet
s von Gilead oder, falls noch genauer geschieden wird, s von Jaeser 2 Sm 24 5 :
Jo 13 24 ir. endlich ist G. der Stmesname, der über mehrere Gebiete ausgedehnt wird.
Dieses Schwanken im Gebrauch des Namens lässt sich daraus erklären, dass G. urspr
nicht Landes-, sondern Stmesname war und mit d wechselnden Ausdehnung des Stmes
auch auf neue Gegenden angewendet wurde. Im Ganzen scheint der Name stets mehr
nach N gewandert zu sein (2 Sm 24 5 etc. gegen 1 Chr 5 11. 16). Der Besitz dieser
Gebiete war für Israel nicht immer sicher: von S her mitten die Moabiter an. von
N her die Aramäer von Damaskus, später die Assyrer. Thiglath Pileser III schlug
um 733/32 die Gegend zu seinem Reiche und führte einen Theil der Bewohner ins
Exil 2 Kg 15 29; 1 Chr 5 26. Jr 49 1 wird darüber geklagt, dass die Ammoniter die
Gaditer aus ihren St hinausdrängten. Zur Zeit der Dsten gehörte G. demnach nicht
mehr zu Israel, und die Angaben des P Jo 13 24 — 27 müssen aus älteren Quellen ge-
schöpft sein. Als Levitenst G.'s werden genannt *Ramoth, *Mahanaim. *Hesbon und
*Jaezer Jo 21 7. 36; 1 Chr (i t». als Zufluchtsst Ramoth Dt 4 43: Jo 20 8. Ezechiel setzt
den Stm G. an die S-Grenze seiner Landeseintheilung 48 27 f. — Seiner natürlichen
Beschaffenheit nach zerfällt das Jo 13 bezeichnete Gebiet in 3 Theile: 1> in das Tief-
land am*Jordan; 2) in eine wellige Hochebene, die von umm el-welld an sanft nach
N. bes. NW anschwillt und von niederen Hügelreihen durchsetzt ist (der n Theil des
misör, £ Ebene, ebenes Kehl Jo 13 9. 16.2m. zur Viehweide geeignet Nu 32 1; 3) in
das eig. Gbge *Gilead. G
Gadara hiess 1) eine st im O-Jordanlande in d Nähe des Sees Genezareth,
deren Bewohner durch die LA *Ga"darener Mt828; Mc5i; Lc826 bezeichnet sein
würden. Der Name ist semitisch (MuNDPV 1896, 5 ff.), die st wird aber erst spät
häufiger genannt. Pompejus Hess sie neu aufbauen und machte sie selbständig unter
röm. Oberhoheit JAqXTV4<t; l!,j 17 7. Von diesem Ereigniss zählte die St ihre Jahre
(Beginn der pompe janischen Aera 64/63 vor Chr. 1. Sie gehörte zur *Dekapolis und
besass ein grosses Gebiet, das nach JV 9 an d Gebiet der st Bippus, Tiberias und
Scythopolis stiess. Von 30—4 vor Chr. stand sie jedoch unter d Herrschaft des
190 Gadarener — Galater.
*Herodes. Ihre ausgedehnten Ruinen tragen heute den Namen mukes. An d Grab-
höhlen im 0 der Ortslage bat sich der alte Name geddr (gcdür) erhalten: bei d arab.
Geographen gadar ZDPV VIII 139. Vgl. On 248; 130. Mukes liegt 1 Stu s vom
Jarmuk 364 m über d Meere. — 2) Die feste Hauptst von Peräa, aus der die auf-
ständischen Juden vor Vespasian HS vor Chr. nach Bethennabris (= *Beth Nimra)
flohen JBj IV 7 3 — 6. Ptoiemäus V 15. 23 nennt sie ruöujQu, die jüdischen Gelehrten
Gedor. Sie entspricht dem heutigen es-salt, dessen Quelle noch den Namen 'ain gadür
(oder tfädür) führt ZDPV XVIII 69. Vgl. Schlatter 44 ff.: Buhl 254 f. 263. Anders
Schürer II3,' 125. G
Gadarener, Gegend der, ist das Gebiet der St *Gadara. s oberhalb der heissen
Quellen (el-fyammi) am Jarmuk. heute mukes. Durch Alexander Jannaeus erobert
JAqXIII13 3: 15 4: BJI4 2, durch Pompejus von d jüdischen Herrschaft befreit und
neu gebaut JAq XIV 4 4: Bj I 7 7, schloss sich G. dem Bunde der *Zehn Städte an und
gerieth nur vorübergehend (30 — 4 vor Chr.) durch Schenkung des Augustus unter d
Herrschaft des Herodes Aq XVII 11 4 : Bj II 6 3. Das Gebiet von G. bezeichnet Josephus
als die O-Grenze Galiläas Bj III 3 1, benachbart dem von Hippus, Tiberias und Scy-
thopolis; es grenzte an den See Genezareth Mc5i; Lc8 26 (Mt828 £ *Gergesener),
worauf auch das Schiff der St-Münzen hinweist. Schürer II3 122 ff. Alte Gräber mit
Sarkophagen werden noch heute die Höhlen von gädür genannt. Bekanntlich ist die
LA Bit 8 28; Mc5i; Lc8 26 schwankend. WANeumann i Qurn Dscheradi 1894) vermuthet
auf Grund der örtlichen Merkmale der Erzählung, dass der Ortsname urspr Gerada
gelautet habe. Vgl. ZDPV XX 58 f. Die Metropolis von Peräa Namens Gadara JBj
[V 7 3 meint wahrsch es-salt in d Belkä. Schlatter 44 f. MuNDPV 1896, 5 ff. G
Gaderiter 1 Chr 28 27) 28 Einwohner der St *Geder.
Gaditer, s. Gad. Stamm.
Gaham nach Ge22 24 Sn des *Nahor von seinem Kebsweih Ptehuma. So
Gajns 1) macedonischer Gefährte des Paulus in Ephesus Ap 19 29. — 2) Aus
Derbe stammender Genosse des Paulus auf seiner Eeise von Korinth nach Asien Ap
20 4. — oi Von Paulus getaufter Korinther 1 Kr 1 14. dessen Gast Paulus war Em 16 23.
— 4) Der Adressat 3 Jh l. H
Galaad 1 Mk 5 9. 17. 20 ff. : 13 22 für *Gilead. G
Galater, Brief an die, Sendschreiben des Paulus, welches mit Em und beiden
Kr zu den kritisch gesichertsten Theilen des NT gehört und erst seit 1850 verein-
zelte Anfechtung erfahren hat. Die galatischen Gemeinden bestanden, wie aus 3 3. 29;
4 g — 12. 17. 21 : 5 2. 3 ; 6 12. 13 hervorgeht, zumeist, wenn nicht ausschliesslich, aus Heiden-
christen. Gleichwohl erhoben die dem Heidenapostel überall nachrückenden judaisti-
schen Sendboten auch hier das mosaische Gesetz zur Norm des religiösen Lebens für
d Gläubigen aus d Heiden 3 2 f. ; 4 10 ; 5 2. 13 f. und verdächtigten den Paulus , als ob
er diesen das volle Glück der theokratischen Volksgenossenschaft vorenthalte 33; 4 16.
Ihm gegenüber erhoben sie das Ansehen der Urapostel, von welchen auch Paulus selbst
habe, was er von der Sache Jesu weiss 1 1. 10 f. ls f. : 2 1 f. Ihre Schlagworte Messen
„Same Abrahams- 3 16 und „unsere Mutter Jerusalem'- 4 26. Sollte der Apostel bei
seiner 2. Anwesenheit in Oalatien Ap 18 23 vgl. 16 6 diesen Judaisten schon ent-
gegengetreten sein, so kann er damals seiner Sache auf keinen Fall den Sieg errungen
haben, da er. kaum in Ephesus angekommen, die Polemik schriftlich neu aufnehmen
musste. Dies die wahrsch Ansicht über d Ursprung des Briefs, welcher in einem
apologetischen (Kp. 1 — 2), dogmatischen (Kp 3— 4) und praktischen Theil (Kp. 5—6)
Galatia — Galiläa. 191
zerfällt. Kommentare von Meyer (9. Aufl. von Sieffert, 1899) und Hülsten (1880),
Cramer (1890). Kahler (2. Aufl. 1893), Dalmer (1897), Weber (1901). 11
Galatia u/ rakaxia 1 Kr 16 l; 1 Pe 1 1 , >) rcdcaix/) /ß>Qa Ap 16 6; 18 23 und ?)
raXXia 2 Tm 4 10) bezeichnet im NT nicht die röm. Provinz G. , sondern die Land-
schaft, die nach längeren Kämpfen des 3. und 2. Jhdts in d Händen der von d bithy-
nischen Kg Nikomedes I (281 — 246) aus Macedonien herangezogenen Galater oder
Kelten blieb. Sie umfasste das n Phrygien (Tolistobojer mit d St Pessinüs und Tecto-
sagen mit Ankyra) und einen Theil des w Kappadociens (Trocmer mit Tavia) im ()
des Halys. Die hochgelegene Landschaft war rauh und waldarm, eignete sich jedoch
trefflich als Weideland. Der s Theil ging in Steppe und Salzwüste über, der n Theil
war gebirgig und wurde von d wichtigen Handelsstrasse durchschnitten, die von By-
zanz über Ankyra und Tavia nach Armenien, Parthien und Syrien führte und auch
Juden nach G. zog, deren Namen auf griech. Inschriften mehrfach erwähnt werden
(CIGt III 4129. 4045 etc). Auch Pessinüs trieb bedeutenden Handel und besass ein
berühmtes Heiligthum der Kybele. Der Verkehr mit d Griechen verbreitete griech.
Spr und Sitte, so dass auch der Name Gallogräcia für G. gebräuchlich wurde. Das
Fortleben der keltischen Spr bis ins 4. Jhdt (Hieronymus) ist durch G. Perrot in der
Revue Celtique I widerlegt worden. Wenn auch seit 189 vor Chr. den Römern unter-
worfen, behielten sie doch anfangs ihre aristokratische Stmverfassung bei (Tetrarchen).
Von 63 — 26 vor Chr. standen sie unter einheimischen Kgen, dann wurde G. röm.
Provinz, zunächst durch d *Pontus Galaticus, später auch nach S hin vergrössert. mit
d Hauptst Ankyra, wo der Dea Puma und dem Divus Augustus ein Tempel errichtet
wurde (Monumentum Ancyranum). Mit der altkeltischen Naturreligion hatten sich
einheimische und griech. Kulte verbunden. Die Galater waren sehr tapfer und als
Söldner gesucht 1 Mk 8 2 (Asien oder Überitalien?) ; 2 Mk 8 20 (viell. unter Antiochus III).
Vgl. G. Perrot. Exploration archeologique de la Galatie 1884. G
Galben, Galban, als Ingrediens des heiligen Salböls Ex 30 34. als wohlriechendes
Product Si24 2i. £j hclbniü, (5 yulßävt}, Die grossen Doldengewächse, die bes. in
Persien häufig sind, liefern ein Harz, das unter allen vegetabilischen Stoffen am stärk-
sten riecht {Low 163; Boissier II 988); am bekanntesten ist die Assa foetida von Fe-
rula assa foetida und verwandten Arten. Das für uns keineswegs angenehm duftende
sogen. Mutterharz wurde im Alterthum zum Räuchern, bes. auch zum Vertreiben von
Insecten, sowie in d Therapie (wie noch heute) verwendet; das Galbanum riecht sehr
ähnlich. So
Galee, Galeere, £ Js332i für sä addlr (majestätisches Kriegsschiff), s. Schiff. Si
Galgal steht £ Ez 10 13 als Name der Räder des göttlichen Wagens. G. be-
deutet Räder, Räderwerk, Rädergewirre 2. 6a; die 4 Kader werden als Einheit gedacht.
In ö:i „Wirbel". G
Galgala steht lMk9i' wahrsch für Galiläa. Vgl. JAq XII 11 1 and <5 Jo 1223.
We. Isr. und jüd. Gesch.3, 261. G
Galgen bei £ Ge40i9; Er 7 10 für 'es Pfahl; s. Todesstrafe, Gehenkter. Si
Galiläa, ', rafaXala, geht auf aram. gälilä oder g*lllä zurück, d. i. hebr. gälil,
fem. g'lllä, Kreis. Bezirk (so Jol32). Welchen Bezirk man meinte, erfahren wir aus
Js823 g'lll hag-gößm, den Bezirk der Heiden (vgl. lMk5i5). Der Ausdruck ist dem-
nach israelitischen Ursprungs und soll ein Gebiet bezeichnen, das Israel nicht voll-
ständig besetzt hat. Gew. Hess man den Zusatz fort und sagte nur hag-gälil oder
hag-g'lllä, der Bezirk. Damit ist nach Js 8 23, wo die beiden letzten Ausdrücke, üfer-
landschaft am Jordan und Bezirk der Heiden, dem Ausdruck Land *Naphthali im
192 Galiläa.
vorhergehenden Gliede entsprechen, das eig. Bgland im N der Ebene el-battöf gemeint ;
vgl. Jo207; 2 Kg 15 29. Audi die St *Kabul wird 1 Kg 9 11 zum Galil gerechnet, ob-
wohl sie nach Jol927 in *Asser lag. Die Abgrenzung des Galil nach N hin verlor
sich, der Name hing nicht von einem natürlichen Merkmal der Landschaft ab.
Die Völkerschaften, die sich hier gegen Israel behaupteten, waren theils schon
lange dort ansässige Kanaaniter, theils *Amoriter und *Hewiter, die wohl vom Liba-
non her eingewandert waren. Die Besiegung des Kgs *Jabin von Hazor Jo 11 ; Ri4
sicherte wohl die israelitischen Niederlassungen, aber wichtige Orte blieben noch selb-
ständig Eil 31— 33 wahrsch bis Salomo 1 Kg 9 20 f. Doch galten *Abel Beth Maecha
und *Dan als Sitze echt israelitischer Sitten 2 Sm 20 18 f. Immerhin hat Israel diese
Gegenden schlecht festgehalten. Benhadad I von Damaskus verwüstete sie 1 Kg 15 20 ;
wahrsch gewann sie Ahab zurück. Nachdem sie Hasael den Aramäern unterworfen
hatte 2 Kg 12 18; 13 22. brachte sie Jerobeam II wieder an Israel. Aber schon 734
eroberte sie Thiglathpileser III für Assur 2 Kg 15 29. Damit ist die israelitische Zeit
des Galil zu Ende.
Da die Verbannungsmassregel Thiglathpileser' s III den israelitischen Charakter
der Bevölkerung schwächte, so werden sich im Galil ähnliche Zustände gebildet haben,
wie in Samarien nach 722 (vgl. 2 Kg 17 24 ff.), nur dass das Heidnische noch stärker
als dort hervortrat. Die Verbindung mit Jerusalem wurde nach d Exil langsam wie-
der angeknüpft. Viell. liegt 2Chr30l0f. eine Anspielung darauf vor. Aber um 165
war die Zahl der Juden in G. noch so klein, dass der Mk Simon sie durch einen
Kriegszug nach Judäa versetzen konnte 1 Mk 5 14 — 23. Wahrsch hat Aristobul I 104/103
vor Chr. G. erobert und die Bewohner zur Annahme des jüdischen Gesetzes gezwungen.
Damit kam eine ziemlich bunte Gesellschaft in d Judenthum hinein: ausser der alten
Mischung noch Aramäer, *Ituräer, Phönicier und Griechen. Ihr nachlässiger Dialect
Mc 14 70 ; Mt 26 73 machte sie leicht kenntlich , die Galiläer wurden überhaupt von d
Judäern verachtet Jh 7 52 ; 1 46. Aber Josephus rühmt ihre Tapferkeit und ihre Liebe
zur Freiheit. G. war daher in d Jhdt vor und nach Chr. wiederholt der Schauplatz
heftiger Aufstände ; so seit 55 vor Chr. für d Rechte der gestürzten Hasmonäer und
seit 44 nach Chr., als GL unter d Verwaltung röm. Procuratoren gekommen war, gegen
d Römer, hauptsächlich auf Antrieb der *Zeloten. Namentlich die Regierung Herodes'
des Gr. und auch noch die seines Snes Herodes Antipas (37 vor Chr. — 39 nach Chr.)
waren Zeiten der Ruhe für G. gewesen. Der von d Pharisäer Josephus geleitete Auf-
stand 66 nach Chr. wurde schon 67 durch Vespasian beendigt. Ueber den Antheil G.*s
an d Aufstande unter Hadrian 132 — 135 wissen wir nichts Sicheres. Seit 130 — 250
nach Chr. etwa war G. , insbes. *Tiberias, der Mittelpunkt des jüdischen Gesetzes-
studiums.
Die Grenzen G.'s waren nicht die des alten Galil. JBj III 3 1 ff. lässt G. n von
Scythopolis und der Ebene *Jesreel beginnen; es schliesst also das Gebiet des Stmes
*Sebulon ein, das urspr nicht zum Galil gerechnet wurde. Seine Theile sind Unter-
Galiläa bis zur Ebene von *Rama (Josephus nennt Bersabe als Grenzort, der Talmud
Kephar Hananja) und Obergaliläa. Die N-Grenze ergiebt sich einigermassen daraus,
dass Josephus das alte *Kedes als Festung der Tyrier bezeichnet Aq XIII 5 6; Bj II
18 1; IV 2 3. Die W-Grenze ist uns nicht bekannt; die O-Grenze war der Jordan,
doch werden auch gelegentlich Orte im 0 des Sees Genezareth zu G. gerechnet, wie
Gamala JBj II 204; Ap 5 37. Die im Talmud angegebene N-Grenze gilt vermuthlich
für .1 2. oder 3. Jhdt. Vgl. Art, Galiläa in PRE3VI337ff. Ueber d natürlichen
Verhältnisse s. Asser, Xaphthali und Sebulon; die einzelnen Ortschaften s. unter ihren
Galiläisches Meer — Garten. 193
Namen. — 1 Mk 1030.38 sind die Worte ..und Galiläa" zu streichen, sie beruhen auf
falscher LA. G
Galiläisches Meer Mt4i8; Mc 1 u>, s. Genezareth. G
Galle im eig. Sinne (bei Menschen und Thieren) ist fj wrerä Hi 16 13 und me-
rörä 20 25, letzteres Hi 20 14 im Sinne von *Gift, da bitter und giftig- für d Hebräer
verwandte Dinge waren. Ferner setzt £ G. häufig für rös, das Dt 29 17; Ho 10 4
walirsch eine Giftpflanze bezeichnet. Dieses hebr. Wort steht für Gift überhaupt Jr
8 14; 9 15; 23 15 (£j me rös, Giftwasser), ferner Hi20i6; endlich in bildlichem Sinne:
G. (Gift) = bitter, Verderben, Unglück Dt 32 32 f. ; Ps 69 22 ; Am 6 12 ; Kl 3 5. 15. 19.
Griech. ynh) von d Fischgalle T066. 10. 11 4 ff. , von bitterem Getränk Mt27 34, für
Bitterkeit, Bosheit Ap 8 23. Vgl. Wermutli. G
Galli, Gallier lMk82 sind die Galater, s. Galatia. H
Gallini, Ort in Benjamin lSm25 44, n. von *Gebim bei Jerusalem JslO30, ver-
schieden von G. (5 zu Jo 15 59 — 60. G
Gallion, so genannt nach seinem Adoptiv-Vr, urspr Annans Xovatus, Br. des
Philosophen und Staatsmannes Seneca, war als Proconsul von *Achaia Richter des
Paulus Ap 18 12— 17; Tac. Ann. XV 73; Dio Cass. LX35; LXII 25. H
Gamaliel, zum Unterschied von einem spätem G. genannt ..der Alte", berühm-
tes Schulhaupt, nach d Mischna, die einige Entscheidungen und Sprüche auf ihn zu-
rückführt, angeblich Enkel des Hillel (s. Schriftgelehrte), Lehrer des Paulus Ap 22 3.
Seinem vermittelnden, das Gottesgericht des Erfolgs anrufenden Einschreiten war es
zu verdanken, wenn das Synedrium die christliche Sache nicht gleich im Keim erstickt
hat Ap 5 34 — 40, weshalb er Giern, ßecogn. I 65 als heimlicher Christ, später sogar als
Heiliger gilt. S. Theudas. H
Gang, £ 2 Sm 6 13 se<ädlm Gänge = Schritte, s. Masse : Längenmasse. Si
Garben. Inwiefern im AT von Garben die Rede sein kann, s. unter Ackerbau. So
Gareb 1) Hügel im W von * Jerusalem Jr3l39. — 2) Held Davids aus Jattir
2Sm23 38; 1 dir 12 (11) 40. G
Garizini, Grisim, Bg im W- Jordanlande, hinter (d. i. w von) d „W-StrasseK,
d. i. d Strasse auf d Wasserscheide w vom Jordan Dt 11 29 f., dicht bei Sichern (= nä-
bulus) Ri9?. Auf ihn sollte Israel den Segen legen Dt 11 29, oder die Segnenden
sollten auf ihm stehen Dt 27 12 (vgl. J0833 und *Ebal). Nach d Exil (genauer ca
300 vor Chr.) trug er den Tempel der Samaritaner JAq XI 8 2; XIII 3 4. den Antio-
chus IV 168 vor Chr. nach d Zeus Xenios (JAq XII 5 5 nach d Zeus Hellenios) be-
nennen Hess 2 .Alk 6 2. walirsch auch Festungswerke, in denen Antiochus IV den Andro-
nikus zurückliess 2Mk523. Johannes Hyrcanus zerstörte den Tempel 129 vor Chr.,
doch blieb der Bg damals (Jh420) und bis heute die Anbetungs- und Opferstätte der
Samaritaner, in deren Pentateuch Dt 27 4 G. statt Ebal gelesen wird. Sie nennen
ihn Bethel, erwählte Stätte, und halten alljährlich auf seinem Gipfel das Passah (Bae-
deker2 226 f. Ebers-Guthe I 264 ff.). Heute gebel et-tör 870 m. Der Gipfel trägt im
K Reste einer rechteckigen Festung (Justinian 529) und einer Kirche (Zinn 174?),
im S sind die heiligen Stätten der Samaritaner: nämlich der Passahfeier, der Stifts-
hütte, der Opferung Isaaks Ge 22, des Altars im einstigen Tempel, die zwölf Steine
Dt 27 4 (s. 0.). Der N-Fuss des G. ist sehr quellenreich und gut bewachsen, sein
Gipfel und S-Fuss öde. Am X- Abhang springen einzelne Klippen vor, deren eine Ri
9 7 gemeint sein wird. Vgl. Ebal mit Abb. 64 und vGall L07 ff . G
Garn bei £ Hb 1 15 f. ; Ez323 für Netz. S. Fischen. G
Garten. Unter, I) gan oder gannä wie unter d in späten Schriftstellern HL 4 13;
Bibelwörterbuch. 13
1 94 Gasa — Gastmahl.
Kh 2 5 vorkommenden urspr pers. Worte pardes , das (5 auch in Ge 2 f. {-jiuQÜSsiaoq)
bietet, ist fast durchgängig eine Pflanzung von Fruchtbäumen zu verstehen: daher
die -Gärten, um daraus zu essen- Jr29ö. Vielfach wurden solche Baumgärten an
Stellen angelegt , die man künstlich bewässern konnte Js 58 n ; 1 30 , so dass dann
unter d Bäumen Gras oder auch Korn wuchs. Oft fand sich geradezu ein Brunnen
in einem derartigen G. HL 4 15. Einfriedigungen werden gew. gewesen sein (Ba 6 70
und Sn). In solchen G. lustwandelte man oder pflegte sich zur Erholung hinzusetzen.
ja auch zu essen Er 1 5. Wiederholt ist von d kglichen G. bei * Jerusalem die Rede
2 Kg 25 4. Bisweilen ist berichtet, dass Kge in ihren G. begraben wurden 2 Kg 21 18. 26.
G. mit ihrem üppigen Grün waren auch ein beliebter Platz für d Dienst der Götter,
den Js 1 29 tadelt. Wo bei £ von einem Kohlgarten die Eede ist 1 Kg 21 2; Dt 11 10,
hat man an eine Pflanzung von allerhand Gemüsen und Kräutern zu denken. Blu-
menpflanzungen wird man höchstens an einigen Stellen des HL voraussetzen dürfen.
.Mit Lustgarten übersetzt £ hebr. 'eden Js 51 3 oder gan 'eden Ez36 35; darüber und
zu Ez 28 Li vgl. Eden. So
Gasa von £ häutig neben d Form *Gaza gebraucht. G
Gasar, Gaser, Nebenform zu *Geser. G
Gasiter ist bei £ ein Einwohner von *Gaza. G
Gasse bei £ für fyüs, pl. Ijftsöt, enge, krumme und winklige Wege zw. d Häu-
sern, die ihnen ihre fast fensterlose Hinterseite (s. Wohnungen) zuwiesen. Schick in
ZDPV (1884) IV 217 nimmt die Strassenbreite durchschnittlich zu 2.75 m an. Men-
schenansammlung war daher, abgesehen von d Marktplätzen am Thor Pr83, nur an
d Kreuzungspunkten der Strassen {bet neüböt Pr 8 2) möglich. Pflaster. Beleuchtung,
Peinigung der Strassen waren, wie meist noch jetzt, unbekannte Dinge im Orient.
Nächtliche Strassenbewachung hat es in Jerusalem in spät nachexilischer Zeit gegeben
HL 3 3; 5?. Die Wächter von Ps 127 l : 130 6 bewachen die St, aber nicht die Strassen.
— -Gassen in Damaskus- 1 Kg 20 34 bei £ sind Bazarstrassen zum Feilhalten von
Waaren; Klostermann ändert hfisöt in // "srröMvarawansereien, mit Mauern umzogene
Höfe als Quartier für israelitische Karawanen. Si
Gassenstadt, 13 Ipirjab hfisöt (S nöXeiq ixavksav, Xu 22 39 zw. Ar (fj 'ir) Moab
am Arnon und Bamoth Baal genannt ; viell. kurejät s. von gebel 'affärüs. Vgl. Ba-
moth B. G
Gast, gastfrei. Da man im Morgenlande nur nothgedrungen reiste, so war
der einzelne Wandrer auf d Gastfreundlichkeit der Landesbewohner angewiesen, deren
Verweigerung Hi 31 32 oder gar Verletzung als der schändlichste Frevel galt Ge 19 5 ff. ;
Ei 19 30; 21 1, wie andrerseits die Ablehnung als Kränkung empfunden wurde Ge 19 2 ff. ;
Ei 19 15. 18 ff. Vgl. 1 Pe 4 9; He 13 2 etc. : für d Gegenwart ZDMG XI 482 f. Eeligiös
patriotischer Fanatismus durchbrach allerdings auch diese geheiligte Schranke Ri 4 17 — 22;
5 24 ff. ;Lc9 53. Zur Gastfreundschaft gehörte: Fusswaschung, Speisung. Bedienung.
Vertheidigung des G., Begleitung beim Abschied Ge 18 ; Hi 31 31. Ständige Gastfreund-
schaften 2 Kg 4 8. 10 ; Lc 22 10 f. Sonst s. Fremdling, Herberge. — Ueber G. bei Fest-
mahlen s. Gastmahl. Si
Gasthaus, s. Herberge.
Gastmahl (nicht bei £, der Gasterei, Gastung. Mahl. Mahlzeit schreibt) mistcc
Gel9 3; 40 20: öoyj, Lcl4i3; avunöotov 3Mk4i6; xüOiov 631. ward als Fest gefeiert
entweder in d Familie Ge2l8: Hil4: Lc 15 23 ff. (s. Ehe, Trauer, Dankopfer) oder
mit andern bei Bundschliessungen Ge3l46; Ex 24 11 (vgl. Bund, Opfer) oder als Ge-
lage des Reichen Ho4i8; Am 6 4 mit auserlesenen Speisen (vgl. Xahrung) Js25e und
Gath — Gath Rimmon.
195
Getränken 5 11, auch mit Musikunterhaltung 2Sml9 3ö; Am 6 5; Js5i2, später nach
griech. Sitte mit mimischen Tänzen Mt 14 6 (Philo de vita contempl. § 7). — In d
letzteren Fällen fand vorher Laden der Gäste statt (kärä 1 Sra 9 13) , oft in grosser
Zahl Mt22 9; Lc 5 29, durch Sklaven oder Sklavinnen Pr93; Mt22 3ff. ; Lcl4i7. Be-
grüsst wurden die Gäste durch Kuss Lc
7 45, man wusch und salbte ihnen die
Fasse Lc 7 38. 44, auch das Haupt Ps 23 5
(vgl. Baden, Salben). Auch wurden im
Vorzimmer weisse Festkleider dargeboten
Mt 22 n f. Bevorzugte Gäste erhielten
bei Tisch Ehrenplätze 1 Sm 9 22 ; Lc 14 8,
auch Ehrenportionen mas'öt (vgl. y&Qttq
Qcuqstöv Hom.)Ge4334; 1 Sm923f. Sonst
gab es gleiche Portionen 1 Sm 1 4 (vgl.
Hom. öalxsq itaai). Ueber das Sitzen, später Liegen bei Tisch s. Mahlzeit und Abb. 71.
Das Trinken bildete den Schluss des G. Ge 43 34 ; Lc 22 20. Auf hellenisirende Juden
übte die Sitte der griech. seöifioi Em 13 13; Ga52i (comessationes Suet. Calig. 55 vgl.
Philo 1. c. § 5) Einfluss. Rom. Sitte war die Anstellung eines aQ/nQixXivog Jh 2 8
(Lohnkellner), der die Reihenfolge der Gerichte und Weine überwachte (vgl. Speise-
meister). Si
Gath unter d 5 Hauptst der Philister die Kgsst 1 Sm 27 2 ; vgl. 1 Sm 6 17 ; Jo
13 3. Der Kg Achis von G. nahm David auf lSm272ff. (anders die jüngere Stelle
21 11 ff.). Goliath und andere Riesen (vgl. Jo 11 22 *Enak) stammten aus G. 1 Sm 17 4;
2 Sm 21 16. 18 — 22. Die Lade Jahwe's wurde von Asdod nach Gr. und von dort nach
Ekron gesandt 1 Sm 5 6 ff. David erobert G. 1 Chr 18 1 (=2 Sm 8 1) , Rehabeam be-
festigt es 2 Chr 11 8. Seit d Kriegszuge Hasaels 2 Kg 12 18 (vgl. Am 62) wird es unter
d St der Philister gew. nicht mehr genannt Ami 7; Ze2 4; Jr25 2o, doch soll nach
2 Chr 26 6 noch Usia Bresche in d Mauern von Gr. gelegt haben. Obige Stellen geben
z. Th. zu verstehen, dass GL von d Philisterst Juda am nächsten lag; lSml7if. 52
(1. bis zum Zugang nach Gr.) lehren, dass Gf. wohl nicht unmittelbar am, aber doch
unweit des heutigen icädi es-sant lag und neben Ekron am schnellsten von d Schlacht-
felde aus zu erreichen war. On 244; 127 (anders 246; 129) setzen G. 5rM (7,25 km)
in d Richtung von Eleutheropolis nach Diospolis an; dieses Mass führt weder nach
teil es-säftje noch nach teil zakclrja , sondern nach dilerin, einem hochgelegenen . aus
Steinen gebauten Dfe mit zahlreichen Resten einer bedeutenden alten Ortslage, Cister-
nen, Brunnen, unterirdischen Gängen, Bausteinen. Dagegen lässt sich freilich ein-
wenden, dass schon der Talmud diesen Ort unter d Namen tefar dikrlii kennt (Reland
686; Neubauer 71), ohne G. zu erwähnen. Einen Wechsel des Namens anzunehmen,
ist bedenklich. Hieronymus bemerkt zu Mi 1 10 (vgl. 2 Sm 1 20), dass (i.. damals noch
ein bedeutender Ort, am Wege von Eleutheropolis nach Gaza liegen ('arak el-menMje? |.
Auch die Ausgrabungen der Engländer (Quart. Statem. 1899) haben keine Gewissheit
über d Lage von G. verbreitet. G
Gath Hepher 2 Kg 14 25 l) gat lia-hcfer. Heimath des Propheten Jona ben Amit-
thai, wahrsch = Githa Hepher, Grenzst Sebulons Jo 19 13 i) gittä hef<>\ d. i. G. in
d Landschaft H. Nach Hieronymus, Vorrede zu Jona: Geth quae est in Opher, Ort
2 rM von Sepphoris (seffüryje) nach Tiberias zu mit d Grabe des Propheten. Dies
führt auf el-meshed, wo noch jetzt das Grab des nebi jünus (Jona) gezeigl wird. G
Gath Rimmon 1) St Dans Jo 1945, den Kehathitern gegeben .!»• 21 24: 1 Chr 7 68
13*
196 Gaza — Gebal.
(6 54), aber zu Ephraim gerechnet. Die Angabe On246; 128: 12 rM (18 km) würde
in d Gegend von sor'a und Jcemse führen. Vgl. Githaim. — 2) St inManasse, denKeha-
thitern gegeben Jo 21 25 (<& "teßaüä) ; 1 Chr 7 70 (6 55) hat dafür *Bileam (= *Jeblaam). G
Gaza, bei £ auch Gasa, ^ 'azzä, griech. räQa, eine der 5 Hauptst der Philister
1 Sm 6 17 ; Jo 13 3, wird Ge 10 19 J als S-Grenze des von Kanaanitern bewohnten Ge-
biets genannt und gilt Jo 10 41 als S-Grenze der Eroberungen Josua's, 1 Kg 5 4 (4 24)
der Herrschaft Salomo"s. Jedoch hat Israel G. niemals erobert, Ei 3 3 ist gegen Ki 1 18;
Jo 15 47 im Rechte (vgl. Philister). Nach J0II22; Dt 2 23 sollen *Enakiten in G.
gewohnt haben. Von d Thoren der St — sie war also befestigt — und von ihrem
Dagontempel handeln die Simsongeschichten Ei 16 1 ff. 21. 23 ff. Am 1 6 f. steht G. für
Philister überhaupt, als deren grösste St. Sie lag an d wichtigen Strasse von Aegyp-
ten nach Babylonien, bei ihr mündeten die Handelswege von *Elath und aus Arabien.
Daher wird im 8. und 7. Jhdt wiederholt um ihren Besitz gekämpft. Thiglath Pi-
leser III unterwirft 734 ihren Kg Hanno, dieser schliesst sich aber 720 dem Aufstande
Hamath's gegen Sargon II an und wird bei Raphia, zugleich mit Sib'i (oder So?) von
von Musri (N-Arabien ?) , geschlagen, G. erobert. Sanherib (701) und Assarhaddon
(676) nennen Silbel als unterworfenen Kg von G. Die Drohung Jr 47 5 (vgl. Ze 2 4)
soll sich nach 1 durch d Pharao erfüllt haben, d. i. entweder Psammetich I (645 — 610)
oder Necho II (610 — 594). Ob die Herodot II 159 genannte St Käövxiq wirklich mit
Hitzig und Stark für G. zu halten oder nicht ein Kades in Syrien bezeichnet, ist
eine Frage für sich. Durch d Schlacht bei Karchemis 605 fiel G. an d Babylonier,
später an d Perser und, nach einer Belagerung von 2 Monaten durch Alexander d Gr
332 (JAqXI8 3: ArrianII26), an d Griechen. Ptolemäer und Seleuciden stritten
lange um d Besitz der St, bis sie Antiochus III 198 vor Chr. dauernd eroberte und
völlig hellenisirte. Von d Mk Jonathan 144 vor Chr. belagert 1 Mk 11 61 f. ; JAq
XIII 5 5, von Alexander Jannäus erobert und zerstört 96 vor Chr. JAq XIII 13 3;
Bj 14 2, wird G. von Pompejus 62 vor Chr. zur freien St erklärt JAq XIV 4 4; Bj
17 7. aber erst von Gabinius neu gebaut JAq XIV 5 3 (61 vor Chr. Aera von G.).
Hienach unterschied man Alt- undXeu-G., beide 20sta (3 — 4 km) vom Hafen {Maiovfxäg)
entfernt, jenes n-er, dieses s-er gelegen (Stark 509. Schürer II3 84 ff.), jenes an Trüm-
mern noch bis ins 5. Jhdt nach Chr. kenntlich On 125. Viell. geht darauf der Aus-
druck £Q>][iog Ap 8 26, den Andere freilich auf ö&öq beziehen wollen. Augustus schenkte
G. an Herodes d Gr. JAq XV 7 3; Bj I 20 3 , nach dessen Tode kam es zur Provinz
Syrien JAq XVII 11 4; Bj II 6 3. Die Verwüstung durch aufständische Juden 66 nach
Chr. wird der bedeutenden St nicht viel geschadet haben. G. hat noch heute seinen
alten Namen razze und liegt auf einer Anhöhe zw. Gärten von Oelbäumen und Pal-
men, 3 — 4 km von d Küste landeinwärts, mit 35 000 Einwohnern , die in Weberei,
Töpferei und Seifenfabrikation arbeiten. In Gerste findet starker Handel statt. Die
heute sichtbaren Spuren des Alterthums reichen nicht über d Kreuzfahrerzeit hinaus ;
im Boden liegen viel Marmortrümmer. Das Andenken an Simson ist in d Heiligthum
abu'l-'azm (des Starken) erhalten. Vgl. ZDPV VII (1884), 1 ff.; XI (1888), 149 ff. —
Statt G. £ lMk4l5; 745; 952; 1343 — 48.54; 147.34; 1528.35; I61.19. 21 ist Gazara —
*Geser, 2Mkl032 Jazer (vgl. IMkSs) zu lesen. G
(iazara entweder griech. Form für £j gaser = *Geser oder = *Jazer. G
Geba bezeichnet Jo 21 17 ; 2 Sm 5 25 ; 1 Kg 15 22 ; 2 Kg 23 8 ; 1 Chr 7 (6) 60 ; 9 (8) 6 ;
2 Chr 16 6 ; Js 10 29 *Gibea Benjamins. G
Gebal 1) Ps 83 8 £j <fbäl unter d Feinden Israels genannt, ist die Landschaft s
vom wädi cl-ahsä bei Kerak, nach On 264 ; 130 die Gegend um Petra (*Sela), früher
Gebalene — Gebirge. 197
Idumäa. Heute el-gibdl . n vom Bezirk es-sardh. ZDPV VI 5. Bob. III 103 ff. —
2) Ez27 9 fj gebal uralte St. 7 km n von d Mündung des nähr ibrdhim (Adonis) an
d phönieischen Küste, Heimath des Adoniskultua , sclion um 1200 vor Chr. ('Papyrus
Anastasi I) als Mysterienst, d. h. als Mittelpunkt des religiösen Lebens und der reli-
giösen Kultur, bezeichnet. Bei d Griechen Byblos, heute gebeil. Die alte St lag s
von d heutigen, auf einem Hügel unweit d Meeres. Vgl. Renan 174 ff. Die E.
heissen Jol3ö: 1 Kg 5 32 Gibliter, falls der Text richtig ist. G
Gebalene ist die Gegend um Petra On 2(i-t oder der spätere Name für Idumäa
On 211; 241. bei JAqIIl2; III 2 l Gobolitis. Vgl. Gebal 1. G
Gebauter setzt £ Ps83 8 für *Gebal 1. G
Gebet, s. Beten.
Gebet As.arja's, apokryphischer Zusatz zu Da 3 23, s. Daniel. K
Gebet des Ma nasse, Kgs von Juda, da er gefangen war zu Babel, eine zuerst
Const. ap. II 22 mitgetheilte , hellenistische Stilübung, deren Verf. in 2Chr33i2. 13,
vgl. mit 18. 19, eine Lücke zu ergänzen fand. Die lat. Uebsetzg der V ist in d offi-
ziellen Ausgaben wie 3 und 4 Es in d Anhang zur Bibel verwiesen. H
Gebim, £j hag-geblm „die Gruben, Cisternen'', bezeichnet Js 10 31 einen Ort zw.
*Anathoth und *Nob, also n oder nö von Jerusalem, wahrsch auf d Höhe s von 'anätä.
Vgl. A. Vogel, Nach Kanaan (1885), 83 ff. G
Gebirge. Ueber d Aufbau und d Beschaffenheit des Gbges von Palästina s.
Palästina. Hier soll eine Uebersicht über d einzelnen Gbge und Bge folgen, die in
d Bibel genannt werden. Die Ausdrücke Gbge, Bgland und Bg werden dabei mög-
lichst sachgemäss gebraucht, während £ nicht immer das Richtige in d Wahl dieser
Ausdrücke (£} meist hdr) getroffen hat.
1) Gbge *Abarim im s O-Jordanlande.
2) Gbge der *Amalekiter Bi 12 15 in Ephraim. Die Angabe ist unverständ-
lich, viell. von d fehlerhaften Stelle 5 14 abhängig.
3) Bgland der *Amoriter bezeichnet die Bge im W-Jordanlande Dt 1 7 ff.
4) Gbge *Ange Jt 2 12. Alles unsicher.
5) Gbge von *Ararat Ge 8 ±.
6) Bg bei Asdod £ 1 Mk9 15. Falsch; der Text ist verderbt. Vgl. JAq XII 11 2.
7) Bg *Baala (£j har hab-bcrld, Bg der Herrin, Göttin?), Grenzort Juda's
unweit *Jabneel Jo 15 11. Unbekannt.
8) Bg der Bgpredigt Jesu, s. Bg der Seligpreisungen.
9) Gbge bei *Bethel 1 Sml3 2. Jo 16 1 besser: auf d Gbge nach Bethel.
10) Bg s vom untern *Beth Horon, Punkt der W-Grenze Benjamin "s zw. *Beth
Horon und *Kirjath Jearim Jo 18 13 f.
11) Gbge Carmel, s. Karmel.
12) Bg *Ebal.
13) Gbge *Ecbatana To5 9 £ nach V, fehlt im Codex A. das medische Bgland.
14) Gbge Ephraim, s. Ephraims Gebiet.
15) Bg *Ephron Jolöy.
Hi) Gbge Esau's Ob 8 ff. ; Ml 1 3, s. Edom und Seir.
17) Bg *Gaas mit d Grabe Josua's Jo 24 30; Ri 2 9.
18) Bg *Garizim.
19) Giebelgbge *Basans Ps68i6f., £j har gabutoum. £ grosses Gbge, ist der
gcbrl fyaurän oder gebel ed-drüz; die zugespitzten Kraterwände werden mit
Giebeldächern verglichen. Vgl. die Schrift von Wetzstein unter 68.
198 Gebirge.
20) Gbge von *Gilboa, heute gebcl fukxca 1 Sm 31 l. 8 ; 2 Sm 1 6.
21) Gbge *Gilead Ge 31 21 ff.
22) Gbge Gottes, Bge Gottes bedeutet grosse , mächtige Gbge Ps 68 16 ; 36 7,
Bgland oder Gbge Jahwe's das von Israel bewohnte Bgiand Jsll9; 57 13;
Ez 2( > 40 : 38 21. Bg Gottes oder Bg Jahwe's ist theils der *Horeb (*Sinai)
Ex 3 1. 12; 4 27; 18 5; Nu 10 33, theils eine bestimmte Kultusstätte in Kanaan
2 Sm 21 6. 9 (vgl. We, Driver ) , bes. häufig der Tempelbg (*Zion) in Jeru-
salem Js 30 29 ; Jr 26 18 : Mi -4 l f. : Sa 8 3 ; Ps 2 6 ; 3 5 etc. Bg Gottes ist
endlich auch der mythische Götterbg im fernen N, der namentlich den Ba-
bylouiern wohl bekannt war Ez 28 14. 16.
23) Bg des Hauses des Herrn Mi 4 l ist der Tempelbg in Jerusalem.
24) Das Bgland von *Hebron gilt Jo 14 12 — 14 als das bes. Gebiet des Kaleb ;
nach Dt 1 24 wäre *Eskol als die N-Grenze zu denken. — Der Bg vor (gegen-
über von) Hebron Bi 16 3 lässt sich nicht bestimmen.
25) Heiliger Bg Jahwe's ist nach Ez 43 l — 9 der Tempelbg in Jerusalem, das
heilige Bgland Jahwe's Js 11 9 ; 65 25 das israelitische Gbge. Vgl. Gbge Gottes.
26) Gbge Heres £ Bi 1 35, fj har hart*, ist wahrsch Name einer St *Har Heres.
27) Gbge *Hermon an d N-Grenze Palästina's.
28) Bg des Herrn = Bg Jahwe's unter Gbge Gottes (22).
29) Bg ö vom Hinnomthale, Grenze zw. Benjamin und Juda Jo 15 8 f.; 18 16,
wahrsch die Höhe zw. Jerusalem und ~kalönije.
30) Bg *Hor. wo Aaron stirbt Nu 20 22 ff.
31) Bg *Hor, Punkt der N-Grenze des heil. Landes Nu 34 7 f.
32) Bg *Horeb bei E und D.
33) Gbge Jearim £ Jo 15 10, £\ har f'ärhn. ist Ortsname, also von £ falsch auf-
gefasst = *Chesalon.
34) Bg vor (d. h. im 0 von) Jerusalem 1 Kg 11 7 = Oelbg.
35) Bgland Israels Ez 33 28; 35 12; 37 22 = Bgland Kanaans.
36) Gbge *Juda.
37) Kahles Gbge (Ö21), das aufsteigt nach Seil*, heisst Jo 11 17 ; 12 7 die S-Grenze
der Eroberungen Josua's, d. h. die S-Grenze des von Israel überhaupt be-
setzten Gebiets. Es ist nach Jo 15 2 f. ; Nu 34 3 f. an d SO-Seite des wädi
el-fikra zu suchen, viell. richtiger ..Bg-, etwa der gebel madara. Palmer
322 f. £ Gbge, das das Land hinauf gen Seir scheidet.
38) Kleiner Bg steht bei £ Ps 42 7 für £j har mis'är. Einige Ausleger deuten
den Ausdruck auf d *Zion, andere vermuthen einen Eigennamen.
39) Gbge *Libanon.
40) Bg *Mashit £ 2 Kg 23 13 = *schädlicher Bg £ Jr 51 25. Vgl. auch Oelbg.
41) Bg *Modin £ 1 Mk 2 1 nach d lat. Text. *Modin war eine kleine St,
42) Bg des *Mohrenlandes bei £ Jt 1 9 irrig für Grenze des M.
43) Bg oder Höhe *More Bi 7 1.
44) Gbge *Naphthali Jo 20 7.
45) Bg von *Nazareth Lc 4 29 , von d Jesus hinabgestürzt werden sollte. Er
wird jetzt 1 Stu weit von d St gezeigt,
46) Bg *Nebo Dt 34 1.
47) Bg im 0 (£ gegen Morgen vor J.) Jerusalems Ez 11 23 = *Oelbg.
48) Gbge oder Bge des O's bezeichnet Nu 23 7 die Wohnsitze der *Aramäer, vgl.
Ge29i. Dagegen ist Ge 1030 ein arab. Gbge im SO der Halbinsel gemeint.
Gebiss — Geder. 199
40) Gbge oder Bg von *Paran bezeichnet Dt 332; Hb:) 3 Höhen, die dem Sinai
und *Kades Barnea nahe sind,
öl i) Bg *Peor im O-Jordanlande Nu 23 28.
51) Gbge *Pisga im O-Jordanlande Nu2l20; Dt3i7; 4 49: 34 1: Jol2 3.
52) Bg Prazim Js282i = *Baal Prazim.
53) Bg- *Sapher (Sepher) Xu 33 23 f., Lagerplatz der Israeliten.
54» Bg *Samaria, auf dem Omri die neue Hauptst gründete 1 Kg 1(5 24: Am 4 1 :
61. Bge Samaria's Jr31ö: Am 3 9 sind die Höhen rings um d Bg mit d St
Samaria.
55 1 Schädlicher Bg bei £ Jr 51 25 für Bg *Mashit.
56) Grbge *Seir, die Wohnsitze Edoms.
57 1 Bg Seir an d Grenze Juda's zw. *Kirjath Jearim und Chesalon Jo 15 10.
58) Bg der Seligpreisungen Mt 5 1 ff., bei d Lateinern seit d 13. Jhdt der kam
haiihi w von Tiberias.
59) Bg *Sinai bei J und P.
60) Bg Sinn 1 Mk 4 :;? = *Zion, der Tempelbg.
61) Gbge Sion Dt 4 48 = *Hermon.
62) Bg des Stifts bei £ Js 14 14 für I7 har mö'ecl = Bg der Versammlung,
nämlich der Götter, der mythische Götterbg im fernen N. S. unter 22.
63) Bg des *Tempels Mi 3 12 (Jr 26 18) in Jerusalem.
64) Bg *Thabor Ei 4 6 ff. ; Jr 4G 18.
65) Bg der Verklärung Jesu Mt 17 l; Mc 9 2; Lc 9 28, nach d aper Evangelium
der 12 Apostel (Hebräerevang.) der Bg *Thabor.
66) Gbge in d Wüste bei £ Ps 75 7 unrichtige Uebsetzg; 1. nach We ..weder
aus d Wüste (== S) noch von d Bgen" (= N).
67) Bg Zalmon Ri 9 48 bei Sichern.
68) Bg Zalmon Ps 68 15 (£ wo es dunkel ist) ist nach Wetzstein (D. batanäi-
sche Giebelgbge 1884) alter Name des gebe! haurän (vgl. unter 19), bei
Ptolein. V 15 Asahnanos. — Ausserdem vgl. Hügel.
69) Bg Zemaraim im Gbge Ephraim 2 Ohr 13 4. Unbekannt.
70) Bg *Zion in Jerusalem.
Gebiss, s. Zaum.
Gebote, s. Gesetz; Zehn GL, s. Zehn Worte. K
Gebräme (von mhd. brem der Band) bei £ Na 3 5 für sülim (Schleppe), s. Klei-
dung, und Js3 2o für srädöt (Schrittkettchen), s. Schmuck. Si
Geburtsregister, s. Geschlechtsregister.
Geburtstag als Fest im A und XT nur bei ausländischen Kgen Ge402o (Pharao),
monatliche G.-feier 2 Mk 6 7 ysve&foog fy/iega (Antiochus und dazu ZNW H, 1901,
48 — 52), Mt 14 6 yevsaia (Herodes Antipas). Ho 7 5 ..unseres Kgs Fest' (eig. Tag)
meint wohl den Krönungstag. Si
Gedalja, Sn Ahikams, Beschützer Jeremias (Jr39i4; 40 5 ff.), wurde nach d
Eroberung Jerusalems 586 vor Chr. von Nebnkadnezar über d im Lande Gebliebenen
zum Statthalter bestellt, aber schon 2 Monate darnach von *Ismael zu Mizpa er-
mordet 2 Kg 25 22 tr. ; Jr 40 8 ff. ; 41 1 ff. K
Gedenkopfer bei £ Si38ll für tivq/töovvov = azkärä. s. Speisopfer. Si
Geder Jol2i3 kanaanitische Kgsst. Unbekannt. — Gedera St Juda's in d
Sephela, unweit d wädi es-sant Jol536 und E. von G. (g'deräü) LChr 13(12)4. Un-
bekannt. — Gederoth St Juda's in d Sephela. offenbar s-er als Gedera, Jol5 4i. Un-
200 Geding — Gefilde.
bekannt. — Gederothaim St Juda's in der Sephela Jo 15 36, mithin unweit von Ge-
dera. (S jedoch „ihre Gehöfte" (n'nrn:). Unbek. — On 245; 127 kennt einen Ort
Gedrus 10 rM von *Diospolis nach *Eleutheropolis zu, d. h. am ivädi es-sarär etwa bei
Teezäze. Weder zu *Gedor passt diese Angabe noch zu den obigen Orten. G
Geding bedeutet Ap 2830 eine Miethswohnung, griech. fxlo&w/uu. G
Geelsucht, s. Gelbsucht.
Gedor 1) St Juda's auf d Gbge Jo 15 58, Heimath einiger Krieger David's 1 Chr
13 (12)7, nach d Exil kalebitisch 1 Chr 4 4 (vgl. 18). Heute h. gedür n von bei stir,
alte Ortslage. 1 Chr 4 39 ist wahrsch *Gerar zu lesen. — 2) t= Gadara 2. G
Gefängniss (Kerker), £} lüde, bet hak-kcele 2 Chr 18 26, kommt als Criminal-
strafe im AT nur von d Aegyptern vor Ge 39 20 f. In Israel bestand diese nicht.
Die im AT erwähnten Einsperrungen in Cisternen sollten den Betreffenden dem Hunger-
tode überantworten Ge 37 20 ; Jr 38 6 ff. Ueber Kriegsgefangene s. Krieg, Exil, Ketten.
Sonst sperrte man wohl Propheten ein, um ihre Wirksamkeit zu hindern Jr 20 2 ;
29 26 ; 32 2 ff. ; 39 14 ff. ; 2 Chr 16 10, bisweilen um sie vor Schlimmerem zu schützen
Jr38 28; vgl. 24 ff. Das Gesetz (PC) kennt Untersuchungshaft Lv 24 12; Nu 1534;
2 Chr 18 26 vgl. Ap 12 4 ; 22 4, aber keine Strafhaft. — Als Strafe findet sich das Einschlies-
sen der Füsse in den Block mdhpcßket Jr 202 f. ; 29 26 (£ Gewölbe, Kerker) ; kiel Hi 13 27 ;
33 11 (£ Stock) vgl. Apl6 24 %v).ov, zikkim Hi36 8 nach Einigen Fusseisen. — Die
ntlichen Gefängnissstrafen für Schuldner Mt 18 30 sind Nachahmung röm. Einrichtungen.
Das spätere Judenthum verhängt sie für religiöse Vergehungen Ap 5 18. Si.
Gefäiigniss sagt £ in Wendungen (z. B. G. wenden Dt 303; Ho 611; Am 9 14,
Kinder des G. Es 4 1 ; 6 16. 20, Land des G. 1 Kg 8 47 ; Jr 30 10, die vom G. gekommen
waren Es 3 8, die aus d G. zogen Es 1 11, du hast das G. gefangen Ps 68 19), die sich
auf im Exil befindliche oder aus ihm zurückgekehrte Völker, bes. Israeliten oder
Juden, beziehen. £j hat dafür am häufigsten s?büt Dt 303; Ho 611; Jr 48 47, sebi
Es 3 8 ; 8 35 ; Ps 68 19, gölä Es 1 11 ; 6 19 ; Jr 48 11, gälüt Es 6 16 ; Ez 33 21 ; s. auch Ba 3 8
anoixla, 3 Es 5 7 ; Eph 4 8 ulxixalioaia, Mt 1 11. 12. 17 /nsxoixeola. An anderen Stellen giebt
£ gölä z. B. Es 10 8 ; Ez 1 1, sebilt Ps 14 7, sebl Js 52 2 durch Gefangene wieder. Offen-
bar denkt £ bei sebüt — Gefängniss an ein Substantiv vom Stm säbä — gefangen weg-
führen. Diese ältere Deutung, die auch iSSCCD vertreten, wird trotz Ewald und Kamp-
hausen richtiger sein als eine Ableitung von silb (s. Nowack zu Am 9i4. Preuschen
in ZAW 1895, 1 ff.). B
Gefässe (vgl. Hausrath) waren a) von Stein «bänim Ex 7 19 , s. Backen, Krug,
Mühle, Ofen, Messer. — b) von Thon : Ml liceres Lv 6 21 ; Ml jöser Ps 2 9 ; Ml nebä-
llm Js22 24; ncebel Js30i4; nible liceres Kl 42; oxivrj xeQa/xixä Apc2 27; ox. öotQäxiva
2 Kr 4 7; zerbrechlich Ps 2 9 ; Jrl9i; Js 30 14 etc., s. Hausrath, Kochen, Krug, Backen,
Töpfer. — c) von Metall: von Bronze nehöset, Mischung von Kupfer und Zinn Jo 6 19;
von Eisen ebd. Bei Reichen von Gold und Silber Ex 11 2 etc. Vgl. Kochgeräthe,
Krug, Lampe, Eimer, Trinkgefässe, Opfergeräthe, Messer. — d) von Holz leslm Ex 7 19
wie die Backschüssel, s. Backen, ferner Kasten, Lade, Wagen. — e) von Holzgeflecht,
s. Korb. — f) von Leder melceket 'ör Lv 13 48, s. Schlauch, ferner Kleidung, Schmuck.
Von Ziegen- oder Kamelshaaren s. Sack. — g) von Hörn s. Hörn, ferner Jobeljahr,
Musik. — h) von Glas seltene Luxusgegenstände zekükit Hi 28 17 ; Krystall keerah
Ez 1 22 : iulöq Apc 21 18. Si
Gefilde ist bei £ Uebsetzg von £j iaräbä und bezeichnet meistens die untere
Thalebene des *Jordans, ganz oder theilweise. An einigen Stellen bedeutet das Wort
Gehasi— Geld. 201
allgemein *Steppe im Sinn einer unfruchtbaren, unwirthlichen, unzugänglichen Stätte
Js33 9; 351.6; 40 3: 41 19; 51 3 oder im Sinn einer *Ebene Sal4io. <t
Gehasi I7 (jeh"ü. Diener des Propheten Elisa 2 Kg 4 12 — 36, wegen seiner Hab-
sucht und Lüge gegenüber *Xaeman mit d Aussatze bestraft 2 K'j: 5 20— 27 1 das 8 4 ff.
Berichtete müsste danach zeitlich vor 520ff. fallen 1. K
Gehenkter tälüj Dt 21 23. Nach 22 einer, dessen Leichnam nach vollzogner
Todesstrafe aufgehängt war (vgl. Jo 8 29 ; 1026). Wahrsch ist dies eine Milderung der
alten barbarischen Strafe des Pfählens (hökra) Nu 25 4 : 2 Sm 21 6. 9. Der Umstand,
dass die Verurtheilten .angesichts der Sonne* Xu 25 4 aufgehenkt und die Leichname
dann bei Sonnenuntergang abgenommen wurden Jo 8 29, führt auf d Vermuthung, dass
es sich hier urspr um ein Sonnenopfer handelte, welches natürlich nach d Verschwin-
den des Gottes beseitigt werden musste. Die theologische Erklärung des Brauchs in
Dt 21 23. dass ein G. Abends abzunehmen sei. da er als Verfluchter das Land verun-
reinige, ist unglücklich, indem man ihn dann auch am Tage nicht hängen bleiben
Lassen und überhaupt nicht aufhängen durfte. Si
Gehöfelt (gehöffelt, d. h. gehobelt) bei £1 Kg 6 36 „von einer Biege gehöffelter
Cedern- s. Bretter ; 2 Chr 34 11 ..gehöffelt Holz- für 'eslm Jam-niehabberöt „Holz für Binde-
balken- : vgl. Palast. Zimmermann. Si
Geier sind in Palästina sehr zahlreich und in mehreren Arten verbreitet. Auch
unter nceser (s. Adler) sind wohl namentlich an allen Stellen, wo von Aas die Bede
ist (vgl. auch das Sprichwort Mt 24 28) G. zu verstehen, so bes. Mi 1 iß, wo sicher
der kahlköpfige Geier ( Gyps fulvus), der Gänsegeier unserer Xaturgeschichte Brehm V 35
gemeint ist. Unter d pceres Dt 14 12; Lv 11 13 (£ Habicht) ist dagegen wahrsch der
Bart- oder Lämmergeier (Gypaetus barbatus Br V8) zu verstehen, unter rähäm Dtldir:
Lv 11 18 sicher nicht mit £ der Storch, sondern der in Palästina überaus häutige Aas-
oder Schmutzgeier, Vultur (oder Xeophron) perenopterus Br V 28. Ob dajjcl Dtl4i3;
Lv 11 14 ('s. Weihe 1 nicht auch eine Geierart bezeichnet, muss dahin gestellt bleiben. Manche
Schilderungen, die für d *Adler passen, passen auch auf d genannten Geierarten. So
Geige, Geiger. Geigen bei £ 1 Sm 18 0 füu salisim (Cymbeln ? Triangeln ?) und
Da 3 5 für §abkä (oaftfivxq, dsaitiges Instrument). Geiger bei £ Ge 4 21 für tößsMnnör
(Spieler des Hackbretts). S. Musik. Si
Geissei bei £ für söt, saßt Peitsche Pr263; Js28i5, für <pQaylX).iov (flagellum)
Jh 2 15, /LiäaziS He 11 36. Geissein <pQays).).ovv vor d Kreuzigung nach röm. Brauch
Mt2?26; naaxtyovv Mt 10 17 synagogale Strafe im späteren Judenthum vgl. 2 Kr 11 24.
S. Strafen, Wagen. Si
Gel, gelb, £ für frMlet Ex 25 4: 26 1 etc. S. Farben. Si
Gelbsucht Dt 28 22 statt tyjeräbön, s. Brandkorn und bes. Acker, Ackerbau. So
Geld. Im alten Israel tauschte man die Waaren gegen Metallstücke (in d
Regel Silber, daher § kasef = Geld) ein, welche abgewogen wurden (s. Wage) Jr32 9f. ;
daher scekel, Gewichtsstück, auch = Geldstück. Die im Verkehr üblich gewordenen
Stücke heissen Ge 23 16 das beim Kaufmann gangbare Geld, Courant ; viel!, ist 1 Sm 9 8 ein
Silberstück von bestimmtem AVerth gemeint (Xowack 210). Xur das Gewicht bot die
Controlle des Werthes. um Güte des Metalls und Form der Stücke scheint man sich
beim Kleinverkehr nicht gekümmert zu haben. Die grösseren Stücke waren Barren,
fj lesön :nluih ein Goldbarren Jo 7 21 (nach Benzinger 190 kein Geld, sondern ein
Schmuckstück), die kleineren Bleche, Plättchen. Diese trug man in Beuteln Ej Ij'rt-
fö» 2 Kg 5 23. Unter diesen Umständen konnte es für d G. kein anderes Währungssy-
stem geben als für andere gewogene Dinge (s. Gewichte). Nach Ex 38 25 f. rechnete
202 Geliloth— Gelübde.
man auf d Geldtalent, den ringförmigen Barren £j JcikJcär, 3000 Sekel. Wie gross
die Geldmine (wiänce) war , wird nirgends angegeben ; denn Ez 45 12 redet von d
Gevvichtsmine. Da Ez aber die letztere zu 50 Sekel rechnet, so ist es wahrsch, dass
wie auf d Gewichtstalent so auch auf d Geldtalent 60 Minen gerechnet wurden, weil
nur so die obige Zahl von 3000 Sekeln pro Talent herauskommt (vgl. Gewichte).
Nach Schrader hatte die Silbermine 727,5 gr Gewicht = 125 Mk. Werth, die Gold-
mine 818,5 gr Gewicht = 2250 Mk. Werth, s. Riehm HWJ 1000 f. — Unbestimm-
bar ist kesitä Ge33i9; Jo24 32 (Normal stück), zu Hi 42 11 (Denkmünze, Schaumünze)
s. Groschen, und »görat kceäef lSm.236 (ein kleines Geldstück).
Nach d Exil kamen auch geprägte *Münzen im h. Lande in Umlauf, über deren
Werth hier Folgendes bemerkt sei. Die pers. Golddarike 8,40 gr = 23,44 Mk. Gold,
die pers. Golddrachme 4,30 gr = 12 Mk. Gold. Die pers. Silberdarike oder Silber-
sekel ist etwa 1 Mk. Das attische Talent (1 Mk 11 28?) entspricht ungefähr 4500 Mk.,
das syr. Mtl824; 25 15 1000 Mk. Der jüdische Sekel 14,65 gr = 2,50 Mk. Das im
heiligen Lande umlaufende Geld war später meist griech.-röm. Währung Die attische
Drachme = 78 Pf. 2 Mk 4 19 ; 12 43 ; Lc 15 8 f. Das xtxQaÖQuyuöv (4 attische Drachmen)
= axaxriQ Mt 17 27 = 2 alexandrinisclien Drachmen dtöyayjwv Mt 17 24 war nach JAq
III 8 2 = aQyvQiov 1/2 Sekel. Seit d röm. Herrschaft galt die Drachme ungefähr dem
Denar gleich ör}vä.Qiov Mtl8 28; 202 = 3 Mk. 13 Pf. Als Kupfermünze galt das Ass
aaaäQiov Mt 10 29 ; Lc 12 6 = a/io Drachme ca. 5 Pf. ; kleinere Scheidemünzen waren
xoÖQÜvxriq quadrans Mc 12 42; Mt5 26 V* Ass ca. 1 Pf., Xetcxöv Lc12 59; 21 2 1!s Ass,
ein Heller, XJ2 Pf. s. Scherf. Im Allg. vgl. Nowack 210—213; Benzinger 191—198
und *Münzen. Si
Geliloth 1) Grenzort Juda's und Benjamins zw. *Debir und *En Seines, gegen-
über dem Aufstieg von *Adummim Jo 18 17. Jo 15 7 steht dafür *Gilgal (mit d Ar-
tikel). Wahrsch sind Steinkreise gemeint. — 2) Stätte des von Rüben, Gad und
Halbmanasse bei d Rückkehr ins O-Jordanland gebauten Altars, der Jo 22 10 in d
W-Jordanland (wohl = *Gilgal), 11 in d O-Jordanland verlegt wird. G
Geloben, s. Gelübde.
Gelte (Gefäss für Flüssigkeiten) bei 1 für oxä^voq He 9 4 (vgl. <S zu Ex 16 33),
s. Korb. In d bll steht Krug. • Si
Gelübde im strengeren Sinne hiess das Versprechen einer Gabe an Gott für d
Fall der Erfüllung einer Bitte Ge28 2o; Rill 30 f.; lSmlii; 2Sml57f. Ueber Ge-
lobungen des harem s. Bann, der Selbstprostitution Dt23i7f. ; Lvl9 29 s. Hain, Un-
zucht. Dem Zorne Jahwe's gegenüber hielt man in alter Zeit sich zu buchstäblicher
Genauigkeit der Erfüllung verbunden Ei 1134—39; 1 Smln— 26; Dt 23 21; Kh 5 3 f.
Man nannte dies siUem wdärim Ps 22 26 oder 'äsä n. Ri 1139. Ueber spätere laxe Be-
handlung der G. klagt Ml 1 14. Der PC suchte hier feste Regelung zu bewirken. Er
setzte fest, 1) dass nur selbständige Personen verbindliche G. thun könnten Nu 30 3. 10,
Ehefrauen und Tr. nur mit Zustimmung des Hausherrn 4 — 9. 11— 16; 2) dass das G.
laut ausgesprochen würde Nu 30 3 ; vgl. Dt 23 23 (dies gehörte auch schon in alter Zeit
dazu Ri 11 35) ; 3) bestimmte der PC die Beschaffenheit eines Gelübdeopfers Nu 15 3 ff. 8 ff. ;
4) nahm er im Ggens zum alten Brauch eine Lösbarkeit des G. gegen genau ge-
regelte Zahlungen an d Heiligthum Lv27 in Aussicht; vgl. Korban, Nasiräer. Zu
Weihgeschenken vgl. Schürer II 203. Gelobungen einer Enthaltung, Ablobungen £j
issar werden Nu 30 3— 5. 11— 14 spezialisirt. Sie scheinen vorzugsweise auf eheliche
Enthaltung und Fasten (11. 14; lKr7ö) sich bezogen zu haben. Die Weinenthaltung
des Nasiräers darf nicht als issär aufgefasst werden (s. Nasiräer). Si
Gelwerk — Genezareth. 203
Gehverk, £j teI:elet, s. Farben.
Gemach bei £ für frtäm lChr28(29)ll Vorhalle, '"lijjä Jr22i3 Obergemach,
tä' Ez407ir.. heeder J1216 (vgl. Kammer), Jt 12 5 oxiprf (Zelt); s. Wohnungen. Si
Gemaria 1 1 Sn *Hilkias (wahrsch des Oberpriesters), um 595 von Zedekia mit
Eleasa nach Babel gesandt Jr 29 3. — 2) Sn *Saphans, Beamter *Jojakims (Jr 36 10.
12. 25). K
Gemeines bei £ für xoivöv AplOis etc. fj = hol profan; s. Rein, Unrein. Si
Gemeine, unser „Gemeinde" ist 1) im AT bei £ fast durchweg l'ebsetzg der
hehr. Wörter lokal oder ledä\ beide bedeuten eig. „Versammlung- (meist in d
Verbindung „die ganze G. Israel oder der Kinder Israel", im Dt öfter auch „die G.
Jahwes-). Der Ausdruck steht weitaus am häufigsten im sogen. PC. Denn die Be-
trachtung des ganzen Volkes als einer religiösen Gemeinde war zwar bereits durch
d Konzentrierung des Cultus auf Jerusalem im Dt angebahnt, wurde aber erst in d
nachexilischen jüdischen Kolonie um Jerusalem her, wo sich fast das ganze Volk
häufiger beim Tempel zus. -fand, praktisch verwirklicht und nun auch auf d Zeit des
Wüstenzugs übertragen. K
2) Im XT bei £ Wiedergabe eines die Versammlung der St-Bürger zur Bera-
thung und Beschlussfassung über öffentliche Angelegenheiten bezeichnenden Wortes
(ixzhjGia Ap 19 32. 39. 4o), in (5 und Ap 7 38 ; He 2 12 die Versammlung der jüdischen
Volksgemeinde, im XT die Vereinigung der an Jesus als den Messias Gläubigen be-
zeichnend. Im Munde Jesu nur Mtl6l8; 18 17 vorkommend, bedeutet das Wort bei
Paulus gew. die Ortsgemeinde, in einzelnen Fällen (Ga 1 13 : Ph 3 6 ; 1 Kr 15 9) spec. die
vom jerusalemischen Mittelpunkt aus Gestalt gewinnende Christenheit der Urzeit,
endlich 1 Kr 10 32; 12 28 die Gesammtheit aller Gläubigen als eigene Religionsgenossen-
schaft. So wird die G. (unser „Kirche") zu einer Collectivpersönlichkeit 1 Kr 12 27;
Em 12 5, die als geistiger Leib des erhöhten Christus bes. in Eph und Ko als ein
dem persönlichen Wunder des Christus entsprechendes, gesellschaftliches Wunder ge-
dacht ist. mystisch als ergänzende Fortsetzung des Christus selbst, kosmisch als eine
allmählich das ganze Weltall ausfüllende Organisation der versöhnten Menschheit.
Die dem Begriff zu Grunde liegende Idee, dass das Heil durchaus als eine Sache
der Gemeinschaft erfahren und gedacht sein will, findet endlich ihre dogmatische Ver-
festigung in Stellen wie 1 Tm 3 15. 16 ; 2 Tm 2 19, wo „die G. des lebendigen Gottes" als
.Sil nie und Grundfeste der Wahrheit', d. h. als Bewahrerin der reinen Lehre mit d
Merkmale der Festigkeit und Reinheit gegenüber einer das Christenthum mit Auf-
lösung bedrohenden Ketzerei und Sectirerei erscheint. H
Gemeinschaft. Bei £ ist für ob avyxQyad-ai tivi (mit jemandem keinen Ver-
kehr haben Jh4 9) gesagt: „keine G. mit j. haben". Der Ausdruck bezieht sich auf
d feindselige Verhältniss der Juden und Samariter. Obwohl grundsätzlich die Mischna
die Samariter höher als die Heiden stellt (Schürer 117), ward in d Praxis kaumein
Unterschied gemacht (MtlOö). G. im Sinne des innigen Zusammenhangs der Ge-
meindeglieder unter einander ist Ap 2 42 etc. xoivwviu. Si
Gemse steht einmal bei £ für jahmür (s. Büffel), sowie dreimal für j"elim
(s. Steinhock). So
Gemüse. Mit <C hat € übersetzt li Vbiböt <5 xoXXvQiötq, V sorbitiunculae, 2 Sm
13 6 tr. (besser Pfannkuchen). — 2) nclzhl (5 tipij^a, V pulmentum 2 Kg 4 38 ff., wo wirk-
lich von gekochten Feldfrüchten die Rede ist : vgl. Kohl. So
Genesara 1 Mk llu; s. Genezareth.
Genezareth £ im XT für rtwijoumT Mc653; Mt ll.u: Lc5l. Die urspr. Form
204 Genosse — Gerar.
ist revvTioaQ 1 Mk 1167; JBj III 10 7 f., hebr. "CK: in CE und Mischna; die 1. Silbe ist
das hebr. gan ..Garten", die 2. Silbe enthält viell. einen Eigennamen. Das Wort
bezeichnet 1) eine Landschaft an d W-Seite des Sees von Tiberias Mtl4 34; Mc653,
deren Fruchtbarkeit JBj III 10 8 und im Talmud (Neubauer 45 1 gerühmt wird. Heute
d-ruicer. d. i. das kleine Rör, 5 km lang-, 1.5 km breit, vom wädi el-hammäm s bis
■am ct-tlne oder dem h<m minje n. Der s Theil wird von d Bach der Quelle 'ain
elrmudauivara durchflössen, der n Theil wurde früher (JBj III 10 s) von d Quelle
*Kapernaum aus bewässert ; auch münden dort die Thäler wädi er-rabadije und wädi
el-amüd. Der Anbau der Ebene ist jetzt vernachlässigt. — 2) den angrenzenden See
1 Mk 1167: Lc 5i, der auch galiläisches Meer Mt4i8; 15 29; Mc 116; 7 31, mit d Zu-
sätze von *Tiberias Jh 6 l oder Meer bei Tiberias Jh 21 1 genannt wird. Er hatte
von d Landschaft (1) den Namen, ebenso wie es bei *Kinnereth im AT der Fall ist.
Sein Spiegel liegt 208 m unter dem Mittelmeere, das Wasser ist süss (JBj III 107),
ziemlich klar und sehr fischreich (Tristram 285 f.; SWP Fauna and Flora 162 — 177).
Abgesehen von d Ebenen el-ruiver im W und el-ebteha im NO treten die Abhänge
des umgebenden Bglandes ziemlich nahe und steil an d Ufer heran; doch sind die
Bandlinien des Sees durchweg sanft gerundet, Nicht selten brausen durch d Schluchten
im N. NW und SO heftige Winde auf d Spiegel des Sees herab und versetzen ihn
in eine heftige Bewegung Mc 4 35 — 4L Vgl. dazu W. A. Neumann, Qurn Dscheradi
22 — 28. Seine Länge beträgt 20 km, seine Breite von Tiberias aus 8—9 km; JBj
III 10 7 giebt 140 sta (= 26 km) und 40 sta (= 7—8 km) an. Der Eindruck des Sees
und seiner Umgebung ist freundlich und mannigfaltig, vom weissen Hermon im N
bis zu d Palmen am W-Ufer. Neuerdings steigt die Zahl der Fischerboote auf d
See wieder langsam. Vgl. ZDPV IN 81 ff. G
Genosse bei £ für habet- Js 44 n ; für olxeloq Ga 6 10. für .uäzoyoq He 1 9 ; s. Gesell.
-Geschäftsgenossen sind häbbärlm Hi 40 30 ; fieroyoq Lc 5 7. Vgl. Gespiel, Bruder. Si
Genubath, Sn *Hadads. K
Gepichte Haut JtlOe soviel wie Schlauch.
Gera £ für B gerä Ex 30 13 etc. ; s. Gewicht. Si
Geräthe a) des Haushalts s. Backen, Bett, Eimer, Felle. Flasche, Gabel, Ge-
fässe. Hausrath, Hörn. Kamin, Kanne, Kasten, Kessel, Kochgeräthe, Korb. Krug,
Lade, Lampe. Leuchter, Messer, Mörser, Mühle, Ofen, Rost, Sack, Schlauch, Schüssel,
Spinnen, Trinkgefässe, Wagen ; — b) des Hirten s. Viehzucht ; — c) des Ackerbauers
s. Ackerbau; — d) des Winzers, Gärtners s. Garten, Messer, Weinbau; — e) des
Jägers, Vogelstellers s. Jagd; — f) des Fischers s. Fisch, Fischen; — g) des Bau-
meisters, Maurers, Steinmetzen, Zimmermann s. Bauen, Axt, Hammer, Messschnur,
Säge ; — h) des Schmiedes, Goldschmiedes s. Goldschmied, Hammer, Ofen ; — i) des
Steinschneiders s. Graben, Siegel ; — k) des Töpfers s. Scheibe ; — 1) des Webers,
Spinners s. Spinnen, Weberei, Werft. Eintracht; — m) des Wäschers s. Seife, Walk-
müller ; — n) des Kaufmanns s. Wage ; — o) des Schreibers s. Messer, Schreiben. Si
Gerar Ge 10 19 S-Grenze der Kanaaniter, Ge 20 1 f. im *Negeb zw. *Kades und
*Sur, Ge26 20 im Gebiet der Hirten (nicht der Bauern) gelegen, nach 2 Chrl4i2. 13
an d Strasse von Kanaan nach Aegypten. Aufenthalt Abrahams Ge 20 1 und Isaaks
Ge26 6, die beide mit d Philisterkg Abimelech 20 2; 261.26 in Berührung kommen.
Der Name ist wahrsch erhalten in d heutigen wädi gerür (weniger bezeugt gerar:
vgl. Gre26l7; 1 Chr439, wo nach <S Gerar zu lesen ist) w von 'ain kadis. Die Ent-
fernung On 240; 124 : 25 rM s von *Eleutheropolis, ist falsch, sie führt kaum nach
Beerseba. 0
Gerasa— Gericht. 205
Gerasa (auch Garasa) ist die St des O-Jordanlandes. deren Bewohner durch
d LA *Gerasener Mc 5 1 bezeichnet sein würden. Sie heisst heute geras. die bedeu-
tendste Ruinenstätte des O-Jordanlandes n vom mittleren nähr cz-zerkd (== *Jabbok),
etwa in gleicher Breite mit d St Samaria. Alexander Jannäus eroberte Gr., das da-
mals zu d Gebiete des Theodorus von Philadelphia gehörte, in d letzten Jahren seiner
Regierung. Später gehörte sie zu d *Zehn St iDekapolis). Von d prächtigen Ruinen
(wahrsch aus d 2. und 3. Jhdt nach Chr.) gaben zuerst Seetzen, Burckhardt und
Buckingham Kunde. Vgl. Schürer II 3 141 ff. und Schumacher ZDPVXXV. G
Geratener (Gegend der) steht in einigen Handschriften Mc&iund Lc 826 für
♦Gadarener oder *Gergesener. Gemeint wären damit die Einwohner der St *Gerasa.
Doch ist die LA falsch. G
Gerber im AT nicht erwähnt. Doch da es Schläuche (s. Fass, Wein) gab,
isl anzunehmen, dass es auch G. gegeben habe. Im Talmud kommen sie oft vor s.
Levy NhebrWb I 204» - Im NT ßvQoevq Ap943; 106.32. Sonst s. Handwerk. Si
Geren (Gehren Zeugstück, Schleppe, ital. gherone s. Kluge Wh) bei £ für Icänäf
(Saum) Ezl6 8; Hg 2 13, s. Kleidung. Si
Gergesener (Gegend der) bei £ nur Mt 8 28, nach Lc 8 26 Galiläa gegenüber ;
dagegen Mc 5 1 *Gerasener, Mt 8 28 *Gadarener. Nach On 248 (242) ; 130 ein Di am
O-Ufer des Sees Genezareth, das häutig mit einem jetzigen Namen C^ersa zus. -gestellt
wird. Nach Schumachers Aufnahme des Dschölän heisst die Stätte jedoch kursi
iStuhl) ZDPV IX (1886) 340 f. Vgl. ebd. XX 58 f.; XXI 184 f. Die LA noytar^Cov
hat sich durch das auf topographische Gründe gestützte Zeugniss des Origenes ver-
breitet, hat aber gewichtige Zeugen gegen sich. G
Gergesiter s. Girgosi, Girgositer. So
Gericht (== Rechtswesen), ai Die Richter. Im ältesten Israel gab es eher
Richter als Recht. Streitigkeiten wurden von d natürlichen Autoritäten entschieden:
in d Familie vom Vr. in d Sippe vom Scheich (zähen) Ex 18 12, von d rase sfibätlm
Dt 1 15 vgl. Ex 18 21. in d älteren Kgszeit vom Kge selbst 2 Sm 14 2 ff. : 1 Kg 3 16 ff.
Bei Schadenersatzklagen bestimmten Schiedsrichter (peUUm) die Höhe der Entschädi-
gung Ex 21 22. In schwierigen Fällen suchte man die Entscheidung des Orakels am
Heiligthume des Orts \huhke ■lolüm. töröt Ex 18 16. 20) oder man befragte einen Seher
1 Sm 7 15 — 17 oder einen freiwillig erwählten Schiedsrichter (mök'fh) bei Streitigkeiten
Hi9 33 (vgl. Scheidemann i. Die Einrichtungen von Richtern über 1000, 100, 50, 10
Ex 18 21; Dt 1 15 sind wohl mehr als Organisationsversuche zu betrachten: denn über
d Art der Abgrenzung dieser Gerichtssprengel linden sich keine Andeutungen. Wir
sehen nur so viel, dass in d Kgszeit in d St Ortsgerichte bestanden, aus hörim Edlen,
Abkömmlingen alter Geschl-häupter und ze~kenun viell. gewählten Aeltesten gebildet
1 Kg 21 s. n vgl. Dt 16 18 : 25 2 mit 8 : 21 19 : 22 15, wo söfeUm und zifoie hö-'ir ganz gleich
gestellt sind. Hier in den St scheint sich auch mit d Zeit ein schriftliches Ver-
fahren entwickelt zu haben, da wir neben d söf'fim auch söprlm (schriftkundige Be-
amte) erwähnt finden Dt 16 18. Den in d alten Zeit freiwillig gesuchten priester-
lichen Einflnss auf d Rechtsprechung strebt das Dt. legitim zu machen 19 17 ff. : 21 5,
bes. durch Einrichtung eines Obergerichts zu Jerusalem am Tempel 17 8 vgl. 2 Chr
19 8 ff., was wohl kaum vor <1 Exil wirklich eingerichtet ward (sonsl s. Synedrium).
[eher d priesterliche Funktion bei Ordalien s. Rüge- oder Eiferopfer. Vgl. H. Oort,
Oud-Israels rechtswezen 1892.
b) Ort des Gerichts war in alter Zeit, wohl meist das Ortsheiligthum. Es ward
der Angeklagte oder die Streitsache „vor Gott" gebracht Ex 227. 8; daher von dem-
206 Gericht — Geschenke.
jenigen, der sich dem Urtheil nicht fügte, gesagt wurde: er lästere Gott Ex 22 27.
Die Seher gaben Entscheidungen unter heiligen Bäumen Ei 4 5, Samuel richtete an
d Heiligthümern von Bethel, Gilgal. Mizpa, Bama lSm7l6f. Kge sprechen Becht
in einer Halle ihres Baiastes 1 Kg 7 7. In St ward auf d grossen Marktplatz am
St-Eingange, „im Thor-, Gericht gehalten. Dt 17 5; 21 19 vgl. Am 5 10. — c) Die Ge-
richtsverhandlung s. Beeilten. Zeugen, Eid. Urtheil. — d) Der Criminalprozess s.
Strafen. Todesstrafe. — e) Die Bechtssicherheit. Da es in d alten Zeit kein codifi-
cirtes allgemeingültiges Becht gab, sondern nur vereinzelte Sammlungen von Bechts-
entscheidnngen (s. unter a) an verschiedenen Heiligthümern, und da jedes Urtheil im
Wesentlichen ein Machtsprach war, so konnten, ganz abgesehen auch von Zeiten all-
gemeiner Bechtlosigkeit wie Bi 17 6, Bechtsbrüche nicht ausbleiben, wie denn von
solchen schnödester Art die geschichtlichen Berichte 1 Sm 22 ; 2 Sm 12 6 ff. ; 2 Kg 21
und die Klagen aller Propheten Js 123; 5 23; Am 5i2 n. ö. zeugen. Der Arme bekam
kein Becht Lcl8 2ff. (s. Arme). Falsche Zeugen bildeten später beinahe die Begel
Pr6l9; 1217: Su 61; Mt 26 60 u. a. Si
(Bericht (= Speise) £ für näüd (gekochtes *Gemüse) Ge 25 29. 34, für masret
2 Sm 139 (Speisebecken), "rfihä Pr 15 17 (Lebensunterhalt), d-ipuaxa ßQWfxäxwv Si 30 18
(aufgetragne Speisen) ; sonst s. Nahrung, Mahlzeit. Si
Gerrener Name einer Völkerschaft 2 Mk 13 21. deren Gebiet die S-Grenze des
syrischen Küstenbezirks {7iuQu'/.la) bildete, neben Btolemais als N-Grenze (ähnliche
Grenzbestimmung 1 Mk 1159). Nicht Gerra zw. Pelusium und *Bhinokolura (Ptol. IV
5 11; Strabo l(i. 760), da die Aegypter dieses damals besassen, sondern die Einwohner
von *Gerar. also Gerarener nach d Variante regtcQjjvüv. Stark 463. G
Gersom 1) Sn Moses' und Zippora's Ex 2 22; 18 3 (vgl. die Genealogie 1 Chr
23 15 ff.), nach Bi 18 30 Vr (d. i. wohl Ahnherr 1 * Jonathans des Priesters zu Dan; s.
auch Gerson. K
Gerson, ältester Sn *Levi"s Ex 6 16 f.; Xu 3 17 ff.; 1 Chr 6 1 (7 I6ff.), Ahnherr des
Levitengeschl der Gersoniter 1 Xu 3 21 ff. u. a.). Uebrigens ist G. und *Gersom
in d Ueberlieferung wohl urspr identisch, indem sich bestimmte Levitengeschl direkt
von Moses herleiteten. Die Unterscheidung Gersoms als des Snes Moses' von Gr., dem
Sn Levis, hängt mit d Ausbildung des genealogischen Systems zus., das streng zw.
d Geschl der Priester und Leviten schied. K
Gerste wurde in Palästina, wie heutzutage, viel gebaut und diente namentlich
als Futter für Pferde 1 Kg 4 28 (5 8), da Hafer im Orient unbekannt ist. G.-Brode wurden
bloss von d ärmereren Klassen gegessen. Die G.-Ernte (s. Getreide und Ackerbau)
spielte eine grosse Bolle 2 Sm 21 9 ; sie fiel früher als die Weizenernte ; man buk
dann sofort frische Brode aus G. 2 Kg 4 42. Die G. war viel billiger als der Weizen ;
nach 2 Kg 7 1 galten ausnahmsweise 2 Scheffel G. 1 Sekel (vgl. Geld). — Ueber d
Anbau und d Arten der G. im heutigen Syrien s. Anderlind in ZDPV IX 3 ff. So
Gesalbter, s. Messias. K
Gesang der drei Männer im Feuerofen, s. Daniel. K
Geschenke, fj minhcl, saj, haben im Orient zu allen Zeiten eine grosse Bolle
gespielt. Man schenkte und nahm alles Mögliche; essbare Dinge, Früchte Ge43n;
1 Sm 9 7; 1 Kg 14 3. Geld in kleinen 1 Sm 9 8 oder grossen Mengen 2 Kg 8 9, Waffen,
Geräthe aller Art. Thiere 1 Kg 10 25. G. bildeten die Einkünfte der Kge !Sml027;
16 2(i : 2SmS6. Die Tribute unterjochter Völker nahmen gern die Form von G. an
Bi3l5. 18; Bs 45 13; 68 30; 72 in: 7(i 12: vgl. in 1 Mk 10 24: 11 35; 13 39 01 arecpavol (Fritz-
sche-Grimm HI 152 f.) herkömmliche Ehrengeschenke in Geld. JAq XH 3 3 GTt<fc<-
Geschichtsbücher und Geschichtsschreibung. 207
vixtjq (fÖQoq. Mit Gr. Mächtige zu umschmeicheln, liegt in d kriechenden Natur des
Morgenländers Ge 32 14 ff. Wie durch G. die Rechtspflege getrübt wurde, verrathen
Ex 23 8; Dt 10l7f. etc. (vgl. Gericht, Arme). Selbst beim Kauf wird die Fiction des
G. aufrecht erhalten Ge 23 6. n. Vgl. Baedeker5 XXXVII. Si
Geschichtsbücher und Geschichtsschreibung. Wie bei allen anderen Völ-
kern ging auch in Israel den ersten Ansätzen zu einer Geschichtsschreibung eine
Periode rein mündlicher Ueberlieferung voran. Letztere war auch in Israel mit allen
d Mängeln behaftet, die allerorten von ihr unzertrennlich sind. Dazu gehören man-
gelnde oder doch ganz unsichere Chronologie. Vergessen wichtiger Thatsachen zu
Gunsten von minder wichtigen und vor allem das Ueberwuchern der wirklichen Ge-
schichte durch Sagen und Legenden zur Verherrlichung hervorragender Personen oder
Ereignisse. Eine mehr oder weniger zuverlässige Stütze der mündlichen Ueberliefe-
rung bildeten auch in Israel und werden nicht selten zu Zeugen angerufen: 1) be-
stimmte Oertlichkeiten, die an sich oder durch ihre bes. Benennung an geschichtliche
Thatsachen erinnern: so z.B. Gräber Ge 35 20 ; vgl. auch Jo 7 26; 8 29, Altäre Bi (i 24 ;
1 Sm 14 35, Steinmale Jo 4 9. 20 ff. ; 1 Sm 7 12 ; 2 Sm 18 18, Bäume Ge 35 8 ; Bi 4 5, Brunnen
Ge 16 14 ; 21 31 (26 33) ; Bi 15 19 (vgl. auch Ge 50 11 ; Jo 5 9 ; Bi 18 12 ; 2 Sm 6 8). 2) Sitten
und Gebräuche Ge32 32; Rill 40; lSm5 5; 3025. 3) Sprichwörter und sprichwört-
liche Redensarten Ge 22 14 ; Bi 8 2 ; 1 Sm 10 12 (anders 19 24) ; 2 Sm 5 8. 4) Lieder mit
geschichtlichen Beziehungen (vgl. *Dichter). Solche sind um so werthvoller, wenn
sie den Ereignissen gleichzeitig sind, wie Xu 21 27 ff. und ganz bes. Riölff. : 9 8 ff. ;
2 Sm 1 18 ; 3 33 ff. ; 1 Kg 8 12 f., oder doch auf guter Erinnerung beruhen, wie Ex 15 1 ff. 21 ;
17 14 ff.: Xu 10 35 f.; JolOi2f. Xoch andere haben zwar nicht für d Zeit, der sie zu-
geschrieben werden, wohl aber für die, in der sie entstanden sind, den Werth geschicht-
licher Urkunden, wie Ge 49 1 ff. ; Xu 23 7 — 24 19. Andere Spuren poetischer Darstel-
lung der alten Geschichte finden sich Ex 14 24 ff. ; Jo 3 16 ; 6 20. Die Sammlung alter
Lieder und Liedfragmente im „Buch der Kriege Jahwes" Xu 21 14 und im ..Buch der
Rechtschaffenen" Jo 10 13; 2 Sm 118; (5 1 Kg 8 13 dürfte etwa gleichzeitig mit d ersten
Versuchen eig. Geschichtsschreibung erfolgt sein, d. h. im Zeitalter Salomos. Waren
auch bereits gegen Ende der Richterzeit in d Sesshaftigkeit des Volks, d Einfluss
der kanaanitischen Cultar, dem steigenden Ansehen und d zunehmenden Bildung einer
an d alten Heilis-thümern ansässigen Priesterschaft die Bedingungen zu literarischer
Thätigkeit gegeben, so ist doch ein genauer Xachweis ihres Umfangs und ihrer Gegen-
stände nicht zu führen. Xoch viel weniger kann irgend eines unserer jetzigen Ge-
schichtsbücher mit d jüdischen Tradition in d vorkgliche Zeit hinaufgerückt
werden, da sie sämtlich aus ganz verschiedenen, z. Th. sehr jungen, Bestandteilen
zus.-gesetzt sind.
Noch dem 10. Jhdt dürften angehören: die sogen. „Heldengeschichten" des
♦Richterbuchs, die sogen. „Sauls-Quelle" in 1 Sm und die (viell. von derselben Hand
stammende) „Davids-Quelle" in 1 und 2 Sm. sowie die sogen. „Jerusalem-Quelle- in
2 Sm (s. Bücher *Sm). Erst nach d Darstellung der Ereignisse in d Heldenzeit unter
d Richtern und unter David griff man weiter zurück auf d mosaische Zeit, ja auf d
Urgeschichte des Volks und d Zeitalter der Erz- Vr. So entstand seit d 9. .Unit das
Geschichtsbuch des Jafrwisten in seinen verschiedenen Schichten, dessen Ueberreste sich in
d 5 Büchern Mose, Jo, Bi (nach einigen sogar noch in d Ol». Sm und 1 Kg) rinden;
seit d 8. .Ihdt. das Geschichtsbuch des Elohisten in seinen verschiedenen Schichten, deren
Deberreste gleichfalls durch d 5 Bücher M>»e und Jo (auch Bi und Sm?) zerstreut
sind. .) und E wurden im 7. Jhdt durch einen Bedactor zu Kinem Werke verschmolzen
208 Geschlechter- Geschlechtsregister.
(vgl. zu alledem Bücher *Mose). Gleichzeitig' mit diesen Darstellungen der Vorge-
schichte des Volks und der Begründung der Theokratie entstanden anderweitige Dar-
stellungen der letzten Richterzeit und der früheren Kgszeit; so wohl noch im 9. Jhdt
die „ephraiinitischen Erzählungen" in 1 Kg 20 ; 22 ; 2 Kg 3 ; 6 24—7 17 ; 9 ; 10; im 9. oder
8. Jhdt die „ephraimitischen Erzählungen" in 1 Sm 4—6, sowie die „Eliasgeschichten"
in 1 Kg 17 — 19; 21, die zus. mit d etwas jüngeren „Elisageschichten" in 2 Kg den
sogen. Prophetenspiegel bilden. Wohl noch dem 8. Jhdt entstammen die Geschichten
von Saul und Samuel, die jetzt in 1 und 2 Sm mit d älteren Quellen verflochten sind
(1 Sm 1 : 2 11 — 26; 3; 8; 10 17 — 24 etc.). Wie der J und E, so wurden auch die älteren
Bestandtheile des Richterbuchs, wie der Bücher Sm spätestens im 7. Jhdt, also noch
vor d Dt, zu einem Ganzen redigirt. Und zwar trägt sowohl diese Redaktion, wie
grösstentheils schon die Erzählungen selbst, den Stempel des prophetischen Geistes,
der vor allem den religionsgeschichtlich wichtigen Stoff bevorzugt und die Ereignisse
vom Standpunkte des religiösen Pragmatismus aus beurtheilt. In noch viel höherem
Masse gilt dies von d nochmaligen Redaktion der älteren Geschichtsbücher, die wäh-
rend des Exils oder sogleich nach ihm vom Standpunkt des Dt aus vorgenommen
wurde. Finden sich in Ge, Ex, Nu nur vereinzelte Spuren dieser Redaktion, so sehr
zahlreiche in Jo und Ri, minder zahlreiche in 1 und 2 Sm. In d Kgsbüchern treten
sie derart in d Vordergrund, dass man den ersten „dsten" Redaktor (gegen Ende des
7. Jhdts; der 2. ist gegen Ende des Exils oder bald darnach anzusetzen) geradezu
als den Verfasser der Kgsbücher bezeichnen kann. Allerdings bestand seine Haupt-
thätigkeit in d Excerpiren eines umfassenderen Werks (des sogen, „grossen Kgsbuchs"),
das fast bei jedem Kg als „Buch der Zeitgeschichte der Kge Israels" oder „der Kge
Juda's'- citirt wird. Diesem Werke waren höchstwahrsch bereits die oben erwähnten
Ueberreste älterer Erzählungen (ephraimitische Quellen, Prophetenspiegel etc.) einverleibt.
Der Verfasser unserer Kgsbücher beschränkte sich fast durchweg auf d Stoff, der
religiös — insbesondere für d Geschichte des Kultus — von Bedeutung war ; er gab
eine Art Kirchengeschichte, indem er zugleich sämmtliche Kge nach d Massstab des
Dt beurtheilte, welches jeden Kultus ausserhalb d Tempels in Jerusalem streng ver-
pönt. Durchaus irrig war es, wenn man den Inhalt des sogen, grossen Kgsbuchs und
somit z. Th. auch den unserer Kgsbücher mit cl offiziellen Annalen beider Reiche
gleichsetzte und von einem bes. Beamten, dem mazlür (bei £ „Kanzler") als vermeint-
lichem Reichsannalisten herleitete. Die Erwähnung dieses mazkir unter d höchsten
Staatsbeamten 2 Sm 8 16 ; 1 Kg 4 3 ; 2 Kg 18 18. 37 , sowie die wirkliche Bedeutung des
Namens lehrt, dass er vielmehr das Amt eines vortragenden Rathes (Wezirs) beklei-
dete. Offizielle Annalen lassen sich weder in Israel, noch in Juda mit Sicherheit nach-
weisen ; immerhin ist möglich, dass gewisse Notizen des grossen Kgsbuchs aus solchen
entstammen. Erfolgte die dstische Geschichtsschreibung durchweg im Geiste des Pro-
phetismus, so die nachexilische seit d 5. Jhdt im Geiste des unterdes zur Herrschaft
gelangten Levitismus. S. das Nähere unter Chronik, Buch *Esra, Buch *Nehemia,
Esther, Ruth. K
Geschlechter, s. Stamm.
Geschlechtsregister. Die meisten der biblischen G. gehören der nachexilischen
Zeit an und finden sich in cl spätem Büchern der Chronik, Esra und Nehemia. Je
weiter sie in d Alterthum hinaufgeführt werden, desto weniger Glauben verdienen sie ;
vgl. Mtl; Lc3. Riehm will den militärischen Musterrollen lChr7 2; 2Chrl4su. a.
bes. Werth zuschreiben (HW 1544''), aber beim Militär kommt doch wohl sehr wenig
auf Abstammung an. Der stärkste Beweis für d Fiction derartiger eine rein israeli-
Geschlechtsregister Jesu — Geselligkeit. 209
tische Abkunft nachweisender Tabellen (vgl. Ez 8. 10) sind die historischen Zeugnisse
von d starken Mischungen israelitischer mit kanaanitischen und arab. Stmen z. B.
Ge 38. Vgl. auch We, De gentibus et familiis Judaeis quae 1 Chi' 2. 4 ('numerantur
1870. Sonst s. Stamm, Geschlechter. Die Ct.. von denen Tt 39 die Rede ist ivsrl.li'i.
beziehen sich nicht auf jüdische Genealogien, sondern auf gnostische Emanationsreihen
überirdischer Geister. Si
Geschlechtsregister Jesu. Die beiden Genealogien ZSIt 1 1 — 17 und Lc323 — 38
beruhen auf d Voraussetzung, dass Joseph Jesu leiblicher Vr sei. wie auch Mtl24ß:
13 55.56 noch unbefangen von Jesu Vr, Mr, Brn. Schwn, Lc 2 27. 33. 41. J3. 48 von seinen
Eltern redet, während Mc überhaupt von einer Geburtsgeschichte schweigt, Jesu Mr
und Br aber als auf d besondere Rolle, die er später aufnimmt, durchaus unvorbereitet
darstellt 3 2i.3t. Im bezeichnenden Ggens zu solchem Sachverhalt wird Mt 1 18 — 25 die
vaterlose Erzeugung in Erzählungsform eingeführt und lindet sich Lc 1 35 eine förm-
liche Theorie derselben. Sonach sind beide G. auf einem andern Stm gewachsen als
die Geburtsgeschichten. Ausgeglichen wird das zw. jenen und diesen bestehende un-
gefüge Verhältniss durch d Dmbiegung, welche das eine der G. am EndeMtli6, das
andere am Anfang Lc 3 23 erfahren hat. Aber auch so noch lassen beide die Absicht
erkennen, die davidische Abstammung Jesu unter d gut jüd. Voraussetzung, welche
nur väterliche Vermittelung anerkennt, zu erweisen. Für d davidische Abstammung
der Maria aber, auf welche es vom Standpunkt der Geburtsgeschichten allein ankom-
men wurde, zeigt sich die Christenheit erst bei Justinus M. und im Protevglm Jacobi
interessirt. E>eide G. unterscheiden sich dadurch, dass entsprechend d Gesammtcha-
rakter der betr. Evangelien Mt bis auf Abraham, Lc bis auf Adam zurückgeht ; das>
jener die Gescbl-Reihe von David über d kgliche Linie, dieser, viell. weil Jechonja
und seine Nachkommen Jr 22 28. 30 ; 3(5 30 der Verheissung verlustig gegangen . viel-
mehr über Privatleute herabführt; dass jener zw. David und Jesus 26. dieser 41 Glie-
der aufführt, unter welchen blos> Sealthiel und Serubabel auch bei Mt vorkommen:
die Nachkommen Serubabels hier und dort stimmen weder unter sich noch mit 1 Chr
319—24 überein. Aber auch schon vor David rinden sich bei Mt nicht bloss Namens-
verwechslungen (Assaph für Assa, Arnos für Amon), sondern auch zu Gunsten der be-
absichtigten Zahlensymmetrie (3 mal die doppelte Siebenzahl, wogegen Lc 11 7
Glieder hat) positive Unrichtigkeiten (Joram als Vr Usia's, Josia als Vr von Jechonja
und seinen Brn) und kommen die 14 Glieder der 3. Reihe nur heraus, wenn Jechonja.
der 14. Name der 2. Reihe, als 1. der 3. noch einmal, Jesus aber als 14. gezählt wird. H
Geschmeis ist bei £ l'ebsetzg von 13 hdiJl: s. Heuschrecke No. 7. So
Geschoss, Geschütz, s. Waffen.
Geschwister (nicht bei £). Als Geschwister betrachteten sich in ältester Zeit
nur die Kinder derselben Mr. daher Ehen mit Halbschwn als zulässig galten und ersl
später im Gesetze verboten wurden (s. Ehe). Der leibliche Br (frater uterinus) galt
als der Vormund HL 1 6 (die Sne meiner Mr) und unter Umständen Rächer der Ehre
seiner Schw 2Sml320ff. Vgl. Bruder. si
Geschwür, Geschwulst, s. Krankheiten.
Gesell bei iL für mere'a Ri 14 11.20. für bäfyür Ez 2)5 6 (Jüngling), für liäber Js
I 23 (vgl. Genosse), \'ur ällüf Ps55i4 (Sippengenosse); \"nv re'a EÜ3029, für tpiloq Mt
II 19. Vgl. < renosse, Gespiel. si
Geselligkeit. Die Nomaden hatten ihr geselliges Beisammensein des Abend-
am Brunnen Ge 24 62 f., während das Vieh an d Tränkrinnen stand Ge 29 3 ff . ; Riön. 16.
Dann kamen die Wberund schöpften Wasser Ge 24 13. Mau sang Brunnenlieder Nu 21 17 r.
Bibelwörterbuch. 14
210
Gesem — Geser.
und Kriegslieder Xu 21 27—30: Ei 5 11. Bes. vergnügt war das Fest der Schafschur
1 Sm 2ö 7. In d St traf man mit d Nachbarn auf d Dache zus. Jsl5 3; 22 1, in grös-
seren Mengen Ei 16 27 , sonst auch Abends am Thorplatz Ge 19 1 ; 1 Sm 9 18 ; Js 3 26
(vgl. Stadt), um sich zu unterhalten Jrl7l9; Prl2i; 8 3, die Braven zu preisen Pr
3123.31 oder seinen Nächsten zu verleumden Ps09i3: Hi30 9. Sonst s. Feste, Grast-
mahl. Spiele. Si
(Jesem Jt 1 9 steht für *Gosen. W
Geser (auch Gaser, Gazara), griech. rate $, rcZtjQa, kanaanitische Kgsst Jo 12 12,
deren Kg Hör am gegen Josua gekämpft haben soll 10 33, von d Kanaanitern behaup-
tet .Tu Kiio: Eil 29 bis auf Salomo . zu dessen Zeit sie der damalige Pharao von
*Aegypten eroberte und verwüstete 1 Kg 9 15 — 17. Sie kam jedoch an Israel, als Eigen-
thum der von Salomo geheiratheten Tr des Pharao, und wird als Grenzst des Stmes
Abb. 72. Plan der Ruinen von Geser.
Joseph unterhalb Beth Horon"s genannt J0I63. zu Ephraim gerechnet 1 Chr 8 (7) 28,
als Levitenst der Kehathiter Jo 21 21; 1 Chr 7 67 (6 52). Wegen ihrer Lage nahe am
Bglande wird G. wiederholt erwähnt, sobald es sich um Angriffe von W her handelt:
bei d Philisterkriegen Davids 2 Sm 5 25 = 1 Chr 14 16 : 1 Chr 20 4 1 gegen Gob 2 Sm
21 L8), recht häutig in d Mk-Kriegen : Judas verfolgt die S}Ter 166/65 von *Emmaus
bis G. 1 Mk 4 15 und nach d Siege bei *Adasa 161 1 Mk 7 45 ; Bacchides befestigt G.
160 lMk952; von Simon wird es 142 erobert, judaisirt und seinem Sne Johannes
Hyrcanus übergeben 1 Mk 13 43 — 18.54: 14 7.34: 15 28.35; 16 1. 19. 21. Zu d Angaben
lMk745: eine Tagereise von *Adasa, und 1434: an d Grenze von Asdod, sowie Cm
244: 127: 4 rM (6 km) n von Nikopolis (= 'amivcls) passt teil el-yezer, nur dass er
nicht n. sondern w von '■amwäs liegt, mit Spuren alter Befestigungen und Inschriften
im anstehenden Felsen, die ni: cnn, d. i. Grenze von G., gedeutet werden und wahrsch
der makkabäischen Zeit angehören (s. Abb. 72 am rechten Eande). Bei d Kreuzfah-
Gesetz, Gesetze. 211
rem hiess der Ort Mons Gisart. Vgl. Clermont-Ganneau, Arch. Res. 224—275: Hüllet,
de l'Acad. des Inscript. et Belles-lettres 28. Oct. 1898. G
Gesetz, Gesetze. Die Vorstellung, als habe Moses am Sinai dem israelitischen
Volke ein System göttlicher * besetze übergeben, zu deren Beobachtung sich das Volk
damals verpflichtet und das innerhalb d israelitischen Staats als legitime Ordnung bis
zum Exil bestanden habe, muss als unhistorisch aufgegeben werden. In älterer Zeit
ist die Rechtsprechung mehr ein Ausfluss der Macht, sie ist Sache des Hausvrs inner-
halb d Familie und der Aeltesten innerhalb d Geschl und Stme ivgl. Gericht). Sie
entschieden aber nicht nach bestehenden Gesetzen, sondern nach Gutdünken und im
günstigen Falle nach allgemeinen Ansichten von dem. was recht und billig sei.
Ebenso erwartete man vom Kge, wenn er um Entscheidung angegangen wurde 2 Sm
14 2 ff. : 15 2 ff., nicht Gesetzeskenntnisse, sondern Weisheit lKg39. 16 ff. und Gerech-
tigkeit Jsll3f. Neben d menschliche Entscheidung trat in schwierigen Fällen die
göttliche durch d Spruch des Orakels Ex 22 8 f. iH. Oort, Oud Israels rechtswezen
1892 t. An d Orakelstätten bildeten sich neben religiös-sittlichen Weisungen Ho 8 12
zuerst geschriebene Rechtsordnungen. Die älteste Sammlung derartiger Weisthümer
ist das Bundesbuch Ex 20 23— 2333; 24 3—8, ungefähr aus d 7. Jhdt. Neben cultischen
Anordnungen: 2024 — 26 über Altäre und deren Beschaffenheit, 23 10 — 19 über Opfer
und heilige Zeiten (vgl. Feste i. über Erstlinge 22 28 f., über Strafen für Lästerer des
Orakelgerichts 22 27. über Viehschande und Götzendienst 17 — 19. über Enthaltung vom
Fleisch gewisser Thiere 30 finden sich auch civilreehtliche Bestimmungen über d Be-
handlung der Sklaven 21 2 — n, über körperliche Verletzungen und deren Strafen 12 — 36,
Diebstahl 37 — 22 3, Eigenthumsbeschädigungen 22 i f., Veruntreuungen des Anvertrauten
6 — u. Verführung einer Jungfrau 15 f., über Verhalten gegen Wittwen, Waisen und
Fremde 20 — 23. über Geldleihen und Pfandnehmen bei Armen 24 — 26. über Verhalten
bei Rechtsstreitigkeiten 23 l — 9. Vgl. Baentsch, Das Bundesbuch 1892. GWildeboer,
de pentateuchkritiek en lief mozaische Strafrecht (Tijdschrift vor strafrecht IV 205 —
230). Neben dieser Urkunde entstanden kurze Zus.-fassungen der Hauptgesetze, die
am Liebsten nach d Zehnzahl gruppirt wurden. So Ex 34 (vgl. Stade I 510 A 1),
später in prophetischer Ueberarbeitung Ex 20; Dt 5 6 — 18 (über d Verhältniss beider
Dekaloge s. Kuenen. Einleitung 1887. 160).
Eine zweite grössere G.-Sammlung steckt in Dt 12 — 26, welche ebenso tlieils
kultischer, theils civilrechtlicher Art ist. Zu d ersteren G. gehört das über d Ver-
werfung der ausserjerusalemischen I ultopfer 13 und d Betonung der Einheit des Heilig-
thums 12. die O. gegen heidnische Bräuche 14 1 ff. . über reine und unreine Thiere
14 3 — 21, über Zehnten 22 — 29, Erlassjahr 15. die 3 Feste 16 l — 17. Civilrechtlich sind
die Bestimmungen über Kge, Richter, Beamte etc. 16 8 — 18 22, über Kriminal- und Kriegs-
recht 19 l — 21 9 und die meisten von allerlei Einzelbestimuiungen in 21 10 — 25 ut. Dies
G.-Buch ward vielfach ergänzt und erweitert Ins zu seiner gegenwärtigen Fassung.
Vorzugsweise kultisch ist d 3. Gruppe der G., deren ältesten Entwurf das sog.
Heiligkeitstresetz Lvl7 — 26 (P1 oder H) bildet, in dem die Zugehörigkeit zur Gemeinde
au vorzugsweise rituelle Verpflichtungen geknüpft erscheint. Leber d Abweichungen
von späterer Gesetzgebung s. Kuenen a. a. (>. 87 f. Andere Entwürfe wie Hz 40 — 48
blieben blosse Programme. Die eisr. Zus.-fassung des später geltenden Rechts, bes.
in Bezug auf Cultus, Eeiligthum, Priester und Leviten. Opfer, Feste, ceremonielle
Reinheit, Gelübde, bietet die Gesetzsammlung des PC, in Ne 8 u etc. schlechtweg -das
Gesetz" (kat-törä) genannt, sonst §efer hat-törä Jo 1 8; törat jahwa Es 7 lo; §efer t.
j. b'jwl mösa 2 Chr 34 l-f: §. t. mösce J0831; s. f. "löhlm Jo 2426. Si
14*
212 Gesicht, Gesichte— Gethsemane.
Gesicht, Gesichte. So übersetzt £ im AT vier hebr. Wörter (mar'ce, mah"z(C.
hazön, hizzdjön), die sämmtlich „Schaumig" oder „ Gesell autes" bedeuten, aber in ver-
schiedener Weise angewendet werden. Oft ist G. ganz gleichbedeutend mit Traum
(bes. in d Verbindung _G. der Nacht"), wobei allerdings urspr sicher die Kealität
der im Traum erscheinenden Gestalten vorausgesetzt ist. So offenbar Ge 15 1 ; 46 2 :
1 Sm 3 15 : Hi 4 13 : 20 8 : 33 15 und oft im Da (2 19. 29 ; 4 7. 10 ; 7 l ff.). Andenvärts werden
G. und Traum ausdrücklich unterschieden Nu 12 6, obschon beide als Formen der gött-
lichen Offenbarung an d Propheten gelten. Ueberhaupt ist „schauen", oder „Gesichte
sehen" der solenne Ausdruck für d Empfangen einer göttlichen Weisung seitens der
*Propheten. nur dass dabei ein Untersch obwaltet zw. ..Gesicht" als allgemeiner Be-
zeichnung einer göttlichen oder auch vorgeblichen Eingebung (vgl. 2 Sm 7 17: Jrl4i4:
23 16), und d Schauen konkreter Gestalten und Handlungen , die der Prophet mit d
geistigen Auge, aber wie wirklich vorhandene, erblickt : vgl. Js 6 l ; 21 2 ; Am 7 . i ff. ;
Ez 1 1 (auch 83: 1124: 40 2. wo der Prophet in göttlichen G. eine Ortsveränderung
erlebt); J13i u. a. Ja. Ex 3 3 scheint „das grosse G." sogar mit d leiblichen Augen
geschaut zu werden.
Im NT steht G. ausser etwa Ap9io: 1(3 9; 18 9, wo es sich allenfalls um eine
Anweisung im Traume handeln könnte, bei £ nur von realen Erscheinungen, die je-
mandem zutheil werden, und zwar ist dabei wohl meist an ein Schauen mit d leib-
lichen Augen gedacht. So gewiss Mtl7 9: Lei 22: 24 23: He 12 21, viell. aber auch
Ap9i2: 103.17; 11 5 (wonach Petrus das G. in d Verzückung sah) und 2 Kr 12 l (G.
und Offenbarungen des Apostels Paulus). K
Gespenst bei £ für l'vöcdfxa WS 17 3 (Truggestalt), für orpiq WS 17 6 (Erschei-
nung!, für <fävzaofia AVS 1711(15): Mt 14 26: Mc 6 49 (Grimm lex. „spectrum"). Für
nvevfza novijQÖv Tofi7i'.ti setzt £ ..böses Gespenst": s. Feldgeist. Feldteufel. Zauberei
(Todtenbeschwörung), Larve. Si
Gespiel bei £ nur als fem. für re'ä Ri 11 37 f.; Ps45i5. S. Genosse. Gesell. Si
Gessuri, Gessuriter, s. Gesur.
Gestirn, s. Sterne.
Gestühle bezeichnet bei £ in d Beschreibung des salomonischen Tempels 1 Kg
7 27 ff. und sonst die fahrbaren Gestelle, die grosse eherne Wasserbecken trugen. Zu
Ez 27 6 vgl. Buchsbaum. G
Gesur, Gesuriter 1) kleines aram. (2 Sin 15 8) Gebiet, das nach Dt 3 14 u. a. St.
an *Basan grenzte und s vom Hermon zu suchen ist (ZDPV XII 230 ff.). Ob wirk-
lich eine etymologische Verbindung mit aram. yisrä „Brücke" vorliegt, ist unsicher.
Die G. blieben von d Israeliten unabhängig Jo 13 13. *Maacha, die Tr des Häuptlings,
wurde eine der Gattinnen Davids 2 Sm 3 3 ; ihr Sn Absalom floh daher in d Gebiet
der G. 2 Sm 13 37. — 2) Gesuriter kommen im S des Landes vor 1 Sm 27 8 vgl. Jo 13 2,
doch weiss man nichts näheres über sie: Glaser II 458 will *Assuriter lesen. Driver.
Samuel 163 sie mit (5 ganz streichen. Sn
Gethaim 2Sm43 für *Githaim. G
Gether nach Ge 1023 (P) Sn *Arams (1 Chr 1 17 wohl unrichtig als Sn Sems be-
zeichnet). Wo der aram. Stm dieses Namens gesessen, beziehentlich wo die Ortschaft
dieses Namens gelegen hat. ist völlig unsicher. Sn
Gethiter bedeutet Einwohner der St *Gath; Ö21 : Gathiter. G
Gethsemaue wird Mc 14 32 ; Mt 26 36 die Oertlichkeit am Oelberge Lc 22 39 ( Jh IS i
ein Garten £ Hof) genannt, wo Jesu Seelenkampf stattfand und er verrathen ward =
aram. gat frmäne, Oelkelter (Dalman Gramm. 152). Der gegenwärtige Garten G.
Getreide — Gewichte. 213
am Fusse des ( lelbges, mit Mauern umhegt und wohl gepflegt, bekannt durch seine
8 alten Oelbäume, gehört den Franciskanern, die schon 1673 als Pächter der Uel-
bäume genannt werden. Diese Bäume werden 1586 schon als alt bezeichnet; doch
lässt sich ihr Alter nicht bestimmen (ZDPV XI 74 f.). Name und Ort G. wird seit
d 4. Jhdt genannt, doch scheint er n-er und näher am Grabe Maria's gezeigt worden
zu sein. Tobler, Die Siloahquelle und der Oelbg 1852. (r
Getränke. Wasser wird höher als Milch geschätzt Ex 23 25 ; Ri 4 19 ; 5 25. bes.
Quellwasser majim hajfim Ge26i9; dSat^ £ü>vJh4io; Apc7i7; ipvxgdv Mtl042. Nicht
an jeden verschwendet man Wasser 1 Sm 25 11. Vgl. Brunnen. Wein trank man als
frischen Most färös Ge27 28; -asH Jl 1 5, viell. so auch yXe vxog Ap 2 13, oder man liess
ihn auf d Hefen (Ze 1 12) abgähren Jr48n. Hefentrank (miste frmänim Js 25 6) war
stärker. Feinere Sorte war §öbee Js 1 22, mussirender Wein Ijrcmer Dt 32 14; Js 27 2.
mit Gewürz versetzt m<e§ek Ps75 9, mcezeg HL 7 3, mimhak Pr 23.30. ja /in hönraikaT}.
HL 82. — Man bereitet Wein auch aus Honig, verschiedenen Obstarten, bes. Datteln
sekär (£: starkes Getränk) Dt 14 26: Js287; in HL 82 ist er aus Granatäpfeln ge-
presst (Plin. bist. nat. 14 19). Solcher ward ebenfalls mit Gewürzen versetzt Js522.
Gerstenwein (Bier) war unbekannt. Sonst s. Essig, Wein. Gastmahl, Trinkgetässe. Si
Getreide. Mit G. oder Korn ist eine Beihe hebr. Ausdrücke, worunter meist
Weizen zu verstehen ist, übersetzt, nam. bar, dägän, sceber (<S meist olxoq, V sehr
verschieden), aber auch allgemeine Ausdrücke wie fbfü, -"bar. t'bü'a. die überhaupt
Bodenerzeugnisse bezeichnen, ferner auch Ausdrücke wie käma, das (z. B. Js 17 5)
das noch auf d Felde stehende G. bezeichnet. Unter *Weizen und *Gerste (vgl. auch
Ackerbau und Brod) ist darauf hingewiesen, wie überwiegend die Bolle war, die dem
G.-Bau in Palästina zuliel. Wenn ein Fehljahr eintrat, war das Unglück gross, bes.
weil man in d Regel auf d folgende Jahr nicht vorzusparen pflegte. Das G. wurde
oft auf d Felde in unterirdischen Gruben matmön Jr 41 8 (£ Schätze) aufbewahrt,
bisweilen wohl auch in Scheuern (vgl. Kornhaus 1 Kg 9 19 vgl. Ex 1 11) und in d Häusern
der Bauern vgl. Jl 1 17. Der tägliche Bedarf von Mehl zum Backen wurde mittelst
Handmühlen (s. Mühle) gemahlen. -- Dass übrigens schon früh G.- Wucher getrieben
wurde, schildert höchst drastisch Am 85; vgl. 5 11. So
Gevögel, s. Vögel.
Gewerbe, s. Handel und Handwerk.
Gewichte, 1} miskäl Lvl9 35. Zu G. gebrauchte man Steine: ahne sadcl' rich-
tige Wiegsteine Lv 19 36 ; csben wä'ceben zweierlei G. Dt 25 13 ; abne mirmä betrüge-
risches G. Mi 6 11. Die Händler führten eine Wage und einen Beutel mit G. -Stücken
(Pr 16 11 vgl. Dt 25 13) mit sich. Vgl. WTage, Geld. Die Hebr. empringen einen ge-
naueren G. -Tarif durch d Karawranenverkehr von d Babyloniern, doch haben sie den-
selben offenbar verändert. Das bab.-ass. G. -Talent hatte 60 Minen zu je 60 Sekeln.
bestand also im Ganzen aus 3600 Sekeln. Da man aber nach Ex 38 25 f. das Geld-
talent zu 3000 Sekeln rechnete (vgl. Geld), so ist es sehr wahrsch, dass man auch
das G. -Talent (oben ham-mcclck 2 Sm 14 26) so berechnete, also wahrsch die 60 Minen
nur zu je 50 Sekeln ansetzte, welche Annahme auch durch d verbesserten Text von
Ez45i2 (Cornill 493) unterstützt wird. Der Sekel, für den man auch G. -Stücke zu
l/a Sekel liaka- und 1/i Sekel neba' hatte Ge 24 22: 1 Sm 9 8, zerfiel nach Ez in 20 Gera.
Diesen Sekel scheint auch der PC Fx 30l3 als saftel hak-ködes 24 anerkannt zu haben.
denn er setzt ihn ebenfalls auf 2t» Gera an. Lv27 25; Nu 3 47; 18 16. — Berech-
nungsversuche (vgl. Benzinger 191—195. Nowack 210 f. 1 bleiben unsicher, da wir
214 Gewirke, gewirkt — Gibea.
die Schwere einer Gera nicht kennen. — Im NT ist Utqu ein griech. Pfund = 12 Unzen
Jk 12 3 : 19 39. Si
Gewirke, gewirkt, s. Weben.
Gewölbe bei £ irrthümlieh für m abperltet Jr202f. (Block, Holz zum Krumm-
schliessen). Von gewölbten Bauten haben wir im AT keine Spuren. Die jetzigen
Kuppelbauten *Jerusalems sind neuen Ursprungs. Jr 37 16 lianujjöt wird häutig „Ge-
wölbe" übersetzt nach d Sprgebrauch der Mischna, Maas. 22. Mit "guddä Schwib-
bogen bezeichnet Am 9 6 das Himmelsgewölbe; vgl. Hütte. Si
Gewürm setzt £ in d Regel für d hebr. rcemes z. B. Ge 1 24. Die Uebsetzg
ist insofern nicht zutreffend, als unter rcemes überhaupt alle kleineren *Thiere zu
verstehen sind, welche sich mit kleinen oder auch mit vielen Füssen auf d Erde be-
wegen, ja in Ps 104 25 (wo £ freilich nicht G. übersetzt) auch Wasserthiere damit
bezeichnet werden. In allgemeinerem Sinne berührt sich rcemes dann mit sceres, was
z. B. Lv 5 2 ebenfalls mit G. übersetzt ist. Der eig. Name für Kriechthiere ist zö-
h"le ceres Mi 7 17, £ Gewürm. So
Gezelt hat £ für öhel Jr 4 20, söl- Ps 27 5 : 76 3, Sukkä Hi 36 29 : 2 Sm 22 12 etc.
(s. Wohnungen), maleuüm Nu 13 19 (20) (s. Lager, Heer), mö'adlm Jsl4 3i (Schaaren)
und für hänä Ge 26 17 sein G. aufschlagen. Si
Gezeug, s. Gerät h.
Gezwirnt, s. Lein.
Gibbar Es 2 20 ist falsche LA für *Bether. Ne 7 25 irrig in *Gibeon verbessert. G
Gibbetlion von Israel unter Nadab belagerte, den Philistern gehörige St 1 Kg
15 27, vor der auch d Heer Israels später Omri zum Kge erhob 1 Kg 16 15 ff. Nach
Jo 19« zu Dan gehörig, Jo 2123 kehatitische Levitenst (fehlt 1 Chr 7 68 f. [6 23 f.]).
Unbekannt. Vgl. On 246; 128. G
Gibea, fj gibLä (fem. zu gceba') „Hügel'- 1) St im Gbge Juda, kalebitisch 1 Chr
2 49, unweit *Karmel und *Siph Jo 15 57, wahrsch auch 2 Chr 13 2. On 246; 128 kennt
2 Dfer Gaba und Gabatha im 0 *Daroma"s (s von Hebron). Das heutige geba1 13 km
w von Bethlehem wird ( hi 246 ; 128 unter raßaäq, Gabiath irrthümlieh auf G. 4 be-
zogen. Unbekannt. — 2) G. Benjamins, nach 1 Sm 1416.2; 13 16 auch Geba B."s, lag
nach lSml3i6; 14 2 ff. *Michmas gegenüber, von diesem durch eine tiefe Schlucht
getrennt; es entspricht daher das heutige hochgelegene Df geba' mit Höhlen, Cisternen
und alten Mauerresten 1,5 km s vom wädi es-suwenlt, einer steilwandigen Schlucht
mit Klippen von 120 m Höhe. — 3) Gibeath Sauls 1 Sm 11 4: 15 34 würde man wegen
1 Sm 13 f. gern als identisch mit G. Benjamins 1 Sm 13 2.16: 14 16 ansehen. Dagegen
spricht aber die Reihe der von d N-Grenze Juda's bis nach Jerusalem aufgezählten
Ortschaften Js 10 29, wo Geba zweifellos = geba1 (oben Nr. 2) ist, G. Sauls aber bei
*Rama und *Gallim gesucht werden muss. Ferner fordert die Nachricht, dass Geba
eine Grenzfestung Juda's gegen Israel gewesen ist 1 Kg 15 22; 2 Chr 16 6 (vgl. 2 Kg
23 s; Ho 5 8) die Annahme eines zweiten G. in Benjamin, da sie sich von d heutigen
gebak nicht verstehen lässt. Denn dieses liegt nicht an d Yerkehrsstrasse, auch nicht
höher, sondern tiefer als sie (677 m : 752 m). Endlich fordert die Erzählung Ri 19 f.
ein G. in Benjamin an d Strasse von Bethlehem (Jerusalem) nach N., d. i. auf d
Wasserscheide, zw. Jerusalem und *Rama (204 Gibea B. ; 20 10 Geba B.). Man muss
daher 2 G. in Benjamin annehmen. Sie als Geba und Gibea wie Jo 18 24. 28 von ein-
ander zu unterscheiden, erweist sich dem Text des AT gegenüber als unmöglich ;
beide werden G. Benjamin genannt 1 Sm 14 16 ; Ri 19 14. G. Sauls lag s-er, zw. *Rama
und Jerusalem, nach JAq V 2 8 20 sta, nach Bj V 2 1 30 sta (d. i. 1 Stu) n von Jeru-
Gibeath— Gideon. 215
salem. Das trifft zu auf tulel el-fftl, einen künstlichen Hügel etwa in d Mitte zw.
Jerusalem und er-rcim. der schon von Edw. Robinson für dieses Gr. vorgeschlagen
wurde (Bibliotheca Sacra 1844, 598 ff., vgl. Valentiner in ZDMG XII 161 ff.). Aus-
grabungen der Engländer legten ein unwichtiges Gebäude von unsicherem Alter bloss
Mi m III 158 f. Gr. Sauls ist sicher gemeint 1 Sm 1026; 226; 23 19; 26 1; streiten lässt
sich über 2Sm23 29 (lChrll3i); lChrl2 3; Jo 21 17 (1 Chr 6 45; 86); Nel229. Hie-
ronymus ep. 8(J ad Eustochium bezeichnet G. als wüste. Hiermit ist identisch gib'at
hä-''löhim, G. * rottes (£ Hügel Gfottes) 1 Sml05; denn der Ort ist nach 10— 16 Sauls
Heimath (den Ausdruck Gr. Sauls konnte der Erzähler hier nicht gebrauchen). Hier
war der Statthalter (oder die Säule 1 der Philister 1 Sm 105; 13 3. — 4) G. Pinehas'
auf d Gbge Ephraim mit d Grabe des Eleasar Jo 24 33. nach d jüdischen Annahme
in elr'azer von Eleasar) bei •aicarta s von Sichern ZDPV J[ l(i: VI 196 ff'., muh
Rob. III 298 und Guerin, Sam. II 106 ff. gibjä nw von Bethel mit Cisternen und
Resten einer Kirche. Damit lässt sich Geba dVV;» < (11 248; 130 5rM (7 km) am
Wege von Gophna nach Neapölis 1 Sichern) vgl., wenn nicht vielmehr in d heutigen
wädi d-ij'ib eine Spur von diesem G. des On vorliegt. — Statt Gibea ist 2 Smö25
und 21 6 *Gibeon zu lesen. 1 Sm 7 1 und 2 Sm 63f. ist Gibea — Hügel, Anhöhe. Vgl.
KHGraf in StuKr 1854 151—202. G
Gibeath steht einige Male für *Gibea. G
Gibeon cS Faßavjv mächtige St Jo 10 2. mit *Kefira, *Beeroth und *Kirjath
Jearim im Bunde (ohne Kg) Jo9i7, deren E. Jo9 7; 11 19 *Heviter genannt werden,
sich durch eine List den Frieden mit Israel erkaufen Jo 9 f. und noch 2 Sm 21 2 als
nicht israelitisch bezeichnet sind. W von Jericho und Ai Jo 9 3, unweit Jerusalem
Jo 10 1 f. 4, einen Nachtmarsch von *Gilgal am Jordan entfernt Jo 10 9, in d Rich-
tung auf Beth Horon Jo 10 10 f., JAq VII 11? 40 sta, JBj II 19 1 50 sta (= 9 km) n
vuii Jerusalem. On 243 4rM (6 km) w von Bethel bei Rama (On 127 irrig ö von
Betheli. d. i. rl-jjib. 8 — -9 km n von Jerusalem, 9 km sw von beim, 5 km w von
rr-rdm. Das Df liegt auf d n Höhe eines Doppelhügels, der rings von schmalen
Ebenen umgeben ist. hat 8 Quellen, zahlreiche Felsengräber und alte Mauerreste
(Kreuzfahrerkirche). Der Teich 2 Sm 2 13 vgl. Jr 41 12 ist wahrsch der an d SW-
Seite des Dies in d Felsen gehauene (el-birhe). Josua schlug 5 Amoriterkge vor <i.
Jo 10 10. 12, Abner und Joab trafen dort auf einander 2 Sm 2 12 ff., von G. bis *Geser
verfolgte David die Philister 2 Sm 5 25 (1. gib'ön, 1 Chr 14 16; Js 2821). in G. (2 Sm
21 6 statt Gibea Sauls) Hess David das von Saul gegen d St begangene Unrecht
sahnen 2 Sm 21 lff., bei d grossen Stein wurde Amasa von Joab ermordet 2 Sm 208,
in ( i. war die grösste Opferstätte, auf d Salomo sein erstes Opfer darbrachte 1 Kg 3 1 ff..
2 Chr 13.13; vgl. lKg92 mach 1 Chr 1639; 2129 sogar die *Stiftshütte). Aus <;.
war Hananja Jr28l. Zu Benjamin gehörig Jo 18 25 und nach d Exil noch jüdisch
Ne3 7. Priesterst Jo 21 17. Zu Xe 7 25 s. Bether. G
Gihethon, Gibthon, s. Gibbethon.
Giblim, Gibliter 1 Kg5l8; Jo 135 sind die Einwohner von *Gebal 2i. G
Gichtbrüchig uirspr = am gehen verhindert, fnsskrank) nur im NT bei i für
ixuQcO.vxiy.üz Mt 4 24 etc.: TtaQalsXvfisvoq Ap9 33, s. Krankheiten. Si
Gideon, Sn des Joas vom Geschl Abieser zu Ophra im Stme Manasse, einer
der sog. grossen *Richter, erhielt nach Ri6 32 nachträglich den Beinamen Jerubbaal.
Aber die Erklärung dort ist ganz künstlich, und Jerubbaal (in d Bedeutung „der für
Baal, d. h. für Jahwe, streitet-) wird als der eig. Name. G. „der Fäller") als Bei-
name zu betrachten sein: vgl. zu Jerubb. K'i 7 1: 829.35; 9 1 ff. ; 2 Sm 1 1 21 (wo nach-
216
Giderothaivn.
träglich J. in Jerubbeseth. urspr. Jerubboseth. verwandelt ist ; vgl. Baal und Isboseth).
1 >er Bericht über Gr. Ri G — 8 ist aus sehr verschiedenen Elementen zus. -gesetzt. Nach
d ältesten Erzählung (jetzt ohne d urspr Eingang) 8 4 — io\ 11—21. 24— 27a. 29 — 32 jagt
Gr. mit 300 Mann vom Geschl Abieser den Midianiterfürsten Sebah und Zalmunna
nach, die ihn zur Blutrache genöthigt hatten (s. 18), und tödtet sie, nachdem er zuvor
an d israelitischen St Sokkoth und Penuel Bache genommen hat. Von d erbeuteten
Gold fertigt er einen *Ephod. ein Jahwebild, und macht durch dieses Ophra zu einer
Orakelstätte. Die Einkünfte der letzteren ermöglichten ihm einen fürstlichen Harem
(vgl. 30 !) ; ja nach 9 2, wo von d Herrschaft seiner 70 Sne nach ihm die Rede ist,
muss er eine Art Kgthum wenigstens in seinem Stm begründet haben. Die etwas
jüngere Erzählung 6 2— 6\ 11—24. (25—32 ?) 33 f. 36—40 ; 7 1. (2—8 ?) 9—11. 13 — 22. 25a ; 8 1 — 3.
(22 f.?) macht die Bedrängniss durch d Midianiter zu einer Angelegenheit des ganzen
Volks und lässt G. in ausdrücklichem Auftrag Gottes handeln, enthält übrigens auch
Züge, die (wie z. B. die anders lautenden Namen der Häuptlinge 7 25) aus guter
Ueberlieterung stammen können. Der fortgeschrittene religiöse Standpunkt ergiebt
a=^*==. = _; - sich neben 6 25 ff.
bes. aus 8 22f., falls
diese Verse nicht
eine noch jüngere
Zuthat sind. Die
dste Redaktion
fügt 6 3. 33 ; 7 12 :
8 10 zu d Midia-
nitern noch die
Amalekiter und
die aus d Morgen-
lande hinzu, be-
theiligt 635: 7 23 f.
auch andere is-
raelitische Stme
am Kampfe und
lässt (6 6b — 10; 8
27b— 28. 33 f.) die
religiöse Beur-
theilung stärker
herv ortreten Wie
tief übrigens die
Erinnerung an
(i.'s Sieg im Volke
haftete , beweist
Js 9 3: 1026: Ps
83 12 (wo alle 4
Häuptlinge ge-
nannt werden, die
Erzählung also
schon als Einheit
K
G
Abb. 73. Treppen zur Marienquelle (Gihon) vom Kidronthal aus.
vorliegt).
(i iderot haim Jo 15 36 s. Gederothaim unter Geder.
Giessen — Gilead.
217
"Wasser des Gr. vom
Giessen £j jäsalp und näsak s. Metalle. So
Gift bei £ 1) für hemä Dt 32 24; Ps 140 4 (Schlangengift); 2) für dceber (Seuche)
Ho 13 14; 3) giftige Luft Dt 28 22 für siddäfön (Getreidebrand) s. Acker: 4) für log
(Gift) Jk 3 8. Für rös Dt (Gift) 29 17; 32 33 hat £ *Galle, ebenso für we rös „Giftwasser"
Jr9i4(i5), während er 8 14 dafür „bitterer Trunk" setzt. 2 Mk 10 13 (paQ/xuxevHv
(sich vergiften vgl. Mc 16 18 9avaoiuöi> u nivsiv) übersetzt! sich mit Gift umbringen. Si
Gihon 1 i Quelle bei *Jerusalem. an der Salomo gesalbt wird 1 Kg 1 33 ff., die His-
kia in d W der Davidst abgeleitet hat 2Chr3230 ( Si 48 19>. Nach d Lage der Da-
vidst kann diese Quelle nur an d N- oder (»-Seite, wegen JAq YII 14 5 (vgl. 2 Kg 2020)
ausserhalb d St. also an d ( »-Seite gesucht und in d heutigen -ahi umm ed-deretf, der
bekannten Marienquelle, erkannt werden. Der Ausdruck .obere Gihonquelle- 2 Chr
32 3(i ist durch d Werk des Hiskia. den Siloahtunnel. verständlich, weil dadurch die
„untere Gihonquelle". d.i. -ain silwän, -vschaffen wurde. Daher giebt £ zu 1 Kg 1 33
G. mit *Siloah wieder. Diese einzige Quelle Jerusalems fiiesst fast beständig, hat
aber daneben noch eine flnthartig wechselnde Strömung, die wohl von d Steigen und
Fallen des Wassers in einem innerhalb d Kalksteinschichten befindlichen natürlichen
Becken abhängt, mit dem die Quelle durch einen fest umschlossenen Kanal verbunden
sein niuss. Die Quelle füllt ein kleines natürliches Becken (636 m). zu dem man auf
2 Treppen (Abb. 73) hinabsteigt. Bei Belagerungen wurde die obere Gihonquelle ver-
schlossen 2 Chr 32 3o. Sie war von d Rücken des Zions aus durch einen in d Felsen
geteuften Schacht (oder Gang) zugänglich gemacht, den Oh. Warren 1867/68 entdeckt
hat (Abb. 74 und Mein. Jerusalem 366 ff. Auch Recovery of Jerus. 242 ff.). Ver-
muthlieh stellt dieser Schacht den ältesten Versuch dar. da
Innern der St (oder
derDavidsburg > aus
zu erreichen. Vgl.
überhaupt Tobler.
Siloaliquelle und
< >ell>g 1852: Guthe
inZDMG36il8<s^
746 ff. — 2) Fl des
Paradieses (*Eden)
Ge 2 13. der das
ganze Land *Chus
umfiiesst. Diese An-
gabe weist auf d
Nil. und alte Zeugen Abb
bestätigen diese
Auffassung Jr 2 18 (S ; Si2427; JAq 1 1 3. Dass der Name in d Form (jadjnii für d ( >xus
(und Araxes), in d Form gaihän für d Pyrainus in Oilicien vorkommt, ändert an jener
Auffassung des AT nichts. G
Gilboa, Ort 1 Sm 28 4 und Gbge 1 Sm 31 l: 2 Sm 1 21 unweit *Sunem und
*Endor 1 Sm 284.7. unweit *Jesreel 1 Sm 21» 1 und *Beth Scan 1 Sm31l0. Nach (>n
247: 12!» 6 rM von *Scyttiopolis mit einem Dfe Gelbus. Der Ort ist ijdhon. da s Gbge
ist gebcl fukiVa, die Wasserscheide zw. Mittelmeer (Kison) und Jordan. Hier und da
Basalt neben d Kalkstein, der s Theil fruchtbarer als der n. G
Gilead, li giVäd (auch mit Artikel 1. wird Ge 31 46— 48. 51 f. mit Bezug auf d
Gl}ge (r. erklärt als Zus.-setzung aus gal (Steinhaufe) und 'ed (Zeuge) und soll nach
1 1 ; '
n'. SiLoOrh-UcLTlCLL ,'|
Hingang zur Quelle.
om Kidronihal au5.
=%
Marienquelle (Gihon) nebst Anfang cb-s Süoahkanals und Zugang von oben
(Durchschnitt).
218 Gilgal.
d aram. Ausdruck bedeuten : Steinhaufe des Zeugnisses. Gr. bezeichnet im AT 1) eine
St Ril0i7 (neben Mizpa); Ho 6 8: 12 12 ((5 z. Th. Gilgal). Zu vgl. sind die Ruinen-
stätten gel'äd oder yeVüd etwa 2 Stu s vom nähr ez-zerkä (Seetzen 1 393 ; Burckhardt
11 600: SLanger VII. — 2) Ein Gbge, das man nach Burckhardt II 599 mit d heu-
tigen gebeJ gel'äd oder gel'üd vgl. muss, der sich 2 Stu s vom nähr ez-zerkä in d
Richtung von 0 nachW 21J2 Stu lang ausdehnt. Diese Lage passt nicht zu d jetzigen
Zus. -hang von Ge 31 f., wonach Jakob, s-wärts ziehend, vom Gbge G. 31 21. 23. 25. 47 f.
nach *Mahanaim 32 3 und zum Jabbok 32 23 (— nähr ez-zerkä) kommt. Aber Ge31
ist urspr eine Erzählung für sich, nach d jetzigen von einem E geschaffenen Zus.-
hang kann diese Frage nicht entschieden werden. Nach HL 4 1 ; 65 treffliche Ziegen-
weide. — 3) Ein Land 1 Sm 13 7 : 1 Kg 4 19; JolTöf. : 22 9 ff. ; E120i, dessen Umfang
verschieden gefasst wird. Im weitesten Sinne bezeichnet es das O-Jordanland Ge37 25;
Jo 22 9. 13. 15. 32 ; 2 Sm 2 9; 2 Kg 10 33 ; 15 29 ; Am 1 3 ; Ez 47^18. Oder es werden G. und
*Basan so mit einander verbunden, dass damit das O-Jordanland, abgesehen von d
Hochebene Moabs {£[ ham-mlsör) im S, gemeint ist Dt 3 10 ; Jo 13 11 ; 2 Kg 10 33. Noch
enger wird G. nach S hin begrenzt, wenn der Bezirk von *Jaeser ausdrücklich daneben
steht Nu 32 1 ; 2 Sm 24 6; dann beginnt G. von S her erst mit d eig. Gbge G. (unter 2) n von
es-salt. Nach N stösst G. an *Gesur und *Basan Jo 13 11. 13, die natürliche Grenzlinie
waren der jarmük und der tief eingeschnittene ivädi es-selläle. Dieses Land G. wird im
AT theils zu *Gad, theils zu *Manasse gerechnet, die Grenze jedoch verschieden gezogen.
Entweder ist der * Jabbok (nähr ez-zerkä) die N-Grenze für Gad, wie früher für d Reich
Sihon's Dt 3 16 (Nu 21 24; Jo 12 2), oder der Ort *Mahanaim Jo 13 26.30. Der Chronist
schiebt Gad noch mehr nach N, selbst nach Basan hinein IChroii. 16; vgl. zu Rüben
9 f., aber auch 8. Immerhin ergiebt sich hieraus, dass der eig. und grösste Theil G.'s
den Gaditern zukam : daher steht G. auch für Gad Ri 5 17. Dieser verschiedene Ge-
brauch des Namens G. macht es verständlich, wenn sowohl Jair und Machir und Halb-
manasse als auch Gad und Rüben als Bewohner G.'s genannt werden, jene für d N
RilOi; Nu 32 39 f.; Dt 3 15; Jol3 3i, diese für d S Nu 32 29; Dt 3 12. 16. Ungefähr
decken sich mit G. die jetzigen Landschaften der belkä s vom nähr ez-zerkä und des
■atjlfni zw. letzterem und dem jarmfik. Nur hat der Name 'aghm (vgl. fj 'eglön) mit
d Namen G. nichts zu thun. G. war als Weidegegend Mi 7 14 ; Jr 50 19 und durch
*Balsam Jr8 22; 46 11 (£.*Salbe) berühmt. — 4) In P und Chi* eine Person, der Sn
Machirs und Enkel Manasse's Nu 26 29 ; 27 1 : 1 Cur 7 14. Seine Nachkommen Nu 26 30 — 33 :
36 1; 1 Cur 7 17 vgl. Jo 17 2 f. Doch wird 1 Chr 5 14 G. in d Geschl Gad's einbezogen.
Das ist nach 3) zu verstehen, der Mann G. ist nur die personificirte Landschaft Jo
17 1; Ri5i7; lliRp. — Ril2 4 Ende und 7 ist der Text nicht in Ordnung. G
Gilgal (abgesehen von Jo 5 9 ; 12 23 stets mit d Artikel), das erste Lager Israel's
im W- Jordanlande Jo 5 10 zw. d Jordan und Jericho, an d O-Grenze des Gebiets von Jericho
Jo 4 19, wo Josua 12 Steine aus d Jordan aufrichtete Jo4 20 und die *Beschneidung an
Israel vollzog Jo 5 2 — 9 ; Ri 2 1 ; 3 19, bekannt aus d Geschichte Samuels und Sauls
1 Sm 7 16; 108; 11 14 f.; 13 4 ff. ; 15 12 ff., bei d Rückkehr Davids aus d O-Jordanlande
erwähnt 2 Sm 19 15. 40, wichtiges Heiligthum Ho 4 15 ; 9 15; 12 ri; Am 44: 5 5: Mi 65.
Nach JAq V 1 4 10 sta (2 km), On 233 ; 102 2 rM (3 km) von Jericho, ist G. der heutige
teil [jfli/ul 7 km vom Jordan und 2 km von erihä am Wege von mahädet hagla nach
'ain es-sultän, mit Bauresten, die auf ein Kloster oder eine Kirche schliessen lassen.
II. Zschokke, Beitrag zur Topogr. der w Jordansaue 1866. Conder fand 1873 — 75
und 1880 nur den Namen birket g'ilg'ülije an einem verfallenen Teich, jetzt scheint
der alte Name ganz verschwunden zu sein. Vgl. Mem III 173. 191 : MuNDPV 1899
Gilo — Gisoniter
219
Verniuthlichcr Steinkreis (Gilgal) bei Bethel.
30 f. 97 f. Fraglich ist, ob das G. 2 Kg 2l; 4 38 denselben Ort bezeichnet oder nicht.
Da man zunächst an einen von N nach S gerichteten Marsch des Elia denkt, so
sucht man Gr. n von Bethel und höher als dieses nach I7 2. Man hat theils an d
grosse I)f {i'ihjVjn w von sintfil, theils an Ijirbct g'ulegil ö von näbulus (Sichern) ge-
dacht. Die Vertreter der letzteren Ansicht (Schlatter 246 ff. 274: Buhl 171. 202 1.
berufen sich auf
Dt 11 30. weil
dort ein G. ge-
genüber vom
*Ebal und *Ga-
riziui erwähnt
werde. Aber in
dieser Stelle sind
die Worte [der
Kanaaniter].,die
auf d Blachfelde
wohnen . gegen
Gilgal über- (£),
später hinzuge-
fügt, da sie sich
mit d Hain.. *Mo-
re~ nicht ver-
tragen. Ihr Ver-
fasser denkt, wie
das *Blachfeld {Tq hä-taräbä) beweist, an d .Tordanniederung und d dortige Gr. (vgl.
On 242 f. 126). Dt 11 30 wird also ohne Eecht auf ein anderes G. bezogen. Betont
man nun 2 Kg 2 1 f. das ..Hinabsteigen- nach Bethel, so pas>t auch gilglljä nicht, da
es niedriger liegt als Bethel (774 m gegen 881 m). (5 sagt einfach: sie kamen (& "K-'_"i.
die in £j bezeichnete Lage Gr. 's zu Bethel ist also nicht sicher. Daher ist es auch
möglich, bei 2Kg2i; 4 38 an d G. bei Jericho zu denken; freilich ändert sich damit
die Vorstellung über den letzten Weg Elia*s. Vgl. vGall 78 ff. 109 f. — Jo 15 7 ist G.
noch ganz Appellativwort = Steinkreis (vgl. Abb. 75); Jo 18 17 (22 10 f.?) hat dafür
*Geliloth. Jol2 23 ist nach <S für G. zu lesen Galiläa, ebenso 1 Mk 9 2 (*Galgala).
Zu Ne 12 29 s. Beth Gilgal. G
Gilo, St auf d Gbge Juda Jo 15 51, Heimath des Ahitophel 2 Sml5i2; 23 34.
Der Vergleich mit h. gäla 5 km n von Hebron entspricht nicht der Ordnung in Jo 15,
bet tjcila w von Bethlehem noch weniger. G
(umso, von d Philistern unter Alias eroberte St 2 Chr 28 18, heute gimzü ö
von Lydda. ( i
Girgosi Ge 10i6; Girgositer z. B. Jo24n: Gergesiter Ge 15 21, Ej girgäsi, ein
kanaanitischer Volksstm, dessen Wuhnsitze unbekannt sind. Die Girgasiter werden
in d dsten Aufzählung der Völkerschaften oft an drittletzter Stelle erwähnt. So
Girsiter, nach hebr. Variante (iisriter. (S JW/<« werden 1 Sm27 8 neben d
Amalekitern als Volksstm aufgeführt, der von David bekämpf! wurde. Ehre Wohn-
sitze wären demnach in d Wüste s vor Palästina gegen Aegypten hin gewesen^ An-
dere denken an d Kanaaniter, die in und um *Geser wohnten. So
Gisoniter 1 Chr 11 34 vgl. 2Sm2332 ist verderbter Text. Klostermann liest
nach tfi [Jaschenl der Guniter. nach Ge 4624; Nu 2648 ein Geschl Naphthali's. (-
220 Githa Hepher— Gleickniss.
Githa-Hepher, Grenzst Sebulon's Jo 19 13, ist soviel wie *Gath Hepher. G
Githaim, eine von Benjaniiniten nach d Exil bewohnte St. Neil 33 neben
■Iv'ama genannt. Dieser Ort kann 2 Sm 4 3. wo es sieh um Flüchtlinge aus Benjamin
handelt, kaum gemeint sein. Wellhausen denkt an *Gath Rimmon in Dan, Kloster-
mann an *Gath der Philister. On 246; 129 kennt ein Getham zw. Antipatris und
Jamnia. auch ein nicht näher bestimmtes Gethim. G
Githit in d Ueberschrift von Ps 8, s. Musik am Schluss. G
Githiter 1 Chr 14 (13) 13 Einwohner einer St *Gath oder *Githaim. G
Glas ist Pr 23 31 Uebsetzg von £> Jcös, was ein Trinkgefäss bezeichnet: Mc 143
.Alt 267 : Lc 7.37i Uebsetzg von a/.<'>.ßuoTQov, alabastrum. also Bezeichnung eines Salben-
gefasses. Als Stoffname ..reines Glas- ist es Apcl5 2; 21 18 Uebsetzg von vuloq, wobei
indess nicht sicher ist, ob wirklich G. gemeint ist. Dasselbe griech. Wort kommt Hi 28 17
als Uebsetzg des hebr. rlüJcU (V vitrum) vor, wo wirklich G. gemeint, jedoch -De-
mant" übersetzt ist. Man ersieht aus d Stelle, dass G. als etwas kostbares galt. So
Gleichnisse im AT, s. Dichter etc. K
Gleichniss, naoaßo'/.i'/ (Parabel) bei d Synoptikern, bei Jh dagegen nupoi/xia,
eine neben Allegorie und Fabel die ganze Rhetorik des Morgenlands durchziehende
Darstellungsform, welche die Wirkung eines nicht gerade selbstverständlichen, viell.
anfechtbaren Satzes durch Xebenstellung eines ähnlichen, einem bekannten und aner-
kannten Gebiet angehörigen, also seine Wirkung nicht verfehlenden Satzes sicher
stellen soll. Im G. entwickelt sich demnach eine der Erscheinungswelt angehörige,
Vur>tellungsreihe in Parallele mit einer anderen, welche dem sittlichen oder religiösen
Leben angehört, so dass die auf d letztern Gebiet liegende Wahrheit, auf die es ab-
gesehen ist, durch ihre aufgedeckte Aehnlichkeit mit auf d Gebiete der Natur oder
des Menschenlebens liegenden Vorkommnissen fassbarer und einleuchtender wird. In
solcherlei Bilderreden, an deren Stelle im 4. Evangelium Allegorien treten wie Jh 10 1 f. ;
15 l f., bewegte sich nach Mt 13 3. 10. 13. 34. 35; Mc 4 2. io. 11. 13. 34; Lc 8 10 die Lehr-
weise Jesu mit Vorliebe. Ebenso ist Jh 16 25. 29 gemeint. Wie aber schon das AT
das im NT mit Parabel wiedergegebene Wort mäsdl im weiteren, auch Sprichwort
und Allegorie umfassenden , Sinn gebraucht , so heissen Lc 4 23 ; 6 39 auch einfache
Sprichwörter Parabeln. Im Ggens zur Allegorie, welche sich auf Grund der Metapher er-
hebt, wie das G. auf Grund der einfachen Vergleichung, bedarf Letzteres nicht sowohl
der Deutung, als der Anwendung. So findet die Lc 14 7 als G. bezeichnete Rede 8 — 10
sofort 11 ihre Anwendung. Weil die Allegorie eine Art Räthsel ist, sind ihre ein-
zelnen Züge durchweg auf Deutung angelegt, während für richtige Erfassung der Pa-
rabeln Jesu es keineswegs darauf ankommt, alle Einzelheiten, die vielmehr meist nur
malerische Bedeutung haben, auszubeuten. Wie theihveise schon Chrysostomus undPho-
tius. deutlicher noch Bucer. Calvin und Maldonatus einsahen, ist vielmehr die Haupt-
sache die. dass die Pointe, das sog. tertium comparationis. der (uiniidenzpunkt der
beiden Linien, aus welchen jedes G. besteht, getroffen werde, wobei sich dann von
selbst ergeben wird, inwiefern die einzelnen Züge im G. dazu dienen, jenen Punkt
deutlicher in Sicht treten zu lassen. Die beigegebene Tafel beschränkt sich mit Ueber-
gehnng theils von wirklichen Gleichnissen, wenn dieselben wie Mt 5 25. 26 = Lc 12 58. 59
mit ihrer Anwendung vermischt und dadurch undeutlich gemacht sind, theils auch
von einzelnen Vergleichnngen und bildlichen Ausdrucksweisen, auch wenn sie wie
Mt 15 11. i5 = Mc 7 15. 17 und die obigen Sinnsprüche ausdrücklich als Parabeln bezeichnet
werden, auf ansgeführtere G. und stellt insonderheit die denselben Gedanken nach ver-
schiedenen Seiten ausmalenden Doppelgleichnisse zus. J ü 1 i c h e r , G.-Reden Jesu 1899.
Gleichnis.
221
Vom Süemaim
Mt 13 3—9. Mc 4 3—9. Lc 8 5—8.
(18—23) (13 20 (11—15)
Vom Samenkorn 4 26 — 29
Vom Acker mit d Uh- (aus d Elementen des
kraut 13 21 — 30 . vorigen erwachsen)
Vom Fischnetz .... 1347 — 5ü
Vom Senfkorn .... 1331.32
Vom Sauerteig .... 1333
Vom Schatz im Acker . 13 44
Von der Perle .... 1345.4t;
Vom getheilten Reich und
Haus 12 25. 29
430—32
13 IS. 19
13 2U.21
Vom soliden und uns
liden Hausbau
Vom neuen Lappen auf
altem Kleid ....
7 24— 2
3 24. 25. 27 1 1 17. 21. 22
. . . . 6 47 — 49
916 . . 221
5 36
Vom neuen Wein in alten
Schläuchen 9 17
■) .;•>
Vom Salz 5 13 . . 9 50
Vom Licht 5 u — 16 ; 6 22 f. 4 21
Vom verlorenen Schaf . . 18 12 — 14 . .
Vom verlorenen Groschen
5 37.
38
14 34.
35
1133-
—36
15 4-
-7
158-
-10
15ii
-32
Vom verlorenen Sohn .
Von il beiden ungleichen (liefert die Elemente des
Söhnen 2128 — 32 . vorigen).
Von il beiden Herrn des
Einen Knechts . . . li 24
Von il beiden Schuldnern . .
1613
7 41 — 43
Vom Schalksknecht
18 23 35 laus d Elementen des
vorigen gebildet 1
Verhältniss . beziehungs-
weise Missverhältniss, von
Ernte und Aussaat.
Das einmal gepflanzte
Gottesreich reift mit in-
nerer Notwendigkeit sei-
ner Vollendung entgegen.
Erst die Vollendung des
Gottesreiches bringt die
innere Sichtung.
Die umfassende Grösse des
aus kleinen Anfängen her-
aus extensiv und intensiv
wachsendenGottesreiches.
Der unschätzbare YVerth
des Gottesreiches wiegt
jegliches Opfer auf.
In sich getheilt zerfällt
das Reich des Hosen.
Nur im Gottesreiche giebl
es ihres Zieles sichere
Lebensführung.
SelbstmörderischeZweck-
widrigkeit der Combina-
tionvonHeterogenem, ent-
wickelt an d Ggens von
Theil und Ganzem, von
Inhalt und Form.
Beruf der Jünger in d
Welt, diese vor Untergang
in Fäulniss und Finster-
niss zu bewahren.
Gottes Interesse an d Ret-
tung des Verlorenen.
Gottes Vaterliehe umfasst
auch den reuigen Sünder.
DerGehorsam des Wortes
u. der Gehorsam derThat.
Unmöglichkeit des Dop-
peldienst s.
Entsprechendes Massver-
hältniss zw. Schuldener-
lass und dankbarer Liebe.
"Wem vergeben ist, der
soll vergehen.
222
Vom Benehmen bei Tisch
Glucke.
Vom Verhalten bei Ein-
ladungen
Vom grossen Mahl . Mt 22 1 — 14
Vnin Thurmbau . . .
Nach (1 Kriegsrüstung
Lc 14 7—11
14 12 — 14
14 16—24
14 28 — 30
14 31. 32
Vom unfruchtbaren Fei-
genbaum ....
13 6—9
Vom grünenden Feigen-
baum
Vom Dieb in d Nacht
Vom barmherzigen Sama-
riter
Vom reichen Mann
24 32. 33 MC 13 28. 29 21 29—31
24 43.44 12 39 — 41
(Beispielserzählung i 10 30 — 37
1216—20
Der Ehrsucht wartet Be-
schämung.derBescheiden-
heit Anerkennung.
Der Wohlthäter soll nicht
aufVergeltungreflectiren.
Die unerwartete Wendung
betreffs der Theilnahme
am Gottesreich.
Tragweite des Entschlus-
ses zur Nachfolge Jesu.
Dringlichkeit der Busse
trotz Gottes Langmut h.
Die -Zeichen der Zeit"
Mt 16 3.
Unerlässlichkeit
Bereitschaft.
steter
Vom Reichen und Armen
Vom Pharisäer u. Zöllner
Von d Arbeitern im Weinbg 2< 1 1 — 16
16 19—31
18 9—14
Von d Weingärtnern
Vom Vater und Kind
2 1 33—41 Mc 1 2 1 — 9 20 9 — 16
i 9 — 11
11 11—13
Vom zudringlichen Freund 11 5 — 8
Vom gottlosen Richter 18 1 — 8
Vom ungerechten Haus-
halter 161—8
Von anvertrauten Pfun-
den 25 14 — 30 .... 19 12 — 27
Gegenstand der Nächsten-
liebe ist jeder Hülfsbe-
dürftige.
Ueberfluss gehört nicht
zum Lebensideal.
Das Loos selbstsüchtiger
Genusssucht und Hoffahrt.
Das Loos der Selbstge-
rechtigkeit.
Im Reiche Gottes un-
gleiche Arbeit . gleicher
Lohn.
Schuld und Bestrafung
der wider d Messias meu-
terischen Volksführer.
Gott schenkt dem Beter
zwar nicht immer das Er-
betene, aber nie Unnützes
oder Schädliches.
Folgerecht fortgesetzte
Bitte tindet Erhörung.
Lob der Klugheit.
Treue Arbeit wird belohnt
durch Erweiterung, un-
treue bestraft durch Ent-
ziehung d. Arbeitsgebiets.
Von klugen und thörich
ten Jungfrauen . .
M angelnde Bereitschaft
25 1 — 13 schliesstvondTheilnahme
am Messiasreich aus. H
(xlucke bei £ Name eines Sternbildes. I) Mmä, s. Sterne.
Gnadenstuhl — Goliath. 223
Cimtdenstiilil hat £ für happöret Ex 25 17 etc., ikaarfigiov Em 3 25 ; He9öDpro-
pitiatorium und für 9-gövoq xTtq %ÜQiToq He 4 lti. S. Lade. Si
(«nütze (Grnetz; vgl. im mhd. mundartlich gnatzig = schäbig) i Lvl456 für
§appatyat (Grind, Ausschlag-). Vgl. Grind, Krankheiten. Si
(ioh wird 2Sm21l8f. als Ort zweier Kämpfe gegen d Philister zur Zeit Davids
genannt. Für Gr. 18 hat 1 Chr204 *Geser, während 1 Chr205 der Ort überhaupt fehlt.
Unbekannt. G
Götzenpfaffe 2 Kg 23 5; Ho 105; Ze 1 4, s. Camarim. G
(iog wird Ez 38 2 ff. als Fürst über *Mesech und *Thubal genannt. Vgl. Magu^-. >u
Golan, St Manasse's in *Basan, Freist Jo208; Dt443, gersonitische Levitenst
Jo2l27; 1 Chr 7 71 (6 56). Nach On 242: 125 hat der bedeutende Ort Gauion in Ba-
tanäa der umliegenden Landschaft den Namen gegeben (Gaulonitis JAq XVII 8 1, Gau-
lanitis. heute tjolain. Schumacher vgl. das heutige sahem el-yöhin am wädi seßl ssw
von tsU, grosses Df mit ansehnlichen Häusern und Strassen, aber wenig Einwohnern
(280 S. |, das von d Eingeborenen ausdrücklich als die alte Hauptst des Landes bezeichnet
wird. Schumacher, Acröss the Jordan 91 ff. G
(iolgotha. s. Jerusalem. G
Gold. Die Hebräer hatten für G. folgende Ausdrücke : 1) gew. zäliab (S xqvcIov,
V aurum; 2) Jccetem poetisch, bes. auch im Hi: 3) härüs ebenfalls poetisch (wovon
viell. /LQvoöq stammt) ; 4) paz gereinigtes G. ; 5) besser Hi 22 24 ff., G.- (und Silber)erz,
Bruchgold. Ausserdem kommen noch Benennungen vor wie zähäb &ägüt\ z. B. 1 Kg
6 20, worüber die Ansichten streitig sind. Der Besitz von G. wird für d entfernteste
Alterthum vorausgesetzt: von geprägtem G. (s. Geld. Münzen) ist jedoch nicht die
Bede; das G. wurde gewogen. Sehr häufig wird dagegen goldener Schmuck erwähnt,
z. B. (Je 24 22 (vgl. Ps45io), goldene Gefässe z. B. auch Nu 7 14, wie überhaupt bei
d Bau des Tempels 1 Kg 6 (und demgemäss auch der Stiftshütte Ex 25 ff. ) Gr. in Menge
verwendet wurde. Bes. oft ist von einem Ueberziehen mit G. (d. h. durch Annage-
lung von G. -Blech) die Bede. Auch Ex 25 18 (£ dichtes G.) ist so zu verstehen;
ebenso die Stellen, die von goldenen Götterbildern handeln Js40i9 vgl. Psll5 4. G.
wurde in d Kgszeit 1 Kg 10 aus *Ophir geholt; auch Ez27 22 wie manche andere
Stellen weisen darauf hin. dass G. aus S-Arabien nach Palästina gebracht wurde.
Poetisch kommt geradezu öflr für feines G. vor Hi 22 24. Dagegen ist wohl Hi 37 22,
wonach G. aus d X kommt, mehr poetisch aufzufassen. Wann die G. -Minen in *Mi-
dian ausgebeutet worden sind, wissen wir nicht. s"
Goldschmied. Die Ophirexpeditionen Salomo's schafften Gold- und Silbererze
(bceser Hi2224f.) nach d hl. Lande 1 Kg 9 26 — 28, in deren Bearbeitung die Phöniker
Lehrmeister der Israeliten waren lKg7 48— 50; 10 16. Israelitische G. machten daher
später wohl auch die zahlreichen Gold- und Silbergötter, über die Js 2 20 : 30 22 klaut.
Der Gold- und Silberarbeiter söref Ei 17 4; mesäref Ml 3 2 (vgl. Ne332) musste die
Metalle schmelzen säraf und reinigen zi$pdl$ Ps 12 7 ; (i(i 10 in d Schmelztiegel Pr 17 2.
wobei die Schlacken (sigim Pr25 4: 2(1 2:!i ausgeschieden wurden. Namentlich wur-
den Gold- und Silberbleche pajfim Ex 393 zu Ueberzügen der Götzenbilder aus Thon
Js40i9; 41 7 verarbeitet (afüddä, sippüj Js 30 22 ; eföd goldüberzogenes Bild Ri 8 27 etc.
s. Bild). Man bediente sich dabei des Hammers patfis und des Ambos pa'am Js4l7
(vgl. Hammeri. Zur Aneinanderlöthung der Bleche (ihcbek ebd.) brauchte man den
Blasebalg mapimah .Iriii'n). - Zur Ciselirarbeit bediente man sich des Metallmeissels
lurrrf Ex324. Vgl. Handwerk. Si
Goliath, philistäischer Kiese aus tiath. der nach lSml7 4ff. (vgl. auch 21 10;
994 Gomer— Gott.
22 10) von d jungen *David, dagegen nach 2 Sm 21 19 von Elhanan aus Bethlehem im
Zweikampf getödtet ward ; die Notiz 1 dir 20 5, dass Elhanan den Lachmi , den Br
(■.'s. erschlagen hahe, ist aus bet hal-lahnii iBethlehemiter, 2 Sm 21 19 Zusatz zu El-
hanan) herausgesponnen. K
Gomer 1 ) (5 ra^tto bezeichnet nach d Zus. -hang in Ge 10 2 (s. Völkertafel) einen
Theil der Japhetiten. nach gew. Ansicht die n vom Pontus sitzenden, auch den Grie-
chen bekannten Kimmerier; so auch bei Ez38 6 ((5 ro/usy). Dieselben machten früh,
bes. aber im 7. Jhdt vor Chr. Einfälle nach Kleinasien und siedelten sich daselbst
wohl theilweise an. Damit stimmt auch der Spr-Gebrauch in d KI. Andere wollen
( 1 . als Kappadocien fassen, da dieses Land (später) bei d Armeniern Gamir hiess. Die
erstere .Meinung ist noch immer die herrschende und wahrsch-ere, obwohl die von G. ab-
geleiteten Völker Ge 10 3 (s. die einzelnen) sämmtlich in Kleinasien wohnhaft sind.
Vgl. auch ZDMG XXXIII 324. — 2) Name des Wbes des Hosea Hol 3. So
Gomor steht bei £ für £} 'ömer Ex 16 32 ff. S. Masse: Hohlmasse. G
Gomorra, s. Zoar.
Gorgias. s. Makkabäer.
Gortyna loder Gort3rn, Gortys) wird 1 Mk 15 23 unter d Gebieten genannt,
denen ein Beschluss des röm. Senats zu Gunsten der Juden mitgetheilt worden sei
(vgl. Kos i : also gab es dort eine jüdische Gemeinde. Die St war urspr phönicisch,
später (1000 vor Chr.) griech. und zwar dorisch, neben Knossos die bedeutendste St
*Kreta"s. Sie lag n vom Fl Lethaeus (heute Hieropotamos), s von d Ida (Philoritis ),
15 km vom Meere entfernt, bekannt durch d 1884 aufgefundene „Recht von G." aus
d 5. Jhdt: heute Spuren bei Hagios Deka. Augustus machte sie 27 vor Chr. zur
Hauptst von Kreta. G
Gosan. £j gözän . nach 2 Kg 17 6: 18 11 eine Landschaft am *Habor (wonach
durch Missverständniss 1 Chr 5 26 Fl Gosan), 2 Kg 19 12 ( = Js37i2) neben *Haran ge-
nannt, kschriftl. Guzana. ravCfxvixiq des Ptolem. Vgl. Schrader2 275; Delitzsch 184. Z
Gosem (so £ nach d V; & gcesem Xe2i9: 61.2, dagegen 66 in d acht arab.
Form gaümi). -der Araber- Xe2i9: 61, eines der Häupter der Nehemia feindseligen
Nachbarn, wohl der 4 1 neben d Ammonitern genannten „Araber-. K
Go*en, £) gasen, das den Israeliten übergebene fruchtbare Weideland im 0
Aegyptens J in Ge 45 10 (<5 reas/i Ägaßtag) ; 46 28.34: 47 27: 50 8 und P in Ex 9 26:
Jt 1 9. Das äg. Kesem oder Kes, später Xomos Arabia mit d Hauptst Phacusa, äg.
pa-Sept. ..Haus des (Gottes des 0) Sept", heute saft el-ljennä: das Land ö vom Kanal
Abn'l-Menagge, 11 über Wädi Tumilät hinaus mit Bubastis, Belbeis. Abbäse. Unter
Seti I bestand es aus Marschen: der angrenzende Xomos war der von Heliopolis,
dessen Kanal es bewässerte; daher rechnet die Tradition Heliopolis zu G. W
Gosen ist Jo 15 51 eine St Juda's im S Hebrons und Jo 1041; 1 1 16 (£3 hag-göseri)
eine Landschaft, die vermuthlich die Umgegend jener St in <1 Nähe des *Xegeb und
der *Sephela bezeichnete. Unbekannt. G
Gott. So übersetzt £ im AT die hebr. Winter ■lölum. elöah, el. Von diesen
findet sich tföMm (die Mehrzahl von elöah) 2570 mal. bisweilen als Bezeichnung der
heidnischen Götter, meist aber (als sogen. ., Herrschaftsplural", keinesfalls als Ueber-
rest einstigen polytheistischen Spr-Gebrauchs) von Einem Gott, sei es von einem heid-
nischen >1 Sm 5 7; sogar einer Göttini Kg 11 5) oder vom Gotte Israels, in letzterem
Fall sehr oft mit d Artikel (M-elöhim = der [wahre] Gott) und in manchen Büchern
\-/.. B. Kln und Quellenschriften (so im Pentateuch in E; bis Ex 63 auch in P) völlig
»•leichbedeutend mit d absichtlich vermiedenen Namen Jahwe. Von einem Gottesbild
Gottesdienst. 225
steht 'lohvm Ex 32 1, höchstwahrsch auch Ge 31 30. 32 und viell. Ex 21 6. ; 22 7. 8. Da-
gegen bedeutet es 1 Sm28i3 soviel als „übernatürliches Wesen, Gespenst", nirgends
aber (auch nicht Ex 21 6; 22 7 f. 27 ; Ps 82 l. 6; 97 7; 138 1) Eichter oder Eegenten,
sondern überall G. oder (so in d 4 Psalmenstellen) Götter. Ebensowenig bedeutet eIöhlm
irgendwo „Engel-' ; letztere heissen vielmehr bisweilen „Göttersne". Die Bedeutung
(nach cl früher herrschenden Erklärung „Gegenstand des Schauders, der Ehrfürchtung",
nach anderen eig. „Mächte", dann „Macht") ist noch immer streitig.
Der Singular zu eIölüm, hebr. elöah ist zwar durch cl genau entsprechende arab.
ildh, aram. eläk als altes Spr-Gut bezeugt, im AT aber offenbar erst nachträgliche Rück-
bildung aus d Plural. Von d 57 Stellen gehören 41 dem Buch Hiob, die andern auch
poetischen Stellen oder der späten Prosa an.
Wie 'löhtm steht auch el (217 mal, davon 73 in Ps, 55 in Hi und sonst meist
in poetischen Stellen) bald von heidnischen Göttern (so bes. im Plural elltn), bald vom
Gott Israels, in letzterer Bedeutung auch bisweilen mit d Artikel (Ge 46 3) bes. häufig
aber mit einem Attribut, wie „der heldenhafte, lebendige, allmächtige, höchste G.",
oder einem Genetiv, um auf d G. eines bestimmten Volks oder bestimmter Menschen
(G. Israels, G. der Vr, G. Abrahams etc.) oder die Gottheit einer bestimmten Oert-
lichkeit (so z. B. Ge31i3; 35 7) hinzuweisen. Ueberaus häufig hat sich el im hebr.,
wie in d anderen semitischen Spr (im Assyr.-Babylon. entspricht Uli, im Phöniz. und
Aram. el u. s. w.) als erstes oder zweites Glied von Eigennamen erhalten. Die Be-
deutung (nach d früher herrschenden Annahme vom Stme ül oder ll „stark, mächtig
sein" s. v. a. „der Starke") ist noch immer ganz streitig. K
Gottesdienst übersetzt 1 im AT (abgesehen von d freien Wiedergabe der hebr.
Ausdrücke für „Trug" oder „Nichtigkeit" mit „falschem G." u. dgl.) mehrfach das
hebr. laiödä, Dienst: Ex30i6; auch 35 24; 38 21, wo es sich vielmehr um d Anferti-
gung der sogen. Stiftshütte handelt. Die ältere Spr hat deswegen kein unserem „G."
entsprechendes Wort, weil auch die Sache erst in ihren Anfängen vorhanden war.
Allerdings wird von Anfang an *Opfer und *Gebet als allgemeiner Gebrauch voraus-
gesetzt ; aber beide sind weder an bestimmte Orte noch an priesterliche Vermittelung
gebunden. Die Opfer tragen um so mehr den Charakter eines G/s, je zahlreicher
die Theilnehmer sind, sei es von Seiten der Familie (Ge 8 20), event. unter Zuziehung
der Nachbarn (so Ex 12 ± beim Passahmahl, welches urspr auch ein Opfermahl ist)
oder von Seiten eines ganzen Geschl (1 Sm 20 6) oder der aus einer Ortsgemeinde Ge-
ladenen (1 Sm 9 22 ; 1 Kg 19 21) oder einer grösseren Festversammlung (s. u.). Das
religiöse Element bestellt bei d Opfern in cl Verpflichtung zu cl sogen, levitischen
Reinheit (vgl. z. B. 1 Sm 2026) und demgemäss zu einem bes. Sich- Weihen (z. B.
1 Sm 16 5; 1 Sich-Heiligen) durch Waschen des Leibes und der Kleider, sowie durch
gewisse Enthaltungen (vgl. 1 Sm214). Auf d Verbindung des Opfers mit Anrufung
Gottes weist u. a. hin Gel2 7; 13 4; 21 3:5 (wo das Pflanzen einer Tamariske auch
die Errichtung einer Kultstätte bedeutet) ; 26 25 ; 1 Sm 1 3 ; 7 9, wo sich das Gebet
Samuels an cl sonst nicht erwähnte Bussceremonie des Ausgiessens von Wasser (6)
und d Opfern eines Milchlamms anschliesst. Ein Segnen der Opferspeisen vor d Mahle
wird 1 Sm!) 13 erwähnt. Uebrigens aber bildete in alter Zeit das (abgesehen vom
Passah) fröhliche Opfermahl den Mittelpunkt der Feier, und dies gilt in erster Linie
von d ( Ipfermahlen an d ""Festen, zumal urspr alle Feste mit d Ernte zus. -hingen
und in d Hauptsache Dankfeste waren. Vor allem gestaltete sich das Herbstfest
durch d an d grossen Heiligthümern zus. -strömende Volksmenge zu einem eig. G. des
Volkes, bei dem auch die Mitwirkung von Berufspriestern (vgl. z. B. 1 Sm228) eine
Bibelwörterbuch. 15
226 Gottesdienst.
wichtige Rolle spielte. Doch sind dadurch gottesdienstliche Handlungen bei anderen
Gelegenheiten, wie vor d Eröffnung eines Feldzugs (1 Sml3i2; vgl. auch oben über
1 Sm 7 6 ff.), bei der Einholung der hl. Lade (2 Sm 6 5, wo auch die Musik eine wich-
tige Rolle spielt; 6 17 ff.), bei d Tempelweihe (1 Kg 8 5 ff.), nicht ausgeschlossen.
Ein gewaltiger Umschwung trat in d Art der G.-e naturgemäss durch d Ein-
führung des von Hilkia aufgefundenen Gesetzbuchs unter Kg Josia 623 ein. Zwar
blieb auch jetzt noch (Dt 16 16) die Dreizahl der jährlichen Feste und das fröhliche
Opfermahl als Mittelpunkt der Festfeier (Dt 16 n. l-t etc.) ; aber die Beschränkung-
aller Festfeier auf Ein Heiligthum, den Tempel zu Jerusalem, unter d Augen einer
zahlreichen und hochangesehenen Priesterschaft, steigerte in hohem Masse den gottes-
dienstlichen Charakter der Feier.
Ein drittes Stadium der G.-e Israels wurde durch d Zukunftsprogramm Eze-
chiels (Ez 40 — 48) angebahnt. Die kultischen Handlungen sind jetzt fast ausschliess-
lich in d Händen der Priester (44i5f.); die niederen Dienstleistungen fallen den zu
Dienern degradirten ehemaligen Höhenpriestern zu. Das Volk spielt fast durchaus eine
passive Rolle ; darf doch selbst der Fürst nur im Thorraum des Ostthors sein Opfer-
mahl halten (443). Die Gedanken Ez*s wurden verwirklicht durch d 444 von Esra
eingeführte priesterliche Gesetz (P). Die heiligen Räume werden jetzt für d Volk
fast ganz unnahbar, z. Th. sogar für d Leviten und (das Allerheiligste) für d Priester.
Die offiziellen, für d gesammte hl. Gemeinde von d Priestern dargebrachten regel-
mässigen Opfer, wie das tägliche Brandopfer Morgens und Abends und die übrigen
Xu 28 aufgezählten Opfer, überwuchern an Heiligkeit und Wichtigkeit ganz die alten
Mahlopfer. Zu d alten Festen, die von d ganzen hl. Gemeinde am Tempel zu feiern
sind, ist noch der Neumond des 7. Monats und vor allem der sogen, grosse Ver-
sölniungstag mit seinen manigfaltigen symbolischen Handlungen (Lv 16) gekommen.
Das Segnen, das in alter Zeit auch von d Kgen geübt wurde (2 Sm 6 18; 1 Kg 8 54 ff.), ist
jetzt Vorrecht der Priester (Nu 6 23). Welche wichtige Rolle in d nachexilischen
Zeit die hl. Musik, namentlich der hl. Gesang, ausgeübt durch bes. Abtheilungen der
Leviten, gespielt hat, ergiebt sich aus zahlreichen Zeugnissen der Psalmen, des „Ge-
sangbuchs der nachexilischen Gemeinde", und der Chronik. Nicht minder beweisen
Stellen wie Ps 27 4: 122 l ff., dass das Herz und Gern üth des Volkes durch „d lieblichen
G.-eu Jahwe's reiche Nahrung erhielt. Die Lc 1 io bezeugte Sitte, dass die Volksmenge
zur Stu des priesterlichen Rauchopfers im Vorhofe des Tempels betete und so gleich-
sam einen stillen G. feierte, dürfte in sehr alte Zeit hinaufreichen. K
Gottesdienst im NT, bei £ meist Wiedergabe von griech. Wörtern {laxQsia,
&pr,oxe!a), welche den religiösen Brauch und Dienst im AT Rm94; He 9 1.6, die jü-
dische Religion Ap 26 5 bezeichnen. Einen dem entsprechenden christlichen Kultus
kennt das NT nicht, da vielmehr das ganze Leben Gott geweiht, ein anhaltender G.
sein soll Rml2i, alle kultischen Leistungen ohne sittliche Zucht Jk 1 26 und Liebes-
gesinnung Mt 5 23. 24 für leer und unnütz erklärt werden. Ein eig. Dienst ist Gott
nicht zu leisten Apl7 25, da Gott überhaupt nicht unmittelbarer Gegenstand einer
menschlichen Handlung sein kann 1 Jh 4 20. Daher die Umsetzung von G. in Men-
schendienst Mt 9 13; 12 7; Mc 7 6. 7 ; 12 33. 34; Mt 23 33 = Lk 11 42; Jk 1 27. Neben
diesem „in Geist und Wahrheit" Jh 4 24 statthabenden Gr. können daher die in d urchrist-
lichen Gemeindeversammlungen nach allmählicher Loslösung vom nationalen G. (an diesem
betheiligt sich die Urgemeinde noch Ap 2 46 ; 3i; 5 42; 2123.26} sich allmählich einstel-
lenden Formen gemeinsamer Erbauung nicht als eig. G. gelten. Dieselben weisen übri-
gens 1 Kr 12 — 14 eine kaum zu bewältigende Fülle von mannigfachen Geisteskund-
Gotteskasten— Götzendienst. 227
gebungen auf. Die öffentliche Rede ist noch anabhängig von dem Vorsteheramt; dem
Begriffe der *Gabe entsprechend beruht Alles auf individueller Ausrüstung und freier
Selbstbestimmung der Individuen. Bald jedoch begegnen die festeren Formen der Schrift-
lesung und der belehrenden Ermahnung 1 Tm4i3. 16; 5i7: 6 3; Tt 1 9. des Gebets 1 Tm
2l.2.8 und Gesangs Eph5l9; Ko3l6. Auch die himmlische Feier Apc 4 und 5 scheinl
nach d Vorbild von Kultusformen gestaltet, die in den Gemeindeversammlungen He 1025
üblich waren. H
Gotteskasten bei £ 1) für yaZ,oq>vlaxiov 2Mk3 6, wo der Tempelschatz gemeint
ist. Fr war nicht nur reich an Geld, sondern auch an kostbaren Geräthen, Klei-
dungsstücken etc. JAq XIV 7 1: 164; Bj VI 52; Tacit. bist. VN: vgl. Tempel. Jn
Mc 12 41.43; Lc 21 1 Jh8 20 ist derjenige Raum des Wbervorhofs im herodianischen
Tempel gemeint, in dem nach JAq XIX 6 l die 13 söfäröt (trompetenförmige < >pfer-
stöcke) zur Aufnahme freiwilliger Gaben für Tempelzwecke aufgestellt waren (vgl.
die ähnliche Einrichtung 2 Kg 12 9 f.) — 2) für y.ooßaväQ Mt 27 6, nach JBj II !)4 6
hfjdi &tjoavQÖq , der Tempelschatz; vgl. Korban. Weihgeschenke. Si
Gotteshaus, 13 Mt el, Mt elölüm. hiess urspr jeder Gegenstand, insonderheit
Stein , in dem ein Gott Wohnung genommen hatte Ge 28 17. 19. 22 ; vgl. ßcuxvhu bei
Euseb. praep. ev. I 10 etc. Später ist es der Spr-Gebrauch für Schutzdach, Kapelle
eines Gottessteines. Gottesbildes, einer Gotteslade Ril7ö; 18 31. S. Höhen, Tempel.
Stiftshütte, Bild. Malstein, Säule. Si
Gotteslästerung wird bereits im sog. Bundesbuche (Ex 22 27 £ ..den Göttern
[anstatt ..Gott"] sollst du nicht fluchen-, weil er die Richter und Oberen darunter ver-
steht) verboten und Lv 24 16 mit Steinigung bedroht ; nach 14 haben die Zeugen der
(i. die Hände auf d Verbrecher zu legen, die ganze Gemeinde aber soll ihn steinigen.
Diese Vorschrift des sog. Heiligkeitsgesetzes, die sich übrigens auch auf d Fremden
erstreckt, folgt höchstwahrsch nur alter, durch 1 Kg 21 13 bezeugter Sitte. Im weite-
ren Sinn wird im AT sehr oft (vgl. Xu Uli; 16 30; Dt 31 20: Js 1 4 : 5 24: Ez2Ü27;
Psl03) schon der frivole Ungehorsam gegen Gottes Gebote, der Unglaube und die
Leichtfertige Verachtung seiner Gerichte als G. bezeichnet. Js 37 4. 23 (vgl. auch 52 5;
Ps74i8i besteht die G. des Kgs von Assur in seiner Anzweifelung der Macht Jahwes
Js 36 18 ff. : 37 io ff. . während Da 7 25 an wirkliche G. des Antiochus Epiphanes ge-
dacht ist, K
Im NT wird G. Jesu Schuld freigeben wegen d in Anspruch irenummenen Be-
fugniss, Sünden zu vergeben, was nur Sache Gottes sei Mt 9 3 = Mc 2 7 = Lc 5 21, haupt-
sächlich aber wegen seines Selbstbekenntnisses zur Messianität Mt 26 65 — Mc 14 64
oder Gottessohnschaft Jh 10 33.36, deren Merkmale er als Mensch, zumal dem Ver-
brechertod entgegengehend, doch nicht aufweisen könne. Ebenso Ap6rJ dem Stepha-
nus wegen seiner Opposition ii-e°'en d Tempelkult. Eine bes. Art der G. ist. ab-
gesehen von d Lästerung seiner Engel 2 Pe 2 io — 12 = Jus — io. die Lästerung des
Geistes Gottes, in dessen Kraft Jesus aufgetreten ist; sie gilt Mc329 = M1 12 31 als
schlechthin unvergebbare Sünde und wird Mt 12 32 — Lc 12 io noch unterschieden von
d Lästerung .lesn . in welcher ebenso die spezifische Sünde des Judenthums besteht
Ml l;7 39=:Mc 1529— -Lc 2339; Ap 1345; 186; 26 n ; 1 Tm 1 13; Jk 2t. wie G. überhaupt
Grundsünde des Heidenthums ist Apc 1.". i. :>. 6; 16 9. n. 21: 17 3. vgl. schon Tu 1 21:
1 Mk 2 6. B
Götzendienst i(iutze = Gussbild von giessen, s. Kluge Win bei *£ für fcräßm
1 Sin 1523 (vgl. zur abstracten Fassung We Sani. Iikm und für elö(oXo?~arpela \ Krltiu
(Bilderverehrung). .Mit Götze übersetzt £ pceäel Dt27i5; p'SU Jr5038 (Schnitzbild) ;
15*
228
Götzenhirten — Grab.
nceseJ; Jr 10 14 (Gussbild) : «sabbhn Ps 115 4 (Götterbilder); 'Wim Ps 96 4 (kleine Götter-
bilder). Da die Verehrung der *Bilder früher behandelt ist, so fassen wir hier unter
G. nur die Verehrung ausländischer Götter und ihrer Bilder zus. Dass in vorhisto-
rischer Zeit äg. Kulte für Israel gefährlich gewesen seien, ist eine Täuschung. Wir
linden stets in d Quellen den Ggens beider Kulte betont Ex 8 25 f. und hören überall
von einem Kampf Jahwe's mit d äg. Göttern Ex 7 — 11; 32 8; nirgends ist eine Spur
davon, dass man in Gosen äg. Göttern gedient habe. Wenn Ezechiel den Israeliten
ein Buhlen mit äg. Göttern zum Vorwurf macht Ez 16 26 ; 23 8. 19, so meint er nicht
die Vorzeit Israels; denn er schildert hier die Abfälle zu d verschiedenen Kulten der
Nachbarvölker, deren sich Juda und Israel in d historischen Zeit schuldig machten.
Aber es scheint fast so. als sei die Construction Ezechiels hier eine lediglich theore-
tische. Faktische Beispiele äg. Kulte aus Israels historischer Zeit giebt er nicht.
Ez8io — 12 ist zweifelhaft. Auch 1 Kg 11 4 ff. ist trotz Salomo's äg. Gemahlin nicht
von äg. Kulten die Rede. Von fremdländischen Kulten kommen daher hier nur in
Betracht 1) die kanaanitischen 1 Kg 16 31 ; 18 21 ; 19 10 ; Ho 2 8 , die vor d Exil stets
neben d Jahwekulten gewuchert haben (s. Baal, Astarte. Hain, Höhen) und seit Ahas
in d Ausartung zu Menschenopfern betrieben wurden 2 Kg 16 3; 21 6. Stets von d
Propheten bekämpft. -- 2) Die ass. (chaldäischen) Sterndienste 2 Kg 16 n f.; 21 3—5:
23 n f.; Jrl9i3: Ezl6 28f. : 23 12 ff., die seit Ahas auf kamen und mit bes. Fanatisinus
von Manasse betrieben wurden. Si
Götzenhirten hat € Sa 11 17 für fj rö'l hü-enl gesetzt ; 1. rö'ee ewll (15) =
schlechter, nichtsnutziger Hirt. D21 unnütze Hirten. G
Götzenkirehen £ Jr -43 13 = Götzentempel. G
Götzenopfer bezeichnet an einigen Stellen des NT wie Ap 15 29; lKr8iff. das
Fleisch, das von einem heidnischen Opfer herrührte und durch Vertheilung oder
Verkauf einem Christen zum Genuss angeboten wurde. G
Grab, B hör Js38i8 und namentlich kceber Ge 23 9 u. o. (;/äclis Hi 21 32 bezeich-
net die äg. Steinpyramiden'. Die G. waren mit Ausnahme der Massen-G. für d ganz
armen Leute 1 2 Kg 23 6 : vgl. Jr 26 23 ; *Hakeldaina) stets Grabstätten der Familien Ei
8 32 ; 2 Sm 2 32 ; 21 14 : Ne 3 16 ; auch
Ge 23 4 ff. ; 49 30. Daher auch der
Ausdruck : zu d Vrn versammelt
werden Ei 2 10 (vgl. Hölle). Sie
wurden meist in Felsen ausgehauen
unter Bäumen Ge 35 8, in Gärten
2 Kg 21 18 : Jh 19 41 oder auch in
Höhlen Ge 23 17 u. o. Die Ein-
gänge wurden oft mit schönen Por-
talen geschmückt Js 22 16. Sonst
legt man die G. auch gern der
Sicherheit wegen in unzugänglichen
Höhen an 2 Kg 23 16 (vgl. Berger,
Nouvelles Inscriptions Nabateennes
de Medain Salih. 18S4). Die eig. Grabkammer hatte einen Vorraum (s. Abb. 76 und
77 1. in dem auch die Todtenkulte und Geisterbefragungen stattfanden Js 8 19 ; 29 4; 65 4,
gegen welche Dt 18 n f. sicli wendet. Doch wirkten diese Einflüsse noch lange nach:
Dämonische sachten gern diese Bäume auf Alt 8 28, und d ersten Christen Hessen sich
gern an d G. der Verstorbenen taufen 1 Kr 15 29. Das Grab wurde mit Steinen (ahne
Abb. .ij. Kinzelnes Felsengrab mit davorliegender Halle. Zw.
und 1) wurde der SoUsteiu zum Schliessen des Grabes bewegt
Graben — Granatäpfel.
229
hör Js 14 19) oder durch einen grossen Stein Mt 27 60; Jh 11 38 verschlossen (Abb. 77, c).
Das G. zu verletzen galt als schwerer Frevel Jr8i; Ba2 24 (vgl. Schlottmann, In-
schrift Eschmunazar's 81).
Das Zuwerfen des G.-Ein-
gangs mit vielen Steinen Jo
7 26 ; 8 20 : 2 Sm 18 17 ent-
sprang der Furcht vor d
Wiederkehr des Verstorbe-
nen als Gespenst (vgl. Oort
in ThT 1881, 350 ff.). Im
Innern zertiel die G.-Höhle
in verschiedene Abtheilungen
(L-barhit 2('hrl6l4), deren
Einrichtung verschied en war.
Meist waren an d Seiten am
Boden kofferartige Räume
ausgehöhlt, in die die Leichen
hineingeschoben wurden
(Schieb-G., Abb. 77), oder
es waren an d Seiten für d
Leichen passende Erhöhun-
gen ausgehauen, auf die man sie legte (Aufleg-G., Bank-G., Abb. 7(i und 77) oder vier-
Abb. 77. Plan der sogen. Kgs-G. bei Jerusalem, a Halle, b Niedriger
Gang mit c Kollstein, d Kammer mit Schieb-Gn. dl Tiefere Kammer
mit Kank-Gn. e Kammer mit Schieb-Gn. f Tiefere Kammer, g Kammer
mit Schieb- und Bank-Gn. h Tiefere Kammer mit überwölbtem Aufleg-
G. (arcosolium) und einer Doppelbank, i Kammer mit Sarkophag (jetzt
im Louvre in Paris), k Ciaterne. 1 Vorhalle.
-^=^S0Sfeä2£O:r.
eckige Behälter in d Boden geteuft (Trog-G.).
Seltener waren oben überdeckte Höhlen, in die
man die Leichen hinabliess T0811; Lc 11 44.
Zum GL der Mk lMkl327— 30 vgl. Abb. 78
und Modin. Scheu vor Begräbniss im unreinen
Lande Am 7 17 : 2 Mk 5 10. Ueber Denksteine
bei G. und deren Kult s. Mal. Sonst vgl. Be-
graben, Höhle. Malzeichen. Im Allgem. vgl.
Tobler II 227 ff. Si
Graben bei £ für Yerba, die ein Bearbei-
ten harter Stoffe bezeichnen : Ex 32 16 härat,
Jr 17 1 häras, bes. auch für graviren pittall Ex
39 6.30; 28 9; 1 Kg 7 36. Vgl. Palast, Wohnun-
gen; Steinschneider, Steinmetz, Handwerke. Si
Grabmal, s. Grab, Mal, Begraben.
Grabtuch bei£ Jh 11 44 für xeiqicu, linnene
Binden. S. Begraben. Si
Grabzeichen £ Jr 31 21 für sijjün (für
Steinsäule als Wegweiser), s. Mal, Säule. Si
Granatäpfel, G ranatäpfelbaum, Granaten-
baum. Der Granatstrauch Punica granatum L
731')). hie und da auch baumartig, mit kleinem im Winter abfallendem Laub und
brennend rothen Blüthen, kommt im ganzen Mittelmeergebiet vor. in Palästina auch
wild, trägt aber dann nur schlechtere Früchte; von letzteren unterscheidet man eine
süsse und eine saure Art. Die Frucht ist wohl von jeher in Palästina heimisch ge-
wesen Dt8s; die Israeliten sollen sie während d Wüsten Wanderung vennisst Xii20r>.
Abb. 78. G-.-Pyramide (des Zacharias) im
Bädronthal
Low 362: Tristram .">S7 : BoissierU
230 Gras— Greuelsuppen.
die Kundschafter aus S-Palästina mitge bracht haben Xu 13 24 ; sie wird neben d wich-
tigsten Producten des Landes genannt Hg 2 20; Jl 1 12. Herrlich sind die Granat-
gärten HL 4 1.3. bes. wenn die dunkelrothen Blüthen ans d grünen Laube hervor-
schimmern HL (im: 7 12. Ja derselbe Dichter vergleicht die "Wangen der Geliebten
mit einem Eitze des Gr., der die rothen Beeren durchschimmern lässt HL 4 3. Noch
heute ist die Gr. eine beliebte Frucht, auch bereitet man noch ans ihr eine Art Frucht-
wein (vgl. HL 82). Yiell. im Zus.-hang damit, dass die Gr. mit ihren vielen Kernen
bei gewissen Völkern heilig, weil Symbol der Fruchtbarkeit war, oder auch bloss ihrer
passenden Form zn lieb kamen Abbildungen der Gr. auch beim Tempelbau. bes. an
d Kapitalen zur Verwendung ((S oolaxoc) 1 Kg 7 18 ff. 42 : 2 Kg 25 17 ; Jr 52 23 ff. : eben-
so am Saum des hohenpriesterlichen Gewandes Ex 28 33. 34. So
Gras. Der gew. Ausdruck für G. ist fyäsir, d. i. das grüne frische G. Das-
selbe sprosst in Palästina nach d ersten Eegengüssen (im Herbst) überall auf, vgl.
1 Mk 4 38. selbst auf d Hausdächern 2 Kg 19 26 und hält während d Regenzeit an; wenn
die Sommerhitze eintritt, verdorrt es Js 40 7 (ebenso 15 6. wo £ Heu). Grascultur
war unbekannt: von Heu kann nur die Eede sein, insofern man das auf d Felde ver-
trocknete Gr. so nennen will. Das Vieh liess man durchgehends im Freien weiden;
im Sommer suchte man wasserreiche Thäler. ausgetrocknete Sümpfe und dgl. auf;
doch waren die Thiere oft auf magere Kost gesetzt, bes. in Zeiten grosser Dürre
1 Kg 18 5. Auch Hi8i2 und Ps 37 2 ist von einer G.- oder Heuernte nicht die Eede,
und Ps72 6 ist gez (£ unrichtig Fell) mit Wiesengras zu übersetzen. Ob (5 Am 7 1
wirklich von d Kgsmahd (£ Schafschur 1 die Eede ist, ist mehr als fraglich. Was
£ an letzterer Stelle mit Grummet übersetzt (kekes) , ist augenscheinlich das durch
den Spätregen hervorgerufene Gf. — Auch dcese' ist Ge 1 11 und an andern Stellen
mit G. übersetzt und bezeichnet wohl daselbst im Ggens zu 'eseb (£ Kraut) das wild
wachsende Grün. Dieser Ggens ist freilich nicht überall festgehalten, vgl. Dt 11 15
('eseb Viehfutter) und Jr 12 4 'eseb in allgemeiner Bedeutung. Pr 27 20 steht dcese'
neben Msir, augenscheinlich um etwas Geringeres zu bezeichnen; sodann ist von einem
Einheimsen des 'eseb der Gbge die Eede. Schärfer wird das angesäte Grünzeug mit
jcerelc bezeichnet Jsl5e (£ grünes Kraut). Auch ahu (Riedgras, s. Schilf) ist bis-
weilen mit G. übersetzt Hi8n. Mt6 30 ist davon die Eede, dass das G. {yögroq) ins
Feuer geworfen wird: dies geschieht noch heute zur Feuerung is. Holz); doch hat
man dabei an grössere vertrocknete Pflanzenstengel zu denken. So
Gräcia steht 1 Mk 1 1 £ für *Griechenland. wie auch die cd hat. G
Grenze, s. Eigenthum.
Grenzstädte hat £ irrthümlich gesetzt für „St, die für d Kinder Ephraim aus-
gesondert waren- Jo 16 9. G
Greuel der Verwüstung, besser viell. entsetzliches Scheusal, heisst Da 9 26. 27 ;
1131: 12 11 der Altar des * Jupiter, welchen Antiochus Epiphanes im Tempel in Jeru-
salem aufstellen liess 1 Mk 1 57 ; mit Bezug hierauf Mt 24 15 = Mc 13 14 das entscheidende
Zeichen für die den Gläubigen in Jerusalem anbefohlene Flucht, urspr wahrsch nach
JBjPV 6 3: Or. Sib. IV 115 f. zu beziehen auf d Entweihung des Tempelhofes durch
d Unthaten der Zeloten, dagegen Lc 21 20 ex eventu auf d Belagerung durch d Römer
gedeutet. H
Greuelsuppen bei £ Js654 für [>ra1; piggülim „Brocken von unreinen Dingen- ;
vgl. Ez4i4 b*sar piggül ..unreines Fleisch, Schweinefleisch". Doch liest das Kere:
merak p. „Brühe von unreinen Dingen-, wobei viell. überhaupt an Brühe vom Fleisch
der Schweine. Mäuse und andrer unreinen Thiere (scelpes Js66i7) gedacht ist. Si
Griechen, Griechenland — Gudegoda. 231
Griechen, Griechenland steht im AT für X} jäwän, *Javan. Da 8 21; 11 2 ist
das Reich ""Alexanders des Grossen gemeint, 10 20 und Sa9i3 das Reich der *Seleu-
ciden. IMkll ist ein ungenauer Ausdruck für d Thatsache, dass sich Alexander
336 in Korinth von d Griechen den Oberbefehl im Krieg gegen d Perser übertragen
liess. Ueber d Jahre des griech. Reichs IMklli s. Zeitrechnung. lMk89f. sind die
Bewohner des eig. Griechenlands gemeint, 18 wieder die Seleuciden und ihre Anhänger.
■ — Im NT bezeichnet Griechen (Hellenen) im Allgemeinen die unter d Herrschaft des
griech. Geistes, der griech. Spr und Sitte stehenden Heiden; Juden und Griechen
ist daher soviel wie alle Menschen Em 1 16 ; Ga 3 28 etc. Anders steht es mit d Hel-
lenisten. Ap20 2 ist Griechenland im Ggens zu *Macedonien dasselbe wie die röm.
Provinz *Achaja. (i
Griffel, s. Schreiben.
Grind bei £ Dt 28 27 für gärdb (Krätze): grindichter Lv 21 20 ebenfalls ivx gä-
räb (einer der die K. hat); Lvl3ßG. für miSpafyat (Hautausschlag), 14 54 raafe#(Haar-
und Barträude), 13 39 für böhalc 1 weisser Hautausschlag). Vgl. Krankheiten (Aussatz 1,
Gnätze. Si
Grisim, Nebenform zu *Garizim. G
Groschen bei £ 1) für %'sitä Ge 33 19 ; Jo24 32; in Hi42u (schöner Groschen).
— 2) Für 6riva.Qi.ov Mtl8 28; 209. — 3) Für tty«;^/ Lc 15 8. S. Geld und Münzen. Si
Grummet als Uebsetzg von Icekes Am 7 1, besser Spätgras, s. Gras. So
Gruhe steht auch für *Cisterne £} bör, für *Brunnen fj be'er, für *Gefängniss,
für *Grab und Unterwelt £j se'öl, s. Hölle. G
Grün bei £ für rcvanän Jr3i3 etc. (immergrün), s. Farben. Zu Grünkraut
jcereh 'eseb Ge 1 30 vgl. Gras. Si
Gründe, die, steht bei £ für l) s'ßlä d. i. Niederung, s. Sephela. G
Grütze bei £ für käü 2 Sm 17 28; für (hä-)rlföt 19 ; Pr 27 22. S. Sangen, Nahrung. Si
Grund, Gründe setzt £ in geographischem Sinne fürf} nahal und #a/ = *Bach,
*Thal ; für £} 'emck, = *Ebene ; für £j sefelä = Niederung, s. Sephela. G
Grundfeste bei £ für £r%«/«>,«« 1 T111 3 15 (Fundament); Gr. -festen für möfrdöt
2 Sm 22 8, G. der Erde rnöfrde hä'äres Js 24 18 1 Fundamente). S.Wohnungen, Palast. Si
Grundthor, £} sa'ar ha-fsöd, scheint 2 Chr 23=5 ein Thor des kglichen *Palastes
in Jerusalem zu sein. (I
Gruss, grossen. Der ceremonielle Morgenländer ist sehr umständlich in Be-
grüssungsformen , bes. gegen Höherstehende. Vor solchen warf man sich nieder, so
dass die Stirn den Boden berührte hlstahawä Ge23 7 u. 0. mit Zusatz appajim arscl
Ge 19 1 etc.; näfal 'al appajim 2Sml44 oder 'al pölnlm 2Sm9 6; nikna' 1 Kg 21 29;
~küdaä Nu 22 31 ; TtQoozvvtlv Mt 2 11 etc. Bisweilen geschah dies wiederholt Ge 33 3 ;
lSm20-u. Man riel auf d Knie kdra' 'al birkajim2Kgli3; yowjtevs Zv Mt 27 29. Vom
Eeitthier musste man absteigen Ge 24 64; Ei 1 l-t etc. Allgemeines Verhalten gegen
Angesehene s. Hi29 8 — 11. Begrüssung von Gästen s. Gastmahl. Gleichgestellte Freunde
und Verwandte begrüsste man durch Entgegenlaufen Ge 19 1 ; Ex 18 7, Umarmen und
Küssen Ge 46 29 ; Ex 4 27 etc.; <piXt]f.m ayiov Em 16 i<>. — Männer fassen mit d Rechten
des andern Kinnbart und küssen ihn 2Sm209. Kurze Wortbegrüssungen : Ri6i2;
19 20; Et 2 4: 1 Sm 1 17 f.; Ps 118 26; 129 8, längere 1 Sm 25 6. Auf d Grossen folgte
das Befragen nach d Ergehen (ßä'al l'sälöm Ge43 27; 2 Kg 4 26). In wichtigen Fällen
Unterlassen dieser Begrüssungen 2Kg429; Lcl04 angeordnet. si
Gudegodo Dt 10 7 Station der Israeliten zw. Kades und Elatli. der Nu 33 32 f.
*Horgidgad zu entsprechen scheint. < 1
232
Gulden — Haarband.
Gulden, pl. Gülden bei £ 2 Kg- 5 5 für ein zu ergänzendes scckel: sonst Es 8 27;
1 Chr 29 7 für ~adarkönim =I)areiken und Es 2 69: Xe 7 70 für dartemönim = Drachmen ;
s. Geld und Münzen. Si
Gur, Anstieg G. bei *Jibleam, wo Ahasja von Juda auf Befehl Jehirs ange-
griffen wird 2 Kg 9 27, s von <jenln. G
Gurbaal, von Arabern bewohnter Ort oder Gegend neben d Gebiet der Phili-
ster 2 Chr 26 7. Nach d £ *Gerar, nach <S *Petra (!). G
Gurken. £ übersetzt hissiVhn mit Kürbis: dass aber damit Nu 11 5 G. gemeint
^^g= -^^s^. ^_^=.- ist- ?ent ans d Arab.
hervor. Namentlich — ■
jedoch nicht aus-
schliesslich, vgl. Low
330 -- ist wohl die
bes. grosse Art Cucu-
mis chete, welche ne-
ben d gew. Cucumis
sativus in Palästina
in grosser Menge ge-
pflanzt wird, zu ver-
stehen. G., roh oder
gekocht gegessen, ge-
hören im Orient zu d
billigsten und belieb-
testen Nahrungsmit-
teln. In d G. -Feldern
Abb. 79. Wächterhütte. wurden und werden
noch, bes. um die Früchte gegen Thiere zu hüten, kleine Wächterhäuschen auf Pfählen
(Abb. 79) errichtet: mit einem solchen wird Js 1 8 Zion vgl. (£ „Nachthütte in d
Kürbisgärten"). Vgl. Tristram 442. So
Gurt, Gürtel, s. Kleidung.
Gutfurt Ap 27 8 für xaXol li/xäveq „schöne Häfen- bei *Lasea an d S-Seite von
Kreta. G
Haar. fj se'är der Haarwuchs des ganzen Körpers, pcera' des Hauptes Nu 6 5;
bei d Hebräern von dunkler Farbe HL 4 1 ; 5 11 : 7 6. Zeitweises Scheren des Haares bei
Männern 2 Sm 14 26; Ez 44 20. Künstliche Haarausschnitte später verboten Lv 19 27;
21 5 (aus kultischen Gründen). Flechten des H. auch bei Männern Ei 16 13; ge-
locktes H. derselben HL 5 2. 11. S. Abb. 130. 14. 22 f. 115. Sonst vgl. Salben, Na-
siräer, Trauer. Die Wber Hessen das H. lang wachsen Ez 16 7 : 1 Kr 11 15; Apc 9 8,
doch s. Trauer. Die grösste Schmach des Wbes war die Glatze Jcorhd Js 3 24. Das
Eaarband (s. Schmuck) hielt das H. zus. Das Ordnen des H. hefib rös 2 Kg 9 30,
Ötaräoosiv xQiyaq Jtl03; Lösung desselben als Demüthigung Nu 5 18 oder Selbstde-
müthigung Lc 7 38. 44. Kunstvolle Haartouren Js 3 24 ; Locken rhäthn HL 7 6 (s. die
Abb.). Chagiga4b; Sabbath 104b ist eine Haarkünstlerin Mirjam erwähnt. — "Weder
im AT noch im Talmud findet sich etwas von einem Kamm. Si
Haarband. Pr 11 22 £ goldnes H. für ncezem zühäb (goldner Nasenring) ; Js 3 21
„die H." als plur. für nizme M-'äf: ähnl. Ez 16 12. Jt 10 3; 16 8 heisst es filx^a vgl.
Habakuk— Hadad. 233
"Wahl: vitta mulieriim capillos religans. 8. unter Schmuck, Haar, Haube und Abb. 102.
180 ff'. Si
Habakuk, l] h"b<dhük, jüdischer Prophet höchstwahrsch in Jerusalem. Nach
d früher herrschenden Ansicht bezieht sich seine Beschwerde über einen grausamen
Feind (K. 1) auf d Fortschritte der Chaldäer um 605 vor Chr. K. 2 bringt dann
die Antwort Jahwe's auf d Beschwerde und Wehrufe über d Feinde : der Hymnus in
K. 3 schildert eine Theophanie Jahwe's zur Bettung seines Volks. Dieser Hymnus
erweist sich jedoch als ein nachexilisches Gemeindelied, das sammt d musikalischen
Notizen am Anfang und Schluss nachträglich aus einer Liedersammlung herüberge-
nommen ist. Auch 2 9 — 20 schreibt Stade ZAYV IV 154 einem nachexilischen Ueber-
arbeiter zu. während Budde StuKr 1893, 383 ff. nur 2 13 f. und 18 — 20 anzweifelt. Bes.
streitig ist endlich die Deutung von 1 5 — 11, Nach Giesebrecht (Beiträge zur Jesaja-
kritik HIT f.) kündigt das Stück die Chaldäer erst an und gehört vor 1 1; das Uebrige
sei wahrsch im Exil verfasst. Nach Budde gehört es hinter 2 4 und droht (um 615)
den Assyriern den Untergang durch d Chaldäer an. Nach Rothstein endlich (StuKr
1894, S. 51 ff.) wendet sich das urspr Orakel gegen innerjüdische Gottlosigkeit und
ist erst im Exil zu einem Orakel gegen Babel umgearbeitet. K
Habe s. Eigenthum. Si
Habel Oe 4 2 ff. s. Abel.
Habicht. So £ Dt 14 12; Lv 11 13 für £j pceres" (vgl. Geier), für nes Dt 14 15;
Lv 11 16 hat £ Sperber, Hi39 26 H. Der nes wird als Vogel bezeichnet, der nach S
wandert ; dies passt auf d in Palästina heimischen H.- und Sperberarten (Tristram 189,
Br. IV 584) nicht, insofern sie keine Zugvögel sind. Nach manchen (Tristram 190) ist
unter nes daher eine Falkenart zu verstehen ; doch lässt sich genaueres nicht bestimmen.
Alle diese Thiere sind als nicht essbar bezeichnet. So
Haberim, Habberim bei £ 2Sm20i4 Name einer Land- oder Völkerschaft.
Mit Klostermann und Driver ist anders zu lesen: alle Bichriter, d. h. alle Glieder
des benjaminitischen Geschl Becher. G
Habor, I7 hcibör 2 Kg 17 6: 18 11 ; 1 Chr 5 26, sicher der bekannte, bei Circesium
mündende, linke Nebenfl des Euphrat, der XaßuiQaq, ass. Habür ; nicht, wie früher viel-
fach angenommen, ein gleichnamiger kleiner Nebenfl des Tigris. Vgl. *Gosan. Z
Hachila, I7 mit Artikel h<i-h"Wa. heisst 1 Sm 26 1. 3 ein Hügel bei *Siph in
Juda, auf dem Saul sein Lager aufschlägt, um den in d Nähe versteckten David zu
fangen. Er lag angesichts (am Bande) der Einöde und an d Strasse 1. 3, d. h. s oder
11 von teil cz-.zlf\ daher schwerlich die ö gelegene dahrat el-Jcöla. G
Hadad 1) Ge 36 35 ; 1 Chr 1 46 (<S Aöad) Sn Bedad's ((5 BuquS) , der 4. der
Ge363i — 39 JE (1 Chr I43 — 51) genannten 8 Kge von Edom, residirte in *Awith, schlug
die Midianiter auf d Hochebene von Moab. — 2) Ge 36 39 Hadar ((5 Agaö), aber hebr.
Handschr. und 5 H., Scmt Hadad und H., ebenso 1 Chr 1 50 H. (Kittel 1. jedoch Hadar).
der letzte Kg von Edom in *Pagu; ob von David- Joab bei d Eroberung Edoms
1 Kg 11 15 getödtet? Nach Ge36 3i regirten freilich die Kge von Edom. bevor es Kge
in Israel gab. — 3) 1 Kg 11 14 — 25, I7a Adad, (5 Aötp, ein edomitischer Kgssn, der
nach d Besiegung der Edomiter durch David dem Blutbad, das Joab anrichtete, ent-
ging und nach Aegypten flüchtete, wo er von Pharao Haus und Kehl und die ältere
((S) Schw seiner Gemahlin zur Krau erhielt, die ihm Genubat gebar. Nach d Tode
Davids und Joabs kehrte H. nach Edom zurück (c5 11 22) und wurde ein gefährlicher
Widersacher Salomo's, indem er die Kgsherrschaft von Fdom an sich riss (<$5 II22
Ende). Winckler Gl I 193 f. > HAT3 240) will in 1 Kg 1 1 mr. einen Doppelbericht erkennen.
234 Hadadeser — Hagar.
S. auch Edom. — 4) Ge 25 15P I7 hadad (<g XoSSav) ; 1 Chr 1 30 (<S Xordc.r, XodöaS) ein
unbekannter ismaelitischer Stm. B
Hadadeser 2 Sm 8 3 — 12 1 nicht schlecht bezeugt ist Hadareser, doch ist H.
die bessere LA, da Hadad sicher Bezeichnung eines aram. Gottes ist und H., =
kschrittl. Dad-idri, zus. -gesetzter Name wie Jo-eser, Eli-eser, Asar-ja), 1 Kg 11 23 Kg
des aram. Beiches *Zoba, bedrängt den Kg *Thou von *Hamath 2Sm8io; 1 Ohr
18 10 und wird, obwohl er nach d 1. Niederlage Hülfe von d Aramäern von Damaskus
erholt. 2mal von David geschlagen. Nach 2 Sm 10 15 ff. erscheint H. als Haupt eines
Bundes aram. Kleinstaaten (über d Alter des Stücks 2 Sa 10 15— i9a "Winckler Gl I 139),
die zus. mit d Ammonitern die unter David aufkommende israelitische Macht be-
kämpfen und von David bei *Helam besiegt werden. Schwerlich hat H. auch Da-
maskus besessen, da das ..mächtige- aram. Reich Zoba eine Fiktion ist (Winckler Gl
I 137 ff.). B
Hadad Rimmon wird von Hieronymus zu Sa 12 11 als der frühere Name für
Maximianopolis neben cl Ebene von *Megiddo bezeichnet. Man hat mit H. das jetzige
kleine Df rummäne mit Felscisternen und alten Brunnen s von el-leggün vgl. Aber
es liegt nicht an d Strasse, was nach d Pilger von Bordeaux bei Maximianopolis der
Fall war, das dieser 18 rM (27 km) von Caesarea, 10 rM (15 km) von Jesreel an-
setzt. Diese Maasse treffen zu auf el-legyün, das alte Legeo, dessen eig. St-Name
wahrsch Maximianopolis war (Schlaffer 295 f.). Die Angabe des Hieronymus würde
demnach auf Legeo (= *Megiddo) führen. Es ist jedoch sehr fraglich, ob Hierony-
mus mit d Annahme, H. sei ein Ort, recht hat. H. ist wahrsch ein Gottes- (oder
Personen-)name. An d Todtenklage um d Kg Josia 2 Chi- 35 21 ist nicht zu denken.
Ygl. Nowack z. St. G
Hadar s. Hadad 2. B
Hadasa. St in d *Sepkela Juda*s Jo 15 37 zw. dem wäcli el-freng und wädi el-
hcs~i zu suchen. Nach d Talmud (Neubauer 98) besass sie nur 50 Häuser. Unbek. G
Hadassa, s. Esther.
Haderwasser ist nach Nu 27 11 ; Dt 32 51 : Ez 47 19 ; 48 28 das Wasser, d. i. die
Quelle, von *Kades Barnea. G
Hadid, ein nach d Exil Es 2 33: Ne7 37 zu Benjamin gerechneter Ort Neil 34
zw. *Lod und *Ono, wahrsch Aditha On 220 ; 92 ö von *Diospolis, heute hadlte, Df
mit Ruinen einer St. Vgl. Adida lMkl2 38; 13 13. G
Hadoram li unter d s-arab. Völkern Gel027 (*Jaketan) aufgezählt; es ist nicht
auszumachen, ob das AVort ein Volk, eine Landschaft oder eine St bezeichnet, — 2)
Sn des Kgs Thou (Thogu) von *Hamatk 1 Chr 19 (18) 10, 2 Sm 8 10 Joram genannt. —
3) Name eines Oberaufsehers zur Zeit Rehabeams 2 Chr 10 18; s. Adoniram. So
Hadrach, £j hadräk, Sa 9 1 als Landschaft neben Damaskus genannt, wohl
sicher das Land Hatarik(k)a der KI n vom Libanon. Z
Hadsi, Niederland H. bei £2Sm246 nach verderbtem Text. L. nach Kloster-
mann: ..Und kamen nach Gilead und bis zum Lande Naphthali nach Kedes". G
Halter Jsl9io £ im Sinne von Wasserbehälter bes. für Fische, fj sätöt gew
als Grundlagen, Pfeiler (des Gemeinwesens) erklärt, nach <S ..die ihn (den Flachs»
weben. G
Hagab Lvll22 Bezeichnung einer Art *Heusckrecke. So
Hagar die äg. Leibmagd der Sara. Stm-Mr der Ismaeliter. Ihr Name steht in
d Erzählung Gelß.Jund Ge21E jedenfalls mit einer Etymologie (hagar auswandern)
in Verbindung. Nicht unwahrsch ist. dass H. nrspr ein Eponym des Stmes der *Ha-
Haeariter — Hain.
235
gariter gewesen ist. Später wurde dann das Verwandtschaftsverhältniss, das die Is-
raeliter zw. sich und gewissen Ismaelstmen annahmen, in d Sage von d Heirath H.s
mit Abraham und ihrer Flucht gekleidet. So
Hagariter. Nach 1 Chr 6 (5) 10. 19 führten die Rubeniten Krieg mit dem in ihrer
Nähe wohnenden Stme der H. und nahmen ihnen reiche Beute ab. Ein H. als Ober-
hirt wird auch in d Geschichte Davids genannt 1 Chr 28 1 27) 31 (die LA hagrl 1 Chr 12 (11) 38
ist unsicher i. Die H. sind jedenfalls ein Beduinenstm der syr. Wüste gewesen: ob
sie in Verbindung mit *Hagar stehen, was zum mindesten durch d vlol "lyag Ba3 23
angedeutet wird, steht dahin, ist jedoch wahrsch. So
Hagel, s. Wetter. Witterung.
Haggai. 13 hnggnj. jüdischer Prophet im 2. Jahre des Darius (520 vor Chr.)
zu Jerusalem. Drei seiner genau datirten Orakel (liff. : 2lff; 2 10 ff.) ermahnen zu
eitrigerer Betreibung des Tempelbaus, das vierte 2 20 ff. verheisst dem *Serubabel die
höchsten Ehren in d bald anbrechenden (2 6 ff.) messianischen Reich. Wahrsch hatte
H. (2 3) selbst noch den salomonischen Tempel gesehen, war also 520 ca. 70 Jahre
alt. Zu einem hohen Alter stimmt auch die wenig schwungvolle Spr. Nach d Kom-
mentar von T. Andre (Paris 1895) ist 2 n — 19 ein Fragment aus einem anderen Pro-
pheten. K
Hagith, £j haggit 2 Sm34; 1 Kg 1 5. n; 2i3; 1 Chr 3 2, Wb *Davids, Mr Adonias. B
Haliiroth, s. Pihachiroth. W
Hahn. Das Haushuhn stammt aus Indien (Hehn 2 277; Tristram 221) und
wurde von dort bei d Persern und Babyloniern eingeführt. Nach Palästina ist es
jedenfalls erst in d letzten vorchristlichen Jhdten gebracht worden. Im NT ist die
Zucht des Thieres als eingebürgert vorausgesetzt, und sogar der ^Hahnenschrei als
Zeitbestimmung verwerthet. Im Febrigen s. Henne. So
Hahnenschrei. Mc 13 35 a).sxTOQo<pu)via, meint das, wie Reisende behaupten, im
Orient fast regelmässig gegen Mitternacht und 3 Uhr Morgens erfolgende 1. und 2.
Krähen des Hahns. So wurde die von Mitternacht bis 3 Uhr Morgens dauernde
dritte unter d 4 röm. ^Nachtwachen genannt, da seit d röm. Oberherrschaft die röm.
4-Theilung der Nacht bei d Juden sich einbürgerte (Nowack I 215). B
Hain bei 1 1) für elön Ge 12 6 etc. (*Eichen) und esel (^Tamariske. Abb. 197 ). welche
im alten Israel als kultische, d. h. urspr als von einem el (göttlichen Wesen) bewohnte
Bäume galten. Ausser diesen werden
auch elä Js 1 30, allcl Jo 24- 26, allön Ge 35 8
(Terebinthen- und *Eichenart) , tömer
(*Palme) Ri4s, rimmön (*Granatbaunn
1 Sin 14 2 als solche erwähnt (Abb. 80).
Auch wo von heiligen H. oder Gärten
im buchstäblichen Sinne die Rede ist wie
Ge 18 1, wird doch stets ein bestimmter
Baum als d eig. heilige bezeichnet, in
dem der Gott wohnt 4. Man holte von
diesen Bäumend, h. vond innewohnenden
Gotte Orakel 2 Sm 5 24 : Oe 12 (> ; Ri 9 37
(s. More, Zaubereiche) oder Rechtsent-
scheidungen Ri4öf., schloss bei ihnen Verträge ab, als deren Patron der Baumgott
galt Ri96, und brachte dort Opfer Ri (i n (Abb. 43). Auch Jahwe ward als solcher
verehrt. Nach Dt 33 16 bewohnt er den Dornbusch (vgl. Ex3l — 6 und dazu Ohnefalsch-
\m< 80. Heiliger Baum mit Genien (babylonisch).
236
Haingötze — Halleluja.
Richter Tafel LXXY 68 ; XXX 2 und S. 107). Unter d Patriarchen erscheint Abraham
bes. als Träger des Baumkultus Gel3i8: 18 l: 2133. Unter d Propheten bekämpfte
ihn bes. Jeremia ,Tr 2 20 ; 3 6 etc. — 2) Ausserdem übersetzt £ nach (5 aXaoq auch
aserä mit Hain Ei 6 25: Mi 5 13 etc. S. Aschera und Abb. 15 ff.. Mal. Si
Haingötze bei £ 2 Kg 21 7 für pcesel liä-"serä. geschnitztes Holzbild der *Astarte.
Vgl. Klostermami z. St. und Abb. 24 f. Si
Hakeldama, griech. lixsXöa/iäx und lAyu.6ai.ia/ Ap 1 19, aram. a^l ^n iDalman,
Gramm. 105. 161), d. i. Blutacker Mt 27 8. für d Silberlinge des Judas von d jüdischen
Obrigkeit gekauft. Xach On
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Abb. 81. Das Todtenhaus Hakeldama bei Jerusalem. Die X-Seite der
Grotte besteht aus Mauerwerk, die S-Seite aus Felsen.
203 : 158 in d Xähe von *To-
phet und *Walkerteick, On 99
im S von *Zion (falsch 229);
ebenso Antoninus und Arculf.
Es ist an d S-Abhang des
*Hinnomthales zu denken, wo
viell. seit alter Zeit Töpfer
ihr Handwerk betrieben (vgl.
Mt 27 7 und Jr 19 2). Noch
heute sind dort zahlreiche
Grabstätten (Mt 27 7), bes. ein
z. Th. in d Felsen gehauenes,
z. Th. durch Mauerwerk über-
wölbtes Massengrab (Abb. 81),
an dem der alte Xame in d
Form IjaJiJc ed-damm zu haften
G
G
scheint. Tobler H 260 ff. ZDPV XVII 25 ff.
Haken, eiserne, £ 1 Chr 20 3 s. Dreschen.
Hakoz 1 Chr 24 i25) in: Es 261; Xe3i. 21; 7 63 Xame eines Priesters und seines
Geschl. S. Priester. B
Halali, fj h'-l/üi. 2 Kg 17 6: 18 11; 1 Chr 5 26 neben d *Habor genannt, wohl
sicher das neben Haran erwähnte Land Halahba der KI. Z
Halhul, St im Gbge Juda, vor *Bethzur genannt Jol5 58, heute halhül, statt-
liches Df mit Quelle, Felsengräbern und alten Mauerresten, 9 km n von Hebron, un-
weit bet sür. Vgl. On 119. G
Hali, Grenzort in Äser gegen Sebulon Jo 19 25 (<ß kXe<p, On 286 : 144 'Gold,
Ooli). Guerin vgl. färbet 'aljä, 20 km so von 'akJcä. G
Halicarnassus wird 1 Mk 15 23 unter d Gebieten genannt, denen ein Beschluss
des röm. Senats zu Gunsten der Juden mitgetheilt worden sei. H. lag in Karien am
keramischen Meerbusen, eine ionisch-dorische Kolonie, Heimath des Herodot, 377 — 335
von Mausolos und dessen Nachkommen beherrscht, 334 durch Alexander d Grossen
zerstört und seitdem von geringerer Bedeutung. Von einer jüdischen Gemeinde dort
redet JAq XIV 10 23 (vgl. Kos). G
Halldronimeten, 1} hasös"röt hat-terirä Nu 31 6, s. Musik. G
Halle, s. Tempel.
Halleluja, £j hall'lü jäh = preist Jah (Jahwe). £ lobet den Herrn Ps 135 3;
147 1. Sonst Pslolff. von £ nickt übersetzt aus Rücksicht auf d Gebrauch dieser
Formel im Kirchengesang. Schon in d nachexilischen Gemeinde war hallel. d. h. Hai-
Halljahr — Hammon. 937
lelnja sprechen oder singen, theils Sache der Priester und Leviten 2 Chr 29 30 ; Es 3 10 f. :
Nel2 24, theils der Menge Psl06 48. G
Halljahr = Jobeljahr, s. Heilige Zeiten.
Halsband, Halskette, s. Schmuck.
Halseisen bei £ Si 6 23. 28 (25. 30) für niSai (Fussfesseln), s. Wahl 392. Sonst s.
Gefängniss, Strafen. Si
Hain li Ej %äm, Sn Noah's Geö32; Ge9i8ff. ist nach 25 dem Namen H. über-
all *Kanaan zu substituiren. Nach d Schema der *Völkertafel Ge 10 gilt H. als Stmvr
bestimmter Völker (s. die einz. Art.). Möglich bleibt immer noch, dass das Wort
seiner Ableitung nach zwar mit Kamt, dein einheimischen Namen Aegyptens zus.-
hängtj jedoch bei d hebr. Schriftstellern stark verallgemeinert worden ist: nicht bloss
n-afrikanische und s-arab. Völker werden als Hamiten betrachtet, sondern auch die
(urspr?) Bevölkerung des Zweistromlandes, sowie die Kanaaniter. — 2) fj harn un-
bekannte Ortschaft im 0- Jordanland Gel4 5. So
Haman, eine der Hauptpersonen des Buchs Er 3 1 ff., der Feind des *Mordechai.
Vgl. auch die ähnliche Kolle des Haman im (griech.) Tobith. Nach Jensen WZKM
VI 58. 70 und bei Wildeboer Esther 173 ff., urspr der elamitische Hauptgott Humman.
der Feind des bab. Hauptgottes Marduk. Z
Hamath, I7 h"»iät, später vorübergehend Epiphania genannt, noch heute hamalt.
alte bedeutende St am Orontes, auch als li«mat rabbä „Gross-H." bezeichnet Am <> 2.
öfter in d stereotypen Ausdruck für d N-Grenze Kanaans Nu 13 21; 34 8; 1 Kg 8 65:
2 Kg 14 25; Am 6 14 und vgl. Jol3s; Ei 3 3; Ez47iii. falls an diesen Stellen wirklich
dieses H. und nicht eine s-er gelegene St gemeint ist, wie viell. auch mit H. *Zoba
2 Chr 8 3 (dann dies zum Untersch von H. Babba). Gel0i8 wird H. zu d Kanaanitern
gerechnet und nie etwa im AT als Aramäerstaat bezeichnet. Kg *Thon von H. war
Zeitgenosse Davids und mit diesem in freundschaftlichem Verhältniss 2 Sm 8 9 f. Von
Jerobeam II wurde H. , wie es scheint , erfolgreich bekämpft 2 Kg 14 28 ( verderbte
Stelle) und später durch d Assyrer erobert 2 Kg 18 31 (= Js36i9); 2Kgl9i3 ('= Js
37 13); Jsl0 9: vgl. Am 6 2; Sa 9 2. Nach 2 Kg 17 24 werden Leute von H. in Samaria
angesiedelt. Ihr St-Gott ist *Asima. In d KI erscheint H. (ass. Amätu) als bedeu-
tendster Staat Syriens neben Damaskus, so bes. in d Kämpfen gegen Salmanassar II
854 ff. Bereits von Tiglath-Pileser III 738 eines Theiles seines Gebietes beraubt, wird
es 720 von Sargon endgiltig eingezogen. In H. wurden mehrere sog. hethitische In-
schriften gefunden. S. *Hethiter. Z
Hamath, t>2l Hammath 1) St Naphthali*s Jo 19 35, deren Name auf heisse Quel-
len hinweist: vgl. daher das heutige el-ljammi die heissen Quellen s von *Tiberias.
JAq XVIII 2 3: Bj IV 1 3 Üwa&ovq. - 2) Stmvr der *Rechabiter 1 Chr 2 55. Da hier
eine Verbindung zw. *Kenitern (= Bechabiten Eil 19 <5) und *Kalebitern (vgl. 1 Chr
4 12 (5) vorliegt, so ist nicht an *Jonadab zudenken, sondern an *Hobab, den Schwie-
gervr Moses'. Wahrsch ist der Text verderbt. G
Hamelech ist Jr3626; 386 £ irrthümlich als Eigenname aufgefasst. Gemeinl
ist Kgssn, Prinz. G
Hamen, s. Fischen.
Hammer, fj malkaba 1 Kg67 (des Bauarbeiters), Js44i2 (des Schmieds), pat-
hs Jr 23 29 (des Steinarbeiters), Js 41 7 (des Goldschmieds). Ein kleinerer II. zum
Einschlagen von Zeltpflöcken matyfrBbet Ei 4 21. Kelappöt Ps 74 6 nach Einigen Häm-
mer, besser wohl Beile (vgl. Axt); total} Ili4l2i ty£ Hammer, wahrsch. Keule. Si
Hammon, l) hammön li St in Asser neben *Kana Jol928, daher nicht weit
238 Hamona— Handel.
von Tyras. Der Name weist auf eine Kultusstätte des *Baal Hammän: deshalb hat
Guerin Galil. II 147 ff. 173 h. umm rf-iamüä (el-(awämld) s von Tyrus vgl., wo der
Kult des El Hammän inschriftlich bezeugt ist CIS I, Nr. 8. — 2) Gersonitische Levi-
tenst in Naphthali 1 Chr 7 76 (6 6i) = *Hamoth Dor Jo 21 32. G
Hamona Ez 39 ig St. die an d Untergang- Gogs erinnern soll. Aber der Text
ist verletzt. G
Hamoth Dor. Ö2t Hammoth Dor, gersonitische Levitenst in Naphthali Jo 21 32
(S Ne/u/*ä&, Efxa&dojQ. Vgl. Hammon 2. Viell. mit *Hamath identisch. G
Hanameel Jr327ff. Sn Sallum's und Vetter des Propheten *Jeremia, von dem
dieser als Gefangener im Wachthof des Kgs 587 einen Acker in Anathoth, auf den Jere-
mia Anrecht hat, für 17 Silbersekel und laut Kaufurkunde einhandelt, zum Zeichen
dafür, dass, obwohl die Wegführung des Volkes unmittelbar bevorstand (15), [dereinst]
Häuser und Aecker und Weinberge in diesem Lande wieder gekauft werden, d. h. das
heilige Land von d Juden wieder in Besitz genommen werden wird. B
Hanau [..Gott ist] gnädig'-, Personenname 1 Chr 8 (9) 23. 38 ; 9(10)44; 11(12)43;
Es 2 46 ; Ne 7 49; 87; 10 11 (10). 23 (22). 27 (26). Wichtiger sind 1) H. Sn Jigdalja's Jr 35 4 ff.,
ein „Mann Gottes", d. h. Prophet, dessen Sne im Besitz einer jerusalemischen Tem-
pelzelle sind, in der Jeremia die nach Jerusalem geflüchteten *Kechabiter vergeblich zum
Weintrinken auffordert. — 2) H., Sn Sakkur, Sn Mattanja's Ne 13 13, der den 3 von
Nehemia eingesetzten Aufsehern der Vorrathskammern zur Unterstützung dient. B
Hananeel hiess ein Thurm der Ringmauer Jerusalems. G
Hanani , Personenname 1 Chr 25 (26) 4. 25 ; 2 Chr 19 2 ; 20 34 ; Es 10 20 ; Ne 12 36.
Wichtiger sind 1) der Prophet H. 2 Chr 16 7 ff. (viell. Vr des Propheten Jehu 1 Kg
16 1) tadelt den Kg Asa von Juda wegen d Bundes mit d Aramäern und wird ins
Gefängniss geworfen. — 2) Ne 1 2 ; 7 2 Zeitgenosse Ne's (von ihm Br genannt) , der
mit andern Juden nach Susa zu Ne geht und später unter Ne zus. mit Hananja Be-
fehlshaber der Thorwachen in Jerusalem ist. B
Hananja Personenname Jr36i2; 37 13; 1 Chr 3 19. 21; 8(9)24; 25(26)4; 2 Chr
26 11 ; Es 10 28 : Ne 3 8. 30 : 10 24 (23) ; 12 12. 41. Wichtiger sind 1) H. , Sn Azurs aus
Gibeon Jr28iff., einer der prophetischen Gegner Jr's, verkündet 595, dass Jechonja
binnen 2 Jahren mit d 597 exilirten Juden und d geraubten Tempelgeräthen aus
Babel heimkehren werde, und veranlasst Jr zu d Drohwort, dass er binnen Jahres-
frist sterben werde. Vgl. Giesebrecht , Berufsbegabung der Propheten 1 ff. 101. —
2) Ne 7 2 s. Hanani 2. — 3) Dal 6 ff.; 2 17; 3 einer der 3 Freunde Daniels = *Sadrach. B
Handauflegen ist eine Geberde des Segens Ge 48 14. 18; Mcl0i3: Mtl9i3:
Mc 10 16, bei Amtsweihen (ßämdk jäd 'dl Nu 27 18 ; Dt 34 9) mit d Nebengedanken, dass
die für d Amt nöthigen Gaben auf cl Betreffenden übergehen sollen Ap66; 8 18 f. :
13 3; 19 6; bei Krankenheilungen zur Uebermittlung der Heilkraft eines Andern Mc
523; 7 32 u. 0. Im PC ist die Handauflegung beim Opfer Ex 29 10. 15; Lvl4; 3 2 etc.
(sn mah jäd 'al) Ausdruck der persönlichen Uebergabe des *Opfers an Jahwe; über-
tragen auf d Levitenweihe Nu 8 10. Der Brauch der Handauflegung fehlt beim *Schuld-
opfer Lv 7. Si
Handbreite. £ ..einer Handbreit" für fafah, töfaJt 1 Kg 7 26; Ex 25 25 etc. 8.
Masse: Längenmasse. Si
Handel. Das alte Israel war ein Volk von Hirten und Ackerbauern. Als die
Kaufleute der alten Welt galten die Phönicier Js23 8: Pr 31 24 (vgl. Krämer). Der
Seehandel lag ganz in ihren Händen, den Landhandel Syriens betrieben bab., ass.,
arab. und kanaanitische Karawanen auf 2 Hauptstrassen. Die eine von Damaskus
Handfass — Hannas. 239
nach Arabien laufend streifte nur das O-Jordanland. die andere nach Aegypten führend
durchquerte israelitisches Gebiet nur in d Megiddo-Ebene Ge 37 25. 28 und lief im Uebri-
gen an d phönicisch-philistäischen Küste entlang. Die Israeliten wohnten zum Theil
ausserhalb alles Verkehrs [Mäad Dt 33 28 1 wie Juda und plünderten lieber nach Be-
duinenart Karawanen aus wie Dan Ge 49 17 : Ril8i7t. ; nur einzelne wie Isaschar be-
gaben sich in d Dienste der Karawanenzüge Dt 33 18. was ihnen von d übrigen Stmen
als tapferer Männer unwürdig verdacht wurde Ge 49 14 f. Bei wachsender Kultur sah
man sich ganz auf d ausländischen Handel angewiesen. Sämmtliche Metalle musste
man bei d Mangel daran im eigenen Lande durch jenen beziehen. Die üphirperiode
Salomo's (s. Ophir) war von kurzer Dauer. Ebenso brachten die Karawanen Edel-
steine. Gewürze. Räucherwerk Ge3?25: Js21i3f. : Hi 6 19 etc., auch feine Gewänder
Jo 7 21. Feine Holzarten bezog man von Phöniciem <s. Palast, Tempel). Man zahlte
durch Getreide, das man in guten Jahren im Uebernuss hatte 1 Kg 5 11. Später gab
es Export von Weizen. Backwerk. Honig, Oel nach Tyrus Ez 27 17. vgl. die Getreide-
sperre vnn Apl2 20. Das einzige Beispiel von Grosshandel ist Salomo's äg. Pferde-
handel 1 Kg 1015.28. Binnen- und Kleinhandel ward in d Bazaren der Handwerker
getrieben 1 Kg 20 34 (vgl. Geld. Wage. Wechsler). Meist aber war dieser auch nach
d Exil als Hausirhandel in phönicischen Händen: /, iki-'iü Hi40 3o: Pr3l24: rökel
Ez27i3; soher Ge 23 16. Phönicischer Fischmarkt in Jerusalem Xe 13 ig, s. Fisch. An
d Stelle der Phönicier traten später die Griechen, von denen die Diasporajuden den
Handel lernten JcA 115; Philo in Flacc. 8: Herzfeld, Handelsgesch. der Juden des
Alterthums2 1894. Der palästinische Pharisäismus blieb dem Handel feind. Schürer
II 46—50. Si
Handfass bei £ Ex30i8; 38 8 für Mjjör, Kessel, Pfanne, s. Kochgeräthe und
Opfergeräthe. bes. Stiftshütte und Abb. 194. Si
Handschrift bei £ für %UQbyQa<pov Tu 9 3: Ko 2 14 i Schuldverschreibung 1. S.
Schulden. Si
Handvoll bei £ für nvlo liinisö Lv2 2 etc., s. Masse: Hohlmasse. Si
Handwerk. Bestimmte Handwerksbetriebe wurden leicht in gewissen Familien-
sippen einheimisch, in die auch Fremde eintreten konnten. Letztere wurden dann eben-
falls als ..Sne" des Ahnen der Sippe bezeichnet: vgl. die Jubalsne Ge 4 21 ; die Korah-
sne Ps42i etc.. sonst die Genossenschaft der Leinweber lChr42l, der Töpfer 23. der
Goldschmiede Xe3 8, die Familien der Salbenbereiter 1 Chr 9 30: Xe 3 8, der Schaubrod-
verfertiger 1 dir 9 32 und ähnl. Gew. hielten sich diese Innungen auch in d Woh-
nungen zus., vgl. die Bäckergasse Jr 37 21, das Thal der Zimmerleute 1 Chr 4 14. die
zu Jabez wohnenden söferlm 1 Chr 2 55 (Schriftgelehrte). Für spätere Zeit vgl. Frz.
Delitzsch: Jüdisches Handwerkerleben etc. Sonst s. Gewerbe, Geräthe, Gefässe. si
Hanes neben *Zoan äg. Residenz. Wegen Js304 nicht Heracleopolis magna
in Mittelägypten, sondern H. parva bei Pelusium im NO des Deltas (äg. Hnes: bei
Her. II Kiii Anysis; ass. Hinmsi), war unter *Asarhaddon selbständig. W
Hanna, d. i. Huld. Gnade, griech. Anna, 1) 1 Sm 1 2 f., s. Elkana und Samuel.
— 2) Aus d Stm Naphthali, Mr des Tobias Tols>: 14 12. — 3) Wb des Etaguel, im
griech. 'l'ext Edna To72; s 12. — 4J Aus d Stm Asser, Tr des Phanuel, Prophetin
neben *Simeon, Vertreterin der Adventsgemeinde Lc 2 36— 38. II
Hannas, griech. Ananos, war (i 15 nach Chr. Eoherpriester gewesen und sah
nachher seine 5 Sne zu derselben Würde gelangen JAq XX 9 1. obwohl nun zur Zeit
des messianischen Auftretens Jesu Bein Schwiegersn *Kaiphas Eoherpriester war. scheint
240 Hannathon— Hareth.
doch das Ansehen des H. so dauerhaft gewesen zu sein, dassLc3 2; Ap4e, vgl. auch
Jhl8i3, von .,d Hohenpriestern H. und Kaiphas" die Rede ist. H
Hannathon. Ej hannätön (£ irrig Nathon), Ort der N-Grenze *Sebulons Jo 19 u.
SWP Mem I 205 vgl. Jcefr 'anän: wohl zu n. G
Hauoch 1) Gre4l7f. J, Sn Kains und Vi* Irad's, nach dessen Namen Kain die
von ihm gebaute St Hanoch benennt; s. Kainiten. — 2) Ge 5 18 ff. P; 1 dir 1 3 Sn
Jared's und Vr Methusalah"s, 5. Nachkomme Seth's, von £ durch d griech.-lat. Namens-
form *Henoch von d Kainiten H. unterschieden; s. Sethiten. — 3) 1. Sn Rubens Ge
46 9 R? ; Ex 6 14; Nu 26 5 P : 1 Chr 5 (6) 3.-4) 3. Sn Midians, des 4. Sns Abrahams
und der Ketura Ge 25 4,1: 1 Chr 1 33 ; vgl. den Ort Hanäkia 3 Tagereisen n von
Metlina. Da H. (s. 3) zugleich rubenitischer Gesekl-Name , so sind viell. Theile der
Midianiter in israelitische Klans aufgenommen worden; s. Midian. B
Hanoii (Hanun) 1) 2SmlOiff.; 1 Chr 19 (20) 2 ff. Sn des Nahas, Kgs der Am-
moniter, beschimpft die Gesandten Davids und veranlasst so den Krieg *Davids gegen
(1 *Ammoniter. Eine Sachparallele s. Thenius-Löhr3 152. — 2) Ne3i3. 30 an d Bau
der Mauer Jerusalems betheiligte Personen. B
Hapara St Benjamin*s neben *Ophra Jo 18 23 ; man vgl. h. fära im wädi fära
nö von Jerusalem ZDPV III 7 f. G
Hapharaim St in Isaschar Jo 19 19, nach On 223; 94 1A<pquiu, Afarea 6rM (9 km)
n von Legio (= el-letfgüri), wahrsch hirbet el-farrije 9 km nw von el-legyiln, alte
Ortslage mit merkwürdigen alten Gräbern. G
Haplira. s. Hophra.
Hara 1 Chr 5 26 Ortsname, sicher nur verderbte LA für I] häre ..Berge" (Me-
diens) 2 Kg 17 6; 18 11 (nach (5). Z
Harabba St auf d Gbge Juda, neben Kirjath Jearim genannt Jo 15 60. On 146
Rebbo ö von Eleutheropolis [ = hirbet rubba s vom icädi es-saiit) liegt zu s. (5B — a>-
9*7/9«. Danach ist der Text verletzt. G
Hara dite r 2Sm23 25. nach fj Haroditer, d. i. Männer aus *Harod. G
Haran, V> harcut. ass. harrcui. arab. harrä». griech. Küqqcu, St Mesopotamiens
am Baiich so von Edessa, noch heute als unbedeutender Ort unter gleichem Namen
bekannt. H. spielt eine wichtige Rolle in d Patriarchengeschichte als Wohnort der
Vorfahren * Abrahams Gell3iff. : ausserdem 2 Kg 19 12; Ez 27 23 erwähnt. Es war
eine bedeutende St im Alterthum und alter Sitz des Mondkultus, der sich in d Re-
ligion der Ssabier noch bis ins Mittelalter erhielt. Vgl. Mez, Hamm 1892. Z
Haran 1) £j härän Sn Tharahs. Br Abrahams. Vr Lots Gell 26. — 2) fj liärän
wie der Name der St *Haran, Sn Kalebs 1 Chr 2 46. Dass H. 1) trotz der Verschie-
denheit der Schreibung mit d St-Namen nicht in irgend welcher Verbindung steht,
ist nicht von vornherein ausgeschlossen. So
Harariter heissen 2 Sm 23 11.33; 1 Chr 11 34 f. mehrere Helden Davids, vermuth-
lich nach ihrem Heimathsorte. Doch ist ein Ort Harar unbekannt. 2 Sm 23 n scheint
(5 *Arachiter (Arkiter) gelesen zu haben. H. könnte auch aus *Haroditer verderbt sein. G
Harel. So £ für l) har'el Ez 43 I5a (= der Herd ; Mesainschr. Z. 2). Ez 43 I5b. 16
ist es S'K-K geschrieben, wofür die Punktatoren verfehlt "rt'el (bitnK) vgl. Js29l
änderten (Olsh. § 220). Danach £ hier: Ariel. Vgl. Altar. Tempel. Si
Harem, richtiger Horem, I7 Irrem, St Naphthalis Jol9 38. Conder vgl. hirbet
hara in Obergaliläa. Unsicher. G
Hareth (Herethj, Wald von H. in Juda. lSm22ö Aufenthaltsort Davids, nach-
dem er von Moab zurückgekehrt ist, viell. identisch mit horsä (£ Heide) 1 Sm 23 15 ff.
Harfe — Hasael. 241
in d Nähe von*Siph 19, das mit hirbet horeSä (ansehnliche Ruine mit kleiner Basilika)
s von teil cz-.iif vgl. werden darf. (S15 hat 1 Sm 22 5 iv noXet Hagelx i .1 Agiad I, JAq \'l 12 4
dg 2:üqiv nöliv. Conder bezieht 11. auf Jiaräs nw von hälhül (um die Nahe von *Ke-
gila zu erreichen). SWP SpP 209 ff'. G
Harfe, s. Musik.
Hargol Lvll22 Bezeichnung einer Art "Heuschrecke. So
Har Heres Ril35 neben *Ajalon und *Saalbim, daher wahrsch St (£ nach (S
und V *Gbge H.) in *J )an. Da fj {«eres Sonne bedeutet, so hat man in H. H. einen
anderen Namen für *Beth Seines vermuthet. G
Harim heisst 1) die 3. von d 24 Priesterklassen 1 Chr 24 (25) 8, die 1017 Köpfe
stark mit Josua und Serubabel aus d Exil heimkehrte Es 2 39 ; 10 21; Ne7 42; 10 6 [5];
s. Priester. Zur Zeit des Hohenpriesters Jojakim war ihr Haupt Adna Xel2i5 s. Be-
llum. — 2) Ein nicht priesterliches, 320 Mann zählendes Geschl, das aus d Exil heim-
kehrte Es 2 32 ; 10 31 ; Xe 3 11 ; 7 35. B
Hanna, s. Horma.
Harmageddon Apc 16 16 ist die griech. Ausspr des fj liar twgicldön d. i. Gbge
von *Megiddo und gilt als Ort des Entscheidungskampfes am Gerichtstage, da in d
Gegend um Megiddo die Herrschaft über Palästina oft durch Schlachten entschieden
worden ist. Ebers-Guthe I 281 ff. G
Harmon soll Am 4 3 wahrsch das Land der Verbannung 5 27: <> 14 bezeichnen.
Aber man weiss nicht, was damit gemeint ist. Schon die Uebsetzgen rathen, ü und
Symm. auf Armenien. G
Harnisch steht bei £ im AT für Waffen oder Rüstung überhaupt, im NT ebenso
oder für d-Mgag, Panzer (*Krebs). Vgl. Waffen. G
Harnischhaus Ne3l9 ein Gebäude in der Davidsburg. s. Jerusalem. G
Harnischkamnier 2 Kg 20 13 soviel wie Zeughaus, entweder ein Theil des sa-
lomonischen *Palastes oder gleich d *Harnischhans. G
Harod, Brunnen Ri 7 1 £, richtiger Quelle bei [dem Orte] H. (*Haroditer), an
der sich Gideons Lager befand. Nach Riß 33 und 7 22 fand der Kampf gegen Midian
am O-Rande der Ebene Jesreel statt und ging die Flucht der Midianiter durch d
Thal des nähr gälüd. Daher wird man die Quelle in d Anfängen dieses Thaies suchen.
Die Quellen s von el-füle und sülem passen desshalb nicht gut, weil Gideon s und
höher als die Midianiter gestanden haben soll Ri 7 1. 8. Desshalb wird man die Quelle
H. gern am Abhang des Gilboagbges suchen. Von d beiden hier betindlichen, lain
el-meijite und lain f/älüd, ist die letztere durch ihren Wasserreichthum jedenfalls die
wichtigere. Vgl. MuXDPV 1807 Abb. 2. 0
Haroditer 2 Sm 23 25 Heimathsname zweier Helden Davids. Vgl. Haroriter. 0
Harophiter, Heimathsname eines Benjaminiten 1 Chr 13 (12) 5, nach d Kr Jla-
riphiter, viell. in Erinnerung an d Geschl Eariph Ne7 24; 10 19. G
Haroriter 1 Chr 12 (11) 27, Heimathsname eines Helden Davids: wofür2Sm2325
*Haroditer. G
Haroseth der Heiden (I7 hag-gößm) Ri 4 2. 13. ig Residenz des *Sisera. Da der
Kampf mich l.'i .j seinen Mittelpunkt in d Ebene Jesreel hat, so hat man H. mit el-
häriüje, einem hochgelegenen, elenden Df, unweit des *Kison dem Karmel gegenüber
vgl. Buhl 21 I fordert eine grössere Entfernung vom Kison und vom Schlachtfelde
wegen Ri 4 13. iti. G
Harsa Xe 7 c»i : Es 259 S. Thel llarsa. (■
Hasael, l) ham'el, assyrisch Bazailu, nach d Prophetenlegende von Elia
Bibelwörterbuch. IG
242 Hase— Hauvan.
1 Kg- 19 15. 17 oder Elisa 2 Kg- 8 7 ff. für d Thron von Damaskus bestellt, den er um 845,
viell. durch Ermordung *Benhadads 2 Kg 8 15, besteigt, schlägt den Kg *Joram von
Israel um 842 bei d erneuten Versuch, das schon unter Ahab auferlegte aram. Joch
abzuschütteln, bei Eamoth in Gilead 2 Kg 8 28. 29 ; 9 14. 15 und behauptet sich im Kampf
gegen d ass. Kg Salmanassar II (860 — 25), dessen Vasallen *Jehu er hart bedrängt
und vieler Gebiete beraubt 2 Kg 10 32 f. ; Am 1 3 (?). Auf seinem Zug gegen *Gath, das er
2 Kg 12 18. 19. [17. 18] ; Am 6 2 (?) erobert, versucht H. Jerusalem anzugreifen und lässt
sich nur durch d Tribut des Kgs Joas von Juda. das 2 Kg 8 28; 2Chr22ö bei Ea-
moth neben Israel gegen Aram gekämpft hatte, von seinem Vorhaben abhalten. Nach-
dem auch Joahas von Israel in dieser Zeit viel von H. zu leiden gehabt hatte 2 Kg
13 3. 22, gelang es erst Joas von Israel, sich unter schweren Kämpfen nach d Tode H.'s
von Aram frei zu machen 2 Kg 13 24. 25. Am 1 4 erscheint H. neben Benhadad als ty-
pischer Name der Kge von Damascus. B
Hase, fj arncebet, kommt bloss in d Aufzählung der verbotenen Thiere Dt 14 7 ;
Lv 11 6 vor, wo er mit Unrecht zu d Wiederkäuern gezählt ist. Hasenfleisch ver-
achten viele Orientalen, z. B. Türken und Abessinier. Der in Falästina heimische
und häufig vorkommende H. weist verschiedene Spielarten auf; namentlich ist der im
N. und allen bewaldeten Gegenden verbreitete Lepus syriacus von d kleineren, in
Judäa und d Jordanthale heimischen Lepus judeae zu unterscheiden. Vgl. Tristram 99. So
Hasel, £i lüz Ge30 37. statt *Mandel. So
Haso, £} hazö, nach Ge 22 22 Sn *Nahors. Die Assyriologen behaupten den Namen
wieder gefunden zu haben und zwar nach Delitzsch Z. f. K. II 93 in d syrischen Wüste
gegen d Haurän hin : Aman (bei Stephanus) spricht von einer Landschaft Chazene
am oberen Euphrat vgl. Strabo 7 36. Sicheres lässt sich nicht ausmachen. So
Hathirsata, s. Thirschata.
Hattus, I7 haftüs 1) ein Priestergeschl zur Zeit Nehemia*s NelOs[4], dessen
gleichnamiger Stmvr schon unter Serubabel zurückkehrte Nel2 2; s. Priester. — 2) Ein
unter Esra heimgekehrter Davidide Es 8 2 ; 1 dir 3 22. — 3) Ne 3 10. B
Haube. Im mhd. ist hübe eine Kopfbedeckung sowohl für Männer (vgl. Pickel-
haube) als für Wber (s. Kluge Wb). £ übersetzt damit 1) migbä'öt Ex28 4o etc.
(Kopfbund) s. Priester; — 2) re'alöt Js 3 19 (Schleier der Frauen) ; — 3) pLiQa Jtl03
(Haarband) ; s. Kleider. Schmuck, Haarband. Si
Haue 1 Sml3 20 für et: s. Pflug. So
Haufentlial, fj ge hamön gög, ist Ez 39 11. 15 ein Thal im 0 des Todten Meeres,
wo die Leichen „des Heeres *GogV' begraben werden sollen. G
Hauptmann, Hauptleute 1) im AT bei £ für sär 1 Sm 17 18; 2 Kg 1 10 Führer
von Heeresabtheilungen ; für rös Nu 14 4 Anführer. Sonst s. Heer. Si
2) Im NT sowohl der Centuno, der die Centurie commandirte Mt 8 5 f. = Lc 7 2 f. ;
Mt 27 54 = Mc 15 39. 44. 45 = Lc 23 47 ; Ap 10 1. 22 ; 23 17. 23 ; 24 23 : 27 1 f.. als auch der
Tribun (pUaQyoq £ Oberhauptmann) Ap2l3it'.. der Führer der Cohorte; ferner heissen
so sowohl die Obersten der jüdischen Tempelwache Lc 22 4. 52 ; Ap4i; 5 24.26, als
auch der Oberste des Prätorianerlagers Ap 28 16 (£ oberster H), ja selbst kaiserliche
Statthalter 1 Pe 2 14 und städtische Behörden Apl6 20f. H
Hauran ist jetzt der Name eines Gbges und einer Landschaft im O-Jordan-
lande. Jenes, der gebcl haurän, entspricht dem biblischen *Zalmon, diese der frucht-
baren. ..schwarzen" Ebene mit vulkanischem Boden zw. d letjäh und d Gbge im 0,
der unfruchtbaren Steppe el-hcimad im S, dem zumlc-Gbge und d steinigen *Dschölän
im W und d tfedür im N. Diese Landschaft ist berühmt durch ihren ausgezeichneten
Haus - Havila. 243
Weizen. Vgl. Schumacher, Das s Basan ZDPV XX 82 f. Ueber Ez 47 16. 18 s. Ha-
veran. G
Haus, s. Wohnung.
Hausgeräth, Sansrath. Das Zelt des Nomaden barg nicht viel H. {reTcü&
Gel25 etc.) vgl. Eigenthum. Ausser d ängstlich behüteten Familiengöttern (fcräfim
Ge 31 19 ff. ; 35 4 : s. Bild) hatte man einige Milchschläuche (s. Schlauch), aus denen
man in Ermangelung anderer Oetässe auch gleich trank Ri 4 19 (s. Trinkgefässe), einen
Backtopt' zur Brodbereitung Ge 18 6 (vgl. Backen), eine *Lampe zur Erleuchtung- des
innern Zeltes und Erhaltung des Feuers und sonst etwa noch ein paar Geräthe. Beim
Ackerbauer galt selbst in wohlhabenderen Verhältnissen als genügende Zimmeraus-
stattung ein Buhelager, ein Esstisch, ein Sessel und ein *Leuchter 2Kg4io; s. Bett.
Mahlzeit, Stuhl, Tisch. Für d Wirthschafts- und Luxusgeräth vgl. Gelasse und
Geräthe. Si
Haasehr bei £ nach d alten Uebsetzgen Bezeichnung der Hausfrau. G
Hausfürst £ 2 Chr 28 7 scheint den Hausmarschall des Kgs zu bedeuten. G
Hausrath, s. Hausgeräth.
Häuslein £ Js 1 8, s. Wein, Weinberg.
Haut bei £ Ps 11983 für nöd (*Schlauch), Jt 105(6) für aoxoiivxivr} (lederne Feld-
flasche). Si
Haveran, V> hawrän Ez 47 16. 18. ein ausserhalb der zukünftigen NO-Grenze
Israels liegendes Gebiet bei *Hazar Tichon, das neuerdings fast allgemein mit der
Landschaft Haurän s von Damaskus gleichgesetzt wird. Doch ist das sehr zweifel-
haft. H. scheint Ez n von Damaskus anzusetzen, die Auranitis (so (5) liegt ö vom
Jarmuk und daher weit von d Grenzen Ezs entfernt, und für arab. haurän wäre
hehr, hörän zu erwarten. Das von Delitzsch 297 und Furrer ZDPV VIII 28 vgl. ha-
warin bei el-Tcarjaten (Sachau 52 f.) liegt freilich zu weit ö. G
Havila. Bei d Bestimmung der Lage von H. thellen sich die Forscher in solche,
welche ein kuschitisches H. Gel<)7 (lChrl9) von einem semitischen spec. joktanidi-
schen H. Gel029, (lChrl23), welches letztere in Verbindung mit *Ophir genannt
wird, unterscheiden, und in solche, welche beide identificiren. Ausserdem kommt H.
noch (mit d Art.) als Benennung des vom Paradiesesstrom *Pison umströmten Gold-
landes vor Ge2n. Ohne Artikel als Bezeichnung der Grenze der *Ismaeliter steht
H. Ge 25 is (vgl. 1 Sml57, wo freilich der Text angezweifelt ist). Man wird kaum,
von d letzten beiden Stellen ausgehend (vgl. Ed. Meyer I 224), H. allgemein für d
syrische Wüste erklären können. Ebenso fraglich erscheint es aber, oh es Glaser
Skizze 323 ff.) gelungen ist zu beweisen, dass H. in sämmtlichen Stellen der Bibel
den in NO-Arabien liegenden Gbgsstock von Jemäma mit seinen nw und sw Fort-
setzungen, kurz Central- und NO-Arabien überhaupt, bezeichne. Dort sollen nach
einigen auch die Chaulotaivi Strabo's XVT 4 2 gesessen haben. Nun wäre auch mög-
lich, dass das eine H., entweder das kuschitische oder das joktanidische, in NO-Arabien
gelegen hätte und das unter Ismael genannte mit diesem ö H. zu identificiren wäre.
Doch ist auch dies wenig wahrsch ; eher noch wären wir geneigt, das ismaeütische H.
abzutrennen und im X zu suchen. Dagegen wird wohl H. der Kuschiten und das
der Joktaniden identisch und. schon wegen d Verbindungen, in denen es genannt
i^t wie ebenso H. mit d Art.), in S-Arabien zu suchen sein. Man hat den Namen
mit d xöXnoq AvaklzTjq oder kßaldzriQ und dem Volke ÄßaXZztu an d afrikanischen Küste
bei Bäb el-Mandeb zus.-bringen wollen: dies isl aber sehr unsicher. Das Wahrschein-
lichste ist für ans, dass das H. der Völkertafel einen jetzt nicht mehr zu bestimmenden
16*
244 Havoth Jair — Hazor.
Theil S-Arabiens bezeichnet und von d einen zu Kusch, von d andern zu Joktan ge-
rechnet wurde. S
Havoth Jair. s. Jairs Dürfer und Städte.
Hazar steht 1 Mk 11 67 für *Hazor. Sonst bedeutet H., häufig als erster Theil
von Ortsnamen, das offene Gehöft, dessen Bewohner Ackerbau und Viehzucht treiben
i vgl. im Arab. <\-hcu}ar~i)r im Ggens zu el-beclatäje. d Nomaden) Lv 25 31. Im AT werden
genannt: 1) H. Addar an d S-Grenze Kanaans Nu 34 i, s. Adar. — 2) H. Enan
Xu 34 9. 10. H. Enon Ez47i7; 48 l nö Grenzpunkt Kanaans. Nach Keil 'ain lebive n
von Baalbek, nach Conder lain el-'asl, die Orontesquelle, nach Porter und Furrer ZDPV
Till 28 el-karjaten zw. Damascus und Palmyra, nach van Kasteren RB 1895 23 ff.
el-hadr ö von bdnjäs. — 3) H. Gadda, St im Negeb Juda Jol5 27, wird On 245: 127
als ein Ort im äussersten 0 von *Daroma am Todten Meere bezeichnet, viell. Masada
JBJYH81 — 4) H. Sual. d. i. Fuch>hof. St im Negeb Juda Jo 15 28; Neil 27: doch
Jol9 3; lChr428 zu Simeon gerechnet. Vgl. et-taTi Bob. III 862. — 5) H. Susa, St
in Simeon Jo 19 5 (15 31 hat *Sansanna) oder H. Susim lC'hr4 3i. mehrfach mit su-
sije zw. es-semira und //. tna'ln vgl., wird s-er gelegen haben. — 6) H. Tichon Ez 47 16
ist nach 17; 48 l und (5 Irrthum für H. Enan (s. o.). — Für Hazarim Dt 2 23 1. die
.in Gehöften- wohnten. G
Hazeroth. Lagerort Israels Xu 11 35: 12 16. wo Mirjam aussätzig wurde, nach
Xu 33 17 die zweite Station nach d Sinai. Seit Burckhardt pflegt man 'ain el-hadra
zw. d (jebel müsä und -akabe zu vgl. Ob Dt 1 1 derselbe Ort gemeint ist. bleibt un-
sicher. S. "Wüstenwanderung. G
Hazarmaveth, in d Yölkertafel Gel026 (lChrl2o) als Sn Joktans aufgezählt,
ist der Xame eines grösseren, bgigen Landstriches S-Arabiens ö von Jemen. Die
Alten nennen die Einwohner Chatramotiter oder auch Atramiter (vgl. bes. Glasers
Skizze z. B. 92 1 und nennen ihre Hauptst Sabota is. Sabtha). Reich an kostbaren
Bodenerzeugnissen, muss das Land in alter Zeit sehr blühend gewesen sein, wie auch
die Ruinen beweisen: die s-arab. Inschriften sowohl, als auch die arab. Geographen
(bes. Hamdani) legen davon Zeugniss ab. Bei d Arabern heisst das Land hadramttt.
In neuerer Zeit ist es theilweise von Europäern bereist worden, zuerst von Wrede
(A. von YVrede's Reise in Hadhramout etc.. herausgeg. von H. Maltzan. Braunschweig
1870). Vgl. L. Hirsch, Reisen in S-Arabien. Mahra-Land und Hadramüt, Leiden 1897.
Da viele Einwohner von H. nach Java auswandern , haben die Holländer wichtige
Erkundigungen über d Land eingezogen; vgl. Le Hadhramout et les Colonies arabes
dans l"Archipel Indien par van den Berg, Batavia 1886, und die von M. J. de Goeje
hergestellte Karte von H. (mit kurzer Begleitschrift), die in d Revue Internationale
Coloniale II ilS8li.. 101 ff. erschienen i>t. So
Hazezonthamar , Ort 2 dir 202 — *Engedi, in dessen Xähe (n) ein toädi
hasdsd sich findet. Nach Gel4 7 sollte man ihn s-er suchen, viell. zw. *Thamar und
d Todten Meere. Vgl. On 210; 85. G
Hazor 1> Kgsst des *Jabin, Jo 11 1. iof. 13: 12 lfl von Josua erobert und ver-
brannt (anders Ri42. 17; lSml29), in Xaphthali Jo 19.36, von Salomo befestigt 1 Kg
9 15, von Thiglath Pileser III erobert 2 Kg 15 29, nach 1 Mk 11 63. 67. 73 s von *Kedes,
nach JAq V 5 l oberhalb d Sees *Semechonitis. Wahrsch ist der Xame erhalten in
gebe! und merg el-hadire. Rob XbF 479 f. schlug el-hurebc (etwas w-er) vor. — 2)
und 3) Zwei St im Xegeb Juda Jo 15 23. 25. Die zweite wird einem *Hezron gleich-
gesetzt. Vgl. il-huilvrr Roh 111862. — 4i Ort n von Jerusalem. Xell33 zu Benja-
min gerechnet, wahrsch hirbet liazzür zw. bet haninä und nebi samwil, alte Ortslage
Hazor Hadattha— Hebräer. 245
mit Felsgräbern und -Cisternen. - 5) Ein Kgreich II. ist neben *Kedar und d Snen
des () Jr49 28 — 33 genannt, vermuthlieh an d Grenze der Wüste gelegen. G
Hazor Hadattha, St Im Negeb Juda Jo 15 25, On 217; 91 > als Xeu-H. gedeutet ? .
Aber &'■ hat den Namen nicht, dalier Text ansicher. G
Heah, l) Im'alj, Ausruf der Freude Js44i6, der Schadenfreude Ez25 3; 26 2.
Auch vom Wiehern des Pferdes Hi39 25. G
Hebe, heben, Hebopfer, Hebeschulter. Mit heben übersetzt £ herim = lioch
lieben, in d Sacralsprache t) die Bezeichnung eines symbolischen Aktes der Darbie-
tung des Opfers an d in d lüdie wohnenden Gott, welcher dem Hineinwerfen in d
Opferflamme voraufging Ex 2927; Lv2 9; vgl. Weben und Abb. 6. 9. 16. 153. — 2)
Das Ablieben eines Opferantheils für Jahwe von einer Sache Xu 31 28. 52. Daher t^ümä
die für Jahwe abgesonderte Abgabe, bei £: Hebe Ex 30 15; Nu 5 9 oder Hebopfer Ex
25 2 i. : 29 28. Theile davon wurden von Jahwe an d Priester als Einkommen über-
lassen Nu 188. n. 19; 3l28f. ; — Bei Opferthieren bestand die Jahweabgabe bezw. der
Priesterantheil in d rechten Schenkelstück sök hat-Prwmä Ex 29 27 ; Lv 7 34; Nu 6 20 etc.
(£: Hebeschulter i. Vgl. Weben. Webebrust. Si
Hebenholz Ez 27 15, s. Ebenholz. So
Heber 1) ein bis *Kedes Xaphthali versprengter Zweig des im S Kanaans zelten-
den Stmes der *Keniter Ei 4 n, während nach Ei 4 17. 21 ; 5 24 das Zelt Jaels, des Wbes
des Keniters H. , in d Kisonebene zu suchen ist (s. Budde , Ei 37. 48). — 2) Ein
Geschl Asser's Ge46l7; Xu 26 45. --3) Ein Geschl Benjamins 1 Chr8i7. — 4) Ein
Geschl Kaleb's lChr4i8. B
Hebräer schreibt £ nach d lat. hebraeus und griech. hßgaToq; beide Formen
gehen auf d palästinensisch-aram. 'ebräjä zurück; £j 'ibrl, pl. 'ibrim. Die Herleitung
von *Eber Gel02i; lliitf. würde den Xamen H. auf zahlreiche aram. und arab.
Stme ausdehnen. Im AT beschränkt sich jedoch der Name H. auf d Israeliten und
erscheint nur im Munde von Beiden Ge 39 14 ; 41 12; ExliG; 2 6 etc. oder im Gespräche
von Israeliten mit Heiden Ge 40i5; Exli9; 3 18 etc. oder zur Hervorhebung des Ggens
von Israeliten und Heiden Ge 14 13: 43 32; Exils etc. Offenbar stammt also der Name
aus d Zeit, wo die Israeliten für d Kanaaniter noch 'ibrim, jenseitige, d. i. jenseits
des Jordan wohnende, waren. Der Xame blieb ihnen dann bei d Heiden auch nach
ihrer Einwanderung. Sehr streitig ist dagegen noch, ob der in den 1887 aufgefundenen
kschriftlichen Teil el-'Amärna-Briefen öfter vorkommende Xame Habiri-Leute , die
dort (um 1400 vor Chr.) den äg. Vasallen in Palästina als räuberische Feinde drohen,
aber gelegentlich auch als Söldner dienen, mit H. identisch ist.
Im NT wird H. einerseits im atl. Sinn als Volksname gegenüber von Xicht-
israeliten gebraucht 2 Kr 11 22 : Ph 3 5. anderseits zur Bezeichnung der palästinensischen
ihebr. redenden!) Judenchristen im Ggens zu d sog. ^Hellenisten Ap 6 1 und so wohl
auch in d Aufschrift des Briefs ..an d H." sowie in d jetzt verlornen H.-Evangelium.
Weiter wird im NT mit „hebiv meist die aram. Landessprache bezeichnet Jb. 5 2;
1913.17: höchstwahrsch auch Ap 21 40 ; 26 14. Dagegen ist Lc 23 38; Jhl920; Apcl6l6
wahrsch. Apc9li sicher das wirkliche Hebräisch gemeint. K
Hebräer, Brief an die, etwa seit 200 übliche Bezeichnung eines anonym über-
lieferten Schriftstücks, welches zuerst die alexandrinischen \'r auf d Apostel Paulus
zurückführten. Trotzdem dass sprachliche und sachliche Schwierigkeiten eine solche
Herkunft verbieten. Hess sich doch die abendländische Kirche durch d Einnuss Augu-
stinus bewegen, das Schriftstück, welches in seinem Eingang einer Abhandlung ähn-
licher sieht als einem Brief, als 11. Brief des Paulus in d Kanon zu setzen. Aber
246 Hebron.
auch in Bezug auf theologischen Gehalt steht He vielmehr selbständig neben Paulus da
und vertritt zum erstenmal und in charakteristischer "Weise das, was man den christ-
lichen Alexandrinismus, die ins Christliche übertragene "Weltanschauung Philo's nennen
kann. S. Apollo. Bestimmt ist He nach herkömmlicher Auffassung für Judenchristen,
deren Neigung zu d ererbten Formen und altgewohnten Anschauungen aufgeboten
wird, um sie im Chiistenthum alle bekannten Gestalten, zumal Hohepriester und Opfer-
dienst, auf d Stufe der Erfüllung wiederfinden zu lehren und dadurch zu bewegen,
dem Judenthum. welches nur Schatten und Vorbild kennt, endgültig den Abschied zu
geben: geschrieben nach gew. Annahme um 06, wahrsch-er wohl erst gegen Ende
des 1. Jhdt. Kommentare und Erörterungen des Lehrbegriffs von Bleek 1828 — 40
und 1868. Delitzsch 1857, Riehm 1859, 2. Aufl. 1867, Eeuss 1861, De Wette, 3. Aufl.
1867, Lünemann, 4. Aufl. 1878, Keil 1885. Wrestcott 1889, Weiss 6. Aufl. 1897,
Menegoz 1897, Milligan 1899. H
Hebron li St auf d Gbge Juda Jol5 54, entspricht dem heutigen Orte el-haW.
vollständig halil er-rahmän, d. i. Freund des Barmherzigen [Gottes]. Gemeint ist
damit * Abraham Js 41 8 ; Jk 2 23. Der Ort liegt in d oberen , noch nicht sehr tief
eingeschnittenen Anfängen eines Thaies, dessen Hauptrichtung nach S geht, parallel
mit d Wasserscheide. Die Umgebung, *Ebene von H. Ge 37 14, ist eine bes. nach N,
auch nach 0 hin ansteigende fruchtbare Hochebene (950 — 1000 m). Sie bot den ge-
eigneten Ort zur Vereinigung und Kreuzung der Wege von 4 Seiten her : von N die
an d Wasserscheide entlang laufende Strasse, von W die mit *Gaza verbindende
Strasse, von SW eine äg. Strasse über *Beerseba, von SO der alte Handelsweg vom
Rothen Meere. Diese alten Verkehrswege haben das Entstehen einer St auf d frucht-
baren Hochebene herbeigeführt : hier fand man nach d Wüstenwanderung zuerst völlig
sichere Bast und konnte vor einer solchen die erforderlichen Vorkehrungen treffen.
Man begreift daher, dass H. ein hohes Alter haben, 7 Jahre früher als *Zoan erbaut
worden sein soll Nu 13 22 (nach JBj IV 9 7 war sie älter als ^Memphis und hatte da-
mals 2300 Jahre gestanden). Dem entspricht es, dass an H. manche Sagen geknüpft
sind. Sie betreffen nach d AT zunächst die ältesten Bewohner. Als solche gelten
Ei 1 lü und Nu 13 23 drei *Enakiter-Geschl . Ahiman. Sesai und Thalmai: ihr Vr
Arba (Jo 15 13: 21 li) soll der gewaltigste von diesen Biesen gewesen sein Jo 14 15,
wo zugleich der ältere Name H.'s, nämlich Kirjath Arba, als „St des Arba'; erklärt
wird. Dieser wohl junge Zug der Sage trifft gewiss nicht das Bichtige, da neben
1} kirjat arba' auch die Form mit Artikel , lirjat hä-'arba' , vorkommt Ge 35 27 ; Ne
1125. Nach P Ge23 2ff. : 25 10; 49 32 (Nu 13 29) sind die alten Bewohner H.'s *Hethi-
ter ; vermuthlich hängt diese irrthümliche Angabe damit zus. . dass Hethiter für P
ziemlich dasselbe bedeutete wie *Kanaaniter (vgl. Ez 163.45: Jol4). Nach Hommel
lAltisr. Ueberlieferung 232 f.) soll der Wechsel des St-Namens, Kirjath Arba und H.,
durch d Eindringen der Häbiri (s. Hebräer) veranlasst worden sein, so dass H. soviel
wäre wie Häbiri-St. Damit berührt sich die schon früher vorgeschlagene Ableitung
des Namens H. von *Heber. Nach dem. was oben über d Lage von H. gesagt ist,
Hesse sich der älteste Name der St viell. auf d Vereinigung der 4 Strassen deuten
(4: = $ arba'); doch hat man meist andere Deutungen versucht (On 84; Ewald I 494;
BL II 628: Winckler Gl II 38 f.).
Ein 2. Sagenkreis H.'s bezieht sich auf * Abraham. Zwei Oertlichkeiten kommen
dabei in Betracht, die *Eichen *Mamre's und das sogen. Patriarchengrab, das von d
Ueberlieferung ohne jedes Schwanken bis heute in d-haVtl aufgewiesen wird. Nach
Ge 23 9. n. 17 war das Grab eine Höhle , die zu einem Stück Land gehörte, das in d
Hebron.
247
makpelä „vor- Mamre, d. i. wahrsch ö" von *Mamre lag. Mäkpelä scheint demnach
der Name einer Gegend gewesen zu sein. Die Uebsetzgen haben darin jedoch eine
Aussage über d Beschaffenheit der Höhle gesehen, (5 ib ant)).uiov zu ömXovv, V spelunca
duplex, £ zwiefache Höhle, indem sie wahrsch an 1^ Jccefel dachten. Nach d AT sollen
in d Holde beigesetzt sein: Sarah Ge239, Abraham 25 9. [saak, Rebekka und Lea
41) 31 und Jakob 50 13. lieber dieser Stätte stellt gegenwärtig das von d Muslimen
ängstlich gehütete Heiligthuni (cl-harum) von H. , ein oblonger Raum von 60:34 m
mit einer Moschee im S und einem offenen Hof im X. dessen Fläche 4,50 m höher
liegt als die w
angrenzende
Strasse. Das
Ganze ist von
einer stattli-
chen, etwa 18
m hohen Mauer
umschlossen,
deren oberer
Theü einWerk
der Muslimen,
deren unterer
Theil (bis zu
12 m durch-
schnittlich Hin-
gegen alt und
sehr sorgfältig
hergestellt ist.
Das älteste be-
stimmte Zeug-
niss für einen
Bau an dieser
Stätte ist nicht
JBj IV 9 7, son-
dern der Pilger
von Bordeaux
(333 n. Chr.),
darauf Anto-
ninus Martyr
f570 n Chi' ) Abb. 82. Plan der Umgebung' von Hebron.
Gewiss ist, dass die jetzige Moschee auf eine christliche Basilika zurückgeht, und dass
diese unter d byzantinischen Kaisern gebaut worden ist. Die ältere Geschichte des
Baus, bes. der Ringmauer liegt im Dunkeln. Vgl. G. Rosen in Berliner Zeitschr. für
allgem. Erdkunde XIV (1863), 369—429: XV (1864), 160—162; SWP Mein 111 :;:;:;
346; Ebers-Guthe.lT 217— 223. 457 : Guthe ZDPV XV11 (1894), 238 ff. und 1*RE3
IX 566 ff.
Die jetzige St (s. Abb. 82) zerfällt in 7 Quartiere mit IS L9 000 Einwohnern,
die abgesehen von 1500 Juden sämnitlich Muslimen von fanatischer Gesinnung sind.
Neben Acker- und Gartenbau (Weinberge), neben Glasbläserei und Zubereitung vor
Wasserschläuehen werden auch Handelsgeschäfte in d s und so Gegenden betrieben
948 Hebron— Heer.
(wie einst unter Salomo und Usia). Die alte St hat wahrsch mehr auf d w, rechten
Seite des Thaies gelegen. Dafür sprechen die Angaben des AT über d Lage von
*Mamre, ferner die Nachrichten bei Benjamin von Tudela (12. Jhdt) und Brocardus
(14. Jhdt). die von d Spuren einer alten St „Hoch-H." auf d Hügel er-rumeidi (Abb. 82)
reden. Zahlreiche Höhlen und Cisternen, sowie Beste von Mauerwerk beweisen, dass
er einst bewohnt gewesen ist.
Nach Jo 10 36 f. soll Josua an d Spitze des ganzen Israel den Kg Hoham von
H. besiegt, die St erobert und ihre Bewohner dem Banne übergeben haben, während
Bi 1 10 diesen Erfolg dem Stme Juda zuschreibt. Doch wird in Wahrheit der Stm
*Kaleb , der bis zum Exil in und um Hebron wohnte 1 Chr 2 42 — 49, sich von S her
der St bemächtigt haben ; denn die urspr Gestalt der Kundschaftergeschichte Nu 13 f.
hat nur Kaleb und seine vorexilischen Wohnsitze im Auge Nu 13 22 — 24 ; Dt 1 19 — 46 ;
Jo 14 6—15 (Kuenen in ThT NI 545 ff. ; Wellhausen Compos. 2 336—338) , während es
für d spätere Gestalt der Ueberlieferung in Bi 1 und Jo 1 — 12 bereits eine ausgemachte
Sache war, dass ganz Israel, auch Kaleb. von (> her über d Jordan in Kanaan ein-
gedrungen war. Nach d Tode Sauls erlangte David in H. und Umgebung Wohnsitze
für sich und seine Leute, da er mit d Kalebitern verschwägert war (lSm25 40 — 43).
Zum Stmes-Kg über Juda gesalbt 2 Sm 2 l — 4, verhandelte er hier mit *Abner 2 Sm
3 20 ff. und liess diesen sowie später *Isboseth's Haupt in H. begraben 4 12. An d
Mördern Isbosetlrs vollzog David hier die Pflicht der Blutrache für d Familie Sauls
und liess ihre verstümmelten Leiber an d Teich in H. aufhängen 2 Sm 4 8 — 12. An-
geblich soll dies an d unteren, dem grösseren der beiden Teiche in H. (Abb. 82) ge-
schehen sein. Der Aufstand *Absalom"s 2 Sm 15 7 ff. begann in H. , das *Behabeam
später befestigen liess 2 Chr 11 10. Wohl schon während d Exils flel H. in d Hände
der *Edomiter, die Kalebiter wichen z. Th. nach N hin vor ihnen zurück 1 Chr 2 50 — 55.
In d Theorie aber gaben die Juden den Besitz H.'s nicht auf; es wird Jo2()7P als
Zufluchts-St, 21 n. 13 als Priester-St aufgeführt und vom Chronisten Ne 11 25 als jüdisch
bezeichnet, Vgl. G. Bösen in ZDMG XII (1858), 477—513; Guerin, Iudee III 214—
275 ; Mem DI 305 ff. ; Baedeker5 134 ff. G
Hebron 2) Sn Kahath's, des Sns Levi's Ex 6 18 ; Nu 3 19 P ; 1 Chr 6 3 (7 2) ; 23
(24) 12 und Stmvr des Levitengeschl der Hebroniter Nu 3 27 ; 26 58 P ; 1 Chr 23 (24) 19 ;
24 (25) 23. B
Hecke steht bei £ für Dornstrauch, s. Dornen. G
Heer, £j mahance, säbä, war in ältester Zeit ein von einem Seheoh beliebig
bewaffneter Ge 14 14 oder um einen Führer sich sammelnder (Bi4i0; 7) Haufe, der
meist durch Lust nach Beute angelockt 1 Sm 22 2 ; 25 7 auf Bazzia's auszog , ver-
einzelte Ortschaften oder Lager der Nachbarn überfiel, niederbrannte, die Einwohner
niedermetzelte Ge 34 ; Bi 18 7 ff. 27 ff. ; 1 Sm 27 8. 9 und nach Möglichkeit Menschen und
Beutestücke fortschleppte 30 2—20; vgl. Beute. In diesem Stile hat Israel seine
ersten Eroberungskriege geführt Bi 1 24 f. ; Nu 32 41, haben auch später noch einzelne
Stme verfahren 1 Chr 4 41 ff. ; vgl. Belagern, Bann. - - Die ersten Kriege waren durch-
weg nur Unternehmungen einzelner Führer (p'räzim Hb 3 14 ; vgl. peräzön Bi 5 7 ; hö-
h-Lim in vgl. Ge49io), die vor ihrem Zuge das Orakel befragten B118 5. 6, die ihrer
Sippe angehörigen Leute bewaffneten Ge 14 14 und von d ihnen sonst Zugelaufenen
Bi 6 34 f. die Unbrauchbaren aussonderten Bi 7 3—7, andrerseits bisweilen durch Droh-
ungen grössere Theilnahme herbeizuführen wussten lSmll7. - - Den ersten Grund
eines stehenden Heeres legte Saul 1 Sm 132; 14 52. David hatte sich in d 600 Gibbonm
seiner Freibeuterperiode eine treffliche Kerntrnppe gebildet 1 Sm 22 2 ; 23 13; 25 13 etc.,
Heerde — Heilig. 249
unter ihnen viele Gathiter 2Sml5l8, die wählend seiner Lehensvasallenschaft unter
d Philistern angeworhen waren. (Die *Krethi und Pletlii waren eine persönliche Leib-
wache des *Kgs 2Sml5l8). Die berühmtesten Helden unter jenen sind z. Th. mit
ihren Thaten 2 Sm 23 8 ff. namhaft gemacht. Die anderweite Heeresorganisation von
lChr27(28) ist ein Phantasiestück. Ueber d Sold s. Beute. Die Mannschaft bestand
bis in Davids erste Zeiten lediglich aus Fussvolk; nur die Führer waren beritten Hi
5 io; 10 4. Ueber d Speermänner, Bogenschützen und Schleuderer s. Waffen; über
Kriegswagen s. Waffen, Wagenstadt, Zeuu\ Panier. Reiterei gab es seit Salomo 1 Kg
9 22 (vgl. Abb. 23). Den Oberbefehl führte seit Saul der Kg selbst oder der sar Jias-
sdbä 1 Sin 14 öo vgl» 2Sm2023; 1 Kg 44. Auch begann damals eine gewisse Einthei-
lnng in Abtheilungen von 1000 Mann 1 Sml8i3, 100 M. 2 Sm 18 l, 50 M. 2 Kg 1 9,
vgl. IMkßöö. wo auch Führer von Zehn (dtztcoyoi). Berufung des Heerbannes führte
der Oberbefehlshaber aus 2Sm20*ff. durch Signale 1 Sml33. Später Js30i7 ne&
Signalstangen, vgl. Panier: iFurrer2 250 f. Feuerzeichen). An Volkszählungen für
militärische Zwecke nahm der Aberglaube Anstoss 2 Sm 24. - - In späterer Kgszeit
steht dem Oberfeldherr ein Schriftkundiger (safer) zur Seite, der die Mannschaftslisten
führt Jr 37 15; 2 Kg 25 19 (anders Klostermann z. St.). Der D kennt ausserdem sötertm,
die bei d einzelnen Abtheilungen als eine Art Feldwebel Befehle mittheilen Jo 1 10;
3 2, die Unbrauchbaren und Entlassungsberechtigten aussondern Dt 20 5 — 8. Die Ver-
zeichnisse der wehrhaften Männer aus d einzelnen Stmen Nu 1 26 gehören der stati-
stischen Phantasie an. Nach Nu 1 52; 2 2 ff. hat jeder Stm ein bes. Feldzeichen (dmgel)
gehabt, woran das richtig sein mag, dass grössere Heeresabtheilungen dergleichen
hatten (vgl. Abb. 21). -- Ueber die Kriegführung s. Krieg, Lager, Belagern. Si
Heerde, s. Herde.
Heerling, s. Wein.
Heerspitzen HL 6 4. io bedeutet um ein *Panier (Banner) geschaarte Krieger. G
Hefen, s. Wein.
Hefte bei £ Js3i8 für sahTönim (Möndchen); s. Schmuck. Si
Helier. Statt H. ist Dt 14 18: Lvlli9 in d Aufzählung der nicht essbaren Vo-
gelarten nach Raschi iLewysolm 169) Fischreiher zu übersetzen, so auch Tristram 241.
Vom Fischreiher kommen verschiedene Arten vor, der gew. Fischreiher Ardea cinerea
und purpurea Brehm VI 371 ff.; der Kuhreiher Buphus russatus Brehm VI 379 u. a.
Die Identification ist jedoch nicht sicher. So
Heide bei £ 1) £| höresä lSm23i5tf., wohl eine mit mehr oder weniger hohen
Pflanzen bewachsene Wildniss (s. Wald): andere vgl. den Ortsnamen Jiirbet horesä
3 km s von *Siph. — 2) 5 'ar'är JrlTo. wo wahrsch ^Tamariske zu übersetzen ist.
3) V) '"rö'er Jr48~6 wohl = 2). — 4) Si L323 für ^fioq, *\Yüste. So
Heiden. Gel4i bei £ „Tideal Kg der Heiden"; gößm ist hier offenbar ein
verstümmelter Eigenname. Nach Rawlinson, Schrader KGF 258 u. a. sind die Guti,
ein den Kossäern benachbarter Volksstm im ass. Reiche, gemeint, in denen Delitzsch
236 die ko-a von Ez 23 23 vermuthet. In Jol223 ist statt Kg der 11. von *Gilgal zu
lesen „Kg der H. in *Galiläa". Sonst s. Fremde. Si
Heilen, Heilkunst, s. Arzt,
Heilig, ii Ißädös, subst. Jfödes, ist Alles für einen Gotl oder dessen Dienst Aus-
gesonderte (Baudissin, Studien II 3 142), alles Oebrige ist hol, profan. Daher i-t
vor allem der Ort. an welchem der Gott wohnt, lpödes oder mihtus. ein Heiligthum
(s. Stiftshütte, Tempel un»l vgl. den Ortsnamen Jpädes Gel6u). Alle Dinge, die ihm
gehören, Geräthe des Heiligthnms etc.. sind h. Nu4i5; ebenso auch solche, die erst
250 Heiligen— Heilige Zeiten.
in seinen Besitz übergehen sollen Jo 6 19 oder ihm geopfert werden 1 Sm 21 5, Gaben,
die ihm geweiht werden Ex 28 38. Auch die Personen, die in seinem Dienste stehen,
sind h. Ex 28 36, selbst die Gewänder, welche diese tragen Ex 28 2. Alles für Jahwe
Abgesonderte muss zugleich kultisch rein (£j tahör) sein, ohne Makel {tämlm Lv 1 3 etc.).
Wird der Begriff auf Jahwe angewandt, so bezeichnet es den abgesonderten, unnah-
baren Gott 1 Sm 6 20 : Js 6 3 und wird dann geradezu eine Chiffre für d göttliche
Wesen oder für dessen geheimnissvolle Bezeichnung, d. h. für seinen Namen Lv 203;
Mt Ii9. Der Heilige Israels Js 14 etc. ist = Israels Gott, Die prophetische Theologie
ethisirte den Begriff der Heiligkeit. Jahwe erweist sich nach Js5i6 in d Gerechtig-
keit als h. Die spätjüdische Theologie materialisirt den Begriff der Heiligkeit wieder
Sa 14 21: Lvl924. Si
Heiligen, V> Jcaddes, hildis, für sich etwas heiligen hitkaddes, wird 1) im AT
gesagt von Dingen, die dem profanen Gebrauch, oder von Personen, die dem pro-
fanen Leben entzogen und Gott oder seinem Dienste geweiht werden. So von d
♦Stiftshütte Ex 40 9, von d Altar und seinen Geräthen Ex 29 37; 40iOf. etc., vom Tempel
1 Kg 9 3 ; 2 dir 7 16, vom Tempelvorhof 1 Kg 8 64, von d Thoren Jerusalems Ne 3 1, von
Gaben, die dem Heiligthum gewidmet werden 2Sm8ii; Xel247. Ferner von d Prie-
stern Ex 28 41; 1 Sm 7 l, von Leviten Xu 8 6 f. 15 (doch wird in diesem Falle tihar ge-
braucht). Ebenso kann H. von d Wiederherstellung der verloren gegangenen Weihe
gesagt werden: von d des Altars Lv 16 19 ; 2Smll4. des *Xasiräers Xu 6 n. Endlich
kann H. auch bedeuten jemanden zu kultischen Handlungen vorbereiten: zum Opfer
durch Lustrationen, Enthaltungen und dgl. Ex 19 10. 14: Jo7i3; lSml6ö;Hil5. zur
Festfeier Js 30 29 ; sich selbst dazu vorbereiten Mtkaddes Ex 19 22. Den Krieg H.
Mi 3 5 heisst ihn durch kultische Riten (Opfer) zu einem Jahwe-Kriege weihen, ein Fasten
H. Jl 1 14 = das Fasten durch d vollzognen Ritus als Jahwe gewidmet erkenntlich
machen, eine Versammlung H. Jl 2 16 ihr durch d ( »pfer gottesdienstlichen Charakter
verleihen. Si
2i Im XT wird H. zunächst im Sinne der Ab- und Aussonderung aus d profanen
Masse, der Weihung für Gott und religiöse Zwecke gebraucht, z. B. Mt 23 17. 19 :
Em 15 16: 1 Tm 4 5. Aber auch Christus selbst „heiligt sich" Jh 17 19, indem er sein
Leben Gott zum Opfer giebt, und wird so der „Heilige Gottes" schlechthin Mcl24:
Lc4 34: Jh6 69: 10 36: lJh220; Apc 3 7. Im Anschlüsse hieran heissen die Seinen,
weil durch sein Erlösungswerk von d Welt getrennt und durch d an sie ergangenen
Ruf Gottes aus Juden und Heiden ausgesondert, bei Paulus durchweg „Heilige".
Ueberhaupt sind die Gläubigen die „Heiligen". So Ap 9 13. 32. 41 ; 26 10, wohl noch mit
bes. Beziehung darauf, dass sie an hl. Stätte, in Jerusalem. Judäa. wohnen i vgl. Ps 16 3).
Die Bezeichnung charakterisirt sie demnach zunächst nicht nach ihrer sittlichen, sondern
nach ihrer religiösen Qualität 1 Kr 7 14, während der Begriff H. je länger je mehr,
zumal in He, gleichbedeutend mit Reinigen, sittlich Vollenden wird. Die geheiligt
werden 2ii; 10 14, der Heiligung (ein paulinischer Begriff) nachjagen 12 14, werden
zuletzt an Gottes Heiligkeit Theil nehmen 12 10. Umgekehrt heiligt man aber auch Gott
lPe3i5 und seinen Namen Mt 6 9; Lcll2, indem man ihn ganz als das gelten lässt,
was er ist. Vgl. Issel, Begriff der Heiligkeit im XT 1887. H
Heilige Zeiten. Ausser d *Festen gab es in Israel auch heilige, durch d
Siebenzahl geregelte Zeiten. Dem 7. Tage (s. Sabbath) und dem Neuniondsfeste des
7. Monats (s. Feste) entsprach 1) die Aussonderung des 7. Jahres als heiliger Zeit.
Schon das Bundesbuch (s. Gesetz) bestimmt Ex23iof. das 7. Jahr als ein Brachejahr
des Ackers, der Gärten und der Weinbge. Es bezeichnet dies mit sämat loslassen n,
Heilige Zeiten. 95 1
•weil der Acker gewi-semiassen während dieser Zeit seinen Verpflichtungen entlastet
wird. Das Dt dehnt diese Loslassung weiter auf d Menschen aus. die während dieser
Frist vnii ihren Schuldverpflichtungen entlastet werden sollen 152, nicht um ein Pri-
vilegium für leichtsinnige oder betrügerische Schuldner, sondern um eine Frist für
Bedrängte dadurch zu schaffen. Es nennt in diesem Sinne dies Jahr srmittä (Ent-
lastung) 15 1 f., senat has-s*mittä (Jahr der Entlastung) 9. Di das Dt die Vorle-
sung des <;<'M't/>'> deshalb in dieses Jahr verlegt, weil jeder dann abkommen kann
31 10 f., so darf man schliessen, dass es auch dies als Brachejahr fassen will, (ranz
der letztere Gesichtspunkt ist wieder der alleinherrschende bei P1 Lv25 2 — 7. 18 — 22:
26 34: 2Chr36 2i vgl. Lv 25 5. s°nat sabbätön (vgl. Feierjahr 1. Nach d Exil kam das
Gesetz in diesen doppelten Beziehungen zur Ausführung. Ne 10 32 (31) wird beschlossen,
den Acker brach liegen zu lassen und jede Pfandforderung (massä Jcöljäd, vgl. Ryssel
z. St.i zu erlassen. Wie es mit d Ausführung stand, erfahren wir nicht. Die ein-
zigen Beispiele der Ausführung des Brachegesetzes liegen vor 1 Mk 6 49. 53. wo man zu-
gleich die Folgen dieses verkehrten Gesetzes zu kosten bekam, und JAq XV 1 2: XI 11
8 1 ; Bj I 2 4. - Die nach 7 Dienstjahren erfolgende Freilassung hebräischer Sklaven
Ex 21 2: Dt 15 12 senat had-derör Ez46i7 (vgl. Freijahr 1 darf nicht mit d Sabbatjahr in
Verbindung gebracht werden, da diese Freilassung ja für jeden anders fiel : - 2) eine
lediglich dem PC angehörige rein theoretische Steigerung des Sabbathjahrs ist das
Jobeljahr. senat haj-jöbel Lv 25 13, abgekürzt jöbel 28 b: (S l'roc vTtq cupeoewg, afptoii:
V annus jubilei. jubileus ; £ Halljahr. Es ward so benannt, weil es am Versöhnungs-
tage mittelst Posaunenblasen 25 9 bekannt gemacht werden sollte. Abgehalten sollte
es im je 50. Jahre werden 10, so dass. da das 49. ein Sabbathjahr ist. alsdann 2
Brachejahre einander folgten 8. Ausser d vollständigen Buhen der Feldarbeit 11 f.
sollte ein Rückfall sämmtlicher Grundstücke (derör 10) an d urspr Besitzer erfolgen,
so dass, wie das Gesetz selbst erklärt 14 — 16. 23. nur eine Art Pacht derselben statt-
finden konnte, deren Preis sich nach d Entfernung des Verpachtungstermins vom
Jobeljahr regelte. Fand infolge Verarmung ein Landverkauf statt, so sollte schon
vorher der nächste Verwandte (gö'el) möglichst das Verkaufte einlösen 25. Brachte
es der Verarmte selbst wieder zu Vermögen, so stand ihm jederzeit der Rückkauf
seines Grundstückes zu 26 f. Im Jobeljahr fiel es ihm ohnehin wieder zu : denn dem
Armen musste es 28 unentgeltlich zurückgegeben werden. Nur bei Häusern in St
ward definitiver Verkauf gestattet 29 f.. nicht auf d Lande 31. Bei Levitenbesitz da-
gegen galt das Jobelgesetz für jedes Eigenthum 32 — 34. Endlich sollte das Jobeljahr
ein Jahr der Freilassung aller Schulden halber leibeigen gewordnen Hebräer sein
39 — 41.54, falls nicht vorher Lösung stattgefunden hatte 47 — 52. Der Ausdruck des
Ez 4(i 17 derör wird hier zu einem Jahre der Freilassung für Land und Leute erwei-
tert. Das Ideal dieses völlig abstract theoretisirenden Gesetzgebers ist ein republi-
kanischer israelitischer Bauernstaat, gebildet aus kleinen auf lauter Fideicommissen
sitzenden gleichberechtigten Grundbesitzern. Dass dies Gesetz vor d Exil nicht galt,
zeigen die Klagen der Propheten über d schrankenlos sich ausdehnenden Gross-Grund-
besitz Js58; Mi 22: Ez458 (weshalb Ez 46 16 — 18 das Domanialgut beschränkte, s.
Arme) und über d treuloses Bruch eines ausserordentlichen und Lediglich freiwilligen
Freilassungsversprechens gegenüber d Sklaven Jr 34. Der historische Kern des
Johelgesetzes isl die im altin Israel sich findende pietätsvolle Anhänglichkeit an d
Erbe der Väter 1 Kg 21 1 — 3 und die daraus hervorgehenden Verkaufsrechte, die je
nach d Verwandtschaftsgraden Rt43 — 10; Jr32? 12 vgl. Ez7i2f. geregell waren.
Nach d Exil wurden die Juden durch d Fremdherrschaft oder sonst durch Unruhe
952 Heiligthum — Heman.
der Zeiten zu ihrem Glücke verhindert, das Experiment dieses unsinnigen Gesetzes
zu machen. Vgl. H. Hupfeld, de anni sabbathici et jobelici ratione 1858. S. Erlass-
jahr, Frei jähr. Si
Heiligthum hei £ meist für mibcläs Ex 15 17; Ps 74? etc. s. Stiftshütte, Tempel;
für Ipädös das Heilige Js 57 15, für xö äyiov Mt 7 6 ; s. Heilig. Si
Heirath, s. Ehe.
Helam, £} Mläm, eine syr. St 2Sml0i6f., viell. Haleh-Aleppo, ass. Halmän
(G. Hoffmann, Phönic. Inschr. 39). Z
Helba von Asser nicht eroberte St Ei 1 31, viell. Variante zu *Ahelab. G
Heibon durch seinen Wein berühmter Ort Ez 27 18 (vgl. Schrader2 425 f. ;
Strabo XV 735 ; Athenäus I 28). Jetzt IxaTbün n von Damaskus, s. Wetzstein in ZDMG
XI 490 f. G
Helcbia Bali.7 s. Hilkia. B
Heldai 1) Sn Baana's aus *Netopha, heisst einer der Helden Davids 1 Chr 27
[28] 15, wofür 1 Chr 11 [12] 30 Heled steht, während 2 Sm 23 29 sein Name in Heleb
verschrieben, aber in V und Biblia Complutensis richtig überliefert ist. — 2) Ein aus
Babylonien nach Jerusalem zurückgekehrter Exulant Sa 6 io (14). B
Heleb 2Sm23 29 s. Heldai. B
Heled 1 Chr 11 [12] 30 s. Heldai. B
Helein Sa 6 u irrthümlich für *Heldai. G
Helez einer der Helden Davids, nach 2 Sm 23 26 ein Paltiter, nach 1 Chr 11
(12)27; 27 (28)10 ein Peloniter. Meist hält man die 1. Angabe für richtig und setzt
die Heimath des H. mit *Beth-Palet in Juda gleich ; jedoch nach 1 Chr 27 io ist H. ein
Ephraimit. B
Helfenbein steht bei £ bisweilen für *Elfenbein. G
Heliodorus, der Reichsbeamte, welcher im Auftrage Seleucus' IV nach Jeru-
salem ging, um die Tempel schätze daselbst auszubeuten, aber im Heiligthum von
Engeln geschlagen wurde 2 Mk 3. Nach Antiochia zurückgekehrt vergiftete er den
Kg, wurde aber sofort von dessen Br Antiochus IV vertrieben. H
Helkath Jo 19 25 Grenzst *Asser's, vermuthlich im 0, 21 31 gersonitische Le-
vitenst. W. Max Müller 181 vgl. das äg. itarktu. 1 Chr 7 75 (6 60) steht dafür *Hukok. G
Helkath Hazurim 2 Sm 2 16 eine Oertlichkeit bei Gibeon. Ewald III 3 156
vermuthet nach (5 helkat lias-sädim .,Feld der Tückischen". G
Helkia Su2. 29. 63 s. Hilkia, B
Heller, s. Geld.
Hellenisten Ap 6 1 ; 9 29 (11 20 unsicher, jedenfalls in anderer Bedeutung) griech.
redende Juden im Ggens zu semitisch redenden, also die Judenschaft der „Diaspora
der Griechen" Jh 7 35. Ihre Spr heisst im Untersch von d hellenischen die helleni-
stische. S. Sprache des NT. H
Helm, s. Waffen. Si
Heman 1 Kg 5 11 [4 31], von *Ethan dem Esrahiten unterschieden, wie *Chalcol
und *Darda (Dara) ein Sn MahoFs und berühmter Weiser zur Zeit Salomos. So heisst
auch der üngirte davidische Gesangmeister, Sn Joel's aus d Levitengeschl Kahath bezw.
Korach 1 Chr6i8; 15 17. 19, während 1 Chr 2 6 H., Chalcol und Dara wie Ethan zu
Snen *Serah's, Sn Juda's gemacht werden. Ebenso wird' H. in d Ueberschrift Ps 88
ein Esrahit genannt. Wahrsch ist H. der Weise und H. der Sänger eine Person. Die
Genealogie 1 Chr (i 18 dient dem Zweck, dem H. wie anderen berühmten Männern (z. B.
Samuel 1 Chr 6 11 ff. vgl. mit 1 Smli) zu einem levitischen Almherrn zu verhelfen.
Hemath-Henoch. 253
während 1 Chr2 6 H. der Esrahit der Zus.-nennung H.*s mit Ethan dem Esrahiten,
der lChrl5l7 gleichfalls levitisirt ist. seine Existenz verdanken wird. B
Heinath, s. Haniath.
Hemd bei £ Ri 14 12 für ty*liföt, Psl09l8 für mad. .11i21t für emvövzrig, >.
Kleidung. Si
Hemor = Esel, kanaanitischer Fürst von *Sichem, dessen Snen Jakob Ge 33 18* ff. ;
Jo24 32 E ein Feld vor Sichern abkauft. Ge 34 kommt H. in d ISlutbade um, das
die Jakob-Sne (Simeon-ievi) wegen Dina in Sichern anrichten. Ri9 28 sind die Sne
H.'s der alte kanaanitische Adel der St. B
Heu steht Sa 6 u £ irrthümlich für *Josia (Ö21 Freundlichkeit). G
Hena, 2 Kg' 18 34; 19 13 (=Js37l3) neben syr. Sten genannt, ist nicht sicher zu
identificiren ; nach Winckler ATU 102 f. viell. ganz zu streichen. Z
Henadad, Sne H.'s. aus d Exil heimgekehrtes Levitengeschl. das den von Seru-
babel begonnenen Tempelbau beaufsichtigt Es 3 9. B
Henken bei £ für tdlä 'äl 'esGe40i9; talä Ge 40 22 ; 41 13, vom Aufhängen von
Leichen Hingerichteter Dt 21 22 f.; als Todesstrafe bei Persern Er 5 14 ; 9 13 etc.. ferner
für höjcä' Nu 25 i: 2 Sm 21 6. 9 (pfählen, vgl. Abb. 42), aram. pass. jümehe : er soll
gepfählt werden Es 6 11: von der Kreuzesstrafe : act. otuvqöoj Mt 27 35 etc., pass. ozav-
Qova&cu 38. Dafür auch xqs(xuo^Tjvui Lc 23 39. Vom Selbstmord durch sich erhängen
(möglicher Weise auch: sich erdrosseln) hcuiak Niph. 2 Sm 17 23, rmäygao&ca Mt 27 5. Si
Henne. Wahrsch hat die V und darnach £ in d Uebsetzg von Mt 23 37 recht,
wenn sie (gegen Lc 13 34 V avis) das oQvtq des Textes mit gallina übersetzt. Uebrigens
kommt jener Vergleich des Evangeliums ähnlich 4 Es 1 30 (2. Jhdt nach Chr.) vor.
In Lc 11 12 ist doch wohl von einem Hühnerei die Rede (vgl. Hahn und Vögel). So
Henoch, I7 h"iiök Sn Jared's und Vr Methusalah's Ge 5 18 — 24 ; Si 44 16 ; 49 16, wurde
nach einem frommen Leben wie Elia 2 Kg 2 1 ff. zu Gott entrückt, ohne wie Herkules
oder Ganymed zu sterben. Dieser 7. Ur-Vr der Bibel entspricht dem 7. bab. Ur-Kg
Evedoranchos bei Berossus oder Enmeduranki auf babD. Einst Kg von Sippar wurde
Enmeduranki von d Sonnengott Samas (Abb. 38) in seine Gemeinschaft gezogen, von
ihm über d Mysterien von Himmel und Erde belehrt und wurde so der Stm-Vr der
bab. Wahrsagepriester und Astrologen. Als Knappe des Sonnengottes lebt H. 365
Jahre Ge5 23, d.i. die Zahl der Tage eines Sonnenjahres. Wann und wie der bab.
Stoff den Israeliten bekannt wurde, ist bis jetzt nicht ermittelt. Die mannigfachen,
durch d Medium des jüdischen Geistes gegangenen Ueberlieferungen über H. sind in
dem, mit fremden Bestandtheilen versetzten, sogen. H.-Buch gesammelt, einer Apoca-
lypse nach Art und Geschmack des Buches Da, etwa zw. 105 — 64 vor Chr. verfasst,
in der H. als Prophet und Bussprediger auftritt, seine Einsichten in d Geheimnisse der
oberen und unteren Welt und in d Verlauf der Geschichte vorträgt, den Sündern und
gefallenen Engeln mit d messianischen Gericht droht, das nur den Frommen Seligkeit
bringt, und zu einem gerechten Leben mahnt. Dieses in hebr. oder aram. Spr ge-
schriebne Buch ist in seinem Originaltext Ins jetzt verloren und vollständig (?) nur
in einer aus einer griech. Uebsetzg, von der 1886/7 K. 1 — 326 entdeckt wurden, ge-
flossnen äthiop. Version erhalten, von der 1773 Bruce Exemplare nach Europa brachte
und A. Dillmann L851 die 1. wissenschaftliche Ausgabe bot. Derselbe gab L853 eine
deutsche uebsetzg. Eine nach neuen äthiopischen Handschriften verbesserte Uebsetzg
bieten R. Charles (The Book of Enoch 1893), G. Beer (in Kautzsch, Aper und Ps II
217—310) und Flemming und Radermacher (Das Buch Kenoch L901). Der YYerth
des H.-Buches, das im NT .In u. 15 = Hen 1 11 citirt wird und in d alten Kirche bis
254 Hephata — Hermon.
Hieronymns sehr angesehen war. liegt darin, dass es einführt in d religiöse, zum
Theil von Babylonien. Persien und Hellas beeinflusste Welt des Judenthums im Zeit-
alter Jesu und viele sachliche Parallelen zu nt-lichen Vorstellungen, z. B. von d Reich
Gottes, d Messias (der Name ..Menschensn" geht mit auf H. zurück), d Satan, d Dä-
monen und d Hölle bietet. Einen jüngeren Absenker zu d im äthiopischen H. ge-
sammelten Traditionen bedeutet das sogen, slavische H.-Buch. das 1880 von Popov
herausgegeben und 1896 für Nichtslavisten durch d Uebsetzg von Morfill und Charles
(The Book of the secrets of Enoch) und Bonwetsch (Das slavische H.-Buch in Ab-
handl. der GrWG) zugänglich gemacht ist. B
Hephata Mc 7 34 £ Umschreibung für das griech. i(p<pa9ü, das einem aram. et-
pattah entspricht, d. i. öffne dich. Vgl. Kautzsch, Gramm, des Bibl.-Aram. 10. G
Heplier, f} hefer 1) manassitisches Geschl, £ Hepheriter, im W-Jordanlande.
nach Jo 17 2 JE Sn Manasse's, nach Xu 26 32 f. ; Jo 17 3 P Sn Gileads und Urenkel Ma-
nasse"s, Vr *Zelophchads — hängt viell. zus. mit 2) einer kanaanitischen Kgsst Jo
12 17; vgl. auch *Hapharaim. - 3) Landschaft in Juda lKglio; vgl. IChrle. -
4 1 Landschaft in Sebulon mit d St *Gath Hepher 2 Kg 14 25 ; Jo 19 13, etwa zw. *Sep-
phoris und *Tiberias. — 5) Xame eines Helden Davids lChrll36. G
Herberge. Auf d Karawanenstrassen der Wüste war auf gewissen Stationen
für Unterkunft (vnälön Ge42 27; 43 21; Ex 4 24: Jr9i) gesorgt, meist wohl in natür-
lichen *Höhlen is. Reisen): sonst viell. durch Errichtung von Schutzdächern. In be-
wohnten Orten wohnte der Reisende beim Gastfreund (s. Gast). Jr41i7 ist viell.
Hürden für H. zu lesen JAq X 9 5. In d christlichen Zeit waren Wirthshäuser da
{Ttavödxiov Lc 10341, doch verlangte man vom Wirth (nai-donevgSö) meist wohl nur die
Unterkunft. Der Xame zeigt, dass diese Einrichtung eine importirte war. Die Fest-
pilger hatten ihren Chan xazaXvfjia Lc2 7, wo die Karawane (ovvoöla 44) der Lands-
leute einkehrte. Vgl. Bethlehem. Si
Herbst, s. Jahr.
Hercules (Herakles), der Held der griech. Mythologie, in Tyrus bes. seit Ale-
xander d Gr. mit dem altnationalen Sonnengott Melkart identiiicirt, der mit seiner
Mr Astarte die Schutzgottheit der St bildet. Dahin sandte der Hohepriester * Jason
Geschenke, womit er die Kultusverwandtschaft des tyrischen Heiligthums mit d jeru-
salemischen anerkannte 2 Mk 4 19. 20. H
Herde, f} gew. 'eder, namentlich von Kleinvieh. Ueber Behandlung der H. s.
Vieh, Viehzucht, Schaf. Ziege, Hirte. So
Heres 1) Ort in Dan, s. Har Heres. — 2) R18i3 I}, £ nach V „ehe die Sonne
heraufkommen war-. Text unverständlich. — 3) Vgl. Thimnath Heres. G
Hermas Rm 16 14 gilt in d kirchlichen Tradition, mindestens seit Origenes z.
St.. für d Verfasser des unter d Namen „der Hirte'- bekannten, wahrsch aber erst
gegen Mitte des 2. Jhdts abgefassten Buches. H
Hermogenes und Phygellus, kleinasiatische Apostaten 2 Tm 1 15. H
Hermon heisst im AT ein Gbge, das die N-Grenze des Amoriterreichs des Kgs
*0g bildete Dt 3 8: 4 48: Jo 12 l oder die X-Grenze von O-Manasse. d. h. des israeli-
tischen Gebietes überhaupt. Jol2.5 und 13 n wird der „ganze Hermon" in diese
Grenze eingeschlossen; Jolli7 überragt er die Libanon-Ebene und steht Ps42 7 (1.
Hermon) neben d Jordan; das Gbge wäre demnach in d Nähe der Jordanquellen zu
suchen, CL zu Dt 3 9; HL 4 8 und Scnfi zu Dt 4 48 setzen für H. für talgä = Schnee-
gbge, arab. gehcl et-tehj: sn heisst heute der s Eckpfeiler des Antilibanus, der sich
n von d Jordanquellen bei teil el-kädl und bänijäs, w von d wädi et-teim erhebt.
Hermon.
Daneben ist auch der Name yebel es-se/j. Gbge des Alten | Weisshaarigen), in Gebrauch.
Die Phönicier sollen ihn sirjön Ps29 6, die Amoriter s*nir Ez 27 5 genannt haben Dt
3 9. Der Eindruck von EL 4 s and 1 Chr 6 (5) 23, dass senlr mehr n Theile des Anti-
libanus bezeichne, wird bestätigt durch d KI Salmanassar's IL der 842 *Hasael von
Damaskus am Gbge Saniru schlug: denn da die Assyrer von N her angriffen, so ist
das Gbge n oder n\v von Damaskus zu suchen, d. h. in d n Theil des Antilibanns.
Dasselbe beweist die Angabe des arab. Geographen Ibn Haukai (!)77 nach Chr.), der
die Quelle des (im mittleren Antilibanus entspringenden) Baradä-Fl im sanlr ansetzt.
Wahrsch ist bei d n wohnenden Völkern der Name Senir. bei d s wohnenden der
Name H. der herrschende gewesen. Die Dt 4 48 angegebene Benennung für H., Sion,
ist sonst nicht bekannt, viel!. Textfelder für sirjön (s. o.). Der Name H. bedeutet
das heilige, unverletzliche Gbge; es ist begreiflich, dass diese namentlich nach S so
stark hervortretende Höhe eine angesehene Kultusstätte war.
Der H. steigt zu einem SW-NO ziehenden, 25 km langen Kamme empor, dessen
Erhebungen nach N wie nach S rasch abnehmen, so dass die Gipfelfläche ungefähr
in seiner Mitte liegt. Sie hat etwa 400 m im Durchmesser und tragt 3 Spitzen, 2 ö
NW.
Uasr'antar
häsbeja.
dschebel ed-dahr
Profil des Hermon. a Unterer Senon, b
medsckdel esch-schems
i fd-dschsdür
Teron, c Oxford, d Ilasalt.
und 1 w. Die ö
haben eine Höhe
von wahrsch
2760—2770 m.
die w ist nied-
riger. Unter d
ö Spitzen hat
die s einige Rui-
nen kasr iai)tar.
wahrsch Beste
eines Heiligthums des Sonnengottes. Der Hauptkamm des H. dacht sich nach 0 steiler.
nach W allmählich ab (Abb. 83). Im N und SO fnsst das Massiv auf einem breiten
Sockel: der mittlere Antilibanus schwankt in seinen Erhebungen zw. 1100 und 1500 m.
das Hochland des *Dschölän im SO hat eine mittlere Höhe von 1100 m. Im 0 löst
sich der Fuss des H. in eine Hügellandschaft auf, die sich von 1100m zu 700m nach
Damaskus zu abdacht. Nach W senkt sich der H. in mehreren Stufen, die ebenso
wie der Hauptkamm selbst ihre flach geneigte Böschung nach \V. ihre Steilwand gegen
0 kehren, zum wädi et-teivn hinab (450 — 600 m), in den der nähr el-häsbäni, der n-ste
Quellfluss des * Jordans, fliesst. Nach S zu tritt der grösste Höhenunterschied hervor,
die Terrasse von bänijäs liegt nur 329 m über d Meere. -- Der mittlere Theil des H.
besteht aus Libanonkalkstein (Rudistenkalke), während am Fusse cenomaner Trigonien-
sandstein und untere Kreide lAräja-Kalkstein) sichtbar werden. Nicht selten haben an d
Bruchstellen der Schollen Basaltergüsse stattgefunden. Bei megdel es-sems (1153 m)
ist auch die Juraformation vertreten, nach Fr. Noetling (Der .Iura am IL 1887) der
untere syrische Jura, während der obere auch am Libanon und Antilibanus vertreten
ist. - Die oberen Theile des H. sind sehr pflanzenarm, so dass das weisse Gestein
weithin leuchtet. Auf d W-Abhange findet sich in d Midie von 1400 1600 m ein
merkwürdiger Baumwuchs, theils schöne Konipheren (Ez275; Si24i7), theils wilde
Obstbäume mit geniessbaren Früchten, lies, häufig der Mandelbaum (Amygdalus com-
munis), hie Umgebung der Orte Etäschejä (1245m) und Häsbejä (695 m) ist sorg-
fältigbebaut (Feigen-, Oliven-. Maulbeerbäume und Weinreben). Der O-Abhang zergl
mehr den strauch- und baumlosen Steppencharakter und ist streckenweise nur mit
256 Herodes.
Astragalus und Tragacanthus-Büschen (Ge37 25) bewachsen. Im Winter ist der H.
etwa von d 1000 m-Linie an beständig mit Schnee bedeckt ; im September bleuten
davon nur einzelne Flecken übrig-. Im Inneren haben die kahlen Höhen des H. ge-
waltige Wasserkammern, aus denen zahlreiche Quellen und Fl der Umgebung, z. B.
der Jordan gespeist werden. Der Thau des H. , der auf die Berge von *Zion fällt
Psl33 3, bezieht sich darauf, dass die von dort herabstreichenden kalten Luftschichten
in d niedrigeren Paliistina feuchte Niederschläge bewirken. Im Altertimm war der
H. durch seinen Reichthum an Thieren bekannt HL 4 8, jetzt linden sich ausser Wölfen.
Füchsen etc. noch Bären und Leoparden. — Ps 89 13 hat schon früh den Anlass ge-
geben, in d Xähe des *Thabor einen 2. H. anzunehmen und den gebel ed-daln „kleinen
H." zu nennen, doch ohne Grund. Vgl. C. Diener. Libanon (1886), 273 ff. G
Herodes (^HQwidtjq, Heldenspross) und seine Familie. Hauptquelle ist JAqXIVf. ;
Bj I f. Den schon von Johannes Hyrkan unterworfenen Edomitern hatte der Kg Ale-
xander Jannäus in Antipas einen Einheimischen zum Herrn gesetzt, dessen gleich-
namiger Sn, gew. Antipater genannt, den zw. Alexander's Snen ausbrechenden Bru-
derzwist benutzte, um den Uebergang der Herrschaft von d Dynastie der *Makka-
bäer an d eigene Haus vorzubereiten. Als Bathgeber und Major domus des schwachen
Hohenpriesters Hyrkan II wusste er zunächst die schiedsrichterlich auftretenden Römer
zu dessen Gunsten zu stimmen und die Versuche des andern Brs, Aristobul und seiner
Sne, sich der Herrschaft zu bemächtigen, zu vereiteln. Rechtzeitig von Pompejus
zu Cäsar übergegangen, wurde er von diesem 47 zum röm. Bürger befördert. Er
macht seinen 25jährigen, kühnen Sn H. zum Statthalter in Galiläa. Nachdem Anti-
pater 43 an d Tafel Hyrkan's vergiftet worden war, gelang es dem von Cäsar zu
Cassius, von diesem zu Antonius und nach dessen Tod zu Augustus übergegangenen
H., alle Wechselfälle der Weltherrschaft klug im eignen Interesse auszubeuten und
als bundesgenössischer Kg (rex socius) des Kaisers eine ziemlich unabhängige und
gefürchtete Stellung einzunehmen. Sein von 40 vor Chr., da ihn ein Senatsbeschluss
zum Kg ernannt, oder von 37, da er Hyrkan's und Aristobul's gemeinsame Enkelin
Mariamme geheirathet und Jerusalem erobert hatte, anhebendes Regiment konnte frei-
lich, wie durch Beihülfe röm. Soldaten erworben, so nur durch geheime Polizei, mas-
senhafte Hinrichtungen und die jetzt in Judäa eingeführte Folter erhalten werden.
Hinterlist und Mord zerstörten das nationale Herrscherhaus: Aristobul's Sn Antigonus
endete 37 auf Betrieb des H. unter d Beil des Antonius, sein Neffe, der jugendliche,
volksbeliebte Hohepriester Aristobul. Mariamuie"s Br, wurde 35 beim Baden ertränkt,
der alte Hyrkan selbst 30 hingerichtet. Nach d Schlacht bei Actium erhielt H. nicht
allein die von Kleo.patra geraubten Theile seines Reiches zurück, sondern dieses er-
fuhr durch fortgesetzte Gunsterweisungen des Augustus eine solche Erweiterung bes.
nach NO, dass es von Damaskus bis nach Aegypten reichte, die grösste Herrschaft
diesseits des Euphrat. Bei Griechen und Römern wusste sich H. in höchstes Ansehen
zu setzen durch möglichst weithin sichtbare Schaustellung seiner Macht und Frei-
gebigkeit. Auch im Inneren bedeutete seine Regierung eine augusteische Aera des
Glanzes. Alter weder die prächtige Erneuerung des Tempels 19 — 12 vor Chr. noch
die sonstigen grossen Bauwerke des Kgs vermochten ihm, welcher seine Herrschaft
den Römern verdankte und Romanisirung der Nation anstrebte, den Dank seines
Volks zu gewinnen. Seine ^tatsächlichen Verdienste um Sicherheit des Landes, um
Handel und Verkehr. Bevölkerung öder Gegenden, seine Sorge für gesundes Wa>ser
in unten und für Brod in bösen Tagen, ausserdem auch für allerlei Annehmlichkeiten,
versehwanden gegen die Misshandlung des religiösen Genius Israels. Beständige Ver-
Herodes. 957
schwörungen gegen sein Leben zogen einen unbezwinglichen Argwohn in ihm gross,
welchem er zuerst die Gattin Mariamme, dann deren Mr Alexandra, hierauf den Schwager
Kostabar und die von diesem beschützten Sne Baba's opferte. Damit war der innere
Krieg in d Familie übertragen: ruhelos arbeiteten hier Bosheit, Denunciation, Ver-
rath; der alternde Tyrann vermochte die Fäden weder zu zerreissen, noch seiner
wahnsinnigen Angst Herr zu werden. Die Sne Mariamme's wurden 7. ihr Feind An-
tipater 4 vor Chr. hingerichtet, und 5 Tage darauf, zu Anfang April, erlag auch H.
seihst qualvollsten Leiden. Zwei pharisäische Schriftgelehrte, welche den iroldenen
Adler, den er Rom zu Ehren auf d Hauptthor des Tempels hatte anbringen lassen,
im Namen Gottes zerschlugen, hatten noch wenige Wochen zuvor auf d Scheiterhaufen
geendet. Andere Häupter der nationalen Partei, welche in d Rennbahn zu Jericho
niedergemacht werden sollten, rettete der allseitig ersehnte Tod des Tyrannen, dessen
letzte Sorgen und Angst Mt2if. wenigstens sachlich richtig charakterisirt werden.
Dem Testamente des Herodes zu Folge sollten sein Sn Archelaus, geb. um
21, Kg, Antipas und Philippus dagegen Vierfürsten, die Reichseinheit also wieder
aufgehoben werden. "Während Archelaus in Rom um Bestätigung nachsuchte, brach
in Palästina ein Aufstand gegen ihn und Rom aus. welchen Varus, der Präses von
Syrien, blutig unterdrückte. Gleichzeitig traten Antipas und dann auch Philippus
in Rom als Rivalen des Archelaus auf; 50 Gesandte des jüdischen Volks verbaten
sieh überhaupt jegliche Herrschaft der Herocleer Lc 19 14. Augustus entschied im
Herbst 4 vor Chr. dahin, dass Archelaus als Ethnarch (nicht Kg Mt 2 22) über Judäa,
Samaria und Idumäa herrschen sollte, dagegen Antipas und Philippus als Tetrarchen,
jener über d beiden auseinanderliegenden Theile Galiläa und Peräa, dieser über schlecht
gegliederte, weitläufige Länder im O und X des Jordans 1 genannt werden Lc 3 1 *Tra-
chonitis und *Ituräa, Letzteres ungenau, neben Ersterem erwähnt Josephus noch
Batanäa, Gaulanitis, Auranitis und *Paneasi. Der Erstgenannte brachte während
seines 10jährigen Regiments Alles so sehr gegen sich auf. dass ihn Augustus 6 nach
Chr. absetzte, nach Gallien verbannte und sein Land dem röm. Reich einverleibte. Das-
selbe Schicksal hatte auch die Tetrarchie des Philippus, nachdem ihr Besitzer,
viell. der Beste der Herodeer, 34 nach Chr. gestorben war. Unter ihm verwandelte
sich *Bethsaicla in d St Julias. Paneas in *Cäsarea Bhilippi (Mt 16i3 = Hc827). Eine
kinderlose Ehe verband ihn mit Salome, der Tr der Herodias: sollte daher Mtl43
= Mc6r? = Lc3i9 nicht ein anderer, sonst unbekannter. Philippus gemeint sein, so
liegt dort ein Irrthum vor. Der jüngere Yollbr des Archelaus. Antipas. geb. um
2< 1 vor ( ihr., war in seiner Jugend mit d späteren christlichen Lehrer ^Fanalien 1 Menahem 1
Apl3i erzogen worden, machte zuerst das im Krieg des Varus untergegangene, von
ihm wiederhergestellte und stark befestigte *Sepphoris. dann das unten am See neu-
erbaute Liberias zu seiner Residenz. So wenig er bei Anlage dieser St auf einem
Gräberfeld, bei Erbauung eines Amphitheaters und eines mit Thierfiguren geschmückten
Paläste- das väterliche Gesetz achtete, so sehen wir andererseits den ..Fuchs- Lcl332
auch wieder in Jerusalem zum Osterfest erscheinen Lc23 7f. Er war verheirathel
mit d Tr eines Araberkgs *Aretas. trat aber gelegentlich einer Reise nach Rom bei
seinem Halbbr Herodes mit dessen Fr Herodias, seiner eigenen Nichte, in ein uner-
laubte- Verhältnis-, Mt 143 = Mc6i7, was zur Flucht der Aretas-Tr und zu einem Kriege
zw. Antipas und Aretas führte, in welchem jener zuletzt .">(> völlig geschlagen
wurde. Im Verlaufe dieses Krieges könnte die Festung *Machärus, die nach d gew.
LA .L\q X VII I ."> 1 im Besitze des Aretas erscheint, vorübergehend in seine Gewalt ge-
fallen sein. Dort setzte Antipas den Täufer *Johannes fest. Aber die Hinrichtung
Bibelwörterbuch. 17
258
Herodes.
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Herodianer — Herr. 259
des prophetischen Mannes blieb als ein Stachel im Gewissen des Mörders zurück Mt
14 1. 2 = Mc 614 — i6=rLc9 7 — 9. was diesen jedoch nicht abgehalten haben soll, auch
dem grössern Propheten, dessen Landesherr er war Lc 23 6. 7. nachzustellen Lc 13 31
und Schmach anzuthun Lc 23 8 — 12; Ap427. Aber dasselbe Wb, welches .Meli 19 f. die
Hauptschuld am Morde trug, stürzte nunmehr auch den Antipas ins Unglück, indem
sie ihn aus Neid über d Glück, welches ihr Br Agrippa bei Caligula gemacht hatte,
39 veranlasste, nach Rom zu reisen und sich um d Kgstitel zu bewerben. Caligula je-
doch verbannte den ihm verdächtig gemachten Tetrarchen und sein Wb, das den Gatten
im Unglück nicht verlassen mochte, nach Lyon. Der eben genannte Her ödes Agrippal
war Kl vor Chr. geborener Sn des 7 hingerichteten Aristobul, Br der Herodias. Ihm gelang
es. von seinem Jugendfreund Caligula 37 in d Erbschaft des Philippus und Lysanias, 39 in
diejenige des Antipas eingewiesen und 41 von Claudius überdies noch mit Judäa und
Samaria beschenkt zu werden, so dass er von 41 — 44 das Reich des grossen H. so ziem-
lich wieder beisammen hatte. Ausserdem wusste er. was diesem versagt gewesen war.
die Liebe des jüdischen Volks durch heuchlerisches Eingehen auf dessen religiöse Eigen-
thümlichkeiten zu gewinnen. Um seine Popularität zu steigern, übergab er zu < istern 44
den Zebedaiden * Jakobus dem Tod. und den Petrus rettete Ap 12 1 f. nur ein Wunder
von gleichem Schicksal. Aber gleich darauf ereilte ihn selbst das Geschick in Cäsarea,
und zwar in einer tragischen Weise, die sowohl im jüdischen wie im christlichen Bericht
JAqXIX8 2: Apl2i9 — 23 gleichfalls in d Beleuchtung des Wunders getreten ist. Da-
mit war auch die neue Herrlichkeit Israels zu Ende, das Land wurde wieder zu Syrien
geschlagen. Er hinterliess ausser 3 Trn *Bernice, Mariamme und *Drusilla einen Erst-
geborenen, den damals 17jährigen Agrippa II. welchen Claudius 53 wenigstens in
d Besitz der Tetrarchien des Philippus und des Lysanias setzte, wozu später Nero noch
einige St Galiläa's und Peräa"s fügte. Dafür lebten Agrippa und Bernice den röm.
Procuratoren jederzeit zu Gefallen, statteten z. B. dem Festus gleich bei seinem Amts-
antritt ihren Besuch ab Ap25i3f. , errichteten im phönicischen Berytus Bildsäulen
und Theater, während sie in Jerusalem die ganze Pein pharisäischer Gesetzesübung
auf sich nahmen und den herodianischen Tempelbau zu Ende führten. Aber den Aus-
bruch des Kriegs 66 vermochte A. nicht zu hindern: er schlug sich auf Seiten der
Römer und bewirthete den Vespasian, der ihm seine abgefallenen Länder zurückeroberte,
in *Caesarea Philippi. Xach d Fall Jerusalems lebte und regierte er noch in Galiläa.
Er starb kinderlos und sein Reich bei an d Römer zurück. Oskar Holtzmann. Das
Ende des jüdischen Staatswesens und die Entstehung des Christenthums 1888. Schü-
rer F. (S. die Stammtafel S. 258). H
Herodianer. die dynastische, wahrsch den Wiederaufbau der herodianischen
Herrschaft an Stelle des röm. Provinzialregiments erstrebende Partei JAq XJV 15 lo,
welche Mc36; 12 13 = Mt 22 in. vgl. Mc8i5; Lcl33l, im Bunde mit d ^Pharisäern
erscheint. H
Herodias. s. Herodes.
Herodion, Rml6n von Paulus begrüsster Christ, geborener Jude. H
Herr. Das eig. Wort für H., von Gott gebraucht, ist im AT ädön, das auch
im Phönicischen vorkommt, seinem urspr Sinn nach noch immer dunkel, seinem atl.
Gehrauch nach im Untersch von ba'al = Inhalier. Besitzer, den Gebieter bedeutet
(Baethgen 41). Selten (15 mal) steht ädön suffixlos, oder als Im-' mimt zur Bezeich-
nung Gottes, im J isi dann entweder durch nachfolgendes „der ganzen Erde" bestimmt,
oder führt den Namen Jahwe ein; verbindungslos sieht ädön nur Ps 114t. Sehr häufig
hingegen (449 mal, 40 mal in Prosa, 56 in poetischen and 353 in prophetischen Schriften)
17*
260 Herr.
findet sich "dönäj. aber dann nieist (310 mal) mit folgendem, äusserst selten (5 mal)
mit vorhergehendem Jahwe verbunden und nur 134 mal ohne Jahwe, und zwar immer
in d frommen Rede (Gebet, Psalm, Prophetie) des Mensehen von oder zu Gott (Dalman.
der Gottesname Adonai 12 ff. >. Dieses »dönäj ist nicht schon, wie oft behauptet wird,
ein selbständiger G-ottesname i= [der] H.) mit verblasstem Suffix iwie z. B. syr. märt
mein H.. der H.. späthebr. rabbl mein Meister, der M., ital. madonna, franz. monsieun.
da die 9 Stellen (Js 87; 1 Kg 3 10.15; 2 Kg 7 6: Ezl3 9: 23 49: 24 24: 28 24: Dal 2), die
dafür zu sprechen scheinen, kritisch verdächtig sind, und auch ein phönicischer Gott
Adon oder Adoni, auf den man zum Vergleich hinweist, zweifelhaft ist (Dalman 23:
Ch. de la Saussaye I- 235 f.) , sondern «dönäj bedeutete für d Israeliten ..mein H.-\
wie der Araber seinen Stmgott rabbl ..mein H.", rabbünä ..unser H.-. oder der As-
syrer beli-ia nennt i Dalman 35). Erst in d Synagoge und Kirche ist dieser Beiname
(mTtes zu einem Gottesnamen (mit bedeutungslosem Suffix) geworden und hat, wie
z. B. im NT der Beiname Kepha IHxqoq den Eigennamen Simeon, den spezifisch israe-
litischen Eigennamen Gottes ..Jahwe- verdrängt is. Jehovai. Die frühesten Spuren
für d Vertausehung von Jahwe mit "dönäj oder y.vQioq finden sich nicht schon in (S,
da in d griech. Mss. für m,T TIIUI (d. h. ffirp in Quadratschrift älteren Charakters) ge-
schrieben wurde, sondern erst bei Philo und in d jüngeren Handschriften von (5 (hier ist
xvqioq ■=. mT oder TiX: ebenso 5 mär ja. V dominus, £ HEER : H. Gott bei £ bVfrK m.T,
xvqioq 6 &sög<5: H. H. bei £ = ,"",— "-x, xvqioq xvqioq C5i. Zur Zeit Christi war Jahwe
überall im mündlichen Gebrauch durch "dönäj ersetzt und als mit d Zerstörung des
Tempels das letzte Asyl für d Jahwenamen geschwunden war. erhielt dieser Namens-
wechsel seine definitive Sanction. Die Motive für d Uebergang von Jahwe zu «dönäj
liegen nicht in einer falschen Erklärung von Lv 24 11, sondern in d ängstlichen Scheu
der Juden i Dillmann-Eyssel 38. 656), alles auf Gott Bezügliche zu meiden (vgl. z. B.
das Fehlen jedes Gottesnamens in Er. die Einschiebung von Zwischenbegriffen wie
memar oder dibbür = "Wort im <T und die palästinensische Sitte, den Gottesnamen
durch sämajhn Himmel, mäköm < >rt. sem Namen u. A. zu ersetzen), die mit der aus
d Sündenbewusstsein der nachexilischen Gemeinde stammenden, schon bei P (z. B.
LvlOio: 1144: 19 2 u. ö. [lTm6i6]) bemerkbaren Transcendentalisirung der Gottes-
vorstellung aufs engste zus.-hängt (Dillmann-Kittel 222 ff.). Während im AT selbst
(Ex 2i 1 7 : Lv 19 12 : Dt 28 58 ff. : Am 2 7 : Jr 34 16 : Ez 20 39 etc.) nur vor jeder Entweihung
des göttlichen Namens gewarnt wird, entstand in d Periode des heilig werdenden
überlieferten Buchstabens das zuerst viell. auf d Schwur beschränkte (Si 23 9 ff. : Mt
5 34 ff.) Verbot, bei Verlust der ewigen Seligkeit den Namen Jahwe auszusprechen.
als „ein Zaun rabbinischer Sorge um d Erfüllung- von Ex 20 7 (Dalman 72). In jene
Zeit wird auch die künstliche Scheidung zw. „heiligem- und ..profanem- "~N gehören, eine
Sitte, an der auch die Yncalisatoren des AT festhielten, während "^"X nicht als eine
noch weiter gehende jüdische Scrupulosität, sondern als eine Rückwirkung der Voca-
lisation von mrp auf ""X anzusehen sein wird (Nestle ZAW 1896, 325). Für d jüdi-
sche Propaganda war sehr wichtig, dass den zu gewinnenden Proselyten Gott nicht
unter d immer wieder an einen Volksgott erinnernden und darum den Uebertritt er-
schwerenden Namen „Jahwe-, sondern unter d allgemeinen, die Annahme des Juden-
thums erleichternden Namen „H.u verkündet wurde. So wurde durch d ^ioe-Mis-
sionspredigt die prophetische Errungenschaft, dass Israels Gott der H. der ganzen
Welt sei, als werthvolles Erbe der Vergangenheit gesichert und der kommenden "Welt-
religion des Christenthums der Weg gebahnt. Der H.-Name ist eins der Bindeglieder
zw. A- und NT. Denn auch hier ist (o) y.vQioq = TiK CTBT) Name für Gott. Wenn
Herzog— Hesion. 261
Jesus z. B. Bit 7 21; 8 2: Mc7 28; Leo 12 xvqls {=. märi oder Äv>v — xvqis, wofür alt-
hebr. "döith angeredet wird, so ist dies (neben rabbl Mc9 5; 11 21; 1-4 45=: öiSäaxaXe)
die gew. Bezeugung der Verehrung und (wie auch {>aßßovvL Mc 10 51 ; Jh 20 16 = rib-
bönl eig. mein Gebieter) kein spezifischer Würdetitel Jesu. Jedoch führt nach ge-
meinsamem Glauben der Apostel und der Orgemeinde der nach seiner Erhöhung von
d Erde in d Vollbesitz messianischer Ehren eingetretene Christus den Namen (o) xvQiog
Ap236; 10 36; lPtl3; 2 13; J k 5 7 ff. ; Apc 1 8 etc., wie Gott selbst. Ganz besonders
konzentriert sich bei Paulus die spezifische Dignität des erhöhten Christus in d H.-
Xaiiien, so dass dieser geradezu zur Summa der paulinischen Missionspredigt und
des Bekenntnisses der Christengemeinden wird (1 The 4 2:2 The 1 7 : 1 Kr 2 8 ; Em 10 9 ;
2 Kr 4. 5 etc.: daher solenne Bezeichnungen in paulinischen .Schriften wie 6 xvQioq L,
{6)x. Ig. Xg., 6 xvQioq fj/nCav Ig. (Xg.) oder schlechthin (<$) xvQioq für Christus). Als die-
ser ..H." ist für Paulus Christus göttlicher Weltherrscher und Richter (Rm834; 95;
10 12; Ph29ff. u. a.), wenngleich nur Vollstrecker des Willens Gottes und ihm zuletzt
die Herrschaft abtretend (1 Kr 15 24). Während Lc nur zuweilen antizipirend den
H. -Namen in d geschichtlichen Darstellung des Lebens Jesu (z. B. 7 13), ähnlich Mc
16 19 f. und He 7 14 u. ö. gebraucht, stellt Jh die dem Erhöhten eignende Herrlichkeit
als schon in seinem irdischen Leben vorhanden dar; er verwendet im Evangelium,
nicht in d Briefen, in geschichtlicher Rede 6 xvgwg, z. B. 4i; 6 23, redet doch aber
wieder auch von einer Verherrlichung Christi nach seinem irdischen Dasein (7 39; 12 16).
Aus der Uebertragung des pn^toe-Namens auf Christus erklärt sich die Anwendung
atlicher, auf Gott als d H. bezüglicher Zitate auf Christus wie 1 Pt 2 3 ; 1 Kr 2 16 ;
Rm 10 13 u. ö. Die ntlichen Vorstellungen von d erhöhten Christus als dem xvQioq
knüpfen nur theilweise an d atlichen Messiasglauben an; Parallelen bieten auch die
Aper, Pseudepigraphen und der Talmud. Aber diese sind sowohl wie auch die ntlichen
Schriften in obiger Hinsicht keine blosse direkte Weiterbildung oder Reproduction der
älteren messianischen Gedankenreihe, wie meist gesagt wird, sondern theilweise von
niehtisraelitischen Vorstellungen influencirt. Auf keinen Fall geht die Bezeichnung
Christi als des H. auf <S K14 20 und Ps Salom. 17 32 ygiaxög xvytog zurück, da in (5
Kl 4 20 christliche Aenclerung für xg. xvqlov vorliegt, und Ps Sal. 17 32 wie Lc 2 n yg-
xg. ungenaue Wiedergabe von fiJT ITtPtt (Lc 2 26 ; 9 20) ist. B
Herzog" (von mhd herzöge der Heerführer) bei £ 1 Sm25 30; 2 Sm5 2 für nägid
(Fürst): im NT für aQyyyög He 2 10 Führer, d. i. Urheber (des Heils). Sonst s. Fürst. Si
Hesbon, Hauptst des zw. Arnon | S 1. Jabbok (N) und d Ammonitern (0) gelegenen
Amoriterreichs des Sihon Nu 21 25 f. , nach der israelitischen Eroberung von Kuben
befestigt und ihm gehörig Nu 32 3. 37; Jo 13 17, an d S-Grenze von Gad Jol326, da-
her Jo2l39; 1 Chr 7 84 ( (i oii 1 eine von Gad an d Merariten gegebene Levitenst. Nach
On253; 117 bedeutende St Arabiens im Gbge, Jericho gegenüber. 20 rM (30 km) vom
Jordan; jetzt hesbän 900m, 26km vom Jordan nach 0; ausgedehnte, doch wenig
ergiebige Trümmerstätte aus d röm. Zeit. Von den HL 7 4 erwähnten Teichen in II.
ist noch einer vorhanden (1(.)1 Fuss lang, 139 F. breit und 10 F. tief), aber die ge-
mauerten Wände sind durch Erdbeben zerrissen und halten kein Wasser mehr. Auf
d Eöheim W. el-Jcurmlje, Steinkreise und Dülmen ZIH'Y XI 11 126. Js 154; Jr482. 34.45;
49 3 erseheint II. als moabitisch. G
Hesekiel. So £ in Anlehnung an d griech. Namensform lk£sxrfX für *Ezechiel. K
Hesion heisst 1 Kg 15 18 I7 lie~jöti der Grossvr Benhadad's, demnach einer der
ersten Kge der *Aramäer in ^Damaskus, viril, der Nachfolger *Reson's (oder mit ihm
identisch Vi. <gB J^/r, (ßAL ^cctjX — llasael. Vgl. Winckler, ATD 60ff. G
262
Hesir— Heu.
Hesir, Name eines priest erlichen und eines Laiengeschi 1 Chr 24 (25) 15 ; Ne 10 2i#
Er ist auf d sogen. Jakobusgrabe im Kidronthal bei Jerusalem in einer aus d 1. Jhdt
vor Chr. stammenden Inschrift wieder gefunden worden. S. Eevue archeol. 1864,
208 ff.: 1865, 319 ff. SWP Jerusalem 414. G
Hesmon , St im Negeb Juda Jo 15 27. Zu d unbekannten Hasmona Xu 33 29
nennt On 214; 87 ein Asemona an d äg. Grenze. G
Heth. Hethiter bezeichnet im AT 1) eine Völkerschaft in Palästina selbst und
zwar, nach Ge 23, auch in dessen s Theile bei Hebron. Sie erscheint oft in d Auf-
zählungen der
von d Israeli-
ten vertriebe-
nen kanaaniti-
schen Völker-
schaften. In d
Völkertafel Ge
10 15 wird H.
als SnKanaans
neben Sidon
aufgeführt. —
2) Ein n von
Palästina
wohnendes
Volk mit eige-
nen Kgen 1 Kg
1029; 2Kg76,
entsprechend
den Cheta der
äD und dem
Land Hatti der
KI , zw. Eu-
phrat. Tanrns und Orontes. Nach verbreiteter, aber doch nicht sicher erwiesener
Annahme würden die für Palästina selbst und zumal für S-Palästina erwähnten H.
erst auf späterer Verwechselung und Eintragung beruhen. Das ehemals einheitliche
Keick der H., mit dem die Aegypter zw. 1500 und 1300 langjährige Kämpfe um d
Vorherrschaft in Vorderasien führten, erscheint später in einzelne kleine Eeiche zer-
splittert, die unter Sargon der ass. Macht erliegen. Eine Probe der zahlreichen In-
schriften in sog. hetliitischen Hieroglyphen, die sich in X-Syrien und ganz Kleinasien
linden, zeigt Abb. 84. Nach Jensen's Entzifferung (ZDMG XLVIII 235 ff. 429 ff. ; Hit-
titer und Armenier. Strassburg 1898) wären diese Inschriften in indogermanischer,
spec. altarmenischer Spr abgefasst. Auch abgesehen von d Richtigkeit dieser Ent-
zifferung weisen hethitische Eigennamen in äg. und ass. Ueberlieferung bereits vom
15. Jhdt vor Chr. an auf indogermanischen Ursprung. Ausser Jensen vgl. Hommel
in Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wiss., Philos. Cl. 1898, Nr. VI. Z
Hethlon wird Ez47i5; 48 1 als Ort an d N-Grenze des gelobten Landes ge-
nannt. Furrer vgl. ZDPV VIII 27 Heitela s vom *Eleutherus oder nähr el-lcebir Eob
NbF 751. van Kasteren KB 1895, 23 ff. 'adlün n vom nähr el-iäsinü/e zw. Tyrus und
Sidon. Vgl. Hör 2. G
Heu, Uebsetzg von hcis'/r, trockenes *Gras. So
Abb. >4. Sogen, hethitische Inschrift.
Heuschrecken.
263
Heuschrecken. In Palästina sind bis jetzt mehr als 40 Arten von H. gefun-
den worden (Tristram 306 ff.). Die meisten derselben leben von Nutzpflanzen; in d
Bibel genannt sind hauptsächlich die Wander-H.. weil sie durch d Massen, in denen
sie auftreten, die gefährlichsten sind und binnen kurzer Zeit alles Grün auffressen.
Am verbreitetsten ist in Palästina die aus Arabien, dem 8 (in Aegypten also aus 0
Ex 10 13) kommende Wander-H., Pachytylus migratorius oder Oedipoda migratoria
BrehmIXööl (Abb. 85 und 86), daneben kommt auch die sogen, tatarische H. Br.
IX 555 vor. Diese Thiere werden stets als Yerwüster geschildert, ja ihr Erscheinen,
gegen das der Mensch geradezu wehrlos ist.
gilt als göttliches Strafgericht Am 4 9: 7 l :
Dt 28 38. Man sucht wohl die Thiere zu schre-
cken Hi39 20; gew. nützen jedoch alle An-
strengungen nichts. Daher wird oft ein an-
rückender Haufe zahlreicher, bes. auch berit- Abb- 8ä- He*schre«*e (Oedipoda migratoria).
tener Feinde mit H. vgl. Ki6ö: 7 12. Bes. liegt dieser Gedanke auch der berühmten
Schilderung von Jl 1 f. zu Grunde ; dieselbe beruht auf genauer Beobachtung des Her-
anzugs eines H. -Schwanns. Bisweilen wird ein H. -Schwann im Meere ersäuft Ex 10 19,
doch entstehen unter solchen Umständen hie
und da Krankheiten in Folge des Verfaulens
der Thiere J12 20. In Lv 11 22 werden als ess-
bare H. -Arten die aufgezählt, die vier Beine
und dazu noch Springfüsse haben. Weder
mittelst der Uebsetzgen noch mittelst der Ety-
mologie der Namen, noch durch Zuhilfenahme
späterer Angäben (Lewysohn, Zool. d. Talmud
285 irelingt es, diese vier Arten, die noch in
verschiedene Unterabtheilungen zerfallen, ir-
gend wie sicher mit d heute bekannten Species
zu identiticiren. £ hat die hebr. Namen Lvll
herübergenommen :
1) Selaam, £j §öl'äm, (5 äxzäxri, V attacus;
2) Hargol. fj hartjöl. (5 utpioudytj, V ophiomachus; nach d Arab. ist darunter
eine ungeflügelte grosse H. zu verstehen:
3) Hagab, £} hcigäb, (S ay.Qiq, V locusta; dieses Wort scheint bisweilen geradezu
H. im Allgemeinen zu bezeichnen, z. B. Nu 13 34: 2Chr7l3;
4) Arbe, fj arbcc, <S ßgovyoc, V bruchus; vgl. Jl 1 4: Na 3 17 äxxü.ußoq. In vielen
anderen Stellen kommt der Ausdruck arbee (ob wirklich „die zahlreichen- bedeutend,
ist zum mindesten unsicher) für H. im Allgemeinen vor und wird wie /.. B. Ps 10534
mit äxQiq, locusta wiedergegeben. — In Betreff der Stellen Jl 1 4 und 2 lt. hat man
gestritten, ob man unter d verschiedenen Benennungen der 11. Arten oder Stadien
der Entwicklung zu verstehen hat. Es werden genannt
öl ^ gäzäm, (5 xäiini), V eruca, £ Raupe, nach ü junge H. , also Larve; bei
Am 4 9 viell. in allgemeinerer Bedeutung. Hierauf folgt arbee, s. 0. 4); dann
6) Vi jeelek, (5 ßQoiyoq, V bruchus, £ Käfer, so auch an d meisten anderen Stel-
len Jr51i4; Ps 105 34 (dagegen Na 3 15 etwas anders). Darunter könnte die II. in d
Stadium gemeint sein, in dem sie noch keine oder bloss am Körper anliegende Flügel hat.
7) fj hasil. (5 tQvaißtj. V rubigo, £ Greschmeiss; vgl. Ps7846 £ Käfer; Js334
V bruchus, £ Baupen. Es ist unsicher, welches Entwicklungsstadium darunter zu
Heuschrecke, fliegend.
264 Heva — Hiericho.
verstehen ist ; die Reihenfolge Jl 2 25 ist doch wohl zu berücksichtigen. Nicht ausgeschlos-
sen ist, dass man die H. in ihren verschiedenen Stadien für verschiedeneThiere hielt.
Von anderen Namen kommen noch vor:
8) göb, göbäj, <S äxpig, V locusta, £ Käfer Na 3 17 ; Js 33 4 gebhn £ Käfer und viell.
9) fläsal Dt 28 42 £ Ungeziefer, s. Fliege. - - Aus dieser Aufzählung in Ver-
bindung damit, dass heute noch bloss bestimmte Arten der Wander-H. gegessen wer-
den, geht hervor, dass unter fast allen Benennungen, die in der Bibel vorkommen,
bloss diese bes. schädlichen Thiere gemeint, die zahlreichen anderen Arten dagegen
gar nicht erwähnt sind, reber d essbaren H. vgl. Delitzsch, HL und Kli 452 und
dazu die neueren Bemerkungen bei Doughty (Index). — Aelteres über d H. bei Oed-
mann, Sammlungen II 276 f. und passim. So
Heva Ge3 2o, s. Eva.
Hevila, s. Havila.
Heviter, Hivi Gel0i7, Hevi IChrllS, £} hiwivi, ein kanaanitischer Volksstm.
Nach Ri 3 3 und Jo 11 3 wohnten die H. am Libanon, ja bis gegen Hamath hin. Da-
mit stimmt auch der Bericht von 2 Sm 24 7. Dagegen waren auffälliger Weise nach
Jo 9 7 H. auch in Gribeon, Ge 34 2 auch in Sichern wohnhaft. Es lässt sich nicht aus-
machen, in welchem Verhältniss dieselben zu d n wohnenden Volke standen. Ebenso
wenig bietet die Etjanologie Anhaltspunkte: übrigens ist auch eine Verbindung zw.
Chawwa (*Eva) und d H. vermuthet worden. In d dtst Liste der Völkerschaften
stehen die H. meist an vorletzter Stelle. So
Hezron 1) ein rubenitisches Geschl Ge 46 9 ; Ex 6 14 ; Nu 26 6 ; 1 Chr 5 3. — 2) Ein
judäisches Geschl Ge 46 12 P ; Nu 26 21 P ; Et 4 18 f. ; 1 Chr 2 5 ff. ; Mt 1 3, dessen Stmbaum
dieser ist:
Juda — Thamar
l !
Perez
!
Hezron — von d Tr Machir's von Abia
l i 1 1
Jerahmeel Rani Caleb Segub Ashur
I
Jair
1 Chr 4 1 gilt H. als Sn Juda*s. B
Hezron Ort 1) an d S-Grenze Juda"s, zw. *Kades Barnea und *Adara Jol5 3,
demnach w von *Kades Barnea. Unbekannt. — 2) Jo 15 25 im Negeb Juda's, durch
*Hazor gedeutet. Vgl. el-hudera Rob III 862 oder gebel hadlra s von Beerseba.
Wahrseh hängt mit diesem H. das Geschl *H. zus. (s. oben). G
Hidai 2 Sm 23 30, daraus viell. verderbt Hurai 1 Chr 11 32, einer der Helden Davids. B
Hidekel, s. Tigris.
Hiel von *Bethel baut unter Kg Ahab 1 Kg 16 34 * Jericho als feste St auf und
verwirkt dadurch in Erfüllung des Josuaftuches Jo 6 26 das Leben seines ältesten und
jüngsten Snes. Jener Fluch scheint nach d Unglück (Bauopfer ? ) H.'s formulirt zu sein. B
Hiena Sil3 22, s. Hyäne.
Hierapolis Ko4i3 neben *Laodicea erwähnt, ist H. in *Phrygien, eine St n
vom Lykos, einem NebenÜ des Mäander, gelegen, an d Strasse Sardes-Kolossae-Ke-
laenae (Apamea), neben heissen Quellen, die gewaltige Bänke und Brücken von Tra-
vertin ablagern. Die St-Göttin war Leto (Strabo 469 f. 629). Neben d Ruinen liegt
das heutige Df Pambük Kalesi. Kiepert 105; Ramsay 84. G
Hiericho, s. Jericho.
Hieser — Hiol>. 265
Hieser Nu 26 30 manassitischer Klan, abgekürzt ans *Abieser. B
Hilen. Priesterst in Juda 1 Ckr 7 58 (6 4ä), Jo 21 15 *Holon. G
Hilkia = Eigenthum Jahwe's, (5 Xeheia{q), daher Ba 1 1. 7 Helchia und Su 2. 29. 63
Helkia. heisst 1) der Sn Sallum's, Sn Zadok's und Alm Esra's 1 Ckr 5 39 (1 13) ; 9 (10) 11;
Es 7 1.2; Ne 11 11 ; Ba 1 7, der als Oberpriester zur Zeit des Kgs Josia D1 (vgl. Dt 12 ff. 1
im Tempel zu Jerusalem auffindet 2 Kg 22 8 tr. ; 2 Ckr 34 14 ff. — 2) 5. Vorfahr Baruck's
Ball. — 3) Vr der Susanna Su 2. 29. 63. B
Himmel. Himmelsgegenden, s. Welt, Weltvorstellung.
HimmelsDTOd, s. Manna.
Hin bei £ für I7 hin Ex 2!) 40 etc., s. Masse: Hohlmasse. Si
Hinde, Hindin, £j agjälä oder ajjcclet, Hirschkuh, s. Hirsch. So
Hinnom (vgl. den bab. Namen Ennam bei Hommel. Altisr. Ueberlieferg 142).
Name eines Thals oder einer Mulde bei * Jerusalem, vollständig- ge ben (bene) hinnöm
Jr 7 31 ; 2 Kg 28 10, kurz hag-gaj Jr 2 23 und in d Benennung *Tkaltkor. Da das Thal-
fckor im SW der St gesucht werden muss und Jol5 8 (18 16) das Thal H. ausdrücklich
in d S der Jebusiterhöke 1= SW-Hiigel oder Jerusalem gegenüber d Davidst oder
d Zion) verlegt, so entspricht heute ivädi er-rabäbe, das anfänglich nahe d Wasser-
scheide ein flaches Becken, im W und S der St ein ziemlich breites, weniger schroffes
Thal bildet (daher gaj) und gegenwärtig wie im Alterthum vom Wege nach Bethle-
hem durchschnitten wird. Die Angaben On 245 ; 128 im ü Jerusalems und 300 (128);
273 (111) zw. Jerusalem und d Oelbge ist falsch. Im NT yeevva Mt5 29t., £*Hölle,
nach d aram. gehinnäm. Vgl. Tophet. G
Hiob (so € nach d griech. 7ou/9, lat. Jobus, hebr. ijjöb), der Held der gleich-
namigen didaktischen Dichtung, ist ausserdem nur Ez 14 14. 20 (nach Noah und Daniel),
To2i2; Jk5n als Muster der Frömmigkeit erwähnt. Das Buch H. erörtert das
Problem, wie sich das Leiden des Frommen mit d göttlichen Gerechtigkeit vertrage,
von einem Standpunkt aus, der noch nichts von einem künftigen Ausgleiche weiss.
also eine Lösung des Räthsels im Diesseits anstrebt. Zu diesem Behüte schildert der
in Prosa verfasste Prolog (K. 1 f.) das ausserordentliche Glück und die exemplarische
Frömmigkeit H."s, eines Herdenfürsten im Lande *Uz. Trotzdem gestattet Gott dem
*Satan auf dessen Verdächtigung hin, die Frömmigkeit H.*s erst durch d Vernichtung
seines gesammten äusseren Glücksstandes, dann auch durch d Erkrankung an d Ele-
phantiasis, einer schrecklichen Form des Aussatzes, auf d Probe zu stellen. Aber H.
hält trotz d Verhöhnung durch d eigne Wb an seiner Frömmigkeit fest. Erst nach
d Ankunft seiner drei Freunde, *Eliphas von Theman, *Bildad von Suah. *Zophar
von Naaman, und ihrem 7tägigen Schweigen entlädt sich sein Schmerz und Unmut h
in einem Monolog (K. 3, Anfang des poetischen Theils der Dichtung), in dem er seinen
Geburtstag verflucht. Die mit K. 4 beginnenden Dialoge verlaufen in drei Gängen
(4 ff. ; 15 ff. ; 22 ff.). Auf jede Rede eines Freundes folgt jedesmal die Antwort H.'s.
Elipkas und Bildad reden dreimal; Zopkar dagegen schweigt im 3. Gange, nachdem
auch Bildad nur äusserst kurz und phrasenhaft geredet hat. Offenbar will der Dickter
damit die Erschöpfung der Gegner zum Ausdruck bringen. Minder wahrsch ist die
Annahme, dass die 3. Rede Zophars nachmals irrthümlich in d Reden B.'s (etwa 26 u
oder 27 7 — 23) gerathen sei.
Der Standpunkt, den die Freunde vertreten, ist der der volkstkümlichen Ver-
geltungslehre , die auf einer falschen Omkekrnng von Ex205f. beruht. Wird dorl
der Sünde Ahndung gedroht, der Frömmigkeit Lohn verheissen, so zog man daraus
den Sckluss: alles Leiden ist Strafe Gottes und muss in Verschulduim' - ungeheures
266 Hiob.
Leid in ungeheurer (namentlich auch heimlicher) Schuld — seinen Grund haben. Der
Rückschluss auf H. wird von d Freunden anfangs nur verblümt angedeutet. Sie be-
wegen sich mehr in Schilderungen des grauenvollen Untergangs der Frevler mitten
in scheinbarem Glück und stellen H. für d Fall rechtzeitiger Busse erneutes Heil in
Aussicht. Erst im 3. Gange versteigt sich Eliphas zu direkten Anschuldigungen,
deren Haltlosigkeit aber so offenbar ist, dass sie H. zunächst ignorirt.
Die Antworten H.'s geisein aufs schärfste den Doktrinarismus der Freunde, die
einem blinden Vorurtheil zu liebe den zweifellosen Thatbestand (dauerndes Glück
vieler Frevler, Unterdrückung und Leiden vieler Frommen) ableugnen. Nur willkür-
licher Gebrauch der Allmacht, nicht Gerechtigkeit Gottes sei zu verspüren. Aber
während so H. (vgl. bes. 9 22 f.) dicht an Gotteslästerung streift , lehrt doch seine
wiederholte Appellation (vgl. bes. 13 18 ff. ; 16 18 ff.) an Gott, dass er insgeheim zw. d
räthselhaft zürnenden und d gerecht richtenden Gotte zu scheiden weiss. Ja, in d
berühmten Stelle 19 23 ff. (die allerdings erst durch d falsche Uebsetzg des Hieronjmius,
dem £ folgt, zu einer Beweisstelle für atl. Unsterblichkeitshoffnung werden konnte)
erhebt er sich zu d feierlichen Aussage, dass er schliesslich doch noch vor seinem
Tode mit eignen Augen Gott zu seinen Gunsten werde einschreiten sehen.
Auf d Dialoge folgt K. 27 und 28 (doch vgl. unten über 27 7 ff.) eine Schluss-
rede H.'s, in der er seine früheren Behauptungen erheblich einschränkt, dann aber
beklagt, dass dem Menschen an d Weisheit, die die Grundlage der Schöpfung und
der Schlüssel zu allen Geheimnissen des Weltlaufs ist, nur so viel Antheil vergönnt
ward, als in Gottesfurcht und Meiden des Bösen zur Erscheinung kommt (28 28).
Schliesslich schildert H. in einem otheiligen Monolog sein einstiges Glück und Ansehn
(K. 29), sein namenloses Leid in d Gegenwart (K. 30) und wie ihn letzteres trotz
seines gottesfürchtigen und streng sittlichen Wandels getroffen habe (K. 31). Seine
feierliche Aufrufung Gottes zu einem geordneten Rechtsstreit (31 35 — 37 , der urspr
Schluss des Monologs) findet endlich Gehör. Gott antwortet ihm (38 1 ff.) aus d Wet-
tersturm. Dabei zeigt aber der Dichter auch hier seine Meisterschaft darin, dass er
Gott nicht etwa mit H. disputiren oder mit sorgfältig ausgewählten Beweisgründen
auftreten lässt. Vielmehr zeigt er H. durch zahlreiche, in erhabener Ironie gestellte
Fragen, wie wenig er mit seinen kurzsichtigen Menschengedanken zu einem Begreifen
der Gottesgedanken fähig sei, auf denen die Schöpfung und Erhaltung der Welt be-
ruht. H. bekennt bereitwillig und reuig (40 4 ff. und 42 3 ff.) seine Uebereilung. Der
wiederum in Prosa geschriebene Epilog (42 7 ff.) berichtet, dass die Freunde eines Sühn-
opfers und der Fürbitte H.*s bedurften, um dem Zorne Gottes zu entgehn, sodann die
völlige Wiedereinsetzung H.'s in d vorigen Glücksstand und seinen Tod in höchstem Alter.
Die Frage, worin nun eig. nach d Dichter die Lösung des Problems zu erblicken
sei, hat man sehr verschieden beantwortet. Nach d Einen fordern die Reden Gottes
einen totalen Verzicht auf d Ergründung der Räthsel des Weltlaufs, also schweigende
Unterwerfung. Dann wäre die Lösung eig. schon 28 28 gegeben und würde in d Reden
Gottes nur bestätigt. Aber 28 28 redet H. im Tone schmerzlicher Resignation, 40 i ff.
und 42 2 ff. im Tone überzeugter und freudiger Unterwerfung. Er muss also Anderes
aus d Reden Gottes entnommen haben, als die Forderung blinder Unterwerfung. Und
dieses Andere kann nur die Erkenntniss sein, dass man aus d zahllosen Wundern der
göttlichen Allmacht in d Natur und zwar ganz bes. aus seiner weisen Fürsorge für
d Thierwelt einen Rückschluss zu ziehen hat auf cl gleiche Weisheit und Vollkommen-
heit seiner Lenkung der sittlichen Welt. Nur diese Lösung des Problems stimmt zu
d ganzen Aufbau der Dichtung. Was der Leser bereits aus d Prolog wusste, dass
Hion — Hiram. 9ß7
das Leiden H.'s nicht im Zorne, sondern in d Liebe Gottes seine Wurzel hatte, der
seinen Knecht bewährt und eben dadurch geehrt sehen wollte, davon nmsste auch
H. selbst überzeugt werden. Er erfuhr es, als Gott seine Hoffnung (19 23ff.) erfüllte
und sich durch sein Erscheinen zu ihm bekannte. Die äussere Wiederherstellung
seines Glücksstandes war dann mehr eine Forderung der sogen, poetischen Gerechtig-
keit, nicht ein nothwendiger Bestandtheil der Lösung des Problems.
Was die Integrität der Dichtung anlangt, so halten die einstigen Anzweifelungen
der Echtheit des Prologs und Epilogs jetzt die Wendung genommen, dass man beide
für Bestandteile eines alten Volksbuchs von H. erklärt, die sich der Dichter ange-
eignet und zw. die er seine grossartigen Monologe, Dialoge und Reden Jahwes ein-
gelegt habe. Aber beide Abschnitte hosen sich weder nach Spr und Inhalt als alt,
noch überhaupt als Theile eines selbständigen Volksbuchs beweisen. Fast allgemein
anerkannt und in d That zweifellos ist die Unechtheit der 4 Elihureden K. 32 — 37.
Nach Form und Inhalt stark von d urspr Dichtung abweichend, stellen sie das Leiden
H.'s unter d Gesichtspunkt eines wohlverdienten Läuterungsleidens. Sie sind das
Werk eines jüngeren Dichters, der das unziemliche Verhalten H.'s gegen Gott nicht
scharf genug geahndet fand und ihn im Voraus für das gestraft werden lässt, was
er hinterher in d Hitze der Anfechtung redete. Ziemlich einstimmig werden endlich
auch die Schilderungen des Nilpferds und Krokodils 4t > 15 — 41 2») für eine spätere Zu-
that erklärt. Dagegen herrscht über andere Abschnitte, wie 24 13 — 24: 26 5 — w (von
mehreren Bildad zugeschrieben i : 27 7 ff. oder doch n — 23 und K. 28 — lauter Peri-
kopen, in denen H. eher den Standpunkt der Gegner zu vertreten scheint — noch
immer Streit.
In betreff der Abfassungszeit hat man innerhalb cl vormosaischen und makka-
bäischen Zeitalters alle Möglichkeiten erschöpft. Neuerdings hat man jedoch fast
allgemein anerkannt, dass sowohl der Charakter der Spr. als die individuelle Behand-
lung des Problems, die in vorexilischer Zeit schwer denkbar wäre, und ganz bes. die
Anschauung von d *Engeln zu einem Herabgehen in d spätere nachexilische Zeit, d. h.
etwa bis ins 4. Jhdt. nöthigt. Dillmann4 1891; Budde 1896: Duhm 1897. K
Hion steht 2 Kg 15 29 für *Jjon. G
Hiram 1) phönic. c-.rr- ass. Hirummu, & /tioafx, Josephus EioOjuo^, SnAbibaal's,
Kg von *Tyrus, erweitert die St durch Hafenanlagen, erbaut den Tempel des Melkart und
der Astarte JAq VHI 5 3 und erobert Kition auf Cypern. Er beglückwünscht Salonio zu
seiner Thronbesteigung 1 Kg 5 15 und unterstützt ihn beim Bau seines Palastes und Tem-
pels, wofür er von ihm grosse Mengen Weizen und Oel 1 Kg 5 25 : 2 Clir 2 9 und 20 St in
Galiläa lKg9n (2Chr82 das Gegentheil! ) erhält. Auch fuhren in *Elath am Rothen
Meere gebaute Schiffe H."s und Salomo's gemeinsam nach *Ophir, um die dortigen
Landesprodukte direkt einzuhandeln 1 Kg 9 26 ff. : 10 11.22: 2 Ohr 8 17 f.; Hm. während
die Schiffe *Salomos, die mit Leuten H.'s nach *Tharsis 2 Ohr 9 21 fahren, auf Missver-
ständniss von 1 Kg 10 22 beruhen. — Nach 2Sm5ii; 1 Ohr 14 (15) 1 hätte 11. bereits
David bei seinem Palastbau geholfen. Da mich JcA 1 18 Hiram I 34 Jahre, etwa von
969—936 regiert (EdMeyer I, § 286). und H. 1 Kg 6 1 ; 9 LO ff. noch im 24. Jahre Salo-
mos lebt, so könnte 11. höchstens 10 Jahre mit David gleichzeitig regiert haben. Nun
fällt alier Davids Burgbau in dessen erste Regierungszeit 2 Sm 7 2. 12: 11 2. Die auf
d Ephesier Menander zurückgehenden Angaben des Josephus sind deshalb entweder
unrichtig, oder das, was H. dem Salomo leistete, ist im AT ungenau auf d Zeit Davids
mitübertragen, oder einer der Vorgänger H.'s hat David Dienste gethan (Kittel, GH
II 056 Amn. 4). - 2) II. aeissl der tyrische Künstler (aus d Mischehe einer Danitin
268 Hircanus— Hirten, Viehhirten.
2 Ohr 2 12 mit einem Tyrier; 1 Kg 7 14 Sn einer Wittwe aus d Stm Naphtali), der
im Auftrag" Salomos die aus Bronze herzustellenden Tempeltbeile und Geräthe in d
Jordansaue zw. *Sukkot und *Zarthan 1 Kg- 7 46 goss. Seinen richtigeren Namen
*Huram-Abi (vgl. Samas-Abi, Ilu-Abi bei Hommel, altisr. üeberlieferg 99, hebr. Abi-
Melech) und Ursprung hat 2 Chr 2 12 ff. aufbewahrt (Stade I 330, Anm. 2). B
Hircanus, eig. Hyrkanos, Sn des Tobias 2Mk3n, ohne Zweifel der JAqXII
4 6 — n erwähnte reiche Abenteurer, Sn des äg. Oberzollpächters Joseph, Enkel des To-
bias. Ausserdem auch Beiname des *Mk Johannes und seines hohepriesterlichen Enkels. H
Hiroth Ex 14 2. 9, s. Pihachiroth. W
Hirse ist bloss Ez 4 9 und zwar neben anderen Arten von Brodkorn (s. Getreide)
genannt. Der Name kommt auch im Arab. vor. Man hat darunter die gemeine H.
Panicum miliaceum zu verstehen, eine Grasart mit langer, lockerer Rispe, die in frü-
heren Zeiten auch in Deutschland angebaut wurde. Dieselbe wird noch heute in Pa-
lästina vielfach angepflanzt; die Stengel werden als Viehfutter benutzt, die kleinen
Körner entweder ungekocht gegessen oder vermählen und zu Brod oder Kuchen ver-
backen. Vgl. Tristram 469. So
Hirsch, fj ajjäl, fem. ajjälä oder ajjcelet gew. mit „Hinde" übersetzt. Unser gew.
Edel- oder Rothhirsch (cervus elaphus) kommt in Palästina heute nicht mehr vor;
den Damhirsch (Dama vulgaris) hat man vereinzelt noch gefunden. Es ist fraglich,
ob nicht jahmür (s. Büffel) eine H.-Art bezeichnet. Die neuerdings aufgestellte Be-
hauptung (Hommel 280), unter ajjäl sei der *Steinboek zu verstehen, ist zum mindesten
unbewiesen; ajjäl kommt auch im Aeg. vor (de Lagarde Mt I 105). Da auf d assD
H. -Jagden abgebildet sind und der H. bei den Assyrern einen ähnlichen Namen trug,
wie der angegebene, so wird anzunehmen sein, dass der H. in einer Zeit, da es noch
mehr Wälder gab als heute, in Palästina heimisch war; die Species lässt sich nicht
bestimmen. Bes. war das Thier als Jagdwild geschätzt 1 Kg 4 23. Von Dichtern wird
namentlich die Schnelligkeit des ajjäl gepriesen Ge 49 21 ; 2 Sm 22 34 ; das wbliche Thier
Pr 5 19 ; HL 2 7 etc. und bes. das Junge (£} 'öfer) kommt HL 2 9. 17 ; 8 14 als Typus
der Lieblichkeit vor. Das Bild, das Ps 42 2 von dem Wasser suchenden H. gebraucht,
ist bekannt. So
Hirten, Yiehhirten. Unter solchen (£j rö'im) sind in d Regel H. von Kleinvieh
(s. Viehzucht) zu verstehen. Mit d Ausdruck Kuhhirt (böker) will sich Am 7 14 wohl
bloss als Herdenbesitzer bezeichnen. Das Amt des H. galt als wichtiges , ja ange-
sehenes Ex 3 1, viell. in Folge bestimmter Erinnerungen an d Zeit vor d Sesshaftig-
keit des Volkes. So hüteten die Sne und Tr reicher Herdenbesitzer das Kleinvieh,
wie dies mit gewisser Absichtlichkeit bei David 1 Sm 16 f. hervorgehoben und auch
bei Rahel Ge29 9 geschildert wird (vgl. Ex2i6). Eigenthümer mögen wohl auch
selbst ihre Herden beaufsichtigt haben, wie es Jh 10 12 vorausgesetzt ist ; häutig wer-
den sie angestellte H. Ge47 6; 1 Sm 21 7 oder H. -Sklaven gehabt haben. Da die
zahlreichen Herden (s. Schaf, Ziege) auf weitausgedehnte Weideplätze angewiesen
waren, so führten die H., oft weit entfernt vom Wohnplatze der Herdenbesitzer, ein
rauhes Nomadenleben in d Steppen ; ihre Nahrung bestand wohl hauptsächlich aus
Milch. In d Tasche, die der H. zu tragen pflegte 1 Sm 17 40, konnte er nicht viel
fortschaffen. Sie war die enthaarte Haut eines Schaf- oder Ziegenlammes und wurde
an einem Riemen über d Schulter getragen (Abb. 87 und 129).
Ueber d Behandlung der Herden bei d heutigen Beduinen lese man die Berichte
von Doughty I 426 f. Es gehörte gute Berechnung dazu, dass die Herden zu jeder
Jahreszeit ihr gehöriges Futter, sowie täglich oder wenigstens alle zwei Tage die
Hirtenhaus.
269
nötige Abendtränke landen, ferner dass sie auf d Wanderzügen nicht übertrieben Ge
33 13 , sowie dass sie in kriegerischen Zeiten vor d Feinden in Sicherheit gebracht
wurden. Zank über d Weideplätze war häufig Gel3 7, ebenso über Wasserrechte
Ge26 20f: Ex 2 16 f. Während d Nacht wurden die Herden wegen d wilden Thiere
in Pferche. Hürden (£j gnleröt, miklä, bosrä, auch mispetqßim) hineingetrieben, wo es
deren gab. Solche Hürden waren aus Steinmauern errichtet Nu 32 16. 24; das Vieh
war darin leidlich sicher. Die H.. zw. d Hürden gelagert, konnten sich behaglicher
Ruhe hingeben Ge 49 14; Ei 5 16. Zum Schutz für Her-
den wurden auch Thürme (£) migdäl) gebaut; Mi 4 8
ist von einem bekannten Herdenthurm die Rede (s. Eder).
Die H. übernachteten im Freien oder in leicht trans-
portabel Zelten (vgl. ds 38 12). In einsamen Gegenden
hatten sie. schlecht bewaffnet,
wie sie waren, manche Kämpfe
mit wilden Thieren zu bestehen
1 Sm 17 34 ff. : vgl. Jr 49 19. Es
war nicht überflüssig . dass sie
ihre Herde oft musterten Jr 33 13.
d. h. unter d Stabe durchgehen
Hessen, da sie für fehlende Stücke
verantwortlich waren. Das Ge-
setz schreibt zwar vor, dass für
von wilden Thieren zerrissenes
Vieh, wenn dies bezeugt werden
kann, kein Ersatz geleistet zu
werden braucht ( Ex 22 13 : vgl.
jedoch Ge 31 39: Am 3 12). wohl
Dabei führten sie ein sorgenvolles Leben; verirrte und ver-
sprengte Thiere mussten gesucht, verwundete gepflegt, ja Lämmer in den Armen ge-
tragen werden Ez 34: Js 40 li; Lc 15 4 ff. Nach Doughty ruft der H. die Leitführer
der Herden, sowie einzelne Thiere noch heute häutig mit Namen. — Bisweilen ist
auch von schlechten H. die Rede, die ihre Pflichten nicht erfüllen Ez 34: Za 11 10:
Jh 10. Auch erfahren wir aus Ge 31. dass H. bisweilen um d Entgelt eines Theiles
der Lämmer der von ihnen gehüteten Herden ihren Dienst verrichteten. Der H., an
der Spitze daherschreitend Jh in 4. hatte den Tag über genug zu thun, um seine
Thiere beieinander und in Ordnung zu erhalten. Dazu besass er bloss seinen Schäfer-
stab Mi 7 H: noch heute hat dieser dieselbe Form wie im Alterthum (vgl. Abb. 88
und Leon de Laborde, Voyage de l'Arabie Petree 51); häufig wird der H. seine Thiere
mittelst Steinwürfen zurechtgewiesen haben : doch hatte er bisweilen Hunde Hi 30 l.
Da das H. -Leben in d nationalen Oekonomie der Hebräer eine grosse Rolle
spielte, so sind ihm im dichterischen Spr-Gebrauch eine Menge Pikier entlehnt. Vor
Allem sind die Fürsten, nach allgemein orientalischer Anschauung H.. die Unter-
thanen (arab. ra'ije, wovon „Rajah's-) die Herde: vgl. bes. Jr 23 und Hz 34. Aber
auch Gott ist der H. seines Volkes Ps 23 l, und vor allem ist Christus der gute II.
Jh 10 n. Wenn der 11. durch einen Zufall erschlagen wird, so zerstreut sich die
Herde; so bildlich schon Sa 13?. So
Hirtenhaus ist 2 Kg 10 12. u irrthümliche Uebsetzg des hehr. Ortsnamens *Beth
Eked, der nach in l wohl in d Nähe von Samaria gesucht werden muss. G
Abb. 87. Hirtentasche.
aber für gestohlenes
Hirtenstäbe.
270 Hiskia— Hoba.
Hiskia, £j Ijizkijjä und Mz'kijjäliu (die 2 häutigsten Formen in Kg- und Js),
jh/A'ijjä (nur Holi; Mili), jehizTcijjdhu (am meisten gebraucht in Chr, auch im
hebr. Si 48 17. 22 ; 49 4), ass. hazaJeija'u, (5 'ECpxiaq, V Ezechias und so £ Si 48 19. 25 ;
49 5; 2 Mk 15 22; Mt 1 9. io, Sn Anas' 2 Kg 18 l und Abija's 2 Chr 29 l (so 1. auch
2 Kg 18 2 statt Abi), Zeitgenosse des Js und Mi, bestieg 25jährig den Thron von Juda.
Da 2 Kg 18 io die Eroberung Samaria's im 6. Jahr des H. stattfand , würde H. 727
Kg geworden sein. Dazu stimmt aber nicht 2 Kg 18 13, wonach *Sanherib's Zug gegen
Jerusalem 701 in d 14. Jahr H.'s fällt. Da letztere Angabe glaubwürdiger ist, wird
II. von 714 — 685 regiert haben. Zunächst bewahrte H., von Js vor Abfallsgellisten ge-
warnt Js 20, dem Ass}rrer die Vasallentreue, schloss aber nach d Tode Sargon's 705 im
Vertrauen auf d von Js verspottete Intervention Aeg.'s Js 30 6 f. (oder des n-arab.
Keichs Musri? s. Chus) mit Luli von Tyrus und Sidka von Askalon ein antiass. Bünd-
niss, dem (damals ?) auch *Merodach-Baladan von Babel beitrat 2 Kg 20 12 ff. Nach-
dem Sanherib Babylonien erobert, rückt er 701 in Syrien ein, unterwirft die phöni-
cischen St, ausgenommen Tyrus, und belagert Ekron, dessen assyrienfreundlicher Kg
Padi, von seinen Gegnern nach Jerusalem ausgeliefert, von H. auf Sanherib*s Ver-
langen freigegeben werden muss. Inzw. hat Sanherib die Verbündeten bei *Eltheke ge-
schlagen, und H. entschliesst sich, gedrängt durch d Eroberung der befestigten St in
Juda und die Wegführung von 200150 (?) Judäern und selbst „wie ein Vogel im Käfig
in Jerusalem" von d Truppen Sanherib's belagert, zur Unterwerfung, indem er San-
herib 30 Talente Gold und 300 (nach d ass. Bericht 800) Talente Silber nach *Lachis
sendet 2 Kg 18 14 — 16. Weshalb Sanherib mit d Tributzahlung H.'s sich begnügte
und Jerusalem nicht eroberte, bleibt dunkel, viel!, riefen ihn Thronwirren heim. Er
hat dann viell. zum 2. Male H. nach 689 bedroht, ist aber auf d Zuge gegen Thirhaka
(s. Chus) durch eine Seuche in seinem Heere zur Rückkehr genöthigt worden 2 Kg 19 35 ;
Herod. II 141. Mit der ersten Errettung Jerusalems wird die Reform H.'s zus.-hängen
2 Kg 18 4, durch die die Götterbilder abgeschafft, der Kult zum 1. Male auf Jerusalem
zentralisirt, der jerusalemische Tempel zum ausschliesslichen Heiligthum Jahwe's ge-
macht und so die Grundlage für d dste Gesetz geschaffen wurde, obwohl sich bei Js
und Mi kein directes Eintreten für d Vereinheitlichung des Jahwedienstes, sondern
nur für d Beseitigung der Jahwebilder Js 2 20; Mi 1 5 (?) nachweisen lässt. Nach d
Wegzug der Assyrer hatte H. Ruhe, so dass er 2 Kg 18 8 an d Rückeroberung der von
Sanherib an d Philister vertheilten St gehen konnte. Unter d Regierung H.'s fällt
auch die Anlage des *Siloahkanals. Was von H.'s Krankheit und Genesung, seiner
Dichtkunst Js 36—39 == 2 Kg 18 13— 20 19 und literarischen Thätigkeit Pr 25 l erzählt
wird, gehört der Legende an. Alte und neue Rabbinen deuten Js 9 l ff. ; 11 l ff.
auf H. B
Hispania wird 1 Mk 8 3 als Schauplatz ruhmvoller Kämpfe der Römer und ein
an Gold und Silber reiches Land genannt. Die Kämpfe der Römer begannen während
d 2. punischen Krieges (P. Cornelius Seipio) und endigten nach d Eroberung von
Numantia 133 erst unter Augustus mit d Besiegung der Cantabrer 25 vor Chr. Die
Gbgslandschaft zw. d Fl Baetis und Anas ist sehr metallreich, namentlich an Silber
und Kupfer. Em 15 24 äussert *Paulus die Absicht, Spanien zu besuchen. G
Historie von der Kusanna und Daniel, s. Daniel.
Hitze als Krankheitserscheinung für i] horch Hi 30 30, auch für dallceket (hitzi-
ges Fieber) Dt 28 22. S. Krankheiten. Sonst s. Wetter. Si
Hivi Ge 10 17 kanaanitisches Volk, s. Heviter. So
Hoba Ge 14 15 n von Damaskus, entspricht wahrsch der alten Ortschaft an d
Hobab— Hölle. 271
Quelle (von) höbä, 20 Stu nw von Damaskus nach Palmyra zu. w von lfarjeten. Wetz-
stein bei Delitzsch Genesis4 561 ff. Sachan 28 ff. (.
Hobab, Sn Eeguels, heisst Nu 10 29 J: Ri 4 n und in d verbesserten Text Ei
1 16 (Budde z. St.) der Schwiegervr (oder Schwager) Moses'. Vgl. Jethm und Muses. B
Hochpflaster Jh 19 13, s. Jerusalem.
Hochzeit, Hochzeitleute, Hochzeitmahl, s. Ehe
Höfeln Ho 6 5 oder Hofein ist eig. mit d Hobel bearbeiten, soll aber dort strafen
bedeuten. Genauer : hatten, niederhauen. G
Höhe, £} bämä, im sing, stets, im pl. meist von d auf d Bergen oder Anhöhen ge-
legenen altkanaanitischen Heiligthümern 2 Kg 16 4: 17 9 etc., die von den Israeliten
zu Jahwekultorten umgewandelt wurden 1 Sm 9 12 ; 1K»':U: 2 Kg 23 15; Ezl6i6etc.
Schlechtweg bedeuten bei d Propheten hab-bämöt diejenigen altisraelitischen Kultorte,
an denen der Jahwestierdienst betrieben wurde 1 Kg 12 32: 15 14; 2 Kg 12 4 etc., bei
bämöt, hätte hab-bämöt die über d Stierbildern errichteten Kapellen. Die Höhe als
geheiligter Kaum wird vom * Altar auf derselben 2 Kg 21 3 etc. und von d dort errich-
teten Mazzeben 1 Kg 14 23 noch unterschieden. Im weiteren Sinne ist Höhe = Heilig-
thuni Am 7 9. Daher sind bämöt auch im Thale Jr 7 31, im St-Thore 2 Kg 23 8. Da-
neben ward auch oft der Dienst fremdländischer Götter auf d Höhen betrieben 2 Kg
17 29.32; 23 13 (vgl. Götzendienst, Camarim, Priester). Die Jahwestierdienste waren
die legitimen Kulte des alten Israel überhaupt und insonderheit N-Israels bis zu dessen
Untergang Ez 2028. Der Prophet Elia brachte Jahweopfer auf d Karmel 1 Kg 18 20 — 40.
Und wenn Arnos den Untergang der H. Isaaks Am 7 9, insonderheit derer in Samaria,
Dan und Beerseba 8 14 weissagte, so that er dies nicht deshalb, weil sie unberechtigte
Heiligthümer in seinen Augen gewesen wären, sondern wegen der Sittenlosigkeit derer,
die dort Jahwe anbeteten (vgl. Mi 1 5 mit 7). Hosea tadelt allerdings die *Bilder
Ho 8 5, will aber damit noch nicht die Kultorte selbst aufgehoben wissen. Erst das
D geht grundsätzlich gegen alle Heiligthümer ausser Jerusalem vor und verbietet alle
Opfer ausserhalb d Tempels Dt 12, und Josia erst rottete die H. im ganzen Lande
aus 2 Kg 23 5 — 20. Nach d Exil ward der H.-Kult nicht wieder hergestellt, da nur
gesetzestreue Judäer zurückkehrten. Si
Höhle. In d Kreidekalk des syrisch-palästinischen Gbgszugs rinden sich zahl-
reiche durch Wasserläufe (Erosion) oder durch natürliche Spaltungen des Gesteins
gebildete H., £} hörlm. Es sind theils Steinklüfte (w'äröt silrim, Mfim), theils Erd-
H. (Jjöre läfär, m'ljillöt 'äfär Hi 30 6 : Js2i9), oft von grosser Ausdehnung und laby-
rinthischen Windungen. In älterer Zeit waren H. oft die einzigen * Wohnungen der
Menschen (s. Abb. 212), später oft Zuflucht Verfolgter Ri6 2; 1 Sml3 6; 1 Kg 18 4;
1 Mk 1 56; 2 31 ff. oder der Räuber Jr 7 11 ; so die H. am Tiberiassee zur Zeit des
Herodes JAqXVIOi; JBj I 16 4. Dass man aber vor David und Salomo, wo es
ging, in Israel künstliche H.- Wohnungen anlegte, haben neuere Entdeckungen ergelieu. Si
Hölle. Eine H. im nt liehen Sinn, d. h. einen Strafort für d Verdammten, ken-
nen die kanonischen Schriften des AT im Allgemeinen noch nicht. Bei £ steht H.
(eig. Helle vgl. die Todesgöttin Hella) im AT für fr'öl (<5 aSrjq, V internus), seltner
für bör {= Grube), in d Aper für ctÖTjg, im NT für yeevva, oV und einmal für ttxQta-
QÖa>, in d Tartarus werfen. Die se,öU ein Wort, dessen Sinn noch dunkel ist. ent-
spricht wesentlich dem Todtenreich andrer antiker Völker (z. B. Babylonier, Aegyp-
ter. Griechen). Sie liegt nach biblischer and auch bab. Vorstellung unter d Erde
Js 7 11: 57 9; Ez31 u; Ps86i3; Si 53 6; Mt 11 23; Lc 10 L5; Etm Kit: Ph 2 10 etc.,
nach Ben. 17 6 in d Gegend des Sonnenuntergangs, d. i. im fernen W. wo die 11. -Fl
272 Hölle.
münden. Sie ist, wie bei d Babyloniern, bald als Land Hi 10 21 f., bald als mit Thoren
und Riegeln (?) versehene St oder Behausung gedacht Hi 17 16 ; 38 17 ; Js 38 10 ; Ps 9 u :
WS 16 13; Mtl6i8. wozu es Schlüssel giebt Apc 1 18. Sie ist in verschiedene Räume
getheilt Pr7 27 und besitzt hinterste Winkel Jsl4i5; Ez 32 23. Die späteren Juden
kennen wie die Babylonier 7 H. Es ist dort stocktinster und gruselig Hi 10 21 f. ; Ps
88 7 etc. Als eine Art Zentralfriedhof (*Grab) ist sie das grosse Stelldichein für alle
Todten Ez 32; Jsl4; Hi3023, für Fromme und Frevler, Reiche und Arme, Alte und
Junge Hi3i9. Zuweilen verschlingt die H. einzelne lebendig Nu 16; Ps55i6; 63 10;
124 3; Prli2. Die Verstorbenen setzen in d H. ihr früheres Dasein und zwar in d
Zustand, in dem sie sich beim Abschied von d Oberwelt befanden, in abgeblasster
Weise fort Ge 37 35 ; 42 38 ; Ri 9 50 ff. ; 1 Kg 2 6 : 2 Kg 9 30 ff. ; Jr 31 15 ; Mt 18 8 f. (Homer
Od. VI 38 ff. ; XXIV 107) und führen eine Art Schattendasein (daher viell. ihr Name
/• ■■{)( Im = die Kraftlosen) Js 14 Off. ; 26 14; Ps88n; Pr2i8 etc. Sie sind ohne Freude
und Theilnahme an dem. was ihnen auf Erden am Herzen lag Hil4 2i; Kh 9 5. Die
H. ist darum ein Land des Schweigens und Vergessens Ps88i3; 94i7; Kh9io. Nur
gewisser seelischer Regungen, z. B. der Schadenfreude, sind die Schatten fähig Js 14 9 f.
Das Minimum ihnen gebliebener Kraft heisst Schlaf Jr 51 39 ; Js 26 19 ; Hi 14 12 etc.
Daher ein lebendiger Hund besser als ein todter Löwe Kh 9 4. Im Allgemeinen bleiben
die H. -Bewohner ewig dort. Die H. ist das Land ohne Rückkehr wie bei d Baby-
loniern 2 Sm 12 23 : Hi 7 9 f. ; 10 21 ; 14 7 ff. : 16 22 ; Si 38 21 und ein ewiges Haus Kh 12 5:
To 3 6 : Mt 16 18. Wie der Israelit in d Fremde keine Zionslieder singt, weil Jahwe
dort nicht wohnt Psl374. so auch nicht in d H. Ps66; 30 10; Js38i8; Ba2i7; Si
17 26 f. etc., weil sie ausser d Bereich Jahwe"s liegt Am 9 2. Schon früh wurde aber
Jahwe als die Leben und Tod beherrschende Macht erkannt Am 9 2; Ho 13 14: Dt 32 22:
Js 7 11 : 1 Sm 2 6 : Hi 26 5 f. ; Ps 86 13 : 139 8 : Pr 15 11 ; To 13 2. Von dieser Vorstellung'
aus wird der Hadesglauben durchdrungen und theils zersetzt, theils beseitigt, während
die älteren Vorstellungen mit der allen religiösen Lehren eignen Zähigkeit, z. B. bei
d Sadduzäern Mc 12 18 ; Ap 4 2 ; 23 6 ff. , weiter existirten. Jahwe nimmt sich der
Seinen in d H. an , er entreisst ihr die Frommen Ps 49 16 (in d messianischen Zeit )
oder nimmt die verstorbenen Frommen zu sich oder zu d auferstandenen Christus in
d Himmel auf Ps73 24; AVS3 3ff. : 42; 620: Hen. 38. 58 etc.; 2 Kr 5 6 ff.: PI1I23:
Apc 6 9 ff.; 7 9 ff. : 15 2tf.; Jhl226: 1336: 142 etc., wie einst den Henoch oder Elia
Ge 5 24 : 2 Kg 2 1 ff. Ps 16 10 f.. wenn nicht wie Ps 73 24 ff. zu deuten, ist die Bewahrung
vor d H. auf d ewigen Fortbestand der jüdischen Gemeinde zu beziehen. In d Zeit des
Spätjudenthums ist die Todtenauferstehung das Mittel zur Rückkehr aus d H. Die
Frommen (bes. die in d syrischen Religionsnoth gefallenen Märtyrer) stehen in einem
von Gott bestimmten Moment aus d H. auf (zum Lohn für ihre Gesetzestreue bis in
d Tod), um an d Gütern des messianischen Reichs theilzunehmen Js26i9; Da 12 2:
Mt 27 52 1. : Mc 6 14 : 8 31 : Ap 13 37 ; 1 Kr 15 12 ff. : 1 The 4 13 f. ; He 6 2 : Apc 20 4 etc. (Ez 37
redet nur von cl nationalen Wiedergeburt Israels ; Hi 14 13 ff. wird die Wiederbelebung
eines Einzelnen aus d H. nur als vergebliche Hoffnung gestreift). Die Gottlosen er-
wachen zum ewigen Abscheu Da 12 2 oder bleiben in d H. Ps Sal. 3 12 ; 2 Mk 7 14 ; Jt
16 18. Das atliche Vergeltungsdogma hat sich jetzt der H. bemächtigt. Aeltester
Zeuge dafür scheinen schon die H. -Strafen Ho 13 14. Ruchlose Tyrannen und arme
Teufel kommen einstweilen, wie heutzutage Selbstmörder auf christlichen Friedhöfen,
in einen bes. schäbigen Winkel der H. Js 14 15 ; Ez 32 21 ff. Ansätze zur Entstehung
des Glaubens an eine Rückkehr aus d Tode bietet die allgemein semitische und antike
Vorstellung, dass die Todten weiter leben. Sind sie doch fähig, dargebotene Speise
Hölle. 273
zu gemessen Dt26i4; To4i8; Si30is. Durch Beschwörung können die Todteii and
Oberwelt zitirt werden LSm283flf. Solche Todtengeister, Q ob (= Kevenant ?), wer-
den dann zuweilen kultisch verehrt lSm28l4. Sie piepen wie die VögelJs 8 19 ; 294;
Hom. II. XXIII 101 : Od. XXTVöff. Oder sie erscheinen im Tranm 2Mkl5ilff. Solange
der Geist des Verstorbenen noch nicht definitiv vom Körper getrennt ist. kann er
wieder in ihn zurückkehren 1 Kg 1721; 2Kg48ff.; Mcö22ff.; Lc 7 n ff. (Jh 11 l ff.).
Freilich könnten auch fremde, in letzter Instanz bah. Religionsvorstellungen die Ge-
nesis des biblis.lu-n Auferstehungsglaubens beeinflusst haben. Für d Babylonier ist
die Todtenauferstehung durch d uralte Gilgames-Epos bezeugt. Bes. reich entwickelte
Seol- und H. -Vorstellungen zeigt das äthiopische Henochbuch. In d viertheiligen Seol
sind getrennte Räume für d verstorbnen Frommen und Frevler Hen. 22. < Lc 16 22
heisst der eine von d 2 vorauszusetzenden Eäurnen Abrahams Schooss, Lc 23 43 Para-
dies : oder sind hier überirdische Orte gemeint? Hen. 60 8 etc.). Von hier werden
die Frommen beim Gericht durch Auferstehung in d messianische Eeich versetzt. Für
d Frommen hat die Seol den Sinn einer Zwischenstation (= Eamestagän in d pani-
schen Religion). Die verstorbenen Frevler, die schon bei Lebzeiten einen Theil ihrer
Strafen erhielten, bleiben beim letzten Gericht in d Seol: die andren, die noch nicht
gestraft waren, kommen durch Auferstehung in d ..verfluchte Thal" Hen. 26 und 27 etc.
womit nur die Gehenna als definitiver Strafort der Verdammten gemeint sein kann.
Für diese hat die Seol den Sinn eines vorläufigen Strafortes. In die Gehenna (s. Hin-
nom und Tophet), d. h. H. im eig. Sinn, kommen auch alle die noch Lebenden, die
beim letzten Gericht zu ewig währenden Strafen verurtheilt werden Hen 54 etc. : Mt
;> 22; 10 28 etc. Jener Ort wird als tiefe, finstre, zugleich aber wieder brennende Kluft
gedacht Hen 46 6: 54: 63 6: 90 26: Apc 0 2: Mt 5 22: 18 9; 22 13: 25 30 etc. (oder als
Feuersee Apc 19 20; 20 io), erfüllt von d Schmerzgehenl der Insassen Hen 48 9 f. etc.:
Mt 13 42. 50, das für d Frommen ein Ohrenkitzel ist Js 66 24: Hen 27 3 f.: 62 12 etc. :
Apc 14 10. Nach d Buch der Jubiläen vollzieht sich die Vergeltung allein im Hades
unter Wegfall des Auferstehungsglaubens (Schwally, Leben nach d Tode 187 1. Zu-
weilen wurden Gehenna und Hades vertauscht Hen 56 8: Mt 11 23. Zu trennen von
d Gehenna ist der provisorische und der definitive Strafort der gefallenen Engel Js
24 22 (und der Däninnen Lc 8 31). Jener befindet sich nach Hen 18 12 ff. ; 22 1 ff. (2Pe
2 4: Ju 6) in d leeren Raum zw. Himmel und Erde, dieser in d äussersten Tiefe der
Erde Hen 18 11. Der Abgrund, in den der Satan Apc 2»» 3 auf 1000 Jahre geworfen
wird, ist wohl nach Hen 10 4. 5 und Apc 20 m nach Hen 10 6 zu deuten. In d End-
zeit wird wie der Tod Js2Ö8; 1 Kr 15 26. so auch der Hades Apc 20 14 für immer
vernichtet sein (s. Satan). Zur Zeit Jesu schieden sich die 3 Hauptsekten der Juden
so. dass die Pharisäer an eine durch Todtenauferstehung erfolgende Rückkehr der
Frommen ans d 11. zu diesseitigem Leben glaubten, die Sadduzäer an d alten H.-
Glauben festhielten, und die Essäer eine Entrückung der Frommen zu (iott lehrten JAq
XVI II 1 3—5. Während die ältere H.-Vorstellung unverkennbar mit d bab. Hadesglauben
verwandt ist. geht viell. die Umbildung der Seol zur II. auf d Parsismus zurück, der
mindestens die atliche Religionsentwicklung gekräftigt und beschleunigl hat (Stave,
Einfluss des Parsismus auf d .ludenthum 153 ff.). Für d (Hauben au eine anmittel-
bare Vereinigung der Verstorbenen mit Gotl und Christus im Himmel mögen die urspr
in bab. Astralmythen wurzelnden Versetzungen Irdischer zu ihn Sternen äusseres
Vorbild gewesen, viell. auch Kintluss grieeh. Philosopheme anzunehmen sein. Keines-
falls ist der H.-Glaube ein bes. christliches Geistesprodukt, findet er -ich doch auch
ähnlich in d rabbinischen Dogmatik (Weber, Jüd. Theologie2 336 ff.). Das Werth-
Bibel Wörterbuch. *■&
074 Hofmeister — Hohes Lied.
volle an d H. -Glauben bestellt u. a. darin, dass er die durch d häutigen Widerspruch
zw. moralischem Werth und äusserem Ergehen in Misskredit gerathene Vergeltungs-
lehre sicher stellte. B
Hofmeister bei £ 1) für sar hat-tabbähim Ge 37 36 Führer der Palastwache,
der Trabanten (vgl. Vogt). — 2) Für (aser) 'al hab-bajit 1 Kg 4 6; 18 3; 2 Kg 18 18 Haus-
meister des Kgs, der auch sähen Eeichsverweser Js 22 15 oder re'a ham-mcelek Freund
des Kgs 1 Chr 27 33. tplkog 1 Mk 10 65 genannt wurde. Von seiner feierlichen Instal-
lation berichtet Js 22 21 f. (vgl. König. Vogt). — 3) Für eivovyoq Si2<>3(4) *Verschnit-
tener, Haremswächter. — 4i Für reib mag Jr 39 3 bab. Beamter, s. Magier. Si
Hoham von *Hebron Jo 10 3 ff. einer der 5 amoritischen Kge im s Kanaan, die,
von Josua bei Gibeon besiegt, in d Höhle bei *Makeda flüchten, herausgeholt und ge-
pfählt werden. B
Hohe Feste hat £ Ez45i7; 46 9. n für fj mö'"dh)i. s. heilige Zeiten. G
Holierpriester. Ueber alle Priester stellt der PC denHPr., £? höhen hä-rös 2 Chr
19 n oder hdk-köhen hag-gädöl Xu 35 25.28. (5 ö isQti-Q ßtyuq: hak-köhen ham-mäslah
Lv 4 5. Er ist nesi' nesi'e lein Nu 3 32 (Fürst der Fürsten Levi's). Sein Ahn ist Aa-
rons Sn Eleasar Xu 20 25 f., dessen angeblicher Stmbaum bis zum Exil lChr6(7)i — 15
gegeben wird (vgl. JAq XX 10 1; V 11 5). In d Wirklichkeit waren die HPr. die
Xachkommen de- von Salomo zum alleinigen obersten Tempelpriester eingesetzten Zadok
1 Kg 2 35b. Die Weihe des HPr. ist Ex 29 l — 46 ; Lv 8 2 — 36 : 9 1—24 beschrieben. Die
Amtstracht bestand: 1) aus einem zellenförmig gewirkten Unterkleid ketönet tosbes
Ex 28 4. 2) Einem darüber gezogenen purpurblauen Oberkleid me'il ebd. 3) Einem
aus blauen, rothen und goldenen Fäden gewobenen Schulterkleid eföd, das aus 2 Stücken
lie-tand, die auf d Schulter durch mit Edelsteinen besetzte Spangen zus. gehalten
wurden 4. 6. Unter jenen befanden sieh 2 grosse *Onyxsteine, in die die Xamen der
St nie gravirt waren 9. -L Einem prächtigen Gürtel ahnet 4, besebs; 39 5 f. 5) Einer
auf d Brustseite des eföd hängenden Tasche hösen. iS Äoynov, V rationale, £ Amt-
schildlein, die viereckig geformt mit Ketten und Eingen nebst Schnüren am eföd be-
festigt war. Auf d Vorderseite der Tasche waren in 4 Eeihen 12 Edelsteine ange-
bracht Ex 28 15 ff. In d Tasche steckten die trotz Xu 27 21 unbenutzten ürlm und
tu in »am Ex 39 8 — 21 (vgl. Kleider, Schmuck, Licht und Kecht). 6) Ein kostbarer
Turban misneefet (£ Hut) Ex 28 4. an dessen Vorderseite ein Goldblech (fis, s. Stirn-
blatt) befestigt war. in das die Worte ködes ladönäj (Jahwe geweiht i eingravirt waren
36 — 39 (Vgi. Heilig i. Am Versöhnungstage musste diese Prachtkleidung vor d Sühn-
opfer mit einfachen Linnenkleidern vertauscht werden Lv 16 4. Die rituellen Ver-
pflichtungen des HPr. waren sehr streng und lästig Lv 21 10—15. Dem HPr. lagen
als nur von ihm zu vollziehende Functionen ob die Ceremonien des Versöhnungstages
Lv 16 is. Feste i. ausserdem Gemeindesündopfer und persönliche Sündopfer, falls sie
nöthig wurden Lv 4 3—12. 13 — 21. Sonst hatte er ausser an seinem Weihetage keine
weiteren kultischen Verpflichtungen, da das Urimorakel nach d Exil völlig ruhte; er
hatte jedoch Berechtigung zur Verrichtung aller priesterlichen Handlungen. — Ueber
il Stellung des HPr. in il Zeit des NT's s. Schürer II 166— 174. Si
Hohes Lied, I7 svr has-slrhn. Lied der Lieder, d. h. schönstes Lied, heisst eine
kleine Sammlung lyrischer Lieder im 3. Theile des atlichen Kanon zur Verherrlichung
irdischen Liebesglücks. Die (längere Zeit bestrittene! Aufnahme in d Kanon scheint
nur auf Grund allegorischer Deutung (auf d Yerhältniss Gottes zu d israelitischen
Volksgemeinde als seinem Ehewbei erfolgt zu sein. In d christlichen Kirche (s. noch
die Ueberschriften bei t) trat dafür die Deutung auf d Verhältniss Christi zu d Kirche,
Hohes Thor — Homer, Homor.
2 t o
seiner Braut, ein. Erst in neuerer Zeit fand man im HL wirkliche ..Lieder der Liebe"
(Herder) und zwar meist eine Verherrlichung der bräutlichen Liebe und Treue gegen-
über d Haremswirthschaft Salomos. Durch allerlei Zuthaten und Verschiebungen
der Abschnitte gewann man ein regelrechtes Singspiel, das die Liebe der Sulamith
und eines ländlichen Hirten, die Entführung der Sulamith durch Salomo und das ver-
gebliche Werben desselben, die Standhaftigkeit und endlich die glückliche Wieder-
vereinigung Sulamiths mit d Geliebten darstellen sollte. Durch Wetzstein i Die syr.
Dreschtafel in Bastians Ztselir. für Ethnographie 1878: vgl. auch Budde in d Preuss.
Jahrbb., Okt. 1894) ist jedoch unwiderleglich gezeigt wurden, dass es sich vielmehr
um Hochzeitsbräuche und -Lieder handelt, wie sie noch heute am Hochzeitstage und
in d Woche darnach i die sogen. Kgswoche) von d Brautführern, sowie von d Männern
und Frauen der Umgebung, z. Th. auch von d Brautpaare selbst, das auf einem Throne
sitzend die Huldigungen entgegennimmt . geübt und gesungen werden. Salomo und
*Sulamith sind nur bildliche Bezeichnung des Brautpaars in d Kgswoche. Die späte
Spr und die Verwendung griech. Wörter gestattet keine frühere Ansetzung des HL
als Ende des 4. Jhdts vor Chi'. K
Hohes Thor 2 Kg 15 35: 2Chr23 20: 27 3 ist ein Thor am *Tempel in Jerusalem. G
Holon 1) St auf d Gbge Juda Jo 15 51 zw. *Gosen und *Gilo genannt, Jo 21 15
Priesterst s von Hebron: 1 Chr 7 58 (6 43) *Hilen. — 2) Ort auf d Hochebene von Moab,
neben *Jahza genannt, daher s von *Hesbon. G
Holofernes, s. Judith.
Holz. Aus d häufigen Erwähnung des H. ist der Schlnss zu ziehen, dass Pa-
liistina im Alterthum waldreicher gewesen sein muss, als heute (vgl. Wald). Zwar
ist auch vom Verbrennen von *Uras Mt 6 30 und *Mist Ez 4 15 die Ptede, doch auch
sehr oft von H. , namentlich beim Opfer z. B. Ge22; Lv 1. An d Stellen, wo das
H.-Lesen z. B. Nu 15 32 f. : Jo 9 21. 27; 1 Kg 17 10 — die Babylonier erlaubten es nicht
mehr Kl 5 4 — ■ H.-Tragen Kl 5 13 und -Spalten z. B. Dt 19 5 erwähnt ist . ist zwar
meist an Unter-H. zu denken. Aber auch zum Bau von Häusern war H. nicht
ganz zu entbehren. Wahrsch wurden wie noch heute Pappeln gepflanzt, die lange
Balken lieferten, vgl. Xe 2 8. Und wenn auch Bau-H., beispielsweise zum Tempelbau
aus d Libanon eingeführt wurde (s. Ceder und Cypresse), so ist doch vorauszusetzen,
dass die Handwerker, welche Schreibtafeln Ez 37 16, Laden Dt Uli, hölzerne Gefässe
Lv 11 32, Wagen 1 Sm 6 u und Ackergeräthe aller Art verfertigten, das H. inländi-
scher Bäume gebrauchten. Sehr oft ist von Götterbildern aus H. die Eede Ho 4 12 ;
Js 40: Dt 29 17: dazu waren jedenfalls grössere H.-Klötze erforderlich. H. heisst
auch der Pfahl, an dem die Executionen vollzogen wurden Dt 21 22 f. Es ist in d That
auffällig, dass selbst heute noch in Palästina und Syrien so viel Xutz-H.. ja auch so
viel Brenn-H. (beziehentlich H.-Kohlen) vorhanden ist und meist nur Mangel an grös-
seren starken Balken sich fühlbar macht. So
Holziurst bei £ Xe 2 8 für sömer hap-pardeä, der Aufseher des kglichen Do-
mänenwalde-. Sonst s. Wald. Garten. Si
Holzhauer sind L liötebe 'esüm Jr4622 (fiöseb 1 Kg 5 29?) diejenigen, welche die
Bäume im *Walde fällten, die zu Bauholz verarbeitet werden sollten (vgl. Palast,
Axt). — 2) Im engeren Sinne hörige Leute aus d unterworfenen kanaanitischen Be-
völkerung, denen man diese für d Herrenstm nicht geziemende Arbeit auferlegte
Jo92i.27: 2 dir 2 17. 18; Dt 29 io (vgl. Wasserträger). Si
Holzwerk, s. Bauen. Bretter, Wohnungen, Palast. si
Homer. Homor bei £ gew. für Körner, s. Malter. Masse: Hohlmasse, si
18*
276 Honig— Horma.
Honig, £i d'lxis. wurde in Palästina im vorchristlichen Altertimm den Stöcken
der wilden (Mc 1 6) Bienen entnommen und hauptsächlich in Felsspalten Dt 32 13 ; Ps
81 17 oder Bäumen 1 Sm 14 25 aufgesucht. Man brauchte ihn bes. auch zur Versüs-
sung von Speisen (wie noch heute) und schätzte ihn hoch Si 39 31. Das ganze Land
Palästina wird als Königreich geschildert Ex 3 17 etc; Mt 3 4, H. wurde sogar aus-
geführt, vgl. Ez27i7: Ge 43 n. Bes. in d Wüste Juda mit ihren felsigen Schlupf-
winkeln und ihrer Steppenvegetation giebt es noch heute viel H. Es lässt sich übrigens
nicht ausmachen, ob an allen Stellen unter debas wirklich Bienen-H. zu verstehen,
oder ob nicht bisweilen an einen aus Trauben eingekochten Syrup, der in Syrien heute
den entsprechenden Namen dibs führt, zu denken ist. Vgl. Berggren, Guide fraucais-
arabe unter cuisine No. 94 und bes. Thomson III 237. So
Honigseim bezeichnet bei £ entweder den aus d Waben fliessenden *Honig
^ nöfet, nöfet siifim Pr 5 3; Ps 19 n oder die Wabe selbst süf debas Pr 16 21, jalarat
d'bas 1 Sm 14 27; vgl. Lc 24 42. G
Hophni 1 äg. = Kaulquappe ZDMG LIII 635) einer der 2 Sne *Eli"s 1 Sm 1 3 ; 2 34 :
4 4. 11. 17. B
Hophra, s. Aegypten. W
Hör 1) Bg unweit *Kades Barnea Nu 20 22 P, in d Wüste *Zin Nu20i; 33 36 f.,
an d Grenze *Edoms 20 23; 33 37 (stets nach P), auf dessen Gipfel *Aaron stirbt.
Nach JAqIV4 7: On 303; 144 und nach d heutigen Tradition der gebet Mrün nw
vom wädi müsä (Petra) . ein die ganze Umgebung überragender Bg 1330 in mit 2
Gipfeln, deren höchster (nö) ein weissgetünchtes muslimisches Heiligthuni (kübbe) trägt;
darunter eine Gruft, in der die Ecke eines Steinsarkophags sichtbar ist. Diese An-
nahme hängt damit zus. , dass schon JAq IV 7 1 Kades mit *Petra gleichsetzt. Sie
ist falsch, weil dieser Bg nicht an d Grenze Edoms liegt (vgl. Moserai. Da die Grenze
zw. Edom und Israel dem wädi el-fikra folgte , so muss in dessen Nähe der Bg H.
gesucht werden (Ewald, Knobel). Köhler I 316 und Trumbull (s. ZDPV VIII 213 f.)
haben den gebel madara s vom wädi el-fikra vorgeschlagen. Vgl. Ebers-Guthe II
247 ff. : Buhl. Edomiter 22 f. — 2) Bg unweit d Mittelmeers an d Nu 34 7 f. P be-
schriebenen N-Grenze des gelobten Landes. Nach Furrer ZDPV VIII 27 der gebel
(akkär . der n Ausläufer des Libanon , nach van Kasteren EB 1895, 30 f. das Gbge
am Knie des nähr el-käsimije. Doch ist zu beachten, dass Ez 47 15 (1. hadrak =
*Hadrach statt had-dcerek) von einem Bge H. überhaupt nichts zu finden ist. Daher ist
viell. der Bg H. Nu 34 7 f. zu streichen und statt dessen an d Land *Hadrach zu denken. G
Horani, Kz von *Geser J0IO33, will den Bewohnern von *Lacnis gegen Josua
beistehen und wird von diesem geschlagen. B
Horeb nach E und D und d davon abhängigen Stellen der Bg der Gesetz-
gebung. S. Sinai. G
Horgidgad, £j hör hag-gidgäd, Höhle von oder des . . . Nu 33 33, entspricht
*Gudegoda, f} hag-gudgöda Dt 10 6 f. Anscheinend in d Grenzgebiet zw. Edom
und Israel. G
Hori. Horiter heissen die Ureinwohner von *Edom Gel4ö: 36 20 ff., die von d
Edomitern Dt 2 12. 22 ausgerottet werden. Entspricht Hör äg. Cham, obwohl dieses
allgemeine Bezeichnung für d s Syrien ist, dann ist die gew. Deutung Horiter =
Höhlenbewohner (von l) hör, Höhle) aufzugeben (WMaxMüller 156) und bezeichnet H.
vielmehr „den vom Lande Chaiv B
Horma. J?j hormcl, Nu 14 45 ha-liormä, 1) St zw. *Chesil und *Ziklag im *Negeb
.Inda Jo 15 30, zw. *Bethul (Bethuel) und Ziklag in Simeon Jo 19 4: 1 Chr 4 30, wehin
Hörn — Hosea. 277
David von d Beute der Amalekiter sandte 1 Sm 30 30. Demnach lag sie wohl im sw
Negeb. — 2) St in *Seir Dt 1 u. unweit *Kades Nu 14 4r>. bei der Israel von d Amo-
ritern (Nu 14 45: Amalekitern und Kanaanitern) zurückgeschlagen wurde. Xaeh Xu
213 hat Israel (Ei 1 17 Juda und SimeonJ sie eroberl (Jol2i4) und gebannt, wovon
sie erst den Namen II. erhielt: früher hiess sie *Zephat Ei 1 17. Xu 21 3 weist sie
in d Gegend von *Arad. und Eob III lön hat den Namen Zephat mit d heutigen i
nalb es-safä n vom wädi <!-filra zus.-g( stellt. Palmer 280 ff. vgl. dagegen die Euine
es-sebetö zw. 'ain Tcadls im S und el-chdlasa im X. Der Xarae bedeutet „heiliger Ort"
(vgl. *Hermon), nach Nu 21 3: Ei 1 17 „gebannter (verödeter) Ort-. G
Hörn, i) lereren. Zum *Gefäss verarbeitet, diente das IL zur Aufbewahrung
von Oel lSmlßi; lKgl39 etc., in kleinerer Gestalt zum Schminkbüchschen (Erman
316), vgl. den Eigennamen beeren hap-puk Ili42i-t). Als kultisches Symbol findet es
sich am *Altar (vgl. den mit d Stierkult zus. -hängenden Ausdruck Ps 18 3 Jahwe ein
H. der Hülfe), als Instrument in d *Musik. In poetischer Symbolik Bild der Kraft
und der Macht Dt 33 17; Am 6 13 (s. jedoch Karnaim); vgl. jemandes H. erhöhen,
wachsen lassen 1 Sm 2 l : Ez 20 21 : Ps 02 ll etc.: ihn stark, mächtig- machen, das H.
abhauen, zerbrechen Jr4825; Kl 2 3: ihn schwächen, machtlos machen. In propheti-
scher Symbolik sind H. Bilder kriegerischer Mächte Salis: Da 7 8: 821 etc. Si
Hornisse. Durch die H. Dt 7 20 und darnach wohl auch Ex 23 28; Jo24r2 soll
der Schrecken, der in d Bevölkerung' vor d heranziehenden Israeliten erregt wurde,
versinnbildlicht werden. Nach Tristram 321 giebt es in Palästina vier Arten von H..
die zum Theil gewaltige Nester bauen. Wenn sie nicht gereizt werden, sind sie nicht
gefährlich. Uebrigens sind viell. unter £j sir'ä auch Wespen inbegriffen. Vgl. Brehm
IX 246 ff. So
Horonaim. JAq XIII 15 4; XIV 1 4 Ogcovaiu (?), I >rt in Moab Js 15 5; Jr 483. 5.
Der Weg (Abstieg) nach H. steht parallel mit der Steige von *Luhit, das jedenfalls
im S Moabs gesucht werden muss. Diese s Lage H.'s wird bestätigt durch d Zus.-
stellung mit *Zoar Jr 48 31 und bei Josephus. Nach der Mesa-Inschrift Z. 32 lag H.
tiefer als *Dibon. G
Horoniter ist Xe 2 10. 19; 13 28 Beiname des Saneballat, d. i. aus *Beth Horon. < 1
Hosea, J3 höse<a, Sn Beeri's. Prophet des n Reiches. Nach d (redaktionellen)
Ueberschrift 1 1 weissagte er unter *Jerobeam IL Dafür spricht, dass 1 4 der Bestand
des Hauses .Tehu vorausgesetzt wird. Aber H. kennt 7 r : Si: 103; 13i0f. den be-
ständigen Streit um d Thron seit d Tode Jerobeams und 5 13: 7 11 etc. die Herbei-
rufung der Assyrer durch Menahem, dagegen noch nicht den Ausbruch des sogen,
syr.-ephraimitischen Kriegs mit Juda. Somit sind K. 1 — 3 (wo H. in schweren per-
sönlichen Erlebnissen ein von Gott gewolltes Abbild der Abgötterei. Verwerfung und
Wiederbegnadigung Israels erblickt) vor 743. die (infolge d stark verderbten Textes
vielfach sehr schwierigen) Gerichtsdrohungen K. 4 — 14 vor 736 anzusetzen. Dass II.
selbst dem 11 Leiche angehörte, ergiebt sich wie aus 7 5, so aus d ganzen geographi-
schen und historischen Gesichtskreis. Streitig ist. ob nicht ausser d jüdischen Inter-
polationen 17 und I i.v uoeb einige andere Verse und Abschnitte als nachträgliche
Milderung der Gerichtsdrohungen zu betrachten sind. So 2 1—3 (zw. 19 und 2 4 un-
möglich und höchstens von hinter 2 25 hierher versprengt), nach Einigen auch 118 b ff.
oder doch lOf. und 142—10. K
Hosea = „Hülfe" heisst 1) nach P Nu 13 8 (9). 16 (17 ; Dt324* *Josua, bis er
vmi Moses (bei Aussendung der Kundschafter) den Namen j'hösü'a „Gotthilf er-
hält, den er bei JE schon Ex 17 9 etc. führt. — 2) Sn Ela's, ass. Ausi, der letzte
278 Hosianna — Hund.
Kg- von Israel, der nach d unter Zustimmung- Thiglath-Pileser's III erfolgten Er-
mordung Pekak's 2 Kg 15 30 als ass. Schützling den Rest des von d Assyrern ihm
belassenen Reiches Samarien 2 Kg 15 19 730 (733 ?) — 722 beherrscht. Da H. nicht
mehr den Tribut den Assyrern zahlen kann, verbindet er sich mit d Kg *So (Sewe)
von Aegypten (oder Musri ? s. Chus) 2 Kg 17 3 ff. und veranlasst das Einschreiten der
Assyrer. H. wird gefangen und *Samariä 722 zerstört. B
Hosianna ist Mt 21 9. 15 ; Mc 11 9 f. ; Jh 12 13 der Anfang des Messiasgrusses nach
Ps 118 25 f. (S Looawä geht zurück auf £} Jwsa'-nä, eine Verkürzung von hö&ä-nä,
d. h. hilf doch ! Mit diesem Ruf wandte man sich an d Kg 2 Sm 14 4 ; 2 Kg 6 26, auch
an d Gottheit Psl2 2; 28 9; 118 25. G
Hossa, richtiger Hosa, 1) Grenzort von * Asser Jol9 29. <& hat Yaoly, wozu
hefr jäsif nö von Acco zu vgl. ist. — 2) Ein Thorhütergeschl 1 Chr 17 (16) 38; 27
(26) 10 f. 16. G
Hufe als Flächenmass in d Landwirthschaft 1 Sm 14 14 für fj ma'anä. Dies
erklärt Wetzstein bei Delitzsch Ps3 389 ff. nach dem Arab. als Furchenstrecke, Fur-
chenlänge, innerhalb deren der Pllüger den Pflug nicht wendet. Demnach würde das
Wort immer nur die Ausdehnung des Ackers in einer Richtung bezeichnen. Vgl.
Ps 129 3. Uebrigens ist der Text 1 Sm 14 4 offenbar verderbt. G
Hügel steht bei £ für £j tel, sefl und gib'ä (gaba1). Diese Uebsetzg ist nicht
immer zutreffend. Zu H. (= kleiner Bg) passt am besten tel, das wie das heutige arab.
teil einen Schutthügel bezeichnet Dt 13 17; J0828; Jr30i8; 49 2, im weiteren Sinne
überhaupt die Anhöhe, auf der feste Orte gew. angelegt waren Jo 11 13. Für die
Bedeutung von sefi ist die grössere oder geringere Höhe gleichgültig, das Wort be-
zeichnet nach d klaren Abstammung die kahle, d. i. unbewaldete Höhe Jr 3 2. 21 ; 4ii;
12 12 ; wahrsch waren im Alterthum die Gipfel des W- Jordanlandes noch nicht durch-
weg so baumlos wie heute (s. Wald). Der Ausdruck gib'ä bezeichnet die einzelnen
Höhen des Bglandes, deren Ausdehnung und felsige Beschaffenheit (s. Palästina) sie
uns in d Regel als Bge mit mehreren Höhen oder Gipfeln erscheinen lassen. Diese
H. oder *Höhen werden im AT oft als die Stätten des volksthümlichen Kultus genannt
Jr 2 20 ; 13 27 ; Ez 6 3 f. 13 ; Ho 4 13 ; 1 Kg 14 23 etc. — Die benannten H. sind unter ihrem
Namen besprochen worden. H. Gottes ISmIOs. 10 s. unter Gibea 3), H. Benjamin
1 Sm 13 16 unter Gibea 2), H. der Warte Ri 7 1 unter More. G
Huhu Uebsetzg von jansüf Lv 11 17, s. Eule. So
Hukok 1) Grenzst Naphthalis unweit n vom *Thabor Jo 19 34 £j tyulpkölp,
(5B 'Itc/.äva, (5A Ixcox, On 255 ; 134 Eixox. Man hat das alte Df jäJcuk nw von hau
minje vgl., aber es liegt zu weit nach N und 0. 1 Chr 7 75(660) steht H. wohl irr-
thümlich für *Helkath Jo 21 31, gersonitische Levitenst in Asser. G
Hui, fj hfd, nach Gel023P Sn Arams (nach 1 Chr 1 17 wohl durch Versehen
Sn Sems) , Name eines aram. Stmes oder Gebietes. Man hat an d Hüle-See in N-
Palästina gedacht; doch lässt sich durchaus nichts sicheres bestimmen. So
Hulda, Wb des Kleiderhüters Sallum, eine in * Jerusalem im 2. Bezirk wohn-
hafte berühmte Prophetin, an die der Kg *Josia Gesandte schickt, um sie wegen des
von *Hilkia aufgefundenen Gesetzbuches zu befragen 2 Kg 22 14 ff. ; 2 Chr 34 22 ff. B
Hund. Der H, Canis fainiliaris, ist im Orient ein halbwildes Thier; die Spe-
cies, die noch heute sich daselbst in allen Gassen von Dfern und St umhertreibt, heisst
bei d Engländern Paria-H., weil die Thiere keinen bestimmten Herren haben. In d
Grösse sind sie Schäfer-H. ähnlich. Niemand thut ihnen etwas zu leide, ebenso wenig
wie sie Menschen angreifen; die Tollkrankheit kommt im Orient äusserst selten vor.
Hur— Hüter. 279
In grösseren 8t hat jedes Quartier seine bes. H.. die sich fremder Eindringlinge zu
erwehren wissen: unter lebhaftem Geheul verzehren sie bes. zur Nachtzeit den auf d
Strasse geworfenen Unrath und das auf denselben gefallene Aas Ps 59 15. 16. So er-
halten sie sich stets in einer bestimmten Zahl : die überflüssigen krepiren vor Hunger.
Wegen seiner Feigheit — er ist leicht mit einem Stock zu verscheuchen 1 Sm 17 43 — ,
seiner Zudringlichkeit in Folge immerwährenden Hungers und der Art und Weise,
wie er alles frisst, ist der H. ein verachtetes und unreines Thier. .,H.- ein arges Schimpf-
wort 2 Sm 9 8. In allen Stellen der Bibel wird mit Missachtung von d H. gesprochen
(vgl. bes. Mtl5 2t;: Apc22is). Von H. gar gefressen oder beleckt zu werden, gilt
als grösster Schimpf 1 Kg 21 24. Andrerseits aber werden die H., die ja im Grunde
in Folge mangelnder Sanitätspolizei nützliche Thiere sind, mit einem gewissen Mitleid
betrachtet, ja sie werden geradezu gefüttert. Man hat oft beobachtet, dass in d halb-
wilden H. gute Eigenschaften von Anhänglichkeit schlummern. Nicht selten folgen
wilde H. den Karawanen: natürlich füttert man sie (To 6 l; vgl. Doughty II 69). Auch
um d Herden zu vertheidigen, braucht der Orientale solche halbwilde H. Hi30i. —
Die Uebsetzg von zarzlr Pr30 3i mit Wind-H. ist ganz unsicher. So
Hur begleitet mit *Aaron den Moses als einer seiner Hauptgehilfen auf d Gipfel
des Hügels während der Amalekiterschlacht Ex 17 10: 24i4E. Dass H. mit d gleich-
namigen Grossvr *Bezaleel"s Ex 31 2 ; 35 so ; 38 22 : 1 Chr 2 19 f. identisch sei, ist schon
wegen d Altersverhältnisse unwahrsch. B
Huram steht IChrlli: 2Chr4nb (Kt. Hiram, Kr. H.) : 9 10 für *Hiram (oder
Hirom). H. scheint nach Kittel 66 die urspr Form des Namens gewesen zu sein. B
Hurer entspricht bei £ Dt 23 17 ; 1 Kg 11 24 ; 15 12 : 22 47 : 2 Kg 23 7 ; Hi 36 14 dem
hebr. beides (d. i. Geweihter), fem. Icdekl £ Hure Ho 4 14 ; Ge38 2if. ; Dt 23 17. Ge-
meint sind die jungen Männer und Wber, die sich, namentlich in d Heiligthüinern
der kanaanitischen Gottheiten, aber auch Jahwe*s. zu Ehren der Gottheit preisgaben.
S. Astarte und Baal. Hi 36 14 scheint darauf anzuspielen, dass solche Jünglinge (Kna-
ben) einem frühen Tode vertielen. Sonst s. Unzucht. G
Hürde, s. Herde. £ hat häutig ..Stall" übersetzt, z. B. Mi 2 12: auch av).ft .In
10 16 wäre wohl besser mit H. zu übersetzen. So
Husai aus d Geschl Arki heisst einer der Freunde (viell. eine offizielle Würde
bei Hofe) und Parteigänger *Davids, dem es als Spion gelingt, den gefährlichen Ein-
fluss des Eathgebers *AMtophel bei d aufrührerischen *Absalom zu brechen 2 Sm 15 32 ff. :
16 15—17 23 : 1 Chr 27 (28) 33. B
Husathiter 2 Sm 21 18 (1 Chr 21 (20) *) ; 2 Sm 23 27 (1 Chr 11 29) . der aus Eusa
1 Chr 4 4 von d Geschl Eser. Der Ort Husa entspricht wahrsch dem heutigen hüsän
Rob III 875 ; ZDPV VI 144 w von Bethlehem. ( I
Husim heisst der Stmvr des einzigen danitischen Geschl Ge 46 23. wofür Nu 26 42
*Suham stellt. B
Hut bei £ für säntf (Turban) Js62 3; Sa 3 5: Hi29i4. für misneefet (Turban)
Ez 21 31 (26), insbes. des *Hohenpriesters Ex 28 4 etc. S. Kleidung. Si
Hüter bei £ für sömer (dem etwas zu bewachen anvertraut ist j Ge49; vom
Schafhirten LSml7 20. Sonst körwre has-iaf 2 Kg 22 4: die Wächter der Schwelle
am Eingang des *Tempels. Sömer hab-begädim u der Aufseher über d kgliche Gar-
derohe. Uebertragen auf den wie von d Warte aus das nahende Verderben erspähenden
und kündenden Propheten .Is 21 11. Im NT für tpvka§ Kerkermeister Ap523; 126.19,
für xovoTojöla ein Wachcommaudo Mt27 65f., für oi rrjQovvreg Wachtposten Bit284. Si
280 Hütte — Jabne.
Hütte bei £ für "guddä Am 9 6 vgl. 4 Es 16 60 qui extendit coelum quasi came-
rain. S. Gewölbe, Wohnungen, Feste. Si
Hyacinth nur Apc 21 20 genannt, ist ein geschätzter ^Edelstein von trüber,
meist brauner und rother Farbe. Er kommt (ausser an vielen Orten) in Syene in
Aegypten vor: sein wissenschaftlicher Name ist Zirkon. Vgl. Kluge 292 ff. So
Hyäne. Dieses Thier wird bloss Sil3 22 einmal genannt; nach d Häufigkeit
zu schliessen, wie es heute vorkommt, muss es jedoch auch in früherer Zeit viel ver-
breitet gewesen sein. Seine hebr. Benennung ist wahrsch in d Eigennamen *Zeboim
erhalten. Die einheimische Art ist die weit verbreitete Hyaena striata. Die H. lebt
bes. von Aas und iindet sich häutig in Felsengräbern. Sie ist ein feiges, ungefähr-
liches Raubthier. Tristram 108; Brehm II 1 ff. So
Hydaspes Jt 1 6 als Fl neben Euphrat und Tigris genannt. Wohl sicher, ent-
sprechend den übrigen historisch und geographisch unmöglichen Angaben des Buches,
ist der bekannte indische Fl dieses Namens gemeint. Z
Hymenaeus 1 Tm 1 20 und * Alexander wegen Lästerung von Paulus „dem Satan
übergeben", d. h. excomnmnicirt : 2 Tm 2 17 mit Philetus Vertreter einer verderblich
um sich greifenden Irrlehre. . H
Hyrkanus, s. Hircanus und Makkahäer.
Jaakan, 1} ja<aJpän, ist lChrl42 ein Geschl *Se'ir's, unter Ezer aufgezählt; Ge
36 27 steht dafür *Akan. J.'s „Brunnen", *Beroth Bne Jakan, sind Dt 10 6 f. neben
*Mosera, *Gudegoda und *Jotbatha genannt, also im W der 'Araba. G
Jabal, Sn Lamech's und Ada's Ge 4 20 J, Ahnherr der Nomaden, s. Kainiten. B
Jabes, § jabes, St in *Gilead Ei 21 8 ff. ; 1 Sm 11 1 ff. ; 31 11 ff. (1 Chr 10 11 f.) ;
2 Sm 2 4, einen Nachtmarsch von *Bezek 1 Sm 11 8. 10 und von *Beth Sean 1 Sm 31 12
entfernt. Der heutige wädi jäbis wird den Namen der St bewahrt haben, doch ist
von ihr selbst keine Spur gefunden worden. Nach On 268 ; 134 6 rM = 9 km am
Wege von *Pella nach *Gerasa. Viell. stammte der Kg *Sallum aus J. 2 Kg 15 10. 13 f. G
Jabez, fj ja'bes, ist 1 Chr 2 55 der Wohnort von nachexilischen Gelehrtengeschl,
die als Nachkommen des Kalebiters *Hur sowie als Verwandte der *Keniter und *Re-
chabiter aufgeführt werden , 1 Chr 4 9 f. dagegen Name eines zu Hur 5 gerechneten
nachexilischen Geschl. Vgl. Wellhansen, De gent. et, fam. jud. 19 f. 30 f. Cheyne EB
vermuthet in d verderbten Texte den Namen von *Kirjath Sepher. G
.labiü. Kg von *Hazor, mit andren n-kanaanitischen Kgen verbündet, wird von
Josua bei *Merom geschlagen und getödtet Jo 11 1 ff. Derselbe J. erscheint noch ein-
mal Ri 4 17, während er Ri 4 2. 23 f. zum Kg von (ganz) Kanaan gemacht ist Jo 11 10.
Rl 4 ist die Geschichte J.'s in eine *Sisera-Geschichte verwoben, was nicht urspr ist,
Vgl. Budde, Ri XXII 33 und Nowack z. St, B
Jabne, vollständig Jabneel 1) St der Philister, neben *Gath und *Asdod von
:'Tsia erobert 2 Chr 26 6, in d N-Grenze Juda*s unweit d Mittelmeeres gelegen Jo 15 11,
46 (5 als St Juda's genannt {Iefiva, Ieftvai), später Jamneia, Stützpunkt der syr.
Heere für d Angriff gegen d Juden lMk5ö8: 1069; 15 4o, nach 2Mkl2s von Judas
überfallen, jedoch (gegen JAqXIII6 6; BJI2 2) erst von Alexander Jannäus unter-
würfen JA(| XIII 15 4. Nach 1 Mk 4 15 lag J. sw von lamwäs, On 266; 132 (Jamuel)
zw. *Diospoüs und *Asdod, 2Mkl28 240 sta (45 km) von Jerusalem, Itiner. Antonini
12 rM (18km) von Diospolis, zerfiel in eine Binnen- und Hafenst Plinius HX V 13 68;
Ptolem. V 16 2. 6 mit gemischter Bevölkerung 2 Mk 12 8. 4<> und hatte wie Jafa ein
Jabok — Jaeser. 281
eigenes Gebiet JBj III 3 5. Jetzt jcbitn . grosses hochgelegenes Dt" mit Kirche und
Moschee ans d Kreuzfahrerzeit und steinernen Häusern. Der Hafenort isl mlnet rübin
mit zwei Buchten s von d Mündung des nähr rübin. Vgl. Schürer [I3 98 f. -- 2) St
in Naphthali, wohl an dW-Grenze, wahrsch = Jamnia JV37; Bj II 6 3 oder Jamnith
Bj II 20(5: nach d Aufzählung Bj II 20 i» (Aehabara, Seph. Jamnith. Memtln könnte
hirbet benit oder ibnlt entsprechen, unbedeutende Ruine n von safed. Im Talmud
(Neuhauer 225) wird jedoch Jc'far jämä für J. gesetzt, das dem Orte jemmä zw. d
Thabor und d See Genezareth zu entsprechen scheint. < i
Jabok, richtiger Jabhok. V> jabbol;. ist der Name eines Fl >V) nahal Dt 3 16;
Jol2 2) im O-Jordanlande, der als N-Grenze des von *Sihon beherrschten Amoriter-
reiches angegeben wird Nu 21 24; Jo 12 2; Bi 11 22. Da nach Dt 2 37; 3 16 der J. auch
das Gebiet der Ammoniter berührt, so kann es keinem Zweifel unterliegen, dass dem
J. heute der nähr cz-zer~ka entspricht, dessen Quellgebiet (etwa 900m) in d Gegend
von *Rabbath Amnion liegt. Er wendet sich von dort nach N und NW, nimmt s
viiii *Gerasa eine w Richtung an (240 m) und windet sich in tiefem Bett zw. steilen
ufern dem *Jordan zu, den er in sw Lauf bei d Fürth ed-dänvye 1 — 349 m) erreicht.
An d Mündung, die von Zeit zu Zeit wechselt, ist er 40 m breit und von tropischem
Pflanzenwuchs umsäumt (MuNDPV 1899, 33 ff.). Ge 32 23 wird eine Fürth des J. er-
wähnt, die in d Nähe der St *Pniel 25 ff. lag; * Jakob überschreitet sie auf d Wege
von *Mahanaim 32 1 f. nach *Sichem 33 18 ff. ; vgl. Gilead 2. G
Jachiu, fj jäkin, heisst 1) ein Sn Simeons Ge,46io; Ex6i5; Nu 26 12 P. — 2)
Ein Priestergeschl 10hr9(10)i0; 24(25)17; Ne 11 10, s. Priesterklassen. — 3) Eine
der 2 von *Hiram gegossenen Tempelsäulen 1 Kg 7 21 : 2 Ohr 3 17; s. Tempel. B
Jaehza, s. Jahza.
Jacob, Jacobus, s. Jakob. Jakobus.
Jaddua heisst 1) eines der Laienhäupter zur Zeit Nehemia's Ne 10 22 (21). —
2) Der Sn des Hohenpriesters *Johanan Xe 12 11. 22. der seinem Vr um 351 — 331. also
noch in d Zeit Alexanders des Gr. JAqXI?2: 82.5.7 folgte. F>
Jaebez, s. Jabez.
Jaekan, s. Jaakan.
Jael, V) jä'el. das Wb des Keniters *Heber Bi 4 17 — 22: 5 24. ermordet den in
ihr Zelt flüchtenden *Sisera unter Verletzung des den Semiten heiligen Gastrechtes.
Dieser scheusslichen That, die in einer doppelten, einer prosaischen und einer poeti-
schen, z. Th. von einander abweichenden Darstellung Bi 4 und 5 überliefert ist. wird
sowohl Ri 4 9 als auch 5 24 das grösste Lob gewidmet. Ri 5 6 ..in d Tagen J.'s" ist
entweder Textfehler oder Glosse. B
Jaera, Sn Alias' und Nachkomme Saids im .">. Glied lChr9(10)42, wahrsch
Schreibfehler für Joadda 1 dir 8 36. B
Jaere Orgim, Vr *Elhanan's 2 Sm 21 19. Doch ist J. Schreibfehler für *Jair
1 Chr 20 (21) 5, 0. aber vom Ende des Verses (^ öregim ■= Weber) eingedrungen und
zu tilgen. B
Jaesanja 2 Kg 25 23, s. Jasanja 1. B
Jaeser, Ej ja'/zer, St der Amoriter, wohl n von *Hesbon, von Israel erobert
Nu 21 32; *Ammon und *Gilead benachbari und an *Gad gegeben Jo L325; 2Sm245;
l Chr 27 (26) 31, von Gad befestigl Nu3235. in weinreicher Gegend Jsl68f.; Jr4832.
(in 2tii f.; 131: LO tM (15 km) w von -Philadelphia und 1.". iAl (22,5 km) von Hesbon
an einem zum Jordan gehenden Fl. führt auf&. sär, bedeutende Ruine am alten Wege
von -(0)1)111111 nach \Y. unweit des perennii'enden wädi sir. Conder SEP 91 hat da-
282 Jaesiel— Jahr, Jahreszeit.
gegen bet zarla mv von Hesbon vgl. Das Land, d. i. Gebiet von J. galt als treff-
liches Weideland Xu 32 1. 3. Judas der Mk eroberte die damals ammonitische St 1 Mk
5 8 ('la^/jQ): JAq XII 8 l [la^coQüiv). Damit verwandt ist die Form jAtfiQ On 212; 86:
8 rM w von Philadelphia. G
Jaesiel, ein levitischer Harfenist 1 Chr 15 (16) 18 =z Asiel 1 Chr 15 (16) 20 = *Jeiel
1 Chr 16 (17) 5, wahrsch stets nach (5 05«j?A in *Usiel, fj 'uzzl'el zu verbessern (Kit-
tel 66/7). B
Jagbeha St im O-Jordanlande Ri 8 11, s. Jogbeha. G
Jagd, £j sajid; Jagdwild sed hqjjä~LY 11 13: Wildbret sajid Ge 25 28 ; 27 3. Der
Jäger säjjäd Jr 16 16. Der Jäger mit seinem Sport ist eine der altisraelitischen Volks-
anschauung unheimliche Erscheinung Ge 10 9 ; 25 27. Abgesehen von einzelnen sagen-
haften Heldenthaten Ri 14 6; 1 Sm 17 35 f.; 2 Sm 23 20 (?) linden wir, dass man das
Raubzeug insbes. den Löwen (Js31 4) nur in Nothfällen mit Schwert, Spiess und Keule
Hi 41 18. 21 bekämpfte und es sonst vorzog, dasselbe in Fallgruben (sahat) Ez 19 4 mit
starken Xetzen (rceset) 8 zu fangen und durch Xasenring (hdh) Js 37 29 (vgl. Abb. 14)
kirre gemacht in einen Käfig zu sperren (sügar) Ez 19 9. Auch Gazellen , Hirsche
u. dgl. Dt 12 22 fing man in Xetzen Ps 9 16 oder im Jägergarn (miJcmdr) Js 51 20, oder
man hielt sie mit d Fallstrick (pah, hcebel Hil88ff.) am Fusse fest und Hess von oben
her eine Schlinge (sammimj auf sie fallen. Wildbret erlegte man mit Pfeil und Bo-
gen Ge 27 3. Der Vogelsteller jökes Psl247, jdküs Ps9l3, jäkös Ho 9 8 stellte seine
Schlinge (pah) am Boden auf Pr7 23; Kh9i2. Es war ein Schnapper (mökes, vgl.
oxävöu/.ov) daran, der die Schlinge zuschnappen machte, wenn das Thier daran stiess
Am 3 5. Die Art der Jagd auf d Vogel köre' 1 Sm 26 20 ist unklar (s. jedoch Rebhuhn).
In Si 11 31 scheint man durch im Bauer sitzende Lockvögel andere zu fangen. Si
Jahaz St in Moab, s. Jahza. G
Jahr, Jahreszeit. Xach P Ge7u; 814 wäre das älteste hebr. J. ein Mondj.
gewesen. Denn wenn P die von d Tradition auf d Dauer eines J. {= 365 Tage)
bestimmte Fluth in 1 J. -f- 11 Tage (=354 + 11 T.) umrechnet, so denkt er dabei an
d (aus 6 Monaten zu 29 T. und 6 Monaten zu 30 T. r= 354 Tage bestehende) Mondj.
In Wirklichkeit haben aber die Israeliten in histor. Zeit, wie auch die alten Araber,
nach Sonnenj. gerechnet. Das folgt aus d althebr. *Monaten und *Festen, die von d
Sonnen-J. abhängig sind. Der Jahreswechsel fiel, wie bei d alten Arabern, in vor-
exilischerZe.it in d Herbst; wenigstens gilt dies für d ökonomische J., da für d Bauern
das J. mit d Ernte schliesst Ex 23 16 ; 34 22. Eine Erinnerung an d früheren Jahres-
wechsel im Herbst zeigt sich darin, dass später der 1. des 7. Monats durch Lärm-
blasen gefeiert wurde Lv23 24; Xu29i, das sonst nur das Jobelj. einleitete Lv 25 9.
Ob daneben auch in vor'exilischer Zeit mit einem im Frühling beginnenden J. gerechnet
wurde, ist unsicher (s. Xowack I 220). Auf jeden Fall wurde seit d Exil in Anleh-
nung an d bab. Sitte der J. -Anfang in d Frühlings-Tag- und Xachtgleiche gelegt
Ex 12 2 P. Die Differenz zw. d älteren Herbst- und d jüngeren Frühlingsanfang
des J. wurde so ausgeglichen, dass das alte bürgerliche Xeujahr den Anfang des kirch-
lichen J. bildete. So kennen JAq 13 3 und Mischna den 1. April als bürgerlichen.
den 1. Oktober als kirchlichen Xeujahrstag. Lv25 9; Ez 40 1 scheint vorausgesetzt
zu werden, dass in exilischer Zeit der Jahreswechsel am 10. des 7. Monats gefeiert
wurde , auf den später der grosse Versöhnungstag fiel Lv 16 29. Ueber d Jahresbe-
rechnung des Verfassers der Mk-Bücher s. Zeitrechnung. Ueber Sabbath- und Jobelj.
s. Heilige Zeiten. — Von Jahreszeiten kennen die Hebräer entsprechend dem Klima
des Landes, wie auch die Araber, nur 2: Sommer (kajis) und Winter (höref) Js 18 6 ;
Jahrfest — Jairs Dörfer und Städte. 933
Ps 74 17; Sa 14 8. Ge 822 werden keine 6 J.-Z. (zu 2 Monaten wie bei d Indern) unter-
schieden, sondern nur eine regnerische kalte Winterzeit, in die die Aussaat, und eine
trockne heisse Sommerzeit , in die die Ernte fällt. HL 2 12 , wo £ Lenz übersetzt,
bedeutet fj zämir das Beschneiden des Weinstockes, das im Frühjahr stattfindet.
Si 24 25 (35); 50 8 entspricht tv fitispaiq vkwv £ „im Lenz'; dem Abib (<5 Ex 13 i etc. s.
Monate) oder der Zeit der *Erstlinge ((5 Nu 28 26 etc.), also dem Sommer, und Si 50s1'
£ „im Lenz" iv ^fisgaiq ütQovq ist = £j laji.s fiSGe822) oder — käsir (*Ernte (5 Pr
26 1), also auch = Sommer. ß
Jahrfest £ Ri 21 19 meint wahrsch das Herbst- oder Laubhüttenfest, dagegen
Sa 8 19 jährlich wiederkehrende *Heilige Zeiten überhaupt : in diesem allgemeinen Sinne
auch Si 47 12. ( ;
Jahza, fj jdhsä, ohne die Lokalendung ä Jahaz, fj jahas Js 15 4: Jr48 34. zu
d Amoriterreich des *Sihon jenseits d Jordans gehörige St, bei der Sihon von Israel
geschlagen wurde Nu 21 23; Dt 2 32; Rill 20, daher s von *Hesbon und wohl an d
Hauptstrasse , auf d Hochebene Jr 48 21. Jo 13 18 zu Rüben gerechnet, Mesa-Inschr.
Z. 19 f. von Israel befestigt, aber von *Mesa erobert und zu [d Lande] Dibon gefügt.
Jo2l36; 1 dir 7 (6) 78 (63) wird J. als von Rüben den Merariten gegebene Levitenst
aufgeführt, Nach On 264; 131 zw. *Medaba und Debus (*Dibon). Nicht aufgefunden. G
Jair, £j jä'ir heisst 1) einer der 6 sogen. Kleinen *Richter Ri 10 3 — 5, dessen
Grab man in *Kamon zeigte. Wahrsch ist J. keine Einzelperson, sondern ein o-ma-
nassitischer Klan , da J. Nu 32 41 ; Dt 3 14 und (in d Zusatz) 1 Kg 4 13 ein Sn oder
Enkel *Manasse's ist, während ihn 1 Chr 2 21 f. zu einem Enkel *Hezrons und der Tr
♦Machirs, also zu einem judäisch-manassitischen Mischling macht. Vgl. Jairs Dörfer. —
2) Vr Mordechai's Er 2 5; StE 7 (6) 1. — 3) fy jä'ir ein Bethlehemit, Vr Elhanans 1 Chr
20 (21) 5; 2 Sm 21 19 (*Jaere Orgim). B
Jairs Dorfer und Städte. Die St * Jairs werden Ri 10 3— 5 in d Zahl von 30
den 30 „Snenu, d. i. Theilen des Geschl Jair gleichgesetzt. Genannt wird Kamon mit
d Grabe Jairs. Dieser Name entspricht dem Orte Kamun, den Antiochus HI auf d
Marsche von *Pella nach Gephrun (= *Ephron 2) eroberte (Polybius V 70 12) ; er ist
also an d Strasse von irbid nach Pella im O-Jordanlande zu suchen. Hier hat Schu-
macher (Northern 'Ajlün 137 f.) 10 — 15 km w von irbid die Ortsnamen kämm und
l.ioucm (Deminutiv des ersten) mit alten Mauerresten aufgefunden. Kamm darf als
Verkürzung von Kamon aufgefasst werden (ZDPV XVI 23). Danach haben die 30
St Jairs im n *Gilead gelegen, s vom *Jarmuk, zw. d Jordanthal im W und den
Hügeln ez-zumal und der Wüste im 0. -- Von diesen St sind die Dfer (£ auch Flecken 1
Jairs zu scheiden : jene umfassen den sesshaften Theil des Geschl, also Bauern, diese
den nomadisirenden Theil, also Hirten; denn das hebr. Wort für Dfer tyawwöt bedeutet
Zelte, Zeltdfer, und Hirten pflegen das Bgland mit St nicht zum Aufenthalt für ihre
Herden zu wählen, lieber d Bezirk dieser Hirten fehlen sichere Angaben im AT.
Nach Ri 10 4 b; 1 Kg 4 13 in Gilead, etwa an d O-Grenze der St Jairs. am Rande
der Wüste ; aber die betreffenden Worte 1 Kg 4 13 sind offenbar jung (vgl (5), wahrsch
[irrthümlicher] Zusatz eines Gelehrten, der ähnlich wie Dt 3 14; Jol3 30 und 1 Chr 2 23
(s. u.) verschiedene Dinge verband. Auch Ri 10 41' wird gelehrte Glosse sein, die St
und Zelte irrthümlich gleichsetzt. — Die Eroberung dieses Gebiets durch *Jair fand
wahrsch zur Zeit der ersten Volkskge statt Nu 32 39.41. Nach 1 Chr 2 21— 23 kannte
man nach d Exil nur 23 St*Jairs, die durch d *Gesuriter und Aramäer erobert wurden.
Doch hielten sich hier jüdische Geschl lMk5 24— 54. Die St *Kenath und die (io St des
*Ärgob in *Basan haben mit d St Jairs nichts zu tlmn. Vgl. PRE3 Vlll .">41 ff. (i
284 Jairus — Jakob.
Jairus (hebr. *Jair) heisst im NT der jüdische Gemeindebeamte Mc 5 21 f. ; Mt
9 18 f. : Lc 8 40 f. H
Jakan, s. Jaakan.
Jakdeam, s. Jokdeam.
Jaketan, s. Joktan.
Jakini heisst 1) die 12. der 24 *Priesterklassen 1 Chr 24 (25) 12. — 2) Ein Ge-
sell 1 Benjamins 1 Chr 8 (9) 19. B
Jakmeam 1 Chr 23 (24) 19 für Jekameam, Levitengeschl. Sonst s. Jokmeam. G
Jakneaiii. s. Jokneam.
Jakob ( E| jivköb. was Ge 25 26 als .,Fersenhalter", Ge 27 36 .,Ueberlister" gedeutet
wird: Ho 12 4 vereinigt beide Deutungen), Sn Isaaks und Bebekkas, Enkel Abraham s
nach Ge 29 ff. durch seine 12 Sne der eig. Stmvr des nach seinem Beinamen *Israel,
aber dichterisch (so schon Ge 49 7 ; Nu 23 7 ff. und sehr oft in Js, Mi, Ps) auch Jakob
(oder Sne Israels, Sne J.'s) genannten Volks.
Die Deutung der in Ge 25 21 ff. vorliegenden J.'s-Geschichten hat zu unterschei-
den zw. dem, was nur von einem Individuum gelten kann, und d ethnographischen
Erinnerungen, die sich schliesslich in dieser Einzelpersönlichkeit, ihren Ehen, Kindern
und Schicksalen krystallisirt haben. Von d Individuum J. entwerfen die alten Quellen
J und E (P giebt von d J.'s-Geschichten nur einen ganz dürftigen Auszug Ge25 26b;
27 46—28 9; 29 24.29; 31i7b; 33l8a; 35 6 a. 9 — 13 a. 15.22 b— 29; 36 6—8; 46 6.7; 47 5 b— 11.
27 b. 28; 48 3 — 6; 49 28b — 33; 50 13, mit Beseitigung alles dessen, was auf J. ein schlech-
tes Licht werfen könnte) ein farbenreiches Bild, nicht ohne in ihm unwillkürlich zu-
gleich den Charakter des nach ihm benannten Volks zu schildern. Als ..ein sanfter
Mann, der bei d Zelten blieb", ist er der Liebling der energischen Mr, während der
mehr passive Vr den ihn ergänzenden Esau bevorzugt. Eebekka stiftet J. zur Er-
schleichung des Erstgeburtssegens an, nachdem er bereits *Esau das Erstgeburtsrecht
durch ein Linsengericht abgelistet hat. Der Betrug J.'s wird übrigens 27 12 mit d
rechten Namen genannt, und auch die manigfachen schweren Prüfungen des Patriarchen
wollen nach d Absieht der Erzähler als eine gerechte Ahndung seiner Schuld und
als Mittel zur Läuterung seines Charakters verstanden sein. Von d Ueberlistung La-
bans weiss nur J 30 29 ff., während E 31 6 ff. alle Schuld auf Laban schiebt. Ueber-
aus rührende individuelle Züge enthält sodann vor allem die Josephsgeschichte Ge 37 ;
42 29 ff. ; 43 2 ff. ; 45 25 ff. , so namentlich das Wiedersehen des Verlorenen 46 28 ff. und
die Audienz beim Pharao 47 7 ff. P. Als Ort des Grabes J/s war von J 50 10 f. höchst-
wahrsch der Ort der Todtenklage genannt; der letzte Eedactor setzt dafür 13 nach
P das Familiengrab bei Hebron ein.
Der Versuch, in J. nicht bloss einen heros eponymos, sondern einen einstigen
Gott zu rinden, der an d in seiner Geschichte erwähnten Heiligthümern verehrt wor-
den sei, musste hier ebenso scheitern, wie bei Abraham und Isaak. Denn der Gottes-
kampf 32 25 ff. (im jetzigen Zus. -hang — ganz wie Ho 10 5 — als ein Gebetsringen
um d Gnade Gottes gemeint) ist urspr ein einfacher etymologischer Mythus zur Deu-
tung des Namens Israel, und die Probe ausserordentlicher Stärke 29 10 steht so harm-
los und vereinzelt da, dass sie zur Begründung mythologischer Phantasien nicht ausreicht.
Aber auch die Deutung des ethnographischen und geschichtlichen Hintergrunds
der J.'s-Erzähhmgen erfordert grosse Zurückhaltung. Als sicher oder doch sehr
wahrsch dürfte Folgendes zu betrachten sein. J. repräsentirt einen späteren Nach-
schub zu der hebr. Einwanderung in Kanaan, der vom aram. Boden ausging und hebr.
und aram. Bestandteile (sämmtliche Frauen sind Aramäerinnen!) in sich vereinigte;
Jakobsbrunnen. 285
heisst doch J. Dt 26 5 kurzweg selbst „ein umherirrender Aramäer!0 In d Vertrag
mit Laban Ge 31 44 ff. spiegeln sicli uralte Versuche, das Verhältniss zu d gewalttä-
tigen und feindseligen aram. Nachbarn friedlich zu ordnen.
Was die Fnterschiebung der Lea statt d eig. begehrten Babel und die anfäng-
liche Unfruchtbarkeit Raheis bedeutet, isl gänzlich dunkel. Stade"s Deutung der Lea
auf d judäische Kgthuni. das dem wichtigeren ephraimitischen (Rahel) voranging,
scheitert an d Schwierigkeit, die JVssagen erst in d Zeit des getheilten Reichs ent-
standen zu denken. Dagegen wird in d Unterscheidung der Sne von d legitimen
Flauen und derer von d Kebswbern ein Urtheil über d Grad der Vollbürtigkeit (d. h.
ünvermischtheit) der Stme. sowie über ihren mehr oder minder engen Zus. -hang zu
erblicken sein, in d Reihenfolge der Geburten eine Erinnerung daran, wie sie nach
und nach zu Macht und Bedeutung gelangt sind.
Gesondert zu betrachten und am leichtesten zu deuten sind die Erzählungen,
die sich auf d Verhältniss J.'s zu Esau, d. h. zu dem Br-Volk der *Edomiter beziehn.
Fast alle bezwecken eine Erklärung des Umstands, dass Edom, obschon der ältere
Br, d. h. früher zu Sesshaftigkeit und (vgl. Ge36 3i) zum Kgthum gelangt, doch nach-
mals von d J."s-Snen unterjocht ward. Ihre schon im Mutterleib anhebende Feind-
schaft beruht laut d Gottesspruchs an Rebekka 25 23 auf einem Verhängniss , nach
welchem der Aeltere dem jüngeren dienen soll. Edom muss sich das Vorrecht durch
d klügeren und listigeren Br entreissen lassen. Freilich fiösst er diesem zu Zeiten
auch argen Schrecken ein, zeigt sich dann aber auch wieder grossmüthig und zum
Frieden bereit.
Einer besondern Erwägung bedarf endlich die mehrfache Hervorhebung alter
(z. Th. wohl urspr kanaanitiscker) Heiligthümer in d J.'sgeschichten. Statt d künst-
lichen Annahme, dass sie sämmtlich Ahnengräber kanaanitischer Heroen gewesen und
erst nachträglich von d Israeliten zu ihren Ahnen in Beziehung gesetzt worden seien
(falls man nicht J. selbst für einen urspr kanaaniti sehen Heros erklärt!) empfiehlt
sich vielmehr die Annahme, dass die Weihung Bethels als des vornehmsten israeliti-
schen Heiligthums Ge 28 an d Spitze gestellt ist (anders allerdings bei P 35 15). wäh-
rend Mahanaim 32 3, Pniel 32 31, Sichern 33 20, Beerseba 46 2 ff. in d Reihenfolge ge-
nannt werden, in der sie von d durch J. repräsentirten Einwanderern gegründet oder
übernommen wurden. Hebron wird als späterer Wohnsitz J.'s nicht bloss von P 35 27,
sondern auch von J 37 14'' vorausgesetzt, aber ohne eine Erwähnung der dortigen
Kultstätte. K
.Takobsbriinnen. Dieser Brunnen, nijyi/ xov 'laxeoß, ist nur Jh 4 6 erwähnt und
soll von d Erzvr * Jakob angelegt worden sein 12, wovon jedoch im AT nichts ge-
meldet wird. Den Umständen Jh 4 5 ff. entspricht durchaus der heutige blr ja'lpub
nl. i. hebr //er ja'aköb), dessen Lage am Fusse des Bges *Garizim aus Abb. <>4 er-
sichtlich ist: ferner ist die Anlage offenbar alt und gut bezeugt, sie kann zugleich
als Muster für d Herstellung von Brunnen in Palästina überhaupt dienen. Der Schacht
des Brunnens gleicht einem (Zylinder von 2,30 m Durchmesser (Abb. 89), der obere
Theil ist mit Mauerwerk gefüttert, der untere Theil ist durch weichen Kalkstein ge-
hauen. Die urspr Tiefe ist noch nicht festgestellt worden, jetzt beträgt sie 23 m,
aber auf d I Juden liegt viel Schutt. Der Brunnen wurde nicht durch eine Quelle
gespeist, auch nicht durch von ölten hineingeleitetes Kegeiiwasser wie die (isternen,
sondern durch d Grundwasser, das von allen Seiten her in d leeren Raum zus.-strömte ;
jetzt ist er abgesehen von d Regenzeil trocken. Nach oben hin verengt sich der
(Minder zu einer Mündung, die eben gross genug ist. am einen Mann mit erhobenen
286
Jakobus — Jakobus, Brief des.
Armen
in der
wölbe
durchschlüpfen zu lassen. Ihren Abschluss bildet eine starke Steinplatte (Abb. 90),
sich das Schöpfloch befindet. Der Rand hat zahlreiche Rillen, die durch die
Seile, an denen man die Wassergefässe (Ledereimer) hin-
unterliess, eingekerbt wurden. Daneben befindet sich ein
2., nachträglich gebrochenes Schöpfloch. Der Brunnen ist
schon dem Pilger von Bordeaux 333 nach Chr. bekannt,
eine Kirche darüber Hieronymus um 404. Diese zerfiel
nach d Kreuzzügen ; von ihr rühren die Gewölbe und Stein-
haufen neben d Brunnen her. Der Platz gehört den ortho-
doxen Griechen. Es fällt auf, dass sich diese mühevoll
hergestellte Anlage in einer quellenreichen Gegend be-
findet. Es liegt der Gedanke nahe, dass dem Besitzer des
Grundstücks nicht gestattet wurde, die Quellen der Nach-
barschaft zu benutzen, und er sich deshalb zum Graben
1
-*L °l Löcher
=- Mauerwerk.
ül Felsen
Abb. 89. Jakobsbrunnen, , , , , _, ,
Durchschnitt Abu. 90. Jakobsbrunnen, henüpfloch.
des Brunnens genöthigt sah (vgl. Jo 24 32). G
Jakobus, Name von mindestens 3 im Urchristenthum thätig gewesenen Männern.
Zunächst unterscheiden die Apostelkataloge J. den Aelteren (major), Sn des Fischers
Zebedäus und Br des Johannes, welcher der Sage nach nach Spanien gekommen sein
soll ( Jago de Compostela) , aber unter Herodes Agrippa schon 44 den Märtyrertod
durch d Schwert erlitt Ap 12 2, und J. den Jüngeren (minor), Sn des Alphäus. Von
beiden unterschieden, wiewohl schon im Hebräerevangelium und beim alexandrinischen
Clemens mit Letzterem identificirt, ist ein 3. J., der älteste unter den Brn Jesu, wel-
chen nach JAq XX 9 1 der Hohepriester Ananus in d Zwischenzeit nach d Abreise
des Festus und vor d Ankunft des neuen Prokurators 62 nach Chr. steinigen Hess.
Derselbe ist höchstwahrsch identisch mit dem J. , welcher Apl2i7: 15 13 f.; 21 18 f.;
Ga2 9. 12; 1 Kr 15 7 schlechthin so genannt wird und als vorzüglich einflussreicher Vor-
steher der jerusalemitischen Gemeinde erscheint, auch nach Hegesippus bei Euseb KG
II 23 5 — 7 den Beinamen des „Gerechten", d. h. des Mannes nach d Sinn des Gesetzes,
führte. Ueber d „kleinen J." Mcl5*o s. Maria 2). H
Jakobus, Brief des. Ein mit Sicherheit erst bei Ürigenes, der ihn aber keines-
wegs für unzweifelhaft echt hält, und in d syr. Kirchenbibel auftauchendes, in d lat.
Kirche wahrsch erst im Laufe des 4. Jhdts in d Kanon aufgenommenes Schriftstück,
welches an die Christen ausserhalb Palästinas gerichtet zu sein und vorzugsweise den
Zweck gehabt zu haben scheint, die in ihrem christlichen Leben sich noch bemerklich
Jaksan— Japho. 287
machenden Mängel, namentlich Verweltlichung durch Reichtimm und Ueppigkeit, Streit-
sucht und Ueberschätzung der Theorie gegenüber dem Wandel, zu rügen. Das In-
teressanteste in d so mangelhaft bezeugten und schwerlich schon dein 1. Jhdt ange-
hörigen Brief ist die Polemik 2i4 — 26, deren Beziehung auf d panlinische Rechtferti-
gungslehre schon von £ anerkannt, freilich bis in d neueste Zeit auch angelegentliche
in Abrede gestellt worden ist. Soll der Brief echt sein, so hat ihn Jakobus der Ge-
rechte abgefasst. Kommentare von Trenkle (1894), Mayor (2. Aufl. 1897), Beyschlag
(6. Aufl. 1897), Schlatter (1899). H
Jaksan, s. Joksan.
Jaktan, s. Joktan.
Jaktheel, Jakthiel, s. Joktheel.
Jambres und Jannes 2 Tm 3 8 Name der Ex 7 n. 22 ; 83. 14. 14 ; 9 11 auftretenden
äg. Zauberer. H
Jambri oder Ambri Stm der nabatäischen Araber, von welchen der Mk 'Mo-
li annes gefangen und getödtet wurde lMk936f. H
Jammerthal hat £ mit d alten Uebsetzgen Ps 84 7 für £> 'emek häb-bäkä' ge-
setzt. Wohl richtiger wird bäkä' als Name eines *Baumes (vgl. 2 Sm 5 23 f. und Maul-
beerbaum) gefasst — Baka-Ebene. Freilich ist eine solche Oertlichkeit unbekannt. G
Jainnia, s. Jabne.
Jannes, s. Jambres.
Janoha, £j jänöhä, ohne Localendung jänö"h, 1) Ort an d NO-Grenze Ephraims
Jol66f., nach On 267; 133 in *Akrabattene 12 rM (18 km) ö von Neapolis =jänün
und etwas 11-er färbet jünün 12 km so von näbulus. — 2) Eine von Thiglath-Pileser
734 eroberte St* in N-Galiläa, 2 Kg 15 29 neben *Abel Beth Maecha und *Kedes ge-
nannt. Der Lage nach entspricht hünin, eine verfallene Kreuzfahrerfeste am Wege
von Bänijäs nach Tyrus, den Lauten nach jänuh 10 km ö von Tyrus. Doch liegt
letzteres zu weit w. G
Japhet, § jafet, Ge9i8f. wird neuerdings von manchen für d mittleren Sn
*Noahs gehalten (neben *Sem und *Kanaan) wegen 24. Was J. Ge 9 27 bezeichnet,
wissen wir nicht. In d *Völkertafel Gel()2ir. ist jedenfalls der Begriff schon aus-
gedehnter und J. zum Stmvr der n Völker erhoben worden. Wir haben bei denselben
wohl 2 Reihen zu unterscheiden und zwar von je 3 Völkern, die von W nach 0 auf-
gezählt werden, nämlich 1) *Goiner. *Magog, *Madai; 2) etwas s-erMavan, *Tubal-
Mesech (stets verbunden), *Thiras (allerdings unbestimmbar). -- In d räthselhaften J.
Jt 2 25(15) erblickt Winckler, AoF II 270 eine Entstellung von Jathrib (= Medina) in
Arabien. So
Japhia, Person, l) jäflia . heisst 1) der Kg von *Lachis, der Jol03ff. mil \
andren s-kanaanitischen Kgen von Josua bei *Gibeon geschlagen und nachher gepfählt
wird. — 2) Ein Kind Davids 2Sm5i5; lChr37; 14(15)6. B
Japhia, St, Grenzort im ö Theile Sebulon's, nach Jo 19 12 ö von *Kisloth Tha-
bor und *Dabrath. Die gew. Zus.-stellung mit Japha JBj II 20 6; III 7 31; JV 37. 45.
52 und dem heutigen jäfä 3 km sw von Nazareth lässt sich damit nicht vereinigen. G
Japhlethi, Grenze J., richtiger Gebiet des Japhlethiter's, ö vom unteren *Beth
Horon an d S-Grenze Joseph's Jo 16 3. Vgl. das benjaminitische Geschl Palti Nu 139.
Auch unter d Geschl Assers kommt der Name .laphleth vor lChr7 32f. G
Japho, llaleiist. von der man nach d W. nach *Tharsis, fuhr .lul 3, am Ge-
biet von Dan Jo L9 46, Stapelort der Nutzhölzer vom Libanon beim Tempelbau 2 Chr
2n>iir,i: Hs :•> 7. heute jäfä, der Eafenorl für Jerusalem. Auf d äg. Inschriften der
288
Japia — Jareb.
18. und 19. D}rnastie Jepu mit kanaanitischer Bevölkerung (Brugsch, Geogr. Inschr.
II 63 und Taf. 6), auf d ass. Inschriften Ja-ap-pu-ü, Ja-pu-ü (Delitzsch 289). Nach
Einwanderung- der *Philister hat sie wahrsch eine Zeit lang den Philistern, doch zur
Zeit Salomo"s wohl schon wieder den Phöniciern gehört 2 Chr 2 16 (15). Nach d Esch-
munazar-Inschr. Z. 18 f. (CIS I 9 ff.) hatte der pers. Kg J. den Sidoniern gegeben.
3 Es 5 54 findet sich für J. Es 3 7 der griech. Name Joppe, ebenso in Mk und Ap,
während in nichtbiblischen Schriften Jope überwiegt. Erst unter d Mk haben die
Juden um d Besitz dieses wohl gefährlichen (JBj III 9 3), aber doch wichtigen Hafen-
platzes gekämpft. Schon Judas soll, um eine Unthat der Einwohner zu rächen, Hafen
und Flotte durch Feuer zerstört haben 2Mkl2 3 — 7. Jonathan erzwang 147/6 vor
Chr. die Oeffnung der Thore und den Abzug der syr. Besatzung lMkl0 74ff. Simon
legte eine jüdische Besatzung hinein 1 Mk 12 33 f. und vertrieb die bisherigen Bewohner
1 Mk 13 li. baute den Hafen aus und befestigte die St 1 Mk 14 5. 34. Pompejus nahm
sie den Juden JAq NIV 4 4; Bj I 7 7, Caesar gab sie zurück Aq XIV 10 6. Wie alle
Küstenst gehörte J. 34 — 30 vor Chr. der Kleopatra, dann dem *Herodes JAq XV 7 3 ;
Bj 120.3 und Arche-
laus Aq XVII 11 4;
Bj II 6 3. Als Petrus
dort die Tabea er-
weckte, bei d Ger-
ber Simon wohnte
und nach Caesarea
gerufen wurde Ap
9 36 ff. : 10 5 ff. ; 11
5. 13, stand J. unter
röm. Prokuratoren,
jedoch mit einiger
Selb ständigkeit JBj
III 3 5. — Das jetzi-
ge jäfä (Abb. 91)
liegt auf d felsigen,
unmittelbar aus d
Meer aufsteigenden
Küste, hat steinerne
Häuser.jedoch keine
alten Reste , und
zählt etwa 40000 E., meist Muslimen. Berühmt sind die (Orangen-) Gärten. Der
Hafen verdient kaum diesen Namen. Das Haus Simons des Gerbers wird an mehreren
Stellen der St gezeigt, — Jt 2 15 hat der griech. Text 25 *Japhet, nicht Joppe. G
Japia 1 Chr 3 1 — *Japhia 2. B
Jarah, £\ janth, Gel026 unter d s-arab. Völkern aufgezählt, s. Joktan. So
Jareb, V> järeb, (S laoelu Ho 5 13 ; 10 6 , wird häufig als Epitheton für d ass.
Kg gefasst, an den sich Israel zur Zeit des Propheten *Hosea um Hülfe wendet. Der
Name wird dann etwa nach d hebr. Zeitwort rlb „streiten" = Raufbold oder äräb
„lauern- = Trugbold gedeutet. Der verbesserte Text (Nowack, Kl. Propheten z. St.)
scheint von den Parteien Ephraim und Israel im N-Reich zu reden. Die eine hält
es mit d Kg von Assur. die andre mit d Kg von Jareb, was dann St- oder Länder-
name i>t. HWinckler (Musri. Meluhha, Main in Mt der Vorderasiat. Gesellsch. 1898,
Plan der Stadt .lata.
Hospiz.
. Leuchtthurm. 2. Regierungsgebaude.
Englische Mädchenschule.
Jared — Jaspis. 289
1, 32) denkt, J. in Jathrib = Medina verbessernd, an einen Kg vom n-arab. Musri.
Anders, jedoch unrichtig ZAW 1897, 334 f. Ueber weitere Erklärungsversuche s.
KAT3 150 f. B
Jared (= Untergang, Budde, Urgesch. 100), I7 jared, £ Lc3 37 .1.. Sn Maha-
lalel's, ein *Sethit Ge5l5ff. P; lChrl2; Lc3 37. Unter ihm stiegen Hen66; 106 13
die Engel vom Himmel herab (Ge6i — 4). B
Jarib, Sn Simeon's 1 Chr 4 (5) 24, ist nach <SI! und Ge46io; Ex6i5; Nu 26 12
verschrieben aus *Jachin. lMkl4 29 ist J. verderbt aus *Jojarib. 1!
Jarmuk, arab. jarmüJc, heisst der ö Nebenfl des * Jordans, der etwa 8 km s
vom See Genezareth und 4 km n von tfisr el-mutfämi' einmündet und hier mindestens
ebensoviel Wasser hält als der Jordan selbst, da er ein grosses Gebiet entwässert.
vom ijnüir im N bis zur legäh und d Gbge haiirän im 0, der Steppe el-hamdd und
dem Lande es-suwet im S. Plinius V 18 74 nennt ihn Hieromices (nicht Hieromax).
Im AT wird der J. nicht erwähnt ; doch ist die Frage, ob er nicht Ge 31 21 ; 2 Sm 8 3 urspr
gemeint ist. Die Mischna Para VIII 9 kennt die Form jarmuk. Heute wird er nach
einem anwohnenden Beduinenstm auch serl'at (d. i. Tränkplatz) el-menädire genannt, G
Jarmuth 1) kanaanitische Kgst J0IO3. 5. 23; 12 11, in d Sephela zu Juda ge-
rechnet Jo 15 35 ; vgl. Neil 29. On266; 132 vgl Jermucha 10 rM (15 km) von *Eleu-
theropolis am Wege nach Jerusalem — h. jarmuk zw. ivddi es-sarär und ivddi es-sant.
Hieronymus nennt On 132 ausserdem Jarimuth 4 rM (6 km) von Eleutheropolis bei
Esthaol (? in Wahrheit 10 rM von Eleutheropolis). — 2) Gersonitische Levitenst in
Isaschar Jo 21 29, dafür 1 Chr 6 73 (57) *Ramoth, dem Remeth Jo 19 21 sehr nahekommt :
viell. cr-räme 18 km sw von (jenin. G
Jasabeam, ö2t Jasobeam, steht bei £, der den Text nach 1 Chr 27 (28) 2 ver-
bessert, 2 Sm 23 8 für 1} jöseb bas-scebet. Letzteres ist verderbt aus jis-böset, das selbst,
indem das von d Späteren für ba'al gesprochene böset = Schande in d Text drang,
aus jis-ba'al (= (SL Isaßaak) = is-balal entstanden ist. Der urspr Name war also
Is-ba'al (so Lauch 1 Chr 11 (12) 11 ; 27 (28) 2 für Jasabeam). Dieser Is-b. (Sn Sabdiel's
1 Chr 27 2), der Hachmoniter (so 1. nach 1 Chr 27 32 £ statt Tachmoni in Sm), ist der
1. von d 3 (so richtig <3lj £) Haupthelden David's, der seinen Speer über 800 (300
1 Chr 11 11: !I00 JAqVII12 4) von ihm und seinen Leuten erschlagne Feinde schwang
(so 1. nach 1 Chr 11 11 £ für d sinnlosen Text von 2Sm23 8) und im 1. Monat des
Jahres 24000 Mann befehligte. B
Jasanja 1) Sn des Maachatithers 2 Kg 25 23; Jr408 s. Gedalja. — 2) Sn Jere-
mies, eines *Rechabiters Jr3ö3. — 3) Sn Saphan's Ez8 u. — 4) Sn Assur's Ez 11 1. 15
Jason (grieeh. Name, von d Juden wegen Anklangs an Jesus gewählt) 1) von
Cyrene, beschrieb in 5 Büchern den makkabäischen Aufstand 2Mk2 23. — 2) Br des
Onias' III, erkaufte von Antiochus IV die Hohepriesterwürde und betrieb 174 — 171
erfolgreich die Gräcisirung seiner Volksgenossen (Gymnasium in Jerusalem!), inson-
derheit die Gleichstellung der Jerusalemiten mit d Antiochenern , bis er von einem
andern Verräther überboten wurde und im Kampf gegen diesen erlag 2 Mk 1 7: 4 7 — 26:
5 5—ki: 4Mk4l6 — 20. Auf d Gegner *Menelaus fällt nach d Bericht JAq YTT51 alle
Schuld. - :i) Sn des Eleasar, war 1(51 mit Eupölemus, Sn des Johannes 2 Mk 4 n.
als des Mk Judas Gesandter in Rom thätig 1 Mk 8 17 — 21 ; 1216; 14 22. — 4) Ein Thes-
salonicher, bei welchem Paulus, als er die Gemeinde stiftete, wohnte Apl7 5 — 9. -
5) Der Rm L621 Genannte ist viell. mit dem Vorigen identisch. 11
Jaspis. Mit J. bezeichnete man im Alterthum verschiedene Steine: daher wird
sowohl die Wiedergabe des 1) fäi'fee Ex 2820; Ez28i3 (gegen die üebsetzgen), als des
Bibelwörterbuch. 19
290 Jasub — Jebusiter.
Bjahalöm Ex 28 18; Ez 28 13 (£ *Demant) mit J. berechtigt sein. Apc4 3 und 21 18 ist
unter J. offenbar ein kostbarer, jaspisähnlicher Stein zu verstehen. Der J., heute zu
den Halbedelsteinen gerechnet, ist eine sehr häutig vorkommende, farbenreiche, schon
im Alterthum vielfach verwendete Quarzart. vgl. Kluge 384. So
Jasub, Jasubiter, ein Geschl Isaschars Nu 26 24 P ; 1 Chr 7 (8) l (Ktjäslb), das Ge46 13
Job heisst. aber nach Sam und (5 in J. zu ändern ist. Zu Jasubi £ 1 Chr 4 22 s. Lahem. B
Jathbath, Jathbata, s. Jotbath.
Jather 1 Chr 7 S7 (6 42) , gew. Jathir, £j jattir, St im Gbge Juda's Jolo48;
1 Sm 30 27. Priesterst Jo21i4; 1 Chr 7 57. Nach On 266: 133. 268; 134 christlicher
Ort im *Daroma 20 rM von *Eleutheropolis . jetzt hirbet 'attlr 16 km n von teil el-
milh, mit vielen Höhlen und Mauerresten. G
Javan GelO 2 ff. Sn *Japhets, ist jedenfalls das griech. Jaon, Jaones (mit Di-
gamma) : nur wird darüber gestritten, ob damit bloss die kleinasiatischen Jonier oder,
übereinstimmend mit d Spr-Gebrauch der Assyrer, Perser, Inder, Syrer und Araber,
bereits die Griechen im Allgemeinen zu verstehen seien. Wegen 4 ist dies für d Völ-
kertafel zu bejahen; nur fragt sich, wie alt dieser Spr-Gebrauch ist. Stade (De po-
pulo Javan . Giessen 1880) will beweisen . dass bei Ez 27 13 (vgl. unten) ; Js 66 19 ;
Jl 3 11 (4 6), wo von d „Griechen" als Sklavenhändlern die Rede ist, die J. bloss die Jonier
bezeichnen; dagegen in d Völkertafel und bei Sa 9 13. sowie natürlich bei Da 821; 10 20
(£ überall ..Griechenland") die Griechen im Allgemeinen zu verstehen seien. Ez 27 19
wiid J. . da es schon 13 in anderer Bedeutung dagewesen ist, ein arab. Volk sein,
wenn man nicht mit Stade den Text emendiren will. Glaser II 428 f. verweist auf
d Ortschaft Jain, unweit von Medina. So
Jazer, ammonitische St von d Mk Judas erobei't 1 Mk 08 = *Jaeser. G
Icabod, Sn des *Pinebas von Silo lSm42i; 143. viell. eine Bildung wie I-tha-
mar. I-sebel. B
Iconien, s. Ikonion.
Iddo 1) Prophet zur Zeit Salomo's, Eehabeam's und Abia's 2 Chr 9 29; 12 15;
13 22. — 2) Grossvr (Sali. 7) oder Vr (Esoi; 614) des Propheten *Sacharja. Die
IHfferenz löst sich so, dass der Vrname Sacharja's. Berechja Sali. 7, entweder bei
Esra ausgefallen ist, oder eine Eeminiscenz an Sacharja Sn Jeberechja's Js8 2 vor-
liegt und dann zu streichen ist. Ne 12 4. 16 ist I. einer der mit Serubabel und Josua
aus d Exil heimgekehrten Priester. B
Idumäa, Idumäer, Iduiniter, nach d griech. 'läov/iala, 'Idoi\uaiog in (5 und Aper
für *Edom, Edomiter. K
Jearim, £ *Gbge J. Jo 15 10 = *Chessalon. G
Jebehar, s. Jibhar.
Jeblaam. Jehleain, fj jibl-am. St Manasse's in Isaschar Jo 17 11. mit unter-
worfener kanaanitischer Bevidkerung Ei 1 27, s von *Jesreel am Aufstieg ins Bgland
2 Kg 9 27, wahrsch = *Bileam 1 Chr 7 70 (6 55), wofür Jo 21 25 Gath Eimmon aus \tr-
sehen gesetzt ist. und *Belma Jt7 3, dessen Name in hirbet und wädi bel'ame 3 km
s von (jen'in erhalten ist. G
Jebus soll Ei 19 10 f. und 1 Chr 12 (11) 4 der alte Name für ^Jerusalem sein,
St der * Jebusiter Ei 19 11. G
Jebusiter Messen die Bewohner von ^Jerusalem und seiner Umgebung. Wegen
der späteren Wichtigkeit dieser St wird der kleine ..Volksstm- häufig, sogar Ge 10 16
aufgeführt; ebenso Nu 13 30; Jo 11 3; in d dsten Aufzählung der kanaanitischen Völker-
schaften nehmen die J. in d Eegel die letzte Stelle ein. Sn
Jechanja, Jechonja — Jehiel. 291
Jechaiija, Jechonja, s. Jojachin.
Jedaja Name 1) der 2. von d 24 *Priesterklassen lChr9(10)io; 24(25)7; Es
2 36; Ne7 39; 11 io; 12 6.7.19.21. — 2) eines der Exulanten, die von d in Babylonien
Zurückgebliebenen Gold und Silber nach Jerusalem brachten Sa 6 10. 14. B
Jeddi steht bei £ 2 Chr 9 29 für Kt jeldaj, Kr je'dö, beides wahrsch Textfelder
für fj Hddö, s. Iddo 1. B
Jedeala, tyjid'alä, daneben ßr>alä; (5B/f?e^w, a iaöijXu; 5 'ar^älä, St Sebulon's
zw. *Simron und *Bethlehem, nach d Talmud (Neubauer 189) = hirje. Conder vgl.
Mem I 288 el-luiwära s von bet lahm. G
Jedidja = Liebling Jahwe's, Beiname *Salomo1s 2Sml2 25. B
Jedithun, s. Jeduthun.
Jedlaph, nach Ge22 22 Sn *Nahor*s, aram. Orts- oder Volksname. So
Jeduthun (wofür 4 mal Kt Jedithun), angeblich einer der 3 levitischen Sang-
meister zur Zeit *I)avids. In Wirklichkeit ist J. Name einer der 3 Sängerinnungen
zur Zeit des Chronisten, aus denen die 24 Sängerklassen sich recrutirten. Davon
kommen 6 auf d Sne J.'s (Gedalja = 2. KL, Zeri ( Jizri) = 4., Jesaja = 8., Simei =
10., Hasabja = 12., Mattithja = 14. Klasse) 1 Chr 25 (26) 1. 3. 6. 9 ff., deren Musikin-
strument die Harfe war. Bei d Eückkehr aus d Exil bildeten die Sänger noch einen
bes., nicht levitischen Stand Es 2 41; 10 24; Nel2 28; mit d zunehmenden Bedeutung
der *Musik für d Kult wurden sie in d levitischen Geschl aufgenommen. Die gewor-
denen Verhältnisse rechtfertigte man dann durch künstliche Genealogieen. Diese
Sängerinnungen, in denen nicht bloss religiöse Musik, sondern auch religiöse Poesie
gepflegt wurde, leiten sich daher gleichzeitig auch von berühmten Weisen der Vorzeit
ab. So ist J. der Seher 2 Chr 35 15 und Psalmdichter Ps39i; 62 l; 77 1 = *Ethan
dem Weisen (der freilich 1 Chr 2 6 zu einem Nachkommen Juda's gemacht wird ) 1 Kg
"> 11 (4 31) und Psalmdichter Ps 89 1 (falls nicht J. nur Variante zu Ethan ist ; de La-
garde, (Mental. II 16 ff. und Uebersicht 121) und führt sich in 14gliedriger Geschl-
Reihe auf *Merari Sn Levi's zurück 1 Chr 6 29 ff. (7 M ff); 9(10)16; 15(16)17. 19; 16(17)
38.4i.42; 25 (26) l. 3. 6. 9 ff. ; 2 Chr 5 12 ; 29 14; 3515; Neil 17 (Stade II 200 f.). B
Jegabeha, s. Jogbeha.
Jegar-Sahadutha steht Ge 31 47 als aram. Ausdruck =jegär sahadütä im Munde
*Labans neben d X} gaVed im Munde Jakobs. Er bezeichnet das Gbge *Gilead oder
eine bes. Höhe desselben als „Steinhaufen des Zeugnisses", weil dort zw. Laban und
Jakob ein feierlicher Grenz- und Friedensvertrag zu Stande gekommen ist. G
Jegeal 1) Sn Josephs vom Stm Isaschar, einer der 12 Kundschafter Nu 13 7 (s) P.
— 2) Sn Nathans, einer der 30 Helden David' s 2 Sm 23 36, der 1 Chr 11 38 *Joel, Br
Nathan's, heisst. Welche LA besser, ist zweifelhaft. B
Jehasiel 1) 1 Chr 16 (17) 6 Priester, der mit Benaja zus. die Trompete bläst.
- 2) 1 Chr 23 (24) 19 Sn Hebron's, Sn Kahath's, ein Levitengeschl. - - 3) Es 8 5 Vr
Sachanja's. — 4) 2 Chr 20 14 ff. Sn Sacharja's, ein Prophet aus levitischem (ieschl zur
Zeit des Kgs *Josaphat, ermuthigt die Jutläer, als sie von Moab und Amnion ange-
griffen werden. I!
Jeheskel heisst die 20. von d 24 *Priesterklassen 1 Chr 24 (25) 16. B
Jehiel, f} j'fflel, Name verschiedener Geschl und Personen: 1) Laien 1 Chr 27
(28)32; 2Chr2l2; Es89; IO2.26. — 2) Priester 2Chr35s; EslO». - 3) Leviten
l Chr 15 (16) 18. 20; 16(17)5; 23(24)8; 26(27)21; 29(30)8; 2Chr29l4; :'.l 13. - - Die
Nebenform j'hü'el findet sich 2 Chr 29 14 Kt. Statt J. sollte £ 2 Chr 20 14; 359; Es
8 13 Meiel stehen. G
19*
292
Jehiskia— Jehu.
Jehiskia, s. Hiskia.
Abi» 92a-d Dei schwarze Obelisk Salmanassar's. Die zweite Reihe von oben
auf a, b, c und d stellt den Tribut Jehu's dar.
Jehojada, s. Jojada.
Jehu, £j j'etef' 1) Sn
Hanani's, Prophet zur
Zeit der Kge *Baesa von
Israel (dessen Sn *Ela
viell. auf Anstiften J.'s
von *Simri ermordet
wird) und *Josaphat von
Juda 1 Kg 16 l ff. ; 2 Chr
19 2 ; 20 34. — 2 ) Israe-
litischer Kg (842—151.
ass. ja'üa, Sn Josaphat's.
Sn Nimsi"s, begründet
die 5. Dynastie des Rei-
ches (842—743). Als
nämlich * Joram , Sn
Ahabs, sich in *Jesreel
von seinen bei d Bela-
gerung von *Ramoth in
Gilead erhaltenen Wun-
den heilen liess, benützte
der israelitische Heer-
führer J. die Gelegen-
heit, sich von d Truppen
in Eamoth zum Kg aus-
rufen zu lassen 2 Kg
9 2 ff . Er eilte dann nach
Jesreel und ermordete
Joram , dessen Mutter
*Isebel und den gerade
bei ihm befindlichen Kg
*Ahasja von Juda, um
viell. auch das S-Reich
an sich zu reissen ; dar-
auf tödtete J. das ganze
Geschl Ahabs und wen
er von dessen Ver-
wandten in seine Hände
bekam. Diese Blutthat
von Jesreel. die sich so
tief dem Gedächtniss des
Volkes einprägte, dass
100 Jahre später noch
Ho 1 1 voll Abscheu da-
von spricht, war nicht
eine der im N-Reich gew.
Militärrevolten, sondern
Jehud — Jeiel.
293
Fracht der von *Elia [und *Elisa «regen d in Israel eingedrungene Baalsverehrung and
fremde Sitte eingeleite-
ten national- religiösen
Reformbewegung, deren
Durchführung .1. bereit-
willigst übernahm in
Verfolgung ehrgeiziger
Absichten. Nach seiner
Thronbesteigung erfüll-
te J. die Erwartungen
der von *Jonadab Sn
Eekab's unterstützten
Jahweeiferer, unter d
Vorwand, dem Baal ein
Fest zu feiern, versam-
melte erdessen Priester,
Verehrer und Propheten
und liess sie dann durch
seine Soldaten im Tem-
pel Baals niederhauen;
Heiligthum und Abzei-
chen Baals zerstörte er.
Um sich der syr. Erb-
feinde zu erwehren,
suchte J. durch reichen
Tribut Rückhalt bei Sal-
in anassar II von Assy-
rien (s. Abb. 92 a— d),
verlor aber, da dieAra-
mäer von d Assyrern
nicht überwältigt wer-
den konnten, an *Hasael
von Damaskus das o-
jor danische Gebiet. B
Jehud. St *Dans Jo
1945, viell. el-jehüdije
13 km nö vonjäfd, gros-
ses Df mit einigen alten
Resten. G
Jeiel, B j"i'el, Name
verschied enerGeschl und
Personen : 1 | Laien 1 Chr
5 (6) 7: 9(10)35; 2 Chr
26 li; Es 8 13; 10 43. -
2) Leviten 1 Chr 15(16)
18.21; 16(17)5; 2Chr20
14: -2\) 13; 35 9. - - Die
Nebenform j"ü'el findet
äich im Kt 2 Chr 26 li; 29 13; Es 8 13.
294 Jemini— Jeremia.
Jeinini, s. Benjamin.
Jephthah, V> jiftdh. einer der sogen, grossen *Richter Ei 10 6 — 12 7. Seinem
Auftreten liegen nach d neueren Quellenanalyse (Budde Ei 80 ff. ; Nowack Ei 99 ff.) 2
jetzt in einander gewirrte Erzählungen zu Grunde. Nach d 1. Bericht wird der aus
seiner Heimath vertriebene J. von d Gileaditern zurückgerufen, um ihnen gegen d
Ammoniter beizustehen ; vergeblich sucht J. Hilfe bei d Ephraimiten, er schlägt schliess-
lich allein die Ammoniter und züchtigt die auf seinen Sieg neidischen Ephraimiten | im
Wesentl. 11 1 — io: 12 l — 6). Nach d 2. Bei*, wird J. sammt seinen Leuten von d Moa-
bitern hart bedrängt; Verhandlungen verlaufen im Sande (nach d urspr Text sendet J.
11 12 — 28 Gesandte anMoab); J. schlägt die Moabiter und opfert, in Erfüllung seines
Gelübdes, seine Tr (im Wesentl. 11 12 — 40). Anders Smend. der ZAW 1902, 129 — 136
Ri 11 12 — 28 für eine Interpolation hält. Von jeher hat sich das Interesse mehr als
an J. an d von ihm vollzogene Menschenopfer geknüpft. Nach d Context hat J.
zweifellos für d Fall glücklicher Heimkehr aus d Fehde gelobt, dass wer immer ihm
izuerst) aus d Hansthür (wobei J. nur an Menschen, nicht an Thiere denken kann) ent-
gegenkommt, dem Jahwe als Brandopfer dargebracht werden soll, und als der Zufall
seine Tr trifft, diese geopfert, nachdem sie 2 Monate lang ihr Sterben als Jungfrau
betrauert hat 11 30 ff. Von allen älteren und jüngeren apologetischen Versuchen, das
Opfer zu vertuschen, gilt £'s Wort: ..man will, er habe sie nicht geopfert, aber der
Text steht klar da- . Stellen wie Ge 22 ; Ex 22 28b f. : 1 Sm 15 31 ff. ; 2 Sm 21 1 ff. ; 2 Kg
16 3 ; 21 6 ; Jr 7 31 ; 19 3 ff. ; Ez 20 25 f. ; Mi 6 7 zeigen , dass Menschenopfer auch sonst
(wie auch z. B. bei d Moabitern 2 Kg 3 27) in Israel vorkamen; bes. in Zeiten natio-
naler Noth galt als patriotische That, wenn ein Führer für d Fall eines Sieges ein
Kind opferte. Fraglich bleibt aber, ob das Opfer von J.'s Tr historisch ist ; nach d
jetzigen Zus. -hang will die Geschichte den Trauerritus Bill 40 ätiologisch erklären.
S. auch Kamphausen, Das Verhältnis* des Menschenopfers zur isr. Religion 1896. B
Jephthah. V]jif'tdh. vollständig Jephthah-El, B^jiftah-eJ, Ortsname 1) in d kür-
zeren Form eine St Juda"s in d *Sephela Jo 15 43. — 2) In d längeren Form ein Thal
(X} gaj) auf d Grenze von *Sebulon und *Asser Jo 19 14.27. Ro.b NbF 139 stellte den
Namen mit d St Iwxcmäxa JBj VII 7 7 (— teil gefät) zus. und vgl. den wädi 'abellht.
Aber die Aehnlichkeit der Namen ist nicht vorhanden. Wahrsch denkt man richtiger
an sahel (Ebene ) el-baltöf. bei JY 45 die Ebene von Asochis. Der hebr. Name scheint
auf eine bes. fruchtbare Gegend zu deuten. G
Jerahineel, £j frahme'el 1 ) 1 dir 2 3 ff. Sn Hezron's, Sn Perez", Sn Juda's und
Thamars. — 2) 1 Chr 23 6. 21 (24 6.21); 24(25)29 Sn Kis". Sn Mahli's, Sn Meraris, Sn
Levis. — 3) Kglicher Prinz zur Zeit Jojakinrs Jr 36 26. B
Jerahmeeliter, ein im *Negeb wohnender Stm 1 Sin 27 10; 30 29, identisch mit
Jerahineel 1. Vgl. Buhl Pal. 87. B
Jered 1) s. Jared. — 2) Sn Mered's, kalebitisches Geschl in *Gedor 1 Chr4i8. B
Jereho, s. Jericho.
Jeremia, f\ jiriwjähü (d. i. wahrsch ., Jahwe gründet" 1, Sn des Priesters Hilkia
zu *Anathoth im Stm Benjamin, 1 Stu nö von Jerusalem, wurde sehr jung (Jr 1 6) im
13. Jahre *Josia"s (628) zum Propheten berufen und wirkte seitdem beständig (vgl.
25 3) zu Jerusalem. Näheres über sein Wirken und seine Erlebnisse wird jedoch erst
seit *Jojakim (608 — 597) berichtet. Die Androhung des Untergangs Juda"s durch eine
symbolische Handlung im Thale Hinnom 19iff. , sowie im Vorhof des Tempels zieht
J. Misshandlungen durch Paschur, den Oberaufseher des Tempels, zu 20iff. Kurz
darauf wird er nur durch d Eingreifen der Obersten Juda"s und des von seiner Ruhe
Jeremia. 295
und Hoheit überwältigten Volks vor d Wuth der Priester und Lügenpropketen ge-
rettet 26iff. 605 diktirt J. seinem Gehilfen *Baruch die seit 628 an ihn ergangenen
Grottesworte 36iff. Ihre Verlesung durch Baruch hat die "Wegnahme der Rolle und
ihre Verbrennung durch Jojakim, aber auch ihre Erneuerung durch J. zur Folge. Nach
(1 Wegführung *Jojaehin's (vgl. 24 1 ff.) verkündigt J. unermüdlich , bes. auch durch
eine symbolische Handlung 27 l ff. , dass nur willige Unterwerfung unter d Joch der
Chaldäer von d völligen Untergang retten könne, widersteht mannhaft den Lügen-
propheten 28 1 ff. : 29 l ff. und räth auch nach d Beginn der Belagerung Jerusalems
dem Kg Zedekia und dem Volke 21 i ff. nur zu unbedingter Unterwerfung, selbst dann,
als das Anrücken des Pharao *Hophra eine vorübergehende Aufhebung der Belagerun ir
herbeiführt 37 6 ff. Bald darauf wird J. als vermeintlicher Ueberläufer am Benjamins-
thor verhaftet, gestäupt und für längere Zeit in einen unterirdischen Kerker geworfen
37 n u. Eine geheime Unterredung mit *Zedekia bringt ihm wenigstens eine mildere
Haft im Wachthofe 37 17 ff. Seine Hoffnung auf eine bessere Zukunft wird hier durch
einen merkwürdigen Vorgang 32 l ff. aufrecht erhalten. Schliesslich aber giebt Zedekia
den Propheten, weil er durch seine Sprüche das Volk entmuthige, den Obersten preis.
In eine schlammerfüllte Cisterne geworfen, wird er nur durch d Eingreifen des Aethi-
opiers *Ebedmelech gerettet 38 l ff. ; vgl. 39 15 ff. , bleibt aber auch jetzt gegenüber
Zedekia unerschütterlich bei seinem früheren Sprach 38 14 ff. Nach d Eroberung der
St wird J (nach 39 11 f. auf Befehl Nebukadnezars) in Sicherheit gebracht, aber erst
zu *Rama von *Nebusar-Adan , da er nicht mit diesem nach Babel ziehen will, zu
*Gedalja nach Mizpa entlassen 40iff. Nach d Ermordung Gedalja's begleiten J. und
Baruch den Best des Volks auf d Flucht. In d Nähe von Bethlehem begehrt das
Volk 42iff. seine Fürbitte und einen Gottesspruch : nach 10 Tagen verkündigt J. die
"Weisung Gottes, nicht nach Aegypten zu ziehn, sondern sich dem Kg von Babel zu
unterwerfen. Aber das Volk glaubt den Propheten durch Baruch aufgereizt und zwingt
beide zum Mitzug nach Aegypten. Eine symbolische Handlung zu *Thaclipanhes an
d äg. Grenze 43 8 ff. und eine Strafrede an d äg. Juden wegen ihres Götzendienstes
44 1 ff. sind die letzten Spuren der Wirksamkeit J.'s. Nach einer jüdischen Ueber-
lieferung wäre er schliesslich doch mit Baruch nach Babel geführt worden; glaub-
hafter ist die andere, dass er zu Thachpanhes von seinen Volksgenossen gesteinigt ward.
Der tiefe Eindruck, den die Person J.'s wie die keines anderen Propheten hin-
terliess (vgl. 2 Mk 2 l ff. ; 15 13 ff. , auch MtHiu. wonach man J. als Vorläufer des
Messias erwartete), erklärt sich theils aus d Art seiner vom innigsten Gefühl und
Mitleid getragenen, immer menschlich verständlichen Rede, theils aus d Umstand, dass
wir über keines andern Propheten Schicksale und innere Kämpfe (vgl. lies. 20 7 ff.)
so genau unterrichtet sind, endlich auch daraus, dass er durch d Weissagung vom
70jährigen Exil (25 11; 21) 10) zu mystischen Berechnungen (Da 9 2 ff.) Anlass gegeben
und zuerst (31 31) die Ersetzung des alten Bundes durch einen neuen, auf d Gemein-
schaft des Individuums (nicht bloss des Volksganzen) mit seinem Gott gegründeten
Bund verheissen hatte. — Kommentare: Giesebrecht 1894, Duhm 1901.
Die allmähliche Entstehung des Buches J."s lässt sich zum grossen Theil ans
diesem selbst erweisen. Eine erste Sammlung bildeten die nach 362 605 dem Barach
diktirten Orakel aus d Jahren 62S — 60(1: sie wurde nach d Verbrennung der Rolle
(s. o.) noch erweitert und dürfte in der Hauptsache enthalten haben, was wir jetzt
lesen in K. 2—6 (aus d Zeit Josia's?), 7 1—9 21; 10 17— 16 17: 171—18; 181—20 L8;
21 n — 2219; 239—40; 25 1 — 14 (wohl sämmtlich aus d Zeit Jojakim's), und wohl auch
einen Theil der Orakel gegen auswärtige Völker in K. 4ii -49. Auf eine weitere
296
Jeremia, Brief des — Jericho.
Vermehrung des Grundstocks führt die Datirung 1 3 (bis zum 5. Monat des 11. Jahres
Zedekia's). Die Beifügung der Orakel 42 — 14 und der ziemlich zahlreichen in 3. Per-
son von J. erzählenden Stücke kann erst im Exil und zwar auf Grund von Aufzeich-
nungen J.s oder Baruch's oder eines anderen Augenzeugen erfolgt sein. Noch spätere
Zusätze sind : 39 l f. und 4—13 (aus 2 Kg 25 1—12) ; 52 (aus 2 Kg 24 18 ff.) und das um 400
auf Grund der älteren Sprüche gegen Babel in Judäa verfasste Orakel 50 1— 51 58. Andere
Xiwitze sind : 3 17 f. ; 10 1—16 ; 16 14 f. (aus 23 7 f.) 18—21 ; 17 19—27 ; 21 n f. ; 27 7 ; 29 16— 20 :
30 10 f. 22—24 ( aus 23 19 f. ) ; 31 38—40 ; 32 1—5. 17—23 ; 33 2 f. 14—26 ; 46 27 f. ; 48 47. K
Jeremia. Brief des, s. Baruch, Buch des.
Jeremuth St Juda's Neil 29. s. Jarmuth. G
Jereon St Naphttiali's Jo 19 38, wahrsch järün, Df w von d bahrat el-hfde mit
Steinhäusern und alten Resten. G
Jericho. £> freltö wwAinhu. viell. von jceraft «Mond- mach Wetzstein _Duft-
ort" von re"h. Gemelli. <$ lItor/u>. Strabo 'fegixoig, kanaanitische Kgsst Jo2 2f. ; 62:
12 9, lag unweit des *Jordans Moab gegenüber Nu22i; Jol3 32, in einer *Ebene Dt
34 3, die auch *Wüste Jo 16 1 oder Steppe (£ *Gefilde) 4 13; 5 10 genannt wird, w von
*Gilgal 4 19. nahe am Gbge 2 16. 22 f. ; 18 12. an d Grenze zw. Joseph und Benjamin
16 1.7: 18 12. zu Benjamin gehörig. Josua soll sie erobert und völlig zerstört haben
Jo 6 f. Aber Ei 3 13 ist J. wieder von d Moabitern besetzt, zur Zeit Davids bewohnt
2 Sm K) 5 und wird unter Ahab durch *Hiel aus Bethel neubefestigt 1 Kg 16 34. Zur
Zeit Elias und Elisa"s war inj. ein Prophetenverein 2 Kg 2 5 ff. Bei der Belagerung
von Jerusalem wurde der Kg Zedekia bei J. von d Babyloniern eingeholt und gefangen
genommen 2 Kg 25 5 ; Jr
39 5. Nach d Exil halfen
die Einwohner von J. die
Mauer Jerusalems bauen
Ne 3 2 und schlössen sich
der jüdischen Gemeinde
an Xe 7 36; Es 2 34 (Ne
12 28). In d Kriegen der
Mk befestigte *Bacchides
die St gegen Jonathan
I Mk 9 50. In d benach-
barten Burg *Doch (Dok)
wurde der Mk Simon von
seinem Schwiegersne Pto-
leraäus ermordet 1 Mk l(i
II ff. Pompejus berührte
auf seinem Marsche von
Damaskus nach Jerusalem
63 vor Chr. die St JAq
XIV 4 1: BJI6 6. Gabi-
nius machte sie 57 vor
Chr. zur Hauptst eines
selbständigen Bezirks,
freilich nur für wenige
Jahre JAq XIV 5 4: 64:
an d äg. Kleopatra die
Bj 1 8 5. 7.
Abb. 93.
Mit Herodes
Jericho and Umgebung.
d Grossen, der sich
durch Pacht
Jerobeam. 997
Einkünfte der fruchtbaren Umgebung- J.'s sicherte, begann eine neue Periode der St.
indem er sie durch ansehnliche Bauten verschönerte JAq XVII 6 3. 5 ; 82. Ueber d
Lage von J. ist im Allgemeinen kein Zweifel, der Xame hat sich in d arab. cnha
oder rihd (250 m unter d Mittelmeere !i erhalten, wo neben elenden Hütten noch der
Rest eines mittelalterlichen Thurms steht (Abb. 93). Im Lauf der Jhdte hat J. seine
Lage nur wenig gewechselt. Nach JBj IV 8 3 stand die alte St in d Nähe der durch
Elisa 2 Kg 2 19 — 22 gesund gemachten Quelle, die in dem heutigen 'ain es-sultän am
Kusse des Gbgs zu suchen ist (= Wasser bei J. J0I61). Die St des Herodes dehnte
sich bis auf d S-Seite des icädi cl-keU aus. wo heute noch Spuren von Mauern. Was-
serleitungen und Teichen (z. B. birket müsä 172 m : 143 m) zu bemerken sind (Abb. Hol
Sie lau- 00 sta (= 2 Stu, 11 km) vom .Tordan und 150 sta (= 5 Stu, 28 km) von
Jerusalem entfernt JBj IV 8 2 f. ; ihre Umgebung war wie ein Garten Gottes, reich an
♦Datteln, *Balsam und Henna (s. Cyper). ZuSi24i8(i4) s. Rose. Diese St hat Jesus
auf seiner letzten Reise nach Jerusalem berührt Mt2029; Mcl046; Lcl8 35. Einige
Sykomoren an d Römerstrasse erinnern noch heute an d Geschichte von *Zaehäus
Lc 19 1. Der Weg von Jerusalem nach .1. führt durch völlig unbewohnte Gegenden
und ist noch immer leicht unsicher Lc 10 30. On 265 ; 131 kennt neben den Spuren
des alten J. und des J. des Herodes eine neue St, in der später der Kaiser Justinian
eine Kirche und eine Herberge baute. Nach einer Zerstörung durch d Perser oder
Araber gründeten die Kreuzfahrer einen neuen Ort, dessen Einkünfte der Kirche des
heiligen Grabes überwiesen wurden. Später verwilderte J. und seine Umgebung ; erst
seit d Ende des 19. Jhdts hebt sich die Kultur des Bodens wieder etwas. — Xach
2 Chr 28 15; Dt 34 3 hiess J. auch llr liat-tnnonin IUI 16; 3 13, gew. mit Palmenst über-
setzt. Man pflegt auf Plinius V 14 und Tacitus. Hist V 6 zu verweisen, wo der Reich-
thum J.'s an *Palmen gerühmt wird. HWinckler Gl II 104. 120 sieht in d ..Palmenst-
Ri3i3 ein „Ba-al-Tamar- oder Ba'alat-Tamar, die alte Hauptst Benjamins (Kirjath-
Jearim). Xach Ri 1 16 sollte man den Ort im S suchen. G
Jerobeam, £} järöb'äm, (S 'legoßoü/n 1) J. I. Sn Nebat's und Zerua"s, ein Ephrai-
mit von *Zereda 1 Kg 11 26, 1. Kg (933—12) des X- oder 10 Stmereichs. Begründer
der Xebatidendynastie (933 — 11). Schon unter *Salomo hatte der damalige kgliche
Vogt J. , angestachelt von d Propheten *Ahia 1 Kg 11 29 ff. , einen Aufstand unter d
Volk erregt, das durch d Steuerschraube und Frohndienste erbittert war. Die Empö-
rung wurde aber unterdrückt und J. musste nach Aegypten fliehen 1 Kg 11 40: 2 Chr
10 2. Als es aber nach d Tod Salomo's auf d Versammlung in *Sichem zum Bruch
zw. *Rehabeam und d Volk gekommen war. wurde der rasch zurückgekehrte J. von
(1 II t abtrünnigen Stmen zum Kg ausgerufen, nur Juda hielt zu Rehabeam. Durch
d Reichstheilung, die vor allem durch d Eifersucht des Josephstmes auf d aufblühen-
den Stm Juda erfolgte, wurde der Grund zu d nationalen Bankerott beider Reiche.
aber auch zu d Entwicklung der israelitischen Volksreligion zur Weltreligion gelegt
Stade 1. 347 ff.). In d nun folgenden Kriegen zw. beiden Reichen scheint Rehabeam
anfangs Erfolg gehabt zu haben, so dass J. seine Residenz von Sichern nach *Pnuel
verlegen musste 1 Kg 1225. 1 Wenn .1. 1 Kg 14 17 in *Thirza wohnt, so scheint Ver-
wechslung mit d Residenz Baesa*s und seiner Nachfolger 1 Kg 15 33 f. vorzuliegen).
Nach lKgl425ff. hätte der Zug des Pharao *Sisak nur dem S-Reich unter Rehabeam
gegolten, während nach d eignen Siegesliste (s. Abb. 190) Sisak auch u-israelitische
St eroberte. Viell. hat Sisak. der dann auch seine Hand schon bei d Thronerhebung
J.'s im Spiel gehabt haben könnte (Winckler, Gl I 160), diese St für J. erobert. Eine
Massregel zur Kräftigung seines Kgthums war es, dass ,1. als Schirmherr der Reli-
298 Jerubbaal — Jerusalem.
gion den alten Kultstätten *Dan und *Bethel durch Aufstellung- zweier goldner Kälber
(d. h. Jahwebilder in Stiergestalt, s. Abb. 48) neuen Glanz verlieh. Wurde durch
diese Konkurrenzheiligthümer der Einfluss des jerusalemischen Tempels geschwächt,
so wurde dadurch auch ein wirksames Mittel zur Steigerung des Verkehrs der 10 Stme
unter einander geboten, da an d Kultstätten, wie z. B. bei d alten Arabern, die Messen
stattfanden. Dass durch solche und ähnliche Massregeln (1 Kg 12 32) J. eine schisma-
tische Neuerung und eine bei d Späteren sprichwörtlich gewordene Sünde beging,
diese Censur hat ihm erst der unter d Brille der josianischen Beform die Vergangen-
heit beurtheilende Bearbeiter des Kgbuches ausgestellt. Von d 2 Prophetenlegenden
1 Kg 12 33 — 13 32 und 14 1 — 18 wird an d 2. geschichtlich sein, dass der Prophet Alna
den frühen Tod Abia's, des Snes J.*s, verkündete, während der geschichtl. Kern der
1. kaum zu erkennen ist. — 2) J. II Kg von Israel. Sn Joas", der 4. Kg aus d Dy-
nastie *Jehu. Unter ihm erreicht das N-Beich den Gipfel seiner Macht, so dass es
an Umfang dem Gesammtreich unter David wenig nachsteht 2 Kg 14 25; Am6i4. Dass
dem J. als Vasallen der Assyrer die ihm von d Propheten Mona, Sn Amithai*s, 2 Kg
14 25 vorhergesagte Bückeroberung des israelitischen U-Jordanlandes von d Aramäern
gelang, war nur dadurch möglich, dass deren Kraft durch d ass. Invasionen gebrochen
war. Das durch diese Erfolge geweckte nationale Hochgefühl Dt 33 17; Am 6 13 war
das letzte Aufflackern der durch d fortwährenden Kriege mit d Nachbarn und allerlei
andre Nöthen Am 4 7 ff. zerstörten israelitischen Volkskraft. Den besten Kommentar
für jene Zeit geben die Inschriften von Ninive und die trotz ihrer religiösen Einsei-
tigkeit noch heute imponirenden Schriften eines *Amos und *Hosea (1 — 3). Dem durch
Luxus und religiöse Bigotterie, die den Deckmantel hergeben musste für d mangelnden
Bechtssinn und d soziale Verrohung bes. der oberen Stände, moralisch und physisch
verkommenen, auf seine militärischen Erfolge pochenden Volke und Kgshause singt
Arnos das Todtenlied Am 5 l ff. : 7 9. Zugleich wird aber angesichts des nahen nationa-
len Untergangs durch d Assyrer Israels Keligion von jenen Propheten zu einem nicht
mehr durch natürliche, sondern durch sittliche Bande bedingten Verhältniss vergeistigt
und so als Weltreligion für d Zukunft gerettet. B
Jerubbaal nnd Jerubbesetb, s. Gideon.
Jeruel, Wüste J., ist nach 2 Chr 20 16 ein Theil der Wüste *Juda zw. *Engedi
2 im 0 und *Tkekoa und d *Lobethale im W 20. 26. G
Jerusalem. Der Boden des alten und des jetzigen J. (31° 47' n Breite, 30° 15'
ö Länge Gr.) wird durch eine vom Kamme des Bglandes nach S vortretende Hochfläche
gebildet, die durch einige Thäler in mehrere Höhen zerschnitten wird. Die Wasser-
scheide, nach W etwa V* Stu von d St entfernt, zieht sich in einem nach 0 und SO
offenen Bogen um d St bis zu d Höhe ras el-mesärif (817 m) im N und wendet sich
dann wieder n-wärts. Die Hochebene senkt sich vom Kamme des Bglandes im N und
NW allmählich nach S und SO, ist aber auf allen anderen Seiten von tiefen Thälern
begrenzt (Abb. 94—97). Die Thäler, die das St-Gebiet umgeben oder durchschneiden,
vereinigen sich im S zu d icädi en-när. dem alten Kidronthal: es gewährt den ein-
zigen Ausschlupf zw. d Bgen, die J. umgeben Psl2ö2. Diese Höhen sind uns nur
zum Theil mit ihren alten Namen bekannt. Auf d ganzen O-Seite, jenseits des Kidron,
erhebt sich der *Oelberg (740-818 m). Im N steigt die Hochebene bis zur Wasser-
scheide; die Höhe ras el-mesärif (s. 0.), l/2 Stu von d St entfernt, ist der Scopus des
Josephus, nach AqXI8 5 „Warte" und vidi, mit söfim des Talmud (Neubauer 151)
identisch. Die Höhe im W, viell. der Hügel Gareb Jr 31 39, steigt bis zu 780 m. Der
Berg im S der St wäre dann der Jr3l39 genannte Goath; er heisst heute gebel ahn
Jerusalem. 299
tör (auch tör) 777 111 . bei d Abendländern .,Bg des bösen Raths-, weil hier die Be-
rathung Jh 11 47 — 52 stattgefunden haben soll.
t'nter d Thälern ist das Hauptthal, das alle anderen in sich aufnimmt, der
„*Bach Kidron", £j nahal kidröx , auch nur han-nahal („das Thal") Ne2l5; 2 Chr
33 u, nach 2Sml5 23; Jhl8i zw. St und Oelberg. Es entsteht aus einigen flachen
Mulden an d Wasserscheide im X J.'s, zieht anfangs gegen 0, wendet sich aber am
Fuss des Oelbergs nach S und behält diese Richtung 2ll-i km lang bis etwa zum heu-
tigen Hiobsbrunnen i blr cijüb, Abb. iL"). 0 I bei. Von d Marienquelle 1= *Gihon), arab. 'ain
sittimarjam, heisst das Thal wädi sitti marjam = Thal der Frau Maria, von d Die *Si-
loah (arab. silwäri) auch wädi silwän. Der mittelalterliche, auch jetzt noch gebrauchte
Name Thal *Josaphat ist willkürlich aus Jl 4 2. 12 abgeleitet (schon On 27:? : 111).
Von d Xebenthälern kommen für d St-Gebiet vier in Betracht : 1) ein jetzt fast völlig
verschüttetes Thal, das einst gerade unterhalb d sogen. Goldenen Thores am heutigen
haram gegenüber d Gethsemanegarten der Lateiner (Abb. 95a und b) mündete. 2)
Ein nur zum Theil 1881 nachgewiesenes Thal unmittelbar n von d Marienquelle 1 Abb. 95. n 1.
dem oberen Dfe Sil oah gegenüber (Guthe, Ausgrabgen 153 ff. 244 f. Abb. 96). 3iDasTyro-
pöonthal des Josephus, )) t&v zigorcoiibv Tt^oaayoosvoubri, tpciQayt, Bj V 4 1, das Thal der
Käsemacher. Es entsteht aus 2 flachen Mulden im X des Damaskustkores , streicht
anfangs so, dann s (also dem Hauptthal parallel) und erreicht durch eine so Wendung
das Kidronthal, heute el-wäd. In d Mitte seines Laufs (nicht ganz 2 km) mündet von
W her ein kurzes Seitenthal mit starkem Gefälle. Beide Thäler sind jetzt stark ver-
schüttet, innerhalb d St erinnern nur noch flache Senkungen des Bodens an ihren Lauf.
Ihre alten Namen sind nicht bekannt. 4) Das *Hinnom-Thal, das an d Wasserscheide
w vom Jafathore J.'s (Abb. 95, k) beginnt und nach einem theils s, theils <"> Lauf gegen-
über d s Ende des Dfes silwän das Kidronthal erreicht. Heute wädi er-rabdbi Robin-
son hörte 1838 noch wädi gehennam, d. i. £\ ge hinnöm (s. auch ZDPV VIII 127).
Die Lage J.'s im 0 der Wasserscheide und die Gestaltung der Oberfläche be-
stimmt das Gefälle der Wasser: von XW nach SO oder von X nach S. Von d Was-
serscheide (817 m) an bis zur Mündung des Hinnomthales in d Kidronthal (63<>ui .
d. h. für eine Strecke von 2 — 3 km. ergiebt sich der starke Höhenuntersch von 150
180 m. Xatürliche Ansammlungen des Wassers kommen daher in d Thälern so gut
wie gar nicht . in d flacheren Gelände neben d Wasserscheide wohl in d Regenzeit
vor: ausserdem findet der Abfluss des Wassers zum Theil unterirdisch statt. Ein
Ausdruck wie *Bach Kidron erweckt daher unrichtige Vorstellungen. Die Thäler
sind nichts Anderes als grosse natürliche Gräben, in denen während d regenlosen Zeit
(etwa vom Mai bis October) überhaupt kein Wasser fliesst und während d Regen-
zeit nur selten und für kurze Zeit ein Bach rauscht. Sohle und Abhänge des Kidron-
thals werden daher an mehreren Stellen mit Getreide bebaut oder sind in Gärten
verwandelt. Da der Ausgang des Tyropöonthals durch eine starke Mauer abgeschlossen
ist (Abb. 94, g), so pflegen sich dort die herabfliessenden Wasser zu einem Teiche zu
stauen, birlcet el-hamrä. Das Regenwasser fliesst also meistens rasch an J. vorbei,
und da die Gegend arm an Quellen ist, so tritt von dem unterirdisch fliessenden Wa>-
ser auch nur wenig zu Tage. Das AT erwähnt 3 Quellen bei J. , den *Gihon, den
Brunnen (richtiger die Quelle) *Rogel und den I Machenbrunnen, richtiger I »rachen-
quelle Xe2i3 ((5 mjyi) xöiv ovxCov). Xach d Zus. -hange muss diese letztere entweder
im unteren Hinnomthale oder im Kidronthale gesucht werden. Da wir hier aber keine
anderen als die vorhin genannten kennen, so ist entweder anzunehmen, dass die Dra-
chenquelle jetzt versiegt ist oder dass sie mit einer der genannten zus. -fällt.
300
Jerusalem.
Der Boden, der das alte J. trug, war urspr, wie bei allen St des Bglandes von
Palästina, der fast nackte Felsen. Unter d Einfluss der Luft und der Feuchtigkeit
löst sich freilich die Oberfläche des Felsens in eine rothe lehmartige Erde auf, die
überall, wo sie sich nur halten kann, in wechselnder Dicke (2—20 cm) zäh an ihrem
Mr-Boden klebt. So hat man sich den Baugrund des alten J.'s vorzustellen, von d
bis zu 20 m starken Schuttablagerungen ist völlig abzusehen. Dieser Felsboden gehört
der mittleren Kreideformation an, krystallinischer turonischer und senonischer Kalk-
stein von meist dunkelgrauer Farbe. In J. selbst werden folgende Steinarten unter-
schieden : 1) malaki (Hippuritenkalk), nicht hart, aber dicht und körnig, als Baustein
geschätzt, von weisser, bisweilen bohnerzrother Farbe: 2) mizzi in drei Arten, deren
eine. )ui::i jehüdi, ausserordentlich hart ist, von Spalten durchsetzt, grau oder eine
Mischung von rothen und grauen Arten (Santa Croce- oder Nerineen-Marmor) ; 3) närl
liegt und bricht in Platten, zur Herstellung von Feuerherden verwandt; 4) Jca'Mle
ein milder Kreidekalk, so weich, dass er dem Druck der Hand nachgiebt, daher gew.
mit d Säge bearbeitet, von weisser, aber auch gelblicher oder rosenrother Färbung,
zu Bauten und Grabsteinen verwendet ; 5 ) weisse Kreide mit Feuersteinen, die jüngste
Schicht. Die Lagerung
ist regelmässig ohne Ver-
werfungen.
Zum Klima von J. vgl.
ZDPVXIV93— 112. Die
Eegenzeit fällt in d Mo-
nate October bis Mai, die
mittlere Zahl der Begen-
tage in jeder Eegenzeit
beträgt 52, die mittlere
Niederschlagshöhe in je-
der Eegenzeit 581,9 mm
(gegen London mit 589
mm, Berlin mit 521 mm).
Meist fällt auch im Win-
ter ( December bis Anfang
März) etwas Schnee. Die
mittlere Luftwärme im
Jahr beträgt 17,1° C; im
Mittel ist der Februar der
kälteste Monat (8,8° 0),
der August der wärmste
(24,5° 0). Frost giebt es
in J. durchschnittlich im
Jahr in 5 oder 6 Nächten.
Die mittlere monatliche
S ch wankung der Luftwär-
me beträgt 22,2° C, die
mittlere tägliche Schwan-
kung 10,8° C. Die Tro-
ckenheit und Feuchtigkeit
der Luft wechselt in d verschiedenen Zeiten stark. Von d Winden ist am häutigsten
Abb. »4.
irier i Debt-s, Leipa
Der Boden des alten Jerusalem mit den gefundenen Resten
Jerusalem.
301
der NW, er weht im Jahresdurchschnitt 114 Tage (W 59, 0 49, SW 46, NO 33.
N 30. SO 23, S 11 Tage). Im Allgemeinen vgl. Palästina.
Die St J. wird schon 1400 vor Chr. in d 'Ainärna-Briefen des Kgs 'Äbd Chiba
mir d Namen Drusalim erwähnt (also nicht *Jebus!). Eine befriedigende Deutung
des Namens ist noch nicht gelungen (vgl. ZAYV IV 134— 148: Nestle, Philologia sacra
1896. 17; EdKoniglll, 437). Die im AT vorgeschriebene Ausspr j'rüsälaim (ajim)
ist erst von d Masoreten durchgeführt worden; das,/ in d letzten Silbe findet sich
nur Jr 26 is : 1 1 Chr 3 5;) 2 Chr 25 1 ; 32 9 ; Er 2 6. Die alte, wirkliche Ausspr des Namens
ergiebt sich aus d aram. Stücken Es 4 8. 20; Da 5 2; 6 11, aus (S und d NT 'Itoovoah'/u
(vgl. 'IsQoaökvfxa bei Josephus und Philo). Die Entstehung der Ausspr im AT liegt
im Dunkeln: es ist wohl richtiger, an einen Lokativ auf aina, ajim als an d bekannte
Dualendung zu denken. Von d Gründungssagen bei JcA 1 14 ff., Plutarch. Isis et Osir.
31 und Stephanus von Byzanz darf viell. die erste erwähnt werden, wonach die Hyk-
sos nach ihrer Vertreibung aus *Aegypten J. gegründet hätten. Nach d 'Amärna-
Briefen ist -Abel Chiba, Kg von J., von d Pharao eingesetzt, sein Beamter und ihm
tributpflichtig; hatte er etwa eine Art Oberherrschaft in äg. Auftrage über d anderen
Kleinfürsten des s Syriens
zu führen? und hängt
damit noch die Stellung
*Adonibesek:s von J. Ri 1 7
zus.? Um 1020 vor Chr.
sind die *Jebusiter die
Herren von J. und seinem
Gebiet ; sie beherrschen
es durch eine Bergfeste.
»rsüdat sijjön 2 Sm 5 7,
die an d Stelle der spä-
teren Davidsburg (s. u.)
lag und ihnen demnach
den *Gihon. die einzige
grössere Quelle in d Nähe
von .1.. sicherte. Dieser
Umstand bezeichnet die
Bedeutung der Burg : wer
die Quelle sich gesichert
hatte, war Herr der St
und ihres Gebiets. Die
Forschungen der letzten
4o Jahre über d Lage des
*Zion haben erwiesen,
dass dieser Name urspr
der niedrigsten Höhe im
St-( rebiet des alten J. an-
gehörte, dem SO-Hügel
(694 m und (544 m nach
d jetzigen b Orm fleS X elS- Abb 9B Der Boden des jetzigen Jerusalem mit den Umrissen der jetzigen St.
bodens). Das muss Lei <1
heutigen Verhältnissen der Oberfläche auffallen, da dieser Eügel nach N hin frei und
302 Jerusalem.
und offen daliegt , während doch 2 Sin 5 6 die Unzugänglichkeit der Zionsleste stark
betont wird. Diese Eigenschaft des SO-Hügels ist noch heute im 0 und S leicht zu
erkennen und im W durch d Tyropöonschlucht gesichert, aber auch im N wahrsch
gemacht durch d Ausgrabungen des DPV 1881, nach denen urspr eine das Tyropöon-
thal mit d Kidronthal verbindende Schlucht den jetzt als eine geschlossene Höhe er-
scheinenden SO-Hügel durchschnitten hat (s. o. und Abb. 96). Diese Schlucht würde
dann die Grenze der Jebusiterfeste nach N gebildet haben. Ueber d Alter und d
Beschaffenheit dieser Bergfeste fehlen uns die Nachrichten. Vermuthlich bestand ihre
Festigkeit in d natürlichen Steilheit der felsigen Abhänge, der man wohl noch durch
senkrechtes Behauen nachgeholfen hatte, nicht in Ringmauern. Es ist nicht unmög-
lich, dass der Abb. 74 dargestellte, 1867/68 von Ch. Warren entdeckte Zugang zum
*Gihon von oben schon von d Jebusitern angelegt worden ist ; ob sich aber das Wort
sinnör (bei £ *Dachrinne) davon verstehen lässt, bleibt zweifelhaft. Jedenfalls muss
man zw. dieser Bergfeste und d ältesten St J., dem Urusalimmu der 'Amärna-Briefe,
ebenso unterscheiden wie zw. Davidst (s. u.) und J. ; letzteres lag im W des Tyro-
pöonthals, auf d höheren SW-Hügel (Abb. 97).
Die israelitische Geschichte J.'s beginnt mit der Eroberung der Zionsleste durch
*David; durch sie wurde David Herr der Umgegend und der Strasse auf d Rücken
des Gbges, die aus d s Juda nach d n Stmen Israels führte 2Sm56 — 8 (gegen Ril8).
Er Hess den Jebusitern Leben und Eigenthum 2 Sm 24 18 ff. (Ri 1 21 ; Jo 15 63) ; aber
sie mussten die Zionsleste für David und sein Gefolge räumen und zogen sich haupt-
sächlich auf d SW-Hügel zurück, der danach bei d Israeliten den Namen Tcatef liaj-
jebilsl = Abhang (£ Seite) der Jebusiter erhielt Jolö8; 18 16. Die Zionsleste wurde
Residenz Davids und Mittelpunkt seines Reichs, sie erhielt den Namen Davidsburg,
fj 'ir dclivid, £ Davidsstadt 2 Sm 5 9 und wird im AT stets als eine bes. Oertlichkeit
neben oder in d St J. betrachtet 1 Kg 3 1 ; 11 27; 2io; 1420; lMkl436f. Handwerker
aus Tyrus bauten die Jebusiterfeste zur Residenz für David aus 2Sm5 9ii. Sein
Wohnhaus hat nach Ne 12 37 auf einer der w Stufen des Bges in d Höhe von 670 —
680 m gestanden. Die Gräber der Familie Davids Ne 3 16 (JAq XVI 7 1 ; Ap 2 29) wur-
den wahrsch etwas tiefer angelegt, d. h. in Felsen gehauen. Höher lagen nach Ne 3 16
der Teich *Asuja (s. u.) und „das Haus der Helden", d. h. der vornehmsten Krieger
Davids. Neben d wirklich frei stehenden Häusern gab es wohl mehr an d Felsen
angelehnte mit Felsgemächern (Guthe, Ausgrabungen 267 ff.). Die Befestigungen wur-
den nicht durchweg von Mauern gebildet, sondern häufig vom Felsen selbst, sei es
dass er von Natur abschüssig war, sei es dass man durch Kunst ihn so gestaltete.
Gerade oberhalb der Marienquelle sind die Reste eines Thurms von anscheinend hohem
Alter gefunden worden (Guthe a. a. 0. 247 ff. ; Abb. 94, h). Salomo baute zur Ver-
stärkung der Davidsburg den *Millo 1 Kg 9 15 (5. 24 ; 11 27 ; 2 Chr 32 5 (gegen 2 Sm 5 9).
Man weiss aber weder recht, was das Wort bedeutet ((5 avdhjtu/xa 2 Chr 32 5) noch
wo der Millo (vgl. noch 2 Kg 12 21) lag; viell. im N oder NW des Zion. (5 ersetzen
das Wort 2Smo9; 1 Kg 9 15(1023); 11 27 durch axQa. (vgl. unten den Spr-Gebrauch
in 1 Mk).
Salomo baute sich eine neue Residenz, die höher lag als die Davidsburg 1 Kg
i» 24 und den Tempel mit umfasste, der seinerseits höher lag als der kgliche Palast
Jr26io; 36 10 — 12; 2 Kg 11 19 (Abb. 96) und von diesem nur durch eine Hof mauer ge-
trennt war Ez 43 8 ; 1 Kg 6 36 : 7 8. 12. Die Höhe des Tempels heisst 2 Chr 3 1 (vgl.
Ge22 2. 14) *Moria, heute 744 m. Von d Höhe der kglichen Residenz überhaupt ist
wahrsch der Name Ophel — nach Mi 4 8 der Sitz des Kgthums — zu verstehen Ne 3 26 ;
Jerusalem.
303
II21; JBJY42; 61; YI63; er würde demnach die s 2 Drittel des heutigen haram
es-serif bezeichnen. Die Residenz Salomo's, die ein Quartier für sich bildete, war von
1:10.000 '.....'..
O SO 1(10
J° Meter
636 m Marlenquelle
Ü
I iffl
5^ Höhe des Siloahkaiials
AM). 96. Durchschnitt des Bodens AJBC Ahb. 94 f.
einer Ringmauer umschlossen, die aus 3 Lagen grosser Quadersteine {£[ <jäzii) und
einer Lage Balken von Cedernholz bestand; wer sie durchschritt, betrat den „grossen
Hof" 1 Kg 7 12. Da die alten Phönicier, die Baumeister Salo-
mo's, mit sehr grossen und hohen Steinen zu bauen pflegten
1 Kg 7 9— n, so wird eine solche Mauer als Schutz der kglichen
Residenz gegen aussen begreiflich. Die Thore dieser Mauer,
über die nichts gesagt wird, lagen hauptsächlich wohl in d
S-Seite, nach d Davidsburg und d St J. zu. Ob die Verbin-
dung mit d Davidsburg über einem natürlichen Felsrücken er-
folgte oder durch Ausfüllung oder Ueberbrückung des dort ver-
mutheten Thaies (s. o.), ist noch ungewiss. Im S, im grossen
Hof selbst, lagen das Rüsthaus oder Zeughaus 1 Kg 10 16 f. ; Js
22 8, die Säulenhalle und die Thronhalle 1 Kg 7 2 — 7. Das Rüst-
haus wird 1 Kg 7 2 genannt Libanonwaldhaus, weil das untere
Stockwerk aus Cedernsäulen gebildet wurde und auch das obere
Stockwerk z. Th. aus Cedernholz bestand. Die Säulenhalle
diente wohl zu Versammlungen, in d Thronhalle sprach der Kg
Recht. Nach X zu folgte der andere oder mittlere Hof 1 Kg 7 8:
2 Kg 20 4, in dem das Wohnhaus des Kgs und das Haus der Tr
Pharao's standen, weiter nach X der innere Hof mit d *Tempel
1 Kg 7 12; 6 36: auch dieser Hof war ebenso wie die anderen
durch eine Mauer von 3 Schichten Quadersteinen und einer
Schicht Cedernbalken eingeschlossen. Abgesehen von einem
Thor im S, das die Verbindung mit d kglichen Wohnhause her-
stellte , war der innere Hof wohl auch von W und von 0 her
zugänglich. Die drei Theile dieser Residenz erhoben sich nicht
in d gleichen Ebene, ja für jedes Gebäude musste durch Unter-
bauten 1 Kg 7 10 oder durch Behauen des Felsbodens erst die
gleiche Fläche gewonnen werden (Abb. 9(5 und 97). Der Bau
der neuen Residenz dauerte 13 Jahre 1 Kg 7 l.
Salomo baute ferner die Ringmauer J.'s lKg3i; 9 15, §-= }Bj\ ^
d. h. der auf d SW-Höhe gelegenen alten Sr (S. 302). Diese rsitfi'
St auf die ö Höhen zu beschränken und ihre Ausdehnung auf _f S l \
dSW-Höhe erst in d Hasmonäerzeit anzusetzen, wie W. Robert-
son Smith (Encycl. Britanica9 XIII 638 ff. i und II. Ooort (Atlas vroor Bijbelsche ... Ge-
schiedenis 25 ff.) gethan haben, ist durch d Lage der Davidsburg und der Residenz
Salomo's auf d ö Höhen sowie durch d Lauf des Ilinimnithales s von d alten St Jo l.")S;
2 l
304 Jerusalem.
18 16 ausgeschlossen. Von dieser Ringmauer J.'s sind mehrere Reste aufgefunden
worden. Ihre n Linie lief nach JBj V42 vom Hippicusthurme (Abb. 94c und Tafel 1)
ö bis zur w Halle des Herodestempels ; auf diese Strecke führt man ein Stück Mauer
im Keller der englischen Missionsschule s von d sogenannten Davidsstrasse zurück
(Abb. 94 a). Durch diese N-Maue,r führte das Ephraimthor 2 Kg 14 13; Ne8i6; 12 39
ins Freie, und weiter w, in d Nähe des heutigen Jafathores, war das Eckthor 2 Kg
14 13: Jr3l38; Sa 14 10. Zw. diesen beiden Thoren wird die „breite Mauer" Nel2 38
anzusetzen sein (ZDPV VIII 283). Vom Hippicusthurme lief die Mauer Salomo?s JBj
V 4 2 über d Essenerthor zur Siloahquelle , also oberhalb d Hinnomthales bis in d
Tyropöonthal. Die SW-Ecke der alten St ist 1874 durch d Ausgrabungen des eng-
lischen Ingenieurs H. Maudslay nachgewiesen: auf einer Strecke von mehr als 100 m
ist der Felsen zu steilen Wehrlehnen, zu thurmähnlichen Bastionen und zu Treppen
behauen worden (Abb. 94, d). Weiter nach 0 und SO hat Dr. F. J. Bliss im Auf-
trage des Palestine Exploration Fund 1894/97 zahlreiche Spuren der alten Ringmauer
gefunden (Abb. 94, e. f), auch die Reste von 2 Thoren, von denen das eine, neben d
SW-Ecke, mit d Thalthor Ne2i3.i5; 3 13 (MNDPV 1895, 10 ff.; dies Thor fj sa'ar
hag-gaj führte in d *Hinnomthal hinab), das andere, in d Nähe des Tyropöonthals.
mit d Mistthor Ne 2 13 : 3 13 f. ; 12 31 vgl. werden kann. Ob nun diese Ringmauer schon
von Anfang an mit d Befestigungen der Residenz auf d so Höhen verbunden gewesen
ist — für später ist es gewiss (s. u.) — lässt sich nach d Ausdruck lKg3i; 9 15
bezweifeln: dieser spricht zunächst für d Annahme, dass Salomo die Mauer am w
Abhang des Tyropöonthales n-wärts bis zur Vereinigung mit d n Linie geführt habe
(vgl. Tafel I). Viell. bestand schon in alter Zeit ein befestigter Zugang von d NO-
Ecke J.'s über d Tyropöonthal zum Palast Salomo's, eine Art Brücke ; dort hat näm-
lich 1864/65 Ch. W. Wilson einen Gewölbebau (Wilsons-Bogen) gefunden, der einen
älteren Vorgänger gehabt haben kann (Abb. 94, m).
Die Nachfolger Salomo's haben an d Mauern der Residenz und der St J. wahrsch
öfter gebaut, als im AT erwähnt worden ist; wir erfahren davon nur unter Usia
2Chr26 9, unter Jotham 27 3 (am Ophel), unter Hiskia 32 s; Js22 8 — n und unter
Manasse 2Chr33i4 (am Ophel). Die Sperrung des Tyropöonthals zw. d SO-Ecke J.'s
und d S-Spitze der Davidsburg durch eine starke, noch heute bestehende Mauer (Abb.
94, g) kann schon auf Salomo zurückgehen. An ihrer NO-Seite, also am Fusse der
Davidsburg lag wahrsch das „Thor zw. d beiden Mauern'- Jr 39 4, nämlich zw. d 0-
Mauer J.'s und d W-Mauer der Davidsburg ; nachdem der *Gihon an die W-Seite der
Davidsburg abgeleitet war, erhielt dieses Thor, an d O-Seite des Tyropöonthales, den
Namen Quellthor Ne 2 13 f. ; 3 14 f. ; 12 37. Ueber die Fortsetzung der Mauer an d 0-
Seite der Davidsburg oberhalb d Kidronthales haben wir für die spätere Kgszeit vor
d Exil Nachrichten in Ne 3 und 12 31. 37 — 40, da Nehemia die vorexilische Mauer wie-
derherstellte ZDPVNIVIlff. (vgl. auch JBj V 4 2). Einige Spuren dieses Mauerlaufs
habe ich 1881 aufgedeckt (Ausgrabungen 199 ff. ; Abb. 94, h). Die Winkel und Ecken,
die Ne 3 19 f. und 24 f. erwähnt werden, bleiben jedoch unverständlich; sie hängen
wahrsch mit d 1881 von mir z. Th. nachgewiesenen Thal (Abb. 96) zus., das vermuthlich
oberhalb d Gihon in d Kidronthal mündete. Weiter n hat Ch. Warren 1869 einige
.Mauerreste (Abb. 94, i) aufgefunden, die man mit d Mauer am Ophel 2 Chr 27 3 zus.-
gestellt hat. Ob und seit wann es eine Mauer ausserhalb (also ö von) d Hofmauer
Salomo's gegeben hat, ist unsicher. Die jetzige O-Mauer des Haram rührt wohl erst
von Herodes her (s. Tempel) ; man hat aber einen Mauerrest von etwa 100 m Länge
1869 unterhalb des heutigen Goldenen Thores gefunden und daraus geschlossen, dass
Jerusalem. 305
sich die frühere Ringmauer etwa 30m tiefer als die jetzige Mauer des liaram in einem
flachen Bogen am Abhang- des Bges hingezogen habe .Abb. 94, k). Das Wasserthor
lag am S-Rande des Üphel Xe3 26f. ; 12 37: zweifelhaft bleibt, ob es ein Thor der 0-
Mauer oder ein Thor am kglichen Palast gewesen ist. Da jener Mauerrest unterhalb
d Goldenen Thores nach W umbiegt, so lässt sich annehmen, dass die alte N-Mauer
längs des S-Kandes des ersten S. 299 erwähnten, jetzt verschütteten Nebenthaies hin-
lief, also in nw Richtung quer über d heutigen liaram es-serif. An d Biegung lag
wohl das Thurmgemach an d Ecke (£ Söller) Ne3 32 und weiter w das Schafthor Ne
3i.32; 12 39. mit dem viell. das Benjaminthnr Jr 37 13: 38?: Sa 14 10 identisch ist. Die
Thiirme Mea und Hananeel Ne3l; 12 39: Jr 31 37 (38) werden gew. an d Stätte der
späteren Antonia (s. u. und Tafel I) gesetzt. Von hier ab nach W zu hat Dr. C.
Schick ZDPV VIDI 245 ff. den Lauf der alten Mauer nach Resten des alten Festungs-
grabens, der sich, in d Felsen gehauen, ausserhalb d Mauer hinzog, bis in d Nähe
der (irabeskirche zu bestimmen versucht i Tafel 1). Das Fischthor Xe3 3; 12 39; Ze
lio; 2Chr33i4 lag wahrsch da. wo der das Tyropöonthal hinabführende Weg von
d Mauer gekreuzt wurde, das alte Thor Xe 3 6 : 12 39 (die üebsetzg ist unsicher) jeden-
falls w-er, vermuthlich bei d NO-Ecke des heutigen St-Viertels der Grabeskirche.
Beim Graben der Fundamente für d deutsch-evangelische Erlöserkirche (Abb. 95, g)
stiess man 1893 auf eine starke Mauer, die viell. als ein Rest der Ne 3 beschriebenen
St-Mauer zu betrachten ist (ZDPV XVII 128). Ob der sogen. Hiskiateich (Abb. 95, hl
innerhalb oder ausserhalb dieser Ringmauer lag, ist streitig. Die unzweideutigen Reste
einer St-Mauer, die 1885 etwa 60 m n von d sogen. Davidsthurm gefunden wurden
(Abb. 94, 1) , führen uns in d Xähe der alten salomonischen N-Mauer zurück ; hier
muss demnach das Thor Gennath JBj V 4 2 gesucht werden. Der n Mauerlauf von d
Residenz Salomo's an umschloss die Vor-St oder Xeu-St fj ham-misnee 2 Kg 22 14;
Xell9 (£ anderer Theil der St), in der nach Zeliof. (£ anderes Thor) die kanaa-
nitischen iphönicischen) Händler gesessen zu haben scheinen: der hier gebrauchte Aus-
druck ham-maktes: d. i. der Mörser (£ die Mühle), bezieht sich viell. auf d Mulde des
Tyropöonthals. Nach 2Chr325, wo der Bau der anderen Mauer draussen dem Kg
Hiskia zugeschrieben wird, und nach JBj V 4 2 pflegt man diesen n Mauerlauf die
andere oder die 2. Mauer J."s zu nennen.
Im AT sind noch einige Thore genannt, deren Lage unsicher ist. Das Mittel-
thor Jr39 3 lag viell. in d N-Linie der alten salomonischen Mauer im Tyropöonthal
(Wilsons-Bogen Abb. 94. m). Das Ziegelthor oder Scherbenthor Jrl92 führte ins
Hinnomthal (Thalthor oder Mistthor?). Das „erste Thor- £ Sa 14 in wird entweder
als nähere Bestimmung zum Eckthor in d Sinne ..früheres, einstiges Thor" verstanden
oder dem alten Thore gleichgesetzt. Das Thor der Trabanten 2 Kg 11 19 und das
Rossthor Jr 31 40: Xe 3 28 (vgl. 2 Kg 11 16. 6; 2Chr23ö) gehörten zur salomonischen
Residenz. Feber Teiche und Wasserleitungen s. den Schluss des Artikels.
Die Zerstörung J.'s durch Nebucadnezar 587 6 traf hauptsächlich den Tempel,
die kgliche Residenz, alle grösseren Häuser und die Ringmauer 2 Kg 25 9 f. ; Xe 2 13 — 15.
Nach langer Zeit, erst 519, hören wir wieder von guten Wohnhäusern H^l 4. der
Neubau des Tempels wurde 519—515 ausgeführt. Dann stellte *Nehemia die frühere
Ringmauer mit ihren Thoren in 52 Tagen wieder her Xe 3 1— 32: 12 27—43 (ZDPV
XIV 41 ff.). Bei d Tempelburg Ne2 8; 7 2 handelt es sich wohl um d Ausbau eines
dazu geeigneten Theils des früheren kglichen Palastes. In Befolgung von Ez43l — 9
galt die Umgebung des Tempels nun als heilig, die Priester hatten darüber zu gebieten
Sa37 und wohnten z. Th. dort Ne320-ff., wo früher die Kge gewohnt hatten. Nach
Bibelwörterbach. 20
306 Jerusalem.
Xe 11 4 — 19 scheint die Zahl der Einwohner etwa 10,000 betragen zu haben (vgl. Ne
7 4). Im 4. und 3. Jhdt mag J. während d Kriege der Perser gegen Aegypten und
der Kämpfe nach Alexander wiederholt Schaden gelitten haben, im Allgemeinen scheint
sich die St doch gehoben zu haben, bes. seitdem sie dauernd unter d Herrschaft der
*Seleuciden gekommen war (198 vor Chr.). Der Hohepriester Simon befestigte den
Tempel, legte einen grossen Teich an und baute an d Ringmauer Si50i — 4.
JAqXII33 wird erzählt, dass die Juden 198 vor Chr. bei d Angriff der Trup-
pen Antiochus' III die äg. Besatzung aus d Burg von J. vertreiben halfen. Offenbar
eine Zwingburg innerhalb d St 1 Mk 15 28 — von Josephus und 1 Mk Akra, 2 Mk 4 12. 27 ;
5 6 Akropolis genannt — wo lag sie ? 1 Mk 1 33—37 giebt darauf die klare Antwort,
dass die Syrer in d alte Davidsburg (s. o. ; vgl. 7 32—39) eine Besatzung legten und
sie zu einer Akra befestigten; sie lag also im S des Tempels und bedrohte diesen,
den Mittelpunkt der Mk-Herrschaft. Simon vertrieb 142 vor Chr. die syrische Be-
satzung aus d Akra 13 49— 52 ; 14 36 f.: 15 28, nachdem man schon früher versucht hatte,
die Besatzung von d Marktverkehr in d St durch eine hohe Mauer (auf d W-Kand
des Tyropöonthales) abzuschneiden 12 36. Später haben die Mk diese Burg aufgegeben
und abtragen lassen , wie Josephus Aq XIII 6 6 ; Bj I 2 2 ; V 4 l freilich mit einzelnen
Unrichtigkeiten und Uebertreibungen erzählt; bei dieser Gelegenheit wurde wohl die
Senkung oder das Thal oberhalb des Gihon verschüttet. Den Anlass dazu gab der
Umstand, dass die Bedeutung der Davidsburg allmählich durch d Tempelplatz abge-
löst worden war. Die Mk hatten diesen, den „Berg Zion-, zu ihrer Festung (4 60;
6 7; 10 11 ; 12 37) und seit Simon 13 53 zu ihrer Residenz gemacht. Dadurch verlor die
Akra ihren Werth für sie. Johannes Hyrcanus I (134 — 104) baute dagegen zum
Schutze des Heiligtimms an d NW-Ecke des Tempelplatzes eine neue Burg, die Baris
JAqXVll4; XVII43; dadurch verschwanden wohl die alten Thürme Mea und Ha-
naneel. Viell. ist er i und nicht Simon JAq XIII 6 6) es gewesen , der die Akra hat
abtragen lassen.
Wir wissen noch von anderen Bauten aus d Zeit der Mk. Sie haben wieder-
holt an d Ringmauer der St gebaut, nachdem sie Antiochus IV hatte niederreissen
lassen 1 Mk 1 33 ; 10 10 ; 12 35 f. ; 14 37 ; 16 23. Der Ausdruck Chaphenata 12 37 (£ Kaph-
nata) ist unverständlich ( s. jedoch ZDPV I 81 ff. ; Dalman, Worte Jesu 1 6). Sie be-
sassen einen Palast im W des Tempels hochgelegen, wahrsch auf d SW-Hügel, in d
Oberst des Josephus Aq XIV 1 2 ; 4 2; Bj I 6 l ; 72: vgl. Tafel I. Er wurde später
Eigenthum der Xachkommen des Herodes, daher wird in ihm Jesus vor Herodes Anti-
pas gestanden haben Lc 23 6 tr. Neben ihm tiefer im Tyropöonthal lag der Xystos,
eine grosse Halle oder ein freier Platz JAq XX 8 n ; Bj II 16 3 , mit dem wohl das
Gymnasium 1 Mk 1 15 : 2 Mk 4 12 zu vgl. ist. Auf d O-Seite des Thaies stand das Rath-
haus, wo sich das *Synedrium versammelte (in d Mischna liskat liag-gclzit, Halle am
Xystos i BJV42, in d Nähe das Archiv VI 6 3. Eine Brücke führte vom Xystos über
d Thal zum Tempel hinauf (also in d Xähe vom Wilsons-Bogen) Aq XIV 4 2; Bj II 16 3.
Das J. des Herodes ist in d Hauptsache die St, die JBj V 4 beschrieben ist.
Josephus unterscheidet in J. die Oberst oder den Obermarkt, die Unterst, den Tempel
oder Tempelberg, die Vorst und die Xeust oder Bezetha. Die Oberst (d. i. die alte
St J.) lag dem Tempel und dem Hügel, der die Unterst trug, gegenüber ; das Tyro-
pöonthal trennte sie Aq XV 11 5. Die Unterst oder Akra Bjll4; V6i lag im S des
Tempels, wie der Hergang aller von Josephus erwähnten Belagerungen beweist: die
von \ kommenden Angriffe richten sich zuerst gegen d Tempelplatz und erst, wenn
dieser erobert ist, gegen d Unterst. Akra ist bei Josephus urspr Name des festen
Jerusalem. 307
Platzes, der 1 Mk Davidsburg genannt wird (vgl. 1 Mk 1 35 und Aq XII 5 4; 1 Mk 7 32
und Aq XII 10 i), und dient später, als die Burg abgetragen war (s. o.), zur Bezeich-
nung des umliegenden St-Theils, der in d That tiefer als alle anderen lag. Der 1.
Hügel BjV4i entspricht der Oberst, der 2. Hügel der Unterst, der 3. Hügel dem
Tempelberg, und die von d Mk ausgefüllte Schlucht zw. d 2. und 3. Hügel wird durch
meine Ausgrabungen 1881 zum Theil aufgefunden sein. Die Vorst deckt sich mit d
neuen St-Theil, den Hiskia durch die 2. Mauer einschloss 2 Chr 32 5. Die Xeust ent-
stand hauptsächlich erst in d Jahrzehnten nach Herodes im X des Tempelplatzes und
w-wärts um d 2. Mauer herum bis an d Hippikusthurm. Der Xame Bezetha darf
wohl trotz JBJV42 als bet zetä = Olivenort verstanden werden.
Von tl Bauten des Herodes ist zuerst zu nennen der *Tempel mit der Burg
Antonia, die er an Stelle der hasmonäischen Baris (s. o.) herstellte, so dass sie die
X W'-Ecke des erweiterten Tempelplatzes bildete, und nach dem röm. Triumvir Anto-
nius benannte. Ferner sein Palast, der 23 vor Chr. von ihm bezogen wurde (Tafel I).
Er lehnte sich nach X und W unmittelbar an d St-Mauer, an d XW-Ecke der alten
St, so dass die 3 grossen Thürme Hippicus, Phasael (Abb. 94, b; 95, i; 205) und Mariamme,
die Josephus in d Lauf der 1 . Mauer einrechnet, zu ihm gehören Bj V 4 2. 4 ; VI 8 l ;
nach S und 0 hatte er seine eigenen Mauern. Dieser prächtige Palast (Bj V4i;
I 21 1 ; Aq XV 9 3) war durch d 3 Thürme zugleich das Bollwerk, das die Oberst be-
herrschte, wie die Antonia den Tempelplatz Aq XV 8 5 ; Bj V 5 8. Er wurde noch von
Archelaus und später von Agrippa I bewohnt; sobald aber Judäa unter röm. Ver-
waltung kam ((5 — 41 nach Chr. und wieder von 44 an), diente er ständig der röm.
Besatzung und zeitweilig dem Prokurator als Aufenthalt Aq XVH 9 3; Bj II 2 2. Dort
hat also Pontius Pilatus (26 — 36 nach Chr.) über Jesus zu Gericht gesessen (vgl. Bj
II 14 8) ; das Prätorium, £ *Bichthaus, ist dieser Palast Mt 27 27; Mc 15 16; Jh 18 28. 33;
19 9, das Lithostroton, £ *Hochpfiaster, Jh 19 13 ein nicht näher zu bestimmender Theil
davon. Ausserdem wird ein Theater und ein Amphitheater des Herodes erwähnt Aq
XV 8 1. Das von Schick 1887 entdeckte Theater liegt oberhalb d bir eijüb, s von J.
Auch eine Rennbahn befand sich in d Oberst Aq XVII 102, wozu sich der heutige
Strassenname huret el-meidän = Rennplatzstrasse vgl. lässt (Abb. 95, m).
Der Bau der dritten Mauer, von Agrippa I (41 — 44 nach Chr.) begonnen, aber
wegen d Einspruchs der Römer bald unterbrochen, wurde erst mit d Ausbruch des
Aufstandes 66 nach Chr. in Eile vollendet Bj II 20 3 ; V 4 2. Vom Hippicusthurm aus
zog sie nw zum achteckigen Psephinusthurm, wandte sich dann nach 0, kreuzte die
kglichen Höhlen (Steinbrüche), bog oberhalb d Kidronthals nach S um (Abb. 94, o. p, q)
und schloss sich an d frühere Mauer auf d Abhänge dieses Thals an B j V 4 2 f. Sie
hatte 90 stattliche Thürme, die je 200 Ellen von einander entfernt waren, und meh-
rere Thore, deren eines durch d sogen. Frauenthürme geschützt warBjV2 2; 3 3; es
lag viell. an d Stelle des heutigen Damaskusthores (Abb. 95, e). Wahrsch entsprach
der Lauf dieser Mauer im Allgemeinen der heutigen X-Mauer J.'s ZDPV 1 15 ff. Der
Gesammtumfang der St betrug damals 33 sta, etwas über 6 km Bj V4 3. Schick schlägt
die Einwohnerzahl des damaligen J. auf 200000 bis 250000 an ZDPV IV 211 ff., wäh-
rend nach JBJVI9 3 (II 14 2) gelegentlich eines Passahfestes damals 2700000 Leute
in J. zus.-gekommen sein sollen. — Agrippa I liess nach Vollendung des Tempels die
Strassen J.'s mit Steinen pflastern A() XX !l 7. Die Kgin Helena von Adiabene am
oberen Tigris und mehrere Glieder ihrer Familie traten unter d Regierung des Kaisers
Claudius (41 — 54) zum Judenthum über; sie erbauten sich in d Unterst Wohnhäuser
20*
308 Jerusalem.
Bj V 6 l ; IV 9 n, und die sogen. Kgsgräber im N des Damaskusthores sind wahrsch
die von dieser Kgin angelegte Gruft AqXX4 3 (Tafel I).
Bei d Zerstörung der St durch Titus 70 nach Chr. liess dieser die drei Thürme
am Palast des Herodes sowie die w Mauer verschonen, damit sie als Stützpunkt für
d Lager der röm. Besatzung (10. Legion) dienen konnte. Während die Juden J.
mieden und die St *Jabne in d Ebene zum Mittelpunkt ihres religiösen Lebens machten,
erneuerte sich die christliche Gemeinde, die vor d Einschliessung der St durch d Rö-
mer nach *Pella geflohen war, in J. bald wieder (Euseb. Hist. eccl. IV 5 f.; V12).
Sie hatte sich früher in d Hause des Evangelisten Johannes Marcus und seiner Mi-
Maria versammelt Apl2l2 — 17; wahrsch war auch dort der „grosse Saal';, richtiger
das Obergemach Mc 14 15 {aväyawv), in dem Jesus das letzte Mahl mit seinen Jüngern
hielt, oder der „Söller" Ap 1 13 (xmeQöwv), wo die Apostel den heiligen Geist empfingen
2 1 ff. Mit d Lage dieses Hauses machen uns freilich erst Zeugnisse seit d 4. Jhdt
bekannt, die von einer kleinen Kirche Gottes dort reden, deren Gestalt später mehr-
fach verändert wurde. Epiphanius, De mensuris et ponderibus § 14, sagt von ihr,
sie habe in der Gegend *Zion (2^tuv) gelegen; die Pilgerin Silvia Aquitana (ed. P.
Geyer 75. 79) um 390 nennt die Kirche selbst Zion. Da wir hier den späteren Spr-
Gebrauch des Wortes Zion vor uns haben (vgl. On 248) , so ist diese älteste aller
christlichen Kirchen in d Oberst des Josephus, auf d SW-Hügel, zu suchen ; man nannte
sie die heilige Zion, die Mr aller Kirchen, die Kirche der Apostel (nach Ap 1 f.) oder
coenaculum, Abendmahlszimnier, mit Bezug auf Mc 14 15; Lc 22 12. Ihre Lage entspricht
dem heutigen en-nebi dä'üd auf d SW-Hügel im S der Ringmauer (Abb. 95, 1), einer
Gruppe eng zus. -liegender Gebäude, in denen noch jetzt das coenaculum gezeigt wird,
und unter denen sich die Gräber der davidischen Kge befinden sollen (nw daneben die
dormitio, d. i. das angebliche Sterbehaus der Maria, der Mr Jesu, 1898 vom deutschen
Kaiser gekauft und dem Vereine vom heiligen Lande zur Nutzniessung überlassen).
Der Befehl des Kaisers Hadrian, J. zu einer röm. Kolonie neu zu bauen, rief
den Aufstand Simons, genannt Bar Kochba, hervor 132 — 135. Nach seiner Beendi-
gung wurde J. in d That eine röm. Kolonie mit d Namen Aelia Capitolina, jedoch
ohne das jus italicum. Der Name Aelia erhielt sich lange Zeit, bei d Arabern in d
Form ilijä bis ins späte Mittelalter. Das St-Gebiet wurde im S verkleinert, indem
die s Ringmauer quer über d Rücken des SW-Hügels geführt wurde und sich so an
d Mauer des einstigen Tempelplatzes anschloss, dass die alte Davidsburg, die spätere
Unterst (Akra), draussen blieb (Abb. 95); im Uebrigen wurde jedoch die neue Mauer
auf d Grundlagen der alten St-Mauer erbaut. Diese St Hadrians bildet die Grund-
lage des jetzigen J.
Mit dem unter d Kaiser Konstantin aufgeführten Bau der Grabeskirche hängen
die Fragen über Golgotha und d Grab Jesu eng zus. Golgotha (Nebenform Golgatha)
ist verkürzte Ausspr des arani. golgoltä = hebr. hag-gulgölet, der Schädel, der Kopf
(Lc23 33 xQctvlov. Mt27 33; Mc 15 22; Jh 19 27 xQaviov xönoq, danach £ Schädelstätte,
was jedoch nicht in d Sinne von Richtplatz zu verstehen ist). Die singularische Form
mit d Artikel kann nur als Bezeichnung einer allgemein bekannten Oertlichkeit auf-
gefasst werden, die nach hebr. Sitte (Jo 15 8.10; 18 12 ff. ; Ge48 22; Ri 15 14 ff. 18 ff.)
urspr wohl eine nähere Bestimmung, sei es nach d Lage oder nach einer Person,
neben sich gehabt hat, und eine Legende, die in d Pseudepigraphen des AT sowie
bei d Kirchenvätern bekannt ist und von diesen ausdrücklich als jüdisch bezeichnet
wird, setzt Golgotha mit d Kopf oder d Schädel Adams in Beziehung (Dillmann in
Ewald's Jahrbb. der bibl. Wissenschaft V 111 ff. ; Fabricius, Codex pseudepigr VT - 1
Jerusalem. 309
69. 75. 267 f.) : ein Felshöcker oder -Abhang, dessen eine Wand in starker Rundung
vorsprang-, wurde von d jüdischen Phantasie als Schädel Adams aufgefasst, und man
zeigte unter d Vorsprung des Felsens sein Grab (vgl. Mt 23 27. 29). Auf d Frage nach
d Lage Gr. 's antwortet das NT nur: ausserhalb der St J. He 13 12 ; 31 1 27 .jj : Mcl520;
Jh 19 17, nahe bei ihr Jhl920, in d Nähe eines Weges M t 27 39; Mcl5 29. Deutlicher
sagt das On 229. 99; 248. 13(>: n dem Bge *Zion (hier SW-Hügel) gegenüber, also
an d Seite, an der allein die Hochebene neben d Wasserscheide unmittelbar an d St
grenzt. Eusebius meint aber die durch Konstantins Prachtbau ausgezeichnete Statu-.
an der noch heute die Grabeskirche (Abb. 95, f) steht. Daher kommt es auf die Be-
antwortung der Frage an, ob diese Stätte das G. des NT ist oder nicht. Das Grab
Jesu nämlich, genauer der Garten mit diesem Grabe gehörte zu d Stätte G. Jh 19 41.
Eusebius setzt in d Bericht über d Bau der Grabeskirche Vita Const. HI 25 — 40
offenbar voraus, dass die Christen in J. über d Lage des Grabes Jesu Bescheid wussten;
nirgends ist von Nachforschungen die Bede. Das vom Kaiser selbst gepriesene Wun-
der III 30. 28 besteht nicht in d Entdeckung einer unbekannten Stätte, sondern darin,
dass das bisher verschüttete Grab als ein Beweis der Auferstehung Jesu wieder ans
Licht' gekommen ist. Dass den damaligen Christen oder auch anderen Leuten in J.
die Lage G.'s noch bekannt war, liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit. Es ist
daher durchaus wahrsch, dass die durch Konstantin ausgezeichnete Stätte wirklich
das G. der Evangelien ist. üb man damals auch das rechte Grab Jesu gefunden hat,
lässt sich viell. bezweifeln, da neuerdings andere altjüdische Gräber in d Nähe nach-
gewiesen sind (ZDPV VIII 171 ff.). Die Verschattung des Platzes kann schon durch
d Belagerung des Titus herbeigeführt worden sein JBj V 7 f. Um 326 nach Chr. war
auf d Schutt ein Steinpflaster gelegt und darüber ein Heiligthum der Venus erbaut
worden Vita Const. HI 26 (anders Hieronymus). Ob dies G. „ausserhalb der St" He
13 12 gelegen habe, ist nicht nach d jetzigen Bmgmauer, sondern nur nach d N-Mauer
zur Zeit Jesu zu entscheiden, d. h. nach d sogen. 2. Mauer, die wahrsch im 0 und
S der durch Konstantin wieder blosgelegten Stätten lief (s. o. S. 305 und Tafel I),
also sie aus d St aussehloss.
Der von d Künstlern Konstantins benutzte Baugrund war von W nach 0 stark
geneigt, 764,10 m zu 752 m, also auf eine Länge von rund 150 m ein Gefälle von
rund 12 m. Der Felsen musste daher im W weggebrochen werden, um für d von W
nach 0 gerichteten Bau eine Ebene zu schaffen. An gewissen Stellen, bes. bei d
Grabe Jesu und bei G., Hess man ihn jedoch z. Th. stehen, um ihn in d Bau aufzu-
nehmen. Dieser bestand von W nach 0 aus 4 Theilen, der Anastasisrotunde, der
eig. Basilika, dem Atrium und den Propyläen. Die Anastasisrotunde war ein oben
offener Bundbau über d Grabe Jesu, um das man ringsum den Felsen weggebrochen
hatte, so dass es wie ein Denkmal nach allen Seiten freistand. Das Innere der Grab-
kammer war nach Arculf (um 670) so gross, dass 9 Menschen darin stehen konnten,
und so hoch, dass man stehend mit d Hand die Decke berühren konnte. Man betrat
die Grabkammer von 0, das *Grab befand sich an d N-Seite, rechts vom Eingang
aus, 3 Spannen über d Boden, ein Einleggrab oder Troggrab. Dieses Felsengemach
ist wahrsch im 11. Jhdt zerstört worden; wenigstens lauten die Nachrichten seit d
12. .Unit über d Grab so, ilass es vonMauerwerk umgeben und überdeckt war. Der
letzte Neubau der Grabkapelle wurde 1555, die letzte Wiederherstellung 1809/10 vor-
genommen; beide Male fand man unter d Marmorplatte, die das Grab wie heute be-
deckte, die in Felsen gehauene Grabstätte.
Die eig. Basilika schloss sich unmittelbar an d O-Seite der Rotunde an ; sie
310 Jerusalem.
dehnte sich in einem breiteren Mittelschiff und 2 schmäleren Seitenschiffen nach 0
etwa 75 m lang aus. G. kam in d s Seitenschiffe zu liegen. Auch hier haben die
Künstler Konstantins den Felsen rings herum wegbrechen lassen, so dass sich die
Kreuzigungsstätte wie ein hoher Felswürfel aus d Ebene erhob (daher crucis rupes,
monticulus Gr., mons calvariae). Nach d Untersuchungen Mommert's befindet sich der
Standort des Kreuzes, der oben in d sogen. G. -Kapelle gezeigt wird, wirklich im ge-
wachsenen Felsen, und geht der Spalt (vgl. Mt2752, auch schon im Adambuch), der
von d Adamskapelle aus unten gezeigt wird, durch d anstehenden Felsen. Mommert
berechnet seine Länge und Breite auf 5 m. seine Höhe auf 4 — 5 m und vermutliet.
dass er in d Bau Konstantins ein "Würfel von 5 Kubikmeter gewesen ist. Das Atrium
und die Propyläen dehnten sich nach 0 bis an d heutige Strasse liän ez-zet aus, so
dass der ganze Bau Konstantins eine Länge von 145.-44 m gehabt hätte. Vgl. Abb.
94, r und 95, f.
Von jeher war es schwierig, J. mit Wasser zu versorgen. Man hat daher theils
im Felsboden, namentlich des Tempelplatzes, theils im Schutt eine grosse Anzahl von
Cisternen gefunden, die neuerdings nicht selten wieder brauchbar gemacht werden.
Daneben hieb man zahlreiche offene Teiche im Felsen aus. Allein in d Davidsburg
gab es aus>er d Kunstteich (£ *Asuja) Xe3i6 eine grosse Anzahl solcher Behälter
(Guthe, Ausgrabungen 261 ff.). Die wenigen im AT genannten Teiche lassen sich
schwer bestimmen. Der obere Teich Js 7 ö hat nach 3(3 2 wohl im X oder NW der
alten St gelegen: denn nur dort war die Annäherung eines feindlichen Heeres an d
St möglich. Man hat daher häufig den heutigen Mamillateich w vom Jafathore als
den oberen und den sogen. Hiskiateich oder Patriarchenteich (Abb. 95, h) als den un-
teren Teich Js 22 9 bezeichnet : jener führt diesem seine Wasser durch eine Leitung
zu. Ein Beweis ist nicht möglich, da die jetzigen Anlagen nicht alt sind. Für d
Hiskiateich gebraucht JBj V 11 4 den Xamen Amygdalon-Teich ; er ist vermuthlich
gräcisirt aus d hebr. ham-migdäl, Thurm, er lag nämlich nahe am Mariammethurm.
Das Wasserbecken zw. d beiden Mauern Js 22 n ist wohl im Tyropöonthal zw. d
Davidsburg und der St J. zu suchen (S. 302 f.) ; vom alten Teich ebd. wissen wir nichts.
Der Teich der Leitung am Garten des Kgs Ne 3 15 (£ Seloah) ist oft als *Siloahteich
aufgefasst worden. Doch da der kgliche Garten ausserhalb d Mauer lag Jr39 4, so
wird auch dieser Teich an d äusseren Seite der Mauer gesucht werden müssen (Guthe,
Ausgrabungen 299 ff.). Der Struthion- Teich JBj V 11 i lag n von d Antonia , ist
jedoch nicht sicher nachgewiesen. Ungewiss ist auch die Lage des bibl. Bethesda-
teichs, nach Jh5 2 am Schafthore, d. h. an d n Grenze des Tempelplatzes. Von d
verschiedenen Vorschlägen (birket isra'in an d X-Seite des Haram Abb. 95, c oder
der Doppelteich unter d Kloster der Zionsschw Abb. 94. n oder der Doppelteich im
X der Annakirche Abb. 95, d) hat der letztere das für sich, dass dieser Teich seit
d 6. Jhdt für d Bethesdateich gehalten wurde ZDPV XI 178 ff. : MuXDPV 1890, 81 ff.
Ueber d Versuche, das Wasser des *Gihon in d St zu leiten, s. bes. Siloah. Bedeu-
tend sind die Anlagen, durch die man von S her der St \Yas>er zuzuführen versucht
hat, nämlich 3 Teiche und 2 Gruppen von Leitungen. Die Teiche liegen in einem
Thalgrunde 3 Stu s von J. bei artäs, die sogen, salomonischen Teiche (Abb. 69). Sie
erhalten ihr AVasser theils aus nahen Quellen, theils durch Kanäle aus d wädi rl-bijar
und d wädi el-'arrüb. Nach J. führen 2 Leitungen. Die obere ist anfangs ein gew.
Kanal, beim Grabe Kabels wird sie eine aus durchbohrten und sehr fest in einander
gefügten Steinen hergestellte, wasserdichte Röhre von 40 cm Durchmesser, in der das
Wasser nach d ersetz des Hebers sinken und steigen konnte. Weiter n ist die Leitung
Jesabel — Jesajii. 321
zerstört. Die untere Leitung ist ebenso wie die Leitung- aus d wädi el-'arrüb in kunst-
loser "Weise an d Abhang der Bge entlang geführt und bringt ihr Wasser, wenn sie
in Ordnung gehalten wird, noch heute zum alten Tempelplatz (s. Tafel I). Sie rührt
nach Schick ZDPV] 167 ff. von Herodes d (Trossen her; da sie die obere Leitung er-
gänzen oder ersetzen soll, so wird sie die jüngere sein. Die obere Leitung ist aber
n von Bethlehem schon einmal durch eine in gleicher Höhe gelegte Leitung von Thon-
röhren ersetzt worden, die jetzt auch zerstört ist. Man wird daher die obere Leitung
aus Steinröhren als die älteste ansehen müssen; es ist nicht unmöglich, dass sie aus
der Zeit der davidischen Kge. etwa von Salomo, herrührt (vgl. Kh25f.; JAqVHI7 3).
Vgl. ZDPV 1132 ff.
Das jetzige J. ist seit 1841 allmählich über die 1542 durch d Sultan Soliman
erneuerten Mauern hinausgewachsen. Man schätzt die Einwohner auf 60000, darunter
41000 Juden. 12 800 Christen. 7000 Muslimen. Die Christen werden auf d verschie-
denen Bekenntnisse so vertheilt : 6000 Griechen. 4000 Lateiner. 1400 Protestanten.
800 Armenier, 200 unirte Griechen. 150 Kopten, 100 Abessynier, 100 Syrer, 50 unirte
Armenier. — Vgl. überhaupt SWP, Jerusalem 1884 (dazu 50 Tafeln in bes. Mappe) ;
Morrison, Recovery of Jerus. 1871: Ch. Warren. Underground Jerusalem 1876: H.
Guthe. Ausgrabungen bei Jerusalem 1883: Fr. J. Bliss, Excavations at Jerus. 1894 — 97
(1898); T. Tobler. Denkblätter aus Jerus. 1853: derselbe. Topographie von Jerus.
2 Bde 1853/54: Ph. Wolff, Jerusalem 1872; J. X. Sepp. Jerusalem2 1 1873 : Ch. W.
Wilson. The Holy City 1888; Schick, Baugeschichte der St Jerus. ZDPV XVI und
XVII. — Pläne: Ch. W. Wilson. Ordnance Survey of Jerus. 1864/65; C. Zimmer-
mann. Karten und Pläne zur Topographie des alten Jerus. 1876 ; Zimmermann-Socin,
Plan des heutigen Jerus. 1879; Schick-Benzinger. Nähere Umgebung von Jerus. 1865.
— Weitere Angaben in meinem Artikel Jerus. in PEE3 VIII 666 ff. G
Jesabel, s. Isebel.
Jesaja, .6 fsafjähü (d. i. Jahwe hilft i, Sn des Amoz. judäischer Prophet, der
im Todesjahre *Usia's Js6i. also um 640. berufen unter *Jotham, *Ahas 7iff. und
*Hiskia bis mindestens zur Aufreibung des Heeres *Sanherib's (701) und zwar allen
Spuren nach beständig zu Jerusalem wirkte. 7 3 wird seines Sns seär jäsüb (d. i. ..ein
Eest wird sich bekehren-), 8 3 des neugebornen maher säläl käs baz (d. i. „eilend kommt
Beute, schnell kommt Raub" gedacht. Alle sonstigen Ueberlieferungen über ihn sind
lediglich Sage; so seine Herkunft aus kglichem Geschl, sein Amt als Erzieher und
dann (wegen 38 2i> als Leibarzt Hiskia's. sowie sein Märtyrertod (durch Zersägung in
einer hohlen Ceder; vgl. He 11 37) unter Manasse. Chronologisch möglich, ist letztere
Sage wohl nur aus 2 Kg 21 16 gesponnen.
Den Namen eines Evangelisten unter d Propheten hat J. nicht bloss wegen d
messianischen Weissagungen 714; 9iff. : 11 1 ff., sondern vor allem wegen d im sogen.
Deutern-.!, is. u.) zus. -gestellten Aussprüche erhalten. Den Namen eines Kgs unter
d Propheten aber verdient er durch d unübertroffenen Schwung und d hinreissende
Gewalt seiner Spr, d Erhabenheit seines Gottesbegriffs, der auch das stolze Assur
nur als ein willenloses Werkzeug in d Hand Jahwes, des allmächtigen Gottes Israels,
betrachtet 10 5. 15, d Unerschütterlichkeit seines politischen Standpunkts, der mil
Verschmähnng aller selbstgewählten Mittel nur von d anbedingten Vertrauen auf
d Hilfe Jahwe's die Rettung erhofft und zuletzt einen herrlichen Triumph feiert, end-
lich durch d tiefen sittlichen Ernst, der in Recht und Gerechtigkeit, sowie in Barm-
herzigkeit gegen Wittum und Waisen eine bessere Erfüllung des göttlichen Willens
erblickt, als in gehäuften Opfern 1 10—20. Er weiss, dass der Untergang Juda's, die
312 Jesana — Jesreel.
Verheerung des Landes und die Wegführung der Bewohner unwiderruflich beschlossen
ist 5 5 ff. : 6 11 f. ; aber er weiss auch, dass der beim Fällen der Eiche zurückbleibende
Wurzelstock ein heiliger Same für d Zukunft sein wird 6 13.
In d jetzigen Buch J. sind gänzlich verschiedene Bestandtheile aus d 8. bis
zum 4. und viell. sogar 3. Jhdt zus. -gestellt. Zunächst ist streng zu scheiden zw.
K. 1 — 39, dem sogen. Protojesaja. und 40 — 66, dem sogen. Deutero- und Tritojesaja.
Im Protojesaja ergeben sich als Sondersammlungen: li K. 1 — 12. Auf d Prolog 1
folgt mit neuer Ueberschrift die älteste Sammlung 2 — 4 oder 5 : eine zweite Sammlung
scheint mit d Inauguralvision 6 begonnen zu haben. Angezweifelt sind in diesem
1. Buch fast allgemein 11 in — 12 6. von manchen auch 4 2 — 6 und sogar 9i— 6 und
lliff. — 2) K. 13 — 23, die Orakel gegen auswärtige Völker i nur 22 gegen Jerusalem
und d Hausminister Sebna); von diesen gelten 13 1 — 14 23, sowie K. 21 1 — 10 und die
jetzige Gestalt von K. 23 allgemein als Erzeugnisse des Exils; K. 15 und 16 sind
von einem älteren Propheten übernommen. — 3) K. 24 — 27, die sogen. Jesaja- Apo-
kalypse, sehr schwierige, nach 25 10 zu Jerusalem verfasste Orakel wohl aus d letzten
Viertel des 4. Jhdts. — 4 1 Per sogen, ass. Cyklus K. 28 — 33, der sich grösstenteils
auf d Einfall Sanherib's (701) bezieht, aber durch zahlreiche jüngere Zuthaten (so
nach den meisten 29 7 f. 17 — 24 ; 32 1 — 8 und 33) erweitert ist. — 5) K. 34 f.. ein dem
Deutero-J. eng verwandtes Drohorakel gegen Edom. frühestens aus d Exil. — 6) Der
historische Anhang K. 36—39, in d Hauptsache identisch mit 2 Kg 18 13—20 19 und von
dorther wegen d Eolle, die J. in diesen Erzählungen spielt, dem Prophetenbuche an-
gehängt und mit d Liede Hiskias 38 9 — 20 vermehrt.
Der zweite Theil des Buchs, der bei d Mangel einer eignen Ueberschrift offen-
bar irrthümlich mit d Proto-J. verschmolzen wurde, als letzterer aus seiner urspr
Stellung hinter Ezechiel an d Spitze trat, zerfällt in das K. 40 — 48 und wahrsch
auch 49 — 55 umfassende Trostschreiben an d bab. Exulanten während d Siegeszugs
des Koresch (d. i. *Cyrus 44 28: 45 1), das die Befreiung aus d Exil und die baldige
Verwirklichung des ewigen Rathschlusses Gottes mit Israel und des Missionsberufs
des letztern verkündigt. Von diesem Deutero-J. wird neuerdings ein Trito-J.. aller-
dings mit verschiedener Bestimmung des Umfangs ivonK. 56 oder auch erst von 63
an) unterschieden und meist erst aus d Zeit Esra-Xehemia's datirt. K
Jesana, eine von *Ahia eroberte St Israels, zw. *Bethel und *Ephron genannt
2 Chr 13 19. auf d Grhge Ephraim 15 8, Isanas JAq VIII 11 3 : XIV 15 12 : <S 'hovrä, nach
Clermont Ganneau (Journ. asiat. 1877, 490 ff.) lain slnjä, kleines Df an einem der alten
Wege nach Jerusalem mit vielen Felsengräbern (hebr. Inschrift), 5 — 6 km n von betin. G
Jesanja, s. Jasanja.
Jesarela 1 Chr 25 14 entspricht *Asarela 2. G
Jesbi zu Xob (Name eines unter d Philistern lebenden Nachkommen des Eie-
sengeschl der *Bephaim) steht bei £ 2 Sm 21 16 . wo der überlieferte Text mit We.
unter Beibehaltung des Kt und Aenderung von nöb in göb (18) zu übersetzen ist: ..und
sie setzten sich fest in Grob' •. B
Jesebeal) 1 Chr 24 (25) 13 (mit Kittel 69 in jisba'al zu ändern), die 14. der 24
*Priesterklassen. B
Jesmael, s. Ismael.
Jesreel 1 ) Ebene neben anderen Landschaften 2 Sm 2 9 genannt , lange von d
Eanaanitern mit ihren „eisernen Wagen" vertheidigt Jol7i6, fruchtbares Saatland,
wie der Name „Gott säet" beweist Ho 2 24 f., daher von d Beduinen des Alterthums
IU6 33 (und der Neuzeit) gern geplündert, das Schlachtfeld Palästina*s Ho 1 5 (vgl.
Jesreela — Jesus Christus. 313
Ebers-Guthe I 281 ff), auch Ebene von *Megiddo 2 Chr 35 22; Sal2n und, weil keine
andere Ebene in Palästina ihre Grösse (22 km und 14km) hat, einfach die Ebene
Eli 5 15; 18m3l7 oder die grosse Ebene genannt 1 Mk 12 49; JAq XI I <s r>. Vollständig
,,die grosse Ebene Esdrelom" (spätere griech. Form) Jt 1 8. Heute merg ibn 'ämir,
Ebene zw. Samaria und Galiläa in Gestalt eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen Lang-
seite durch gcnin und den n Fuss des *Karmel bezeichnet wird , 60 — 75 m über d
Mittelmeere, zu dem die Ebene ihr Gefälle hat und ihre Wasser durch d nähr el-
mafcatta' (*Kison) abführt. Der Boden, zum Theil Basalterde vom gebel ed-dahi, ist
sehr fruchtbar. — 2) St in Isaschar Jol9i8, am Fuss des Gilboagbgs lSm284; 29
l.n, oberhalb *Beth Sean 1 Kg 4 12, unweit des *Karmel 1 Kg 18 45 f., Heimath des
Naboth 1 Kg 21 1 ff., Schauplatz der Blutthaten des Jehu gegen das Haus Omri Ho 1 4,
griech. Esdrelom Jt 3 9; 4 6, *Kyamon gegenüber 7 3, nach On 267; 133 'Eoögarikä zw.
*Scvthopolis und *Legio, Stradela des Pilgers von Bordeaux, 10 rM (15 km) von *Ma-
ximianopolis, 12 rM (17 km) von Scythopolis. Diese Entfernungen passen auf d kleinen
Ort zer'ln , der auf d w Fusse des gebel fukiVa (Gilboa), auf d Wasserscheide zw.
Mittelmeer und Jordan liegt. Auffallend viel Cisternen finden sich in d felsigen Unter-
grunde ; Weinkeltern im 0 des Dorfes. — 3) St in Juda Jo 15 56 neben * Jutta ge-
nannt, Heimath der Ahinoam, des WTbes Davids 1 Sm 25 43 etc. , wegen des Namens
viell. unweit d wasserreichen wädi ed-dilbe, der selbst im Oktober noch von einem
Bach bewässert wird. — 4) Sn des Hosea Ho 1 4. G
Jesreela, £} fsar'elä, 1 Chi* 25 (26) 14 die 7. der 24 Sängerklassen, identisch mit
♦Asareela 25 2, Sn *Assaph"s. (Zur urspr Form des Namen s. Kittel zu 1 Chr 4 16 ;
25 2. 14). B
Jesse, s. Isai.
Jesua, £j jesü'a, die in nachexilischer Zeit (11 mal Es, 15 mal Ne, 2 mal Chr)
gebräuchliche Form für j'hösiVa, Josua ((S und NT 'I^oovq) zur Vermeidung der Ka-
kophonie ö-h. Diesen Namen führt u. a. die 9. der 24 *Priesterklassen 1 Chr 24 (25) 11. B
Jesua, fj jesü'a, ein Ort, der Neil 26 der nachexilischen jüdischen Gemeinde
(irrthümlich) zugezählt wird. Conder vgl. Mein III 409 f. hirbet sa'we n von teil el-
milh. Viell. entspricht Jol5 26 *Sema, 19 2 *Seba. G
Jesus 1) Si46i; Ap7 45; He 4 8 s. Josua 1. -- 2) Si49i4 s. Josua 2. — 3) Ko
4 11 s. Just. H
Jesus Christus. Der Doppelname beruht auf einer erstmalig bei Paulus be-
gegnenden Verbindung des Personennamens Jesus, einer späteren Form für Josua,
mit d Amtsnamen Christus oder Messias. Die Kombination selbst aber beruht auf d
Urtheil, welches das älteste Bekenntniss der christlichen Gemeinde darstellt: Jesus ist
der Christus, d. h. in seiner Person haben sich die messianischen Weissagungen und Hoff-
nungen erfüllt. Anlass zu dieser Urtheilsbildung hat er mit grösster Wahrsch-keit selbst
gegeben: sein Leben gipfelte im Selbstbekenntnisse zur Messianität Mcl4 62. — Statt
in d Tagen der Schätzung des *Cyrenius 7 vor Chr. setzt man seine Geburt in d
letzten Jahre des *Herodes, etwa 6 vor Chr. Mt 2 1 1. ; Lc 1 5. Beide Formen der
Geburtsgeschichte, wie sie Mt 1 und Lc 2 vorliegen, haben lediglich zwei Punkte
mit einander gemein, auf welchen das beiden zu Grunde liegende dogmatische Interesse
durchschlägt. Der 1. betrifft den Ort der Geburt. Während Jesus aus *Nazareth
stammte, daher im Leben wie im Tod ., Jesus von Nazareth" heisst, wie er als blosser
Einwanderer schwerlich hätte heissen können, soll er wegen des Mi 5 t, vgl. Mt 2 5,
angegebenen Kennzeichens der Messianität aus Bethlehem in Judäa sein. Hier wohnen
daher nach Mt seine Eltern von jeher und flüchten später nach Nazareth. Nach Lc
314 Jesus Christus.
wohnen sie in Nazareth und kommen aus Anlass der Schätzung- vorübergehend nach
Bethlehem. Der 2. Punkt der Uebereinstimmung betrifft die sogen, vaterlose Erzeu-
gung, die jungfräuliche Geburt, worüber s. Geschl-Register, Joseph. Maria. — Von
seiner Entwickelung wissen wir so gut wie nichts. Man hat auf Einflüsse, sei es
von essenischer, sei es von pharisäischer Seite gerathen. Aber abgesehen von d Bil-
dungselementen, welche dem heranwachsenden Jüngling der Verkehr mit d Lehrern
der Synagoge und die eigne Lektüre des AT lieferten, lässt sich nur reden von d
Eindruck, welchen die Gestalt des Wüstenpredigers * Johannes hinterlassen hatte.
Auch J. hatte von diesem die *Taufe empfangen. Gleichwohl wusste er sich in d
Moment, als er das Wort MtllTf. gesprochen hat. auch schon innerlich vom Täufer
geschieden. Bezeichnend für d sittliche Vertiefung, welche J. dem überkommenen
Begriff des messianischen Reichs, wie solches das grosse Thema seiner ganzen Ver-
kündigung bildete, gab, sind jene Seligpreisungen, womit die Bergpredigt beginnt.
AVenn nach der im gleichzeitigen Judenthum herrschenden Weltanschauung vornehmlich
Siege über d Feinde, Herrschaft über d Heiden und üppiges Genussleben zu d Merk-
malen der dem ATolk als Lohn für seine Gesetzestreue in Aussicht gestellten messiani-
schen Herrlichkeit gehören, so bieten dafür die hier angeschlagenen Töne eine Reihe
von wechselnden Ausdrücken für d einheitliche Thema eines in J. mächtig pulsiren-
den Lebens der Religion selbst. Dieses ihm als originalster Besitz innewohnende
selige Gefühl unverkümmerter Einheit mit Gott legt sich für d nach Ausdruck längende
A'nrstellung in einer Zweiheit von religiösen Begriffen auseinander, zu deren Bezeich-
nung die Namen „Vra und ..Siv dienen. Der A'rname, im AT nur wie zufällig einige-
mal anklingend, in d apokrvphisehen Literatur dann häutiger wiederkehrend, ist in d
A'erkündigung Jesu zum eigentlich begriffbestimmenden Namen Gottes geworden, wie
denn auch in d urchristlichen Gemeinden Jesu Gebetsruf „Äbbaa widertönte und die
apostolischen Briefe grüssen „vom Vrgott und seinem Sn J. C." Nennt sich dem
entsprechend Jesus selbst aber den „Sn:-, so geschieht solches wenigstens in d synop-
tischen Evangelien (anders bei Jh) noch im Zus. -hang derselben AVeit anschauung, der
gemäss die Bergpredigt diejenigen „Sne Gottes'- nennt, welche auf d AVeg zeitlicher
Entwickelung und sittlichen AA'achsthums zu werden im Begriff sind . was der über
alles AVerdende erhabene Gott im Himmel ewig ist Bit 5?. 45. 48. Indem nun Jesus den
jüdischen Alessiasbegriff so vertiefte, dass daraus der Sn wurde, welcher allein den
Vr erkannt und der AA'elt geoffenbart hat Mt 11 27. also der Schöpfer des wahren Gottes-
licwusstseins ist, konnte ein Bewusstsein um den unversöhnlichen Widerspruch nicht
ausbleiben, in welchen er zu jenen glänzenden Messiasträumen seines A^olks trat, die
den „Sn Gottes" nur in d Rolle eines den nationalen Egoismus und Partikularismus
mit abschliessendem Erfolg krönenden Kgs und Heidenbezwingers kannten. Hat dem-
gemäss von d Tagen des Galiläers * Judas bis zu denen des erklärten Messias Bar-
Kochba unter Hadrian, also im Laufe von 4 — 5 Menschenaltern, die messianische Idee
sich im jüdischen Volksleben fast ganz nur als ein politisches, zuletzt auf Rebellion
gegen Rom hinarbeitendes, darum auch nur verhängnissvoll wirksames Ferment er-
wiesen, so war Jesus grundsätzlich aus diesen Geleisen herausgetreten, seitdem der
erste zündende Funke in seine Seele gefallen war. Darum wählte er, um sein per-
sönliches Messiasbewusstsein zum Ausdruck zu bringen, gerade den dunkeln und viel-
gedeuteten Ausdruck „Menschensn" im Anschlüsse an Da 7 13, wo das Messiasreich in
Gestalt eines Menschensnes im Ggens zu d thierischen Symbolen der AA'eltreiche auf-
tritt. Ohne sich abzulösen von d volksthümlichen Lebensgrunde der at-lichen und jü-
dischen Vorstellungsweit, schob er damit das politische und particularistische Element
Jesus Christus. 315
im nationalen Messiasbegrüf in d Hintergrund. Ueberhaupt aber gehört es zu den
sichersten Ergebnissen der Evangelienforschung, dass Jesus im Anfang seiner Reichs-
predigt mit Enthüllungen über seine eigne Person zurückhielt. Was er predigte wäh-
rend d ersten glücklichen Tage seiner galiläischen Wirksamkeit, das ist die Kunde
vuiii Reich Gottes, welches nahe, ja welches schon da sei. Aber entsprechend dem
angedeuteten national bedingten Rahmen seiner Vorstellungswelt hat er zunächst auch
dieses Reich und damit die Tragweite seiner eignen Wirksamkeit sowie diejenige
seiner Jünger nicht über d Grenzen des Volks Israel ausgedehnt Mt 105. 6.23; 15 24.
Die prophetisch angebahnte Wahrheit, dass das messianische Heil auch für Heiden
bestimmt sei. is1 nachweisbar von ihm selbst mit Deutlichkeit erst anerkannt oder
wenigstens ausgesprochen worden beim Abschied aus Galiläa Lcl325 — so und in Jeru-
salem Mt 21 41. 43. Während d ersten galiläischen Zeit dagegen ist Jesus auch in dieser
Beziehuni;' ganz der echte Sn seines Volks, und die im Munde des letztern gebräuch-
lichen Bezeichnungen der Heiden sind auch ihm selbst nicht fremd geblieben Mt76;
15 26: die weltbürgerlichen Ideen, welche damals durch d Völker gingen, übten keinen
nachweisbaren Einfluss auf ihn aus. röm. Staatsleben so wenig wie griech. Wissen-
schaft. Erst als d dunkeln Wolkenschatten der pharisäischen Opposition und hierar-
chischen Verfolgungssucht über seinen galiläischen Himmel hinliefen und auch der
Volksanhang anfing seinen jederzeit zweifelhaften Charakter zu offenbaren, veränderte
sich allmählich Jesu Stellung. Zwei Reiseunternehmungen 3 die er von *Kapernaum,
seinem gew. Aufenthalt , nach 0 und nach W unternahm . fanden ein rasches Ende,
indem die Bewohner des ü Seeufers sich seine Anwesenheit verbaten, die von Nazareth
dagegen an d ihnen wohl bekannten niedern Herkunft und den das Gew. nicht über-
steigenden Eindrücken, die sie aus seiner Jugend und von seiner Familie bewahrt
hatten. Anstoss nahmen. Es begannen die Enttäuschungen, die feindlichen Zus.-stösse,
die Rückzüge : wir linden ihn von jetzt an weniger ständig in Kapernaum, öfters da-
gegen am einsameren N-Ufer des Sees. Die Opposition der pharisäischen Schriftge-
lehrten und Synagogenvorstände, in welchen das Volk nun einmal seine Führer zu
verehren gewohnt war. hatte Jesus hauptsächlich hervorgerufen durch d Geist der
Gesetzesinnerlichkeit und Gesetzesfreiheit, welcher bei aller Pietät gegen d väterliche
Gesetz aus seinen Reden und mehr noch aus seinen Handlungen sprach. Je länger
desto vernehmbarer werden Anklagen auf Genossenschaft mit Sündern, auf Freundschaft
mit Zöllnern, auf Entweihung des Sabbaths, auf Bruch der überlieferten Satzungen.
auf Widerspruch gegen d Gesetz selbst. Es kommt in d Landschaft Genezareth zu
herben Konflikten, infolge welcher Jesus endlich diesen Buden ganz aufgiebt, während
seine Fluchtwege ihn bald w in d Gebiet der heidnischen St Tyrus und Sidon, bald ö
in d Dekapolis, zuletzt auch n in d Nähe der St Cäsarea Philippi führen. Hier rich-
tete er die entscheidende Frage an d Kreis der Zwölf, die ihm treu geblieben und
bis dahin gefolgt waren, für wen sie ihn nehmen und halten wollen. Jetzt entrang
sich dem Munde des *Petrus das von Jesus selbst herausgeforderte Wort und Bekennt-
niss. wonach sie in ihrem Meister keinen Geringeren als den Messias selbsl gefunden
zu halien überzeugt waren. — Einstweilen war aber auch dein thatsächlich sich stei-
gernden Unglauben des lauter Enttäuschungen bereitenden jüdischen Volks verheissend
das religiöse Bedürfniss und manche erfahrene Empfänglichkeit der Eeidenwelt gegen-
übergetreteu: Samariter bewiesen mehr sittlichen behalt als Juden, der Hauptmann
von Kapernaum, das kananäische Weib zeigten mehr Glaubenskraft, als er in Israel
je gesehen hatte. Jesus „staunte", und in seinem Geis! winden am sn lichter einzelne
prophetische Worte, die ihm als Messias einen Beruf antrugen, welcher auch ..die Heiden
316 Jesus Christus.
bringen sollte zu Gottes heiligem Bg'\ wenngleich die Thronen, heim Anblick Jeru-
salems vergossen, und die Abschiedsworte an seine Bewohner beweisen, mit wie schwe-
rem Herzen er das Gericht über sein Volk vollzog. — Aber auch noch in einer andern
Beziehung war es nicht mehr der nationale Messias, welchen die Jünger in Jesus ge-
funden hatten oder vielmehr, da diese Seite an d Sache ihrem Verständnisse am schwersten
nahe zu bringen war. ünden sollten. Angesichts des Misserfolges bei d überwiegenden
Mehrheit blieb Jesu nur übrig, entweder zurückzutreten und auf sein Messiasthum zu
verzichten oder aber, dabei beharrend, die Folgen, Verwerfung und Verurtheilung von
Seiten dieses Volkes, auf sich zu nehmen, Wiederherstellung seiner Person und Sache
aber von Gott zu erwarten. Die für letztere Hoffnung gebotene Form war das Bild
des in d Wolken des Himmels (wieder- kommenden Menschensnes Da 7 13. Im kühnen
Glauben daran hat sich der Ggens des wirklichen Geschickes Jesu zu d messiani-
schen Erwartungen und Idealen wie für d älteste Gemeinde, so auch, falls nicht eine
ganze Menge von Christussprüchen für unecht erklärt werden soll, für d Stifter selbst
ausgeglichen und aufgelöst. Die lichte Zukunft im Auge, ging Jesus der Katastrophe
>eines äussern irdischen Geschicks entgegen, indem er nach allen Erfahrungen, welche
er über d Aufnahme seiner Beichspredigt beim Volk und über d Widerstand gegen
sie bei d Gegnern gemacht hatte, den Entschluss fasste, vomX-Ende seines Wirkungs-
kreises aus in direktem Weg nach S Judäa und Jerusalem aufzusuchen, in d Hauptst
selbst, am Sitz der Machthaber, zu erscheinen, zu deren herrschendem System doch
seine ganze bisherige Wirksamkeit im entschiedensten Ggens stand. Ein so folgen-
reicher Schritt kann nur aus d Ueberzeugung von d Xothwendigkeit hervorgegangen
sein, dass seine zur Entscheidung reife, nicht länger in d Schwebe zu haltende Sache
nunmehr sich auch wirklich entscheiden müsse. Als der Frühling wieder nahte, sehen
wir ihn den letzten Abschied von Galiläa nehmen, bald darauf inmitten der Passah-
pilger in Jerusalem einziehen und bei dieser Gelegenheit die erste unmissverständliche
messianische Demonstration wagen, ja sogar im Tempelvorhof selbst thätlich gegen
d Praxis der bestehenden Autoritäten vorgehen. Die von ihm selbst in aller Schärfe
gestellte messianische Frage hat das Volk noch einmal einige Tage beschäftigt, bis
es jedem klar war, dass der Gefeierte den Wahn der Menge weder erfüllen konnte noch
wollte. Schon die Sonne des 1. grossen Festtags der Osterwoche sah auf d Kreuz
herab. Jesus starb unter Vorangehen der kaltblütigen sadducäischen Priesterpartei,
welche in ihm zugleich die volksthümlichen. zumal auch pharisäischen Eeichsgedanken
und Zukunftsschwärmereien treffen wollte und dabei den Vortheil hatte, von d pha-
risäischen Demagogie selbst thatkräftig unterstützt zu werden. Am letzten Abend
vor seiner Verhaftung und Hinrichtung war er noch einmal mit d engeren Jünger-
kreis allein, das letzte Mahl haltend, eine fortan zu seinem und des Opfers seines
Lebens Gedächtniss festgehaltene Liebesmahlzeit, welche nach d synopt. Bericht am
Abend des 14. *Nisan gefeiert worden, also ein richtiges Passahmahl gewesen wäre,
während das 4. Evangelium Alles um einen Tag früher legt, so dass Jesus als das Pas-
sahlamm des neuen Bundes lKrö7 ungefähr zur gleichen Zeit. als. die Lämmer ge-
schlachtet wurden, am Kreuze gestorben wäre. — Uebrigens ist es auch erst Folge
der gleichen johanneischen Umgestaltung und Erneuerung, welche die älteren Berichte
erlitten haben, wenn gew. die Zeitdauer der öffentlichen Wirksamkeit Jesu auf etwas
mehr oder weniger als 3 Jahre geschätzt wird. So lange hätte er sich, zumal, wie
bei Mt und Jh, als erklärter Messias, der Hochfluth der hierarchisch-pharisäischen
Opposition und der rücksichtslosen Praxis der röm. Polizei gegenüber nicht halten
können. Dem Bericht bei Mc zufolge hat dagegen Jesus die messianische Fahne erst
Jesus— Jethro. 317
am Tag seines Einzugs in Jerusalem offen und vor allem Volk entfaltet, um sie nur
einige Tag lang aufrecht zu halten, während seine öffentliche Wirksamkeit 'den synopt.
Quellen zufolge etwa von einer Osterzeit zur andern langte. Sein erstes Auftreten
fällt frühestens und nach gew. Rechnung in d Jahr 30 unserer Zeitrechnung, sein
Tod in d April frühestens 29, spätestens 35 ; bemerkenswerth ist eine schon in d Mitte
des 2. Jhdts nachweisbare und dann hartnäckig, trotz d glänzenden Autorität des
4. Evangeliums durch Jhdte festgehaltene Ueberlieferung der Kirche, wonach Jesus
ein Jahr und etliche Monate seinen Jüngern und dem Volke gelebt hätte. Vgl. die unter
d Namen „Leben" oder „Geschichte Jesu'-, „Evangelische Geschichte-- u. s. w. gehende
Litteratur, insonderheit Hase 1829 und 1875, 2. Aufl. 1891, Strauss 1835 und 1864, 8. Aufl.
1895, Schenkel 1S(J4. 4. Aufl. 1873, Keim 1867—72, 1875, Wittichen 1870, Volkmar
1881, J. Weiss 1882, 3. Aufl. 1888, Beyschlag 1885—86, 3. Aufl. 1893, Edersheini 1883.
3. Aufl. 1886, Delff 1889, Reville 1897, P. Schmidt 1899 und 0. Holtzmann 1901. H
Jesus, Sn Sirachs, nach 50 27 (29) ein Jerusalemit, lebte zu Anfang des 2. Jhdts
vor Chr. , aber wenigstens seine (hebr.) Schriftsteller ei fällt noch vor d Zeiten der
syr. Religionsnoth. Sein Enkel zog nach d Vorrede, die er dem von ihm in d Griech.
übersetzten Werke beigab, im 38. Jahr des (*Ptolemäus VII) Euergetes (Physkon),
132 vor Chr., nach Aegypten. Hier ist das gew. unter d Namen des Urgross \i>
gellende Buch in seiner jetzigen Gestalt entstanden. In d Urspr sind neuerdings
668 von d 1402 Versen des Ganzen gefunden worden (Ausg. von Cowley und Neu-
bauer 1897, von Schechter und Taylor 1899). Wahrsch-er als die Ansicht, welche
den Siraciden schon vorhandenen Stoff zus. -stellen lässt, ist die andere, wornach er
selbst, ein Mann, der auf Reisen gewesen und viel gesehen hat, den Gewinn der eignen
Lebenserfahrung zum Gemeingut machen wollte, indem er allerhand Gnomen und prak-
tische Lebensregeln theils aphoristisch aneinander reihte, theils gruppenweise mitein-
ander verband, so dass sich hin und wieder Ueberschriften und Rubriken schon in d
Handschriften eingeschlichen haben. Nach Form wie Inhalt schliesst sich das Werk
zumeist an Pr an, nur dass die in Si verkündete Weisheit zus. -hängender zu Tage
tritt und dem Geist eines Jüngern, selbst griech. Einflüssen nicht unzugänglichen Geschl
entspricht. Der griech. Text des in d alten Kirche überaus hochgeschätzten Buches
(daher der Titel Ecclesiasticus seit Cyprian) ist in verwahrlostem Zustande und über-
dies durch Versehen eines Buchbinders in zerstörter Ordnung auf uns gekommen ; da-
her die Verschiedenheiten der Kapitel- und Verszählung in d griech. und lat. (luthe-
rischen) Bibel. Kommentare von Fritzsche 1859, Moulton 1896, Ryssel 1900. H
Jether 1) Schwiegervr Moses' ^ Ex 4 I8a für * Jethro ; ebenso wechselt £j gcesem
Ne2i9; 6 1 f. mit //ai/wä Ne 6 6 (s. Gosem). — 2) Mann der *Abigail (2), einer Schw
David's, und Vr *Amasa's 1 Kg 2 5. 32 ; 1 Chr 2 17 {= 2 Sm 17 25 Jithra) ; „Israelit" 2 Sm
17 25 ist nach 1 Chr 2 17 Fehler für ,,*Isinaeliter'\ Auch sonst ist der Name J. nicht
selten. B
Jethra 2Sml7 25, s. Jether 2.
Jethriter ein judäisches Geschl 2Sm23 38; 1 Chr 2 53; 11(12)40, wofür überall
besser jatt'm zu lesen ist, cl. h. aus d St *Jattir in Juda Jo 15 48 : 21 14 : 1 Sm 30 27;
1 Chr 6 42. B
Jethro (wofür Ex4i8:i *Jether; nichl abgekürzl aus jitrön = Vorzug oder jit-
rän Gre3626; 1 Chr 1 41 ; 737, sondern für jitrü), midianitischer Scheich und Priester,
Name des Schwiegervrs Moses' bei E Ex 3 1 ; 1 I8b; IS 1 it., der bei J *Reguel Ex 2 18
oder Hobab [Sn Reguels Nu 10 29] Hi4n (vgl. 1 L6) heisst. Viell. ist Ex 2 18 Reguel
aus Nul029 eingetragen, oder vor Reguel „Hobab Sn des- zu ergänzen, falls nicht
318 Jetur — Illyricum. Illyrien.
Hobab eine 3. Variante für d Namen des Schwiegervrs Moses" ist. Der arab. Name
su'aib für Muses* Schwiegervr könnte aus Hobab verderbt sein. Ex 18 10 ff. bekennt
sich J. zu Jahwe, der Israel aus Aegypten geführt hat, und opfert ihm. Auf d Rath
J.s setzt Muses Ex 18 13 ff. Richter zur Entscheidung unwichtiger Streitsachen ein,
während er die wichtigeren selbst regelt. B
Jetur. I) j"tür . Ge 25 15 unter d Snen *Ismaels aufgezählt, bezeichnet einen
arab. Volksstm. Derselbe kommt, als bekriegt von d Eubeniten (so nach richtiger
üebsetzg), lChr6(5)i9 vor. J. muss also im O-Jordanland gewohnt haben. In d
That linden wir dort später die Ituräer; von ihnen berichtet Josephus (sowie die
Classiker) öfter: doch stimmt die Angabe Lc3i, wonach Philippus *Ituräa besessen
habe, nicht ganz mit d Berichten bei Josephus. Die Ituräer waren als räuberisch
bekannt und gefürchtet : man hat sie im *Haurän gesucht, richtiger im oder am *Li-
banon. Vgl. Schürer I2. 593 f. Die Nachrichten der Assyriologen (Delitzsch 274) sowie
Glaser*s (II, -441) Vermuthungen über J. erscheinen vorläufig noch zu unbestimmt. So
Jezehar, i) jishär, Sn Kahath's Sn *Levi"s Ex 6 1« ; Nu 3 19P ; 1 Chr 528 (6 2) etc. ;
davon das Geschl der Jezehar it er Nu 3 27 P; 1 Chr 24 (25) 22 etc. B
Jezri, & jisri, die 4. der 24 Sangerklassen 1 Chr 25 (26) ll = Zeri 25 3 (1. nach
(8 sun). B
Igel, & ftippöd, wird in d prophetischen Schilderungen von d Zerstörung des
Landes genannt z. B. Js 14 23. Die in Palästina heimische Art ist dieselbe wie die
unsrige, in d Naturgeschichte Erinaceus europaeus genannte (Tristram 101 : Brehm II,
243 f.) — Mit I. ist von £ auch übersetzt 1) das dem obigen ähnliche und damit
verwechselte Uppöz Js 34 15, die Pfeilschlange (s. Schlange), und 2) °»ä#ä, ein Lv 11 30
verbotenes Reptil, das nicht sicher zu bestimmen ist. Jedoch ist die üebsetzg Spitzmaus
(<S fivydXrj ; dieses Thier kommt wohl in Pal. vor Tristram 85) meist aufgegeben, und man
räth gew. nach d Vorgang der 5 auf d im Lande sehr häufige grosse Schuppeneidechse,
den Gecko (Platydactylus | oder Mauerzeher | Tristram 265. Brehm VII 254). über den
schon im Alterthum manche Sagen verbreitet waren (s. Bochart II 487 ff. |. So
Ije-Abarim Nu 21 m.: 33 44 f., s. Jjim.
Ijim, b -i.ühn. 1) St im *Negeb Jnda's unweit *Beerseba"s Jol5 29. Zu (SA
kvsifi vgl. *Avim. — 2) Lagerstätte Israels ..in d Steppe vor (gegenüber) Moab im
0" s von *Sared (wädi el-ahsä) Nu 21 n f. JE: 33 44 f., mit d unterscheidenden Zusätze
ha--"b<utm. d. i. ..im jenseitigen Lande- (£ im Gbge *Abarim). G
Ijon, fj 'ijjön, St an d N-Grenze Israels von Benhadad I 1 Kg 15 20: 2 Chr 16 4
und Thiglath Pileser III 734 erobert 2 Kg 15 29. Der Name ist noch in merg 'ajün
vorhanden, fruchtbare vulkanische Landschaft am SW-Fuss des *Hermon. Rob. NbE
492 vgl. teil dibbln (doch s. Dabbon), Conder (Quart, Stat, 1881, 53) el-lüjäm. G
Jibhar, I7 jibhär, heisst einer der in Jerusalem geborenen Sne David's 2 Sm
5 15; 1 Chr 36; 14 (15)5. B
Jiska, Tr *Harans und Schw der *Milka, wahrsch ein aram. Geschl Ge 11 29. G
Ikonion eine altphrygische St in *Lykaonien an d Hauptstrasse zw. d W -Küste
und d Tauruspasse. von Paulus wiederholt berührt Ap 13 51 ; 14 1. 19. 21 ; 16 2:2 Tm 3 11. <^
Ellyricum, Illyrien wird von Paulus Em 15 19 im Ggens zu Jerusalem als die
W-Grenze seiner bisherigen Wirksamkeit genannt. Unter den von ihm berührten
Orten liegt, soviel wir wissen, *Beroea 1 der O-Grenze Dlyriens am nächsten, jedoch
noch 150 km von ihr entfernt. Man denkt daher zunächst an Illyris graeca, d s 1.
zw. Drilon und Epirus (vgl. *Nicopolis Tt3i2). Andere wollen aus d Form 'IXXvqucov
das Illyricum (sc. regnum) der Römer n vom Drilon herauslesen. G
Immanuel — Joab. 319
Immanuel ((5 ififiavov^X, V Emmanuel, daher £ Mtl23 Emanuel) = „Gott
mit uns" heisst der Sn der jungen Fr (£} lalmä), bei dessen Geburt Israel und Aram.
das Land der Juda befehdenden Kge *Pekah und *Rezin, von d Assyrern verwüstet
sein wird Js 7 14. 16 (15 zerreisst den Zus. -hang1 zw. u und dem ihn erklärenden ie).
Dieser I. ist weder einer der Sne Alias', da Js kein Magier war, auch keinen Einblick
in d kglichen Harem haben und Geburt und Name l.'s nicht vom Kg abhängig machen
konnte; noch ist I. ein Sn .Is's. da Js den damals von seiner Fr geborenen Sn Mäher
säläl häs baz 8 3 nennt: dem Js eine 2. Fr anzudichten, ist reine Willkür (Dill mann-
Kittel Js6 72 f.). 1. ist vielmehr Sn jeder beliebigen, jetzt oder demnächst schwan-
geren jungen Fr (der hebr. Artikel vor 'ahnet, bezeichnet die Gattung). Junge Wber,
die in nächster (Ge 16 n), spätestens in 3/i Jahres-Frist Knaben gebären, werden
diese aus Freude, dass Juda von seinen Feinden befreit ist, „Gott mit uns" nennen.
Was Alias binnen kurzem erleben wird (vgl. Ex 3 12), soll ihm das Zeichen sein, dass
Gott dem Glaubenden hilft. Dem erbaulichen Schriftgebrauch ihrer Zeit gemäss be-
zogen spätere Juden Js 7 l-t auf d Geburt des Messias von d Jungfrau, eine Auffas-
sung, die in d NT Mtl22f. und von da in d Kirche drang und von d Katholiken
Isenbiehl 1778 unter Lebensgefahr bestritten wurde. Nachwirkungen dieser Auffas-
sung sind die modernen Versuche, die Geburt des T. nicht als blossen Zeitmesser,
sondern I. selbst, zwar nicht auf d von Maria geborenen Jesus, aber auf eine Art
Messias zur Zeit Jsns zu deuten im Zus. -hang mit Js9lff. ; 11 1 ff. Die Brücke bildet
Js 8 8. 10, deren unsicherer Text keine sicheren Schlüsse gestattet (vgl. Duhm zur St. ;
Cheyne, Einleitung zu Js, 37 f.). Js 9 l ff. ; lliff. sind eher von späterer, als von Js's
Hand. B
Immer heisst die 16. der 24 *Priesterklassen 1 Ohr 24 (25) n und kommt auch
sonst als Personenname vor. B
Indien, £} höddü (aus Hindu), Erli; 89; StEli; 5l als ö-stes Grenzland im
Titel des *Ahasveros genannt. Z
Inseln setzt £ für £} ijjhn, sing. 1. Doch steht der Singular Js20g; 23 2.6
deutlich für Küste, wohl auch Jr2522. Wenn *Kaphthor wirklich Kreta ist. sn
würde er freilich Jr 47 1 völlig für I. in unserem Sinne stehen. Sonst bezeichnet
der Plural im Allgemeinen vom Meer bespülte Länder, Meerländer, theils die Küsten
und Inseln Kleinasiens ErlOl; Da 11 18; lMk629; 1138, theils die Inseln und Küsten
des Mittelmeeres überhaupt Ge 10 5 ; Ez 27 3 ; Ps 72 10, mit d Nebenbegriff des W Js 1 1 n ;
24 15 ; Ez 26 15. 18 und der weiten Ferne Js 41 5 ; 49 l ; 66 19 ; Jr 31 10 ; Si 47 17 ; Apc 6l4;
16 20. Zu Jr2io; Ez 27 6 s. Chittim. G
Instrumente, musikalische 3 Es 1 2, s. Musik.
Joab, Sn der *Zeruja, 1 Sin 26 6; 2Sm2i3 etc., David's berühmtester Heerführer
2Sm8l6; 2023; lChrll(12)6. In d Krieg zw. David und Isboseth 2 Sm 2 12 ff.
Leistet J. dein *Abner kräftigen Widerstand. Nachher tödtet er ihn aus Blutrache
heimtückisch 3 22 ff., weil er seinen Br Asahel erschlagen hat 2 23. Im Kampf mit d
Erbfeinden Israels schlägt J. die Aramäer 107ff. und Ammoniter lllff., erstürmt
deren Hauptst Rabba, überlässt aber die Einnahme der Akropolis dem David, um ihm
die Ehre der Eroberung zu verschaffen 12 26 ff. In jene Zeit wird auch die Unter-
werfung Edoms durch J. fallen 1 Kg 11 15 ff. : 2 Sm <S 14 : Ps 60 2. Auf .1 .'s I Sei riet» kehrt
der in Ungnade gefallene *Absalom wieder an d Hof David's zurück 2 Sm 14 i ff. Wäh-
rend d Aufstandes Absaloms hält .1. treu zu David, befehligt einen Heerhaufen I82ff.
und tödtet trotz d Verbotes David's 18 5 den Absalom 18 14. Dem in Schmerz über
d Tod des Lieblingssnes sich fast unsinnig geberdenden Kge hält J. seinen Undank
320 Joadda — Joas.
gegen seine braven Soldaten und Heerführer vor und bringt ihn zur Vernunft zurück
19iff. Weil J. keinen Nebenbuhler duldet und weil *Amasa die Niederwerfung des
Aufstandes *Seba's zu lau betreibt, ermordet er hinterlistig seinen Vetter 19 14:
20 8 ff. und beseitigt dann Seba. Nach d Tode David"s nimmt J. für d rechtmässigen
Thronerben *Adonia Partei lKglTff. und wird darum auf Befehl Salomo's am Altar
Jahwe's, wohin sich J. als Sehutzflehender geflüchtet hat, von Benaja Sn Jojada's
niedergehauen 2 28 ff. Diese für d Tempelerbauer Salomo nicht geziemende Blutthat
suchte man später zu rechtfertigen als ein an Joab wegen d Ermordung Abner's und
Amasa's vollzogenes Strafgericht 2 32 f. und als eine Erfüllung des testamentarischen Wil-
lens David's 2 5. Ein tapferer und verwegener Haudegen von politischem Scharfblick, den
er z. B. 2 Sm 24 3 bekundet, für d Sicherung des Thrones kein Mittel scheuend, seinem
Kg bis zur Selbstverleugnung ergeben und doch Bückgrat vor ihm zeigend, ja oft
gradezu ihm unbequem 3 39, kein andres Ziel kennend, als alles, selbst den Willen
des Kgs dem Wohl des Ganzen unterzuordnen, bleibt J. trotz seiner wilden Mordlust,
Bachgier, Heimtücke und seines masslosen Ehrgeizes einer der imposantesten Pala-
dine der davidischen Glanzzeit, ein Held, für dessen grosse Verdienste um d regie-
rende D}'nastie sein tragisches Lebensende eine fast typische Folie bietet. — Auch
sonst kommt J. als Personenname vor. B
Joadda, s. Jaera.
Joahas, 1 ) Kg von Israel 814 — 798. So wenig wie sein Vr Jehu konnte sich
J. . trotzdem er sich in Schutz und Lehnsabhängigkeit Assurs begeben hatte , der
An- ritte der Aramäer unter Hasael und Benhadad III erwehren, da die Kriege der
A>>yrer mit Damaskus im Allgemeinen resultatlos verliefen: ja es kam dahin, dass
der Kg von Aram den J. auf 50 Beiter, 10 Wagen und 10000 Mann Fussvolk be-
schränkte 2 Kg 13 7. Erst dem 2. Nachfolger des J., *Jerobeam II, gelang es, das
aram. Joch abzuschütteln. — 2) Kg von Juda (vor seiner Thronbesteigung Sallum
genannt Jr 22 lo ff. i 608 . Sn Josia's und der Hamutal, der Tr Jeremia's aus Libna,
wurde nach d Tode seines Vrs bei Megiddo von d Landbevölkerung unter Uebergehung
seines älteren zu Aegypten neigenden Halb-Br Eljakim zum Kg gemacht, verlor aber
schon nach omonatlicher Regierung wieder den Thron, da er als heimlicher Gegner
der Aegypter von d Pharao *Necho, der nach seinem Sieg über Josia die Unterwer-
fung der n syr. Staaten plante, in Eibla bei Hamath. wohin sich J. begeben hatte,
ahuesetzt und in d Gefangenschaft nach Aegypten geführt wurde, wo er starb. Durch
einen ansehnlichen Tribut musste Juda seine Abhängigkeit von Aegypten anerkennen
2 Kg 23 30 ff.; 2 Chr 36 l ff. : Jr 22 10 ff.; Ezl9 3f. — 3) Kg von Juda, Sn Joram's =
*Ahasja, mit einer Umstellung der 2 Bestandteile des Namens 2 Chr 21 17, die auch
sonst vorkommt, z. B. Jojachin = Jechonja. B
Joarini 1 Mk 2 l steht für Jojarib. G
Joas 1) Vr »Gideons Bi 6 u. 29 ff. : 7 14 ; 8 13. 29. 32. — 2) Kg von Juda 836— 7(. »7.
Sn Ahasja*s von d Zibja aus Beersaba 2 Kg 12 1, der jüngste und einzige Enkel Athal-
ja's. der aus dem von ihr angerichteten Blutbade gerettet wurde 11 1 ff. Ueber d Er-
zieher des J. und d Erhebung des 7jährigen Knaben zum Kg s. Jojada und Joseba.
Ein Werkzeug der Jahwepriesterpartei lässt J. alles dem Tempel gewidmete Geld
den Priestern zuniessen. Als er aber in seiner Erwartung, dass die Priester von ihren
reichen Einnahmen den baufällig gewordenen Tempel ausbessern lassen würden, sich
getäuscht sieht, verordnet J. im 23. Jahre seiner Kegierung, dass fortan alles ge-
spendete Ueld in einen bes. beim Tempel aufgestellten Gotteskasten komme und davon
die Reparaturkosten und der Lohn der Tempelbauhandwerker bestritten werde 12 5 ff.,
Job-Joel. 321
wahrend den Priestern nur das Schuld- und Sühngeld verbleibt, um die St vor Er-
oberung zu schützen, zalili J. dem heranziehenden *Hasael von Aram einen Tribut
von d im Tempel und Palast noch vorhandenen Weihgeschenken und Schätzen 12i8ff.
Ob J. durch d damals bewiesene Feigheit oder durch seine Hinneigung zu d Priestern
den Unwillen der Hofpartei erregte, mit der viell. *Amazja conspirirte, oder ob er das
Opfer einer Privatrache wurde, ist nicht mehr zu sagen; er wurde von 2 seiner Hof-
beamten. Josachar Sn Simeaths und Josabad Sn Somers erschlagen 12 21 f. -- 3) Kg
von Israel 71)8—83, Sn Joahas', erficht mehrere ihm von Elisa voransgesagte Siege
über die durch Adad-nirari III von Assnr geschwächten Aramäer unter Benhadad III
1= Mari der assD Winckler Gl 1 154 2 Kg 13 10 ff. Von d durch seine Besiegung
der Edomiter übermüthig gewordenen Amazja. Kg von Juda. Leichtfertig zum Kampfe
herausgefordert, schlägt J. ihn bei *Betk Semes, bringt ihn gefangen nach Jerusalem.
in dessen Mauer er eine 400 Ellen lange Bresche legt, und führt Tribut und Geiseln
von dort nach Samaria weg 14 8«.: 2 Chr25l7ff. Auch sonst kommt der Name J. vor. B
Job. Sn Isaschar's, s. Jasub. B
Jobab 1) ein arab. Stm vom Geschl *Joktan Gel029; lChrl23. Dillmann
Ge6 vgl. den Stm Juhaibab auf sabäischen Inschriften. — 2i Sn Serah's aus*Bosra.
Kg von Edom Ge 36 33 f. : 1 ChrlMf. Im Zusatz der tS zu Hi 42 18 wird dieser J.
(Iwßaß o xakovfievog Iwß) mit Hiob (griech. Imß) identifizier. - 3) Kg von *Madon,
Bundesgenosse *Jabin's von *Hazor gegen *Josna Jolli. — 4) Benjaminitischer
Geschl-name 1 Chr 8 [9] 9. 18. B
Jobeljahr, s. Heilige Zeiten.
Joch bei £ 1) für d Querholz an d Wagendeichseln, hebr. 'öl 1 Kg 12 i etc.
griech. iQvyöq Mtll29 etc.: s. Wagen und Abb. 146. 210. — 2) Für Gespann, hebr.
scemed (Paar zus. -geschirrt er Thiere) 1 Kg 19 19. 21, griech. tßvyoq Lcl4i9: s. Wagen.
Dieser letztere Ausdruck wird auch als Bodenmass verwendet (s. Ackerbau). Si
Jochebed, Wb Amram's, Mr Aarons, Moses' und Mir,jam"s Ex 6 20: Xu 26 59 P.
Wenn der Name urspr israelitisch, könnte der 1. Bestandteil auf Verehrung Jahwe's
innerhalb der Familie J.'s hindeuten (doch s. Baentsch z. St.). B
Joel, Bjö'el. d. i. „Jahwe ist Gott" oder -dessen Gott J. ist", li ältester Sn
Samuels, nach 1 Sni82 ungerechter Pächter. Auch 1 Chr 6 13 1 7 281 1. nach 18: der erst-
geborne J. £j wasni ist Schreibfehler für w(has-sen~t ..und der zweite-. — 2) Sn Pe-
thuel's. Prophet und Verfasser -des Buches J. unter d sogen. ..kleinen Propheten".
J. erblickt in einer grossen Heuschreckenplage und Dürre die Vorboten des grossen
(Gerichts-)Tages Jahwe's und mahnt daher alles Volk zur Busse li — 2 17. In d Tliat
erbarmt sich Gott nochmals 2i8: J. kann erneuten Erntesegen 2 19 ff. und darnach
noch höhere Segnungen verheissen, die den Anbruch der messianischen Zeit einleiten:
die Ausgiessung des göttlichen Geistes über alle Israeliten 3 1 ff. (vgl. Ap2l6ff.), zu-
gleich Bürgschaft ihrer Errettung am „Tage Jahwes-, und das Strafgericht Gottes
über alle den Juden feindlichen Völker im Thale *Josaphat 4iff.
Die früher übliche Ansetzung J.'s im 9. Jhdt ist jetzt mit Recht allgemein auf-
gegeben; ebenso die allegorische Deutung der Heuschrecken in K. 1. 2 auf feindliche
Krieger. Vielmehr ist 4 2 tr. deutlich die Zerstörung Jerusalems durch d Chaldäer und
die Wegführung des Volks vorausgesetzt. .1. gehört (wahrsch als Priester; vgl. 1 9.
I3f.i6; 2l4) der nachexilischen Gemeinde zu Jerusalem an. die von Weitesten 1 2.14:
2 16 und Priestern geleitet wird. Das Reich Lsrael ist für ihn verschollen und Juda
der Erbe des Namens 227: 42.16; auch von einem Götzendienste Juda's findet sich
keine Spur mehr. Nach alledem hat .!. wohl um 4<H» vor Chr. gewirkt. Vgl. die
Bibehvürterbiuli. — t
322 Jogbeha -Johannes.
Kommentare zu d Kl. Propheten von Hitzig-Steiner 1881, Wellhausen 3. Ausg. 1898,
vOrelli 2. A. 1896. Nowack 1897: zu J. allein: Credner 1831, Wünsche 1872, Merx
L879. - 3 Einer der 30 Helden Davids 1 Chr 11 (12) 38, 2Sm2336 *Jegeal. K
Jogbeha St Gad's Xu H2 35 ; Ri 8 n = aybehüt Ruinen so vom Gbge *Gilead (2). G
Johanan . fj j'höhänän, jöMnän = Gotthold, grieeh. Iwaväv, Icoävaq, [wawijg,
häufiger Männername. Am bekanntesten 1) J. Sn Kareah*s, jüdischer Hauptmann,
warnt den Statthalter *Gedalja vor Baalis. Kg von Ammon, verfolgt Gedalja's Mörder
*Ismael und leitet die trotz d Abmahnung Jr"s nach Aegypten fliehenden Juden, zwingt
sogar den Propheten znrMitflncht 2 Kg 25 23; Jr408ff.; -lliiff. ; 42 8: 43 4 ff. — 2) J.
der Hohepriester, Sn Es litt;: Nel223 oder Enkel Ne 12 22 und n 4. J. statt' Jonathan)
des Hohenpriesters *Eljasib. B
Johanna 1) = Johannes Jhl42; 21 15 — 17. ebenso auch im Hebräerevangelium
Name des Vis des Petrus, dagegen Mt 16 17 Jonas. — 2 1 Die zum Anhang Jesu ge-
hörige Fr des Chusa, eines Haushofmeisters {mix^ono^ wie Mt20s) des Herodes Anti-
pas Lc 8 3: 24 10. H
Johannes 1) Vr des Mattathias lMk2i. - 2) J. Kaddiseh. Sn des Mattathias,
s. Riakkabäer und Jamhri. — 3) Vr des Eupolemus, hat den Juden bei d syr. Herr-
schern Freilieiten erwirkt 1 Mk8l7; 2Mk4n. - 4) (resandter der Juden an *Lysias
2 Mk 11 17. — 5) J. Hyrkanus. s. Makkabäer. — in J. der Tänfer, nach Lc 1 Sn des
♦Zacharias und der ^Elisabeth . gebürtig aus einer St auf d jüdischen Gbge. aufge-
wachsen in d Wüste: das Nähere ist der Geburts- und Jugendgeschichte von Isaak,
Simson und Samuel nachgebildet. Geschichtlich sicher ist sein öffentliches Auftreten
;il> Sitten- und Bussprertiirer. welcher als Sinnbild und Besiegelung der von ihm ge-
forderten inneren Reinigung den Ritus der *Tanfe übte JAq XVI 11 5 2. Die 3 ersten
Evangelisten nennen ihn daher den „Täufer-, verlegen übrigens sein Auftreten in d
„Wüste Judäa's" Mt3l; Meli: Lc3 2: Jh 1 23. wozu Lc3 3 noch die ..Umgegend des
i unterm Jordans", auch auf d peräischen Seite Jhl28: 1040 tritt, um der nur hier
möglichen Taufe im Fl willen. Die Mt37 — io = Lc 3 7—9(10 — 14) skizzirte Verkündi-
gung, welche der „Prediger in d Wüste- (so Mt 3 3=:Mc 1 3 = Lc 3 4=: Jh 1 23 nach
falsch verbundenen Worten aus Js403) an die zu ihm pilgernde Menge richtet, stimmt
mit d Zeugnisse Jesu Mt ll7=:Lc 7 24. wonach er unerschütterlich an seine Mission
glaubte, dem Volke den Ernst der Gottesgerichte und Messiasheil im Schoosse tragen-
den Zeit darzulegen und es ..auf d Weg der Gerechtigkeit- Mt 21 32 zum Heil zu
leiten. Der Reichsgedanke wird ihm nur Mt 32 zugeschrieben. Die Schilderung seines
äusseren Auftretens und seines Erfolges Mt3 4 — 6 = Mcl5. 6. vgl. Mtlli8 = Lc733
erinnert an d im AT von d Propheten entworfene Bild, wie ihn auch Jesus als den
Propheten überlegen preist Mt 11 9 = Lc 7 26. Insonderheit erscheint nach Ml 3 23. 24 *Elias
als sein Typus Lei 17. er selbst als Elias redivivus Mtlli4: 17 10— 13 = Mc 9 11— 13,
wenngleich persönlich von seinem Vorbilde unterschieden Jhl2i. Wunder aber wer-
den keine von ihm berichtet Jh 1041. Im Bewusstsein, auf d Schwelle des messianischen
Zeitalters zu stehen, wollte er die Besserungsfähigen unter seinen Landsleuten als ein
geheiligtes Volk Gott zuführen, während die Uebrigen trotz abrahamitischer Abstam-
mung und pharisäischer Gesetzesgerechtigkeit dem Verderben anheimfallen würden
Mt3 9 = Lc38. Weil auch Jesus zu d von J. Getauften gehörte Mt 3 13 = Mcl 9 =
Lc 321, bildet der Bericht vom Täufer den ordnungsmässigen Anfang der evangelischen
im flüchte Meli— 4; Apl22; 1037; 13 24. Zu Jesus bringen die Evangelisten den
.!. in ein Yerhältniss steigender Annäherung Mc 1 7. 8 = Mt 3 11 = Lc 3 iß : Apl5; 11 16
verkündet er bloss das bevorstehende Auftreten eines Grössern, nämlich des Messias,
Johannes. 323
der mit seiner Geistestaule die Wassertaufe überbieten und ergänzen werde; dazu
tritt noch Mt 3 12 = Lc 3 17 die Weissagung des messianischen Gerichts. Aber Mt 3 u. 15
kennt er schon, bevor die Hinimelsstimme 3 17 den Messias proclanürte, Jesus als sol-
chen, ist also vorher mit ihm in Berührung getreten, und Lei 41. 44 begrüsst er ihn
sogar bereits im Mutterleibe. Die Lei 36 angenommene Verwandtschaft der Häuser
und vorausgehende Bekanntschaft der Personen wird zwar Jli 1 31. 33 wieder fallen
gelassen, dafür geht aber hier die ganze Bedeutung des Täufers darin auf, dass er
Zeugniss von d nach ibm kommenden Grossem ablegt Jh 1 6 — 8. 19 f. 29 f. ; 3 25 f. Der-
selbe Vorläufer, welcher Mtlln = Lc728 (vgl. auch Mt9i4 — 17 = Mc 2 18— 22 = Lc
5 33— 39) noch nicht einmal selbst dem Himmelreich angehört, ist bereits Lc3i8 eine
Art Evangelist und vollends Jh 1 15. 29 — 36; 3 31 — 36 in d jolianneische Theologie ein-
geweiht, steht auf d Höhe aller christlichen Erkenntniss, wie ja auch nicht mehr Jesus
Mc 1 iü, sondern der Täufer im Gesicht den Geist Gottes auf jenen herabschweben
sieht Jh 1 31— 34. Die geschichtliche Wirklichkeit weiss bloss von einem tiefgehenden,
lange nachwirkenden Eindruck, welchen die Gestalt des J. auf Jesus selbst gemacht,
der Mtllio = Lc7 27 (vgl. Mcl2) seine Mission aus M13i erklärt, sie von Gott ab-
leitet Mt 21 25. 26 = Meli 30 — 32=rLc204 — 6 und ihm das Zeugniss Mtll7 — i5 = Lc
7 24 — 30 ; 16 16, vgl. Jh 5 33 — 36 ausstellt, nachdem J. seinerseits, erst spät auf Jesus
aufmerksam geworden, die Anfrage gestellt hatte, ob er etwa auf d Messiastitel Anspruch
erhebe Mtll2f. = Lc7i8f. Nach Mtll2 wäre der Täufer damals schon gefangen
gewesen, wie auch 4 12 — Mc 1 14 die Nachricht von seiner Gefangenschaft das Signal
für Jesu Auftreten wird, während beide Grosse Israels Jh3 23. 24; 4i eine Zeit lang
nebeneinander wirken. Die Gefangenschaft aber bereitete ihm nach Josephus der die
zunehmende Volksbewegung mit steigender Furcht beobachtende Antipas (s. Herodes),
während Mt 14 2 — 5 = Mc6i4. 16 — 20, vgl. Lc 3 19. 20 ; 9 7.9 das Motiv in d freimüthigen
Tadel gefunden wird, welchen der Täufer über d Ehebruch des Tetrarchen ausge-
sprochen. Wie es dann gekommen, dass Herodias ihren neuen Gatten zum Mord des
Propheten brachte, wird Mt 14 6 f. ; Mc 6 21 f. in volksmässiger, im Einzelnen an d Ge-
schichten der Isebel und Esther erinnernder Weise erzählt. Jedenfalls fiel J. der
Tyrannenlaune zum Opfer, und in seinem Geschick hat Jesus das eigene im Voraus
gelesen Mt 17 12=:Mc9ii. 13. Das geschichtliche Verhältnis*, wie es zw. Jesus und
d Täufer sich gestaltet hat, erhellt schliesslich klar aus d Stellung, welche die Jünger,
die J. um sich gesammelt hatte Mt 11 2 ; 14 12 , zu Jesus selbst und später auch zu
seiner Gemeinde einnehmen. Nur Jh 1 35 — 37 ; 3 25—30 weist sie der Täufer auf Jesus
als auf d Messias hin. während die Synoptiker eine dauernde Johannesschule mit eigener
Gebetsweise Lclli und Fastenpraxis Mt9 i4=;Mc 2 i8=:Lc 5 33 kennen. Aber auch
in Ephesus begegnen neben *Apollos noch 12 (wie bei Jesus, vgl. auch das paarweise
Auftreten Lc7i8; Jh 135.37) J.-Jünger Ap 19 7, welche nur „auf d Taufe des J." Ap
18 25: 19 3, d. h. „auf den, welcher nach ihm kommen sollte'' 19 4, auf d kommenden
Messias überhaupt (vgl. Mt3ii; 11 3) getauft sind, dagegen den h. Geist noch nicht
kennen 19 2.6 und die christliche Belehrung 18 26 und Taufe 195 erst noch empfangen
müssen. Somit war ihre messianische Hoffnung bisher noch unpersönlicher Natur ge-
wesen, so dass sie eine der vorbereitenden Rolle ihres Meisters entsprechende Oeber-
gangsstellung einnahmen. Ein Theü dieser J.-Schule li<Y>s sich dann vmi Paulus da-
nin weiter fördern, den Messias in d mit Geist taufenden Jesus zu finden. Wie aber
schon zu Lebzeiten des Täufers eine Neigung bestanden hat. den ..Kommenden- in J.
selbst zu finden Lc3i5f. ; Ap 13 25; Jh 1 19. 20, so scheint auch eine andere Fraction sich
erhalten zu haben, die den Messias geradezu in ihm selbst erkannte ((.'lern. Rec. 1 f>4. (>•»».
21*
324 Johannes, Briefe des.
nachdem schon Zeitgenossen in Jesus den wiedererstandenen Täufer gesucht hatten
Mt 16 14 = Mc 8 28 = Lc 9 19.
7) J. derApostel, einer der Mc 5 37 ; 9 2: 13 3 ; 14 33 erscheinenden Vertrauten
Jesu, Sn eines Fischers Zebedäus und der Salome, Br des altern * Jakobus, trieb das
Gewerbe seines Vrs am See Genezaretk und gehörte zu d Erstberufenen in Jesu Nach-
folgerschaft. Die synoptischen Evangelien schildern ihn und seinen Br als heftige,
ehrgeizige, zur Gewaltthat neigende „Donnerskindert Mc3i7; 9 38; 10 35 f., während
das seinen Namen tragende 4. Evangelium in ihm den sanften und treuen, übrigens nie-
mals mit Namen genannten Lieblingsjünger sieht, welcher selbst beim Tod Jesu in
dessen Nähe ausharrt und von d sterbenden Meister die Weisung empfängt, sich der
Mr desselben als Sn anzunehmen. Nach Jesu Hingang ging J. auf kurze Zeit nach
Samaria und hielt sich dann wieder in Jerusalem auf, wo er zu d „Säulen der Ge-
meinde-, zu d Autoritäten der judenchristlichen Richtung gerechnet ward. Der erst-
mals von Irenäus und Potykrates vertretenen kleinasiatischen Sage zufolge soll er
nach Kleinasien übergesiedelt sein und von Ephesus aus eine oberhirtliche Thätigkeit
entfaltet haben. Dass er unter Domitian auf d Insel Patmos verwiesen worden und
unter Nerva zurückgekehrt sei , beruht auf Apc 1 9 und hängt zus. mit d Annahme,
dass der Verfasser von Apc mit d Jünger Jesu identisch sei. Aber sowohl diese An-
nahme, als auch überhaupt die Tradition von d ephesinischen Aufenthalt eines Zwölf-
apostels haben in neuerer Zeit Anfechtung erfahren, und man wollte in d judenchrist-
lichen Autorität, welche nach d Zeiten des Paulus in Ephesus unter d Namen J. auf-
tritt und wahrsch in Apc sich bezeugt, sogar einen andern J. finden, welchen der
um 150 schreibende Papias den „Presbyter J.'; nennt. Dann wären auf diesen J.
auch die kirchlichen Zeugnisse zu beziehen, welchen zufolge der Apostel zu Ephesus
als der letzte seiner Collegen während d Regierung Trajans eines natürlichen Todes
gestorben sein soll. Im Verlauf der 2. Hälfte des 2. Jhdts konsolidirt sich diese Form
der J. -Legende und die spätere Kirche hat sie noch mehr ausgeschmückt. Schliesslich
hängt die ganze Gestaltung der späteren Lebensschicksale des J. an d Ausfall des
kritischen Prozesses, welchem die ihm zugeschriebenen Werke Jh, 1 — 3 Jh und Apc
unterliegen.
8) J. heisst Ap 12 12. 25 ; 13 5. 13 ; 15 37 mit seinem jüdischen Namen der sonst
unter d Namen Marcus bekannte Sn der jerusalemischen Christin Maria und Ge-
schwisterkind von *Barnabas. Diesen und Paulus begleitete er, aber ohne bis zu Ende
auszuharren, auf ihrer 1. Missionsreise, um sich später Barnabas, dann nach lPe5i3
dem Paulus, endlich nach Ko 4 10 ; 2 Tm 4 11 wieder dem Paulus anzuschliessen. Ihm
schreibt die kirchl. Tradition seit Papias, der ihn Dolmetscher des Petrus nennt, die
Abfassung des 2. Evangeliums zu. — 9) Ein sonst unbekannter Angehöriger der prie-
sterlichen Aristokratie Ap4e. H
Johannes, Briefe des. Der 1., der bei weitem bedeutendste, bildet ein untrenn-
bares Seitenstück zu d 4. Evangelium und führt insonderheit die praktische Seite der
dort niedergelegten Ideen weiter aus. In solchem Bestreben knüpft er weit mehr als das
Evangelium an d Verhältnisse der Wirklichkeit an, aber der Grundgedanke des Briefes
oder vielmehr der aller Dispositionsversuche spottenden, erwecklichen Ansprache an
d Christenheit ist, wie in Jh, die Realität des im Fleisch erschienenen Heils (gegen-
über d Doketismus betont) und die durch Gemeinschaft des Glaubens und der Heiligung
bedingte Liebe der Gläubigen untereinander. Die 2. und 3. Epistel sind kleine Hand-
schreiben mit vieldeutigen Adressen, jene an eine „auserwählte Herrin", d. h. höchst
wahrsch eine christliche Gemeinde, diese an einen gewissen Gajus gerichtet und Gast-
Johannes, Evangelium des. 325
freundschaft gegen wandernde Evangelisten empfehlend. Als abschreckendes Beispiel
wird in dieser Beziehung Diotrephes mit seinem feindseligen Verhalten gegen d Wan-
derbrüder, als gutes dagegen Demetrius vorgehalten, welchem der Brief nach Vieler
Ansicht mitgegeben worden ist. Beider Schriftstücke Verfasser nennt sich Presbyter
(s. Aelteste), weshalb noch die Zeitgenossen des Hieronymus 2 und 3 Jh meistens einem,
schon bei Papias vom Apostel unterschiedenen Presbyter J. zuschrieben, während die
apostolische Authentie und Kanonicität von 1 Jh schon zu Ende des 2. Jhdts feststeht.
Neuerdings ist streitig geworden, ob 1 Jh vom Verf. von Jh und oh 2 und 3 Jh von;
Verf. von 1 Jh herrühren können. Kommentare von Düsterdieck 1852 — 56, Huther
4. Aufl. 1880. Weiss 1888, Westcott 3. Aufl. 1892. H
Johannes, Evangelium des. Anerkannte Thatsache ist, dass das 4. Evange-
lium ein ganz eigenartiges Gepräge aufweist, wogegen die 3 ersten gemeinsame Be-
trachtungsweise verlangen und schon schriftstellerisch die Voraussetzung für jenes
bilden. Daher nennt man jene um d Möglichkeit einer Zus. -schau ihrer einzelnen
Abschnitte willen Synoptiker, und auch die strenge Kritik giebt zu, dass bei ihnen
das geschichtliche Bild Jesu noch den Grund bildet, worauf das eigentümliche Kolorit
der Darstellung aufgetragen ist, während das nach J. genannte Werk gleich mit d
Spekulation über d übersinnliche, vorgeschichtliche Wesen Jesu als des Snes Gottes
beginnt, von vornherein weniger Geschichte als Lehre in Aussicht stellt und den ganzen
Rahmen der synoptischen Form der Berichterstattung auf allen Punkten durchbricht,
nach allen Enden erweitert. Wenn die Synoptiker, nach d Zerstörung Jerusalems
geschrieben, Quellen benutzt haben, die z. Th. noch älter sind als diese Katastrophe,
müsste der Apostel, wenn er wirklich nach d seit Irenäus datirenden Tradition Ver-
fasser dieses Buches sein sollte, dasselbe erst gegen Ende seines Lebens in Ephesus
geschrieben haben, woselbst eine Berührung mit d alexandrinisch-jüdischen Spekulation,
wie sie die Ausführung über d Logos lif. wahrsch voraussetzt, denkbar wäre. Frei-
lich weisen innere Zeitspuren das Werk eher in d Anfang des 2. Jhdts, viell. schon
in d beginnende Blüthezeit der sogen. Gnosis. Mit dieser berührt sich nämlich das
4. Evangelium in einem gewissen, wenn auch nicht streng durchgeführten, Dualismus
der Weltanschauung (Ggens von Oben und Unten, Gott und Welt, Licht und Finster-
niss, Wahrheit und Lüge, Gotteskindern und Teufelskindern), wie auch die Stellen
4 24; 5 17 u. a. mehr dem alexandrinisch-jüdischen Gottesbegriif, als dem hebr. Gottes-
bilde entsprechen. Während dieses Evangelium auf wichtigen Punkten, namentlich
was Dauer der öffentlichen Wirksamkeit Jesu und den Kalendertag seines Todes be-
trifft, mit d Synoptikern in Conflict geräth (s. Jesus Christus), giebt es in seinen
beiden Theilen (K. 1 — 12 und K. 13 — 20; K. 21 ist später hinzugewachsen) einerseits
ein Gemälde des Widerstreits der Welt gegen d im menschgewordenen Gottessn ge-
oftVnbarte Wahrheit, anderseits ein Bild der innern Beseligung der Auserwählten,
welche sich ihm als dem Lichte des Lebens hingeben. Nicht Thaten und Aussprüche,
vom Gedächtniss bewrahrt, sind dem Verfasser Hauptsache, sondern Ideen, von d Speku-
lation und Mystik erzeugt, vom Gefühl empfangen und als Glaube geboren. Daher
wird dieses Buch seit d Auftreten der sogen. Tübinger Schule in immer weitern Krei-
sen sogar als rein ideale Komposition betrachtet, wogegen vom herkömmlichen Stand-
punkt aus darin eine werthvolle Ergänzung und Berichtigung der synoptischen Tra-
dition durch d Zeugniss eines Augenzeugen gefunden wird, in dessen Geist freilich
der gesummte Hedestoff eine so vollkommene Neuschöpfung gefunden haben soll, dass
in Bezug auf wörtliches Referat die Synoptiker ihm doch wieder voraus sind. Vgl.
Kommentare von Luthardt 2. Aufl. 1875, Keil 1881, Schanz 1885, Wähle 1S88. Meyer-
326 Jojackin — Jojakirn.
Weiss, 8. Aufl. 1893, (rodet, deutsch 3. Aufl. 1890—92. H
Jojaeliin, £} jöjäkin, eig. jehöjäkin, mit Umstellung- der 2 Theile des Namens
Jechonja, fj flconjä Jr24i; 27 20; 28 4; 29 2; 1 Chr 3 16 i.; Er 2 6, abgekürzt Chonja
Jr 22 24. 28 (£ Chanja) ; 37 l ; (5 Ez 1 2 ; Jr 52 31 Icoaxsifi, Kg von Juda 597, Sn Joja-
kim's und Nehusta's, der Tr Elnathan's aus Jerusalem 2 Kg 24 6 ff. ; 2Chr36 8, wird
18jährig (2 Clir 36 9 Sjährig) während d Belagerung Jerusalems auf d Thron erhoben,
kapitulirt aber schon nach lOOtägiger Regierung, indem er sich *Nebucadnezar auf
Gnade und Ungnade ergiebt. Dieser führt ihn sammt seiner Mr, seinem Hofstaat,
den Vornehmen des Landes (darunter der Priester *Ezechiel), 7000 wehrfähigen Leuten
und 1000 Schmieden und Schlossern (Jr 52 28 im Ganzen nur 3023 Judäer — 2 Kg 24
13. 14 bezieht sich auf d Jahr 586) und unter Mitnahme eines Theils (?) der Tempelge-
räthe ins Exil (die 1. Wegführung Juda's) 2 Kg 24 15 f. ; 2 Chr 36 io. Dem gefangenen Kg
gab Jeremia die Drohung auf d Weg, dass er in d Ferne sterben werde, ohne dass
ein Nachkomme den Thron David's bestiege Jr 22 20 ff. Die Exilirten werden am Fl
*Ckebar angesiedelt Ez 1 1, J. wird in d Kerker geworfen. Aus diesem wird er von
d Nachfolger Nebucadnezars *Evil Merodach 561/60 bei seinem Regierungsantritt
befreit und zu seinem beständigen Tischfreund gemacht 2 Kg 25 27 ff. ; Jr 52 31 ff. Das
traurige Loos des Kgs erweckte ihm die Sympathie des Volkes. B
Jojada, häufiger Männername; am wichtigsten der Jahwepriester J. (nach 2 Chr
22 n wäre er mit d kglichen Hause verschwägert gewesen). Er erzieht den aus d
von *Athalja angerichteten Blutbade geretteten *Joas und setzt ihn nach 6 Jahren
auf d Thron, indem er Athalja tödten lässt. In feierlicher Versammlung verpflichtet
er Kg und Volk zum Gehorsam gegen Jahwe. Als weitere Massregel zur Kräftigung
des Primates Jahwe's ist die der Initiative J.'s zuzuschreibende Zerstörung des Baal-
tempels und Ermordung seines Priesters Matthan anzusehen. Auf J. endlich wird
die Einrichtung eines Gotteskastens am Tempeleingang zur Sammlung von Tempel-
baubeiträgen zurückgeführt 2 Kg 12 4 ff. ; 2 Chr 24 4 ff. B
Jojakiin, £} j'höjükim , kürzer jöjäkim, 1) Kg von Juda 607 — 597, Sn Josia's
und Sebudda's, der Tr Pedaja*s von Ruma, wird an Stelle seines jüngeren Halbbrs
*Joahas wegen seiner Aegypten freundlichen Gesinnung vom Pharao Necho zum Kg
eingesetzt, der auch, um durch diese Courtoisie gegen d jüdischen Nationalgott Jahwe
die Patriotenliga für sich zu gewinnen, J.'s früheren Namen Eljakim in J. umwandelt
2 Kg 23 34 ff. , falls nicht Necho durch d Namengebung sich einfach als der Herr J.*s
bezeugen wollte. Konnte schon J. durch d Erhebung einer Kopfsteuer zur Bestreitung
der Contribution an Aegypten 2 Kg 23 35 sich keiner Popularität erfreuen , so hat er
durch seine Baulust und Prachtliebe, Aussaugung der Unterthanen, Unterdrückung
des Rechts, Verachtung des prophetischen Wortes, Verfolgung der Propheten durch
Polizeigewalt und Hinrichtung des nach Aegypten geflohenen und wieder ausgelieferten
Propheten Uria Jr 22 1 ff. 13 ff. ; 26 20 ff. ; 36 1 ff. eine noch traurigere Rolle gespielt.
Nachdem durch d Schlacht bei *Karchemis am Euphrat 605/4 die Macht Aegyptens in
Syrien von *Nebucadnezar gebrochen war, wurde J. bab. A'asall. Es ist wahrsch,
dass Nebucadnezar bei dieser Unterwerfung J.'s eine Plünderung Jerusalems vornahm
und Gefangene wegführte 2 Kg 24 1 ; Jr 35 11 ; 2 Chr 36 6 f. ; Da 1 1 f. ; JAq X 11 1 ; cA 1 19 :
dass aber unter diesen, wie 2 Chr 36 6 ; Da 1 2 vorauszusetzen scheinen , auch J. sich
befand, ist unglaubhaft. Nach 3 Jahren verweigerte J. , im Vertrauen auf d ohn-
mächtige Aegypten 2 Kg 24 7, den Gehorsam. Während d nun folgenden Belagerung-
Jerusalems durch d bab. Truppen, denen sichAramäer, Moabiter und Ammoniter an-
schlössen, starb J. eines friedlichen Todes, anders als Jr 22 19 geweissagt wird, 2 Kg 24 6
Jojarib — Jona. 327
und wurde im Garten *Ussa'a beigesetzt 2Chr368 (0 (Stade I 679). 2) Iloker-
priester zw. seinem Vr Josua, dem Zeitgenossen Serubabels, und seinem Sn Eljasib.
dem Zeitgenossen Nehemia's, Nel2io; Jt4s. — 3) Mann der *Susanna Su l ff. B
Jojarib, die 1. der 24 *Priesterklassen 1 dir 24 (25) 7 ; auch sonst nicht seltner
Personenname. B
Jokdeam, Ii joJcde'äm, St im Gbge Juda"s zw. *Jesreel 3 und Sanoah genannt
Jol5 56. Vgl. Jorkeam. G
Jokmeam, l) jolpmeeäm 1 ) Ort 1 Kg 4 12 *Betk Sean gegenübergestellt wohl in
s Richtung, neben *Abel Mehola, lCkr7 68(6 53) als kekatbitische Levitenst Ephraim's
neben *Geser und *Betk Eoron genannt, wofür. To 21 22 *Kibzaim. Zu 1 Kg 4 12 vgl,
h. kä'ioi. alte Ortslage an d Strasse von *Betk Sean nack *Sickem. — 2) Levit 1 (kr
24(23)i<>: 25(24)23. G
Jokneam, £> jokne'äm, (5 'hxöu, 'Uxpäv, kanaanitiscke Kgsst ..am Karmel- .To
12 22, an d W-Grenze Sebulon's Jo 19 11, meraritiscke Levitenst .In 21 34; 1 Chr 7 77
(6 62). Man vgl. Kafifiatva, Cimona On 272: 110, 6 rM (9 km) n von *Legio (el-legihi)
an d Strasse nack *Ptolemais, keute teil Icaimün, vorspringender Hügel mit Gebäude-
resten im X von bilad er-rüha. in wasserreicker Gegend. G
Joksan, £j joJcsän. arab. Volk, das Ge25 2 auf *Ketura zurückgeführt wird:
J. wird daselbst als Stmvr von *Saba und *Dedan genannt. Es ist daher vermutket
worden, dass in J. eine Parallele zu *Joktan vorliege; dock lässt sick darüber nichts
Sickeres sagen, da der Lautübergang nickt belegbar ist. Vgl. auck Glaser II 453. So
Joktan, fj jolidti. wird Gel0 26 — 30 als Stmvr einer grösseren Anzakl semiti-
scker, spec. s-arab. Völkersckaften (s. Arabien) aufgeführt. Die Scheidung, welche
das AT zw. N-Arabern (*Ismaelitern) und Joktaniden macht, ist eine begründete ; die
letzteren sind, wie die erhaltenen Denkmäler zeigen, ein sekr altes Kulturvolk. Die
Zakl der Stme, welcke in d *Völkertafel von J. abgeleitet werden, beträgt 13: frag-
lich ist, ob nickt urspr beabsicktigt war, bloss 12 zu nennen. Mit 30, der geograpki-
scken Bestimmung der Sitze, der Ausdehnung der Joktaniden, lässt sick nickts einiger-
massen Sickeres anfangen, da weder *Mesa noch *Sepkar zu bestimmen sind. Vgl.
übrigens Glaser II 422 f. So
Joktheel, £1 jöftfel, 1) St Juda's in d *Sepkela zw. *Mizpe und *Lackis genannt.
- 2) Name „der Felswand", die Amazja. Kg von Juda, im Kampfe den Edomitern
entriss 2 Kg 14 7 (2Ckr25i2). Sie lag vom *Salztkal wohl s oder so in d Richtung
auf d Gebiet Edoms zu. an d Wege über d Steige *Akrabbim. Vgl. Buhl, Edomiter
34 f. 65. G
Jona (= Taube), im XT Mt 12 39 ff. ; Lc 11 29 ff. Jonas, 1) Sn Amitthai's aus
*Gatk (im *Hepher in Israel, ein Prophet, der die Siege *Jerobeams II weissagte (um
780), 2 Kg 14 25. Warum gerade er von einem unbekannten Propheten lange nack d
Zerstörung *Ninive's (vgl. Jn 3 3) zum Helden des Bück es J. gemacht ward, ist nickt
mehr zu ermitteln. Das Bück predigt, höchstwahrsch unter Verwertkung einer alten
Legende, den wahrhaft evangelischen Gedanken, dass Gott sick allezeit noch des buss-
fertigen Sünders erbarmen könne und wolle, und entkält so eine Rüge der fleischlichen
Rachgier vieler Juden (etwa um 400 vor .Chr.), die über das Ausbleiben der göttlichen
Strafgerichte gegen d Heiden murrten. Der sogen. J.-Ps2 2 — 10, Danklied eines be-
reits aus Lebensgefakr Erretteten (wenn nickt des gesammten Volks!), ist wohl erst
später eingefügt. Kommentare s. bei Joel; ausserdem: Martin, 3. A. Edinburg 1889.
— 2) Vr der Apostel Simon *Petrus und ^Andreas Mi L6l7 (dagegen Jhl42; 21 15 ff.
nack d besten Zeugen: Simon iSn] des * Johannes. K
328 Jonadab — Jordan.
Jonadab 1) ein Neffe Davids, Anstifter *Amnon's zu seinem Frevel an *Thamar
2 Sin 13 3 ff. — 2) Sn Rechab's , Stifter der Sekte der *Rechabiter 2 Kg 10 15 ff. ;
Jr 35 6 ff. B
Jonathan (= Theodor), häufiger Männername. Am bekanntesten 1) Sn Ger-
som's, Enkel Moses* (£ Manasse's nach fj Ei 18 30, wo jedoch das n erst später in
den Namen eingefügt worden ist), ein Levit aus Juda und Orakelpriester bei d Ephrai-
miten *Mieha. wird von d Daniten geraubt und 1. Priester von *Dan Ei 17. 18. —
2) Sn Saul's, eine der anziehendsten Gestalten im alten Isr., bewährt als Freund in
seinem Verhalten zu *David und als Held im Kampf mit d Philistern, in dem er
ruhmvoll mit *Saul fällt 1 Sm 14. 31. — 3) Sn des Priesters *Abjathar, Spion David*s
während d Empörung *Absalom"s 2 Sm 15 24 ff. — 4) Ein Neffe David"s, erschlägt einen
Philisterriesen 2Sm2l20f. — 5) Sn des Mattathias, s. Makkabäer. B
Jonien hat £ 1 Mk 8 8 für y/ogav zijv 'Ivöixiqv — das indische Land nach Ver-
muthung gesetzt. Da die LA sicher bezeugt ist, muss man eher ein Versehen des
Verfassers annehmen. Sonst s. Javan. G
Jope, Joppe griech. Formen für f} *Japho. G
Joram 1) Sn des Kgs *Thoi von *Hamath 2Sm89f., heisst jedoch nach 1 Chr
18 (19) io richtiger Hadoram (<S Hidoram, s. Kittel zur St.), wird von seinem Vr zu
David gesandt, um ihn zu d Sieg über *Hadadeser zu beglückwünschen. — 2) Kg
von Juda 849—2, heirathet zur Bekräftigung der von seinem Vr *Josaphat (1 Kg 22 51 ;
1 Chr 3 n ; Mt 1 8) gegen d N-Eeich eingeschlagenen Versölmungspolitik die *Athalja,
Tr Ahabs und Isebels, 2 Kg 8 18 ; 2 Chr 21 6 und begünstigt unter d Einfluss seiner
Gemahlin den Baalskult. Nach 2 Chr 21 2 ff. zog J. das Erbe seiner jüngeren Br durch
ihre Ermordung ein. Unter J. fallen die Edomiter ab und setzen einen eigenen Kg
über sich. Nur mit knapper Noth schlägt sich J. durch d ihn bei Zair (?) umzingeln-
den edomitischen Truppen 2 Kg 8 20 ff. ; 2 Chr 21 8 ff. Durch d Abfall der Edomiter
war Juda vom älanitischen Meerbusen und d Seeverkehr abgeschnitten. Um diese Zeit
fiel auch die St *Libna ab 2 Kg 8 22; 2 Chr 21 io. Was 2 Chr 21 12 ff. von einem Schreiben
des längst gestorbenen Elias an J., von einem Zug der Philister und Araber gegen Juda
und von d zum Tode führenden Krankheit J.*s erzählt wird, gehört zu d uncontrolir-
baren, wenn auch nicht völlig erdichteten Angaben der tendenziösen Geschichtsdar-
stellung des Chronisten. -- 3) Kg von Israel (853—42), folgt seinem Br *Ahasja
2 Kg 1 17. "Wie weit die 2 Kg 3 2 erwähnte Beseitigung des Baalskultes durch J. hi-
storisch ist, lässt sich nicht sagen. Mit Josaphat von Juda und d judäischen Statt-
halter von Edom (2 Kg 3 9 irrig Kg von Edom) zieht J. (nach 2Kgli; 3 5 Ahasja?)
von S her gegen Moab, um dessen Kg *Mesa wieder zu unterwerfen. Als die Moabiter,
gemäss d Worte Elisa's, geschlagen sind und Mesa in seiner Feste (Kir Heres ?) einge-
schlossen ist, bringt er seinen Sn als Opfer dar. Weshalb die verbündeten Israeliten, Judäer
und Edomiter abzogen — viell. wegen erneuter Einfälle der Aramäer — ist unsicher;
Moab behauptete seine Unabhängigkeit 2 Kg 3 4 ff. Unter J. wiederholten die Aramäer
ihre Angriffe auf Israel und bedrängten Samarien aufs härteste, zogen aber plötzlich
ab, viell. wegen eines Angriffes *Salmanassar's II von Assur auf Damaskus (846) 2 Kg
6 24 ff. (oder auf Ahab 1 Kg 20 1 ff. zu beziehen?). Als dann J. mit seinem Va-sallen
*Ahasja von Juda nach d Tode Benhadads II gegen dessen Nachfolger *Hasael von
Aiam kämpft, wird er bei *Eamoth in Gilead verwundet und kehrt nach Jesreel zu-
rück, wo ihn sein Feldhauptmann *Jehu ermordet 2 Kg 8 25 ff. B
Jordan heisst der Fl, der in d grosse natürliche Erdspalte vom *Hermon bis
zum *Todten Meer sein Bette eingegraben hat. Der Name, im £j meist mit d Artikel,
Jordan.
329
ist nach Herkunft und Bedeutung unsicher (MuXDPV 1896 10 f. 26 f.; Winckler, AoE
1422 f.). Der J. entsteht s vom Hermon aus 3 Quellfl-en. Der 1. ist der nähr el-
häsbäni. dessen Hauptquelle aus einer Basaltklippe lJ2 Stu n von hasbejä am Hermon
hervorbricht (520 m); er durchfliesst den wädi et-teim am W-Fuss des Hermon. Der
2. ist der nähr el-leddän, der aus 2 Quellen am teil el-hädt (= *Dan 2. Abb. 98)
entsteht. Der 3. ist der nähr bänijäs, dessen Quellen sich oberhalb d Urtes bäni/a^
i= *Caesarea 2. Abb. 98) befinden. Die Vereinigung dieser Quellfl-e erfolgt 8 km
s von teil ('1-1miJi ; das Gefälle des nähr el-leddän auf dieser Strecke beträgt auf 1 km
durchschnittlich 14 m, das des nähr bänijäs durchschnittlich 45 m (vgl. Abb. 98j.
Dann durcheilt der J. eine kleine Ebene, ard el-hfde ihftl'tä des Talmud Neubauer 27.
<h).cc&u JAq XV 103; XVII 2 l), die 25 km lang, 10 km breit, reichlich bewässert und
sehr fruchtbar ist, z. Th. freilich von einem undurchdringlichen Dickicht von Rohr
und *Papyrus, d Tummelplatz von Wasservögeln, bewachsen. Die vom J. durch-
Abb. 98. Die tTmgebung der Jordanquellen. Massstab 1 : 115 000.
strömte birnenförmige bahrat el-hüle liegt ungefähr 2 in über d Mittelmeer (Mem. I
195), ist 3 — 5 m tief, geht aber immer mehr zurück. Das Bett des J. s von diesem
kleinen See ist steinig, hat hohe Thalränder (Basalt), zw. denen die Wasser lli km
weit wie in einer grossen Stromschnelle hinabgleiten. Die alte Strasse nach d Meer
Js823 kreuzt auf d Brücke (gisr) benät ja'fyüb 2 km s von d bahrat el-hüle den Fl-
Lauf. Bei d Mündung in d See *Genezareth fliesst der J. langsam, weil eine von
ihm selbst angeschwemmte Barre ihn aufhält: bei einer Tiefe von 1 m hat er eine
Breite von 45 m (jedoch wechselnd)- Das Gefälle von d bahrat el-hüle bis zum See
Genezareth. d. h. auf einer Streke von 1(5 km. beträgt 13 in auf 1 km. An d S\\ -
Ecke des Sees beginnt der J. in w Richtung seinen Lauf von Neuem, wendet sich
jedoch sehr bald nach S und behält diese Richtung, tietz unzähliger Windungen, im
Allgemeinen bis zum Tmlten Meere bei. Die Xebenfl-e von W her sind nicht bedeu-
tend: wädi /'.'/.'/">. wädi el-blre, nähr (fälüd, wädi elrfiözele (wädi fär'a), wädi el-
330 Jordan.
hell. Von 0 her kommen der nähr jarmüJc oder serVat el-menädire {= *Jarmuk),
wäcli jäbis, wädi 'aglfin, nähr ez-zerJßä (= *Jabbok), wädi nimrln, wädi el-lcefren.
Der Lauf des J. vom See Genezareth bis zum *Todten Meer (in d Luftlinie etwa 110 km
von — 208 m bis — 394 m) ist ein völlig anderer als bisher. In d Mergelschichten
der breiten Erdspalte (s. darüber Palästina) haben die Wasser des J. ihr nicht sehr
breites Bett, das sich noch heute oft verändert und ez-zör genannt wird, eingewühlt.
Ihre unmittelbare Umgebung bildet ein üppiger Wuchs von Bäumen, Gesträuchern
und Schilf, der sich von d öden Umgebung wohlthuend abliebt und von mancherlei
Thieren (Wildschweine und Vögel) belebt wird. Im AT findet sich dafür der Name
ge'ön haj-jarden, Pracht des J. Sa 11 3, wo nach Jr49i9; 50« vgl. 12 5 (£ stolzer,
hoffärtiger J.) auch Löwen vorkamen und sich noch bis ins 12. Jhdt Raubthiere ge-
halten haben sollen. Die Wände dieser eig. Fl-Ufer bestehen aus gelblichem Lehm, von
dem das trübe Wasser (vgl. 2 Kg 5 10. 12) seine unschöne Farbe bekommt. An vielen
Stellen, z. B. unweit der Mündung ins Todte Meer, erhebt sich in einiger Entfernung
ein 2. Uferrand, etwa 17 m höher, der jetzt nur selten vom Wasserstande erreicht wird.
In ihrer Höhe dehnt sich die il,räbä aus, d. h. die trockene, wüste Gegend, zu beiden
Seiten des J. vom See Genezareth an bis zum Todten Meer und darüber hinaus (s.
Palästina), von wechselnder Breite, nur hier und da von gut bewässerten und frucht-
baren Plätzen unterbrochen Dt 3 17 ; 2 Sm 2 29. Gew. ist das Wasser des J. durch d
grüne Umgebung völlig verdeckt ; nach d Regenzeit steigt es jedoch bisweilen so hoch,
dass die Bäume am gew. Ufer bis an d Gipfel unter Wasser gesetzt werden (MuNDPV
1897, 30) : vgl. 1 Chr 12 (13) 15 ; Si 24 36 (26). Die letzten 4 km vor d Mündung Jo 15 5; 18 19
(£ Ort) entbehren aller Zeichen des Lebens, da schon die Lauge des *Todten Meeres
das Wasser und die Ufer durchsetzt, Die Behauptung des Thalmud (Neubauer 30 f.),
dass der J. erst vom See Genezareth diesen Namen trage, hat im AT Js 8 23 und in
JBJI213; III 107 keine Stütze. Die arab. Form des Namens lautet urdun, doch
sagt man gew. seri'at el-kebirc = die grosse Tränkstelle,
Die Furthen über d Jordan sind ziemlich zahlreich, fj ma'bärd; zw. d lahmt
el-hüle und d See Genezareth 5, zw. diesem und d Todten Meer 54. Während sie
*Beth Sean gegenüber sehr häufig sind, fehlen sie s von d Mündung des nähr ez-
zerTpä eine längere Strecke ganz; erst Jericho gegenüber giebt es wieder 5. Diese
letzteren sind gemeint Jo 2 7 ; Ri 3 28, eine davon 2 Sm 19 19. 32 ff. Die Fürth von
*Adama 1 Kg 7 46: 2 Chr 4 17 ist die heutige Übergangsstelle bei teil ed-dämije, Fur-
then in dieser Gegend meint wohl Ril2öf. Zu Ri7 24 vgl. *Beth Bara, zu JI1I28
(3 26) *Bethabara, Demnach bildet der Jordan kein ernstliches Verkehrshinderniss ;
ihn zu überschreiten, ist abgesehen von d Regenzeit keine schwierige Sache. Eher
ruft die Tiefe der eingebrochenen Erdscholle mit d tiefen Ab- und Anstieg im W und
( ) den Eindruck einer natürlichen Grenze hervor. Einen Beleg dafür bietet der Spr-
Gebrauch von Kanaan, das im AT wenigstens für d s Syrien nur das W-Jordanland
bezeichnet z. B. Nu 32 29—32 ; 33 51 ; 34 12 nach Ez 47 18 f.
Von bes. Gegenden am J. ist neben der Araba (s. 0.) zu erwähnen der Mkkär,
eig. Kreis, d. h. der s, breitere Theil der den J. umgebenden Ebene, n etwa bis zum
*Jabbok 1 Kg 7 46 (2 Chr 4 17); 2Sml8 23, s bis zur Gegend der verschwundenen St
*Sodom und Gomorrha Ge 19 24. 28 f.; 13 12, bes. die Umgebung von Jericho Dt 34 3:
Ne3 22; 12 28. Der Name „grosse Ebene'- wird lMk5 52 der Landschaft w vom J.
in d Nähe von Beth Sean beigelegt.
Der Uebergang der Israeliten über d J. fand nach Jo 3 f. nicht in einer Fürth
statt, sondern auf d von Wasser entblössten Boden des Jordanbettes. Die Erzählung
Josabad— Josaphat. 331
fusst auf einer natürlichen Erscheinung-, die durch Dr. Schumacher noch für d Gegen-
wart bezeugt worden ist MuNDPV 1899 35 und von d arah. Geschichtsschreiber No-
wairi für das Jahr 1267 erwähnt wird. Die Ufer des J. bestellen in d Nähe von
ed-dämije aus lockeren Mergelmassen, die 15 — 20 m hoch sind und in d Jordan (oder
auch Jabbok), sobald sie genügend unterwaschen sind, hinabstürzen, das alte Fl-Bett
versperren und die Wasser in ein neues zwingen. Ist der einstürzende Hügel bes.
mächtig, so entstellt eine völlige Abdämmung des FL wie sie nach Nowairi 12(57 für
etwa 10 Stu statt fand. Vgl. Jo 3 16. G
.Josabad, Sn Somers (nach 2Chr2426 Sn der Moabiterin Simrith), ermordet mit
seinem Spiessgesellen Josachar (£ falsch Josabar; 2 Chr 24 26 ist sein Xame Sabad
in Sachar zu ändern). Sn Simeaths (2Chr2426 Sn einer Ammoniterin Sim.), seinen
Herrn und Kg *Joas und wird von dessen Nachfolger *Amazja hingerichtet 2 Kg 12 21 ;
14 5 f.: 2Chr2426; 25 3 f. Auch andere Personen dieses Namens kommen vor. B
Josabeath 2Chr22n ist nach d Uebsetzgen und nach 2 Kg 11 2 in *Joseba zu
ändern. B
Josaphat, Kg von Juda (873 — 849?), Sn Assa's und der Asuba, der Tr Silhis
1 Kg 22 41 f. ; 2 dir 20 31. Er schloss mit dem N-Reich Frieden unter Anerkennung
der durch d Reichstheilung geschatfenen Verhältnisse. Zur Besiegelung der Freund-
schaft beider Kgshäuser heirathet J.*s Sn *Joram die Athalja, eine Tr *Ahabs. J.
betheiligte sich an d Kämpfen *Ahabs gegen d Aramäer 1 Kg 22 l ff. ; 2 Chr 183 ff. und
unternahm mit *Joram von Israel einen gemeinsamen Zug gegen *JVIesa von Moab
2 Kg 3 4 ff., der 2 Chr 20 1 ff. ins Wunderbare umgebildet ist. In d Absicht, die Ophir-
fahrten Salomos wieder aufzunehmen, liess J. einen Tharsisfahrer bauen. Als aber das
Schiff bei d 1. Fahrversuch bei *Ezeon-Geber scheiterte, sah J. in d Unglück ein
Omen dafür, dass Juda's Heil nicht auf d Wasser liege, und stand von weiteren über-
seeischen Plänen ab 1 Kg 22 48 f. ; 2 Chr 20 35 ff. Während in d älteren Bericht 1 Kg
22 43 die Frömmigkeit J.'s kurz hervorgehoben wird, ist der exemplarisch fromme J.
ein bes. Liebling des Chronisten. Wenn 2 Chr 17 7 ff. ; 19 4 ff. erzählt wird, dass J.
seine obersten Beamten, Priester und Leviten mit d Gesetzbuch das Land durchziehen
liess, um dem Volk Unterricht zu ertheilen, oder der Kg selbst als Prediger gelegent-
lich auftritt und eine Theilung zw. geistlichen und weltlichen Angelegenheiten ein-
führt, so kann sich in dieser nach d Geschmack des Chronisten gebotenen Erzählung
die dunkle Erinnerung an ein Eintreten des Kgs für bessere Rechtspflege und reineren
Jahwismus wiederspiegeln. Im Zus. -hang damit gewinnt die Nachricht an Werth
1 Kg 22 47, dass J. die noch im Lande vorhandenen Kedeschen (s. Hurer) ausrottete
(nach 2 Chr 19 3 soll J. auch die *Ascheren umgehauen haben). Dass er die *Höhen
abschaffte 2 Chr 17 6, steht im Widerspruch mit 1 Kg 22 44 und 2 Chr 20 33. Wenn
aber von d Chronisten auch berichtet wird 2 Chr 17 loff., dass J. mehr als eine Million
Soldaten und zahlreiche Festungen besass und von fremden Völkern, z. B. Philistern
und Arabern, reichen Tribut erhielt, so ist das alles nur zur Illustration des Vergeltungs-
schemas erfunden, wonach die frömmsten Kge über d grössten Armeen, die meisten Gar-
nisonen und besten Finanzen verfügen müssen. — Von sonstigen Trägern des Namens
J. seien hervorgehoben der Kanzler Davids 2 Sm8i6; einer der 12 Frohnvögte Salomo's
1 Kg 4 17 und der Vr des Kgs Jehu 2 Kg 9 2. B
Josaphat, Ebene ffj 'emefy J. J14 2. 12, symbolische Benennung („Jahwe richtet.
schafft Recht") der Ebene, wo Jahwe die heidnischen Völker richten wird. 14 Ebene
des Dreschschlittens (2 Sm 12 31; Ami 3: Js 41 15) genannt. Später wurde der Ausdruck
332 Joseba — Joseph.
topographisch verstanden und schon On 273 (111) ; 300 (128); 245 (128) auf d ♦Kidron-
thal gedeutet. Tobler II 14. Merx. Joel 74. 193. 197 f. G
Joseba, Tr des Kgs *Joram von Juda, nach 2 Chr 22 n Wb des Priesters *Jo-
jada, rettet ihren unmündigen Neffen *Joas vor *Athalja 2 Kg 11 2. B
Josedech Si 49 u lujosöix, s. Jozadak.
Joseph, Pj jösef (was Ge 30 23 E gegen d sprachliche Möglichkeit auf d Zeitwort
äsaf „er hat [die Schmach] weggenommen" zurückgeführt , dagegen 24 J sprachlich
möglich gedeutet wird : er möge [noch einen Sn] hinzufügen), Sn Jakobs und Rahels
in Mesopotamien und nach d frühen Tode Rahels nebst seinem leiblichen Br *Ben-
jamin der Liebling Jakobs 37 3, nachmals Ahnherr des Stmes oder Hauses J. (s. u.).
Dass in d jetzigen J.-Geschichte Ge 37 ; 39 — 50 unter d Form persönlicher Erlebnisse
auch t'eberlieferungen ans d Stmesgeschichte erhalten sind, ist möglich; thatsächlich
i>t aber jetzt alles so individuell gestaltet und dem religiös-lehrhaften Interesse unter-
geordnet, dass alle bes. Deutungen (so z. B. die Annahme der früheren Einwanderung
und Machtstellung des Stmes J. in Aegypten) nur den Werth von Vermuthungen
haben. Die jetzige Erzählung will das wunderbare und dabei überaus gerechte Walten
Jahwe's, dem auch die Sünde der Menschen zur Erreichung seiner Zwecke dienen
muss, in d rechte Licht stellen und hat sich dadurch, wie durch ihren spannenden
Inhalt und so viele rührende und gemeinmenschliche Züge durch die Jahrtausende
als unübertrefflicher religiöser Unterweisungsstoff bewährt.
Indem wir die Einzelheiten der J.-Geschichte hier als bekannt voraussetzen, be-
gnügen wir uns mit einem kurzen Nachweis, in welcher Weise auch hier die z. Th.
von einander abweichenden Hauptquellen der Genesis, J und E, zu einem Ganzen
verschmolzen sind. Nach E wollen die Br J.*s, erbittert über seine Träume, ihn todt-
schlagen und dann in eine Cisterne werfen. In der Absicht, J. heimlich zu retten,
bewegt sie Buben, vom Todtschlag abzustehen und den in eine Cisterne Geworfenen
seinem Schicksal zu überlassen. Vorüberkommende Midianiter stehlen jedoch J. aus
d Cisterne (vgl. 40 15'.) und entführen ihn nach Aegypten. Als Rüben (in d ephrai-
mitischen Quelle E der natürliche Obmann der Br !) den Raub entdeckt, ist er trostlos
darüber 37 19 f. 22. 23b. 24. 28ae. 29 f. 3ib. 34. Nach J dagegen beschliessen die Br beim An-
blick einer Karawane von Ismaelitern auf d Rath Juda's (der in dieser judaistisch
überarbeiteten Quelle ihr ständiger Obmann ist), J. an diese zu verkaufen, ziehen
ihn zu diesem Behuf aus d Cisterne und verhandeln ihn für 20 Silberstücke 37 I8b.
21. 23a. 25—27. 28b. 31a. 32 f. 35.
Nach E verkaufen die Midianiter J. an Potiphar, einen Eunuchen des Pharao
und Obersten der Leibwächter. J. gewinnt dessen Vertrauen und wird von ihm mit
d Bedienung des Oberbäckers und Oberinundschenken betraut, die in seinem Hause
gefangen liegen. Dies giebt J. Anlass, die Träume der Gefangenen zu deuten 37 36 ;
39 6a ; 40 2. 3\ 4— isa. 16—23. Nach J kauft ein ungenannter Aegypter (denn 39 l ist Po-
tiphar etc. ausgleichender Zusatz eines Redaktors) J. von d Ismaelitern und schenkt
ihm das grösste Vertrauen, bis ihn die Verleumdung J.'s durch sein ehebrecherisches
Wb veranlasst, J. ins Gefängniss werfen zu lassen. Somit kommt er, obschon durch
d Gunst des Oberaufsehers mit d Sorge für d Gefangenen betraut, doch nur als Ge-
fangener mit d Bäcker und Mundschenken zus. 39 l— 5. 6b— 23: 40 1. 3*. Die Deutung
der Träume des Pharao, die Erhöhung J.*s und der Ausbruch der Hungersnoth in 41
ist fast ausschliesslich nach E erzählt, ebenso (ausser 42 2\ 4"— 7. 27 f. 38) die erste Reise
der Br in 42 ; dagegen die zweite Reise bis zum Schluss von 44 (ausser 43 14. 23b)
nach J, wie schon die hervorragende Rolle Juda's zeigt (43 3 ff. ; 44i4ff.). In d wei-
Joseph. 333
teren Erzählung treten nur geringfügige Unterschiede der Quellen hervor (bei J heisst
der Vr J.'s urspr wohl immer Israel, bei E Jakob ; nur J nennt die Provinz *Gosen
45ioa; 46 28; 47 l. 27a als Wohnsitz der [sraelsne). Die InteresseD der ephraimitischen
Quelle E offenbaren sich 46ibff. in d Theophanie zu Beerseba, sowie in d Segnung-
Ephraims und Manasse's durch Jakob (K. 48, jedoch verflochten mit einem Parallel-
bericht von J), in d Begabung (des Stmes) J.'s mit einem von Jakob eroberten Land-
strich 48 22, endlich in d Verlangen J.'s, dass seine Gebeine beim Auszuge der Israe-
liten nach Kanaan überzuführen seien. Die Ausführung dieses Befehls berichtet E
Ex 13 19 (wo Moses die Gebeine mitnimmt) und Jo 2432, wo J. auf dem von Jakob ver-
liehenen Erbacker bei ^Sichern begraben wird. Höchstwahrsch liegt darin ein Hinweis
auf ein Heroengrab, welches als das Grab J.'s von seinen Stmesgenossen verehrt wurde.
Xicht selten erscheint J. (bes. in poetischer oder sonst gesteigerter Bede) als
Zus.-fassung der beiden Stme *Ephraim und *Manasse (s. u.) ; so Ge 49 22 ff. (mit An-
spielung an Ephraim als d Hauptstm) , Dt 33 13 (vgl. jedoch 17 die Unterscheidung
Ephraims und Manasse's) : Ez 37 16. 19. In Prosa steht dafür .,Sne J.'s- Xu 1 io; Jo 16 1;
1714.16; Eil 22 f. (wo jedoch eig. Ephraim gemeint ist; vgl. denselben Spr-Gebrauch
Apc 7 8) oder „Haus J.'s- Jo 17 17. Da aber einer der J.-Stme der Kgsstm des n Beiches
(s. Israel) wurde, so bezeichnet J. Am 5 15 oder Haus J.'s Am 5 6; Sa 10 6 (Ps78 67:
Zelt J.'s, parallel mit Ephraim) auch das gesammte n Beich. Dieselbe Bedeutung
hat es in d Zus. -Stellung mit Israel (Ps 80 2 ; 81 5 f. : vgl. auch Ob 18 : Haus Jakobs
und Haus J.'s; Ps77i6: die Sne Jakobs und J."s).
Auch in d alten Stellen Ge 49 22 ; Dt 33 13 ist der Xame J. offenbar nur ein
künstliches Mittel, eine Zwölfzahl der Stme zu erhalten. Als eine Einheit erscheinen
die J.-Stme höchstens Jo 17 14 ff. (in welcher schwierigen Stelle der J-Quelle sich viell.
eine Erinnerung erhalten hat, dass das Waldgbge im X des O-Jordanlandes erst nach-
träglich vom W-Jordanland aus durch manassitische Geschl erobert worden ist) und
Ei 1 22, wo (gleichfalls bei J) die J.-Sne vom Gilgal aus gegen Bethel vorgehen. Aber
schon in sehr alter Zeit muss die Macht und Volkszahl der beiden Hauptgeschl J.'s
so bedeutend gewesen sein, dass sie allgemein als selbständige Stme galten. Nach
Ge41 51 f. war Manasse der erstgeborene, Ephraim der jüngere Sn J.'s. Dies deutet
schwerlich auf d manassitische Kgthum *Gideon's, das dem ephraimitischen (seit Je-
robeam I) voranging, nachmals aber von ihm überholt wurde, sondern überhaupt auf
d einstige höhere Macht Manasse's. Dass es nachmals von Ephraim überflügelt wurde,
wird Ge 48 l ff. auf d ausdrücklichen Willen Jakobs bei ihrer Segnung und Adoption
(5 f nach P; doch vgl. auch 16 bei E) zurückgeführt.
Sehen wir von dem ab . was P über d Volkszahl der getrennten J.-Stme Xu
1 32 ff. ; 26 28 ff. , über ihre Stelle beim AVüstenzug 2 18 ff. (daher zieht Ps 80 3 Jahwe.
d. h. die hl. Lade, vor Ephraim, Benjamin und Manasse her), sowie über d Grenzen
Ephraim's Jo 16 5 ff. berichtet, so ergiebt sich aus Jo 7 16 und Eil 29 J, dass derStm
Ephraim (Ki 109: Haus E.) nicht gleich von Anfang an die Kanaaniter zu vertreiben
oder zu unterwerfen vermochte. Im Deboraliede Bi 5 14 wird auch der Betheiligung
Ephraim's am Kampfe gedacht, Bi7 24 ihrer Unteistiitzung Gideon's gegen d Midia-
niter und 8 lff. ihres Zwistes mit Gideon, sowie ihrer Xiederlage durch Jephthah 12 l ff.
Seit il lieichsspaltunir Kgsstm geworden, dient Ephraim sehr oft als Bezeichnung des
gesammten n Beiches (Israel) ; vgl. Js 7 2. 5. 8 f. 17 ; 9 8; 11 13 ; 173: 28 i. 3 ; Ho 4 17 ; 5 3
(wie 610; 11 8; 12 1; Jr3l9 parallel mit Israel; doch vgl. auch Bo55).9.llff. etc.
Demselben Spr-Grebrauch folgt QOchJr7l5; 0bl9; Sa9i0.i3; 107, während Ez37i9:
48 5 den einzelnen Stm E. im Aiure hat.
334 Joseph — Josia.
In Betreff des Stmes M anasse ist zu dem Obigen noch Folgendes nachzu-
tragen. Der oft wiederholte Bericht, dass Moses gleich nach d Besiegung der Amo-
riterkge im O-Jordanland deren Gebiet an Gad, Buben und d halben Stm Manasse
vertheilt habe Nu 32 33.40; Jol2 6; 13 8 ff., dass diese Stme aber trotzdem den Jordan
mit überschritten hätten und erst nach d Besiegung aller Kanaaniter zurückgekehrt
seien Joli2ff. ; 4 12; 22 l ff. . gehört durchweg erst der jüngeren Ueberlieferung (D,
P und dem letzten R) an. Die ältere weiss zwar von d Eroberung Gileads durch d
Manassiten *Machir und dessen Sn *Jair Xu 32 39. 41 (naeliE?; vgl. Dt 3 13), verlegte
sie allem Anschein nach aber schwerlich in d Zeit Moses". Bei J ist Ri 1 27 von Ma-
nasse als einem ungetheilten Stme die Rede ; auch er behauptet sich anfangs nur
mühsam gegen d Kanaaniter. Noch Ri 5 14 scheint Machir, ein Hauptgeschl Manasse's,
w vom Jordan zu sitzen, und dies stützt nicht wenig die oben auf Jo 17 17 gegründete
Yermuthung. dass sich die Manassiten erst vom W-Jordanlande aus auch ö vom Jor-
dan festgesetzt haben. Aus d w Manasse ging Jerubbaal (— *Gideon) hervor Ri6i5. 35,
der nach d Besiegung der Midianiter ein manassitisches Stmeskgthum gegründet zu
haben scheint, das sich nach Ri 9 2 auch auf Sichern erstreckte. Die weiteren Schick-
sale von 0- und W-Manasse fallen mit denen ^Israels zus. W-Manasse erlag oft den
Angriffen der Aramäer 2 Kg 10 32 f. etc. und ebenso zuerst (734) den ass. Eroberern-
Trotzdem wird noch Ez48 4 und Apc 7 6 in d Theorie die Existenz des Stmes voraus-
gesetzt. — J. steht 2 Mk 8 22: 10 19 irrthümlich für Johannes 1 Mk 22; 9 36.38. s. Mak-
kabäer. K
Joseph 1) Gatte der Maria, der Mr Jesu, daher ..Nähr--' oder „Pflegvr" ge-
nannt, war Mt 13 55 Zimmermann. Die Sage lässt ihn erst im hohen Greisenalter die
Maria heirathen. um jeden Gedanken an eine natürliche Erzeugung Jesu fernzuhalten.
Er scheint vor Jesu öffentlichem Auftreten gestorben zu sein, wenigstens werden Mc
(i 3 nur Maria und die Br Jesu erwähnt. — 2) J. von *Ariraathia , Anhänger Jesu,
dessen Leichnam er in einer Grabhöhle in seinem eignen Garten beisetzte. Nach Mt
27 57 f. ; Mc 15 43 f. : Lc 23 50 f. ; Jh 19 38 f. war er Mitglied des Synedriums zu Jerusalem,
nach d Tradition einer der 70 Jünger. — 3) Barsabas (richtiger Barsabbas), d. i. Sn
des Sabas, mit d lat. Namen Justus, einer der ältesten Jünger Jesu Ap 1 23. Nach
Papias bei Euseb KG III 39 9 hat er, ohne Schaden zu nehmen, Gift getrunken Mc
16 18. — 4) S. Joses, Br Jesu. — 5) S. Barnabas. H
Joses 1) Sn des Elieser Lc 3 29. — 2) Öder Joseph, 2. Br Jesu Mt 13.55: Mc6 3.
.". ) Sn einer *Maria, schwerlich Br des Jakobus Alphäi Mc 15 40. 47; Mt27 56. — 4)
oder Joseph Ap4 36, s. Barnabas. H
Josia 1) Kg von Juda (640 — 09), Sn Amon's und Jedida's, der Tr Adaja's aus
Bnzkath, wird 8jährig nach d Ermordung seines Vr's auf d Thron erhoben 2 Kg 22 l;
2 (hr 34 1, als Werkzeug der priesterlichen Reformpartei Jerusalems, deren Bestre-
bungen unter J. ihr Ziel erreichten. Dank d seit Hiskia bestehenden ass. Druck
war das jüdische Nationalgefühl erstarkt. Die antiass. Strömung, gekräftigt durch
d zunehmende Schwäche des ass. Reichs, äusserte sich in d Verachtung aller fremden
Kulte und in d Konzentration auf d Besondere der Jahwereligion. Daher war die
Zeit für eine Reform des jüdischen Kultus sehr günstig. Daneben weckte die ganz
Vordei'asien bedrohende Scythengefahr das Gefühl, dass Jahwe seinem Volk zürne
und dass etwas zur Sühne seines Zornes geschehen müsse. Als daher J. in seinem
IX. Kegierungsjahr eine Deputation zum Tempel schickte, um entsprechend der von
*Joas getroffenen Einrichtung mit d Oberpriester Hilkia wegen d Auszahlung des
Lohnes an d bei d Reparatur des baufällig gewordenen Tempels beschäftigten Arbeiter
Josua. 335
zu verhandeln, hielt Hilkia den Moment für gelegen, dem Kg durch seinen Staats-
schreiber Saphan ein im Tempel gefundenes Gesetzbuch einhändigen zu lassen, das
das durch ein Kompromiss zw. Propheten und Priestern zustande gekommene Reform-
programm auf einen zeitgemässen präzisen Ausdruck brachte 2 Kg 22 3 ff. : 2 Chr 34 8 ff.
Auf Grund dieses Gesetzbuches, das irgendwie mit d Kern des jetzigen Dt (s. Gesetz)
identisch ist. nahm J., erschreckt durch d Inhalt des Buches, nachdem er zuvor bei
d Prophetin *Hulda die Meinung Jahwe's eingeholt hatte (die Antwort 2 Kg 22 15 — 20:
2 Chr 34 23 — 28 ist sekundär, da sie den Tod J.'s bei Megiddo zu rechtfertigen sucht),
eine gründliche Reinigung des Kultus und Tempels vor 2 Kg 23 4 ff. (2 Chr 343 — 7 fällt
sie unpassend vor d Auffindung des Dt), indem er alle Zeichen fremden Gottesdienstes
i Ascheren, Mazzeben u. dgl.) in Jerusalem und Juda vernichtete, die Höhen zerstörte
und verunreinigte, die dort amtirenden Priester emeritirte, nach Jerusalem übersiedelte
und ihnen einen Antheil an gewissen priesterlichen Gefällen als Pension zusicherte,
sie aber vom eig. Priesterdienste an d einzigen legitimen Zentralheiligthum in Jeru-
salem ausschloss 2 Kg 23 9, da die Durchführung der Bestimmung Dt 18 7 zu sehr die
materiellen Interessen der jerusalemischen Priesterschaft beeinträchtigte. Darauf liess
J. gemäss Dt 1(5 1 ff. ein feierliches Passahfest halten 2 Kg 23 21 ff. : 2Chr35iff. (doch
spielen hier schon nachexilische Vorstellungen und Bräuche hinein). Da durch d
zum Reichsgrundgesetzbuch erhobene Dt, zu dessen Haltung sich Kg und Volk eidlich
verpflichteten 2 Kg 23 l ff. ; 2 Chr 34 29 ff., der Grund zu Synagoge, Kirche und Moschee
und zu d Dogma einer heiligen Schrift gelegt wurde, ist das Jahr (321, in dem das
Dt aufgefunden und promulgirt wurde, das wichtigste in d israelitischen, ja der alten
Geschichte überhaupt (EdMeyer I § 477), die AVirkungen der an und für sich roman-
tischen Reform J.'s reichen bis in d Gegenwart herein (Stadel 661 ff.). Wenn das
2 Kg 23 15 ff. Erzählte, das dann aber erst nach 621 fallen müsste. glaubhaft ist, hat
J., sich die Ohnmacht des ass. Reichs zu nutze machend sowie als Erbe der Kge des
N-Reichs, auch auf ehemals israelitischem Gebiet reformirt. Als bei d Zus.-bruch Assurs
Xecho II (609 — 594). Sn Psammetichs I, den Anspruch *Aegyptens auf Syrien erneuerte
und in Palästina erschien, trat ihm J. zwar nicht als ass. Vasall, sondern zur Wah-
rung der eben gewonnenen Selbständigkeit entgegen, wurde aber bei *Megiddo (>•»!»
von Xecho geschlagen und getödtet, Dass die jüdische Ueberlieferung vom Tode J.*s
bei Megiddo ein Irrthum sei ( Winckler Gl I 103) , ist schon wegen d geringen zeit-
lichen Abstandes des Berichtes von d Thatsachen wenig wahrseh. Mit J. schwindet
der letzte Ritter aus d Reihe der davidischen Ahnen. — 2) Sn Zephanja's, ein Zeit-
genosse des Propheten Sacharja Sa 6 10, in dessen Haus die Ueberbringer von Ge-
schenken der Exulanten aus Babel einkehrten. Doch ist der Text verderbt und J.
(vgl. 14) auch einer der aus Babel heimgekehrten Juden (s. Nowack zur St.). B
Josua. fj fhösü'a. (5 'Irjooig, V Josua, 1) Sn Nuns, nach Xu 13 16 urspr *Ho>ea.
von Muses J. genannt, aus d Stra Ephraim Nu 13 8 etc. Auf Moses1 Geheiss besiegt
er am *Sinai die *Amalekiter Exl7i0ff., begleitet Muses als „Diener- auf d Sinai
24 13; 32i7; vgl. Nu 11 28 und wacht in d von Moses errichteten Offenbarungszelt Ex
33 11. Als Kundschafter Xu 13 8 ff. nebst *Kaleb allein bewährt 146 ff. , überlebt er
mit diesem alle ans Aegypten Ausgezogenen 1438 und wird von Muses auf Geheiss
Jahwe's zu seinein Nachfolger in d Führung des Volks durch Eandauflegung geweihl
i'Tir.u'.. wobei allerdings von P 21 dem Hohenpriester eine Art Oberleitung vorbehalten
wird. Nach Muses' Tod führt .). die Israeliten über d Jordan, erobert von d Lager
im *Gilgal aus *Jericho und *Ai, schlag! die ."> verbündeten s-kanaanäischen Kge bei
Gibeon, die n am Gewässer von *Merom Jo 1 12 und vertheill das unterworfene Land
336 Josua, das Buch— Jotliam
an d einzelnen Stme Jo 13 — 19. So nach d Bericht von E, D, P; der in Ei 1
erhaltene Bericht von J. weiss dagegen nur von einer mühsamen, allmählichen Er-
oberung des Landes durch d einzelnen (oder doch nur je einige verbündete) Stme. Auf
einem letzten Reichstag zu Sichern Jo 24 verpflichtet J. das Volk nochmals feierlich
auf d Bund mit Jahwe, stirbt 110 Jahre alt und wird auf seinem Erbbesitz zu *Thim-
nath Serah auf d Gbge Ephraim begraben. — Gegenüber d Vermuthung, dass in J.
nur die Personincirung einer alten ephraimitischen Stmesabtheilung vorliege, die in
d Heroengrab zu Thimnat Serah ihren Mittelpunkt gehabt habe, ist die Geschichtlich-
keit der Person J."s neuerdings siegreich behauptet worden.
2) Sn Jozadaks (vgl. Jesua) und Enkel des von Nebukadnezar hingerichteten
Oberpriesters Seraja, erscheint Es 2 2; 3 8; 4 3; 5 2; Ne7 7; 12 1 nach Serubabel (bei
d Chronisten Es 3 2 sogar vor ihm) als Führer der 537 vor Chr. aus d Exil Heim-
gekehrten, dagegen erst Hg 1 1. 12. 14 ; 2 2. 4 (520) als Holierpriester (doch überall nach
d Statthalter Serubabel). Diese Würde muss also zw. 537 und 520 für ihn geschaffen
worden sein. Im 4. Nachtgesichte Sacharja s 3 1 ff. ist der „Hohepriester" J. Reprä-
sentant des jüdischen Volkes, das im Exil seine Schuld gebüsst hat und nun (in reinen
Kleidern, d. h. aufs Neue gerecht) von Gott zu Gnaden angenommen wird. Zugleich
wird J. (8) die Ankunft des Messias verkündigt. Dagegen war Sa 6 11 im urspr Texte
höchstwahrsch nicht von einer Krönung J.'s, sondern Serubabels die Rede. — 3) Ein-
wohner von *Beth Seines 1 Sm 6 14. 18. — 4) St-Haupt von * Jerusalem 2 Kg 23 8. K
Josua, (las Buch, in d hebr. Bibel das erste der sogen, „vorderen Propheten",
erzählt im 1. Theile (1 — 12) die Geschichte der Eroberung Kanaans unter *Josua, im
2. Theile die Geschichte der Vertheilung des Landes an d einzelnen Stme (13 — 22),
den Abschied und Tod J.'s (23. 24). Die Quellen sind genau dieselben, aus denen
die 5 Bücher *Moses" zus. -gesetzt sind (daher J. mit diesen oft zum Hexateuch oder
Sechsrollenbuch zus.-gefasst wurde), also J, E (beide oft in schwer lösbarer Verflech-
tung), D (dessen Redaktionsthätigkeit vielfach in d Stücken aus JE zu spüren ist),
P (bes. in K. 18 — 22) und einem letzten R, von dem die jetzige Gestalt des Ganzen
stammt. Kommentare von Dillmann 1886, Steuernagel 1899, Holzinger 1901. K
Jotha, Jothath, mit d Lokativendung Jotbatha, £j jopbä(t), Heimath der Mr
des Kgs *Amon 2 Kg 21 19, wird Dt 10 7 als wasserreiche Lagerstätte Israels genannt,
nach Nu 33 33 f. n oder nw von *Eziongeber. On 264 f. ; 131. 134 nur aufgeführt, je-
doch als Iioxaßa in einem Bischofsverzeichniss (Jerusalem 536) vor Elusa, Gaza und
Petra genannt Reland 533. G
Jotham 1) der jüngste der 70 Sne Jerubbaal-Gideon s, der allein aus d von
seinem Halbbr *Abimelech in Ophra angerichteten Blutbad entrann und die Sichemiten
durch eine aus d Volksmund stammende Fabel auf d unwürdige und gefährliche Kg-
thum Abimelechs aufmerksam machte. Während die guten und nützlichen Glieder
der Gesellschaft (Oelbaum, Feigenbaum, Weinstock), mit ihrem eignen Beruf voll be-
schäftigt, die schwere Verantwortlichkeit des Kgthums ablehnen, lassen die schlechten
und gefährlichen (Stechdorn) sich zur Uebernahme des Herrscheramtes bereden Ri 9 5 — 21.
( >b die Situation der Fabel J.*s geschichtlich, ist gleichgültig ; jedenfalls sind die Verse
für d älteste Beurtheilung des Kgthums wichtig. — 2) Kg von Juda, Sn der Jerusa,
der Tr Zadoks, führt zu Lebzeiten seines erkrankten Vrs *Usia eine Art Mitregent-
schaft 2 Kg 15 5 ; 2 Chr 26 21 ; er baute das obere Tempelthor und scheint durch mili-
tärische Bauten das Land gesichert zu haben 2 Chr 27 3 f. Was an d Unterjochung
der Ammoniter Wahres ist, steht dahin. J. starb, bevor Pekah von Israel und Rezin
von Damaskus ihren Zug auf Juda ausführten 2 Kg 15 37 f. — 3) Sn Jehdai's 1 Chr 2 47. B
Jozadak— Isaschar. 337
Jozadak, £j j'hösädäh Hg 1 1. 12 etc. und jösädäk Es 3 2 etc. (= griech. Si49i4
'Iwoedbx), ins bab. Exil geführter Priester, Sn des bei Ribla von Nebukadnezar ge-
tödteten Zadokiden Seraja 2 Kg 25 18 ff. und Vr *Josua's, der mit Serubabel heimkehrte
1 Chr 5 40 f. (7 14 f.). B
Ir GelOn, s. Rehoboth Ir. — 1 Chr 7 (8) 12 Personenname (vgl. 7). G
Ira, fj -~irä, 1) der Jairit, d. h. Mitglied des gileaditischen Geschl *Jair (wenn
nicht hqj-jattiri = der aus *Jattir zu lesen ist), Priester am Hofe David's 2 Sm 20 26.
- 2) Sn Ikes' aus *Thekoa, Heeroberst bei David 2 Sm 23 26; 1 Chr 11 (12) 28; 27 (28) 9.
— 3) Einer von Davids Helden aus *Jattir (s. Jethriter) 2 Sm 23 38 ; 1 Chr 11 (12) 40. B
Irad, Sn Hanoch's, Enkel *Kain's Ge4i8J. B
Irden, d. i. aus Thon, s. Thon, Töpfer, Krug.
Ir Heres s. On.
Ir Sames doli) 41 als St Dän's neben Zarea und Esthaol genannt = *Beth
Seines. G
Isaak, fj jishäli (d. i. „er lacht" [der Lacher] od. „man lacht" ; vgl. die Her-
leitung des Namens vom Lachen Abrahams Ge 17 17 oder Sara's 18 12 ff. oder der Leute
21 6, sowie die Anspielungen Ge 21 9 ; 26 8), der von Gott feierlich verheissene (17 16.
19 P ; 18 10 J) Sn * Abrahams und *Sara's, der Erbe der Verheissungen an Abraham,
den dieser doch aus Gehorsam zu opfern bereit ist 22 2 ff. Der Knecht Abrahams
führt ihm *Kebekka als Gattin zu K. 24; diese gebiert ihm nach 20 Jahren *Esau
und *Jakob 25 21 ff. Nachdem K. 26 von d Handel I.'s mit d Kg Abimelech von *Gerar
wegen Rebekka's berichtet hat, erscheint I. K. 27 bereits als altersstumpfer, fast blinder
Greis, der sich nach J und E von Rebekka und Jakob den seinem Liebling Esau zu-
gedachten Segen ablisten lässt (nach P sendet er 28iff. Jakob aus freien Stücken
nach Mesopotamien). Doch stirbt I. nach d Chronologie bei P 35 28 erst ISOjährig
nach d Heimkehr Jakobs aus Mesopotamien. Als Wohnsitz I.'s gilt den Quellen J
und E der äusserste S Kanaans 24 62; 25 11 (nach 26 1 ff. treibt ihn eine Hungersnot h
nach Gerar im Philisterland, wo er 17 ff. ein Besitzrecht auf gewisse Brunnen geltend
macht) und zwar bes. die durch einen Altar von ihm geweihte, nach d Vertrag mit
Abimelech benannte Kultstätte *Beersaba 26 25. 33. Dagegen wird von P 35 27 He-
bron als Wohnsitz und Grabstätte 4931 I.*s vorausgesetzt.
Die Stellung I.'s im genealogischen System der Erzvrgeschichte (vgl. auch die
häufige Wendung: der Gott Abrahams, I.'s und Jakobs Ex 3 6 etc.: vgl. Jr33 26) ist
überall dieselbe. Doch haben sich wenigstens einige Spuren erhalten, dass I. urspr
nicht heros eponymos des ganzen Volks, sondern nur der (od. einiger? viell. der in
engerer Beziehung zu Beersaba stehenden ) n Stme gewesen ist : Am 7 9. 16. K
Isai, ^ jisaj, 1 Chr 2 12 f. isaj, im NT Mt 1 5 f. ; Lc 3 32 ; Ap 13 22 ; Em 1 5 12 'Ieooai,
£ Jesse, begüterter Bethlehemit 1 Sm 16 18 ff. ; 17 12, Vr *Davids und dreier älteren
Sne 1 Sm 17 13 (von 8 Snen weiss nur der Midrasch 1 Sm 16 10 f. und 17 12 ; erst 1 Chr 2 1:; ff.
führt sieben mit Namen auf), sowie zweier Tr, Zeruja und Abigail. Dass David
1 Sm223 seine Eltern vor Saul nach Mo ab flüchtet, erklären manche aus d Herkunft
I.'s von einer Moabiterin (s. den — • jedenfalls sehr verkürzten! — Stmbaum Rt4l8ff. ;
4i3ff. scheint als Ahnen I.'s nur Boas und Obed zu kennen). Nach .Is 1 1 1 wird der
*Messias als ein neues Reis aus d Wurzelstock I.'s, d. h. aus d in Niedrigkeit gesun-
kenen Nachkommen I.'s hervorgehen; 11 10 heisst er daher Wurzelspross I.'s. K
Isaschar wird Ge30i8— 20 (35 23) als 5. Sn der Lea in enger Verbindung mit
*Scbulon bezeichnet, d. h. die Einwanderung und Ansiedelung dieser Stme wird hinter
die der 4 ersten Lea-Sne, vor die der Rahel-Sne gesetzt. Der Name lautet nach d
Bibelwörterbuch. OO
338 Isboseth— Isebel.
£i jissälär. £ hat nach Hieronymus die falsche Form Isaschar statt Isachar (oder
Issachar ApcT?) eingeführt. Die Grenzen seines Gebiets werden Jo 19 17 — 23 nur in-
sofern angegeben, als *Thabor (Bg oder St?) und Jordan in d X- und O-Grenze
genannt werden 22. Andere Stellen aber zeigen, dass es n von *Sebulon und
*Naphthali 19 11 ff. 33 f., w von *Manasse (und *Asser?) 17 10 und s von Manasse
begrenzt wurde 11. Demnach fällt das Gebiet I.'s mit d Ebene *Jesreel zus.: doch
ist zu beachten, dass diese Ebene nur an d höheren Rändern bewohnbar ist, ferner
die Hauptorte am S-Rande zu Manasse gerechnet werden, während das Geschl
*Thola RilOi seinen Mittelpunkt in Samir auf d Gbge *Ephraim hat; eine feste
S-Grenze für I. gab es also nicht. Da *Beth Sean mit seinem Gebiet zu Manasse
gerechnet wird Jo 17 11. wird I. nur am heutigen ivädi el-blre entlang den Jordan
berührt haben. Das Gebiet I.'s war also nur klein, zeichnete sich jedoch durch
Fruchtbarkeit aus. Personen dieses Stmes treten in d Geschichte mehrfach her-
vor. Barak und Debora Ri5l5 sicherten durch d Sieg bei *Thaenach den Besitz
der Ebene für I. : für spätere Zeiten wird I. wohl als kräftig, jedoch als bequem, als
den Kanaanitern tributpflichtig geschildert Ge 49 u ; man hat daher seinen Namen als
U säkär = Lohnarbeiter gedeutet. Es wäre durchaus begreiflich, wenn der Stm in der
vorkglichen Zeit von d Handelsherren der äg.-bab. *Strasse, die sein Gebiet durch-
zog, wieder abhängig geworden wäre. Von d israelitischen Kgen gehört *Baesa
1 Kg 15 27 zu L, viell. auch das Geschl Omri's lKg21if. In d Spruch Dt 33 18 f.
werden I. und Sebulon wohl wegen ihrer gemeinsamen Handelsunternehmungen —
jetzt als Handelsherren -- zus. genannt: die opferfeste auf d *Thabor und die damit
verbundenen Märkte, wie noch heute bei d nahen hcln et-tuggär, waren berühmt. Eze-
chiel weist dem Stm I. sein neues Gebiet im S der heiligen St an Ez 48 25. 26. 33. Der
PC erwähnt I. bei d Volkszählungen Xu 1 8. 28 f. : 26 23 — 25, bei d Lagerordnung 2 5 ;
1»)15. unter d Kundschaftern 13 7. auch 7 18: 34 26; Jo 21 6 = 1 Chr 7 62 (6 57). Die 4
Geschl I.'s Thola, Pirna (Plmva), Jasub (Job?) und Simeon Ge46i3; Xu 26 23— 25;
1 Chr 8 (7)1 — 5. Viell. spielt 2 Chr 30 18 auf spätere Verbindungen der im früheren
Gebiet I.'s wohnenden Juden mit d nachexilischen Gemeinde in Jerusalem an. G
Isboseth , Sn und Nachfolger Sauls. wird unter d Schutz seines Feldherrn
*Abner Kg des 0- und W-Jordanlandes. ausgenommen das Gebiet von Juda 2Sm28ff.
Sein arspr Name war U-ba-aJ, noch erhalten 1 Chr 8 (9) 33; 9(10)39. Die zur Zeit
Sauls noch unverfängliche Bezeichnung der Gottheit als Herr = Baal, die auch für
Jahwe gebraucht wurde, kam durch d Religionskampf um d Primat Jahwe's vor
*Baal allmählich in Misscredit, und so ersetzte man ba'al in israelitischen Eigennamen
durch Jahwe (so ist Iswi 1 Sm 14 49 tyjism eine Entstellung ausr//syo = Mann Jahwe's
= isba'al) oder änderte es in böset (= Schande), indem man dies als Bezeichnung
des kanaanitischen Gottes ansah, ohne konsequent zu sein. Wegen d bedrohlichen
Haltung der Philister residirte I. in *Mahanaim im ()- Jordanland. Der Versuch Abners,
auch den Stm Juda zu unterwerfen 2 Sm 2 12 ff., misslang. Als Abner selbst zu David
übertrat 2Sm3 6ff., ging es mit I.'s Reich und Ansehen rasch zu Ende. Er wurde
von 2 seiner Hauptleute, Baena und Rechob, ermordet 2Sm4, worauf David zum Kg
von Gesammtisrael gewählt wurde. B
Ischarioth, s. Judas 5.
Isebel. Tr Ethbaal's (Ithobaal's), Kgs von Tyrus. und Vvb *Ahab"s. Egs von
Israel 1 Kg 16 31. Ihr und ihrem Anhang zu Liebe errichtet Ahab, damit nichts andres
thuend als Salomo für seine ausländischen Wber 1 Kg 11 1 ff., einen Baalstempel in
Samarien und rief viell. auch Priester und Propheten Baals ins Land 16 32 f. Mit
Ishail — Israel. 339
diesen Erfolgen nicht zufrieden, scheint I. es darauf abgesehen zu haben, die Baals-
religion zur herrschenden Landesreligion zu erheben. Damit gab sie den Anlass zu
dem folgenschweren Kampf um d Primat zw. Jahwe und seinem Hauptrivalen *Baal.
Durch d Gottesurtheil auf d *Karmel wurde I.'s Einfluss gebrochen; voll Wuth über
ihre Niederlage zwingt sie das Haupt der Jahwepartei, den Propheten *Elias. zur Flucht
ausser Landes. Als Ahab zur Erweiterung seines Schlossparkes den Weinberg des
Jesreeliters Xaboth durch Kauf oder Tausch an sich bringen will, und Naboth mit d
Stolz des erbeingesessenen Bauern das Anerbieten abschlägt, gelingt es der I. vermit-
telst falscher Zeugenaussagen, den Xaboth und seine Sne 2 Kg 9 26 wegen Gottes- und
Majestätsbeleidigung durch Steinigung hinrichten zu lassen. Ahab tritt den Be>itz
des herrenlos gewordenen Ackers an, erhält aber von Elias das Drohwort von d Unter-
gang seines Hauses lKg21lff.; 2 Kg 9 21 ff. Als *Joram von *Jehu ermordet wurde,
ereilte auch I. ihr Geschick. Dem nach Jesreel kommenden Jehu schaut L, in vollem
Schmuck stolzen Auges den Tod erwartend und den Thronräuber verhöhnend, aus d
Fenster des Schlosses entgegen und wird auf Befehl Jehu's von einigen hinter ihr
stehenden Kämmerern herabgestürzt 2 Kg 9 30 ff. B
Ishail steht bei £ 2 Sm 23 20 ; lChrll(12) 22 als Eigenname. Man muss jedoch
fj hm 1= Sn) vor 'is-hajil streichen und übersetzen „ein tapferer Mann". B
Ismael, £} jtämä'el, d. i. Gott hört; vgl. Gel6ii; 21 17, 1) Sn Abrahams und
Hagars Gel6l5f., auf Sara's Geheiss sammt Hagar von Abraham ausgetrieben (von
einer Verfolgung Isaaks durch L. auf die Ga 4 29 anspielt, weiss erst der spätjüdische
Midrasch) und in d Wüste durch d Engel Gottes vom Verschmachten errettet Ge 21 9 ff.
Nach d urspr Sinn dieser Erzählung (E) ist I. noch ein zarter Knabe (vgl. 14. 15. 18. 20),
nach P, dem auch 17 23: 25 9.17 angehören, wäre er damals etwa 16 Jahre alt ge-
wesen. I. ist der Ahnherr der Ismaeliter. Erkennt so das AT die nahe Ver-
wandtschaft der Ismaeliter mit d Israeliten an. so deutet doch anderseits die äg. Mr
Ge 16 1 und Fr I.'s 21 21 auf Mischung mit äg. Geschl. Als Wohnsitz I.'s wird Ge
21 21 die AViiste *Pharan bezeichnet, dagegen in d räthselhaften Stelle 25 18 ein weites
Gebiet, das sich wohl mit d vorher 13 ff. aufgezählten Xamen der Stme I.'s decken
soll. Von diesen 12 Stmen lassen sich 7 mit verschiedener Sicherheit nachweisen ('s.
Duma, Jetur. Kedar. Kedma. Massa, Xebajoth, Thema). Man wird sie geradezu als
arab. auffassen dürfen. Die Ansichten, die Glaser II 438 ff. über d I. geäussert hat.
sind mit grosser Vorsicht zu benutzen. Die Wildheit dieser Horden, die bes. als
Bogenschützen berühmt waren Ge2l2o (Js21l7), wird Ge 16 12 treffend geschildert.
Als Karawanenführer werden sie 37 25 J erwähnt ; E hat dafür Midianiter. wie auch
Ei 8 24 I. für Midianiter steht. — 2) L, Sn Nethanja's, Enkel Elisama"s aus davidischem
Geschl, der 586 auf Anstiften des Ammoniterkgs Baalis zu Mizpa *Gedalja, seine
Umgebung, sowie so zufällig voriiberkommende Israeliten meuchlerisch ermordete, die
vim ihm weggeführten Judäer aber bei Gibeon an *Johauan, den Sn Kareah's, verlor
und nur mit 8 Begleitern zu Baalis entrann 2 Kg 25 25; Jr 40 13 ff. K
Israel. I) jisrä'el, d. i. nach Ge32 2;t: Ho 12 4 der mit Gott kämpft, wahrsch
aber vielmehr „(der, für den) Gott streitet" (schwerlich, nach anderen. ..es herrscht
Gott"), in il KI sir'ilai = Israelit. 1) späterer Xame des Patriarchen *Jakob, den
er nach Ge3229J wegen d Kampfs mit Gott bei Pniel, nach 35 10 P (ohne Motivi-
rung) bei Bethel erhält. Trotzdem heisst der Patriarch bei 1' (wie bei E; doch vgl.
33 2o) auch weiterhin .Jakob, seine Sne 3522; 4626 Sne Jakobs, während J und 1>' von
35 in an (J urspr wohl schon vmi 3229 am I. und Sne I.'s sagen. Ausserhalb d Ge
i-i dagegen I. als Personenname selten Ex 6 14; 32i3;Nu l20;265: So 1213; 1 ehr 1 34 etc.
22
340 Israel.
wie umgekehrt Jakob als Volksname ausser in poetischen und prophetischen Stücken.
— 2) Name des ganzen von Jakob hergeleiteten Volks, am häutigsten in d Verbin-
dung „Sne I.V, doch auch „Männer I.'s, Stine I.*s, Haus I.'s, Gemeinde I.'s". —
3) Nach d Reichsspaltung 1 Kg 12 16 ff. (vgl. jedoch auch 2 Sm 2 9 ff. ; 4 1 etc.) Bezeichnung
des n Reichs der 10 Stme (s. u.) als der Hauptmasse des Volks gegenüber dem einen
Stm Juda (vgl. Dt 33 7!), auch „Sne I.'s, Haus I.'s'- etc., unter bes. Kgen L's 1 Kg
14 19 etc. Eine Vorausnähme dieses Spr-Gebrauchs ist die Unterscheidung von I. und
Juda (oder der „Sne, Männer I.'s und Juda's") schon in d Zeit Sauls 1 Sm 11 8, Davids 2 Sm
5 5: Uli; 12 8; 24 1 und Salomos 1 Kg 1 35; 420.25. — 4) Bezeichnung des Stmes Juda
(so viell. schon Js57; Mi 3 1.9, sicher aber) nach d Untergang des n Reichs. Bes.
häutig ist diese Einschränkung des alten Ehrennamens des Gesammtvolks auf Juda
in Es, Ne, Chi-, IMk; Ga6i6 heisst sogar die christliche Gemeinde „der I. Gottes.'-
Als die ältesten urkundlichen Nachrichten über I. (oder doch einzelne israelitische
Stme) würden die der KI auf d Thontafelbriefen von Teil el-'Amärna zu betrachten
sein, falls die dort (um 1400) als Palästina bedrohend oder als Söldner der äg. Va-
sallenkge erwähnten Chabiri-Leute mit d ^Hebräern identisch sind. Der Name I.
findet sich als i-si-r-l zuerst auf einer Inschrift des Pharao Merneptah (s. Aegypten),
des Sns Ramses' II, etwa aus d Ende des 13. Jhdts vor Chr. Die mit i-si-r-'l Be-
zeichneten sind offenbar bereits als Bewohner Kanaans gedacht. Der *Auszug I.'s
aus Aegypten (s. auch Moses) kann somit nicht erst unter Merneptah angesetzt wer-
den. Die 1. Periode der Geschichte I.'s umfasst die Zeit vom *Auszug aus Aegypten
bis zum Ende der Richterzeit, etwa 1300 — 1000. Die Eroberung des Landes erscheint
in d jüngeren und jüngsten Berichten als ein rascher Erfolg des Gesammtvolks unter
d Führung *Josua's. Die alten Quellen haben dagegen die Erinnerung an Niederlagen
(vgl. Simeon und Levi) und mühsames Ringen mit d Kanaanitern bewahrt (vgl. bes.
J in Ri 1). Auch in d Zeit der *Richter kennen die alten Quellen nur kriegerische
Erfolge einzelner oder doch nur einiger zu bestimmtem Anlass verbündeter Stme. Ein
gemeinsames Band bildete in d allgemeinen Zersplitterung nur die Zagehörigkeit zu
Jahwe, dem Gott I.'s, der wohl in erster Linie als der durch d hl. Lade repräsentirte
Schlachtengott galt. Für ein starkes (und zwar noch lange selbständiges) kanaani-
tisches Element neben I. spricht ausser Ri 1 bes. auch Ri 9, wo *Abimelech gleich-
massig über israelitische und kanaanitische Bewohner von Sichern herrscht (vgl. auch
4 die Erwähnung des „Bundesbaal"). Uebrigens ergiebt sich aus Ri9 2ff. , dass be-
reits *Gideon trotz d anderen Ueberlieferung 8 23 ein manassitisches Stmkgthum be-
gründete, das nach ihm seine 70 Sne und nach deren Ermordung Abimelech inne hatte.
Die gegen Ende der Richterzeit zunehmende Bedrängniss durch d ^Philister
(s. auch Eli und Samuel) hat schliesslich gegen Ende des 11. Jhdts die Einführung
des Kgthums zur Folge. Damit beginnt die 2. Periode, die Zeit des Kgthums über
Gesammt-I. Allerdings ist das Kgthum unter *Saul, da er sich fast nur auf seine
Benjaminiten stützen kann, zunächst wesentlich Stmeskgthum, wenn schon die Noth
des Philisterdrucks oder bes. Anlässe, wie gleich im Anfang seiner Laufbahn die Be-
drohung von Jabes in Gilead durch d Ammoniterkg *Nakas (1 Smll) auch Angehörige
anderer Stme veranlasst, ihm Heeresfolge zu leisten. Nach d Fall Sauls und seiner
Sne auf d Gbge Gilboa erobert *Abner das n W-Jordanland für d in *Mahanaim ö
vom Jordan residirenden Sn Sauls *Isboseth zurück, während *David gleichzeitig —
und zwar höchstwahrsch noch immer als Vasall der Philister — in Hebron zum Kg
des Stmes Juda gesalbt wird. Nach d Ermordung Isboseths zum Kg von Gesammt-I.
ausgerufen, erobert David die Jebusiterfeste *Zion (s. Jerusalem), macht sie zur Resi-
Israel. 341
denz und erhebt durch glückliche Kriege gegen d Philister, Edomiter, Moabiter, Am-
moniter und Aramäer I. auf d Gipfel der Macht. Die Vorboten innerer Zwietracht,
die bei d Empörung *Absalonis und bes. bei d Aufstand des Benjaminiten *Seba zu
Tage treten, stellen sich auch unter d glänzenden, aber das Volk schwer bedrücken-
den Regierang *Salomos ein (Aufstand des Ephraimiten * Jerobeam 1 Kg 11 26 ff.). Nach
Salomos Tode (um 933) macht sich der langverhaltene Groll der n Stme gegen seinen
Sn *Rehabeam durch * Jerobeam I kräftig Luft. Infolge der Reichsspaltung, die
den Judäern (Js7l7) als Abfall I.'s von Juda galt, während sich I. als den wahren
Erben wie des Namens so der Macht des Gesammtvolks betrachtete Dt 33 7 ; 2 Kg 14 9,
stand fortan der eine Stm Juda (1 Kg 11 13. 32. 36 ; 12 20; 2 Kg 17 18; von Benjamin
verblieb dein Stme Juda nur die nächste Umgebung Jerusalems ; daher die Erwähnung
1 Kg 12 21. 23) dem Reiche der 10 Stme (nach d Haupt- und Kgsstm auch Ephraim
genannt) gegenüber.
Die 3. Periode, die Zeit des Nebeneinanderbestehens der getrennten Reiche, währt
von etwa 933 — 722, d. h. bis zur Zerstörung Samaria's. Von den 19 Kgen des n
Reichs (neben 11 Kgen aus d Hause Davids i bestiegen 9 als Usurpatoren, davon 7
nach Ermordung ihres Vorgängers, den Thron. Hauptst war anfangs *Sichem. doch
erscheint schon unter Jerobeam I 1 Kg 14 17 *Thirza als Residenz ; durch *Omri wurde
(um 880) *Samaria zur Residenz und Hauptfestung des Reichs. Die Loslösung von
Juda wurde bes. durch d von Jerobeam I eingerichteten Kultus der (als Sinnbilder
Jahwe's gemeinten) goldenen Stiere zu Dan und Bethel beschleunigt. Abgesehen da-
von waren die religiösen Anschauungen wie die Kultsitten in beiden Reichen dieselben.
In politischer Hinsicht herrschte bis auf Omri erbitterte Feindschaft zw. beiden, seit-
dem aber meist Freundschaft (zur Zeit Aliabs selbst Verschwägerung der Kgshäuser),
höchstwahrsch. weil Juda Vasall I.'s geworden war, daher Josaphat dem Joram gegen
Moab, Ahasja demselben gegen d Aramäer Heeresfolge leistet. Der Krieg mit d
letzteren, und zwar mit d Kgen von Damaskus, ist von Baesa bis auf Jerobeam DI,
also weit über 100 Jahre, die wichtigste Anireleirenheit des Reiches I. Zeitweilig
Vasall der Aramäer (so höchstwahrsch Ahab in d Schlacht bei Karkar gegen *Sal-
manassar II von Assyrien) oder durch d Krieg mit ihnen und selbst durch Belage-
rungen Samaria's aufs Aeusserste gesclrwächt 1 Kg 20 1 ff. ; 2 Kg 6 24 ff. ; 10 32 ; 13 7, war
doch I. öfter auch siegreich: so in d Schlacht bei *Aphek 1 Kg 20 26 ff. und unter Je-
hoas 2 Kg 13 24 ff. und endgiltig unter Jerobeam II 2 Kg 14 25. Die Ruhepausen im
Kampfe mit d Aramäern erklären sich übrigens zum Theil daraus, dass letztere durch
d Assyrer bedrängt wurden, oder dass I. als Vasall der Assyrer (so nach d Kl 842
unter Jehu) Schutz genoss. Die wichtigste innere Angelegenheit L's war der Kampf
der Jahwepropheten (s. bes. Elias) gegen d von *Isebel begünstigten Kultus des Baal.
Letzterer wurde 842 sammt d Hause Ahabs von *Jehu vollständig ausgerottet. Der
Niedergang I.'s vollzog sich nach d Tode Jerobeams II (um 743 1 auf d Schnellste
durch Bürgerkrieg (s. Sacharja. Salluni. Menahem. Pekahja, Pekah, Hosea) und d
theilweise Deportation der Bewohner durch d Assyrer 734. Aber erst nach 3,jä liriger
Belagerung fiel Samaria 722 durch *Sargon. Die 27 280 von diesem Deportirten sind
im 0 verschollen; aus d Vermischung der im Lande Zurückgebliebenen mit d aus 0
nach Palästina verpflanzten Kolonisten (2 Kg 17 l ff. ; Es 4 2. 10) entstand das Volk der
*Samaritaner.
Dem Reiche Juda war in dieser Periode eine grössere Stätigkeit der Zustande
nach aussen und innen schon durch d Fortdauer der davidischen Dynastie verbürgt,
obschon auch diese einmal durch *Athalja auf ein Glied, den einjährigen *Joas, redu-
342 Mob— Ithamar.
cirt war. Auf cl Pflege der religiösen und überhaupt der geistigen Interessen hat
ohne Zweifel schon damals die Tempelpriesterschaft zu Jerusalem den grössten Ein-
fluss ausgeübt. Von kriegerischen Ereignissen ist hervorzuheben: die Plünderung
Jerusalems durch d Pharao *Sisak um 928. die Bedrohung Jerusalems durch *Hasael
von Damaskus unter Joas um 810, die Besiegung der Edomiter durch *Amazja und
die Demüthigung des letzteren durch *Joas von I. nach d Schlacht bei Bethsemes.
endlich der syrisch-ephraimitische Krieg zur Zeit des *Ahas, der Juda zum Vasallen
der Assyrer machte.
Die 4. Periode umfasst die Geschichte Juda's von 722 bis zur Zerstörung Jeru-
salems 586. Das wichtigste politische Ereigniss dieses Zeitraums war die Bettung
Jerusalems aus d Bedrängniss durch *Sanherib 701, zugleich ein Triumph des Pro-
pheten *Jesaja. Von d Ereignissen im Innern ist der Versuch einer Reform des Kul-
tus durch *Hiskia, der Bückfall in d alten naturalistischen Kultus und die Verfolgung
der Propheten unter *Manasse, vor allem aber die von *Josia 621 gründlich durch-
geführte Kultusreinigung und die Verpflichtung des ganzen Volks auf d von Hilkia
aufgefundene Gesetzbuch, das nun für ein Jhdt die beherrschende geistige Macht bleibt,
hervorzuheben. Ueber d Untergang des Beiches Juda vgl. Joahas. Jojakim. Jojachin.
Zedekia und bes. Jeremia: über d Geschichte der nachexiliseken Zeit s. Juden. —
Die wissenschaftliche Darstellung der Geschichte Israels beginnt mit H. Ewald, 7 Bde.
3. Ausg. 1864 — 68. Aus d sehr umfänglichen weiteren Litteratur heben wir hervor :
Weber und Holtzmann. 2 Bde 1867: F. Hitzig 1869; J. "Wellhausen, Prolegomena
zur Gesch. I.'s, 5. Ausg. 1899: derselbe, Isr. und jüd. Gesch.4 1901: B. Stade, 2 Bde
1881—88; E. Kittel. GH. 2 Bde 1888—92: E. Benan. 5 Bde 1883—93, deutsch von E.
Schaelsky 1893 ff. ; H. Winckler, 2 Bde 1895—1900. Unter d kürzeren Darstellungen bes.
H. Guthe 1899. Aut Vorträgen beruhen : H. Cornill 1899, M. Löhr 1900. — Vom tra-
ditionellen Standpunkt aus: Hengstenberg. Gesch. des Reiches Gottes unter d alten
Bund. 2 Bde 1870. 71; A. Köhler. Bibl. Gesch. ATs, 2 Bde in 3 Abtheilgen 1875—
93: A. Klostermann, Gesch. des Volkes I. bis zur Restauration unter Esra und Xeh.
1896. -- Von jüd. Gelehrten: H. Grätz, 11 Bde 1854—75. (Bd. 1. 2, von d Urzeit
bis zum Exil, 1874 f.): A. Geiger. Das Judenth. und seine Gesch. 3 Abth. 1864—71. K
Istob. V] Is tob 2Sml0 6. von d Uebsetzgen und £ als ein Wort gesprochen.
i>r wohl identisch mit d Lande *Töb Ri 11 3, indem viell. direkt ceres für äs zu lesen ist. B
Iswi. V> jism = jisjö = isba'al 1 Sin 14 49, s. Isboseth. B
Italien bezeichnet seit Cäsar die gesammte mittlere Halbinsel S-Europa's bis
zu d Alpen (urspr nur Xame der sw Spitzet. Abgesehen von He 13 24 >etzt £ Welsch-
land ApLS 2: 27 l: welsch 10 l is. Schaar). G
Itlia erscheint bei £ Jo 19 13 als Xame einer Grenzst *Sebulons gegen *Isaschar
ö von *Gath (inj Hepher. Xach £j soll I. mit d folgenden Wort eng verbunden wer-
den, und da das auslautende a wahrsch die Lokativendumr i^t . so würde sich als
Ortsname 'et Jcäsin ergeben. Aber viell. sind beide Wörter als Dubletten zu streichen, (i
Ithai 1) ein Philister aus Gath . von d Philistern viell. als Geisel nach Jeru-
salem geschickt, nimmt freiwillig mit seinen Leuten Partei für David während d
Aufruhrs *Absaloms 2 Sm 15 17 ff. und erhält von David im Kampfe gegen Absalom
das Commando über d 3. Heeresabtheilung 2 Sm 18 2 ff. — 2) Sn Ribai's aus *Gibea-
Benjamin. einer- der Helden DavicPs 2Sm23 29; 1 Chr 11 (12) 31. B
Ithamar, 4. Sn Aarons und Elisebas Ex 6 23 P etc.. fungirt mit seinen 3 Br
als Priester Ex28i und steht den Levitengeschl Gerson und Merari vor Ex 38 21: Xu
4 28. 33 etc. Das von ihm sich ableitende Priestergeschl war weniger zahlreich als das
Ithiel— Juda. 343
*Eleasar's, so dass auf I. nur 8 von d 24 *Priesterklassen kamen 1 Chr 24 (25) 4 ff.
S. auch Hoherpriester. B
Ithiel 1) Neil 7 männlicher Personenname. — 2) Pr30l s. Agur. B
Ithnan, l] jitnän Jol523, St im *Negeb Jnda's, neben *Kedes und *Hazor.
J»as kalebitische Geschl Ethnan 1 Chr 4 7 lässt sich vgl. Jedna On 266: 132 ent-
spricht dem jetzigen Dt idnä zw. *Eleutheropolis und Hebron, hat mitl. nichts zuthun. G
Ituräa. Landschaft und Reich Lc3i, hat seinen Namen von d Ituräern. die
mit * Jetur im AT zus. -fallen, aber nicht mehr im O-Jordanlande, sondern aufdGbge
an d Ebene des Massyas (Marsyas) Strabo XVI 2 10. 18 ; Pol. V 45 f., d. h. auf d ♦Liba-
non und Antilibanus. wohnen; 105/4 vor Chr. erobert der ♦Makkabäer Aiistobul I s
Theile ihres Gebiets (s. Galiläa) JAq XVIII 11 3. Von d Reich der I. mit d Hauptst
Chalcis, über das Ptolemäus und Lysanias herrschten, linden sich später nur noch
einige Stücke, so ♦Abilene, das Gebiet des Soenras, das Gebiet von Chalcis und das
Gebiet des Zenodorus, das nach seinem Tode an Herodes d Grossen rieb nämlich lla-
tha und Panias, die Gegend der Jordanquellen JAq XV 10 1. 3 ; Bj I 2( ) 4. Als *Herodes
starb, schlug Augustus einen Theil dieses letzteren Gebiets (jedenfalls Panias 1 zu d
Reich des Vierfürsten ♦Phiüppus, so dass die Angabe Lc3i freilich ungenau, aber
nicht ganz unrichtig ist. Vgl. Schürer I3 707 ff. G
.lubal Sn Lamech's und Ada's, ein Kainit (s. Kain) Ge4 2iJ. B
Juda, ii j'hüdä, erst in d Apokryphen und im NT Juda oder Judas, d. i.
nach Ge 29 35 der, wegen dessen Gott gepriesen wird, nach 49 8 der [von seinen Br]
gepriesene, der 4. Sn Jakobs und Lea*s, bei J Ge37 26; 43 3 ff. : 44 14 ff. ; 4628 der
Wortführer der Br in d Josephsgeschichte, Ahnherr des St m es J. Während die
jüngeren und jüngsten Pentateuchquellen diesem Stm von Anfang an eine Art Hege-
monie zuschreiben (bei P hat Juda Xuli'7: 26 22 die höchsten Kriegerzahlen und mar-
schirt 2 3. 9 auf d Wüstenzug an d Spitze aller Stme), hat sich bei J Ge 38 1 ff. die
deutliche Erinnerung erhalten, dass der nachmalige Stm J. erst in Kanaan durch d
Verschmelzung israelitischen und kanaanäischen Bluts entstanden ist, Ger und Onan
3 — 10 bedeuten offenbar frühzeitig ausgestorbene Geschl gemischten Bluts, während
sich Sela als solches behauptete. Warum die beiden Hauptgeschl des Stmes J., Peivz
(das nach Ge 4(3 12: Xu 26 20 f. in Hezron und Haniul zerfällt) und Serah, auf d Blut-
schande J."s mit ♦Thamar zurückgeführt werden Ge38i8ff., ist nicht mehr auszu-
machen. Nach 1 Sm 27 10 tritt die Stmesverschiedenheit der den S Kanaans bewoh-
nenden Judäer, ♦Jerahmeeliter und ♦Keniter deutlich hervor: in späteren Zeiten
galten sie sammt den Kalebitern (s. Kaleb) für vollbürtige judäische Geschl.
Nach d Buche *Josua hätte J. vereint mit allen andern Stmen Kanaan erobert
und dann durch d Los Jo 14 1 sein Stmgebiet innerhalb fester Grenzen 15 1 — 12.20 — 62 P
zugetheilt erhalten. Dagegen nach J ßilibff. unternimmt J. direkt vom Gilgal
aus. nur mit d Simeoniten und Kenitern verbündet, den Kampf zur Eroberung seines
nachmaligen Gebiets, muss sich aber mit d Bergland begnügen 1 19 und Jerusalem
den *Jebusitern lassen 1 21. Die Nichterwähnung J.'s im sogen. Deboralied Hi5 er-
klärt sich wohl daraus, dass der Stm damals noch durch einen breiten Streifen ka-
naanäischen Gebiets von d n Stmen abgetrennt war und daher ein Sonderleben führte.
Seine höhere Bedeutung verdankte er erst ♦David, auf dessen Siege sich auch (Je 49 8 ff.
(wo 10 viell. späterer Einschub) beziehen dürfte. Das Stmeskgthum Davids zu Hebron
wurde zum Kgthuin über ♦Israel, Jerusalem Residenz und durch Salomos Tempel ein
hervorragender Kultnsort, bis die Reichsspaltung abermals die Beschränkung des Kgs
von Juda auf einen Stm (abgesehen von d frühzeitig aufgesogenen simeonitischen
34.4 Juda — Juda's Gebiet.
Enklaven und Theilen von Benjamin) herbeiführte, daher der ephraimitische Dichter
Dt 33 7 nur die Zurückbringung J.'s ..zu seinem Volk" von Gott erbitten kann. Die
Zerstörung des Reichs Israel 722 liess J. allein (daher auch als Erben des einstigen
Gesammtnamens Israel) auf d Schauplatz zurück. Nach d Exil wird Juda pers., später
äg., syr. und nach 80jähriger Freiheit 63 vor Chr. röm. Provinz, bis 70 nach Chr. und
endgiltig 135 nach Chr. seine Selbständigkeit für immer erlischt (s. Juden). Ueber
d Bedeutung J."s für d Geschichte der Messiashoffnung s. David und Messias. E
Juda Lc 1 39 ist von Reland 870 u. A. irrthümlich als Ortsname aufgefasst und
von *Juta Jolöoö; 21 16 verstanden worden. Es bezeichnet jedoch nichts Anderes
als das Gebiet *Juda im eig. Sinn, und die Meinung ist : irgend eine St in (d Gbge,
ÖQHvfi Juda. Vgl. RB 1892, 107 ; 1894, 444 f. ; 1895, 260 f. G
Juda's Gebiet war in alter Zeit sehr klein. Ge 38 nennt die Orte *Adullam,
Chesib (=r*Achsib) und *Thimna unweit des wädi es-sant; Bethlehem 1 Sml6i8 ist der
Sitz der vornehmsten Gesehl, von dort hat man Beziehungen zu *Thekoa 2 Sm 14 2 ;
Kegila scheint trotz 1 Sm 23 3 judäisch zu sein, nach Ri 15 9 ff. auch der obere Theil
des wädi es-sarär. Nach N herrschten die *Jebusiter über d Gegend von Jerusalem,
im S dehnte sich das von d Kalebitern besetzte Gebiet bis *Beth Zur aus 1 dir 2 45.
Demnach betrug die Breite des Gebiets von S nach N 15 km, die Länge von W nach
0 (bis nach Thekoa) 20—25 km; ö von Thekoa beginnt die unbewohnbare Wüste.
Aber selbst in diesem kleinen Gebiet wohnten neben Judäern noch Kanaaniter Ge 38.
Von d n Stmen war es durch d Gebiet der Jebusiter getrennt, doch erkannten die Be-
wohner das Kgthum Sauls an 1 Sm 16 19 f . ; 23 7— 13. Erst David änderte diese Verhält-
nisse, indem er die Kalebiter (Kenisiter), Keniter und Jerahmeeliter mit d Judäern unter
seiner Herrschaft als „Kg von Juda" vereinigte, d. h. das Gebiet des bisherigen Stms um
d 3_4fache vergrösserte. Zwar behielten jene Stme eine gewisse Selbständigkeit (vgl.
Jo 1513; 14 6—15), aber sie gehörten doch zu J., d. h. zu d Kgreich J. Nach d Um-
fang des Reich s J. sind auch die Grenzen Jo 15 1—12 gezogen. Die S-Grenze 2—4 fällt
zus. mit d S-Grenze Kanaans Ez 47 19 ; Nu 34 3—5 (s. Palästina) ; als O-Grenze gilt das
Todte Meer und der Jordan 5; die N-Grenze, vom Jordan bis Kirjath Jearim mit d S-
Grenze ^Benjamins Jo 18 15 — 19 übereinstimmend, läuft über *Beth Hogla, *Debir (2),
*Adumim, *En Semes, d Quelle *Rogel, durch d Thal *Hinnom s von Jerusalem,
*Nephthoah, *Kirjath Jearim, *Chesalon, *Beth Semes (1), *Thimna (1), *Ekron und
*Jabneel ans Mittelmeer Jo 15 5— 11 ; die W-Grenze ist nach 12 das Mittelmeer. Die Aus-
dehnung J.'s bis an d Mittelmeer ist deutlich eine Theorie : der Verf. will nicht darstellen,
wie es wirklich gewesen ist, sondern wie es — vom Standpunkt des PC aus — hätte ge-
wesen sein sollen ; er denkt viell. daran, dass die Philister mehreren davidischen Kgen
haben Tribut zahlen müssen, und fordert daher dies Gebiet für Juda (vgl. Dt 34 2;
11 24). Es gilt daher von dieser Darstellung, die von P herrührt, dasselbe, was unter
*Benjamins Gebiet in d gleichen Hinsicht gesagt ist.
Die Uebersicht der Ortschaften J.'s Jo 15 21—62 zerlegt das Gebiet in 4 Theile,
in d *Negeb (£ Mittag, Mittagsland), d *Sephela (£ die Gründe), d Gbge und d *Wüste
(vgl. Palästina). Da die einzelnen Ortschaften, soweit sich etwas über sie sagen lässt,
unter ihren Namen besprochen sind, so folgen hier nur allgemeine Bemerkungen. Im
Negeb zählt die Liste 29 St 32; der jetzige Text bietet 35 oder 36 Ortsnamen, die
Liste ist wohl in 26—28 erweitert und zerlegt *En Rimmon irrthümlich in 2 Namen.
— In d Sephela werden 4 Gruppen von St unterschieden. Die 1. Gruppe 33—36 soll
14 St umfassen, der jetzige Text hat 15 ; sie lagen am Abhang des Bglandes und im
Hii^ellande w von Jerusalem und Bethlehem, im Gebiet des wädi es-sarär und wädi
Judäa. 345
es-sant. Die 2. Gruppe 37 — 41 umfasst 16 St, w und sw von d 1. nach Gaza zu. Die
3. Gruppe zählt 9 St, wie es scheint, in d Gegend von *Maresa. Die 4. Gruppe
nennt Ekron, Asdod und Gaza, in Wahrheit St der Philister. — Im Gbge unterscheidet
£j 5 Gruppen, nach <S 59/60 ist eine 6. hinzuzufügen. Die 1. Gruppe 48 — 51 zählt
II St s und sw von Hebron, die 2. Gruppe 52 — 54, n von d 1., 9 St mit Hebron. Die
3. Gruppe 55 — 57 umfasst 10 St ((5 9) ö von d 2. und n von dl., die 4. Gruppe 58 f. 6 St
n von Hebron, die 5. Gruppe nach (5 11 St um Bethlehem bis in d W von Jerusalem,
die 6. Gruppe 60 2 St w von Jerusalem. — In d Wüste werden 61 f. 6 St ((5 7) genannt.
Das Yerzeichniss umfasst insgesanmit ohne d Negeb 94 St, mit d Negeb 123 St. Unter
St (£} 'ärim) sind Orte gemeint, die durch eine Mauer geschützt waren und für d
übrigen Orte, £j häser (£ *Dbrfer), den Mittelpunkt bildeten. Ohne Lücken scheint
die Liste nicht zu sein, z. B. fehlt *Adoraim.
Nach d Exil war J. auf ein kleines Gebiet um Jerusalem zus. -geschmolzen, da
das Land um Hebron durch die *Edomiter besetzt war. Aus Ne 3 erfahren wir den
Umfang dieses Gebiets, das ganz oder überwiegend von * Juden bewohnt und dess-
halb dem Statthalter *Nehemia unterstellt war. Es umfasst 6 Orte: Jerusalem, Je-
richo, Thekoa, Sanoah, Gibeon und Mizpa, ferner 9 Bezirke : die Doppelbezirke Je-
rusalem, *Beth Zur und *Kegila, sowie die einfachen Bezirke *Beth Cherem, *Mizpa
und die Jordanebene. Das Gebiet der nachexilischen Kultusgemeinde, das sich aus
Ne 7 = Es 2 ergiebt, ist etwas kleiner, da sich anfangs nicht alle um Jerusalem woh-
nenden Juden der neugebildeten Kultusgemeinde anschlössen. Dieser Untersch hat sich
bald durch d wachsende Anziehungskraft der jüdischen Kultusgemeinde ausgeglichen,
wie 1 und 2 Mk für d 2. Jhdt bezeugen. Die S-Grenze des jüdischen Gebiets ist Beth
Zur lMk4 29. 61; 631; 2Mkllö, die N-Grenze bezeichnet *Beth Horon lMk3io, die
W-Grenze *Emmaus (1) 1 Mk 3 40. 42; vgl. dazu die Festungen, die Bacchides um 160
vor Chr. ..in Judäa" herstellen lässt: Jericho, Emmaus und Gazara, Beth Horon und
Bethel, Bethzur 1 Mk9soff. Vgl. * Judäa und meinen Art. Judäa in PRE3 IX 554 ff. G
Judäa ist die bei Griechen und Römern übliche Bezeichnung des von * Juden be-
wohnten Landes (fj ^Iovöat'a yüiQa Mc 1 5; fj ^Iovöaia yTt Jh 3 22; i] %ü>Qa xTtq 'Iovdalaq 2 Mk
1 1). Der älteste Zeuge für d griech. Namen ist wohl das Fragment des Klearchos
von Soli (ran 320) JcAp I 22 (vgl. Willrieh, Juden und Griechen 43 ff.). Im 1 Mk wird
noch das hebraisirende 'Iovöu häufiger gebraucht als 'Iovöcda (22mal gegen 17maL, im
2 Mk ausschliesslich die griech. Form. Sie geht zurück auf das aram. j-liüdaj, plur.
stat. emph. fküdäje Es 4 12 ; Da 3 8.
Im Zus. -hang mit d Eroberungen der *Makkabäer bildete sich ein weiterer und
engerer Spr-Gebrauch des Wortes aus. Das 1 Mk versteht unter J. stets das alte
Gebiet der nachexilischen jüdischen Gemeinde (s. Juda), ohne d 3 Bezirke, die der Mk
Jonathan 147 vor Chr. durch ^Alexander Balas erhielt, *Apherima, *Lydda und *Rama-
thaim lMkll28. 34. Später werden diese Bezirke mit zu J. gerechnet: so im NT.
wenn J. neben ^Galiläa oder neben ^Galiläa und Samaria genannt wird Lc 5 17; Jh43.'
47.54: 7i.3: 11 7; Ap 8 l ; 931, oder bei JAqXII4l; XIII 23; XVII 11 4 und bes. Bj
III 3 5 ; dass Idumäa, das Land s von Beth Zur, das Johannes Hyrcanus eroberte und
judaisirte JAq XIII 9 1, eingeschlossen wird, ist durchaus nicht selbstverständlich Mc 3 7.
Diesem engeren Spr-Gebrauch gegenüber steht ein weiterer mit verschiedenem Sinn.
Entweder bezeichnet J. das Hasmonäerreich unter Alexander Jannäus JAq XIV 5 2
oder das Gebiet des Hohenpriesters Hyrcanus II XIV 11 2 oder das Reich des Hemdes
XVI 2 1; 10 4 ff. oder den von röm. Landpflegern 6 — 41 nach Chr. verwalteten Theil
der Provinz Syrien XVIII 1 1 ; XV 11 4; Lc3i oder das dein Vespasian übergebene
346 Judas — Judas, Brief des.
Gebiet JBJIÜ7 3; YII61 oder überhaupt die von Juden bewohnten Gebiete Syriens
Apl8; 2 9. Daraus begreift es sich, wenn Josephus bisweilen J. geradezu für Kanaan
setzt AqI6 2; 7 2; IX 14 1.
Die Grenzen Judäa*s im engeren Sinn lassen sich nach Josephus und d Thalmud
ziemlich vollständig- angeben. Zunächst hat man die JBj III 3 5 aufgezählten 11 Top-
archieen oder Bezirke J.'s zu beachten:
Jerusalem *Lydda Idumäa
Gophna nw von Bethel Ammaus (= Emmaus 1) Engaddai (==z *Engedi)
Akrabatta n von Silo Pella (1. Bethletepha, d. i. Herodium (gebel el-füredls)
Thamna (= Thimna 1) bei nettlf = *Netopha) * Jericho.
Daneben kommen ausdrückliche Grenzangaben in Betracht. Korea ist JAq XIV 3 i
die n-ste St J.'s = karäwä im unteren wädi fära, dem Jabbok gegenüber. Der Grenz-
ort gegen Samaria JBj III 3 5, Anuath Borkaios, lässt sich mit hirbet berkit 3 km nö
von el-lubbän zus.-stellen (vgl. On 214; Xeubauer 57). Die im Thalmud (Xeubauer 86)
genannte Grenzst *Antipatris bezeichnet den Ausgang der N-Grenze gegen W ; diese
würde daher dem Thal entsprochen haben, das unter d Xamen wädi der ballüt in d
Küstenebene hinaustritt. Die Grenzlinie im W ist unsicher; *Joppe und *Janmia
waren zur Zeit Jesu überwiegend jüdisch, aber ihre Gegend scheint doch nicht zu
J. gerechnet worden zu sein *JBj III 3 5. Von d St der Philister gehörten *Ekron
und *Asdod zu d Hasmonäerreiche ; ob sie zu einer der w Toparchieen (Lydda, Am-
maus. Bethlethepha) gehörten, ist ungewiss. Das JBj III 3 5 genannte s Grenzdf gegen
Arabien Jordan ist unbekannt, Im 0 war das Todte Meer und der Jordan die Grenze.
Vgl. Schürer II3 176 ff. und meinen Art. Judäa PRE3 IX 557 ff. G
Judas, gräcisirt für Juda, 1) Sn des Mattathias, s. Makkabäer. — 2) Sn des
Simon, s. Makkabäer. — 3) Makkabäischer Kriegsoberster 1 Mk 11 70. - — 4) Der Ga-
liläer oder Gaulonite, gebürtig aus Gamala, Haupt des Aufstandes, womit die streng
theokratische Partei 7 nach Chr. die Einführung jenes Census beantwortete, welcher
ihr die eingetretene directe Abhängigkeit von d röm. Weltmacht erstmalig fühlbar
gemacht hat Ap 5 37. Der Aufstand wurde zwar unterdrückt, ist aber insofern von
grosser Tragweite gewesen, als es seither eine radicale, gewaltsamen Widerstand pre-
digende, endlich auch Rebellion und Untergang herbeiführende Zeloten partei gab.
JAq XVIII 1 1.6: XX 5 2; BjIISi: 17 8. — 5) Ischarioth, d. h. Mann von Karioth =
*Kirioth Jo 15 25, daher Mt 10 ± missverständlich der Ischariothe, erscheint als Ver-
räther Jesu in d Apostelverzeichnissen stets mit tragischem Nachdruck zuletzt, Sein
Verrath, dessen Motive wohl nur in d zunehmenden Unmuth über d Richtung, darin
Jesus seine Messianität bethätigte, gesucht werden können, bestand darin, dass er
den Synedristen Gelegenheit zu heimlicher Verhaftung bot, was bei d Ueberfüllung
Jerusalems und der ganzen Umgebung durch Festgäste nicht leicht war. Nur Mt 26 15
beträgt der Verrätherlohn 30 *Sekel, etwa 60 Mark. Ueber sein Verzweiflungsende
cursirt ein dreifach verschiedener Bericht Mt 27 3 — 10; Ap 1 15 — 20 und bei Papias.
— 6) Jacobi, d. h. des Jakobus Sn, erscheint Lc 6 16 ; Ap 1 13, auch Jh 14 22 an Stelle
des Mtl03; Mc 3 18 Thaddäus oder Lebbäus genannten Apostels und wird mit diesem
gew\ vereinerleit. - - 7 ) Br Jesu Mt 13 55 ; Mc 6 3. — 8) Barsabas , ein angesehener
Prophet in d Gemeinde zu Jerusalem Ap 15 22. 32. — 9) Wahrsch Judenchrist in Da-
maskus Ap 9 11. H
Judas, Brief des. Als Verfasser des erst gegen 200 in d lat, und alexandri-
nischen Kirche auftauchenden und im Laufe des 4. Jhdts kanonisirten, übrigens mit
hoher Wahrsch-keit erst dem 2. Jhdt angehörigen, kleinen Briefs, welcher die Ver-
Jude. 347
irrungen der antinomistischen Gnosis rügt, gilt herkömmliclier Weise der Apostel
Judas oder, da sich der Briefsteller nur „Christi Diener, alter Br des Jakobus" nennt,
unter welchem nur der grosse *Jakobus verstanden sein kann, der Mc6 3; Mtl3 55
erwähnte Br Jesu seihst. Vgl. Spitta, Der 2. Brief des Paulus und der Brief des
Judas 1885. H
Jude. Vi j'hücti, in d Kl ja'üdai. Juden heissen 2 Kg- 16 6 : 2525; Jr 32 12 etc.
bereits die (ehedem „Sne Juda's- «renannten) Angehörigen des vorexilischen Reiches
Juda. wie ihre Spr 2 Ku- IS LJt> .jüdisch" heisst. Ganz allgemein wird J. als Volks-
name in d nachexilischen Zeit gebraucht: ausser Sa 823; Da 3 8.12 erscheint er oft in
d BB. Es, Xe und ganz bes. Er. in d Aper (bes. 1 — 3 Mk), im Evangelium Jh (über
60 mal: in Mt, Mc, Lc nur 4 mal), in d Ap und bei Paulus iRm 1 16 etc. im Ggens
zu d Griechen).
Die Geschichte der J. vom Edikt des *Cyrus bis zur Eroberung von *Bether
(538 vor — 135 nach Chr.) verläuft in 5 Perioden: 1) als pers. Provinz unter d Sa-
trapen des „Gebiets jenseits des Stroms- 538 — 332. Die 537 unter *Serubabel und
*Josua (2) Zurückgekehrten richten den Opferdienst ein, weisen aber die *Samaritaner
von d Betheiligung am Tempelbau zurück. Daher hindern diese den Bau bis 521 ;
auf Antrieb *Haggai's und *Sacharja"s wird er 516 vollendet. Aus d Folgezeit bis
458 hat sich nur die Notiz Es 4 6 erhalten. Der Schwerpunkt des Judenthums lag
damals nicht in d ärmlichen Kolonie Jerusalem, sondern bei d bah. Exulanten, in
deren Kreisen das priesterliche Gesetz ausgearbeitet wurde. Die feierliche Einführung
desselben durch Es und Xe unterblieb aber bis 444 . da *Esra nach seiner Ankunft
458 durch d gewaltsame Autlösung der gemischten Ehen viele Erbitterung im Innern
und den Hass der Nachbarn entfesselt hatte, bis schliesslich die Mauern Jerusalems
zerstört wurden. Erst *Xehemia gelang der Wiederaufbau der Mauern und d Ein-
führung des Priestergesetzes, auf dessen Studium. Auslegung und peinliche Beobach-
tung sieh mehr und mehr der Eifer der J. konzentrirt. mag auch die Fortdauer einer
prophetischen Strömung durch allerlei Nachtriebe der prophetischen Litteratur und
nicht wenige Psalmen bezeugt sein. Uebrigens besitzen wir aus d Zeit von 432 (vgl.
Nel3 4ir.) bis 332 nur canz wenige Nachrichten über d J. : die Ermordung des Je>u>
durch seinen Br, d Hohenpriester Johannes (=r *Johanan Nel2lOf.) im Tempel und
infolge davon die hohe Besteuerung der täglichen Opfer durch d Perser (um 400
JAq XI 7 1, sowie die Wegführung vieler J. nach Hyrkanien , wahrsch wegen ihrer
Betheiligung an einem Aufstand (um 350: vgl. Eusebii Chronicon ed. Schoene II 112 f. .
- 2) Unter macedonisch-griech. Oberherrschaft 332 — 167. Nach ihrer Unterwerfung
unter Alexander d Grossen 332 standen die J. unter macedonischen Statthaltern, seit
320 bald unter *Ptolemüus Lagi, bald unter Antigonus I. genossen aber seit d Schlacht
bei Ipsus 301 eine längere Blüthezeit unter d milden Herrschaft der Ptolemäer. bis
264 vor Chr. der Kampf um Palästina zw. d Syrern und Aegyptern aufs Neue aus-
brach ('s. Seleuciden). Seit 198 Herren des Landes, versuchen die syr. (seleucidischen)
Herrscher seit 176 den Tempel zu plündern und den J. griech. Sitten aufzuzwingen.
Eine griech. gesinnte Partei unter d J. (im Ggens zu d >trenggesetzliclicn Partei der
*Frommen) unterstützte sie dabei. Ihren Höhepunkt erreichte die Religionsverfolgung
unter d grausamen Antiochus IV Epiphanes (s. Seleuciden) durch d Errichtung eines
Zeusaltars auf d Brandopferaltar zu Jerusalem 168. Die Folge der Bedrückung war
:')i die Erhebung des Mattathias und der Befreiungskampf der *Makkabäer seit 167. der
112 mit d Anerkennung der Selbständigkeit Judäa's unter d Hohenpriester und Fürsten
Simon endigte. 141 durch Yolksbesdilu>> zum erblichen Eohenpriester und Volks-
348 Judengenossen — Jünger, Jüngerin.
fürst en erhoben, eröffnet Simon die Dynastie der *Makkabäer und damit 4) die Pe-
riode des selbständigen Hohenpriesterthums (141 — 63), das sich unter Johannes Hyr-
kanus um 120 auch die *Idumäer unterwirft und seit Aristobul I zugleich den Kgs-
titel führt. Während dieser ganzen Periode spielt fortgesetzt der Ggens zw. d streng-
gesetzlichen und zugleich volksthümlichen Partei der ^Pharisäer und der der *Sad-
ducäer eine wichtige Eolle. Gleichzeitig gelangt die jüdische Diaspora in Aegypten
durch d Ausbildung einer stark von hellenistischen Einflüssen berührten Litteratur zu
wachsender Bedeutung. Mit d Eroberung Jerusalems durch Pompejus beginnt 5) die
Periode der röm. Oberherrschaft (63 vor — 135 nach Chr.). Ihr untersteht auch *He-
rodes d Grosse, der, seit 40 Kg, 37 vor Chr. die Dynastie der Hasmonäer beseitigt.
Nach seinem Tode wird sein Reich unter Archelaos, Herodes Antipas und Philippus
(s. Herodes) getheilt. Erst Herodes Agrippa I, seit 38 nach Chr. Kg, beherrscht sei
41 nochmals ganz Palästina. Seit 44 von d röm. Prokuratoren, zuletzt von Gessius
Florus (seit 64) schwer bedrückt, erheben sich die J., angestachelt von d Pharisäern,
im jüdischen Kriege 66 — 70 zum Verzweiflungskampf. Nach einigen Erfolgen der J.
wird 67 Galiläa von Vespasian erobert, 70 von Titus Jerusalem nach unsäglichen
Greueln und Parteikämpfen im Innern sammt d Tempel zerstört. Zahllose J. wandern
in d Sklaverei; für d Ueberrest und d Zerstreuten wird *Jamnia zum geistigen Mit-
telpunkt. Die letzten Aufstände der J. unter Simon, als angeblicher Messias nach
Xu 24 17 zubenannt Bar Kochba, unter Trajan 116 und Hadrian (seit 130) endigen
trotz anfänglicher Erfolge, wie der Eroberung Jerusalems 132, mit d Erstürmung der
letzten Festung *Bether, d Ermordung Simons durch seine Anhänger und d Ausschlies-
sung der J. von Jerusalem (nunmehr heidnische Kolonie Aelia Capitolina) bei Todes-
strafe. — Zur Litteratur vgl. den Schluss zum Art. „Israel". Ausserdem: Jost, 10
Bde 1820—47; L. Herzfeld, 3 Bde 1847—57; Ueber d Entstehung des Judenthums
Kosters-Basedow 1895 ; gegen ihn Ed. Meyer, Judenthum 1896 ; vgl. ausserdem Seilin,
Studien, 2 Bde 1901 ; für d nt-liche Zeit E. Schürer3, 3 Bde 1898—1901. K
Judengenossen, s. Proselyten.
Judenschule, s. Synagoge.
Judija, fj fhüdijjä lChr4i8, wird von £ nach (5 falsch als Eigenname ge-
deutet, ist aber zu übersetzen: sein (nämlich Mered's) Jüdisches" Wb. B
Judith, £\ flmdit, d. i. Jüdin 1) Wb *Esau*s, als Hethiterin bezeichnet Ge 26 34.
- 2) Ein jüdisches, strengste Gesetzlichkeit predigendes, Nachbild der althebr. *Jael.
Als der ass. Feldherr Holofernes (= Orofernes, ein in d Geschichte Persiens und
Kappadociens vorkommender Name) auf seinen Eroberungszügen die St *Bethulia be-
lagert, geht J. zu ihm heraus und erschlägt den Bethörten und Berauschten, worauf
die Belagerten ihre Feinde in d Flucht schlagen. Die hierüber in verschiedenen griech.
Bearbeitungen vorliegende Erzählung war urspr hebr. oder aram. , etwa zur Zeit
der hasmonäischen Herrschaft abgefasst, wird von Josephus noch nicht erwähnt, erst-
malig bei Clemens von Born um 100 nach Chr. vorausgesetzt. £ folgte der sehr flüch-
tigen Uebsetzg des Hieronymus und bezeichnete treffend den von geographischen und
chronologischen Unmöglichkeiten strotzenden Inhalt als „ein geistlich schön Gedicht",
dessen Urheber habe wollen „malen und fürbilden des ganzen jüdischen Volks Glück
und Sieg wider alle ihre Feinde von Gott alle Zeit wunderbarlich verliehen". Kom-
mentare von Fritzsche (Tobi und Jud. 1853) und Scholz (2. Aufl. 1896). H
Jüdisch, s. Juda, Judäa und Jude.
Jünger, Jiingerin. Nur die Geschichtsbücher des NT, diese aber 270 mal,
gebrauchen das Wort /ua^z/jg, welches urspr Lehrling, Schüler bedeutet, wie im Sprich-
Julius— Juta. 349
wort Mt 10 34 = Lc 6 40, aber schon in d Redaction Jhl3i6 mit d Wort * Apostel ver-
tauscht wird, mit welchem es häufig gleichbedeutend steht, aber an sich keineswegs
gleichbedeutend ist. Jesus trat auf als ein Lehrer (Rabbi, SiSäaxaXoq, iniazärrjq); seine
Anhänger heissen daher J., ein diesem Anhang angehöriges YVb J.-in {jiad^TQia Ap 936).
So, als Herrnschüler im weitern Sinn, begegnen nicht bloss die nurLclOl. 17 vorkom-
menden 70 J., sondern auch die spez. zur Apostelschaft qualiticirten J. Joseph Bar-
sabas und Matthias Ap 1 23, wohl auch Ananias Ap 9 10 und der „alte J." 21 16. Aber
auch nach d Zeiten Jesu ..mehrt sich die Zahl der J." fortwährend 6 1.7, so dass zu-
letzt 1126 der Name J. für gleichbedeutend erklärt wird mit ^Christ. Dagegen scheint
die Bezeichnung J. an d palästinischen Christen haften geblieben zu sein Ap 21 4,
während in paulinischen Gemeinden die Namen „Heilige- (s. Heiligen) und „Brüder*-
Ap 28 14 herrschend wurden. H
Julius Ap 27 l — 28 16, der mit d Transport des Paulus und der übrigen nach
Rom bestimmten Getangenen beauftragte Centurio der kaiserlichen *Schaar. H
Jungfrau , allgemein vom jungen Mädchen £j na'arä 1 Kg 1 2 etc. , im Sinne
der geschl-lichen Reife 'dlmä Ge24 43; Ex 2 8, insbes. im Sinne der geschl-lichen Un-
berührtheit bHiilä Ex 22 15, mit d Zusätze: „und ein Mann hatte sie noch nicht er-
kannt" Ge 24 16. Die bHülä steht im Ggens zur Wittwe, zum entehrten Wbe , zum
verstossenen Wbe und zur Buhlerin Lv 21 7. 14. Als Verlobte erscheint sie Jl 1 8. Si
Jungfrauschaft, £} b'tüllm, 1) der Stand der Jungfräulichkeit Lv 21 13 ; Dt 22 14;
vgl. die Klage über d frühzeitigen Tod in diesem Stande Ri 11 37. — 2) Das Zeichen
der Jungfräulichkeit Dt 22 15 — 17. 20, d. h. die Blutspur nach d ersten Beiwohnung auf
d Betttuch. Vgl. Dillmann zur St, und Saalschutz 564—566, wo die Anm. 709 — 712
von d talmudischen Gesetzgebung über diesen Fall handeln, sowie J. D. Michaelis2
110—127; 230—236. Si
Juuias Rm 16 7, s. Andronicus 3. Aeltere Ausleger fassten den Namen wblich
= Junia. H
Jupiter, griech. Zeus, die uranfängliche Himmelsmacht der griech. Religion,
der auf d Olymp residirende Götterkg der Mythologie, dessen ehrwürdige Gestalt 1 zu
Lystra, wo ein Zeustempel war, begrüsste man den ohne Zweifel stattlich aussehenden
Barnabas als J. Ap 14 12. 13) die Idee des Vrgottes auf heidnischem Boden vorbildete.
Von ihm gilt das Ap 17 28 citirte Wort des xAratus , und von ihm sagte man nach
Pausanias (X12io): „Zeus ist, Zeus war, Zeus wird sein'-, vgl. Apc 1 4 (11 17 : 16 5).
Der „*Greuel der Verwüstung" bestand nach 2 Mk 6 2 darin, dass der Tempel zu Jeru-
salem dem olympischen Zeus geweiht wurde, wie der auf Garizim dem Schützer des
Gastrechts (J. xenius). H
Just, Justus 1) Ap 1 23 s. Joseph 3. — 2) Apl8 7 Titras (nach B, dagegen
Titus nach 8), ein korinthischer Proselyt. - - 3) Jesus J. Ko4u, geborener Jude,
Mitarbeiter des gefangenen Paulus. H
Juta, ^ jütä und juttä, St auf d Gbs>-e Juda, Jo 15 55 zw. *Siph und *Jesreel :i
genannt, Priesterst Jo 21 16 (fehlt 1 dir 6), heute juttä, grosses hochgelegenes Df 837 in
mit steinernen Eäusern, lüsternen, Felsengräbern und Keltern, in steiniger Umgebung.
Die Einwohner besitzen -rosse Herden (17 000 Schafe). On 266 f. ; L33 IS rM (27 km)
von *Eleutheropolis nach S im *Daroma = juttä 25 km sü von bei <jil>mt. Zu Lc 1 39
vgl. Juda. Gr
350 Kab-Kain.
Zu den Stichwörtern unter K vgi. C.
Kab, s. Masse : Hohlmasse.
Kabul. St in Asser Jo 19 27. ist das XaßmXm JY43. 45, 40 sta oder V-j-i Stu von
Jotapata (hirbet gefeit) entfernt, in d Nähe von Ptolemais (Akko), heute Jcäbül mit
alten Resten. Das LandK. in *Galiläa 1 Kg 9 13. li; 2Chr82; JAqVIII5 3 XaßaXvnv
bezeichnet die Umgegend von K, heute etwa das Tafelland von es-särür. G
Kabzeel, St im ö *Negeb Juda's Jol5 2i. Heimath *Benaja"s 2Sm23 20: 1 Chr
12(11)22, wieder genannt Neil 25. Gr
Kad für Jcad (Thongefäss, Schöpfeimer) bei £ 1 Kg 17 12. 14. iß; 18 34. Dagegen
Ri7i9: Ge 24 u ff. etc. „Krug-. Vgl. Gefässe. Si
Rades, £j kädes, vollständiger K. Barnea Dt 1 19. 46 ; 2 14, St an d Grenze des
Berglandes der Amoriter Dt 1 20. an d äussersten Grenze Edoms Nu20i6, also an d
S-Grenze Israels (Juda's), nach Ez 47 19; 48 28 zw. *Thamar und d *Bache Aegyptens,
nach Nu 34 4; ,Tolö3 zw. (d Steige) *Akrabim und d Bache Aeg.'s, daher auch in d
S-Grenze der Eroberungen Josua's Jo 1041, nach Ge20i ö von *Gferar; für lange Zeit
der Aufenthalt der israelitischen Stme Nu20ibJ; Dtl46; Rilliöf., mit einer durch
Moses geöffneten Quelle Nu 20 2 ff. {= Ex 17 l — 7?). Diesen Merkmalen entspricht das
von J. Rowlands 1842 entdeckte und von H. Clay Trumbull wieder gefundene 'ain
ftadis auf d Plateau der 'omswMe-Beduinen sw von nakb es-safäh und ö vom wädi
tferür, eine reichliche Quelle mit mehreren Brunnen und Teichen, deren Umgebung
eine grüne Oase in d Wüste (vgl. Ps29s) ist, Nach JE und D Nu 13 26; 32 8; Dt
l20ff. ; Jol47 werden von K. die Kundschafter ausgesandt (auch Nu 13 26 „nach Ka-
destt), ebenso Boten an d Kg von Edom Nu20i4f. ; Rillief. Nach P liegt K. in d
Wüste *Zin Nu 27 14 ; 1 )t 32 51, auch Nu 20 1. 22 (Nu 33 36 scheint im Ausdruck ungenau).
Die Quelle von K. ist das Haderwasser Meriba Nu27i4; Dt 32 51, von MassaExl5 23
wohl urspr verschieden, aber Ex 17 2 — 7 damit verbunden und an d Horeb verlegt.
Der wichtige Punkt scheint im Besitz der Amalekiter gewesen Gel4 7 und von d
israelitischen Stmen erobert worden zu sein (Ex 17?). K. hiess auch Born Mispat,
'en mispät Gel4 7, Gerichtsquelle, offenbar weil an ihr Recht gesprochen wurde (vgl.
Ex 15 25). S. G. Williams, The Holy City I 487 ff. ; H. Clav Trumbull, Kadesh Barnea
1884 und ZDPV VIII 182 ff. G
Kadmiel, Haupt eines aus d Exil unter Josua und Serubabel zurückgekehrten
Levitengeschl E>2 40: 3 9: Ne7 43; 9 4 f.; 10io(9); 12 8.24. B
Kadmoniter werden bloss Ge 15 19 (wohl dst Glosse) als ein Volk in Palästina
aufgeführt; wahrsch hängt der Name mit *Kedma zus. So
Käfer bei £ Uebsetzg von fj jedek und göb, s. Heuschrecke 6 und 8. So
Kälte, kalt, s. Wetter.
Kämmerer steht bei £ für särU 2Kg20i8 etc., für tvvovyoq Ap8 27, s. Hof-
meister. Verschnittene. Si
Käse, s. Milch.
Käuzlein bei £ für i) kös Dt 14 16; Lvlli7: Psl02 7, s. Eule. So
Kahatli, Kahathiter, s. Levi.
Kaiu, Xi Jcajin, nach Ge4iff J 1. Sn Adams und Eva's. Br und Mörder Abels,
daher von Gott verflucht und zu ruhelosem Umherirren verdammt, aber durch ein von
Gott bestimmtes Zeichen vor d Blutrache geschützt: dagegen nach 4 17 ff. Erbauer der
St Hanoch und Ahnherr einer Reihe von Patriarchen, aus denen auch die Begründer
der drei Hauptberufsarten der Menschen hervorgehen.
Die offenbare Verschiedenheit des Standpunkts in l— 16 und 17 ff. zwingt zu einer
Kain— Kaleb. 351
gesonderten Betrachtung. Im gegenwärtigen Zus.-hang soll der Br-Mord 4 2 — 16 eine
Steigerung und daher auch härtere Bestrafung der infolge des Sündenfalls eingedrun-
genen Sünde berichten. Da aber K. 14 Blutrache befürchtet, so ist im nrspr Zus.-hang
schon eine weitere Ausbreitung der Menschheit vorausgesetzt. Wellhausen verwies
zuerst auf d Zus.-hang von K. mit d Stmnamen der *Keniter (vgl. bes. Nu 2422 und
Ri4ll), sowie auf d Bedeutung des Landes, aus dem K. vertrieben wird, als desWohn-
landes Jahwe's, d. i. Palästina's. Durch Stade ZAW [V 250 ff. ist es sodann höchst
wahrsch Gemacht worden, dass mit K. thatsächlich der Nomadenstm der Keniter ge-
meint sei, der zwar mit Israel verbrüdert, ihm aber einst durch Grewaltthaten lästig
und daher zum ruhelosen Umherziehen ausserhalb des Wohnlandes Jahwe's verdammt
wurden sei, dabei aber doch in d von Jahwe selbst ihm verliehenen Kainszeichen -
viell. einer Täto wirung- auf d Stirn — ein Schutzzeichen und den Beweis der Kult-
gemeinschaft mit Israel besitze. Schwierig bleibt allerdings bei dieser Deutung, dass
K. als Ackerbauer dem Kleinviehhirten Abel gegenübersteht.
Einer anderen und zwar (da 20 — 22 offenbar die Sintfluth noch nicht in Rechnung
ziehen) älteren Schicht von J gehört Ge4i7ff. an. Wenn urspr auch bloss irenea-
logie der Keniter, ist im jetzigen Zus.-hang diese Reihe vonKainiten sichtlich als
grosser Zweig der gesammten Menschheit gemeint, mögen auch einige Elemente (so
wohl Thubalkain und Naama), sowie die Siebenzahl der Generationen jüngeren Ur-
sprungs sein. Allgemein anerkannt ist die urspr Identität dieser Kainitental'el von J
mit d Sethitentat'el von P Ge 5. Denn nach Abzug von Seth und Enos 5 3 — 8 ent-
spricht Kenan dem K., Jared dem Irad: *Hanoch undLemech (in (S auch Mahalaleel
und Methusalah) sind identisch. Dadurch ist freilich nicht ausgeschlossen, dass sich
Ge4 25f. der Kopf einer jahwistischen Sethitentat'el erhalten hat. deren Fortsetzung
dann durch K. 5 P verdrängt ward. Aber schwerlich war schon von J eine schroffe
Unterscheidung der gottlosen Kainiten von d gottwohlgefälligen Sethiten beabsichtigt,
wie sie offenbar im Sinne des letzten R gelegen hat. K
Kain, St auf d Gbge Juda's. neben * Jutta genannt Jo 15.57. Man vgl. hirbet
jahni. so von Hebron, Höhlen. Cisternen und Grundmauern, unweit eines Heiligthums
des nebi jahm mit d Grabe Kain's. G
Kaiphas, Beiname des Joseph, welcher, vom Procurator Valerius Gratus ein-
gesetzt, etwa 18—36 nach Chr. Hoherpriester war JAqXVIII22; 4s. nach Jh 18 13
ein Schwiegersn des *Hannas, mit welchem zus. erLc32; Ap46 vorkommt, nach Mt
26 3. 57 : Jh 11 19: 18 13. 14. 21. 28 Präsident der Richter Jesu. H
Kaiser, s. Römer. Augustus, Tiberius, Claudius.
Kalah, nach Ge 10 n f. eine der vier von Nimrod in Assyrien erbauten St,
Kalhu, Kalah der KI, der heutige Trümmerhügel nimrüd so von Ninive, in dem Pa-
läste Assurnasirpal's, Thiglath-Pileser's III und Asarhaddon's ausgegraben, sowie der
schwarze Obelisk Salmanassar's II (Abb. 92) gefunden wurde. Z
Kalb, £j 'egel, 'eglä, selten ben bäfyir, s. Rindvieh. Mit K. werden auch die
in verjüngtem Massstabe angefertigten Jahwestierbilder (Abb. 48) bezeichnet, die auf
d *Höhen standen Ho8s: lKgl228; 2Kgl029; Ex328. Vgl. *Bild. Si
Kaleb, Sn Jephunne's, nach Nullit;: 34l9 etc. ein Judäer, der wegen seines
Verhaltens als Kundschafter Xu 14 r» von allen aus Aegypten Ausgezogenen nebsl Josua
allein erhalten bleibt (Nu 14 24. 30. 38; 2665; 3212; Si Hin iv. i. Jo 14 6. 14 dagegen heissl
K. ein *Kenisiter, der von Josua Hebron als sein Erbtheil ..inmitten der Judäer" an-
gewiesen erhält und dasselbe nach Vertreibung der *EnaMter in Besitz nimmt Jo
15 13 ff. ; RiliOff. ; vgl. Jol4l3. Darnach dürfte K". heros eponymos eines urspr in
352 Kalk— Kamel.
und um Hebron ansässigen nichtisraelitischen Stmes sein, der nachmals mit *Juda ver-
schmolz; vgl. lSni25 3Kr, wo Nabal Kaiebit heisst, und 30 14, wo vom „S-Land K.-
die Rede ist (s. Negeb). K
Kalk bei £ für £} (eben (Stein) Gell 3; richtig für sld Dt 27 2. 4: misreföt sld
Js 33 12 ist eine Leichenverbrennung, bei der nur wie K. aussehende pulverisirte Kno-
chen übrig bleiben: für 'ä/arPs 102 15 (Schutt), für täfel (Tünche) Ez 13 10 etc., £ loser
K. Sonst ist K. glr (Lagarde Mt IV 364 Stuck) Js 27 9. Si
Kalmus, I7 känce (Jr6 20 nach (S unrichtig mit Zimmetrinde übersetzt), war
ein aus d Fremde Ez 27 19 eingeführtes wohlriechendes Product, gewonnen aus d Wur-
zel der bes. in Indien heimischen Sumpfpflanze Acorus Calamus L. (s. Boissier V45).
Der K.. wahrsch durch d Zigeuner aus Indien mitgebracht, ist heute in allen Mittel-
meerländern und auch in Mitteleuropa in Bächen und Sümpfen nicht selten. Seine
Blüthen sind schilfartig, schmal und tragen in d Mitte grüne Blüthenkolben ; aus d
kriechenden Wurzel wird auch bei uns ein beliebtes Magenmittel bereitet. Aus d
nach d Classikern bes. im oberen Jordanthal heimischen Pflanze wurde ein Ingrediens
des heiligen Salböls bereitet Ex 30 23; vgl. HL 4 14. So
Kalne Am 6 2, Kalno Jsl09, nach d Zus.-hang eine syr. St, wohl sicher das
n-syr. kullani der KI, das 738 von Thiglath-Pileser III erobert wurde. K. war wahrsch
die Hauptst des Landes Jaudi der KI == Ja'dl der Inschriften von Sendschirli. — Da-
von zu trennen das bab. *Chalneh GelOlO. Z
Kalub 1 dir 4 11 Nebenform zu *Kaleb. G
Kamel, £j gämäl. Das einhöckrige K. Camelus Dromedarius Brehm III 59, die
einzige Art, welche im vorderen Orient vorkommt, stammt wohl aus Arabien, einem
ebenen Lande, das wegen seiner Trockenheit diesem Thiere am meisten zusagt. Auch
ist das K. mit d ärmlichsten Nahrung, selbst Disteln zufrieden und braucht vermöge
d grossen Zellen seines Magens je nach Umständen 4 — 5 Tage lang kein Wasser.
Für längere Reisen in d Steppe oder Wüste ist das Thier unentbehrlich (s. Esel) ; in
d Bibel wird es überall als Reit- oder Lastthier autgeführt, wo von solchen grösseren
Touren die Rede ist Ge24; 31 17 ff. ; 37 25; 1 Kg 10 2; Js30 6. Zum Reiten brauchte
man in solchen Fällen bes. edle Thiere, die von d gew. Last-K. auch dem Namen
nach gelegentlich unterschieden werden ; so beker , bilcrä Js 60 6 ; Jcirkäröt Js 66 20
£ Läufer. Im eig. Palästina war das K. kein gew. Hausthier; es war mehr Eigen-
thum der Nomadenstme, z. B. Ri 6 5 ff. (nach 8 21 wurde ein grosser Haufe mondför-
miger Schmuckgegenstände, die die K. trugen, erbeutet) ; 1 Chr 6 (5) 21 ; Jr 49 29 ff. Nicht
ausgeschlossen war, dass reiche Leute, die keine Nomaden waren, in d Steppe grosse
K. -Herden besitzen konnten Hi 1 3. So gehörten solche, wohl unter arab. Beamten,
auch zum Krongut 1 Chr 28 (27) 30 ; so ist auch das Vorkommen von K. in Aegypten Ex 9 3
zu erklären. Die verhältnissmässig grosse Zahl von K., welche Es 2 67 als im Besitze
der Exulanten genannt wird, lässt sich durch d Bedürfniss für d Rückreise verstehen.
Der Reitsattel des K. war wohl schon in alten Zeiten derselbe, wie der heute
gebrauchte : der Reiter sitzt auf einem Polster , das oben auf d Höcker befestigt ist
(Burckhardt, Beduinen 34). Mit Jcar hag- gämäl (£ unrichtig Streu) Ge3l34 ist ein
korbartiges Gerüst gemeint, das für Frauen dem K. aufgelegt wurde. Der Packsattel
besteht heut zu Tage aus einem Holzgerüst, das den Druck der Last abhalten soll.
Man rechnete nach K.-Lasten 2 Kg 8 9 zu etwa 3 Centner. Zum Auf- und Abladen
lässt man die Thiere auf ihre Brustschwiele niederknien Ge 24 11 , ebenso zum Auf-
und Absteigen ; in bes. Fällen Ge 24 r>4 lässt sich der Reiter auch von d im Gang
befindlichen oder emporgerichteten K. hinunter. Das übrigens in d Regel zähe Fleisch
Kamin, Kaminherd — Kana. 353
des K. assen die Israeliten nicht Lvlli: dagegen wurde wohl die Milch, die fett,
aber nicht bes. süss ist, getrunken, daher Milch-K. als bes. werthvoll galten Ge 32 15.
Aus (1 Wolle des K. wurde grobes Zeug verfertigt Mt 3 4. Das brünstige K. ist ein
gefährliches Thier Jr224. Ueberhaupt ist das K. eher ein widerliches Geschöpf und
wird nie zum Gefährten des Menschen, wie andere geistig höher begabte Hausthiere.
Vgl. Burckhardt, Beduinen 157 f. 357 f. ; Doughty (s. Jndex). So
Kamin, Kaminherd £ für ah Jr36 22f. (Warmtopf), s. Hausrath. Si
Kammer bei £ für kuinlm Ge 6 14 Zellen der Arche; für Reeder Ge 43 30 ; 1 Kg
li5; Ez8i2 im Innern des Hauses liegendes Gemach, daher die Redensart, aus einer
K. in d andere fliehen, sich immer tiefer im Hause verstecken 1 Kg 20 30; 22 25 etc.:
für huppä Ps 19 6 Gemach des Bräutigams, J1216 der Braut. Vgl. Wohnungen. Nicht
selten auch für liskä oder niskä, worunter Gemächer des *Tempels in Jerusalem, theils
in oder neben d Thorgebäuden, theils im äusseren Vorhof, theils an d Umfassungs-
mauer zu verstehen sind , die verschiedenen Zwecken dienten. Entweder zu Kultus-
handlungen Ez 40 38 ; 42 13 ; 46 19 oder zum Aufenthalt der Priester 42 13 f. ; 40 44—46,
auch eines hohen kglichen Beamten Jr362o oder zur Aufbewahrung von Gewändern,
Geräthen und Vorräthen Ez 44 19 ; Ne 10 37 — 39 ; 13 4 — 9. In d 2 letzten Stellen hat
£ *Kasten. Si
Kanion, Heimath und Grabstätte des .Richters *Jair aus Gilead RilOö; JAq
V 7 6, entspricht wohl dem Kamun, das Antiochus III 217 vor Chr. auf d Marsche
von *Pella nach Gefrun (= *Ephron 1 Mk 5 46 ff.) eroberte Polybius V 70 12. Vgl. die
von Schumacher 1885 entdeckten Orte kämm und kumem an d alten Strasse über
irbid nach der'ät ZDPV XX 109. 173. Zur Verkürzung von K. in lamm s. ZDPV
XVI 23. G
Kamos, f? kemös, Name des moabitischen Baal Xu 21 29: 1 Kg 11 7. 33; 2 Kg
23 13; Jr48 7. Auf d *Mesa-Stele flndet sich der Name 11 mal, ausserdem Z. 1 und
Z. 17 in Zus. -Setzungen. Er erscheint hier Z. 3 ff. dem Jahwe Zebaoth vergleichbar
an d Spitze der moabitischen Kriegsheere (Jr 48 13—15. 46). Man verehrt ihn durch
Menschenopfer 2 Kg 3 27 und *Bann Mesast, Z. 11 f. 16 f.; Bergkult Js 16 12. Nach 1 Kg 11
und 2 Kg 23 ward K. auch in Israel zeitweise verehrt. Ri 11 24 ist er der Gott Am-
mon's genannt, was wohl ein Versehen des Schriftstellers ist. Vgl. Baethgen 13 — 15,
sowie *Baal und *Milkom. Die Deutung des Namens ist streitig. Si
Kana 1) durch d Hochzeitswunder Jesu bekannter Ort in Galiläa Jh 2 1. 11 ;
4 46, Heimath des Nathanael 21 2 und des Simon Mt 10 4. Die Lage ist weder aus il
NT noch aus JAq X11I 15 1; Bj 1 19 2; JV 16 ersichtlich. Paula 383 nach Chr. berührt
K. zw. Nazareth und Kapernauni, Antoninus von Placentia 570 setzt K. 3 rM (4,5 km)
auf (1 Wege von *Diocaesarea nach Nazareth, d. i. kefr Jcenna, anniuthig gelegenes
Df mit steinernen Häusern, schöner Quelle und guten Gärten. In d grieeh. Kirche
werden die Krüge des Wunders Jesu gezeigt. S von er-rene giebt es eine Quelle
'aih känä, deren Name der grieeh. Form genau entspricht und die Erinnerung an eine
alte Ortslage erhalten zu haben scheint. Die Kreuzfahrer (von Saewulf 1102 bis auf
Quaresmins 1616, der kefr Lama bevorzugte) fanden K. in d heutigen Ijirbr/ kana.
unbedeutende Ruine 8 km n von seffürye. Ihr Name käncl el-ijchl (K. in Galiläa),
von Etob. Hl 432. 444 f. in Nazareth von einem Christen und von Wilson (Mein. I 287)
an Ort und Stelle von einem Hirten gehört, ist nach Conder nur bei d „Franken-
im Gebrauch. 2) Grenz-St in Asser . 1 <> 1 * » u.s. wahrsch kdnä. grosses l)f 12 km so
von Tyrus. im On271: 110 fälschlich mit 1) identiricirt. - 3) *Bach (Thal) K.,
Grenze zw. Manasse und Ephraim Jo 16 s, nach Bob. NbF 176 wädi känä, der am
Bibelwörterbuch. 23
354
Kanaan — Kanzler.
Garizim entspringt und sich mit d nähr el-'aiu/e vereinigt. Doch sollte man wädi
känä erwarten. G
Kanaan. Geographisch bezeichnet K. ein bestimmtes Land (*Palästina), des-
sen Einwohner danach Kanaanit er Messen (jedoch auch *Amoriter). Dabei ist zu
scheiden zw. a) K. im engeren Sinne , d. h. auf d Boden des Cisjordanlandes ange-
sessenen Stmen und b) K. im weiteren Sinn nach GelOis — 18. Nach dieser Stelle
der Völkertafel galten die K. als „Hamiten" ; damit ist jedoch über ihre Nationalität
nichts ausgesagt. Alles deutet darauf hin, dass die K. nur ein früherer Niederschlag
desselben Volksstmes waren, welchem auch die Hebräer angehörten (*Sem und *Sidon).
Jedoch hatten sie frühzeitig Kultur angenommen ; man kann die Einwirkung derselben
auf d hebräischen Stme nicht hoch genug anschlagen. Ob wirklich mit dieser höheren
Kultur auch Laster verbunden waren, wie deren ihnen nachgesagt wurden, lässt sich
kaum melir ermitteln. Zu einer eig. Staatenbildung hatten es die K. nicht gebracht.
Febrigens waren sie Jhdte lang von d Aegyptern unterworfen; vgl. die Teil 'Amarna-
Briefe ; in diesen auch Kinachi für K. s. Winckler im Glossar zu KB V. Sie standen unter
einzelnen Häuptlingen (Kgen) Jo 12: Ei 1 und werden uns in d israelitischen Berichten
als kriegerisch geschildert; auch hatten sie Streitwagen vor d Israeliten voraus. In
langsamem Kampfe wurden sie von d israelitischen Stmen theils ausgerottet, theils
absorbirt. Namentlich seit David und Salomo verschwanden sie; doch machte sich
der Ggens auch später noch fühlbar und bes. im X des Landes (^Galiläa) blieben sie
in grösseren Massen erhalten. Wohl hauptsächlich in dstischen Stellen (vgl. Gel5 2i)
kommen K. bei d Aufzählung der Völkerschaften als bes. Nation vor, was aber ohne
historischen YVerth ist,
Kandace. s. Chus.
Kaninchen. Der säfän der Hebräer
So
£ unrichtig Kaninchen) ist ein in seiner
Art einzig dastehendes kaninchengrosses
Thier: in d Naturgeschichte wird es mit
Klippschliefer oder Klippdachs (Hyrax
Brehfn III 535, spec. Hyrax syriacus Tri-
stram 75) bezeichnet Abb. 99. Es ge-
hört nicht zu d Wiederkäuern; seinen
Füssen nach ist es ein Platthufer. Unter
ähnlichen Verhältnissen wie unser Mur-
melthier lebt es in Felsen Pr3026, und
. (Kaninchen) Klippdachs. zwar meist gesellig Ps 104 18. Am gew.-
sten ist das Thier in d Steinklüften gegen d Todte Meer hin, kommt aber auch sonst auf
Gbgen vor. Es frisst Pflanzen und braucht sehr wenig Wasser. Sein Fleisch ist bei
d Arabern geschätzt ; die Israeliten assen es nicht Dt 14 7; Lvll5, wie es noch heute
von d Abessiniern verachtet wird. Vgl. auch die Abb. in SWP Flora und Fauna, So
Kanne Ort Ez27 23 zw. *Haran und *Eden genannt, viell. nach Mez, Geschichte
der St Harrän 34, Verschreibung für bene (Eden). Z
Kanne bei £ für sappahat 1 Kg 19 6 s. Krug; für hin Lvl936 s. Masse: Hohl-
masse; Kannen für tesäwöt lChr28i7; Ex 25 29; 37 16. - Ho 3 l £ Kanne Weins für
asise ianäbim — Traubenkuchen, s. Nahrung, Kuchen, Nössel. Si
Kanzler (cancellarius nach Kluge einer, der de cancellis dem Volke obrigkeit-
liche Erlasse vorliest) bei £ 1) für mazklr 2Sm8l6; 2024; lKg43; 2Kgl8i8 (in Js
36 3 £ Schreiber). Im AT ist mazlcir ein Beamter, der über Geschäfte der Regierung,
Befehle des Kgs u. dgl. Notizen führte (sie dem Kge in ^Erinnerung brachte"). Dass
Kapelle — Kapernaum.
355
er „Reichshistoriograph" gewesen, wäre namentlich für Davids Zeiten eine seltsame
Annahme. — 2) Für höfer Js36 3; Jr 36 10.12 (2Sm8l7; 20 25: lKg43 hat C Schrei-
ber), (5 yQafXfxartvg, Es 4 8 aram. mferd = einer der kgliche Dekrete abfasst (vgl.
König). Bisweilen ein militärischer Beamter, s. Heer. — 3) Ein städtischer Beamter
Apl9 35, etwa 8t- oder Bathsschreiber. Si
Kapelle steht bei £ l) für V) IHM und bezeichnet Gemächer, die. im Tempel
in Jerusalem als Niederlagen oder als Versammlungsorte dienten Jr35 2. 4: 36 10; s.
Kammer. — 2) Für die den Bezirk eines Heiligthums umschliessende Mauer 2 Mk 1 13. 15.
Vgl. Abb. 24 und Ohnefalsch-Richter Taf. III— VI. G
Kaper. I7 "bijjönä. Kh 12 5 wird von vielen Auslegern übersetzt: .,und es platzt •
oder „bleibt wirkungslos die Kaper" statt £'s .,und all Lust vergeht'-. Ob nun mit
einigen Auslegern (vgl. Wetzstein in Delitzschs Kh 450) ein Wortspiel anzunehmen
oder an d Wirkung der K. als Aphrodisiacum zu denken ist, ist nicht auszumachen.
Die Capparis spinosa (Low 262 ; Boissier I 420) ist ein, an Felsen und bes. an alten
Mauern im Mittelmeergebiet nicht seltener Busch mit sehr zahlreichen ruthenförmig
herabhängenden Stengeln, rundlichen etwas fleischigen Blättern und schönen rosafar-
benen Blumen, deren eingemachte Knospen die bekannte, schon im Alterthuni allge-
mein beliebte Zuthat zu Speisen war. Sie kommt in Palästina wild wachsend vielfach
vor ; ob sie, wie der Talmud behauptet, auch angebaut wurde, kann bezweifelt werden. So
Kapernaum, St in Galiläa, Wohnort des Petrus und des Andreas Mc 1 16 18. 29.
Mittelpunkt der dortigen Wirksamkeit Jesu (daher „seine St" Mt 9 1), am See von Galiläa
Mt4i3: Jh6i7.24, am W-Ufer Mc435; 5i und weil neben *Bethsaida genannt Mt
II20—23; Lc 10 13— 15, in seiner n Gegend, mit Zollamt Mc 2 u und kglichen Beamten
( des Herodes Antipas) Jh 4 47 , mit ||
...... ..■■■.-.. ■ .-■•. ■■■ -■■ - '■ ' -.' - "- |~? \ ■■ ■ > c — 7
I m b m m
einer Besatzung, deren Hauptmann
die Synagoge K/s gebaut hatte Mt
8 5—13 ; Lc 7 1 - 10. Das K. des NT
(Ka<puQvuovu) hat den gleichen Na-
men wie die Quelle, die nach JBj
III 10 8 die Ebene *Gennesar bewäs-
sert, und deckt sich wahrsch mit d
Flecken Ke(fa^rtu^rj , der nach JV 72
als der nächste bewohnte Ort w von
d Jordanmündung gedacht werden
inuss (Niese liest jedoch KecpaQvwxöv).
Die Quelle, die nach d Orte K. ge-
nannt worden ist, kann nicht die
tiefliegende 'ain et-tln neben
min je sein, sondern nur 'ain et-fä-
bira, die vermöge ihrer höheren Lage
zur Bewässerung der Ebene geeignet
und heute noch von Wasserbauten
umgeben ist
huii •— 3
tLA ö
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/ ....•,-,-, ,-,- , ji il, ,',. 7~77. .r-X : ' ,■■,,,,,„.,,,,,,,., ,{;,
■ I 1 n gerer Bau
Alter Bau
AM.. 100. Plan der Synagoge von Kapernaum.
daher niuss in ihrer Nähe K. gelegen haben. Diese Angaben weisen auf d
Trümmerstätte teil Ijinit I -5 km w von d Jordanmündung, :i km ö von 'ain et-täbira. Der
Name wird gew. als Verkürzung von teil nahüm „Hügel NahumV gefasst und mit Ka<p«e-
vaovu „Df Nahum's" vgl., doch ist das nicht sicher ZDPV XI 219 f.; XV 191; XVI
152. Die Trümmer bestehen aus schwarzem Basalt; das einzige Kalksteingebäude
(Abb. 100) pflegl man als die Ueberbleibsel der Synagoge Lc7iff. anzusehen (dagegen
23*
356 Kaphar Salama— Karem.
ZDPV IX 116). Für teil hüm spricht auch die christliche Tradition vom 4. Jhdt bis
zum Mittelalter. Erst der Franziskaner Quaresmio aus Lodi, 1616 — 1626 apostolischer
Commissar des h. Landes, hat in hän minje K. gesucht, und Neuere, wie Rob. und
Sepp vertreten diese Meinung- mit folgenden Gründen : durch K., einen Ort mit Zoll-
amt und Garnison, müsse nothwendig eine Strasse geführt haben, was nicht bei teil
hion, wohl aber bei hän minje nachzuweisen sei; die Vergleichung von Mc6 45— 53
und Jh 6 l — 21 ergebe , dass K. zur Ebene Genezareth gehört habe ; der Name hän
minje enthalte eine Erinnerung an K., insofern die judenchristliche Sekte der Minäer
nach d Talmud bes. in K. gewohnt habe und nach ihnen der Ort minje genannt sei.
Aber minje heisst „Landgut" (des Chalifen Hischäm 723 — 742 nach Chr. ZDPV IV
194 ff.) ; die Differenz der Berichte Mc 6 und Jh 6 ist anzuerkennen , auf ihre Aus-
gleichung aber zu verzichten , umso mehr als nach Mc 6 30 ff. das Volk auf d Land-
wege eher das O-Uffer erreicht als Jesus zu Schiffe, K. demnach nicht soweit vom
O-Ufer entfernt zu denken ist als hän minje; im Altertlmm hat gewiss eine Strasse
am N-Ufer des Sees hin nach Bethsaida geführt (vgl. JV 72), sogar mittelalterliche
Pilger erwähnen sie noch. Vgl. ZDPV II 63 ff. Eob. III 541 ff. ; NbF 457 ff. Sepp
IT2 239 ff. Buhl 224 f. G
Kaphar Salama heisst 1 Mk 7 31 ; JAq XII 10 4 ein Ort, wo der Mk Judas er-
folgreich gegen *Nikanor, Feldherrn Demetrius" I, kämpfte. Der arab. Geograph el-
Mukaddasi nennt ein grosses Df kafarsalläm an d Heerstrasse und zu Cäsarea gehörig
(ZDPV VII 170), und eine Chronik über d Pilgerfahrt deutscher Bischöfe 1065 erwähnt
ein Kastell Carvasalim in d Nähe von er-ramle Rob II 254 f. ; beide decken sich wahrsch
mit KS. Doch ist ein Ort dieses Namens bei er-ramle nicht bekannt. Das kleine Df
salame (sehne) ö von jäfä hat mit KS. nichts zu thun. Auch ist die Lage eines im
Talmud genannten kefar salem (Reland 690; Neubauer 173) unbekannt. G
Kaphira, St mit Gibeon, Beeroth und Kirjath Jearim im Bunde Jo 9 17, in Ben-
jamin Jo 18 26, nach d Exil jüdisch Es 2 25; Ne7 29. Jetzt kefire, n von karjet el-'ineb,
hoch gelegen, mit alten Pesten. G
Raphnatha heisst lMkl2 37 ein Theil der St-Mauer Jerusalems. G
Kaphthor, fj kaftör, kaftörim ; (S Ge 10 14 ra<p&0Qieig, Dt 2 23 Kannäöoxeq, Am 9 7
Kannudoxla , Jr 47 4 ein Küstenland oder nach (5 Insel, von dem die Philister kamen
Am 9 7. Ge 10 14 stammen die Philister und Kaphthoriter von d Kasluhitern, die Miz-
raim (Aegypten) zeugte. Dt 2 23 vertilgten die K. die *Avim bis nach Gaza ((5 in
Asdod bis nach Gaza) und wohnten dort. Sonst unbekannt, alle Identirikationsver-
suche ( phönicische Bewohner der äg. Deltaküste ; Kreter : äg. Kefti, die in Ptolemäer-
texten = Phönicier, früher auch deren n Grenznachbaren) sind unbeweisbar. W
Kappadocien ist Ap 2 9 erwähnt als Heimath von Juden , die zum Pflngstfest
in Jerusalem waren, und 1 Pe 1 1 als Wohnsitz von Christen. Gemeint ist die röm.
Provinz K. (seit 17 nach Chr. unter Tiberius) n vom Taurus, zu beiden Seiten des
Antitaurus, ö bis zum Euphrat mit d St Melitene (s. Melothi), w bis zum Tatta-See
(jetzt Tüz-Tschöllü), an beiden Seiten des Halys mit d St Kaisareia (Mazaka), Tyana
und Komana. G
Karchemis, f} karkemis, kschriftl. gargamis, karkamis (schon um 2200 vor Chr.
erwähnt), alte Hethiterst am Euphrat, von Sargon 717 erobert (Jsl09), Ort des Sie-
ges Nebukadnezar"s über Pharao Necho Jr 46 2 ; 2 dir 35 20 ; nicht Circesium, sondern
die Ruinen von geräbis, s. von Biregik, am rechten Euphratufer. Z
Karem Jo 15 59 <£> Kapig, hebr. wohl kcerem, ist wahrsch das heutige Df 'ain
Karien — Kännel.
357
kür im 7 km w von Jerusalem, auch 8t. Johann genannt, weil Johannes der Täufer
dort geboren sein soll (vgl. Lc 1 39 und *Juda). G
Karien wird 1 Mk 15 23 unter d Gebieten genannt, denen ein Beschluss des röm.
Senats zu Gunsten der Juden mitgetheilt worden sei (vgl. Kos). Diese Landschaft
im S-W Kleinasiens, n vom Messogis-Gbge, ö vom Kadmos-Gbge begrenzt, hatte meh-
rere ionische St (Miletos, Priene, Magnesia am Maeander, Jassos), in denen auch Juden
ansässig waren. Seit 129 vor Chr. gehörte K. zur röm. Provinz *Asien. G
Karkaa, Punkt an d S-Grenze Judas Jo 15 3, hält Trumbull ZDPV VIII 207 f.
für d weite Wasserbecken von lain el-kaseme (= *Azmon). G
Rarkor Lagerstätte der vor Gideon flüchtigen Midianiterkge EiSiof. On272:
110 vgl. ein Kastellum Karkaria 1 *Tagereise von Petra entfernt! G
Karnaim. Earnion, feste St im 0-Jordanlande mit einem Heiligthum der Atar-
gatis, die Judas der Mk 165/104 eroberte 1 Mk 5 26. 43 f. ; 2 Mk 12 21. 26; JAqXII8 4(?).
Rob. III i»2o vgl. el-kamen ö von es-salt, das lautlich gut passt, aber zu s liegt. Man
erwartet eine St in d Gegend des *Jarmuk, dieselbe, die auch in d Namen *Astharoth
(bei) Karnaim gemeint ist. Wetzstein bei Delitzsch Hi 527 f. vgl. el-lpurnije 4 Stil w
von teil 'astara, das bei d Aufnahme des Landes durch Schumacher 1885 nicht ge-
funden worden ist. Van Kasteren denkt ZDPV XIII 213 an seh sa'd. Xach Grätz
ist auch Am 6 13 von d St K. zu verstehen. G
Karthan gersonitische Levitenst in Naphthali Jo2l32 (5B ßeufxwv; lChr7 76
(6 61) Kiriathaim. Der Text ist hier ebenso wie bei Kart ha Jo2l34(SB Käötjg, einer
meraritischen Levitenst in Sebulon ( 1 dir 6 nicht genannt), unsicher. G
Karmel, fj meist mit Artikel = „der Baumgarten :', (5 KaQfiijXoq und XtQue).
1) Gbge am oder im Meer Jr 46 18, zw. Meer und Jesreel 1 Kg 18 42 — 46, neben d Kison
1 Kg 18 40, an d S-Grenze von Asser Jol926, später zu Tyrus gehörig JBj III 3 l.
nach On 272 die Grenze zw. Palästina und Phönicien. Heute (jebel Jcarmdl oder gebet
mär eljüs, Bg des h. Elias. In d Form eines schräg liegenden Dreiecks, mit steilem
Abfall nach NO und allmählicher Senkung nach W, fällt der K. durch seine freie
Lage zw. zwei Ebenen im 0 und SW und d Meere im W sehr ins Auge. Der Bücken
von el-mahraka 0 bis zum Kloster W ist 20 km lang und hat s von d Die 'esßja
seinen höch-
sten Gipfel 552
m. Der harte
Kalkstein bil-
det viele Höh-
len ; deshalb
galt der K. als
beliebtes Ver-
steck Am 9 3.
Elisa wohnt
dort 2 Kg 225; 4 25. Das Gbge, nicht sehr wasserreich, ist im Sommer kahl und trocken,
im Winter dagegen mit prächtigen Blumen (Cyclamen, Anemonen, Narcissen) bedeckt.
Grosse Flächen sind von niedrigen Eichen. Myrthen-. Buxbaum- und l.nrlitvrst räuchern
bestanden; auch wilde Oliven- und Pinienbäume (Pinus carica) ünden sich. Schön ist
der Hain von 50 alten Eichen, separat el-arba'in. risternen. od- und YVeinpressm
zeugen von d alten Anbau. Das AT rühmt den grünes Schmuck des K. Js352(HL
7 6); Ami 2; Jr426, stellt deshalb Basan und Libanon daneben .Is33*i: .Ir50i'.): Xa
1 4, aber auch den Libanon als Hochwald ihm gegenüber Js29i7; 32 15. Elias stellt
Abb. 101. Profil des Karmelgebirgea von W nach O.
358 Kaspon, Kaspin — Kedar.
den Altar Jahwe's auf d K., einer alten Kultusstätte, wieder her lKgl8 30, der Sage
nach auf d Felsterrasse el-mahraka. während auf d teil el-kassis die Baalspropheten
1 Kg- 18 19 ff. getödtet sein sollen. Die Höhle des Elias wird sowohl unterhalb des
jetzigen Klosters als auch in ed-der bei 'ain es-slh gezeigt; letztere Stätte ist älter.
- 2) St im Gbge Juda Jo 15 55, von Saul berührt 1 Sm 15 12 , dem Kalebiter Nabal
gehörig lSm252.5; 273; 2Sm22. Nach On 272. 302 ; 110. 113 im *Daroma, 10 rM
von Hebron nach 0 (302: nach S), mit röm. Besatzung, jetzt el-karmal, 11 km s von
Hebron, hoch gelegen 819 m, mit bedeutenden Ruinen, Thurm. 2 Kirchen, Teich, Höh-
len und Gräbern. G
Kaspon, Kaspin, s. Chasphor.
Kasia ist Ez 27 19 und Ex 30 24 Febsetzg von kiddä, worunter ein aus d Fremde
(S-Arabien oder Indien?) eingeführtes, wohlriechendes Pflanzenproduct zu verstehen
ist. Schon die alten Versionen schwanken: Ez (5 otzuqtiov (?), V stacte; Ex <S ~!oi?,
D casia. Wahrsch ist auch unter kesVöt (bloss Plural) Ps 45 9, (5 xaoiu, V casia, £Kezia,
dasselbe gemeint und zwar wahrsch die von Dioscorides erwähnte Art der Cassia, die
er xitrto nennt. Die Cassia ist die abgeschälte und getrocknete innere Rinde des in-
dischen Kasiabaumes, des Cinnamomum zeylanicnm oder casia der Botaniker. Der
indische Kasiabaum ist eine, dem ächten Zimmt verwandte Lorbeerart und von der
Cassia der Botaniker, einer Leguminose mit langen Schoten, von der übrigens eine
Art in Aegypten wächst, ganz verschieden. Yiell. haben die Israeliten verschiedene
Pflanzen mit d obigen Namen belegt. So
Kasluhim, Kaslnhiter, £j kaslfihhn, <S Xaafiwvielu, Sn Mizraim's Ge 10 14; 1 Chr
1 12. hypothetisch als Bewohner der Küste zw. Delta und Philistäa gedeutet. W
Kastanien. Nach d Uebsetzgen ist statt K. Ge 3037 : Ez 31 8, ebenso statt Ahorn
Si 24 19 Platane (s. Baum) zu übersetzen. Die Platane, Platanus orientalis (Tristram
344. Low 107, Boissier IV 1161) , ist ein sehr grosser, ihrer weitschattenden Krone
halber im Orient beliebter Waldbaum; er ist bes. in Mittelsyrien an Bächen häufig.
Bei uns häufig in Alleen gepflanzt, wirft der Baum seine Rinde in Streifen ab, was
der wilde Baum in seinem Heimathlande nicht thut. So
Kasteien (lat. castigare, mhd. kastigen). £ sagt für Htmä ncefes Lv 16 29 etc.
„den Leib kasteien". Vgl. Fasten. Si
Kasten bei £ für tebä Ex 2 3 (Kästlein, Schachtel), vgl. Arche ; für lesöMt 1 Chr
9 (10) 26 : 2 Chr 31 11 : Es 8 29 (Zellen, s. Kammer) ; für genäzlm Ez 27 24 (gew. Schätze :
Smend, Cornill: Teppiche 1: für argas 1 Sm 6 8 (Kasten an einem "Wagen, vgl. Lagarde
Prov. 85). S. Geräthe. Si
Kathath, £) kattät, St Sebulons Jo 19 15, <5B KaxardS; nach d Talmud (Neubauer
189) r= kHönit. Andere setzen K. unter Vergleichung von Ri 1 30 gleich *Kitron. G
Katze. Von wilden K. kommen heute noch verschiedene Arten in Palästina
vor (Tristram 67), so wohl auch im Alterthum; in d Bibel werden sie jedoch fast nie
genannt. Wahrsch war die zahme K. noch unbekannt ; unter d mhvQoi, welche nach
Ba6 22 auf d bab. Idolen sitzen sollen, sind wohl halbwilde K. zu verstehen. So
Kaufbrief, s. Schreiben.
Kaufleute, s. Handel.
Kebsweib, s. Schreiber.
Kedar war ein bedeutender Nomadenstm der syr.-arab. Wüste, wohl arab. Na-
tionalität. was durch ihre Herleitung von *Ismael Ge 25 13 angedeutet ist. Js60?,
wo die K. (wie oft in d KI) neben d *Nebajoth genannt sind, ist an einen bes. und
zwar damals mächtigen Stm zu denken : so auch noch in d Drohungen Js 21 16 ff. und
Kedemoth— Kegila. 359
Jr 49 28 ff., obwohl auch an diesen Stellen K. arab. Beduinen im Allgemeinen bezeichnen
kann wie Ez 27 21 und HL 1 5, wo von d schwarzen Zelten der K. die Rede ist. Letz-
terer Angabe gegenüber fallen die „Höfe'- (£ Dfer) der K. Js 42 11 als Beweis für
ihre theilweise Sesshaftigkeit kaum ins Gewicht. Vgl. jedoch Glaser II 2<i7. Nach
kschriftlichen Nachrichten verehrten die K. syr. Gottheiten. So
Kedemoth , St in Rüben Jo 13 18, meraritische Levitenst Jo2l37; lChr779
(6 64). Dt 2 26 verhandelt Moses, im Begriff den *Arnon zu überschreiten, von d Wüste
bei K. aus mit d Kg Sihon: daher muss K. ziemlich weit ö am n Ufer des oberen
Arnon angesetzt werden. G
Keiles, £) Jsxedes, 1 ) in Galiläa auf d Grbge Naphthali Jo 2( ) 7. auch auf äD W. Max
Müller 173. kanaanitische Kgst J0I222. zw. *Hazor und Edrei in Naphthali Jol'.i:;;.
n von d Ebene *Asor 1 Mk 11 63. 67. 73, bei JAq V 1 24 Kedtarj, XIII 5 6 Ktöuou, IXlli
Kväiaa, BJIV2 3 Kvövaaa, befestigter zu Tyrus gehöriger Ort im Binnenlande, On 271 ;
110 Kvöiooöq 20 rM (30 km) von Tyrus bei Paneas, heute Df lpedes w oberhalb des
Sees el-hi</c (36km von Tyrus), in fruchtbarer Gegend mit Quelle und Teich im 0
und zahlreichen Ruinen (Sarkophagen, Sonnentempel) aus d röm. Zeit. Nach Ri 4 6. 9 ff.
Heimath *Baraks und Versammlungsort seines Heeres, 2 Kg 15 29 von Thiglath-Pileser
734 erobert und zu Assyrien geschlagen, Jo20 7 Freist, 21 32 = 1 Chr 7 76 (661) gerso-
nitische Levitenst, 1 Mk 11 63. 73 Ort eines Kampfes zw. d *Mk Jonathan und d Trup-
pen des Demetrius. — 2) In Isaschar, gersonitische Levitenst 1 Chr 7 72 (6 57) , etwa
teil abu kudes unweit el-legün; doch hat Jo2l28; 1920 *Kiseon. — 3) Im Negeb Ju-
da's Jol5 23. in fj von Kades Barnea 3 offenbar unterschieden, viell. das kädi'is des
Mukaddasi (Wetzstein in Delitzsch Ge4 574) eine Tagereise so von Hebron. (5 Käöqq
scheint urspr nicht geschieden zu haben. G
Kedma, Name eines arab. Stmes, der Ge25i5 auf *Ismael zurückgeführt ist.
Wahrsch bezeichnet *Kadmoniter dasselbe; ebenso aber auch die bene kcedem, £ oft
„die aus d *Morgenlande- z. B. Ri6 3. In letzterer Stelle könnten sie, da sie mit
*Midian und *Amalek zus. genannt sind, am ehesten noch einen bes. Stm (die Sara-
kener des Ptolemäus XIV 4 2 vgl. Sprenger 200; Glaser II 443 1 bezeichnen; Jr4928
stehen sie parallel mit *Kedar. Ez25 4; Hi 1 3 kann man wohl bloss allgemein arab.
Wanderstme im 0 Palästinas darunter verstehen. So
Kedorlaomer. <& Xoöo?.?.oyouoQ, nach Ge 14 1 ff. Kg von *Elam, der in Gemein-
schaft mit 3 andern Kgen des 0 einen Feldzug nach Palästina unternimmt. Dieser Kg
ist zwar historisch bis jetzt nicht nachzuweisen, alter der Xame gut elamitisch (Kudur-
Lagamar); ebenso ist die Vorherrschaft Elam*s um die Zeit Hammurabi*s (um 22» hi vi
Chr.), d. i. wahrsch *Amraphers, bezeugt. Aber wahrsch stammen die Angaben über
Babylonien und Elam in Ge 14, sofern sie historisch, erst aus später einheimisch bab.
Quelle und haben keinen Anhalt in d hebr. reberlieferung. Z
Kedron, (S KtÖQÖjv (vgl. *Kidron Jh 18 1 und wädi kudrän s vom Karmel). von
*Cendebäus befestigter Ort bei Jamnia und Asdod. viell. katra mit d teil elrfül s vom
wädi es-sarär 1 Mk 15 39 f. ; 1(5 4. 8. 9. 10. G
Kedumim, Bach K., anderer Name für d *Kison Ri 5 21. von £ nach Hierony-
mus als Eigenname gefasst, offenbar in rebereinstimmung mit d herrschenden Spr-
Gebrauch. nach dem die Bäche oder Thäler je nach d Orte, den sie berühren, genannt
werden. Andere: Bach der Vorzeit, Bach der Angriffe, s. Budde zur St. ti
Kejdla, 13 l"'~dd. <3 KeeiXdft, St in d *Sephela zw. Nesib und Achsib Jo 15 44.
von d Philistern angegriffen, von David errettet, jedoch bald wieder verlassen 1 Sm
23 1 — 13. Auch nach d Exil von Juden bewohnt Ne 3 17 f. : 1 Chi- 4 19. Nach On 270;
360 Keil— Kenisiter.
109/120 Df Knht, Cela, Echela 7/8 rM (12 km) ö von *Eleutheropolis nach Hebron zu
(270 fälschlich 17 rM), d. i. h. Wd auf einem Hügel 11 km ö von bet gibrin (verfal-
lene Mauern, Cisternen. Gräber). Doch sollte diese Stätte eher zum Bglande, als zur
Sephela gerechnet werden. G
Keil. £ übersetzt 2Sml231 magrröt licib-barzel mit „eiserne Keile". lChr203
wgeröt mit ..Keile". Zu d ersteren s. Axt, zu d letzteren s. Säge. Si
Kellen bei £ für kappöt Jr 52 18 (Schüsseln, s. Opfergeräthe) und für müsaköt
Sa 42. die Giessrohre. durch welche Oel in d Lampe gegossen wird. Vgl. Lampe,
Leuchter. Si
Kelter. Wein- und Oel-K. waren fast gleich angelegt; die K. bestand meist
aus zwei mitten in d Wein- oder Olivenpnanzungen in d Felsboden gehauenen (£ ge-
grabenen) Trögen Js 5 2. Der obere hiess eig. gat (vgl. den Namen Gethsemane),
<ß hr\vbq, V torcular: in diesem wurden die Trauben und Oliven ausgepresst (£? ddrak
Mi 6 15. £ keltern ). d. h. meist mit d Füssen getreten. Doch hat Schick ZDPV X 146 ff.
nachgewiesen, dass man das Pressen auch durch Auflegen von Steinen oder durch
Eintreiben von Keilen oder durch Hebelkraft bewirkte. Most und Oel liefen dann
durch eine auf d Oberfläche ausgehauene oder durch d Fels gebohrte Rinne in einen zwei-
ten kufenartigen Behälter (£j jcekcb, <£> vnok^viov Mc 12 1 ; vnoXJjvia Jl 3 IS (4 13); ngoh)-
viov Js5 2, V torcular), aus dem sie dann in Krüge geschöpft wurden. Beide Behälter
sind genannt, jedoch ohne Untersch mit K. übersetzt Jl 3 18 (4 13). Sehr häutig steht übri-
gens jakeb allein für d Ganze vgl. Jso2; Hi24n; J12 24: Mc 12 l. Unter fj piirä
Js 633; Hg 2 16 ist wohl dieselbe Stein-K. im Grossen und Ganzen zu verstehen. Schick
hat a. a. 0. Tafel V, VI und VII mehrere Arten von K. dargestellt und beschrieben.
Das Auspressen in solchen Behältern hatte die Folge, dass Oel und Most nicht bes.
rein waren. Jedenfalls aber wurden Oliven und Trauben dennoch bis aufs Aeusserste
zerstampft und ausgepresst : nur dadurch erklärt sich . dass das Treten der K. als
Bild des Gerichts dienen konnte Kl 1 15 ; Js 63 2 ; Apc 14 19. In Aegypten wurde der
Wein in kastenartigen Behältern gekeltert lErman 277); dies kam viell. auch in Pa-
lästina vor. Vgl. auch Oel. So
Kenmel nach Ge 22 21 Sn des *Xahor und Stmvr der *Aramäer = £ Syrer. So
Keuan Ge59ff. P; lChrl2 Sn Enos" und Vr Mahalaleel's, s. Sethiten. B
Keuas Heros eponymos des Stmes der *Kenisiter. K
Kenath, Vi k°nät, (5B Kaä&, (5A Kaavä&, Ort im O-Jordanlande. von *Nobah er-
obert Xu 32 42. durch *Gesur und *Aram den Israeliten entrissen 1 Chr 2 23, wird On
269 ; 109 mit KavaSü im Trachon nahe bei Bostra gleichgesetzt. Gew. ist dies von
d heutigen el-kanawät . bedeutenden röm. Ruinen am w Abhang des Haurängbges,
wasserreich und von einigen Drusen bewohnt, verstanden worden. Doch sind auch
2") km w-er in d Kastell kerak mit d benachbarten Orten el-kuneije und der hulef
Inschriften mit d Namen Kavuxa und Kavad-a gefunden worden. Dieser Ort , der die
Ebene *Basans nach S beschützte, liegt eher im Bereich israelitischer Macht als el-
kanawät. Daher setzen Wetzstein jGiebelgbge 26) und Hildesheimer 49 ff. in kerak
das biblische und rabbinische K. an. zumal da el-kuneije die arab. Verkleinerungsform
zu K. ist. und unterscheiden davon Kanautha oder Kanotha = el-kanawät. Anders
Schärer II3 129 ff. G
Kenchreae Hafenort *Korinths Ap 18 rs, Heimath der *Phoebe Rm 16 1 f. G
Kenisiter, l) tnir.i'i, £ Kinisiter, nach Gel5i9 eines der 10 von d Israeliten
unterworfenen Völker. Da Kenas. der Sn des Eliphas und Enkel Esau's Ge 36 11. 15. 42 ;
1 Ohr 136.53, doch wohl mit Kenas, dem Heros eponymos der K., identisch ist, so waren
Keniter — Kinder. 361
die K. nrspr ein edomitischer Stm, der im S Palästinas z. Th. mit d Stme.Iuda ver-
schmolz und schliesslich für ein vollblütiges judäisches Geschl erklärt wurde. Denn
Xu 32 12: Jol4 6. 14 heisst *Kaleb, der Sn Jephunne's. ein K.. Jol5l7; Rili3: 3 9. n;
1 Chr 4 13 Kalebs Br *Othniel ein Sn des Kenas. K
Keniter. Die K. werden Nu 24 21 f. und Ei 4 11 auf einen Stmvr *Kain zurück-
geführt. Nach der einen Ueberlieferung war der Schwiegervr Moses" ein K. Kili6;
4 11 (über d Yerhältniss zu d Midianitern vgl. d. A.i, nach d andern ein *Midianiter.
Die K. schlössen sich den Israeliten auf ihrem Wanderzuge vom Sinai her an: ob sie
wirklich mit ihnen von Jericho her Ei 1 16 (vgl. Nu 10 29) ins Land eingedrungen sind,
muss dahingestellt bleiben. Wir finden sie im S des Landes, meist nomadisirend 1 Sm
15 6 (unter Amalekitern), doch angesessen 1 Sm3029, in d Eegel (vgl. jedoch Ge 15 19)
in freundschaftlichem Yerhältniss mit d Judäern ■ nur wenige waren nach N gezogen
Ei 5 24 (darnach auch Ei 4 11). Der Bileamssprueh Xu 24 22, der den K. Wegführung
durch d Assyrer droht, ist nicht recht verständlich. So
Kephas, s. Petrus.
Kerker, s. Gefängniss. — Kerkerhof. s. Tempel. — Kerkermeister bei £ irrig
Jr37i5 für bei JiaJc-Jtxele (Gefängniss) ; richtig für öea(w<pbXa§ Ap 16 23. 27. 36. S. Ge-
fängniss, Stockmeister. — Kerkerthor. s. Tempel. Si
Kessel bei £ für düd (Topf) 1 Sm 2 14 und für hdlahat Mi 3 3; s. Kochen,
Hausrath. Si
Ketten bei £ für zikklm Na 3 10 (vgl. Gefängniss) und für "zikMm Handfesseln.
die man Kriegsgefangenen anlegte Jr40i. ± (vgl. Krieg), für irhustajim (eherne Ketten)
2 Kg 25 7 und halnm Ezl9 4 (Xasenringe). Sonst s. Schmuck. Si
Ketura ist nach J Ge 25 1 ff. Wb Abrahams ; auf diese Ehe werden eine Anzahl
Völkerstme zurückgeführt, von denen wir sehr wenig wissen. Auch entgeht uns völlig,
warum man sie als auf diese Weise zus. -gehörig, beziehungsweise als Einheit fasste.
Vgl. Glaser II 455, was aber mit grosser Vorsicht aufzunehmen ist.
Kezia, s. Kasia = Cassia.
Kidron. *Bach, richtiger Thal, im 0 Jerusalems Jr3l40: vgl. Kedron. G
Kiefer, so ist Js41i9 'es scemen übersetzt; s. Oelbaum. So
Kilmad steht in d Schilderung des Handels der St Tyrus Ez 27 23 neben d Lan-
desnamen *Eden und *Assur. Doch ist ein Land oder ein Ort dieses Xamens ganz
unbekannt. Mez, Harran 33 f. schlägt vor zu lesen Jcol-mädaj und zu übersetzen : Assur
und ganz *Medien waren deine Händler. G
Ki mli. •im Jr 41 17 Kr. ..Herberge des K.- (2Sml938) bei Bethlehem, nach d Kt
.Herberge des Kemoham". (5 ro.ßijooj yauäa(fx), JAq X 9 5 fidvöQa, d. i. I) gidTöt,
Hürden. On 303; 114 XafKoaQ, Flecken bei Bethlehem. S. Chimham. G
Kinnbacken, Name eines Hügels Ei 15 15 ff. S. Eamath Lehi und ZDPV X
144. 159. G
Kinder. Die Geburt war bei d kräftigen Wbern (Ex 1 19 ) der Beduinenzeit meist
leicht: doch nicht immer Ge 3 16; 35 16 — 19. Hebeammen wurden bisweilen nöthig Ge
3828; 35 17. Ueber d „Gebären auf d Schooss des Mannes-, der bei Darbietung des-
selben nach d Geburt den Akt der Annahme des Kindes vollzog Ei3l2a, s. Schooss.
Fehlgeburten Hi 3 16 etc. kamen vor. Die Beduinensitte der Mädchenaussetzung wird
KzKi-tt. angedeutet. Freude äusserte man über männliche Geburten litli: Ili3 3.
Bei männlichen Zwillingen stellte man sorgfältig den Erstgebornen fest Ge25 25f.;
38 28—30. Das Kind ward gebadet, mit Salz gerieben mach Eieronymus zur Kräfti-
gung der Haut) und in Windeln gewickelt Ezl64— 6; lli.'.ssr. ; sonst S.Geburtstag,
362 Kinisiter — Kir Hareseth.
Namen. Ueber Säugen und Warten des Kindes s. Amme, Pfleger. Die Ernährung
geschah mit Milch und Honig Js 7 15: He 5 12 ff. Ueber d kultisch-religiösen Pflichten
betreffs der K. s. Erstgeburt, Reinigungsopfer. Von Erziehung der K. ist in alter
Zeit nur bei Knaben Vornehmer die Rede 2 Sm 12 25 ; 2 Kg 10 l. 5 : vgl. Zuchtmeister,
Lehrer. Es ist aber hierbei weniger an Unterricht, als an äusserliche Ausbildung zu
denken. Vormünder kommen erst 2 Mk 11 l: 13 2: Ga 4 2 vor, wo ausserdem olxovö-
fioi, die das Vermögen verwalten, genannt werden. Vom Spielen der K. s. Spielen.
Der D macht dem Vater eine religiös-patriotische Unterweisung der K. zur Pflicht
Dt 6 7. 21—25; 11 19; vgl. Ex 13 8; Jo 4 6 f. 21 f. ; Ps 78 5 f. Die Cbokmaliteratur dringt
mehr auf Zucht als auf Unterricht Pr 4 4 ff. : Si 7 25; 30 l — 13. Turnunterricht hat
man in Sa 12 3 (vgl. Hieronymus) gefunden: s. Spiel. Zur christlichen Zeit linden
wir Tcaidaycjyol nach griech.-röm. Sitte JV 76; Ga 3 23 f.; vgl. Zuchtmeister. Die rab-
liinischen und altchristlichen Vorstellungen von israelitischer Erziehung findet man
bei Schürer II 166 f. verzeichnet. Ueber spätjüdische Erziehung s. M. Güdemann, Gesch.
des jüd. Unterrichtswesens während der spanisch-arab. Periode 1873 ; Gesch. des Er-
ziehungswesens etc. der Juden in Frankreich und Deutschland 1880: Gesch. des Er-
ziehungswesens und der Kultur der Juden in Italien etc. 1884. Si
Kinisiter, s. Kenisiter.
Kiniter 1 Chr 2.55 werden gew. den *Kenitern gleichgesetzt: doch ist diese Aut-
fassung äusserst fraglich. So
Kinnereth, Kinneroth. ir> Mnmsret, kinneröt. ist Jo 19 35 Name einer St, die
nach d Aufzählung wohl n von *Tiberias (= Rakath) anzusetzen ist. Sie lag am
Ufer des Sees *Genezareth, da dieser im AT nach K. benannt ist Jo 12 3; 13 27; Nu
34 11. Auch wird K. im £ durch ginnesar (= Genezareth) ersetzt, so dass K. der
ältere, ginnesar der spätere Name für d gleiche Oertliehkeit wäre. Viell. hiess urspr
die Ebene el-ruwer K. und danach der Ort : 1 Kg 15 20 bedeutet K. eine Gegend, wahrsch
das heutige ruiver. Dt 3 17 und Jo 11 2 scheint K. für ..See von K.~ Jo 13 27 zu
stehen. Kinneroth ist eine Nebenform des Namens, nicht Plural. G
Kir, fj kir, nach Am 9 7 urspr Wohnsitz der Aramäer. nach Am 15: 2 Kg 1(5 9
Ort, wohin die Aramäer von Damaskus deportirt werden, Js 22 6 neben *Elam genannt.
Kschriftl. noch nicht zu belegen. Doch vgl. Winckler, AoF II 254 ff. Z
Kirche bei £ für hekäl (Tempelhalle) Am 8 3: Ho 8 14: für massebä (Säule) Ho
10 i: für zb XtQÖv (Heiligthunn 2 Mk 1 15. Ez 7 21 iwkadsehem = ihre Heiligthümer
übersetzt £ .,ihre Kirchen". Zu d seltsamen Form vgl. Ewald, Lehrbuch der hebr.
Spr § 215 a. S. Denkmal, Malzeichen, Säule, Tempel. Si
Kirehenräuber hat £ 2 Mk 4 42 für hrwovloq = der den Tempel beraubende
i Lvsimachos); für hgöov/.oi Ap 19 37 = solche, die den Dianentempel zu Ephesus (durch
d christl. Lehre) schädigen. Si
Kirchweih bei £ 1 Mk 4 59 für iyy.uiviou.bq, rov ^vGiaozriQiov = Wiederweihe des
(durch *Antiochus IV entweihten) Brandopferaltars, welche am 25. *Kislev 167 statt-
fand. Da dieses Fest mit ähnlichen Gebräuchen wie Laubhütten begangen wurde
2 Mk 10 6, so ward es ebenfalls mit d Benennung axijvoutijyta belegt 2 Mk 1 9, was von
£ auch mit K. übersetzt wird. Im NT Jh 10 22 heisst es iyy.uivtu {ivxcdvux). Sonst
s. Feste. Tempel, Weihen. Si
Kir Hareseth Js 16 7: 2 Kg 3 25. Kir Heres Js 16 11: Jr 48 31. 36, Kir Moah
Js 15 1 wird für dieselbe St gehalten, weil £ dafür Js 16 7.11; Jr 48 31. 36 Kerak.
Js 15 1 Kerak in Moab setzt, d. i. das heutige el-kerak (= „Festung") am gleich-
namigen Wadi ö vom Todten Meere, oberhalb d Halbinsel lisän 1026 m. Es entspricht
Kiriath— Kiriath Jearini. 3ß3
den aus 2 Kg- 3 21. 24 f. ersichtlichen Merkmalen, dass es unweit d S-Grenze *Moab's
gegen *Edom gelegen haben und eine feste St gewesen sein muss. Denn der wädi
el-ahsl (= *Weidenbach) bildete die S-Grenze Moab's, und el-leeräk ist eine starke
natürliche Festung. Es liegt auf einer steilen, nur nach 0 hin mit d Hochlande lose
verbundenen Höhe, deren Gipfel urspr nur durch zwei Felsentunnel zugänglich war.
Die heutigen Mauern stammen grösstentheils aus d Mittelalter (zwei Hauptburgen
NW und NO), nur die unteren Schichten, bes. die in Felslücken befindlichen, gehen
auf d Alterthum zurück. Für "Wasser war durch tiefe Brunnen, Cisternen und Teiche
gesorgt. Die Bevölkerung (20000, darunter 2500 griech. Christen) ist halb nomadisch,
roh und unfreundlich. Vgl. de Luynes 1 100 ff. ; II 107 ff. Tristram, Moab 7») ff. 105 ff. G
Kiriath, I7 lirjat, 1) St in Benjamin Jo 18 28. Aber K. (= Ort, St) bedarf
noch eines Zusatzes, der nach (53 lagst fi gelautet hat; daher = *Kiriath Jearim. -
2) Statt K. Jr 48 41 ist zu übersetzen : ,,Die Städte sind erobert und die Burgen ge-
nommen." O
Kiriathaim 1) St im O-Jordanlande (auch Ge 14 5 gemeint), deren Besitz zw.
Israel (Rüben Nu 32 37; Jo 13 19) und Moab (Mesa-Inschrift Z. 10: Jr 481.23; Ez 25 '.<
wechselte; nach d daneben genannten St *Eleale, *Nebo, *Baal Meon (Jr48i; Ez259)
im X des -.er/,« ma'in zu suchen. On 269: 108 setzt sie (Kagid&a, Coraitha) 10 rM
(15 km) w von *Medeba. — 2) Gersonitische Levitenst in Naphthali 1 Chr 7 76 (661 .
nach Jo 21 32 *Karthan. G
Kiriath Arba, alter Name der St *Hebron Ge 35 27; Jo 14 15 : 15 13. 54: 20 7:
21 11; Ne 11 25. (4
Kiriatharim Es 2 25 Textfehler für *Kiriath Jearim Ne 7 29. G
Kiriath Baal ist Jo 15 60; 18 u anderer Name für *Kiriath Jearim. G
Kiriath Jearim gehörte nach Jo 9 17 zu d St-Bund der Gibeoniter, wird Jo
15 60; 18 14 als St Juda's aufgeführt (vgl. jedoch *Kiriath Jo 18 28), gewährte ..auf
d Hügel im Hause des Abinadab'- der Lade Jahwe's Aufenthalt 1 Sm 6 21; 7 1 f.: Ps
132 6. von wo David sie nach d Davidst holte 2 Sm 6 (fj ba"'le fhüdä = K. J., von
£ irrig mit „Bürger Juda- übersetzt) ; 1 Chr 14 (13) 5 f. ; 2 Chr 1 4 und war die Heimath
des Propheten Uria Jr 26 20. Es schloss sich nach d Exil der jüdischen Gemeinde an
Ne 7 29 (Es 2 25) ; doch hatten nach 1 Chr 2 50. 52 f. *Kalebiten die Landschaft *Ephrath.
zu der K. J. gerechnet wird, besetzt. Die Lage von K. J. ist nicht genau zu be-
stimmen , obwohl wir nicht ohne Nachrichten darüber sind. Nach Jo 15 9 ; 18 15 lag
sie an d Grenze zw. Juda und Benjamin, w von *Nephthoah, ö von *Chesalon, s von
*Beth Horon, nach IS111621 oberhalb von *Beth Seines am heutigen wädi es-xarar.
nach RÜ812 ö von *Zarea und Eschthaol, höher als diese Orte; nach JAq VI 14 nahe
bei Beth Seines, nach On 271; 109 9 rM = 13,5 km (On 234; 103 10 rM = 15 km)
am Wege von Jerusalem nach *Diospolis. Hiernach hat Bob II 588 ff. : NbF 205 f.
hti-jet el-'ineb, gew. abgekürzt el-karje, oder abti rös 12 km von Jerusalem an d Strasse
nach Jafa, vorgeschlagen : ein grosses Df mit steinernen Häusern und d Ruinen einer
schönen Kreuzfahrerkirche. Conder dagegen folgert aus Jol5io, dass *Chesalon n
von K. J. gelegen habe, betont die Nähe bei Beth Seines JAq VI 1 4 und glaubt da-
her in //. 'armä s vom wädi es-sarär K. J. wiedergefunden zu haben: alte Ortslage
mit Mauerresten, Weinkelter, Cisterne, Höhlen und einst fester Felsplatte Mem III 43 ff.
Durch diese Annahme kommt die Grenze Juda's jedoch zu weit s zu liegen. — Aus
d verschiedenen Namen kirjat ba'al Jo 15 60; IS u. *Baala Jo 159— 11 ; 1 Chr 14(13) 6,
ba'ale flimla 2Sm62 hat man auf d vollständigeren Namen hirjat ba'al (baiaU) ,}■-
InuUt. d. i. St des Herrn von Juda. geschlossen (Oort. Atlas 10). G
364 Kiriatb Sanna — Kitron.
Kiriath Sauna, St in Juda = *Debir ,Tolö49: Kiriath Sepher Jol5i5f. äl-
terer Name der St *Debir in Juda. G
Kirioth 1) St in Moab Am 2 2 (Hauptst ?) ; Jr 48 24 zw. *Betk Meon und Bosra
genannt: nach Mesa-Inschrift Z. 13 mit Heiligthum (Bild) des *Kamos. Wahrsch das
heutige Tpurejät zw. dibän und •attärüs. — 2) St im Negeb Jnda's gegen Edom zu.
vermuthlich die Heimath des * Judas Ischarioth. Eob III 11 f. 862 vgl. el-karjaten.
(5 und 5 verbinden: K. *Hezron. d. i. Hazor. Gr
Kis Vr Sanl's lSmOi u. <>.. Sn Abiel's i wofür lChr9(10)35 *Jeiel, das auch
1 dir 8 (9) 29 vor _und sein Wb" zu ergänzen ist; als Wb Jeiels wird an beiden
Stellen *Maacha genannt). Sn Zeror's (lChr8(9)30; 9(10)36 heisst ein älterer Br des
K. : Zur), Sn Bechorath's (Gre462i; 1 Chr 7 (8) 6 ist Becher ein Sn Benjamins, aber
nicht genannt Nu 26 38; 1 Chr 8 (9) l f.), Sn Apiah"s (Ge 46 21 ist Huppim, Nu 26 39 Hu-
pham ein Sn Benjamins) , des Snes eines Benjaminiten. 1 Sm 14 51 ist Ner ein Br
des K.. wie 1 Chr 8 (9) 30ö3; 9 (10) 36. Für „Ner zeugte K." 1 Chr 8 (9) 33; 9 (10) 39
muss beide Mal „Ner zeugte Abner- verbessert werden, s. 1 Sm 14 51. 1 Sm 10 21
gehört die Familie Saul-Kis in d Geschl der *Matriter, einer Unterabtheilung des
Stmes Benjamin. Er 2 5; StE 7 1 heisst *Mardochai Sn Simei's ('s. dazu 2 Sm 16 5
Simei, Sn Geras [Sn Benjamins Ge 46 21; Sn Bela, Sn Benjamin 1 Chr 8 (9) 3. 5. 7,
ein Benjaminiter Ei 3 15], ein Mann aus d Geschl des Hauses Saul; 1 Chr 8 (9) 13 ist
Sema, 8 (9) 32 Simea, wofür 9 (10)38 Simeam ein benjaminitisches Geschl; s. endlich
auch 1 Chr 8 (9) 21 die Sne Simei's 1. Sn K. ein Benjaniinit (s. Wildeboer, Esther
1898, 181). Smith-Stübe 132 vgl. den arab. Namen Jcais. B
Kiseon, Kision, fj kisjön. <SB Keiacov, St in Isaschar Jol9 20, gersonitische
Levitenst Jo 21 28 (1 Chr 7 72 (6 57) hat dafür *Kedes). Viell. der Name des Ortes,
von dem der Fl *Kison seinen Namen hatte. Barnabe Thabor 22 f. vgl. eine Kuinen-
stätte und Quelle „Keschunr- s vom Thabor, aber der Funkt liegt ausserhalb der
Wasserscheide des Kison. G
KisleAv, s. Monate.
Kisloth Thabor, fj Tciselöt täbör, Grenzort Sebulons Jo 19 12. wird gew. *Che-
siillöth Jo 19 18 gleichgesetzt. Aber der Zusatz Th. nöthigt doch wohl, K. Th. un-
mittelbar am *Thabor zu suchen und nicht in *Isaschar. Barnabe Thabor 22 vgl.
die Euinenstätte dabüra am N-Abhang des Thabor. G
Kison, £j Jcisön, heisst das Fl-Bett (nahal) , das unterhalb des *Earmel läuft
1 Kg 18 40, in dessen Gebiet *Megiddo und *Thaenach lagen Ei 5 19 — 21, gegenüber d
*Thabor 4 7. 13 (Ps 83 10) ; demnach der nähr el-mtikatta', dessen Anfänge theils bis
zum *Gilboa, theils bis nach *Nazareth reichen. In d Eegenzeit überschwemmt er
fast die ganze Ebene *Jesreel , die daher auch nur an d höher gelegenen Bändern
besiedelt ist, in d Mitte und an d Wasserbetten stark morastigen Boden hat. Streit-
wagen und Eeitern kann die Umgebung des K. daher leicht gefährlich werden, nament-
lich nach einem starken Eegen. Erst in seinem unteren Lauf, in d Durchbruchsthal
zw. *Karmel und d Ausläufern des galiläischen Bglandes (25 m), führt der K. be-
st findig Wasser, verliert sich fast in d Sümpfen ö von Haifa und mündet nö von
dieser St. Viell. hat er seine Namen K. und *Kedumim von alten Ortschaften (vgl.
Kiseon). G"
Kithim, Kittim Ge 10 4; 1 Mk 8 5 s. Chittim. So
Kitron, Q Zitron, St mit tributpflichtigen Kanaanitern in Sebulon Eil30, wird
wohl mit *Kathath gleichgesetzt. Doch rindet sich im Thainrad (Neubauer 191 f.) die
Angabe, dass K. der alte Name für *Sepphoris sei. G
Klafter— Klagelieder. 365
Klafter £ Ap27 28 für ÖQyviui s. Masse: Längenmasse. Si
Klageiche , heiliger Baum unweit *Bethel Ge 35 8 , unter dem das Grab der
*Debora , der *Amme Rebekka*s , gezeigt wurde. Die Palme der Debora Ri 4 5 ist
walirsch derselbe Baum. G
Klagelieder, £j ekä, (S 9g>jvot, &q. 1Isqs,uIov, V Threni, Lamentationes = hebr.
kiiiöt Baba bathra uh. 15°. Sie sind die 3. der 5 Festrollen (Megillöt), genauer die
des 9. Ab, des Tages der Tempelverbrennung. Sie stehen im £j unter d Hagiographen
(in deutschen Hdschr. an 6. Stelle) und haben hier auch ihren urspr Platz. Denn
ihre Einordnung hinter Jr in (SSD und £ beruht auf d falschen Tradition, dass Jr
die Lieder verfasste, und dem Bestreben, statt der 24 heil. Bücher der Palästinenser
22 entsprechend dem Alphabet zu besitzen. Gegen d Stellung von Kl. nach Jr spricht
endlich, dass beide von verschiedenen Händen ins Griech. übersetzt sind.
Die Form der 5 Lieder ist künstlich. 1 — I sind alphabetisch, 5 ist alpkabeti-
sirend, doch könnte 5 seine 22 Verse erst (durch Hinzufügen von n. 12. 18) wegen d
22 Verse der anderen Lieder erhalten haben. In 1 und 2 leitet jeder Buchstabe
einen aus 3, in 4 einen aus 2 Kina- Versen bestehenden Vers ein ; in 3 ist der akro-
stichische Buchstabe am Anfang jeder der 3 Kina-Verse wiederholt. In 1 steht y vor
B, in 2 — 4 a vor v. 5 zeigt gleichschwebende Verse. — Der Inhalt weist 1, 2 und 4
als echte Klnöt aus. Sie beklagen eine ideale, als todtes Wb vorgestellte Persönlich-
keit, d. i. das 586 gefallene Zion. In 3 weicht der Dichter von diesem Schema ab
und singt sich selbst als todtem Mann die Leichenklage. 5 ist weder äusserlich noch
inhaltlich eine Kina, sondern ein Gebet in eigener gegenwärtiger Noth.
Die älteste Tradition ((SSCD Thalmud Baba Bathra I5a), die Jr für d Verfasser
der Kl. hält, hat 2 Chr 35 25 nach derselben Theorie, die Mose das Gesetz, David die
Ps, Salomo die Pr zuweist, dahin verallgemeinert, dass Jr alle 5 Lieder dichtete.
Das rührende Bild: Jr in d rauchenden Ruinen Zions sitzend und die Kl. singend, ist
Phantasie. Denn abgesehen davon, dass Jr damals (Jr 39 — 44) keine Müsse hatte,
sein Leid um d St in einem 5maligen künstlichen lyrischen Erguss zu Papier zu brin-
gen, dass die einheitliche Abfassung der 5 Lieder durch d verschiedene alphabetische
Reihenfolge in 1 und 2 — 4 ausgeschlossen ist, und dass die trotz aller Berührung mit
Ausdrücken Jr's nicht zu leugnende Abhängigkeit von 2 (und 4) von Ez, 1. 3 und 5
von Js 40 ff. und die Verwandtschaft aller Lieder mit d Ps, zumal den Klage-Ps bei
Herkunft der Lieder von Jr unbegreiflich wären, hat der historische Jr in d Chal-
däern ein göttliches Werkzeug gesehen, Juda zu bestrafen und kann nicht ihre eigene
Bestrafung 1 21 f. ; 3 59 ff. gewünscht haben. Jr weissagte auch nach 586 — wie konnte
er dann 2 9 sprechen? Würde Jr sich als Prophet in d Sündenbekenntniss des Volkes
1 8; 5 16 eingeschlossen haben? Jr37 6ff. verurtheilte das Vertrauen auf äg. Hilfe,
deren Nichterscheinen 4 17 beklagt wird ! Wie würde das lobende Urtheil über Zedekia
4 20 für Jr passen ! — Nach d traditionell kritischen Ansicht spiegelt sich in 2 und 4
die Situation von 586 wieder, wie sie noch Augenzeugen um 570 erinnerlich war.
1 wird als Nachdichtung zu 2 (und 4) und wegen Abhängigkeit von Js 40 ff. um 530,
„aber eher später" angesetzt. 5 lässt Budde Kl. 1898, 76 „als echtes Stimmungsbild
aus d in Palästina verbliebenen Judenschaft'' etwa bis 550 verfasst sein, während das
von späten Ps (z. B. Ps 119) abhängige Lied 3 wegen seiner überkünstlichen Form
und weil es „den Zus.-schluss der übrigen Lieder- voraussetze, dem 3. Jhdt zuzu-
weisen sei. Aber die Schilderung der Ereignisse von 586 ist in 2 und 4 zu roman-
tisch, und der konkreten Züge sind zu wenig, als dass an Autopsie des Verfassers zu
denken wäre. Daran ändert auch nichts das „Wir" 4 17— 22. Oder muss wegen eines
366 Klagen, Klageweiber— Kleider, Kleidung.
ähnlichen solidarischen „Wir" Ps 137 von d 536 (!?) heimgekehrten Exulanten ge-
dichtet sein'?! Blickt nicht 4 22 das Ende des Exils, oder besser die Zeit nach ihm
durch ? Wie erklärt sich bei Augenzeugenschaft das gänzliche Todtschweigen der Thä-
tigkeit Jr's?Für sämmtliche Lieder fehlt bei d traditionellen Datirung und Deutung
der erkennbare Anlass für ihre Entstehung. Diesen erklärt viell. die spätere Sitte,
die Kl. zur Erbauung am 9. Ab vorzulesen. Sie sind wohl urspr gedichtet als litur-
gische Texte für d Vortrag an dem seit d Exil Sa 7 3 aufgekommenen Fasttag am
9. Ab. Zu ihrer besseren Einprägimg diente die akrostichische Form (1 — 4). Die
Erregung des Schuld- und Bussgefühls, das gerade der Pulsschlag des nachexilischen
Gebets ist, ist der am meisten in 1, aber auch in 2 — 4 erkennbare Zweck der Lieder.
Ihren Stoff schöpfte man aus d Erinnerung an d Ereignisse von 586, die wachgehalten
wurde durch d der Zeit nach der Katastrophe parallele traurige Gegenwart. Die
Jhdte nach d Exil galten nur als Folge und Fortsetzung des nationalen Bankerottes
586, den selbst die Bückkehr bab. Exulanten nicht wett machte und die Gemeinde
bis zum Wiedererstehen eines jüdischen Staates unter d Hasmonäern tief beklagte.
Die jährliche Erinnerungsfeier an d Anfang der nationalen Tragödie war das stärkste
Mittel, Jahwe's Herz zu erweichen. Als Bitt- und Busslieder sind die Kl. kathartische
Lieder : sie bezwecken eine regelmässige Katharsis von Sünden, die die Grundlage der
göttlichen Erhörung ist. Inhaltlich wie formell tragen sämmtliche 5 Lieder, von denen
die wohl von einem Verfasser stammenden 2 und 4 die ältesten und dichterisch höch-
sten sind, während 1 und 5 poetisch tiefer, aber religiös höher stehen, die Merkmale
der zur Zeit des 2. Tempels blühenden Psalmenpoesie, deren Pfleger zugleich die Dichter
der Kl. sein werden. Für 3 . das schwerlich Jr redend einführen will , sondern ein
gew. Klage-Ps ist. mag Budde's Datirung zutreffen. Israel ist das odium generis
humani 3 u. 45. 52 f. 60 ff. an d Ausgang seiner Geschichte gewesen. Da keines der Lie-
der an d syr. Religionsnoth anspielt, mögen die 4 übrigen zw. 5 — 300 vor Chr. ent-
standen sein. Der örtliche Standpunkt der Lieder ist durchweg die jüdische Heimath,
nicht die Fremde. B
Klagen, Klageweiber, s. Trauer.
Klaiula oder K nullit ist Ap 27 16 eine kleine Insel im S *Kreta's w von d Cap
Malata oder Lithinos, s von d Hafen Phoenix (*Phoenice). an der das Schiff des Pau-
lus vurbeigetrieben wurde. Jetzt Gavdo oder Gozzo. G
Kleider, Kleidung, £\ hbüs, malbüs; ein einzelnes Gewand mad Ps 109 18;
Kleidungsstücke middöt Psl33 2; ein Anzug sit Pr7io; unbekleidet, nackt 'äröm Ge
2 25 ; Hi 1 21 , doch s. u. über d Spr-Gebrauch. — Nach J hat nicht das Bedürfniss
der Erwärmung, sondern das Schamgefühl die Menschen zuerst zur Bekleidung ge-
trieben Ge 3 7. Der einfache Hüftschurz (hagöräj war auch später noch bei d Arbeit
oft die einzige Kleidung; vgl. insvöiz^g Jh2l7; vgl. tivxtov Jh. 13 4; aifjiixiv&iov (£
♦Koller) Ap 19 12. Abb. 103; Abb. 1. 2. 9. 130. 144. 150. - - Des Nomaden Kleidung
waren Thierfelle kotenöt 'ör Ge3 2i, ein Lendengürtel von Thierfellen (vgl. W. R.
Smith. JQK 1892. Jan.), ezör Lör 2Kgl8, der von einem Strick nikpcl Js 3 24 zus.-
gehalten wurde. Ein solches Fell mit d Haaren (Pelz) heisst addceret se'är Sa 13 4;
vgl. (irjX<oxai, iv6v,ucna nQoßuzwv, alyela öt^fiuxu He 1137; Mt 7 15. Ein so Bekleideter
hiess ba'al se'är 2 Kg 1 8. Die älteren Propheten wollten durch diese Tracht die Rück-
kehr zum alten, einfachen, Jahwe wohlgefälligen Hirtenleben (Ge25 27b) andeuten.
Diese später beseitigte Sitte Sa 13 4 sehen wir in d Zeiten des NT's wiederkehren Mt 3 4.
Des Landmannes gew. Kleid k'tönet, huttönet, ynöjv (£ Leibrock, Rock) war eine
Art bis an d Knie reichendes ärmelloses Hemd (s. Abb. 70 unten links, auch Abb. 5)
Kleider— Kleidung.
367
von *Wolle (scsmerj oder *Leinwand (pistim) Dt'22ii; Ho 2 7. Bei Armen war es
von grobem Stoff (w/uöhvov Si40*), bei Wohlhabenden von feinem weissen Linnen bad
1 Sm 2 18; h'tönet bad Lv 16 4; eföd lad 2 Sm 6 14 (vgl. Priester; Perrot et Chipiez III
431, Fig. 305), später büz 1 Chi- 15 27, ßiaooq Lcl6i9; hur Er 8 15 oder von feinem
äg. Stoffe sei Ex 28 39, von feinem Sinduzeug iädin Js
3 23; Ei 14 12, aivSüxv Mc 14 51 f . Solche Gewänder, bis-
weilen aus einem Stück gewebt xixwv &Q(ja<poq Jhl9 24,
buntfarbig .fbä'Im Rio 30 (s. Abb. 5.
7. 102. 130), karmesinfarbig sänl 2 Sm
1 24 oder purpurn nogcpvya Lc l(i ist | vgl.
Purpur, Farben). Man zog dies Kleid
unmittelbar auf d Leib Lvl6 4 und
legte es des Nachts ab HL 5 3. Beim
Hinfallen Ge 9 21 oder Springen 2 Sm
6 20 trat wegen seiner Kürze leicht
Entblössung ein. Vornehme Messen
es daher lang herabhängend (s. Abb.
8. 14. 37. 92 a — d) und mit Aermeln
machen TcHönet passim Ge 37 3 — 23 £
bunter Rock (vgl. Cic. in Cat. II 10 22
tunicae talares et manicatae) , auch
von Frauen getragen 2 Sm 13 18 f.
( Abb. 104). Bisweilen war eine Schleppe
sül daran Js 6 l ; Jr 13 22. 26 ( £ Saum ) ;
Na 3 5 (vgl. Gebräme). — Priester
hatten bes. linnene Oberschenkelklei- '
der mikn'se bad Ex 28 42; Lvl6 4; negiaxetf Si45io(8) £ Niederkleider, Niederwand.
— Wer bloss die tunica anhatte, ward auch als nackt ('äröm) bezeichnet Js202f. ;
Hi 24 10. In d Trauer zog man dies Untergewand aus und legte statt dessen ein Kleid
von schwarzen Ziegenhaaren (soft 2 Sm 3 31 etc.) an, s. Trauer. Vornehme zogen über
d Tunika ein Prunkgewand (s. dagegen MtlOlO) melÜ (5 srievövnjq 1 Sm 18 4: 24 ö:
Hil20, bei Frauen 2 Sm 13 18 (vgl. Cic. Verr. II 4 34 stola ad talos demissa), auch ma'a
täfä Js3 22, dessen Schleppe Sklavinnen trugen StE4 2. Die Priester mussten nach
Ex 28 4. 31 ein me'll von violettem Purpur tragen.
Das 2. Hauptkleidungsstück war das Obergewand Vbüs Hi24 7. §üt Ge 49 n.
kesüt Dt 22 12, g*löm Ez 27 24, salmd Ex 22 8, meist simlä Ge 9 23 etc. oder boßged Ge 39 12 ff.
genannt; bei Wbern auch mitpahat Js3 22; Rt3i5. Meist brauchte man es nur bei
Kälte oder Regen, oder des Nachts als Decke Ex 22 26 : 1 >t 24 12 ; sonst auch wohl um
etwas darin fortzutragen Ex 1234; 2Kg439; Hg2l2, als Unterlage beim Reiten Mt
21 7, als Teppich Ri825; 2 Kg 9 13; Mt2l8 etc. Bei d Feldarbeit Hess man es zu
Haus Mt24i8. Am Saume (känäfj Ezlü8 hatte man wohl in alter Zeit Anmiete
Illingen, die das Gesetz durcli Quasten ('s. Läpplein) zu verdrängen suchte. - Vor-
nehme hielten auf ein glänzend weisses Oberkleid (über schmutzige Kleider s. Traner)
Kh9s: Mc93 (vgl. Walkmüller). Sie besassen deshalb h"llföt Kleider zum Wechseln
in grösseren Mengen Ge4522; Rill um.: 2Kgö5 £ Feierkleider. Die reichlich aus-
gestattete kgliche Kleiderkammer (mcltäfyä) 2 Kg 1022 hatte einen bes. Verwalter 2 Chr
34 22. Ueber rituelles Gewänderwechseln s. Reinignng. Die Stoffe des Obergewandes
waren dieselben wie die der tunica. Nur wird bei EzlßlO aoeh iirst (*Seide?) er-
Abb. io2. Gewandsta
tue aus Tyrus.
Asiat aus der Zeit Seti's 1.
368
Kleider. Kleidung.
wähnt; sonst otjqixöv Apcl8i2. Oberkleider in purpurnen Farben R18 26; Pr3l22:
vgl. Philo de somniis II 7 noXvreXslq alovQyiöeq. Buntwirkerei (Stickerei?) der Ge-
wänder rikmä Ezl6io; Ps45i5 (vgl. Abb. 5. 7), Wirkerei mit Goldfäden "*di zahäb
2 Sm 1 24, misbesöt zclhäb Ps 45 14 (vgl. Hieronymus ad Eustochium : in vestibus atte-
nuata in filum metalla texuntur). Die eoQ-ijq ßaoihxi) Apl2 2i war nach JAqXIX82
aus Silberfäden gewoben. — Zarte durchsichtige Ueberwürfe bei Frauen: redldlm Js
3 23; HL 57: Philo de somniis II § 7 diacpavy xal /.enxü &£qlotqu, aQU%vov<peiq afiJityövsq;
(5 ÖLUifjtcvTj Xaxcovixd Js 3 23.
Prachtmantel: addceret sin'är Jo 7 21. 24 ; Jn 3 6 (vgl. Movers, Phon. II 3, 258).
Wblicher Prachtmantel peügll Js 3 24. Später werden auch griech. 2Mkl235 und röm.
Mt27 28 Soldatenmäntel erwähnt. Ein Reisemantel q>ek6iijq 2 Tm 4 13. Prachtge-
wänder mahaläsöt Js3 22, maklülim Ez27 24. Vergänglichkeit dieser Stoffe durch
d Mottenfrass Hi4i9; 13 28; Js509; Jk5 2 etc.
Zur Befestigung der Gewänder am Leibe diente der Gürtel hagör , hagörä
( 'Brautgürtel pl. kissilrim Js 3 20 , Amtsgürtel ahnet Js 22 21 ; Ex 28 4. Er war in d
Regel von Leinwand Jr 13 l, doch Da 10 5 von Gold, d. h. mit Goldplättchen besetzt,
vgl. 'C,ün->] y_Qvarj Apc 1 13 (s. Abb. 7. 168). Oft war der Gürtel sehr lang Ap21n. In
seinen Falten bewahrte man allerlei auf 1 Sm 26 n f. ; Ez 9 2 ; Mt 10 9. Durch d Fest-
binden des Gürtels bildete sich oberhalb ein Bausch des Kleides, £ Busen, Schooss:
hek Ex 4 6 f. etc. , späthebr. hob Hi 31 33 ; hösen Ne 5 13 : xölnoq Lc 6 38. In ihm trug
man die kleinen Kinder Js4922 (vgl. Horat. Od. II 27 f. in sinu ferens . . . sordidos
natos) oder steckte sonst Dinge hinein Ps 129 7; Mtl0 9. — Eine Spange (nögmi) zum
Zus. -heften des Gewandes ist lMkl0 89 erwähnt.
Fussbekleidung hatte man für gew. nicht. An heiligen Stätten Ex 3 5; Jo 5 15
oder vor Betreten eines Zimmers Mc 1 7 schickte es sich, sie abzulegen.
Auf Reisen band man Holz- oder Lederplättchen (Sandalen) unter d
Fusssohle Exl2ii; Jo9i3; Ap 12 8 (na'al, vnödfjfia, oavöühov Jt 16 11.
Oben über d Fusse band man sie mit einem Riemen serök Ge 14 23,
luüq Mc 1 7 fest (s. Abb. 5. 115. 130). Kostbare Sandalen von Tahas-
fell Ez 16 10 s. Dachsfell, Semisch. Soldatenstiefel se'ön Js 9 4 s. Abb. 42
links. Ueber d symbolischen Gebrauch der Sandale als Pfand Dt 25 9 f. ;
Et 4 7 s. Ehe.
Koptbekleidung ward dringend nöthig zur Beschützung des Hauptes
gegen Sonnenstrahlen (Perrot et Chipiez IV 465, Fig. 253) ; es galt auch
als Anstandspflicht. Den unbedeckten Kopf zu zeigen gilt als unschick-
lich 1 Kg 19 13; Js6 2. Man umwickelte ihn Qiabas Ez 16 10) mehrmals
mit einer Binde (pe'er) Ez24l7; Js3 2o (s. Abb. 7. 103) oder einem
sänif Turban. £ Hut Hi 29 14: tebülimEz23w (s. Kogel und Abb. 104),
mit d oovöüqiov, das zur Aufnahme des Kopfschweisses diente Lc 19 20 ;
Jh 11 44 : 207 : Ap 19 12. Ein kostbarer Kopfbund war misnccfet Ex 28 4;
Ez 21 21, ein nach oben spitz zulaufender migbä'd Ex 29 9, £ öfter *Hut, *Haube. Dar-
über wurden bisweilen kronförmige Aufsätze 'atärä Ez 16 12, lat(eret zahäb Er 8 15, '"tee-
ret paz Ps 21 4 (als Hochzeitskrone HL 3 11) , Stirnbinden , Diademe kater Er 1 11
(griech. xiöagiq), nezer 2 Sm 1 10, sis Ex 28 36 £ Stirnblatt, s>firä Js 28 5 gesetzt. Später
kam auch die griech. Sitte der Kränze auf WS 2 8. Vgl. auch Haarband. Zur Hals-
bekleidung vgl. Koller, Schmuck.
Gesichtshüllen der Weiber waren im höhern hebr. Alterthum nur bei Bräuten
erforderlich Ge 24 65 (sä'if); 29 22 — 25. Sonst war das Verschleiern ungew., in Ge 38 15
Ablj. 104. Gewand-
gtatue mitSchleier.
Kleinode— Kochen, Kochgeräthe. 369
gilt es als Sitte der Kedeschen (s. Eurer). Später ward die Sitte strenger, nament-
lich indSt; doch die völlige Gesichtsverhüllung, die der Islam liier durchgesetzt hat.
ist im Alterthum unbekannt, Vgl. Ohnefalsch-Bichter 316 und Tat. XI 4. 8. 6; XII «>.
Der Kopf ist bedeckt, und der Schleier wallt bis zu d Hüften oder noch tiefer herab
(Abb. 104). Ein insbes. das Haupt verhüllende]1 Schläfer sammä HL4i; 1 Kr 11 5 ff.
wird erst später verlangt. Lange Schleier mispähöt Ez 13 18, flatternde re'älöt Js 3 19.
Sonst s. Schmuck. Si
Kleinode bat £ 2 Mk 12*0 für das grieeh. Isgui^ava gesetzt, das im Allgemeinen
geweihte Gegenstände, * Amulette, im Zus. -hang der Stelle kleine Nachbildungen von
Götzenbildern bedeutet, die man als Schutzmittel auf d Leibe trug. S. Abb. 49. 110. G
Kleophas (eig. Kleopater) 1) einer der beiden Emmausjünger Lc 24 18. — 2) Oder
Klopas, Mann der Jhl9 25 genannten *Maria, nach Euseb. KCl III 11. 32 6: IV 22 4
Br Joseph's, Oheim Jesu. S. Alpliäus. H
Kleopatra Thea, Tr Ptolemäus' VI Philometor von Aegypten, heirathete zuerst
150 vor Chr. Alexander Balas 1 Mk 10 57 f., dann dessen Gegner Demetrius II Nikator
(s. Seleuciden) lMklli2, dem sie Seleucus V und Antiochus VIII Grypus gebar. Als
die Parther Demetrius gefangen nahmen, heirathete sie dessen Br Antiochus VII Si-
detes. Nach dessen Sturz ging sie wohl nach *Ptolemais, soll die Ermordung Deme-
trius' II und Seleucus1 V veranlasst haben ; Antiochus VIII, den sie auch t<3dten wollte,
zwang sie Gift zu trinken. W
Klobe Si 11 31 y.ÜQttOloq. Jr5 26 zum Fang der * Vögel. So
Kluft, s. Palästina.
Knas, s. Kenas.
Knath, Ort im 0- Jordanlande, s. Kenath. <J
Knecht, s. Sklav.
Knidus wird lMkl523 unter d Gebieten genannt, denen ein Beschluss des röm.
Senats zu Gunsten der Juden mitgetheilt wurde (vgl. Kos). Die St war eine dorische
Kolonie auf d w Ende einer schmalen Halbinsel *Kariens, berühmt durch d Aphrodite
des Praxiteles. Ap 27 7 wird K. bei d Reise des Paulus nach Rom zw. *Mjrra und
♦Kreta erwähnt. Am Kap Krio sind noch stattliche Ruinen von K. vorhanden. G
Knieen als bisweilen vorkommende Geberde der Betenden, s. Beten. Si
Knoblauch, £j süm, Allium sativum L. der Botaniker. Den K. vermissten die
Israeliten nach Nu 11 5 während ihres Wanderzuges. Die Pflanze kommt in zahlreichen
wilden Abarten durch ganz Palästina vor, bekanntlich hauptsächlich an schattigen
Plätzen; er fehlt daher in d Steppe. Als Zukost zu Brot war und ist diese Wurzel
noch heute im S eine beliebte Speise, bes. der ärmeren Volksklassen. Vol. Low 393. So
Knoten bei £ 1) für gib'öl Ex 9 31, wo von d Blüthenknospen des *Flachses die
Rede ist. — 2) Für pagglm HL 2 13 kleine *Feigen. — 3) Fixv pekällm 1 Kg 6 18; 7 24,
wo von architektonischen Verzierungen die Rede ist. Da nun paTplpü'öt wahrsch die
*Koloquinten bezeichnet, so ist wohl an Knäuel zu denken, die den runden Früchten
der Koloquinten ähnlich sind. Der Text der Parallelstelle 2Chr43 (£ ebenfalls K.)
ist verderbt. So
Kobold (nach Kluge von kob, koben, Gemach: daher der Hausgott) bei £ für
£| Mit Js34i4, s. Lilith. Si
Kochen, Kochgeräthe. Das K.. £j bissei 2 Kg 4 38 ; ÄäsädGe2p29 war sowohl
Männer- (Ei 6 19) als Frauenarbeit Ge 27 <». § tabbäh Koch 1 Sm923, tabbäliöt Köchin-
nen lSm8i3 (als kgliche Dienerinnen). Vgl. Braten. -- Die Kochgeräthe waren meisl
irdene, bei Wohlhabenden auch metallene (s. Gefässe, Geräthe, Eausrath). Man hatte
Iüljchvörtcrbncli. 24
370 Köcher — König. Königreich.
als gew. Töpfe für Fleisch &r Jr 1 13 ; Ex 16 3. pärür 1 Sm 2 14, Ei 6 19 Topf für d Fleisch-
brühe. Ein grösserer Topf war düd 1 Sm 2 14 £ Kessel, pl. 2Chr35l3; eine Art Kas-
seroll war hillithat Mi 3 3 £ Pfanne. Kessel, Mrajim Lv 11 35 ; ein Kessel (Abb. 194) war
l-ijjör Ex 30 18 £ *Handfass; lSm2i4 £ Tiegel: 1 Kg- 7 38: Sa 12 6 £ Ofen. Kessel
mit beweglichen Gestellen 1 Kg 7 27 — 37 auf Rädern, vgl. Klostermann 307 — 309. Diese
Gefässe waren unbedeckt heli pätüdl} 1 Sm2i4. Sollten sie bedeckt werden, so band
man mit einem Bande (päül) einen Deckel (sämld) darüber fest Nu 19 15. Das ge-
kochte Essen schüttete man in eine Schüssel seIöhU 2 Kg 2 20, sallahat 2 Kg 21 13,
Tnvß/.ior Mt2623; die Gemüseschüssel nccQotplq Mt23 25. Vgl. Nahrung. Eine grosse
Schüssel war ltr'ärä Nn7i3. 19; eine kleine Schale Jcaf 14.20; vgl. Schüssel. — Man
kochte im Freien auf offenem Feuer, auf Herdsteinen rsäfim 1 Kg 19 6, Kochherden
nrbass'löt Ez 46 23. Si
Köcher (Kluge: Behälter, insbes. Pfeil Viehälter). So £ richtig für Ml Ge27 3
und aspä EG3923; Js22e: Ps 127 r, ; vgl. Waffen. Si
Kolke, pl. von Kolk (Kluge : Loch. Strudel) bei £ Lv 11 36 für £j hör, s. Brunnen. Si
Köiiij»', Königreich. Es dauerte lange, ehe sich das israelitische Volk aus d
*Geschl- und *Stm es- Verfassung zu einem die Gesammtheit umfassenden Kgthum er-
hob, zu welchem z. B. die Edomiter Ge 36 31 beträchtlich früher gelangten. Ansätze
dazu zeigten sich in Israel Ei 8 und 9 : doch sie verschwanden bald wieder im Chaos
dieser Periode. Erst die harte Schule der philistäischen Bedrängniss 1 Sm 13 19 — 22
bewirkte, dass der anfangs glückliche Führer *Saul eine kgliche Würde und Macht
erlangte: doch beruhte beides auf d Unterstützung der Stmesältesten 1 Sm 8 4 ; 11 3 f.;
12 12 f.: 2Sm2i: 3 17 ir. Den gewaltigen Persönlichkeiten *David und *Salomo gelang
es, die Macht der letzteren für d Dauer ihrer Regierung zurückzudrängen. Sie er-
nannten ihre Nachfolger 1 Kg 1 13. Aber unter *Rehabeam sehen wir sofort wieder
die Stmesvertretungen in ihrer entscheidenden Stellung auftreten 1 Kg 12. wie sie denn
auch nach d Exil Es 1 5 die einzigen politischen Organismen bilden. In d Zwischen-
zeit wird oft in N-Israel durch Militärverschwörungen der Thron besetzt 1 Kg 15 27;
16 8 ff. : 2 Kg 9 etc. ('s. Israel). Die Macht des Kgthums hing ganz an d Persönlich-
keit seines Trägers. In *Juda hielt sich die davidische Dynastie ; aber die Macht des
Herrschers ward thatsächlich oft eingeengt durch d bet clätcuL die Camarilla der ihren
Ursprung von David herleitenden hohen Geschl Js 7 2. 13 ; 22 22 und andern jerusalemi-
tanischen Grossen särim Js 1 23: Jr26i6; 38 4. 25 etc.; Js 3 14 (Volksälteste), bitter
höhnend l^slne &döm 1 10 (Sodoms Fürsten).
Die persönlichen Eigenschaften, die man am Kg wünschte, waren bes. Grösse
und schöne Erscheinung IS111IO23: 16 12, sonst Weisheit lKg3e — 12. verbunden mit
Heldenhaftigkeit Js 11 2. Die Functionen des Kgs in d älteren Zeit waren Führung
im Kriege und Rechtsprechen lSm8 5; 2Sml52. Von dem, was wir Regierung oder
Verwaltung nennen, hatte der alte Israelit keine Vorstellung und würde dergleichen
auch gar nicht gewünscht haben. Das äussere Auftreten des 1. Kgs Saul war das
des einfachen Bauern und Kriegers lSm22 6; zu seiner Bedienung genügte ein ♦Waf-
fenträger 1 Sm 31 4. [Die Schmuckstücke von 2 Sm 1 10 sind wohl spätere Erfindung.]
Saul begnügte sich wie jeder israelitische Bürgersmann mit einem Wbe und einem
Kebswbe lSml450; 2 Sm 21 8 ff. Mit David und noch mehr mit Salomo beginnt präch-
tigerer Hofstaat : *Paläste2Smll2; 1 Kg 7 1—12, *Thron lKglOis— 20, kostbare In-
signien und Luxusgegenstände 1 Kg 10 16 ff. (vgl. Krone. Scepter), Harem 1 Kg 11 1 — 3.
Unter David finden wir auch Anfänge einer Beamtenschaft 2 Sin 8 16 — 18. die Salomo
beträchtlich erweiterte lKg4l— 19. Man darf darunter aber weniger eine Staats- als
Königin— Kohl. 371
eine Krondienerschaft verstehen (s. u.). Obenan stand der Hausminister oder Grossvezir
£} aser 'dl hab-baßt, auch Freund des Kgs genannt £} rea' ham-mcelek, has-iöMn (s.
Hofmeister, Vogt). Den 2. Rang hatte der iöfer Js363, den 3. der mazTär s. Kanzler).
Dann kamen, ebenfalls als Beamte des Residenzheiligthums, die Priester des Tempels
von Zion lKg44; 2Sm8i8; 2025 f., später nur einer fj hak-JcöMn 2Kgllio; 16 n
(s. Hoherpriester). Ausserdem sind zu nennen der Befehlshaber des *Heeres £> 'al
hus-säba 2 Sin s it;. sar has-säbä' 1 Chr 27 34. (s. Feldhauptmann), der neben sich einen
bes. safer (Iistenführer) hatte, ferner der Führer der kglichen Leibwache 2 Sm 8 18
(Ge37 36), s. Heer. Hufmeister. Kretin und Plethi. Eine Art Minister des Innern war
der 'al han-nissäblm lKg45, der 12 Kreisdirektoren (nissabvm) 7 ff. unter sich hatte
(vgl. säre ham-medinöt 1 Kg20i4f.). Doch darf man hierbei nicht an Landesverwaltung
denken, da sie vielmehr die Aufgabe hatten, das Land für d Bedarf der Hofhaltung
auszusaugen 4 7.27: 5 2. 3. 7. Die ihnen zugewiesenen Bezirke waren abweichend von
sonstigen Stmeseintheilungen willkürlich geordnet 4 8 — 19. Eine geordnete Landesver-
waltung lernte Israel erst durch d Perser kennen, die an d Spitze des Landes einen
Statthalter (pcehn) stellten Es 6 7 etc. . der unter sich Bezirksbeamte säre pcelelz Ne
3 9 ff. katte. Die Volksvorsteher (frgäriim) Es92 waren nur israelitische Vertrauens-
männer, nicht pers. Beamte. Als eine Art Finanzminister waltete im alten Reich der
•al Jiam-maä 2Sm2<)24: lKg46; 12 18 (Rentmeister): doch hatte er nichts mit Geld-
geschäften, sondern nur mit d Tributen der unterjochten Völker zu thun. die durch-
weg aus Naturalien bestanden 1 Kg 5 l ; 2 Kg 3 4 ; 2 Sm 8 2b ; vgl. Ri 3 15. Auch hatten
sie unter Salomo für d Beköstigung und Beschäftigung der Frohnarbeiter bei d Bauten
zu sorgen, wobei ihnen Unteraufseher £j säre han-nissäbvm lal Jiam-m'lähä lKgö30;
(>23 zur Seite standen (vgl. Frohne, zinsbar). Für d persönlichen Dienst des Kgs gab
es noch die Mundschenke (masküm) 1 Kg 10 5, den Aufseher über d Garderobe sömer
liab-begädim 2 Kg 22 14 (s. Kleidung) , die Palastpförtner (sö-"nm) 2 Kg 7 11, Wagen-
lenker und Läufer 1 Sm 8 11 und allerlei Hofdiener (särmm) 15. Ob säris auch Harems-
aufseher ist, bleibt selbst 2 Kg 932; 24 15 unsicher (s. Kämmerer. Verschnittener). Si
Königin. Saul's Fr 1 Sm 14 50 und sein Kebswb 2 Sm 3 7 scheinen in altisrae-
litischer Einfachheit gelebt zu halten. Mit David begann die Haremswirthschaft 2 Sm
32 — 5; 5 13, unter Salomo steigerte sie sich HL 6 8 i übertreibend lKglli — 3). Es
wurden unterschieden: 1) die eig. kgliche Gemahlin 1 Kg 1 ; 3i; 7 8, später segäl ge-
nannt Ps 45 10. Diese hatte später nach des Kgs Tode als Kgin-Wittwe Antheil an
d Staatsregierung 1 Kg 15 13 unter d Titel geb~ira- — 2i l»ie mfiläköt HL 6 8 (Kginnen);
benöt m'laklm (Kgstr) lJ>45io sind von kglichem Geblüte 2Sm33. — 3) Die pilagsim
HL 6 8 Kebswber. — 4) ,alämöt jugendliche WberHLOs. darunter j'lpäröt Perlen des
Harems Ps 45 10 ; vgl. siddöt in Kh 2 8. Si
Königischer, griech. ßaaiXucög, bezeichnet Jh 4 46.49. wenn man nach, d Spr-
Gebrauch des Josephus urtheilt, wahrsch einen Militärbeamten des Kgs, genauer Vier-
fürsten *Herodos Antipas von Galiläa. G
Königsgruml 2Sml8i8 und Königsthal Ge 14 17 entsprechen demselben hebr.
Ausdruck 'eme% ham-mcelek, Kgsebene. Dort stand das Denkmal Absaloms und fand
die Begegnung zw. Abraham, d Kge von Sodom und *Melchisedek statt. Nach JAq
Vll lt);! 2 sta (<i Minuten) von Jerusalem. Viell. die kleine Ebene im X der St. Nach
von Alten ZDPVI85ff. eine jetzt verschüttete Erweiterung des Kidronthales. G
Kogel, hohe Kapuze mit herunterhängendem Zipfel bei £ für frbülim (Kopf*
binden | Ez23l5, S. Kleidung. Si
Kohl. Unter K., griech. /.ü/avov, V olns, sind Lcll42; Mc4.il- (Ml L332 ver-
24 *
372 Kohle— Korah (Korahiter), Köre (Korhit er).
schiedene grüne G-emüsearten zu verstehen. In ehen diesem Sinne ist 1 Kg 21 2: Dt
11 io von einem Kohlgarten fj gan järäk, d. h. Gemüsegarten, die Rede: s. Garten. So
Kohle. Die Hebräer hatten für K. zwei Wörter 1) gahcdet, das die glühenden,
und 2) p'fhfun. das (gew.) die schwarzen, d. h. erst noch in Gluth zu setzenden K.
bezeichnet Pr 6 28 ; 25 22; Js44i9: 54 16, auch 44 12 £ Gluth: Pr 26 21 : viell. ist Js 6 6
statt glühende K. (rispä) besser „heisser Stein- zu übersetzen. Holz-K. wurden jeden-
falls viel gebrannt (vgl. Wald) und. wie noch heute in Palästina, allgemein verwendet
T06; Jhl8i8. So
Koller (vgl. franz. collier Halsbekleidung, s. Kluge) bei £ Js323 für sedhum
(Sindugewänder) und für aifuxiv^iov Ap 19 12 (Schurz), s. Kleidung. Si
Kolonie Ap 16 12, s. Philippi und Freistadt. G
Koloquinteu. Dass £ nach (5 und V 2 Kg 4 39 ff. richtig übersetzt hat, wird
bestritten. Einige Ausleger denken, meist einer Etymologie vom Stamm pfc' zu liebe
an d sogen. Esels- oder Vexiergurke, EcbaJium elaterium (Boissier H 760). Die K..
Citrullus colocynthus, welche noch heute im Jordanthale im Sandboden (Boissier II 759
..bei Tripoli") vorkommt, passt jedoch namentlich auch in Rücksicht darauf, dass ihre
Blätter dem Weinlaube (vgl. 2 Kg 4 39 ff.) ähnlich sind; so auch Low 332. Das Innere
der K. enthält ein ausserordentlich bitteres Mark, das ein sehr starkes, giftiges
drastisches Mittel darstellt und auch zum Abhalten der Motten im Pelzwerk dient.
Die Pflanze ist eine kleine kriechende Kürbisart mit zierlich gelappten Blättern und
gehört zur eigentlichen Wüstenflora. So
Kolossae Ko 1 2 war eine durch Wollenweberei wohlhabende phrygische St in
d röm. Provinz *Asien, nicht weit von *Laodicea und *Hierapolis. Sie lag am Lykos
(Tschxtruk Sa), einem Nebenfl des Mäander, an d grossen Heeres- and Handelsstrasse.
die vom Euphrat nach *Ephesus führte. Paulus hat viell. den Ort berührt Apl8 23:
19 1, die christliche Gemeinde in K. ist jedoch wohl von *Epaphras begründet worden. G
Kolosser, Brief an die. In *Kolossä und wohl auch in d benachbarten St
*Laodicea und *Hierapolis hatten sich, wahrsch durch d Bemühungen des *Epaphras,
heidenchristliche Gemeinschaften von paulinischem Charakter gebildet, welche Paulus
zwar nicht selbst iresehen bat Ko 2 1. aber doch aus d Ferne, als Gefangener, gleich-
zeitig mit Eph und Phm, brieflich anredet. Anlass dazu bot die Kunde von d In-
vasion der Gemeinde durch eine spätere, gnostisirende und asketische Form jenes
judaistischen Ggens. welcher die Schöpfungen des Heidenapostels allenthalben bedrohte.
Der Brief macht auf d einen Seite ebenso sehr den Eindruck der Echtheit, wie er in
manchen Elementen seines Lehrgehalts, so bes. in d christologischen Abschnitten 1 14 — 20:
2 9—15. direct an *Eph erinnert, dessen Zwillingsbr er auch in Beziehung auf Anlage
und Spr-Material ist. Daher die neuere Kritik ihn bald ganz dem Paulus zu- oder
abspricht, bald auch das Eäthsel durch Anwendung der Interpolationshypothese zu
lösen versucht. Kommentare von Klöpper 1882. Franke (1886), Oltramare 1891, E.
Haupt 1897. . H
Kolter (gefütterte Steppdecke, Kissen s. Kluge) bei £ für mahber 2 Kg 8 15
(Matratze?), s. Bett. Si
Konsul lMklöiß. S. Römer, römisches Reich. H
Kor bei £ für fi hör. s. Malter, Masse, Hohlmasse. Si
Korah (Korahiter), Köre (Korhiter), £j körah , (5 xoqb 1) Sn Esaus und
Oholibama's Ge36 5. 14 (ig ist K. Glosse). 18: 1 dir 1 35. — 2) Ein nachexilisches [mit
1) oder d judäischen Geschl 1 Chi- 2 43 zus. -hängendes] levitisches Sängergeschi . auf
das die Ps 42 (43) ; 44—49 ; 84 ; 85 ; 87 ; 88 (auch *Heman zugesprochen) zurückgeführt
Korallen— Korinth. 373
werden. Das K.-Gesehl war bei d Rückkehr ans Babel zunächst eine Thorhüterin-
nung 1 Chr 9 (10) 19; 26(27)1.19; vgl. 2 Chr 31 14, auch war ihm das Pfannenbackwerk
anvertraut 1 dir 9 (10) 31 ; allmählich rückte es als Sängergilde von d niederen Tempel-
dienst in d Stm *Levi auf, indem es sich zuerst an d Sängerinnung *Heman ange-
gliedert zu haben scheint 1 Chr 6 18 ff. ; (7 33 ff.), dann aber sich direkt durch *Jezear,
oder *Amminadab, Sn Kahath's, auf Levi zurückführte P Ex 6 21 , Nu 26 58; lChr67f.
(7 22 f.). 1 Chr 12(13)6 werden die K. ohne eine Beziehung zu Levi genannt: 20 (27) L9
werden K. und Nachkommen *Merari's, 2 Chr 20 19 *Kahathiter und K. von einander
geschieden, an letzterer Stelle aber die K. bereits zu d Leviten gerechnet. Als K.-
Gesehl (Sne K.'s) werden Ex 6 24 P Assir, Elkana und Abiasaph genannt ; 1 Chr 6 7 f.
(7 22 f.) ist Assir Sn, Elkana Enkel und Ebjasaph (= Abiasaph) Urenkel K.'s. Mit
ihrer Stellung innerhalb d Leviten noch nicht zufrieden, schielten die K. auch nach
d Priesterthum. Dies Streberthum wird vom Standpunkt der „legitimen- Priester
verurtheilt in d tendenziösen Erzählung von d Aufstand der Rotte K.'s. der wegen
seines Trachtens nach d Priesterrechten sammt seiner Familie von d Erde lebendig
verschlungen wurde Nu 16 1 ff. ; 26 9 ff. ; 27 3; Si 45 22(18) Jun. B
Korallen. Mit diesem Worte hat £ Kl 4 7 £j penlnlm übersetzt. Der Vergleich
mit d Farbe der Volkshäupter weist darauf hin, class die Uebsetzg richtig ist. Dann
würde auch Hi28i8 und Pr3i5; 811 etc., wo die alten Uebsetzgen schwanken, p°ni-
lüm als die rothe Edel-K. (Brehm X 500 f.) zu fassen und nicht mit Perlen (so £)
zu übersetzen sein. So
Korb für Backwerk Ge 40 17 ; Ex 29 3 und Fleisch Ei 6 19 ist 6dl; K. von durch-
brochener Arbeit mit Früchten Jcelüb Am 8 1. Ein grösserer K. zum Einsammeln von
Früchten ist taue Dt 26 2; 28 5. Vgl. zu diesen K. mit Früchten, die am Jahwealtar
niedergelegt wurden , die sogen. Adonisgärten [xrpioi Äöioviöoq) auf Cypern bei Ohne-
falsch-Richter 60, Abb. 49 ; 126, Abb. 142. Ein grosser Last- oder Trag-K. äüd Jr
24 2 ; Ps 81 7 ; pl. Jr 24 1 ; 2 Kg 10 7. Geflochtener K. zum Aufbewahren des Manna
sinstmet Ex 16 33. S. Gelte. Si
Korban bei £ Mc 7 11 = £j korbän, d. i. Darbringung, Gabe (5 öüpor, allgemeine
Benennung aller Schenkungen an d Heiligthum mit Einschluss der Opfer bei Ez und
im PC, Nel035; 13 31 von Holzlieferungen der Gemeinde an d Heiligthum. Mc 7 11
ist K. ein Ausruf privaten Gelübdes, durch den eine Sache als Eigenthum des Tempels
erklärt wurde; vgl. Gelübde, Opfer, Weihgeschenke, Gotteskasten. Si
Kores, s. Cyrus.
Koriander, £} gad, Coriandrum sativum L., ist ein einjähriges Doldengewächs,
dessen Kraut heftig nach Wanzen riecht, während die rundlichen Früchtchen ein anis-
artiges, auch bei uns beliebtes Aroma haben. Nach Boissier II 290 wächst K. am syr.
Litoral. Nach cl Thalmud (Low 209 ) wurde K. vielfach auch angepflanzt , und die
Körner zur Würze von Speisen, sowie in d Therapie verwendet. Ex 16 31 und Nu
11 7 werden mit ihnen die *Mannakörner in Hinsicht ihres Aussehens vgl. So
Korinth ist im NT die von Julius Cäsar 44 vor Chr. gegründete röm. Kolonie
(Colonia Laus Julia Corinthus), die an d Stelle der alten, 146 vor Chr. durch L.
Mummius zerstörten reichen Handelsst K. erbaut wurde. In Folge ihrer günstigen
Lage am Isthmus sowie zw. d korinthischen und d saronischen Meerlinsen wurde sie
bald die blühendste St Griechenlands. Wenn sie auch die isthmischen Spiele zu leiten
hatte, so war sie doch nicht eine eig. griech. St. Cäsar und Augustus hoben die Zahl
der Einwohner durch italische Kolonisten, die z. Th. Freigelassene waren; K. war
die Hauptst der Provinz *Achaja , führte die röm. Fechterspiele ein und setzte aus-
374 Koriuther, Brief an die — Kornhaus.
Kindischen Kulten geringeren Widerstand als andere griech. St entgegen. Juden in
K. werden schon von Philo erwähnt . ihre Synagoge Ap 18 i. 8. 17. Das Edict des
♦Claudius führte *Aquila und Priscilla aus Eom nach K. Apl82. Xero liess 6000
jüdische Kriegsgefangene an d Durchstich des Isthmus arbeiten. Paulus besuchte K.
von *Athen aus und gründete dort während eines Aufenthalts von 18 Monaten eine
christliche Gemeinde, an die er die Briefe an d *Korinther richtete (Ap 18 li: lKr36;
4 15; 1 14 — 16). Wahrsch ist er später nochmals in K. gewesen Ap203. Von d 3
Hafenst K.'s. nämlich Lechaeum am korinthischen. Schoenus und Kenchreae i Ap 18 18)
am saronischen Meerbusen, hatte die letztere, die s-er als Schoenus lag, auch eine
christliche Gemeinde, in der *Phoebe thätig war Em 16 l. G
Koriuther, Briefe an die. Nach Apl84f. hätte Paulus *Korinth auf seiner
ersten Missionsreise betreten und sich mit seiner Predigt erst, nachdem die eigenen
Volksgenossen sie abgelehnt, an d Heiden gewandt, was man aus lKr2if. ; 16 15
nicht errathen würde. Jedenfalls bestand den Briefen zufolge die grosse Mehrheit
der Gemeinde aus geborenen Heiden, welchen es aber sehr schwer fiel, sich der ln-
gebundenheit heidnischer Lebensführung zu entwöhnen; auch ihre Liebhabereien für
enthusiastische und ekstatische Aeusserungen des religiösen Dranges, ihre Empfäng-
lichkeit für (1 Spiel des Geistes und den Glanz der Eede hatten sie beibehalten. Eine
übel angebrachte Sucht , die christliche Freiheit durch Emancipation von d gemein-
samen christlichen Sitte zu bethätigen. dazu innere Uneinigkeit und Spaltungen, die
bald durch d Pochen auf diese oder jene Lehrautorität, bald durch sociale Untersch,
nicht zum wenigsten alter auch durch die grossen Grgens des apostolischen Zeitalters
zw. judaistischer und paulinischer Auffassung des Evangeliums bedingt waren, zer-
rütteten die Gemeinde in so hohem Grade, dass Paulus, dessen apostolische Autorität
durch eine judaistische Opposition schwer gefährdet erschien, ausser d lKrö9 ange-
deuteten früheren Schreiben, im Frühjahr 58 von Ephesus und im Herbst desselben
Jahres von Macedonien aus unsere beiden kanonischen Sendschreiben zu erlassen ver-
anlasst war. Im 1 Kr behandelt er K. 1 — 6 das Parteiwesen und andere Uebelstände,
um sodann K. 7 — 16 ein an ihn gerichtetes und durch *Stephanas überbrachtes Ge-
meindeschreiben Punkt für Punkt zu beantworten. Im 2 Kr, der durch befriedigendere
Nachrichten, von *Titus aus Korinth an ihn gebracht, motivirt ist. feiert er K. 1 — 7
sein, nunmehr auch von d Gemeinde wieder anerkanntes, apostolisches Amt, fordert
K. 8 f. die K. zu einer Collecte für Jerusalem auf und vernichtet schliesslich K. 10 — 13
mit mächtigen Schlägen seine Gegner. Im Einzelnen sind die Beziehungen zw. 1 und
2 Kr, sowie auch die Abfassungsverhältnisse, zumal des 2. Briefes dunkel, was zu d
mannigfaltigsten Versuchen geführt hat, ihn in 2 oder 3 Briefe zu zerlegen. Kom-
mentare von Heinrici 1880 und 1887, Schmiedel, 2. Aufl. 1892, Meyer-Heinrici zu 1 Kr.
8. Aufl. 1896, zu 2 Kr 8. Aufl. 1900, zu 1 Kr Hülsten 1880, Godet 1886—87 und
Edwards, 3. Aufl. 1897, zu 2 Kr von Klöpper 1874. H
Korn = Getreide, s. Getreide, Ackerbau, Ernte. So
Kornelius nachAplOi — 11 18 ein rinn. Centurio in Cäsarea, zugleich „Gottes-
fürchtiger" (s. Proselyt), mit dessen Bekehrung und Taufe Petrus denselben Weg der
Seidenmission, als dessen Bahnbrecher sonst Paulus erscheint, erstmalig beschritten
haben soll. H
Kornhans. Unter Kornhäusern sind in d Eegel kgliche Getreidespeicher zu
verstehen. £j mi&k'nöt Ex 1 n £ Schatzhäuser und 1 Kg 9 19, häutig in d Chronik i2Chr
8 4.6; 16 1: 17 12 £ Kornstädte; 3228). M13io ist bet ha-ösar. Jl 1 n ösär richtig
bei £ Kornhaus; was die dort ebenfalls genannten mamgüröt, £ Scheuern, eig. sind.
Kornniass — Krankheiten. 375
wissen wir nicht. Jr5026 ist ma'abüs = Speicher mit Kornhaus übersetzt. Vgl. Ge-
treide und Abb. 148. So
Kornniass. £ übersetzt 1 Kg I832 §ätajim (von ■<'<<) mit 2 Kornniass, vgl.
Scheffel. Sonst s. blasse: Hohlmasse. Si
Kos. Insel mit gleichnamiger St vor d SW-Küste Kleinasiens, *Halicarnassus
und *Knidus gegenüber, wird 1 Mk 15 23 unter d Gebieten genannt, denen ein Beschluss
des röm. Senats zu dunsten der Juden mitgetheilt worden sei. Dieser Beschluss =
JAqXIVSö gehört jedoch wahrsch in d Jahr 47 vor Chr. (vgl. HWillrich Juden und
Griechen 71 ff.). Juden hatten schon früh Beziehungen zu d fruchtbaren Insel JAq
XIV 7 2: Bj I 21 11. Paulus berührt K. auf seiner letzten Reise nach Jerusalem Ap 21 1.
Heute Stanchio (=z eg xi]v xco). (i
Koseba, Ort Juda's, zum Gesch] *Sela gerechnet lChr422; dem Namen ent-
spricht hirbi't Intice.ftba, gut erhaltene Ruine einer kleinen St mit Thurm und Mauern
im oberen wädi el-'arrüb. G
Krämer bei £ für Mn'änim Js23 8, Bezeichnung der Phönicier; mh"rhn an
derselben Stelle übersetzt er „Kaufleute". S. Handel. Si
Krätze, s. Grind, Krankheiten.
Kranich ist in Js 38 u und Jr 8 7 üebsetzg von £} sU. Bereits in d alten
Uebsetzgen herrscht Verwirrung. Wahrsch bezeichnet (nach Raschi bei Lewysohn,
Zoologie des Talmud 169) das daneben stehende 'ägür den K. (Tristram 239) und
zwar den Grus cinerea unserer Naturgeschichte Brehm VI 393. Dieser ist ein schöner,
grosser Wandervogel, der sich im Winter namentlich im *Negeb in ungeheuren Schalen
aufhält, aber während d Wanderzugs im Frühjahr auch in anderen Landestheilen
vorkommt. In d Js-Stelle ist von d Laute, den der Vogel von sich giebt, das Wort
safseffc winseln gebraucht, was freilich zu d lauten Geschrei der K. nicht passt. So
Krankheiten. Abgesehen von aussergew., dann allerdings auch meist verhee-
renden Störungen (2Sm24) war das Klima (s. Wetter, Witterung) des heiligen Lan-
des ein gesundes. Auch den Bewohnern giebt Tacitus Hist. V6 das Zeugniss: corpora
hominum salubria et ferentia labornm. Wenn „das Land seine Bewohner frass" Nu
13 32, so geschah dies meist in d vielen Kriegen und [Jeberfällen. Die Epidemien
gingen schnell vorüber, an d endemischen K. wie d Aussatz trug nicht das Klima,
sondern die Unreinlichkeit der Bewohner Schuld.
Die K. 17 h"ü Dt 28 61 etc., maJrkr Pr 18 14. dewäj Ps 41 4, Tceeteb Ps9l6 etc.,
tahalu'tm Jrl6 4, im'NT vöaog £ Seuche Mt8i7 etc., /xcdaxla Mt 4 23 etc. £ Krankheit.
aoübveia Lc 13 12 etc. Eine plötzlich den Menschen befallende K. ward als Schlag
Gottes niahhä Dt 29 21 etc. neega' ; Ge 12 17 etc. maggefä Nu 17 13 — 15 £ Plage, paarig
Mc5 29. 34; Lc7 2i (Geissei von anhaltenden Leiden) angesehen; im späten Judenthum
als Plage eines bösen Geistes, der von d Menschen Besitz genommen {öuifxoviQöfjievoi Mt
4 24 ; vgl. 9 32 f. ; Ap 19 12 ; 2 Kr 12 7). Aeusserliche Verletzungen sind : neega' Dt 17s etc.,
durch Waffen peesa' Ge 4 23 etc., maJckä 1 Kg 22 35; Js 1 0 £ falsch : Eiterbeule: Wunde
durch Stock, Keule ist Ijabbxm: Kontusionswunde, Strieme. Beule Ge423; Ex 21 25;
Knochenbruch isl sa-bn- Lv 21 i<); 24 20, mahas Js 3026. Brandwunde miJcwä Lv 1324 28;
Eautabschindung lrwijja. Eiternde Wunde mäsör Ho5i3; ob maJcM prijjä Js 1 6?
Vgl. Arzt. Salbe über d Behandlung dieser Schäden.
Hautkrankheiten. Jede unebene Stelle der Haut ist ruega (Mal) Lvl36.
Ist es eine Eautanschwellung, so heisst es se'et Lv 132. 10.28; 14 56 £ falsch: Geschwür,
Beule. Eine Hautverhärtung über einer Brandwunde ist s^et ham-miJcwä Lcl328. Ein
leichter Hautausschlag ist böhaft Lv 13 39 £ Grind, ein solcher mit weisslichen Flecken
ß7ß Krankheiten.
ist balueret Lv 13 28 ; 14 56 £ Eitenveiss, pl. 13 39. Ein nicht näher beschriebener Haut-
ausschlag ist sappahat Lv 14 56 (vgl. Gnätze) ; 13 2 (£ schabicht) ; mispahat 13 6—8
£ Grind. Eine Hautflechte ist jallcßfet Lv 21 20 ; 22 22 <S Ittyjiv, £ schabicht. Haar-
und Barträude: luctek Lv 13 30— 37; 14 54 (5 Xenpa tTjq xecpa^q, ).. rov nioycovoq; £ aus-
sätziger Grind. Krätze ist viell. gäräb, hceres Dt 28 27, <S tpwga ayQiu, xv^tj, V Pru-
rigo. Vgl. Pruner, Krankheiten des Orients (1847), 142 ff. — Die Hauterscheinungen
des Aussatzes, £\ sära'at, ncega\ griech. Ung«, sind secundär. Aufs Genaueste sind
sie Lv 13 beschrieben. Nach vorgängigem Unbehagen und Frösteln treten zuerst meist
röthliche Fleckchen in verschiedenen Grössen auf. Später verdicken sie sich und
häufen sich um Nase und Mund als traubenartige Knötchen an. Die Haut beginnt
zu puken Hi2s, die Augen triefen, es bilden sich Geschwüre, die hie und da auf-
gehen und eitern; Fingerglieder, Zehen faulen nach und nach ab, Zähne fallen aus
( vgl. Hi 30 17 ff. ; 19 17. 20 ). So bes. die Erscheinungen des knolligen Aussatzes, während
beim glatten Blasenbildung eintritt, Die Krankheit ist, soweit historische Nachrichten
reichen, in Syrien einheimisch. Dass sie erst aus Aegypten eingeschleppt sei, ist eine
Fabel; denn die Patriarchensage kann hier nicht in Betracht kommen. Vgl. Rein,
Reinigung, Unrein. Uebrigens ist es sehr fraglich, ob das AT und NT unter Aussatz
dieselbe Krankheit verstellt , die die jetzige Wissenschaft so nennt. Die Krankheit
des Lazarus iilxoighoq Lcl620 ist nach Pruner a. a. 0. 167 die Gelenklepra. Vgl.
über d Natur der Krankheit: G. N. Münch. Die Zaraath (Lepra) der hebr. Bibel,
Hamburg 1893; A. Einsler in ZDPVXVI 247— 255 hat seit 1867—1893 keinen An-
steckungsfall erlebt, vertritt die Erblichkeitstheorie. M. Sandreczky und F. Zinsser
dagegen a. a. 0. XVIII 34 — 44 vertreten die Abhängigkeit der Krankheit von bestimm-
ten Bazillen, daher Infectionsinöglichkeit, Ebenso hat die Leprakonferenz in Berlin
(»ct. 1897 für Ansteckung entschieden und Isolation als einziges Mittel festgestellt.
Krankheiten aus Blutentzündung: selün misrajim Dt 28 27 Geschwür,
£ Drüse Aegyptens, (5 sXxoq Alyvmtov ; auch selün rä' Dt 28 35 ; Hi 2 7 £ böse Schwären,
(5 tlxog novrjQÖv ; vgl. Apc 16 2. Nach Lv 13 18. 20 23 ; Js 38 21 scheint es eine Art Kar-
bunkel oder eiterndes Geschwür gewesen zu sein. Blutgeschwüre am After oder an
d Srhamtheilen scheinen tofallm £ *Feigwarzen Dt 28 27; lSmöö. 9. 12; 6 4.5 gewesen
zu sein. In 1 Sm 6 11. 17 ist dafür als Anstandscorrectur Phörlm gesetzt vgl. Geiger,
Urschrift 408 f. Hautblasen «ba'bfvöt Ex99f £ Blattern, <S (pXvxziöeq. Ansteckend
ist dceber , Pest Dt 28 21 £ Pestilenz , Sterbedrüse, 2 Sm 24 13 etc. (5 Sävaroq. Auch
allgemein maggefd 2 Sm 24 21. 25; Nu 25 8 f. ; 31 16 : Schlag, Plage.
Hitzige Fieber: Tcaddahat Lv26i6; Dt 28 22, (5 I'xt/jq Gcpaxetitfov, im NT
u nvQttöq Jh4 52 etc., poet. fj rcesef Dt 32 24 ; sonst äallceket, harhür Dt 28 22, (5 Qlyoq,
tpe&io/xöq, viell. Fleckentyphus. Vom Wechsellieber erzählt JAqXIIIlöö; s. Fieber.
Ruhr 6vae vtzqiov Ap 28 8 s. Grimm Lexicon NTi. Vermuthungen über d Krank-
heitsfälle von 2 dir 21 15 ff. ; 2 Mk 9 5 ff. ; Ap 12 23 s. bei Schenkel III 588 f. Abzehrung,
Schwindsucht : fj räzön Js 10 16 £ Darre ; Ps 106 15, sahcefet Lv 26 16 ; Dt 28 22, (5 yÜQu,
£ Schwulst. Streitig ist, ob zäb Nu 5 2 ; 2 Sm 3 29 ; Lv 15 2 ; 22 4 denjenigen bezeichnet,
der Schleimfluss der Harnröhre (gonorrhoea) oder der Samenfluss (5 Qimq (s. Fluss)
hat. — Blutfluss, £ Blutgang, der Wber, (jvoiq dlgaxoq Mc 5 25 ; Lc 8 43 f. ist unregel-
mässige Menstruation Lv 15 25 ff. -- Von Syphilis ist nirgends eine Spur; die Erschei-
nungen von Nu 25 1—9 ; Jo 22 19 etc. können darauf nicht bezogen werden. Vgl. .TAq
XYII 6 5.
Sehr umfassend ist die Bezeichnung napalvrixot, £ Gichtbrüchige. Es sind dar-
unter befasst Erscheinungen von Muskelatrophie und Lähmung Mc 3 l; Mt 12 10; Lc 6 6;
Krebs — Kreuzigung. 377
vgl. 1 Kg 13 4 ff. i verdorrte Hand) ; Mt 9 2 ; Mc 2 3 ; Ap 9 33 (gelähmte Füsse), auch schmerz-
hafte gichtige Leiden Mt 8 6. — Tobsucht 1 Sml8i0f.; Mt828, Epilepsie Mtl7l5;
Mc922; dies vidi, auch das Leiden der osXTjvuct.öfisvoi Mt 4 24 £ Mondsüchtige, das man
Mondeintiüssen zuschrieb: vgl. Ps 121 6.
Körperliche Mängel: Blind 'Mowrär Ex4ll; Lv 19 14, zvtpXög Mt927; Blind-
heit 'awwceret Lv 22 22. I) sau trennt Gel9ii: 2 Kg 6 IS ist gottgewirktes Verhindern
des Sehens. -- Taub, stumm: hares Ex 4 11 etc., *a;y<Ss Mtllö; Mc7 32 tanh; Mt9 32;
12 22 etc. stumm. Vgl. überhaupt Schenkel III 583 ff. Si
Krebs bei £ für Stagul, Brustharnisch Eph 6 14. von d testen Schale des Krebses
hergeleitete Bezeichnung. Sonst s. Waffen. Si
Kreide Pr2520 unrichtige Uebsetzg für Natron, s. Lauge. So
Kreta, die gebirgige, gesunde und fruchtbare Insel im S des ägäischen Meeres,
hat ihren Namen von d viell. mit d Urbevölkerung Kleinasiens verwandten Kretern.
die (5Ez25i6: Ze 2 5 K^ze g für £> lrreUnt (s. Kretin) aufweist: vgl. Kqtjttj <5 Ze 2 6.
Semitische Stme (Phönicier) haben Spuren ihrer Ansiedelungen hinterlassen, bes. aber
die Dorier Spr und Sitte der ganzen Insel bestimmt. Die Einwohner standen nach
d Hexameter des Epimenides Tt 1 12 nicht in gutem Rufe , waren aber als Bogen-
schützen und Schleuderer berühmt und daher in vielen grösseren Heeren als Söldner
zu finden. So hatte Demetrius II Nikator, der sich, von K. kommend, des Throns
der *Seleuciden bemächtigte (147 vor Chr.) , Söldner aus K. unter *Lasthenes 1 Mk
10 67 ; 11 31. 38 ; JAq NIII 4 3. Nach Philo Leg. ad Cajum 36 : JAq NVII 12 1 ; Ap 2 11 ;
Tt 1 10 — 14 gab es eine grosse Anzahl von Juden in K., nach 1 Mk 15 23 auch in *Gor-
tyna. Augustus verband K. 27 vor Chr. mit d Kyrenaiea zu einer Provinz. Paulus
berührte K. an d S-Küste bei *Lasea auf seiner Romreise Ap 27 8. Ob Paulus schon
früher (Ap 20 3) in K. gewesen ist, bleibt ungewiss, ebenso wann er *Titus zur Ord-
nung der christlichen Gemeinde dort gelassen hat Tt 1 5. Zu d Ausgrabungen bei
Knosus vgl. Archaeol. Report of the Egypt. Exploration Fund 1899/00, 60 ff. und
Jahrbuch des k. deutschen archäol. Instituts 1900. G
Krethi (Krether) und Plethi. Ausgehend davon, dass die Krether (£ Krieger)
bei Ez 25 16 und Ze 2 5 in Verbindung mit d ^Philistern genannt werden, hat man das
Land *Kaphthor als Kreta gefasst; ganz gesichert ist diese Erklärung nicht. In
2Sm8i8; 15 18; 20 7. 23 (Schreibfehler Teert statt Ivreti etc.) kommt K. und P. als stan-
diger Name der Leibwache Davids vor : mit Recht fasst € die Benennungen nicht als
appellative (bei Gesenius früher : Scharfrichter und Läufer), sondern als unübersetzbare
Eigennamen. Ob jedoch damit wirklich „Krether", wie sich die Philister etwa selbst
genannt hätten, und mit Plethi Philister, d. h. Eingeborene Philistäa's, gemeint sind,
ist sehr fraglich. Plethi wird übrigens von manchen für eine willkürlich ersonnene
Nebenform zu Krethi gehalten; jedenfalls kann darüber nichts entschieden werden. So
Kreuel bei £ Ex 27 3; 38 3 etc. für mizläg und lSm2i3f. für madeg, drei-
zinkige Fleischgabel ; s. Gerüthe. Opfergeräthe, Gabel. Si
Kreuzigung das grausame Aufhängen lebender Menschen, um sie langsam und
qualvoll verschmachten zu lassen. Diese Todesstrafe ist aus d tiefern Orient in Ge-
brauch bei Assyrern. Aegyptern, Persern. Syrern. Phöniciem, Karthagern, theilweise
auch, durch Alexander, bei d Griechen gekommen, spielte aber, mit d Geisselnng als
Einleitung verbunden, eine bes. fürchterliche Holle in d Händen der nun. Justiz, wo
sie als „Sklaventod" (servile supplicium) über Sklaven. Gladiatoren, Räuber, Aufruhrer.
später im Fall des Hochverraths auch wohl gegen rinn. Bürger verhängt und in d
Ausführung meist ganz der rohen Erhndsamkeit der Exekutionsmannschaften überlassen
378 Krieg.
wurde. Eben darum lassen sieh in absoluter Weise auch gewisse Fragen nicht ent-
scheiden, wie die. ob nur die Hände oder immer auch die Füsse angenagelt, also nicht
bloss angeknebelt oder frei hängen gelassen wurden ; ob die Normalform die sog. crux
immissa war, bestehend aus einem Längs- und einem unter rechten Winkeln einge-
fügten (Querbalken, oder die sog. crux commissa, wo der Querbalken den oberen Ab-
schluss des Längsbalkens bildete: ob die ganze Unterscheidung der neueren Archäologie
überhaupt quellenmässig begründet ist; ob ferner der Hinzurichtende (cruciariu^i an
d Kreuz emporgehoben oder dieses, nachdem er daran befestigt war. mit ihm aufge-
richtet wurde. Bei massenhaften Hinrichtungen wurden ohne Zweifel bloss Stämme,
Pfähle oder Balken in d Boden gerammelt und die Verurtheilten mit nach oben ge-
zwängten Armen daran befestigt, in d Begel durch Xägel, unter Umständen aber auch
durch starkes Strickwerk (spartum). In d Begel aber war am Stamme irgend ein
Pflock oder sonstiges Sitzholz ('sedilei angebracht, um das Zerreissen der Arme und
Herabfallen des Körpers zu verhüten. Wo das Verfahren förmlicher war. wurde der
Verurtlieilte, nachdem er den Spruch des Richters: ibis oder abi in crucem, vernom-
men, von Soldaten zur St hinausgeführt, wobei ihm das Patibulum, d. h. nach den
Einen der Kreuzstamm selbst, nach d Andern der Querbalken (antenna) aufgehalst
war. Auch der die Ursache der Hinrichtung angebende Titulus wurde mit hinaus-
getragen, um dann zu Häupten des an d Landstrasse oder auf einer Anhöhe nackt
Aufgehängten befestigt zu werden. Der Mensch selbst lebte in dieser schrecklichen
Lage, von brennendem Durst, vom Schmerz der auseinandergezerrten Glieder, von
entzündeten Wunden, Herzkrämpfen. Angst und Fieber gepeinigt, oft noch Tage lang.
In wenigen Fällen ist Heilung solcher constatirt, die bei Zeiten wieder abgenommen
und sorgsam gepflegt worden sind. Die Leichen sollten eig. den Hunden und Vögeln
preisgegeben bleiben, und so durfte auch der von d Militärgewalt Verurtlieilte nicht
abgenommen werden; dagegen musste der Leichnam des durch bürgerliches Gericht
Verurtheilten seit Augustus den darum bittenden Verwandten ausgeliefert werden.
Zöckler. Das Kreuz Christi 1875 ; Fulda, Das Kreuz und die Kreuzigung 1878. H
Krieg. Die K. im älteren Israel waren Beduinenrazzia's, die man entweder
des Beutemachens wegen unternahm (s. Bann. Heer) oder um sich ähnliche Ueberfälle
vom Leibe zu halten Bi 6 — 8. 11, oder um sich von einem drückenden Joche zu be-
freien 1 Sm 13 3 ff. 16 ff. ; 2 Sm 5 19 ff. ; 8 l oder um es andern aufzulegen 2 Sm 8 2 ff . :
12 31 etc. — Kriegführen war nur nach d Begenzeit im Frühjahr möglich 2 Sm 11 1
trotz Matthes in ZwTh 1895, 321—331 ; vgl. Mt 21 20. Daher konnte von Strategie,
von einem Zus.-hang der Operationen keine Bede sein. Vor jeder Unternehmung Bi
18 5 f., insbes. vor jeder Schlacht 1 Smllrsf. befragte man das Orakel, brachte Opfer
1 Siul3 9 [daher Jcaddes milhämä den Krieg durch Opfer weihen Jl 4-9 (3 14)], achtete
auf Omina lSmlls — io; 2 Sm 5 21. — Dass jedesmal eine Kriegserklärung vorherge-
gangen sei, kann aus d gew. angezogenen Belegen nicht erwiesen werden. Sie han-
deln von Verhandlungen zur Verhütung drohender Angriffe Bill 12 ff., von Kapitula-
tionen 1 Sm 11 1 ff. ; 1 Kg 20 1 ff. ; Dt 20 10 oder sind Herausforderungen 2 Kg 11 8 ff.
Ausserdem beweist 1 Sm 15 5 — 7 das Gegentheil. Das theologische Kriegsrecht von
Dt 20 setzt in 5 — 8 seltsame Ausnahmen von d Pflicht der Theilnahme am Kriege fest.
(vgl. Heer). Im Allgemeinen bestand die Musterung in einem Wegschicken der Un-
tüchtigen Ei 7. Der Beginn des Kriegs J12i wie der einzelnen Schlacht Bi 7 18 ward
vom Feldherrn durch Hornsignal eingeleitet (cf. dat Signum proelii Caesar, b. g. II 21 2).
Ebenso gab er das Zeichen zum Abbrechen des Kampfes 2 Sm 2 28 : 18 16 oder einer
Belagerung 2()22. Die Trompetensignale der Priester im PC sind keine militärischen,
Krieger — Krone. 379
sondern wollen Jahwe zum hülfreichen Herbeieilen veranlassen Xu 10 9 (vgl. Rolands-
horn). Der Chronist lässt denn auch mehrfach Siege Israels durch vorschriftsmässiges
Trompeten der Priester herbeigeführt werden 2 Chr 13 12 — 14 (Jo (5 4 ff. 1 ; daneben findet
Psalmensingen levitischer Sänger statt 2 Chr 20 21 ff . Bei länger dauernden K. bezog
man ein kreisförmig angelegtes Lager ma'gäl 1 Sm 1 7 20 ; 26 5. 7 und lagerte unter
Zelten 2 Sm 11 11. Die Verpflegung machte sich gelegentlich 1 Sm 17 17 f. ; 2 Sm 17 27 ff.
Wenn das Heer auszog, blieb ein Theil zur Bewachung des Gepäcks zurück 1 Sm :5< > 24 t .
(vgl. Beute). Bei d Marsche suchte der Feind die Nachhut zu beunruhigen sinnet
Dt 25 18; Jol0l9. Die taktische Kunst war sehr einfach. Bereits Beduinenpraxis war
die Theilung des Heeres in 2 Schlachthaufen. Der letztere {•äkeb J0813) diente je
nach d Umständen als Reserve oder gewährte dem Führer mit d Seinen die Möglich-
keit des Entrinnens Ge32 8f. ; auch später machte man es so 1 Kg 20 27. Um die Auf-
merksamkeit des Feindes zu theilen und den Angriffspunkt zu maskiren, bildete man
auch 3 Heerhaufen lSmllii: 2Smlß2; vgl. Hi 1 17. — Sehr beliebt war das Legen
von Hinterhalten Ri 20 29 ff. ; Jo84ff. , auch nächtliche Ueberfälle J0IO9; Ei 7 16 ff. :
2Sml7iff. Vor einer Schlacht erfolgte die Aufstellung des Heeres ma"*räkä 1 Sml2:
'ärak milhämä (aciem instruere) 17 8. Die Wahrsch-keit spricht dafür, dass die Speer-
männer die erste Reihe, die Bogenschützen die 2. (auch bei Homer stehen sie geschützt!,
die Schleuderer die 3. Reihe bildeten, da sie über die anderen hinwegwerfen konnten
(s. Heer). Der Angriff geschah unter Kriegsgeschrei I7 lierra, Prwä J065. 20. Auch
gab es bes. Schlachtrufe Ri 7 18. 20. Oft gingen der Schlacht homerische Einzelkämpfe
voran lSml7; 2Sm2i3f. Auch sonst führte öfter die Tapferkeit Einzelner die Ent-
scheidung herbei 2Sm21l5 — 22; 23 8 ff. Ueber Lohn und Sold s. Beute. Von ausser-
ordentlichen Siegespreisen erzählen Jo 15 16 ; 1 Sm 17 25. Die Behandlung der Besiegten
erfolgte oft in altorientalischer Grausamkeit Jo IO24 ff.: Ri 1 g f. ; 2 Sm 82; 1 2 31 ; Ps 110 1 :
137 8 f. Gegen G. Hoffmann's Ansicht von 2Sml2 3i in ZAWII53ff. s. Steiner, ZSchw
IV 303 — 305. Die Vollstreckung der Ausrottung an besiegten Feinden des h. Landes
wird Dt 20 16 — 18 sogar theologisch begründet. A eitere Propheten missbilligten sogar
edle Verschonung der Feinde 1 Kg 20 30 — 43. Doch s. Am 1 3 — 2 s. Leber Kriegsge-
fangene s. Dt 21 10 ff. und Sklaven, Ketten. Si
Krieger bei £ für ben hajil (Held) 2Sml7io, im pl. für awse hajil tapfere
Leute Js5 22; Ps70e, Soldaten J12 7; für gebürä Js 3 25 etc. (robur iuventutis). Si
Kriegsknecht für oxpaxiioz?]Q Mt 8 9 ; 28 12 etc. -- Kriegsleute für anese mil-
hämä Xu 31 28 etc. oTQuzsvöfisvoi Lc 3 14. — Kriegsnianii für is milhämä Ex 15 3, für
axQax^vöfxevoq 2 Tm 2 4. — Kriegsvolk für gedüd Ps 18 30 (Heeresabtheilung, Krieger-
schaar), für anese has-säbä Nu 31 21 etc., für 'am ham-milhämä Jo 8 1 etc., sonst s. Heer. Si
Krippe, s. Vieh, Viehzucht.
Krispus, ein Synagogenvorsteher in Korinth, welchen Paulus bekehrte Ap 18 8
und taufte 1 Kr 1 14. H
Krith, Ii Jc*rit, (55 XoQQad-, nach 1 Kg 17 3. 5 ein Fl-Thal im 0 des Jordans (eben-
so On 302; L13), in dem sich Elias zu Beginn der Dürre verbirgt. Benjamin von
Tudela (12. Jhdt) hörte für ä wädi jäbis noch den Namen Eliasthal; lisdib (=*Thisbe)
und mär elgäs liegen unweit s von diesem Thal, an dessen N-Abhang Anachoreten-
höhlen gezeigt werden (MuNDPV 1897, 2). G
Kröte, s. Frosch und Eidechse.
Krone bei £ für "■färä, Stirnbinde, Diadem des Kgs 2Sml2 30; goldene K.
-hrref jta: \'^2\ 4; für m.vr 2 Sm 1 10; tatärä als priesterlicher Schmuck bei Ez2l3i(26);
Salin: nezer als priesterliches Diadem Ex296; Lv89. In Lv 21 12 steht es bildlich
380
Kronsteuer — Kuckuck.
für d h. Salbe, durch die das Haupt des Priesters geweiht ist. Ferner für ötüörj/xa
Apc 12 3, azs<parog (Kranz) 1 Kr 9 25; Apc 2 10 etc., (iIxqu Jt 103. lieber d Bräutigams-
krone s. Ehe. — Rater Erln= xiöapiq ist der spitze pers. Turban, sis ist ein am
hohenpriesterlichen Turban befestigtes Goldblech mit Inschrift Ex 28 36 s. Hoherpriester.
Vgl. Ohnefalsch-Richter Taf. CXLIV 11 (Stirnbinde). S. Haarband, Kleider. Si
Kronsteuer lMkl0 29 eine ständige Abgabe, erwachsen aus urspr freiwilligen
Ehrengaben, welche Völker und Fürsten dem röm. Senat und andren Grossmächten
darbrachten, goldene Kronen und dgl. H
Krug, fj kad, meist von Thon. gebraucht zur Aufbewahrung von Mehl 1 Kg 17 12
oder als Schöpfgefäss an d Cisterne
Ge 24 17 (vgl. Eimer) ; zum Aufbewah-
ren des Wassers sappahat 1 Kg 19 6,
zsqüiuov vöaxoq Mcl4i3; zur Aufbe-
wahrung von Wein ncebel jajin 1 Sm
1 24 etc. , pl. nible jajin 1 Sm 25 18
(bauchige Gefässe). Grössere Krüge
zum Mischen des Weins mizreke jajin
Am 6 6 s. Wein. K. für Oel sappahat
1 Kg 17 12, göl, gullä Sa 4 2 f., Flasche
pak has-scemen 1 Sm 10 1 ; 2 Kg 9 1.
Steinkrüge zum Händewaschen Xl&i-
vai vöqiul Jh 2 6. S. Abb. 105. Sonst
s. Trinkgefässe, Kanne, Geräthe, Ge-
Abb. 105. Thonkrüge. lasse, Hausrath, Kochgeräthe, Kad. Si
Krystall. Mit diesem Worte übersetzt £ 1) £} kadköd, das Ez 27 16 als frem-
der Handelsartikel erwähnt ist ; (5 xo^yög, xoq-/oqlc, '/oq%oq, V chodchod. Man hat auf
*Rubinen oder * Jaspis gerathen, was freilich beides zu Js54i2 (<S l'aomq, V Jaspis,
Sym. y.aQyijöövLov, Hier. %aha\8bviov) nicht passt, da „Zinnen" (£ Fenster) daraus ge-
macht werden sollen. — 2) I7 cen kcerah Ez 1 22 (5 xQvoxalloq, V crystallus vom Aus-
sehen des Himmels; nach Smend viell. besser „Eis". Auch fj gäbis Hi 28 18 (5 yaßsig,
V Gabis hat man als Kr. deuten wollen ; doch ist dies ganz unsicher. — Kr. , xqv-
oTcd?.og, cristallus, wird Apc4 6; 22 1 erwähnt. So
Kuchen fj halki 2 Sm 6 19, Gebäck birjä 2 Sm 13 7, weil meist für d augenblick-
lichen Genuss gebacken (s. Backen, Brod), in d Regel ohne Sauerteig, hallöt massöt
Lv2 4; massöt Gel9 3 etc. genannt. In d heissen Asche gebacken 'iigä 1 Kg 17 13,
pl. •ügöt Gel8 6 etc. (5 syxQvipicu, V panis subcinericius, £ Aschenkuchen. Auf heiss
gemachten Steinen 'ügöt resäfim 1 Kg 19 6 , 'ügä hafükä Ho 7 8 ein Zwieback (vgl.
Wetzstein zu Delitzsch Hi2 261 f.), auf heissem Blech gebacken lal mahabat Lv25; 6 u
i vgl. h"bittim 1 Chr 9 31) ; in einer Pfanne masret 2 Sm 13 9, marliceset Lv 2 7 als Kräpfel
£ Semmel , rayrjviat Athenaeus XIV 645 zubereitet ; in Form von kleinen Brödchen
itilkudim 1 Kg 14 3, dünnen Fladen rekiklm Ex 29 23, lebiböt (Einige : gewickelte Kuchen,
Plinse, Andre: herzförmige Kuchen) 2Sml3 6. — Zweifelhaft ist sappihit Ex 16 31.
- Feigen- und Rosinenkuchen werden nur uneig. so genannt, s. Nahrung. — Zuberei-
tung mit Oel Jesad has-scemen Xu 11 8. (5 iyzQt'g, £ Oelkuchen; mit Honig Ex 16 31;
Ez 16 13. 19. Si
Kuckuck kommt in d Aufzählung der nicht essbaren Vogelarten Dtl4i5; Lv
11 16 Vi sahaf vor; nach d Uebsetzgen sind Möwen gemeint. Möwen, Larus (Brehm
VI 537 ff.), sind an d Küste des Mittelmeeres, wie am Tiberiassee nach Tristram 210 ff.
Kuh — Kvrene. 381
in grosser Menge und in verschiedenen Arten vorhanden, namentlich die Sturmtaucher
Put'finus Brehm VI 575. Uebrigens fehlt auch der Kuckuck in Palästina nicht, sondern
weist zwei Species auf, den Oxylophus glandarius Brehm IV 227, sowie unsern gemeinen
Gauch Cuculus canorus ebd. 209. So
Kuh, s. Kindvieh : rothe Kuh, s. Opfer.
Kühl, s. Wetter, Witterung.
Kümmel, l) Jcammön. Js2825ff.; Mt23 23 ist der („röm.") K. genannt, der
mit seinem Namen aus d Orient nach d Abendlande kam (Helm2 181). Nach Js wurde
der K., der übrigens auch wild vorkommt, auch angepflanzt. Der K. (Cuminum Low
206, Boissier II 1080) ist eine jährige, sehr ästige Doldenpllanze, deren Früchtchen ein
ähnliches Aroma haben, wie unser (in d warmen Mittelmeerländern nicht vorkommen-
den K. Carum Carvi L. — In derselben Js-Stelle ist statt „Wicken" Schwarz-K.
£{ kce.sah zu setzen (obwohl V gith = punisch yolö Koriander Low 210). Der Schwarz-
K., Nigella sativa Boissier 168; Low 366, wird noch heute vielfach angebaut und
dem Brode beigemengt. So
Kürbis bei £ 1) lkism'im Xu 11 5 ( Js 1 8) s. Gurke. — 2) K il&jön Jn 4 6 f. Ob-
wohl die Möglichkeit nicht ganz ausgeschlossen ist, dass £ mit seiner Uebsetzg Recht
hat, haben sich doch aus sprachlichen Gründen (äg. k/Ici. talm. lßk) die meisten For-
scher (vgl. jedoch Thomson I 13 mit hübscher Abbildung) für d Ricinus entschieden
(Low 354: Boissier IV 1143). Der Ricinus communis, in unsern Gärten eine niedrige,
jährige Pflanze, ist im Orient ein völlig baumartiges, bis 25 Fuss aufschiessendes,
holzig werdendes Gewächs, dessen Blätter, schildförmig ausgebreitet und handförmig
eingeschnitten, beträchtliche Breite erreichen. Ein Frost oder starke Trockenheit
nimmt ihm den Laubschmuck plötzlich hinweg (vgl. Jn4). Ricinus wächst in Syrien
wild, wird aber auch vielfach angepflanzt. So
Kupfer, yß'/.y.ÖQ, nur Si 50 3, wo von d Einfassung eines Brunnens die Rede \>\:
s. aber Erz. So
Kusan Risathaim nach R13 8. 10 Kg von „Mesopotamien- (Aram Naharajim),
der nach Josua's Tode 8 Jahre über Israel herrschte. Das etwa Historische an dieser
Notiz ist noch nicht nachzuweisen. Z
Kuschan Hab 3 7 £ Mohren für *Chus. W
Kuss als Begrüssungsforiii bei Gleichstehenden und Freunden näsajß Ex 4 27,
xaracpikeiv Mt 26 49. K. des Bartes s. Gruss. Abschiedsküsse Ge 31 28 ; Rtlii; Ap2037.
Küssen Verstorbener s. Trauer. Hnldignngskuss Hi 31 27 ; Ps2l2(?), kultisches Küssen
der Götzenbilder 1 Kg 19 18; Ho 13 2. Si
Kutha 2 Kg 17 24. 30 bab. St, aus der Einwohner nach Samarien verpflanzt wur-
den; kschriftl. ladfi, heute fc/? ibrahim nö von Babylon, mit d St-Gott *Xergal. Z
Kyamon Jt7 3 Kvuuiov ein Ort, der nach d Zus.-hange an d ö Seite der Ebene
Jesreel gelegen haben muss. Rob XbF 445 schlägt vor, K. == Bohne als griech.
Uebsetzg des hebr. Wortes für Bohne pol anzusehen und den Ort an d Stätte des
heutigen el-füle (arab. die Bohne) n von zer%n anzusetzen, das die Kreuzfahrer ihrer-
seits faba (Bohne) nannten. G
Kyrene 624/:) vor Chr. durch Dorer aus Thera unter Battus gegründete griech.
Kolonie, Hauptst der Cyrenaica (Pentapolis), heute das fruchtbare Hochland von Barka.
w von Aegypten. Seit Alexander dem Grossen von Ptolemäern beherrscht, fällt K.
96 an Rom und wird 75 vor Chr. Provinz. Unter d Einwohnern waren viele Juden,
z. Th. von Ctolemäus I hierher verpflanzt (JcÄ 114: Aq XIV 7 2), die Antheil an einer
Synagoge zu Jerusalem haben Ap69. Simon von K. trägl Christi Kreuz M1 27 32;
382 Laban — Lade.
Mc 15 21: Lc23 26. Kyrenäer, cl. h. Juden aus K., sind Pfingsten in Jerusalem Ap2io.
Einige werden Christen und predigen in Autiochien Apll20; zu ihnen gehört Lucius
Ap 13 l, der nach d Legende erster christlicher Bischof in K. ward. W
Laban (Person), in P Ge 25 20 der Aramäer genannt, spielt als Br der Rebekka
in Ge 24 29 ff., vgl. bes. 50 eine Rolle. In d Jakobsgeschichte Ge29ff. tritt er zwar
als Herdenbesitzer, doch nicht als Beduine, sondern als St-Bewohner auf und ist da-
neben Typus der listigen und eigennützigen *Aramäer. Als Vr *Lea's und *RaheFs
versinnbildlicht er zugleich die enge Verbindung israelitischer und aram. Stme, die
sich laut d Erzählungen der Ge auch in d Verehrung desselben Gottes ausspricht. So
Laban (Ort) Dt 1 1, darf nicht im O-Jordanlande (ia), sondern nur in d Nähe
(im W) der Araba s vom Todten Meere gesucht werden; demnach eine Station des
* Wüstenzuges, viell. zw. *Horeb und *Kades, von dem ib und 2 handeln. Vgl. *Libna
Nu 33 20 f. G
Lacedämon 2 Mk 5 9 Todesort *Jason's, s. Sparta. G
Lachis, fj läkis, von Josua eroberte kanaanitische Kgsst J0IO3. 3iff. ; 12 11;
15 39 zu Juda gerechnet, von Behabeam zum befestigten Waffenplatz gemacht 2 Chi*
11 9, vgl. Mi 1 13. *Amazja suchte in L. Schutz vor d Verschwörern und fand den Tod
2 Kg 14 19; 2 Chi* 25 27. *Sanherib belagerte 701 längere Zeit L. (Abb. 42) und sendet von
L. seine Gesandten an *Hiskia 2 Kg 18 17 ; 19 8 (Js 36 2 ; 37 8 ; 2 Chi* 32 9) ; dieser sendet
daliin seinen Tribut 2 Kg 18 14. Auch das Heer *Nebukadnezar s belagert L. Jr 34 7. Diese
wichtige St in d *Sephela Jo 15 39 wird von On 274 ; 135 7 i*M (10,5 km) s von *Eleu-
theropolis am Wege in d *Daroma angesetzt. Timm läkis, 20 km von bet gibriii, eine
unbedeutende Ruine, passt nicht nach Lage und Name, Die Ausgrabungen des PEF
1890 haben erwiesen, dass teil el-hesi am S-Rande des wädi el-hesi in alter Zeit einen
bedeutenden Ort getragen hat ; daher ist man neuerdings geneigt, L. dort anzusetzen.
Doch entspricht die Entfernung von bet gibriii (17 km) und die Lage (zu weit nach
W) nicht den Angaben des On. Eher kommt ecl-clawä'ime s von bet gibrhi in Be-
tracht, Flinders Petrie, Teil el Hesy 1891 ; Bliss, A mound of many cities 1893. G
Lade, £j °rö», hölzerner Kasten zu gew. Gebrauch 2 Kg 12 10 f.; äg. Mumien-
kasten Ge5026. Bes. von heiligen L. , in denen Fetischsteine oder Götterbilder (?)
lagen, als einer Art bet-el, Gotteswohnung. In allen altsemitischen Religionen kamen
sie vor (Beispiele bei Bahr, Symbolik I 399 — 407; de Wette. Archäol. § 195, III c;
vgl. Olmefalsch-Richter Taf. CXXNIII 5—8; CXCIX 5—7). Der urspr Inhalt der
Jahwelade (für d verschiedenen Namen s. Jo3i3; 1 Sin 3 3; 4 13; 5 7) wird nirgends
angegeben. Man schliesst nicht selten auf Orakelsteine und macht dafür auch ihren
angeblichen späteren Inhalt, die Steine mit Gesetzinschriften, geltend 1 Kg 8 9, nach
denen sie <*rön hä-'edüt Ex 25 21 f . £ L. des Zeugnisses genannt wurde. Nach d alten
Glauben wohnte in ihr der den Heeren Israels vorausziehende Kriegsgott Jahwe *Ze-
baoth lSml7 45 (vgl. das alte Heerlied Nu 10 35 f.). Man nahm sie deshalb mit in d
Schlacht lSm43 — 8. Man dachte den Stmesgott so mit ihr verbunden, dass ihr Ver-
lust den des Gottes selbst in sich schloss 1 Sm 4 17 — 22. In d vordavidischen Zeit war
die L. das Idol des Ephraimstmes im Heiligthum von *Silo 1 Sm 3 1 ff., vgl. 1 9 (die
Angabe Ri2027f. , dass sie in *Bethel gewesen sei, ist werthlos und später Zusatz
zum Texte). Transportart ward sie IS11167 von Kühen, in 2Sm63 wird sie eben-
falls gefahren, 13 wird sie getragen; nach d Ansicht des PC und Chronisten musste
sie von Priestern Jo 4 9 oder Leviten 1 Chi* 15 15 getragen werden (2 Sm 15 24). David
Laedan — Lagerordnung. 383
brachte sie von *Kiriath Jearim in sein Residenzheiligthum nach Zion 2 Sm 6 7 f.. Sa-
limio in d Hinterranm fj (hbir des *Tempels 1 Kg 6 19; 8 3 f.: 2Smllii ist zuletzt
von ihrem Auszüge in d Krieg die Rede. Salomo stellte als symbolische Wächter
der Grotteswohnung (vgl. Ge324; Ez28l4) geflügelte *Cherube neben d L. zu beiden
Seiten (anders P. s. unten) auf 1 Kg 6 23 ff. Als das prophetische Theologxunen von
einem zw. Jahwe und d Volke geschlossenen Bunde aufkam, begann man. wenn auch
zunächst nur den Tempel überhaupt 2 Kg 22 8, so doch später die L. als Bewahrerin
der Urkunden dieses Bundes zu betrachten 1 Kg 8 9 ; vgl. He 9 3 (&). Seitdem hiess die
L. <*rön hab-h- rtt £ Bundeslade Jo 3 6 und ähnliche Benennungen Ex 25 16 etc. (S xißmxdg
xov /naQTVQtov, He 9 i xißwxoq rrtq Siaürjxtjg (so auch in (B) ; Vgl. Valeton in ZAT 1892,
1—22: Conard Xu 53— 90 und B. Kraetzschmar , Bundesvorstellung 208—220. Die
Vorstellung, dass der Gott in d L. verborgen sei, Hess sich nun nicht mehr halten.
Doch blieben die *Cherube als Vermittler der göttlichen Gegenwart mit d L. ver-
bunden Ex 25 22 : Xu 7 89. Im PC erscheint die keböd Jahwe's durch d Rauchwolke
verhüllt Lv 16 2. Die L. ging schon vor Zerstörung des Tempels verloren Jr 3 16 und
ward, von Ez nicht erwähnt, im 2. *Tempel nicht wieder hergestellt. Die phanta-
stische Construction der L. im PC Ex 25 10 — 22; 37 6 — 9 lässt auf d L. einen massiv
goldenen Deckel (Jcappöret) JAq III 6 5 enld-s/ia vgl. *Gnadenstuhl gelegt werden und
infolge dessen die Cherube auf d Deckel gestellt sein ; s. unter Feste : Versöhnungsfest. Si
Laedan 1) Sn Thahan's, ein ephraimitisches Geschl lChr7(8)26. — 2) Ein
gersonitisches Geschl 1 Chr 23 (24) 7 ff. ; 26(27)21; s. Levi. B
Läpplein (Lepplein) bei £ Nu 15 38 f. für mit . Quasten von blauen Schnüren,
Dt 22 12 für gedilim Troddeln. Diese Gesetzesbestimmung sollte die Sitte, *Amulette
an d Kleidersäumen zu tragen, verdrängen. Vgl. Abb. 103. Zu d abwechselnden
Behängen von Granatäpfeln und Schellen an Aarons Kleidersaum vgl. Ohnefalsch-
Richter 79, Fig. 102. Sonst s. Kleider. Si
Lästerung, s. Gotteslästerung.
Läufer bei £ 1) für rdf/m 2 Chr 30 6. 10, wo von kglichen Boten die Rede ist,
welche Befehle durch d Land tragen vgl. Hi9 25; sonst s. Trabanten. — 2) Für kal
Renner, schnelles Pferd Js30i6. — 3) Für Mrkäröt Laufkamele Js662o, s. Kamel.
Sonst vgl. Mühle. Si
Läuse. Das hehr. Jcinnlm Ex 8 12 f. hat £ nach alter Tradition (JAq II 14 3 1
mit L. übersetzt, vgl. auch Ps 105 31. Die <S (vgl. Fliegen) verstellt darunter eine
Art Stechmücken. Dagegen könnte nun wieder angeführt werden, dass nach votks-
thümlicher Anschauung eher L. aus d ..Staub", d. h. aus d Erde, entstehen als Stech-
mücken. Sicheres ist nicht auszumachen: doch haben sich die meisten neueren Exe-
geten für Stechmücken entschieden, und vidi, ist auch Js5l6 „sterben wie Mücken"
zu übersetzen statt des unverständlichen ..wie das". So
Lager 1) Ruhelager £} miskäb Ge 41) 4 etc.; 'ceres Ps67: mittä Am 6 4; jäsü'a
Psl32 3, s. Bett. — 2) Nomadenlager, Nomadenzug maty*n<se Dt 23 11 ; Ge33s£ Heer;
Nu 13 19 £ Gezelte; tlrä Ge25i6; Nu 31 10 ringförmiges Zeltlager. — 3) Eeerlager,
Kriegslager, fj ebenfalls matynce J0611; 1 Sm 14 15; bisweilen kreisförmig angelegt
als ma'gäl 1 Sin2(ir>. 7 (Lagerring), s. Heer. Krieg. Wagenburg. Si
Lagerordnung, üeber d Anlage des israelitischen Heerlagers und d Anord-
nung des Heereszuges halten wir aus d historischen Zeit keine ausführlichen Nach-
richten. 1) Lagerordnung. Der Ausdruck ma'gäl Lagerring !Sml7 20; 26 5.7
deutet auf kreisförmige Anlage des Lagers. Dass um d Lager her eine Cmwallung
aufgeführt wurde, geht ans Fx 32 21». 27 hervor, wo 2 Eingänge auf d beiden entgegen-
384 Lahem — Lamm.
gesetzten Enden des Lagers vorausgesetzt werden. Lediglich eine Schöpfung der
Phantasie ist die Darstellung der Quelle P in Nu 1 — 3 , welche während d Wüsten-
wanderung dem Lager eine viereckige Form zuschreibt. In d Alitte versetzt sie die
♦Stiftshiitte mit d Bundeslade, um welche die *Leviten sich nach d 4 Weltgegenden
gruppiren, so dass im 0 dem Eingang gegenüber Moses und die Aaroniden lagern 3 38,
im S die übrigen Sne *Kahaths 3 27 — 30 , im W die *Gersoniten 3 23 und im N die
*Merariter 3 35. Dieselbe Lagerungsweise wiederholt sich in einer weiteren Umgürtung
von Seiten der 12 Stme, von denen je 3 unter einem Banner sich gruppiren 2 2 ff. :
im 0 Juda mit seinem Panier nebst Isaschar und Sebulon 2 3-9, im S Rüben nebst
Simeon und Gad 2i0 — 16, im W Ephraim nebst Manasse und Benjamin 2 18 — 24. im
X Dan nebst Asser und Xaphthali 2 25 — 31. Die späteren kultischen Bestimmungen
zur L.-O. Dt23iü — 15 ; Xu 5 2. 3 sind theologische Phantasiestücke, deren Ausführmi«:-
ein Ding der Unmöglichkeit war. Vgl. JAqIII12.5. — 2) Zugordnung. Bei d
israelitischen Beduinenhaufen der nomadischen Periode dürfen wir uns die Z. nicht
allzu geregelt vorstellen. Der Ausdruck hamüslm Ex 13 18 ist streitig. Die verbrei-
tetste Erklärung ist ., kriegsgerüstet" (vgl. Mordtmann-Müller , sab. Denkmäler 24).
Im Uebrigen finden wir, dass man den Heereszug in kritischen Fällen in 2 Abthei-
lungen trennte Ge 32 8. 9 , beim Angriff auch in 3 Hi 1 17 , bei d Arabern auch in 5
(Fre3Ttag, Einleitung 201 f.). — Ueber d Heeresordnung in d historischen Zeit s. Heer.
— Die Zugordnung von Xu 10 13 — 28 ist ebenfalls lediglich ein Erzeugniss der Phan-
tasie von Schriftgelehrten. Si
Lahem £ 1 dir 4 22 ist wahrsch durch Textverderbniss aus *Bethlehein ent-
standen: statt „Jasubi zu L." ist wohl nach verbessertem Text zu übersetzen: „und
nach Bethlehem zurückkehrten". G
Lahemi, Br Goliaths aus Gath, wird von *Elhanan, Sn Jairs, erlegt 1 Chr
20(21j5 — eine Ausgleichung von 2Sm21i9 mit 1 Sm 17. B
Lahmam £ Jo 15 4u St in d *Sephela Juda's. Die Form Lahmas (£j lahmäs,
(SB Mayjg, (5L Aufx^aq, On 275 Ja/u/AÜg) ist besser bezeugt. Ob h. el-lahtn (Grund-
mauern, Steinhaufen, Brunnen, Cisternen und Höhlen) 4 km s von bet gibrhi vgl. wer-
den darf, ist fraglich. G
Lais, & lajis, ist 1) nach Ril8 29 vgl. 7.27 der alte Xame der St *Dan in d
Ebene, die zu *Beth Rehob gehörte 28 = *Lesem Jo 19 47. — 2) Personenname, Vr
des Palti(el) 1 Sm 25 44: 2 Sm 3 15 Kt lüs. G
Laisa (d. i. *Lais mit d Lokativendung ä) 1) Ort zw. *Rama (er-räme) und
Jerusalem JslO30, viell. el-'isämje ZDPYXIII lOOf. -- 2) Ort 1 Mk 9 5 nach d LA
von Lat I, nach d griech. Text Eleasa, Elasa, Alasa: vgl. //. il'asä bei Beth Horon.
JBjIlG hat Adasa (vgl. Adasar). Vgl. JAqXIIll2. G
Lakum, fj lafclpüm, Ort in d Grenze Xaphthali's Jo 19 33 (5B JüjSü/u, (Sl Aaxovu.
Der Thalmud setzt dafür htlßm «»der lulpis (Neubauer 225). G
Lamech 1) Sn Methusael's Ge 4 18 ff. J s. Kainiten. — 2 1 Sn MethusalalTs Ge
5 25 ff. P ; 1 Chr 1 3 ; Lc 3 36 f. s. Sethiten. B
Lamm, s. im All«emeinen Schaf. Bei d Dichtern kommt öfter als Zeichen der
Freude vor das ..Hüpfen wie die Lämmer" Ps 114 4.6. Der nt-liche Spr-Gebrauch.
bes. stark in d Apc ausgebildet, dass Christus als L. Gottes bezeichnet wird, beruht
auf Js53 7, bes. aber darauf, dass das L. dasjenige Thier war, das zum at-lichen
*Opfer weitaus am häufigsten verwendet wurde vgl. Xu 28 und 29; vor Allem auch
beim Passah Ex 12 : ferner Ex 29 38 2 L. als tägliche 'ölä, Lv 12 6; 14 10 als Reinigungs-
Lampe— Lasaron.
385
opfer, Lv 23 12 f. als Festopfer, Nu 6 12 als Schuldopfer des Nasiräers, Nu 7 als Ein-
weürangsopfer. So
Lampej I7 ner, Xa/aidg Mt25l, kvyvoq Lc 15 8, unentbehrliches Bausgeräth zur
Erhaltung des schwer zu be-
schaffenden Feuers (s. Haus-
rath). Bild der Erhaltung- des
Greschl wie des einzelnen Lebens
Psl8 29; Hi29 3; Pr 20 20 (vgl.
ZDPV III 115). Eine Beschrei-
bung der Hauslanipe ist nirgends
gegeben: vgl. Abb. 106 -108.
Abb. 106. Alte Lampe, ein-
fachste Form.
Alte Lampe, bessere Form.
Abb. 108. Alte Lampe, spätere Form.
Wir erfahren nur, dass sie einen Docht von Linnenfasern £j pistä hat Js42 3. Sonst
s. Leuchter. Si
Lamuel, £} Pr31i lemü,el, 31 i lemö'el, Name eines Kgs, an den seine Mr die
Sprüche Pr 31 2 — 9 richtet; s. Sprüche. B
Landpfleger bei £ im AT für pcehä, pers. Statthalter Es 5 3. 6. u ; im NT für
fjye/xwv Mt27 2; Ap23 2i; vgl.- Lc 2 2 — procurator, ein dem proconsul oder propraetor
untergeordneter röm. Verwaltungsbeamter. S. Eöiner, römisches Reich. Si
Landvogt bei £ lKg20i4f. für säre ham-nrdinöt, Bezirksvorsteher s. König-
reich: für "hasdarp'najja Da 6 2, Satrapen (vgl. Lagarde, Sem 142), auch für av&vr
narog Ap 13 7 f. 12 ; 18 12 proconsul ; pl. Ap 19 38. Si
Lanzen, s. Waffen: Trutzwaffen.
Laodicea war eine von Antiochus II (261- — 246) zu Ehren seiner Fr Laodike
gegründete St in *Phrygien, s vom Lykos , einem Nebenfl des Mäander , und von d
grossen, den Euphrat mit Ephesus verbindenden Handelsstrasse. Mit d Erbschaft der
Pergamener war das blühende L. an d Römer gekommen; *Kolossae lag ö, *Hiera-
polis 11 in d Nähe am n Ufer des Lykos. Der Brief des Paulus an d christliche Gre-
meinde in L. Ko 4 16 ist verloren gegangen. Sonst erwähnt Ko2i: 4 13. 15: Apc 1 11 :
3 14. Juden in L. JAqNIV1020. G
Larven bei £ für (puvzäo(A.axa WS 17 15, *Gespenster. Si
Lasa, £} läsa' (hrsrt), Grenzpunkt der Kanaaniter GelOio, nach gew. Auffas-
sung im SO, soll nach Hieronymus, Quaestiones in genesin 17 und d Thalmud (Neu-
bauer 254) Callirrhoe, die heissen Quellen im wädl zerlm ma'ln in lloab, l)edeuten.
Wellhausen denkt an einen nö Grenzpunkt und hat deshalb Comp. 15 lesä oder lesäm,
Lokalform von *Lais (s. Lesern), verinuthet. G
Lasaron, l) lassärön, nach Jol2i8 von Josua eroberte kanaanitische Egsst.
Die LA in (55" ßuaülu 'Oiphx xfc 'lyihx geht viell. zurück auf '0<pex tyq Sagüiv, d. i.
Kg von *Aphek in Saron. Es gab 2 Landschaften *Saron in Palästina; nach d Auf-
zählung Jo 12 sollte man an d n, zw. Thabor und Tiberias gelegene denken, die von
einer alten *Strasse berührt wurde. i>
Bibelwörterbuch 25
386 Lasea — Leabim.
Lasea , richtiger Lasäa, griech. Aaaaia Ap 27 8, St an d S-Küste von *Kreta
neben *Gutfurth. Der Hafen heisst heute noch Limenes Kali. Einige km ö davon
wurden 1856 Ruinen gefunden, an denen der Name L. noch haftet; nach d Tabula
Peutingeriana = Lisia 16 rM so von *Gortyna. Vgl. Smith, Voyage and Shipwreck
of St Paul2 262 f. Gr
Last steht bei £ für £j massä = Ausspruch in d Überschriften prophetischer
Reden Js 13—23 : 30 6 ; Ez 12 10 ; Na 1 1 : Hb 1 l ; Sa 9 l ; 12 1; Ml 1 l. Jeremia ver-
bietet den Gebrauch von massä = Ausspruch, da das Volk zu seiner Zeit die ihm
lastigen Aussprüche des Propheten „Last Jahwes- spottweise nannte Jr 23 33 ff. That-
sächlich ist i)ia*s« sowohl — Last, als = (feierlicher) Ausspruch. B
Lasthen.es 1 Mk 11 31.32 von Kg Demetrius H .,Vr" (Ge45 8) betitelt, hatte für
ihn die Truppen geworben, mit welchen von Kreta aus Syrien gewonnen wurde 1 Mk
1067; JAqXni43. H
Laterne bei £ Jr 25 10 ; Ze 1 12 für ner = *Lampe. Gr
Latten bei £ nur HL 1 17 £j rählt: „unsere L. sind Cypressen- statt unser
Gfetäfel 1 Wandbekleidung) ist von Cypr. S. Täfeln, Spünden, Palast. "Wohnungen,
Tempel. Si
Laube bei £ Ei 3 25 für •"Vijjä Dachzimmer, Obergemach (s. Abb. 213; vgl.
Sommerlaube) und Sil4 2ß für xläöoi, Baumzweige. Si
Laubhüttenfest bei £ Sa 14 16 für Jiag hai-htkJcöt, s. Feste. Zu 2 Mk 10 6 „wie
ein Fest der Lauberhütten- vgl. Kirchweih. Si
Laubrüste bei £ Ps8l4 für Tccescß, nach Aqu. Symm. iv navceXfy>q>, im Voll-
mond. Delitzsch Ps.4 580 will den Ausdruck von d Nacht vor d Passah verstehen. In
Jh 7 2 hat £ Laubrüste für oxrponrff'w. = Laubhüttenfest. s. Feste. Si
Lauch, fj fyäsir, wird von d alten Uebsetzgen Nu 11 5 mit Recht auf unsern gew.
L., Allium porrum (Low 226), bezogen. Nach d Berichten der Alten war der L. bes.
bei d Aegyptern als wohlschmeckend hochgeschätzt ; man verwendete von ihm Blätter
und Zwiebeln als Zukost, bes. zum Brod. So
Lauge. Mit diesem Worte ist £> ruster, (5 vLzqov, V nitrum Jr 2 22 wiederge-
geben. Es ist darunter unser Natron (respective Sodai zu verstehen. Natron findet
sich bes. in Aegypten. aber auch in Syrien: in letzterem Lande wird freilich mehr
vegetabilische Soda (s. Seife) gewonnen. Natron reagirt gegen Säuren: dies war schon
im Alterthum bekannt, daher das Bild Pr 25 20. wo unrichtig neeter mit Kreide (V ni-
trum 1 wiedergegeben ist. So
Laute bei £ für sumfönjä Da 3 5. 15. s. Musik. Si
Lazarus 1) Freund Jesu. Br von Maria und Martha in Bethanien, wurde Jh
11 1—12 11 von Jesus vom Tod erweckt und dadurch Ursache zum Einschreiten der
Synhedristen. — 2) Schutzpatron der Kranken wegen des Gleichnisses Lc 16 19 — 26, aus
welchem, falls Jh ideale Compositum, L. von Bethanien erwachsen sein kann. H
Lea, fj le'ä (viell. die Wildkuh), nach Gre29l6ff. ältere Tr *Laban's und —
von Laban statt Rahel untergeschoben — erste Gattin *Jakobs und als solche Neben-
buhlerin Raheis Ge 30 9 ff., Mr *Rubens. *Simeons, *Levi"s, *Juda's 29 31 ff., *Isaschars
und *Sebulons 30i7ff., sowie der*Dina, nach 49 31 in d Höhle bei *Hebron begraben.
Die Herleitung obiger 6 Stme von einer Stmmr deutet auf einen einstigen engeren
geschichtlichen Zus.-hang unter diesen, sowie auf engere Beziehungen zu Gad und
Asser, den Snen Silpa"s. der Leibmagd L.'s Ge 30 9 ff. Näheres ist jedoch nicht mehr
zu ermitteln. K
Leabim, s. Libya.
Lebaoth— Lehre (Unterweisung) im AT. 387
Lebaoth, St im *Negeb Juda's Jo 15 32, heisst Jo 196 *Beth Lebaoth, lChr4 3i
♦Beth Birei. G
Lebbaeus, s. Judas Jakobi.
Legel (von Xayrpoc, Flasche, im deutschen Spr-Gebrauch auch = Fässchen s.
Kluge) bei £ für nöd lSml620, ncebel 25 18; 2Sml6i = *Schlauch, *Krug. Si
Legeoii, Legio, häutig im ön genannt, z. B. 261 ; 156 3 — 4 rM von *Thaanach,
heute el-leföün am S-Rande der Ebene *Jesreel, viell. identisch mit Maximianopolis.
Buhl 209. G
Legion kommt Mt2623; Mc59; Lc8 3o zur Bezeichnung einer grossen Menge
vor. Der röm. Truppenkörper, den man L. nannte, umfasste anfangs 3 — 4000, später
6—7000 Mann. G
Lehi, £} l"hl, Oertlichkeit an d Grenze zw. Juda und d Philistern Kilo 9.14,
offenbar in d Gegend von *Zarea und *Thimnath, d. h. im ivädi es-sarclr, vollständig
*B,amath Lehi 17, d. h. ,, Kinnbackenhöhe ", eine Anhöhe, die wahrsch wegen ihrer
Aehnlichkeit mit einem Kinnbacken diesen Namen erhalten hatte. Im Ansehluss an
(5 oiuyiov hat Schick L. in h. es-svjä/ir s vom wädi es-sarär gesucht ZDPV X 152 ff. 158 f. G
Lehre (Unterweisung) im AT. Unter L. fj törcl verstand man urspr nur die
g öttliche Belehrung, wie man sie durch d Orakel zunächst nur in Dingen des per-
sönlichen eignen Interesses suchte und fand R118 5. 6; lSm96 etc. Man suchte das
Orakel in ältester Zeit beim *Seher 1 Sm 9 9, beim Manne Gottes, der durch magische
Künste oder Omina (neJiäsim Nu24i) die göttliche Bestimmung (hcesem Nu 23 23) er-
mittelte, oder dem ein Gott in Traumbildern oder Gesichten Nu 12 6 oder in leisem
Zuraunen Hi 4 16 eine höhere Kunde zu Theil werden liess, oder der mit allerlei Mit-
teln wie durch Staborakel Ho 4 12 oder durch Befragung der Schatten der Unterwelt
1 Sm 28 ; Js 8 19 eine Gottesantwort Mi 3 7 zu erreichen wusste. Noch lieber suchte
man das Orakel beim *Priester (höhen), der als Hüter eines Gottesbildes lSm236;
Ei 17 7 die erbliche Kunst besass, diesem Orakel zu entlocken Bi 17 7, was bes. durch
d Looswurf leuchtender Steine (ürlm 1 Sm 28 6 ; 14 41 1. tummlm ; ürlm ictummhn Dt
33 8) geschah. Daher „der Lehre (Gottesbescheid) spendende Priester" (höhen mörce
2Chrl5 3). In d durch kanaanitische Einflüsse (vgl. 1 Kg 18 28) in Israel eindringen-
den Aufregungskult des Nebiismus ward die Orakellindung vorzugsweise eine inner-
liche, auf Inspiration (ne'üm jähwce Am 6 8 etc.) beruhende 2 Kg 3 15 ; Js 5 9 ; 50 4 etc.
Sie wird ebenfalls als törcl bezeichnet Js lio; 820 etc., und der Prophet als mörce
Lehrer Js 30 20. Es war natürlich , dass diese göttlichen Bescheide für spätere Zeit
gesammelt wurden. Solches geschah bei d priesterlichen Orakeln vorzugsweise an d
Heiligthümern, von denen sie ausgingen. Der Inhalt dieser Sammlungen war ver-
schiedener Art. Man suchte bei d Heiligthümern in schwierigen Rechtsfällen eine
göttliche Entscheidung Ex 22 8. Eine aufgeschriebene Sammlung solcher Weisthümer
haben wir in d sogen. Bundesbuch, welches in d mispäüm (Rechtsentscheidungen) von
Ex 21 L — 22 16 aus d 9.-8. Jhdt vor Chr. Instructionen für d priesterlichen Richter
enthält. Daneben traten aber auch sittliche Vorschriften, die in grosser Zahl unter
prophetischen Einflüssen entstanden Ho 8 12. Auch diese finden sich als d'bärim (Jahwe-
worte) im Bundesbach Ex 20 22— 26 und 22 17- -23 19 verzeichnet (vgl. Baentsch, Das
Bundesbuch 1892 ; Holzinger, Hexateuch 243). Später wurde mehr Nachdruck auf
kultische Verordnungen gelegt, die seit dem Dt in immer sich steigernder Weise Ein-
tlnss übten. Die törcl des Dt ward vorzugsweise eine kultische. Ihre Bestimmungen
über d Kultort, die Form des Kultus, über kultische Reinheit, wurden massgebend
für d spätere Judenthum. An sie schlössen sich Sprüche wie Ez 18 5 — 9: 44 23 etc.,
25*
388 Lehre im NT — Leimen.
ferner das sogen. Heiligkeitsgesetz P1 = Lv 17 — 26 an. Vgl. Wurster in ZAW 11
112 ff. — 2) Von menschlicher Unterweisung bietet die ältere Geschichte Israels
nur vereinzelte Spuren. Der ekstatische Nebiismus scheint bisweilen unter einer Art
Leitung gestanden zu haben 1 Sm 19 20, hervorragende Propheten zogen einzelne Schü-
ler wie *Elias den *Elisa 2 Kg 2 , dieser den Gehasi 2 Kg 5 20 ff. oder sammelten um
sich Vereine von Schülern (bene wbi'im) 2 Kg 2 3 ff. ; vgl. die limmüdini Js 8 16. —
Kgliche Prinzen wurden von Propheten unterwiesen 2Sml2 25. Auf einen geregelten
Unterricht in Religion und Geschichte des Volks durch d Hausvr arbeitete zuerst das
Dt hin 67. 20 ff. ; 11 19 vgl. Ex 12 20 ff. Nach d Exil trat ein allgemeines Bedürfniss
des Tora-Unterrichts ein Lv 10 10. Schulen der Schriftgelehrten (söferim) bildeten sich
Es 7 6 ; Ne 8 15 ; Si 38 25 — 39 11. Vgl. Lehren, Lehrer. Si
Lehre im NT. Jesus überrascht Mc 1 27 seine Landsleute mit einer „neuen L.-.
heisst im Munde des Volks wie der Jünger „Lehrer- xmd wird noch Jh 18 19 nach seiner
L. befragt, so gewiss sein eig. Lebenswerk die Tragweite einer L. überschritten hat.
Ebenso bildet „die L. der Apostel" Ap 2 42 das zus. -haltende Band der Urgemeinde,
und erscheint Ap 13 1: 1 Kr 12 28. 29; 116.26; Em 12 7 die L. neben d Weissagung und
Zungenrede als ein constitutiver Factor der gemeinsamen Erbauung. Aber ein eig.
Lehramt ist erst Eph 1 11 ; 1 Tm 4 13. 16 ; 5 17 : Ti 1 9 : 2 1. 7 im Anzüge , wie denn in
diesen Briefen das Christenthum überhaupt schon wesentlich unter d Gesichtspunkt
der L., als „gesunde L.", aufgefasst wird. Jk3i warnt bereits vor Zudrang nach d
Lehrthätigkeit. H
Lehren, Lehrer. Ueber Lehren und Lehrer der Kinder s. Kinder, Pfleger,
Zuchtmeister. Von Lehren und Lernen im höheren Sinne konnte in Israel erst die
Rede sein, seitdem heilige Schriften da waren, deren Studium als eine religiöse Pflicht
angesehen wurde Dt 4 14; 5l; 61 ff., bes. 7 — 9. 20 ff. ; 17 18 f. etc., oder aus denen man
Orakel über d Zukunft zu erlangen trachtete Da 9 2. Die nachexilische Gemeinde im
Ggens zum bet nrri des vorexilischen Israel Ez 2 5 etc. war eifrig bemüht, alles Jahwe
Missfällige abzustellen. Aber was war ihm missfällig? — Darüber belehrte zuerst
Esra der Schriftkundige (safer) die Gemeinde durch Vorlesung des Gesetzes, unter-
stützt durch d Leviten, welche das Vorgelesene erklärten Ne 8 3 — 8. Der Eifer für d
Religion trieb auch viele Laien dazu, sich das priesterlich-levitische Privilegium der
Gesetzeskenntniss zu erwerben 2 Chr 19 8 — 11, und so bildete sich allmählich ein selb-
ständiger Stand der Schriftgelehrten £j söferim, griech. yQa^fxaxnq, vo/xiy.oi, voj.10616a.o-
xaloi, in d Mischna lykänüm Joma 1 1 , mit d Ehrentitel *Rabbi Mt 23 7. Sie unter-
richteten ihre Schüler (talmidim Aboth2 8b) im Gesetz; einer, der durch Unterricht
gebildet war, hiess häber (d. i. College der Weisen) im Ggens zum Ununterrichteten
('am hä-äres Demai 6 9.12; Gittin5 9; vgl. Jh7 49). Der Unterricht ward in d Lehr-
häusern (hätte midräs Menachot 10 19 : vgl. Ap 22 3 ; JBj 1 33 2 und *S}'nagoge) ertheilt.
Unablässig repetirte man £} sänä die Gesetze nebst d Erläuterungen der L3hrer. Die
Methode war dialogisch, auch durften die Schüler Fragen an d Lehrer richten Lc 2 46.
Vgl. Schürer II3 312 ff. Si
Lehmhäuser, bei £ Leimenhäuser Hi4i9: vgl. 13 12 gabbe hömer, s. Bauen,
W'nlinungen. Si
Lehne bei £ für ma'aJcce Dt 22 8, Dachgeländer: s. Wohnungen. Si
Leihrock bei £ für eföd Priesterkleid und für eföd Gottesbild, ein Versehen.
das bis auf unsere Zeit nachwirkt, in der noch immer Einige L. von 60 Pfund Schwere
für möglich halten Ri8 26f. S. Kleidung, Priester, Bild. Si
Leimen an einigen Stellen für £j hörne); s. Thon. So
Lein, Leinen, Leinwand — Leuchte, Leuchter. 389
Lein, Leinen, Leinwand. Es giebt eine ganze Anzahl von Stoffhamen, welche
von £ mit L. übersetzt wurden. Wir haben aber Lei keinem derselben Gewissheit,
dass es sich um reine L. handelt, ob nicht darunter auch die eine oder andere Art
gossypium (*Baumwolle) zu verstehen ist: auch bieten die alten Uebsetzgen wenig
♦Sicheres. Dass die Aegypter früh Baumwolle hatten, wissen wir aus Gräberfunden;
vgl. auch Brandes, Leber d antiken Namen und d geographische Verbreitung der
Baumwolle im Alterthum im 5. Jahresbericht des Vereins von Freunden der Erdkunde
zu Leipzig 1865, 91 ff. i Leipzig 1866). Am ehesten handelt es sich doch wohl um L.
1) bei liiul. pl. baddim, (ß meist Xivsög; dieser Stoff wird als der der Priesterkleidung
z. B. lSm22l8; Lv6 3, auch der Gewänder der Engel z. B. Ez9 2 genannt. Daneben
kommt in Betracht 2) ses: nach Ex 39 28 soll das hohepriesterliche Gewand daraus
bestehen; <& ßiaaoc. Aber auch liier ist viell. eher an einen Baumwollenstoff zu den-
ken, jedenfalls nicht an *Seide. wie £ Ge4l42; Ex26i dafür setzt. Ebensowenig
Ez 27 7, neben 3) büs Ez 27 16. Letzteres Wort (woraus viell. ßvaaog) steht sonst
nur in späten Stellen (z. B. 2 Chr 2 »i. Wie sie sich zu einander verhalten, wissen
wir nicht. Als Beiname von ses steht bisweilen moszär gezwirnt, bes. in Ex 26. Dt
22 11; Lvl9i9 ist 4) von einem gemischten Stoff sa'atnez die Rede; um was für eine
Mischung, ob auch mit L.. es sich handelt, ist uns unbekannt. Das Wort scheint äg.
zu sein. So
Leithiel steht bei £ Pr30l als Name eines Mannes, dem Sprüche in d Mund
gelegt sind. Einen solchen Namen meint auch £>. nämlich: für Ithiel, vgl. Ne 11 7. Das
überlieferte Wort ist aber zu zerlegen in lä'iü el = ich mühte mich ab um Gott
(oder: o Gott!). S. Sprüche. B
Lenz, s. Jahr, Jahreszeit.
Leopard HL 4 8 Felis leopardus, s. Parder. So
Lesern Jo 19 47 statt der bekannteren Form *Lais, wohl urspr lesäm gesprochen,
eine Lokalform wie dötän. G
Leuchte, Leuchter, mä'ör Ex 25 6; mmörä 1 Kg 7 49: '/.v/vir. Mt 5 10. In ein-
fachen Haushaltungen wohl meist von Thon oder Bronze. Auf einem einfachen Unter-
>atz stand ein Lämpchen. Kostbarere L. waren von getriebenem Golde und hatten
Seitenarme. Am genauesten sind wir über d Aussehen des goldenen L. des naehexili-
schen Tempels Si 26 22; 1 Mk 1 23; 4 49 f. unterrichtet, den Titus erbeutete und auf seinem
Triumphbogen in Rom abbilden liess (s. Abb. 200). Inmitten einer doppelten nach
oben sich verjüngenden sechseckigen Basis erhob sich ein weiterer doppelter Unter-
satz mit blattähnlichen Verzierungen (känce Ex 25 3t) , aus welchem der Mittelschaft
(järek Ex 25 31) emporstieg. Von diesem gingen auf jeder Seite drei sich nach oben
biegende übereinanderstehende Seitenarme aus, deren Spitze mit d des Mittelschaftes
in gleicher Ebene lag, so dass im Ganzen 7 *Lampen auf diesen L. gestellt werden
konnten. Mittelschaft und Seitenarme waren mit kugel-, granaten- und lilienförmigen
( »rnamenten verziert. Gunkel 124 — 130. 154 sieht darin ein bab. kultisch-mythologi-
sches Symbol, Abbild der Sonne und der Planeten, Bild des Weltbaums.
Nach 1 Kg 7 49: Jr52i9 standen im salomonischen Tempel zehn solcher L. Im
Buche des Chronisten ist darüber Verwirrung. In 2 Chr 4 7. 20 sind es ebenfalls 10,
in 13 11 ist es nur einer: in 1 Öhr 28 15 ist von silbernen L. neben d goldnen die Rede.
Die Beschreibung des L. der sogen. Stiftshütte meint offenbar das auf d Titusbogen
abgebildete Geräth Ex 25 31 — 37. Nach 38: L Kg 7 49 gehörten dazu mtlkdliajim, Licht-
scheren (s. Schnäuzen), und mafytöt, Kupferbecken, über deren Zweck nichts gesagt
wird. — Im Heiligthum von Silo wurde die *Lampe bei d Lade des Abends ausge-
390 Levi.
tlian 1 Sm 3 3. In 2Chrl3n wird angeordnet, dass die Lampen des goldnen L. im
Tempel alle Abend angezündet werden sollten. Ueber Sa4i2 s. Schnäuzen. Si
Levi, fj lewl, Ge29 34 von läwä „sich anhängen" abgeleitet, also etwa „der
Anhängliche", viell. aber eine Art Adjektiv von le'ä (= der zu *Lea Gehörige), 3. Sn
Jakobs und Lea's in Mesopotamien, der Ahnherr des Stmes L. und überhaupt der
Leviten. Der Stm L. muss urspr ein den übrigen israelitischen Stmen ebenbürtiger
gewesen sein. Dass er als solcher unterging, erklärt sich aus d Ge 34 vom Ahnherrn
L. Erzählten, in Wahrheit auf d ganzen Stm zu Deutenden. Die Heimtücke, welche
er gegen d Sichemiten übte (Ge 34 25 J ; vgl. 49 6), und die vom übrigen Israel schwer
gemissbilligt wurde 34 30 ; 49 5 f., hatte offenbar seine Zersprengung durch d Kanaaniter
zur Folge. Dieses Factum ist Ge 34 noch in d Zeit Jakobs verlegt, gehört aber
höchstwahrsch in d früheste Kichterzeit. Ueberaus merkwürdig ist , dass Ge 49 5 ff.
der Bedeutung L.s als des Priesterstms noch mit keiner Silbe gedacht wird. Trotz-
dem bezeugt die sehr alte Erzählung Ei 17 7 ff. , dass schon damals Levit (d. h. zu-
nächst Abkömmling des Stmes L.) und Priester fast identisch waren, und dass man
ein ziemliches Gewicht darauf legte, einen heimathlosen Leviten zum *Priester zu ge-
winnen Ei 17 13 ; 18 19. Dies erklärt sich unmöglich daraus, dass zw. L. als Priester-
stm und dem einstigen weltlichen Stm L. gar kein Zus.-hang stattfand, sondern offen-
bar aus d Umstand, dass auch Aaron und Mose aus d „Hause (d. i. Stme) L." her-
vorgegangen waren Ex 2 1 und dass Israel — wohl mit Eecht — überzeugt war, dass
sich die religiösen Ueberlieferungen , obenan die Fähigkeit zur Thoraertheilung und
zur Handhabung des hl. Looses, am besten und reinsten in d levitischen Familien er-
halten hätten. So erscheint Ei 18 30 * Jonathan , der Priester des Gottesbildes von
Dan, als Nachkomme Moses*; Ex 6 19 heisst noch bei P ein Levitengeschl. „Muschi",
d. i. „der Mosaische." Je mehr aber das Amt, resp. der Verband der Amtsträger an
bestimmten Heiligthümern in d Vordergrund trat, desto weniger war das Hinzutreten
stmfremder Elemente (z. B. durch d Heirath von Levitentrn) ausgeschlossen; L. und
Priester war völlig gleichbedeutend, so dass Ex4i4 sogar *Aaron kurzweg „der Levit"
heisst. Von einer Unterscheidung aber der eig. Priester und der (dienenden) Leviten
wissen die alten Quellen (bis gegen Ende des 7. Jhdts) schlechterdings nichts; 1 Sm
6 15; 2 Sm 15 24 (vgl. 29!); 1 Kg 8 4 sind die Leviten erst spät im Interesse der auf
P beruhenden Anschauung in d Text gebracht. Wie lange noch stmfremde Elemente
bei d Priestern aus L. Zutritt fanden, ist nicht auszumachen. Sehr fraglich ist aber,
ob *Zadok, der Ahnherr des Jerusalemer Priesteradels, der nach 1 Kg 2 35 vgl. 1 Sm
2 27 ff. an d Stelle Abjathars, des letzten Oberpriesters aus d (höchstwahrsch levitischen)
Hause Eli, trat, aus L. stammte. Die Büge gegen Jerobeam I wegen Anstellung
nichtlevitischer Priester ist erst vom Standpunkt des Dt aus (s. u.) beigefügt. Noch
Dt 33 8 ff. (um 800 vor Chr.) scheint der Anschluss an d levitischen Priestergenossen-
schaften, von denen hier mit hoher Achtung geredet wird, vielfach auf einer Verleug-
nung der Bande des Bluts (und Stmes) beruht zu haben. Dagegen wird Ex 32 25 E
ausschliesslich den levitischen Stmesgenossen Moses* das Priesterthum als Lohn für
ihr Verhalten bei Gelegenheit einer Empörung zugesprochen.
Durch D entstellt zunächst ein Unterschied zw. d „Priestern aus L." (nur solche
gelten jetzt noch als legitim ; vgl. denselben dst Spr-Gebrauch Jo 3 3 ; 8 33, sowie Jr
33 18. 21 und bes. Ez 44 15 ff.) am Tempel und ausserhalb desselben. Auch die letzteren,
die sogen. Hohenpriester, sollten nach d Konzentrirung des Kultus auf Jerusalem dort
Priesterrechte ausüben dürfen Dt 18 6 f. : denn nach 10 8 f. stehen solche allen Leviten
zu. Aber der begreifliche Widerspruch der Jerusalemer Priester (vgl. 1 Sm 2 36 und
Leviathan. 39 1
bes. 2 Kg- 23 8) Hess es nicht dazu kommen, und Ezechiel nahm in .seiner Vision vom
neuen Tempel 44 9 ff. eine völlige Degradirung der ausserjerusalemischen Levitenprie-
ster zu niederen Dienern in Aussicht, zur Strafe für ihre Betreibung des Hühendienstes.
In d Erzählung von d Rotte *Korahs Nu 16 ia 5 — 11. 16— 24 P (jetzt verflochten mit
einer älteren Erzählung über Dathan und * Abiram) hat sich eine Spur davon erhalten.
welchen "Widerstand die einstigen Höhenpriester der Degradirung zu Leviten im Sinne
Ezechiels entgegensetzten; ebenso in d anfänglichen Fernbleiben aller Leviten vom
Zuge Esra's Es 8 15 ff. Der Widerstand wurde sichtlich nur dadurch gebrochen, dass
das 444 eingeführte Priestergesetz den Dienst der Leviten nicht als Strafe, sondern
als ein von Gott zu Moses Zeit angeordnetes Ehrenamt hinstellt. Und zwar sind die
Leviten nach Xu 3 9 etc. eine „Gabe des Volks an Aaron und seine Sne zur Bedie-
nung derselben." Sie sind die Stellvertreter für alle Erstgeborenen Israels, die eig.
diesen Dienst zu verrichten hätten, aber nicht die Forderung steter Reinheit erfüllen
können. Als „Gabe" des Volks werden die Leviten beim Amtsantritt wie andere
Opfergaben „gewebt" Nu 8 11 ; ihren Dienst belohnt das Volk, das sie vertreten, durch
d Zehnten Nu 18 21 ff. Ihr Dienst (vom 30. Jahre ab Nu 4 3. 30 f. . dagegen Nu 8 24
vom 25., beide Male bis zum 50.) erstreckt sich auf alle niederen Verrichtungen zur
Reinhaltung des Heiligthums und bei d Ausübung des Kultus. Die Funktionen, die
P Nu 4 15 den verschiedenen Geschl der Leviten (s. u.) während des Wüstenzuges zu-
weist, dürften ebenso auf blosser Theorie beruhen, wie die Ausscheidung von 35 *Le-
vitenst in allen Stmen Israels Nu 35 2 ff. ; Jo 21 1 ff., im Widerspruch mit d ofterwähnten
älteren Grundsatz Dt 10 9 etc. und noch Nu 18 24 ; Jo 14 3 f . ; 18 7 , dass die Leviten
kein Theil und Erbe in Israel erhalten sollten.
Wenn P und nach ihm der Chronist überall eine Gliederung der Leviten in d
3 Geschl der Gersoniter, Kahathiter und Merariter voraussetzt, die wieder in zahl-
reiche Unterabtheilungen zerfallen (Nu 3 17 ff. ; 4 2 ff. ; 10 17. 21 ; Jo 21 20. 27. 34 : 1 Chr 5 27 ff. ;
6 65 etc.). und diese Geschl auf d 3 Sne L.'s, Gerson (in d Chr auch Gersom), Kahath
und Merari zurückführt Ge 46 11 ; Ex 6 16 ff., so liegt hierin, wie anderwärts, eine Dar-
stellung weit jüngerer (z. Th. wohl erst nachexilischer) Thatsachen und Zustände in
genealogischer Form vor. Die vielfachen Einzelheiten, die der Chronist, ohne Zweifel
selbst ein Levit, über d Thaten, d Bedeutung und d Gliederung der Leviten bes. in
d Zeit Davids 1 Chr 23 — 26 und Hiskias 2 Chr 31 berichtet, haben einen geschicht-
lichen Werth nur in so fern, als sich in ihnen etwa die Praxis seiner Zeit wieder-
spiegelt. Dahin gehört u. a. die Hinzurechnung der Sänger und Thürhüter zu d eig.
Leviten, während sie in d nichtchronistischen Theilen der Bücher Es ( 2 41 ff. 1 und
Ne (10 29 etc.) überall streng von diesen unterschieden werden.
Seit (1 Chronisten bis 70 nach Chr. trat in d Stellung und d Befugnissen der
Leviten keine nennenswerthe Aenderung mehr ein; Lc 10 31 f . und Jh 1 19 werden
Priester und Leviten neben einander erwähnt. Wenn nach Ap436 der ..Levit- Bar-
nabas aus Cypern stammte, so beweist dies, dass damals nicht mehr alle Sne leviti-
scher Familien beim Tempeldienst Verwendung fanden, sondern sich z. Th. in d jüdi-
schen Diaspora ansiedelten. Nach JAq VII 14 7 hätte die (1 Chr 24 3 ff. David zuge-
schriebene) Eintheilung der Leviten in 24 Abteilungen mit je 8tägigem Dienst bis
zur Zerstörunu' des 2. Tempels fortbestanden. — Vgl. bes. Graf. Der Stm L. in Merx'
„Archiv" I 68 ff. 208 ff.; Baudissin, Gesch. des atlichen Priesterthums. Leipzig lSS't. K
Leviathan, I7 liwjätän, (5 meist dyüxujv, V draco und daher bei £ Drache,
nur an einzelnen Stellen Js27i; Hi38: 4020 L. Mit dem hebr. Jiirjtttnii wechselt
taumln und tannlm, das (S ebenfalls meist mit öqüxwv, V mit draco, £ mit Drache
392 Levitenstädte — Libanon.
wiedergegeben haben. Es scheinen gemeint zu sein 1 1 mit tanmn sicher eine *Schlange
Ex 7 9 etc. — 2) Mit tanmn ein grosser Fisch, s. Walfisch. So fasst £ nach alter
Ueberliet'erung (doch mit Unrecht) den L. von Ps74i4, der allerdings neben d Umni-
mm 13 steht; sicher bezeichnet der L. Psl04 26 einen grossen Meerfisch. — 3) Unter
L. ist aber auch das Krokodil zu verstehen ; absolut sicher in d berühmten Schilderung
Hi 40 25 ff. Das äg. Krokodil, welches erst seit kürzerer Zeit aus ünterägypten ver-
drängt ist, Crocodilus vulgaris, Tristram 258. Brehm VII 114 kommt übrigens auch
bis auf d heutigen Tag noch in Palästina vor (vgl. Bädeker. Palästina und Syrien4
265); doch wird es wohl daselbst immer selten gewesen sein. Durch das Krokodil
(tu nullit Ez2!»3: 32 2 £ Meerdrache ) wird Aegypten versinnbildlicht: vgl. Ps683i das
Thier im Rohr. "Wenn schon in d dichterischen Schilderung Hi 40 dem dort ent-
worfenen Bilde mythische Züge beigemischt sind, so kann man 4) beobachten, dass
der Anschauung vom L. ((5 ro utya x^toq) Hi 3 8 und wohl auch Ps 74 14 mythische An-
schauungen beigemischt sind. Wieweit auch in Stellen wie Js 51 9: Jr5l34; Ps91i3;
Dt 32 33 volksthnmliche und naturgeschichtliche Anschauungen vermischt sind, muss
dahingestellt bleiben. Die ältere Literatur über d L. s. bei Bochart DI 737 ff". ; Neueres
über d mythische Bedeutung des L. bei dunkel 41 ff. So
Levitonstiidte. In d Zeit vor d Exil lebten die Leviten als Priester der *Höhen
bei d Heiligthüinern. von denen sie bei d Opfern und Orakeln Dt 33 8 ihren Unterhalt
bezogen. Sie waren „durch ganz Israel zerstreut" Ge49 7 und lebten an d einzelnen
Oiten wie *Fremde (gerim) Ei 17 7 f. und nährten sich je nach d Lage ihres Heilig-
thums gut (Am 7 13) oder kümmerlich: im letzteren Falle bisweilen auch von Wege-
lagerei Ho 6 9. Durch d Aufhebung der Höhenkulte unter Josia wurden sie brodlos
gemacht , da sie nach Dt 12 I2b keinen Grundbesitz hatten. Völlig den Thatsachen
willersprechend lässt sie der PC mit je 4 St aus jedem Stm (insgesammt also 48)
schon von Moses dotirt werden Xu 35 l — 8. In Jo 21 werden davon 13 für Priester
abgesondert, so dass für Leviten nur 35 bleiben. Trotzdem verräth der PC bisweilen
selbst, wer der eig. Besitzer dieser St war. wie z. B. nach n *Kaleb die St *Hebron
besass. Der historische Kern dieser Verzeichnisse liegt darin, dass die genannten
St Kultorte waren. Vgl. Graf, Gesch. des Stmes Levi in Merx Archiv I 82 — 85. Si
Letusim, fj Hüsim, nach Ge25 3 ein Zweig der *Dedan, bezeichnet eine arab.
Völkerschatt, die wohl in X W-Arabien, nach andern auf d Sinai wohnte : daselbst ist
der Name in späten Inschriften (vgl. Dillmann z. St.) wiedergefunden worden; Glaser
II 460. So
Leumim, l) l'-'uninüm, nach Ge 25 3 ein Zweig der *Dedan, folglich eine n-arab.
Völkerschaft. So
Libanon, fj leMnön, ist der mächtige Gbgswall, der sich von d Durchbruchs-
thal des Litäni n-wärts bis zum nähr el-keblr, dem alten *Eleutherus. ausdehnt 170 km
lang. Die n Hälfte des Gbges zeigt eine grössere Mannigfaltigkeit als die s; an d
Stelle der geradlinigen Kämme treten wiederholt Plateaustöcke, ähnlich den grossen
Plateaumassen der n Kalkalpen. Der wichtigste darunter wird arz libnän genannt,
d. h. Cederngebiet des L. , eine Hochfläche von 100 Quadrat-km mit 2 Gipfelreihen,
deren durchschnittliche Höhe etwa 3000 m beträgt; der höchste ist der dahr ed-dubäb.
Die Meinung von 0. Fraas, dass der *Cedernhain bei Bscherre auf Moränen stehe,
wird von C. Diener (Libanon 198j nicht getheilt ; nicht einmal die Gipfel des L. reichen
an d Zone des ewigen Schnees heran, eig. Gletscherbildungen fehlen überhaupt in
Mittelsyrien. Der Cedernhain steht in einem nur nach W offenen Gbgskessel (2000 m)
und ist jetzt mit einer hohen Mauer umgeben, um den jungen Nachwuchs zu schützen.
Libanon. 393
Die Zahl der Stämme betrug 1884 397, 1573 nur 24. 1810 375 (ZDPV X 89 ff.)- 1)er
Vblksmund tlieilt den w Abhang des L. in 3 Stufen: es-säfyü, die Ebene an d Küste;
el-wast: die Mitte, theils aus d unteren Kreide (Aräja-Kalkstein), theils aus cenomanem
Trigoniensandstein bestehend und in diesem oberen Theile gut angebaut ; rl-ijiird. die
kahle Hochfläche, wo sich der L-Kalkstein (Rudistenkalke) über d Sandsteinzone er-
hebt und zum Kamm des Gbges emporsteigt. Diese grossen Kalksteinmassen sind die
eig. Sammler sowohl des Regenwassers als auch der Schneewässer, in die während d
warmen Monate der Schnee, der nur an geschützten Stellen des Hochgbges ewig ist
Jr 18 u. aufgelöst wird. Wo der undurchlässige Sandstein lagert, treten diese Was-
sermassen in zahllosen, z. Th. sehr mächtigen Quellen zu Tage HL4i5. Das Mittel
des jährlichen Niederschlags ist hoch, die Bewölkung der Gipfel viel beträchtlicher
als in d Bglande Palästina's, die regenlose Zeit kürzer als dort. Bei diesen günstigen
Bedingungen des Bodens und des Klimas ist der Pflanzenwuchs ein ausserordentlich
reicher Js 35 2 ; 60 13. V. Hehn sieht daher den L. als die Heimath der meisten un-
serer Kulturgewächse und Hausthiere an. In d mittleren Gegend des W-Abhangs
stehen Maulbeerbaum (Ritter XVII 481 ff.), Olive und Feigenbaum voran, dann folgen
Nussbäume, Aprikosen, Pfirsiche, Mandelbäume, Granaten und Pistazien. Der Wein-
bau wird namentlich in d Höhenlage 1000 — 1500 m betrieben, auch der L. -Tabak ist
berühmt, während der Getreidebau (bis zu 1900 m) hinter d Seidenzucht und d Oliven-
ernte zurücktritt. Oft ist der Boden mit duftigen Sträuchern und Kräutern bedeckt,
die die Luft mit Wohlgerüchen erfüllen (Ho 14?; HL4n). Der Wald ist theils durch
d Kultur, theils durch unvernünftige Ausbeutung sehr zurückgegangen. Die mächtigen
Wälder des L. Js 40 16 ; Ez 31 15 ; Ps 72 ig etc. sucht man gegenwärtig vergebens ; an
d gewaltigen Bäume, die gern als Bild menschlicher Grösse und Macht genannt werden
Js2i3; 1034; Ezl7 3; 31 16, erinnern noch die *Cedern. Ausserdem giebt es noch
Pinien (Pinus pinea, Pinus halepensis, Pinus brutia) und *Cypressen, an Laubbäumen
Platanen, Ahorn, Linden, Arbutus und Eichen. Mit 2400 m beginnt die echte Alpen-
flora, die im Sommer zahlreichen Schafen und Ziegen Weide giebt. Vom Wild des
L. 2 Kg 14 9 finden sich noch Panther. Bären, Schakale, Hyänen. Wildschweine und
Gazellen. Die Höhlenfunde der neueren Zeit haben Knochenreste vom Edelhirsch,
Damhirsch, Reh, Wisent, Nashorn, Steinbock, von Wildziegen und Höhlenlöwen ge-
liefert (vgl. Hb 2 17), zugleich gespaltene Menschenknochen, ein Beweis, dass die Ur-
menschen dieser Höhlen einst auch gelegentlich gefangene oder erschlagene Feinde
verzehrt haben (Zumoffen's Höhlenfunde im L. von K. von Fritsch, Halle 1893).
Der hohe und steile Aufbau sowie die tiefen Thalschluchten machen den L. schwer
zugänglich , zu einer schwer einnehmbaren Festung und weisen ihm damit die Rolle
zu, die er in d Geschichte Syriens gespielt hat. Verfolgte fanden in seinen natür-
lichen Burgen Sicherheit (Maroniten im 8. Jhdt, Metäwile Ende des 18. Jhdts), aber
auch zu Eroberungen sind die Bewohner wiederholt aus d Thoren ihrer Festung aus-
gezogen, namentlich gegen S (Amoriter. Ituräer, Drusen). — Salomo soll nicht nur
zahlreiche Holzarbeiter nach d L. geschickt 1 Kg 5 27 f. , sondern auch Bauten dort
ausgeführt haben 0 19 ; nach (SL 3 Kg 2 28 (=46c ed. Swete) hat er viell. auch Berg-
werke dort betrieben. Alte Eisengruben finden sich an einigen Stellen des Gbges
(Ritter XVII 582). Im Ganzen birgt der Boden des L. keine Schätze: Braunkohle
und Bernstein lassen sich nicht verwerthen, viell. die Bitumenlager.
Hinter, d. h. ö vom L., liegt ein Tiefland, das sich vom See bei höms (500 m)
bis (jtihf) ijnint (1160m) in einer Länge von 120km und einer Breite von 8 — 14km
ausdehnt, im W vom L., im (> vom Antilibanus begrenzt, jetzt el-bikir genannt, im
394
Libertiner — Libya. Libyen, Libyer.
AT bik'at hal-¥bänön Jo 11 17; 12 7, bei d Griechen ^ Koilri Svqm iöltog teyofievt] oder
die Ebene des Massyas (Marsyas) Strabo XYI 2 10. 18. 21. Zu Am 1 5 s. Aren. Der s
und mittlere Theil der Ebene ist sehr fruchtbar, wenn auch das Klima rauher ist als
am W-Abhang des L., der n Theil ist steinig. Nach N führt der Orontes (nähr el-
lasü), nach S der nähr el-litänl die Wasser ab; die Wasserscheide liegt nahe bei Ba'al-
bek (1170 m).
Der Gbgsstock des Antilibanus hat seine Wurzeln in d gewaltigen *Hermon
und theilt sich n-wärts fächerförmig in mehrere Ketten, von denen die mittlere (1200 m)
an d Gegend von ^Damaskus grenzt (vgl. *Amana). In d KI und bei d Arabern wird
*Senir Ez 27 5 (Dt 3 9 = *Hermon) auch für n Theile des Antilibanus gebraucht. G
Libertiner Ap 6 9 wahrseh röm. Freigelassene (liberti), d. h. Nachkommen der-
jenigen Juden, welche einst von Pompejus gefangen nach Rom gebracht, hier aber
wegen Unbrauchbarkeit bald wieder freigegeben worden waren und den Grundstock
der dortigen Judengemeinde bildeten ; diejenigen von ihnen, welche später wieder nach
Jerusalem zurückkehrten, hatten hier, wie es scheint, gemeinsam mit d Juden aus
Alexandrien und Kyrene eine Synagoge. Philo, Leg. ad Caj. 23. H
Libna 1) von Josua eroberte kanaanitiscke Kgsst Jo 10 29. 31 f. 39 ; 12 15, St Ju-
da's in d *Sephela Jo 15 42, empört sich unter Joram 2 Kg 8 22 (2 Chr 21 10), von San-
herib belagert 2 Kg 19 8; Js 37 8, Heimath der Mr des Joahas und Zedekia 2 Kg 23 31 ;
Jr52i, Priesterst Jo21i3; 1 Chr 7 57 (6 42). Nach On 274; 135 Lobana in d Gegend
von *Eleutheropolis, nach Jo 10 29 ff. zw. *Makeda und *Lachis. Mit dieser Priesterst
hängt wahrsch der levitische Geschl-Name *Libni, d. i. Libniter, Leute von L., zus.
— 2) Lagerstätte während d Wüstenwanderung Nu 33 20 f. G
Libni Sn Gereons, Sn Levi's Ex 6 17 P: Nu3i8. 21; 2Ö58P; 1 Chr 62.5 (7 17. 20);
1 Chr 6 14 (7 29) ist Libni ein Enkel Merari's, Sn *Levi"s. Vgl. Libna, B
Libona, Lebona St Ei 21 19 zur Bestimmung der Lage von *Silo verwandt,
das s von L. lag. Heute das kleine an „weissen" Felsen
gelegene Df el-lubbän mit rohen Felsengräbern, 4 — 5 km wnw
von Silo; viell. das Beth Laban des Talmud (Neubauer 82). G
Librarei, Bücherei, Bibliothek heisst 2 Mk 2 13 die
angeblich von Nehemia veranstaltete Sammlung der hl.
Schriften (nämlich betreffend die Kge und Propheten, dazu
die Werke David'si sammt d Schenkungsurkunden frem-
der Kge. Wurden sie in d syr. Verfolgung zerstreut, so
habe sie Judas wieder gesammelt 2 14. Dies die Vorstel-
lung des Verfassers von der Entstehung oder Erweiterung
des Kanons zu einer Zeit, da Ne noch nicht selbst kano-
nisch geworden war. H
Libya. Libyen, Libyer übersetzt £ lübim 2 Chr 12 3 ;
16 8 ; Da 11 43 ; Na 3 9 und Put ; erstere erscheinen im Heere
des *Sisak, *Serah und Antiochus, und als Vertheidiger
Thebens. Es sind die blondharigen, blauäugigen Lebu der
Aegypter, die griech. Libyes, bei Procop Aeßa&ai, die w,
seit d alten Reich z. Th. Aegypten unterworfenen Nach-
barn des Nilthals und vermuthlich dessen Urbewohner (Abb.
109). GelOi3 bezeichnet Lehabim <g Aaßielfi als Sn Miz-
raim's. Seit der 19. Dynastie wandern sie zahlreich von
Abb.109. Libyer aus der zeit seti'8i.w -m d Delta ein, dienen als Söldner und gaben Aegypten
Licht und Recht — Linse. 395
wahrsch die Kge der 22., 26., 28. Dynastie. Neben ihnen nennt GelOi3 die Ludim,
die bei d Propheten in Verbindung mit Aegypten und dessen Nachbarn erscheinen
Jr 46 9 ; Ez 27 10 ; 30 5 ; Js 66 19. £ übersetzt fälschlich Lydien , es ist vermuthlich
gleichfalls ein libysches Volk; viell. entspricht der Name den späten Levata, einem
Berberstm. Movers, Phon. II 377. 381. 402. W
Licht uud Recht, s. Loos.
Lied, s. Dichtkunst.
Lied im höheren Chor. s. Psalmen.
Lilie. Mit L. übersetzt £ 1) Jiabbäsalet, ö5 xglvov, V lilium Js 35 l ; dagegen
HL 2 l (5 av&og, V flos, daher £ Blume. Wahrsch ist darunter unsere Zeitlose Col-
chicum autumnale Low 174 zu verstehen. — 2) Düdä'im s. Dudaim. — Dagegen be-
zeichnet das von £ fast durchgängig mit *Eose übersetzte Wort sösannä, nach d alten
Uebsetzgen und d verwandten Spr lilienartige Gewächse, Low 379. Den dichterischen
Vergleichungen z. B. Ho 14 6, in welchen die sösannä vorkommt, ist für d Bestimmung
der Pflanze wenig zu entnehmen. Bes. oft nennt sie der Verfasser des HL, z. B.
21.2.16; 4 5; 5 13; 6 2.3; 72. 4 s wird der Busen, 5 13 die Lippen damit vgl. Als
herrliche schöne Blume wird xqivov auch im NT Lcl227; Ht628. 29 (£ Lilie) aufge-
führt. Nach Tristram 463 kommt in Palästina von L. bloss der sogen. Türkenbund,
Lilium chalcedonicum, und zwar nicht häutig vor, während BoissierV 173 bloss unsere
weisse L. für Palästina angiebt. Indessen ist es sehr fraglich, ob diese bei uns so
häutige Gartenpflanze daselbst wild gefunden worden ist. Einige vermuthen unter
sösannä das Windröschen, Anemone coronaria. Neuerdings hat de Lagarde (Mtth.
II 15 f.) wahrsch zu machen gesucht, dass sösannä urspr wie im Aegyptischen den
Lotos bezeichnet habe, und dass diese Bedeutung noch 1 Kg 7 22. 26, wo von sösannä-
artigen Verzierungen die Rede ist, vorliege. Schliesslich ist vermuthet worden, dass
bei demselben Worte Si508 (griech. xghia, £ Lilien) an Wasserrosen zu denken sei:
Nymphaea alba wie lutea kommen in d That in Palästina vor (Tristram 465). -- Ueber
d ganze Frage, ob unter L. Lilium candidum gemeint sei. hat neulich der Pflanzen-
geograph Dr. Christ in ZDPV NXI 1 ff. eine gründliche Untersuchung veröffentlicht :
er meint schliesslich, es sei an d in Palästina häufige und in stattlichen Arten vor-
kommende Iris (Schwertlilien), die mit grossen, reich ausgestatteten und farbigen (weis-.
blau, gescheckt) Blüthen prangen, zu denken. So
Lilith. Dem ältesten Dämonenglauben der Semiten gehört die Vorstellung von
Nachtgeistern an, die den einsamen Wanderer des Nachts überfallen, wie mit einem
solchen Dämon der arab. Heros Taabbata Scharran einen schaurigen Kampf zu be-
stehen hatte (vgl. We, Skizzen III 136 f.) und dies im AT von *Jakob Ge 32 21 ff. er-
zählt wird. In beiden Fällen verschwindet der Nachtgeist mit «1 Morgenroth. Zu
diesen Nachtgeistern gehört auch L. Js34ii; herzuleiten von lajil = Nacht. Nach
Schrader JprThI128 ist die L. eine bab.-ass. Nachtgottheit. Sie wurde auch von d
jüdischen Exulanten in Babylonien verehrt (ZDMGr IX 470. 484 f.). Nach jüdischer
Saue stellt sie bes. den Kindern nach, verführt auch die Männer: s. J. Bergel. Mythol.
der alten Hebr. 125; Eisenwenger II 413— 420. Vgl. Kobold. Si
Linde, l) libnte Ho4i3, s. Pappelbaum. So
Linus 2 Tm4 2i unter d röm. Gefährten des Paulus, nach röm. Tradition 1. Nach-
folger des Petrus. Die Zeit seines Pontitikats wird meist auf 12 Jahre angegeben. H
Linse. Verschiedene Species von L. , Ervum Lens Boissier II .">i>S. Low L82
bes. auch eine rothe (womit jedoch in Betreff d Erklärung von Gre2530 nichts prä-
judicirt werden soll) werden noch heute, lies, auf schlechterem Ackerboden in Palästina
396 Livias — Löwe.
angebaut. Ausser 2Sml7 28: 23 n ist auch. Ez4 9 bei d Beschreibung des dem Pro-
pheten vorgeschriebenen Brodes von L. die Rede. Bloss von d ärmeren Klassen wird
L.-Mehl dem Brode beigemischt. So
Livias St im ö Jordanthal Jericho gegenüber = *Beth Haram. G
Lo Ammi, fj W 'ammi, d. i. Nichtmeinvolk, heisst der 2. Sn des Propheten Ho-
sea Ho 1 9, auf d Volk bezogen 2 20, auf d christliche Gemeinde Em 9 26; lPe2io. G
Lobethal. 3 'emel* hab-lrräl;ä. genauer Ebene des Lobpreises, heisst 2 Chr 20 26
die Gegend, in der sich die Judäer unter Josaphat versammeln und Jahwe preisen
für d Vernichtung der Moabiter und Ammoniter. Da 20 in d Nähe von *Thekoa weist,
so vgl. man hirbct bereküt mit d Grundmauern eines Thurmes, mit Cisternen und
Felsenteich, auf d Hochebene des wädi el-'arrüb ö von d Wasserscheide. G
Lobgesang. £ übersetzt Mt 26 30 vfjLvt'ioavxeq „nachdem sie den Lobgesang ge-
sungen hatten'-. Gemeint ist das grosse Hallel Ps 113 — 118, welches man damals
gegen Ende des Passahmahls sang. Vgl. Wünsche. Erläuterungen der Evangelien
334. S. Feste. Si
Loblied bei £ für slr tfhillä Xe 12 46. liturgischer Lobgesang : s. Beten. Psalmen. Si
Lobopfer bei £ Lv 7 12 etc. für z<xbali tödü, s. Opfer. Si
Loch, s. Gefängniss.
Lockvogel Jr5 27: Si 11 31. s. Klobe, Vögel. G
Lod von d Benjaminiten Sanier gebauter und von Benjaminiten nach d Exil
bewohnter Ort 1 Chr 9 (8) 12; Ne7 37; 1135; Es 2 23, griech. Lydda (Josephus xaAvööd
und >) Avdöri). L. nebst Bezirk {vöfioq) wurde von Demetrius Nikator um 145 vor Chr.
an d Mk Jonathan abgetreten lMkll34: JAqXIII4 9. Die durch Pompejus geraubten
Rechte wurden durch Cäsar 48 vor Chr. den Juden betreffs L. ausdrücklich bestätigt
JAq XIV 10 6. Cassius verkaufte jedoch 44 die Bewohner von L. als Sklaven JAq
XIV 11 2: Bjlll2. deren Freilassung Antonius 42 anordnete JAq XIV 12 2 ff. Jose-
phus bezeichnet L. als ein st-ähnliches Df Aq XX 6 2 und als Mittelpunkt einer judäi-
schen Toparchie JBJIII3 5; Plinius HNV17 70. Cestius Gallus zerstörte L. 66 Bj
II 19 1 ; später ergab es sich dem Vespasian Bj IV 8 1. Petrus heilte in L. den Aeneas
Ap9 32ff. Heute ludd, kleine von Muslimen und Griechen bewohnte St mit schönen
Gärten und Kreuzfahrerkirche des h. Georg, der hier geboren und begraben sein soll. G
Lodabar Ort jenseits des Jordans 2Sml7 27, wo *Mephiboseth sich aufhielt
2 Sm 9 i f. JDMichaelis und Knobel fanden L. auch Jo 13 26 (s. Debir 3), Grätz auch
Am 6 13. G
Löifel bei £ falsch für kapjpöt Nu 4 7: 1 Kg 7 so, s. Opfergeräthe. Si
Lösegeld. £ hat en Jcce§ef Ex 21 11 übersetzt ., ohne Lösegeld". Es handelt
sich aber hier nur um d Verpflichtung eines Herrn zur unentgeltlichen Freilassung
einer Sklavin unter gewissen Bedingungen 7 — 10. Sonst kommt das Wort bei £ nur
noch vor Xu 3 46 für pedüjlm (Lösung des Erstgebornen) und 49 für pidjöm (Lösung).
Vgl. Sklaven, Erstgeburt. Si
Lösen, Löser, s. Ehe. Eigenthum, Erlassjahr. Jobeljahr.
Löwe. In d Bibel wird der L. etwa 130 mal erwähnt, ein Beweis dafür, wie
häuüg er gewesen sein muss. Die hebr. Xamen sind: am gew.-sten arl oder arje;
Irpr (meist für d jüngeren L. ; der ganz junge heisst gür); mehr bloss in d Poesie
gebräuchlich sind lajis, läbl' (auch für d Löwin), sahal. Bis ins Mittelalter gab es in
Palästina und Syrien (vgl. Derenboufg Ousäma 1 57, aus d 12. Jhdt) L. ; in d Römer-
zeit waren zwar diese Thiere stark vermindert worden. Die in Palästina einheimische
Art war die in unserer Naturgeschichte Leo persicus (BrehmI354) genannte; dieses
Log— Lot. 397
Thier ist etwas kleiner und kurzmäkniger als der afrikanische L. Nicht ausgeschlossen
ist übrigens, dass letzterer, der Leo barbarus, im Alterthum von Afrika bis nach
Syrien hinüber streifte. — Die Schilderungen der Bibel (vgl. Tristram 115) beweisen,
wie genau die Israeliten den Kg der Thiere kannten. Seine Stärke und sein Math
waren sprichwörtlich Pr3()3o; daher man sich vor seinem Brüllen fürchtete Am 3 8 ;
Js529, man konnte nichts gegen ihn ausrichten. Die Hirten suchten ihn wohl durch
lautes Schreien zu verscheuchen Js 31 4 , von erfolgreichen Kämpfen mit L. wird
aber stets als von etwas Ausserordentlichem berichtet 1 Sm 17 34 vgl. Am3i2. Wie
überall hauste der L. in d Regel im Dickicht Jr 4 7 : 5 6: bes. auch in d den Jordan-
lauf umsäumenden Gehölzen Jr 49 19. Aus Ez 19 erfahren wir . dass man den L. in
d Kegel in Gruben fing. Von einer Vermehrung der L. in d nachexilischen Zeit ist
2 Kg 17 25 die Rede. So
Log, s. Masse : Hohlmasse.
Lois 2 Tm 1 5 Grossmr des *Timothens. H
Loos. Nach alter Anschauung gab Gott seine Entscheidung oft durch das L.
l] göräl zu erkennen lSmlO20ff. Die Ausdrücke, die beim L. gebraucht sind: „es
kommt heraus« Xu 33 .54. ..es steigt empor- Lvl6 9, -es fällt- Jnl7, „man wirft es-
J0I86.8: Ps22i9 lassen auf ein Schütteln oder Hinwerfen von Steinen schliessen.
Man ermittelt auf diesem Wege einen Schuldigen Jo 7 16 ff. : 1 Sm 14 38 ff., entscheidet
über Antheile der Beute Jl 3 8 (4 3), des Landbesitzes Xu 26 56 : Jo 14 2 etc. Auch das
priesterliche Orakel entschied durch d Wurf von Steinen, den dann der Priester deutete.
Es hiess ürim (Licht) lSm286, später tummim und ürim Dt 33 8. Es befand sich
bei d Jahwebilde 1 Sm 23 6 ff. vgl. 2 ff. ; Ri 18 5 ff. ; auch 1 Sm 14 18 ff. ist eföd Gottesbild
statt "rön Lade zu lesen (vgl. Bild, Götzendienst, Ephod, Priester). Die Art. wie
das Orakelsuchen ausgeführt wurde, wird nirgends beschrieben. Wir sehen nur, dass
es sich meist darum handelte zu erkunden, ob eine Unternehmung räthlich sei oder
nicht. Auch Pfeilorakel gab es in d Kgszeit Ho 4 12. Allmählich ward das Priester-
orakel durch das der ^Propheten verdrängt. Nach d Exil trug der ^Hohepriester
wohl noch in einem Brusttäschchen 5 hösen Ex 28 15 (vgl. die Orakeltasche in Drei-
eckform bei Ohnefalsch-Richter 452—454 und Taf. XXXIII 81 die Orakelsteine ürim
und tummim Ex 28 30, aber es erfolgt keine Instruction, wie er sie gebrauchen solle,
noch eine Nachricht, dass er sie jemals gebraucht habe. Denn das L. über *Asasel
Lv 16 war kein priesterliches, sondern ein gew. S. Feste: Versöhnungstag. Ueber
d Benennung ürim und tummim sind viele Vermuthungen aufgestellt : Winer II 643 —
648; Riehm, HW2 929— 933; H. Schultz, at-liche Theol.4 257 f.; Stade I 471— 473.
We Proll. 412: Schwally ZAW XI 172. Unhaltbar ist Caldemeyer's Versuch in XJdTh
1893, 107—118, Urim von ärar als unheilbringender Fluch. Tummim als Heil zu deuten.
Vgl. Priester. Si
Lorbeerbaum, Ej ezräh. Der Lorbeer. Lauras nobilis Boissier IV 1057: Low
299, mit seinem aufstrebenden Gezweig, seinen dichten glänzenden Blättern vom tief-
sten Immergrün passt ohne Frage vortrefflich Ps37 35 in d Zus.-hang ; doch haben die
alten Uebsetzgen die Ceder i) oerez\ jedenfalls kann daher die Debsetzg L. nicht als
gesichert gelten. So
Lo Rvliama, b21 Lo Ruhama, l) lo rufyämä, d. i. (vom Vr) Nichtgeliebt, sym-
bolischer Name der Tr des Propheten *Hosea Ho 1 6, auf d Volk bezogen 2 25. auf d
christliche Gemeinde Rm925; 1 Pe 2 in. G
Lot, Sn Haruns. Enkel Tharah's und Neffe Abrahain's Gell27, nach P 11 31
von Thaiali nach Elaran's Tode aus *Ur in Chaldäa mit nach d St *Haran geführt,
398 Lotan — Lucas. Evangelium des.
von hier mit Abraham nach Palästina (12 4a J ; 5 P) ausgewandert, trennte sich fried-
lich von Abraham 13 7 ff. J und erwählte sich *Sodom in d Jordansaue (nach P13i2a
die St der Aue) zum Wohnsitz. Sein Handel mit d Sodomitern wegen d bei ihm
eingekehrten Gesandten Jahwe'* hat die Zerstörung Sodoms und Gomorrhas zur Folge,
während er selbst mit seinen Trn (über sein Wb s. u.) nach *Zoar gerettet wird Ge
19 l ff. Schliesslich wird er Ge 19 30 ff. in einer Höhle des Gbgs durch unbewusste
Blutschande mit seinen Trn Vr zweier Sne. der Stmvr der *Ammoniter und *Moabiter.
Den Ausgangspunkt der Ueberlieferung über L. bildet offenbar die Bezeichnung
der Ammoniter und Moabiter als „Sne L."s~ (vgl. ausser d tendenziösen Erklärung
Ge 19 37 f. : Dt 2 9. 19 ; Ps 83 9), ohne dass über d Grund dieser Benennung oder gar über
einen Zus.-hang mit d Horitergeschl *Lotan Ge 36 20. 22. 29 ; 1 Chr 1 38 f. Näheres zu
ermitteln wäre. Die Verflechtung mit d Gericht über Sodom und Gomorrha mag durch
lokale Traditionen (so bes. die Deutung eines Salzkegels im SW des todten Meers
auf d Wb L.*s: WS 10 7: „als Denkmal einer ungläubigen Seele") begünstigt worden
sein. Die Erzählung in Ge 13 beruht auf d Interesse, den freiwilligen Verzicht der
Vettern Israels auf d W-Jordanlaud zu betonen, zugleich aber auch die Friedfertig-
keit und den Edelsinn Abraham's als sittliches Vorbild hinzustellen. Dieser ethische
und religiöse Gesichtspunkt (die Rettung des Gerechten aus d göttlichen Gericht) be-
herrscht auch die jetzige Erzählung in Ge 19 und tritt für d Späteren (Sil6 9; WS
106; Lc 17 28 ff.) ausschliesslich in d Vordergrund, in 2Pe27 nicht ohne deutliche
Spuren der weiteren Ausschmückungen der L.-Sage im sogen. Midrasch. K
Lotau, Sn des *Horiters *Seir. d. i. ein Horitergeschl, das mit *Lot verwandt
zu sein scheint Ge 36 20. 22. 29 ; 1 Chr 1 38 f. G
Lucas (aus Lucanus). Arzt Kolli und Gefährte des Paulus. Die kirchliche
Tradition lässt ihn später im Morgen- und Abendland wirken, ehelos leben und 74—80
Jahre alt werden. Da er Ko 1 11 von d Judenchristen unterschieden wird und die
zahlreichen Hebraismen in Lc keineswegs jüdische Geburt beweisen, sondern auf Nach-
ahmung der Ausdrucks- und Darstellungsweise von LXX beruhen, im Uebrigen aber
sowohl Lc wie Ap die griech. Schriftspr mit einer für geborene Juden kaum erschwing-
lichen Freiheit und Sicherheit handhaben, so steht von dieser Seite her seiner Iden-
tiflcation mit d Verfasser beider Schriften nichts im Wege. Sollten dagegen die „Wir-
stücke- in Ap nicht vom Verfasser des Ganzen herrühren, sondern nur einem Reise-
bericht des L. entnommen sein, so hat dieser den Apostel früher nur auf d kurzen
Strecke von Troas bis Philipp! dauernd erst seit d letzten Reise nach Jerusalem und
dann wieder nach Rom begleitet, findet daher auch erst in d späteren Briefen Er-
wähnung. H
Lucas. Evangelium des. Der Prolog 1 1 — 1 charakterisirt den Schriftsteller
als einen Mann der späteren Generation, welcher auf Grund einer, zuletzt allerdings
auf Augenzeugen zurückreichenden, Ueberlieferung arbeitet, ähnlich wie schon ., viele"
Andere eine „geordnete Darstellung" von d urchristlichen Ereignissen versucht hatten.
Mit ihren Arbeiten stellt der Verfasser die seinige in Parallele, während er dieser jenen
gegenüber zugleich eine gewisse Ueberlegenheit sichert, indem er neue Durcharbeitung
und Sichtung des vorhandenen Materials veiheisst unter d Gesichtspunkten der Voll-
ständigkeit ( ..Alles erkundet" ). der Genauigkeit („mit Fleiss"), des weiteren Ausholens
(„von Anbeginn-, also in d Vorgeschichte K. 1 und 2 noch über das, was die ersten
Ueberlieferer nach Mc 1 1. 4 zu erzählen wussten, hinausgreifend bis auf d Geburtsver-
hältnisse nicht bloss Jesu selbst, wieMtl, sondern auch des Vorläufers ), endlich derzus.-
hängenden Reihenfolge, Ordnungsmässigkeit („ordentlich"). Solchem Programme zufolge
Lucas. Apostelgeschichte des. 399
hält er sich im 1. Theil 3i — 9 50 an d Reihenfolge von Mc, um dann in einer kleinen
und einer grossen Einschaltung 6 20—8 3: 9 51 — 18 14 die Ausbeute aus dem übrigen
Quellenmaterial, also wohl der in ihrer anekdotenhaften Anreihung von Reden Jesu
wiedergegebenen Spruchsammlnng, unterzubringen, endlich aber in einem 3. Theil die
Parallele zu Mc 10—16 = Mt 19 — 28 zu liefern. Zugleich vertheilt sich auf diese
Weise der geographische Schauplatz der Wirksamkeit Jesu gleichmässig auf Gali-
läa, Samaria, Judäa. Hat somit Lc wahrsch seine beiden Vorgänger gekannt (Einige
gestehen heute das nur bezüglich des Einen, Andere nur bezüglich des Zweiten zu .
so hat er ebenso gewiss in Mt kein apostolisches Werk gesehen. Denn sonst hätte
er sich demselben nicht bloss gelegentlich angeschlossen. Vielmehr scheint er mit
_die es von Anfang selbst gesehen'* auf d Apostel Matthäus in d Spruchsammlung und
mit ..Diener des Worts gewesen- auf Marens, vgl. Apl3 5 hinzudeuten. Die Umar-
beitung aber, welche er diesem Material angedeihen lässt. charakterisirt sich bes. durch
d Subjektives. Ideelles. Visionäres prosaisch objeetivirende und in äussere Thatsäch-
lichkeit umsetzende Manier des Chronikschreibers. Seit d Muratorischen Kanon, Ire-
näns und Tertullian. lässt die kirchliche Ueberliefernng das 3. Evangelium in ganz
ähnlicher Weise unter d bestimmenden Einflnss des Paulus geschrieben sein, wie
der Inhalt von ilc aus d Verkündigung des Petrus geflossen sein soll. Bestehen bleibt
von dieser Tradition höchstens die Abhängigkeit des Lc von d Paulusbriefen : vgl. die
Anklänge 10 7.8 an 1 Kr 9 5 — 14: 1027, die Aufnahme von 1 Kr 11 23 — 25 in d Abend-
mahlsbericht Lc 22 19. 20 und die Parallele 24 34 zu 1 Kr 15 5. Nach Rm6li; 14 8 ist
Lc 20 38 erweitert, nach 1 Kr 1 21 der seligmachende Glaube Lc 8 12 eingeschaltet. Die
Terminologie der paulmischen Rechtfertigungslehre ist 18 14 eingetragen, gerade wie
auch Ap 13 39 : nämlich nur das Wort, weniger die Sache. Der Paulinismus des Lc
hat nämlich bereits eine Umgestaltung erfahren, in deren Folge er die judaistisch-
paulinischen Grgense nur noch undeutlich erkennbar werden lässt, dafür aber die jüdi-
schen Elemente des Urchristenthums in seinem Sinn umdeuten und vertragen kann,
in diesem, schon merklich katholisch werdenden Sinn ist Lc 16 17 von d Unvergäng-
lichkeit des Gesetzes die Rede und wird 627 — 38 das Gebot der Feindesliebe als nova
lex des Christenthums gefeiert. Das Paulinische des Evangeliums aber bestellt nur
noch im Universalismus, demzufolge Stellen wie Mt 7 6; 10 5. 6; 1524 ganz wegfallen,
dagegen Lc 13 30 der Spruch von d Ersten und Letzten auf d Verhältniss von Juden
und Heiden bezogen, überhaupt aber das ganze Leben Jesu in einen erweiterten Kab-
inen gebracht wird. Daher die Weissagung 2 31 — 34. daher die auf Adam zurück-
reichende Genealogie 3 23 — 38. die Antecipation der zum Messiasprogramm umgestem-
pelten Scene in Nazareth 4 16— 30, die Hervorhebung der als Repräsentanten der Hei-
denwelt geltenden Samariter 1030 — 37; 17 11 — 19, die abschreckende Charakterisirung
der heuchlerischen Selbstgerechtigkeit 16 15; 20211. die zahlreichen Worte der Toleranz
und der Sünderliebe Jesu: Sünderin 7 36 — 50, verlorener Sohn 15 11 — 32, Pharisäer und
Zöllner 18 10 — 14, Zachäus 19 1 — 10. reumüthiger Schacher 23 39 — 43. 3 Worte am Kreuze
23 34.43.tt. Die religiöse Grundrichtung kann, abgesehen von d gesteigerten Christo-
logie, ebenso in d Lehre von d Barmherzigkeit und Gnade (das Wort steht 6 32 — 34
statt Lohn Mt546) gefunden werden, wie sich die ethische Sonderstellung durch eine
ascetische Weltanschauung kennzeichnet, welcher Armuth und Besitzlosigkeit als Voll-
kommenheitsideal, Almosen und Gebetsübung unter d Gesichtspunkt von Tugendmitteln
erscheinen. Kommentare von Schanz L883; Meyer- Weiss, 9. Aufl. L901; Grodet, deutsch
2. Aufl. 1888—89; Hahn 1892—94; Plummer. 2. Aufl. 1898. 11
Lucas, Apostelgeschichte des. ,,Thaten der Apostel" ist der Titel derjenigen
400 Lucas, Apostelgeschichte des.
unter d vielen „Thaten" (ngägeiq, acta, actus) oder „Wanderungen- (tisqioöoi, migra-
tiones) betitelten Schilderungen apostolischer Thätigkeit, darüber die altkirchliche Li-
teratur verfügt , welche in d Kanon aufgenommen worden und nach 1 1 vgl. Lc 1 3
vom Verfasser des 3. Evangeliums herrührt. Doch erhellt eine relative Unabhängig-
keit des später geschriebenen Buches aus d Wiederholung der Himmelfahrt Lc 24 50 — 53
= Ap 1 1 — 12, woran sich auch 1 13 trotz Lc 6 14 — 16 ein neuer Apostelkatalog anschliesst.
Andererseits hat bei Abfassung von Lc der vorschwebende Inhalt von Ap schon Ein-
fluss geübt. Daher sieht Lc 21 13 auf d Apologien des *Paulus, 21 15 auf d Erzählung
von *Stephanus Ap 6 10 vor ; dagegen ist in diese Geschichte 6 n — 14 der Inhalt von
Mcl4 58: Mt 26 61 verlegt, Lc22 66 aber ausgelassen. Der Identität des Verfassers
entsprechend eignet beiden Schriften das gleiche Spr-Grebiet. Auch Ap ist in erster
Linie ein Sammelwerk. Wenn der 3. Evangelist die reichste Quellenliteratur benutzt
hat, so wird derselbe Schriftsteller sein 2. Werk nicht etwa aus d Kopfe geschrieben
haben. In d That bietet der 2. Theil eine nachweisbare Quelle, wenn das in d „Wil-
der Stücke 1610—17; 20 5—15; 211—18; 27 1—28 16 verborgene Ich ein vom Schrift-
steller verschiedenes sein sollte, wofür die Wahrnehmung spricht, dass vor d Eintritt
der Wirstücke Ap sich als Product eines Schriftstellers erweist, der kaum noch eine
deutliche Kunde von d Geschichte der jerusalemischen Gemeinde und den Verhältnissen
der apostolischen Zeit besitzt, seit d Eintritt der Wirstücke aber der Constrast zw.
der Anschaulichkeit und Handgreiflichkeit ihrer Berichte und der Unklarheit oder Un-
geschichtlichkeit anderer, oft dicht daneben stehender, um so auffälliger wird. So
am Anfang 16 10 — 24 und 25—39, in d Mitte 21 1 — 18 und 19 — 26, am Schlüsse 28 1 — 16
und 17 — 28. Aber auch aus anderen Gründen kann nicht wohl die ganze Darstellung
von einem Reisebegleiter des Paulus herrühren. Was 9 23—30 erzählt wird, findet
seine Correctur Ga 1 17. 18. 21. 23. Von so bedeutsamen Dingen wie Ga 4 13 — 15 ; 2 Kr 12 7
erfahren wir nichts. Auch dass Paulus einen unbeschnittenen Heiden zu seinem Ver-
trauensmann und Geschäftsträger erhoben hat. wüssten wir ohne Ga und 2 Kr um so
weniger, als selbst der Name *Titus in Ap vergessen ist und mit diesem sowohl der
Kampf um seine Beschneidung in Jerusalem Ga 2 3, wie die so bezeichnende Thatsache,
dass nach d *Apostelconvent Paulus in Antiochia dem älteren Apostel Heuchelei und
Rückfall in's Gesicht vorwarf Ga2n — 13. Ausschliesslich an Ap gewiesen, wüssten
wir auch nichts von d judaistischen Emissären, welche in Galatien und Korinth er-
schienen. Nur aus lKr9s ist bekannt, was man doch gerade aus einer „Geschichte
der Apostel- erfahren zu sollen meint, dass die Urapostel und die Br des Herrn später
Missionsreisen unternahmen; nur aus Ga 1 19; 2 9 wissen wir, dass der *Jakobus, welchen
Ap seit d Tode des Zebedäussnes an d Spitze der Gemeinde von Jerusalem zeigt, nicht
der jüngere Apostel, sondern der „Br des Herrn- ist. Davon abgesehen, dass die
1130 erwähnte Reise des Paulus nach Jerusalem angesichts der 14 Jahre Ga2i an-
möglich ist, erscheint in d ganzen Periode von 9 26—12 25 Paulus in einer gewissen
Unterordnung nicht bloss unter *Barnabas, sondern eben durch dessen Vermittlung auch
unter Jerusalem. Die Mission aber unter d Heiden betreibt einstweilen *Petrus 10 1 — 11 18.
und zwar so, dass Ga2 8. 9. 12 dadurch zum Räthsel, wie auch das die christlichen
Heiden verpflichtende Decret Ap 15 23—29 durch Ga 2 6. 10 ausgeschlossen wird — ein
Decret, das, wäre es von Paulus bei d Aufnahme von Heiden zur Anwendung gebracht
wurden, jenen ganzen Conflict unmöglich gemacht hätte, der zur Abfassung von Ga
geführt hat. mindestens aber doch gerade in diesem Brief hätte erwähnt werden müssen.
Es erhellt daraus, dass der spätestens um d Wende des Jhdts schreibende Verfasser
den Bau der christlichen Kirche und ganz vornehmlich die Lebensarbeit des Paulus
Lucius — Lustgarten. 401
schildern will, aber dies nur zu thun vermag- nach d Auffassung des spätem, katho-
lisch werdenden Heidenchristenthums, das für eine unmittelbare Stiftung der in brüder-
lichem Verein handelnden und in Ap in möglichsten Parallelismus zu einander ge-
stellten Hauptapostel Petrus und Paulus gelten wollte, von einer dazw. liegenden
kampfreichen Entwickelung aber kein Bewusstsein mehr hatte. Angesichts dieses die
Composition beherrschenden Parallelismus zw. Petrus- und Paulusstücken dürfte die
altherkömmliche Theilung des Buches in 2 Hemisphären sich behaupten. Der 1. schil-
dert die Entstehungsverhältnisse der Gemeinden in Palästina und Syrien, wobei Petrus
im Vordergründe steht; der 2. begleitet den Paulus von Antiochia bis nach Ruin.
wobei freilich die 3 grossen Missionsreisen, deren Darstellung mit d neuen Ansatz
13 1 anhebt, in Abschnitten wie 9l — 30; 1125.26, überhaupt auch in d Missionsthätiir-
keit der Urgemeinde seit 8 4 ihre Vorbereitung finden, wie andererseits die Urgemeinde
vorübergehend K. 15 und 21 auf d Bildfläche erscheint. Kommentare von de Wette-
( »verbeck 1870; von Meyer- Wendt, 8. Aufl. 1899; von H. Holtzniann, 3. Aufl. 1901. H
Lucius 1) der Consul, in dessen Namen unter d Voraussetzung, dass es nur
Einen Consul gebe (lMk8i6), die 1 Mk 15 16 — 24 aufgeführten Briefe des röm. Senats
zu Gunsten der Juden abgefasst sind, ist wahrsch Calpurnius Piso. welcher 139 fun-
girte. — 2) L. von Cyrene, Prophet und Lehrer in Antiochia Ap 13 l. — 3) Ein Ver-
wandter und Glaubensgenosse des Paulus Em 16 21. H
Lud 1) Gel022 unter d Semiten (s. Sem und Völkertafel) aufgeführt, bezeichnet
unzweifelhaft das kleinasiatische Volk der Lyder; ihr Reich wurde von *Cyrus ver-
nichtet. Die Lyder sprachen keine .,semitische" Spr. — 2) Ez 27 10, £ Lydien, als
Kriegsleute genannt, würde man der Zus. -Stellung mit d Persern zu liebe gerne auf
d obigen Lydier beziehen, wenn L. nicht Jr46 9 (als Bogenschützen) und Ez30s in
Verbindung mit d anderen an diesen Stellen genannten Völkern ein afrikanisches Vulk
bezeichnen müsste. So erklären sich nun auch die kuschitischen Ludim Ge 10 13. Stade
(De populo Javan 6) hat nachweisen wollen, dass lüblm = "Libyer zu lesen sei. So
Lüge. Am 2 4 übersetzt £: „und (sie) lassen sich ihre L. verführen". Gemeint
sind die Götzenbilder (Xowack : Lügengebilde), die sie anbeteten. So wird £j Jcxlbun
auch Js 28 15 gebraucht ; vgl. das synonyme Mbälim Dt 32 21 ; Jr 2 5; 8 19 etc. Si
Luft, giftige, ist Dt 28 22 fj siddäfön übersetzt. Gemeint ist eine Krankheit
der Bodengewächse. S. Acker. So
Luhith, 13 lial-lülüt, die Steige von L. Jslöö; Jr48 5 (parallel der Weg oder
Abstieg von *Horonaim) bestimmt sich nach d Lage des Dfs Aovsid-, Luith zw. Areo-
polis und *ZoarOn276; 136. Gemeint ist wahrsch der Weg, der von d Gegend des
alten *Zoar am O-Ufer des Todten Meeres durch d wädi beni liammüd auf d Hoch-
ebene führt; durch ihn ging auch die röm. Strasse. Vermuthlich lag Horonaim höher
als L. (vgl. Jo 10 11). Vgl. de Saulcy, Voyage autour de la mer morte I 284 f. G
Lus St 1) im Lande Kanaan Ge35 6; 48 3, später (nach Ge 28 19 schon von
Jakob) *Bethel genannt RÜ23; Ge35 6, Grenzort zw. Joseph und Benjamin, der Jo
Ki 2 von Bethel unterschieden, 18 13 mit Bethel gleichgesetzt wird. Wahrsch war
Bethel urspr Name des Heiligtimms, das ö von L. lag, und wurde später auf L. über-
tragen. On 271: L35 f. kennt a) Lusa ■=. Bethel an d linken Seite des Weges von
Neapolis nach Aelia, b) Lusa Ril23: 9 (3) rM von Sichern: vgl. färbet löze auf d
Gai-izim Abb. l>4. 2) Im Lande der *Hethiter Ri 1 26. G
Lustgarten steht bei £ EL413; Kh25 für l) parde§: s. Paradies; Js5l3 für
'eden, Ez28i3; 3635: J123 für gan 'eden, Garten in *Eden = *Paradies. (J
Bibelwörterbach. 26
402 Lustgräber — Lysimachus.
Lustgräber Nu 11 34 f. zweite, Dt 9 22 dritte Station vom Sinai ab, Xu 33 16 erste
Station von d Wüste Sinai ab. G
Lusthaus steht bei £ Am 1 5 für d Ortsnamen *Beth Eden. G
Lyeieii, 1 Mk 15 23 unter d Gebieten genannt, denen ein Beschluss des röin. Se-
nats zu Gunsten der Juden mitgetheilt worden sei (vgl. Kos), heisst bei d Griechen
ein breiter Vorsprung der S-Küste Kleinasiens zw. *Karien und *Pamphylien, den die
letzten Ausläufer des Taurus durchziehen. Die Bewohner nannten sich Termilen oder
Tremilen und besassen eine eigentümliche alte Kultur (Grabdenkmäler im Stil der
Holzarchitektur). Bis 190 vor Chr. stand L. unter d Hoheit des *Seleucidenreichs,
bis 166 unter Bhodus. dann unter d Römern, obwohl thatsächlich frei, bis es 43 nach
Chr. durch Kaiser Claudius zur Provinz Pamphylien geschlagen wurde. Von seinen
70 St wird Ap27 5 *Myra genannt. Kiepert § 118. G
Lydda Ap 9 32. 35. 38 = *Lod. G
Lydia. Purpurhändlerin aus *Thyatira, jüdische Proselytin in Philippi. mit ihrer
Familie von Paulus bekehrt Ap 16 14. 15. 40. H
Lydien war eine Landschaft an d W-Küste Kleinasiens zw. d Gbgen Messogis
im S und Temnos im N, o-wärts an Phrygien grenzend, von d Fl Hermos und Kay-
stros durchströmt, zw. denen sich der Tmolos erhob. Nach d Sturz der Djmastie der
Mcrmnaden (von Gyges 713 vor Chr. bis Kroesos 549 vor Chr.) unter persischer Herr-
schaft, kam es spater an d *Seleuciden. bis es Antiochus HI, von d Römern 190 bei
Magnesia geschlagen. 189 an Eumenes von Pergamum abtreten musste 1 Mk 8 8. Nach
d Tode Attalus" III wurde es ein Theil der röm. Provinz *Asien. Der w Theil von
L. war sehr fruchtbar, reich und bevölkert; St: Sardes, Philadelphia, Thyatira und
Magnesia. Kiepert 109 f. Juden in L. JAq XII 3 4. Zu Jr 46 9 ; Ez 30 5 s. Lud. G
Lykaonien war eine wenig fruchtbare Landschaft des inneren Kleinasiens, be-
nannt nach d (wohl mit d Pisidern verwandten) Stme der Lykaonen, die die n Ab-
hänge des Tauros bewohnten. Nach d Tode des Kgs Amyntas von *Galatien, dem
L. durch M. Antonius verliehen war. kam es 25 nach Chr. an d röm. Reich. Paulus
fand in d St des Landes *Ikonion, *Lystra und *Derbe noch die lykaonische Spr vor
Apl4n. Kiepert § 122. G
Lysanias Lc3i zur Zeit des Auftretens Jesu Tetrarch von *Abilene. Bekannt
ist alier unter diesem Namen nur ein Sn des Ptolemäus Mennaei, Dynasten von Chalcis
am Libanon, schon 34 vor Chr. verstorben JAq XV 4 1 ; Dio Cass. 49 32. Sein Gebiet,
das übrigens noch weit nach S reichte (s. Ituräa), ward von d Römern bald verpachtet,
bald stückweise verschenkt und heisst JAq XVIII 6 10 : XX 7 1 Tetrarchie. Da Abilene
gleichwohl XX 7 1 von Chalcis und Bj II 11 5: 12 8 Chalcis vom Reich des Lysanias unter-
schieden scheint (geringer wiegt das zweifelhafte Material halb leserlicher oder un-
datirter Inschriften, s. Schürer I3 714 f. 718 f.), so schliesst man auf d Existenz eines 2.
spätem L. Eine solche persönliche Unterscheidung macht nun aber wieder Josephus
nicht. Daher nehmen Andere einen chronologischen Irrthum bei Lc an, hervorgegangen
aus d Bestreben, dem Titel Tetrarch (s. Vierfürst) buchstäblich zu entsprechen und
einen 4. Bestandtheil Palästinas ausfindig zu machen. H
Lysias 1 1 syr. Statthalter, s. Seleuciden. — 2) Claudius L. der Tribun, welcher
Paulus in Jerusalem gefangen nahm und durch Absendung nach Cäsarea dem Mord-
anschlag der Juden entzog Ap 23 26 ; 24 7. 22. H
Lysimachus 1) Br des *Menelaus und während dessen Abwesenheit sein Stell-
vertreter in Jerusalem, ward 170 von d über des Menelaus Tempelraub empörten Volk
Lyncurer — Macedonien, Macedonier. 403
umgebracht 2 Mk 4 29. 39 — 42. — 2) Sn des Ptolemäus, als griech. üebersetzer von *Esther
am Schlüsse genannt. H
Lyncurer. 1d[ Icesem, ist ein bloss Ex28i9; 39 12 genannter *Edelstein: nach
Plinius HX VIII 137 ist der L. (an den sich übrigens der Aberglaube heftete) eine
glänzende „gemma carbunculis siinilis". Hommel. Altisr. Ueberlieferg 283 vgl. das
äg. Wort nesem. So
Lystra war eine St in *Lykaonien. die Paulus auf seiner 1. und 2. Reise in
Kleinasien berührt hat Ap 14 6 ff . 21 ; 16 1 f. Nach d Funde SterreCs 1885 (Reste eines
Amrustus-Denkinals mit d Inschrift Col[onia] Jul[ia] Felix Geniina Lustra) lag
L. auf einem Hügel 6 Stu ssw von *Ikonion, D/2 km n von d Dfe Chatün Serai (Ram-
say, Church 47 ff.). Hier heilte Paulus einen Lahmen Ap 14 8 ff. und nahm *Timotheus
als Begleiter mit 16 1 ff. Vgl. 2 Tm 3 11. G
Maacha, Maecha, & malaM li Stm und Landschaft zw. d *Hermon im X.
*Gesur im S. *Basan (Dt 3 14 *Argob) im 0, daher d See Genezareth und oberen Jordan
im W Jo 13 11 ; 12 5 ; vgl. ZDPV XII 232 t. ; VIII 203 f. Die Bewohner, Maachathiter
genannt, waren Aramäer lChr20(19)6 £} aram ma'aJcä, ö2t Syrien von M. ; daher
wird Ge 22 24 M. als Sn *Nahors (von seinem Kebswbe Reuma) aufgeführt. Sie wurden
von Israel nicht unterworfen Jo 13 13 und Hessen sich von *Ammon zum gemeinsamen
Kampf gegen *David bewegen 2 Sin 10 6. 8; 1 Chr 20 (19) 6 f. Späterhin jedoch mnss
mindestens ein Theil der Landschaft in d Besitz des Geschl *Machir gekommen sein,
da M. als Schw und Wb Machirs genannt wird 1 Chr 8 (7) 15 ff. — 2) Auch im Gebiet
*Ka!ebs gab es ein Geschl (oder ( )rt ? oder Gegend '?) M. 1 Chr 2 48 : 4 19 ; 28 (27) 16.
— 3) Wb Jeiel's. des Vrs von Gibeon 1 Chr 10 (9) 35; 9(8)29, ist wohl ein dortiges
Geschl. — 4) Wb Davids. Tr Talmai's, Kgs von *Gesur 2Sm3 3: 1 Chr 3 2. die Mr
♦Absaloms. — 5) Tr *Absaloms, Wb Rehabeams 1 Kg 15 2; 2 Chr 11 20— 22. Wohl
irrthümlich steht 2Sml4 27 dafür *Thamar. M. war die Mr des Kgs *Abiam 1 Kg
15 2 und seines Brs (nicht: Snes8), des Kgs Assa 10.13; vgl. 2 Chr 15 16. Freilich
heisst 2 Chr 13 2 die Mr Abiam's Michaja, Tr Uriel's von Gibea; wahrsch ist dieser
Name nur durch Textverderbniss entstanden. Der Zusatz in <5 zu 2 Sm 14 27 bestätigt
1 Kg 15 2, ferner dass unter d Vr Absalom der bekannte Sn Davids zu verstehen ist.
— 6) Vr des Philisterkgs *Achis 1 Kg 2 39, der jedoch 1 Sm 27 2 Maoch heisst. G
Maadja Haupt einer mit Josua und Serubabel aus d bab. Exil heimgekehrten
Priesterfamilie Nel2 5 (vgl. Maadai Es 10 34), die Xe 12 17 Mo ad ja heisst und mit d
1 Chr 21 1 25 \ 18 genannten 24. Priesterklasse MaasjaXel0 9 identisch ist. Kittel
hält Maadja für d aram. Ausspr von Maasja. B
Maasja 1 Chr 24(25)18 s. Maadja. B
Maccabäer, Maecabäus. s. Makkabäer.
Macedonien, Macedonier. Macedonien bezeichnet 1) die Heimath Alexanders
des Grossen, das Reich seines Vrs Philipp, von d iUyrischen Grenzgbgen im W bis
zum Fl Xestus im 0 und darüber hinaus von d Adria bis zum Hellespontus 1 Mk 1 1 ;
St F 6 (5) 8; — 2) die röm. Provinz M. seit 148 vor Chr.. genauer in d Grenzen, die
ihr 27 vor Chr. Augustus bestimmt hatte, im S bis zum Oeta Thessalien einschliesseml.
ö bis zum Xestus. w bis zur Adria zw. d Kluss Aous und Drilon; von Paulus in Ge-
meinschaft mit Silas und Timotheus besucht Ap 16 9 ff. ; 185. zum 2. Mal 20lf., nach-
dem er Timotheus 11ml Erastus vorausgesandl hatte 19 22 (^anders 1 Tm 1 :;). oft in d
Briefen erwähnt 1 Kr 16 5; 2 Kr 2 13; 7 5 etc. — Macedonier bezeichnet 2 Mk 8 20 mace-
26*
404 Machärus— Magdala.
donische Krieger in einem Heere der Seleuciden, StE 6 (5) 9 die Anhänger Alexanders
des Grossen als Gegner des Artaxerxes (!). G
Machärus ist nach JAq XVIII 5 2 der Ort, wo *Herodes Antipas *Johannes den
Täufer gefangen hielt und tödten liess Mt 14 10 ff. ; Mc 6 21 ff. Alexander Jannaeus hatte
ihn zuerst befestigt, Herodes der Gr. ihn noch verstärkt und mit einem Palaste ge-
schmückt JBJY1I6 2; im jüdischen Aufstand war er eine der letzten von d Römern
eroberten Festungen BJII18 6; VII 6. Er lag an d s Grenze von Peräa Bj III 3 3,
nahe dem Gebiet der arab. Nabatäer Aq XVIII 5 1. Heute die Ruinen malcaur am
O-Ufer des Todten Meeres 726 m zw. wädi zerhä ma'in und wädi el-mögib. Seetzen
II 330 ff. ; IV 378 f. ; Duc de Luynes, Voyage etc. Atlas, Tafel 36—39. Schürer I3 638. G
Machbena, £} makbenä, kalebitischer Ort 1 Chr 2 49, deckt sich wohl mit *Chabon. G
Macherathiter 1 Ohr 12 (11) 36 ist wahrsch Textfehler für Maachathiter (*Maacha)
2 Sin 23 34. G
Machir 1) Jol7if. erstgeborener, Ge5Ö23; Xu 26 29 ff. einziger Sn Manasse's.
Xu 32 39 ff. besetzt M. *Gilead. Ri 5 14 sitzt M. = Manasse noch im W- Jordanlande,
die Festsetzung M.'s im O-Jordanlande gehört einer jüngeren Periode an. — 2) Sn
Ammiel's aus *Lodebar, ein ostjordanischer Geschl-fürst, beherbergt Jonathans lahmen
Sn Meribaal 2 Sm 9 4 f. und unterstützt den vor Absalom fliehenden David und seine
Leute mit Proviant 17 27 ff. B
3Iachmas steht bei £ 1 Mk 9 73 für *Michmas. G
Machnadbai, Personenname Es 10 40, ist nach 3 Es 9 34 <ßB zu verbessern in : und
von d Snen Asurs (Assurs, Xe 10 17 [is]). Vgl. Guthe z. St. G
Macht = 8$ovgI(x *£ 1 Kr 11 10 meint den Kopfschleier des Wbes als Zeichen der
M. des Mannes über d Wb. G
Machtschildlein steht Si 45 13 für Amtschildlein, Kleidungsstück des *Hohen-
priesters. G
Madai, s. Meden, Meder.
Madaba 1 Mk 9 36 Festung der Kinder Jambri, s. Medeba. G
Madian, griech. Imdia/i, steht Ap 7 29 für *Midian. So
Madmanna, St im Xegeb Juda's Jol5 3i(S Maxa^slfi. Jol9ö; 1 Chr 431 steht
dafür *Beth Marcaboth. Xach 1 Chr 2 49 (5 MaQ(S)ßijva kalebitisch. Conder vgl. Mein
III 392 umm deimne, Ruine 19 km nö von *Beerseba. Der Text scheint unsicher zu
sein. On 279; 139 erwähnt (auch zu *Madmena) ein Df Mijvoslg bei Gaza. G
Madmen, Ort in Moab, Jr 48 2 neben Hesbon genannt. Man hat el-mudeine nö
von Dibon vgl. oder will den Xamen auf *Dimon zurückführen. Andere sehen darin
einen Infinitiv. G
Madmena, Ort n von Jerusalem zw. *Anathoth und *Gebim. Das Df sa'fät
(ZDMG XII 139) liegt zu w. On 279 : 139 bringt es irrig mit *Madmanna zus. G
Madon, kanaanitische Kgsst Jol2i9; 11 1. Conder vgl. passend hirbet madin
bei liatün. Jo 11 1 <5B Maoüv (On 278 MaSäS und Mccqid/j.-, 138) könnte dagegen merön
\v von safed sein: vgl. Merom. G
Maecha, Maechathiter, s. Maacha, Maachathiter.
Mästen, s. Rinder.
Magadan, Ort am See Genezareth, den Jesus nach d Speisung der 4000 be-
rührt Mt 15 39, nach d besseren LA statt d gew. *Magdala. Mc 8 io hat dafür *Dal-
manutha. On 282 ; 141 setzt M. ins O-Jordanland in d Xähe von *Gerasa. G
Magdala, Heimath der *Maria, die unter d Kreuze Jesu stand Mt 27 56. 61 : Mc
15 40. 47 , denn Magdalene ist die aus M. Theodosius (520—530 nach Chr.) setzt M.
Magdalena— Mahanaim. 405
2 rM (3 km i n von Tiberias und meint damit wohl das heutige et-metfäel 5 km n von
Tiberias. ein kleines sclraratziges Df mit 80 Einwohnern. Doch kennt der Thalmnd
(Neuhauer 216 ff.) mehrere Stätten bei Tiberias, die den Namen Migdal (Thurm) =
Magdala tragen. Mt 15 39 schwankt die LA zw. M. und d besser bezeugten *Magadan,
das sonst als Ortsname nicht bekannt ist. G
Magdalena, s. Maria.
Mageth £ 1 Mk 5 26. 36 für griech. May.tö, s. Maked. G
Magier, Mager. Der Beamtentitel fy räb-mäg, £ *Hofmeister, Jr 39 3.13 ist
wahrsch nicht, wie gew. geschieht, als Obermagier zu erklären, sondern einem assyr.
Beamtentitel rdb-mugi gleichzusetzen (s. Knudtzon, Gebete an d Sonnengott II 170;
Winckler, Orient. Lit.-Ztg. 1898, 40). Dagegen gebraucht das NT für Astrologen
Mt 2 1 ff., wie für Zauberer, Gaukler Ap 13 6. 8 vgl. 8 9. n den spätgriech. Ausdruck ,««/oc,
der jedenfalls zunächst auf altpers. magu(s) der Behistun-Inschrift des Darius zurück-
geht und nach Herodot 1 101 nrspr einen medischen Stm bezeichnen soll. Ob danach
magu urspr ein Volksname und erst sekundär (ähnlich wie Chaldäer) für Astrologen,
Zauberer u. ä. gebraucht wurde, oder ob letzteres die urspr Bedeutung von magu und
dies dann sachlich und formell auf bab.-ass. mahhü ..Wahrsager" zurückgeht, ist noch
nicht zu entscheiden. Z
Magog wird als Yolksname des 2. Snes Japhets Ge 10 2 genannt, Ez 39 6 als
Name eines nordischen Volkes, Ez38 2 als Name eines Landes (mit Artikel). Der
Führer der Völkerschaaren heisst Gog. Was für eine Verbindung zw. diesen beiden
Namen anzunehmen ist. bleibt gänzlich unsicher; dagegen wird man unter M. kaum
ein anderes Volk als die *Scythen verstehen können. Ezechiel schrieb unter d noch
frischen Eindrucke des grossen scythischen Baubzuges. Wenn Gog als Oberherr (s.
Ros) von *Mesech und *Thubal auftritt, so beweist dies bloss, dass diese Völker den
Scythen damals unterworfen waren. Aus d späteren Angaben über Gog und M. Apc 208
und d muslimischen Fabeleien ist nichts zu entnehmen; sie beruhen sammt und sonders
auf d Ausschmückung der Stellen in Ez. Vgl. jedoch auch Kraetzschmar zu Ez 38 2. So
Magur, £j mägör mis-säblb = Schrecken ringsum. So nennt Jeremia den *Pas-
chur in einem Wortspiele, damit den Schrecken andeutend, der demnächst P. beim
Hereinbrechen der Katastrophe über Juda-Jerusalem befallen wird Jr 20 3 f. B
Mahalaleel, Sn Kenan's Geoi2ff. P; 1 Chr 1 2, s. Sethiten. B
Mahalath (wofür Ge 36 3. i. 10. 17 Basmath, während Sam hier überall M. hat)
Wb *Esau's, Schw *Nebajoth's, Tr *Ismaels des Snes Abrahanfs Ge 28 9 P. B
Mahalothiter heisst 2Sm2l8 Adriel ben Barsillai, weil er aus (*Abel) Mehola
stammt. Richtiger Meholathiter. G
Mahanaim (wohl Lokal-, nicht Dual-Form zu fj malynce, „Lager"; daher bei
£ die irrige Uebsetzg 2Sm2i2 „Heer", 29 „Lager"), feste St 2Snil9 9 im O-Jordan-
lande, n Grenzort *Gads auf d Bglande Jol3 26f., s Grenzort von *Manasse Jo 13 30,
n vom Jabbok Ge 32 2 f. 23, vom Jordan her durch d *Bithron zugänglich 2 Sm 2 29. Der
Name scheint in d heutigen mahnä (Rob. III 920; ZDPV NIII 205 f.) erhalten, einer
ganz verwachsenen Ruine am gleichnamigen Wadi, von der 400 m entfernt die alte Ruine
hurra liegt. Doch will einigen Forschern die Oertlichkeit nicht passend erscheinen.
Vgl. Merrill 433 ff. ; Schumacher MuNDPV 1897, 2. M. war Residenz Isfcoseth's 2 Sm
2 s. 12.29, Stützpunkt Davids im Krieg gegen Absalom 2 Sm 17 24.27; 19 32; 1 Kg 2 8,
Sitz eines salomonischen Statthalters 1 Kg 4 14, meraritische Levitenst Jo2l39: 1 Chr
780(665). HL7l(6l2) handelt es sich nicht um d Ort M., sondern um d Kriegstanz,
den die Braut am Hochzeitstage tanzt. S. Budde z. St. G
406 Maharani Motha — Makeb.
Maharam Motha bei £ 1 Kr 16 22 für d aram. märäna td , d. h. unser Herr,
komm ! Vgl. toyov xvqls Apc "22 20. H
Mahelab (gebildet nach *Akelab Eil 31) ist Jol9 29 als Name einer St im Ge-
biet von * Asser einzusetzen. £j bat mehebel (= £ der Schnur nach, b2i in d Gegend),
(5B and Asß mit andrer Ordnung der Konsonanten. WMaxMüller 194 vgl. das auf d
6seitigen Prisma Sanheribs erwähnte mafialliba zw. *Sarepta und *Achsib. Wie der
Ort hebr. ausgesprochen worden ist, wissen wir nicht ; denn auch *Ahelab Ri 1 31 ist
wohl aus mlillb (etwa m'halleb) verderbt. G
Mahelath Tr (Kr, (SB: Kt Sn) Jerimoth's, des Snes Davids, und Wb Rehabeams
2 (br 11 18. B
Maheli Br Musi's 1 während 1 Chr6 32(7 47) M. zu einem Sn Musi's, Sn *Merari's,
Sn *Levi"s gemacht wird) und Sn Merari's, Sn Levi*s Ex 6 19 P: Xu 3 20 P; 1 Ohr 6 i
(7 19) etc., ein levitisches Geschl. Maheliter. B
Maheviter ist £ 1 dir 12 (11)46 Herkunftsname eines davidischen Helden. £j ma-
Irichn, <£> Miel, Mawtiv, V Mahumites. Den £j verbessert Bertheau in mdhanl — den
aus *Mahanaim, Kittel in malt faul. G
Mahl, Mahlzeit. Die tägliche M. der Familie ist zu unterscheiden vom mistce
= *Gastmahl. Man sagt von ihr äJcal leehem Ge37 25, oqtov <payeiv, das Brod essen.
Dass die Familie zur gemeinsamen M. sich versammelt, wird im Passahgesetz Ex 12 26
vorausgesetzt. Es scheint nach 6, dass die gew. Essenszeit Et 2 u ; 3 7 gegen Sonnen-
untergang war. Doch ist Ge 43 16. 25 (in Aegypten) von einem Mittagessen die Eede.
Im NT werden unterschieden aoiotor, die Frühmahlzeit Jh 21 12, und öeTtcvov, £ Abend-
mahl Lc 14 12. das als Hauptmahlzeit gilt Lc 17 8. In alter Zeit hockte Ge 27 19; Ei 19 6
man vor d auf d Erde stehenden Speisen Gel8 4 vgl. Mtl4i9. Bisweilen standen
diese auch auf einem niedrigen Speisetisch (Tablett) sidhän 1 Kg 13 20 (s. Tisch). Später
kam bei Reichen das Ruhen auf Polstern (miffä Erle ra xvoöux Jtl2i5; s. Bett) auf,
das zur christlichen Zeit allgemeine Sitte war : ävaxklrso&ai 3 Mk 5 16 ; avaxHoSai Mt
9 10; y.caay.Hodui Mcl43; avaninzsiv Lc 17 7 (s. Abb. 71). Je 2 lagen auf einem Polster
ävaxHo&cu ir zu xöXnm Jh 13 23; (21 10). — Der Hausvr brach die Brode in Stücke (pätat
Lv 2 6 ; päras Js 58 7 : y.Läu) Mt 14 19 ; daher pat leehem Ge 18 5 : ya)tulov Jh 13 26 f. ; xkdafia
Mtl42o) und vertheilte sie Mt 26 26: Jhl3 26. Ebenso vertheilte er die Fleischstücke,
falls es solche gab 1 Sm 1 4 f. Das Gemüse (s. Nahrung) holte man mit d Hand aus
d Schüssel Pr 19 24, das Brod tauchte man in d Brühe märalp Js 65 i Kr ; Jhl3 26: Mt
26 23. Geräthe hatte man zum Essen nicht. Das Messer diente zum ^Schlachten Ge
22 6. 10 ; Gabeln (magleg) brauchte man nur zum Aufspiessen grosser Fleischstücke im
Kessel 1 Sm 2 13 f. (s. Kochgeräthe). Bei gew. M. trank man keinen Wein. Dem
„Brodessen'; entspricht stets „Wassertrinken'- 1 Kg 13 8. Sonst vgl. Gastmahl, Gebet,
Händewaschen. Reinigung. Si
Mahlon. I) mahlön, SnElimelech's und der Noemi, Mann der*RuthRtl2.5; 49.10. B
Mahujael, Sn Irad*s Ge4isJ, s. Kainiten. B
Maien übersetzt £ Psll8 27 £j '"bötlm, Lv 23 40 'änäf sowie 2Mkl07 Svgaovq
und Meli 8 oroißäöec, V frondes, also lauter Stellen, wo nach d Wortlaut und d alten
Uebsetzgen von Baumzweigen die Rede ist. Nicht bloss zum Bau der Laubhütten
Lv23 40, sondern auch bei andern festlichen Anlässen pflegte man Baumzweige abzu-
schneiden ; es scheint, dass man solche in d Hand hielt oder den Weg damit bestreute. So
Maienblume setzt £ für av&oq saQoq WS 2 7 = Frühlingsblumen. So
Makeb LMk526, 3Iaked36, ein neben *diasphor, *Karnaim und *Bosor ge-
nannter Ort im O-Jordanlande, von d *Mk Judas erobert. G
Makecia — Makkabäer oder Hasmonäer. 407
Makeda, kanaanitische, von Josua eroberte Kgsst Jo 10 28 ; 12 16, in d *Sephela
zu Juda gerechnet Jo 15 n, bekannt durch die grosse Höhle, in der die 5 kanaaniti-
schen Kge, von Josua bei *Gibeon geschlagen und über *Beth Horon verfolgt, Zuflucht
suchten und gefangen genommen wurden Jo 10 10 ff. M. lag nach Jo 10 in. 29 zw. Beth
Horon und *Libna. daher in d Nähe des heutigen Weges von bet lür über 'amwäs
und teil es-säfije nach d S. Nach On 278; 138 8 rM (12 km) ö von *Eleutheropolis,
dessen Umgebung reich ist an Höhlen (vgl. Mein III .204 ff. i. Aber kann man einen
Punkt 12 km ö von Eleutheropolis noch zur Sephela rechnen? Warren und Conder
suchen M. in el-murär ö von jebnä Mem II 411 ff.; 427. G
Makkabäer oder Hasmonäer, die Angehörigen der durch d Sne des Priesters
Mattathias Alattatja) aus d Klasse Jojarib (sein Urgrossvr hiess nach JAqXII6 2 wohl
fyismön) begründeten Dynastie, welche kgliche und hohepriesterliche Autorität vereini-
gend in d jüdischen Geschichte ein Jhdt letzter nationaler Unabhängigkeit bezeichnet.
Ihre Schicksale sind eng verflochten mit denjenigen der *Seleuciden. Während d syr.
Eeligionsnoth tödtete der genannte Priester in *Modein einen Juden, welcher den
Götzen geopfert, dazu auch den syr. Beamten, welcher dies gefordert hatte 1 Mk 2 l f.
In Folge dessen mit seinen 5 mannhaften Snen in d Wüste geflohen, eröffnete er von
da aus im Verein mit glaubenstreuen Volksgenossen den kleinen Krieg gegen d Heiden
und abgefallenen Juden im Lande 1 Mk 2 27 f. : 2 Mk 5 27 : 8 l — 7. Eine Reihe von glän-
zenden Erfolgen, 165 zunächst erfochten gegen d syr. Feldhauptleute Apollonius und
Seron 1 Mk 3 10 — 26, dann in unverhofftester Weise gegen *Nicanor und Gorgias (der
2Mk89 hinter jenem zurücktritt) bei Emmaus 1 Mk 3 38 — 425; 2Mk88 — 29.34 — 36 und
gegen ihren Oberherrn, d Statthalter Lysias selbst, bei Beth Zur lMk426 — 35; 2Mk
11 1 — 38 durch Judas, welcher nach seines Vrs Mattathias Tod an d Spitze der auf-
ständischen Partei getreten war, verschaffte dem Sieger den Beinamen „Hammer" (£} maje-
Irlbä) , der dann zum Eigenthum der Familie , ja aller Leidens- und Kampfgenossen
überhaupt, geworden ist. Etwa 3 (nach 2 Mk 10 3 nur 2) Jahre nach seiner Entweihung
konnte 165 der Tempel (angeblich am 25. *Kislev, dem Fest der Wintersonnenwende)
wieder eingeweiht, der Opferdienst nach 31/2Jähriger Unterbrechung Da 7 25; 8 13. u:
9 27: 12 7 wieder aufgenommen werden 1 Mk4 36 — 61 ; 2 Mk 10 1 f. Glückliche Feldzüge
gegen d benachbarten Völker im 0 und S sicherten die Errungenschaft lMk5; 2 Mk
10 15 — 23; 12 17 — 31. Doch scheint ein Sieg des Gorgias über Joseph und Asarja bei
Jamnia 1 Mk 5 18. 19. 55— 62 nachträglich 2Mkl0u; 12.32 — 37 unter d Kg Antiochns V
verlegt und in einen Sieg der Juden verwandelt worden zu sein. Jedenfalls hatte
Judas gegen Antiochns V ('s. Eleasar) lMk6 48 — 63; 2 Mk 13 und Demetrius I. bezw.
gegen d von ihm zum Hohenpriester gemachten *Alcimus einen schweren Stand 1 Mk
7 6. 7. 23 — 25 und erlag endlich der Uebermacht bei *Laisa 1 Mk 9 l — 22. Im Gedächtniss
seines Volkes blieb er der Gottesstreiter, der sich unter Gebet und Kriegsgeschrei
auf d Feinde warf lMk533; 2Mkl527 und die gefährdeten Nationalheüigthümer er-
rettete lMk3i — 9. Schon in seinen letzten Jahren hatte der Kampf nicht mehr der
Religion gegolten; denn die freie Uebung dieser war von Antiochns V bei seinem Ab-
züge gestattet worden. Wohl aber handelte es sich um die Herrschaft der von d Syrern
unterstützten alten priesterlichen Aristokratie, welcher die nationale Partei anter
Führung von Judas' jüngstem Br Jonathan — ein anderer, Johannes, büsste bald nach
Judas sein Leben ein — entgegentrat. Zunächst aber blieb der syr. Statthalter Bac-
chides Herr des Landes, legte Besatzungen in eine Reihe neubefestm'ter St und kehrte
nach d 159 erfolgten Tode des von ihm gehaltenen Alcimus nach Syrien zurück 1 Mk
9 23 — 57. Erst die nunmehr folgende 2jährige Friedenszeit war dem Erstarken der
408 Makkabäer oder Hasmonäer.
Patriotenpartei so günstig-, dass der zurückgekehrte Baccliides es 157 gerathen fand,
die Altgläubigen, die in und um *Michmas wohnten, unbehelligt zu lassen und nur
Jerusalem nebst andern festen Plätzen besetzt zu halten 1 Mk 9 58 — 73. Bald nachher
überboten sich Demetrius I und Alexander I, die um d syr. Krone stritten, in Ver-
sprechungen, um die Unterstützung Jonathans zu gewinnen, welcher zuerst vom Ersten
die Zurückziehung aller syr. Besatzungen mit Ausnahme von d Akra in * Jerusalem
und von *Beth Zur, vom Zweiten aber die seit 7 Jahren erledigte Hohepriesterwürde
erlangte. In solcher Eigenschaft sah man ihn 150 zu Ptolemais im Purpurkleid neben
d Kgen von Aegypten und Syrien sitzen, als Alexander *Kleopatra, die Tr des *Pto-
lemäus VI heirathete 1 Mk 10. Für Alexander zog Jonathan das Schwert gegen
dessen zu Demetrius II abgefallenen Statthalter *Apollonius und nachdem Alexander
durch d Treulosigkeit seines Schwiegervrs 145 Schlacht und Leben verloren hatte,
sicherte er sich von Demetrius II gegen Gold und wirksame Unterstützung neue Rechte
und Freiheiten 1 Mk 11 1 — 55, schlug sich sodann auf Seite des jenem von Tryphon
entgegengestellten Snes Alexander's I, gewann an d Spitze von syr. und jüdischen
Truppen Askalon und Gaza, schlug Demetrius bei *Hazor in Galiläa und zog als Sieger
in Damaskus ein, während sein Br Simon Beth Zur und *Jope zur Uebergabe zwang
1 Mk 1 1 54 — 12 34. Aber noch ehe auch der letzte Hort der syr. und altaristokratischen
Partei, die Burg in Jerusalem, gefallen war, lockte Tryphon den ihm zu mächtig ge-
wordenen Jonathan hinterlistig nach Ptolemais, Hess ihn dort gefangen nehmen und
143 in *Baschama tödten. Aber bereits war der nach Johannes älteste der Br, Simon
genannt Thasi, als vom Volk erwählter Fürst an d Spitze des jüdischen Staatswesens
getreten ; er nöthigte nun den Tryphon zum Abzug 1 Mk 12 39 — 13 30. Dem Demetrius II,
mit welchem Simon wieder anknüpfte, schien seine Freundschaft so werthvoll, dass
er nicht bloss die dem Jonathan gemachten Zugeständnisse erneuerte, sondern auch
Steuerfreiheit gewährte; daher das Volk das Jahr 142 als 1. Jahr der Freiheit ansah,
sogar ein Versuch, darauf eine eigene jüdische Aera zu gründen, gewagt wurde 1 Mk
13 33 — 42. Gleich darauf eroberte Simon *Gazara, das er mit glaubenstreuen Juden
bevölkerte, und nöthigte auch die Burg von Jerusalem zur Uebergabe 13 43 — 53. Da-
für wurde er 141 zum erblichen Hohenpriester und Fürsten erwählt, und die Juden
genossen unter seiner trefflichen Verwaltung Jahre des Friedens und Glückes 1 Mk
14 4 — 49, bis sich Antiochus VII, der dem Simon anfänglich günstig gewesen war und ihm
das Münzrecht verliehen hatte (s. Abb. 122 ff.), kräftig genug fühlte, auch ihn die
syr. Oberhoheit wieder fühlen zu lassen 1 Mk 15 l — 37. In d Krieg, womit die Juden
seine Forderungen beantworteten, vollbrachte Simon*s Sn Johannes Hyrkanus seine
glänzendste Waffenthat gegen d syr. Befehlshaber Cendebäus lMkl5 38 — 16 io, um
bald darauf, nachdem sein Vr und seine 2 Br Mattathias und Judas 135 der Tücke
des Verräthers Ptolemäus zum Opfer gefallen waren, die Erbschaft seiner Ahnen zu
übernehmen 1 Mk 16 n — 22. So weit gehen die biblischen Nachrichten. Nach d glor-
reichen Regierung des Johannes Hyrkanus I, welcher seit d Tod des Antiochus VII
sich von syr. Oberhoheit gänzlich befreit, die Grenze des jüdischen Staats bedeutend
erweitert, namentlich Samarien und Idumäa unterworfen hatte, brach unter seinen
Snen, die sich den Kgstitel beilegten, Aristobul I 105 — 104 und Alexander Jannäus
104 — 78, der innere Kampf zw. *Sadducäern und *Pharisäern aus. Dazu kam zw.
Alexander's Snen Johannes Hyrkan II und Aristobul II ein Br-krieg, welcher den
Römern Anlass gab, sich in d jüdischen Verhältnisse zu mengen. Ihr Schützling
aber war jener *Herodes, welcher die hasmonäische Dynastie von d Erde vertilgte.
Wellhausen, Isr. und jüd. Gesch.4 1901; Schürer I3 1901. H
Makkabäer, Bücher der — Mal (Malstein, Malzeichen). 409
Das hasmonäische Herrscherhaus.
Eas nid nä u s
S i m e o n
J oliannes
Mattathias f 166
Johannes Kaddisch Simon Thasi Judas Makkabäus Eleasar Avaran Jonathan Apphus.
t 16<> f 135 t 161 f 162 t 1^3
Judas f 135 Johannes Hvrkanus I. f 1U4 Mattathias f 135
Judas Aristobulus I. Antiogonus Alexander Jannäus
f 103 f 105 f 76 (Alexandra f 67)
Johannes Hvrkanus II. f 30 Aristobulus II f 49
| ,
Alexandra Alexander Antigonua Alexandra
f 28 f 49 f 37 (Ptolemäus Mennaei von Chalcis)
Mariamine f 29 Aristobulus Lysanias
(Herodes) f 35 f 34
3Iakkahäer, Bücher der. V und £ haben deren 2. Das 1., entstanden um
100 vor Chr. (16 23. 24), berichtet die Geschichte des durch d syr. Religionsverfolgung
hervorgerufenen Aufstandes bis zum Tode Simons. Schon Josephus. für den es bis
etwa 14 15 (was folgt, ist späterer Zusatz) eine Hauptquelle bildete, hat das urspr
hebr. geschriebene Buch nur in d grieeh. Uebsetzg gekannt. Die chronologische Ge-
nauigkeit (nach d seleucidischen Aera) und sachliche Richtigkeit der Erzählung darf
nicht blind machen gegen ihre übertriebenen Zahlenangaben und frei erfundenen Reden
und Briefe. Noch weiter geht darin freilich das 2. Buch, welches beträchtlich später,
aber kaum noch vor Philo, entstanden ist und zwar unabhängig vom 1. Es giebt nach
Voranstellung von 2 Briefen, in welchen die palästinischen Juden ihre äg. Glaubens-
genossen zur Betheiligung am Feste der Tenrpelweihe einladen, einen Auszug aus d,
jedenfalls selbst schon grieeh. , Werke des Jason von Cyrene. Die Erzählung ist
reichhaltiger an Detail, namentlich was die Vorspiele und Einleitungen zum Aufstand
betrifft, reicht aber nur bis zur Besiegung Nicanor's. Undurchführbar sind die Ver-
suche, die Nachrichten dieses 2. Buches in durchgängige Harmonie zu setzen mit d
Inhalte des 1., zu welchem es auch durch seine Engelerscheinungen, "Wundergeschich-
ten, Martyrologien und einen durchgeführten religiösen Pragmatismus in Ggens tritt.
Ist 2 Mk von durchaus pharisäischem Geist eingegeben , so das etwa gleichzeitige,
jedenfalls noch vor d Zerstörung Jerusalems geschriebene 3. Buch geradezu vom na-
tionalen Fanatismus, phantasirend von einer Verfolgung und Errettung der alexan-
drinischen Judenschaft unter Ptolemäus IV. Etwas früher mag das 4. Buch entstanden
sein, welches selbst in d grieeh. Bibel nur ausnahmsweise Aufnahme gefunden hat und
vielfach unter d Werken des Josephus überliefert ist mit d Titel „von d Herrschaft
der Vernunft" tneyl avzoxQäroQog loyiofiov): eine rednerische Verbindung stoischer Sitt-
lichkeit, mosaischer Gesetzesfrömmigkeit auf (Hund der Legende 2 Mk 6 18— 7 41. Kom-
mentare von Grimm 1853 — 57, Keil 1875. die allgemeinen Apcr-Kommentare von Wace
1888 und Zöckler 1891, zu 1 Mk Fairweather und Black 1897. B
Blakron ist 2Mkl0l2 Beiname eines Ptolemäus (3). (i
Mal (Malstein, Malzeichen). Mal bei £ li für seeret Lvl928, särcetet 21 r.
Einritzung in d Haut. Tättowirung (k'töbet l<rhv Lvl928), durch welche man sich
in d Schutz eines Gottes (Ge4i5 *Kain) oder göttlich verehrten Todten (vgl. Trauer)
410
Mal (Malstein, Malzeichen).
stellte. 8. oviyßtt. Ga6i7: yäoayua Apcl3i6: 14 9 an d rechten Hand und an d Stirn;
Ex 13 9 fj öt = Zeichen an d Hand und zikkärön = Xamenschiffre zw. d Augen,
.. d. i. an d Stirn ; Dt 6 8 ; Ex 13 16
«|| öt Zeichen an d Hand und tötäföt
&*Wi Tättowirungen (später Stirnbän-
»jH der und Armbänder mit Gesetzes-
|||§§ stellen) zw. d Augen. Vgl. Klein
in JprTh 1881, 666 ff. und *Denk-
I/^P zt'ttel. Male stechen bei € für
pili Mtgöded Dtl4i, sich derartige
$0^ Einritzungen von d Xamenschiffre
eines Verstorbenen machen. Diese
Abb. 110. Verschiedene Amulette (in Cypern gesammelt). alte Sitte wird hier Verboten (vgl.
Trauen. Auch hängte man Talismane, Amulette mit solchen Zeichen um d Hals (Abb.
110, vgl. 49) oder befestigte sie an d Kleidern Js3i8, auch den Thieren hängte man
sie um (Mündchen) K18 21. 26, um sie vor bösen Dämonen oder vor d bösen Blick (Mt
20 15 u(f9a/.tuög tiov)jqöq) zu schützen. Vgl. ZDPV XII 200 ff
zeichen fj masseba Ge 28 18 ; 3145, Steinsäule, sei es
roher Steinblock Abb. 111, sei es regelmässig be-
hauener Obelisk Abb. 112 oder spitz zulaufende Säule
Abb. 30 oder kegelförmiger Stein (Donnerkeil) Abb.
24. 154. in welchem man in ältester Zeit den Dämon
£j el eines Orts wohnend und später Jahwe sich
offenbarend glaubte. Solche Masseben als Jahwe*s
Offenbarungs- und Erscheinungsstätten waren in *Be-
thel Ge28i8, mit einer
Kapelle 22 überbaut
und mit Oelopfer ver-
ehrt 31 13 : 35 14, zu
*Mizpa in Gilead 31
45. 52: durch einen
Steinkreis war die
Masseba von Gilgal
eingefriedigt Abb. 77.
Manchmal waren
auch mehrere Mas-
seben neben einander
12
2) Für Malstein, Mal-
a^ errichtet Abb. 30:
HH? solcher Masseben er-
M als t ein, Ma - seba.
112. riiüniciseher Malsteiu (Masseba)
aus Cypern.
richtete Moses neben
einem Altar am Sinai
Ex 24 4. Auch die Säulen Jachin und Boas am *Tempel waren phönicische Masseben
1 Kg 7 15 ff. Die Masseba galt lange als das legitime Jahwesymbol Jsl9i9, bis das
D sie ächtete Dt 12 3 ; 16 22 : Lv 26 l, und fromme Kge sie zerstörten 2 Kg 10 26 : 18 4 ;
23 14. Vgl. Perrot et Chipiez IV 385 Fig. 203; 343 Fig. 178; CIS II Taf. VIH,
No. 44. S. Aschera, Hain. — Ein Denkstein auf einem Grab ist sijjün 2Kg23i7;
Ez 39 15 oder masscebet Ge 35 14. 20. Auch in ihnen glaubte man die göttlich verehrte
Seele der Abgeschiedenen gegenwärtig (s. Trauer). — 3) Sagt £ M. für Wundmal,
Malchia — Mamre. 411
Narbe beim Aussatz Lv 13 3 etc. — 4) Für maffärä Zielscheibe lSm2020 sagt £ Si-
ehermal. Si
Malchia die 5. der 24 *Priesterklassen 1 Chr 24 (25) 9. Auch sonst ist M. als
Personenname nicht selten im AT. B
Malchisua, Sn Sauls lSml4 49; 1 Chr 9 (10) 39, fällt mit seinem Vr und seinen
Er in d Schlacht gegen d Philister am Bge *Gilboa 1 Sm3l2; 1 Chr 10 (11) 2. B
Malchoin bei £ Jr49l. 3; Ze 1 5 für £j malkäm, das £ Am 1 5 ..ihr Kg" über-
setzt. <S Jr49i.3 MtXyoX = *Milkom (Ö21). G
Malchus häurtg vorkommender Name, so Jh 18 10. H
Maleachi, nach d Meisten verkürzt aus £} mal'äkijja, d. i. Bote Jahwe"s (daher
als Ueberschrift in <S Malachias. jedoch nicht 1 1), in Wahrheit aber aus M13i £j mail-
'äkl ■=■ mein Bote (nach 3 23 ist Elias gemeint) entlehntes Stichwort zur Benennung
des letzten der sogen. Kleinen Propheten. Die Ueberschrift 1 1 ist von demselben R
beigefügt, wie Sa9i und 12 1. Das Buch M. rügt die Verunehrung Gottes durch
mangelhafte Opfer (K. 1) , bedroht insbes. die pflichtvergessenen Priester 2 1 — 9 und
die Juden, die heidnische Frauen heirathen oder an d Gerechtigkeit Gottes zweifeln
2 10 — 17. Durch seinen Boten (Elias ; s. o.) angekündigt, wird Jahwe bald erscheinen,
zum Gericht über d Sünder, aber zum Heil für d Frommen. Die 1 7 ff. 13 f. und 2 n ff.
vorausgesetzten Zustände inachen es höchstwahrsch , dass das Buch vor d Ankunft
Esra's, also vor 458, in Jerusalem geschrieben ist. Kommentare s. bei Joel; ausser-
dem Köhler 1865. K
Malerei. Jr 22 u redet vom Bestreichen £} mäsah der Cedernwände eines Hau-
ses mit rother Farbe, Ez 23 14 von gleicher Färbung der Reliefbilder an d Wänden.
Eingebrannte Wandmalereien sind 2 Mk 2 30 , Götzenbilder auf Buchrollen 1 Mk 3 48
erwähnt (vgl. Grimm zu d St.). Maler heissen in WS151 oxiayfjutfoi, malen iiQoyQÜ-
<psLi> Ga 3 l, sonst s. Palast, Wohnungen, Tünchen, Farben. Si
Malloter sind 2Mk4 30 die Einwohner der St Mallos im so *Cilicien. G
Malter bei £ für hömer Js 5 10, während er sonst Homor Lv 27 16 ; Nu 11 32 etc.
oder Homer Ez 45 u schreibt, und für xöqoq Lc16 7, während er im AT für £} hör
Cor schreibt 2 Chr 2 9; 27 5 etc. S. Masse: Hohlmasse, Cor. Si
Mambre steht £ Jt 2 u nach V. Richtige LA : Abronas, wohl = *Habor. G
Mammon bei £ Mt 6 24 ; Lc 16 9. 11. 13 — Reichthum (? ). Die bessere LA ist Mctfiotväg,
daher richtiger Mamon, ein auch in 5 Sctm vorkommendes, nach Augustin (Zahn.
Einleitg I 12) punisches und hierum (Gewinn, Vortheil) bedeutendes Wort, von noch
immer streitiger Bedeutung. Erklärungsversuche s. Gesenius I 552 b ; de Lagarde,
Uebersicht 185 ; Barth, Studien 40; Brockelmann 188. Nach de Lagarde ist syr. mä-
mön ..das Guthaben, das Jemand auf einer Bank hat". B
Mamre 1) Ort, nach Ge23i7. 19; 25 9; 49 30; 5013P dem Grundstück (sammt
Höhle) Machpela w gegenüber, nach Ge23i9; 3527 = *Hebron oder Kirjath Arba,
das demnach im Alterthum auf d w (nicht ö) Höhe des wädi et-tuffälji (Aldi. 82) ge-
legen haben wird. Der .,*Hain M.", richtiger „die Eichen- (oder heiligen Bäume) von
M., Gel3l8; 14i3; 18 l war die Kultusstätte des Orts. (5 setzt den Singular „Eicl
(öpvq, viell. heiliger Baum überhaupt) von M. ; diese kennt auch JAqI104 (^ föyvyjj
xalovidvij Öqvq), und wahrsch ist die Bj IV 9 7 auf 6 sta von Hebron angesetzte Tere-
binthe keine andere, Nach On 2091; 249 wurde sie auch von d Heiden heilig ge-
halten (-rosse Märkte Hieron. zu Jr31 und Sa 11), nach On 84: 114 bis auf Oonstantin
gezeigt, der an d Opferstätte eine Basilika bauen liess (Kusch. Vita Const. 111 f>7i.
Von d -Terebinthe" bis Hebron rechnet der Pilger von Bordeaux 2 rM (3 km); dies
412 Man — Manasse.
passt aut rdmet cl-halU = Kama (Höhe) Abrahams n von Hebron, ö neben d Wege
nach Jerusalem mit einigen Mauerresten, bei cl Juden heilig. Die von d Christen be-
zeichnete Stätte ist die sog. Abrahamseiche, balliitat sebtä, 2 km n\v von Hebron im
wädi et-taffah. viell. aus d 13. Jhdt. im Winter 1888/89 vom Sturm gebrochen; da-
neben eiu russisches Hospiz mit Aussichtsturm. Vgl. Eosen ZDMG XH 477 ff. ; SWP
Mem III 308. 322 f. — 2) Amoriter in Hebron, Br *Aner's und *Eseol's, zu denen Abra-
ham im Schutzverhältuiss steht Gel4 24, vermuthlich eine späte Personifikation. —
3) Zu Jt2i4 s. Mambre. G
3Ian setzt £ im AT stets für fj man = *Manna im NT. So
Manaliath, Manahthiter, Ort oder Geschl (des *Manoah) im nachexilischen
Gebiet *Kaleb's lChr2 52. 54, wahrsch in*Zarea und *Esthaol. Ob der Ort M. 1 Chr
9 6 (8 6) damit identisch ist, ist ungewiss. G
Manalien, s. Herodes Antipas.
Manasse, X} m«nassce 1) Sn *Joseph*s. — 2) Gebiet des Stms M. Infolge d
Theilung des Stmes Joseph in *Ephraim und Manasse ergaben sich 2 neue Stm-Ge-
biete, von denen das n nach M. genannt wurde. Seine s Grenze fiel mit d N-Grenze
*Ephraims Jo 16 6 — 8; 17 7 f. zus.; die n Grenze M.*s überschritt die alte N-Grenze
des Stm-Gebiets Joseph, die Jo 17 16 auf d Gbge s von d Ebene *Jesreel und d Ebene
von *Bethsean beschränkt wird. Denn nach Ei 1 27 f. kamen die St Beth Sean, *Thaa-
nach, *Dor, *Jibleam und *Megiddo doch in Abhängigkeit von M., wenn sie auch nicht
völlig von israelitischen Geschl lu setzt wurden vgl. Jo 17 11. Das Gebiet M/s reichte
also an d N- Seite wirklich vom Meer bis zum * Jordan, reichlich 60 km, und umfasste
mindestens den s Zipfel der Ebene Jesreel (von hier bis in d Gegend von ^Sichern
35 — 40 km). Es griff nach N in d Gebiet der Stme Asser und Isaschar über Jol7ii,
während im S ephraimitische Orte im Gebiet M.'s lagen 16 9. Da die Wasserscheide
vom *Ebal an n-wärts bis zum *Gilboa-Gbge nach 0 zurücktritt, so dehnt sich w von
ihr das Bgland 1 4— 600 m) in milderen Formen, von breiten Mulden und kleinen ^Ebe-
nen unterbrochen, und mit sanfteren Abhängen zur Küstenebene hin aus. Abgesehen
von d steilen Absturz zum Jordanthal war das Gebiet M.*s der fruchtbarste Theil
des Bglandes von Kanaan und wurde von wichtigen Verkehrsstrassen durchschnitten ;
z. B. von d äg.-bab. Handelsstrasse sw vom Kanne] und von d Wegen aus d O-Jor-
danlande nach Sichern und nach d Küstenebene. Ein Verzeichniss der St dieses w
vom Jordan liegenden Gebiets des Stmes M. findet sich Jo 17 nicht. Vgl. Samaria.
— Eine Anzahl manassitischer Geschl haben, etwa zur Zeit Davids oder Salomo"s
weite Strecken des O-Jordanlandes besetzt oder wenigstens sich unterworfen; nach
Nu 32 39. 41 f. JE siedelte sich das Geschl *Machir in *Gilead , das Geschl *Jair in d
*Jairsdfern. das Geschl Nobah in *Knath an, und der Bezirk *Argob im oberen Ge-
biet des *Jarmuk 1 Kg 4 13 wird ebenfalls von manassitischen Geschl erobert worden
sein. Das Geschl Machir, Ei 5 14 geradezu für M. gesetzt, scheint das mächtigste ge-
wesen zu sein. Die späteren Nachrichten bei d Dst und in P lassen die Eroberungen
dieser Geschl schon zur Zeit Moses1 stattfinden Dt3i3 — 15; Nu 32 33.40, lauten allge-
meiner und in d üblichen genealogischen Weise. Machir ist der Vr Gileads Nu 26 29 ;
36 l; Jol7iP, Gilead sein Besitz Dt3i3 oder auch Gilead und *Basan Jo 17 l. Ge-
nauer genommen gehört jedoch die s Hälfte Gileads zu *Gad 13 26, zu M. nur „von
*Mahanaim an das halbe Gilead und das ganze Basan, das ganze Eeich des Kgs Og
von Basan sammt Astharoth und Edrei, den kglichen St des Og in Basan" 13 30 f.
(mit Aenderungen des £j). Das Neue in dieser Abgrenzung ist nur, dass das Gebiet
von M. bei Mahanaim an Gad stösst. Da *Gesur und *Maacha n vom *Jarmuk von
Manasse. 413
Israel unabhängig- geblieben waren, so bildete der mittlere Jarmuk die N-Grenze des
manassitischen Gebiets im O-Jordanlande ; es erstreckte sich aber in n und ö Richtung
über d oberen Jarmuk hinaus (Argob mit *Astharoth und *Edrei, ferner *Knath).
Diese Strecken sind erst neuerdings durch Dr. G. Schumacher erforscht worden ( Across
the Jordan; Northern 'Ajlün; Das s Basan ZÜPV XX 67 ff.). Nö vom Jarmuk ist sehr
fruchtbarer Lavaboden, s vom Jarmuk rissiger Kalkstein mit wenig ergiebigem Boden,
dagegen ansehnlichen Waldresten. Die Strasse von Damaskus berührt von N her, die
Strasse aus d Haurän von 0 her das Gebiet. Von siegreichen Kämpfen vor d Exil
gegen d ö Nachbaren, hauptsächlich wohl Beduinen (*Hagriter, *Jetur, *Xaphis, *No-
dab) handelt 1 Chr 5 18— 22. In d Aramäerkriegen (900—780) haben diese Gegenden
oft unter d Herrschaft der Kge von Damaskus gestanden und schwer gelitten Am 1 3 :
erst Jerobeam II brachte sie an Israel zurück, doch gingen sie schon 733 an Thiglath
Pileser III verloren. In späterer Zeit fand eine Verbindung des jüdischen Geschl
*Hezron mit *Jair statt 1 Chr 2 21— 23 vgl. lMk5 24— 54. — Die Geschl M/s sind auf-
gezählt Ge 50 23 ; Nu 26 28—34 : Jol7i— 3; 1 Chr 7 (8) 14— 19 ; die 5 Tr *Zelophchad's
Jo 17 3 scheinen Ortsnamen zu sein, die 5 als bes. Antheile neben d 5 Antheilen der
Br des Grossvrs *Hepher gezählt werden — gegen 2 f. Vgl. Kuenen ThT XI 478 ff. G
3) Kg von Juda 698?— 643, Sn Hiskia's und der Hephzibah 2 Kg 21 1, folgt
12jährig seinem Vr. Unter M. erfolgte eine auf d ass.-bab. Gestirnkult gegründete
Reaktion gegen die unter Hiskia im Sinn des Jahwismus (= Monotheismus) eingeleitete
religiöse Reform und bereitete so den Gegenreformversuch *Josia's (Dt 17 3) vor. So wurde
z. B. in ass.-bab. Weise neben d Gott des Himmels die Kgin (bes. von d Wbern) und
das Heer des Himmels im Tempel und auf d Dächern in Jerusalem verehrt 2 Kg 21 3 ff.
Daneben lebten alte kanaanitische Kulte (Höhen, Ascheren- und Massebendienst, Zau-
berei und die zu Ehren der Gottheit geübte Prostitution) wieder auf. Auch das dem
Jahwe als Melech im Thale *Hinnom dargebrachte Menschenopfer kam von Neuem in
Schwang. Die Uebernahme der ass.-bab. Kulte, die in d Aufnahme der Götter der
syr. Feinde in d Pantheon der Aegypter des neuen Reiches (Ed. Meyer I § 364) ihre
Parallele hat, war bei M. bedingt durch seinen nach d Vorbilde seines Grossvrs Alias
erfolgten engen Anschluss an Assur, dessen Götter mächtiger als Jahwe schienen.
M. hat als Vasall der Assyrer ihre Züge unter *Asarhaddon und Assurbanipal (= *As-
naphar) gegen Tyrus, Arabien und Aegypten, die die freilich nur kurz währende Welt-
machtstellung Assur's begründeten, mit Truppen unterstützt und überhaupt die ass.
Politik im W gefördert. Die Anhänger der jahwistisch-prophetischen Politik, die die
natürlichen Gegner der assyrienfreundlichen Bestrebungen des Kgs waren, hat M.
blutig verfolgt 2 Kg 21 16. M. starb eines friedlichen Todes und wurde im Garten
*Usa*s begraben 2 Kg 21 18. Wer an d nur von 2 Chr 33 10 ff. berichteten Wegführung
M/s nach Babel nicht zweifelte, brachte sie (KAT 2 366 ff . ; Winckler ATE 122) bis-
her mit d von M. unterstützten Aufstand des Samassumukln von Babel (s. *Asnaplian
in Zus. -hang. Meli, ist aber besser der Vorschlag Winckler's KAT3 275. die Weg-
führung M*s als Strafe für seine anfänglich, im Geist Hiskia's befolgte antiass. Politik
anzusehen. M. konnte sich in Babel aber von d Verdacht, gegen Assur zu schüren,
reinwaschen. Asarhaddon begnadigte ihn. Der Dank für d Rückkehr nach Jerusalem
war der enge Anschluss M/s an d ass. Politik und Religion. Das Schweigen der Kgs-
bücher über d Deportation M.'s könnte sich aus d dogmatischen Schema der RR er-
klären. Die nach d Rückkehr erfolgte reuige Umkehr zu Jahwe und das dem M in
d Mund gelegte Bussgebet (2 Chr 33 13 ff. ; -Mai sind auf jeden Fall anhistorisch. In
d Tradition gilt M mit Recht als ein Feind des Jahwismus. -- 4) M. Ri 18 an ist
414 Mancherlei — Manna.
falsche LA für Moses (s. Jonathan). B
Mancherlei bei £ für £) kiVajim, s. Verschiedenartiges. Si
Mandel Ei 15 5 — £3 gäcßs, Haufe von Getreidebündeln (Garben) s. Acker. Statt
..Mandeln- ist Ho 12 12 Steinhaufen zu übersetzen; Ez 3 15 dagegen ist statt ..da die
Mandeln standen" der Eigenname *Thel (Teil) Abib zu setzen. So
3Iandel und Mandelbaum haben zwei Namen im £j. Der gew. ist sälßd. Mit
d Etymologie des Wortes, „der aufwachende'-, macht Jr 1 11 ein Wortspiel; £ über-
setzte, um dies einigermassen beizubehalten ..wackerer Stab". Den besagten Namen
hat der Mandelbaum Amygdalus communis (Low 374 ; Boissier II 642 : am Hermon)
weil seine Blüthe im Frühjahr eine der ersten ist. Auch die Früchte des Mandel-
baumes tragen denselben Namen. Ge 43 11 werden M. als Landesfrüchte Palästina^
genannt. Auf eine Erklärung der schwierigen Stelle Kh 12 5 muss hier verzichtet
werden: man vgl. auch die M. am grünenden Stabe Aarons Nu 17 8. — Ein zweiter
Name des Mandelstrauches ist lüz Ge 30 37 £ Hasel. Mandelblüthenförmige Verzierungen
waren am Armleuchter angebracht Ex 25 33. 34 (gew. Uebsetzg: offene Schalen). — Der
Mandelbaum blüht vor den Blättern im ersten Frühling schön weiss, und findet sich
bald als Busch, bald als grosser Baum in d ü Mittelmeergegend wild; in Palästina
bes. am Karmel. wird er aber auch in Gärten gezogen. So
Manlius. Dafür ist 2 Mk 11 34 wahrsch Titas Manius zu lesen; er und Mem-
mius sollen 164 als röm. Legaten an d jüdische Volk geschrieben haben; weder sind
die Personen nachweisbar, noch ist die Sache wahrsch. H
3Ianna. In allen Uebsetzgen ist das hebr. Wort man beibehalten. Von einer
Speisung der Israeliten mit M. wird hauptsächlich Ex 16 und Nu 11 erzählt. Die An-
schauung, dass das M. am Sabbathtag ihnen nicht zu Theil wurde und wohl auch,
dass sie es während d ganzen Zeit der ^Wüstenwanderung genossen Ex 16 35; Jo 5 12,
gehört den jüngsten Berichten an. Das M. wird seinem Aussehen nach mit Coriander-
samen, der Farbe und dem Geschmack nach das eine Mal mit Oelkuchen, das andere
Mal mit einer Art süssen Honigkuchens vgl. Nu 11 ist von d Zubereitung die Rede;
darnach konnte das M. wie Korn behandelt werden. In Nulle und 21 5 wird (nach
verschiedenen Quellen) berichtet, dass die Israeliten des M.'s überdrüssig wurden. In
Betreff der Bestimmung, was eig. unter d M. zu verstehen sei, ist die Bemerkung
Ex 16 21 wichtig, dass es an d Sonne zerschmolz. Nach allen Nachrichten (bes. auch
späteren Anschauungen wie Ps 78 24 ff. ; Jh6 3if. : Himmelsbrod) kann übrigens kein
Zweifel obwalten, dass das M. als vom Himmel gefallen und somit als etwas bes.
Gutes angesehen wurde. Es liegt nun nahe, das M. mit d gleichnamigen, noch heute
Himmelsman genannten Produkte der Sinaihalbinsel zus. -zubringen, das schon den alten
Aegyptern bekannt war. Nach d Berichten vieler Reisender (s. bei S. Oedmann, 6.
Heft. 1 ff. : vgl. auch ZDMG IV 224) ist das M. ein süsser Ausfluss der M.-Tamariske,
Tamarix mannifera Boissier I 775. Derselbe wird durch d Stich der M. -Schildlaus
Coccus manniparus (Brehm IN 578) erzeugt, trocknet ein, fällt ab oder träufelt, durch
d Regen gelöst, in grösseren Tropfen herunter. Die gelblichweissen Kügelchen, welche
unter d Tamarisken liegen, haben einen süssen Geschmack; sie werden vor Sonnen-
aufgang gesammelt, da sie in Folge der Wärme zergehen. Die Araber essen das M.
als Zuthat zum Brod; auf d Sinai werden jährlich 5 — 7 Centner gesammelt. Auch
an anderen Orten Arabiens, wo jene Tamariske wächst, kommt M. vor. Von diesen
Thatsachen hatten natürlich die Israeliten in Palästina keine oder nur sehr oberfläch-
liche Kunde: zur Beantwortung der Frage, wovon ihre Vorfahren auf ihren Wander-
zügen in d Wüste gelebt hätten, bot sich das M. , das nach ihren Anschauungen in
Manoah— Marcus, Evangelium des. 415
jenen Gegenden vom Himmel liel und an dessen Namen eine hübsche Volksetymologie
(Ex 16 15 ist statt „das ist Man'- zu übersetzten: was [V) man] ist das?) sich anschloss.
Auch die Beschaffenheit des M. war nicht bekannt: als Mehl kann dasselbe auf keinen
Fall behandelt werden, und die Quantität, je ein Gomer auf d Kopf Ex 16 16, hängt
mit d unmöglichen Anschauung zus., dass das M. überhaupt die Stelle des Brodes ver-
trat. Eher könnte in d Bericht, dass den Israeliten das M. verleidete, ein Hinweis
auf d süsslichen, nicht jedermann zusagenden Geschmack des M. gefunden werden.
Neuere haben, doch wohl mit Unrecht, vermuthet, das M. sei eine in d AVüste vor-
kommende Erdnechte (Lecanora esculenta), die bei Feuchtigkeit und mehr noch beim
Kochen aufquillt und dann zur Noth gegessen werden kann. Das heute in unsern
Apotheken vorkommende und als leichtes Abführmittel dienende M. kommt von einer
Esche Calabriens (fraxinus ornus). So
Manoah, ein Danit aus *Zorea, der Heros eponymus von Menuhoth oder der
in Zorea ansässigen *Manahthiter 1 dir 2 52 — 54. Nach d Legende ist M. der Vr *Sim-
son"s, den ihm nach anfänglich unfruchtbarer Ehe sein Wb gebiert, nachdem es einer
2maligen Engelerscheinung gewürdigt worden ist, und das Gelübde, während d Schwan-
gerschaft sich des Weingenusses zu enthalten, befolgt hat Ril3 2ff. Dies Kapitel
gehört wie die Jugendgeschichten aller biblischen Helden zu d späteren Bestandteilen
der Simsontraditionen. In Ei 14 2 — 10 verdanken die Eltern Simson's ihr Dasein einer
jüngeren Hand, die die den Späteren anstössige Sadika-Ehe Simson's (bei der die Fr
im Hause ihrer Eltern blieb und die Kinder ihrem Geschl zugezählt wurden) zu einer
von d Eltern gebilligten Ehe umbog. B
Maon 1) St auf d Gbge Juda, Jo 15 55 vor *Karmel genannt, Heimath des Kale-
biten Nabal 1 Sin 25 2, daher nach d genealogischen Ausdrucksweise als Nachkomme
Kalebs aufgeführt 1 Chr 2 45. Nach On 280 ; 139 im 0 des *Daroma gelegen, heute
hirbd (teil) ma'ln, ein 885 m hoher Gipfel mit Grundmauern (Thurm), Höhlen und
Cisternen. Die „Wüste (von) M." 1 Sm 23 24. 25 bezeichnet das so angrenzende Gebiet.
- 2) Ein M. in Edom s. unter Meunim, Meuniter. — ■ Für Maoniter RHO12 1. Midia-
niter nach (5. G
Maoniter, s. Meunim.
Maosim Da 11 38, s. Mausim.
Mara 1) Ort in d Wüste *Sur mit ..bitterem-, durch Moses versüssten Wasser
Ex 15 23 ff. , nach Nu 33 8 f. erste Station der * Wüstenwanderung nach d Durchzuge
durchs *Rothe Meer. — 2) Benennung der Ruth Rtl20: „Bittere" = Betrübte. G
Marcus, s. Johannes 8) und Evangelium des M. H
Marcus, Evangelium des. Anerkanntermassen stehen unter unseren Evangelien
der geschichtlichen Wirklichkeit verhältnissmässig am nächsten die nach Mc und Mt
benannten, zumal wo Uebereinstimmung unter beiden herrscht, so dass sich die neueren
kritischen Darstellungen des Lebens Jesu in d Regel nur durch ein Uebergewicht der
Bevorzugung, welche dem einen oder dem andern dieser Evangelisten zutheil wird,
unterscheiden. Was nun hier zu Gunsten des Mc angeführt wird, betrifft zumeist den
Umstand, dass sein Stoff bis auf etwa 30 Verse in d beiden andern Synoptikern (s.
Evangelium des Jh) wiederkehrt, dabei aber Mc fast durchweg in d Form seiner Dar-
stellung denjenigen mittleren Ausdruck aufweist, in welchem Mt und Lc sich begegnen,
während die zahlreichen stilistischen Eigentümlichkeiten beider Seitenreferenten ihm
fremd bleiben, was bei d früheren Annahme eines Auszugs aus beiden durchaus räthsel-
liaft bliebe. Dazu kommt die sogen. Akoluthie: nimmt man die Reihenfolge der ein-
zelnen Erzählungen bei Mc und stellt diejenige bei Mt zur einen, die hei Lc zur andern
416 Mardachai, Mardochai, Mardachaeus — Maria.
Seite, so lässt sieh Schritt für Schritt nachweisen, dass und wie jeder der 2 Seiten-
referenten in selbständiger und durch seine eigentümliche Composition gebotenen Weise
von d Mc-Bericht abweicht, beide somit diese Reihenfolge als die urspr voraussetzen.
Endlich ist es nur die Probe für eine grosse Menge von Theilresultaten , wenn sich
herausstellt, dass auch der erzählte Thatbestand bei Mc in seinen einfachsten Grund-
formen vor Augen tritt. An sich hat es daher nichts Unwahrsch, wenn die Tradition
seit Papias um 150 das Werk durch Hinweis auf d Beziehungen seines Urhebers zu
Petrus, dessen Dohnetscher er gewesen sein soll, auf d genannte apostolische Autorität
zurückführt. Abgesehen von einer Reihe von Einzelheiten, welche eine solche Annahme
begünstigen wie 1 16 f. 29 f . 36 ; 3 16 ; 8 29, sind die Hauptstationen des öffentlichen Lebens
*Jesu nur hier noch mit hinreichender Deutlichkeit zu erkennen. Andererseits kann
aber wenigstens von einem erstmaligen Niederschlag urapostolischer Kunde in einem
Werke keinerlei Rede sein, welches in einzelnen Partien schon durch Sachordnung
beherrscht ist 2 23 — 3 6: 4 24 — 34: 9 33 — 50; 102 — 31 ; 1123 — 26, ferner eine ganze Folge
von Begebenheiten, die sich um d Speisewunder gruppiren, in d Weise at-licher Dop-
pelberichte zur Darstellung bringt 6 34—826, endlich hier und da noch Berichte giebt,
welche nach Form z.B. lis = Ga44 und Inhalt z.B. 92—8: 15 38 = 2 Kr 3 7 — 11. 18 ;
4 4. 6: Em 5 2 durch das Medium der paulinischen Gedankenwelt hindurchgegangen sind.
Das Ganze zerfällt in 2 ungleiche Hälften, sofern die 10 ersten Kapitel das Auftreten
Jesu in Galiläa und im N, die 6 letzten sein Ende in Jerusalem darstellen ; mit 16 8
bricht das Evangelium ab ; das Uebrige ist von allen guten Zeugen verlassener apo-
kryphischer Zusatz. Kommentare von Volkmar 1870 und 76, Weiss 1872, Schanz
1881, Meyer-Weiss, 9. Aufl. 1901, Gould 189(5. Swete 1898, Menzies 1901. H
Mardachai, 3Iardoehai , 3Iardachaeus Pflegevr der Hadassa oder *Esther.
Zu seiner Genealogie s. Kis. Auch sonst kommt der Xame vor (bab. Mardukea). B
Marder ist Js 34 14 Uebsetzg des hebr. sifim, was sonst Wüstenthiere im All-
gemeinen bezeichnet. (5 dcu/nürur, V ebenso: spätere Uebsetzgen: Uhu (Huhu), also
nirgends eine Sicherheit. So
Mareala, £j maralä, <5 MuQuyeXöä, 5 rämat ta'le (Fuchshölie), Jol9n Ort in
d S-Grenze Sebulons. Viell. lässt sich ma'lül w von Nazareth vgl. G
Mared 1 Chr 4 18 (wofür 4 17 £ Mered), Sn Esra;s, eines Mannes aus d Stme Juda,
s. Heber. B
3Iaresa, <S MaQeiac, Mag^oa, MuQiaa, Ort Juda"s in d *Sephela Jo 15«: Ml 15,
urspr kalebitisch 1 dir 2 42 (anders 4 2i), von Rehabeam befestigt 2 Chr 11 8, wo Assa
den Kuschiten Serali (s. Chns) 14 9 f. besiegte, von d Mk Judas 164 berührt IMköee:
2Mkl2.35: JAq XII 8 6 Mdoiaaa, von Johannes Hyrcanus unterworfen JAqXIII9i;
10 2, von Pompejus frei gemacht JAq XIV 4 4, von d Parthern zerstört JAq XIV 13 9.
On276; 171 kennt die Trümmer von Muqtjgcc 2 rM von *Eleutheropolis. Deshalb vgl.
man jetzt hirbet meräs 20 Min. sw von bei gibrln mit Cisternen und einigen Trümmern.
M. lag an einem wichtigen Knotenpunkt der alten *Wege und nahm im Alterthum
die Stelle des späteren Eleutheropolis ein. Zu Mi 1 1 und Jr 26 18 s. Moreset. G
Maria, f} mirjam, griech. auch Magidfi 1) die Mr Jesu. Die evangelischen Vor-
geschichten lassen sie mit *Joseph verlobt sein, alter vom Heiligen Geist mit d Mes-
sias befruchtet werden und denselben in Bethlehem gebären. In d synoptischen Evan-
gelien erscheint M. einfach als Mr *Jesu und seiner Geschwister Mt 13 55; Mc6 3: Ap
1 14. Nur aus Oombination von Mc 3 21 mit 3 31 — 35; Mt 12 46 — 50; Lc8i9 — 21 erfahren
wir. dass sie mit d Br einmal nach Kapernaum ging, weil man innerhalb der Familie
dafür hielt, Jesus „sei von Sinnen", wofür sie von ihm kurzweg zurückgewiesen wird.
Markt— Masal. 417
Später wurde sie, unter d Kreuz ihres Sns stehend, von ihm dem Johannes zugewiesen,
wenigstens dem, nach diesem genannten Evangelium 19 25 — 27 zufolge, welches ihrer
auch schon bei d Hochzeit zu Kana 2 l. 3. 5. 12 erwähnt hatte. Ausser diesen biblischen
Nachrichten besitzt die kirchliche Tradition noch unzählige andre. In d Aper des 2.
Jhdts ist M. eine Tr des Joachim, die ihm Anna nach langer kinderloser Ehe geboren
hat. Dadurch als ein beschenk des Himmels ausgewiesen, wurde sie schon in zarte-
ster Jugend dem Dienst Grottes im Tempel geweiht. Joseph verlobte sich ihr erst
als Greis, nur um ihre Jungfrauschaft durch d Ehe zu bewahren. Ansätze zu dieser
im Katholizismus fortwuchernden Entwicklung bietet Lc 1 26 — 56: 1127. — 2) Wb des
Kliipas (s. Kleophas 2) Jhl925; an ihrer Stelle erscheint Mt 27 56. 61; 28 l: Mc 15 40. 47;
16 l; Lc24io eine M. , die als Mr des „kleinen * Jakobus- und des *Joses bezeichnet
wird. Sie könnte mit jener nur identisch sein, wenn *Alphäus = Kleophas wäre. —
.'1 Bf. Magdalena, d. h. M. aus *Magdala, schloss sich Jesu an, nachdem dieser sieben
Dämonen von ihr ausgetrieben Lc 8 2, und erscheint dann unter den Frauen am Grab
Mt 27 56. 61 : 28 l ; Mc 15 40. 47 ; 16 l. 9 ; Lc 24 10 : Jh 19 25 : 21 ) l — 18. Die katholische Kirche
identitizirt sie mit d Büsserin, welche Lc 7 36 in Simons Haus die Füsse Jesu salbte.
4) M. von *Bethanien, Schw. des ^Lazarus und der *Martha. Jhlllf. ; 12 3 f. wird
mit d Wb Mt 26 6 f. : Mc 14 3 f. identitizirt und wegen d Parallele Lc 7 36 f. schon in
alter und neuer Zeit für d Magdalenerin gehalten. Ihr Signalement liegt aber viel-
mehr Lc 10 39. 42: Jh 11 20. 28 — 33 vor. — 4i Mr des * Johannes Marcus Apl2i2. — 5)
Eine Gläubige, welche den Lesern von Em 16 6 viele Dienste erwiesen hat. H
Markt steht bei 1 im AT stets im Sinne von Handelsplatz (Ez 27 24) in freier
Uebsetzg verschiedener hebr. Wörter, ebenso im NT für ayogä Mtlll6; Mc6 56; Lc
7 32 : Ap 16 19 etc. Ausserdem setzt £ M. für x(o(nr\ im NT Mt 9 35 : Mc 6 36 ; Lc 5 17 etc. =
*Df. „Die Märkte der St Cäsarea Philippi" Mc827 bedeutet also die Dfer in d Nähe
der St C. Ph. G
Marmel, Marmor. Mit M. ist Tol3 2i ).l&oq in Zov<p£tQ übersetzt: es können
darunter bloss Edelsteine aus *Ophir verstanden werden. Richtiger steht Marmor.
£ Marmel, als Uebsetzg von £i sajis (oder ses): besser noch wäre wohl Alabaster
(nach 5). Dies würde auch zu d Bilde HL 5 15 ((S azvXoq nägivoq, V coluinnae niar-
moreae) stimmen. Als Baumaterial ist M. 1 dir 29 2 (S IIÜQioq, V marmor Parium ge-
nannt; ebenso Er 1 6, wo statt £'s „auf Pflaster von grünem, weissem und schwarzem
Marmor" neuere Ausleger übersetzen ..auf d Musivboden von Grünstein. Marmor. Perl-
mutterstein und Schwarzstein-. — Uebrigens soll M. in ^Palästina vorkommen. So
Martha („Herrin"), nach Jhlllf. Schw des Lazarus und der *Maria von Be-
thanien, aus Lc KI38 — 42: Jh 12 2 bekannt als geschäftige Hausfrau, Typus des thätigen.
wie jene des beschaulichen Lebens. H
Mas, l) »i«i. in d *Yölkertafel Gel0 23P als Sn *Aram"s aufgeführt, ist wahrsch
der Name des aram. Gebietes n von Nisibis in Mesopotamien, das die klassischen Geo-
graphen Mons Mas(ius) nennen (Kiepert § 141). Der Name soll auch in d KI vor-
kommen: doch ist das Gebiet, das er umfasst, nicht festgestellt. In d Parallelstelle
1 Chr 1 17 steht Maxch. fr zu Gel()23 hat Möooy = *Mesech.
Masa, 1} massä, Ge25i4 als Sn (Stm) *Ismaels erwähnt. Auch in d KI kommt
ein n-arab. Volk vor. das einen ähnlichen Namen hat fSchrader 148); i'tolemäus nennt
die Maaavol. Die M. sind in N-Arabien, nicht, wie auch vermuthet worden ist. im
Haurän zu suchen; vgl. Duma. So
Masal, V) mäsäl, gersonitische Levitenst in Asser 1 Chr 6 S9 (7 74), richtiger
*Miseal. G
Bibelwörterbach. 27
418 Masech— Masse.
Sfaseeh IChrli? wohl unrichtig für *Mas Gel0 23; viel! durch Verwechslung
mit *Mesech. So
3Iasb.it , Bg 2 Kg 23 13 , eig. har ham-mashU =z Bg des Verderbens , V mons
offensionis = Bg des Aergernisses (mons scandali), der herkömmlichen Annahme nach
der s Gipfel des Oelbges. wo Salomo die Höhen der heidnischen Gottheiten baute
1 Kg 11 7: gegenwärtig yebel batn el-hawä mit d oberen Häusern des Dfes silwän.
2 Kg 23 13 steht jedoch, dass die von Salomo gebauten Höhen im S des Bges M. ge-
legen hätten. Es ist daher möglich, dass dieser Name den ganzen *Oelbg bezeichnet. G
Masloth, griech. Maiau?.do&, Meooa/.w&, MsoaX6>& lMk9 2, ein von *Bacchides
161 vor Chr. eroberter Ort. Auf Grund von JAqXIIlli, wo das Ereigniss nach
Galiläa verlegt wird, vermuthete Tuch, dass für MaiaaXvn^ zu lesen sei Maooudw& ■=
E\ m'sädöt Bgfesten, und die befestigten Höhlen bei irbid (= *Arbela) am wädi liam-
mäm (Bj 116 2 ff.) zu verstehen seien. S. Tuch, Commentatio de Maioa?.a)& ev ilQßfjloiq,
1853. G
Masplia, Ort in Gilead. den der Mk Judas 164 einnimmt und verbrennt 1 Mk
5 35, = *Mizpe in Gilead Ei 10 f. Zur LA vgl. lMk5 26 und JAqXII8 3. G
Massa, < >rt der Wüstenwanderung, kommt allein (ohne Meriba) nur Dt 6 16 ; 9 22
vor, an letzterer Stelle zw. *Thabeera und d *Lustgräbern genannt. Sonst stets mit
*Meriba verbunden. G
3Iasse, A) Hohlmasse 1) des AT: a) für Trockenes. Allgemein ohne feste
Umfangsbestimmung ist kömes, die Hand voll Lv 2 2 ; 5 12 etc. — Bestimmte Masse sind
hömer Lv 27 16 etc. (Getreidemass) = kör (aramaisirend) 1 Kg 5 25a (25b 1. nach
<S Bath). Vgl. Homer, Homor, Malter.
efcl nach Ez 45 11. 14 der 10. Theil des vorigen.
s'a. bei € auch *Kornmass. im XT pl. oäza Lc 13 21 etc. Xach Kabbinen, JAq
XI 4 5, Hieronymus zu Mt 13 33 der 3. Theil eines Epha; nach Einigen = sälls Js 40 12
vgl. Delitzsch zur St. ; Stade II 75.
'ömer, der 10. Theil des Epha nach Ex 16 36 , daher auch 'issärön genannt Ex
29 40, vgl. Xu 28 5; als Getreidemass Lvl4io; 23 13. 17 : Xu 15 4.
Jcab nach d Kabbinen der 6. Theil eines Sea 2 Kg 6 25.
Also 1 Homer = Kör zerfällt in 10 Epha.
1 Epha „ .,3 Sea oder 10 Omer.
1 Sea „ 36 Kab.
Ein Getreidemass IfcteJc ((5 vsße?. ol'vov?) bei Ho 3 2 ist nicht näher zu bestimmen,
vgl. de Lagarde Or. II 32 f. und Nowack zur St.
b) Für Flüssiges.
Unbestimmtes Mass ist leaä Eimer. Krug 1 Kg 18 34, s. Gefässe, Hausrath. —
Bestimmte Masse sind:
bat nach Js 5 io = efcl, Ez 45 11 auf ljw Homer. 14 auf 1/io Kor berechnet (s. Cor-
nill zur St.). Mass für Wein und Oel 2Chr29, für Wasser 1 Kg 7 26. 38. Vgl. de La-
garde Or. 1110—12.
hin nur bei Ez und im PC vorkommend, nach JAqHI83; 94 = V6Bath (vgl.
Ed. Meyer I 22S 1.
Vgl. Kanne. Fraglich ist sälis Ps806; nach Einigen xjz Bath.
log kleinstes Flüssigkeitsmass Lv 14 10. 12. 15. 21. 24, nach d Kabbinen x/ia Hin. Vgl.
J. Lev.v. Nhebr. WBII473.
Vergleichende Tabelle der Masse für Trockenes und Flüssiges (unter Voraus-
setzung der Richtigkeit der Ansätze des Josephus und der Kabbinen).
Mastbaum — Mastich, Mastix. 4X9
Trocken Flüssig
1 Homer (Kör) = (1 Homer)
10 Epha = 10 Bath
30 Sea (sälU Js 40 12) = 30 sälis Ps 80 6
100 Omer fissärön) = 60 Hin
180 Kab = 720 Log-.
Danach wäre das Decimalsystem Grundlage der Trockenmasse, das Sexagesimal-
system der Flüssigkeitsmasse.
2) Des NT a) für Trockenes
Ao«7| Apc 6 6 Getreidemass auf 1,094 Liter berechnet.
StozTjQ, sextarius Mc 7 4. 8 nach Grimm3 465 = V2 /om|. Im NT nur Name für
ein Geräth dieses Umfangs.
fiööioq, modius nach Grimm3 290 = 16 sextarii Mt5i5; Mc42i; Lc 11 33. Im
NT ebenfalls nur Geräthname. Vgl. Scheffel.
b) Für Flüssiges.
(.itTor/zfc Jh 2 6, nach Grimm3 283 72 sextarios fassend, von Schrader HW2 974
auf 39,39 Liter berechnet.
B) Längenmasse. Mass als Längenausdehnung middä 1 Kg 6 25, im Ggens
zu miskäl Lvl9 35. Masse der ältesten Zeit und des gew. Lebens ohne feste Tari-
tirung, unter Schätzung nach Gutdünken sind: gömed Stab, (5 oth&üu)/ (Spanne) Bi3l6;
ämmat is Unterarmslänge eines Mannes Dt 3 11; töfah Ex 25 25, tafali Handbreite 1 Kg
7 26 etc. ; pcesa' Schrittbreite 1 Sm 20 3: scrarf Schritt 2 Sm 6 13. Bei Ortsentfernungen:
Jcibrat ceres Wegstrecke (s. Feldweg) Ge48 7; 2 Kg 5 19 ((5 innoÖQÖfiog''?), einen Bogen-
schuss weit Ge 21 16, einen Steinwurf weit Lc 22 41. eine *Tagerei>e weit Ex 3 18 etc.
rmfangsbestimmungen von Flächen: scemed ein von einem Ochsenpaar in einem Tage
umgepflügtes *Ackerstück 1 Sm 14 14 ; Js 5 10. Vgl. ähnliche Berechnungen bei d Alten
in Schenkel V 459 f. — Längen misst man mit einem Bohrstabe kaiuc Ez 40 3 oder
einer Schnur liaibel Sa 2 5 oder einem Seile kaw Jr 31 39.
Die geaichte Elle hiess ammä, c5 nfffvq. Ihr Grundmass ist uns nicht überliefert.
Wir sehen nur , dass man eine ältere Elle 2 Chr 3 3 nach Jr 52 21 zu 6 Handbreiten
der 4 Finger berechnete, und dass eine spätere nach Ez 40 5 ; 43 13 (s. Smend zur St.)
um eine Handbreite grösser war. Letztere nennt Herod. 1 178 die in Babylonien gül-
tige kgliche Elle. Nach B. Lepsius, Zeitschr. für Aegyptol. 1 6 — 11 ; Längenmasse der
Alten 1884; über d bab. Elle MBA 1882 No. 39. 45 vgl. Hultsch2, 434—444 betrug
die erste Elle 0.484 m, die letztere 0,525 m. Jede dieser Ellen wurde in 2 Spannen
yrrrt Js40i2; Ez43i3; Ex 28 16 etc. getheilt. Nach Ez 41 8 bildeten 6 kgliche Ellen
eine Ruthe känce. — Die Elle des NT nr^vg Mt 6 27 ; Lc 12 25 ; Jh 21 8 : Apc 21 17 wird
nach Poll. II 158 ebenfalls zu 6 Handbreiten {nahxiarai) berechnet, war also der älte-
ren israelitischen Elle gleich.
Entfernungsmasse des NT sind : oraöiov Mt 14 24. pl . ozddioi Lc 24 13. ozäöia Jh 6 19 etc.
nach röm. Mass 125 Passus = 625 röm. Fuss = 0,192 km; fükiov Mt 5 41 = 8 sta —
5000 Passus = 1/s deutsche Meile = 1,5 km. — Ueber Sabbatherweg Ap 1 12 s. Sabbatli.
Tiefmass ist Ap 27 28 d(>yviä Klafter (Länge der Brust und der ausgebreiteten
Arme). Si
Mastbaum bei £ für tören (Signalstange) Js 30 17. Vgl. Hoffmann, phönic. In-
schr. 27 A, sonst s. Schiff. Si
Mastich, Mastix. Ez 27 17 ist I7 s°ri mit Mastix. Ge3725; 43 11 mit Balsam,
bei Jr öfter (822) mit Balsam oder Salbe wiedergegeben. In allen diesen Stellen ist
27*
420 Mastkalb, Mastvieh — Matthäus, Evangelium des.
von einem Landesproducte Palästina's die Rede. Gew. denkt man an d durch Rinden-
einschnitte von d in Palästina verbreiteten Mastixstrauch gewonnene, seines Wohl-
geruches wegen hochgeschätzte Harz. Dieser Strauch, Pistacia Lentiscus L. (Boissier
II 8), hat dunkles schmales, gefiedertes, hartes, immergrünes Laub und bildet manns-
hohe Gebüsche. Er ist in d ganzen Mittelmeerzone eines der gemeinsten Holzgewächse;
sein Holz brennt wegen d Harzgehaltes gut, aber stark knisternd. Die kleine röth-
liche Frucht ist ungeniessbar. Andere haben an d Storax, d Harz der ebenfalls in
Palästina verbreiteten Styraxstaude (vgl. Pappelbaum) gedacht; Storax wurde nach
d Classikern aus Syrien bezogen (vgl. auch Glaser II 363 ff.). Yiell. sind verschiedene
Harzarten unter d Namen s°rl in Gebrauch gewesen. So
3Iastkalb, 3Iastvieh, s. Vieh, Viehzucht.
Matthäus, wahrsch = Mattathias, wie Zachäus = Zacharias, yiell. auch =
hebr. Mattai, „Treumann", heisstMt 9 9 derjenige Jünger, welchen die Parallelen Mc 2 14;
Lc5 27 Levi nennen. An d Identität ist freilich gezweifelt worden. Er war ein Sn
des Alphäus und ehe er Jesu folgte, Zolleinnehmer am See *Genezareth, daher „der
Zöllner" Mtl03. Nach d Tradition soll er in Aethiopien oder Parthien für Ausbrei-
tung des Evangeliums gewirkt haben. H
Matthäus, Evangelium des. Dasjenige unter d 4 Evangelien, dessen Existenz
am frühesten und am lautesten in d Kirche bezeugt ist. Letztere hat es mindestens
seit etwa 150 dem Zwölfapostel M. zugeschrieben. Da nun dessen Person in d Ge-
schichte des apostolischen Zeitalters keine hervorragende Rolle spielt, so wird hiefür
ein sachlicher Grund massgebend gewesen sein. Andrerseits kann ein Werk, welches
bereits eine von d unmittelbaren Wirklichkeit so entfernte Planmässigkeit in d ganzen
Anlage erkennen (2x7x3 Geschl-reihen, 3 Versuchungen in d Wüste und in Gethse-
mane, 7 Gleichnisse und 7 Wehe, K. 5 — 7 ein Muster von Jesu Lehrweise, K. 8
und 9 eine Auswahl von 10 den verschiedensten Gebieten angehörigen Wunderthaten)
und die Reden Jesu durch Zusammenfliessen verwandter, obwohl augenscheinlich bei
verschiedenen Veranlassungen gesprochener, Elemente zu grossen Massen anschwellen
lässt (K. 5—7 Bergpredigt, K. 10 Instructionsrede, K. 13 Gleichnisssammlung, K. 18
Zusammenstellung von Gemeindepflichten, K. 23 Rede gegen d Pharisäer, K. 24. 25
eschatologische Rede), welches überdies durch die Unbestimmtheit und Allgemein-
heit seiner Angaben, die beliebten vagen Ausdrücke ..Viele, Alle, damals, zu jener
Zeit- u. s. w., Mangel an concretem Pragmatismus verräth und schon durch d über d
..Anfang- Mc 1 1. i hinausgreifende, im Geiste einer späteren Generation gehaltene,
tieburtsgeschichte, durch gröbere Ausgestaltung des Wunderbaren (z. B. die aufer-
Mnndenen Leichname 27 52.53), endlich durch offenbar tendenziöse Erdichtungen (die
Grabeswächter 27 62—66; 282—4.11—15) eigenthümlich gekennzeichnet ist, nicht wohl
als ein apostolisches Werk gelten. Die Kunst der Compositum giebt sich auch darin
zu erkennen, dass die Wiederkehr der Ueberschrift 423 am Schlüsse 9 35 einen 1. Haupt-
theil abgrenzt. Ein 2. reicht von 9 36—13 58, ein 3. umfasst K. 14—18, ein 4. K.
19—25, der 5. und letzte die Leidensgeschichte. Ueberdies tritt schon bei Papias.
dem 1. und massgebenden Glied der ganzen Ueberlieferung, die Nachricht von d apo-
stolischen Abfassung in engster Verbindung mit d andern auf, dass der Apostel M.
hebräisch geschrieben habe. Dann müsste unser Werk also eine Uebsetzg sein. Aber
eine solche Annahme wird jedenfalls dann hinfällig, wenn der 1. Evangelist nur Be-
arbeiter einer auch bei Mc und Lc zu Tage tretenden Vorlage oder geradezu des Mc
ist. Damit hängt zus. die Regelmässigkeit, womit seine Citate in d mit Mc parallelen
Stellen den Wortlaut von (5 befolgen, während sie in anderen, das Sondereigenthum
Mathan — Maulbeere, Maulbeerbaum. 421
des Evangelisten bildenden, Fällen nicht selten auch Kenntniss des Urtextes beweisen.
Ueberdies führen auf unausweichlich griech. Originalität solche Citate, auf deren An-
führung- der Evangelist nur von (0 aus kommen konnte, wie 1 23, und solche, in wel-
chen nur seine Uebsetzg des Urtextes die Anwendung, welche er beabsichtigt, ermög-
licht, wie 8 17. In 13 35 ist das Erste in d 1., das Zweite in d 2. Hälfte des Vs der
Fall. Mit d Fabel vom hebr. Original fällt auch die altkirchliche Tradition, als sei
das Werk für d Gläubigen in Palästina bestimmt gewesen. Vielmehr müssen den
Lesern nur hebr. Namen 123; 27 33.46, nicht aber auch jüdische Gebräuche gedeutet
15 2 vgl. mit Mc 7 3. 4, die ..heilige St" 4 5; 27 53 nicht erst benannt werden. Jesus
wird 2 2 (25 31 f.) als Kg der Juden und 8 mal (bei Mc und Lc nur je 2 oder 3 mal
als Davidssn proclamirt, sein Geschl-register 1 l — 16 über David bis auf Abraham zu-
rückgeführt, überhaupt durchweg Alles hervorgehoben, was eine bestimmte Beziehung
auf d Juden als Volk des „Gottes Israel" 15 31, auf ihr Verhältniss sowohl zum Ge-
setz, als auch zum messianischen Heile hat; selbst der Werth, welcher auf Zahlen-
verhältnisse und Zahlenspiele gelegt wird, lässt wie auf d Herkunft des Werkes, so
auch auf seine Bestimmung für ein innerhalb des Rahmens speciüsch theokratischer
Grundanschauung sich bewegendes Gemeindebewusstsein schliessen. Ungleich mehr
noch als beide Seitenreferenten ist Mt dafür interessirt, das at-liche Signalement des
Messias als im Bilde des persönlichen Wesens und Auftretens Jesu nachweisbar dar-
zuthun. Dieser Zweck konnte freilich nur erreicht werden, wenn zugleich gezeigt
wurde, wie es nicht an ihm, sondern an d Unglauben des Volkes und seiner Oberen
lag, wenn die Juden das ihnen zugedachte Heil durch diesen Messias nicht gefunden
haben. Erst unter diesem Gesichtspunkt verstehen sich Eigenthümlichkeiten wie 3 7 :
10 17 f.; 12 17 f.; 2143. Der unter d fiavischen Kaisern schreibende Verfasser ist eben
kein pharisäischer Judenchrist; er will die fortgeschrittene und universalistische, im
katholischen Kirchenthum aufgehende Gestalt des Judenchristenthums vertreten, das
Judenthum selbst aber angreifen. Darum wahrt sein Werk schliesslich einen über d
extremen Parteien stehenden Charakter, es ist unter allen Umständen noch mehr ka-
tholisch als judenchristlich oder antipaulinisch. Komm, von Schanz 1879, Weiss 1876,
Meyer- Weiss, 9. Aufl. 1898, Baijon 1900, H. Holtzmann, Hand-Komm. I, 3. Aufl. 1901. H
Mathan (= Gabe), ein Baalspriester, der bei d Ausrottung des Baaldienstes in
Juda erschlagen wird 2 Kg 11 18; 2 Chr 23 17; s. Jojada. Sonst kommt der Name noch
vor Jr 38 l ; Mt 1 15. B
Mathana, Ort des *Wüstenzuges n vom Arnon in Moab Nu 21 18 f. On 274 ;
169 bezeichnet als damaligen Namen Muoxavü oberhalb des Arnon 12 rM = 18 km ö
von Medeba. Vgl. 1 Chr 11 (12)43. G
Mathanja (Geschenk Jahwe's), Name des Kgs *Zedekia vor d Thronbesteigung
2 Kg 24 17. B
3Iattathias 1) Vr der *Makkabäer 1 Mk 2. — 2) Sein Enkel 1 Mk 16 14. -
3) Vermittler zw. Nicanor und Judas Makkabäus 2 Mk 14 19. - - 4) Kriegsmann des
Mk Jonathan 1 Mk 11 70. H
Matthias (griech. Theodor, „Gottesgabe"), Apostel Jesu, durch d Los an d Stelle
des * Judas Ischarioth zur Ergänzung der Zwölfzahl gewählt Ap 1 23 — 26. H
Maulbeere, Maulbeerbaum. Die M. und zwar die schwarze, aus der Frucht-
saft gewonnen wurde (Low 395) , ist bloss 1 Mk 6 34 genannt. Gew. hat £ mit M.-
Baum Vi sikmim oder sikmöt übersetzt; 1 Kg 10 27 steht dafür wilde Feigenbäume =
Sycomore. Die Synnnore oder der M. -Feigenbaum, Ficus Sycomorus L. (Boissier IV
1155; Low 386; Tristram 397), mit rundlichem, dem des Feigenbaumes sehr unähnlichen
422
Maulpferde — Maulwurf.
Laub kommt namentlich in d wärmeren Gregenden Palästina^, der Küstenebene 2 Chr
115; 9 27 und dem Jordanthal als hoher Baum mit majestätischer Krone Lc 17 6 vor
und zwar so häufig-, dass nach 1 Chr 27 (28) 28 ein bes. Aufseher über die kgliches Kron-
gut bildenden Sycomorenpflanzungen
gesetzt war. In Ps7847 ist richtig
angenommen, dass der Baum auch in
Aegypten häufig war. Er lieferte ein
vortreffliches Bauholz. Mumiensärge
und andre Arbeiten des alten Aegyp-
tens sind meist aus diesem Holz ge-
macht. Die Frucht der Sj^comore
(Abb. 113) bilden kleine, schlechte,
nur von d niederen Klassen gegessene
Feigen, die punctirt werden müssen,
damit sie ihre Herbigkeit verlieren.
Davon ist Am 7 14 (böles s. £ ablesen)
die Rede, wobei allerdings die Schwie-
rigkeit entstellt, dass um *Thekoa
herum, auf d Hochlande, Sycomoren
selten sind. — Mit M. -bäume über-
Abb. 113. Sycomorenzweig mit Früchten. setzt £ auch beM'im 2 Sni 5 23 f. Mail
hat vielfach gestritten, was für Bäume unter diesem Namen verstanden werden könn-
ten. Nach d Arab. räth man auf eine Art arab. Balsamstrauch. Es ist jedoch mehr
als fraglich, ob dieser jemals auf d Hochplateau Palästina^ vorgekommen ist. Andere
rathen auf d Zitterpappel, Populus tremula, ohne weitere Anhaltspunkte. Ob der
bäJcä-Baam auch Ps 84 7 (£ * Jammerthal) genannt ist, kann ebenfalls nicht ausgemacht
werden. So
Maulpferde setzt £ Ge36 24 für fy jemim, dessen Bedeutung zweifelhaft ist; in
b2i heisse Quellen. G
Maulthier, 1} peered, fem. pirdä. bei £ Maul, der Asinus vulgaris mulus Brehm
HI 44. Schon von d kglichen Prinzen zu Davids Zeit wird erzählt, dass sie M. be-
sassen 2 Sm 13 29, vgl. 189. So ritt auch Salomo auf einem M. zur Krönung 1 Kg 1 33:
er erhielt auch Tribut an M. 1025. M. wurden wie die Pferde wohl hauptsächlich. in
d kglichen Ställen gehalten 1 Kg 18 5. Bes. beliebt war das M. zum Tragen von Lasten
1 Chr 12 (13)40; 2 Kg 5 17, wohl auch Sa 14 15. Wie die Pferde wurden M. zunächst
aus d Ausland bezogen ; nach Tyrus wurden sie aus Armenien gebracht Ez 27 14. Spä-
ter aber wurden sie trotz des Verbotes Lv 19 19 doch wohl im Inland gezüchtet. Die
Exulanten brachten nach Es 2 66; Ne7 68 245 M. ins Land zurück. Das M., das Re-
sultat der Kreuzung von Esel und Pferdestute, ist im Orient ein sehr starkes, aus-
dauerndes, daneben aber sanft gehendes Thier, das bes. in gebirgigen Gegenden vor-
zügliche Dienste leistet, freilich aber oft störrig und schwer zu behandeln ist. — Die
Uebsetzg junge M. Er8i0ff. ist wahrsch unrichtig; es sind nach d Auslegern „herr-
schaftliche Thiere" gemeint. So
Maulwurf steht bei £ für fj tinscemet Lv 11 30, (5 äonä/.ag, V talpa. Doch wird
seit Bochart II 503 ff. dieses Wort (hauptsächlich der Etymologie zu Liebe !) mit Cha-
maeleon (s. Eidechse) übersetzt. — Wahrsch richtiger ist das Wort h"farperä Js2 2o
nach d alten Uebsetzgen mit M. gegeben, obwohl auch sonst ein Thier, das sich Lö-
cher gräbt, verstanden sein könnte. Eine Streitfrage ist, ob £ das Wort Mied Lv 11 29
Majorer— Medba, Medeba, Medaba.
423
nach den alten Uebsetzgen richtig- mit *Wiesel wiedergegeben hat. oder ob nicht dar-
unter (wie im Syr. und Arab.)
der M. zu verstellen ist, Von
letzterem giebt es nach Tri-
stram 120 in Paliistina die
schon von Aristoteles unter d
Namen Aspalax erwähnte Spe-
cies des dunkelgrauschwarzen
Blindmull Brehm II 265; Abb.
^ X4r So Al11'- m- iIa«lwul'f- Sphalax typhlus.
Maurer steht bei £2 Kg 12 12; 22 6 für göderhn. d. i. für solche, welche einen
gäder, eine trockene Mauer ohne Mörtel, herstellen (MuNDPV 1896, 9). Ferner 1 Chr
15(14)1 für Mräse lh\ d. i. solche Handwerker, die sich auf d kunstgerechte Her-
stellung einer Mauer (klr) und eines Hauses verstehen, a. a. 0. neben *Zimmerleuten
genannt. <r
Maus, V} 'alebar. Nach Tristram 122 sind in Palästina bis jetzt 23 Arten von
M. gefunden worden. lSm6 ist jedenfalls eine Art der Feld-M. (Arvicola nivalis
Brehm II 387 1 gemeint. Lv 11 dagegen sind Ratten oder die in cl Steppen sehr häu-
tigen Spring-M. (Genus Dipus Brehm II 327, worunter bes. auch der essbare Dscherbir
der Araber) , sowie auch Hamster (Cricetus Brehm II 368) mit inbegriffen . also die
ganze Sippe der M. gemeint, so dass auch die von andern Völkern gegessenen Arten
den Israeliten verboten waren vgl. Js66i7: Abbild, in SWP, Flora and Fauna 10 f. So
Mausim bei £ nach V Da 11 38, wo fj e1ö"h nuruzzlm = der Gott der Festungen
wahrsch den Gott des röm. Kriegsglücks, Jupiter Capitolinus, bezeichnet, dem Antio-
chus IV auch in Antiochia einen Tempel bauen wollte Liv. 41 20. H
Maximianopolis wichtige Station an d Römerstrasse von *Cäsarea (1) nach
*Jesreel, wahrsch — *Legeon. G
Mea. Xame eines Thurms in d Ringmauer ^Jerusalems. G
Maara, £> me'ärä, d. i. Höhle , mit d Zusätze der Sidonier. bezeichnet Jo 13 ±
einen Grenzpunkt des von d Israeliten nicht eroberten Gebiets. Ritter XVII 99 f. vgl.
die Höhlen bei gezün ö von Sidon, de Luynes I 25 f. die Astartegrotte muräret el-
frnj zw. Tyrus und d nähr el-häsimije. Doch ist der Text unsicher. (5 evavviov rä-
fyjc xal 01 ZMjvioi. Vgl. Buclde, Urgesch. 350: Buhl in MuNDPV 1895, 53 ff. G
Mebunai 2Sm23 27, s. Sibechai. B
Medaba lMk9 36 Nebenform von *Medba, Medeba. G
Medan Ge25 2 (neben *Midian) als Abkömmling der *Ketura aufgeführt, arab.
Stm. wohl in NW-Arabien wohnhaft. In Ge37 36 I7 steht zwar m'dämm, was aber
im Zus.-hang bloss Fehler für midjänlm sein kann. Ein Thal medän giebt es nach
d arab. Geographen nahe bei *Dedan. So
Medba, Medeba, 3Iedaba wichtige von Rüben besiedelte St im Ö des Jordan,
auf d Hochebene gelegen Jo 13 9. 16. Nach d Mesa-Inschrift Z. 7 f. wurde St und
Gebiet durch Omri für Israel erobert, durch Mesa wieder an Moab gebracht (Js L52)
und befestigt Z. 29 f. Nach 1 Chr 19 (20) 7 lagerten sich die mit Amnion verbündeten
Aramäcr im 0 von M. Heute mädebä 10 km s von hesbän in freier kaue mit an-
sehnlichen Ruinen (Kathedrale) aus byzantinischer Zeit, seit 1881 dun-h katholische
Christen aus Jcerak besiedelt. Vgl. ZDPVXYTD 113 ff. Bruchstücke einer merkwür-
digen Mosaikkarte wurden dort 1896 gefunden. Vgl. MuNDPV 1897, 49 ff.; Ad.
Schulten. Mosaikkarte von Madaba 1900. G
424 Meden, Meder, Media— Meer.
Meden, Meder. Media, I7 mädai (ebenso bab.), alter Volks- und Landesname
für d Gebiet der heutigen Landschaften Ardilän und 'Irak el-'agemi, wozu in d griech.-
röm. Zeit auch noch Atropatene (Aderbeigän) tritt. Die alten Hauptst des Landes
waren Khagae (*Eages) und *Ecbatana. In d Völkertafel Gel0 2 wird Madai zu d
Snen *Japhet's gerechnet. Jedenfalls sind die seit Anfang des 8. Jhdts (wahrsch so-
gar schon seit Mitte des 9. Jhdts) in d Gesichtskreis der Assyrer tretenden M., we-
nigstens hinsichtlich der herrschenden Klasse, ein indogermanischer, näher ein arischer
Volksstm, wie solches, abgesehen von d Angaben der Klassiker, u. a. auch die bei
Saigon genannten medischen Eigennamen lehren. Nachdem schon unter früheren ass.
Kgen. wie Adad-niräri III (811 — 782), medische Häuptlinge als tributbringend er-
wähnt sind, schlug zuerst Thiglath-Pileser III (745—727) medisches Gebiet zum ass.
Reich. Auch Sargons Kriegszüge sind wiederholt gegen M. gerichtet, und er ist der-
jenige von d ass. Kgen. der am weitesten nach 0 in medisches Gebiet vordrang. Wenn
darum auch die 2 Kg 17 6; 18 11 berichtete Verpflanzung eines Theiles der Samaritaner
in medisches Gebiet durch d KI bis jetzt nicht direkt bestätigt wird, so lässt sie sich
aus d allgemeinen politischen Lage doch sehr wohl begreifen. Auch die folgenden
Assyrerkge, insbes. Asarhaddon. hatten wiederholt mit d Medern zu thun. Doch scheint
ein einheitliches Mederreich selbst um d Zeit AssurbanipaFs (668 — 626) noch nicht
bestanden zu haben. Denn die Angaben Herodofs über d Gründung eines solchen
durch Dejoces, sowie seine Berichte über dessen Sn Phraortes sind wohl fast durch-
weg sagenhafter Natur. Erst in dem. was er über Kyaxares und Astyages berichtet,
ist einiges wirklich Geschichtliche enthalten, so namentlich die Zerstörung *Ninive"s
durch Kyaxares und der Sturz des Astyages (bab. Istuvegu) durch *Cyrus (nach d KI
im Jahr 550). Den Prophetien, die eine Eroberung und Zerstörung Babylons durch
d Meder enthalten ( Js 13 ; Jr 50. 51), liegen viell. ältere Aussprüche über d Zerstörung
Ninive*s zu Grunde, die erst später auf Babylon umgedeutet sind. — Specialliteratur
aus neuerer Zeit: Vv inekler, Unters, zur altor. Gesch. 109 ff.; KAT3 104: Präsek, Medien
und das Haus des Kyaxares 1890; Kost, Mitth. der Vorderas. Ges. 1897, 175 ff. Z
Meer bezeichnet in d Bibel im Allgemeinen, wenn nicht der Zus.-hang anders
entscheidet. z.B. Nu 33 8; Jo24 6f. ; 2Chr202; Jsl8 2 (s.u.), das Mittelmeer. Nicht
selten wird bestimmter gesagt ..das grosse M.u Ez 47 10. 19 f. ; 48 28 : Nu 34 6 f. ; Jo 1 4 etc.
Als bes. Namen kommen vor:
1) Das M. im *Blachfelde 2 Kg 14 25 oder am *Gefilde Dt 3 17; Jol2 3, fj jäm
hä-"*räbä, ist das *Salzmeer, ebenso das M. gegen Morgen Ez47i8; J12 20; Sa 14 8.
2) Ueber d M. Kinnereth Nu 34 11; Jol2 3; 13 27 s. Genezareth 2.
3) Das M. der Philister Ex 23 31 meint das Mittelmeer an d philistäischen Küste.
4) Das Kothe M. Jt5i2: lMk49; Ap7 36; He 11 29 fällt zus. mit d Schilfmeer
Ex 13 18.
Ueber d M. als Theil des Weltalls s. Welt. Beachtenswerth ist, dass im AT
und NT Anschauungen über d M. vorhanden sind, die ohne Zweifel in d bab. Mythus
vnn d Kampf der Götter, bes. *Merodach*s , gegen d Urmeer. die ticimat, f} Hörn.
ihren Ursprung haben. Nicht nur Ps 89 10 ff. : 74 12—19 ; 104 5—9 ; Hi 38 8—11 ; Pr 8 22—31,
sondern auch Ge 1 weisen darauf hin, dass in d Urmeere die Anfänge alles Seins
liegen, dass die Gottheit gegen d Uebermuth dieses Ungeheuers siegreich gekämpft
hat (Abb. 115) und durch seine Zertheilung die geordnete Welt hervorgebracht hat.
Auf diese ungestüme, gefährliche Art des M. wird oft angespielt, wenn von d Gewalt
seiner Wogen oder von ihrem Gehorsam gegen Gott gesprochen wird Ps46 4; 65 8;
934; .Isl7i2f. : 57 20: Jr6 23: Nali: Si 43 25 ff. : Ma2— i. Auch in d jüdische Escha-
Meer, ehernes— Megiddo. 425
tologie ist der bab. Mythus als Weissagung — Tbiere aus d M., ihre Eerrschaft auf
Erden, ihre Besiegung durcb Gott — eingedrungen Da 7 ; Apel2; 13; 17. Vgl. Gun-
kel 21 ff. 82 ff. 323 ff. — Mit d M. werden häutig die *Inseln verbunden Js 11 11 ; 24 15;
Jr 25 22 : Ez 26 18 . als die Wohnsitze zahlreicher Völker Ge 10 5 ; Ps 72 10 ; Js 66 19 ;
auch von d Schätzen, die der M.-Handel einbringt, wird geredet Ez 27 f. ; Js23; 60 s.
Oh Dt 33 19 auf d Purpur- und Glasfabrication anspielt, ist fraglich. — M. ist Js 18 2;
19.5: Na 3 8 Bezeichnung des *Nü, der noch heute in *Aegypten kurzweg il-bahr =
das M. genannt wird. Für d „äusserste M." £ Dt 11 24; J12 20; Sa 14 8 ist zu setzen
..das M. im \V". während Ps 139 9 darunter das äusserste Ende des M. (im W zu
verstehen ist. Ueberhaupt bezeichnet M. '= Mittelmeer in d Spr der Bibel W Js24i4;
49 12 (Ps 107 3?). Der Ausdruck „von einem M. zum andern'- Am 8 12; Mi 7 12 : Sa 9 10;
Ps72 8; Si44 23 meint schwerlich das Mittelmeer und das Todte M., sondern allgemein
die Enden der Erde (s. Welt). Statt M. gegen Morgen Ez 39 n 1. ö vom (Todten)
M. Da 11 45 (£ zw. zweien M.) 1. zw. d (Mittel-)M. und d Bg der heiligen Zier. Si
40 io (lii 1. Höhe statt M. Das M. Jaeser (Jaser) beruht auf falscher LA; 1. dessen
Reben (Schossen) bis ans (Todte) M. vorrückten, bis nach *Jaeser reichten: vgl. Js 16 8.
— reber ..ehernes M.~ 2 Kg 16 17 etc.. gegossenes M. 1 Kg 7 23 ff. s. M., ehernes. G
Meer, ehernes, im salomonischen *Tenipel, fj jäm lian-whöset 1 dir 18 (19) 8,
auch haj-jäm müsäk (= gegossenes M.i 1 Kg 7 23 etc.. schlechtweg haj-jäm 44. ein gros-
ses Becken von Erzguss 5 Ellen hoch, im Umfang 30 Ellen mit lilienförmig ausge-
schweiftem Eand auf 12 Bronze-Stieren ruhend, von denen je 3 nach derselben Welt-
gegend blickten. Die Hintertheile der Tbiere stiessen zus. 1 Kg 7 23 — 26; 2Chr42 — 5.
Die Bestimmung war nach 2Clir4e. ein Waschgefäss der Priester zu sein: aber ab-
gesehen davon, dass durch d 10 Kesselwagen dafür genügend gesorgt war und man
nicht einsieht, warum diese bloss für d Brandopfer 6 a hätten reservirt werden sollen,
wäre das eherne M. für diesen Zweck ganz unbrauchbar gewesen, da nirgends von
Hähnen zur Abzapfung des Wassers die Rede ist und ein Hinansteigen auf Leitern
nur so lange hätte nützen können, als das Becken noch einigermassen voll war.
Wahrsch war der Zweck wie bei d grossen Vase von Cypern (vgl. F. v. Löher, Da-
heim Jahrg. 13, Xo. 48) ein lediglich symbolischer des phönici^chen Kultus. Gunkel
153 : 164 f. sieht darin eine symbolische Darstellung des Urmeers. Vgl. M. Ohnefalsch-
Richter Taf. CXXXIV 3. Si
3Ieerdrache ist Ez322 Uebsetzg von 5 tarmirn, s. Leviathan. So
Meerschiff steht 1 Kg 10 22; Ez 27 25 £ für *Tharsis = Schiffe. G
Meerwunder steht Jk3 7 für Seethiere, ivähoi. G
Megiddo, urspr i] megiddön Sa 12 11. äg. maJceti und makedo, in d Amärna-
Briefen magidda und makida, ass. magadü und magidü, (5 Mccytddöj, kanaanitisrln-
Kgsst Jol2 2i, von d Stme *Manasse nicht erobert, sondern allmählich unterworfen
Jo 17 11 ff. ; Ri 1 27, von Salomo befestigt 1 Kg 9 15, neben *Thaanaeh genannt 1 Kg 4 12.
Die Ebene (Feld) bei M. 2Chr35 22; Sa 12 11 bezeichnet daher den sw Theil der Ebene
*Jesreel. Hier starb der Kg *Ahasja von Juda 2 Kg 9 27, hier wurde der Kg *Josia
in d Schlacht gegen *Xecho II 608 vor Chr. verwundet 2Kg23 29f.; 2Chr3522; 3 Es
1 27 (Herodot II 159 Magdolos?). D^ese Begebenheit sowie der Zug Thutmosis' III
iWMixMüller 157 f.) lehrt, dass M. dort gelegen hat. wo die alte Verkehrsstrasse von
Aegypten nach Babylonien (s. Wege) aus d Hügelgelände so vom *Karmel in d Ebene
Jesreel eintrat. Dem entspricht der Vorschlag von Rabbi Parchi (1322) und Robin-
son, M. dem heutigen Quin) el-leg'g'ün gleichzusetzen, dem *Legeo. Legio dos On. Dieser
Ort liegt am n Fusse des Hügellandes biläd vr-rulm so vom Karmel, am sw Rande
426 Mehl— Melechet.
der Ebene Jesreel, 7 km von ta'annuJc (= *Thaanach). Die Wasser von M. Ri 5 19
meinen wohl den *Kison. Roh. III 412 ff.; NbF 153. Andere Vermuthungen in SWP
MemII91ff.; Schlatter 298. G
Mehl, s. Mahlen, Mühle; Brod, Kuchen, Semmelmehl.
Mehlthau ist Jsl8 4 unrichtige Uebsetzg für Thaugewülk, Pr28 3 für einen
alles überschwemmenden Regen (s. Wetter). So
Mehola, Meholathiter (d. i. der aus Mehola), s. Abel Mehola. G
Mehusal Ez 27 19 € ist eine irrige Auffassung des fj, 1. von *Usal. G
Mejamin, Haupt einer mit Serubabel und Josua aus d bab. Exil heimgekehrten
Priesterfamilie Ne 10 8 (7) ; 12 5 und Name der 6. der 24 Priesterklassen 1 Chr 24(25) 9,
wofür Ne 12 17. 41 Minjamin steht, während 2 Chr 31 15 Minjamin in Binjamin zu ver-
bessern ist (Kittel zur St.). B
Mejarkon Jo 19 46 als Oertlichkeit im Stme *Dan unweit *Japho erwähnt. Die
abweichende LA in c5 sichert wenigstens den Namen jarkön, der jedoch bisher nicht
nachgewiesen ist. Gr
Meile bei £ Mt 5 41 für griech. fiihov, s. Masse : Längenmasse. Si
Meister bei £ für meJi6kek (Herrscherstab) Ge49i0; für höres nehöset (Metall-
arbeiter) sagt er 1 Kg 7 14 M. in Erz ; für häräs ( Metallgiesser, Gelbgiesser) Js 4< 1 19
M., desgleichen für rab Pr26io (s. Nowack zur St. und Rabbi). Si
Melah, s. Thel Melah.
Melchisedek, I7 malkiscedek, d. i. Kg der Gerechtigkeit, Kg von *Salem und
zugleich ..Priester des höchsten Gottes", der nach Gel4i8ff. dem siegreich heimkeh-
renden Abraham Brod und Wein herausbrachte, ihn segnete und dafür von Abraham
den Zehnten von allem empfing. Seit man Ge 14 als eines der jüngsten Stücke des
Pentateuch, als einen sogen. Midrasch — etwa des 4. Jhdts vor Chr. — , erkannt hat,
ist M. richtig als T}rpus des nachexilischen Hohenpriesters zu Jerusalem aufgefasst
worden : Abraham, der Repräsentant des Volkes Israel, begründet durch sein vorbild-
liches Thun das Anrecht der Jerusalemer Priester auf cl Zehnten, wie Jakob nach
Ge2822 das Zehntenrecht des Heiligthums von Bethel begründet hatte. Immerhin
erschien die Gestalt M.'s so merkwürdig, dass sie Ps 1104 als Vorbild eines von Gott
zum Herrscher über Juda berufenen Priesterfürsten verwerthet wird , He 5 9 ff. aber
als eine Weissagung auf d kglichen Hohenpriester des neuen Bundes, Jesum Christum,
der über d von Aaron abstammende Priesterthum ebenso hoch erhaben ist, wie es der
vr- und mr-lose Priester M., der überdies auch keinen Anfang und kein Ende hatte,
über Abraham und damit über d von Abraham stammenden Leviten war. K
Melchisua, Sn Saul's 1 Chr 8 (9) 33 = *Malchisua. B
Melechet. I7 m'lceket has-sämajim Jr 7 18 ; 44 17 — 19. 25 soll nach d Aussprache
offenbar von m'läkä „das Werk" hergeleitet und darunter das Himmelsheer, J^ se-
bä has-sämajim, verstanden werden (vgl. (5 Jr 7 18 r?] orpuztä xov ovoavov), wie auch
neuerdings diese Auffassung noch von Stade in ZAW VI 123—132. 289 — 339 gegen
Schrader SAB 1886 (XXVII), 477—491 vertheidigt worden ist, Es spricht aber da-
gegen der Umstand, dass bei d Babyloniern ebensowenig wie bei d Hebräern jemals
der gesammte Sternenhimmel, sondern stets nur einzelne Himmelskörper Gegenstand
der Verehrung gewesen sind. Die richtige Schreibung wird entsprechend dem kana-
anitischen milkat sametn (Bloch 40) im 1} malkat has-sämajim zu lauten haben. So
hat es auch (S gelesen in Jr 44 17 ff. ri} ßaoiXioog zov ovQavov; V reginae coeli coelo-
rum. Vgl. Kuenen-Budde 186 ff. Wie die Baalat neben d Baal (Baethgen 29 — 31),
Melite — Menelaus. 427
so steht die Mondgöttin als Egin des nächtlichen Himmels neben d Sonnengotte als
Kl; des Tageshimmels. Sonst s. Astarte. Si
Melite wird Ap28l als die Insel genannt, an der das Schiff des Paulus auf-
fuhr 2?4i. griecli. MeXizij, heute Malta, kleine Insel aus Kalkfelsen s von Sicilien,
berühmt durch Honig und Baumwollenbau, von Phöniciern, dann auch von Griechen
besiedelt, kam im 2. panischen Krieg 218 von d Karthagern an d Körner, die M. zur
Provinz Sicilien schlugen. Die Spr war nicht griech., sondern panisch (phönicisch
28 2.4 {ßÜQßuooi, £ Leutlein). Die Insel hat gute Häfen, der St. Paulshafen wird an
d NO-Küste der Insel gezeigt. Vgl. Smith. Voyage .... of St, Paul3 426. G
Melothi heisst Jt 2 13 eine von Holofernes eroberte St in d Nähe von Cilicien.
Die V scheint durch diesen Namen das Baiktilaith der (5 3 21 ersetzen zu wollen.
Es handelt sich wohl um einen Oebergangsort über d Euphrat, und D hat das räthsel-
hafte Baiktilaith durch M. = Melitene, jetzt Malatia. in *Kappadocien unweit d Eu-
phrat ersetzen wollen. Winckler AoF II 2. 269. G
Melzar Da 1 11. 16 Titel eines bab. Hofbeamten, viell. das bab. n<<i>sarn Wächter
(FrdDelitzsch in Da ed. Baer XI). Z
Memphis Jt 1 10: fj möf Ho 9 6; nöf Js 19 13; Jr2l6; 441: 46i4: Ez 30 13. 16,
äg. Men-nefer, „der gute Ort '\ oder nu(t)-Ptah, „St des Ptah-, ass. Minpi, arab. Monf.
Angeblich von Menes gegründet und seit d 4. Dynastie Hauptst Aegyptens. bis in d
Ptolemäerzeit sehr bedeutend, wenn auch zuweilen andere Orte, bes. Theben, Hauptst
waren. Unter *Asarhaddon, der M. ebenso wie Assurbanipal eroberte , hatte es mit
Sais eigene Fürsten, aus denen die 2ti. Dynastie hervorging. Der Haupttempel hei
d heutigen Mitrahme galt dem Weltschöpfer Ptah. dessen Incorporation der Apis-Stier
war; auch viele fremde Götter, bes. Astarte, wurden hier verehrt. Die Ende des
12. Jhdts noch eine halbe Tagereise langen St-Trümmer. s von Kairo am linken Xil-
ufer, sind verschwunden, nur die Necropole mit d Pyramiden ist erhalten. W
Menahem, Kg von Israel 743 — 37, Sn Gadi's (s. Sallumi. unterdrückt mit blu-
tiger Energie den gegen ihn losgebrochenen Aufstand in *Thappuah 2 Kg 15 16 (5L und
fördert durch solche Grausamkeit die Unzufriedenheit im Lande. Daher knüpft eine
angesehene Partei an Aegypten (oder MusriV. s. Chus) an. M. macht sich den Ein-
fall Thiglath-Pileser's nach Syrien 738 zu nütze, indem er dem ass. Kg 1000 Talente
Silber zahlt, damit „er die Herrschaft in seiner Hand befestige" 2Kgl5i9, d. h. ihn
von seinen Gegnern befreie. M. beschafft sich die nöthige Summe dadurch, dass er
50 Sekel Silber den Kriegspflichtigen als Kopfsteuer auferlegt. Das würde, da das
Proletariat vom Heerdienst ausgeschlossen war. ca. 60000 begüterte kriegspflichtige
Familien in Israel ergeben (EdMeyer I, § 367). Ein Sittenbild über d Zeit M.'s giebl
Ho 4—14. B
Mene, tekel upharsin, die Worte der Inschrift, die nach Da 5 25 ff. beim Gast-
mahl des *Belsazar zum Vorschein kam. Die daselbst gegebene Deutung: gezählt,
gewogen, zertheilt ist jedenfalls erst sekundär mittels Wortspiels in d Worte hinein-
getragen, während die urspr Bedeutung derselben ist: Mine. Mine, Sekel. Halbmine(n).
Vgl. Clermont-Ganneau, JAs YIII. Serie. Vol. 8 (1886), 36 ff.; Nöldeke, ZA 1414 ff.:
G. Hoffmann ebenda II 45 ff., zuletzt Winckler in KAT3 341. Z
Menelaus mit jüdischem Namen Onias, nach JAqXIIöi ein jüngerer Br des
*Jason, den er 171 vom Hohenpriesterthum verdrängte, imWahrheft nach 2Mk423 ein
Br des Benjaminiten *Simon. Jedenfalls legitimirte er während seines 10jährigen
Pontiticates die Beraubung und Entweihung des Tempels, sowie die Verfolgung der
428 Meni— Meremoth.
Gesetzestreuen 2 Mk 4 24 — 5 5. 15 ; 11 29. 32, ward aber schliesslich auf Befehl des *Lysias
in Beröa hingerichtet 2 Mk 13 3—8 ; JAq XII 9 7 ; XX 10 3. H
Meni 1) Name einer von d israelitischen Exulanten in Babylonien verehrten
Gottheit Js65n, gew. als Schicksalsgottheit erklärt. — 2) *Minni. Z
Mennig-, viell. Jr22i4; Ez23i4 genannt, s. Both. So
Menschengriifel Js 8 l £ für £j Jucret enös bezeichnet die allgemein übliche,
daher für jedermann leserliche *Schrift. G
Menuali Ei 20 43, von £ als Ortsname aufgefasst, ist das hebr. Wort memlhä =
Buhe. Doch ist der Text fehlerhaft, s. Budde und Nowack zur St. (5 anb Nova- G
Mepaath, Mepliaath, nach Jol3i8 St im Gebiet Bubens, Jr48 2i moabitisch,
nach Jo2l37; lChr6 64(7 79) meraritische Levitenst. On279; 139 kennt M. als röm.
Wachtposten an d Wüste. G
Mephiboseth = Verbreiter (?) der Schande, eine doppelte Entstellung aus urspr,
noch lChr9(10)4o erhaltenen Meribaal = Mann Ba'al's, wozu Merib-ba'al lChr8
(9)34 = der Bestreite!' Baal's eine 1. Korrektur ist. 1) Sn Saul's und der *Bizpa
2Sm2l8. — 2) Sn Jonathans, Enkel Saul's und Vr Micha's 2Sm4 4; 9 12. Als 5j äh-
riger Knabe wurde er auf d Flucht bei d Kunde vom Tode Saul's und Jonathans,
von seiner Wärterin fallen gelassen, so dass er fortan hinkte 4 4. Er fand Aufnahme
bei Machir Sn Ammiels in *Lodabar, von wo ihn David zu sich kommen Hess und ihn
zu seinem Tischgenossen machte, um ihn stets vor Augen zu haben, während er den
Ziba, einen früheren Beamten Saul's, in seinen persönlichen Dienst stellte und ihn
sammt seiner Familie und seinem Gesinde das väterliche Erbgut M.'s bestellen lässt
9 l ff. Beim Aufstand Absalom's nahm M. für diesen Partei, in d Hoffnung selbst die
Krone zu gewinnen, Ziba jedoch hält treu zu David 16 1 ff. ; 19 18 f. und bekommt da-
für den Besitz M.'s zugesprochen. Als David siegreich nach Jerusalem zurückkehrt,
eilt ihm M. unterwürfig entgegen und sucht sich durch Entschuldigungen zu recht-
fertigen. David lässt die Sache ununtersucht, M. muss sich aber mit Ziba in d Be-
sitz des Saulidengutes theilen 19 25 ff. B
Merab , ältere Tr Saul's 1 Sm 14 49 , soll dem David zur Fr gegeben werden,
wenn er sich in d Philisterkriegen hervorthut, wird aber schliesslich mit *Aclriel aus
*Mehola verheirathet 18 17 — 19, der mit ihr 5, später von David den Gibeoniten zur
Hinrichtung überlieferte Sne zeugt 2 Sm 21 8. Denn hier ist 1} *Michal Fehler für M.
lSml8i7 — 19 ist eine Dublette zu d Erzählung 18 20 ff. ; 25 44. B
Merajoth, Sn Serahja's (wofür Nellu; lChr9(10)ii Ahitub) aus d Leviten-
geschl Aaron-Eleasar und Vorfahr Esra's Es 7 3 f. ; 1 Chr 5 32 f. ; 6 37 (7 6 f. 52), s. Hoher-
priester. Ne 12 15 ist M. eine Priesterfamilie, deren Haupt zur Zeit Jojakim's Heikai
ist; doch s. Meremoth. B
Meran, griech. Me$$äv, bezeichnet Ba 3 23 einen Ort in Arabien ; vgl. Marane,
sabäische Hafenst am rothen Meere Plin VI 28. 32 und Mayavfnal, MapavsTq bei Strabo
XVI 4, 776 ; Diod. Sic. 3, 42. G
Merari, Merariter, s. Levi.
Mercurius, griech. Hermes, einer der 12 grossen Götter der Mythologie. Aus
d grossen Beichthum von Beziehungen, welche ihm eignen, tritt Ap 14 12 diejenige zur
Sprache hervor: Hermes Logios, der ideale Herold, Bedner und Dolmetscher fremder
Zungen. H
Mered 1 Ohr 4 17, s. Mared. B
Meremoth Haupt einer mit Serubabel und Josua aus d bab. Exil heimgekehrten
Priesterfamilie Ne 12 3 (12 15 ist Merajoth verschrieben für M.), aus der der Priester
Meriba — Merodach Baladan.
429
M., Sn Uria's, ein Zeitgenosse Esra's und Nehemia's, stammt Es 8 33 ; Ne 3 4.21; 10 6(5).
Es 10 36 ist M. Name eines Laien. B
Meriba = Hader, Streit, Ort der Wüstenwanderung , steht mit *Massa zus.
Ex 17 7 E als Name der von Moses am *Horeb geöffneten Quelle, weil Israel dort mit
Moses hadert und Jahwe versucht. Vollständiger nie m'ribä = *Haderwasser. So
neben Massa Dt 33 8, weil Jahwe dort für Muses stritt : Nu 2< > 13 J ; Ps 81 8 ; 95 8 ; 106 32,
weil Israel gegen Jahwe haderte, Nu 20 (12) 24 ; 27 14 ; Dt 32 51 P, weil Moses und Aaron
gegen Jahwe widerspenstig waren. Abgesehen von Ex 17 7 wird M. stets von *Kades
verstanden Ez47i9; 48 28; Nu 27 14 : Dt 32 51. G
Meribaal, s. Mephiboseth.
Merob, s. Merab.
Merodach der bab. Gott Marduk, der St-Gott von Babylon Jr502; auch ent-
halten in d Eigennamen *Merodachbaladan und *Evilinerodach : ferner in *Mordechai
[MagSoxaloq), wahrsch auch in *Nisroch und viell. auch in *Nimrod. Identisch mit M.
ist *Bel, welcher Name später vielfach an Stelle des Namens M. trat. Entsprechend
Abb. 115. Der Kampf Marduks gegen den Drachen.
seiner Stellung im bab. Pantheon ist bei d Einwirkung der bab. Mythologie auf d
alte Israel und d Judenthum spec. die Gestalt M/s in weitem Umfang in d Vorstel-
lungen von Jahwe, von Michael und vom Messias eingedrungen, so namentlich bei d
Chaosmythus der Ur- und Endzeit (Abb. 115). Vgl. A. Jeremias, Art. Marduk in
Ptoscher's Lexikon H 2340—73. Z
Merodach Baladan, nach 2 Kg 20 12 ff. = Js 39 1 ff. Kg von Babel, der an
♦Hiskia eine Gesandtschaft schickt, Nach den KI war dies der *Chaldäer- Fürst Mar-
430 Merom, Wasser M.— Mesech.'
duk-abal-iddina II, der, ein erbitterter Feind der Assyrer, von seinem chaldäisclien
Stmland am pers. Meerbusen aus sich Babylons bemächtigt hatte, daselbst von 721 — 710
die Kgsherrschaft ausübte, 710 von *Sargon besiegt und vertrieben wird, aber unter
*Sanherib 704 noch einmal für kurze Zeit sich in Babylon festsetzt, bis er auch von
diesem vertrieben wird. Z
Merom, Wasser M., richtiger Wasser von M. (wie Wasser von Jericho Jo 16 1),
Ort des Sieges, den Josua über d Kg *Jabin von *Hazor und seine Verbündeten er-
rang Jo 11 5. 7. Wahrsch sind die Gewässer bei d heutigen quellenreichen Df merön
in Obergaliläa gemeint Bob NbF 93 f. ; SWB Mein I 251 ff. JAq V 1 18 hat für M.
BijQtü&tj nicht weit von *Kedes ; dies wollen Einige in Mtjqvj&)j ändern und damit das
heutige märün er-räs w von Kedes vgl. Der „See M." — bakrat el-hüle beruht auf
einer irrigen Annahme Beland's. G
Meron Jol2 20 neben d Kgsst *Simron Jolli ist zweifelhaft. Soll es heissen
Simron bei M. oder liegt eine Dublette im fehlerhaften Text vor? Kt war'ön, Kr me-
rön. Verwandte heutige Namen s. unter Merom. (5 ßaaiXea Mafi^wd-. — Der aus
Ne 3 7 und 1 Chr 27 30 zu erschliessende Ort Meronoth oder Meronath lag wahrsch
in Juda. G
3Ieros lieisst Bi 5 23 ein mit d Fluch bedachter, daher wohl später unterge-
gangener Ort vermuthlich unweit d Ebene Jesreel. AGeiger, Urschr. 348 vermuthet
absichtliche Aenderung aus *Meron Jo 12 20. G
Mesa, B mesa\ 1) Kg von *Moab, Sn Kemos . . (?)'s. Ueber ihn sind wir, abge-
sehen von 2 Kg 3 i ff., durch d 1868 in *Dibon (Abb, 58) gefundene, jetzt im Louvre
in Baris befindliche, mit einer Inschrift versehene Säule unterrichtet, die M. selbst
zur Feier seines Sieges über Israel in seiner Besidenz hat aufstellen lassen (Abb. 176).
Darnach hat M. die von *Omri und seinem Sn Ahab in Besitz genommenen St *Me-
deba, *Nebo, *Jahaz und das von d Gaditen bewohnte *Ataröth zurückerobert, die
Bewohner zur Augenweide des *Kamos niedergemacht und die Geräthe Jahwe's aus
Nebo weggeführt. Auch im S gegen *Horonaim hatte M. Erfolge. Zur Hebung von
Handel und Verkehr legte M. Cisternen im Lande an und über d Arnon eine Strasse.
Der hier erzählte Sieg M/s über Israel geht dem 2 Kg 3 4 ff. erfolgten Zuge *Joram's
gegen Mesa zeitlich voran. - - 2) 1 Chr 2 42 Sn Kaleb's, (5 Mapttoä = *Maresa. —
3) 1 Chr 8 (9) 9 Sn Saharainfs. B
Mesa, I7 ineM\ <5 Muootj, wird Ge 10 30 als Ausgangspunkt der Sitze der *Jok-
taniden erwähnt. Delitzsch 262 hataufMasch, einen Theil der sjt. Wüste gerathen ;
doch befriedigt dies nicht; ebenso wenig was Glaser 437 darüber vermuthet. Wir
werden uns bescheiden müssen, über d Lage von M. auch nicht einmal vermuthungs-
weise etwas zu wissen. So
Mesach Da 1 7 ff. dem Misael, einem der Genossen *Daniels , beigelegter Name
von unsicherer Deutung. Z
Mesech, £) mcesek, (5 Mooo%, Ge 10 2 als Sn *Japhets genannt, kommt beinahe
stets in Verbindung mit *Thubal vor; Ez 27 13 werden die beiden Völker (neben *Ja-
van) als mit Sklaven und Erzgeräthen handelnd aufgeführt. Ez32 26; 38 2; 39 1 ist
von ihnen als kriegerischen N-Völkern die Bede. Der masorethische Text Js 66 19 ist
verderbt und nach (S zu verbessern, so dass ebenfalls M., Thubal und Javan neben
einander stehen. Bloss Es 120 5 kommen die M. als fernes Barbarenvolk allein (d. h.
neben *Kedar) vor. Auch bei Herodot (z. B. 7 78) stehen Mboyoi und TißuQtjvol neben
einander; ebenso bisweilen in d KI (Muski und Tabali). Nach d Classikern wohnten
die beiden Völker an d SO-Küste des schwarzen Meeres; nach d KI die Tabal in
Meselemja — Messias im AT. 431
Kappadocien, die Kinski in Kleinarmenien n von Melitene (*Melothi i. So
Meselem.ja 'wofür 1 Chr26 (27) u £j Selemja, £ jedoch M.), eine korahitische Fa-
milie, die das Tempelhüteramt am 0- und N-Thore bekleidete 1 Chi* 9 (10) 21 ; 26(27)
1. 2. 9. 14. B
Mesopotamien, seit <S übliche, aber ungenaue und missverständliche Uebsetzg
von fj °ram nahar<yim Gre24loJ; Dt 23 5; Ei 3 8: Ps 60 2, d. i. Aram des (Euphrat)-
Stromgebiets, nicht Aram der beiden Ströme, entspricht äg. Naharina. kschriftl. Na'-
rima in d Teil el-'Amärna-Briefen. Gemeint ist das Gebiet am mittleren Euphrat und
zwar wohl zu beiden Seiten desselben, also N-M. und ein Theil N-Syriens. Dafür
erscheint bei P Paddan-Aram Ge 25 20 ; 282 etc., eine Bezeichnung:, die wahrsch iden-
tisch mit d Namen des Syrerstaates Patin der KI zw. Euphrat und Ifrin ist; auch
sede aram genannt Ho 12 13, £ Land Syrien. Dieses. Gebiet stand in ältester Zeit
(3. Jahrtausend ). wenigstens hinsichtlich seiner ö Euphrat-Seite, allem Anscheine nach
unter bab. Herrschaft und war von einer Bevölkerung bewohnt, die in engem Zus.-
hange mit d semitisch-bab. Bevölkerung Assyriens stand. Vom Anfange des 2. Jahr-
tausends an erfolgte jedoch eine Besetzung dieses Gebietes durch fremde Eroberer
nichtsemitischer Passe, die hier eigene Staaten gründeten. So vor allem auf d rechten
Euphratseite die *Hethiter, mit denen die Aegypter von Thutmosis I an (ca. 1500)
bis auf Eamses II (ca. 1300) kämpften; sowie Mitanni auf d linken Euphratseite.
Letzteres steht zur Zeit der Teil el-'Amärna-Briefe (ca. 1400) als unabhängiger Staat
da neben Aegypten und Babylonien, sowie dem eben im Aufstreben begriffenen As-
syrien. Bald darauf aber, etwa 1350, bricht das Reich Mitanni. wohl veranlasst
durch d immer stärkere Vordringen der *Aramäer in diesen Gegenden, zus. und fällt
den Assyrern anheim. Der wichtigste Ort Aram-Naharainrs jedenfalls in kultischer,
wahrsch. aber auch in politischer Hinsicht war *Haran mit seinem alten Kulte des
Mondgottes (Sin, Ba'al-Harrän), woraus sich auch die Rolle erklärt, die Haran in d
Patriarchensage spielt. Vgl. zum Ganzen Winckler, Gesch. Bab. und Ass. 140 ff.;
AoF I 75 ff., 140 ff., 222 ff., 380 ff. : KAT3 26 ff. Z
3Iesser. Die ältesten M. waren von Stein sör Ex 4 25 hareböt sürlm Jo 5 2 (Ab-
bildung z. B. im Globus 62 (1892), Nr 20, 308 ; vgl. *Beschneidung), später von Bronze
und Eisen. Schlachtmesser maakcelet Ge 22 6. 10; Ri 19 29, späthebr. sakkln Pr 23 2.
Schreibermesser s. Schrift. Scherenartige M. zum Putzen von Lampendochten meeam-
meröt Lichtputzen 1 Kg 7 50 £ falsch: Schüsseln; 2 Kg 12 14 £ Psalter: 25 14, in 2 Chr
4 22; Jr 52 18 £ Messer. Schermesser ta'ar galläbimEzbi (vgl. Nasiräer, Bart, Haar).
Winzermesser maatmerä Js 2 4 s. Wein. Si
Messias im AT. Die griech. (Msaalag und Meaiaq) und lat. Form steht für
aram. ni'sihd. d. i. der Gesalbte, entsprechend hebr. ham-)näsiah und ntlichen XQioxöq.
Mcisl"h steht im AT 1) in d Verbindung „der Gesalbte JahweV (immer mit d Neben-
begriff der Unantastbarkeit) vom Kg Israels ; so von Saul 1 Sm 24 7. 11 etc. : von David
2 Sm 19 21: 23 1 etc. ; von Zedekia K1420; von Ungenannten Ps 207 etc. : einmal sogar
von Cyrus Js45i; dagegen geht Da 9 25 ..ein Gesalbter" wahrsch auf Seleukus IV.
— 2) in d Verbindung „der gesalbte Priester" vom Hohenpriester der nachexilischen
Zeit (Lv43.5.K5: (5 22: auch Da925 meint .,ein Gesalbter, ein Fürst" den Hohenprie-
ster). Ganz vereinzelt steht G. Psl05i5 von d Patriarchen. Somit dient das Wort
im AT noch nicht ausdrücklich als Bezeichnung des als Erretter des Volks Israel
und Bringer der sogenannten messianischen Zeit von Gott gesandten Kgs, des rechten
Sprosses *Davids Jr23r> (Sa38; <> 12 ist „Spross" bereits Eigenname des M.). Doch
ist fraglich, ob nicht wenigstens Ps22; 84lO, viell. auch LSm2lO. Bb3l3 direkt
432 Messias in d Aper und im NT — Metalle.
auf d vom Dichter (der exilischen oder nachexilischen Zeit) mit d ganzen Volk er-
warteten messianischen Kg zu deuten ist. K
3Iessias in d Aper und im NT. Die nachkanonische Literatur kennzeichnet
sich zunächst durch ein auffallendes Zurücktreten des persönlichen M.-Bildes hinter
d allgemeinen Gedanken der Grottesherrschaft und Ausbreitung des jüdischen Gottes-
gedankens über d Völker, bezw. einer Weltherrschaft des jüdischen Volkes, durch
deren Herstellung sich Gott erst als Urheber der Verheissungen bewähren soll. Nur
ausnahmsweise ist gelegentlich noch die Bede von David's ..für immer- bestehendem
Kgthum Si 47 11 (13 ) : 1 Mk 2 57, und erst in den unter d beginnenden Druck des Eömer-
joches entstandenen Ps Salomo's (17 und 18) gewinnt das Bild des persönlichen Davi-
diden wieder Farbe und daneben auch ethisch-religiösen Gehalt. Dafür bringt jetzt
die apokalyptische Geheimliteratur im Buche Henoch nicht bloss einen am Schlüsse
der bevorstehenden Weltkatastrophe erscheinenden M., sondern spec. in K. 37 — 71
(den sog. Bilderreden) einen durch d Medium des daniel'schen Menschensnes (statt des
prophetischen Davidssnes) angeschauten, präexistenten, die Bedingungen irdischer Be-
schränktheit überspringenden „ Auserwählten " oder „Gesalbten". Letztere Bezeich-
nung (= M. oder Christus) erscheint erstmalig in d Bilderreden und d beiden späten
Apokalypsen des Esra (4 Es) und Baruch, dazu in d Ps Salomo's, und zwar als gleich-
bedeutend mit Gottessn. wie er im Grundbuche von Henoch und 4 Es heisst; vom ..Kg
M.a sprechen dann auf die Thargume. Die Lehre der späteren jüdischen Theologie vom
lt. ist zwar nie einheitlich ausgestaltet gewesen; zuletzt aberschlägt überall der po-
litische Gedanke eines kglichen Heidenbezwingers aus DavhTs Stm durch, also ge-
rade dasjenige Moment, welches * Jesus, als er seinen Messiasgedanken in d apoka-
lyptischen Ausdruck Menschensn kleidete, ausgeschlossen hat. Wenn freilich die ir-
dische Erscheinung Jesu dem glänzenden Bilde der prophetischen und apokalyptischen
Weissagung wenig entsprach, so sollte diesen Mangel ein zweites ^Erscheinen des M.
in Herrlichkeit reichlich ausfüllen. Durch diese Lehre von einem doppelten Kommen
des M. schied sich das Christenthum vom Judenthum ab, während es von diesem den
apokalyptischen Apparat und insonderheit auch die Vorstellung von d „Wehen des lt.",
d seiner Erscheinung vorangehenden grossen Katastrophen in d Natur- und Völker-
welt, übernommen hat. Vgl. Hilgenfeld (lat. 1869), Anger (1873), Schönefeld (1874),
Vernes (franz. 1874). Stanton (engl. 1886), Huhn (1889—1900), Schürer II3 1898. H
Messing. In 1 Mk ist wiederholt (zuerst 822) von messingenen Tafeln {öeXzoi
Xahcal) die Bede, auf welche die Bömer den Vertrag mit d Mk geschrieben hatten.
Es handelt sich also um Erztafeln ; *Erz wurde von d Römern oft zu solchen Zwecken
verwendet. — Apc 1 15 ist M. Uebsetzg von yoJ.xoXißavov (lat, aurichalcum). Was da-
mit gemeint ist, steht nicht ganz fest; vgl. jedoch Elektron. So
Messruthe bei € für kene ham-middä Ez403. 5, s. Masse: Längenmasse. Si
Messsclmur für habel Sa 2 5(1), Jcaw 2Kg21i3; Js34n: Ez 47 3. Sie ward
beim Bau grösserer Häuser gebraucht Ez405ff. (s. Palast), auch bei Ausmessung von
Grundstücken Ez45 7ff. oder Anlage von St-en 6, bisweilen auch bei Zerstörungsmass-
regeln Am 7 8. 9 oder Decimirung behufs Niedermetzelung von Kriegsgefangenen 2 Sm82.
Vgl. Masse: Längenmasse; Geräthe. Si
Mesullam 1 1 | wofür 1 Chr 5 38 f. [7 12 f.] : Es 7 2 Sallum) Sn Zadoks 1 Chr 9 (10) 11 ;
Neil 11, Vorfahr Esra's aus d levitischen Linie Aaron-Eleasar. — 2) Nel0s(7) Haupt
eines Priestergeschl. M. ist auch sonst häufiger Personenname, bes. in Es, Ne, Chr. B
Metalle. Das Vorkommen von M. im Boden *Palästina,s darf aus Stellen wie
Dt 8 9 nicht erschlossen werden: im Kreidekalk des Landes ist dies so gut wie
Methusael— Micha.
433
ausgeschlossen. Dagegen werden in d Bibel sowohl Edelmetalle (*Gold, *Silber) als
auch andere (*Eisen, *Kupfer, *Erz, *Blei) durchwegs als im Gebrauch befindlich
vorausgesetzt; von manchen wird geradezu gesagt, dass sie aus d Fremde eingeführt
wurden. Die Bearbeitung der M. war den Hebräern wohl bekannt. Zunächst das
Schmelzen derselben, wobei sie von Schlacken gereinigt wurden ; das namentlich für
d Schmelzen der Edelmetalle gebräuchliche Wort säraf kommt oft auch in bild-
licher Anwendung — läutern vor z. B. Js 1 25. Auch ist sowohl von einem Schmelz-
ofen Joür Ez 22 18. 20, als von einem Tiegel, masref (vgl. bes. Pr 17 3) oder -/// ?
Ps 12 7, die Bede. Den für d Tempel nötigen Erzgu>s besorgte ein aus T}tus stam-
mender Mann 1 Kg 7 ; es scheint, dass man erst spät inländische Kräfte für solche
Arbeiten besass. Ein Gussbild (maMehä) kommt allerdings schon Ei 17 2 ff. vor. Bei d
Erbauung der Stiftshütte ist dann (secundär) vom (Messen von Gold £> jäsalp die
Eede; jäsük = „gegossen" 1 Kg 7 24. Massive Metallarbeiten wurden wohl nur aus-
nahmsweise hergestellt; Erz, Silber und Gold wurden oft zu Blech gehämmert, vgl.
bes. lKg620ff. ; Ex2öi8tf. ; Js4l7. Das *Eisen wurde durchweg geschmiedet (Mras .
s. Schmied. ■ — Das Buch von Cultrera, Mineralogia Biblica (Palermo 1881) war dem
Verfasser nicht zugänglich. Folgende M. sind in d Bibel genannt:
ß <ß V £ Bemerkungen
•öfa-ret
barzel
irhöset
zahäb ' u.
licesef
frdil
a. Namen i
(5
X)
<£
fioXvßöoq
plumbum
Blei
j.i6).ißoq,
aiörjQoq
ferrum
Eisen
ya).y.öq
aes
Erz
yovoiov
aurum
Gold
agyvooQ
argentum
Silber
xaooiieooq
stannum
Zinn
Kupfer. Bronce
So
3Iethusael Sn Mahujael's Ge 4 18 J, s. Kainiten. B
Methusalah Sn Henoch"s Ge 5 21 ff. P ; 1 Chr 1 3. s. Sethiten. B
Meunim steht bei £ Es2 50: Xe 7 52 für fi me'ünim, während £ das gleiche
Wort 2 Chr 26 7 durch Meuniter, Ei 10 12 durch Maoniter übersetzt und 1 Chr 1 41
bei d Kr me'ünlm an einen Plural von mä'ön „Wohnung* denkt. tS Mtvaiovg 1 Chr
4 41 beruht wie das Kt me'lnlm auf d Annahme, dass hier die arab. Minäer gemeint
sind. Sowohl 1 Chr 4 41 wie 2 Chr 26 7 ist bei d M. (so ist auch 2 Chr 20 1 für d sinn-
lose Ammoniter zu lesen, während mä'ön Ei 10 12 nach (5 Maöia/x in Midian zu ver-
bessern ist) an d Bewohner der St *Maon, heute mä'än so von *Petra zu denken.
Angehörige dieses Volksstmes kehren aus d bab. Exil zurück und werden zu d Tem-
peldienern ( *Nethinim 1 gezählt Es 2 50 : Xe 7 52. Ob diese M. Ueberreste oder vorge-
schobene Posten der jüdisch-arab. Minäer sind, steht noch dahin (s. Dillmann, Hiob4
20 f. ; Glaser II 450 f. ; Sprenger ZDMG XLIV [1890], 505—514). B
3Iibsam Xame eines auf *Ismael zurückgeführten Stmes Ge25i3: 1 Chr 1 29.
Der Xame kommt im Geschl-Eegister Simeons wieder vor 1 Chr 4 25. Vgl. Misma. So
Micha, J/> mtka , verkürzt aus mlkäjä 2 Kg 22 12 etc. und dieses aus mikäjähü
2 Chr 17 7 oder mikäfhü IM 17 1.4 etc., d. h. ..wer ist wie Jah(we)?" 1) Xame eines
Mannes auf d Gbge Ephraim, der nach d alten, jetzt aus zwei Parallelberichten zus.-
gesetzten Erzählung Ei 17 f. ein „Gotteshaus", d. h. einen Behälter für ein Gottesbild,
und in diesem ein von gestohlenem Gelde angefertigtes .Jahwebild 1 nicht Götzenbild;
vgl. 17 13) besass. Bei diesem stellt er erst einen seiner Sne, dann einen *Leviten
aus Bethlehem (nach 18 30 * Jonathan , einen Nachkommen Moses') als Priester an.
Bild und Priester werden jedoch von d Daniten geraubt 18 2 ff. 14 ff. und nach deren
Bibelwörterbuch. 28
434 Michael — Midian, Midianiter.
neuem Stm-sitze verpflanzt 18 30. — 2) Sn Jimla's, israelitischer Prophet zu Samaria
unter Kg- Ahab um 854 vor Chr. Nach 1 Kg 22 8 ff. weissagt er dem Ahab im Wider-
spruch mit 400 falschen Propheten den unglücklichen Ausgang des Feldzugs gegen
*Ramoth in Gilead, unter Berufung auf eine eigenthümliche Vision, wird deshalb von
Ahab eingekerkert, behält aber schliesslich Recht. — 3) Jüdischer Prophet aus *Mo-
reseth, nach d Tradition Verfasser des ganzen Buches M. , des 6. unter d sogen.
Kleinen Propheten. Nach d von einem späteren R herrührenden Ueberschrift wirkte
er unter Jotham. Alias und Hiskia. Aber der Inhalt von K. 1 — 3 und das ausdrück-
liche Zeugniss Jr 26 18 (= Mi 3 12) lehren, dass er erst unter Hiskia (ca. 725 vor Chr.)
auftrat, Im jetzigen Buche stammen sicher von ihm K. 1 — 3 (nur 2 12 f. müssten,
wenn von M. herrührend, urspr in anderem Zus.-hang gestanden haben), eine schwung-
volle, allerdings wegen d stark verderbten Textes vielfach schwer verständliche Strat-
um! Drohrede gegen Saniarien (also vor 722) und Jerusalem. Möglich ist ferner, dass
ihm auch die — höchstwahrsch aus d Zeit *Manasse's stammenden — ■ Anklagen und
Drohungen in K. 6 und 7 l — 6 angehören, während 7 7 — 20, ein trostreicher Ausblick
in d Zukunft, fast allgemein für einen späteren Zusatz aus d Exil oder sogar d nach-
exilischen Zeit erklärt wird. Sehr streitig ist endlich, welche von d sehr heterogenen
Bestandtheilen der K. 4 und 5 etwa diesem Propheten angehören könnten. Schwer-
lich die mit Js 2 2 ff. gleichlautende messianische Weissagung 4 l — 4, die vielmehr als
nachträgliche Milderung an d Drohung 3 12 angefügt scheint; viell. aber 4 9 f. (weil
im Einklang mit 3 12). 14; 5 l — 8 und die Grundlage des jetzt überarbeiteten Abschnitts
5 9 — 14. Dagegen setzen 4 6 — 8 bereits eine längere Demüthigung Juda*s voraus, und
4 n ff. wird ein plötzlicher Triumph Jerusalems vor seiner Eroberung erwartet. S.
die Kommentare bei Joel ; ausserdem : Caspari 1851 f. ; für d Kritik war bahnbrechend
Stade in ZAW 1881, 161 ff. ; vgl. auch Ryssel, Untersuchungen über d Textgestalt
und d Aechtheit des Buches M. 1887. K
3Iichael Schutzengel der Juden Da 10 13 etc. S. Engel. B
Michal, jüngere Tr SauFs 1 Sm 14 49, gewinnt den heldenhaften David lieb, der
sie um d Preis von 100 Vorhäuten erschlagener Philister von Saul zur Fr erhält
18 20 ff. Durch eine List rettet M. den von d Häschern Sauls bedrohten Gatten, in-
dem sie den Teraphim in d Bett des inzw. entwischten David legt 19 n ff. Nach d
Flucht Davids vom Hofe Saul*s wird M. von Saul dem Palti Sn Lais' aus Gallini zur
Fr gegeben 25 44, der sie aber auf Befehl Isboseth's wieder an David ausliefern muss
2 Sm 3 13 ff. Bei d Ueberführung der Lade nach d Zion ärgert sich M. über den vor d
Lade tanzenden und vor seinem Gesinde sich entblössenden David und wird von die-
sem damit gestraft , dass er ihr die eheliche Gemeinschaft entzieht 6 16 ff. ; 1 dir 15
(16) 29. 2 Sm 21 8 ist M. Fehler für *Merab. B
Michmas Ort in Benjamin, heute das öde mahmcls an d N-Seite des engen,
tiefen (240 m) wädi es-suivenrf, der zum Gebiet des wädi el-lelt gehörig von d Höhe
Bethel's in d Jordanebene hinabführt; daher Pass, Schlucht von M. 1 Sin 13 23; Js
10 28 f., berühmt durch d kühne That Jonathans lSml3f. Nach d Exil schlössen
sich die Bewohner der jüdischen Gemeinde anNe7 3i; Es 2 27; 156— 152 vor Chr. war
M. Residenz des *Mk Jonathan lMk973; JAq XIII 1 6. G
Miclunethath, fj 1iam-mikm*tät mit Artikel, also nicht Eigenname, bildete die
Grenze zw. *Ephraim und *Manasse ö von ^Sichern Jol77(Jol6e ist der Text ver-
letzt). Schwerlich Name eines Ortes, richtiger einer Gegend, vermuthlich der *Ebene
ö von Sichern, die heute d-mahna heisst. (5 weicht stark ab. G
Midian, Midianiter. Dieses arab. Volk, das auf *Ketura zurückgeführt wird
Migdal— Miletus. 435
Ge 25 2, kam nach d Berichten zu verschiedenen Zeiten mit d Hebräern in Berührung.
Nach Ex 3; 18 sassen die M. auf d sinaitischen Halbinsel; es wäre nicht undenkbar,
dass einzelne Abtheilungen des Volkes aus d Lande Midian, das nach Ptolemäus,
Hieronymus und d arab. Geographen, sowie nach d neueren Forschungen Burton's
(The gold mines of Midian und Midian revisited) so vom älanitischen Busen lag, nach
d Sinai übergesetzt wären. M. rinden sich in d *Josephsgeschichte Ge 37 25 J. Wie
bereits diese Stelle, so wissen auch andere von M. im O-Jordanland Nu 22 7 ; 25 6 ; in
31 wird nach P der Rachefeldzug gegen sie erzählt (Jol3 2ib. 22 jünger als Nu 31).
Auch Ge 36 35 (wohl JE ) und der grosse Kampf Gideons mit d M. Ri 6 ff. (Js 9 4)
setzen M. im O-Jordanland voraus. So
Migdal Jr44i; 46 14, Migdol Ez29i0; 30 6, wo statt vom Thurm zu Syene
an zu übersetzen ist : „von M. nach Syene hin". Das äg., dem Semitischen entlehnte
maJctel = Thurm, Feste ist, meist mit d Namen des Erbauers verbunden, Name meh-
rerer der nach Art syr.-palästinensischer Festen (eine solche bildet auch der sogen.
Pavillon von Medinet-Abu in Theben nach) angelegten äg. Grenzburgen. Das be-
kannteste, wohl das der Propheten, griech. Mäyöcoloq, lag 12 rM s von Pelusium, etwa
bei Teil el-Her; vgl. Petrie, Nebesheh 102 f. Ob das Migdol des P in Ex 14 2; Nu
33 7 ein anderes ist und, wie oft behauptet wurde, s-er an d Strasse durch d Wädi
Tümilät lag, ist sehr fraglich. W
Migdal El Jo 19 38 St Naphthali's, offenbar im N des Gebiets zu suchen. Zu
vgl. sind hirbet el-megdel, eine alte Ortslage n von Kedes, und megdel islim, ein Dl*
nw davon. G
Migdal Grad St Juda's in d *Sephela Jol5 37. Vgl. hirbet el-megdele bei ed-
dawä'ime 8 km s von bet gibrin, mit Grundmauern, Cisternen und Felsgräbern ; viell.
auch hirbet megädil 21 km s von bet gibrin, grosse Ruine mit Cisternen und Höhlen. G
Migron Jsl0 28 Ort zw. *Ajath und *Michmas, wahrsch makrün nö von Mich-
mas (Baedeker5 117). Dagegen 1 Sm 14 2 Textfehler, 1 Vorstadt, s. Wellh. und Klo-
stermann z. St. G
Milca 1) Tr *Haran's, Nichte und Wb *Nahor's Gell 29; 22 20. -- 2) Tr des
*Zelophechad Nu 26 33. So
Milch. ^Palästina galt als Land, „in dem Milch und Honig fliesst". Die M.-
Wirthschaft spielte in d That eine bedeutende Rolle. Da jedoch das Vieh bisweilen
nur karge Weide fand, und man Stallfütterung hauptsächlich nur zum Zwecke des
Mästens kannte (s. Rind), war der M. -Ertrag je nach d Jahreszeit schwankend. Frische
M. £j häläb (vgl. Schafe, Ziegen) wird Ge 18 8 ausdrücklich von hem'cl unterschieden;
letzteres bezeichnet nach vielen Auslegern die geronnene, dicke M. (£ *Butter) Dt32i4.
Bei „d Drücken der M.u (£ stossen) Pr3033 könnte man an d heute im Orient be-
liebte gepresste Dickm. denken. Andere fassen hem'ä bes. nach Js 7 22 als das feinste
der M., d. h. als Rahm; auch dies würde zu d öfteren Zus. -Stellung mit *Honig 2 Sm
17 29 nicht unpassend sein. Für Käse finden wir verschiedene Bezeichnungen. Was
harise Jue-Ijäkib £ frische Käse 1 Sm 17 18 ist, wissen wir zwar nicht. Das hebr. seföt
(z. B. 2Sml7 29) wird meist mit Kuhkäse übersetzt; doch glauben andere ihm die
Bedeutung „dicke Sahne" zuschreiben zu können (Wetzstein ZAW III 276 ff.). Der
gew. Name, den die Semiten dem Käse gaben, gebinä, kommt bloss Hi 10 10 vor. So
Miletus ionische St in *Karien der Mündung des Mäandros s gegenüber an d
latmischen Meerbusen, der jetzt durch d Ablagerungen des Fl vom Meere getrennt
und in einen Binnensee ö von d Resten der alten St verwandelt wurden ist. Die
blühende Handelsst wurde 495 vor Chr. durch d Perser erobert, kam im 2. Jhdt aus
28*
436 Mükom— Misael.
d Besitz der *Seleuciden an d Kge von *Pergamus und von diesen an d Römer, die
M. mit d Provinz *Asien vereinigten. Eine jüdische Gemeinde in M. ist durch JAq
XIY 10 21 bezeugt. Paulus berührt M. auf d Reise von Troas nach Jerusalem Ap
2015.17 vgl. 2 Tm 4 2o. G
Milkom, der *Baal der Ammoniter. Diese Schreibung findet sich 1 Kg 11 5. 33;
2 Kg 23 13. während (S15 an ersterer Stelle tö> ßaoüiZ livtCov = „ihrem Kg- übersetzen
(<5L yk'/.yön), an letzter Stelle Mol/6).. Die Schreibung *Malehom stammt aus Jr49i. 3;
Ami 15: Ze 1 5, wo im £> malkäm (bei (5 z. Th. Mü./o't.\ steht, was wahrsch als mas-
sorethische Xamendeutung (— ihr Kg vgl. 2 Sm 1230) zu verstehen ist. Nach König-
Lehrgebäude II 1, 504 Umlautung der Aussprache. 1 Kg 11 7 steht für M. irrig *Mu-
loch. Die Xamensform entspricht dem kanaanitischen milk, an das die Mimation als
Entlang getreten ist. Lagarde Uebersieht 20. 190. Si
3Iillo. theils als Aufschüttung. Wall, theils als massiver Thurm (Abb. 205) ge-
deutet, bezeichnet einen bes. festen Punkt der St *Sichem und der Davidsburg in
* Jerusalem. G
Mina bei £ Ez 45 12 für £j mclnce s. Gewicht, Geld, Pfund. Si
3Iinjamin Xel2i7. 41 : 2 Chi- 31 15. s. Mejamin. B
Miimi, £ Meni, Jr5l27 als Land neben *Ararat (Armenien) genannt, ist das
Land Mannai der KL zw Vansee und Urmiasee, Miwdg bei JAq 13 6. Z
Miimith bezeichnet Ei 11 33 die Richtung, nach der Jephthah von *Aroer aus
die Moabiter (wenn 2 Quellen vorliegen, s. Budde und Xowack z. St.) zurückschlug.
Ob der On 280: 140 genannte Ort Maavld-, Mennith, Mannith 4 rM 16 kini von Hesbon
nach Philadelphia zu dazu passt, ist fraglich. — Ez 27 17 1. (Weizen und) Tragakanth.
vgl. * Würze. G
Minze wird Mt 23 23 unter d Pflanzen genannt, die nach d (späteren thalmudi-
schen) Satzungen verzehntet wurden. Von wildwachsendem Minzkraut ist in Palä-
stina die grosse, auch bei uns überall an Bächen wachsende Mentha sjdvestris die
gew. Species, vgl. Tristram 471 ; Boissier IV 543. Einige andere werden auch heute
im ( »rient noch in Gärten cultivirt und zum Würzen von Speisen verwendet. So
Miplezeth. & miflaset 1 Kg 15 1.3 : 2 Chr 15 16, (S d'öcü'/.ov, eig. ..etwas, was (reli-
giösen) Schauder erregt" (vgl. palläsüt Hi 21 6 : Ps 55 6 etc.). Xach V simulacrum
Priapi. Danach ist bei Movers, Phon. I 571. 680 M. eine Phallussäule, die die Kgin-
Mr des As>a zu ihrem Privatkult errichtet hatte, wogegen nach Smith-Stübe 144. 160 f.
die Säule oder der Pfeiler (vgl. Abb. Ulf. 1 nichts weiter war als ein Zeichen, das
die Anwesenheit eines Dämon an einer bestimmten Stelle kennzeichnete, die dadurch
zugleich als Opferstätte markirt war. Si
Mirjam. iS .Maomu. V Maria, Tr des Amrani und der Jochebed Xu 26 59. ältere
Schw Moses' Ex 2 4. 8 und Aarons. Ex 15 20 heisst sie Prophetin, aber dort wohl nur
als die begeisterte und begeisternde Anführerin der Frauen beim Triumphgesang. Xach
Xu 12 1 ff. vgl. Dt 24 9 murrte sie sammt Aaron gegen Moses wegen seiner Yerheirathumr
mit einer Kuschitin (schwerlich ist damit *Zippora gemeint), wird aber von Gott selbst
über d bloss sekundären Charakter der ihr etwa gewordenen Offenbarungen belehrt,
mit d Aussatz bestraft und erst auf Fürbitte Moses* geheilt. Sie stirbt zu *Kades
Xu 2()i. Ausser d Pentateuch wird sie nur Mi 6 4 als Führerin des Volks neben Moses
und Aaron erwähnt. K
Misael, ein auch Ex 6 22; LvlOi: Xe 8 4 vorkommender Xame (= Michael:
wer ist wie Gott?), heisst einer der 3 Gefährten Daniels Da 1 6 etc.. der 17 in *Me-
sach umaenamt wird. B
Museal — Mizpa, Mizpe. 437
Miseal St in *Asser wohl unweit cl Karmel Jol9 26, gersonitische Levitenst
2130, wofür 1 Chr 7 7) 659) wohl fehlerhaft Masal. G
Misma, fj mismä', Name eines auf *Ismael zurückgeführten Stmes Ge 25 M;
derselbe Name kommt nochmals im Geschl-Register Simeon's vor 1 Chr 4 25 und zwar
als eines Abkömmlings ans dessen Ehe mit einer Kanaaniterin Ge 46 10 (s. Sani) und
als Sn *Mibsams. welcher Xame auch Ge 25 13 vor M. steht. So
Mispath, Born M., richtiger Quelle IL, d. i. Gerichtsquelle, wird Ge 14 7 durch
*Kades erklärt, weil dort entweder von jeher oder unter Moses Recht gesprochen
wurde. — Zu M. 1 Mk 3 46 s. Mizpe. G
Mist. Viehdünger peeres Ex 29 14; Lv4iif., sefre liab-bükür Ez 4 10 Eindermist
ward als Heiz- oder Kochmaterial gebraucht . in Xotkständen nahm man auch se'ä
Dt 23 14. gel'le ädäm Ez 4 12 : Bfenschenkoth. Dagegen bezeichnet dornen lias-sädce 2 Kg
9 37; Jr9 2i. madmetm Js 25 10 nicht Excremente. sondernden auf d Felde durch todte
Thiere und sonstige verfaulende Stoffe sich aufhäufenden Unrath; ähnliches verstellt
man auch unter gäläl 1 Kg 14 10 ; Zell?: axvßaXa Ph 3 8. Ueberall aber wird nur vom
Wegschaffen oder Verbrennen, sei es des M. oder des Unratlies, geredet, niemals vom
regelrechten Düngen des *Ackers mit M. Si
Mithredat, d. i. von Mitlira gegeben. Mithridates. Xame zweier pers. Beamten
Es 1 8; 4 7. Z
Mistthor hiess ein Thor an d S-Seite ^Jerusalems (S. 304). G
Mithel steht bei £ Es 2 59: Xe 7 ei irrthnmlich für „aus *Thel Melah". G
Mithoar Jo 19 13 £ Zusatz zu *Rimmon, ö2t selbständiger Ortsname, ist fehler-
hafter Test. Dillmann verbessert ..Kimmona und biegt um nach *Xea~. G
3Iittag, s. Tag; Mittagsland; Weltvorstellung. B
Mittagsland, Mittagsgrenze, s. *Negeb.
Mittagsthor S-Thor des *Tempels in Jerusalem Ez40 27f. G
Mittelgang bei £ 1 Kg 6 8 für 2. Stockwerk der Nebengebäude des *Tempels. G
3Iittelthor Jr 39 3 Thor der St Jerusalem (S. 305). G
Mitternacht, s. Tag ; Weltvorstellung. B
Mittler bei £ für ßsainjq Ga3i9f. ; 1Tiii2ö: He 9 15; 12 24: hier der übermit-
telnde Bote. Gesandte eines Höheren, ähnlich wie hehr, mal'äk = *Engel. Vgl. Schei-
demann. Si
Mitylene. eig. Mytilene. war die bedeutendste St der Insel Lesbos, an einem
natürlichen Hafen dem Festlande gegenüber gelegen. Sie war durch böotische Aeoler
besetzt worden und gehörte nach ihrer Befreiung von d Persern 479 vor Chr. zum
athenischen Bunde. Zur Zeit des Paulus, der sie auf d Fahrt von Troas nach Jeru-
salem berührte Ap20i4, gehörte sie zur röm. Provinz *Asien, jedoch seit 63 vor Chr.
als freie St. G
Mizpa, Mizpe d. i. Warte 1) Ort in Juda, in d *Sephela Jolö38, wahrsch
das On 279; L39 erwähnte Maaorifid (Masfa) 11 von *Eleutheröpolis, unter dem viell.
das heutige teil es-säfije s am wädi es-sant zu verstehen ist. 30 111 hohe weisse Kalk-
steinfelsen, die jetzt ein kleines Df mit Heiligthum des Chadr. 1138—1191 aber die
Kreuzfahrerfeste Bianca guarda oder Specula alba trugen. — 2) Ort in Juda, unweit
Thekoa's 2 Chr 20 24 vgl. 20. — 3) Ort in Benjamin J0I826. durch Assa befestigter
< rrenzort Juda's gegen Israel (*Rama) 1 Kg lö 22 1 2 Chr 16 6) vgl. Jr 41 10, heiliger Ver-
sammlungsort Ki 2<h. .:: 21 1.5.8; 1 Sm7 5. 6. 7. 11. 12; 10 17, Richtstätte Samuels lSm7i6,
Sitz Gedalja's Jr40f.; 2 Kg 25 23. 25, nach d Exil auch Hauptort eines jüdischen Be-
zirks Xe3i5, 166/65 vor Chr. Mittelpunkt de» Aufstandes gegen d *Seleuciden 1 Mk
438 Mizraim— Moab.
3 46. Es lag nahe an d Strasse zw. Sichern und Jerusalem 1 Kg 15 17. 22; Jr4l5ff.,
letzterem Orte gegenüber 1 Mk 3 46, nach On 278 ; 138 bei *Kirjath Jearim, wahrsch
mit Kob. II 361 das heutige nebi samwll, bedeutende (895 m) von Jerusalem aus sicht-
bare Höhe, 3 km s von *Gibeon, mit einigen Häusern und einer Moschee, die urspr
eine Kreuzfahrerkirche St. Samuel war und noch das Grab Samuel's enthalten soll.
— 4) In Moab. wo David seine Eltern in d Schutz des Kgs von Moab stellte 1 Sm223.
— 5) Im O-Jordanlande, in *Gilead Ei 11 29, altes Heiligthum Rill 11; Ho 5 l ('?), Wohn-
ort *Jephthah"s Ei 11 34, von d Mk Judas um 164 erobert 1 Mk 5.35 (*Maspha). Man hat
versucht, seine Lage nach Ge 31 f. (n vom Jabbok und von *Mahanaim) zu bestimmen,
weil M. 49 von einem E, wie es scheint, wie *Gilead (2) als Grenze zw. Aram und Israel
bezeichnet wird. Aber es ist sehr zweifelhaft, ob aus d jetzigen Stelle der selb-
ständigen Erzählung Ge 31 geographische Schlüsse gezogen werden dürfen. Ob *Ea-
math Mizpe Jo 13 26, £j rämat ham-mispce, in *Gad und die meraritische Levitenst *Ea-
moth in Gilead Jo 21 38 oder in Gad 1 Chr 7 80 (6 65) mit diesem M. identisch sind On 279 ;
139, ist fraglich ; nach gew. Spr-Gebrauch wäre rämat ham-mispce zu übersetzen: Ea-
math bei M. Neuerdings hat Dr. Schumacher nw von *Gerasa ein masfä gefunden
iMuXDPV 1897, 86), das dem hebr. mispä oder mispce genau entspricht. — 6) Ein
Land und eine Ebene M. wird Joll3. 8 in Verbindung mit d Flucht der bei *Merom
geschlagenen Kge genannt, daher wohl am W-Abhang des *Hermon. — (5 Maooriyä
(vgl. Wellhausen, Conrpos. 44), Mao<pä, auch übersetzt oxomä. G
Mizraim. s. Aegypten.
Mnason ein alter Christ, bei dem Paulus, von Cäsarea kommend, entweder in
Jerusalem (gew. Text) oder in einem zw. beiden St gelegenen Ort (Cod. D) Unter-
kunft fand Ap 21 16. H
Moab, I7 moäb, klschriftl. ma'ba, ma'ab, mu'aba, Name des Landes und Volks
der Moabiter. ö vom Todten Meer. Nach d genealogischen Sage der Hebräer war
M. ein Sn *Lot's, d. h. die Moabiter standen (wie die Ammoniter) in verwandtschaft-
lichem Verhältnis* zu einem Zweige der Therachiden (s. Tharah) und somit zu d He-
bräern selbst. Die gehässige Herleitung M.'s aus d Blutschande Lot's mit seiner äl-
teren Tr Ge 19 33. 37 fioss wohl zuerst aus d etymologischen Spiel mit M. (= me'äb,
„vom Vater" empfangen).
Ueber d Geschichte der M. vor d Einwanderung Israels berichtet nur Ge 36 35
(ihre Besiegung durch d Edomiterkg Hadad) und das Liedfragment Nu 21 27 f., nach
welchem der Kg von M. dereinst vom Amoriterkg Sihon besiegt und seines Landes
bis zum Arnon beraubt wurde (nach Neueren geht dieses Spottlied vielmehr auf Siege
der Israeliten über M.). Nach Dt 2 8 f. befehdete Israel M. während d Zugs nach Ka-
naan nicht, bezahlte vielmehr nach 2 29 Speisen und Wasser; ja nach Eillis hätten
sie das Gebiet M.'s nicht einmal betreten. Aber nach Nu 21 20 JE und zahlreichen
andern Stellen lagerte Israel längere Zeit in d „Gefilden M.'s." und gab dadurch dem
Kg Balak zur Herbeirufung *Bileam"s Anlass, damit er Israel verfluche Nu 22 2 ff. Die-
selben Quellen (JE) berichten auch von d Verführung der Israeliten durch d Moabi-
terinnen zum Dienste des Baal Peor und von d Bestrafung dieses Götzendienstes
Xu 25 1 tr. Anderwärts erscheint als Volksgott der M. überall *Kamos. Die Geschichte
der Eichter- und Kgszeit ist voll von Zeugnissen für d fast unausgesetzte Feindschaft
zw. M. und Israel und die Versuche M.'s, sein Gebiet auf Kosten Israels zu erweitern.
Nach Ei 3 13 ff. eroberte der Moabiterkg Eglon die *Palmenst (* Jericho ?) und zwang
die Israeliten 18 Jahre zur Tributzahlung, bis er von d Behjaminiten Ehud ermordet
wurde. Nach lSml4 47 hätte schon Saul die M. besiegt; doch ist dies offenbar nur
Moab's Gebiet, 439
eine Vorausnähme ihrer völligen Demütigung durch David 2 Sm 8 2, obschon dieser
nach 1 Sm 22 3 ehedem (nach üblicher Erklärung- wegen seiner Abstammung' von d
Moabit erin Eutin in freundlichen Beziehungen zu M. gestanden hatte. Seit David
den Israeliten (und zwar seit der Reichsspaltung dem n Reiche) tributpflichtig, fiel
M. nach Aliabs Tode (ca. 854) von Israel ab 2Kgli. Näheres berichtet darüber
die Inschrift auf d Denkstein des Kgs *Mesa, ein hochwichtiges Zeugniss, das* Spr
und Schritt M.'s sammt d religiösen Denk- und Redeweise mit derjenigen Israels fast
identisch war. Nach d Inschrift war Mesa"s Vr, Kemosmelech (?), von d israelitischen
Kgen Omri und Ahab hart bedrückt worden. Mesa aber gelang die Eroberung der
St Medeba, Baalmeon, Kirjathain, Ataroth und Nebo, die von Rubeniten und Gra-
diten besetzt waren. Der Versuch des Kgs von Israel (wohl Ahasja's), M. von Jahaz
aus wieder zu unterwerfen, wird durch d Eroberung von Jahaz durch Mesa vereitelt.
An diesen Bericht Mesa's schliesst sich chronologisch der israelitische Bericht 2 Kg 3
an, wonach Joram von Israel, Josaphat von Juda und der Kg von Edom (beide damals
wühl Vasallen Israels) Mesa besiegten und aufs Schwerste bedrängten, schliesslich
aber aus Furcht vor d Zorn des Kamos, dem Mesa auf d Mauer (höchstwahrsch von
*Kir Heres) seinen Erstgebornen geopfert hatte, das Land räumten. Noch 2 Kg 13 20
berichtet über häutige Einfälle moabitischer Streitscharen in d Zeit Joas* von Israel
(um 790). Dagegen weiss das von *Jesaja angeeignete alte Orakel Js 15 1 — 16 12 von
einer äusserst schweren Bedrängniss M/s durch einen grimmigen Feind aus d N zu
berichten. Vergeblich fleht es 16iff. den Kg von Juda (wohl Usia) um Hilfe an;
sie wird abgelehnt wegen d „überaus hochfahrenden Stolzes M.'s, seines Hochmuths
und Uebermuths und seiner Verlogenheit'- — Charakterfehler der M., die der Pro-
phet sicher nicht erfunden hat. Der Feind aus d N ist höchstwahrsch Jerobeam II
(vgl. 2 Kg 14 25), während sich die Drohung Jesaja"s 16 14 viell. auf d Feldzug Tiglath
Pilesars 734 bezieht, durch den auch Kg Salaman von M. unterworfen wurde, wie 701
Kamosnadab von Sanherib (Schrader- 258. 291). Weitere prophetische Bedrohungen
M.'s finden sich Am 2 1 ff.; Ze28ff. ; Jr 27 2 fit", (als Antwort auf ihren Versuch. Ze-
dekia von Juda zum Abfall von Nebukadnezar zu bewegen) 48 1 ff. ; Ez 25 8 ff. ; Js 11 14
und noch aus später nachexilischer Zeit Js 25 10 (vgl. auch Ps60io; 83 7 ff.). Nach
Dt 23 3 : Ne 13 1 dürfen M. und Ammoniter niemals Glieder der Gemeinde Jahwe's werden.
Trotzdem hat Es 9 1 und noch Ne 13 23 über d Ehen von Juden und Moabiterinnen
zu klagen.
Die jüngsten Zeugnisse für ein selbständiges Volk der Moabiter dürften, abge-
sehen von Js 25 10, 2 Kg 24 2 und Jr 27 3 vorliegen. Die Bücher der Mk wissen im Gebiet
des alten M. nur von *Nabatäern, die vom S her eingedrungen waren. Die Erwäh-
nungen der M. Dall4i; Jt5i; 7 8 beruhen somit (wie auch JAqlllö) auf d künst-
lichen Erneuerung eines unterdes verschollenen Spr-Gebrauchs. K
Moab's Gebiet hatte nach 2 Seiten hin, nach S und W, feste Grenzen. Als
S-Grenze wird Jsl5 7 der *Weidenbach genannt, der in seinem oberen Laufe neben
d Wüste wahrsch *Sared (Sered) hiess Dt 2 13, die W-Grenze ist das *Todte Meer.
Die O-Grenze bildete im Allgemeinen die Wüste; es hing von d Macht der Bewohner
des bebauten Landes ab, wie weit sie ihren Bereich nach O gegen die Horden der
Wüste vorschieben konnten. Nach N und NW hat die Grenze häutig geschwankt :
*Jaeser (Jaser) scheint die n-ste St zu sein, die Js 16 8 f. ; Jr 48 32 als moabitisch be-
trachtet wird; vor d Exil war aber gerade dieses tiebiet s bis zum *Arnon ebenso
wie die Abhänge zum * Jordan und dessen ö Ufer zw. Israel und M. heiss umstritten.
Für d Oberflächengestaltung des n M. ist ein Höhenrücken wichtig, der von d Gbge
440 Moab's Gebiet— Modin.
*Gilead (2) aus w von ajbehät (= *Jogbeha) mit schwacher ö Biegung an *Eleale
und *Hesbon vorüber s-wärts bis malln (== *Baal Meon) zieht und als Wasserscheide
(N 1090 — S 870 m) das n M. in eine w und ö Hälfte theilt. Die steilen Abhänge
zum Jordan im W heissen im AT das Gbge *Abarim mit d *Peor, *Nebo, *Pisga
i bildlich die Schulter, d. h. der Abhang M.'s Ez25 9), an ihrem Fusse dehnte sich
die durch d Gbgsbäche gut bewässerte Ebene Sittim (s. Abel) aus, und die Ebene
bis zum * Jordan ist das *Getilde Moab, 1} areböt moäb, wo Israel nach P Nu22i;
26 3. 63; 3112 etc. vor dem Uebergang über d Jordan lagerte, heute vor es-sesabän.
Im 0 der genannten Wasserscheide breitet sich zunächst die Hochebene der *Am-
moniter aus mit d Anfängen des *Jabbok; etwa 6 km s von 'ammäii (= *Kabbath
Amnion) beginnt jedoch das Land sich allmählich s-wärts zu senken, die Thäler führen
ihr Wasser dem wädi zerkä ma'in zu, der s von ma'ln in einem immer tiefer wer-
denden Durchbruchsthal das Todte Meer erreicht. Mit d mittleren und unteren Lauf
dieses Thaies beginnt der Charakter des s M. Während der n Theil des Landes —
immer im 0 jener Wasserscheide — eine wellige Hochebene ist, die nach N sanft
anschwillt und von niederen Hügelreihen durchsetzt wird, ist der s Theil von un-
zähligen Schluchten zerrissen, die sich in d Mitte des Landes etwa zu tiefen Durch-
bruchsthälern, von 0 nach W gerichtet, vereinigen. Ausser d tvädi zerlcä ma'ln sind
noch zu nennen der wädi el-mogib (= * Arnon), mit dem sich von NO her der wädi
lieidän (wädi el-wcvlc) vereinigt, der wädi derä'a (wädi el-kerak), der wädi numera
und der wädi eJ-kurähi, der in seinem oberen Lauf wädi el-hasä (oder cl-ahsä) ge-
nannt wird (vgl. Weidenbach). Die Hochebene hebt sich vom wädi zerkä ma'ln
s-wärts wieder bis zu 1100 m. Sie heisst im AT ham-mlsör, 1 die Ebene, das ebene
Feld Jo 13 9. 16 f., oder sede moäb Nu 21 20; Ge36 35; Etil f., 1 Feld M. Ihr Boden
besteht meist aus demselben Gestein, das sich im W- Jordanlande tindet,. aus Senon
und Cenoman. An mehreren Stellen zeigen sich starke Ausbrüche vulkanischen Ge-
steins, nämlich Mimosit und Basalt, bes. am unteren tvädi zerkä ma'ln, am unteren
wädi lieidän und bei dibän. Damit hängen die heissen Quellen im tvädi zerkä ma'm,
3 Stu oberhalb der Mündung, und bei 'ain es-sara 1 Stu s von dieser Mündung am
Ufer des Todten Meeres zus. (die ersteren bei JAq XVII 6 5 ; Bj I 33 5, die letzteren
BJVII63). Der Name mlsör (s. 0.) kommt im AT bes. für d n Theil des Landes
..vom Arnon bis Medeba" oder „von Medeba bis Dibon" vor Jo 13 9.16 f.; Dt 3 10. Die
auffallende Verbindung ..in d Wüste auf d Hochebene" Jo20 8; Dt 4 43 meint wohl,
falls der Text richtig ist, einen Ort, der. im 0 der Hochebene gelegen, auch zur
Wüste gerechnet werden konnte. Die O-Grenze M.'s heisst Dt 2 8 Wüste M. (im S
des Landes), Dt 2 26 Wüste *Kedemoth (an d Anfängen des Arnon). Das Land ist
nicht wasserreich (Mesa-Inschr. Z. 24 f.) ausser an d Abhängen zum Jordan, doch
fruchtbar, im AT namentlich als Weideland Nu 32 1; 2 Kg 3 i und wegen seines Weins
Jsl6 8 — 10; Jr48 32f. berühmt; allgemein lautet das Lob JAq IV 5 1, und heute rühmt
man den Weizen. Im 3. und 4. Jhdt Hessen die röm. Kaiser, um das Land, die
Provinz Arabien, gegen d Nomaden der Wüste zu schützen, einen befestigten Wall
dimes) im 0 aufführen, dessen Spuren neuerdings im Zus. -hang verfolgt sind (MuNDPV
ls«. is. 34 ff.; 1899, 29); sein Lauf entspricht etwa der heutigen Pilgerstrasse nach
Mekka. Seit d Angriffen der Araber im 7. Jhdt verfiel der Wall und stand das
Land den Nomaden offen; erst seit 1893 haben die Türken thatsächlich ihre Herr-
schaft s über d wädi el-möijib hinaus ausgedehnt. G
Moadja Ne 12 17, s. Maadja. B
Modin, griech. Moj6hv, Miod?alv(n), bei Josephus Mu>6eüv (Mwöaig), hebr. D'im»
Mörder— Monate.
441
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§* schechel- ?■' ,:--■-■ \- ±~S*X midie
5- xr-ras
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Stach LydcLc
Abb. 116. Plan der Ruinen bei Midje
- -^r-
unil rVBTiä Neubauer 99, Heimath der *Makkabäer 1 Mk 2 1. 70, für die der Mk Simon
dort ein z. Th. vom Meere
aus sichtbares Grabdenkmal
von 7 Pyramiden (vgl. Abb.
78) und Säulen errichtete
13 25 ff., das noch ()n 281
( Mtjöesifx); 140 bekannt ist;
vgl. JAq Xni 6 5. M. lag
am Abhang des Gbgs zur
Ebene 1 Mk 2 28 ; 16 4 f., un-
weit von *Diospolis ; 15 rM
= 22.5 km von Jerusalem ;
wahrsch das kleine Himidje
28 km nw von Jerusalem.
Conder und Guerin haben
die 7 Gräber der Mk auf
d w gegenüberliegenden
Höhe, seh el-rarbdici oder
hirbet midje nachzuweisen
versucht, nicht ohne Er-
folg. Vgl. Abb. 116 und
SWP Mein II 341 ff.; Gue-
rin II 2, 55 ff. 404 ff. G
Mörder, s. Mord.
Mörser, fj medökä Xu
11 8, maktes Pr 27 22 (nebst Stössel Hl), ward zum Zerstampfen von Körnern gebraucht.
Sonst s. Mühle. Si
Mohren, Mohrenlaiul s. Chus.
Molada, St im *Xegeb Juda's Jol526 vgl. Xe 11 26, doch Jol9 2; lChr428
zu Simeon gerechnet und neben *Beerseba genannt. Die Zus.-stellung mit Malatha
= *Salzst ist unrichtig. G
Molch bei £ für köah Lvll3o, viell. der Waran, s. Eidechse. Sq
Molech, Moloch. Der Xame dieses kanaanitischen Himmelsgottes wird im
fj in d Regel (nicht immer, vgl. Js3033; 57 9 mcelek) mit mölek und danach in 05
mit Moloch umschrieben, weil die Punkt atoren dem Götzennamen nach Analogie von
böset (Schanddinge), 'astöret (s. Astarte) einen schändenden Klang anhängen wollten.
Die kanaanitische Ausspr lautete nach d ass. und griech. Transcription milk (Baethgen
37; Bloch 39 f.) == mcelek, d. i. Kg, im AT. So in d Gottesnamen ba'al milk (Bloch
22), l'mük ba'al = dem Kg-Ba'al, in inscriptio Melitensis 3 1.2. gleichbedeutend mit
b<ral samem (der Himmelsherr) in inscr. Dmm el-'awämid 1 1. 7 (P. Schroeder, Phö-
nizische Spr 226. 233); beelsames bei Sanchuniathon ed. Orelli 14. 1 Kg 11 7 sollte
*Milkom für M. stehen. Si
Monate. In vorexilisclier Zeit rechneten die Israeliten im Allgemeinen nach
Sonnenmonaten. Das beweisen die zufällig im AT erhaltenen 4 Monatsnamen, die der
Jahreszeit angepasst sind: 1) hödes hd-'cibib = M. der Aehrenreife Ex 13*; 23 15;
34 18; Dt 16 1, der 7.. später der 1. M.; 2) hödes mo 1 Kg6l, jonrah :tw 1 Kg 6 37 =
M. der Blumenpracht, der 8., später der 2. M. ; 3) jeeräh hc^'etäräm = M. der peren-
nirenden Bäche (?) lKg8 2, der 1., später der 7. M.; 4) jeerah lyäl = Regenmonat (?)
442
Mond — Mord, Mörder.
1 Kg 6 38, der 2., später der 8. M. Davon sind etänim und bül auf phönizisch-cypri-
schen Inschriften wiedergefunden. Alle 4 Xamen sind kanaanitischen Ursprungs und
mit d Uebernahme der kanaanitischen Berechnung des Jahres von Israel acceptirt
worden. Dass aber die Israeliten einst, in ihrer Nomadenzeit, nach Mond-M. (= 29 — 30
Tagen i rechneten, folgt aus d (auch ass.-phöniz.) "Wort hödes (— Neumond, theils für d
Monatsanfang, theils für Monat ), wodurch das aram.-phönizische und zugleich altse-
mitische Wort für Monat = j(erah allmählich ganz verdrängt wurde. Bei d das kana-
anitische Wesen abrogirenden Kultuszentralisirung griff man auf d alten Mond-M. zu-
rück. Die kanaanitischen M. -Xamen wurden durch Ordnungszahlen ersetzt, indem man
vom Frühlings-M. als 1. M. ausging. Dies geschieht bei Ez, im jüngeren Jr. Kg, P, Hg
und Sa. 1 Kg 6 1.38; 82 werden die alten Xamen durch Ordnungszahlen erläutert. In
nachexilischer Zeit drangen die chaldäischen M. -Xamen ein. Bereits Sal7; 7i ge-
braucht neben d Zahlbezeichnung die neuen Xamen (s. Benzinger 201 ; Xowack I 215 ff. .
Diese sind vollständig (in d Bibel fehlen nur Tammuz, Ab, Tisri und Marheswan) :
I. Ass.-bab. II. Hebr. III. Makedonisch (in Mk)
Xamen.
nisänu nisän [dbib] Xe2i: Er 3 7
aiaru war \zuc\ C Jonath. 2Chr302
simänu (sivänu) üvän Er 8 9 [n laorc/. Ba 1 8]
Ideler I 393. 402.
Zuv&ixöq ungefähr April
du zu
5. abu
6. ulülu
lAQZ^fxioioq
Aaloioq
nüvefxoq
Aiboq
9.
10.
11.
12.
13.
tisritu
aräh-samna
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
Xovember
kisi-
hisilimu
livu)
iebetu
sdbätu
addaru
[arhn makru
sa addaru
Dezember
Januar
Februar
März
tammüz £ Jon. Oe85
ab ZL Jon. Xu 20 29
eJ Cd Xe 6 15 [= E'/.ov'/. 1 Mk 14 27] roQniuIoq
tisri [etdnlin] C Jon. Lv 23 24 'YjieQßeQeruloq —
marheswan, spät, heswän \bül\ Aloq —
= MuQOOvävijq JAq 13 3
Jcisler Xe 1 1 : Sa 7 1 [= Xaat/.e v 'Ane/luloq
1 Mk 1 54]
febet Er 2 iß Avöwatoq —
frbät Sa 1 7 [= Zaßax 1 Mk 16 ll] IlEQhtoq —
«dar Er 3 7. 13 ; 8 12 ; 9 1. 15. 17. 19. 21 dvaxQoq
[— Aöuq 2 Mk 15 37]
we-'adär, oder «dar senl oder adär
batraa, der Schaltm. bei d spä-
teren Juden; der vorhergehende
M. heisst dann adär rlsön].
Aus nralj samna [= 8. M.] ist marheswan dadurch entstanden.
von warali = arah, Monat, zu m wurde.
3Iond (das Oestirn), fj järe*h , wahrsch von ärali wandern, ürspr Name des
wandernden bab. Mondgottes Sin (Hi 31 26) Lagarde, Uebersicht 46 ; EKönig II 1, 81.
Die Anschauung vom M. als Lichtkörper Gel 14. 15, welcher die Herrschaft über d
Nacht hat Oe 1 16, hat der Verfasser von P2 dem bab. Schöpfungsepos (Gunkel 414)
entlehnt; vgl. Psl36 9; Jr3l35. Der rltualistischen Theologie des PC entsprach es,
den M. bes. als zur Regelung der jüdischen Festzeiten geschaffen zu denken Ge 1 14'' :
Ps 10419; Si 43 7. Verbot seiner Anbetung Dt 4 19 ; 17 3. S. Aschera, Astarte, Melechet.
Man schrieb im Alterthum dem M. gefährliche Einwirkungen auf d Menschen zu Ps 121 6.
Zu d Mondsüchtigen (aebjvia'Cöueroi \ Mt 4 24: 17 15 s. Grimm3 und die Kommentare. Si
Moph. s. Memphis.
Mord, Mörder. Die altsenütische Volkssitte verlangte Sühne für d vergossene
dass das w
B
More — Moria. 443
Blut, das um *Eache schrie Ge4io. 15. bis die Erde es eingesogen hatte und den M.
hehlte Hilfiis: Ge37 26; Ez24 7f. Die Blutrache ward ohne Gnade ausgeführt Ei
8 18 — 21 ; 2 Sm 14 7, höchstens dass ein Machtwort des Kgs sie hindern konnte 2 Sm 14 n\
Ein Untersch zw. absichtlicher Tödtung oder Tödtung in Nothwehr 2Sm327; vgl.
2 22 f. oder aus Versehen ward urspr dabei nicht gemacht, wie dies auch die spätere
Einrichtung der Asylate (= *Freistädte) beweist, durch welche die Gesetzgebung den
moralisch unschuldigen Todtschläger vor d *Blutraehe zu schützen suchte. Bereits
das Bundesbuch Ex 21 12 — u strebt dies an. Die Gesetzgebung des Dt will das Land
vor d Entweihung durch Vergiessung unschuldigen Blutes 19 10. 13 schützen und folgert
daraus ebenso die Schonung des Todtschlägers 9 f. als die Bestrafung des M.'s 11 — 13.
Den Untersch zw. beiden bemüht sich der PC schärfer zu deliniren. Er verlangt bei
d M. den Nachweis der Absichtlichkeit. Als Indicien der letzteren setzt er fest: die
Gefährlichkeit der AVaffe, mit der der tödtliche Schlag geführt wurde Xu 35 16 — 18.
und den Nachweis der Feindschaft gegen d Verstorbenen 20 f. (Saalschütz 531 nennt
5 Indicien ; in d That lassen sie sich aber auf d genannten 2 zurückführen). Die Fest-
stellung erfolgt durch Zeugenbeweis Dt 19 15 f. Das Urtheil fällte die Gemeinde Nu 35 21.
Die Vollstreckung überliess man dem Bluträcher. Vgl. Todtsehlag. Todesstrafe, Strafen. Si
More ist bei £: *Hain M. Gel2e; Dtll30, Eigenname eines Mannes, wahrsch
jedoch partic. Hiph. von £[ liörä = lehren, unterweisen; demnach mörce = Lehrer,
hier Bezeichnung des Priesters oder Sehers, der unter einem heiligen Baum oder Hain
Weisungen, Orakel ertheilt; Jfj Gel2 6 elön mörce, Dt 11 30 plur. elöne mörce, *Eiche
(oder Terebinthe), Eichen des Lehrers, Orakeleiche : nach (S viell. mit Artikel : ham-
»törce. Nach On 237 ; 106 in d Vorst von Neapolis (= ^Sichern) bei d Grabe Josephs,
nach Chron. Samar. in d Df balätä (Abb. 64). Derselbe heilige Baum ist wohl ge-
meint Jo 24 26 und Ge 35 4 ; ob auch El 9 6 £ hohe Eiche, £j elön »iiissäb (?) , und 37
(s. Zaubereiche), ist streitig. G
Moreseth wird nach Mili; Jr26i8 als Heimath des Propheten *Micha (3) an-
gesehen, £ irrthümlich *Maresa. Ob M. nach Mi 1 14 bei *öath gelegen hat, ist bei
d dunklen Sinn der Stelle fraglich (s. Nowack z. St.). Nach On 282 ; 141 soll M. ü
von *Eleutheropolis gelegen haben. G
Morgen, s. Tag. Tagzeit; Morgenland, Welt,
Morgengabe steht bei£ für möhar (s. Ehe), Si 41 21 (26) für /uepig xal döaig (Be-
sitz und Erwerb), in 2 Mk 1 14 für (pegvii] Mitgift (vgl. Grimm zur St.). Si
Morgenland, £j kcedem oder ccres kcedem, steht Ge 25 6; Ei 6 3. 33: 7 12: 8 m für
d Gegenden, die im 0 des von Israel bewohnten Kulturlandes liegen, für d syr.-arab.
Wüste, Nu 23 7 parallel mit Aram. An Babylonien denkt man weniger, weil der üb-
liche Weg dorthin durch N-Syrien über d Euphrath führte. Griech. avuxo'/xd Mt 2 1
(der Sing. 2. 9 bedeutet das Aufgehen WS 16 28). Jt 5 2 (4) irrig statt W, griech. öva/ial. ( i
Morgenopfer = I7 'ölat hab-böker Lv 9 17 etc. (nicht bei £), s. Opfer. Si
Morgenstern Jsl4i2, fj helel ben sahar, (5 twocfÖQog, V lucifer, im NT aaxfjQ
ö tiqüSlvöc, Apc2 28; 22 16, ist bildliche Bezeichnung des Königs von Babel. Dillmann
zur St. will mit Ewald und Hitzig die Ausspr helcü, d. i. Glanzstern, dagegen EdKönig
Lehrgebäuden 1, 106, während Olshausen § 181a und Stade. Gramm. § 22 A2 schwan-
ken. Hi38 32a hat £ mazzäröt mit M. übersetzt, s. Planeten. Si
Morgenwache, s. Nacht, Nachtwache.
Moria heisst 2('hr3i der Bg. auf dem Salomo den *Tempel baute, Ge222(i4)
das Land, in dem Abraham seinen Sn opfern soll (JAqI13l xb Müqiov oqoq). Das
WCrt wird beide Male durch d Erscheinung Jahwe's gedeutel ; etymologisch wahrsch
444 Moser(a), Moseroth— Moses.
ist der Zus.-hang mit *More (vGall 113 f.). Die samaritanische Ueberlieferung ver-
legt den Schauplatz von Ge 22 auf d Garizim ZDPV VI 198 ; YII 132 f. G
Moser(a), Moseroth Ort des Wüstenzuges, wo *Aaron starb Dt 10 6 (Nu 33 30 f.
andere Eeihenfolge). Xu 20 22 ff. (33 37 f.) P wird der Bg *Hor an d Grenze Edoms
als Toclesstätte Aarons angegeben. G
Moses, £j möstr, d. i. nach d (sprachlich unmöglichen) Deutung Ex2io ^her-
ausgezogen " [aus d Wasser], nach Andern (wie M. als Part. act. von nulscl im Hebr.
gedeutet werden müsste) = „herausziehend" oder Befreier, wahrsch aber Hebraisirung
des äg. nies oder mesu Kind (urspr viell. in Verbindung mit einem Gottesnamen), griech.
meist Mojvotjq (höchstwahrsch auf Grund einer bestimmten Etymologie aus d Aeg. ; nach
JAq II 9 6 = fj.(bv, Wasser, und iaf/q, die aus Wasser geretteten), Sn Amram's, eines
Enkels Levi's (Ex 6 18 etc. nur bei P und in Chr ), und der Jochebed (Ex 6 20 : Nu 26 59, nur
bei P), der Befreier Israels aus d äg. Knechtschaft und sein Führer auf d Wüstenzuge.
Zur Beurtheilung der über M. im Pentateuch vorliegenden Nachrichten bedarf
es einer sorgfältigen Unterscheidung der alten Quellen (J und E, die in Ex und Nu
vielfach fast unauflöslich verflochten sind) einerseits und des Dt, sowie des PC und
des letzten R anderseits.
Nach J und E beschliesst ein neuer Pharao, der besorgnisserregenden Vermeh-
rung der Israeliten durch schwere Frohnarbeit bei d Erbauung der St *Pithom und
*Raemses zu steuern Ex 1 8 ff., nach E i5ff. auch durch d Gebot an d beiden hebr. Heb-
ammen, alle neugebornen hebr. Knaben zu ertränken. Gleichfalls aus E stammt der
Bericht über d Geburt und Aussetzung M/s, seine Auffindung durch eine äg. Prin-
zessin (nach Josephus : Termuthis, nach Eusebius Merris ; Meri hiess in d That eine
Tr Ramses1 II) und die durch eine blutige That veranlasste Flucht nach *Midian
2 l ff. ; dagegen aus J die Begegnung mit d 7 Trn *Reguel's (bei E *Jethro), des Prie-
sters der Midianiter, die Heirath Zippora's und die Geburt Gersonvs 2 I5b ff. Durch
d Erscheinung Gottes im brennenden Busch am Horeb zum Befreier des Volks be-
rufen (K. 3 aus J und E ; aus E sicher die Deutung des Namens *Jahwe 13 f.) , mit
d Fähigkeit zum Wunderthun ausgerüstet und in betreff seiner schwerfälligen Zunge
auf d Hilfe Jahwe"s verwiesen 4 l ff. J (die Verweisung auf seinen beredteren Br
Aaron 14 ff. aus E oder noch späterer Quelle) , kehrt er mit Wb und 2 Snen nach
Aegypten zurück, wird unterwegs nur durch Zippora's Einschreiten von einem Ueber-
fall Jahwe's errettet 4 24 ff. J, begegnet Aaron und erweckt bei d Vornehmen Israels
durch seine Wunderzeichen Glauben an seine göttliche Sendung (4 27 ff. J und E). Da-
gegen beantwortet der Pharao die Forderung der Br, das Volk zu einem Opferfest
für Jahwe in d Wüste ziehen zu lassen, mit einer Erschwerung der Frohnarbeit
(K. 5 J und E). Auf Geheiss Jahwe's bringt nun M. eine Reihe von Plagen über d
Aegypter (7 14 — 12 39 gehören 8 von d 10 Plagen zu JE, die 3. und 6. [Stechmücken
und Beulen] zu P : die Stücke aus E sind u. a. an d Erwähnung des Gottesstabes
zu erkennen). Durch d Tödtung aller Erstgebornen der Aegypter wird endlich der
Trotz des Pharao gebrochen 12 29 — 39, und M. führt, von einer Wolkensäule ( J) ge-
leitet, das Volk aus Aegypten durch d *Schilfmeer 13i7ff. Das Ausrecken seines
Arms bewirkt , dass die Fluthen zurückkehren und die verfolgenden Aegypter ver-
nichten 14 19 — 31 (meist J). Ein Triumphlied M. und der Israeliten 15 l ff. (wohl E)
feiert die Errettung. Hierauf führt M. das Volk über Mara 15 23 ff., Elim 27 (in d hier
anschliessenden Bericht über d Verleihung des *Manna 16 4 ff. stammt ein Theil aus
J), Raphidim, wo M. mit d Murren des Volks, sowie mit d Amalekitern zu kämpfen
hat 17 ib — 15 (meist E) in d Nähe des Sinai. Hier führt ihm nach 18iff. Jethro sein
Moses. 445
Wb und seine 2 Sne zu (nach d früher Erzählten sollte man sie bei M. denken ; da-
her die Glosse eines R hinter 3), hält mit d Israeliten das Opfermahl und veranlasst
M., die Last des Rechtsprechens z. Th. auf andere zu übertragen. Auf d Sinai em-
pfängt M. nach d nöthigen Vorbereitungen 19 io ff. von d im Feuer herabgefahrenen
Jahwe in Person dessen Offenbarungen 20 18 — 21, und zwar sowohl die 10 Gebote
(vgl. jedoch *Zehn Worte), als auch die „Rechtssatzungen" (K. 21 — 23; vgl. über
dieses bereits von J oder E aufgenommene sogen. Bundesbuch den Art. „Bücher M/s).
M. zeichnet beides auf, liest es dem Volke vor und verpflichtet das Volk darauf durch
eine feierliche Ceremonie der Blutbesprengung 24 3—8 (meist J). Dagegen berichtet
9 ff. (wohl E) von einem Bundesopfermahl M. 's, Aaron's und seiner Sne im Angesicht
Jahwe's, während 12 ff. M. und Josua zur Empfangnahme der Gesetztafeln (die Offen-
barung steht also hier noch aus !) den Bg besteigen. Unterdes bewegt das Volk Aaron
zur Anfertigung des goldenen *Kalbes 32iff. (J; bei E 15 — 20. 25 — 29 besteht die Schuld
des Volks vielmehr in allgemeiner Zügellosigkeit). Aus Zorn darüber zerschmettert
M. die Gesetztafeln und lässt durch d Leviten ein Blutbad unter d Volk anrichten.
Im Anschluss hieran muss in J und E die Anfertigung der heiligen *Lade durch M.
(als eines Ersatzes für d persönliche Gegenwart Jahwe's ! ) erzählt gewesen sein (vgl.
die offenbare Lücke zw. 33 6 und 7) ; der R behielt im Hinblick auf 25 10 ff. P nur den
Bericht über d (die Lade bergende) Offenbarungszelt bei 33 1 ff. E ; dagegen stammt
12 ff. bis 34 28, der Bericht über d Theophanie und die [nach d urspr Text erstmalige]
Mitteilung und Aufzeichnung der Gebote, aus J.
Nach d Aufbruch vom Sinai unter Führung der Lade Xu 10 29 ff. hat M. erneut
mit d Murren und d Lüsternheit des Volks 11 1 ff., sowie mit d Feindseligkeit seiner
Geschwister wegen seines kuschitischen Wbes (womit unmöglich Zippora gemeint sein
kann) zu kämpfen 12iff. E. Die Rückkehr der von M. aus *Kades ausgesandten
Kundschafter 13 I7b ff. (verflochten mit d Bericht aus P) hat erneutes Murren und ein
göttliches Strafgericht zur Folge K. 14. Am stärksten aber wird M. durch d poli-
tische Empörung der Rubeniten Dathan und Abiram bedroht 16 ib. 2. 12 — 15. 25 ff. (jetzt
verflochten mit d Aufstand des Leviten Korah nach P), bis sie auf Jahwe's Geheiss
von d Erde verschlungen werden. Nochmaliges Murren des Volks beschwichtigt M.
dadurch, dass er Wasser aus d Felsen schlägt 20 3 ff. (verflochten mit P). Da der
Kg von Edom M. den Durchzug verweigert 20 u ff., ist dieser zur s Umgehung Edom's
gezwungen. Die Züchtigung des Volks durch Schlangen veranlasst M. zur Anfertigung
einer ehernen ^Schlange (s. u. !), deren Anblick die Gebissenen heilt 21 4 ff. Durch d
Besiegung des Amoriterkgs Sihon bei Jahza bringt M. das mittlere O-Jordanland in
seine Gewalt 21 12 — 32. Die vom Moabiterkg Balak betriebene Verwünschung Israels
durch *Bileam wird von Jahwe in Segen verwandelt 22 — 24; dagegen hat die Ver-
führung zum Kultus des moabitischen Baal Peor ein göttliches Strafgericht zur Folge
25 1 — 5. Nachdem sodann M. den Stmen *Ruben und *Gad ö vom Jordan Wohnsitze
angewiesen 32 (verflochten mit P) und das Volk gesegnet hat Dt 33, lässt ihn Jahwe
Kanaan wenigstens aus d Ferne schauen Dt 34 r. 4; der Tod M. 's wird nach Dt und
P erzählt, dagegen dürfte aus J oder E noch das Zeugniss über M. in 10 stammen.
Die geschichtlichen Angaben über M. im Prolog des Dt 1 — 3, sowie in 9 — 11
schliessen sich, wie zu erwarten, fast durchweg an d Bericht von J und (vorwiegend)
von E an (vgl. z.B. 124 mit Nu 13 23 [ganz anders P 21] und 11c. mit Xu 10). Auch
von dem, was Dt Eigenthümliches hat, könnte noch ein Theil aus J oder E stammen,
keinesfalls aber die Aufzeichnung und Uebergabe des Gesetzes an d Levitenpriester
zum Zweck der Vorlesung je am 7. Laubhüttenfest 31 9 ff. 24 ff. Der Geschichtsbe-
446 Moses.
rieht von P endlich ist fast aller Orten durch ein doppeltes Interesse beherrscht : die
Motivirung gesetzlicher Bestimmungen durch geschichtliche Anlässe und die Einkleidung
religiöser Theorien in Geschichte. Die selbständigen Angaben von P kommen somit (sammt
d Parallelerzählungen zu J und E ) höchstens dann als Geschichtsquelle in Betracht, wenn
sie die Yermuthung zulassen, auf jetzt fehlenden Stücken von J oder E zu beruhen.
Das Ergebniss dieser Analyse der Ueb erlief erung ist, dass sich bei J und E
etliche authentische Erinnerungen erhalten haben können, dass aber der Umfang der-
selben schwer festzustellen ist. Bedenken erregt vor allem die Thatsache, dass die
alten Quellen wohl die (sicher historische i Herkunft M.'s aus d Stm *Levi und die
Geschwister M/s, aber nicht die Namen der Eltern zu kennen scheinen; auch der
Name des Schwiegervrs ist ganz verschieden überliefert. Die Auferziehung M.'s in
d Weisheit der Aegypter wird gar nicht im AT, sondern erst Ap 7 22 erwähnt. Auch
in betreff der äg. Dynastie, unter der M. auftritt, sind wir auf Yermuthungen ange-
wiesen, deren Wahrsch-keit immer zugleich von d *Zeitrechnung abhängt. Die Un-
sicherheit der letztern geht zur Genüge daraus hervor, dass M. ein Enkel Kahath's
sein soll, der nach Ge46ii mit Jakob in Aegypten einwandert, so dass also auf d
400 Jahre der äg. Knechtschaft Ge 15 13 nur 2 Geschl kommen. Was JcA 1 26 5 ff.
und 28 aus Manetho mittheilt, wonach M. mit d Priester Osarsiph zu Heliopolis identisch
sein soll, ist geschichtlich so wenig verwerthbar, wie die äg. Identificirung der Israeliten
mit d Hyksos oder Hirtenkgen, die Aegypten 511 Jahre knechteten, oder mit d Aussätzigen,
die der Pharao Amenophis (um 1400 vor Chr.) überall gesammelt und in d Steinbrüchen
ö vom Nil zu Zwangsarbeit genöthigt habe, von wo sie im Bunde mit Scharen der früher
vertriebenen Hyksos Unterägypten überfallen und 13 Jahre geknechtet hätten. Endlich
sind die Angaben über d *Auszug aus Aegypten, über d Lage des *Sinai oder *Horeb
sowie über d Stationen des *Wüstenzuges widerspruchsvoll und zweifelhaft.
Trotz alledem könnte nur arge Hyperkritik jede sichere Kunde von M. oder
gar (mit Voltaire) die Geschichtlichkeit seiner Person in Frage stellen. Vielmehr
lässt sich ein geschichtlicher Kern in d mannigfaltigen Ueberlieferungen über ihn theils
aus d einstimmigen Zeugniss der pentateuchischen und ausserpentateuchischen Geschichte,
theils auf d Wege des Rückschlusses feststellen. Vor allem ist beachtenswerth, dass
neben seiner Bedeutung als Befreier und Führer des Volks (vgl. in d Propheten Mi
6 4; Jrl5i; Js 63 12 — auffällig spärliche Erwähnungen ! sonst lSml2 6. 8; Ps77 2i;
99 6 ; 105 26 ; 106 16. 23. 32) auch die als Gesetzgeber und Verkündiger des göttlichen
Willens Ps 103 7 zu d eisernen Bestand der Tradition gehört haben muss. Ohne dies
wäre es unbegreiflich, dass durch alle Jhdte hindurch alle religiöse Kodifikationen
(etwa abgesehen vom Zukunftsprogramm Ezechiels) sei es mittelbar oder unmittelbar
auf M. zurückgeführt wurden, mochten sie inhaltlich noch so heterogen sein, wie z. B.
Dt und P. Das Recht dazu dürfte so begründet sein, dass in uralter Zeit thatsäch-
lich mehr oder weniger zahlreiche Aussprüche und Rechtsentscheidungen M/s (viell.
aus d Zeit des langen Aufenthalts in *Kades) im Umlauf waren, auf deren Grund sich
sowohl ein Gewohnheitsrecht im Leben, wie eine feste Praxis im Kultus und Orakel-
wesen bildete (in letzterem durch Vermittelung der *Leviten). Wichtiger als dies ist
jedoch eine Bestimmung der grossen Gesichtspunkte und Grundzüge der Religion Is-
raels, die nach d Zeugniss der ganzen nachfolgenden Zeit auf M. zurückgeführt werden
müssen. Dahin rechnen wir noch nicht die Predigt des absoluten Monotheismus, ja viell.
(wegen 2 Kg 18 i vgl. Nu 21 1 ff.) noch nicht das Gebot einer bildlosen Verehrung Jahwe's,
geschweige das Gebot der Verehrung an einer einzigen legitimen Kultstätte, wohl
aber die 3 Sätze : 1) Als das von Jahwe erwählte Volk hat Israel fortan ausschliess-
Moses, die 5 Bücher. 447
lieh diesen Gott zu verehren. 2) Auf Grund solcher Verehrung kann Israel, wie
bei d Ausführung- aus Aegypten, so auch ferner der Hilfe dieses Gottes — bes. auch
in Kriegsnöthen — unbedingt vertrauen. 3) Jahwe ist ein Gott des Rechts, der auch
von seinen Verehrern fordert, dass sie gegen einander Eecht und Huld üben. Mag
auch die Durchdringung des Lebens Israels durch d Eeligion, die höchste Stufe des
Glaubens und der Sittlichkeit erst der prophetischen Zeit angehören, die Keime des
„sittlichen Monotheismus" sind in weitem Umfang schon durch M. gelegt worden, und
Ruhm und Xame eines wahrhaften Religionsstifters und eines der vornehmsten Werk-
zeuge Gottes in d Geschichte der Offenbarung muss ihm daher unverkürzt belassen werden. K
Moses, die 5 Bücher. Die Herleitung der jetzigen 5 B. M.'s von d Hand
Moses' ist uns mit Sicherheit erst seit d *Chronik, also seit ca. 300 vor Chr. bezeugt.
Ganz verkehrt war die früher übliche Berufung auf zahlreiche Erwähnungen der
göttlichen iörä (£ Gesetz: bei d Juden die gew. Bezeichnung der 5 B. M.'s) im AT
als auf Zeugnisse für d Abfassung des Ganzen durch M. Ganz abgesehen davon, dass
das Wort törä an vielen Stellen die mündliche Weisung bezeichnet, die von Priestern
oder Propheten ertheilt wurde, bezieht sich der Ausdruck selbst da, wo von einem
geschriebenen Gesetz M.'s die Rede ist, in d Zeit vor d Chronisten immer nur auf
einen Theil des Gesetzbuchs, und zwar entweder auf d Dt oder (bei Es und Ne) auf
d sogen. PC (s. u.). Aber auch die „5 B. M.'s" selbst erheben nirgends (etwa durch
eine Ueberschrift oder Unterschrift) den Anspruch, von M. selbst verfasst zu sein,
reden vielmehr immer (ausser im Dt) in 3. Person von ihm, bem-tkeilen ihn (Nu 12 3:
Dt 34 10) und berichten schliesslich seinen Tod (Dt 34 5 ff.). Von d 4 Zeugnissen, dass
M. überhaupt geschrieben habe, geht Dt 31 9. 24 auf d Aufzeichnung des im jetzigen
Dt enthaltenen Gesetzbuchs, welches doch nach Spr und Inhalt nicht vor 700 ent-
standen sein kann; das Stationenverzeichniss Xu 33 kann wenigstens in seiner jetzigen
Gestalt erst von einem der jüngsten R herrühren, da es überall den sogen. PC voraus-
setzt. Dagegen beruht Ex 17 14 ff. wohl auf richtiger Ueberlieferung (nur dass man
statt .,in ein Buch'- nach Xu 523 richtiger übersetzt „auf ein Blatt" 1. und Ex 24 4. 7
bezeugt, dass dem betreffenden Erzähler ein ..Buch des Bundesgesetzes" von d Hand
M.'s bekannt war. Umfang und Inhalt dieses Buchs, sowie sein Verhältniss zu d
jetzt so genannten ,. Bundesbuch '• (s. u.) ist jedoch sehr streitig.
Xachdem schon seit d 2. christlichen Jhdt wiederholt von Heiden, Juden und
Christen in. a. wegen Stellen wie Gel2 6; 13 7; 36 31; Dt 34 5 ff.) vereinzelte Zweifel
an d Abfassung des ganzen Werks durch M. laut geworden waren, legte 1753 der
Pariser Arzt J. Astruc den Grund zur wissenschaftlichen Pentat euchkritik durch d
Beobachtung, dass in d Ge die Gottesnamen Jahwe und Elohim (Gott) in eigenthüm-
licher Weise wechseln, und durch d darauf gebaute Unterscheidung von 2 Haupt-
und 10 Xebenquellen der Ge. Die rastlose Verfolgung des von Astruc gezeigten
Wegs hat schliesslich nach manchen Irrgängen der Kritik in vielen Punkten zu ab-
schliessenden, in anderen wenigstens zu höchstwahrsch Ergebnissen geführt. Ehe
wir beide darlegen, mag noch bemerkt sein, dass uns die Eintheilung des gesammten
Werks in 5 Bücher, die höchstwahrsch mit d Schlussredaktion (um 4(K>i zus.-hängt,
zuerst durch d griech. *Uebsetzg der sog. Septuagiiita (aus d 3. Jhdt vor Chr.) be-
zeugt wird. Von ihr stammen auch die Xamen der einzelnen Bücher : rheaiq (Schö-
pfung, nach K. 1), vE$oöog (Auszug), Aevauxöv (Levitisches, lat. Leviticus, sc. liber,
Levitenbuch), \nihml (lat. Numeri, Zahlen, wegen K. 1 und 26), JtvtfQovöutov (nach
Dt 17 18: Wiederholung des Gesetzes). Jünger als diese Namen ist ihre Zus. -fassung
in d griech. ntviättv/oq = das in 5 Rollen bestehende (sc. ßifi.oq, Buch).
448 Moses, die 5 Bücher.
Wie anderwärts ging auch bei d Israeliten den ersten Aufzeichnungen und so-
mit der Entstehung- einer Literatur eine Zeit rein mündlicher Ueberlieferung und
zwar insbes. durch Lieder vorher. Von Sammlungen alter Lieder wird citirt: 1)
Nu 21 14 das Buch der (zur Eroberung Kanaans geführten) Kriege Jahwe's, aus dem
viell. auch Ex 15 l ff. ; 17 10 : Nu 10 35 f. ; 21 27 ff. ; 21 17 f. stammt ; 2) Jo 10 12 f. ; 2 Sm 1 18
(nach d urspr Texte viell. auch 1 Kg 8 13) das Buch des [oder: der?] Rechtschaffenen,
d. h. wohl einfach: der Israeliten. Ob zu diesen Ueberresten alter Poesieen (vgl.
hierzu noch Ge 4 23 1. : 9 25 ff. ; 49 3 ff. , sowie die Bileamssprüche in Xu 23 f. und Dt
33 l ff. ) und einer vielgestaltigen mündlichen Ueberlieferung noch eigene Aufzeichnungen
M/s kamen (unter Anderem etwa eine älteste Gestalt der *Zebn Worte) ist nach
Obigem schwer zu entscheiden.
Unter d zus. -hängenden grösseren Bestandtheilen des heutigen Pentateuch ist
der älteste in d jetzigen sogen. Bundesbuch (Ex 20 24 — 23 19) zu erblicken. Allerdings
ist der urspr Text nicht ohne Umstellungen und Zusätze geblieben (die letzteren ver-
raten sich vielfach schon durch d Anrede im Plural 22 20b. 21. 23. 24b. 30 : 23 9b. 13), lässt
aber mit Sicherheit auf eine Zeit schliessen, der vor allem die Koditizirung des Ge-
wohnheitsrechts, wie es sich für d nachbarlichen Verkehr einer Bauernbevölkerung
festgesetzt hatte, sowie der Grundzüge eines Criminalrechts am Herzen lag. Daneben
fehlt es nicht an gelegentlichen Vorschriften für d Kultus und überhaupt an reli-
giösen und ethischen Gesichtspunkten: befremdlich aber ist, dass nirgends persön-
liche Organe der Eechtspflege genannt werden. Um so weniger ist zu sagen, unter
welcher Autorität diese Satzungen erlassen und eingeführt wurden. Wahrsch ent-
standen sie Ende des 10. oder Anfang des 9. Jhdts auf d Boden des n Keiches;
nach andern steht das Bundesbuch mit d Angabe in 2Chrl7 9 in Zus.-hang. Sicher
ist dagegen, dass uns das kleine Corpus nur infolge seiner Aufnahme in eines der
beiden älteren Hauptquellenwerke des jetzigen Pentateuch, und zwar höchstwahrsch
in E (s. u.i, erhalten geblieben ist.
Nachdem die Heldengeschichten aus d Richterzeit, wie die Thaten und Schick-
sale Samuels, Sauls und Davids bereits ihre Darsteller gefunden hatten, wandte sich
die Geschichtsschreibung — wie es scheint, seit d friedlichen und äusserlich glän-
zenden Zeiten Salomo's — weiter rückwärts den Sagen und Ueberlieferungen über d
Urzeit des Volks, ja der Menschheit, sowie über d Zeit Moses' und Josua"s zu. Die
älteste Frucht dieser literarischen Bemühungen ist für uns das ausgezeichnete
..jahwistische- Geschichtswerk oder „der Jahwist'-, so genannt, weil er von Anfang
an regelmässig den Gottesnamen Jahwe braucht. Beginnend mit Ge 2 4b (doch höchst-
wahrsch ohne d wirklichen Anfang) fliesst diese Quelle reichlich in Ge und Ex, dann
wieder von Xu 10 29 ab bis 24, bisweilen auch im Jo und in Ei 1 und 2. Nach
einigen stammen sogar in Ei 3 ff., sowie in Sm und Kg erhebliche Bestandtheile aus
J ; doch ist ein durchschlagender Beweis dafür noch nicht geführt worden. Dagegen
hat die nähere Erforschung der J- Quelle ergeben, dass wir es in ihr trotz d
einheitlichen Charakters der Bestandtheile, d schwungvollen plastischen Spr und
d vielfachen Anknüpfung an volksthümliche und lokale Ueberlieferungen doch nicht
mit d Arbeit einer Hand zu thun haben. Die ältere Schicht (J1), die viell. noch
im 10. oder doch Anfang des 9. Jhdts, und zwar auf d Boden des n Reichs entstand.
erfuhr dann, wohl in d 2. Hälfte des 9. Jhdts eine Bearbeitung auf jndäischem Boden
(J2), die ihr (z. B. durch d Voranstellung Juda*s statt Ruben's in der Josephsge-
schichte) das Gepräge einer judäischen Schrift verlieh, ohne doch die sichtliche Her-
vorhebung der spezifisch israelitischen Heiligthümer (Sichern, Betliel etc.) zu verwi-
Moses, die 5 Bücher. 449
sehen. Die Differenz zw. Jl und J - tritt am schlagendsten in d Stücken von J1
hervor, in denen eine Sintflut offenbar nicht vorausgesetzt ist: Ge 4 I6b — 24; 6 1—4:
920 — 27: 11 1 — 9. Auf d nachträgliche Beifügung jüngerer Stücke i.T3) zu J2 weisen
Parallel-Erzählungen wie Ge 12 (,T3) neben 26 7 ff. : 24 l ff. neben 62 ff. u. a. Von ge-
setzlichen Partien bietet J nur Ex 34 14—26 (s. Zehn Worte). Dagegen ist wohl schon
von ihm ein grosser Theil der alten poetischen Fragmente (s. o.) — sicher z. B. die
Xu 23 vorliegende Gestalt der Bileamsprüche — aufgenommen worden.
Die 2. ältere Hauptquelle, der mach d durchgängigen Gebrauch des Grottesnamens
'löhim benannte) Elohist = E, ging um 750 aus ephraimitischen Priesterkreisen her-
vor, erfuhr aber nachmals wie J eine judäische Bearbeitung und allerlei jüngere
Zusätze. Die erste sichere Spur dieser Quelle findet sich Ge 15 5 (sie entbehrte also
wohl der Urgeschichte), der Schluss höchstwahrsch Jo 24 33. Wie J ist auch E hin-
sichtlich des Gottesbegriffs und des ethischen Standpunkts durchweg von d Anschau-
ungen des Prophetismus beherrscht, lässt aber die urwüchsige Frische wie das nationale
Hochgefühl von J vielfach vermissen (vgl. z. F>. den Rückblick und Ausblick Jo24!)
und zeigt in ethischen Fragen bisweilen ein subtileres Empfinden; vgl. z. B. Ge3l4ff.
E mit 30 37 ff. J.
Um oder bald nach 650 wurde von einer judäischen Hand durch d geschickte
Verschmelzung von J und E das (im Unterschiede vom Jahwisten so genannte) j e-
howis tische Geschichtsbuch = JE geschaffen. Die Art der Verflechtung, die
beide möglichst vollständig zu Worte kommen lässt (vgl. z. B. Ge 37 12 ff. ), beweist,
dass beide damals bereits kanonisches Ansehen genossen, daher der R bisweilen selbst
Widersprechendes aufnimmt.
Viell. noch vor JE entstand in Prophetenkreisen und daher ganz im Sinn und
Geist des Prophetismus das Gesetzbuch, welches 621 unter Kg *Josia vom Oberpriester
*Hilkia im Tempel aufgefunden wurde und durch seine Forderung (K. 12), allen Kultus
auf d Tempel in Jerusalem zu konzentriren und so völlig mit dem altüblichen —
halb kanaanitischen — Höhenkult zu brechen, eine totale Umwälzung in d Kultsitten,
ja in d Religion Israels hervorrief (vgl. 2 Kg 23 und den Art. Priester). Dass der
Inhalt jenes Gesetzbuchs in d Hauptsache mit dem des jetzigen Dt identisch ist. ist
ebenso allgemein anerkannt, wie die Entstehung unseres Dt durch d Verschweissung
von mindestens 2 Bearbeitungen (der sog. Du-Quelle und Ihr-Quelle) eines älteren
Gesetzbuchs (des sog. Ur-Dtj. Streitig ist dagegen noch, ob diese Redaktionsarbeit
schon vor 621 fällt, so dass also Hilkia"s Fund wesentlich unserem Dt entsprach, oder
erst ins Exil (in welchem Falle Hilkia das Ur-Dt gefunden hätte). Sicher aber fällt
ins Exil die Herstellung des dst (d. h. im Geiste des Dt verfassten) Geschichtswerks.
welches ausser JE und Dt zugleich eine Ueberarbeitung von Ri, Sm und Kg enthielt.
In Ge bis Xu hat der betreffende R sehr wenig in JE eingegriffen, stark jedoch in Jo.
An d prophetische Gesetzgebung (in Dt) reihte sich in und nach d Exil endlich
auch eine priesterliche an. Die Anregung dazu gab Hesekiel in d Programm des
künftigen Priesterstaats K. 40 — 48. Der Hauptzweck desselben ist die peinlichste
Wahrung der gottgewollten sogen, levitischen Reinheit und Heiligkeit aller Personen
und Dinge, die irgendwie mit d Kultus zus. -hängen, sowie die genauste Regelung
aller Einzelheiten des Kultus, der Feste und der Abgaben. Eine urspr selbständige
Ausfuhrung des Programms llesekiels liegt vor in d „Heiligkeitsgesetz" (=Hi
Lvl7 — 26, so genannt wegen d häufigen Betonung der Heiligkeit Jahwe's: 2026;
21 8 etc. Von anderen wird es wegen des überall vorausgesetzten Schauplatzes als
Sinaigesetz (= S) oder auch als älteste Schichtjdes eig. l'riestergesetzes (— P1)
Bibelwörterbuch. 29
450 Most— Motte.
bezeichnet. Eine genauere Untersuchung hat ergeben, dass auch dieses Gesetzbuch
(zu dem urspr wohl auch Lv 11, Theile von K. 13 — 15 u. a. gehörten) aus verschie-
denen Schichten oder Bearbeitungen älterer (viell. z. Th. sogar vorhesekielischer) Ge-
setze besteht und schliesslich noch eine Redaktion im Sinne des sog. PC (s. u.) —
I nie listwahr seh bei Gelegenheit der Einverleibung in diesen — erfuhr.
Während in Jerusalem in d ersten Zeit nach d Exil das Dt massgebend blieb,
arbeiteten die in Babylonien verbliebenen Priesterkreise eifrig an d Herstellung eines
Geschichts- und Gesetzeswerks, das, mit d Urgeschichte (Ge 1 1 — 2ia; K. 5; 69—22 etc.)
beginnend, parallel mit J und später E die Geschichte der Patriarchen (diese in äus-
serst knapper Uebersicht), die Befreiung aus d äg. Knechtschaft, sodann in breitester
Darstellung die Gesetzgebung am Sinai Ex 25 — 31; 35 — 40; Lv 1 — 16; 27: Null
—10 28, den Wüstenzug, sowie die Eroberung und Vertheilung des Landes bis zum
Tode Josua's Jo2429 erzählt. Der Kern dieses Werks, der eig. PC (— - P2), der die
Kultusgesetze wohl überall in Gestalt einer Kultusaeschichte vortrug, dürfte um 500
in Babylonien verfasst sein. Auf ihm beruht das von *Esra aus d Exil mitgebrachte,
aber erst 444 von ihm und *Nehemia in Jerusalem feierlich eingeführte „Gesetzbuch
des Gottes des Himmels" (Es 7 12, wo Esra unverblümt als „Schreiber", d. i. Verfassser
oder Zus. -steller dieses Werks bezeichnet wird). Aber auch nach Esra fehlte es nicht
an Zusätzen und Ueberarbeitungen ; in gewissen Gruppen, wie Lv 1 — 7 und K. 16, ist
die Verschiedenheit der Bestandtheile handgreiflich. Dabei ist jedoch alles von einem
Geiste beherrscht. Hand in Hand mit d Neigung zum Formelhaften (vgl. z. B. Xu 7 12 ff. !)
geht das Streben nach einem genauen chronologischen Rahmen (z.B. Ge5; 11 10 ff.).
Für die nachexilische Zeit ist beweisend die Tiefe und Reinheit des Gottesbegriffs,
die Darstellung der Patriarchen ohne alle sittlichen Gebrechen, vor allem aber eine
Auffassung des Wüstenzugs und der Eroberung des Landes, wie sie erst viele Jhdte
nach d Ereignissen möglich war. Die weitschichtige Gesetzgebung beruht auf wenigen
einfachen Grundgedanken (Jahwe ist der Herr alles Raums, aller Zeit, aller Personen,
aller Güter; daher ihm von alledem entsprechende Antheile zu weihen sind), versteigt
sich aber bisweilen rein theoretisch zu Konsequenzen (z. B. Lv25; Jo21), bei denen
von d Möglichkeit der praktischen Ausführung von vornherein abgesehen ist.
Allerlei Zusätze und Aenderungen stehen höchstwahrsch in Zus.-hang mit d
Einarbeitung des Priestergesetzes in d ältere aus JE, Dt und der dst Redaktion von
Ri, Sm und Kg bestehende Geschichtswerk, die ca 400 vor Chr. erfolgte. Die Spuren
des im Sinne von P arbeitenden R sind in d ganzen Werke bemerkbar. Dies hinderte
indes nicht, dass man (gleichzeitig oder bald darnach) die vordere Hälfte, die bis zum
Tode M. 's Dt 34 reichte, abtrennte und zunächst allein — als „das Gesetz Moses'" —
für kanonisch oder für eine heilige Schrift erklärte. So kam es, dass die *Samari-
taner nach d Begründung ihres eignen Tempels auf d *Garizim im 4. Jhdt nur den
Pentateuch als heil. Geschichts- und Gesetzbuch von d Juden übernahmen. K
Most. Von d beiden Wörtern, die mit M. übersetzt sind — Hi32i9 ist von
gährendem Wein die Rede — bezeichnet 'asis den süssen Traubensaft Am 9 13 £ süssen
Wein (vgl. HL 8 2 s£ gemachten Wein), das gew.-ere ürös wahrsch den M., in welchem
sein. 11 ein gewisser Alkoholgehalt entwickelt ist, da öfter von einem berauschenden
Kintfiiss desselben die Rede istRi9l3; Ho 4 11 (wie übrigens auch von ylt vxoq Ap 2 13).
Vgl. Wein und Kelter. So
Motte, £j 'äs. Von M sind nach Tristram 326 eine grosse Anzahl Species in
Palästina gefunden worden. Js509; Hil3 28: Mt6i9 etc. ist überall von d Schäd-
lichkeit der Kleiderm. die Rede. Man hat sich dabei zu erinnern, dass im Orient
Moza — Münzen.
451
Kleidervorräthe oft eine grosse Rolle spielen, jene Thiere also grossen Schaden an-
richten können, lies, wenn sie nicht durch peinliche Reinhaltung verfolgl weiden: vgl.
Brehm IX 434. Js 14 11 ist £ mit seiner Uebsetzg M. mit unrecht der V gefolgt (s.
Würmer): dagegen ist Hi 27 is v/s doch wohl unrichtig mit *Spinne übersetzt, obwohl
von d Thiere gesagt ist. dass es „sein Haus baut". So
Moza St inBenjamin Jo 18 26. nach *Mizpe und*Kephira genannt, daher wahrsch
im N oder NW von Jerusalem. Der Thalmud (Neubauer 152 f.) scheint darunter
különjä, das heutige kalönije nw von Jerusalem zu verstehen. Nach d Mischna (Succ.
IV 5) holte man von M. Bachweidenzweige zum Laubhüttenfest. Das heutige bet
mizze hängt viell. mit M. zus. Das M. der Genealogien lChr2 46; 8 (9) 36 f. meint wohl
diesen Ort. G
Mücken nur MLt23 24; vgl. Fliegen. So
Mühle bei £ Ze 1 n für l) ham-maktes = Mörser, ein Theil der St * Jerusalem;
vgl. unseren Ausdruck „Kessel". G
Mühle, $ rha/im Ex 11 5: Xu 11 8 etc.. späthebr. tehönK\bl3; fah"uä Khl2 4,
in d alten Zeit als Hand-M. unentbehrliches Haushaltsgeräth. Da man täglich, jedes-
mal bevor man buk, das erforderliche Mehl zubereitete, so hörte man in friedlichen
Zeiten das
Geräusch
dieser M. re-
gelmässig an
bewohnten
Orten Jr25 10.
Sie bestan-
den aus 2
Steinen. Der
untere. pfflal/
tahütEHlw.
lag fest, über
ihm drehte
sich um einen
hervorra-
genden Stift
der obere
Stein prrlali
rcekeb Ri 9 53
oder nur rcekeb Dt 24 6 (der Läufer). Diese mühsame Arbeit besorgte in d Regel eine
Sklavin Ex 11 5: Js 47 2. bei etwas grösseren M. auch zwei Mt24<ü Abb. 117). Auch
gefangene Männer Hess man die M. drehen Ri 16 2t ; Kl 5 13. Später hatte man auch
grosse M.. die von einem Esel bewegt wurden (jxv7.oq vvc/.öz der Eselmühlstein Mt 18 L6).
Die Oel-M. Hi24n£ beruht auf falscher Uebsetzg. Es ist eine Olivenkelter gemeint
Abb. 117. Handmühle.
(s. Kelter und Oel, Abb. 139).
Münzen. Geprägtes *Geld gab es bei d Israeliten
erst in nachexilischer Zeit. Unter d pers. Oberherrschaft
cursirten die dark'mömm, d. i. Drachmen Es 2 69: Xe 7 70 Bf.
und "darkönlm 1 Chr297; Es 8 27, d. h. Dariken, dicke Gold-
stücke, auf deren einer Seite ein Kg in Waffen abgebildet
war (Abb. ll.Si. Dasselbe Mild war auf d entsprechenden
Si
Darike, ßoldmünze des
Dariua Hystäspis.
29*
452
Münzen.
\
<&**' «
ZI
Abb. 119. Tetradrachrae
(Silbermünze) Alexanders
des Grossen.
Abb. 120. Tetradrachme (Silber-
münze) Antiochus' IV.
Silber-M. (oty/.oc = Schekel), von denen zwanzig auf eine Gold-M. gingen. Das Gold
wurde in Persien, das Silber wurde wohl auch in d Provinzen geprägt. Vgl. Ed.
- — --- Meyer. Judenthum 196 ff. Unter d ^--_ — :— ^^
v'~,jfc\ griech. Herrschaft cursirten die M.
der *Seleuciden und *Ptolemäer; es
sind dies von Gold-M. der Stater, von
Silber-M. Tetradrachmen und Drach-
men. Man hat selbst von Alexander-
M. (Abb. 119) Exemplare, die in Pa-
lästina geprägt sind. Die eine Seite
dieser griech. M. zeigt in sehr schöner
Prägung den Kopf des Herrschers, die
andere einen Gott. Eine der schönsten
ist Abb. 120 mit d Aufschrift Buoi-
y.tojg lAvTiöyov Otov snnpavovq. Die pto-
lemäischen Silber-M. i Abb. 149) zeigen
auf d Rückseite das Bild eines Adlers,
wie es sich auch Abb. 181 rindet. Ganz
ähnlich diesen griech. M. sind die der
Arsaciden Abb. 121.
Nach lMklöß wurde dem Mk Simon von Antiochos VII 174 der seleucidischen
Aera (= 139/8 vor Chr.) das Prägerecht, das er wohl schon ausgeübt hatte, förmlich
verliehen. Dass auch noch in dieser wie in späterer Zeit für
M. die althebr., nicht die Quadratschrift in Anwendung, ja in
Frage kam. ist unter *Schrift besprochen. Wir besitzen ganze
und halbe Silbersekel, welche dem Gewichte nach den in d
\ phönicischen St geprägten Tetradrachmen und Doppeldrach-
men entsprechen; auf d einen Seite iindet sich Abb. 122
das Bild einer Lilie mit d Umschrift Ttvnp D^BH1 (anderswo
auch nnpn) = das heilige Jerusalem; auf d andern Seite
steht als Umschrift bü"W bp'C = Sekel Israels und über d
Kelch ein X {== 1). als Angabe des Jahres (der Regierung?
Simons); man hat Exemplare von ganzen und halben Sekeln
aus d Jahren 1 — 4: von ganzen auch aus d Jahre 5. Eine
cliwer zu entscheidende
Frage ist, ob die Kupfer-
M. von 1, lji und 1/i Sekel
ebenfalls unter Simon ge-
prägt sind. Abb. 123 zeigt
auf d einen Seite das Bild
von zwei Zweigbündeln mit Ab1' 12~'
einer Citrone dazw. und die Umschrift "äpi MIX FOV {= Jahr 4, 1/a), auf d andern das
Bild einer Palme zw. 2 Fruchtkörben mit d Umschrift [VS rbx:b (d. h. lige,ullat sijjöti
= der Befreiung Zion's). Davon wird weiterhin noch zu reden sein.
Von d nachfolgenden Hasmonäern liegen Kupfer-M. mit d Namen der Herrscher
in ziemlicher Anzahl vor. Auf Abb. 124, M. des * Johannes Hyrcan. finden sich auf
d Avers zwei Füllhörner , auf d Revers die Inschrift E'T.Tn lani bi:n (."DPI j;n,T (=
Johanan, der Hohepriester, und der [hohe] Rath der Juden), also mit Beisetzung des
Abb. 121. Tetradraehni" (Si
bermünze) Arsaces' VI.
Silbersekel des Simon Makkabäus.
Münzen.
453
Namens des Fürsten, aber
ohne sein Bild. Auch von d andern Hasmonäern, mit d
Titel ßaoiXevq, sind ähnliche M. vorhanden; so z. B.
von Alexander Jannäus zweisprachige mit d Auf-
schrift ^böil [naXT (Jonathan der Kg) und ßaaiXscoq
l4XsgävÖQOv. Die M. der
Idumäer dagegen haben
bloss griech. Legenden.
Von *Herodes d Grossen
123. Ein halber Sekel (Kupfermünze) liegen nur Kuüfei'-M. VOl'
des Simon Makkabäus.
und zwar mit verschiede^
Münze des Johannes
Hvrkanus.
^,
y^<<
I
nen Emblemen: auf Abb. 125 ist i Avers) ein Helm (?) auf einem Untersatz, daneben
Palmzweige . andrerseits ein Dreifuss mit der Umschrift ßaaö.swg 1Hqüj6ov abgebildet.
Die Bedeutung der auf fliesen M. angebrachten Embleme ist theil-
weise streitig : nicht selten tindet sich ein Anker. Bei anderen, ' .
späteren Gliedern der Herodianischen Familie kam der Gebrauch
auf, umstehend von ihrem auf d Revers gesetzten Xamen das
Bild des regierenden röm. Kaisers auf d Avers zu setzen; so
namentlich bei Agrippa I und IL Während die Silber-M. des
Augustus das Bild des Kaisers zeigen (s. Abb. 29) , fehlte in
Rücksichtnahme auf d Juden dasselbe auf d von d Procuratoren
geschlagenen Kupfer-M. ; auf ihnen findet sich
des Kaisers gew. die Abbildung einer Pflanze:
Xame Iovdia mit d Jahreszahl der Herrschaft
des Kaisers darauf. Aber
Silber- und Gold-M. wur-
den nicht im Lande ge-
prägt : bei diesen war der
Anstoss, den das Bild des
Kaisers erregte ( Mc 12 16),
unausweichlich (Abb. 126
im Lande selbst
neben d Namen
häufle: steht dei
Kupfermünze Herodes'
Abb. 126. Eömischer Denar
(Kupfermünze) des Kaisers
Tiberius.
und 55).
Erst während d Zeit der beiden grossen
Silber-M. mit hebr. Schrift geprägt und zwar 1
Kupfer-M. vom
Jahr 4 \ntTbxb
= der Befreiung
Zion*s : 2) Ku-
pfer-M. \Y2 rinn
— der Freiheit
Z.'s vom Jahr 2 und 3; 3) Silber- und Kupfer-M
mit der Aufschrift Eleasar der Priester (Abb.
Aufstände der Juden wurden wieder
Münze des Eleasar.
Abb. 128. Münze des Simon Bar Kochba.
vom Jahr 1 ..der Befreiung Israels8
127) oder .Simon. Kürst Israels-
(Abb. 128, wo t" st: zu ergänzen ist): 4) vom Jahr 2 „der Freiheit Israels" (Abb. 129) ;
5) M. mit d Xamen Simons und „der Freiheit Jerusalems". Viele der unter 4 und 5
genannten M. sind auf röm. M., bes. Trajans aufgeprägt und stammen daher sicher
aus d Zeit des Aufstandes von Bar Kochba, wie überhaupt die Münzen unter 3—5: die
M. der Categorie 2 stammen aus d Zeit des ersten Aufstandes (unter Vespasian). (Jeher
die der ersten Categorie wird gestritten; einige setzen sie in ebendieselbe Zeit, andere
in die der Mk (s. o.). - Von d Zeit des 2. Aufstandes an gab es keine von Juden
454
Musi— Musik.
geprägten M. mehr. — Literatur. Die Literatur über d hebr. M. ist vollständig
zus. -gestellt in SeMrer 1 17 ff. 635 ff. Hervorzuheben sind die Werke von M. A. Levy,
Geschichte der jüdischen M. Breslau 1862. — ■ Madden, History of Jewish Coinage and
of Money in the Old and New Testament (London 1864), sowie bes. Coins of the Jews,
London 1881. So
Musi Sn Merari's, Sn *Levi's, ein levitisches Geschl (viell. nach Moses genannt?)
Ex 6 19 P ; Nu 3 20. 33 : 26 58 P ; 1 dir 6 4. 32 (7 19. 47) ; 23 (24) 21. 23 ; 24 ( 25) 26. 30. B
Musik. Die M. stand bei d alten Hebräern in engster Verbindung mit Dicht-
kunst (s. Dichter) und Tanz. Der *Reigen, £) mahöl, m*hölä, wird in d alten Zeit
meist von Wbern aufgeführt Jr 31 4.13; Ex 15 20; Rill 34: 21 21 etc., seltener sind
Männerchöre Ex 15 1: 2 Sm 19 35. Es bilden sich 2 Wechselchöre, die in rhythmischen
Bewegungen vor- und zurückschreitend abwechselnd je eine Hälfte des Verses singen
1 Sm 18 7: 21 12. Man bezeichnet diese M. Ex 32 18 als ~köl 'annöt, Getön des Wechselge-
sanges. Bisweilen singt auch eine Vorsängerin den eig. Liedertext Ex 15 21 a, und die
übrigen singen nur den Abgesang (refrain). Geregelt wird der Rhythmus des Hin-
und Herschreitens der Chöre sowie des Gesanges durch d Handpauke, £j töf Rill 34:
Ex 15 20 etc., bisweilen unterstützt durch taktmässiges Schütteln der mena'ane:im, me-
tallener Stäbe mit daran befestigten Ringen , der slstra, £ Schellen 2 Sm 6 5 , oder
durch ebenso gegeneinander geschlagene Becken, £| selfUm, cymbala, Cymbeln, auch
m'siltajim 2Chr5i2etc. genannt. Ob hierher auch sdllslm (Triangel?) gehören 1 Sm
186, ist fraglich. - - Zur Begleitung des Gesanges dienten Saiteninstrumente, l) ir-
glnä Ps4i; 61 etc. Die *Saiten, ^ minnim, wurden entweder mit einem Haken ge-
rissen £> parat Am 6 5 (vgl. ZAW III 114) oder mit einem Stäbchen (griech. n).rtxzQov)
geschlagen, fj niggen lSml6l6f. ; Ps33 3; Js23i6, oder mit d Fingern geknipst,
ij zimmer Ps 71 22 etc. Daher mizmör (vgl. die Ps)
ein Lied mit Saitenspielbegleitung. Die gew.-sten
Saiteninstrumente waren ncebel oder nebel (5 väß?.a,
vavla, £ Psalter, schlauch artig geformtes Instrument
mit bauchigem Resonanzboden (nach Graetz Ps I 69 f.
ist] es mit einer Haut überspannt) Am 6 5 (Abb. 128 f.)
und Jcinnör <S xivvqcl, yu&üoa, nach einigen der Lyra
ähnlich mit freischwingenden Saiten Abb. 130 (vgl.
Ohnefalsch-RichterTaf. XII 5— 7. 10—13 ; CCXI7. 8),
nach andern dreieckiges tragbares Hackbrett, wohl
dasselbe, was später peSanterln, d. i. wüxrjQiov hiess
ivgl. Augustinus inPs42; JAqVII12 3; Abb. 131).
£'s rebsetzg „Harfe" ist irreleitend, da man hier an
ein grosses auf d Erde stehendes, sitzend gespieltes
Instrument denkt. Der hinnör wird aber umherge-
tragen lSmlO.5 vgl. Ps6826. Es ist ein durchaus
heiter klingendes In-
strument Ge 31 27, da-
rum mag man es in d
Trauer nicht spielen
Ps 137 2. Da die Sänger
Abb. 129. Münze des Simon Bar Kochba /Xjj^x^ \ früher lnpist
mit dreisaitigem Musikinstrument. [Sanmj llllliei HieiSl
auch die Begleitinstru-
mente spielten 1 Kg 10 12 (anders später im Kultus s. u.) , so waren beim Chorreigen
Aiili. 130. Musikinstrument eines Beduinen
(die Gestalt gehört zu Abb. 5).
Musik.
455
Abb. 131. Assyrische Musiker (das
mittlere Instrument viell. Psalter).
Blasinstrumente selten. Doch kommt 'ügäb, die Hirtenflöte. Schalmei Ge4 22 neben
Jeinnör und fö/*Hi21i2 vor, so bei Prophetenchören lSmlOs, bei Gelagen Js5i2 in
derselben Weise häl'ü , die Rohrflöte (nach einigen —
der späteren masrölfitä Da 3 io. Vgl. Ohnefalsch-Richter
Taf. CXXX 2 ; XLII 3. 6 ; CXXVII 5). Die spätere
Sumfönjä Da 3 5, sifönjäw, griech. ovpupujvia, ist nach
einigen eine Saekpfeife , nach andern eine Leier oder
Laute (so £). — Von selbständiger Instrumentalmusik
ohne Gesang ist in 1 Sni 16 23 ; 2 Kg 3 15 die Bede, vom
Flötenspiel zur Unterhaltung auf d Wanderung Js3029,
vom Schalmeiblasen der Volkshaufen beim Krönungs-
jubel 1 Kg 1 40. Im Allgemeinen diente die M. dem Aus-
druck der Freude Hi 21 12; 3031, in traurigen Zeiten
machte man keine Kl 5 14 : Am 83. io ; man hörte sie beim
Mahle am Kgshofe von einem Chor der Sänger und Sängerinnen 2Sml935; Kh2 8,
bei Gelagen der Reichen Am 6 5; Js5i2; Si40 2if. , bei Familienfesten Ge3l27: Jr
25 io; Lcl5 25, Hochzeiten Ps 45 9, bei Siegesfeiern Ri 11 34; lSml8 7etc, man tanzte
danach Mtlli7. Auch die kultische M. hatte einen heiteren Charakter Ex 32 6. 18;
R19 27; 21 21; Am 5 23. Nur die Flöte galt als Trauerinstrument Jr48 36; Mt9 23.
Die grossen Blasinstrumente hatten in d alten Zeit nicht den Zweck des musi-
kalischen Ergötzens, sondern waren Signal instrumente. Das grosse Widderhorn söfär
lituus, jöbel Lv 25 15, vollständig Jcceren haj-jöbel Jo 6 5, und die Trompete, *Trommete,
hasöserä, aäXniy^, tuba, geben eig. nur einen Ton her, so dass die ganze Abwechslung
darauf beruht, ob man diesen Ton kurz hervorstiess täJca' söfär Jr 4 5 oder ihn lang
zog mäsalc haj-jöbel Ex 19 13 oder ihn vibriren liess heri'a Jl 2 1. Der kurz heraus-
gestossene Ton gab das Signal zur Zus.-berufung des Heerbannes Ri 3 27 ; 6 34 ; 1 Sm
13 3; Jsl8 3, zum Angriff Jr4i9; Hi39 24f., zum Abbrechen des Kampfes 2Sm228;
18 io oder einer Belagerung 2Sm20 22 (vgl. Krieg). Auf d Wachtthürmen der St
hatten die Wächter solche Signalhörner Am 3 6: Ho 5 8 : 8 1 ; Jr 6 1. 17 : Ez 33 0. Auch
bei friedlichen öffentlichen Kundgebungen blies man das Hörn 2Sml5lO; lKgl.34:
2 Kg 11 14. Leber d priesterlichen Signale s. u.
Mit d Nabiismus kam ein neuer Gebrauch der M. auf. Wie man ihr die Kraft
zutraute , die bösen Geister zu bannen 1 Sm 16 23 , so auch die , den Jahwegeist im
Menschen zu erregen 2 Kg 3 15. Durch M. und Tanz (vom Singen ist nicht die Rede)
versetzten sich die *Propheten in Ekstase lSmlOs. 10; 19 23 f.; 2 Sm 6 5. 15 f. Üefter
dirigirte ein Leiter (nissäb lSml9 2o) diese geistlichen Exercitien.
In d nachexilischen Zeit wird die M. ganz in d Dienst des Kultus hineingezogen.
In Ps68 26 gehen in einer Prozession die Sänger (särlm) voran, ihnen folgen Saiten-
spieler (nög*nim), neben denen die Jungfrauen mit d Tambourin (-"lämöt töfeföt) ein-
hergehen. — Im 2. Tempel wird die Sache allmählich strenger geregelt. Wberchöre
verschwinden gänzlich aus d Kultus. Der liturgische Gesang und die Saitenspielbe-
gleitung wird ausschliesslich Sache der *Leviten Ne 12 27; IChrlöM — 21: 16 5. Dazu
kommen jetzt neu als kultische Instrumente die Blashörner, welche nur den Priestern
vorbehalten werden Nel2 35; 1 Chr 15 19 ; 16 5 f.: 2Chr2926. Der Chronist, der alles
dies von David und Salomo einrichten lässt, giebt den Priestern eine Aufstellung den
Leviten gegenüber 2 Chr 7«. — Auch das Signalgeben wird im PC eine durchaus
priesterliche Funktion Nu 10 8, da das Volk Israel bei diesem Schriftsteller zu einer
kirchlichen Gemeinde geworden ist, die angeblich in d Wüste einst in Form einer
456 Mutans — Myrrhe.
Prozession umherzog:, zu deren Aufbruch die Priester mit Trompeten durch vibriren-
des Blasen das Zeichen gaben, während die blosse Versammlung der Gemeinde durch
einfaches Hineinstossen in d Hörn angezeigt wurde Xu 10 1 — 7. Der vibrirende Ton
in d Schlacht rief Jahwe's Hülfe herbei 9, wovon die Legende wunderbare Beispiele
zu berichten weiss Jo 6 20 ; 2 Chr 13 14. Auch die Feste kündigten die Priester durch
Blasen an NulOlO; 29 1; Lv25 9; 23 24. Dieses priesterliche Posaunenblasen schiebt
der Chronist auch in d Beschreibung vorexilischer Tempelfeste ein 1 Chr 15 24: 16 6;
2 Chr 29 27 f. — Der Vortrag der Tempel-M. ist ohne alles harmonische Zus. -wirken
zu denken. Harmonie kommt noch jetzt dem Morgenländer barbarisch vor. Als das
Ideal einer correcten M.-Aufführung wird 2 Chr 5 13 gerühmt, es habe geklungen, als
sei Gesang, Saitenspiel und Trompeten nur ein Ton. Dass die Trompeten ständig
mitwirkten . ist unwahrsch . weil sie sonst Gesang und Saitenspiel verdeckt hätten.
Sie setzten wohl nur bei bes. Stellen ein. Sommer's Vermuthung. dass das an d *Sela-
Stellen der Ps geschehen sei. ist fraglich. Ueber d Zünfte der Sänger, die der Chro-
nist als Assaphsne von d Leviten trennt Es 2 41. vgl. 40 : Ne 7 73. berichtet dieser Näheres
in 1 Chr 15 19 — 22: 16 5; 25 l. vgl. lMk4 54. Er unterscheidet 1 ) Sänger und Cymbel-
schläger. die den Takt angaben; 2) Spieler der nebälvm 'al '"hlmöt. solcher Leiern,
die hohe Töne hatten (vgl. Ps46l); 3) Spieler der kinnöröt 'al &m~uüt. Saiteninstru-
mente mit d tieferen Oktave (vgl. Ps6i; 12 l). — Ein ..Leiter- dieser Chöre scheint
der vielgenannte wnasseah (£ vorzusingen) Ps4i etc. gewesen zu sein. Die priester-
lichen Posaunenbläser standen für sich 1 Chr 15 24. Die dunkeln musikalischen An-
gaben in d Psalmenüberschriften sind folgende: gittlt Ps 8 l nach Einigen „gathische
( ithei • : süsän Ps 60 l; 45 l nach Einigen ., Blasinstrument mit lilienförmiger Oeffnung
nach unten-: malrlat Ps53i: 88 l nach Lagarde, rel. iur. eccl. gr. XXXVIII =
/uayäöic, Cither. — Auffallend ist. dass die gew. Bezeichnung lyrischer Lieder, fj slr,
in d Psalmensammlung selten ist (Ps 48. 66 etc. im Ganzen 8 mal). Man sah eben
die Ps als gottesdienstliche Lieder (fchillim) an. Si
Mutius 2Mkll34 falsche LA für Memmius, s. Manlius. H
Myndus wird lMkl5 23 unter d Gebieten genannt, denen ein Beschluss des
vom. Senats zu Gunsten der Juden mitgetheilt worden sei (vgl. Kos). M. war eine
kleine griech. (ionisch-dorische) St auf derselben Halbinsel *Karien's wie *Halikar-
nassus gelegen, w von dieser am Meere ; sie gehörte seit 133 vor Chr. zur röm. Pro-
vinz *Asien. Jetzt Gumuschlu Liman. G
Myra Ap 27 5 war eine an d S-Küste *Lycien*s gelegene St . deren Hafenort
Andriake hiess. die jedoch auf d Küstenfl für Schiffe erreichbar war. Jetzt Dembre. G
3Iyrrhe kommt von dem nur in d heissesten Strichen S-Arabiens und des Somali-
landes heimischen kleinen Baume oder Strauche. Balsamodendron myrrha Low 246 ;
Plinius XII 52 : Abb. 132. Das beste Produkt ist das flüssigere, bes. das von selbst,
n'nht erst in Folge von Einschnitten aus d Rinde hervorträufelnde. Auch im AT ist
von dieser flüssigeren M. die Rede : nach Ex 30 23 soll zur Bereitung des heiligen
»Salböls mar d"rör, <S ouvqvu zxUxtt], V prima et electa gebraucht werden; sie heisst
auch fliessende M. HL 5 13; 1 13; vgl. Stakte. Etwas weniger kostbar war die M.,
die in einen solideren Zustand übergegangen war, sowie die dunkleren Sorten. Oft
wird M. neben »Weihrauch als hochgeschätzter Einfuhrartikel genannt (vgl. Mt 2 n) ;
bes. wurde sie ihres Wohlgeruches wegen geschätzt und zu Salben und Parfüms ver-
wendet ; so namentlich von Fr HL 4 6 ; 5 l ; 5 13 ; vgl. Er 2 12. Auch als Ingredienz
der Salbe, mit der einbalsamirt wurde, kam M. zur Verwendung Jh 19 39. Wie weit
der Gebrauch der M. für d Therapie (so noch heute) dem hebr. Alterthum bekannt
.Myrte— Nabal.
457
war. lässt sich nicht bestimmen. Die Römer setzten dem Weine M. zu. weil sie
glaubten, dadurch die berauschende Wir-
kung zu verringern vgl. Mc 15 23. So
Myrte, £} hadas. Die gew. immer-
grüne M.j Myrtus communis 1 Boissier II 736 :
Low 50; Tristram 365) kommt um das ganze
Becken des Mittelmeeres wild vor. so auch
durch das ganze Hochland von Syrien hin-
durch, jedoch nicht in ganz trockenen La-
gen; auch ist sie ein beliebter Zierstrauch.
Sie hat zierliches dichtes immergrünes Laub
von sehr lieblichem Aroma, weisse zahlreiche
Bliithen und blauschwarze Früchte, die ess-
bar sind. Js41l9; 55 13 wird für d mes-
sianische Zeit vorausgesehen, dass M. auch
in d Steppe und in Gegenden . wo bisher
bloss Dornen und Disteln wuchsen, gedeihen
sollen. Ob etwa der M.-Hain Sa 1 8. 10 eine
symbolische Bedeutung hat. ist fraglich.
Nach Xe 8 15 wurden M. -Zweige für d Laub-
hütten verwendet, wozu sie in d That sehr
geeignet sind. So
3Iysien bezeichnet urspr die von d Mysern (vgl. die Moesi an d unteren Donau)
bewohnten Waldgbge theils des Arganthonius s von Xikoinedien. theils der oberen
Thäler des Rlryndakos, Makestos und Kaikos. zur Zeit der röm. Provinzialverwaltung
aber das gesammte Stufenland, das sich von d grossphrygischen Hochlande nw zur
Propontis und d Hellespont hinabsenkt. Der w-ste Theil hiess *Troas, in d s-sten
Theil, Theuthranien, lag *Pergamus. M. wurde von Paulus auf d Reise von *Galatien
und *Phrygien nach *Troas berührt Ap 16 7 f. G
Abb. 132. Myrrhe.
Naama, Naaman, s. Xaema. Xaeman.
Naaratha, ohne d Endung a Naarath, Xaara, Ort im SO des Gebiets von *Ephraim
J0I67 = Xaeran (Xaaran) 1 Chr 8 (7) 28, On 283; 142 Noopa9- 5 rM (7,5 km) von
Jericho, d. h., falls nach X. im toädi el-'auye. Vgl. das wasserreiche Xeara JAq
XVII 13 1. G
Nabal ein roher, reicher Kaiebit, der in *Maon wohnt und in d nahen *Karmel
Viehzucht treibt 1 Sm 25 2 ff. Als David, der in d Umgegend freibeutert. von d in
Karmel das Fest der Schafschur feiernden X. zum Entgelt dafür, dass seine Hirten von
d Leuten David's in Ruhe gelassen und gegen räuberische Beduinen geschützt wurden,
das übliche Geschenk durch Boten fordert und dieser es barsch verweigert, gelingt es
nur dem schönen und klugen Wbe X.'s *Abigail, durch Entsendung eines reichen Ge-
schenks an David das Haus ihres Mannes vor Plünderung und Blutvergiessen durch
il Scharen David's zu behüten. Als X.. der inzw. des guten zu viel getrunken, wieder
nüchtern geworden von d ihm drohenden Unheil hört, wird er vom Schlag getroffen
und stirbt wenige Tage später. Darauf heiratet David Abigail. die Wittwe X.'s. und
gewinnt durch ihre angesehne Verwandtschaft einen festen Stützpunkt in d Gegend
von *Hebron. B
458 Nabataeer— Nächster.
Nabataeer, griech. NaßazaZoi, arab. nabat, nabif, 1 Mk 5 25 erwähnt, bezeichnet
nach ziemlich allgemeiner Ansicht (s. jedoch KAT 3 151 f.) dasselbe Volk, das sonst
Nebajoth genannt und unter d *Ismaeliten Ge 25 13: 28 9 aufgeführt ist. Die Nebajotli
kommen auch Js 60 7 neben *Kedar als Herdenbesitzer vor ; ebenso neben Kedar in
(1 KI (Schrader, KAT2 147). Andere Nabatu treten in jenen Texten als Unterab-
theilung der bab. Aramäer auf. Die obigen Nebajoth des AT dagegen sind höchst-
wahrsch ein arab. Volksstm der syr. Wüste oder N-Arabiens gewesen, der sich nach
und nach in feste Sitze eindrängte. Um 300 vor Chr. sassen sie bereits in *Petra ;
ihr Reich dehnte sich einestheils bis weit nach NW-Arabien hinein, nach N bis Da-
mascus und Palmyra aus. Vgl. Schürer2 I 009 ff . Nabataeer sassen somit in diesen
Zeiten im Gebiet von Edom, Amnion u. s. w. Sie hatten syr. und griech. -röm. Kultur
angenommen (vgl. Arabien, Araber) ; die Schrift, welche sie anwendeten, war die syr. So
Naboth von Jesreel 1 Kg 21 1 ff. ; 2 Kg 9 21 ff. s. Isebel. B
Nachbar, s. Nächster.
Nabuchodonosor griech. Form für *Nebucadnezar.
Nacbhuren, nämlich anderen Göttern, ist Ex34i5f. etc. ein bildlicher Aus-
druck für d *Götzendienst, da das Land oder Volk Israel als Wxb Jahwe's gedacht
wird (Ho 2 f.) und Abfall von Jahwe demnach als eheliche Untreue, als Hurerei, be-
zeichnet werden kann. G
Nachernte, Nachlese von Getreide, Weinbeeren etc. s. Ernte. So
Nachon 2 Sin 6 6 Name der Tenne, bei der Usa starb, 1 dir 13 (14) 9 *( 'hidon. G
Nachor Lc3 34 Grossvr Abrahams, s. Nahor. So
Nacht, Nachtwache. Die Hebräer theilten, wie auch andre antike Völker,
die N. in Wachen zu je 4 Stu, £} asmüröt, griech. (pv).axal. Das AT kennt nur
3 N.- Wachen: die 1. von Sonnenuntergang bis 10 rös asmüröt Kl 2 19, die 2. von
10 — 2 liä- asmöret hat-tikönä — mittlere N. Ei 7 19, die 3. (von 2 bis Sonnenaufgang)
asmöret liäb-böker = Morgenwache Ex 14 24; lSmllii. Durch d Römer wurde die
Viertheilung der Nacht eingeführt. So im NT Mc 13 35 uipe (6 — 9), ixeoowxxlov (9 — 12),
alexTOQoywvlaq (12 — 3). tcqoh (3 — 6); Lc 12 38 2. und 3. Nacht w. ; Mtl4 25; Mc 6 48
4. Nachtw. Nach d Thalmud Beräkot 3 folgten die Rabbinen des 1. Jhdts der alten,
die des 2. Jhdts der röm. Theilung. Nowack I 215. B
Nachteule bei £ für tahmäs Dt 14 15 ; Lvlli6 und für jansöf Js 34 11. Unbe-
stimmbar: s. Eule. So
Nachthütte bei £ nur Js 1 8 für m'lünä, s. Wohnungen und Abb. 79. Si
Nackt, s. Kleidung.
Nadab 1) Kg von Israel, Sn Jerobeam's 1 1 Kg 14 20, kämpft gegen d *Phi-
lister und wird während d Belagerung der Grenzst *Gibbethon von *Baesa aus Isa-
schar, wohl einem seiner Oberoffiziere, erschlagen, der sich zum Kg macht und das
ganze Haus Jerobeam's ausrottet 15 25 ff. — 2) Sn Aaron's und der Eliseba Ex 6 23 etc.,
kommt nach d Priesterlegende mit seinem Br Abihu um, weil sie eigenmächtig eine
festgesetzte priesterliche Ordnung ändern Lv 10 1 ff. P. B
Nadabath ( )rt im 0- Jordanlande, wohl in d Nähe von *Medeba 1 Mk 9 37 ; da-
neben sind Formen wie Naßa&ä JAq NIII 1 4 überliefert. G
Nadelöhr. Nadeln werden im AT nicht erwähnt (s. Sticken). Doch da vom
Nähen täfar Ge 3 7 ; Kh 3 7 die Rede ist, so muss man annehmen, dass die Hebräer
etwas der Art hatten. Das Nadelöhr r^vn^/ua (>a<piöoq wird Mt 19 24 etc. als Symbol des
möglichst Kleinen erwähnt. Vgl. Wetzstein SAM 1873, 581 ff. ZDPV XIV 30—34. Si
Nächster, orspr = Nachbar (Kluge Wb), bei £ für re'a Ps 15 3 etc., mereia
Naema — Nahal Kana. 459
Hi 6 14. lämit Lv 24 19, 6 nhjolov Sil9l4; Rml3i0 etc. Im AT ist re'a Y"lksgenosse,
wie sich aus Ex 2 13: 20l4f., aus d Parallelismus in Lv 19 m— ig und Mi 75 (£j aUnf.
Sippengenosse) ergiebt. Dass der Volksgenosse im Gesetze den Gliedern anderer
Völker gegenüber bevorzugt wurde (in d Wirklichkeit ging- es ihm nicht immer
besser), dass ihm gegenüber kein Zinsnehmen Lv 25 36 und keine dauernde Sklaverei
25 44 — 46 statthaben sollte, wird man billiger Weise nicht tadeln können. Anerken-
nung verdient vielmehr die Vorschrift, dass dem *Fremdling (gerj gleiches Recht
gewährt sein sollte als dem Einheimischen Lv 24 22. ja dass man ihm sogar die gleiche
Freundlichkeit widmen solle Lvl933f., womit freilich noch nicht erwiesen ist. dass
es wirklich geschehen sei. Einspruch wie Mt 5 43 ist im AT nirgends ausgesprochen.
Möglich wäre es. dass viell. zu Jesu Zeit fanatische Pharisäer in solchem Hass den
wirksamsten Abschluss gegen d Heiden erblickt haben könnten ; vgl. Schürer II2 46- 5< »
Dergleichen Uebertreibungen aber charakterisiren ein Volk oder eine Religion nicht.
Unbestreitbare Thatsache ist es jedoch, dass erst der Universalismus des Christenthums
alle Schranken der Nation und Rasse Ga3 28 beseitigt und im Nächsten nur den Mit-
menschen erblicken gelehrt hat LclC)23 — 37. Sonst vgl. Freund. Verwandter. Si
Naema, d. i. Holde, 1) Tr Lamech's und Zilla"s. Schw Thubalkain's, des Vr's
der Schmiedekunst Ge 4 22 J ; letzteres eine Zus. -Stellung wie Hephaestos und Aphrodite
oder Ares und Aphrodite. Im Phönizischen kommt eine Göttin Na'ama vor. — 2) Am-
moniterin. Wb Salomo's und Mr Rehabeam's 1 Kg 14 21. 31: 2 (hr 12 13. B
3) St Juda's in d *Sephela Jo 15 41, zw. *Beth Dagon und *Makeda genannt.
Man hat nä'ane s von er-ramle vgl. — 4) Heimath *Zophar's Hi 2 11. wohl in Edom
oder Arabien zu vermuthen. tf5B ö Msivatcov ßaaiXevq, Kg der Minäer, eines arab. Volks
Strabo NVI4 2. das nach Glaser II 451 ff. und Winckler KAT3 141 f. bis zur Unter-
werfung durch d Sabäer (s. Sabal im 7. Jhdt vor Chr. ö von Edom ein grosses Reich
gehabt haben soll. G
Naeinan, Feldhauptmann des Kgs von Aram (Damascus), wird von *Elisa durch
7maliges Baden im Jordan vom Aussatz geheilt. Darauf bekennt sich N. zu Jahwe
(ältestes Beispiel eines Proselyten: Löhr. Missionsgedanke im AT 9) und nimmt 2 Maul-
thierlasten israelitischer Erde zur Erbauung eines Jahwealtars nach seiner Heimath
mit. Nur erbittet er von Elisa die Erlaubniss, mit Rücksicht auf d Landessitte beim
Tempelbesuch des Kgs, den er begleiten muss, sich vor d Gott *Rimmon mit nieder-
werfen zu dürfen. Da Elisa die Annahme jedes Geschenkes von N. abgeschlagen hat.
so erschleicht sich sein Schüler *Gehasi von d bereits abgereisten N. einen Lohn und
wird zur Strafe auf Elisa's Wort hin von d Aussatz N.'s getroffen 2Kg5i — 27. -
Auch sonst kommt N. als Personen- und Geschl-Name vor. B
Naemi, d. i. Holde Rt 1 20, Wb Elimelech's, Mr Mahlon's und Chiljon's und Schwie-
germr *Ruth"s Rt 1 2 etc. B
Naerai, Sn Esbai's 1 Chr 11 (12) 37, einer der 30 Helden Davids, wofür 2Sm
2:> 35 1 'aerai der * Arbiter steht. Eine sichere Entscheidung zw. d LA ist nicht möglich. B
Naeran 1 Chr 8 (7) 28 = *Naaratha. G
Nahalal, St in *Sebulon Jo 19 15. meraritische Levitenst 2135, oder Nahalol,
nach Ri 1 30 von d Kanaanitern lange behauptet, wird im Thalmud (Neubauer L89
mit mahlül identificirt. Damit lässt sicli das kleine Df ma'lül w von Nazareth vgl. G
Nahaliel Xu 21 19 JE dritte Station Israels n vom *Arnon (vgl. On282; 141).
Da der Name „Gottesthal- zu bedeuten scheint, denkt man theils an d wädi el-wa'le,
theils an d wädi zerfaä ma'ln (Conder, Heth and Moab 144 f. 1. t;
Nahal Kana J0I68; 17 y, d. i. *Bach (Thal) Kana. s. Kana 2. (.;
460 Nahas — Nahrung.
Nahas, d. i. Schlange, 1) Kg der Ammoniter lSmlliff. ; 12 12 (s. Saul). Vr
Hanun's 2 Sm 102; 1 Chr 19 (20) 1. - 2) Vr Sobi's 2 Sm 17 27 s. David. — 3) Vr der
*Abigail und *Zeruja 2Sml7 25; lChr2i6f. Jedoch ist hier N. Fehler für *Isai. B
Nahasson, Nahesson (Deminutivform zu Nahas) Sn Amminadab's und Br Eli-
seba's, des Wbes *Aarons Ex 6 23 P, nach Et 4 20 ff. ; 1 Chr 2 10 ff. ; Mt 1 4 ff. ein Vor-
fahr David's, führt während d *Wüstenzuges den Stm Juda Nu 1 7 P etc. B
Nahor 1) Grossvr * Abrahams Ge 11 22, viell. secundär in d Text eingesetzt
nach 2) Br Abrahams Ge 11 26 ff. In 31 ist nicht davon die Eede, dass auch dieser
X. mit seinem Vr *Tharah aus Ur Kasdim ausgezogen sei: dies erklärt sich daraus,
dass die ältere Ueberlieferung. welche als die urspr Heimath der Nahoriden Ge 22 20 ff.
nicht *Ur Kasdim. sondern *Aram Naharaim ansah Ge24io, bei d Composition der
Texte überwog. N. werden Ge 22 20 wie Israel 12 Sne, und zwar 8 von seinem legi-
timen YYbe Milca zugeschrieben, welche eine Eeihe aram. Stme (oder Ortschaften?)
repräsentiren, bis gegen d Grenze Palästina*s hin. So
Nahrung. Als früheste menschliche Nahrung (bei P als in d Urzeit bis Noah
ausschliessliche Ge 9 2 — 4) galten die von selbst wachsenden Früchte Ge 1 29 f. ; 2 9. 15 — 17.
Der Nomade lebte von d Erträgen seiner Herde : von frischer *Milch Ei 4 19 etc., die
meist im h. Lande reichlich vorhanden war Ex 3 17 etc.. und von Eahm = hem'ä(f)
Gel8 8; Ei 5 25 (ob in Pr 30 33 = *Butter, ist streitig 1: Sahne, nach Wetzstein ZAW
m 276 f. auch = seföt bakär (andere _Käse"). Ziegenmilch haleb lizzim Pr 27 27.
Man bereitete Quark (?). h"rlse liCB-häläb (£ Irische Käse) 1 Sm 17 18, Käse gebinä Hi
10 10. Später Letzteres bisweilen fabrikmässig, Avie viell. aus d Namen Käsemacher-
thal in * Jerusalem JBj V 4 1 zu erschliessen ist. Sonst lebte man auch von d *Honig,
den die wilden *Bienen in Felsspalten bereiteten Dt 32 13 ; Ps 81 17. Vom ausfliessen-
den Honig (*Honigseim) ist auch lSml4 26; Prl6 24; 27 7 die Eede. Ueber Ei 14 8
8. Merx PrKZ 18S7, Nr. 17. Vgl. auch Mt 3 4. Man ass den Honig gern Ps 19 11;
Si 24 27 etc. Trotzdem flndet sich im AT keine Spur von Bienenzucht.
In d Periode des Ackerbau*s kamen neue N. -Mittel zu d genannten. Man ass
die Getreidekörner, wenn man hungrig war. auch roh Mt 12 1 (vgl. Sabbath). Sonst
am Feuer geröstete Körner von Weizen oder Gerste lSml7i7; 2Sml7 28: Lv 2 14
ivgl. Grütze, Sangen und Eob NbF 515: ovloyyxai II 1449; mola salsa Plinius XVIII
22). auch geröstetes Weizenschrot gares Tcarmel Lv2i4: 2 Kg 4 42 (vgl. Speisopfer);
auch Getreideschrot zu Brei bereitet 'arUä Nu 15 20 f.; Nel038 vgl. Lagarde GMxN
1889, 301. Sonst s. Mehl, Backen, Brod. Kuchen. Als Zukost hatte man gew. *Ge-
müse : jüräk Prl5i7; öröt 2 Kg 4 39; späthebr. zerö'im Da 1 12 : h'v/uvov Lc 11 42. Ge-
kochtes Gemüse näzid Ge25 29; 2 Kg 4 38 (vgl. Gericht, Kochen). Man kochte wilde,
durch Zuthat von Mehl geniessbar gemachte Gurken 2 Kg 4 39 ('s. jedoch Koloquinthen),
im Garten gezogene *Gurken, *Lauch, *Knoblauch Nu 11 5 (letzterer bes. später be-
vorzugt Kilaim 1 3 : Nedarim 8 6 etc. ; Plinius XIX 32. 34), *Bohnen 2 Sm 17 28, *Linsen,
bes. die rothe Linse Ge 25 30.34, *Zwiebeln Nu 11 5. viell. auch *Hirse Ez4 9. Arme
Wüstcnbewolmer machten einen Salat von Meldenblättern Hi3(>4 (£ *Nessel). Man
machte die Speisen mit Oel an, dazu kam Salz, von Gewürzkräutern: *Kümmel Ja
28 25.27; Mt23 23, bes. Schwarzkümmel Js 28 25. *Till. *Mmze Mt 23 23, *SenfMtl3 3i.
Von Früchten ass man *Feigen Jr 24 1 : ein Leckerbissen war die Frühfeige Js 28 4,
die andern wurden getrocknet und zu runden Kuchen 1 Sm 25 18 ; 2 Kg 20 7 zus.-ge-
presst: feiner ^Weintrauben Nu 13 23; *Eosinen 1 Sm 25 18, in Kuchenform gepresst
Ho 3 1 vgl. 2 Sm 6 19, Traubensyrup (s. Honig) Ge 43 11 ; Ez 27 17 ; Quitten (s. Apfel-
baum ) Jl 1 12, Wallnüsse HL 6 11, Pistaziennüsse (s. Datteln), *Mandeln Ge 43 11, *Gra-
Nahum— Namen. 461
natäpfel Dt 8 8. Armenspeise war die *Maulbeerfeige Am 7 14, später die Schoten
des Johannisbrodbaumes (harüb Scheb. 7 5), xegänu Lc 15 16. Das *Manna kannte man,
wie Ex 16 23; Nu 11 8 zeigen, mehr vom Hörensagen. Sonst s. Fische.
Das Fleisch ward in älterer Zeit bisweilen roh (päsär haj 1 Sm 2 15) gegessen.
Dagegen wirkte die Religion Ge9 4; lSml4 32. Im Allgemeinen galt es als Fest-
speise Gel8 7; 2Sml24; Js 22 13; Lc 15 23 (vgl. Furrer2 108). Auch war früher
Fleischessen stets mit d Opfer verbunden. Erst das Dt trennte Beides (s. Dankopfer).
In alter Zeit *koehte man das Fleisch und ass es mit d Brühe Ex 29 31 ; 1 Sm 2 13 :
Ri 6 19 f . ; Ez 24 3—5. Später kam das *Braten auf. Die besten Stücke waren Keule
und Schulter Ez 24 4 (s. Gastmahl). In 1 Sm 9 24 1. nach Geiger, YYellh. u. A. Fett-
schwanz, nach Klostermann Niere (£ und was daran hing). Als Sauce diente Rahm
Ge 18 8, als Würze *Salz Hi 6 6 (vgl. Opfer). Beste Braten waren vom jungen *Rind
Ge 18 7 vgl. Lv 1 3, bes. vom im Stalle gemästeten Rind oder Kalb 1 Kg 5 3; 1 9:
Mt 22 4; 1 Sm 28 24; Am 6 4; Lc 15 23; Ps 65 14 (vgl. Viehzucht). Dies Alles gehörte
zum tabah (Schlachtvieh) Ge43 16. * Wildbret war Leckerbissen Ge 27 7. 9, bes. *Hirsch,
Dammhirsch, *Gazelle 1 Kg 5 3; vgl. Lv 11. Si
Nahum, £j naküm (d. i. Trostreich), aus Elkos (nach Hieronymus in Galiläa),
Verfasser des Buches N. in d sogen. Kleinen Propheten. Ueber d Person N.'s ist
nichts bekannt; nach Na 1 n (Anspielung auf Sanherib), 13 (freilich wie 2 3 von Well-
hausen u. a. für unecht erklärt), 2 l muss er Judäer gewesen sein. Das äusserst schwung-
volle und vielfach sehr schwierige Orakel bedroht *Ninive mit baldigem Untergang.
Die übliche Ansetzung des Orakels kurz vor d Beginn der Belagerung Ninive's durch
Kyaxares (um 608) fusst auf d Annahme , dass der Prophet 2 2 und 3 14 Gegenwär-
tiges schildere. Aber die Art, wie 3 8 die Verheerung des äg. Theben (durch Asar-
haddon 672 oder Assurbanipal um 663) erwähnt wird, setzt ein frisches Gedenken an
dieses Ereigniss voraus und nöthigt, bis wenigstens um 650 hinaufzugehen. Kommen-
tare s. bei Joel ; ausserdem Billerbeck und Jeremias in Delitzsch-Haupt, Beiträge zur
semit. Spr- Wissenschaft III 1. K
Naiu St in Galiläa, vor der Jesus den einzigen Sn einer Wittwe erweckte Lc
7 11, On 285 12 rM, 143 2 rM s vom Thabor bei *Endor, entspricht dem kleinen Dfe
nein 4—5 km w von enäör am N-Fuss des gebel ed-dahi mit Felsengräbern, musli-
mischem Heiligthum und katholischer Kapelle. G
Najoth heisst 1 Sa 19 18 f. 22 f. ; 20 1 die Oertlichkeit bei *Rama, wo sich Samuel
mit d ^Propheten aufhält. Dieser Ausspr des Kr (wahrsch = Wohnungen) steht
gegenüber NaviojQ- in <SA und On 284, NavaS- in (5R, während das Kt nämt oder
newljat oder wwljöt ausgesprochen werden kann. Vgl. Klostermann z. St. G
Namen, a) Personennamen : der Name £) sem ward dem Kinde in d alten Zeit
meist gleich bei d Geburt von d Mr Ge 4 l; 29 32—35; 30 6 ff. etc., bisweilen vom Vr
Ge 4 26; 5 28 f. ; 2 Sm 12 24 etc., selten von andern Personen Ge 38 28—30; Rt 4 17 ge-
geben. Prophetenkinder mit symbolischen N. : HoU.fi. 9; Js 7 3. 14; 8 3. Später
ward die N.-Gebung mit d Beschneidung verbunden Ge 21 3 f. : Lc 1 57 — 63. Die älte-
sten X. sind vielfach Thier-N.: Simeon (Hyäne), Lea (Wildkuh), Rahel (Mutterschaf),
Hemor (Esel), Kaleb (Hund), Epher (Kalb), Debora (Biene) etc. : auch Götter-N. (theo-
phore N.) Gad (Glücksgott), Asser (guter Gott), Abrain. Adoniram (erhabener Vater,
Herr =z Himmelsgott) etc. Später vielfach N. , die mit el (Gott), jäh (j'hö, jö) =
Jahwe, sür (Fels) etc. zus.-gesetzt sind. Sonst auch X. mit ab iVn. ah ilin. -am
(Verwandter) und ähnlich. Zur N.-Bildung: Ewald, Lehrbuch der hebr. Spr8, 667 — 683;
Olshausen. Lehrbuch der hebr. Spr, 609—625; Nestle, Die israelit. Eigen-N. ; Baethgen,
462 Nane— Naphthali.
Beiträge etc.; Gr. B. Gray. Studies in hebr. proper names, London 1896; G. Kerber,
Die religionsgesch. Bedeutungen der hebr. Eigen-N. Die spätere Zeit liebte es, ihr
unverständlich gewordene N. zu deuten. So bes. der etymologische Midrasch des J
Ge 2 7; 3 20; 4 l. 12. 16; 11 9 etc. Auch legte man später symbolische N. den Menschen
bei 2 Sm 12 25 als Zu-X.. eine Sitte, von der im XT mehrfache Belege vorkommen
Ap 4 36; Lc 6 15; Mt 10 3. 4, zu der sich auch die Tcunje (der genealogische Zu-X.) und
laLab (der individuelle Zu-X. i im Arab. vgl. lässt, Kge pflegten bisweilen nach d
Thronbesteigung N.-Aenderung vorzunehmen 2 Kg 23 te; 24 17. X.-Aenderungen der
prophetisirenden Sage Gel7 5. 15: 32 28: Xu 13 17.
b) Götternamen. Man fand in ihnen eine geheimnissvolle, von d betreffenden
( Mitte ausgehende Kraft, Sie sind darum an sich etwas Wunderbares und bisweilen
Unbekanntes Gfe3229; Ril3i7f. Nach d Quelle P ist der wahre X. des Israelsgottes
Jahwe lange Zeit geheim gehalten Ex 3 14 f.; 6 3. Der Missbrauch dieses N. Ex 20 7;
Lv 19 12 hat schauerliche Folgen : vgl. Jahwe, Eid, Fluch, Beschwören.
c) Ortsnamen meist von d Lage : an Brunnen : Beersaba, Beeroth ; an Wiesen :
Abel: in Wäldern: Kirjath Jearim ; an Weinbergen : Karmel ; an Quellen: Engedi etc.;
auf Bgen: Gibea; an Heiligthümern : Kades Barnea; sonst auch nach Göttern, Thieren,
nach d Ursprünge iMahanaim. Heerlager) und Aehnliches. Si
Nane, Navala, nach 2 Mk 1 13 — 15 Xame einer pers. Göttin, die auch auf Sassa-
nidenmünzen genannt und dargestellt wird. Urspr eine bab. Göttin, Xanaia, in Erech
und. als Gemahlin Xebo's. im Nebotempel Ezida zu Borsippa verehrt. Z
Napf bei £ für mdhiä Lv 10 1: 1612; Xu 4 9, das 1 Kg 7 50 richtig mit *Pfannen
(Räueherpfanne) übersetzt ist. Si
Naphes, Xaphis, £> näfis, ein Volk, das auf *Ismael zurückgeführt wird Ge
25 15. Wegen d Berichtes über Kämpfe der Rubeniten mit ihm 1 Chr 6 (5) 19 werden wir
seinen Wohnsitz im O-Jordanlande zu suchen haben. So
Napheth, Naphot Dor Jo 17 n : 11 2 : 12 23; 1 Kg 4 n (£ Herrschaft), s. Dor. G
Naphthali gilt in dem genealogischen Schema Ge 29 f. als 2. Sn der *Bilha :
es ist daher über seine Entstehung und seinen Bestand ebenso zu urtheilen wie über
♦Dan, den 1. Sn der Bilha, Während aber die Lage des urspr Gebiets von Dan
( neben Ephraim | dem entspricht, dass die Mr Bilha zu Rahel gehört, lässt sich in d
Wohnsitzen und d Geschichte N.'s keine Spur eines Anschlusses an d Joseph-Stme
erkennen. Doch hat Steuernagel (Einwanderung der isr. Stme 65 ff. ) die Yermuthung
ausgeführt, dass X. urspr seine Sitze neben Dan sw von d Gebiet Ephraims gehabt
habe. Man könnte den Namen nach seiner Endung für ein Adjectiv halten: aber er
tritt stets als Eigenname (ohne Artikel etc.) auf. Wenn es eine ältere, vollere Form
gab : (5 Ne<p&aM£)tft, so wird es zweifelhaft, ob X. ein Geschl's- oder Personen-Namen
und nicht vielmehr ein Landschafts-Namen ist. Von d Geschichte des Stmes wissen
wir sehr wenig. RÜ33 ..X. wohnte unter d Kanaanitern, die das Land bewohnten"
bezeugt die starke Mischung der Einwohner dieses Gebiets, das desshalb von d Israe-
liten „Bezirk der Heiden'- Js823 (s. Galiläa i genannt wurde. X. betheiligte sich an
d Kampf gegen *Sisera Ri5i8, nach 46 stammte *Barak aus *Kedes in Naphthali
(anders viell. 5 15). Der Kampf gegen *Jabin von *Hazor Ri4 (und Joll) fand auf
d Gebiete X.'s statt. Dagegen gehört die Betheiligung X.*s an d Zügen *Gideons
gegen d Midianiter Ri 6 35 ; 7 23 wohl der urspr Erzählung nicht an. 1 Kg 4 15 steht
X. unter d Steuerbezirken Salomo"s. Die Bewohner kamen durch Benhadad I 1 Kg 15 20
und Hasael 2 Kg 12ia; 1322 wiederholt unter aram. Oberherrschaft; seit d Erobe-
rungen Thiglath Pilesers 734/33 waren sie endgültig für Icrael verloren 2 Kg 1529.
Naphthali's Gebiet — Nasiraeer. 463
Nur langsam scheinen sich in diesen n Gegenden Anhänger der jüdischen Gemeinde
nach d Exil gesammelt zu haben, der Mk Simon kann sie durch einen Kriegszug
nach Judäa versetzen: im ['einigen s. Galiläa. Der PC erwähnt X. bei d Einwan-
derung in Aepypten Ex 1 4, bei d Volkszählungen Xu 1 und 26. bei d Lagerordnung
und d Zug durch d Wüste Nu 229; IO27, bei d Galjen für d Stiftshütte 7 ;*. ferner
13 15; 34 28: Jo 21 6. 32 vgl. 1 Chr 6 62. 76 («. f.i) : 13(12)34.40: 27 19; 2 Chr 16 4. Die Per-
sonen des Buches Tobias werden auf d Stm X. zurückgeführt Toi 1.4.0: 7 4. — Die
4 Geschl X.'s sind mit geringen Abweichungen Ge46 24; Xu 26 48 — 50; 1 Chr 8 (7) 13
aufgezählt. G
Naphthali's Gebiet umfasste einen fruchtbaren Streifen Landes w vom See *Ge-
nezareth and d oberen Jordan; es wird 2 Kg 15 29 rundweg mit *Galiläa im älteren
Sinne gleichgesetzt, wozu Js s lm noch die Uferlandschaft am Jordan fügt. Das Land
X. Dt 34 2: 1 Kg 1520; 2 Kg 15 21t heisst wegen seiner natürlichen Beschaffenheit das
Gbge X. Jo207 (Rio 18). Die Grenzen sind Jol9 33f. stark verkürzt gegeben: 34b
wird *Sebulon als S-Grenze. *Asser als W-Grenze, der Jordan als O-Grenze be-
zeichnet — ■ das Wort Juda, ein unlösbares Räthsel wird durch Textverderbniss ent-
standen sein: auch Wetzsteins Versuch, es auf d Jordanniederung zu deuten Delitzsch
Js3 692 ff.: ZAW III 273 f., empfiehlt sich nicht. Die Orte 33 sollen die n oder nw
Grenze in d Richtung von SW nach XO bezeichnen, die Punkte 34a die S-Grenze.
soweit sie nämlich gegen *Isaschar schied, in d Richtung von 0 nach W; ü\v jene
steht fest die Gegend von *Kedes (s. Zaanannim), für diese der (nö) Fuss des *Thabor.
Das ergiebt von S nach X eine Länge von mindestens 50 km, von 0 nach W eine
sehr verschiedene Breite. Erwägt man. dass das Land *Kinnereth am See Genezareth
sowie quellenreiche Gegenden des Gbges z. B. bei *Meroin zu X. gehörten, so begreift
man den Preis des Gebiets Dt 33 23: der Sinn des Spruchs Ge49 2i ist streitig. Die
wichtige Strasse nach d (Mittel- j Meere Js8 23, die den Verkehr von Damaskus her
vermittelte, trat s von d Ixihrat rl-hulr in d Gebiet, stieg an d See Genezareth hinab
und wandte sich von d Ebene el-ruwer aus w-wärts; auf d Höhe des Gbges zweigte
eine Strasse nach S ab. die am O-Fuss des Thabor vorbei in d Ebene Jesreel führte.
Ob die von Tyrus o-wärts nach d Jordanquellen und Damaskus laufende Strasse das
Gebiet von X. berührte, ist zweifelhaft. Die Liste der St soll sich nach Jo 19 38 auf
19 belaufen, in Wirklichkeit werden nur. je nach d Auffassung des (verderbten) Textes.
14 — 16 genannt. Der Prophet Ezechiel lässt in seiner neuen Vertheilung des heil.
Landes X. den 3. Stm von X. her sein und giebt Jerusalem ein Thor X. nach W
Ez 48 3 f. 34. — Die St *Kapernaum lag im Gebiete X.'s. hat aber mit d Stm *Sebulon
nichts zu thun. wie man nach Mt 4 13 meinen könnte. ( i
Naphthuhim, (8 Ne<p9a?.ielft, Sn Mizraim"s Gel0i3. Das angebliche üir. Aequi-
valent na-ptahrW kommt nie vor. und seine Uebsetzg „Leute des Ptah". d. h. Mem-
phiten, ist grammatisch unmöglich. W
Narcissus Rml6n ein Christ zu Rom (Ephesus?), unter dessen Gesinde sich
Christen befanden. H
Narde, Nardenwassef. Die X. HL 1 12. eine wohlriechende Grasart 1 Low 316),
ward den *Salben beigemischt. .\<':q6oq morix// Mcl4a (£ Nardenwasser) ; Jhl23 ist
nach Einigen „flüssige", nach Andern „unverfälschte X.-. Vgl. Grimm, Lexicon und
*Begraben. Si
Nasiraeer, £j näzlr, einer der sich aus religiöser Scheu vor gewissen Dingen
hütet (Hoffmann ZAW III 100), vollständig neMr 'löhim R113 5: ein durch Gelübde
an (ii.it Gebundener. Heim israelitischen X. war die Hauptsache die Weinenthaltung
464 Nathan— Nazareth.
Am 2 11 f., eine Verpflichtung, die in Ki 13 4. 7 sogar auf d Mr eines zu weihenden
Kindes ausgedehnt wird. Das Gelübde galt als lebenslänglich 1 Sm 1 n. Der Brauch
des Abzeichens des unberührten Haupthaars ist ein späterer Ei 13 5 ; 1 Sm 1 n. Nach
d Exil verwandelte der PC das Gelübde in ein solches auf Zeit Nu 6 5, dehnte das
Enthaltungsgelübde auch auf d Genuss von Weinbeeren aus 3 und fügte die Vermei-
dung der Verunreinigung bes. an Leichen hinzu (dagegen Ei 14 8 f.), durch deren Ein-
treten die Ausführung des Gelübdes ungültig wird und zu wiederholen ist 6 — 12. Nach
Abschluss der Weihezeit sind Opfer zu bringen, mit denen das abgeschorene Haar
ins Feuer zu werfen ist 13 — 21. Ueber d Haaropfer als Gelübdeschluss s. Wellh. Eeste2 80.
Vgl. Grill in JprTh 1880, 645—680. (Fr. Schwally, Der heil. Krieg im alten Isr. 1901.) Si
Nathan 1) Prophet zur Zeit Davids 2 Sm 7 2 ff. ; Si47 l, ermuntert den Kg zum
Tempelbau. räth ihm aber, durch eine Vision in d folgenden Nacht von Jahwe eines
Besseren belehrt, sofort wieder davon ab 2Sm72ff. ; 1 Chr 17 (18) l ff. Nachher straft
N. den Kg wegen seines gemeinen Benehmens gegen Uria und treibt ihn durch Er-
zählung der berühmten Parabel '-zu aufrichtiger Eeue 2 Sm 12 l ff. Bes. auf N.*s Be-
trieb wird Salomo von David als Nachfolger bestimmt 1 Kg 1 8 ff. — 2) in Jerusalem
geborener Sn David"s 2 Sm 5 14 ; 1 Chr 14 (15 ) 4, nach 1 Chr 3 5 von Bathseba. Auch
sonst kommt N. als Personname vor. B
Nathanael aus *Kana Jh 21 2, der Jünger, in dessen Berufung die Erzählung
von d Anschlüsse der ersten Nachfolger Jesu Jh ] 45 — 51 gipfelt. Da sein Name (hebr.
= von Gott gegeben) in d synoptischen Jüngerkatalogen nicht vorkommt, hat man
ihn bald in *Bartholomäus, bald in *Matthäus wiederfinden, bald in Lara eine rein
ideale Gestalt, den Typus aller, „die der Vr dem Sne gegeben hat" Jh 6 39; 10 29;
17 2.6.9.11.24, bald geradezu den Johannes selbst erkennen wollen. H
Nathania, Nethania, s. Nethaneel. B
Xathon bei £ Jo 19 14 irrig für *Hannathon. G
Nave heisst lmal nach cß bei £ Si 46 1 der Vr Josua's (£} und 5 Nun, vgl. Cowley-
Neubauer, Eccles), während £ sonst nach £j Nun übersetzt. (5 NAVH ist alter Schreib-
fehler für NA VN. 1 Chr 7 (8) 27 (5 Novv, fy nön. B
Nazarener Ap 24 5 verächtliche Bezeichnung der Christen unter Hinweis auf
d Herkunft Jesu aus *Nazareth, durch welche er für d Juden zum falschen Messias
gestempelt war Jhl46; 7 41.42. H
Nazareth, griech. JSaC,uQs^{uQ-), NoC,<xq£x{ux), auch Nat/xga, Vaterst Jesu Mc6l;
Lc 4 23: Mt 13 54, wo seine Eltern Lc 1 26; 2 4. 39; Mt 2 23 und seine Geschwister Mc
6 3; Mt 13 55 f. lebten, wo er selbst aufwuchs und erzogen wurde Lc 2 51; 4 16. Da-
her „Jesus von N." Mcl9; Mt21ii; Jh 1 45 oder „der Nazarener" Lc4 34; Mc 1 24
(„der Nazoräer" Mt2 23; Jhl9i9; Ap2 22). N. lag in Galiläa Mcl9; Mt21n, an d
Abhang eines Bges Lc 4 29, war ein kleiner verachteter Ort Jo 1 46, weder im AT noch
von Josephus erwähnt (über unsichere Spuren in d älteren jüd. Literatur s. Delitzsch
Tag in Kapernaum3 142), hatte jedoch eine Synagoge, in der auch Jesus gelehrt hat
Lc 4 16 — 29 ; Mc 6 1 — 6 ; Mt 13 53 — 58. Heute das freundliche Städtchen en-Näsira, zw.
Hügeln des niedergaliläischen Bglandes und . wie im Alterthum , am Abhang einer
llühe, aber etwas tiefer gelegen, da Spuren der alten Ortslage, Gräber und Cisternen,
sich oberhalb des heutigen Städtchens finden. Die griech. -orthodoxe Kirche (ausser-
dem röm. und protestantische Kirche) ist über d einzigen Quelle N.'s erbaut worden,
bei der Maria mit d Jesuskinde sicherlich oft Wasser geschöpft hat. Sowohl hier
als auch in d Kirche des Franziskanerklosters wird die Stätte der Verkündigung ge-
z»irt; die „Synagoge" Lc 4 16 ff. (Abb. 133) ist schon im 6. Jhdt bekannt; der „Berg
Nea — Nebo.
465
weil zu entfernt . in
des Herabsturzes" Lc 4 29 f. wird von d Tradition ungeschickt
einer Klippe 1 Stu s von d St er-
kannt. Tobler, Nazareth 1861. G
Nea , £j han-ne'ä , Jo 19 13
< Iri in d (NW) Grenze *Sebulon*s.
Man hat ihn mit *Xegiel -n vgl. Gr
Xeapolis 1) vollständig Fla-
viaNeapolis, trat seit 72 nach Chr.
allmählich an d Stelle d alten St
^Sichern. — • 2) Hafenst von *Pbi-
lippi im ö Macedonien, von Paulus
auf d Reise von Troas her berührt
Ap 16 11, heute Eski Kavalla (Cou-
sin6ry, Macedoine II 119 f.). Cr
Nebajoth , Völkerschaft,
nach Ge 25 13 auf *Isniael zurück-
geführt: s. Nabataeer. So
Neballat als benjaminiti-
scher Ort Neil 34 erwähnt. Vgl.
bet nebeile 5,5 km nö von Lydda,
an Cisternen und behauenen Steinen
als alte Ortslage kenntlich. G
Nebel, s. Wetter, Witte-
rung.
Nebo Js 46 1 neben *Bel (=
Marduk) als bab. Gott genannt,
auch mehrfach in bab. Eigennamen
des AT : Nebucadnezar, Xebusara-
dan, Xebusasban. Der bab. Nabu.
St-Gott von Borsippa, der Schw-
St Babels, darum auch im mythologischen Sj^stem Sn Marduk's. Sein Haupttempel
war Ezida (heute Ruine Birs Nimrud, Abb. 33) in Borsippa. X. ist der Gott der
Schreibkunst, auch der Schreiber der Schicksale, vgl. Ez 9, wo (nach Gunkel Archiv
für Religionswiss. 1898, 294 ff.) der Mann mit d Schreibzeug urspr Xebo, der göttliche
Schreiber unter d 7 Planetengöttern, ist. Planetarisch ist X. der Merkur. Vgl. A.
Jeremias. Nebo in Roscher"s Lexicon III 45—68: KAT3 399 ff. Z
Nebo 1) Bg in Moab ö von Jericho, zum Gbge *Abarim gehörig Xu 33 47;
Dt 32 49; 341.5P (= *Pisga JE), von dem aus Moses das gelobte Land sah und wo
er starb. Xach On 283; 141 6 rM w von *Hesbon, heute en-nebä („Bgrücken" bei
d Beduinen MuNDPV 1900, 23) 806 m, Gipfel eines von d Hochebene nach W zie-
henden Grbgsrückens zw. ivädi 'ajün müsä im X und wädi el-tfided im S, mit alten
Steinmälern and weiter Aussicht nach W und NW, von der jedoch Dan und das
.Mittelmeer (Dt34lf.) ausgeschlossen sind, 8 km sw von hesbaii. — 2) St im ( (-Jor-
danlande, von Rubeniten befestigt und Itcwohnt Nu 32 3.38: Js 152; Jr48 1. 22; 1 Chr58,
von d Kg *Mesa erobert, der den dortigen Jahwe-Altar zerstörte Mesa-Inschr. Z. 14 ff.
Nach On283; 112 S r)I = 12 km s von *Hesbon; das würde auf d Ruine et-teim s
von mäd'bä führen, nach Conder SEP 1 228 Eeste einer byzantinischen St. 3) Ein
jüdisches Ocschlecht, das sich der nachexilischen Gemeinde angeschlossen hatte Es 2 29;
Bibelwörterbuch. 30
NAZARE1
EN-NÄSIRA
11 Nazaretli.
466 Nebucadnezar— Negeb.
Ne7 33: Es 10 43. vEiess, BA 23 denkt an einen jüdischen Ort N = *Nob? das JAq
VI 12 1.4. 6 Naba genannt wird. G
Nebucadnezar, bab. nabü-kudurri-usur, Kg von Babylonien 605 — 562, Sn und
Nachfolger Nabopolassar's, des Begründers der Dynastie und des Weltreiches der
*Chaldäer. Die eigenen klschriftl. Berichte N.'s handeln fast ausschliesslich über dessen
grossartige Bauten in Babylon und andern St Babyloniens und streifen nur ganz ge-
legentlich seine Kriegsthaten. Doch sind wir über d letzteren durch das AT (Jr 21 2 etc.
und Ez Nebucadrezar), Berossus und Menander, ziemlich zuverlässig unterrichtet. Dar-
nach kämpft N. schon als Kronprinz gegen *Necho von *Aegypten, besiegt ihn in d
Schlacht bei *Karchemis 605 Jr 46 2 ; 2 Chi* 35 20 und nimmt Syrien und Palästina, das
Necbo an sich gerissen hatte, für Babylonien in Besitz. Dabei wurde auch *Jojakim
von Juda N.'s Vasall 2 Kg 24 1. Doch fiel derselbe nach 3 Jahren, also anscheinend
603 oder 602, wieder ab, worauf N. 597 gegen Jerusalem zog, es belagerte und zur
üebergabe zwang. Der damalige Kg *Joj achin, Sn und Nachfolger Jojakim's, musste
sich ergeben und wurde nebst seinem Hofstaate, den Vornehmen des Landes und 8000
wehrfähigen Leuten nach Babel in d Gefangenschaft weggeführt, Zunächst zwar liess
N. Juda noch als bab. Vasallenstaat unter *Zedekia bestehen. Doch als auch dieser,
im Anschluss an einen allgemeinen Aufstand in Palästina (Jr 27 3), abtrünnig wurde,
zog N. 588 zum 2. Male vor Jerusalem, eroberte dasselbe nach längerer Belagerung
586 liess es durch *Nebusaradan zerstören und machte Juda zur bab. Provinz. —
Die durch Menander bei JcA I 21 berichtete 13jährige Belagerung von *Tyrus, auf
die auch Ez 26 1 ff. ; 29 18 anspielt, war dagegen für N. nicht mit Erfolg begleitet. —
In wieweit N. nach Aegypten selbst, das der eig. Anstifter der Empörungen in Palä-
stina war, Kriegszüge unternommen hat. lässt sich bei d geringen und theilweise
schwerdeutigen Material, das dafür zur Verfügung steht (Ez 29 ; 30 ; Jr43 8ff. ; 46 13 ff.,
äg. Inschrift aus d Zeit Apries-Hophra's), noch nicht mit Sicherheit entscheiden. Je-
denfalls ist für d Jahr 567 ein Kriegszug N.'s gegen Amasis von *Aegypten kschriftl.
bezeugt, s. dazu Kschriftl. Bibliothek III 2, 140 f. und bes. Winckler, AoFIIöllff.,
wonach daselbst wahrsei Pittakos von Lesbos als Bundesgenosse des Amasis, gegen
den N. kämpft, genannt ist, Vgl. auch KAT3 106 ff. 278 f. Z
Nebusaradan (bab. nabü-zer-iddina = Nebo gab Nachkommenschaft) Feldherr
*Nebucadnezar's, der die Zerstörung Jerusalems und die Wegführung des Volkes be-
werkstelligt 2 Kg 25 8 ff.; Jr399ff. Z
Nebusasban (bab. nabü-sezibanni = Nebo, rette mich) Kab-saris (*Erzkäm-
merer) Nebucadnezar's Jr 39 13. Z
Necho II, Pharao von * Aegypten 610 — 594. G
Nechpar steht bei £ 2 Mk 1 36 ungenau für *Nephthar. G
Nette steht bei £Hil8i9 für £j nln und nceked, Kinder und Neffen, richtiger:
Spross und Schoss, ferner Ge 21 23 ; Jsl4 22. Ei 12 l-t und lTm54 für Enkel, dagegen
richtig für avixpioq Kollo. „Die Neffe" (= Nichte) bei £ für bat = Tr Ge 36 2.14,
wo Einige Enkelin annehmen (Dillmann z. St.). Si
Negeb heisst im AT 1) der s-ste Theil des Landes Kanaan, wie sich z.B. aus
(1 Ortsverzeichniss Jol52iff.; 192ff. und aus d Wanderung Abrahams Ge 20 1 ergiebt,
näher zw. d Wüste *Pharan oder *Kades und d Bglande Nu 13 21— 26. Da das Wort
im i) meist den Artikel hat, han-mzgeb, so ist es urspr nicht Eigenname ; es bedeutet
nach d Aram. das trockene, dürre Land. (5 setzt theils vccysß, theils t-gntioq, theils
vöioq oder Xiy> = S, V meridies oder terra (plaga) australis (meridiana) oder austrum,
im Anschluss daran £ Mittag, Mittagsland. Das ist z. B. Nu 13 17.22 recht missver-
Negeb. 467
ständlich, da der Weg: der Kundschafter von *Kades aus n-wärts ins Land Kanaan
geht, nicht gegen Mittag = S. Es empfiehlt sich daher, den Ausdruck X. beizube-
halten. — Die Grenzen des durch seine Stürme Js 21 1 berüchtigten X. lassen sich
nur ungefähr angeben: im S *Kades (Barnea) oder die Wüste *Pharan Nu 12 16;
13 17. 26 und *Gerar Ge 20 l, gegen SO und 0 *Edom (wädi marra , gebet madara,
wädi el-fijpra) Jo 15 21, im X die Anfänge des eig. Bglandes bei ed-däharyje und umm
er-ramamht, nach W *Sur Ge20i und der *Bach Aegyptens. Die S-Grenze fiel mit
d S-Grenze Juda"s oder Kanaan's Jol5 2 — 4; Xu 31 4 f.; Ez47i9 zus. (s. Palästina).
Die X-Grenze bestimmt sich nach d Wechsel der Landschaft: die Bge senken sich
von 600 m Höhe abwärts, der Boden im Durchschnitt 250 — 450 m wird ebener, aber
trockener, der Pilanzenvvuchs dürftiger ; vgl. Sa 14 10, wo das Bgland im S Jerusalems
bis *Rimmon gerechnet wird. Die Länge von X nach S beläuft sich etwa auf 100 km.
— Für dies Gebiet hat das AT 5 Xamen : X. * Juda's, X. der *Jerahmeeliter, X. der
*Keniter, X. der *Kalebiter und X. der *Krethi (Krether) lSm27io; 30 14. Da das
Gebiet des Stmes *Juda nur durch d Anschluss der Kalebiter in diese Gegenden reichte,
fällt der X. Juda's wahrsch mit d X. der Kalebiter zus. ; N. Juda's ist die spätere
Benennung , die 1 Sm 30 14 überflüssig neben d älteren steht. Dieser Theil wird das
Gebiet s von *Maon und *Debir umfasst haben. Der X. der Jerahmeeliter ist von
Palmer 330 f. mit d gebet und wädi rahame etwa 30 km s von teil el-milh zus. -ge-
stellt worden. Den X. der Keniter möchte man nach d Andeutungen, die wir über
ihre Verbindung mit Moses haben, in d S, in d Gegend von Kades verweisen ; ob die
LA der (5 1 Sm 27 10 (30 29) : *Kenisiter statt Keniter, richtig ist, scheint zweifelhaft.
Doch treten die Keniter auch in d Gegend von *Arad als Xachbarn der *Amalekiter
auf Ri 1 16 (5 vgl. 1 Sm 15 6. Der X. der Kretin gehörte nach 1 Sm 30 14. 16 zum
Lande der ^Philister, er lag daher w von Beerseba. ^ Ri 1 16 nennt in seiner jetzigen
Gestalt auch einen X. von *Arad; doch verwandelt sich dieser bei Verbesserung des
Textes (s. Moore, Budcle und Xowack zur St.) in d Wüste von A. Wiederholt wer-
den die Amalekiter (und *Gesuriter) als Bewohner des X. genannt, jedoch durchweg
in gelehrten Glossen oder in späten Erzählungen 1 Sm 27 8 ; Xu 13 29 (14 25a. 45) ; Ge 14 7 ;
wahrsch trifft das auf d Verhältnisse zu, wie sie vor d Siegen Israels Ex 17 8 ff. ;
lSmlö waren oder gedacht wurden. Die St des X. sind theils als judäisch aufge-
zählt Jo 15 21 — 32 (ihre Gesammtzahl soll 29 sein, ist aber in Wirklichkeit 36!), theils
als simeonitisch (Gesammtzahl 17, in Wahrheit 18) Jol9 2— 8. Von d St Simeons
linden sich 13 auch als St Juda's wieder. Das Verzeichniss meint vorexilische Ver-
hältnisse; denn nach 586 kam der X. unter d Herrschaft der *Idumäer vgl. Ob 19. 20.
Für Eusebius und Hieronymus ist der Sinn von X. als einer bes. Landschaft schon
verloren gegangen On 283 1 ; 142 7, sie gebrauchen in ähnlichem Sinne *Daroma,
Heute trägt dieses Gebiet keinen bes. Xamen, es wird wohl in d bädijet et-üh,
d.i. WTüste der Wanderung, eingeschlossen, die im weitesten Sinne alles Land zw.
d Landenge von Sues und d laraba, zw. d Sinai-Gbge und d Bglande von ^Palästina
umfasst. Sie dringt keilförmig in d Sinai-Halbinsel ein und endet in einer Klippen-
reihe, die namentlich gegen S und SW steil abfällt. Die s Hälfte ist ein ödes Kalk-
steinplateau von unregelinässi»'cr Oberfläche, von d wädi el-'aris und dessen oberen
Zweigen durchzogen, deren flacher Lauf fast nur an einer leichten grünlichen Färbung
zu erkennen ist, die von d spärlichen dort befindlichen Pflanzenwuchs herrührt. Das
Land ist fast ganz ohne Wasser, abgesehen von d regelmässigen Winterregen (Ps
126 4); in d grösseren Wädi pflegt man kleine Gruben zu machen, um das Grund-
wasser darin zu sammeln ; nur Kamele linden hier ihre Weide. Die n Hälfte verdankt
30*
468 Negiel — Neheniia.
ihre grössere Abwechselung einem kahlen zerrissenen Hochlande, das sich im NO —
nach d 'araba zu — in einer n-s Länge von 110 km und einer w-ö Breite von 70 — 80 km
ausdehnt. In mehreren Stufen fällt es gegen Beerseba hin ab. Die Hauptthäler nach
W sind wädi d-hiraije und wädi el-abjad, die nach 0 wädi ramr und wädi marra;
die ersteren vereinigen sich mit d wädi el-'ans. die letzteren führen zum wädi el-
■ araba und zum *Todten Meer. Der s Theil des Hochlandes, das im AT Gbge *Pha-
ran. lieute gebel el-mdkräh genannt wird, ist weniger fruchtbar ; doch zeigen sich an
seinem w Bande, an d Mündungen der Thäler deutliche Spuren des Lebens früherer
Bewohner, nämlich grosse Stein-Kreise oder -Gehege (arab. duwär), die nach Palmer
247 f. zur Befestigung eines Lagers von Hirten gedient haben und sich mit d hasenm
des AT Ge25i6; Jol9 8; Js 42 n vgl. lassen. Weiter n befinden sich, z. Th. in
Schluchten verborgen gute Quellen, wie 'ain kactis (= *Kades), lain el-Tceseime und
■ii'ui el-muwelih. Noch weiter n trifft man auf d Reste alter St (el-birein, el-'auge,
el-mesrife, es-sebeta, el-'abde. er-ruhebe, halasa) und alter Strassen und Wegwarten,
die daran erinnern, dass hier einst der wichtige Handelsverkehr zw. Arabien auf d
einen Seite, Aeg3rpten, d Mittelmeer (Gaza) und Syrien auf d anderen Seite sicher
stattfinden konnte. Wiederholt zeigen sich die Spuren davon, dass die Thäler einst
sorgfältig bebaut und mit Dämmen zur Vertheilung des Wassers versehen waren, so-
wie dass man die Hügel zu Terrassen eingerichtet hatte, wie für d Weinbau; sie
heissen telelat el-'anab, „Rebenhügel". Palmer 271 f. hat daher vermuthet, dass das
Thal *Escol in dieser Gegend zu suchen sei. Die Araber treiben in diesen n Theilen
bi>\veilen etwas Feldbau: ihre Herden von Kamelen, Schafen und Ziegen sind zahl-
reich. Bäume sind selten. Der ö Abhang des gebel el-malprah ist sehr steinig und
unwirthlich. Das ganze Hochland ist jetzt im Besitz der verrufenen 'azäzime-Beüui-
nen; im Alterthum war es viell. die Heimath der Amalekiter. Vgl. Wilton, The
Negeb or 'South Country' of Scripture 1863; Palmer 1876.
2) Nach d nur für Kanaan begreiflichen Spr-Gebrauch Bezeichnung für S Ge
13 14; 28 14; Da 8 4. — 3) Bei Da für Aegypten. G
Negiel, fj n"V el, Grenzort Asser's Jo 19 27, anscheinend s von *Kabul ; nach Conder
hirbct jtotüt n von Kabul. Vgl. Xea. G
Neheniia, Sn Hakalja's (richtiger viell. hebr. hahkelyä. d. i. ..harre auf Ja[hwe]a),
jüdischer Exulant, Mundschenk am Hofe des Perserkgs *Artaxerxes Longinianus Ne 1 n
und von diesem 445 auf d Kunde von d Zerstörung der Mauern Jerusalems 1 3 ff. be-
urlaubt 21«; erscheint dort als Statthalter 5 14; 102 (8 9 ist der Titel *Hathirsata
und viell. auch der Name interpolirt), überzeugt sich bei einem nächtlichen Ritt von
d Verwüstung der Mauern und Thore 2 12 ff. und erzwingt durch energische Massre-
geln die Vollendung des Baus in 52 Tagen (K. 3 — 6 ; über d Einweihung 12 31 f. 37 — 40),
trotz d vielfachen Feindseligkeiten der heidnischen Nachbarn 2 10. 19 f. ; 3 33 — 4 17 ; 6 l ff.
Zugleich erleichtert er die schweren Lasten des niederen Volks 5 l ff., bes. auch durch
eigne Uneigemiützigkeit 14 ff., sorgt für d Bewachung der St 7 l ff. und d Hebung der
Volkszahl 7 4. 5a, wozu wohl 11 1 ff. gehört (7 5b ff. stammt aus anderer Quelle), und un-
terzeichnet als erster die Verpflichtung auf d von *Esra mitgebrachte und 444 ein-
geführte Priestergesetz (K. 8—10, auf Grund der Denkschrift Esra's). Im 32. Jahre
des Artaxerxes, 433, nach Susa zurückgekehrt 5 14, kommt er — wahrsch schon nach
Jahresfrist — abermals nach Jerusalem und sieht sich zur energischen Abstellung
mannigfacher Misstände und Verletzungen des Gesetzes genöthigt 13 4 ff. Hauptquelle
t'üi- d Biographie N.'s sind seine eignen Denkwürdigkeiten (s. u.); diese lassen ihn
durchweg als einen wahrhaft frommen und zuverlässigen, aber auch energischen und
Nehum — Nergal. 469
für (1 Wohl seines Volks eifernden Mann, wenn auch nicht ganz ohne Anflug- von
Werkgerechtigkeit (5 19; 13 u. 22. 31; doch vgl. auch 5 15) erscheinen. Si 49 15 wird
seiner ehrenvoll gedacht: 2 Mk 1 18 ff. ; 2 13 zeigt bereits die Ueberwucherung seiner
Geschichte durch Legenden.
Das Buch N. , ein Bestandteil des Geschichtswerks des Chronisten (s. Chronik),
also frühestens gegen Ende des 3. Jhdts vor Chr. redigirt, hat folgende Bestandteile :
1) wörtliche Auszüge aus d höchst werthvollen und zuverlässigen Denkwürdigkeiten
(1 1 „Worte", d. h. Geschichte) X.'s: li — 7 s sammt dem von N. selbst aufgenommenen
urkundlichen Yerzeichniss 7 6—69 ; ferner 11 1. 2. 20—24 ; 12 31. 32. 37 — 40 ; 13 4—13 ; 11 3—19
erscheint dieselbe Quelle in überarbeiteter Gestalt; 2) ein vom Chronisten überarbei-
teter Auszug aus d Denkwürdigkeiten Esra*s: 7 73b — 1040; 3) wörtliche Auszüge aus
älteren Quellen und Urkunden: 7 6 — 69 (s. 0.); 12 1 — 26a, in überarbeiteter Gestalt
7 70— 73a; 4) Zuthaten des Chronisten 1125—36; 12 26b — 30.33 — 36.41 — 13 3. Vgl. zur
Literarkritik ausser d Kommentar von Bertheau-Kyssel bes. Ed. Meyer, Entstehung
des Judenthums, und Guthe, Ezra and Nehemiä in SBOT 1901 ; Bertholet 1902. K
Neil 11111, Ne 7 7 wohl nur Schreibfehler für *Behum Es 2 2, Name eines der Führer
der Exulanten, die aus Babel heimkehrten. B
Nehustan, s. Schlange, eherne. Si
Nekeb Jo 19 33 wird gew. mit d vorhergehenden Namen (Adami) verbunden, s.
Adami Nekeb. G
Nepheth Jo 17 11, s. Napheth.
Neplitlioalt, Wasserbruniien, genauer Quelle des Wassers von N.. ist Jol5 9;
18 15 ein Grenzpunkt zw. Juda und Benjamin. Gew. wird N. mit d Dfe liftä am 0-
Abhang des wädi bet hantnä (reiche Quelle und alte Bausteine) vgl., 3/4 Stu nw von
Jerusalem. G
Nephthar und Nephtha wird 2 Mk 1 36 die dicke Flüssigkeit genannt, mittelst
welcher auf Befehl Nehemia's das erste Opfer im nachexilischen Tempel in Brand
gesetzt worden sein soll I8ff. Da die 1. Wortform durch „Eeinigung", griech. xa&a-
Qiotuög, gedeutet wird, so hat man sich häufig in etymologischen Erklärungen ver-
sucht (de Lagarde Ges. Abb. 177 f. 224; ZDMG XXVI 212; ZAW 1890, 116). Mit
d 2. Wortform griech. NetpQael, Ne(p9al, NeySä steht man, wie schon On 203 21 f . ;
196 93 ff. annahmen, auf ziemlich sicherem Boden ; gemeint ist wohl das Naphtha (griech.
vä<p&a, aram. naftä) oder Erdharz, Erdöl As 22 (46) £ Schwefel. Das N. ist durch d
Sonnenstrahl entzündbar und galt im Alterthum als eine pers. (oder bab.) Sache Pli-
nius II 104 ; Strabo XVI 1 10. Dass sich N. in d Nähe des Todten Meeres ündet, ist
zwar noch nicht nachgewiesen, aber sehr wahrsch ZDPV XIX 51. G
Nephusini, griech. Nsyovoift, ein Geschl der *Nethinim Es 2 50 (Xe7 52 ist der
Text verderbt), wohl mit *Naphis verwandt. Auf einem alten Siegel lautet der Name
nefisi oder nefiisl Bevue Archeol. XVII (1891), 109. So
Ner, Vr Abner's 1 Sm 14 50 etc. und Br Kis\ des Vr's *Sauls 1 Chr 9 (10) 36. Da
auch lSml4 5i Ner und Kis Br sind, ist 1 Chr 8 33 für .,X. zeugte Eis" zu lesen ..X.
zeugte Abner". B
Neria Vr *Baruch's Jr32i2; 364.14.32; 43 3 und *Seraja's Jr 51 59. Bali wird
der Stmbaum X.'s weiter zurückgeführt über Mahaseja (Jr 32 12 ; 5159), Zedekia, Sedei
ltis auf einen llilkia. B
Nergal nach 2 Kg 17 30 St-Gott von *Kutha. was durch d Kl bestätigt wird.
Gott der S-sonne, des Krieges, des Todes, der Unterwelt. Planetarisch = Mars (urspr
Saturn?). Vgl. A. Jeremias, N. in Roschers Lexicon III 250 ff.; KAT3 412 ff. Z
470 Nergal-Sarezer— Nicodemus.
Nergal-Sarezer, (bab. nergal-sar-vsur = Nergal, schütze den Kg), Rab-mäg
(s. Magier) *Nebucadnezar's Jr39 3b. 13 (Jr39 3a liegt Textverderbniss vor und ent-
hält wohl nicht eine 2. Person dieses Namens). Möglicherweise identisch mit d spä-
teren bab. Kg NtT-alsarusur (Neriglissar) 559 — 555, der seinen Schwager *Evilmero-
dach verdrängte. Z
Kessel setzt £ für 1) £} kimös Js 34 13 ; Ho 9 6 = *Dornen. 2) £j härül Ze 2 9
= *Dornen. 3) f} maUüah Hi304. Da hier von einer essbaren Pflanze die Rede ist,
welche arme Leute in d Steppe ausraufen, so denken die meisten Exegeten (Tristram
466) an eine Malvenart, die in Syrien vielfach gegessen wird, oder besser an einen grös-
seren, mit essbaren Blättern versehenen Strauch, Atriplex halimus Boissier IV 916, den
Meerportulak, der am Litoral des Mittelmeeres und am todten Meer häufig ist. Uebrigens
sind Nesseln, Urticae. in Palästina nicht selten Tristram 474: Boissier IV 1146. So
Nethaneel steht bei £ für d specifisch nachexilischen Namen wtariel = Ge-
schenk Gottes; Nathania für n'tanjähü = Geschenk Jahwe's; Nethania für d seit Ende
der vorexilischen Zeit (2 Kg 25 23. 25) nachweisbaren Namen netanjcl = Geschenk Jahwe's.
Der häufigere Name, von David's Zeit an bis in d späte nachexilische Zeit belegbar,
ist blosses Nathan, eine Abkürzung aus Nethania oder Nethaneel (?). B
Nethinim. Die niedern Dienste am Heiligthum zu Jerusalem wurden vor d
Exil von Tempelsklaven besorgt, die die alte Volkssage schon auf Josua's Zeiten zu-
rückführt Jo9 20ff. (vgl. Graf, Gesch. des Stms Levi 220). In Wirklichkeit hatte sie
Salomo aus d kanaanitischen Kriegsgefangenen Sa 14 2ib für diesen Zweck angesiedelt
Es 2 55—58 : Ne 3 26. 31. Später kamen zu ihnen noch andere Hörige, £j nHlnlm Es 2 43—54
(die 8 20 fälschlich schon auf David zurückgeführt werden, wo sie noch keinen Zweck
hatten). Nach Jacobs, Studies in bibl. archaeology 104 — 122 waren es Sne von Ke-
deschen (Hierodulen) des Tempels. Ein grosser Theil ihrer Dienste ging später auf
d *Leviten über Ez 44 n. 14. Doch galten die N. später als zur israelitischen Gemeinde
gehörig Ne 10 29, wohnten am *Ophel Ne 3 26 und behielten die niedersten Dienste am
Tempel, unter d Thorhütern stehend Es 2 42 f. Sonst s. Priester, Tempel. Si
Netopha Heimath zweier Helden Davids 2 Sm 23 28 f. (1 Chr 11 30) ; vgl. 1 Chr
27 13. 15. Bewohner von N. hielten sich zu der nachexilischen Gemeinde Es 2 22 (Ne 7 26),
in seiner Umgebung wohnten Leviten lChr9i6 (Sänger Nel228). Es lag in Juda
und war nach d Exil von Kalebitern besetzt 1 Chr 2 54. Da es zw. Bethlehem und
Anathoth genannt und Acta Sanct. H 309 eine Wüste Natupha erwähnt wird, so
darf N. nicht im W der Wasserscheide (etwa = bet nettif) gesucht werden. Conder
vgl. die alte Ortslage h. umm töbä zw. Bethlehem und Jerusalem. G
Netz, s. Fischen.
Neumond, s. Feste und Monate.
Nezib St Juda's in d *Sephela Jo 15 43, nach On 283 ; 142 7 rM von *Eleuthe-
ropolis nach Hebron zu, wahrsch bet naslb 10 km w von bet gibrin. G
Nibehas, fj nibhäz, Gottheit der Bewohner von *Avva 2 Kg 1731; anderweitig
nicht nachzuweisen. Z
Nicanor 1) Sn des Patroclus, syr. Feldhauptmann unter Lysias 1 Mk 3 38—40;
2 Mk 8 9—29. 34—36 und Demetrius I 1 Mk 7 26—50 ; 9 1 ; 2 Mk 14 12—15 36. Das Haupt
des bei * Adasar gefallenen Feindes brachten die Juden nach Jerusalem und setzten
zum Andenken an d Sieg das am 13. Adar, aber nicht gar lang gefeierte, Nicanor-
fest ein. S. Makkabäer. — 2) Statthalter in Cypern unter Antiochus V 2Mkl2 2. —
3) einer der jerusalemischen Siebenmänner Ap6 5. H
Nicodemus, Xakdimon im Thalmud, Jh3i— 12 ; 7 50 ff. ; 19 39 als Vertreter der
Nicolaiten— Nil
471
jüdischen Schulweisheit . als Tj'pus der nur schüchtern auftretenden und bloss auf
Wunderglauben sich gründenden Anerkennung-, welche Jesus wenigstens bei einer
Minderzahl der Volksobersten findet. H
Nicolaiten Apc26. 15 Name derjenigen Heidenchristen in Ephesus und Perga-
mus, welche nicht bloss die für sie verbindlichen Speisegesetze, sondern auch das Ver-
bot der Unzucht missächteten, also nach Weise der korinthischen Antinomisten 1 Kr
6 12 f.; 8 7 f. wegen der angeblichen Unverfänglichkeit der Befriedigung von Bedürf-
nissen des Magens und des Geschl-triebes über d Ap 15 20. 28: 2125 gesteckten Grenzen
der christlichen Freiheit hinausgingen. Sofern dem *Bileam verführerischer Einfluss in
gleicher Kiehtung nachgesagt wird, erscheinen sie Apc2i4 als dessen Anhang. H
Nicolaus, ein Antiochener, unter d jerusalemischen Siebenmännern der einzige
Proselyt Ap <> 5. Auf ihn führen die Kirchenväter seit Irenäus. Clemens, Tertullian
die Sekte der *Xicolaiten zurück. Alier letzterer Xame erklärt sich aus der ver-
wandten Wortbedeutung von Xicolaus (Volksbesieger) und Bileam i Yulksverschlinger). H
Xicopolis ist 1) Tt 3 12 ohne jeden Zusatz als der Ort genannt , wo Paulus
überwintern will. Es bleibt zweifelhaft, ob X. in Epirus — das von Augustus ge-
gründete Actia-X. auf d Halbinsel des ambrakischen Golfs (jetzt Paleoprevesa) —
oder eine der weniger bekannten St dieses Xamens — etwa X. am oberen Xestus im
ö Macedonien oder X. in Cilicien bei Issus — gemeint ist. — 2) = Emmaus 1. seit
d Anfang des 3. Jhdts als St gegründet und N. genannt Schürer3 1 640 f. G
Niederbethhoron, s. Beth Horon.
Niederkleider, Niederwand bei £ Ex 28 42: Lv63(io); 16 -t für mikwäebad,
s. Kleidung. Si
Niederland 2 Sm 24 6. s. Hadsi. G
Niedersyrien lMkl069; 2Mk3 5; 44; 8 8, s. Coelesj^rien. G
Nil. L)er X. entspringt im äquatorialen Afrika
und gewährleistet als Spender von Wasser und frucht-
barem Schlamm Aegypten seine Existenz, weshalb Js
19 ä ff. ; Ez 20 9 ff. ; 30 12 dem Land als göttliche Strafe
Austrucknung des X. prophezeien. Seine regelmässigen
Ueberschwemmungen, die zu Kairo Anfang Juni begin-
nen. Mitte Juli rapid werden, Ende September ihr hohes,
Anfang Oktober ihr höchstes Niveau erreichen, um dann
abzunehmen und im April zu enden, erscheinen Am 8 8 ;
9 5; Si24 37. Das AVas>er ist weisslich, beim Steigen
durch aufgewirbelten rothgelben Thon schmutzig roth,
dann durch Pflanzenreste grün und ungesund, dann roth
und gesund, endlich weisslich. Der äg. Name für d Fl
und seinen hochgeehrten, mit weiblichen Brüsten dar-
gestellten Gott (Abb. 134) ist h'api: 13 heisst er gew.
je'ör, was kaum das altäg. 'aur (Fl-Arm, Fl), demotiscl
l'ar 1 h '/'■«>•!), ist. £> heisst es appellativ Strom.
j'nr misrajim, Strom Aegyptens Am 8 8; 9 5, führt
allein stehend den Artikel Ge41i; Exl22: 2 3: Tläff.
(Da 12 5 ff. bezeichnet es nicht den N.). Der Flur, be-
deutet Mündungsarme und Kanäle des X. Js7i8; 19 6;
Ez 29 3 ff. ; 30 12; Ps TS 44, daneben allgemein Fl-e, Fels- tj^". 1
bäche Js33 2i; lli 28 10. Das Wort ist also hebr. und
rn
<f-
Der Nilgott bringt Blumen
und Wasserki
472
Nillira — Nimrod.
nur auf d N. übertragen. Als Grenze Kanaans und Aegyptens erscheint nehar mis-
raim, „der Fl Aegyptens" Gel5i8; cf. Jtl9 und nähal misraim „*Bach Aegyptens"
Nu 34 5; Jol5*.
47; 1 Kg 8 65; 2Kg
24 7 ; Js 27 12 (ass.
ebenso nahal mu-
sur, so III Eawl.
35 nr. 4 bis nach
Baphia und die
Grenze des n. m.,
wo kein Fl ist),
was man meist für
d 7^2 Stu von Ea-
phia entfernte
breite wädi el-
'aris hält, mit üp-
piger Vegetation
zur Winterregen-
zeit und einem
schmalen Bach im
Sommer. Ein äg.
Eelief (Abb. 135)
zeigt als Grenze
einen Kanal (nicht
den zum rothen
Meer), Unat =
„Durchschnitt"
genannt, mit Fi-
schen und Kroko-
dilen, der ohne
Mündung endet.
Abb. 135. Der Kanal Seti's I nach einem zeitgenössischen Eelief in Karnak. Links Si-
naihalbinsel, der Kanal rechts ist die Landesgrenze, an d rechten Seite äg. Land.
An seiner durch Forts (äg. hetem) gedeckten Brücke wird der aus Syrien kommende
Seti I, vor dem Gefangene schreiten, von d äg. Priestern empfangen; andere Forts
liegen in d Nähe. Lepsius III 31 b. 1. 21—22 scheint mu en kamt „Wasser Aegyptens"
die äg. Grenze zu bezeichnen. — Ferner heisst der N. im AT miliar, Strom Js 19 5;
jäm, Meer Jsl8 2; 19 5; Na 3 8 (im Flur. N.-Arme Ez32 2) und *Sihor. Auch der
Paradiesfl *Gihon Ge2i3 soll der N. sein. W
Nimra Nu 32 3 Ort im 0- Jordanlande = *Beth Nimra. Falsch On 284; 142. G
Nimrin, Wasser zu N., wird Jsl5 6; Jr48 34 anscheinend für d S Moabs ge-
nannt, nach On284; 143 n von *Zoar; man vgl. daher wädi und 'ain numera s von
el-kerak, Tristram Moab 56 f. G
Nimrod eine Heroengestalt der hebr. Sage Ge 10 8 — i2(lChrlio; Mi 5 5), und
zwar erscheint N. einerseits als Jäger GelOo, andererseits als Herrscher in Babylo-
nien und Erbauer der ass. Hauptst Ge 10 8. 10 — 12. Die Bezeichnung von N. als Sn
des Kusch beruht wahrsch auf einer auch sonst vorliegenden Verwechselung von
Kusch (*Chus) mit Kosch, den Kassu in Babylonien. Die Annahme, dass dem bibli-
schen N. der bab. Nationalheros Gilgames (Izdubar) entspricht (vgl. A. Jeremias, Iz-
Ninn e.
473
dubar-Nimrod 1891, KB VI 116 ff. und Abb. 136). behält grosse Wahrsch-keit, wenn
sich auch Namensgleichheit nicht
erweisen lässt. Z
Xinive, ass. Ninua, Ninä, al-
ter Kultort der Göttin Istar, als
solcher schon ca. 1800 vor Chr.
(viell. auch schon bei Gudea um
2500) erwähnt, ebenso bereits in
d Teil el-'Amärna -Briefen nun
1400). Wahrsch hangt auch der
Name Ninua mit Nina, einem Na-
men der [star, zus. Schon früh,
sicher seit Assurnasirpal (885 ff.),
war N. auch zeitweilige Besidenz
der ass. Kge. Dagegen wurde es
erst durch Sanherib i vgl. 2 Kg 19 36)
zur eig. Hauptst des ass. Beiches
erhoben, während diese früher *As-
sur und dann Kalhu (s. *KaJah)
war. Nach Ge 10 n wurde N. von
d Babylonier *Nimrod erbaut, eine
natürlich sagenhafte Angabe, der
aber die richtige Anschauung zu
Grunde liegt, dass der ass. Staat
urspr von Babylonien abhängig
war. Die Buinen des alten N., die
im Laufe dieses Jhdts theilweise
wieder ausgegraben wurden, wer-
den hauptsächlich durch d beiden
Trümmerhügel Kujundschik und
Nebi Jünus am linken Tigrisufer
gegenüber Mosul repräsentirt (vgl.
Abb. 137). In d beiden in Ku-
jundschik von Lavard und Bassam
ausgegrabenen Palästen Assurba-
nipal's (der s derselben rührt von
Sanherib her, wurde aber von As-
surbanipal umgebaut) wurde, aus-
ser zahlreichen Skulpturen (vgl. eine solche Abb. 138), auch die werthvolle Thontafel-
bibliothek dieses Kgs gefunden (vgl. *Asnaphar). Unter Nebi Jünus liegen Paläste
Sanherib's und Asarhaddon's. Auch die St-Mauer und die Thore des alten N. wurden
durch d Ausgrabungen theilweise wieder blosgelegt. Die Zerstörung N.'s durch d
Meder ist am wahrsch-sten für d Jahr 600 anzunehmen. Aus d neugefundenen Xa-
bonidstele geht hervor, dass Nabopolassar sich zwar nicht direkt dabei betheiligte,
dass aber die Meder doch im Einverständniss mit ihm handelten. Ob die Prophetie
♦Nahums sich gerade auf d letzte Zerstörung N.'s bezieht oder auf eine frühere X.
drohende Gefahr, ist streitig. ■ — Näheres über d Ausgrabungen s. bei Layard, Niniveh
and its Etemains, London 1849 (6. Aufl. L854) , deutsch von Meissner L850 (1854):;
ÄMl»
Babylonischer Heros mit dem Löwen.
474 Ninive.
Layard, Discoveries in the Euins of Xineveh and Babylon Lond. 1853. deutsch von
Abb. 137. Plan des Ruinenfeldes von Ninive.
Zenker 1856 ; Gr. Smith, Ass. Discoveries 1875. Abbildungen der Funde in The Mo-
Abb. 138. Transport eines Kolosses durch ass. Sklaven.
numents of Xineveh, 2 Bde, Lond. 1849, 1853. Vgl. auch die in Art, Sargon
Nisroch — Noah. 475
nannten Prachtwerke von Botta und Place. S. ferner Billerbeck und A. Jeremias in
Beitr. zur Assyr. III 87 ff. Z
Nisroch, I7 nisröJc, nach 2 Kg 19 37 = Js 37 38 Name eines ass. Gottes. Da N.
in d KI nicht nachzuweisen, liegt wahrsch theils Textverderbniss vor, theils absicht-
liche Entstellung für Marduk; s. KAT3 85. 396. Z
Nisan ungefähr = April, s. Monate. B
No, No-Amon, grosse St Aegyptens, der Jr 46 25; Ez 30 14 ff. Verderben drohen,
ist das in Oberägypten gelegene Theben, äg. u. a. nu-t, nu-t-amen, d. i. die St, die
St des Anion (ass. ni', griech. Diospolis). Theben war seit d 11. Dynastie Haupt>t.
begann seit etwa 750 in Folge von Einfällen der Aethiopen und dann Plünderungen
durch Asarhaddon und Assurbanipal (Na 3 8) zu verfallen ; vergeblich suchten der St-
Gouverneur Mentemhä unter Taharka und die 26. Dynastie es wieder zu lieben. Eine
Zerstörung durch Nebucadnezar ist inschriftlich nicht bekannt; gegen d Ptolemäerzeit
versuchte es, freilich vergeblich, Aufstände, wurde 187 von Ptolemäus Epiphanes er-
obert, zerstört und zerfiel später in Dfer. W
Noadja 1) Prophetin im Dienst *Saneballat1s, die Nehemia durch Einschüchte-
rung von d Vollendung des Mauerbaus abhalten will Ne 6 14. — 2) Mannesname Es 8 33. B
Noah ist als Sn Lamech's das 10. und letzte Glied einer mit Adam und *Seth
beginnenden Urvr-Liste Ge 5 30 P und durch seine 3 Sne Sem, Harn und Japhet der Stmvr
der nachflutlichen Menschheit 10 32. Mit N. schliesst Gott nach d Fluth einen Bund,
bei dem Gott zusagt, fortan keine *Sintiiutk mehr über d Erde zu bringen, und als
Bundeszeichen den *Regenbogen einsetzt 9 8 ff. Das Blutverbot 9 4 ff. ist später zur
Siebenzahl der sogen. Noahgebote (Verbot des Ungehorsams gegen d Obrigkeit, des
Götzendienstes, der Gotteslästerung, Unzucht, des Raubes, Mordes und Genusses blu-
tigen Fleisches) erweitert worden, die nach d Synagoge schon von d vorabrahamischen
Menschen gehalten wurden und theoretisch von d Beisassfremden verlangt werden.
Fluthheld und Vr Sems, Harns und Japhets, von denen die ganze nachfiuthliche Mensch-
heit sich ableitet, ist N. auch im J 9i8a. 19. Wessen Sn N., giebt der jetzige Text
weder hier noch 9 20 ff. direct an. 9 20 — 27 gilt N. als Erlinder des Acker- und Wein-
bau's und zugleich als Ahn der Völker *Sem, *Japhet und *Kanaan. Ge 9 20 — 27
kann nicht die Fluthgeschichte 6 5 — 9 17 fortsetzen. Denn die 3 Sne N.'s Sem, Ja-
phet und Kanaan (I8b und 22a ist „Harn Vr des" ausgleichender Zusatz) , die von d
3 Snen N.'s 5 32P und 9i8aJ sich nicht bloss durch andre Reihenfolge, sondern auch
durch d andern Namen des jüngsten Br's (Kanaan statt Harn) unterscheiden, sind
9 20 ff. noch als klein und unverheirathet gedacht (sie leben noch beim Vr). während
sie sowohl 7 7 J als auch 7 13 P bereits sanimt ihren Wbern in d Arche gehen. Aber
auch vorangehen kann 9 20 — 27 der Fluthgeschichte nicht. Der 9 25 verfluchte Kanaan
konnte von d frommen N. nicht mit in d Arche genommen werden. Zudem sticht
N. der Landmann und starke Zecher 9 20 f. von N., dem frommen (Ez 11 14. 20) und
stummen Fluthhelden, gewaltig ab. Ge 9 20 — 27 steht ausser allem Zus.-hang mir
65 — 9 17 und ist vielmehr ein Stück aus einer besonderen jahwistischen Erzählungs-
schicht, die u. a. keine Fluthgeschichte kennt. Auch knüpft 9 20 — 27 nicht an d Thurm-
bausage 11 1—9, sondern durch 5 29 an 3 17 — 19 an. Der von N. „erfundene'- Wein
ist ein Quell des Trostes für d schwere Landarbeit auf d durch Gott verfluchten
Acker. N. der AVeinbauer und Yr Sems, Japhets und Kanaans 9 20 ff. ist vereinerleit
worden mit N. dem Fluthhelden und Vr Sems, Harns und Japhets 6 9 ff., indem Harn
als Vr vor Kanaan gesetzt wurde 9 22. Als 10. biblischen Urvr entspricht N. dem 1<>.
bab. Urkg und als Fluthheld dem Xisuthros der bab. Sage, nur ist die Schlussscene des
476 Nob, Nobe— Obadja,
bab. Drama's, die Aufnahme Xisnthros zu d Göttern, wegfallen. Ob N. ein liebr.
oder, was wahrscheinlicher, ein fremder Name ist, ist bis jetzt noch nicht zu ent-
scheiden. So wenig- die Sintfluth eine totale Erdüberschwemmung ist, ebensowenig-
kann N. als Stmvr der gesammten nachfluthlichen Menschheit gelten. In späterer
Zeit bildete sich am N. ein reicher Sagenkranz, von dem einzelne Zweige in d Buch
Henoch eingeflochten sind (s. Beer, Henoch in Kautzsch' Aper.). Wie lebendig zur
Zeit Jesu jene N. -Sagen waren, beweist die häufige Erwähnung N.'s im NT Mt24 37f. ;
Lc 1 7 26 f. ; He 11 7 ; 1 Pe 3 20 ; 2 Pe 2 5. B
Nob. Nobe, St der Priester aus d Gesehl *Eli*s 1 Sm 22 11.19 mit *Ephod und
Heiligthum 1 Sm 21 2 ff., das David auf seiner Flucht vor Saul zw. *Gibea und *Adullam
berührte; nach d Exil benjaminitisch Xe 11 32. Nach Jsl032 muss es auf d letzten
Höhe vor Jerusalem gelegen haben, unweit *Anathoth Neil 32. (5 und On284; 142
Nofxßa; JAq VI 12 l Naßä, vgl. Nebo. G
Nobah 1) israelitischer Name der St *Kenath Nu 32 42. — 2) Avichtiger Ort
für eine Strasse des O-Jordanlandes, neben *Jogbeha Ei 8 11 genannt, vermuthlich in
d Nähe des *Jabbok gelegen. G
Nod, Land N. Ge4i6, sagenhafter Wohnsitz *Kains, nachdem er flüchtig (hebr.
neu) geworden ist. Daher etwa wie unser deutsches Elend zu verstehen. Die An-
gabe ..i'i von *Eden- ist wohl späterer Zusatz aus gelehrter Feder. G
Nodal) wird 1 Chr 5 19 in Verbindung mit israelitischen Stmen als Volk aufge-
führt, mit dem die Eubeniten — wohl im O-Jordanland — kämpften. So
Nössel bei € 2 Sm 6 19 ; 1 Chr 16 (17) 3 für aMsä = Rosinkuchen, s. Kuchen, Nah-
rung; vgl. auch Kanne. Si
Noph, nicht Napata, sondern schon wegen Jr44i ^Memphis. W
Nophah, £; nöfalj. Nu 21 30 Ort in Moab. Text unsicher, vgl. (5. G
Nord, Nordost, Nordwest, s. Welt, Weltvorstellung- und Wetter.
Numenius, Sn des Antiochus, vertrat mit Antipater, Sn des Jason, die Sache
der Juden in Rom unter d *Mk Jonathan; dieselbe Mission übernahm er allein unter
Simon Makkabäus 1 Mk 12 16 ; 14 22. 24. H
Nun ( auch phönicischer Name) Vr *Josua*s Ex 33 11 etc. 1 Chr 7 (8) 27 f. £j iiön. B
Nussgarten. Der HL 6 11 genannte Wallnussbaum Juglans regia (Low 84;
Tristram 413) ist mit seinem Namen, £j egöz, von Persien — in welcher Zeit, wissen
wir nicht — nach Vorderasien und d Abendlande gewandert ; vgl. Helm2 325 ; de La-
garde, Armenische Studien Nr. 825. Jetzt findet er sich überall in Palästina; bes.
schöne Bäume wachsen in d Umgegend von Damascus. So
Nymphas (Nymphodoros ?) Ko4i5 Gläubiger zu Laodicea, bei dem sich eine
Hausgemeinde zu versammeln pflegte. Nach anderer LA wäre vielmehr eine Fr,
Xympha, genannt. H
Obadja, £j 'öbadjä =1 Diener Ja[hwe]s ; (5 'Oßöeiöq, llßöewq, Wßölaq ; V Abdias
1) der 5. der sogen, kleinen Propheten. Das Buch 0., ein Drohorakel gegen d Edo-
miter, setzt 10 — u deutlich die Zerstörung Jerusalems durch d Chaldäer voraus, während
die alterthümlich kräftigen Drohungen in 1 — 9 bereits von Jr49i4 — 16. 9. 10. 7, also in
anderer Reihenfolge, frei verwerthet sind und viell. schon aus d 9. Jhdt stammen.
|t;i> alte (Makel ist somit nach d Exil (wohl im 5. Jhdt) im Hinblick auf die noch
immer ungesühnte Schuld Edoms von einem jüngeren Propheten ergänzt worden, nur
dass auch in 15 — 21 noch Reste des alten Orakels erhalten sein könnten. Streitig ist,
Obal— Obst. 477
ob 0. der Name des urspr Propheten oder des Bearbeiters ist. Kommentare s. bei
Joel. — 2) £j 'öbadjäku. in unverkürzter Form, Haushofmeister des Kgs :;Ahab, der
als treuer Verehrer Jahwes 50 Jahwepropheten vor d Grimm der *Isebel rettete, bei
d Suchen nach Futter plötzlich auf d Propheten *Elias stösst und dessen Begegnung
mit Ahab vermittelt 1 Kg 18 3 ff. — 3) einer der Priester, die 444 mit Xehemia die
Verpflichtung auf d Gesetzbuch Esra"s unterzeichneten, wohl identisch mit 0., Sn Je-
hiels Es 8 9. K
Obal, £j fö&äZGel028 und 'ebäl 1 Chr 1 22, unter d s-arab. Völkerschaften oder
Gebieten aufgezählt, -. Joktan: viell. heute 'dbü in Jemen. So
Obed, Sn des Boas und der *Kuth, Vr *Isai's, des Vr's Dävid's Et 4 21. 22;
K'hr 2 12; Mtl5; Lc 3 32. Auch sonst ist 0. nicht selten im AT. B
Obed Edom (d. i. Verehrer Edom's, einer inschriftlich nachgewiesenen Gott-
heit: W.MaxMüller 315 f.) aus Gath. In d Hause dieses als Schutzbefohlener ♦Fremd-
ling (oder als Geisel?) in Israel sich aufhaltenden Philisters lässt David die Lade
unterbringen, da er wegen d plötzlichen Todes *Usa's, der als eine Wirkung des in
d Gottesbehausung gegenwärtigen Dämons aufgefasst wurde, Sorge hat, das unheim-
liche Heiligthum in seine Besidenz aufzunehmen. Erst als David erfährt , dass die
Lade dem Hause Glück gebracht hat, lässt er sie nach d Burg bringen 2 Sm 6 10 ff. ;
1 Chr 13 (14) 13 f. B
Oberbethhoron, s. Beth Horon.
Obergaliläa To 1 1, s. Galiläa.
Oberhauptmann setzt £ im XT für /üicoyo^, s. Hauptmann. <i
Oberste sind bei £ a) im AT 1) Leute, die ein obrigkeitliches Ansehen besitzen
Ex2i4£j is seit: — 2) Häupter von Familienverbänden nesl bet ab Xu 3 2t. von Sippen
und Geschl nesi'im Xu 7 10 ; Ex 22 28 , die Vertreter der Stme und der nachexilischen
Gemeinde Ex 16 22; Jo9iö, die Recht sprechen (vgl. Gericht) und für d Volk ver-
bindliche Beschlüsse fassen Jo 9 18 f.
b) Im XT 1) aQ'/ovTBi = oq%i£qüq Ap 4 5. 8 etc., *Hohepriester ; vgl. JBj II 16 1.
Schürer II2 153 f. — 2) Die Aufseher über d ^Synagogen Lc 8 41 : aQyiowäyoiyoq Mc 5 22
= rös hak-l- nceset Sota 7 7. 8. Vgl. Schürer II2 364 f. — 3) angesehener Mann Lc
14 1. — 4i 0. der ^Zöllner «p/trt/.cü^s Lc 19 2, ein röm. Beamter. — 5) 0. in *Asien,
'Aoiäoy/u Apl9 3i, sind Bevollmächtigte der St in Asia proconsularis zur Herrichtung
der jährlichen Festspiele zu Ehren der Götter und röm. Imperatoren. Si
Oberteich Js7 3: 36 2 (=2 Kg 18 17) in d Nähe von * Jerusalem. G
Oberthor Jr202; Ez9 2 am Tempel in Jerusalem. G
Obrigkeiten Ko 1 16 ä-ovoiai, bezeichnet wie *Fürstenthümer eine bes. Klasse
der *Engel. B
Oboth Lager des Wüstenzuges Xu 21 10 f.: 33 13. Wetzstein bei Delitzsch HL
und Kh 167 f. sieht el-webe, heutige Tränke im wädi el-'ardba, als Abkürzung von
°webä an und dieses als Deminutiv von öböt\ urspr 'en öböt Quelle der Schläuche. G
Obst. Bei £ kommt der Ausdruck bloss für Jßajis und zwar Am 81 f. vor;
nach d Zus.-hang sind wahrsch *Feigen zu verstehen, wie Ipajis Jr 40 10 passend wie-
dergegeben ist, Immerhin ist nicht ausgeschlossen, dass auch anderes Sommer-O.
eingeschlossen sei, wie auch Jsl69; 28 4, wo dasselbe Wort die O.-Ernte bezeichnet
(£ Sommer). <>. im Allgemeinen wird sonst durch pTl ('es) ausgedrückt Gre 1 und 2.
Das Ideal des Orientalen ist überhaupt ein Garten mit Fruchtbäumen, von deren 0.
er sich ohne Mühe aähren kann. Das (>. spielt schon deswegen eine viel grössere
Bolle in seinem Haushalt, weil die grosse Menge der Bauern da, wo es 0. giebt,
478 Ochse— Oelbaum.
davon geradezu wenigstens einen Theil des Jahres über lebt. Dass das auch im Alter-
tlium so war. beweist vor Allem die Wichtigkeit, welche dem ruhigen Wohnen unter
* YYeinstock und *Feigenbaum zugeschrieben wird. Auch die *01ive ist noch dazu zu
rechnen ; andere Früchte, wie Granaten, Maulbeeren und Nüsse sowie Pistacien, spiel-
ten keine so wesentliche Rolle. Die 0. -Kultur war demnach von ausserordentlicher
Wichtigkeit ; noch heute gilt es für grausam, den Feinden O.-Bäume umzuhauen, weil
dies sie schwer schädigt Dt 20 19. Dass die Früchte ganz junger Bäume nicht ge-
gessen wurden Lv 19 23 f., beruht wohl auf alter Sitte. Abgaben von 0. kommen erst
sehr spät vor lMkl029. So
Ochse s. Find. Rindvieh. Als auf ein bes. wichtiges Besitzthum ist in d Ge-
setzgebung vielfach auf dieses Thier Rücksicht genommen, z. B. beim Diebstahl Ex
22 Li: dem gestürzten 0. war man gehalten aufzuhelfen, denverirrten seinem Eigen-
thümer zurückzubringen Dt 22 l. ±. So
Ochsenstecken, £j malmäd, dorMn, s. Pflügen. So
Odares 1 Mk 9 66, s. Odoarres. G-
Oded 1) Vr des unter *Asa von Juda wirkenden Propheten Asarja 2 Chr lölff.;
8 ist „des Propheten 0." Glosse. — 2) der Prophet, der während d syr.-ephraimiti-
schen Krieges den Israeliten gerathen haben soll, die von ihnen gefangenen Judäer
und Jerusalemiten wieder freizugeben 2 Chi- 28 9 ff. B
Odoarres (Odomera) wahrsch ein Xomadenhäuptling des sonst unbekannten Stmes
Phasiron 1 Mk 9 66. H
Odollam, s. Adullam.
Oel. £j steinen, als frisches Gel jishär. das Produkt des *Oelbaums. war bei d
Hebräern eines der wichtigsten Lebensbedürfnisse, da es grösstentheils das animalische
Fett ersetzte. In keiner Wohnung fehlte der Oelbehälter 1 Kg 17 n f. Daher rührt
auch die Verwendung des Oels beim Opfer: nach Ge28i8; 35 14 sollte schon der Pa-
triarch den Malstein bei *Bethel mit Oel begossen haben. Beim levitischen Opfer
war jedem *Speisopfer Oel beigemischt Lv 2 : auch wurde Oel gesprengt Lv 14 16. —
Oel wurde in zweiter Linie, mit Spezereien vermischt, zum *Salben des Haares ver-
wendet Js6l3: Ps45 8. Mit Oel wurden auch Kge gesalbt. In dritter Linie wurde
Oel therapeutisch gebraucht, d. h. zur Linderung auf Wunden gegossen Js 1 6 ; Mc6i3.
In vierter Linie wurde Oel als Brennöl benutzt Ex 27 20 ; Mt 25 3 f. So wurde Oel
vielfach gebraucht : dennoch prodücirte das Land so viel, dass noch davon ausgeführt
werden konnte 1 Kg 5 11 (25): Ez 27 17. £ hat Ho 12 2. wo von einem Geschenk an Oel
nach Aegypten die Rede ist, unrichtig .,*Balsaur übersetzt. So
Oelbaum. Der Oel- oder Olivenbaum, Tristram 373 ff. ; Low 136 ff., kommt in
d Bgen Palästina' s wild und verwildert vor; die Früchte sind dann ganz klein, auch
zeigt die wilde Form des Baumes, sowie die Wurzelausschläge alter Culturbäume oft
fast dornige Zweige. Um nutzbare Früchte zu erzielen, müssen diese Wildlinge mit
Zweigen edler Sorten gepfropft werden: darauf bezieht sich Em 11 17 ff. Als Cultur-
baum gehörte die Olive von jeher zu d charakteristischen Bäumen, die in Palästina
heimisch waren Dt 6 11, und *Oel wird daher sehr oft in d Aufzählung der wichtigsten
Landesprodukte genannt z. B. Ho 2 5. 8. 22; Dt 8 8. Vom Stme *Asser heisst es Dt 33 24,
er tauche seinen Fuss in Oel. Bes. gegen d Küste hin, jedoch auch auf mehr oder
weniger geschützten Bgterrassen des Centrallandes, war die Oelbaumcultur ausgedehnt;
nach 1 Chr 28 (27) 28 gab es einen Verwalter der (in d *Sephela liegenden) Olivenwälder,
welche Krongut waren, sowie des Oels. Selbst in Gegenden, wo heute keine Oelbäume
mehr sind. /.. B. s von Hebron, linden sich Reste alter Oelkeltern. Bei Jerusalem
Oelbercr.
479
steht, namentlich n von d St, ein schöner Oe.-Park; am Oelbge stehen bes. im tra-
ditionellen *Gethsemane sehr alte nnd grosse Bäume. Die zwar immergrünen, jedoch
mit grauen, schmalen Blättern versehenen Oe. geben nach unserem Geschmack der
Gegend kein schönes, frisches, sondern eher ein melancholisches Gepräge. Mehr vom
Gesichtspunkte des praktischen Nutzens BJ9 9 betrachtet, war aber der Oe. für d
Hebräer ein prächtiger und daher von Dichtern Ps 52 10 ; 128 3 und Propheten Ho 14 7 ;
Jrllii) vielfach verherrlichter Baum. bes. auch seiner Lebenskraft wegen. Knorrige,
oft uralte Stämme, bisweilen mit zerrissener Rinde, schlagen immer wieder aufs neue
ans. und obwohl sie bloss alle zwei Jahre (oft auch noch seltenen reichliche Früchte
trauen, und etwa auch einmal in Folge von Dürre die Blüthen HÜ5 33 oder Beeren
Dl 28 40 abfallen, oder Heuschrecken die Ernte vernichten Am 4 9. so ist doch der
Durchschnittsertrag eines etwa 4( »jährigen Baumes ein sehr reichlicher, jährlich etwa
60 Liter Oel betragender. Freilich verlangt der Oe. Pflege ; die Erde um d Wurzeln
herum muss mit d Pfluge gelockert werden. — Der Baum trägt im Herb>t bis in d
Winter seine fleischigen fetten, erst grünen, später schwärzlichen Beeren. Dieselben
wurden theils frisch, theils eingemacht gegessen. Sie wurden, wie heute noch, mit
Stöcken heruntergeschlagen, I7 habaf; nökef Js 17 6: 24 13 (nicht = Schütteln wie £
übersetzt); die Nachlese, bes. an schwer erreichbaren obersten Zweigen, blieb nach
Dt 2420 den Armen, was Js 17 6 zu einem schönen Bilde verwerthet ist. Das *Oel
wurde in d meist in d Felsen ge-
hauenen *Keltern getreten und floss
in ebensolche Kufen ab. Abb. 139
zeigt eine steinerne Oelpresse, in der
die Oliven mittelst einer runden, an
einer hölzernen Deichsel befestigten
Steinwalze zerdrückt werden ; solche
Pressen waren auch schon im Alter-
thum schon gebräuchlich ( Geikie 120).
Vom Oe. wurde aber wohl auch das
Holz benutzt, das bekanntlich eine
schöne Politur annimmt. Freilich
waren die Cherube und einige andere Theile des Tempels (1 Kg 6 23. 31. 33) nicht, wie
aus d Uebsetzg entnommen werden könnte, aus d Holz des Oe., sondern des 'es kernen..
(5 [civ.r.-J xvjiaQiaoivu, V [ligna] olivarum, des Elaeagnus angnstifolia Boissier IV 1056;
Tristram 371. Dieser Baum kommt überall in Palästina vor. es wird jedoch nur ein
geringes ungeniessbares Oel von ihm gewonnen (*Balsam). Ne 8 15 bei d Beschreibung
des Laubhüttenfestes sind unter d neben d Oelzweigen genannten Balsamzweigen Zweige
des Elaeagnus gemeint; Js41i9 ist statt desselben *Kiefern übersetzt. Der Elaeag-
nus ist bloss durch seine grausilbernen Blätter dem Oe. ähnlich: er ist kleiner als
letzterer und durchaus nicht mit ihm verwandt : er trägt bittere grüne Beeren. So
Oelberg, eig. Bg der Oelbäume Sa 14 i * Jerusalem ö gegenüber, im NT xb uQoq
t(üv iXmibv Mt 21 1, dagegen Lcl9 29; 2137; Ap 1 12 und JAqVT92 i/mior, ikaiCbvoq,
d. i. des Olivenhains (olivetum). Der ..Anstieg bei d Oelbäumen" 2Sml530 führte aus
d Thal *Kidron zu d Gipfel, wo man von Alters her anbetete 32. Der w Abhang
war demnach mit Oelbäumen bestanden, heute nur in geringem Grade. Der Oe. ist
durch d Dfer *Bethphage und »Bethanien Mc 11 1 ; Lcl929.37. durch *Gethsemane Mc
1426, als Stätte des Verraths Jesu Lc2239 und der Eümmelfahrl Ap 1 12 bekannt.
Von Jerusalem aus sieht man 4 Gipfel des langgestreckten Rückens. Der 2. von N
Aid.. 139. Oelpresse.
480
Oelkinder — Offenbarung des Johannes.
her ist der höchste 818 in, er heisst härm es-soijäd, bei d Lateinern auch wohl viri
galiläi nach Ap 1 n. Mit Hülfe der Angabe, dass dort die Festgäste aus Galiläa ihre
Zelte aufgeschlagen haben sollten und die Höhe daher den Namen Galiläa erhalten hätte,
hat man Mt28io. 16 zu deuten versucht (R. Hofmann, Galiläa auf d Oelbg, Leipzig
1896). Neuerdings haben die Griechen bei Neubauten mehrere alte Reste dort gefunden
ZDPVXV124ff. Der 3. Gipfel heisst heute gebet ef-tür (806 und 812 m). Er trägt
die Himmelfahrtskapelle (zuerst von d Kaiserin Helena gebaut 333), daneben ein klei-
nes Df sowie zahlreiche andere Kirchen und Klöster und gilt im gew. Spr-Gebrauch kurz-
weg als der Oe. Ueber d 4., d s-sten Gipfel, Bg des Verderbens 2 Kg 23 13, s. Mashit.
Vgl. Tobler, Siloahquelle und Oelberg 1852. G
Oelkinder bedeutet Sa4i4 mit Oel gesalbte Personen. G
Oelkuelien bei £ für hallat leehem scemen Ex 29 23, und für lesad hasscemen Nu
11 8, s. Kuchen. Si
Ofen bei £ 1) für tannür, d. i. ein irdener Backofen, in den glühende Holz-
kohlen hineingethaii wurden ( Ge 15 17 fährt Rauch und Feuer heraus) , um an d da-
durch erhitzten Aussenwände den Teig zu kleben Ex 7 28; Lv2 4; 7 9; xllßavoq Mt 6 30
(s. Backen und Abb. 140. 141). — 2) für kür Prl7 3; 27 21, Schmelz-O. für Gold
Aldi. 140. jiarkofen der Fellachen.
Abb 141. Backofen der Fellachen.
(hier im Ggens zu masref, welches Schmelz-O. für Silber ist); allgemein für Metalle
Ez 22 18. 20. 22. Er war von Eisen Dt 4 20; 1 Kg 8 51 (Bild der Drangsal); Js48io;
Ml 3 19 (Bild der Läuterung). — 3) Für Icijjör Sa 12 6 = Feuerpfanne, s. Kochen. —
4) Für Jcibsän Gel9 28; Ex 9 8. 10; 19 18, Schmelz-O. — 5) Für attfoi Da 3 6 ff. aram.
Doch schon in d Amarnabriefen (Marti Gramm. 55). Sonst s. Ziegelofen. Si
Ofenthurm Ne 12 38 ein Thurm in d 1. Mauer * Jerusalems wahrsch n vom Thal-
thor an d NW-Ecke der alten St. Viell. standen Backöfen in seiner Nähe. G
Offenbarung des Johannes das einzige prophetische Buch des NT, spez. zu
d durch Da eröffneten sogen, apokalyptischen Literatur gehörig. Nach mehrfachem
Eingang 1 1 — 8 wird eine Vision beschrieben , in welcher dem Verfasser , was schon
die nächste Zukunft bringen werde, geoffenbart und der Auftrag gegeben wird, an 7
kleinasiatische Gemeinden, darunter *Ephesus, wo Apc wahrsch geschrieben wurde,
die bedeutendste ist, zu schreiben 1 9—20, nämlich die Briefe K. 2 — 3. Dann öffnet
sich der Himmel und werden von d dort in Gestalt eines Lammes anwesenden Chri-
stus nacheinander die 7 Siegel des Schicksalsbuches gelöst K. 4—6. Aus dieser Gruppe
entwickelt sich weiter die Gruppe der 7 Posaunen K. 7—9, wie jene die über d gott-
Og— Onni. 481
lose Welt hereinbrechenden Plagen abbildend. Die bis dahin zu beobachtende kunst-
volle Symmetrie hört auf. wenn vor d 7. Posaune 11 15— 19 die Bilder vom buchver-
schlingenden Seher K. 10 und von d Gericht über Jerusalem Hl— 14, nachher aber
vom Drachen, welcher die Mutter des Messias verfolgt K. 12, und von d beiden gott-
losen Thieren K. 13 treten, gefolgt von himmlischen Gerichts- und Siegesbildern K. 14.
Hierauf die 7, uur Steigerungen des Inhaltes der früheren Gruppen bringenden, Zorn-
schalen K. 15—16, und der Gegenstand des Gerichtes, die St Rom, deren Fall be-
schrieben wird 17 1—11) in. Dann Wiederkunft des Messias und lOOOjähriges Reich
seiner Heiligen 19 ll— 20 6 ; nach Abschluss dieses Sabbathjahrtausends ein letzter
Kampf mit d wieder losgewordenen Satan, gefolgt von allgemeiner Auferstehung,
Weltgericht und Erneuerung aller Dinge 20 7—22 5. Ein brieflicher Epilog schliessl
ah 22 6— 21. — Sehen wir ab von d Frage nach d Einheitlichkeit der Composition, deren
Berechtigung schon aus d gegebenen Inhaltsübersicht erhellt, und von d damit zus.-
hängenden Wahrsch-keit, dass nicht alle Theile des Ganzen denselben Zeithintergrund
voraussetzen, so versteht sich das dunkle Werk immer nocli am leichtesten im Hin-
blick auf d nach 68 allgemein verbreitete Sage von d aus d Tod zum Leben zu-
rückgekehrten und einen Rachezug vorbereitenden Kaiser Nero ; diese 2 Worte stecken
in d Zahl 666 Apc 13 18 nach der verbreitetsten unter d mancherlei an sich möglichen
Deutungen. Seit d Versuch Caligula's, den Tempel durch Aufstellung seiner Statue
zu entweihen, hatte eine apokalyptische Stimmung, wie zu Zeiten des Antiochus Epi-
phanes, sich der Gemüther bemächtigt. Gesteigert wurde sie durch cl Nähe der über
Jerusalem hereinbrechenden Katastrophe und die blutige Christenverfolgung unter Nero.
Aber auch der seit Domitian beginnende systematische l'hristenprozess wegen ver-
weigerten Kaisercultes scheint bereits mehrfach vorausgesetzt. Die unter d Druck
dieser Verhältnisse entstandene Stimmung der Christenheit spiegelt sich treu in Apc ab.
Kleidet der Verfasser seine Befürchtungen und Hoffnungen auch in Visionen nach Art
der at-lichen Propheten, namentlich Daniel's, entlehnt er von denselben seine Farben,
Symbole und Bilder, nimmt er viell. sogar schon fertige Orakel und Zukunftsbilder
in seine Darstellung auf, so bleibt ihm doch das Verdienst des stufenmassigen Auf-
baues der einzelnen Szenen. Er selbst nennt sich * Johannes, und die Ueberlieferung
sieht in diesem den Apostel, während Andere, die keinen überlebenden Apostel in
Ephesus anerkennen, den sogen. Presbyter als Verfasser betrachten. Kommentare von
Diisterdieck 4. Aufl. 1887. Spitta 1889, Bousset 1896. H
Og, sagenhafter Kg von *Basan, wird von d Israeliten unter Moses bei *Edrei
besiegt Nu 21 33 ff. ; Dt 3 1 ff. etc. In *Rabbat Amnion wird ein Riesensarkophag aus
Basalt Dt 3 n dem 0. zugesprochen. Die bereits dem Moses zugeschriebene Eroberung
und Vertheilung des O-Jordanlandes au israelitische Stme Nu 32 33 etc. ist ungeschicht-
lich, da sie erst unter JosuaJo 17 I4ff. (?) und den sogen. Richtern vom W-Jordanlande
aus allmählich erfolgte. Eine Erinnerung daran mau- in d < ».-Legende vorliegen. B
Ohim hat £ für l) öhim Jsl32i gesetzt. (5 \/oc, Geheul. Da aber der Paral-
lelismus ein Thier verlangt, so hat man entweder an Clin (Ö2t Eulen) oder an Marder
oder an*Schakale (Delitzsch Prolegomena 79 f. vgl. ass. a#tt = Schakal) gedacht. G
Ohrenspange, Ohrringe, s. Schmuck.
Okina steht Jt3i (griech.) vermuthlich für *Acco. G
Oliven, s. Oelbaum.
Olympius, s. Zeus.
Omri, (5ü4fißQi, V und £ Amri, at-licher Mannesname, am bekanntesten 0. Kg
von Israel. Nach d Ermordung *Ela's durch *Simri vom Heer als Kg ausgerufen
Bibelwörterbucli . Ol
482
On.
887, belagert er Simri in Thirza, der sich, als die St erobert ist, in seinem Palast
verbrennt, wird aber erst nach d Tode seines Gegners Thibni und seines Br*s Joram
1 Kg 16 22 (S Alleinherrscher über Israel 883 — 77. Obwohl von d dst Geschichtsschrei-
bung zu d Reihe der bösen Kge gezählt 1 Kg 16 25 ff. (Mi 6i6), war Ö. einer der tüch-
tigsten Regenten Israels. Er verlegte die Residenz von Thirza nach d von ihm be-
gründeten , strategisch
wichtigen *Samaria 16
24. Während 0. in d
Kämpfen mit Aram Miss-
erfolge hatte, ja Benha-
dad I die Anlage eines
syr. Bazars in Samaria
gestatten musste 20 34,
gelang es ihm, den Moa-
bitern bis zum jetzigen
Wädi Haidän , einem
rechten Nebenfi des Ar-
non, Gebiet abzunehmen
und den sTheil vonMoab
tributpflichtig zu ma-
chen (Mesa-Inschr. Z.
4 ff.). Die Unterwer-
fimg war so gründlich,
dass es den Moabitern
erst unter *Mesa ge-
lang, das israelitische
Joch abzuschütteln 2 Kg
3 4 ff. Durch 0., der viell.
durch Tributzahlung an
Assurnasirpal, als dieser
878 bis an d phönicische
Küste kam, sich die Hülfe
der Assyrer erkaufte,
scheinen die Assyrer zu-
erst direct mit Israel be-
kannt geworden zu sein.
Bit Humria = Haus 0.
bezeichnet bei d Assy-
rern noch unter d fol-
genden Dynastien das
N-Reich Israel. B
On, äg. 'au, *anu, an
d Spitze des Delta, die
heilige St des Sonnen-
gottesRa', daher pa-Ra'
„St des Ra, Heliopolis,
Beth Seines" Jr43 13 ge-
nannt. Heliopolis und
Abb. 142. Der Olielisk von Heliopolis
On — Onias. 483
und sein Sonnenkult erscheinen schon im alten Reich : Amenemhä I und Usertesen I der
12. Dynastie begründeten den grossen Sonnentempel (Stern, Aeg. Zeitschr. 1874, 85 ff.),
an dessen Stelle der von letzterem dem Sonnengott geweihte Obelisk von el-matarije
(Abb. 142) steht. Im neuen Reich ward der Tempel reich beschenkt, unter ßamses HI
sollen 12 913 Personen hier angestellt gewesen sein. Mit dem Tempel verbunden war
eine Priesterschule, die Halle des Alten, das Centrum äg. Weisheit, wo schon die
Götter geheilt worden sein sollten. Hier entstand ein grosser Theil des sogen. Todten-
buchs und anderer religiöser Texte, war die Stätte des Bennu-Phönix und des heiligen
Stiers Mnevis. Die hiesigen Priester (vgl. Ge 41 45. 50 ; 46 20) galten noch den Griechen
als die gelehrtesten Aegypter. Die Mitarbeit der Juden am Bau der St ((S Exlu)
ist chronologisch unmöglich : die Plünderung Ez 30 17 inschriftlich nicht belegbar. Js
19 18 f. lesen mehrere Handschriften, V, öl und Thalmud für Irheres : 'lr ha-hcenes = Son-
nenst, d. h. Heliopolis, was man später auf d Tempel des *0nias zu Leontopolis bei Helio-
polis als Mittelpunkt der äg. Juden bezog JAq XIII 3 1. Die St Heliopolis war immer
unbedeutend, zur Zeit Strabo's XVII 805 ganz verlassen. W
On Xu 16 1 £? und £ <;n Peleth's vom Stm Rüben. Aber der Text ist hier
verderbt, 0. kommt sonst nicht vor, auch Peleth nicht unter d Geschl von Rüben.
Nach Sam und <5 ist zu verbessern: (Eliab's) des Sns Pallus, des Sns Ruben's (s.
Dillm.2 z. St.). B
Onan, Sn *Juda*s und der Tr des Kanaaniters Sua Ge38iff. J : 46 12: Xu 26 19;
1 Chr 2 3, geht auf seines Vrs Wunsch die Leviratsehe mit *Thamar ein, weigert sich
aber lieblos, dem kinderlos frühverstorbenen Br Ger Xachkommen zu verschaffen ; weil
er sich damit gegen d Mr-Rechte Thamars und d Sitte des Ahnencultes versündigt,
so wird er von Jahwe mit d Tode bestraft. Geschichtlich besehen bedeutet der Tod O.'s,
ilass das aus d Vermischung des Stmes Juda mit d kanaanitischen Clan Hira Ge 38 1
hervorgegangene Geschl 0. früh unterging. B
Onesimus Ko 4 9 : Phm 10 Sklave des *Philemon. H
Onesiphoros 2 Tra 1 16 ; 4 19 wahrsch (s. 18) bereits als verstorben vorausgesetz-
tes Haupt einer dem Paulus ergebenen Familie in Ephesus. H
Oniares Name des *Areus im gew.. aber verderbten Text 1 Mk 12 20. H
Onias, fj honjä, wfyonjä, heissen 3 oder 4 Hohepriester des nachexilischen Ju-
dentums JAq XI 8 7; XII 2 5: 4i— 10: 5l; XIII 3 1—3. Unter 0. I fällt das Bünd-
Die Ausläufer des hohepriesterliehen Hauses Zadok.
1) Jaddus j 330
2) Onias I. j 300 5) Manasse j 24»)
I
3) Simon I. f 291 4) Eleasar j 267.
I
6) Onias 11.1227 - - Schwester Tobias
7 ) S i in 0 n II. f 198 Joseph j 205
8) Onias III. - - 9) Jason Hircanus + 175
t 170
I
1< 1 1 Onias I \ . um 160 in Aegypten
Hilkia. Ananias
ägyptische Feldherren
uni 100 v. Chr.
31
484 Oniehstein — Opfer.
niss mit d spartanischen Kg *Areus IMk 12 7.8.19. Wahrsch nicht dieser, sondern
sein Enkel 0. II (JAqXII4i — 3) ist Si 50 1 als Vr des Hohenpriesters Simon genannt.
Des Letzteren Sn ist jener 0. III, welcher unter Seleucus IV der hellenisirenden
Partei gegenüber die Altgläubigkeit vertrat und, um sich gegen *Heliodorus zu recht-
fertigen, nach Antiochia reiste, sein Amt aber 175 dem * Jason abtreten musste und
auf Anstiften von dessen Nachfolger *Menelaus durch *Andronicus getödtet wurde Da
9 26; 2 Mk 3 1—4 38; 15 12— 14; 4Mk4l— 17; JAqXII4lo; 5 1. Sein Sn 0. IV floh
nach Aegypten und gründete daselbst unter Berufung auf Js 19 19 den nach d Muster
des jerusalemischen eingerichteten Tempel zu Leontopolis. H
Oniehstein bei £ Ex 25 7 etc. einigemal für *Onyx. So
Ono Es 2 33; Ne 7 37 ein Ort, dessen Bewohner zur nachexilischen Gemeinde
gehörten, benjaminitisch 1135, von Sanier (£ Samed) befestigt 1 Chr 8 (9) 12. Das heu-
tige kefr 'änä, kleines Df 9 km nw von Lydda, kann wohl entsprechen, da 0. neben
*Lod und *Hadid genannt wird. G
Onyx. Oniehstein. £ übersetzt so fj söham; (S geben dieses Wort an d ver-
schiedenen Stellen jedoch ganz verschieden wieder (1 Chr 29 (30) 2 Xl&oi aöofx). Daraus
geht hervor, dass eine bestimmte Tradition über d söham nicht mehr vorhanden war;
V meist onyx, onychinus. Der Stein wird öfter in d Bericht über d Erbauung der
Stiftshütte u. s. w. Ex 25 7 aufgeführt, auch Hi28i6 genannt. In Bezug auf d Be-
stimmung des söham kommt namentlich Cle 2 12 in Betracht, wo davon die Bede ist,
dass der söham mit d Land *Hevila und d Paradies (vgl. Ez 28 13) in Verbindung
gesetzt ist. Vorläufig ist auch die von Assyriologen behauptete Identität des söham
mit sämdu der KI zum mindesten als unsicher zu bezeichnen. — Der Onyx Si24 2i
bezeichnet *Safran. — Der Onyxstein gehört zu d * Achaten und ist ein Halbedelstein;
vgl. Kluge 401 ff. So
Opfer. Das Bestreben, durch Graben die Gunst der Gottheit zu gewinnen oder
ihren Zorn zu beschwichtigen, ist eine allen alten Beligionen natürliche Lebensäusse-
rung. Man unterstützt durch d 0. -Grabe den Anruf an d Gottheit, in welchem man
ihre Gnade sucht (s. Gebet). Auch in Israel verstand es sich von selbst, dass man
Jahwe's Antlitz mit leeren Händen nicht aufsuchen dürfe Ex 23 I5b ; 34 20b etc. Dar-
auf deutet auch die älteste Bezeichnung des 0. als Gabe, £} minhä Bi6i8; Ge 4 4;
mi 11 hat jahwee 1 Sm 2 17, wofür späthebr. korbdn Lv 2 1. 4 etc. (= das Herangebrachte).
Nach sich selbst urtheilend glaubte man der Gottheit vor Allem Nahrung bieten zu
müssen. Das 0. ist leehem "löhim Lv 21 8. 17 = Speise Gottes. So richtete man ihm
zunächst einen Speisetisch mit d täglichen Brod und Wein zu (Js 65 11) , den Lecti-
sternien der Alten vergleichbar. Man nannte das leehem hap-pänim lSm2l7, leehem
körics 5, welches man von Zeit zu Zeit erneuerte; denn auch die Gottheit wollte fri-
sches, eig. „heisses" Brod (1. häm 7). Ein solches altes Lectisternien-O. befand sich
zu *Nob vor d alten Jahwebilde, und auch im *Tempel zu Jerusalem ward später
ein solches eingerichtet 1 Kg 7 48 (vgl. Abb. 198). Der PC entnimmt von hier die
litt reffende Einrichtung für d Active Heiligthum der *Stiftshütte Ex 25 23-30; 37 16
leehem hät-tämid Nu 47; der Chronist nennt es l. ham-ma'arcBlcet 1 Chr 9 32 „das in
I .Vihen gelegte Brod" vgl. Ex 25 30 ff.; die Schalen und Becher Ex 25 29 : 37 16 deuten
auf d Darbringung von Wein. Ganz vereinzelt kommt eine Wasserlibation vor 1 Sm
7 6. Ein lebhafterer O.-Trieb hielt dafür, dass der Gottheit das 0. im Feuer darzu-
reichen sei (issee ladönäj Ex 29 41 etc. = das im O-Feuer Jahwe Dargebrachte). Nur
so erschien es zu Gott erhoben. Für gew. brachte man von d ungesäuerten Broden
aus d täglichen (Ge 19 3) Nahrung dar : massöt Ki 6 21 ; kiklrröt leehem 1 Sm 10 3. Nur
Opfer. 485
wenn man zum fernen Eeiligthum wallfahrtete, mnsste man das Brod gesäuert (hämes)
mitnehmen Am 4 5. Am Tempel von Jerusalem bestand ein regelmässiges Abendmahl-
O. 2 Kg 16 15. Als Zugabe diente in d Regel die Weinspende 1 Sm 1 24; 103; Ho
9 4. Ein selbständiges Oel-O. kommt als *Salbung heiliger Steine Ge 35 14 vor. sonst
Mi (i 7 (Abb. 154).
Für d Kult des 2. Tempels gab der PC eine schärfere Regelung. Vor allen
Dingen wurden die gesäuerten Brode beseitigt. Das Brod- oder Mehl-O.. hier stets
minhä genannt (£ Speis-O.), mtiss nach Lv 2 n ohne Sauerteig und Honig sein, aber
Salz soll nach 13 daran gethan werden, ebenso Oel und Weihranch 2 1 f. 5 f. 15 f. Durch
letzteren wird das Speis-O. zum iskß reah uihnnh ladönäj 2 2.9 (= „ein Feuer-O. des
Beschwichtigungsduftes für Jahwe-): denn man dachte ihn sich meist über irgend
etwas zornig und glaubte ihn bestandig beruhigen zu müssen (Ge8 2i). In d Regel
bestand die minhä aus feinem Weizenmehl sölet Lv 2 1 ff. , doch ward nur ein Theil
davon verbrannt, nämlich der Abhub, den der Priester davon nahm sammt Oel und
Weihrauch, die sogen, azkärä Lv 2 2. 9. 16 etc. (vgl. dazu Barth § 60 a : Jacob inZAW
XVII 48 — 80). Das Uebrige bildete das Priestereinkommen Lv2 3. 10; 7 9 etc. Sonst
konnte die minhä auch als Backwerk in verschiedener Art (haUöt massöt als unge-
säuerte Kuchen 2 4. 'al maJv'bat 5 als Blechkuchen oder als minhat marfyoeset Kräpfel 7)
geopfert werden (vgl. Backen. Kuchen); solche Kuchen-O. (katvwänim) beim Astarte-
dienst Jr 7 18; 44 19. In d Form gerüsteten Aehren- oder Weizenschrots war das Erst-
lings-O. Lv 2 u darzubringen. Oft aber war das Getreide-O. nur Begleit-O. des
Schlacht-O. Ri 6 19. 21, bes. im 2. Tempel Ex 29 40 ; Nu 6 15; 8 8 ff. etc. Der PC ordnete
neben d herkömmlichen Abendmincha Es 9 4 f. auch eine solche für d Morgen an Ex
29 41 ; Nu 28 8. Die Weinspende fj nceiek, näMk, griech. anovöi), in vorexilischer Zeit
auch selbständig Dt 32 38, erscheint im PC stets als Beigabe, sei es zum Getreide-O.
Nu 6 15. 17 etc. (Jl 1 13), sei es zum Schlacht-O. und Getreide-O. zus. Nu 15 3 ff. ; 2831.
Oel ist nur Beigabe des Mehl-O. Nu 15 6. 9 etc.
Fleischspeise war stets Festnahrung. Daher war in alter Zeit mit jedem Schlach-
ten ein 0. lyrbfil, Schlacht-O. 2Sml5i2; Js 1 n etc.: zcebah Hämlm 1 Kg 8 63 s. u.)
verbunden. Man gab vor jedem Festmahl Jahwe seinen Antheil Ex 32 6: 1 Kg 1 19.
Die Opfernden traten dadurch in eine Art sacramentaler Gemeinschaft mit Jahwe und
in eine communio unter einander Ge 31 54. Die O.-Stätte war im Nothfalle ein be-
liebiger Steinblock 1 Sm 14 33—35 (vgl. Abb. 111 und Altan, sonst in d Pegel das
Ortsheiligthum lSm9i2. eine Lage der Dinge, die noch das Dt als bestehend voraus-
setzt, aber abzuschaffen bestrebt ist Dt 12 13 ff. Wallfahrten fanden statt nach be-
rühmten Heiligthümern zu Festschmäusen lSml3ff. ; Am 4 4 f.: 5 s. 0. waren die
Herdenthiere Ri 6 19 (Ziegenbock), 1 Sm 15 14 (Kleinvieh und Rinder), 1 Sm 6 14 (Kühe).
Man wählte fehllose Thiere lSml5l5. In d O. -Flamme warf man (wie bei Homer)
nur die Fettstücke des Bauchs (hceleb) lSm2i6; Ge44; Js 1 n. Das Fleisch kochte
man in älterer Zeit (Ri6i9f. ist die Fleischbrühe erwähnt), das Braten kam später
auf 1 Sm 2 13. 15 (vgl. Feste : Passah). Selten opferte man ganze Thiere: dies geschah
meist nur bei öffentlichen, den Landes- oder Geschl-O. 1 Sm 6 14: 108; 139; 2Sm6i7;
2425; 1 Kg34. 15 (s. unten: Brandopfer). In grossen Drangsalen brachte man der-
artige 0. reichlich Mi 66: seit Alias riss in Israel die Sitte der Kinder-O. 2 Kg 10 3
ein, die die Nachbaren schon früher kannten 2 Kg 3 27 vgl. Mir.;': Ezl620; 2026 etc.,
bekämpft von d Propheten Ge222ff. — Etwas anderes sind vereinzelte Gelübde
wie Rill 31 ff. oder zur Sühne (als Blutrache-O.) Jahwe geweihte Menschen- O.
2 Sm 21 1 — 9, oder die Kriegs-O. des fyzrem lSml533 (s. Bann). - Die Vollziehung
486 Opfer.
des Schlacht-! >. ist in d alten Zeit Sache des Hausvr's Ge 22 2 : 46 1 ; Hi 1 5 ; Ei 13 19 ff.,
bei öffentlichen 0. des Geschl-hauptes oder Kgs lSm79f.; 13 9 f.; 2Sm6i7f. ; 2425;
1 Kg 8 63. Feierliche ( ».-Prozessionen Abb. 70. 152 f. Ueber d bes. Fest-O. s. Feste.
Das anschliessende Festmahl hat durchaus heiteren Charakter, bisweilen bis zur Aus-
gelassenheit 1 Sm 1 13 — 15; Am 2 7 f.; Js 28 7. auch der kultische Chorreigen nach voll-
brachtem O. Ex 32 6 hat offenbar nichts Feierliches vgl. 18. Damit verträgt sich wohl,
dass man vor Begehung- des ( ».-Aktes alles mied, was etwa den Opfernden zu einer
unliebsamen Erscheinung vor Jahwe machen könnte und deshalb sich gewissen Ent-
haltungen und Reinigungen unterzog lSm21iff. : Ex 19 10. 11 f.: IS111I65; Hi 1 5. da
ja auch unwillkürliche Verunreinigungen vom O.-Mahl ausschlössen 1 Sin 20 26. Aus
d angeführten Fällen ersieht man aber, dass es sich hier nicht um sittliche, sondern
um ceremonielle Dinge handelte.
Viel genauer wurde dies Alles aber für d 2. Tempel vom PC geregelt. Die
Fehllosigkeit. rituelle Makellosigkeit des O.-Thiers wird ganz genau definirt, die un-
zulässigen Mängel werden aufgezählt Lv 22 19—25 (Maleachi klagt 1 13 f. über Nicht-
achtung solcher Bestimmungen) , das Alter der Thiere festgesetzt Ex 29 38 ; Lv 9 3 ;
Lvl5; Nu 15 24; Lv22 27: ebenso das Geschl (Brand- und Sünd-O. verlangen männ-
liche Thiere Lvl3; 43; 82. Dank- und Schuld-Ü. lassen auch weibliche zu Lv 3 1.6:
06 vgl. 15.18). Bei d Opfernden wird die rituelle Reinheit streng eingeschärft Lv
7 20 ff. ; JI1I828; beim 0.- Vorgang werden die Functionen der Einzelnen scharf be-
stimmt. Beim Schlacht-O. führt der Opfernde selbst das Thier zum Altar Lv 1 3:
3 1, legt ihm die Hand aufs Haupt als Zeichen persönlicher Uebergabe li: 3 2: 4 15 etc.
(nicht Stellvertretung, denn dass ihm ein Mensch geopfert werde, hat Jahwe nach d
Standpunkt des PC nie verlangt: vgl. auch Jr7 3i: 19 6 etc.). Auch vollzieht der
Opfernde selbst die Schlachtung l5a; 3 2; 4 i f.: 8 15 und zieht nach 1 6 auch die Haut
ab. Dann erst greift der Priester ein mit Auffangen und Sprengen des Blutes 1 5b :
3 2b. 11''. mit Zerstücken des Thieres 16: 820. um beim Brand-O. alles l8f. 13 vgl.
JAqIII9i, beim Dank-O. die Fettstücke 3 3 f. 10 f. auf d Altarfeuer zu werfen. Das
Armen-O. aus Tauben besorgte der Priester ausschliesslich, als Brand-O. In — 17:
5 10, als Sünd-O. 5 7 — 9.
Bei einigen Arten der beschriebenen 0. fanden noch bes. symbolische Riten statt :
1) die t'nüfä Ex 2927, £ das Weben, war ein horizontales Hin- und Herbewegen der
O.-Gabe, eine Art Vorbereitung des Werfens in d O. -Flamme. Es geschah bei d Ger-
stengabe des Eifer-O. (s. u.) Nu 5 25. bei d Erstlingsgarbe Lv 23 11 und bei Erstlings-
broden und -schlacht-O. 20, bei Reinigungs-O. Lv 14 12, Dank-O. Lv7 3o; 9 21 (nicht
Lv 3); beim Weihe-O. der Leviten musste der Ritus sich als ein Hin- und Herführen
derselben gestalten Nu 8 11. 13. — 2) Die terümä Lv 7 32 ein Bitus der Elevatum, des
feierlichen Hochhebens der Gabe zum Himmel und des wieder Niedersenkens (vgl.
Abb. 9). So bei Getreideabgaben Nu 15 19— 21 und freiwilligen Gaben Nu 31 52.
Bes. hat auch der PC die O. -Gattungen classiiicirt. Das alte Schlacht-O. nennt
er stets zcebah Hämlm = Vergeltungs-O. (£ Dank-O.). weil man darin bes. Jahwe
die Wohlthat des Erntesegens vergalt (vgl. scelem Am 5 221. Von diesem O.-Thier
sollte insonderheit das Fettnetz über d Eingeweiden, alles an diesen hängende Fett.
die beiden Nieren sammt dem Fett und der grosse Leberlappen ins Feuer geworfen
werden Lv 3 :s 1. 11 f. Bei Schafen kam noch der Fettschwanz hinzu 3 9 f. Als bes.
Abarten dieses 0. unterschied man noch 1) zcebah tödat Hämlm Lv 7 13. 15, kurz sce-
bah töcld 7 12: 22 29 etc.. welches zum „Dank" für eine ganz bes. Wohlthat gebracht
wurde (Am 4 5. s. Lob-O.): 2) nader ein 0. infolge bes. Gelübdes und 3) nedäbä, eine
Opfergeräthe. 487
aus bes. religiösen Antriebe gebrachte Gabe Lv7l6; 22 21. Für letztere genügten
auch minderwerthige Thiere 23. Bei Privatdank-« ). bekam der Priester das rechte
Brust- und Schulterstück 7 31 f. Das Uebrige verzehrte der Besitzer mit d Seinen
beim Festmahl am Heiligthum Lvl96f. ; 22 30. für dessen Sonderung von sonstigen
Fleischmahlzeiten bereits Dt 12 15 ff. Sorge getragen hatte. In d Regel erfolgten Zu-
gaben von Getreide-» >. beim Dank-O. Lv7i2— 14.
Für d Gfanz-O. (kälü) oder Brand -(.). (so £), Ii 'ölä ist Lv 1 die Regelung
gegeben. Die allgemeinen Bestimmungen sind bereits oben erwähnt. Zu beachten ist.
dass in dieses 0. der PC den früher demselben fremden Begriff der Sühne hineinlegt.
Der Opfernde bringt es Plcapper 'äläw Lvl4: 14 20 (um für sich Vergebung, Gnade
zu erlangen). Im Allgemeinen sieht es aber auch der PC mehr als Gemeinde-*», an.
Während es vor d Exil nur morgens dargebracht war 2 Kg 16 15, ordnet der PC 2
solche an. eins für d Morgen Lv 9 17; Nu 28 23 und eins für d Abend Ex 29 38 f. Nach
Xu 28 3 f. soll die 'ölat hat-tämid täglich aus 2 Lämmern bestehen. Nu 28 6 — 10: hat-
tämld Da 8 11 — 13. Bes. derartige 0. waren für d *Feste bestimmt Lv 23 37 ; Xu 28 11 f.:
29 2 ff. Als Privat-O. bestimmt der PC diese 0. bei d Reinigungsceremonien der Wöch-
nerinnen Lv 12 1; ff., der Aussätzigen 14 19 ff., Samenflüssigen 15 14 ff.. Nasiräer Xu 6 9 f. 14
und bei Amtsweihen Ex 29 18: Lv 8 18 (millü'im Lv 7 37). — Hekatomben von Brand-* >.
1 Chr 29 21: 2 Chr 29 32.
Zu d genannten * ».-Arten kommen im PC nur noch solche, die zur Sühne für
unabsichtliche Verfehlungen {bifrgägä; Grgens: Empörung, b'jdd ramäNnl530) dienen
sollen Lv5i5 — 18. Man hat dabei nicht an sittliche, sondern an rituelle Verstösse
(Psl9l3) zu denken. Dies*», verliert ganz den Mahl Charakter und wird ausschliess-
liches Sühnmittel. Das Blut des O.-Thiers „bedeckt" bei diesem 0. den Schuldigen
Xu 15 25. d. h. es verhüllt sein Vergehen vor Gottes Auge, wobei aber das Sühnende
ebenfalls nicht in einer Stellvertretung liegt, sondern in d geheimnissvollen Kraft.
die man dem Blute zutraute. Der Vermittelnde ist der das Blut sprengende Priester
Lv526 etc. Der ältere U. -Codex P1 kennt diese Specialität nicht, die nur in Lv 4 :
5i — 26: (>i — 23 mit vieler Unklarheit vorgetragen ist. Thierarten. Formen der Dar-
bringung sind wie beim Dank-O., nur dass hier die Fleischstücke den Priestern ver-
fielen Lv6i9i26). Es werden 2 Arten unterschieden: Jiaität £ Sünd-O.. und äsäm £
Schuld-*». InLv5i7 — 19 heisst dasselbe äsäm. was 132. 27 hattät genannt wird. Lassen
wir die erste verwirrende Stelle aus und entscheiden bloss auf Grund von Lv 5 14 — 16.
20 — 26, so handelt es sich bei äsäm um Sühneleistung entweder für unerlaubtes Zu-
rückbehalten heiliger Abgaben iXu5ö— 101 oder um sonstigen widerrechtlich angeeig-
neten Besitz. Denn es ist die Rede davon, dass eine Summe nebst öfachem Straf-
gelde zurückerstattet (Lv 5 16. 24) und dazu ein Widder als Sühne {el kippürim Nu 5 8)
geopfert werden soll. Sonst s. Feste: Versöhnungstag. Dagegen ist hattät hei jedem
versehentlichen Verletzen eines Gebotes zu bringen, bei welchem im Uebrigen weder
das Heiligthum noch irgend eine einzelne Person weiter geschädigt wird Lv 4 2 f. 13. 22.
Unter d vegetabilischen *>. tindet sich im PC als eine bes. Abart das Eifer-
suchts-O. {mirihat tenä'öt Nuöis) verzeichnet (s. Eifer-*».. Rüge-O., Ehe). Sonst
vgl. Räuchwerk, Rauchfass, Räucheropfer. Si
Opfergeräthe. In älterer Zeit scheint man an eine bes. Heiligkeit der Geräthe
des Opfers keine Ansprüche gemacht zu haben. Gideon's geflochtener Korb mit Op-
ferfleisch und sein Topf mit Fleischbrühe Ri6i9 scheinen ganz gew. Wirthschafts-
geräthe gewesen zu sein (vgl. Xu 11 8). Am Eeiligthum zu Silo waren nach 1 Sm
2l3f.: ein Hecken (ftyjjör) , ein Kessel (Jpallahat), ein Topf (düd), eine dreizinkige
488 Ophel— Ophir.
Gabel zum Aufspiessen von Fleischstücken (mazleg); aber wir sehen, dass sie dort
auch zu sehr profanem Gebrauch verwendet wurden. Das Heiligthum von Jerusalem
wurde von Salomo mit grossem Luxus auch an Geräthen ausgestattet. Wir finden
dort nach 1 Kg 7 27 — 40. 45 zehn bronzene Gestelle (me7cönöt), unten mit Rädern ver-
sehen, auf welchem Kessel (k/jjöröt) von Bronzeguss ruhten: ihre Reconstruction bei
Stade 1336— 341 und ZAW 1901, 145 ff. Wahrsch schaffte man mit diesen das beim
Opfer zum Waschen des Fleisches. Wegspülen von Blut etc. benöthigte Wasser her-
bei. Ausserdem fanden sich noch andere Becken (kijjöröt). Schalen zum Sprengen
(mizrälßt), Fleischtöpfe (siröt). Schaufeln für glühende Kohlen (jä'lm). Ueber mahtöt
Lv 16 12 s. Pfannen. Nach einem späteren Zusatz 1 Kg 7 48 — 50 (ZAW III 160 ff.) waren
beim goldenen Tisch (s. Tempel) auch Geräthe für d Getränke dieses Lectisternien-
opfers: üppöt (Becken), mizrälpöt (Schalen), Jcappöt (bauchige Schüsseln). Für d gol-
denen Leuchter waren nach 50 mezammeröt (Lichtputzen) da. — Nach Jr 52 18 f. ; 2 Kg
•_'.") u fanden sich bei d Zerstörung im Tempel folgende Geräthe, die die Babjdonier
mitnahmen: bronzene Jcappöt, mizrälpöt, jä'lm, mahtöt, siröt (s. o.), mena$pijjöt (Opfer-
schalen von Gold Ex 25 29 ; Da 5 l ff.). — In Es 1 7 — n werden unterschieden : 1) korb-
älmliche Gold- und Silberbecken (agarteJe zdltäb. ag. Jcaäef), 2) maJ}aläfim, gew. „Opfer-
messer'- (Andere : durchbrochene Gefässe), 3) Jc'före zähäb, k. kasef, goldene, silberne
Deckelbecher vgl. 1 dir 28 17. Ueber d Jrrthümer in d Zahlen s. Bertheau-Ryssel 11 f.
— Die angeblich von Zedekia gestifteten Silbergefässe Ba 1 8 beruhen auf Verwechse-
lung mit d salomonischen (s. Fritzsche z. St. i. — Der PC überträgt diese Ausstattung
auf d Zeltheiligthum der Wüste Ex 25 29; 37 16, wo es unmöglich war, dergleichen zu
beschaffen. Vgl. Handfass, Rauchfass. Stiftshütte. Sacharja dehnt die Heiligkeit so-
gar auf alle Geräthe von .Inda und Jerusalem aus Sa 14 20 f. (s. Heilig). Ueber d
O.-Gh, welche die Mischna anführt, s. Frz. Delitzsch HW 1118 f. -- Das eherne *Meer
1 Kg 7 23 ff. ist nicht zu d O.-G. zu rechnen. Si
Ophel heisst im Allgemeinen Hügel, Höhe 2 Kg 5 24: Mesa-Inschr. Z. 22, im
Bes. die Höhe der salomonischen Residenz in * Jerusalem Mi 4 8. G
Ophir wird Gel0 29 als Nachkomme *Joktan's aufgeführt, bezeichnet also dem
Zus. -hang nach ein s-arab. Volk oder einen Landstrich S-Arabiens. Von vornherein
ist es daher wahrsch, dass das (>.. welches 1 Kg 9 26 ff. : 10n(22) als Ziel der von
*Ezeongeber aus mit grossen Fahrzeugen unternommenen Schifffahrt Salomos und Hi-
rams genannt wird, in S-Arabien zu suchen ist. Allerdings sind unter d von 0. zu-
rückgebrachten Handelsartikeln *Gold, ^Sandelholz, ^Edelsteine, *Silber, *Elfenbein,
* Affen und *Pfauen Nr. 2,5 und 7 sicher keine einheimischen Producte S-Arabiens;
von anderen ist es. wie von d *Affen, die einen indischen Namen tragen, eher wahrsch,
dass sie von weiter her gebracht wurden. Ganz ähnlich steht es mit d sehr frühen
Fahrten der Aegypter nach d Lande Punt (Erman 667 ff.) ; dieses ist wahrsch eben-
falls trotz aller neueren Behauptungen nicht in Afrika, sondern in S-Arabien (dem
Weihrauchlande) zu suchen ; die Erzeugnisse, welche die Aegypter von dort einführten,
sind theilweise mit d oben angegebenen identisch (bes. Affen). Man hat sich daran
gestossen, dass die Schiffe 2 — 3 Jahre zur Hin- und Rückfahrt brauchten 1 Kg 10 22
und hat deswegen 0. aufMalaka (Baer), Sumatra, an d Indusmündungen (Abhira, so
bes. Lassen) oder in Sofala (im Inland von Afrika gegenüber Madagascar) gesucht.
Diese Ansichten wurden theilweise sprachlich damit gestützt, dass (5 0. meist mit
Iwi/i'o, 1Y'»ih(jcc (die LA schwanken) wiedergiebt. Wahrsch beruht dies jedoch nicht
auf alter Tradition, sondern auf einer bestimmten späteren Theorie über d Goldland
(). (Sophir = Indien), viell. auch auf d l'rühgirung von äg. „sa" r= Land. — 0. galt
Ophni — Orthosias, Orthosia. 489
bei d Hebräern wesentlich als Goldland; das *Gold von (). wird öfter von Dichtern
und Propheten genannt z. B. Jsl3i2. Von Wichtigkeit ist nun die Verbindung von
(). Ge 10 mit *Saba einerseits, da die Kgin von Saba nach 1 Kg 10 10 Salomo viel
Gold schenkte, sowie dass nach Ez 27 22 die Sabaeer Gold und Edelsteine nach Tyrus
brachten. Andrerseits steht (). Gel07. 29 mit *Havila in Verbindung, das auch in d
alten Glosse Ge 2 n tr. als Goldland gilt. Wenn freilich der *Pison für d Indus zu
halten wäre, so würde dies die Argumente dafür, 0. in Indien zu suchen, verstärken.
Da dies jedoch durchaus nicht sicher ist. so werden wir dennoch am ehesten anneh-
men, dass 0. in S-Arabien zu suchen ist; ob die Schriftsteller, welche 0. erwähnen,
selbst klare Begriffe von d Lage des Landes hatten, darf übrigens mit Fug und Recht
bezweifelt werden. Glaser's neuester Versuch. 0. an d W-Küste Arabiens nachzu-
weisen (Skizze II 357 ff.) ist durchaus verfehlt. So
Ophni, l) hä'ofni, Jo 18 24 St im NO des Stmes *Benjamin, ist häutig mit
Gophna JAq XIV 112; Bjlll2: V2i; VI 2 2 = (jifna 7 km n von el-blre zus. -gestellt
worden, jedoch irrthümlich ; denn fjifnä bedeutet Rebe (On 300) und liegt ausserhalb
d Gebiets Benjamin. Gr*
Ophra 1) St im NO des Stmes Benjamin, nach On 222; 94 (Äq>(rfk, Ephrem)
.") rM = 7,5 km ö von Bethel, etwa das heutige Df et-taijibe (vgl. Ephrem), und mit
*Ephron 2 dir 13 19 identisch. — 2) Heimath Gideons in Manasse, dem Geschl *Abie-
ser gehörig Jo 17 2, mit d bekannten Altar des jahwcc. sälöm („Jahwe ist Heil") und
einem durch Gideon errichteten Bilde (*Ephod) Ri 6 li. 24; 827.32; 9 5. Nach Ri 6 33 — 35;
8 18 f. muss das Geschl Gideons in d Nähe der Jesreelebene und zwar s davon Ri 7 1
gewohnt haben, jedenfalls n-er als das erst nach Gideon's Tode eroberte Sichern Ri 9.
Daher nicht faratci =.- *Pireathon). — 3) Ein judäisches Geschl 1 Chr 4 14. G
Ordnung steht bei £ 1 Chr 24— 29; 2 Chr 5 11 ; 8 14; 34 und 35, häutig für
I7 mahlöket. seltener für peluggä 2 Chr 35 5; Es 6 18 und meint die Abtheilungen. Klas-
sen der *Priester und *Leviten, nach denen ihr Dienst vertheilt war = icpr/fieoia Lc
1 5. 8. Dagegen entspricht es He 5-6. 10; 6 20; 7 11 etc. dem griech. tätig — Reihen-
folge, Rangstellung. G
Oreb (== Rabe) und Seh (besser Seeb = Wolf) heissen die 2 Midianiterhäupt-
linge, die von d Ephraimiten getödtet und deren Köpfe dem *Gideon überbracht wer-
den. Der Ort, wo 0. und S. erschlagen wurden, hiess darnach der Rabenfelsen Js
1026 und die Wolfskelter Ri7 25ff. ; Ps83i2. B
Orion bei £ für keM, wofür er in Hi38 3i; Jsl3io schon (5 Qqskov zum Vor-
gänger hat (Hi99 jedoch 'Eant^oq). Am 5 8 fehlen in (5 die Sternennamen. Dass 0.
in d That gemeint sei, haben M. A. Stern in Geiger's jüdischer Zeitschr. etc. 1865,
258—276 und in Einzelheiten abweichend G. Hoffmann ZAW III 107—110 sehr wahrsch
gemacht. Die 4 Hi 38 31 genannten Sternbilder sind diejenigen . an welche sich be-
kannte Mythen knüpfen, und ihre Reihenfolge entspricht ihrer Stellung am Himmel.
— Bei morgenländischen und griech. Völkern galt 0. als der Himmelsriese, der sich
gegen d höchsten Gott empörte und von diesem an d Himmel gefesselt wurde Hi383ib.
Mit diesem Mythus hängt auch der bab. (Gunkel 146) des Jägers Nimrod zus.. der
„trotz Jahwe" (GelOa). d. h. also am Himmel zu jagen wagte, den aber die spätere
Sage zum Jäger auf ?>den umwandelte (Budde, ürgesch. 390—396). Si
Oman 2Sm24l6ff., s. Arafna und Aman. B
Orthosias, Orthosia, Zufluchtsort des Trypho lMkl537, von StraboXTV670;
X\'I 753 ff. : Ptol. V 15 4: I Min. \" 17 erwähnte Küstenst n von Tripolis, heute noch in
Ruinen n vom nähr el-bärid vorhanden Ritter XVII 1, 805 ff. : ZI >1'V 1 1 1 247 artüsija. G
490 Osias (Ozias, Usia)— Palästina.
Osias (Ozias, Usia) Sn des Micha, erscheint Jt 6 10(15); 88(10) unter d Aelte-
sten von *Bethulia. für welche er 823 (28). 28(35) das Wort führt. Erst im lat. Text
heisst er 828 „der Fürst Juda" und 13 23 „der Fürst des Volkes Israel", wahrsch in
Verwechslung mit d Kg *Usia Mt 1 8. 9. H
Osnappar Es 4 10, s. Asnaphar. G
Ost. Osten, s. Welt, Weltvorstellung.
Ostern (Fest der Frühlingsgöttin Ostara) setzt £ für pceäal},, näaya, s. Feste. Si
Ostwind, s. Wetter, Witterung.
Othniel Jol5l7; Rili3; 3 9. 11, s. Athniel. B
Otter. Mit 0. ist von £ übersetzt Hi20i6 prrten s. Schlange 2; Js3()6; 59 5
efce s. Schlange 3; Psl40i 'aksub s. Schlange 4: Ge49i7 sefifön s. Schlange 5;
Ap283 t/idvu, Em 3 13 aonlq. Alle diese Schlangen gehören zu d Gattung Vipera
BrehmVII449 und sind giftig. So
Pachon 3 Mk 6 36 griech. Name eines *Monats. G
Paerai 2 Sm 23 36 s. Naerai. B
Pagi 1 Chr 1 50, Pagu Ge 36 39 , X} pä% pä'ü , heisst die St des edomitischen
Kgs *Hadad (Hadar). (5 $öy(DQ, daher man „el-Phauära" SeetzenIII18 vgl. hat. G
Pahath-Moab, ein 2812 (Es) oder 2818 (Ne) Mann starkes, unter *Serubabel
heimkehrendes Geschl , das in d Zweige Jesua und Joab zerfiel Es 2 6 ; Ne 7 11 und
Zuzug unter Esra Es 8 4. 9 erhielt, 200 Mann (Jesua"s) und 218 (Joab's?). Hassub,
Sn P.-M.'s, erscheint in d Bauliste Nehemia's Ne3n, das ganze Geschl in d Liste
von Unterzeichnern des Gesetzes Ne 10 15 (14) und einzelne Glieder in d Liste von Ge-
schiedenen Es 10 30. B
Palästina. 1) Namen und Grenzen. Dieser Name, mit dem wir heute
das s Syrien zu bezeichnen pflegen, findet sich schon bei Herodot als 1) Tlalaiaxlvri,
vollständig 1) UaXaiarivii SvQia (Her. VII 89 ; III 91; IV 39). Aber er versteht darunter
nur den s Theil der Küste zw. Phönicien und Aegypten, den die Svqoi 01 TLakaiaxivoi,
d. i. die ^Philister, bewohnen. Mit d Zeit jedoch wurde der Name von d Griechen
und Römern auch auf das hinter d Küste liegende Binnenland übertragen (wie der
Name Allemagne von d Franzosen auf Deutschland überhaupt), so dass ein engerer
und weiterer Spr-Gebrauch neben einander hergeht (z. B. JAq XIII 5 10 ; I 6 2 gegen
16 4; VIII 10 3). Doch bleibt schliesslich nur der weitere, der engere geht verloren.
Obgleich es niemals ein politisches Gebiet mit d gemeinsamen Namen P. gegeben
hat, so lassen sich doch gewisse natürliche Grenzen angeben, durch die sich P. von
d umgebenden Gebieten scheidet. N von *Acco wird die Küstenebene durch d bis ins
Meer vorspringenden gebel el-musaMah — als Vorgbire ras en-nätyära — abgeschlossen;
es giebt keinen anderen Weg nach N als über d steil abfallenden Rand des Bges
1 Uli:; m) hinüberzuklettern. Hier begann die sogen, tyrische Treppe (xXlfiag ziov Tvplcor
JBj 1110 2: vgl. Neubauer 39. 197). Der Bgrücken erstreckt sich etwa 20 km weit
aach O in d Land hinein, setzt sich dann in nö Richtung über tibnln 766 m hinaus
fort und geht schliesslich in d fiebel ed-dähr (600 — 800 m) über, der wie eine erhöhte
Schwelle das Gebiet des Jordan und des nalir el-litäni trennt. Mit d *Hermon er-
reicht diese natürliche Grenze gegen N ihr Ende. Wie im W das Meer, so bildet
im () und S die Wüste eine unverkennbare Grenze, nur dass sie hier eine gewisse
Beweglichkeit hat, da sie je nach d wechselnden Machtverhältnissen entweder von d
Kulturvolk in d Wüste hinaus vorgeschoben oder von d Beduinen in d Kulturland
Palästina. 49 1
zurückverlegt wird. P. deckt sich in unserem Spr-Gebrauch mit d s Syrien, im Un-
tersch von d mittleren und n Syrien.
Im AT ist der gew. Name des Landes *Kanaan, dessen urspr Bedeutung nicht
klar ist (s. PRE3 IX 732 ff.). Auch schwanken die Angaben über d Umfang des Lan-
des sehr. In d äg. Nachrichten bezeichnet Kanaan das ganze äg. Asien mit Einschluss
Phöniciens (WMaxMüller 205 ff.). In d 'Amärna-Tafeln deckt sich Kanaan fast mit
dem. was wir heute unter Syrien überhaupt verstehen. Audi die unter sich verschie-
denen Angaben des AT lehren, dass man Kanaan niemals in d kleinen oben für P.
bezeichneten Umfange gebraucht hat. Die Yülkertafel giebt <■<■ I0i9j für d Kanaa-
niter folgende (Frenzen an: Sidon id. i. Phönicien) im N der Küste, Gerar und Gaza
im S. Sodom und Gomorrha am S-Ende des Todten Meeres und Lasa (vgl. Wellh.
Compos. 15; ZAW 1896, 318 ff.), d. h. Phönicien und das später von Israel besetzte
Land ist Kanaan: jedoch ist nicht zu übersehen, dass 15 die *Hethiter ebenfalls zu
Kanaan gerechnet werden, und dass demnach der Umfang Kanaans nach N und 0
über Phönicien hinausgeht. In dst Stellen wird sogar der Euphrat als Grenze im
NO oder X genannt Dt 11 24 (= Jo 1 i) ; Gel5i8; Ex 23 31: nur Dt 1 7b scheint für Ka-
naan engere Grenzen zu ziehen, für d verheissenen Besitz Israels jedoch nicht. Jo
11 17 und 12 7 ziehen nur die Grenzen für das von Israel wirklich eroberte Land ; die
Ergänzung dazu bietet Jo 13 2—6, wo die von Israel nicht eroberten Gebiete des ge-
lobten Landes aufgezählt werden. Leider ist der Text dieser Stelle so stark verletzt,
dass sich nur 2 sichere Punkte daraus entnehmen lassen : das Gebiet der Philister
wird mit zu Kanaan gerechnet, als X-Grenze des Israel gebührenden Gebiets wird 5
der Zugang zu *Hamath genannt (vgl. Am 6 14; Ei 3 3: 1 Kg 8 65; 2 Kg 14 25). Bes.
Sorgfalt haben Ezechiel und die Verfasser des PC darauf verwandt, die Grenzen Ka-
naans, d. h. des den Vrn gelobten Landes, zu umschreiben Ez 47 15 — 20; 48iff. ; Nu
34 1 — 12; 13 21; es spricht sich darin aus theils die Erinnerung an d verlorenen Besitz,
theils die Hoffnung auf d Zukunft, die ihn Israel zurückgeben sollte. Eigenthümlich
ist diesen Stellen, dass sie Kanaan auf d W-Jordanland beschränken, was in d frühe-
ren Zeit nicht so scharf hervortritt, ferner dass sie die S-Grenze bis *Kades (Barnea)
und bis zur Wüste *Zin ausdehnen, endlich dass sie die N-Grenze wahrsch bis in d
Nähe von Hamath ansetzen. Zur S-Grenze vgl. Wetzstein in Delitzsch Ge4 574 ff.
ZDPV VIII 180 ff. ; sie zog sich von d SW-Ecke des Todten Meeres durch d wädi el-
filra über d Steige *Akrabbim und über *Thamar bis in d S von Kades und von
dort an dem *Bach Aegyptens an d Mittelmeer, sie fällt also zus. mit d Jol5 2— 4P
angegebenen S-Grenze Juda's und schliesst den *Negeb ein. Die Ana-alten über d
N-Grenze lassen sich nicht mit Sicherheit bestimmen (vgl. ausser d Kommentaren
Wetzstein Reisebericht 88 ff. ; Furrer ZDPV VIII 27 ff. : van Kasteren RB 1895. 23 ff. :
Buhl 65 ff.). Es scheint mir nicht richtig zu sein, wenn man diese N-Linie mit d
bekannten Wendung „ganz Israel von Dan bis Beerseba'- 2 Sm 24 2. 15; lKg425(55
in Uebereinstimmung bringen will; diese Formel bezeichnet X- und S-Ende des wirk-
lich von Israel besetzten Landes, während die Frage nach d Umfang Kanaans eine
ganz andere ist. Diese liegt der Unterscheidung zu Grunde, die Jolll7; 127 und
Jo 13 2— i; zw. d eroberten und d nicht eroberten Gebieten gemacht worden ist: diese
letzteren gehören ebenfalls zu d gelobten Lande, nämlich Kanaan Ge 15. Die Jo 13
genannte N-Grenze begegnet uns Ez 47 und Xu 34 wieder, d. li. diese Schriftsteller
zogen diese Grenze n-er als Dan und Hermon. Eine natürliche und in d Geschichte
mehrfach genannte Grenze bildet vom Mittelmeer aus der *Eleutherus, heute nähr el-
hebir; sie führt an dOrontes bei höms. Von da 4 Stu n-er bei restän, 4 alten Arethusa,
492 Pdlastina.
findet sich nieder eine alte Grenze, nämlich zw. Syria secnnda und Phoenice Liba-
nesia (Bitter XVII 1028 f. ; ZDPV VIII 27 f.). Viell. ist dort der „Zugang zu Hamath"
zu suchen. Diese genauere Bestimmung der X-Grenze Kanaans, die wir seit d 6. Jhdt
verfolgen können . unterscheidet sich von d älteren Angaben dadurch . dass sie den
Umfang des Landes nach X hin einschränkt. Die Verschiedenheit erklärt sich über-
haupt daraus, dass Kanaan niemals ein durch natürliche oder geschichtliche Grenzen
fest geschlossenes Gebiet gewesen ist; es war ein geographischer Xame bes. für d w
Syrien ohne feste Grenzen.
Mit Kanaan deckt sich der Xame „verheissenes Land" £ He 11 9 yTj zr^ Inuy-
yeUaq oder gelobtes Land. Einen engeren Sinn haben die Ausdrücke Land Israels
1 Sin 1 3 iv» : 2 Kg 6 23: Mt 2 20 f. . Land der Hebräer Ge40i5, Land Jahwe's Lv2Ö23;
Ps852 oder Haus Jahwe's Ho9i5; Jrl2 7, das heilige Bgland Jahwe's Jsll9: 65 25,
das heilige Land Sa 2 16: 2 Mk 1 7 — sie meinen alle nur den Tlieil Kanaans, der im
Besitz Israels war. Seit der Ausdehnung des Mk-Eeichs wurde es auch üblich. *Judäa
für Kanaan zu gebrauchen JAq 16 2; 72; IX 14 1.
2) Oberflächengestaltung. Diese wird durch ein grosses Bruchsystem
bestimmt, das in d Richtung von S nach X das ganze Land getheilt hat. Es beginnt
bei cl Meerbusen von Aila . erreicht seine grösste Breite und Tiefe im Todten Meer,
verliert sich scheinbar am S-Fuss des Hermon, setzt sich jedoch an dessen XAV-Seite
in d Senkung zw. Libanon und Antilibanus, el-bihr genannt, und im Orontesthale
fort und verschwindet erst n von Antiochia. Dieser breite, meist durch Steilwände
eingefasste Graben hat die der syr. Wüste vorgelagerte urspr zus.-hängende Kreide-
platte in 2 Theile gespalten, die für d Gebiet P.*s gew. als W- und O-Jordanland
unterschieden werden. Das Grbge des W-Jordanlandes gleicht daher im Ganzen einem
schief liegenden Dach, das von seinem First, der Wasserscheide, aus nach W allmäh-
lich, nach (> steil abfällt (vgl. das Profil auf Tafel I). Xach S lehnt sich dieses
Bgland in keilförmiger Ausladung an d Gbge der Sinaihalbinsel, nach X verläuft es
gabelförmig in d Karmelgbge und Gilboagbge ffjcbel fukfra). wird dann durch d drei-
eckig gestaltete Jesreel-Ebene unterbrochen, erhebt sich aber in ähnlicher Gestalt wie
im S wieder zu d Hochlande von Galiläa , das sich als eine Vorstufe zu d grossen
Bgrücken des Libanon und Antilibanus betrachten lässt. — Zu d Linien dieses Brach-
systems gehört auch die W-Grenze des Bglandes und die Küste des Mittelmeeres.
Das Meer hat einst die tiefste Gbgsscholle eine Zeit lang überfluthet, ist dann zurück-
getreten und hat ein neues Ufer, die jetzige Küste, gebildet. Der dadurch trocken
gelegte Boden bildet jetzt die Küstenebene, die von jungen kalkig-sandigen Ablage-
rungen des Diluvialmeeres bedeckt ist. Zw. cl Bgland und d Küste dehnt sich durch
(1 iranze Länge P.'s. von d Vorgbge ras en-najpüra im X bis zur Wüste im S, eine
Ebene aus, die nur durch das ans Meer herantretende Karmelgbge unterbrochen wird
und nach S hin an Breite zunimmt. Hier fügt sich auch zw. d eig. Gbge und d Ebene
als Mittelglied ein niedriges Hügelland ein, das sich stellenweise weithin nach W in
d Ebene hinein erstreckt. — Das O-Jordanland steigt wie eine steile Mauer, jedoch
in mehreren Stufen, aus d Jordangraben, der jetzt el-rör genannt wird, empor. Im
(ranzen erreicht dieses ö Bgland eine etwas grössere Höhe als das w Bgland, der
Einbrach der Erdkruste zu beiden Seiten des w Bglandes scheint zugleich eine allge-
meine Senkung des w Hochlandes herbeigeführt zu haben. In d Xähe des Hermon,
an dessen s und so Fuss sich das ö Hochland unmittelbar anlehnt, ünden sich die
höchsten Erhebungen (bis zu 1294 m), s von Jarmuk sinkt die mittlere Höhe bis auf
600 — 800 m, während s vom nähr ez-zerM oder *Jabbok der ycbel 'ösä wieder zu
Palästina. 493
1100 in ansteigt und die Hochebene von Moab Gipfel bis zu 900 m aufweist. Das ist
ein ähnliches Verhältniss, wie es sich im W einerseits zw. d niedrigeren Höhen Sa-
maria's in d Mitte, andererseits den höheren Gipfeln Galiläa's im N und Judäa's im S
beobachten lässt. Nach 0 hin geht das ö Bgland ohne auffallende Veränderungen der
Oberfläche in d syr.-arab. Wüste über. Die für d W-Jordanland namhaft gemachte
natürliche Theilung der Oberfläche begegnet im AT unter d Ausdrücken hcl-här das
Bgland, has-s-ßlä das Niederland, Unterland, höf haj-jäm die Meeresküste, hä-l"nibo
der Jordangraben oder arab. el-rör und han-ncegeb, der *Negeb.
Zur Kennzeichnung der einzelnen Landestheile sei Folgendes hinzugefügt :
a) Das s Bgland beginnt n von Beerseba und teil el-milh. Bei ed-daharije
655 m verliert sich der Charakter des trockenen *Negeb, der Boden ist besser bebaut
und bewachsen, zugleich steigen die Bge höher an. Zwei Höhenzüge zu beiden Seiten
des von Hebron herabkommenden loädi el-halll streichen nach NNO, umgeben Hebron
von W und 0 und steigen bis zu mehr als 1000 m (beni ha'lm ö von Hebron 951 m.
er-räme 1020 in und slrat el-bellä. 1027 m n von Hebron). Bei der letztgenannten
Höhe kommt der Kücken der Wasserscheide, die bisher genau parallel zu d W-Küste
des Todten Meeres gezogen war, von O herüber und vereinigt sich mit d w Höhen-
zuge, während sich der ö in d gleichen Richtung wie bisher nach N fortsetzt, nun
also im 0 der Wasserscheide. Zw. beiden dehnen sich 2 durch ihre Fruchtbarkeit
ausgezeichnete Hochebenen aus, s die Hochebene um ^Hebron, n die Hochebene des
wädi el-'arrüb zw. haJhül und *Thekoa, deren reichliches Wasser durch eine von He-
rodes gebaute Leitung nach * Jerusalem geführt wird. Von d slrat el-bellä' aus läuft
die Wasserscheide anfangs n, dann in einem Bogen nach NO ziemlich in d gleichen
Höhe bis el-hadr 863 m (w von Bethlehem), wo sich ein von W kommender Bücken
(640 — 810 m) mit d Wasserscheide verbindet und ihr für kurze Zeit eine geradezu ö
Richtung giebt. Hier lässt sich die erste Gruppe des s Bglandes abtheilen, das Bg-
land von Hebron. Die zweite Gruppe bildet die weitere Umgebung von Jerusalem.
Die Wasserscheide zieht sich ziemlich gerade gegen N ; nachdem sie etwas gesunken
(w von Jerusalem 817 m), steigt sie bei betin (=. Bethel) wieder bis 881 m. Die Merk-
male dieser Gegend sind 1) die geringeren Höhen (nebi samml nw von Jerusalem
895 in), 2) ebenere Flächen, nämlich die Hochebene von el-glb, die sich von el-blre und
rämalldh im N bis zur büfce'a w von Jerusalem (■= Rephaimebene) ausdehnt und auch
n von Jerusalem über d Wasserscheide nach 0 hinüberstreicht, ferner die 200 — 25<> m
liegende Ebene von jälö (— *Ajalon) sw von Bethhoron. Mehrere Höhenzüge laufen
von d Hochebene bei el-fjlb nach W, sie sind häufig für d alten *Wege zur Küste be-
nutzt worden; so nach Bethhoron, ferner voni nebi samivll über biddü nach SW mit
d I »fern l?arjet el-'ineb, särls und bei mahslr (viell. der Bg Ephron Jo 15 9). Die dritte
Gruppe umfasst ein zerrissenes und namentlich im W der Wasserscheide wenig über-
sichtliches Bgland. Seine Breite ist gering, an d Wasserscheide von betin bis zum
teil lasür (1011 in) etwa 10 km. Im W der Wasserscheide ziehen zunächst einige
Thäler in sn Richtung, sie bieten dem Wege von Jerusalem nach *Sichem Raum,
namentlich der wädi el-glb. Weiter w erheben sich eine grosse Anzahl einzelner Gipfel
Ins zu 850 m zw. d zahlreichen zur Küste laufenden Wasserbetten. -- Das gesammte
s Bgland fällt nach 0 hin zum Todten Meere ( — 303 in) ab, die erste und zweite
Gruppe in 3 Terrassen, die der Wasserscheide zw. Jordan und d Mittelmeere ziemlich
genau parallel laufen und mit der zunehmenden Tiefe immer kahler und öder werden.
die dritte Gruppe in 2 Terrassen, da die 3. Stufe des Gesenkes n von Jericho nach
W zurücktritt und sich mit d 2. Stufe verbindet. Das w Gesenke des Bglandes hat
494 Palästina.
in (1 1. und 2. Gruppe eine bemerkenswerthe Eigentümlichkeit. Etwa 15 — 25 km
von d grossen Wasserscheide entfernt durchschneiden kleinere Seitenthäler in sn Rich-
tung — bei d Ebene von jälö. ferner wädi en-naßl, wädi rs-sur — das Gelände und
trennen das eig. oben besprochene Bgland von einem niedrigeren Hügellande, das den
rebergang zur w Ebene bildet. Dieses Unterland ist die *Sephela, £ die Gründe.
b) Das mittlere Bgland bis zur Ebene *Jesreel zerfällt in 2 Gruppen. Die
- Gruppe erstreckt sich von d wädi der ballüt (W) und ivädi el-'auge (0) bis zum
wädi es-sa'ir (W) und wädi el-humr (<>). Etwa 5 km n von d hohen teil lasür (s. o.)
wendet sich die Hauptwasserscheide nach 0 . nach anderen 5 km wieder nach X bis
zu d hochragenden Gipfel et-tuwänlk 868 in, auf dieser Strecke an d Jordan bis auf
15 — 20 km herantretend. Die Folge davon ist, dass sich der Absturz zum rör in einem
schmalen Raum vollzieht und daher sehr schroff wird (Abstürze von 6—700 m). Die
Thäler zum Jordan sind kürzer als in d s Bglande; ihre Entwickelung zeigt die Ei-
genthümlichkeit. dass sie nahe an d Wasserscheide eine grosse Anzahl von reich ver-
zweigten Seitenthälern von X und S her aufweisen, die sich mit d Hauptthal vereinigen,
ehe dies von d ersten Terrasse des ö Gesenkes, den äusseren Rand durchbrechend, in
(1 tiefen Jordangraben hinabsteigt. Das hängt damit zus.. dass der Höhenzug ö von
(1 Wasserscheide, der Eand der 2. Terrasse, näher herangerückt ist und im tuwänik
ganz in sie übergeht. Tum tuwänik an nimmt die Wasserscheide wieder eine w Rich-
tung bis zum *Garizim. von diesem an eine n. Das gesammte Bgland, das im W
dieses Theils der Wasserscheide liegt, zeigt eine stark gewellte Oberfläche, in der
einige lang gestreckte Rücken, wie die Höhen von singil und die von 'akrabe und vom
Garizim nach W streichenden Bgzüge, deutlich hervortreten. Die zweite Gruppe
umfasst das Gebiet vom wädi es-sa'h- und dem tuwänik an n bis zur Ebene Jesreel.
Die \Ya verscheide wechselt auch hier wieder ihre Linie. Während sie im Garizim
und Ebal etwa 30 km vom Jordan entfernt ist, tritt sie ihm im ras ibzlk und weiter
im gebet fukü'a auf 15 km nahe. Der Abfall zum Jordan zeigt hier eine gewisse
Mannigfaltigkeit. Zunächst nicht mehr von S nach X streichende Terrassen, sondern
4 einander parallel von XW nach SO ziehende, 20km lange Rücken, die schönen,
offenen Thälern zw. sich Raum geben — z. B. dem wädi fär'a mit seinen zahlreichen
und breiten Seitenthälern von näbulus bis tubäs — die im kam sartabe 379 m, im ras
lim m el-harrübe 210 m und ras umm zöka 256 m nahe an d Jordan herantreten. So-
dann (am gebet fukü'a) kurze Thäler, die von d Wasserscheide (400 — 500 m) mit
starkem Gefälle durch d Ebene von besän dem Jordan zulaufen. In d w Abhänge
des Gbges tritt ein höherer Rücken von d AVasserscheide aus bei jclsui hervor , der
in d seh bejäzid eine Höhe von 724 in erreicht: weiter nach X sind die Maschen der
Bg- oder Hügelketten nur lose gelegt, so dass sich wiederholt ziemlich breite Ebenen
ausdehnen können, z. B. die Ebene von 'arrdbe und am oberen wädi es-salhab. Xeben
il *Karmel sind noch zu erwähnen die biläd cr-rüha, ein Hügelland so vom Karmel,
das in d Vorsprung el-hasm 169 m an d Küste endigt, und die waldigen Höhen um
-</' 'skander 518 m bei umm el-fahm-
c) Das n Bgland zerfällt in zwei Theile, in d Bgland von Untergaliläa und
Obergaliläa. Das erstere dehnt sich vom Jordan und See Genezareth bis zur Ebene
von Acco, von d Ebene *Jesreel im S bis zu d Höhen n von er-räme und bis zum
wädi el-'amüd am See Genezareth aus. Es wird in mehrere parallele Höhenzüge ein-
getheilt, zw. denen sich tiefere Ebenen ausdehnen. Zunächst im S der Höhenzug von
Nazareth (Gipfel im W 180m, gebet es-slh 560 m, *Thabor 562 m, säröna 272 m);
fast isolirt erhebt sich s vom Thabor der gebet ed-dahi, ein unregelmässiges Viereck
Palästina. 495
oberhalb d Jordanthals mit d Höhen ed-dahi 515 m, teil el-'ag'g'ül 334 m und kökab
el-hawä 21)7 ni. Sudann n von d Ebene von tur'än die Bge von tur'än mit d gebet
tur'än 541 m. d kam hattin 316 m und d menära am See Genezareth. Drittens der
Höhenzug: von es-sarür n von d Ebene von et-battöf, der in d Gegend von sefä'amr
41 m beginnt, die Ebene von 'arräbe einschliesst und in d steilen Höhen zw. wädi eU
hammäm und wädi er-rabadije am See Genezareth endigt. Die höchsten Gipfel sind
gebet ed-dedebc 543 m. fiebel hanzlre 402 m und ras krümän 554 m. Die Wasserscheide
zieht um d w Euss des fiebel ed-dafü und d Thabor, springt bis in d Nähe von Xa-
zareth nach W vor. geht bis zum learn hattin oberhalb des Sees Genezareth nach 0
zurück und vereinigt sich nach einem abermaligen Vordringen nach W ö von er-räme
mit d Gbgszuge. der die S-Grenze von Obergaliläa bildet, biegt aber bald wieder nach
X ab und nähert sich in mehreren Windungen dem ö Rande des Gbges. um dann in
d Höhe des (febel ed-dahr w vom *Hermon überzugehen. Der s Gbgszug Obergaliläa's
beginnt in d Nähe von Acco und erstreckt sich o-wärts über nebi heider lu49 m,
gebetet el-'arüs 1073 m, safed 838 m. gebet Jcan'än 840 m bis an d Jordan unterhalb
d Brücke der benät ja'küb. Der ö Gbgszug läuft von gebet Jcan'än parallel mit d
Jordanthal nach X. verbindet sich in d Gegend von mes mit d Wasserscheide und
erreicht über d gebet hünin 900 m sowie gebet 'aweda die Hochebene merg" 'ajün. In
d Umgebung von Kedes ist er in mehrere Parallelketten getheilt, zw. denen sich Ebe-
nen ausdehnen, ebenso im X. wo der wädi elr'izdkäne zw. solchen Parallelketten n-
wärts dem nähr el-Tpäsimije entgegenfliesst. Das Wassergebiet des wädi hindäg schiebt
den Rand dieses Höhenzugs im S weit gegen W hinaus, bis an d gebet germak 1199 m,
den höchsten Gipfel Galiläa's. Von diesem oberen Theil des wädi hindäg öffnet sich
durch d wädi rf-karn ein Zugang zur Küste des Mittelmeeres, durch d wädi el-'amüd
bei safed ein Abstieg zum See Genezareth. durch d wädi ed-dubbe oder w. selükije
ein Weg zum nattr et-käsimije und d Gebiete Sidons. Der Höhenzug im W Ober-
galiläa"* beginnt im S bei Jcisrä w vom nebi heider und zieht n-wärts über tetl belät
616 m, hirbet belät 752, ras iimm kabr 715 m, gebet yamtc 800 m nach hirbet sctem
ti74 m am wädi et-hager. Einige Thäler durchschneiden ihn und stellen eine Verbin-
dung zw. d Küste und d inneren Hochlande her: wädi et-hnbeslje aus d Gegend von
tibnin nach Tyrus, wädi ei-'-ezzije vom gebet 'adätit 1006 m an d Küste s von Tyrus.
wädi il-kunt vom gebet germak 1199 m und gebetet el'arüs 1073 in an d Küste bei
ez-zlb (=*Achsib). Im X stellen die Höhen zw. hirbet srtem und hünin die Verbin-
dung mit d ö Grenzgbge Obergaliläa's her. Das innere Gebiet wird von 2 Bgketten
durchzogen, die beide von So nach NW streichen, die eine vom fiebel grrmak nach
hirbet belät, die andere vom gebet el-rahij? über d gebet märün nach hirbet el-jadün
bei tibnin. Im SW der ersten Kette ist das Land kahl und öde (abgesehen von d
Kiusenkung el-buke-a), zw. d beiden Ketten dehnen sich fruchtbare, gut angebaute,
auch bewaldete Ebenen aus. In d Umgebung des gebet märün namentlich nach W zu
finden sich ebenfalls Waldungen.
d) Die Ebenen zw. Bgland und Küste. Die Ebene von *Acco reicht bis
an d n Fu>s des *Karmel. Dieses Gbge läs>t an seiner NW-Spitze einen schmalen
ebenen Baum Ins zur Küste frei, so dass die alte Strasse nicht wie bei d Nörglige
ras en-naküra aber d Abhang des Bges seilet läuft, sondern zw. seinem Kuss und d
Meere. Im W des Karmel erreicht die Ebene allmählich eine Breite von 3 — 4 km bis
zum nattr e:-:<rka. wo der äusserste Ausläufer der biläd er-rütia. cl-ljcüin 169 m, steil
zu ihr abfällt. Im S dieses Fl beginnt die Kinne *Saron, sie erreicht ihr Ende im S
an d Mündung des //<//>/• rübin und au einer Hügelkette, die sich s von er-ramlc über
496 Palästina.
teil Qezer (= *Geser) nach latrün zieht. Weiter nach 8 bis an d *Negeb und d
\\ "üsre dehnt sich die Ebene der *Philister aus, über eine Strecke Landes von etwa
öd km. Es ist irrig, sich dies Gebiet als eine grosse Ebene vorzustellen. Weite
Strecken sind mit Hügeln besetzt, die als die niedrigste Stufe der *Sephela anzusehen
sind. Die n-s Senkungslinie des Bglandes zur Ebene Saron lässt sich wohl bis 'aräh
el-menslje w von bet gibrin (= *Eleutheropolis) verfolgen, aber die ( »berfläehenbildung
ist hier im S viel unregelmässiger. Die Orte 'akir (= *Ekron) und esdüd \= *Asdod)
wie 'aräk el-mensije liegen an breiten Ebenen, die durch niedrige Hügelzüge (100 — 130 m |
getrennt sind. Auch jebnä (= *Jabne) hat im 0 eine kleine Ebene. In d Nähe von
esdüd, bei fyirbet jasln 35 m. beginnt ein Hiigelrücken, der in so und ö Richtung sich
allmählig zu höheren Gipfeln erhebt {teil ibdis 138 m. seh 'alt 417 m); er trennt das
Gebiet des nähr sukrer von d wädi el-hesi. Im S dieses Rückens dringen die Hügel
um 2(»km nach W vor (teil el-hesi 104 m, teil en-nefile 165 m). Ein anderer Hügel-
rücken streicht aus d Gegend von esdüd parallel der Küste bis sumsum und der esned
mit Erhebungen von 101 und 131 m. Die Küste im S von Jafa ist von einem 4 — 5 km
breiten Gürtel von Sanddünen umsäumt. An einzelnen Stellen erhellt sich die Küßte
steil aus d Meer i*Askalon. *Jafa, *Acco).
e) Die Ebene am Jordan ist bis jetzt nur an d W-Seite genauer bekannt.
da die Aufnahme des ( »-Ufers noch nicht vollendet ist. Ihre Breite ist sehr wechselnd,
theils in Folge der vielen Krümmungen des Fl, theils weil die Bge oft vor- und zu-
rücktreten. Anfangs nur 2—4 km breit . erweitert sie sich nach W hin zuerst in d
Nähe des alten *Beth Sean. wo der nähr gälüd mündet, zu einem grossen Dreieck,
dessen n Seite 20— 24 km. dessen ö Seite (bis zur Mündung des wädi el-mäleh) 18 km
misst. Es wird von N nach S von einer hohen Terrasse durchzogen, auf der der alte
Weg von *Sichem her zu d Die besän an d N-Ecke fuhrt. Das ganze Gebiet ist
überreich an Wasser und zeigt zahlreiche Spuren von alten Leitungen. Auf d ( »-Seite
ist die Ebene hier 3 km breit. An d Mündung des nähr Qälüd beginnt die Eigen-
tümlichkeit des * Jordan, dass seine Wasser in einem tiefen Bett Messen . das von
40 — 50 m hohen steilen Rändern eingefasst ist und ez-zör genannt wird, zum Untersch
von el-rör. womit die Ebene zw. d Steilrand des Fl und d Fnss des Bglandes bezeich-
net wird. Dann treten auf eine Strecke von 18 km die letzten Ausläufer des mittleren
Bglandes (s. o.) zw. wädi el-mäleh und wädi abu sidre so dicht an d Jordan heran.
dass auf d W-Seite z. Th. kein Raum für d Ebene bleibt. Von hier ab erweitert
sich das rör im W des Fl wieder und erlangt bald eine Breite von 8 — 10 km. in der
es sieb bis an d N-Küste de> *Todten Meeres fortsetzt, Der n Theil zeigt die Eigen-
thümlichkeit. dass die Senkung des rör an d Seiten der. einmündenden Fl oft tief in
d Hgland eindringt, während sich die Ausläuter des Gbges gegen d Jordan hin vor-
strecken. An einigen Punkten, karäwa und hirbet fasä'il ( = Phasaelis JBj 121 9).
gab es einst gut bewäs>erte Niederlassungen. Beachtenswert!), ist, dass einige Xebenfl
des Jordan diesem eine Strecke lang parallel laufen, durch niedrige Rücken von ihm
getrennt, ehe sie einmünden. Im X von Jericho ist dem eig. Fuss des Gbgs ein kleines
Hügelland vorgelagert, das von iwädi el-'aug'e durchschnitten wird. Der s-ste Theil
dieser Ebene, vom wädi en-nuwe'ime an, bildet die Umgebung von * Jericho, eine nach
d Jordan zu geneigte ebene Fläche, die vom wädi el-kelt durchschnitten wird. Die
Biergelhöhen, die den Lauf des Fl begleiten (ez-zör). treten von kasr el-jehüd ab zu-
rück um 1 streichen in sw Richtung dem Gbge zu. Im 0 des Jordan lag die „Breite"
Sittim Nu 33 49 (s. anter Abel), eine gut bewässerte Gegend wie Jericho im W.
t) l»as (»-Jordanland. Die Aufnahme dieser Gegenden wird seit 1885 von
Palästina. 497
d Deutschen Verein zur Erforschung P.'s betrieben und ist jetzt bis an d nähr ez-
zerkä (= *Jabbok) ausgeführt, aber nur zum geringsten Theil veröffentlicht worden.
Die Angaben können daher nur kurz sein. Der Dscholan (arab. <jölän) ist ein vom
Fuss des Hermon ausgehendes, von N und NO nach S und SW geneigtes Plateau von
durchschnittlich 700 m Meereshöhe, das in seinem n Theil, d steinigen Dscholan, bis
zu Höhen von 1294 in ansteigt, früher gut bewaldet war, aber trotz zahlreicher Quellen
wegen d vielen Lavablöcke auf d Boden zum Ackerbau nicht geeignet ist. Der dunkel-
braune Lavaboden des s Dscholan ist dagegen ausserordentlich fruchtbar. Jenseits d
nähr el-'aUän, nach 0 zu, verlieren sich die vulkanischen Hügel und die Lavablöcke ;
es öffnet sich eine weite Fläche mit röthlich-brauner Lavaerde, die durch ihre Frucht-
barkeit (bes. Weizen) berühmt ist. Man nennt sie die Haurän-Ebene oder die nukra,
das *Basan des AT. Im S des *Jarmuk ändert sich das Land; der Boden besteht
aus Kalkstein, ist wasserarm und wenig ergiebig. Der s Theil führt den Namen
gebet 'aglün ; er zeichnet sich aus durch schöne Wälder, ist aber durch eingeschnittene
Thäler ziemlich zerrissen. Gegen d nähr ez-zerkä hat das Gbge den Namen gebel
moe'räd, es ist zum Theil dicht bewaldet und von Bächen durchflössen. An d steilen
Abhängen zum Fl tritt Sandstein mit Eisenerzen auf, die früher abgebaut wurden.
Die s Abhänge des Fl sollen weniger steil und besser bebaut sein. Der gebe! glV-äd
( = *Gilead) erreicht im Bg ösa' (= Hosea) eine Höhe von 1096 m. An seinem so
Fuss ist das Quellgebiet des nähr ez-zerkä, die Hochebene des alten *Ammon, mit
Höhen , die sich bis zu 1052 m und 1086 m erheben. Ein hoher Rücken zieht sich
von hier bis nach ma'ln (= *Baal Meon) in *Moab und bildet die Wasserscheide zw.
d kürzeren Thälern, die von es-salt und von hesbän (= *Hesbon) aus zum Jordanthal
gehen, und d Gebieten des nähr ez-zerkä nö sowie des icädi zerkä ma'ln so. Diese
letztere Strecke ist durch Conder 1881 aufgenommen. Zu d Gegend im 0 des *Todten
Meeres s. *Moab's Gebiet.
3) Gestein und Boden. Die Hauptmasse des Landes besteht aus Kalkgbgen,
deren Stoff zur Zeit der Kreideperiode gebildet wurde. An d Bruchstellen tritt im
O-Jordanlande als Grundlage ein dunkler, eisenschüssiger Sandstein zu Tage, der sogen,
nubische Sandstein. Den grössten Theil des Gbges rechnet man zu d Oberen Kreide
(Cenoman, Turon und Senon) ; dazu gehören einige Marmorarten : Rudistenmarmor,
arab. malake, und Nerineenmarmor oder Santa Croce-Marmor, arab. mizzi helu. In
d Tertiärzeit werden ferner die Basaltergüsse gesetzt, die an einigen Stellen des W-
Jordanlandes , bes. am gebel ed-dahi, zw. Nazareth und d See Genezareth und in d
Umgebung von safed stattgefunden haben, namentlich aber im O-Jordanlande, wo
mehrere grosse Herde vulkanischer Erscheinungen festgestellt worden sind. Im oberen
Dscholan s vom Hermon stehen die ausgebrannten Krater neben d grossen Lavafeldern ;
von d Kratern des Haurangbges haben sich gewaltige Massen n-wärts ergossen und
den Boden der legäh im 0 der sogen, nukra bedeckt; aber auch in Moab s vom wädi
zerkä ma'ln und zu beiden Seiten des wädi el-mögib (= *Arnon) zeigen sich umfang-
reiche Spuren vulkanischer Thätigkeit. Alle diese Ausbrüche werden in prähistorische
Zeiten gesetzt, die jüngsten gehören viell. in d Zeit, in der schon Menschen auf Erden
lebten. Mit ihnen hängen die heissen Quellen (arab. el-hammi) zus.. die im S von
*Tiberias, im unteren Thale des *Jarmuk und im wädi serjßä ma'ln hervorsprudeln.
Als eine Quartärbildung gilt der ?järj'-Kalkstein , eine bei Jerusalem, aber auch im
O-Jordanlande (•aghtn) vorkommende Oberflächenkruste, die aus verhärtetem Kreide-
mergel, schartkantigen Stücken von Kreidekalk und gleichfalls scharfkantigen Feuer-
steinen zus.-gebacken ist. Ueber Asphalt und Schwefel s. Salzmeer und Sodom.
Bibelwörterbuch. 32
498 Palästina.
Das Gestein ist nur selten mit einer festen Schicht von fruchtbarer Erde (Hu-
mus) überzogen, weil die Umstände für die Humusbildung' auf d Gbge nicht günstig
sind. Eine starke Ablagerung von vegetabilischen und animalischen Bestandteilen,
die durch Yermoderung in Humus übergehen könnten, lindet dort überhaupt nicht
statt, und wenn im Sommer etwas, das der Yermoderung 'entgegengeht, auf d glatten
Felsboden liegen bleibt, so wird es im Winter durch die starken Regengüsse sicher-
lich abwärts geschwemmt, theils in d kesselartigen Einsenkungen der Bge, theils in
d tiefen Thäler. Anders steht es mit d Humus, der sich durch Verwitterung des an-
sehenden Gesteins bildet. Wenn sich die Oberfläche des Felsens unter d Einfluss
der Luft und der Feuchtigkeit auflöst, so bleibt eine rothe lehmartige Erde zurück,
die ausserordentlich fett ist und zäh an ihrem felsigen Mutterboden klebt. Man findet
sie in einer Dicke von 2 — 20 cm auf d Felsen überall da, wo eine Spalte oder Senke
es ihr möglich macht, sich zu halten. Sobald ein solcher Boden gehörig befeuchtet
wird, lohnt er den Anbau in reichem Masse. Noch fruchtbarer ist der durch Ver-
witterung der Lava entstandene Boden. Doch gilt für ihn noch mehr, dass er nur
nach gehöriger Durchfeuchtung bearbeitet werden kann und ergiebig ist; im Hoch-
sommer pflegt er in Folge der ausdörrenden Hitze in breiten Spalten auseinander zu
reissen. Die Befruchtung durch Wasser hat daher für d Land eine sehr grosse Wich-
tigkeit Dt 11 11 ff. ; Jr 17 8 f. ; Hi 14 9 : Jr 14 2 — 6. An vielen Stellen des Landes ist
alier der Boden überhaupt schlecht, Mergel oder Sand: dort hilft auch die beste Be-
wässerung nicht. Man irrt also, wenn man sich P. als ein bes. fruchtbares Land
vorstellt, etwa auf Grund der bekannten Aussage : das Land, das von Milch und Honig
fliesst £ Ex 3 8. 17 etc. Diese Redensart bezieht sich auf d Ackerbau in P. überhaupt
nicht : sie scheint entstanden zu sein auf Grund der Erscheinung, dass der Honig, den
die wilden Bienen in Fels- oder Erdspalten erzeugen, aus d Waben heraus und über
d Boden fliesst 1 Sm 14 25 ff. ; Dt 32 13, hat also mit menschlicher Bearbeitung des Lan-
des nichts zu thun. Die Milch geht auf d Viehzucht P."s ; wenn sie in jener Aussage
dem Honig gleichgestellt wird, so geschieht das nur in uneigentlichem Sinne.
4i Bewässerung. Der Hauptfl P.s, der Jordan, kann für die Befruchtung
des Landes überhaupt nicht oder doch nur in sehr beschränktem Masse verwendet
werden, da sein Bett zu tief liegt. Die übrigen beständig Wasser führenden Fl, wie
der *Kison und der nähr el--auge, fliessen in tief liegenden Ebenen nahe an d Küste.
auch sie kommen daher für eine Bewässerung des Bglandes nicht in Betracht. Dieses
ist ausschliesslich auf d leuchten Niederschläge is. Wetten und auf d Quellen ange-
wiesen. Die Quellen sind nun durchaus nicht gleichmässig über d Bgland vertheilt.
Am häutigsten finden sie sich in d ö Theilen von Galiläa, ziemlich häufig am S- und
SO-Bande der Ebene Jesreel, auch in d Umgebung von näbulus, dagegen selten und
in geringer Stärke in d s Theilen des Bglandes. Nur die Umgegend von Hebron
(wädi el-'a rrüb), bes. der wädi ed-dilbe sw von dieser St, zeichnet sich wieder durch
grösseren Reichthum an Quellen aus. Nicht selten finden sich neben d Quellen steinerne
Tröge, etwa alte Sarkophage, zur Tränke für d Vieh: tiefer liegende Quellen sind
auch wohl in Brunnen gefasst (*Rogeli. Von einer sorgsamen Sammlung des Wassers
in Teichen oder Leitungen ist gegenwärtig nicht die Rede. Schöne Anlagen, wie die
sogen, salomonischen Teiche (Abb. 69) und die dazu gehörenden Leitungen (s. Jeru-
salem) oder die Kanäle bei Jericho (Abb. 93), sind verfallen; nur wenige der alten
Teiche sind noch im Gebrauch, hier und da hat sich auch wohl eine gemauerte eylin-
derartige Fassung der Quelle über d Boden, um das Wasser steigen zu lassen, er-
halten. Da das Wasser, wenn es nicht durch Kunst aufgehalten wird, in d kahlen
Palast. 499
Bergen rasch zur Ebene eilt (s. Bach), so hat man sich im Bglande stets mit Brunnen
(Abb. 89 f.) und Cisternen beholfen. Dem Urtheil Dt 8 7, das im Yerhältniss zur Wüste
wohl gelten kann, steht das andere Uli mit vollem Recht gegenüber; bleibt der
Regen überlange aus , so müssen Menschen und Vieh Ps 42 2 unter d Durst leiden,
und ist überhaupt Nahrungsmangel zu befürchten 1 Kg 17 f. In d Untergrund der
Ebenen an d Küste ist Grundwasser fast stets, oft sehr reichlich vorhanden ; die An-
lage von Brunnen führt daher in d Regel leicht zum Ziel ; am Rande der wädi dringt
das Wasser auch als Quelle aus d Boden, die freilich im Hochsommer versiegen kann.
In d Nähe der Küste, namentlich am Rande der Ebene *Saron, bilden sich nicht selten
Sümpfe oder Marschen.
Ueber Klima s. Wetter, über *Pflanzen und *Thiere die einzelnen Artikel, über
Verkehrswege s. Wege. Literatur: Ausser d Bänden der SWP und SEP vgl. Tr-
Saunders, Introduction etc. 1881 ; 0. Ankel, Grundzüge der Landesnatur des W-.Tor-
danlandes 1887 ; Schumacher ZDPV IX (1886), 165 ff. ; XX (1897), 67 ff. ; Blanckenhorn
ZDPVXY(1892), 40 ff.; derselbe, Strukturlinien Syriens etc. 1893. G. A. Smith.
Historical Geography 1894; Buhl, Palästina 1896: (Hierin. Description de la Palestine
7 Bde 1868—1880. G
Palast, £j ärmön Amlio; 2 s etc., hekäl Ps45 9, uhh) Lc 11 21, bei middöt Jr
22 14, bitän Er 1 5. — Die Ausführung von P.- und Tempelbauten beschäftigte zahl-
reiche Kräfte auch in Israel, doch waren ihre Leiter seit Salonio Phönicier (vgl. Woh-
nungen). Zuerst entwarf der Baumeister (ämön Pr8 3o, ommän HL 7 2, aQ/ixh.xwv
Si 38 27 ; 1 Kr 3 10 ) den Plan und verfertigte ein Modell (tabnU Ex 25 9) des Baus. Dann
wurden unter Aufsehern 1 Kg 5 30 die *Steine von d Bergwänden gebrochen 1 Kg 5 29. 31
und die *Bäume für d Holztheile des Baus gefällt (s. Holzhauer). Die Lastträger,
iabbällm 2 Chr 2 1, nöse scebel (so statt sabbäl zu lesen) 1 Kg 5 29, schafften die Ma-
terialien zur Baustelle. Die Steine wurden bisweilen als polygone Blöcke ohne weitere
Bearbeitung 1 Kg 7 10; Mc 13 1 (abänim selemöt Dt 27 6) zur Substruction (jesöd, mas-
sad 1 Kg 7 9 vgl. Grundfeste) grosser Bauten verwendet , sonst von *Steinmetzen
2 Kg 12 13 ; 2 Sm 5 11 mit d *Axt 1 Kg 5 32 und d Steinsäge 1 Kg 7 9 (s. Säge) zu regel-
rechten Quadern, abne <jatit. 1 Kg 5 31 hergerichtet. Die letzteren wurden von d bö-
lütn 1 Kg 5 32 und yöderhn 2 Kg 12 13 (vgl. Mauren bisweilen mit ihren Fugenrändern
ohne Mörtel an und auf einander gepasst 1 Kg 5 32 ; 6 7 und bildeten türe <jäüt, Reihen
von Quadern 636 (s. Tempel).
Ueber d Quaderbau erhob sich dann ein Holzbau von *Cypressen 1 Kg 5 22. 24
(8. 10), *Cedern HL 1 17, Oelbaumholz 1 Kg 6 31. 33. Diese richtete der *Zinimerinann zu.
Der Holzbau bildete in d Regel eine grosse Halle (hekäl) lKg6ö, die unter Um-
ständen wieder in Vorder- und Hinterraum zerlegt wurde (s. Tempel}. Neue inter-
essante, aber sehr gewagte Hypothese s. bei Th. Friedrich, Die Holztektonik Vorder-
asiens 1891, sowie Tempel und Palast Salomo's 1887. Die Decke wurde von Pfeilern
.sätöt Ps 11 3 gestützt (vgl. Säule). Verbindende Balken nvhablrröt 2 Chr 34 11, vgl. käfU
Hb 2 11 und Steiner z. St. Deckengebälk scekef lKg7ö: sfküflm 4. - Das Getäfel
und die Fourniere arbeitete ebenfalls der *Zimmennann (s. Tempel). Zur Bestimmung
der Grundflächen und Mauerlängen Js34ii: Sa 1 16 brauchte man die *Messsclmur
oder die *Messruthe, den Massstock Ez403. 5 — 8. Mit d Setzwage (misfaselet .Ts 28 17
vgl. 30 11) oder mit d Bleiloth (reben hab-b'dll Sa 4 10; "näk Am 7 7 t.) lothete man
die Wände ab (vgl. Wage).
Die Innenwände waren mit Cedernplatten getäfelt lKg7 7; .lr22u {bättlm ■<-
fünim Hg 1 i) ; Cypressengetäfel rahH HL In (vgl. Latten, Bretter, Täfeln, Spünden).
32*
500 Palast Salomo's— Palnie.
Schnitzereien von durchbrochener Arbeit pittiilüni 1 Kg 6 29 ; Ps 74 6. Eingelegte Elfen-
beinschnitzereien in d hätte Jias-sen Am 3 15 vgl. 1 Kg 22 39. Eingelegtes Mosaik ahne
mülü'im lChr29 2; HL 5 14 (vgl. Philo, De somniis II rovq roixovq noXvzeXsai Xt&oig
öiuxoaiAovpev ; 1 Kr 3 12; Horat. od. II 18 2). Wandbehänge Er 1 6 vgl. Ambros. de Na-
buthe 13 56 (Migne) parietes vestire. Ueber Bemalung der Wände s. Malerei. Oft
hatten P. mehrere Innenhöfe und Vorhöfe 1 Kg 7 12, bisweilen mit Säulengängen (s.
Tempel, Säule, Pflaster). Ebenso gab es Anbauten jäsii'a lKg6s und Stockwerke
selä'öt 1 Kg 6 5 ; Ap 20 9 r^lore yov. Die einzelnen Gemächer liskä Jr 36 12 ; Ez 40 17 etc.
(s. Kammer), tä'im Ez40 8ff. — Von einem Abtritt mäharä'ä (6 Ivtqwv redet 2 Kg 1027;
ä<p?ÖQ(hv Mt 15 17. Si
Palast Salomo's, s. Jerusalem und Tempel.
Palastvogt bei £ für sar hab-blrä Ne 7 2, Befehlshaber der festen Burg in d
Nähe des Tempels. S. Jerusalem, Amtleute. Si
Palestiner Jr25 20 £ = ^Philister. G
Palme, £\ tämär (zunächst nur Ri4s tömer). Die Dattel-P., Phoenix dactyli-
fera (Boissier V 47 ; Th. Fischer, Die Dattelpalme; Tristram 378; Low 109 f.), muss
in Palästina ehemals verbreiteter gewesen sein, als heute, da sie auf jüdischen und
phönicischen Münzen als Symbol des Landes abgebildet ist. Jedoch hat sie ausser s
von Gaza und im Jordanthal — bes. bei d Palmenst * Jericho (?) Eil 16; 3 13; Dt 34 3,
wo es im Mittelalter noch viele solche Bäume gab — wegen d zu kalten Klimas nie-
mals Früchte getragen; damit ihre Früchte reifen, ist eine Durchschnittstemperatur
von ca. 21° Celsius erforderlich. Auch auf d Genezarethebene gab es nach Josephus
viele P. ; heute finden sich solche, als Zierbäume, bes. an d Meeresküste, vereinzelter
auf d Hochland (wie schon im Alterthum vgl. Ri4s). Auch auf d Sinaihalbinsel gab
es P. -Haine, z. B. in Elim Ex 15 27; theilweise sind die P. dort heute verwildert, wie
auch an d O-Seite des todten Meeres ; an d W-Seite finden sich bisweilen wenigstens
versteinerte Stämme. Die P. liebt sandigen, leichten und wasserreichen (Si 24 18) Bo-
den; auch braucht sie Pflege von Seite der Menschen. Schon im Alterthum wurde
allgemein die künstliche Befruchtung der weiblichen Blüthen mit Samenstaub männ-
licher P. vorgenommen. Verwilderte P. bleiben klein und werfen ihre Zweige nicht
ab. Ueber Früchte der P. vgl. Dattel. Der Stamm des Baumes weist bekanntlich
statt Rinde die Stummel der abgeworfenen oder abgerissenen Zweige auf. Er eignet
sich, obwohl er eine Höhe bis 10 m und mehr erreicht und von gleichmässiger Dicke
ist. nicht dazu, als grösserer Balken zu dienen, weil er nicht solid genug ist. Die
Fasern (der Bast) und die langen gefiederten Zweige der Krone werden einestheils
zu Schnüren, anderntheils zu allerhand Flechtwerk, Körben, Matten etc. verwendet.
Wegen seiner Grösse wurde der P. -Zweig in einer beliebten Redensart der Binse
gegenübergestellt; £ übersetzt Js 9 w ; 19 15 statt dieser beiden „Ast und Stumpf". —
Wie nun schon der ganze Baum bes. vom ästhetischen Standpunkt bei d Hebräern
beliebt war — Beweis dafür der häufige Frauenname Thamar und das Wort des Psal-
misten 92 13 — so kam wenigstens für d spätere jüdische Zeit, doch wohl kaum erst
in Anlehnung an griech. Gebräuche, der P.-Zweig an Festen wie dem Laubhüttenfest
Lv2340; Ne8i5; 2Mkl07 und sonstigen fröhlichen Anlässen in Verwendung. — P.-
Zweige wurden Kgen geschickt lMkl3 37 oder vor d Sieger einhergetragen 1 Mk
13 51 etc.; daher auch Jhl2i3; Apc 7 9. Solche P.-Zweige Messen fj Mppä; <g> bis-
weilen mit urspr äg. Namen ßata (ßatov). Mit d Schönheit und viell. auch mit einer
gewissen Symbolik hing zus., dass Darstellungen von P. I7 timörä («TrlOfi tömer,
£ *Säulen, ist unsicher) unter d Schnitzwerk des *Tempels vorkamen 1 Kg 6 29 ff.,
Palmenstadt — Papyrus. 501
wozu bes. auch Ez 40 16 ff. ; 41 18 ff. zu vgl. ist; £ übersetzt meist Palmlaubwerk;
doch auch Palme. So
Palmenstadt nach Dt 34 3; 2 dir 28 15 = *Jericho; doch weist Eili6, viell.
auch 3 13 an d S-Grenze Israels. G
Paltiel li Nu 34 26 P Sn Asans. eines Fürsten von Isaschar. -- 2) 2Sm3l5f.
= Phalti 1 Sm 25 «, s. Michal. B
Paltiter 2 Sm2326: Helez der P., d. h. aus *Beth-Paleth Jo 15 27: Ne 1126. So
ist auch 1 Chr 11 (12)27; 27(28)10 für Helez der *Peloniter zu lesen. B
Pamphylien wird lMkl5 23 unter d Gebieten genannt, denen ein Beschluss
des röm. Senats zu Gunsten der Juden (Ap 2 10) zugegangen sei. Es bezeichnet den
ebenen Küstenstrich s vom Taurus an d tiefen Busen des Mittelmeeres zw. Lykien
und Cilicien. Der Kalkboden bringt in Folge einer geringen Bewässerung nur mas-
sige Erträge. Paulus hat d St *Perge und *Attalia berührt Ap 13 13; 14 24 f. ; 27 5. G
Paneas, Panias St und Gebiet an d ö Quelle des * Jordan, nach d Gott Pan
benannt JAqXV103; XVIII 2 l. S. Cäsarea 2). G
Panier (Kluge Wb = Banner, Fahnej bei £ 1) für dcegel Xu 1 52 ; 2 2, Signal-
stange für d einzelnen Heeresabtheilungen, daher wohl mit bes. Abzeichen, schwerlich
mit Fahnen (vgl. Abb. 21). Rabbinische Phantasien s. bei Winer 1362. -- 2) für
nes. Dieses ist a ) eine hoch aufgesteckte Signalstange Js 13 2; 18 3 ; 30 17 (auf Bgen),
als Merkzeichen für d Aufgebot des Heeres bei eintretender Kriegsgefahr Jr 4 6 (ZDPV
IX 232) oder für einen Kriegszug Jr 51 12 oder als Markirung der Marschrichtung
Js 30 17. Als Triumphzeichen für einen erfochtenen Sieg am Heiligthum aufgestellt
Ex 17 15, als kultisches Zeichen mit einem Götterbild Xu 21 8 f. (£ Zeichen), b) ein
Stmesabzeichen Xu 2 2 mit bes. ötöt (Zeichen). — 3) im XT bei £ Ap 28 11 P. der
Zwillinge = n/.olov 7tccQÜarjtuov öiooy.ovQoiq , ein mit d „ Bilde ^ der Dioskuren bezeich-
netes Schiff. Si
Panzer, s. Waffen.
Paphos, St an d SW-Küste von *Cypern, wird von Barnabas und Paulus be-
rührt, als sie von *SaLamis aus die Insel durchwandern Ap 13 6. 13. Es handelt sich
um Xeu-P., urspr nur d Hatenst von Alt-P., das mit d berühmten Heiligthum der
Qiu üttcpla 15 km landeinwärts sw lag; in röm. Zeit war Xeu-P. Sitz der Verwaltung.
Jetzt bäfä. G
Papier 3 Mk 4 19 für yaQtrjQia, s. Papyrus und Schreiben. G
Pappelbaum. Statt Linde ist Ho4i3 £j libnce nach d Uebsetzgen mit Pappel
wiederzugeben; gemeint ist die noch heute in Syrien zur Erzielung von Bauholz (s.
Holz) überall gezogene Weisspappel, Populus alba Boissier IV 1193, Low 153; von ihr
konnte der Prophet sagen, dass sie Schatten gebe. Im Anschluss an d QÜßöoq gtvqo-
xlvi] (5 Ge30 37 und d arab. Xamen des Storax (lübnä) hat man für diese 2. Stelle
an d in Syrien weit verbreiteten Styrax officinale (Boissier IV 35) gedacht ; dieser
erreicht jedoch nicht Baumhöhe, sondern ist ein kleinblättriger Felsenbusch mit schö-
nen weissen Blüthen und blassen, auf d Unterseite weissflaumigen Blättern. Sollte
libnce zwei verschiedene Dinge bezeichnen? So
Papyrus, 1} gömce', Hi8n((6 nänvQoq, bei £ ebenso wie Js3Ö7 Schilt. Ex 2 3;
Jsl8 2 *Rohr). Cyperus papyrus, eine in niedrigem Wasser wachsende Sumpfpflanze
(Abb. 143) mit fast armdicker querliegender Wurzel mit vielen nach unten laufenden
Wurzelfasern, mehreren nackten, graden, dreieckigen, 10 — 18' langen Schatten mit
feuchtem Mark (daher der hebr. Name von gämä' trinken, schlürfen und Lucan IV 136
bibula papyrus), oben eine Blumenhülle mit pinselartigen Büscheln. Aus dünnern
502
Paradies.
Stengeln flocht man Körbe und 4eckige Kästen, aus dickeren band man leichte flache
Boote für 2 — 3 Mann, selten grosse Schiffe
(Lepsius II 106a ; Jsl8 2). Erstere dienten in
Sumpfniederungen für d Jagd (Abb. 144), aber.
da sie leicht tragbar waren, auch bei unter-
brochenem Fahrwasser. Man bewegte sie durch
Stossen mit Stangen oder Schlagen mit breiten
Rudern. Aus P. fertigte man ferner Taue.
Segel, Schreibmaterial. Für letzteres ward
das Schaftmark gespalten, in sich an d Rän-
dern deckende Streifen gelegt, darüber eine
querliegende Schicht gebreitet und das Ganze
gepresst. W
Paradies. Der Jude im Zeitalter Jesu
kannte entsprechend der doppelten *Hölle auch
2 P. : ein irdisches und ein himmlisches. Beide
sind mit Pforten versehen wie der Hades 4 Es
852; Apc Sadrach 13 und haben wie dieser je 7
Namen und 7 Räume (Eisenmenger II 295 ff.).
Hen32 liegt das irdische P. , dem, wenn
nicht dem himmlischen, der Erzengel Gabriel
Hen 20 7 vorsteht, wie Ge 2 8 im fernen 0. Der
Abb. U3. Die Papyrusstaude. Zugang ist den Menschen unbekannt 4 Es 4 7,
nur mit Hilfe Raphaels gelangt Henoch dorthin Hen 32. Gelegentlich gilt es, indem
mikktfäem K^a
2 8 nicht ört-
lich, sondern
zeitlich (vgl.
£, 5, r> z.
St.) gedeutet
wird, als vor
derWelt4Es
3 6 ; 6 2, oder,
wegen d in
ihm vorhan-
denen Bäume
u. Kräuter
Ge 2 9, am 3.
Tage ge-
schaffen (Ei-
senm. 296).
Die ersten
Menschen
genossen da
einst Engel-
speise (Leben
Ad. u. Eva's
dem Papyruanachen,
jetzt ist es menschenleer Hen 32 6 —
doch gilt es an andren Stellen als be-
Paran — Pard, Parclel, Parder. 503
völkert (Eisenm. 301 ff.). Lc 23 43 wird mit dem P. ein von d Frommen bewohnter
(etwa mit dem Lc 16 22. 23 Abraham's Schooss genannten Raum identischer) , von d
Aufenthaltsort der Gottlosen im Hades verschiedener Ort des Letzteren gemeint sein,
so dass der Gedanke an d descensus Christi ad inferos hier vorläge. Das himm-
lische P., das u. a. auch Garten des Lebens Hen61i2, oder der Gerechtigkeit Hen
77 3 heisst , liegt an d Enden der Erde Hen 106 8, hoch über ihr Hen 87 3 ; 89 52 im
N Hen 77 3 oder zw. X und W Hen 703. Es gleicht einem Tlmrm Hen 87 3. Ausge-
schmückt ist es mit allerlei lieblichen Bäumen, vor allem mit d Baum des Lebens
4 Es 8 52; Apc27. PsSal. 143 redet von Lebensbäumen (im himml.? P.), mit denen die
Frommen vgl. werden. Daselbst sind wunderbare Fl und allerlei Ergötzlichkeiten des
zukünftigen Lebens (Eisenm. 297). Es ist bewohnt von d Engeln und den verstor-
benen Frommen Hen 60 8 ; 70 3. Einzelne bevorzugte Fromme wie Henoch oder Elia
sind lebend dorthin versetzt worden Hen 70 3; 87 3; 89 52. Nach einer jüdischen Tra-
dition sind 9, ohne den Tod zu schmecken, ins P. eingegangen (Weber 251). In d
Ekstase war Paulus 2 Kr 12 4 in d himmlische P. versetzt. An dieses als Zufluchts-
ort und Verbleib der verstorbenen Frommen wird auch an Stellen wie Ps 16 10 f. ;
7324 ff.; 4Mk7i9; Mt2534; Apc69ff.; lThe3i3; 4 17; 2Kr5iff.; Ga426; Hel223:
Jhl2 26; 14 2 f.; 17 24 etc. gedacht sein. Als letztes Ziel der verstorbenen frommen
Israeliten, deren irdische Heimath bei Lebzeiten das sichtbare Jerusalem ist Ps 87,
ist das himmlische P. auch mit d oberen oder himmlischen Jerusalem gleich Js5l3:
4 Es 7 26; 8 52; sjr. Baruch-Apc 4 1 ff. ; Apc22 2 etc., das sich in d Endzeit zur Erde
senkt. An d endzeitliche Herabkunft des in himmlischen Regionen gelegenen P. auf
d Erde und zwar vor allem nach Jerusalem, als künftigem Zentrum der Theokratie
ist u. a. Js22; 3320L; 513; Ez3635; 47 l ff. ; J1418; Sa 148.10; Ps369f.; 465; 483:
Apc 21 io etc. gedacht. Der Vorstellung vom himmlischen P. dient ein Stück (bab.)
Astronomie als Stütze. Dem hoch über d Erde im N am Himmel gelegenen P., dem
Ort, wo auch der Thron Gottes steht, von dem ein mehrarmiger Lichtstrom ausgeht
Da 7 io ; Hen 14 19 ; Apc 4 5 f. entspricht die am nächtlichen Himmel zu sehende Milch-
strasse. Ihr Quellpunkt, von dem sie sich in mehrere Arme verzweigt — Ge2io— 14
sind es 4 — ist der urspr Ort des P. Die irdische Lokalisirung ist erst sekundär.
An d scheinbare Verbindung des Himmels mit d Erde durch d Milchstrasse heftet
sich der Gedanke von d künftigen Vereinigung des oberen und unteren Jerusalems.
Der moderne Mensch bedarf für seinen P. -Glauben der astralen Basis der Antike nicht,
ohne dass er den der Vorstellung vom P. und seiner künftigen Herabkunft zu Grunde
liegenden werthvollen religiösen Gedanken preisgiebt, dass das Diesseits noch nicht
die wahre Welt und ohne das Jenseits werthlos ist, dass die Materie des Lebens von
oben bedarf und die Bewältigung der Welt durch d Geist schliesslich doch gelingen
muss. Indem der Mensch den Stoff dem Geist unterwirft, wird er sich seiner Ueber-
legenheit über d Welt, seines göttlichen Ursprungs, oder — antik gesprochen — seiner
Heimath im P. bewusst. — Vgl. Gunkel, Genesis 33. B
Paran s. Pharan.
Parbar ist nach 1 Chr 26 (27) 18 ein Theil des *Tempels in Jerusalem, neben d
Thor nach W; man schliesst nach d Persischen auf eine offene Halle (Gesenius 1128 1
oder auf einen offenen Raum auf d Dache (Cheyne EB unter Parbar |. G
Pard, Pardel, Parder, fj iiamcr, ist Felis leopardus unserer Naturgeschichte.
Der Leopard wird nach Tristrain 121 noch heute in Palastina. bes. am Jordan und
im O-Jordanland, aber auch selbst auf d Thabor gefunden: als schön geflecktes, Jr
13 23, starkes, listiges und gefährliches Raubthier wird er im AT öfter genannt Ho 137;
504 Parez — Paulus.
Jr 5 6. In d inessianischen Zeit wird er seine AVildheit ablegen Js 11 6. Der Leopard
isr bei Da 7 ein Bild für d pers. Weltmonarchie. Im heutigen Arab. bezeichnet na-
tu ir (nimr) den viel kleineren Jagdpanther, Felis jubata, Gepard Brehm II 510. Die-
ses Thier kommt in Palästina ebenfalls noch heute vor und hat wohl im AT keinen
bes. Namen getragen ; wahrsch ist Hb 1 8 der Gepard gemeint. So
Parez die von € Neil 4. 6 beibehaltene Pausalform von *Perez. B
Parther s. Arsaces und Syrien. Ap 2 9 sind in Persien wohnende Juden gemeint. H
Parwaim. In 2 dir 3 6 ist beim Tempelbau von P.-Gold die Rede. Es ist
kaum zu bezweifeln, dass wir es hierbei mit d Namen eines Orts oder einer Gegend
zu thun haben, woher das kostbare Gold bezogen wurde. Sprenger (Alte Geographie
Arabiens 55) bringt den Namen mit Farwa in S-Arabien, Glaser (Skizze II 347) mit
Säk el-Farwain in Jemama (NO-Arabien) zus. Die Herkunft des P.-Goldes aus S.-
Arabien hat grössere Wahrsch-keit für sich. So
Parwarim 2 Kg 23 11 ein Theil des *Tempels in Jerusalem, viell. mit *Parbar
identisch. Einen anderen Versuch s. bei Cheyne EB unter Parbar. G
Pashur 1) Sn Inimers, Priester und Tempelinspector unter Jojakim, stäupt den
Propheten Jeremia und legt ihn in d Block im oberen Thor Benjamin. Als Jr frei-
kommt, bedroht er P. mit Wegführung nach Babel Jr20itf.. Da Jr 29 25. 26; 52 24
Zephanja um 595 P.*s Amt bekleidet, so scheint P. wirklich 597 deportirt worden zu
sein. — 2 1 Sn Malchia*s (= Jr 38 6 ?) wird mit Zephanja während d Belagerung Je-
rusalems durch d Chaldäer um 588 von Zedekia zu Jeremia geschickt, um von ihm
Aufschluss über d Schicksal Juda"s zu erhalten Jr 21 1 ; 38 1; Neil 12; 1 Chr 9 (10) 12.
— 3) Unter Serubabel heimgekehrtes Priestergeschl Es 2 38; 10 22; Ne7 4i; 104(3). B
Passah s. Feste.
Patara St in *Lycien, von Paulus auf d Reise von Rhodus nach *Tyrus berührt
Ap 21 1. Sie lag 8 — 10 km so von d Mündung des Fl Xanthus und war der Hafen
für d Hauptst Xanthus. G
Pathros, Pathrusim s. Aegypten. W
Patmos, Aufenthalt des Yertassers der *Offenbarung des Johannes Apc 1 9, ist
eine kahle, felsige Insel unter d sogen. Sporaden zw. Samos und Kos vor d Küste
von *Karien, jetzt Patino. Der s Theil der Insel gehört dem hochgelegenen Johannes-
kloster, das 1088 gegründet wurde. In einem 2. Kloster wird die „Höhle der Offen-
barung" gezeigt, in der Johannes die göttlichen Mittheilungen empfangen haben soll.
Vgl. V. Guerin, Description de l'ile de Patmos et de Samos 1856. G
Patriarch, griech. naT(jiÜQ/jjg, bei £ To 6 21 ; He 7 4, s. Erzväter. K
Pauke bei 1 für töf (Tambourin), s. Musik. Si
Paulus, eigentlich Saul, der Heidenapostel, geboren zu Tarsus Ap9ii; 2139;
22 3, von jüdischen Eltern aus d Stm Benjamin Rmlli; Ph3 5, welche röm. Bürger-
recht besassen Ap 22 28, ward zum Rabbi bestimmt und in Jerusalem durch *Gamaliel
in d Theologie eingeweiht Ap 23 3 ; 26 4. Nebenher lernte er das Handwerk eines
Zeltwebers Ap 18 3 , wovon er später zur Gewinnung einer selbständigen Subsistenz
Gebrauch machte (s. Schriftgelehrte). Als strenger Pharisäer Gali4; Ph3ö; Ap22 3
leitete er die Verfolgungen der *Nazarener zu Jerusalem ein Ap 7 57 und liess sich,
als sich die Christengemeinde von dort zerstreut hatte, Vollmachten vom Synedrium
ertheilen, um auch in Damaskus den Messiasglauben zu zerstören Ap 8 3; 9if. ; 22 4 f.;
I ■ ;i 1 13. 23 ; 1 Kr 15 9 ; Ph 3 6 ; 1 Tm 1 13. Aber hier kam es zu jener, von einer Christus-
erscheinung begleiteten Katastrophe, daraus der frühere Verfolger der Christen als
Bekenner und Verkündiger der Messianität Jesu hervorging Ga 1 12. 15. 16; lKr9i;
Paulus. 505
15 8 f . ; Ap 9 3 f. ; 22 6 f. ; 26 12 f. Nach einem 3jährigen, durch eine Reise nach Arabien
unterbrochenen Aufenthalt in Damaskus Ga 1 17 entzog er sich den Nachstellungen der
dortigen Juden durch d Flucht 2 Kr 11 32. 33; Ap923f. und begab sich auf 2 Wochen
nach Jerusalem, wo er *Petrus und *Jakobus antraf Ga 1 18. 19 ; Ap 9 26 f. Nach einem
längern Aufenthalt in seiner Vrst Ga 1 21 ; Ap 9 30 brachte ihn *Barnabas in die aus
geborenen Heiden und Juden gemischte Gemeinde zu *Antiochia Apll25f., in deren
Auftrag beide eine Missionsreise unternahmen, welche sie über *Cypern durch Pam-
phylien, Pisidien und Lykaonien führte Ap 13. 14. Nach Antiochia zurückgekehrt, fand P.
die dortige Gemeinde über d Frage getheilt, unter welchen Bedingungen Heiden, wie sie
jetzt nicht mehr vereinzelt, sondern familien- und haufenweise gläubig zu werden an-
fingen, in d christliche Gemeinschaft aufzunehmen seien. Eine dadurch veranlasste Reise
des P. und Barnabas nach Jerusalem führte zu dem sogen. *Apostelconzil. Gleichwohl trug
ihm die noch ungelöste Frage nach d Yerhältniss von Juden und Heiden in gemischten
Gemeinden, wie die zu Antiochia, einen harten Konflikt mit Petrus und selbst mit
Barnabas ein Ga 2 n — 21 ; Ap 15 35 f. Nach seiner Trennung von letzterem unternahm
er mit *Silas eine 2. Bekehrungsreise durch d schon besuchten kleinasiatischen Pro-
vinzen Apl5 40f., dann durch Phrygien und *Galatia nach Mysien, von da nach Grie-
chenland, wo in *Philippi und *Thessalonich Ap 16 6 f., bes. in *Korinth christliche
Gemeinden gegründet wurden Apl7l5f. Hier schon war *Timotheus sein Begleiter.
Nach anderthalbjährigem Aufenthalt daselbst lässt ihn Ap 18iiff. nicht bloss nach *Ephe-
sus sich begeben, sondern auch über Jerusalem nach Antiochia zurückkehren 18 18 f.
Eine 3. Missionsreise führt ihn 18 23 durch Galatien und Phrygien nach Ephesus. Da-
selbst Ap 19 8. 10 ; 2031 nach einem fast 3jährigen Aufenthalt vertrieben, reiste er durch
*Macedonien und *Achaja nach Korinth Ap20i; 1 Kr 16 5 f., sammelte hier eine Bei-
steuer für d Christen zu Jerusalem 1 Kr 16 l f. : 2 Kr 8. 9 und kehrte über Macedonien,
Milet, Tyrus und *Cäsarea nach Jerusalem zurück Ap 20 2 f. Aber schon bisher war
P. nicht bloss Gegenstand eines sich steigernden Hasses der Juden gewesen, die in
ihm einen Apostaten und Verräther sahen, sondern es waren ihm auch in Galatien,
Ephesus und Korinth jene judaistischen Gegner nachgerückt, von deren Treiben bes.
Ga und 2 Kr ein anschauliches Bild entwerfen. Dazu endlich noch der allenthalben
leicht auflodernde Fanatismus der heidnischen Bevölkerung. Schwere Leiden und To-
desgefahren hatten den Apostel schon in Ephesus betroffen Ap 19 29 f. ; lKrl9; 1532:
2 Kr 1 i f. Von Korinth hatten ihn jüdische Nachstellungen vertrieben Ap 20 1. End-
lich kaum in Jerusalem angekommen, wurde er bei einem wider ihn losgelassenen
Volksaufstand von d Römern in Haft genommen und als Gefangener nach Cäsarea
zum Verhör vor d Prokurator gebracht Ap 21 — 25. Da er, um nicht den Juden ge-
opfert zu werden, an d Kaiser appellirte, wurde er vom Landpfleger *Festus nach
Rom gesandt, wo er in einer nicht allzu drückenden Gefangenschaft 2 Jahre zuzu-
bringen hatte Ap 26 — 28. Angaben der Kirchenväter zufolge, die aber lediglich dem
Interesse an d Pastoralbriefen zu entstammen scheinen, soll P. aus dieser röm. Ge-
fangenschaft befreit worden sein, noch mehrere Reisen, insbes. auch nach Spanien,
gemacht haben, endlich wieder in Rom verhaftet und unter Nero mit d Schwert hin-
gerichtet worden sein. Wahrsch-er schlössen schon die 2 Jahre Ap28.ii mit Prozess
und Hinrichtung ab. Die Kirche hat ihm zugleich mit seinem angeblichen Schicksals-
genossen Petrus den 29. Juni als Todesgedächtnisstag gewidmet. — Die unter seinem
Namen im Kanon stehenden Sendschreiben an mehrere Christengemeinden und an
einzelne Personen haben dadurch einen bes. \\cith für d Wissenschaft vom Frchristen-
thum, dass die Kritik die Echtheit der wichtigsten von ihnen, nämlich Ga. Km und
506 Pech-Peleg.
Kr, aber auch wohl 1 Th, Ph, Phm mit überwiegender Uebereinstimmung anerkennt.
Das Altertimm hat 13 Briefe des P. als echt angenommen: nur der 14., He, war
streitig. Neuerdings sind auch die sogen. Pastoralbriefe, d. h. Tm und Tt, ausserdem
2 Th und Epli vielfach als später in seinem Namen und Geist verfasst dargestellt
worden: angefochten steht auch Ko da, und selbst Ph hat mancherlei Bedenken er-
regt. Die Reihenfolge, in welcher diese Briefe im Kanon stehen, beruht auf einer
ziemlich willkürlichen Rangordnung der Gemeinden und Personen, an welche sie ge-
richtet sind. Nicht in d Kanon aufgenommen und sicher untergeschoben sind ein
Brief nach *Laodicea, ein Briefwechsel mit Seneca und ein 3. Brief an d Korinther.
Was dem Apostel unter allen Umständen als Eigentimm verbleibt, ist genug, um in
ihm den religiösen Genius und Offenbarungsträger erkennen zu lassen, der dem Chri-
stenthum erst seinen universalen Charakter, seine Bedeutung als Weltreligion errungen,
es als eine neue Religion in sich erlebt und nach aussen zur Darstellung gebracht
hat. Nicht sein Lehrbegriff, welcher zunächst unverstanden zu Boden fällt, sondern
die vom jüdischen Gesetzesdienst abgelöste Heiden- und "Weltkirche ist die Errungen-
schaft, welche er den nächstfolgenden christlichen Generationen hinterliess. Gesammt-
darstellungen von Baur, 2. Aufl. 1866—67, Renan 1869, Hausrath, 2. Aufl. 1872 : 0.
Pfleiderer, Der Paulinismus, 2. Aufl. 1890, Cone 1898, Zöckler 1899. H
Pech setzt £ Ge 6 14 für £\ köfer — ass. Jcupru, das man durch *Asphalt oder
Erdpech zu deuten pflegt; Ex 2 3 für zcefet, das neben hemär = Asphalt steht, und
Js 34 9 (5 Jiloocc, wo die Masse als flüssig und brennend gedacht wird ; endlich für
ni'oaa Si 13 1 (fj zafet) ; Bl 26. As 22 steht rü<p9a, ozmnvov und nioau neben einander :
£ *Sehwefel und Pech und Werg, richtiger Schwefel und Werg und Pech. Danach
scheint scsfet P. zu bedeuten. Es ist schwer zu sagen, wie sich höfer zu hemär ver-
hält, und ob man nur an mineralische Stoffe oder auch an Pflanzenstoffe (dick einge-
sottene Harze) zu denken hat. G
Peitsche, s. Geissei, Wagen.
Pekah, Kg von Israel 736 — 3, Sn Remalja's, schloss unter Aufhebung der ass.
Yasallenschaft (s. Pekahja) mit Rezin von Damaskus ein antiass. Bündniss, dem auch
die Fürsten von Arvad, Gaza, Askalon, Moab, Amnion, Edom und die Araberkgin
Samsie angehörten. Da Juda den Beitritt verweigerte, zogen die verbündeten Israe-
liten und Aramäer wider Jerusalem, um nach Beseitigung des * Alias den Sn Tabel's
(s. Tabeal) zum Kg einzusetzen Js7e. Das ist der syr.-ephraimitische Krieg 734/3.
Während die Edomiter *Elath am rothen Meer wieder besetzten 2 Kg 16 6 (s. Kloster-
mann u. A. z. St.), belagerte P. Jerusalem. Dass P. damals 120000 Judäer erschlug
und 200 000 gefangen nahm, weiss nur der mit Zahlen freigebige Chronist zu erzählen
2 Chr 28 6. 8. Als der von Ahas herbeigerufene Thiglath-Pileser 733 erschien , zogen
P. und Rezin zur Deckung ihrer Länder ab. Thiglath-Pileser eroberte widerstands-
los das israelitische Gebiet bis an d S-Grenze des Genezarethsee*s, machte es zur ass.
Provinz und führte die angesehensten Bewohner fort 2 Kg 15 29. Durch d ass. Partei,
die jetzt Oberwasser erhielt, wurde *Hosea Kg von Israel und ermordete den P.
2 Kg 15 30. B
Pekahja, Kg von Israel 737/6. Sn *Menahem's. wird von seinem Wagenlenker
*Pekah. Sn Remalja's, unterstützt von d Gileaditern, in Samaria ermordet 2 Kg 15 23 ff. B
Peleg. Da in d Liste der Vorfahren Abrahams Ge 11, wo P. 16 f. aufgeführt
wird, viele Namen Oertlichkeiten bezeichnen, so ist das auch von P. zu vermuthen.
Kiepert 155 vgl. 4>ähycc an d Mündung des *Habor in d Euphrat ; jedoch ist noch
keine Lebei-einstimmung über d zu Grunde liegenden Ortsnamen erzielt worden. In
Pelet— Perge. 5117
d *Yölkertafel 10 25 erscheint P. als Br*Joktans; die Bemerkung, dass sich die Erd-
bevölkerung zu seiner Zeit theilte, beruht bloss auf d Eintragung einer Etymologie,
im Zus. -hang mit d Geschichte vom Thurmbau Gell. So
Polet, 1} palet, 1) ein kalebitisches Geschl 1 Chr 2 47, s. Paltiter und Beth Palet.
2) Benjaminit 1 Chr 12 (13) 3. G
Peleth, V) jirrlct, 1) ein Geschl *Jerahmeer.s 1 Chr 2 33. — 2) Geschl Rubens
Nu 16 1. ( r
Pelz bei £ nur He 11 37 für iv fxriXmralq, iv alysioiq dsgfiaair, ö2t in Schafpelzen
und Ziegenfellen. Pelzwerk nur in Nu 31 20 für malase 'izzim, richtiger Stoffe aus
Ziegenhaaren. S. Felle, Kleidung. Si
Peloniter steht 1 Chr 11 (12) 27; 27 (28) 10 falsch für *Paltiter 2 Sm 23 26 = aus
*Beth Palet, 1 Chr 11 (12) 36 falsch für Giloniter 2Sm23 34 = aus *Gilo. G
Peniiina das 2. Wb *Elkana's, neben Hanna, der Mr *Samuels 1 Sm 1 2. 4. B
Pentapolis WS 10 6 meint die Gel4 2 genannten „fünf St.'- G
Peor, i) yör, heisst 1) ein Bg oberhalb d Steppe am linken Jordan-Ufer, auf
dessen Gipfel *Bileam von Balak geführt wurde Nu 23 28. Nach On 300; 123 ober-
halb *Livias, 213; 87 am Wege von Livias nach Hesbon, mit Rücksicht auf d Lage
von *Beth Peor wohl eine der Höhen des *Nebo genannten Bgrückens. Conder Heth
and Moab 146 f. setzt P. nach lain el-mwje 7 km w von ma'in. — 2) P. steht Nu
25 18; 31 16; Jo 22 17 für Baal Peor, für d Kultus des in Beth Peor verehrten Gottes.
— 3) (5 hat Jo 15 59/60 einen Ort P., </>aytop, auf d Gbge Juda: nach On 300; 123
in d Nähe von Bethlehem , jetzt die alte Ortslage hirbet färür s von Bethlehem. —
4) Toi 2 eSK hat ein P. in Obergaliläa s von *Thisbe. — 5) Auch *Pagi, Pagu gilt
in (5 als ein P. G
Perazim Js28 2i s. Baal Prazim. G
Perez vorletzter Sn *Juda's und Thamar's, Zwillingsbr *Serah"s Ge 38 29; 46 12;
Nu 26 20; Rt4i2: 1 Chr 2 4. 5; 4i; 9(10)4; 27(28)3, d. h. da P. und Serah keine In-
dividuen, sondern Collectiva vorstellen, P. und Serah sind die jüngsten Clans des
Stmes Juda ; auf P. geht zurück das Geschl der P e r e z i t e r Nu 26 20. Durch seinen Sn
*Hezron Ge 46 12 etc. hängt P. mit judäischen Nomadenstinen genealogisch zus. 1 Chr
2 18 ff. , so dass die davidische Kgsfamilie Rt 4 18 ff. in Geschl mit stark gemischtem
Blut wurzelt. B
Perez Usa eine nach d Unfall des Usa genannte Oertlichkeit zw. *Kirjat Jea-
rim und ^Jerusalem 2Sm6 8; 1 Chr 13 (14) 11, vgl. Nachon. G
Pergament s. Schreiben.
Pergamon(s), Pergamum(s), unter d 7 Gemeinden in *Asien genannt Apc 1 11,
alte Hauptst von *Mysien n oberhalb des Kaikos, 25 km von d Küste entfernt. 2S4 —
133 Sitz der Attaliden, die von hier aus siegreich für hellenistische Bildung gegen d
Galater kämpften, seit 129 vor Chr. Hauptst der röm. Provinz Asia, wenn auch von
*Ephesus und *Smyrna in d Schatten gestellt. Streitig ist der Sinn des Ausdrucks
„Thron des Satans- Apc 2 13 für P. Man hat an d Kultus der dort verehrten Gott-
heiten (Zeus, Athena, Dionysus, bes. Asklepius), auch an d prächtigen Zeusaltar auf
d Akropolis (jetzt in Berlin) gedacht; wahrseh ist jedoch P. als Sitz des röm. Kaiser-
kultus gemeint, da es als Hauptst der Provinz schon seit 2!) vor Chr. einen der Roma
und dem Augustus geweihten Tempel besass und unter Trajan (seil 98 nach Chr.'
einen zweiten dem Kaiserkultus gewidmeten Tempel erhielt. G
Perge St in Pamphylien in d Nähe des Fl Kestros, 12 km oberhall) seiner Mün-
508 Perlen — Perses.
düng, mit angesehenem Tempel der Artemis (Diana, Leto), von Paulus zweimal be-
rührt Ap 13 13 f. ; 14 25. G
Perlen. Ob die Hebräer des ATs P. als Schmuck verwendeten, bleibt unsicher.
Das Wort rämöt Hi 28 18 : Ez 27 16 (£ *Sammet) ; Pr 24 7 bezeichnet nach alten jüdischen
Auslegern *Korallen. fj peninim sind nach Kl 4 7 von Farbe roth ; daher wahrsch
kaum P. *Bedellion Ge 2 12 ; Nu 11 7 ist ein Harz. Dar Er 1 6 liegt auf d Fussboden,
daher viell. Mosaik. Im NT ist die P. bekannt : ßuQyaQitriq Mt 7 6 ; 13 45, als Schmuck
der Wber 1 Tra 2 9. Vgl. Schmuck, Edelsteine. Si
Persepolis 2Mk92 die aus d Klassikern bekannte, von Alexander d Grossen
zerstörte Eesidenzst der Achämenidenkge im eig. Persien, noch heute durch d impo-
santen Ruinen Takht-i-Dschemsid (auch Tschibil Minär genannt) ca. 50 km nnö von
Schiräz repräsentirt, die von Palästen des Darius Hystaspis, Xerxes und Artaxerxes III
herrühren und theilweise mit KI dieser Kge bedeckt sind. P. war zugleich die Be-
gräbnissstätte der Perserkge. Von d 7 vorhandenen Gräbern ist, nach d beigefügten
Inschriften, das eine in Naksch-i-Rustam jedenfalls das des Darius. Der Kunststil
der Bauten und Skulpturen von P. lehnt sich eng an bab.-ass. Vorbilder an, doch
zeigt er eigenthümliche, specilisch pers. Weiterentwicklung. Vgl. Stolze, Persepolis,
2 Bde 1882 ; Dieulafoy, L Art antique de la Perse, Parties 2 und 3, 1884 f. ; Perrot
et Chipiez V (1890). Z
Perser, Persien, £j päras, altpers. pärra, urspr Bezeichnung der Gbgsland-
schaft so von Susiana und des daselbst ansässigen arischen Volksstmes, aus dem
*Cyrus (f 529), der Begründer des P.-Beiches hervorging; darum auch erst seit Eze-
chiel in d Gesichtskreis der Hebräer tretend. Später wurde der Name P. auf ganz
Iran ausgedehnt. Die älteste Residenz der Achämenidenkge war das noch nicht ge-
nau zu lokalisirende Pasargadä, die spätere *Persepolis. — Mit d Einnahme Babylons
durch Cyrus (538) war das Reich der P. an d Stelle des früheren Chaldäerreiches
getreten und dadurch auch Judäa pers. Provinz geworden. (Vgl. Esra und Nehemia).
Von d auf Cyrus folgenden P.-Kgen Kambyses 529 — 521, Darius I. Hystaspis 521 — 486,
Xerxes 486 — 465, Artaxerxes I Longimanus 465 — 424, Darius IL Nothos 424 — 405,
Artaxerxes II. Mnemon 405—359, Artaxerxes III. Ochus 359—338, Arses 338—336,
Darius III. Codomannus 336 — 331 werden im AT mit Namen erwähnt *Darius I. Hy-
staspis, Xerxes (*Ahasveros), Artaxerxes I (*Artahsastha) und wahrsch *Darius Codo-
mannus. Durch ^Alexander d Grossen fand die P.-Herrschaft zunächst ihr Ende. Die
spätere Wiederaufrichtung derselben unter d Arsacidenkgen (256 vor Chr. — 226 nach
Chr.) fällt fast ganz ausserhalb d Gesichtskreises der biblischen Schriftsteller (s. Ar-
saces und Syrien). — Die alte Religion der P., die Religion des Zoroaster (Zarathustra),
gekennzeichnet durch d Dualismus von Ormuzd (Ahura-mazdä) und Ahriman (anra-
mainju), kennen wir in d Hauptsache aus d in d Zendspr geschriebenen Avesta, das
zwar in seiner jetzigen Form erst aus d Sassanidenzeit stammt, aber sicher in viel
ältere Zeit zurückreicht. So gewiss diese altpers. Religion urspr rein arisch ist, so
sicher sind auch schon frühzeitig semitische, spez. bab. Elemente in sie eingedrungen,
so namentlich im Kultus des Sonnengottes Mithra und der Anahita. Während Beein-
flussung des späteren Judenthums durch d Parsismus offenkundig ist (vgl. dazuKohut,
Ueber d jüdische Angelologie und Dämonologie etc), ist die Frage nach Entlehnung spä-
terer at-licher und nt-licher Religionsvorstellungen aus d Parsismus noch sehr umstritten
(vgl. Stave, Einfluss des Parsismus auf d Judenthum 1898 ; Söderblom, La vie future d'a-
pres le Mazdöisme 1901; Böklen, Jüd.-christl.-parsische Eschatologie 1902). Z
Perses, Perseus, der letzte Kg von Macedonien, 168 abgesetzt 1 Mk 8 5. H
Pestilenz— Petrus. 509
Pestilenz bei £ für dccber 2Sm24l3; Ps9l3. g etc., für köteb Hol3i4, Xifxoi
Mt24 7, s. Krankheiten. Si
Pethahja 1 1 die 19. der 24 *Priesterklassen 1 Chr 24 (25) 16. — 2) Ein Levit
Es 10 23 ; Ne 9 5. — 3) Sn Mesesabeel's, ein Judäer aus d Geschl *Serah,s, der in Jeru-
salem wohnende Berather des pers. Beamten in Samaria Ne 11 24. B
Pethor, Ortschaft in Mesopotamien am Euphrat, die Heimath *Bileams Xu 22 5 ;
Dt 23 5, wohl sicher Pitru der KI (s. KB 1 133. 163. 173), St und Landschaft am sätfwr,
dem unterhalb (jeräbls (= *Karchemis) mündenden rechten Nebenfl des Euphrat. Da-
gegen nimmt Marquart, Fundamente 74, dem Winckler, Mt. der Yorderas. Ges. 1898,
10 (vgl. KAT 3 148) zustimmt, an, dass P. urspr am nahal misrajim zu suchen und erst
durch Missverständniss des Wortes nähär (Strom) an d Euphrat verlegt sei. Z
Petra, d. i. Fels, war der griech. Name der Hauptst der *Nabatäer im Gebiet
des alten *Edom ö von d Araba etwa in d Mitte zw. d Todten Meere und dem Meer-
busen von Aila. Vgl. Rekem und Sela. G
Petrus, griech. Wiedergabe des aram. kefä = Fels (Kephas Mtl6i8; Jhl42),
eig. Simon oder Symeon (s. Johanna), besass als Fischer am See *Genezareth eine
Wohnung zu *Kapernaum, darin auch Jesus dauernd Herberge nahm Mc 1 29. 32; 2 1. 15;
3 20; 9 33. P. gehört unter d Jüngern (Mc 1 36 .Simon und die mit ihm waren") zu
d 3 Vertrauten des Meisters Mc 5 37 ; 9 l ; 14 33 und ist den Uebrigen fortwährend in
Rede Mc9 5; 1028; 14 29.31 und That Mc 14 54 voran. Seine dauernde Erstlingsstellung
beruht aber weniger auf d Umstand, dass er mit seinem Br Andreas zuerst in d Nach-
folge Jesu berufen worden Mc 1 16 — 18, als auf d Thatsache, dass in ihm die Einsicht
in Wesen und Wollen des Meisters zuerst soweit herangereift war, um ihn das in d
Geschichte der ersten Jüngerschaft Epoche machende Bekenntniss Mc 8 29 linden zu
lassen, welches eine spätere und reichere Tradition Mt 16 17 — 19 durch d sogen. Felsen-
rede Jesu, den 1. der 3 „Papst Sprüche" (Du bist Petrus) bestätigt werden lässt.
Hierher verpflanzt Mt, dessen Darstellung auch P. -Anekdoten wie 1428 — 3i; 17 24 — 27
umfasst, die Namensänderung aus Mc 3 16. Der einfachere Bericht steht Lc 6 14 ; 9 20,
wogegen hier die auf d P. -Bekenntniss folgende Scene Mc 8 31—33; Mt 16 21 — 23 ausge-
merzt ist: wie Jesus die aufwallenden Messiashoffnungen mit Leidensweissagungen
dämpfen, P. aber ihn von Beschreitung eines solchen Weges zurückhalten will, was
ihm die Benennung „Satan" einträgt. Ueberhaupt schwankt sein Charakter trotz des
ihm zugelegten Felsennamens zw. heftiger Entschlossenheit und momentaner Verzagt-
heit, wie namentlich die Geschichte von der Verleugnung im Hofe des Hohenpriesters
beweist, für welche sich bald als Gegengewichte die Episoden Lc 22 31. 32 und Jh 21
einstellen mit d beiden anderen „Papstsprüchen" (Ich habe für dich gebetet ; weide
meine Schafe). Freilich wird Mtl8i8 dieselbe Schlüsselgewalt, deren Besitzer 16 18
P. allein ist, dem ganzen Apostelkreise und der in ihm vertretenen Jüngergemeinde
zugesprochen. Erinnerungen wie Mc 9 35; Lc9 48; 22 26 und Mc 10 35 — 41 ; Mt2O20 — 24
srhliessen vollends jeden Gedanken an d Primat irgend eines Jüngers aus. Auch hat
P. die Führerrolle, welche er Act 1 — 12 in d Urgemeinde spielt, schon Act L5 und
mehr noch 21 an d Herrnbruder *Jakobus abgetreten. Während er bei Paulus als
„Säule" der Urgemeinde und „Apostel der Beschneidung'' Ga28. 9 erscheint, lässt ihn
die Tradition nicht bloss in Pontus, Galatien, Kappadocien, Kleinasien und Bithynieu
IPeli, sondern auch in Antiochia, Korinth und ganz bes. in Rom das Evangelium
verkündigen, hier von *Marcus als Dolmetscher unterstützt werden, mit *Siniou dein
Magier zus. -treffen und endlich unter Nero mit d Haupt unterwärts gekreuzigt wer-
den, da er sich für unwürdig hielt, in derselben Weise wie Jesus zu sterben. P. war
510 Petrus, Briefe des — Pfeife.
verheirathet (Mc 1 30 ; Mt 8 14 ; Lc 4 38 1 und wurde von seiner Fr, welche der Tradition
nach Concordia oder Perpetua hiess, auf seinen Missionsreisen begleitet lKr9 5. Auch
sie soll den Märtyrertod. doch früher als der Apostel, erlitten haben. Lipsius, Apokr.
Apostelgeschichten II 1, 1887. H
Petrus, Briefe des. Von d beiden unter d Namen des P. überlieferten Briefen
ist der grössere schon um d Mitte des 2. Jhdts vorhanden , wenn auch erst 2 Pe 3 1
ein sicheres Datum für seine Werthung als apostolische Schrift ablegt. Gegen 200
steht die Kanonicität des 1. allgemein fest, während erst zur selben Zeit sichere
Spuren vom Vorhandensein des 2. anheben, dessen kanonische Werthung im Laufe
des 4. Jhdts innerhalb d Eeichskirche durchgesetzt wurde, in d syr. Kirche noch
später. Der 1. Brief ist gerichtet an „d auserwählten Beisassen der Zerstreuung",
d. h. wahrsch an d heidenchristlichen Gemeinden in d 1 1 genannten Provinzen, welche
um ihres Bekenntnisses willen Verfolgungen von Seiten des heidnischen Volkes und
der Obrigkeit zu erdulden hatten 2i2: 3 16; 4 4. 12. 13; 5 8.9. Daher Hoffnung, Leidens-
muth und Beinheit des "Wandels zur Beschämung des heidnischen Argwohns die The-
mata der ermahnenden Ansprache bilden. Wofern man im Briefsteller dem Titel zu-
folge den Apostel P. iindet, leugnet man entweder die Thatsächlichkeit der voraus-
zusetzenden Leidenslage der Leser oder man erklärt sie als Nachwirkung der nero-
oischen Christenverfolgung, die freilich einerseits sich nicht über Born hinaus erstreckt,
andererseits dem P. selbst den Tod gebracht haben soll. Daher die kritische Richtung
die Echtheit um so mehr beanstandet, als der Brief sich in Spr und Gedankenwelt an
d Paulusbriefe anschliesst. Entschieden später noch ist der 2. verfasst . welcher Ju
in sich aufgenommen hat , 3 15. 16 eine Sammlung der Paulusbriefe voraussetzt und
S( rinen Hauptzweck in d Widerlegung der Spötter findet, welche, da die Wiederkunft
schon so lange ausgeblieben, behaupten, sie würde überhaupt nicht mehr eintreten
3 14 — 18. Eigenthümlich ist diesem Brief die Lehre von d Vernichtung von Himmel
und Erde durch Feuer 3 10 — 13, wie dem 1. die von d Höllenfahrt Christi 3 19 — 22.
Kommentare von Huther-Kühlü 1897 und von Soden im Hand-Kommentar III 23 1899. H
Pfade s. AVege.
Pfaffe (vom griech. ncmäg, clericus minor, s. Kluge Wb) bei € für ■Tdon (=
♦Götzen) Js 19 13 ; für 01 Ispslg in Ba 6 10. 49. Baalspfaffe (für höhen = *Priester) in d
Ueberschrift zu 2 Kg 10. S. dagegen Camarim. Si
Pfand s. Schulden.
Pfanne bei £ Lv2ö: 614(21) etc. für mahabat, s. Kochgeräthe; für mahtä Nu
16 6 etc. = bronzene Kohlenpfanne, für kijjör 1 Sm 2 14 = Kessel, s. Opfergeräthe. Si
Pfauen werden 1 Kg 10 22: 2 Chr 9 21 als Thiere genannt, die auf d nach *Ophir
fahrenden Schiffen zurückgebracht wurden. Der P., pavo cristatus Brehm VI 152, ist
namentlich in S-Indien heimisch ; £} tuhJcijj'nn geht auf malabarisches togai zurück. Hi
39 13 ff. ist P. unrichtige Uebsetzg für *Strauss. So
Pfebe (das deutsche Wort nach d griech. rieTicov) ist die Wassermelone mit
rothem Fleisch, bei d Botanikern Citrullus vulgaris (Low 352), heute im Arab. baftlh
gj batühlm plur. 1 genannt. Sie hat wenig Geschmack, ist aber ausserordentlich satt-
reich. Nach Nu 11 0 wurde sie von d Israeliten während d Wüstenwanderung begehrt.
Dürer erstaunlichen Grösse und Billigkeit wegen bildet die Wassermelone ein wesent-
liches Nahrungsmittel bei d ärmeren Volksklassen zu gewissen Jahreszeiten und ist
auch sein- durststillend. So
Pfeife bei £ für 'ügäb Hi21i2; 30 31 (= Schalmei). Pfeifer für tößs -ügdb
(..■ 421, ai-hfza! Mt 9 23 ; Apc 18 22 (== Flötenbläser), s. Musik. Si
Pfeil— Pferd. 511
Pfeil s. Waffen und Belagern.
Pfeiler s. Palast. Säule.
Pfennig (Pfenning) bei £ 1) für agörä lSm236; 2) für aooüoiov Mtl029;
3) für 6>ivüqiov Meß 37; Jh 6 7 : s. Geld. Si
Pferd, Ross. £} §üi; einmal HL 19 siim für d Stute; pärcls bes. Reit-Pf. : rcekes
schnelles Ross, viell. von bes. Rasse. Pf. kommen auf d äD beinahe erst in d Zeit
des neuen Reiches, d. h. im 17. vorchristlichen Jhdt vor, hauptsächlich in Verbindung
mit Streitwagen (s. Heer, Waffen und Wagen). Vgl. Erman 648. In d älteren israeli-
tischen Geschichte spielen Pf. bloss eine Rolle, wo von äg. Verhältnissen die Rede ist Ge
4143; 45 21 (Wagen); 47 17; 509; Ex 14 9 ff. Pf. und Wagen besassen auch die Ka-
naaniter Joll4; Ri4 und 5 und die Philister 1 Sm 13 5. Nach d Kriege gegen d
Syrer 2Sm8 liess David einen Theil der erbeuteten Wagen-Pf. lähmen; jedoch be-
hielt er hundert Wagen mit d dazu gehörigen Pf. Aus d Berichten über d Thron-
prätendenten 2 Sm 15 l und 1 Kg 1 5 ist ersichtlich . dass die israelitischen Kge sehr
bald Wagen und Pf. als eine gewisse Prärogative betrachteten. Erst Salonio war es
vorbehalten. Pf. in grösserer Anzahl einzuführen 1 Kg 4 26 (56) und bes. 10 26 ff., wie er
auch nach 4 28 (5 8) Häckerling und Gerste für sie herbeischaffen liess. Die Pf. wurden
und zwar um d hohen Preis von 150 Silbersekel (s. Geld) aus Aegyptan eingeführt.
Es wird berichtet, dass solche Thiere auch als Tribut eingeliefert wurden 1 Kg 1025-
Seit Salomos Zeit bildeten Reiterei und Wagen einen Bruchtheil des Heeres 2 Kg 13 7.
Auch ausserhalb d kglichen Marstalls (2 Kg 11 16) bürgerten sich Luxus-Pf. bei vor-
nehmen Leuten immer mehr ein. Aber dem Vertrauen auf d eigene und auf d Hilfe
der äg. Reiterei, und bes. auch dem Luxus der Prunkwagen treten die Propheten
vielfach entgegen vgl. schon Ho 14 4. Eine Folge der prophetischen Anschauungen
war, dass im Gesetz des Dt 17 16 die Kge davor gewarnt wurden, mit allzuviel Pf.
Luxus zu treiben; viell. steht übrigens damit auch in Verbindung, dass bei d Kultus-
reform des Josia die der Sonne geweihten heiligen Rosse 2 Kg 23 n beseitigt wurden.
Nach Sa 14 20 werden einst auch Jahwe Rosse geweiht, nach 9io aber im messianischen
Reiche die Wagen und Pf. beseitigt. In d Heeren der ö Reiche spielten die Wagen
und Pf. eine wichtige Rolle, wie wir aus d Denkmälern und den hebr. Berichten
wissen. Bisweilen wurden damals schon den Streitwagen einzelne Pf. nachgefühlt,
wohl damit sich der auf d Wagen sitzende Mann in d Gefahr retten konnte. Sehr
viel Reiterei gab es in d Heeren der Cbaldäer Jr4i3; Na 3 2 und Medoperser Jr 5< > 42.
Ez 38 15 weiss von d Scythen, dass sie alle beritten sind. Man wird wohl anzunehmen
haben, dass in d Zeit der vorderasiatischen Weltmonarchien Pf. hauptsächlich auch
aus 0 nach Palästina eingeführt wurden vgl. Ez 27 14. Aus d Exil brachten die rück-
kehrenden Juden 736 Pf. mit Ne 7 68. Die Benutzung des Pf. zum Dreschen, von der
Js 28 28 spricht, ist wrohl etwas ausserordentliches.
Die bes. Pf. -Rasse, welche in Palästina sich nach obigem einbürgerte, kann nicht
näher bestimmt werden. Auf d assD sind sehr schöne, schlanke Pf. mit ziemlich
kleinem Kopf abgebildet. Wahrsch ist auch das äg. Pf. aus jenen vorderasiatischen
Ländern eingeführt worden. Was die Farbe der Pf. betrifft, so sind Füchse (Sa 1 8
ädöm) wohl die gew. gewesen; ebendaselbst und bei Sa 6 2 ff. ist ausserdem von Rap-
pen, Schimmeln und Schecken die Rede (vgl. Apc6). — In d Schilderungen der Dich-
ter und Propheten wird bes. die Lebhaftigkeit und der Mutli des Streitrosses hervor-
gehoben Hi39l9, sowie die Schnelligkeit Hbl8. daneben aber gilt der Hengst als
Inbegriff der Geilheit Jr50ii; Ez23 2o; Si33e. Der Dichter weist darauf hin. wie
das unvernünftige Pf. der Leitung durch *Zaum und (iebiss bedarf Ps32 9: Ez38 4;
512
Pfingsten, Pfingsttag— Pflanzen.
Si203l. Nach d assD war die ganze Ausrüstung des Pf. (Sa 10 3) sehr reich; auch
Schellen Sa 14 20 wurden ihnen angehängt. Mit Geissein werden die Bosse vorwärts
getrieben Na 3 2; Pr26 3. Dagegen scheinen Steighügel und Sporen, ja selbst Sättel,
nach d Denkmälern zu schliessen , nicht in Gebrauch gewesen zu sein ; Ez 27 20 ist
viell. von Pf. -Decken zum Eeiten die Bede. Die Pf. wurden auch nicht beschlagen;
man rühmte daher Pf. mit starken Hufen Js 5 28. So
Pfingsten, Pfingsttag s. "Wochenfest unter Feste.
Pflanzen. Im Ggens zu *Bämnen und Sträuchern sind in d folgenden Tabelle
alle in d Bibel vorkommenden Pfl. (sowie deren Producte) zus. -gestellt, ebenso Blumen
und ausländische Pflanzenstoffe. Vgl. GL E. Post, Flora of Svria, Palestine and Sinai.
Beirut 1896.
&
<S
V
c
Bemerkgen.
s°ri
qtjtIvt]
resina
Balsam
Mastix
sei
ßvoooq
byssus
Baumwolle
unsicher
pol
xvafxoQ
faba
Bohne
köfer
XV71QOQ
cyprus
Copher (Cyper
)
pülducöt
TOkVJO]
coloeynthida
Colochinten
s. unter Koloquinten
gad
xöoiov
coriandrum
Coriander
s. unter Koriander
düdä'lm
uuvöoayÖQa
mandragora
Dudaim
Alraun
y.'lGGOZ
hedera
Epheu
pistim
Xivov, u&öviov
linum
Flachs
helbenä
yu?.ßävT]
galbanum
Galban
se'örlm
XQi&rj
hordeum
Gerste
häsir
'/)Mi], yÖQTOc
herba, foenum
Gras (Heui
Lissfi'jm
oixvi
cucumis
Gurken
doli an
xeyxQOQ
milium
Hirse
lyiie bösem, hat
tob, Ipäncß
xa/.uixoq
calamus (meist)
Kalmus
■'bijjönä
xÜTtnaQiq
capparis
Kaper
Kasia
s. d. Art
sinn
OXOQOV
allium
Knoblauch
jeereb
'/.üyaror
olus
Kohl
Gemüsearten
kammön
XVfXIVOV
cuminum
Kümmel
Ltfotjön
XO/.OXVV&tj
hedera
Kürbis
Eicinus
häsir
TCQÜOOV
porrum
Lauch
büs
ßiooog
byssus
Leinen
"däsim
cpaxvq
lens
Linsen
man
fXÜV
man
Manna
M;istix
s. Balsam
mör
Oftvgva (xQÖxog)
myrrha
Myrrhe
löt
atuxxfj
stacte
Myrrhen
Ladanum
mallüah
aXifiog
herba
Nessel
Meerportulak
Tn'iyuvov
ruta
Eaute
hnm
y.i'.'/.aaoq
calamus (arundo)
Bohr
Arundo Donax
gönne'
bisw. ncatvQoq
QÖÖOV
Bohr (Schilf)
Böse
sösannä
XQIVOV
lilium
Eose
versch. Blumen
karköm
xoöxog
crocus
Safran (?)
Pflaster, pflastern — Pflug, Pflügen.
513
3
m'rorlm
gömce
kuiicemet
nätäf
karpai
lvhönä
Mttim
laianä
In sah
n'köt
ezöb
kinnätnön
besäUm
(5
s'Xoq
aivam
okvQcc, £e«
Üriiiunaxa
avq&ov
ßvaaivoq
QQäviov
Xtßavöq
Xtßavtaxöq
ärpivdog (Apc. I
ut'/Avihov
ttiiuduura
vaaumoq
XtwäfMOflOV
xQÖfifiva
V
lactucae agrestes
juncus (papyrus)
sinapis
far, vicia
stacte
odoramenta
anethum
carbasinus
zizania
thus
£
Salsen
Schilf
Senf
Spelt
Stakte
Thymian
Till. Dill
Tücher (rothe)
Unkraut
Weihrauch
Bemerkgen.
bittere Kräuter
Papyrus
Räucherwerk
Lolch
Schwarzkümmel
Traaacanth
triticum, frumentum Weizen
absinthium (apc.) Wermuth
gith Wicken
resina Würze
hyssopus Ysop
cinnamomum Zimmet
caepe Zwiebel So
Pflaster, pflastern. Bei *Palästen waren die Hofräume oft mit Mosaik ge-
pflastert marscefet «bänun 2 Kg 16 17; ri&fä Ez 40 17, aram. gabbatä = Xid-öaxQ(OTov Jh
19 13; vgl. Ambros. de Xab. 13, § 56 (Migne) pavimenta marmoribus vestire; Si 21 n
oöög lofitth.afisvri ex Xi&cov. 8. auch Perlen. — Ueber Pflaster als Heilmittel s. Arzt. Si
Pfleger bei £ im plur. li für aram. dajjänln Es 7 25 = Richter ; 2) für öm^nim
Js 49 23 = Wärter eines Kindes (vgl. Amme) ; 3) für olxovöfioi Ga 4 2 = Verwalter
des Vermögens unmündiger Kinder, s. Grrimm's Lexicon. Si
Pflug, Pflügen. Viele Aecker in Palästina müssen erst von Steinen gereinigt
werden, ehe der Bauer ans Pfl. gehen kann. Heute wird vom Beginn des Frühregens
im October oder November oft bis in d Januar hinein gepflügt: so war es wohl auch
im Alterthum.
Die Pfl.-Scha-
ren sind übri-
gens in Palä-
stina nicht
überall ganz
identisch. Mit
Anderlind in
ZDi'V IX 24
vgl. man na-
mentlich Schu-
macher's aus
führliche Be-
schreibung des bei Ilaita gebräuchlichen Pfl. inZDPVXM 157 ff. und Abb. 145. 146.
Die einzelnen Theile des Pfl. mit ihren arab. Namen sind folgende : 1 el-kabüsi, Quer-
stück; 2 ed-dakar, Eandhabe oder Sterze; 3 el-barak, Grindel «'der IM!. -bäum: 4 en-
iHiirh. verbindendes Winkelstück; 5 es-sawäg'ir, Kuppelung; 6 el-tvusli, Deichsel; 7 es-
sikki, I'li. -Schar. EEöchsl wahrsch glich der im Alterthum gebräuchliche Pfl. der
primitivsten Form dieses [nstrumentes , die nach Anderlind noch heute in Judäa ge-
Bibelwörterbuch. 33
Abb. 145. Arabiscbei Pfluc
mit ilt'in Ochsenstect n aus Haifa.
s. im 'iYx:.
Die Erklärung der Ziffern
514
Pförtner— Phalti.
bräuchlich ist. Die Pfl.-Schar (fj et: 1 Sm 13 20 mah"rccset) bildet eine nach vorn in
einen spitzen Winkel auslaufende, auf d oberen Seite flach gewölbte eiserne Hülse,
in welche der runde Fuss des Pfl.-Stockes oder der Sterze gesteckt wird. Der Pfl.-
Stock ist weiter oben viereckig: oben daran ist ein kleines Querstück, auf das die linke
Hand beim
Pfl. aufge-
stützt wird
(vgl. Lc 9 62
u. Abb. 145).
Am oberen
Ende ruht die
Deichsel in
einem von d
langen Joch-
balken her-
unter hän-
genden,
durch einen
Pflock fest-
gehaltenen
Kiemen. Im
Jochbalken
(fj 'öl) sind
Jochhaken
(£)))iöta) ein-
gestemmt,
welche mit
Stricken um
d Hals der
Pfl.-Thiere befestigt werden (Abb. 146). Mit diesem primitiven Werkzeug konnten
an manchen Orten nur mit Anwendung von Kraft Furchen gezogen werden ; bisweilen
miisste der Pfl. über Steine hinweggehoben werden. Die Pfl.-Thiere waren meist
♦Kinder. Das Verbot Dt 22 10, *Esel und Rind zus. an d Pfl. zu spannen, nimmt
Rücksicht darauf, dass der Esel schwächer ist, als das Rind; solche nicht zus. pas-
sende Thiere kuppelten wohl bloss ärmere Leute (ZDPV IX 28) zus. Der Pflüger trieb
die Thiere mit einem langen Stocke an, an dessen Ende eine eiserne Spitze befestigt
war Ri3 3i (Abb. 145); vgl. Ap9.5, wo vom Ausschlagen gegen d scharfe Spitze die
Rede ist. Man bemerkt heute oft, dass die Thiere vom Pflüger allzu rasch vorwärts
getrieben werden. — Da die Felder sich während d Regenzeit mit Gras überziehen,
so muss übrigens für Sommerfrucht der Boden mehrmals umgepflügt werden. So
Pförtner s. Thürhüter und Priester.
Pfosten, £j örn'nöt (?) 2 Kg 18 16, nachThenius: die ganzen Thürrahmen. Zu
vwzüzä Ex 12 7 ; Js 57 8 etc. s. Thür. Si
Pfund bei £ 1) für oben = Stein Lv 19 36; Prl6n etc. — 2) Für mäncc 1 Kg
1017: Ne77l; vgl. Mina. — 3) Für Uxqa Jhl2 3; 19 39. — 4) Für xäluvrov MU824;
s. Gewichte, Geld. Si
Pfühl bei £ Ez 13 18. 21 für mixpähöt (Schleier?); s. Kolter, Kissen. Si
Phalti 1 Sm 25 u, abgekürzt aus *Paltiel 2 Sm 3 15, s. Michal. B
%r
Abb. 14G. Bespannter Pflug.
Phara — Pharphar. 515
Phara ist lMk9so schlechte LA für Pharathon = *Pireathon. G
Pharao ist 1 1 Name einer Wüste, in der sich Ismael niederlässt, nachdem ihn
Abraham in *Gerar Verstössen hatte Ge 21 21 E, die Israel unmittelbar vom *Sinai aus
erreicht Nu 10 12: 12ir,P, Ausgangs- und Endpunkt der Kundschafter Xu 13 3. 26. Sie
wird von d Wüste *Zin Xu 13 21 und von *Kades Xu 20 ia. 22 ausdrücklich unterschieden.
Da auch *Elath Gel4o nach Ph. bestimmt wird (On 298; 122 3 Tagereisen Entfer-
nung), so wird Ph. im S und 0 von *Kades anzusetzen sein. Hierzu stimmt, dass
die Wüste Ph. 1 Kgllis zw. Edom (Midian) und Aegypten gesetzt, sowie dass 2) das
Gbge Ph. zugleich mit Sinai, *Seir, Kades und *Theman genannt wird Dt 33 2 ; Hb 3 3,
d. h. mit Grenzstätten zw. Edom und Israel. Wetzstein bei Delitzsch Ge4 587 ff.
versteht den Xamen von d durch die zahlreichen Schluchten ausgehöhlten und aufge-
rissenen Gbge (jebel el-mafyräh (s. Xegeb) und der es umgebenden Wüste. In d glos-
senartigen Zusatz Dt 1 1 bezeichnet Ph. viell. die St, von der On 298; 122 redet, bei
der sich an kal'at en-nähl denken lässt. — 1 Sm 25 1 hat (S statt Ph. *Maon (1), ge-
wiss richtig. G
Pharao s. Aegypten. W
Pharathon 1 Mk 9 so = *Pireathon. G
Phares Lc 3 33, Pharez Mt 1 3 = *Perez. G
Pharisäer, wahrsch von päras, spalten, trennen, also die sich Absondernden,
von aller Berührung mit heidnischem Wesen und Unreinem Abschliessenden, gleichsam
die ..Sonderfrommen'', hiessen diejenigen, welche seit glücklicher Ueberwindung der
Religionsnoth, wo sie als „*Fromme" wahrsch zuerst auftreten, jegliches Eindringen
ausländischer Elemente in d streng israelitische Leben durch peinliche Beobachtung
der Kultussitte fernzuhalten, dagegen im Untersch sowohl von allen Nicht-Jnden, als
auch von d weniger streng denkenden Volksgenossen die eigenthümlichen Züge des
Judenthums in nationaler und religiiJser Beziehung, in Gesinnung und Lebensführung
auszuprägen beflissen waren. So ist der Pharisäismus nicht eine Schule oder Partei
im damaligen Judenthum, sondern der naturgemässe Xiederschlag der Stimmung, welche
unter d Hasmonäern und Herodäern das Volk immer ausschliesslicher beherrschte, zu-
mal die breiten Schichten des Bürgertimms, die Frauen, die Jugend. Der Pharisäis-
mus nahm im Ggens zu d *Sadducäern die gesammte aus d Vorzeit überkommene
fromme Lebung, die zum geschriebenen Gesetz hinzugewachsene „Ueberlieferung'- Mt
15 2 in d Begriff seiner „Gerechtigkeit" auf und schuf daraus eine das ganze Leben
des Volks auf Schritt und Tritt, vom Morgen bis zum Abend, von d Wiege bis zum
(^rab regelnde Norm, welche immer nur Zusätze erfuhr, aber keinerlei Abbruch ver-
trug. Das Gegenstück zu der Qual dieses mühsamen Gesetzesdienstes, welchen die
Häupter der Richtung, die ausserhalb d Judenthums keine Wahrheit, kein Recht und
kein Heil anerkennenden Musterjuden, selbst trugen und den andern auferlegten, bil-
deten die Reichserwartungen und Auferstehungshoffnungen, womit die Phantasie des
Volks erhitzt wurde. Denn mittelst eines erdrückenden Zeremoniells von Waschungen
und Reinigungen, Lasten und Almosen, Gebetsstunden und Opfern glaubte man nicht
bloss den Geist der makkabäischen Glaubenszeugen festhalten, sondern auch von d
Gottheit, mit der man auf d Fuss Rechtens stand, die Erfüllung der messianischen
Verheissungen erzwingen zu können. Die Auswüchse dieser ganzen Religionsform
treten uns in d Erzählungen der Evangelien entgegen ; gegen sie ist das eig. Pathos
der Angriffe Jesu gerichtet, bes. Mt 23. Wellhausen, Pharisäer und Sadducäer, 1874. H
Pharphar, nach 2 Kg 5 12 ein Fl bei *Damaskus, neben d *Amana genannt,
wahrsch der nähr ii-a'ica<j s von Damaskus. Z
33*
516 Phaseiis— Philippi.
Phaseiis wird 1 Mk 15 23 unter d Gebieten genannt , denen ein Beschluss des
röm. Senats zu Gunsten der Juden mitgetheilt worden sei (vgl. Kos). Die St, eine
dorische Kolonie Her. II 178, lag auf einer Halbinsel an d W-Küste *Lyciens mit 3
Häfen und trieb bedeutenden Handel. Ihre Ruinen liegen n von d heutigen Tekirowa. G
Phaseron s. Odoarres. H
Pheresiter. Der Stm der Ph. wird Jo 17 15 neben d *Rephaim, Ge 13 7 ; 34 30 etc.
neben d *Kanaanitern, Jo 24 n neben *Amoritern genannt ; ausserdem kommt er viel-
fach in d dst Aufzählung der alten auf d Boden Kanaans angesessenen Völker vor.
Aus allen diesen Stellen lässt sich kein Schluss ziehen, wo der Stm der Ph. wohnte,
und in welchem Verhältniss er zu d anderen Völkerschaften Palästina's stand. Auch
die zu Hilfe gerufene Etjmiologie (etwa die ..in offenen Dfern wohnenden") bietet keine
Anhaltspunkte. So
Phichol, Heerführer *Abimelech's, der bei d Vertrag zw. Abraham und Abime-
lech Ge 21 22. 32 E und zw. Isaak und Abimelech 26 26 J als Zeuge fungirt. B
Philadelphia 1) St in *Lydien an d S-Seite des Kogamos, eines Nebenfl des
Hermos, am n Puss des Tmolos, urspr mysisch, von Attalus II Philadelphias (159 — 138
vor Chr.) gegründet. Sie lag in einer fruchtbaren Gegend an d Strasse Sardes-Ko-
lossae und war ein angesehener Sitz hellenistischen Lebens. Während d Regierungen
des Tiberius, Caligula und Claudius erhielt es den Namen Neocaesarea. An d christ-
liche Gemeinde in Ph., die sich wohl hauptsächlich aus Juden gebildet hatte, ist der
6. Sendbrief der Apclii; 3 7 gerichtet. Noch heute leben viele Christen in Ph., das
jetzt Alascheher heisst. Ramsay, Cities and Bish. of Phrygia I 196 ff. ; Curtius im
ABA 1873. — 2) Späterer Name von *Rabbath Amnion. G
Philemon, Brief an. Dem von Paulus bekehrten Ph. war sein Sklave Onesi-
mus entlaufen. Da derselbe Ko4 9) als der Gemeinde zu *Kolossä angehörig erscheint,
sucht man ebendaselbst auch den Wohnort seines Gebieters, in dessen Haus sich ein
Theil der Gemeinde zu versammeln pflegte. Als der Flüchtling Reue fühlte oder in be-
drängte umstände gerieth, suchte er den Apostel auf, der damals gefangen war in
Cäsarea oder in Rom. Jedenfalls gewann Paulus den jetzt von ihm bekehrten One-
simus lieb und sandte ihn gelegentlich mit Tychicus Ko4 7 — 9 dem Ph. mit einem
Privatschreiben zurück, darin er diesen ermahnt, dem Sklaven zu vergeben und ihn
als Br zu betrachten. Spätere Zeiten sehen in Ph., *Archippus und Onesimus die
Bischöfe von Kolossä. Laodicea und Beröa. H
Philetus s. Hymenäus.
Philipper, Brief an die. Die Christen in *Philippi, welche Paulus auf seiner
1. Missionsreise vorzugsweise aus Heiden gesammelt Ap 16 12 — 40 und auf d 2. besucht
hatte Ap20i — 6, waren um d gefangenen Apostel, dessen Prozess endlich begonnen
hatte, besorgt Ph 1 7. 13. Die Pflicht, für d Absendung des *Epaphroditus und für das.
was er gebracht, zu danken, dazu das Bedürfniss. sich über seine Lage und über d
Gemeindezustände in Philippi auszusprechen, haben diesen ..brieflichsten aller Briefe ••
hervorgerufen, welcher, trotz momentan einfallender Hoffnungsstrahlen 1 25 — 27; 223.24.
angesichts d Todes geschrieben ist 1 20. 21; 2 17; 3 10. 11. Dem zurückkehrenden Epa-
phroditus mitgegeben 2 25. 28. 29, ermahnter die Philipper zur Eintracht, warnt sie vor
d Judaisten und bescheinigt den Empfang des Geschenks. Kommentare von Meyer-
Franke 1886, Klöpper 1893, Haupt 1897. H
Philippi St in *Macedonien ö vom Strymon, vom Vr Alexanders des Grossen,
dem Kg Philipp II. in d 2. Hälfte des 4. Jhdts vor Chr. an Stelle von Krenides als
Grenzfeste gegen d thracischen Bgvölker gegründet. Seit Ki7 etwa unter röm. Herr-
Philippus— Philister. 5X7
schaft. wurde Ph. durch d Kaiser Augustus in eine Militärkolonie mit d jus italicum
umgewandelt (Colonia Julia Augusta Victrix Philippensiiun). Diese Kolonie (£ *Frei-
stadt) wird Apl6i2 ausserdem als TtQwxTj rr^ Maxsdoviaq tk'ü.l^ bezeichnet, d. h. als
eine macedonische St ersten Ranges. Der Ausdruck lautet nicht „die erste Sta — ■
Hauptst dieses Theils von Macedonien (Macedonia prima) war *Amphipolis — er be-
greift sich vielmehr aus d Ehrgeiz vieler St in d röm. Provinzen (z. B. Asien Momm-
senV303f.). sich von d Römern bes. Vorrechte oder Titel verleihen zu lassen und
danach einer 1.. 2. etc. Klasse der St zugetheilt zu werden. Paulus legte in Ph. den
Grund zur 1. christlichen Gemeinde in Europa Ap 16 12 — 40 und stand mit ihr in bes.
enger Beziehung Ph 4 15 (2 Kr 11 8 f.). Auf d letzten Reise nach Jerusalem besuchte er
Ph. wieder Ap 20 6. Auf d Inhalt von Ap 16 12—10 bezieht sich 1 The 2 1. G
Philippus 1) Kg vou Macedonien. Alexander's Vr 1 Mk 1 1 : 62. — 2) III, Kg
von Macedonien. 197 von d Römern bei Kynoskephalä geschlagen. 1 Mk 8 5. — 3) Ein
Phrygier, Jugendfreund des Antiochus IV 2Mk9 29, der ihn zum Statthalter in Je-
rusalem 2Mk522; 611: 88 und Reichsverweser für Antiochus V machte 1 Mk 611.15.
Allein der junge Kg befand sich bereits in d Händen des *Lysias, der sich bald auch
des Ph. bemächtigte 1 Mk 6 55. 56. 63. Nach 2 Mk 9 29 wäre dieser vielmehr nach Ae-
gypten geflohen: 13 23 ist er Eeichsverweser unter Antiochus V und fällt von ihm ab
oder wird wahnsinnig; nach JAqXII9 7 ist er schon vorher hingerichtet. — 4) Der
Vierfürst, s. Herodes. — 5) Der Zwölfapostel aus *Bethsaida, Jh 1 45—47 : 6 5—7 ;
12 21.22; 14 s — 10. — 6) Der Evangelist, urspr einer der Siebenmänner Ap6 5, durch-
zieht Saniarien als Reiseprediger 85—7.12.1.3 (vom Apostel 81.14 unterschieden) und
bekehrt den äthiopischen Eunuchen 8 26 — 38 ; später in Cäsarea am Meer 8 39. 40 ; 21 8.
Er sowohl wie seine weissagenden Tr 21 9 sind dann nach Kleinasien übergesiedelt,
wo Ph. 6) bald in der Tradition mit Ph. 5) zus. -schmolz. H
Philister (Ge 10 14 Philistim), Philistaea, Philisterland. £j pHistl, pl. pHistim ;
phrset. (S mit verschiedenartigen Umschreibungen, ausserhalb des Hexateuchs jedoch
meist mit a?.?.6<pv/.oi (= Fremde, weil Fnbeschnittene ?) wiedergegeben. Pulasata = Phi-
lister kennen die Denkmäler des neuen äg. Reichs (unter Ramses III). Von assyriologi-
scher Seite wird behauptet, dass mit Palastu schon um ca. 800 ganz S-Palästina
bezeichnet worden sei; die assD. bezeichnen sicher zunächst das Land der Ph. mit
diesem Namen (nicht das Volk). Jedenfalls ist der Stmname von pelceset abgeleitet,
mag letzteres urspr das Land bezeichnen oder nach gew. Annahme „ Wanderschaft -
bedeuten. Mit letzterer werden auch die Notizen über die Herkunft der Ph. aus
*Kaphthor Am 9 7; Dt 2 23 ; Ge 10 13. 14 (wo der Text verdorben ist) zus.-gebracht ;
bes. wegen 1 Sm 30 14 fasst man Kaphthor als *Kreta, die Ph. als urspr aus Kreta
eingewandert. Ob daraus, dass die Ph. erst in einer bestimmten Zeit der Richter-
periode als die mächtigen Hauptfeinde der Israeliten auftreten, ein Schluss auf eine
zweimalige Einwanderung, einen neuen Schub von „Zuwanderern", zu ziehen ist,
kann nicht als gesichert gelten, schon weil die Nachrichten über d Verkehr der Israe-
liten und Ph. in früherer Zeit (Ge 20 ; 21 ; 26 ; Ex 13 17) keine Schlüsse zulassen. Da-
gegen ist allerdings auffällig, dass in d alten Bericht über *Juda"s Eroberungen Ri 118
von einer Besetzung der St-^ebiete von (iaza. Askalon und Ekron (ohne Nennung
der Ph.) die Rede ist. Freilich hat andererseits die Vertheilung des Ph. -Landes
Jol33ff.; löiötf. bloss theoretische oder bloss für eine sehr späte Zeit praktische
Bedeutung.
Wie demgemäss unsicher ist. wann und woher die Ph. in ihre Wohnsitze ein-
gewandert sind, so kann auch bloss vermuthungsweise, nach d Eigennamen etc., ge-
518 Philometor — Phönice, Phönicier.
schlössen werden, dass sie „Semiten'- gewesen sein mögen ; überall wird vorausgesetzt,
dass ihre Spr verstanden wurde. Gewisse Anzeichen, wie der Gottesname Marna
(„unser Herr"), der der Derketo, die in Askalon verehrt wurde Diodor 2, 4, weisen
sogar auf nähere Verbindung mit d Aramaeern. Im AT werden bloss der *Baal »Sebub
von Ekron und der *Dagon erwähnt. Aus d Pantheon, sowie daraus, dass die Ph.
die Beschneidung nicht übten (Ri 14 3 etc.), hat man den Schluss ziehen wollen, dass
sie urspr keine Semiten waren. Auch die strammere politische Organisation hat man
als Beleg dafür angeführt ; doch haben wir wohl bloss an eine temporäre Consolidi-
rung der philistäisclicn Staaten zu denken. Diese Staaten oder St-gebiete, in die
das fruchtbare Ph.-Land (s. Palästina) zerfiel, waren *Gaza, *Ekron, *Askalon, *Asdod
und *Gath. Ihre Grenzen nach S sind schwer zu bestimmen, wie auch die Grenz-
linie gegen das Bgland hin steten Schwankungen unterworfen war. Im N des Ph.-
Landes, bei *Jafa und in d Ebene *Saron wohnten Phönicier. Nachdem die Ph. etwa
während 2 Generationen die Israeliten beherrscht hatten, dann durch *David für einige
Zeit unterworfen worden waren 2 Sm 8 1 ; 21 15 ff., erfahren wir ausser durch d Be-
richte der Chr-Bücher wenig mehr über sie ; 2 Kg 18 8 ist von einem Zuge Hiskia's
bis Gaza die Rede. An die philistäische Meeresküste (s. Gaza, Jamnia) sind die Ju-
däer erst seit d Zeiten der Mk definitiv vorgedrungen. Noch bei JAql62 und Spä-
teren ist Palästina (Ilalcuoxivri) Bezeichnung des Ph. -Landes; doch ist an anderen
Stellen, z. B. JcA I 22 ; der Name auf Kanaan und das ganze Land, das von Israe-
liten bewohnt gewesen war, übertragen. So
Philometor 2Mk42i; 929; 10 13 ist *Ptolemäus VI von Aegypten 181 — 145
vor Chr. G
Philopator 3Mk2i; 3 13; 7i ist *Ptolemäus IV von Aegypten 221— 2< »5
vor Chr. G
Philosophen, Ap 17 18, s. Stoiker und Epicureer. H
Phineas übersetzt £ 1 Mk 2 26. M nach d griech. tinveeg das hebr. *Pinehas. B
Phoebe Em 16 l. 2 „Helferin der Gemeinde in *Kenchreae'- (s. Diaconisse) und
„Patronin'-' (Ti^öarazig) der dortigen Gläubigen, welcher Paulus einen Empfehlungsbrief
ausstellt. H
Phoenica Ap27i2 s. Phoenix.
Phönice, Phönicier, griech. &oivua]. Phönicien und zwar als Name der Meeres-
küste des mittleren Syriens kommt erst in d griech. Zeit (Mk, 3 Es, NT) vor. Die
Ph. selbst nannten sich *Kanaaniter (Xvä) ; so auch öfter im AT, z. B. Js 23 n. Gew.
jedoch heissen sie im AT Sidonier GelOis; Jol3 4 — 6. Es fällt ganz bes. auf, dass
das mächtigere Tyrus im AT (wie bei Homer) zu Gunsten von Sidon übergangen ist.
Man erklärt sich dies daraus, dass *Sidon und *Tyrus lange Zeit einen Staat gebildet
haben, und dass die Einwohner desselben nach d älteren Metropole Sidon benannt
wurden. Uebrigens hiessen die Ph. selbst auch Sidonier. Woher der Name Phönicier
4>olvixeq stammt, ist unsicher; der Zus.-hang mit d Namen Fenchu auf d äD ist von
WMaxMüller 208 ff. widerlegt worden. Die Beziehungen der Israeliten zu d Ph. waren
in d Regel freundliche ; die N-Stme waren theilweise den Ph. dienstbar Ge 49 13. 20 ;
RilOi2. In d ersten Kgszeit (vgl. Hiram, David, Salomo) waren die Israeliten und
Ph. eng verbunden. Mit d Verhältnissen der Ph. zeigen sich die Propheten (Js 23 ;
Ez 28) wohl bekannt ; der Hochmuth der Tyrier wird von ihnen hart getadelt. Noch
unter d pers. Herrschaft spielten die Ph. eine grosse Rolle.
Die Angabe Herodot's 1 l, dass die Ph. vom „erythräischen Meere" her einge-
wandert seien, beruht wohl auf einheimischer Ueberlieferung; es steht nicht fest, was
Phönix— Phrygi en. 519
darunter zu verstehen (gew. denkt man an d pers. Meerbusen) und ob die Einwan-
derung- als eine einmalige oder allmähliche aufzufassen ist. In Verbindung mit d Zu-
theilung der Ph. an d Hamiten GrelO wird auch bestritten, dass sie urspr mit d
Hebräern näher verwandt (d. h. also Semiten in unserem Sinn) gewesen seien. Man
beruft sich dabei vornehmlich auch auf ihren von d der „Semiten- abweichenden Volks-
charakter, auf d überseeischen Unternehmungen, d politischen Einrichtungen und vor
Allem auch auf ihre religiösen Anschauungen. Was letztere betrifft, so wissen wir.
allerdings aus ziemlich secunclären Quellen (über Sanchunjathon vgl. Baudissin Stu-
dien I), dass die Ph. in historischer Zeit einen ausgebildeten Gestirnkultus hatten.
Diesen LTntersch gegenüber ist jedoch zu erwägen 1) dass die Spr der Ph. mit d hebr.
sehr ens: verwandt, ein Spr-Tausch des Volkes schwer anzunehmen ist; 2) dass zahl-
reiche Uebereinstiminungen zw. d Kulten beider Völker bestanden (Gott: el, 'eljön:
die *Malsteine etc.); 3) dass die Ph. durch politische Rücksichten zu ihrer colonisa-
torischen Thätigkeit gedrängt wurden ; 4) dass sie zwar im Handel (Ez 27) sehr Be-
deutendes leisteten, aber in Bezug auf Erfindungen, die ihnen zugeschrieben wurden,
mehr die Verbreiter, als die Urheber derselben waren. Es ist somit durchaus nicht
ausgeschlossen, dass die Ph. als Volk mit d Hebräern eng verwandt waren. Vgl. den
Artikel Phoenicia von (Socin und) Gutschmid in Encyclopedia Britannica 2 ; bes. auch
über phön. Geschichte, Handel und Colonien. Ueber d Spr der Ph. vgl. P. Schröder,
Die phönicische Spr 1869; Stade in Morgenländische Forschungen 1875, 167—2:52:
CIS I 1. So
Phönix. Die Stelle Hi 29 18 ist zu übersetzen : „mit meinem Neste werde ich
sterben und wie der Ph. langes Leben haben.'- Hebr. heisst der Ph. hfd (so ist zu
lesen) ; (5 cöojisq ott/.tyog <poTvi%, V palma (in Folge einer Verwechslung). Unzweifel-
haft liegt hier eine Anspielung auf d vielfach aus d Alterthum überlieferte, nament-
lich in Aegypten bekannte Sage von d langlebigen Vogel vor, der sich nach 1000
Jahren in seinem Neste verbrennt. Auch die jüdische Tradition spricht für diese Er-
klärung der Stelle. Wahrsch ist auch das hebr. "Wort ein Fremdwort. Vgl. Bochart
IH 809 ff. So
Phoenix bezeichnet Ap 27 12 einen Hafen an d S-Küste von Kreta, offenbar w
von *Gutfurt und *Lasea 8, der auch StraboX475 und Ptolem. III 17 3 bekannt i-t.
Er wird von d Hafen des jetzigen Ortes Lutro verstanden, der freilich gegen 0 offen
ist, während man nach Ap 27 12 einen nach W offenen Hafen erwarten sollte. In d
Namen Phinikia-Bai scheint sich die alte Benennung erhalten zu haben. Bursian II
545 ff. Smith, Voyage . . . of St PauP 261 ff. fr
Phrath s. Euphrat.
Phrygien 2Mk522; Ap2io, das Land der friedfertigen und Sagenreichen Phry-
ger, hatte keine festen Grenzen; es umfasste in d ältesten Zeit das Binnenland der
Halbinsel im W des Halys und der centralen Wüste, eine Hochebene mit tiefen Thä-
lern und vereinzelten Bggruppen, gegen N und 0 weniger wasserreich, in d Mitte
und gegen SW sehr fruchtbar (Wein). Als die ältesten Wohnsitze der Phryger er-
scheinen die Gegenden am d oberen und mittleren Sangarios. Nach SO hin galt
*Ikonion in *Lykaonien als eine altphrygische St . nach S waren die Phryger an d
oberen Hermos und Mäander und über d heutigen See von Egerdir ins Land der Pi-
sider (mit d St *Antiochia) vorgedrungen -- das sogen. Klein-Plir. oder Phr. am
Hellespont bleibt hier ausser Betracht, um 675 vor Chr. drangen die Kimmerier ein.
um 278 die Galater oder Kelten, die schliesslich auf d nö Phr. beschränkt wurden
(s. Galatia). Die Römer schlugen um 130 vor Chr. die 8 und s Theile zu d Provinz
520 Phul — Pinehas.
Galatia (Phr. Galatica), die w Theile zur Provinz Asia (Phr. Asiana). Schon Antio-
clm.s der Grosse 1 224 — 187) soll nach JAqXII3 4 2000 jüdische Familien aus Meso-
potamien und Babylonien nach Phr. und Lydien versetzt haben; sie standen später
in d Rufe einer gewissen Laxheit (Neubauer 315; vgl. Apl6i). Diese Mischung der
Bevölkerung mit Juden bedingte die Erfolge des Paulus Ap 13 43. 49 f., aber auch seine
Kämpfe Ga 1 6 ; 4 9. Zwei wichtige Strassen durchzogen das Land ; die eine lief von
d Küste über Sardes, Synnada und Ikonion nach d Pässen des Taurus, die andere
von Byzanz über Ankyra und Tavia nach Armenien ; beide kommen für d Reisen des
Paulus in Betracht, bes. die erstere. Apl6 6 meint das phrygisch-galatische Land im
Allgemeinen i<Povyicc ist hier Adjectiv, die Reise geht etwa von Antiochia in Pisidien
n-wärts und dann w nach Dorylänm an d Grenze *Bithyniens), 18 23 steht Galatien
als das ü Gebiet vor Phr.. dem w Gebiet. G
Phnl 2 Kg 15 19 — *Tniglath Pileser. G
Phul Js66i9 s. Put. W
Phunon Xu 33 42 f. Lagerstätte Israels s von *Oboth . Sitz eines edomitischen
Fürsten Ge3ü4i: 1 dir 1 52 (Pinon). Nach On 299; 123 zw. *Petra und *Zoar, 251;
1 1 <i 4 rM s von Dedan in Idumäa mit Erzgruben. Man vgl. Eal'at Phenän SeetzenLLI 17. G
Phygellus, richtiger Phygelus, s. Hermogenes. H
Phylacterien s. Denkzettel, Mal.
Pihachiroth, Haliiroth, Hiroth, nach P letztes Lager der Israeliten vor d
rothen Meer vor Baal Zephon Ex 14 2. 9: Xu 33 7 f. Lage unbekannt Nicht ö von
Pelusium am Sirbonis-See (Brugsch); Naville vgl. ohne Wahrsch-keit das unter Pto-
lemäus II genannte Heiligthum Pi-Kehert bei *Pithom (aber näher dem rothen Meere
als dieses 1, das wohl identisch ist mit Sa-Kehert, dem Serapeum des Nomos von Pithom. W
Pilatus, Pontius, 5. röm. Procurator von Judäa und Samaria, bekannt aus
Mt27=rHcl5 = Lc23 = Jhl8 und 19, vgl. Ap3i3; 4 27; 13 28; lTm6i3 als Blut-
richter Jesu, welcher unter seinem 26 — 36 dauernden Regiment aufgetreten war Lc 3 1.
Die beim Prozesse bewiesene feige Nachgiebigkeit gegen d jüdischen Fanatismus lässt
schon den gewitzigten P. erkennen. Hatten nämlich seine Vorgänger die religiösen
Eigenthümlichkeiten des jüdischen Volkes geschont, so reizte P. von vornherein die
Gemüther durch Einführung bald von Kaiserbildern auf Standarten, bald von goldenen,
dem Kaiser gewidmeten Schilden in Jerusalem. Beide Unternehmungen endigten mit
einem Rückzug, wozu das zweitemal *Tiberius den P. nöthigte. Eni so härter lastete
des Letztem Regiment sonst auf d Juden, und der Lc 13 1 angedeuteten Gewaltthat
reihen sich andere, nicht minder blutige würdig an. Zuletzt erachtete der Präses
Vitellius von Syrien, bei welchem die Samariter ihn verklagten, die Stellung des P.
für unhaltbar und schickte ihn zur Verantwortung nach Rom. JAqXVIII2 2; 3 1.2;
I 1.2; BJII9 2— 4: Philo, Leg. ad Caj. 38. H
Pildas Ge 22 22, Sn des *Nahor, aram. Stm. So
Pilger bei £ Mt 27 7 für Zbvoi, Pestwallfahrer aus d jüdischen Diaspora, s. Wall-
fahrten und Zerstreuung. Si
Pilgrim bei £ Ps 39 13 für ger, 2 Pe 2 11 für napeTtidtiuo;, s. Fremd. Si
Pinehas (äg. Name, s. Dillmann-Ryssel zu Ex 6 25) 1 ) Sn EleasaFs (Sn Aaron's,
aber viell. an Elieser Sn Moses Ex 18 4 zu denken) und einer Tr Putiel's Ex 6 25 P;
1 Chr 5 30(6 4i; 6 35(7 50); 9(10)20; Es 7 5, befreit das Volk von einer Plage, indem er
im Eiter für Gott Simri, Sn Salus", sammt seinem midianitischen Wbe tödtet, und
erhall dafür von Jahwe die Zusicherung dauernden Priesterthums Nu 25 6 ff. P ; Ps 106 30 ;
Si 45 23 ff. ; !Mk2 20. 54. Im Kampf mit d Midianitern fungirt P. als Priester Nu 31 6,
Pinon — Pitlion.
521
zur Zeit Josua's wird er ins Land Gilead Geschickt . um die dortigen Stme wegen
eines am Jordan errichteten Eeiligthums zur Rede zu stellen Jo 22 13 flf. Er empfangl
auf d Gbge Ephraim ein Erbgut Jo 24 33. Die Angabe Ei 20 27 f. ist ein später Zusatz
und iiTtliüinlich. — 2) Sn *Eli's, wohl nach seinem Ahnherrn P. li genannt, fällt als
Begleiter der Lade im Kampf gegen d Philister lSml3; 2 34; 4 4 ff. — 3) Es 8 33. B
Pinon Ge 36 41 ; 1 Chr 1 52 = *Phunon. 1 1
Piream, Kg von *Jarmuth, von *Josua bei *Gibeon besiegt J0IO3. B
Pireathon Heimath des kleinen Richters *Abdon Li 12 13 ff., auch eines davidi-
schen Hehlen 2Sm23 3Ö; 1 Chr 11 (12) 31 und Beamten 27(28)14, in Ephraim auf d
Gbge der *Amalekiter (?). Nach Parchi (14. Jhdti fer'ata 2 Stu w von ^Sichern =
fer'atä kleines Df mit einigen Cisternen 10 km w von nabulus. Las von Bacchides
um 160 vor Chr. befestigte *Pharathon lMk9so ist identisch. G
Pisga ein Bg unweit d Steppe am linken Jordanufer Nu 21 20 (ebenso *Peor
Nu 23 28) mit d Seherfelde (£ freier Platz) und einer beliebten Opferstätte, die auch
Balak mit Bileam besuchte Nu 23 14. Er ist bei Dt 34 1 JE die Höhe, von der Moses
das heil. Land betrachtete (P sagt *Nebo). Die „Bäche am P." Jol3 2o, zu Rüben
gehörig, sind richtiger die „Abhänge des P.a Man pflegt den P. als einen der Gipfel
des *Nebo-Rückens zu bestimmen, z. B. Conder SEP I 154 ff. als den ras sijäfa im
W. Doch deuten die Stellen Dt 3 17 ;
4 49 ; Jo 12 3 eher auf eine s-ere Lage. G
Pisidien wird Ap 13 14 genannt
als Zusatz zu d dort gelegenen St
*Antiochia, nach 1424 hat Paulus die-
ses Land von Antiochia aus in d Rich-
tung auf *Perge und*Attalia in *Pam-
phylien durchzogen. P. ist das Bg-
land des w Taurus, ein rauhes, zer-
rissenes Gebiet, in dem die Pisider
lange Zeit ihre Unabhängigkeit be-
haupteten. Erst die Römer unter-
warfen seit 25 vor Chr. P. ihrer Herr-
schaft und schlugen es zur Provinz
Pamphylien. G
Pison Ge 2 11 einer der Para-
diesesfl-e, häutig von d Indus verstan-
den. Vgl. jedoch Eden. G
Pitlion, £j pitöm , Her. II 158
näzovfioq, befestigte Magazinst in
*Gosen Ex 1 11 JE, das äg. von Ram-
ses II gegründete pa-Tum. pa-Atum
am Eingange des O's. später Heroon-
polis (wo nach <S Ge46 20 Joseph Ja-
kob traf) am Kanal vom Nil zum
rothen Meer, heute teil el-mas-Jiüta.
Eine 7 m breite Mauer umfasste 55000
engl. Quadratellen; in d Raum stan-
den ein Tempel des Gottes der unter-
gehenden Sonne Tum und Speicher-
Abb. 147. Plan von Pithon-Heroonpolis
522
Pitschaftrinor— Pontus.
gebäude, bestehend aus nicht eonnnunicirenden, verschieden grossen, 4eckigen, nur von
oben zugänglichen, aus Nilsehlamm?
ziegeln mit und ohne Stroh errichte-
ten Kammern (Abb. 147), wie sie sonst
für Getreidemagazine dienten (Abb.
148). Naville, Pithom, 1885; Dill-
mann, SBÄ 1885, Nr. 39. W
Pitschaftring bei £ Hg 2 23,
Pitschier 1 Kg 21 8 für hötäm, s.
Schmuck, Siegel. Si
Plage bei £ für ma£M Nu 1133
Abb. 148. ModeU einen Kornapeichers. un(j )m(ja, pg 33 ^ et(, £_ göttliche
Züchtigung), für hti Jr 10 19 (= Krankheit), y.c.y.la Mt6 34, auch für '"fälim Pestbeulen
1 Smösi: s. Krankheiten. Si
Plan setzt £ Ei 1133: 1 Kg 4 12 in Ortsnamen für fj ähel. Aue. S.Abel. G
Planeten setzt £ für mazzälöt 2 Kg 23 5 . (S MaCpvQio&. Hi 38 32 £j mazzäröt,
(5 Mc.Zovouj& hat £ *Morgenstern. Nach Fiele! Hexapl. II 1, 71 A. 31 sind unter maz-
zälöt die Thierkreisbilder zu verstehen. Zimmern bei Gunkel 140, A. 1 führt das Wort
auf ass. mazzaltu. Standort der Sterne am Himmel, zurück. Bei Bloch 38 mazzal
im- im — ayu^), xv/r]. Ueber verschiedene Deutungen von mazzäröt vgl. Dillmann zu
Hi38 32. Die neuesten Erklärer, Duhm und Budde schwanken zw. Thierkreis und
Hyaden. Si
Platte steht bei £ Lv21ö für Jcorhä. Glatze (vgl. Haar, Trauer): Ba 6 31 £:
.,die Priester tragen Platten1- — xäg xs<p«Xaq £%v(triiievovq , sie tragen kurzge-
schorenes Haar. Si
Platzregen s. Wetter. Witterung.
Plethi, bloss in d Verbindung mit *Krethi, Theil der Leibwache Davids. So
Pniel oder Pnuel, d. i. Angesicht Gottes (vgl. den gleichen Namen Oeov tcqöo-
wjiov für d hohe Yorgbge ras sakkä s von Tripolis), 1) berühmte Kultusstätte im
0- Jordanlande . deren Sage Ge 32 23 — 33 erzählt ist , und alte Festung Ei 8 9. 17, von
Jerobeam I verstärkt 1 Kg 12 25, theils gegen d Aramäer , theils um den Uebergang
über d *Jabbok zu schützen Ge32 23. Merrill 390 ff. schlägt die beiden steilen, mit
Trümmern bedeckten Kegel tiilül ed-dahab am Jabbok unweit d Jordanthaies vor;
doch scheint der Zus. -hang von Ri84ff., nach dem Gideon die Strasse nach *Jogbeha
zieht, eine ö-ere Lage von P. mehr im Bglande zu fordern. — 2) Personen- oder
Geschl-Name IChrli: 9(8)25. G
Pockeln 1 Kg 7 31 lc\ mikla'at und Pöcklein HL 1 11 £j neTpuddöt entspricht
unserem Buckel. Das Letztere bezeichnet Punkte, das Erstere ebenso wie lKg6i8.
29. 32 erhabene Arbeit in Erz oder Holz. G
Pontius, s. Pilatus.
Pontus ist als Landesname eine Abkürzung aus (Paphlagonien und) *Kappa-
docien am Pontus (Euxinus). So hiess mit vollem Namen das Reich, das angebliche
Acliäineniden während d Diadochenkämpfe von Paphlagonien aus gegründet und seit
220 vor Chr. über d Küstenland bis an d Kaukasus ausgedehnt hatten. Nachdem
P"iapejus 65 vor Chr. die Macht Mithradates" \I Eupator (121 — 63) gebrochen hatte,
vereinigte er die n Küstenländer Kleinasiens zu d Provinz Bithynia Pontus, die sich
jedoch urspr nach 0 hin nur bis zur St Amisus ö vom Halys ausdehnte, während die
nach S und d Kaukasus zu liegenden Gebiete zunächst ihre eigenen Fürsten behielten,
Portius— Prediger Salomo, der. 523
jedoch ebenfalls Pontus (Polemoniacus, Kappadocicus) genannt wurden. Die Land-
schaft umfasste hauptsächlich das Gebiet der Fl Iris und Lykos und wurde von zahl-
reichen eingewanderten Assyrern [Asvxögvqoi) bewohnt. Die Erwähnungen im NT
Ap29; 18 2; 1 Pe 1 1 sind allgemein gehalten. G
Portius Ap 24 27 ff. s. Festus.
Posaune bei £ für söfär Lv 25 9 etc., für aä'/.niy^ Mt 24 31 ; 1 Kr 15 52. s. Musik. Si
Potiphar, (& ' UersipQr/q, Oberster der äg. Leibwache. Eunuch. Herr *Josephs
Ge37 36E; 39 iE, Der äg. Name Pe-tu-(pa)-Ka' = die Gabe des Sonnengottes Ra',
kommt erst im neuen Reiche vor. W
Potiphera, (ß IIs rstpgy, Priester in *Ün. Schwiegervr *Josephs, Ge4l45; 4620;
derselbe Name wie *Potiphar. nur mit vokalisirtem Artikel vor Ea'. W
Prazim Js 28 21 s. Baal Prazim.
Predigen, Predigt. Mit Pr. übersetzt £ die verschiedensten Ausdrücke des
A und NT*s, die ein Eeden bezeichnen, das auf religiöse Dinge sich bezieht, vSo ver-
stand er die Wendungen, die auf ein kultisches Anrufen des Gottesnamens gehen, von
einem belehrenden Eeden über d Namen Gottes, wie z. B. Ge4 26: 12 8; 1 Chr 16 8 ;
Psl05i; 116 13. In Ex 34 5 konnte er infolge dieser Auffassung sogar Jahwe selbst
ein „Pr. von des Herrn Namen- zuschreiben (vgl. Dillmann-Eyssel z. St.). — Bes.
gebraucht er Pr. von d Eeden der Propheten und auch sonst für d verschiedensten
Ausdrücke des Sagens. So für kärä Js 40 2. 6; für higgld Ps 22 32; für däbber Ps 87 3 ;
Jr 1 6. 7 ; basser Js 52 7 : Ps 96 2 ; ämar Js 3 10 : Sapper Ps 22 23 etc. Irrthümlich steht
Predigen für Mhag Kh 12 12. Im NT bes. für XTjQvaastv Mt 24 14 ; Lc 4 19 : für Xalüv
Ap 2 4, slnetv Mt 10 27 ; xsl&etv Ga 1 10 und Predigt für debclnm Pr 12 6, ay.01) Em 10 16 f.,
fiaQTVQLov 1 Kr 1 6, x^Qvyfia 21: 1 Kr 15 14 etc. Si
Prediger Salomo, der. So betitelt £ das 4. der sogen. Lehrbücher, im li
das 7. der sogen. Ictfibim (des 3. Theils des Kanons), das hebr. (Worte des) höliceJet,
d. i. etwa „des Versammlung haltenden'^, und darnach griech. ixy.hjGLaari)q, lat. Ec-
clesiastes heisst, Wegen d Ueberscbrift 1 1. wo der Pr. (s. auch 1 2. 12; 7 28; 12 8 ff.)
Sn Davids, Kg in Jerusalem, heisst, galt das Buch bis zur Reformation als ein Werk
Salomos, und auch der Streit über d Kanonicität des Buchs unter d Rabbinen des
1. Jhdts nach Chr. führte keineswegs zu Zweifeln an d Echtheit. Aber schon 1 12
(„ich war Kg") lehrt, dass das Eeden im Namen des durch Weisheit und Glück
sprichwörtlichen Kgs Salomo nichts als eine schriftstellerische Einkleidung ist, und
der Inhalt des Buchs bestätigt dies auf Schritt und Tritt. Indem der Verfasser
alles für eitel, mühselig und zwecklos erklärt — das Streben nach Weisheit so
gut wie das nach Lust und Eeichthum — , verzichtet er auf eine Lösung der Eäthsel
des Weltlaufs und räth nur, sich mit d Elend des Daseins so gut es gehen raa? durch
einen vernünftigen Lebensgenuss abzufinden. Dass der F. trotz alles Unmuths und
Zweifels nicht in Epikuräismus oder sittliche Laxheit verfällt, rührt daher, dass er
an d at-lichen Gottesbegriff durchaus festhält, Alle Versuche aber, der bedenklichen
Skepsis des Buchs durch Vertheilung des Textes auf Mehrere (d Lehrer und d Schüler)
oder durch Umstellungen die Spitze abzubrechen, sind ebenso gescheitert, wie die
Nachweise der Beeinflussung des F.*s durch bestimmte griech. Philosophenschulen.
Als späterer Zusatz dürfte nur der sog. Epilog (12 9 ff.) zu betrachten sein, der alle
Anstösse an d Buch durch <3 Hinweis auf ein künftiges Gericht beseitigt. Spr und
Inhalt (so bes. die mannigfaltigen Spuren der Diadochenzeil 1 verweisen den P. ins
3. Jhdt vor Chr. Kommentare von Delitzsch 1875 ; EL Wright, London 1882; No-
wack 1883: Wildeboer (in Marti's Handkommentar) 1898. K
524 Priester.
Priester, £} höhen ; in älterer Zeit auch k*märim, s. Camarim. Das israelitische
Alterthum bedurfte für d gew. Opferverrichtung keiner Pr. (s. Opfer). Gleichwohl
ist das Priesterthuni uralt. Denn heilige Stätten, Altäre, Laden, Steine, Säulen,
Bilder, setzen vielfach eine Priese voraus, der der höhen sich widmete vgl. We.
Skizzen III 129; Ei 17 2—5. Ein solcher konnte auch am besten in Erfahrung bringen,
welche Gaben und welche Darbringungsweise dem verehrten Gotte am willkommen-
sten seien. Man merkte das an d Segen, der auf d Opfer hin von ihm ausging
2Sm6il und an d Aeusserungen seines Zorns im entgegengesetzten Falle lSm56f.
11 f. ; 6 19 : 2 Sm 6 7. Aus solchen Erfahrungen entwickelte sich das der heiligen Stätte
angehörende Ritual und die erbliche Kenntniss desselben bei d Pr. Dazu kam, dass
man von d Gotte gegen Opfer als Entgelt auch Orakel verlangte, um seine Stim-
mung für ein wichtiges Unternehmen zu erkunden Ei 18 5; 2Kgl2 etc. oder Ent-
scheidung über einen Rechtsstreit zu suchen Dt 33 10 (vgl. Gesetz). Daher höhen
morse 2 Chr 15 3, der orakelspendende Pr., und seine Entscheidung töra = Belehrung,
Orakel Ex 18 16; Hg 2 11 etc. Solche der Kunst der Orakelbefragung Mächtige fand
man bes. in alten levitischen Familien, an die man zwar bei d Heiligthümern nicht
gebunden war Ril7 5; lSmli; 2 19 f . ; 1 Kg 12 31; 2Sm8i8, die man aber doch aus
d angeführten Grunde gern anstellte Ri 17 7 ff. ; 18 18 ff. (*Dan) ; 1 Sm 1 — 3 (*Silo) ;
1 Sm 21 (*Nob) (s. Leviten, Loos). Das Einkommen bestand in Opferantheilen 1 Sm
2 12 — 16. Niedere Dienste besorgten in ältester Zeit an d Heiligthümern Wber
lSm2L'2 vgl. Ex 38 8. Die Tracht der am Heiligthum Dienenden war ein linnener
Ueberwurf eföd bad 1 Sm 2 18 : 22 18 . kurz eföd 1 Sm 14 3 ; "fuddä Ex 28 8, das auch
Laien bei d Theilnahme an Prozessionen anzogen 2Sm6l4 (s. Ephod). Als Festge-
wand hatten sie eine Obertunika me'il 1 Sm 2 19 (vgl. 1 Chr 15 27). Wegen d Dop-
peldeutigkeit des Wortes eföd, das auch goldüberzogenes Götterbild Ri 17 5 etc. (vgl.
"fuddä Js 30 22) bedeuten kann, ist darüber gestritten worden, ob die Orakellose beim
Götterbilde gelegen oder im Priesterkleide gesteckt hätten. Für letzteres könnte die
unten zu besprechende Einrichtung des höhen sprechen (vgl. Loos). Aber für d alte
Zeit ist das Erstere an sich wahrscheinlicher, und es entscheidet dafür ausserdem
der Spr. -Gebrauch ; denn man würde sonst nicht gesagt haben: „Hole das Ephod
herbei- lSm307, sondern „ziehe das E. an". (lSml4l8f. ist statt „Lade" zu lesen
„Ephodu). Solche Orakel Messen in alter Zeit bei einigen Heiligthümern ürlm 1 Sm 28 6,
später ürlm und tummlm Dt 33 8 (s. Loos). An andern Orten befragte man die Götter-
bilder, fräflm Ho 3 4, eföd 1 Sm 23 6, ohne dass näher zu ersehen wäre, in welcher
Weise dies geschah. Dass das Orakel beim Verfall der Sitten späterer Zeit oft ge-
duscht wurde, zeigt Mi 3 11. Den *Leviten rühmt Dt 33 8 — 10 hinsichtlich der Rechts-
befragung Unparteilichkeit nach. Ueberhaupt setzt das Dt voraus, dass damals durch-
gängig „levitische Priester" an d Landesheiligthümern waren. Ihm sind höh"iüm
zugleich Virijjlm Dt 17 9 etc. Eine bes. Aristokratie bildete sich innerhalb der levi-
tischen Geschl im Residenzheiligthum zu Jerusalem aus. Urspr waren diese Pr. wie
alle kglichen Diener Beamte des Herrschers, wie sie auch 2 Sm 8 16 — 18 ; 1 Kg 4 1 — 6
in d Reihe derselben aufgeführt werden. Nach Belieben wurden sie von d Kge ein-
und aligesetzt 1 Kg 2 35. Auch hielten sich die Letzteren keineswegs an d Levistm
gebunden. David ernannte einige seiner Sne zu Pr. 2 Sm 8 I8b , neben d Leviten
♦Abjathar und Zadok 17. Salomo beseitigte den Eliden Abjathar 1 Kg 2 26 f. ohne
Weiteres, Zadok blieb als Hauptpriester allein 1 Kg 2 35. Seitdem gab es einen höhen
hä-rös = Oberpriester 2 Kg 25 18, auch hak-köhen hag-gädöl = *Hokerpriester 2 Kg
11 12 etc., hak-köhen 2 Kg 12 8 genannt. Andere galten als ihm untergeordnet : höhen
Priester. 525
misna = 2. Pr. 2Kg25i8; Jr5224; daher hak-höhen weJiak-köhanim der Pr. und die
Pr. 2 Kg 12 8 vgl. 23*. Den Jcöhariim sind die Invijjim, die Leviten, Jr 33 21 t. bis
zum Exil gleich an Rang. Sie haben die Schwelle zu behüten 2 Kg 25 18, Tempelpolizei
zu üben.Tr20i. Daneben erscheint 2 Kg 11 eine militärische Tempelwache. Die nie-
dersten Dienste besorgten Sklaven (s. Nethinim).
Mit d Emporkommen des prophetischen Geistes und seiner Verwerfung der
Bilderdienste und St Ierdienste Ho 85 f. ; 10 5 (1 Kg 13 ; Ex 32) auf d alten Heiligthümern
des Landes, den *Höhen 1 Kg 12 32; 15 14: 22 u etc. wuchs das Ansehen des bild-
losen Jahweheiligthums zu Jerusalem. Man trachtete danach, es zum einzigen zu
machen. Schon Jesaja hatte zu Zion Jahwe's einziges Herdfeuer 31 9 gefunden. Die
wunderbare Errettung der St vor d Assyrern 37 36 ff. machte den Satz, dass hier
Jahwes Tempel sei Jr74, zum festen Dogma. Das Dt knüpfte daran die Lehre,
dass hier das von Jahwe selbst erwählte Heiligthum sei 12 11; 14 23 etc., Pr. und
Propheten vereinigten ihr Wirken, diesen Glauben zum herrschenden zu machen. Das
Opferrecht wird Dt 12 13 ff. ausschliesslich Jerusalem zugewiesen (vgl. Opfer). Damit
waren die Pr. der übrigen Landesheiligthümer brodlos gemacht und wurden der Mild-
thätigkeit empfohlen. Man sollte ihnen gewissermassen die alten Opferantheile und
Zehnten freiwillig weiter spenden Dt 12 18 f. ; 16 n f. : 14 27 ff. Auch will das Dt diesen Pr.
das Recht des Fungirens und der Pr.-Antheile zu Jerusalem gesichert wissen 18 6-8;
es sieht 7 b die Pr. von Jerusalem auch nur als dort fungirende Leviten an. Das war
undurchführbar, die Pr. von Jerusalem Hessen sich diesen Zuwachs von Collegen und
diese Schmälerung ihres Einkommens nicht gefallen 2 Kg 23 9. Ezechiel bestreitet
zwar an sich das Pr.-Recht der Höhenpr. nicht: aber er meint, es sei wegen ihres
Rückfalls und Abfalls in illegitime Culte verscherzt Ez 44 10. 12. und sie müssten deshalb zu
Dienern der Pr. von Jerusalem degradirt werden n. Er lässt also als Pr., die das Recht
haben „Jahwe zu nahen-, nur die Zadoksne in Jerusalem gelten 4046: 44 ir..
Der PC geht noch einen Schritt weiter. Ihm ist der üntersch zw. Pr. und
*Leviten bereits genealogisch begründet. Pr. sind Aarons (= Zadoks) Sne Ex 28 l.
Jeder Versuch, diesen prinzipiellen üntersch zu beseitigen, wie er angeblich in d
Wüstenzeit gemacht worden sei, gilt als furchtbarer Frevel Xu 16 : 17 : 26 10. Die
Leviten sind Diener und werden durch ein etymologisches Wortspiel Nu 3 9 (n'tünlm)
ziemlich in d Stellung der alten Tempelselaven (s. Nethinim) hinabgedrückt, Ihre
Functionen werden im Einzelnen genau geregelt Xu 1 48 — 51 ; 4 4 — 15. 24 — 33. Der
Chronist theilt sie in 4 Classen 1 ( hr 23 4f. Bei JAq VII 14 7; XI 5 l hnödov/.oi
unmittelbare Bediente der Pr. (Xu 18 2), &vqo^oI oder nvXwQoi Pförtner (sö'ärim Es
2 42 etc.), \tQoydlxcu oder biivwSal Musiker und Sänger (nög'mm Ps68 26; wsörmm
Es 2 41), xqixu'l Richter (söf'üm Dt 19 17). Genau werden auch ihre Weihen Nu8ö— -15,
ihre Dienstjahre Nu 4 3; 8 23—26, ihre Einkünfte bes. der *Zehnte Nu 18 21. 24, der
weitere an d Pr. abzugebende Zehnte 25 f. geregelt. Die ihnen später vom Chronisten
auferlegten äusseren Geschäfte, wie Backen von Opferkuchen, Reinigung heiliger Ge-
fasse, Assistenz beim Opferschlachten etc. sind 1 Chr 9 (10) 27 f . 32 ; 2328; 2Chr2934
erwähnt. Eöhere Functionen sind Gesetzkenntni^. Rechtsprechung und Unterricht
NcS7. i:;: 2Chrl78f.; L9ll. Ganz gegen d Geschichte, theilt der PC den im Dt sc
armen Leviten 48 Ste nebst Landbezirken zu Nu35; Jq21. — Den Pr. im strengen
Sinuc, den bene ahTön Lv 3 5. 13 wird das ausschliessliche Recht, Jahwe zu nahen
Ex L922, zugeschrieben, das Opferfeuer zu erhalten Lv65, die eig. Opferakte, bes.
das Blutsprengen zu vollziehen Lv 1 5. 8 f. etc., die eig. Opfergeräthe zu berühren
Xu IS:;, insbes. auch den Weberitus Lv 14 24 und andere Riten wie Nu5l2ff. zu voll-
526 Prisca, Priscilla — Propheten.
ziehen (s. Heben, Weben). lieber cl rituelle Reinheit der Opfernden haben sie zu
wachen Lv 13. 14; Mt8 4 etc. (s. Rein. Unrein). Als bes. priesterliches Privilegium
betrachtet der PC das Räucheropfer Xu 18 7; Ex 30 7 f.; Lei 8 «f.; Eingriffe in das-
selbe werden schwer geahndet Nu 16 6 f. 17 f. 35. 40; 2 Chr 26 16 — 20. Der Chronist will
auch die sonst levitische i Xe 8 13) Function der Gesetzesbelehrung und Rechtspre-
chung ihnen zutheilen 2 Chr 17 8 f.; 19 8. Auch innerhalb der Tempelmusik haben die
Pr. beim PC ein Vorrecht. Xur sie haben die heiligen Signaltrompeten zu blasen
Xu 10 2 f., bes. in d Schlacht dadurch Jahwe herbeizurufen (vgl. Rolandshorn) Xu 10 9;
2 ( ihr 1 3 14 f. : Jo 6 (s. Musik).
Zur thatsächlichen Ausübung des Priesterthums gehörte, abgesehen von d Pri-
vilegium der Geburt, die Freiheit von körperlichen Mängeln Lv21i7ff., die Ueber-
nahme bestimmter ritueller Verpflichtungen des Badens, Waschens Ex 30 19 f., der
Weinenthaltunir während d Dauer des Dienstes Lv 10 9 f., Enthaltung von Trauerge-
bräuchen LvlOö: 21 5. Heirathen durften sie nur Jungfrauen Lv 21 7. Ihr feierliches
Weiheopfer (milWim Lv7 37) s. Ex 29; Lv8. Ueber ihre Opferantheile s. Lv 2 3.10;
6 9; 5 13; 7 6; 7 33 f., über Erstlingsantheile Xu 18 17 ff. ; 3129, über Levitenzehnten s.
oben, Schaubrode Lv 24 9, Banngut Xu 18 4. Die linnene Dienstkleidung Lv 6 3 be-
stand aus 4 Stücken: 1) Tmüönet Unterkleid, hemdartig Lv8i3; Ex 28 40 vgl. 39 27;
2) m'ünvse bad, linnene Oberschenkelkleider Ex 28 42; 39 28; 3) ahnet prächtiger Amts-
gürtel Ex 39 29 (vgl. Abb. 166) ; 4) migbä'ä spitzzulaufender Turban (s. Haube)
Ex 28 40, ]pa'are mighfröt 3!) 28. Xach d Chr soll schon David 24 Pr.-Classen (inah-
l'köt 1 Chr 23 6; 2 Chr 35 4) eingerichtet haben, jede mit einem Vorsteher (sar 2 Chr
36 14). Thatsächlich bildeten sich nach d Exil Pr.- und Leviteninnungen mit Vor-
stehern Es 10 5; Xel2 7, viell. = den aQ/je^elg in Mt2 4; 1621; Lc22 52. Zur Zeit
des XT"s wechselten die kultischen Handlungen im Wochendienst (zu hcptjfisQiai vgl.
Grimm's Lexicon). — Sonst vgl. Graf, Zur Gesch. des Stms Levi in Merx Archiv 1 68 — 106.
208—236; Wellh., Prolegomena 15—174; für d Zeit des NT"s Schürer II 175—248. Si
Prisca, Priscilla, s. Aquila. H
Propheten. Die Pr. der ältesten Zeit waren Zauberer und Orakelmänner.
Ihre Beschwörungen hatten ausserordentliche Machtwirkungen zur Folge. Sie konnten
Schlangen todt und wieder lebendig machen Ex 4 3 f. ; 7 10 — 12, eine Kunst, die sich
auch bis in spätere Zeiten erhielt Ps 58 5 ; Jr8i7; Kh 10 11 (höber hclber Dt 18 11;
Ps58 6 einer der Sdilangenzauber übt), wenn sie auch nicht mehr von Pr. getrieben
wurde. Ihrem Stabe traute man Wunderwirkungen zu Ex 7 20; 17 5; 9 23: 14 16. 26;
Xu 20 8 ff. Durch ihren Zauber konnten sie Krankheiten, Plagen etc. über ein ganzes
Land bringen Ex 7 — 10, ja ein ganzes Volk der Vernichtung weihen Xu 22 6. Denn
man glaubte, dass ihnen die Kräfte der Dämonen zur Verfügung ständen. Sie konnten
durch Zaubersprüche den grossen Himmelsdrachen, der die Sonne verschlingt, aufregen
Hi 3 8b, einen Tag zum dies ater machen 8a. Xach Delitzsch u. a. können sie auch
das Wetter machen als meiönenlm Dt 18 10 (Wolkensammler). Von ihren Zaubersprü-
chen hiessen sie m< 'nahes (der Zischler) Lv 19 26, kassäf Jr 27 9, nrlassef Dt 18 10, fem.
m'Jcassefä Ex 22 17 (nach H. Zimmern AZ 1891 Xo. 337 von ass. kispu Geifer = einer
der mit schädlichem Geifer die zu Beschwörenden bespritzt). Vgl. auch W. R. Smith,
Journal of philol. XIV 122 ff. — Gegen solchen Zauber suchte man sich durch Anmiete
und Talismane zu schützen (s. Mal, Malzeichen, Denkzettel). Dies Zaubereiwesen,
von späteren Pr. heftig bekämpft, hielt sich trotzdem bis in d Exil Ezl3i8ff., ja
wucherte nach demselben stärker als vorher.
Bes. aber holte man (neben d Priestern, s. Loos) von d Pr. der alten Zeit
Propheten. 527
auch Orakel, deren man vor jeder Unternehmung bedurfte. Sie galten als hellsichtig,
als Seher, £j roce 1 Sm 9 9. ii; pl. rö'lni Js 30 io; hözce 1 Chr 21 9, pl. ho.ftm Mi 3 7
(vgl. Schauer), weise Männer jid'önl Lv2027 (poet. „einer, dessen Augen geöffnet sind",
„der Gesichte Gottes sieht" Nu 24 4). Er theilte göttliche Entscheidungen mit, £j
Ifceiem (arab. hismet allcl) Nu 23 23, galt als fyösem Jo 13 22. Es musste dafür etwas ge-
zahlt werden 1 Sm 9 7 : 1 Kg 14 3; 2 Kg 8 8, bei berühmten Sehern theuere Preise i ho §em
Nu 22 7). Die Mittel der Orakelgewinnung waren verschieden. Man betrachtete das
Kreisen der Flüssigkeiten (Hydroinantle) Ge44 5. 15, man warf Stäbe hin (Rhabdo-
niantie) Ho 4 12 vgl. Nu 17 17 ff. und Smend zu Ez 21 21 (26) ff. (s. Loos) ; nach Einigen
gab es auch Augurien Lyl926 'önen, pl. Jr27 9; meiönen DtlSio (Wolkenbeschauer,
wahrsch aber handelt es sich um Regenzauber) ; ein Omen aus Luftbewegung findet
sich 2 Sm 5 24. Die haruspices, die Leberbeschauer Ez 21 26, sind bab. Bes. befragte man
um d Zukunft die dii manes, cläras el-ham-meüm, scl'al ob Dt 18 n ; %ä£am bä'Öb 1 Sm 28 8,
die man durch Beschwörungsformeln zum Erscheinen zwang 1 Sm 28 11. 15. Daher der
Beschwörer ba'al ob, abgekürzt ob 1 Sm 28 3 ; fem. ba'alat ob 1 Sm 28 7. Sie ahmten
die zirpende, flüsternde Stimme der Todten nach (ittlm Jsl9 3; mesafsefim 8 19; 294
vgl. Verg. Aen. 6 492) oder redeten dumpf wie aus d Grabe maligim Js 8 19. Auch
kluge Geister (Erdgeister ?) jidd^önlm Lv 19 31 ; 2 Kg 21 6 scheint man befragt zu
haben (Stade I 504). Doch auch ohne äussere Mittel gewann man Orakel aus d eignen
Geiste : Traumorakel durch Incubation am heiligen Orte Ge 28 n ff. ; 1 Sm 3 3 ff. ; 1 Kg 3 5
oder im ekstatischen Schlafe (tardemä) Ge 15 12 ff. ; Hi4i3ff., von Jr 23 28 ff. ; 298;
Sa 4 1 bekämpft, von spätem Propheten wieder anerkannt Jl 3 1, häufig in apokalyp-
tischer Literatur als Einkleidungsform von Weissagungen Da 7 u. a. Traumdeutung
Joseph's Ge 40 8 ; 41 16, in übertreibender Nachahmung Da 2 ; 4.
Eine folgenschwere Veränderung erlitt das Prophetenthum durch d kanaaniti-
schen Nebiismus 1 Kg 18 19. 25. 40 (vgl. Kuenen, De profeten II 325 f.). Nclbf wird
von Redslob, Hupfeld erklärt als der Angesprudelte (?.), von Meier, Fleischer, Delitzsch
(vgl. G. Hoffmann ZAW III 87 ff.) als der göttliche Offenbarung Aussprechende, der
7igo(p?jTrjq ; doch bleibt die Etymologie unsicher. Zunächst traten die Pr. in Genossen-
schaften auf 1 Sm 105.10, die sich durch Musik lSmlOö; 2 Kg 3 15, durch wirbelnde
und springende religiöse Tänze 2 Sm 6 14. 16 ; 1 Chr 16 (15) 29 vgl. 1 Kg 18 26, durch Ab-
reissen der Kleider 1 Sm 19 24, durchwunden, die sie sich beibrachten 1 Kg 18 28, nach
Art der Kanaaniter in Ekstase versetzten. Daher nibbä', lütnabbe tobsüchtig sein
ISmISio, auch von religiöser Ekstase ISmIOs; 1924 etc.; mesuggä' Rasender 1 Sm
21 16 (15), auch ein Prophetenschüler 2 Kg 9 11 ; Jr 29 26. Dass dieses Treiben den Hebräern
etwas urspr Fremdes war, zeigen Aeusserungen wie 1 Sm 10 12. Einmal eingedrungen,
hat es sich bis in d christliche Zeit im yltoooaiq lakelv (= *Zungenreden) erhalten
1 Kr 14 23. Auch im höheren Prophenthum Israels finden wir aber den eigenthüm-
lichen Zug, dass wie in lSmlOö; 11 6 etc. das Eindringen des Gottesgeistes (säläh>)
als etwas Gewaltsames erscheint (vgl. Ez8i; 11 5), wie der Griff einer gewaltigen
Hand Js 811. Für Israel gewannen diese Prophetenbünde (bene wbVlm 2 Kg 2 3 ff. etc.)
eine religiös-politische Bedeutung, als unter Ahab und Isebel die Unterdrückung der
nationalen Jahwereligion zu Gunsten des Baalkultes drohte. Da sammelten sie sich
unter hervorragenden Führern, wie *Elia und *Elisa, in vielen St N-Israels 2 Kg 2 3. 5 ;
4i oder an einsamen Orten 2 Kg 6 1 ff. ; 438 vgl. lSml9i9ff., von frommen Patrioten
heimlich unterstützt 1 Kg 18 4; 2 Kg 4 42. Sie vereinigten sich zur Erhaltung der
alten Religion und der alten Sitte, bes. der alten einfachen Lebensweise der frömmeren
Nomadenzeit (vgl. Ge25 27) in Tracht (1 Kg 19 13 ; 2Kgl8; 2 8 härener Mantel) und
528 Proselyten.
Weinenthaltung- (Am 2 12; *Eechabiter Jr35; vgl. *Nasiraeer). — Als der fremdlän-
dische Druck aufhörte, entarteten diese Genossenschaften 2 Kg 5 19 ff. ; Am 2 12.
Der grosse Eeformator * Arnos verwarf das alte Prophetenthum 7 14 und erkannte
in d Propheten nicht einen, der handwerksmässig religiöse Uebungen macht, sondern
einen von Jahwe Beauftragten 15, dem dieser ein Geheimniss (3 7) anvertraut, gewis-
sermassen ..ins Ohr (vgl. Mtl0 27) geflüstert habe". Daher seitdem die prophetische
Eede als neüm jahwce, als von Jahwe Zugerauntes, bezeichnet wird Am 3 15 ; 811 etc.
Sonst nennen die Pr. infolgedessen ihre Verkündigung auch semü'ä Js 28 9. 19 (= Kunde);
debar jahwa Js 1 10 etc.; P'üdä (Bezeugung) Js8i6. 20; törä (die aus d eigenen Geist
geschöpfte Gottesentscheidung) Jslio; 8 16; massä (göttlicher Gerichtsausspruch) Js
13 1; 15 1 etc. Sie führen ihre Botschaft ein mit d Worten: „so spricht Jahwe" Js
7 7; Mi 3 5 etc. Ihr Auftrag geht im Allgemeinen dahin, als treue Warner das Volk
auf d Gefahr aufmerksam zu machen, die sie gewissermassen von ihrer Warte Hb 2 1
aus. als Späher {sanier Js 21 11, söfce Ez 3 17, pl. sößm Jr 6 17 etc., mesapp<2 Js 21 6),
heranziehen sahen in Gestalt der ass. und bab. Wettervvolke, ihr Volk zu ermahnen
zur Treue an Jahwe Ho 2. 3 etc. und zur Gerechtigkeit des Wandels Am 5 10; Jsl;
5 : 29 21 etc. — Die Formen des alten Prophetenthums bestehen zum Theil in diesem
höheren Stadium fort, meist werden sie aber bei d besten Propheten mit einem höheren
Inhalt erfüllt. Das nibbä ist nicht mehr ein Easen, sondern begeisterte Verkündigung
des Jahwewortes Am 7 15 ; Jr 19 14 ; Ez 11 4 ; so das nQoyrjTf-vuv 1 Kr 14 3 im Ggens zum
ylüxjocuq laküv. Die Traumorakel werden im Vergleich zum Eeden des klaren Wortes
geringgeschätzt Jr 23 28 ; die bes. Trachten werden verspottet Sa 13 4 ff. Die Gesichte
i) hi-ajön Js22 5. fyäzön Ho 12 11, maliaz<? Nu24i6, mar'te Ex 3 3, werden Sinnbilder
höherer Wahrheiten Am 7 — 9; Js 6 1 ff. ; Jrli3f. etc. oder schriftstellerisches Darstel-
lungsmittel derselben Ez 1: 37: 40 ff. -- Von d alten Zauberwesen ist noch eine Zeit
lang das bekräftigende Wunderzeichen, £j öt, nachwirkend Js 7 11 ; 2 Kg 20 8 ff. Doch
Jeremia und Ezechiel brauchen das Zeichen nur als veranschaulichende, symbolische
Handlung Jr 19 ; Ez24i5, wie auch Js20 3 damit schon beginnt. Das symbolische
Zeichen ist oft nur der schriftlichen Darstellung angehörig Jr 13 1 ff. : Ez4 4ff., zu der
die Propheten des 8. Jhdts bereits oft greifen Jr 36. — Ezechiel ist schon mehr Schrift-
steller als Eedner, Deuterojesaia wirkt nur durch Schrift, — Später beginnt wieder
das oruAüu alrelv , bes. das des oijßHov s§ ovQaroi; Lc 11 16. Im sinkenden Propheten-
thum tritt an d Stelle der originalen Weissagung die apokalyptische Berechnung aus
älteren Orakeln. So bei Daniel, vgl. bes. 9 2. Verdrängt wurde das Prophetenthum
durch die nach d Exil siegende gesetzliche Sichtung, an d Stelle des näbr trat der
snfrr. der Kenner heiliger Schriften; s. Gesetz, Schriftgelehrter. Si
Proselyten, £ Ap 2 11 Judengenossen, hebr. gerim, Messen bei d Juden diejeni-
gen Heiden, welche zum Mosaismus übergetreten waren, vgl. Ap2io; 6 5; 13 43 und
bes. Mt23i5, wo der Eifer, mit welchem die jüdische Propaganda betrieben ward.
bezeugt ist. Von anderer Art, und überhaupt nur in weiterem Sinn P. zu nennen
sind diejenigen, welche JAqXTV7 2 und Ap 13 16. 43. 50 ; 16 14; 17 4.17; 18 7 und wohl
auch 1()2 als .,Gottesfürchtige" (<poßoi[i£voL oder asßö/xsvoi vöv &eöv) eingeführt werden,
wohl aus Veranlassung von 2 Kg 17 32. 33, wo der Ausdruck zur Bezeichnung eines
gewissen Anschlusses an d Kultus des Gottes Israels steht. Diese waren nicht durch
d Beschneidung förmlich zu .luden geworden, sondern besuchten, angezogen von d
Eeiz einer orientalischen und monotheistischen Religion, sowie von d reineren Sitten
des Judentimms, die Synagogengottesdienste und befolgten in gewissen Punkten die
Lebensführung des jüdischen Volkes: so namentlich bezüglich d Beobachtung des Sab-
Psalm, Psalmen. 529
baths und der Vermeidung gewisser Speisen. Wohl allenthalben in d Diaspora bestand
ein derartiger Anhang- der Synagogengemeinden, und hier fand auch die christliche
Mission den dankbarsten Boden. H
Psalm, Psalmen, vom griech. tpaXfiöq, d. i: eig. das Spielen auf einem Saiten-
instrument, dann das auf d Saiten gespielte oder zu ihnen gesungene Lied. Die von
1 gebrauchte Bezeichnung *Psalter vom griech. %pcc?.z>'iQiov bedeutet eig. ein grosses
Saiteninstrument . dann eine Sammlung von Liedern zu Saitenspiel. Das Buch der
Ps. , das erste im 3. Theil der hehr. Bibel , ist eine Sammlung von 150 lyrischen,
lyrisch-didaktischen (vgl. hierzu bes. die als maskll, £ Unterweisung, betitelten Ps 32 ;
52 — 55 etc.) oder elegischen Gedichten (über Form und Arten der hebr. Poesie s.
Dichtung), die zur Erbauung der nachexilischen jüdischen Gemeinde, insbes. auch im
Gottesdienst (vgl. die Ueberschriften zu Ps 30; 38; 70; 92: 100) zus.-gestellt sind.
Nach il ueberschriften, die allerdings wohl durchweg erst von d R beigefügt sind,
weiden 100 Ps. bestimmten Verfassern zugeschrieben: Mose Ps 90, David 73 (in (5
83) Ps, Salomo Ps 72 und 127. Assaph Ps50; 73—83, Heman Ps 88, Ethan Ps 89,
Sne Eorah's 10. mit Ps 88 elf Ps. 16 Ps haben sonstige (bes. musikalische) Ueber-
schriften. Da mit Assaph, Heman, Ethan höchstwahrsch die 3 Sangesmeister Davids
1 Chr 15 17 gemeint sind , so scheinen die Sammler der Ps Salomo für d letzten Ps-
Dichter zu erklären (denn auch die Sne Korah's sollen wohl Zeitgenossen Davids sein).
In Wahrheit erweisen sich jedoch zahlreiche Ps, die David oder seinen Zeitgenossen
zugeschrieben werden, durch ihren Inhalt als nachexilische Dichtungen; die Ueber-
schriften können somit nur vermuthungsweise (so z. B. deutlich Ps 72 wegen 10, Ps
127 wegen l) beigefügt sein, und damit wird ihr Zeugniss überhaupt hinfällig. Anders
stände es, wenn die Ueberschrift „von David" (oder „Davids") u. s. w. gar nicht den
Dichter, sondern die zum Singen des betreffenden Lieds bestimmte Abtheilung der
Tempelmusiker oder auch den Namen der Liedersammlung bezeichnen soll , der das
Lied entnommen ist. Aber Ps 90 ist ausdrücklich Moses selbst zugeschrieben; Ps 51;
52: 54; 56: 57; 59; 60; 63 sind nach d (aus Sm entnommenen) Ueberschriften von
David bei bestimmten Anlässen gedichtet. Als Name einer Liedersammlung aber ist
wahrsch nur die Ueberschrift ..von d Snen Korah's" zu erklären. Thatsache ist unter
allen Umständen, dass das jetzige Ps-Buch erst in nachexilischer Zeit aus mehreren
Sondersammlungen (s. unten i entstanden ist: die Möglichkeit der Aufnahme vorexili-
scher Lieder (z. B. 20; 21; 45), wenn auch nicht immer in unveränderter Gestalt,
wird dadurch nicht ausgeschlossen.
Seit d 2. Jhdt vor Chr. ist die höchstwahrsch den 5 Büchern Moses' nachge-
bildete Eintheilung des Ps-Buchs in 5 Bücher (s. die am Schluss von Ps 41 : 72: 89;
106 von einem R beigefügten ..Lobpreisungen'') bezeugt. Den Grundstock der Samm-
lung bildeten die Ps 3— 41, sämmtlich David zugeschrieben, ausser Ps 10 «der in d
griech. Bibel mit Recht als die urspr Fortsetzung von Ps 9 behandelt ist ) und Ps 33
(der wohl erst nachträglich eingeschoben ward). Zu dieser 1. Sammlung davidischer
Lieder (etwa aus d Zeit Esra"s) kam als zweite, etwa um 350: Ps 51 — 71 (dir Ueber-
schrift „von David" fehlt nur bei Ps 66 und [jedoch nicht in d griech. Bibel] 67; 71 1.
Dass 51 — 71 von anderer Hand zus.-i:estellt sind, ergiebt sich 1) aus d nochmaligen
Aufnahme von Ps 14 als Ps 53 und 40 14 ff. als Ps 70; 2) aus d Umstand, dass in
Ps 42 — 83, aber nicht in Ps 1—41 der Gottesname Jahwe von irgend einem R nach-
träglich fast überall durch "löhim (Gott) ersetzt ist. Zu d beiden Sammlungen 3 — 41 ;
51 — 71 gehört urspr die Unterschrift hinter Ps 72: „zu Ende sind die Gebete Davids4-,
Mm d Hand eines K, der die Lieder der Zeitgenossen Davids beizufügen beabsichtigte
Bibelwörterbuch. 34
530 Psalter— Ptolemaeus.
(42 — 49 Sne Korah's, 5<); 73 — 83 Assapli-Ps, jetzt auseinandergerissen durch d Ein-
schiebung der Ps Davids 51 — 71 und des ihnen angehängten Liedes Salomos). Ps
84 — 89 endlich erweisen sich dadurch als eine weitere Nachlese, dass sie von d Aus-
merzung des Gottesnamens Jahwe (s. oben) unberührt sind.
Haben wir so für Ps 3 — 89 vier Redaktionsstufen anzunehmen (Ps 1 und 2 sind
wahrsch erst vom letzten R als Summe des ethischen Gehalts Ps 1, wie der messia-
nischen Hoffnungen Ps 2 der fertigen Sammlung vorangestellt), so erweist sich da-
gegen die Sammlung Ps 90— 150 wenigstens insofern als einheitlich, als in ihr die
noch dem Chronisten völlig geläufigen, dagegen von d griech. Uebersetzern nicht
mehr verstandenen musikalischen Ueber- und Beischriften völlig fehlen. Die ziemlich
zahlreichen Ps des 4. und 5. Buchs, die nur aus d Ereignissen und Zuständen der
Mk-Zeit befriedigend zu erklären sind (einzelne mk Ps, wie 44 ; 74 ; 83 fanden nach-
träglich auch im 2. und 3. Buche Eingang), nöthigen dazu, den Abschluss der letzten
Sammlung und damit den des ganzen Buchs nicht vor 140 vor Chr. anzusetzen. Uebri-
gens lassen sich auch in Buch 4 und 5 (die Scheidung beider durch die aus 1 Chr 16 36
übernommene Lobpreisung zerreisst den engen Zus. -hang von Ps 106 und 107 und
verfolgt wohl die Absicht, dem 4. Buch ebenso viele Ps zu geben, wie dem 3.) deut-
lich verschiedene Gruppen oder Sondersammlungen unterscheiden : Ps 92 — 100 ; 104 —
107; 111— 117 (Halleluja-Ps) und bes. die Wallfahrtslieder 120—134, eig. Lieder der
„Hinaufzüge" , nämlich nach Jerusalem. Da dasselbe Wort auch „Stufen" bedeutet,
dachte man früher an auf d Stufen zum oberen Yorhof oder überhaupt auf einer Er-
höhung gesungene Lieder; daher £ Lied im höhern Chor.
Die religionsgeschichtliche Bedeutung sowie die durch Jhdte bewährte Erbauungs-
kraft der Ps beruht vor allem auf ihrer innigen Verwandtschaft mit d prophetischen
Religion. Diese zeigt sich erstlich in d fast ausschliesslichen Betonung der ethischen
Forderungen, nicht des sogen. Cerimonial-Gesetzes (40 7; 50 8 ff. ; 51 18 f. wird sogar
die Notwendigkeit der Opfer in Abrede gestellt), sodann in d Betonung der messia-
nischen Hoffnung auf eine schliessliche Bekehrung der ganzen Welt zum Gott Israels
als eine Wirkung des über d Heiden gehaltenen Gerichts. Dabei werden sehr zahl-
reiche Ps erst verständlich, wenn man als das betende Subjekt nicht, wie früher üb-
lich, einzelne Personen (sogen. Individual-Ps) , sondern die gesammte theokratische
Gemeinde (daher Gemeinde-Ps) erkennt. Beste Kommentare: Delitzsch5 1894; Hup-
feld3-Xowack 1888; Bäthgen2 1897; Duhm 1899. K
Psalter bei £ für wbälim 1 Kg 10 12 ; 2 Chr 5 12 etc.. für pe§antenn Da 3 5. 7,
s. Musik. Si
Ptolemaeus 1) Name von 13 (beziehungsweise 16) äg. Kgen aus d Hause der
Lagiden. Hauptverdienst der Besten unter ihnen war, dass sie der griech. Wissen-
schaft eine neue Heimath in *Alexandria schufen. Der Gründer der Dynastie, Pt. I
Lagi t 284, ist derDallö; 8 8 erscheinende „Kg des S", zu dessen Reich auch Pa-
lästina gehörte. Unter seinein Sne, Pt. II Philadelphia 285—246, begannen die Kriege
mit d syr. Nachbarreich is. Seleuciden), welches schon sein Sn Pt. III Euergetes 246—
222, im Bestreben, den Tod seiner Schw Berenice zu rächen, an d Rand des Unter-
gangs brachte Da 11 6—10. Das Jlnlt, in welches die Regierungszeit dieser 3 Herrscher
fällt, bildet zugleich die goldene Zeit der Juden nicht bloss im Mutterlande, wo sie
gegen Entrichtung von Abgaben und Steuern friedlich nach ihrem Gesetze leben durf-
ten, sondern namentlich auch in Aegypten, welches damals fast ein 2. Judenland
wurde. Wird doch dem Pt. II das Verdienst zugeschrieben, die griech. Uebsetzg des
AT veranlasst zu haben. Euergetes' Sn, Pt IV Philopator 222—205, soll bald nach
Ptoleinais. 531
d glänzenden Sieg bei *Raphia über Antiochus III Da 11 11.12 die Juden im Stmlande
3 Mk 1 9 — 2 24 und in Aegypten gequält haben, worüber sich fabelhafte Berichte 3 Mk
225 ff. linden. Aber schon unter Philopators Sn, Pt. V Epiphanes 205—181, ging Palä-
stina an Syrien verloren Da 11 13—17, und der Krieg, in welchen sich dessen Sn Pt. VI
Philometor 181—145 (Abb. 149) mit Antiochus IV einliess, kos- ^
tete ihn 170 vorübergehend sogar die Freiheit. Er war übrigens y" _„ '';- ,
ein bes. Gönner der Juden, welchen er Erbauung eines eigenen
Tempels in Aegypten verstattete (s. Onias). Vielfach bekleideten
sie Ehrenstellen in d bürgerlichen Verwaltung und sogar im Heer.
Während seiner Gefangenschaft erhoben die Alexandriner seinen
Jüngern Br Pt. VII Physkon zum Kg. Indessen gelang es 169
der Schw und Mitkgin Kleopatra, beide Br zu versöhnen und zu
gemeinsamer Regierung zu bestimmen Da 11 22 — 27. Als aber
Antiochus in d dreifach beherrschte Reich einen neuen Einfall
unternahm, bedurfte es der entschlossensten Intervention des rinn.
Senats,, um die Unabhängigkeit Aegyptens zu retten Da 11 29. 30. i Vi
Später griff Pt, mehrfach in d syr. Thronstreitigkeiten ein 1 Mk \ /
1051— 11 18. An seinen Nachfolger Physkon ist das Schreiben \-
1 Mk 15 16—21 gerichtet. Einer von beiden Br ist auch 1 Mk 1 19
. . . , TT, Abb. 149. Tetradrachme
gemeint, — 2) Sn des Dorymenes, ein \ ertrauter des Antiochus lv (subermiinzei Ptoiemäus'
2 Mk 4 45. 46 ; 6 8 ; 8 8. 9, später Feldhauptmann 1 Mk 3 38. 39. — 3) Pt, Vl PMWtor-
Makron, ein von Pt, Philometor zu Antiochus Epiphanes übergeganger, den Juden
günstiger Beamter 2 Mk 10 12. 13, wahrsch identisch mit dem 8 8.9 erwähnten Befehls-
haber von Phönicien und Hohlsyrien. Seine unhaltbar gewordene Stellung veranlasste
ihn zum Selbstmord. — 4) Pt,, Sn des Habub, liess seinen Schwiegervr, den Mk Si-
mon, hinterlistiger Weise tödten 1 Mk 16 11 — 22. H
Ptolemais war der spätere Name der St *Acco. Nach Pseudo-Aristeas 115
(bei Kautzsch, Aper und Ps II 15) hat Ptoiemäus II Philadelphus (285—246) der St
den neuen Namen gegeben. Ihre Bedeutung war dadurch gewachsen, dass sie unter
Artaxerxes II Mnemon um 380 zum Stützpunkt des Angriffs gegen Aegypten gemacht
wurde. Der gute Hafen begünstigte ihr Wachsthum, sowohl die Ptolemäer als auch
die *Seleuciden (seit 198 vor Chr.) beförderten ihre Blüthe so sehr, dass Demetrius
von Magnesia sagt , nur die Akropolis von Pt. habe früher den Namen jixr] (Acco)
getragen. Gegen d Juden herrschte in Pt. eine feindliche Stimmung 1 Mk 5 15 (vgl.
JBJIII85). Der Mk Jonathan, der von Ptoiemäus VI und Alexander Balas 1 Mk
1051 — 66 sowie von Demetrius II 1 Mk 11 21—27 hier ehrenvoll empfangen wurde, ge-
rieth durch d Hinterlist Tryphon's 143 in Pt. in Gefangenschaft 12 48. Alexander
Jannäus wollte um 102 die St erobern, wurde jedoch durch Ptoiemäus Lathurus von
Cypern zurückgetrieben JAqNIII 12 2—6, dieser durch seine Mr Kleopatra von Aegyp-
ten verdrängt AqNIII13if. Doch kam Pt, an d Seleuciden zurück, die es um 70
vor Chr. auf kurze Zeit an d Kg Tigranes von Armenien Aq NIII 16 4 und li."> vor Chr
endgültig an d Römer verloren. Die St rechnete später nach einer Aera. die auf
Cäsar's Besuch 47 vor Chr. zurückgeht. Pt. war damals der Hafenorf für Palästina
JBJI15 3; 203; Aq XIV 15 11; XV 67; XVIII 6 3, bes. für d blühende Galiläa und
seine reichen Hinterländer. Herodes baute in d St ein Gymnasium JBj I 21 11. Von
einem Gebiet der St Pt, redet 1 Mk 1039; zum Verständniss dieser Angabe bietet die
Beschreibung der St JBj II 10 2 Einiges; der *Karmel wird dazu gehört haben, da er
BjHI3i: ()n 272 als phönicisch gilt, Während d jüdischen Kriegs gingen die l'nter-
34*
532
Ptolemai's — Puteoli.
nehmungen der Römer namentlich zu Anfang- von Pt. aus JBj II 5 l ; 10 3 ff. : 18 9 ;
III 24; 42; 6 1 f. ; 9 1. G
Ptolemai's , das Rosen tragende (J>oöo(pÖQoq) 3 Mk 7 17, kann nach d Zus. -hang
weder die oberäg. St Pt., noch der mitteläg. Hafen Pt. sein, sondern muss in d Nähe
des Meeres und Alexandriens liegen, viell. die Ptolemäerpaläste, denen hier die Insel
Antirrhodos gegenüber lag. W
Pua 1) (ie 46 13 und Nu 26 23 £} puwwä; 1 Chr 7 (8) l pü'ä , Geschl Isaschar*s,
nächstjüngerer Br *Thola's, eines andren Geschl Isaschar's, ist Ri 10 1 Vr des *Richters
Thola, des heros eponymus des gleichnamigen Geschl in Isaschar. — 2) heisst eine
der 2 israelitischen Wehemütter in Aegypten Ex 1 15 E. B
Publius der Legat des Prätors von Sicilien auf Malta, dessen Gast Paulus
war Ap 28 7.8. H
Purim. Er 9 26 ff. wird P. gedeutet als Fest der Loose {pur, nach 24 = göräl,
soll also = pers. bahre sein), insofern Haman gewissermassen über d Juden das To-
desloos geworfen habe (vgl. 3 7). 2Mklö37 i) MuQdoyuiyJj ijiibqu vgl. JAqXI6i3. Nach
de Lagarde, AGGW1887; Mt. II 379 ff.; GGN 1890, 403 führen die Formen <pQovQala,
(povQÖuiu, bei Josephus (povQÖia auf pers. furdigan, farwardigän, das pers. Neujahr,
Fest aller Seelen, hin. Zimmern ZAW XI 157 — 169 leitet den Namen von ass. puhru
z=z syr. pührä Mahlzeit, Fest Versammlung her und nndet darin eine Erinnerung an d
bab. Neujahrsfest mit seiner die Schicksalsloose der Menschen bestimmenden Götter-
versammlung. — In Wirklichkeit spiegelt das Buch den rachsüchtigen Geist der Ju-
denschaft der griech. Periode (vgl. 3 Mk) wieder, in der das Fest zuerst aufkam (s.
Feste). Si
Purpur steht bei £ für argämän Pr3l22: HL3io etc., für sänl Jr4 30, für
addieret Jn 3 6, auch für iioQ<pvQa Lc 16 19 etc. : s. Farben, Kleidung. Si
Put, Sn Ham's Ge 10 6, im äg. Heer Na 3 9 ; Jr 46 9 ; Ez 30 5 ; in dem von Tyrus
Ez27io; von Gog Ez 38 5. Auch Js66i9 ist für £j pfd mit (5 piit zu lesen. Nicht
Libyen ((5, Jo-
sephus, 1 im
Ez) , sondern
das äg.Punt an
beiden Ufern
des Rothen
Meeres (vgl.
W.Max Müller
106 ff. ), wohin
schon das alte
Reich handelte
und man mehrfach, z. B. unter d Kgin Hatsepsu, Expeditionen unternahm (s. Abb. 150).
In äg. Texten wie im AT oft neben Kusch (*Chus) als S-Volk. Neben Kusch, Libyen,
Aegypten nennt es letzteres, weil diese vier im 8. und 7. Jhdt in äth.-äg. Besitz oder
doch in steter Verbindung mit ihm waren. W
Puteoli ist die Hafenst Italiens, bei der Paulus landet Ap 28 13. Sie war urspr
eine ionische Kolonie neben Cumae am N-Rande des Meerbusens von Neapel und hiess
Dikaearchia, wofür jedoch später der italische Name P. üblich wurde (Seekolonie 194
vor Chr.). Am Ende der Republik und im Beginn der Kaiserzeit war P. der grosse
Hafen für d Verkehr Italiens mit d Orient, bis Ostia den Vorrang erreichte; daher
sind Christen 28 14 gerade hier begreiflich. G
Abb. 150. Bewohner von Punt.
Rabba — Rabe.
533
Rabba, vollständig Kabbatli der Kinder Amnion. & räbbat b'ne -ammön, d. i.
Hauptst der Ammoniter 2 Sin 12 2t;: 17 27, wurde unter David erobert 2 Sm 12 29; 1 Chr
20 1, behielt aber seinen Fürsten 2Sml727. Die St muss zwei Theile nmfasst haben,
deren einer, die Wasserst 12 27, von Joab, deren anderer von David eroberl wurde.
In R. wurde das Bett (der Sarg?) des Kgs *0g gezeigt Dt3n. R. erhielt im 3. Jhdt
vor Chr. nach Ptolemäus Philadelphus (285 — 246) den Namen Philadelphia und zu-
gleich den Charakter einer griech, St. Antioehus der Grosse eroberte 21S vor Chr.
R. (Polyh. V 71) : um 135 vor Chr. war es in d Gewalt des Zeno Kotylas JAq XIII 8 i
Bj 124, durch
Pompejus
wurde es zu
d *Zehn St
geschlagen,
war niemals
jüdisch, son-
dern wurde
um 66 nach
Chr. von d
aufständi-
schen Juden
überfallen Bj
II 18 1. Der
Name !4fx,uäv
oder lAfifj.öiv
On 215. 88;
219.92:288.
147 eignet in
d Form lam-
män einer
ansehnlichen
'■«:.
"elsertqraöer
Abb. 151. Plan der Ruinen von Rabbath Amnion.
Ruinenstätte im O-Jordanlande am oberen Jabbok oder ivcldi 'ammän, nö von *Hesbon.
Die Ruinen (Abb. 151) liegen meist auf d n (1.) Ufer des Fl, z. B. die ausgedehnte
la/-a. Conder unterscheidet Reste aus d röm. Zeit der Antonine. aus d byzantinischen
und arab. Zeit. Ausserdem hat er einige vorhistorische Steinmäler und Felsengräber
aus d vorröm. Zeit gefunden. Yiell. bezeichnet die haha, an deren X-Seite sich ein
in Felsen ausgehauener Teich befindet, der von d Burg aus durch einen unterirdischen
Gang zugänglich war (Polyb. V71), die Stelle der von Joas bezwungenen Wasserst
2Sml2 27 (zur LA vgl. Wellh.). G
Rabbi vom aram. rab (— hebr. sar), rabbi = mein Herr, urspr Anrede, dann
wie monsieur gebraucht, ein Titel hervorragender Gesetzeslehrer, in d Steigerungsform
rabbcoi in d Mischna. rabbön, rabbün im NT ausgesprochen Mc 10 51 ; Jh20l6: Rab-
boni, Rabbani — mein Herr. Vgl. Schürer II 256 f. und Lehren. Si
Rabbith St in Isaschar Jol9 2o, <S daßetQ&v. G
l'ahboni, Rabbiini, s. Rabbi.
Rabe ist nach Dtl4i4: Lvlll5 Gattungsname für eine Anzahl nicht essbarer
Vögel. Nach Tristram 198 ff. kommen in Palästina acht Äxten von IL und Kraben
vor; am gew.-sten sind der wirkliche IL und der Kolk-R., Corvus corax Brehm V 431 ;
sodann Krähen, wie Corvns cornix, die Nebelkrähe Brehm 438, und Dohlen. Corvus
534 Rabenstein — Räuber.
monedula Brehm 444. Namentlich letztere ist wohl gemeint, wenn der R. als Be-
wohner von Einöden genannt ist Js34ii; die schwarze Farbe des Geiieders HL5u
weisen viele Arten dieser Vögel auf. Dass selbst diese gefrässigen Thiere ihr täg-
liches Futter linden, wird als bes. Beweis göttlicher Fürsorge geschildert Hi38 4i;
Psl47 9; Lcl2 24. Dass R. den Thieren, die sie angreifen, die Augen aushacken, war
nach Pr30i7 bekannt. So
Rabenstein bei £ Pr26 8 für £} margemä, in alten Uebsetzgen Schleuder, Hi-
tzig Wagebalken, Andere Steinhaufen. S. Nowack z. St. Si
Rabsaris s. Erzkämmerer. Z
Rabsake nach 2 Kg 18 17 ff. = Js3ö2ff. ( Si 48 20) Bezeichnung eines ass. hohen
militärischen Würdenträgers; ass. entspricht wahrsch rab-sälpü, Obermundschenk, s.
Zimmern ZDMGLIII 116— 118 und Winckler KAT3 273. W
Racha Mt 5 22 : Qayä, paxa, Abkürzung von rekän =. Hohlkopf. Vgl. Kautzsch,
Gramm, des Bibl.-Aram. 10. Si
Radial St im S 1 Sm3029, 1. nach (5 *Karmel (2). Vgl. Wellh. zum Text. G
Rache. In d ältesten Zeit der wilden Familien und Geschl-fehden war die Be-
strafung von Verletzungen Familiensache Ge 4 15. 23 f. ; 2 Sm 13 ; 14 ; Js 1 24. Die öffent-
liche Rechtspflege konnte auch später die Privatrache nur einschränken, nicht besei-
tigen. S. Bluträcher. Mord. Si
Rad, £j öfän Pr 20 26, von £ verstanden von d grausamen Strafe von 2 Sm 12 31,
während die Sichtung der Frevler von d Gerechten mit d Scheidung des Korns von
d Halmen durch d Dreschwagen (Abb. 63) vgl. wird. 2Mkl3 6(8) übersetzt £: man
räderte die Gotteslästerer {tv onodü xbv &uvuxov ixo/ilaaro). Es ist aber vom Tödten
durch glühende Asche die Rede (vgl. 5). S. Fritzsche-Grimm z. St. Si
Raema, £} ra'mä, in d * Völkertafel Gel07 (lChrl9 Ragema, nach <£> 'Ptypcc)
als Sn ^Chus' und Vr *Saba,s und *Dedan's genannt, kommt als Handelsvolk auch
Ez 27 22 vor, wo (5 'Pa/xfxa hat. Nach d Zus. -hang, in dem das Volk aufgezählt wird,
ist nicht sicher, wo es gewohnt hat. Gew. verlegt man seine Sitze nach NO-Arabien ;
Glaser II 251 ff. identiücirt es mit Regma oder Regaine des Ptolemäus, das in d In-
schriften als ragmat vorkommen soll. Dagegen spricht das 'ain in d hebr. Namen.
Viell. ist daher das Gebiet dieses Volkes doch eher in S-Arabien zu suchen ; Dillmann
verweist auf d Rhammanitai Strabo*s in SW-Arabien. So
Raemses, i] ra'amiei, ra'mses, von d Juden für Pharao erbaut ExlnJ, Aus-
gangspunkt des *Auszugs Ex 12 37; Nu 33 3. 5. Bei P ist es Name einer Landschaft,
der *Gosen entspricht Ge47ii; (S Ge46 28: *«#' 'Hqühdv nökiv (= *Pithon) stq ytjv
'Paftaoorj — fj Gosen; Jtl9. Der St entspricht jedenfalls ein äg. pa-R'amses = Haus
des Ramses, deren es viele gab. Sie wird in Tanis (Ebers HW2 und Brugsch ; doch
zu weit von Pithom), Phacusa im Delta (Naville, Goshen 20), teil el-mas-Jmta (Lep-
sius) gesucht; die thatsächliche Lage ist unbekannt. W
Räthsel, £j hldä = dunkle Rede, in der eine Sache nur durch Bilder ange-
deutet wurde. Es kam darauf an, das tertium comparationis zu ünden. Die Form
ist meist poetisch mit allerlei Paronomasien und Wortspielen, z. B. Ril4i4 zw. d
Worten mehaökel und ma'akäl, me'äz und mätöjc. Die Antwort gab man auch in
Versen. R.-Wettkämpfe waren beliebt 1 Kg 10 1. 3 ; JAqVIII5 3. Lehrsprüche in R.-
Form finden sich in Pr 30 12 — 19, eben so Prophetie Ez 17 1 — 10 in Form des R. (mäscll).
Vgl. J. .AI. Casanowicz, Paronomasia 1891, 44 — 86. Uebertragen ist Nu 12 8 die Be-
zeichnung R. auf dunkle Aussprüche der göttlichen Offenbarung. Si
Räuber s. Rauben.
Räucheraltar — Rubel. 535
Räucheraltar s. Altar. Rauchfass, Stiftshütte, Tempel.
Räuchern s. Rauch opf er.
Räuohopfer bei £ für pföret Ps 141 2 , Räuclnverk für ketöret und lebönä
1* Weihrauch). Es jzelii'irte in alter Zeit als Zugabe bes. zu d Gretreideopfern Am 4 5,
woran auch der PC noch festhält Lv2 2. 15 f. etc.; auch bei d Schi achtopf ern verwen-
dete man es, da es den Dampf der Fettstücke wohlriechender machte (reah nihödh
Ge82i etc.). Daher werden „opfern und räuchern" stets zus. -genannt lKg33; 11 8-
Ho 4 13: 11 2 etc., und wo blos von ..räuchern- die Rede ist, wie Jsli3; 1 Kg- 9 25;
12 33; 2 Kg- 18 4 etc., ist dabei stets an d Weihrauchduft der Schlachtopfer gedacht
(Am 4 5; Dt 33 10). Das selbständige Rauchopfer trat zuerst bei d asiatischen Ge-
stirnkulten auf und drang mit diesen in Palästina ein. Den ätherischen himmlischen
Mächten benagte der rohe Fettdampf nicht. Man holte deshalb aus *Saba die feinsten
Rauchwerke Jr620 und räucherte auf Höhen und Tempeldächern den Gestirnen 2 Kg 164;
17 16'1 ; 23 5. Diese *Opfer waren vor d Exil allgemein Ez6i3; 816; 23 41; Jr443ff.
Nirgend ist aber vor d Exil von einem Jahwe geweihten Rauchopfer die Rede. Vgl.
Ez 23 41 (Smend) ; 46 22 (Cornill) ; Ml 1 11 redet von heidnischen Opfern ; Ps 66 15 ; 141 2
versteht unter l-förct den Dampf der Fettstücke. Nur der PC und die Chronik wissen
von einem selbständigen .Tahweräucheropfer und von dessen Ausführung als einem
Privilegium der Aaroniden Nu 16; 17 5; 2Chr26i6— 21 (vgl. Priester). Sie räuchern
auf bes. Rauchpfannen (ntahta) LvlOl etc.: pl. Nu 17 2; miktaret 2 Chr 26 19 ; Ez8n.
Die Wirkung der aufsteigenden Rauchwolke ist eine den Zorn Jahwe*s stillende
Nu 16 44 — 50(17 9 — 15); vgl. Lv 16 12 f. Das hier verwendete Räucherwerk ist von bes.
Feinheit Jebönd sakTcä Lv 24 7. wie solches auch auf d Räucheraltar von Ex 30 kommen
soll. Die 4 Substanzen desselben werden Ex 30 34 namhaft gemacht (s. Dillm. z. St).
Tgl. Rauchfass, Spezerei, Pfanne. .Si
Räudig steht bei £ für £\ gäräb. die Räude oder Krätze Lv2l2o; 22 22. s.
Krankheiten. Si
Ragau Jt 1 6 = *Rages. Z
Rageiiia, Ragina s. Raema.
Rages, griech. Vuya und 'Paycu, altpers. Ragä (Behistuninschrift des Darius),
als bedeutende St Mediens wiederholt in To genannt (£ 1 16 ; 3 7; 4 21 : 5 9. 15 : 67;
93.6), auch in 'Puyav Jt 1 6 vorliegend. Gemeint ist die aus d Klassikern bekannte
alte ö Hauptst Mediens, nach der auch die Provinz Rhagiana benannt ist. von Se-
leucus Nicator neu erbaut und in Europus umgenannt, aber noch als Rai den arab.
Schriftstellern bekannt, wahrsch die heutige Ruinenstätte Rai, 10 km so von Teheran. Z
Raguel Jude zu *Ecbatana, dessen Tr Sara Fr des *Tobia wird To 3 7 f. ; 6 11 f. H
Rahab, eine Buhlerin in * Jericho, nimmt nach d Legende die 2 Kundschafter
Josua's bei sich auf und rettet sie vor d Nachstellungen des Kgs von Jericho. Bei
d Eroberung der St wird R., dem Versprechen der Späher gemäss, sanimt ihrer Fa-
milie allein verschont Jo2lff.; 6 17 ff. Spätre Juden machten R. zu einer Gastwirthin.
He 11 31: Jk2 25 lassen R. wegen ihres Glaubens verschont werden. Mt 1 5 ist R. zur
Mr des *Boas gemacht und mit *Thamar, *Ruth und *Bathseba in Parallele zu Maria
gesetzt. B
Rahel, l) rahel — Mrschaf, Tr *Labans, Lieblingsgattin *Jakobs (Je 29 i> ff. 30,
Mr * Josephs 30 22 ff. und *Benjamins, über dessen Geburt sie in Kanaan stirbt 35 16 ff .
Die Klage R.'s (bei ihrem Grabe) zu *Rama Jr31l5 ist die der Stmmr um ihre 586
ins Exil geführten Kinder. Mt 2 18 ist diese Stelle auf d bethlehemitischen Kinder-
mord bezogen, *R.'s Grab also nahe bei Bethlehem gedacht K
536 Rahel's Grab— Rama, Ramath, Ramatha.
Rahel's (irah befindet sich nach 1 Sml02 an d Grenze Benjamin' s in *Zelzach,
unweit d Eiche *Thabor und *Bethel's 3, nach Jr 31 14 (15) unweit *Rama,s, des Sam-
melpunktes der Exulanten Jr40l, nach Ge 35 16 und 21 zw. Bethel und Migdal *Eder
(= Jerusalem), also n von Jerusalem an d von Bethel herführenden Strasse. Die Be-
stimmung ,,an d Strasse nach *Ephrath" Ge 35 19 JE; 48 7 R ist durch eine Glosse auf
*Bethlehem gedeutet und R.'s Grab daher n von Bethlehem gezeigt worden, wie auch
Mt 2 18 und heute allgemein angenommen wird. Aber die mit jener Glosse überein-
stimmende herkömmliche Annahme widerspricht den übrigen Angaben des AT und ist
insofern sinnlos, als sie das Grab der Mr Joseph's und Benjamin's nicht in deren Stm-
gebiet, sondern im Gebiete Juda's sucht. Das Heiligthum kubbet 'abd el-'aziz, das
nach Schick ZDPV IV 248 f. bisweilen auch kubbet rahll genannt wird, zw. bet
sürik und cl-kastaJ, entspricht seiner Lage nach besser den Angaben des AT, liegt aber
auffallend weit von d Verkehrsstrasse auf d Wasserscheide ab. Die heute am Wege
nach Bethlehem gezeigte kubbet rähll ist ein kleines quadratisches Kuppelgebäude
(12. Jhdt) mit einem modernen Kenotaph im Innern und Anbauten im 0 aus d 19. Jhdt. G
Rakath, £j rakkat, Ort in Naphthali Jo 19 35 zw. *Hamath und *Kinereth, nach
d Thalmud (Schwarz 145; Neubauer 208) an Stelle des späteren *Tiberias. G
Rakem 1 Chi* 7 (8) 16 s. Rekem.
Rakon ist nach £\ Jol9 46 liärakkön ein Ort in Dan unweit *Japho's, (5 %ul
9a?.äootjQ 'ItQaxiov uqiov nhrfiiov 'lojinrjq. Danach scheint harakkön durch Dittographie
entstanden zu sein. Vgl. Mejarkon. G
Rani 1) judäisches Geschl, erstgeborner Sn *Jerahmeel's und Enkel *Hezron's
1 Chr 2 25. 27, während 1 Chr 2 9; Rt 4 19 ; Mt 1 3 R, (jüngerer Br Jerahmeel's und) Sn
Hezron's ist, — 2) Hi32 2 als Geschl des *Elihu. B
Rama, Ramath, Ramatha, fj hä-rämä etc. mit Art. = die Höhe, in Lokal-
form (nicht Dual) Ramathaim 1) Ort in Benjamin neben *Gibeon J0I825, neben
*Geba Es 2 26, n von Jerusalem und *Gibea Ril9i3; Jsl029, an d Strasse nach N
unweit d Grenze der Reiche Israel und Juda, desshalb von Baesa befestigt, aber von
Assa geschleift 1 Kg 15 17 ff. ; 2 Chr 16 (17) 1 — 6, nahe bei *Rahel's Grab Jr31i5, 586
vor Chr. Sammelpunkt der Exulanten Jr40i, nach d Exil Es 2 26; Ne 7 30 zur jüdi-
schen Gemeinde gehörig. Gemäss On 287 ; 146 6 rM n von Jerusalem, Bethel gegen-
über, entspricht das heutige Df er-räm 9 km n von Jerusalem mit deutlichen Spuren
einer alten Ortslage. Wahrsch ist auch Ri4ö; Ho 5 8 dieses R. gemeint. — 2) Das R.
Samuels 1 Sml6i3; 19 18 ff., ISmIl Ramathaim 1} hä-rämätajim, (5 hQ/uaSm/u, jedoch
1 Sml9 18 ff. iv (N)Avä9- ev^Pauä, On HpuaSt/u, Mc 1543 ÄQifia&aia 1 Mk 11 34 Ta/na&sfx,
lag auf d Gbge *Ephraim 1 Sm 1 1. Sein Bezirk gehörte sammt *Ephraim und *Lydda
bis 145 vor Chr. zum samaritanischen, nicht zum jüdischen Gebiet 1 Mk 11 34. Dazu
passt, wenn On 225 f.; 96 R. in d Nähe von *Diospolis oder in d Gegend von *Thamna
setzt und es 288; 146 durch 'Pefxcplq, Remfthis erklärt = renüs, kleines Df 1,5 km
nö von ludd, 10 km nw von tibne (= Thamna), Mem. II 286 f. als alte Ortslage mit
Cisternen und Felsengräbern bezeichnet (zur Namensform vgl. bet ramta und B//9-
Qun<p&a unter *Beth Haram). Mem. II 253 wird auch rentije 10 km n von ludd in
d Ebene Saron (!) vgl., während Furrer BL V 37 bet rlma 8 km ö von rcntls vor-
schlägt. Graf StKr 1854, 858 ff. und Mühlau HWB treten für d Gleichheit von R.
1) und 2) ein, was jedoch nicht dazu stimmt, dass nach 1 Sm i) c ff. Samuel dem Saul
unbekannt ist. Die Entfernung zw. rentls und Silo beträgt eine Tagereise, etwa
30 km. Nach 1 Sm 25 1 war das Grab Samuels in R. ; wahrsch schon seit d 6. Jhdt
wird es in nebi samwll (St. Samuel bei d Lateinern) n von Jerusalem gezeigt (vgl.
Ramath Lehi — Raphia. 537
Mizpe). Josephus schreibt Aq 7102 Papia9ä, VI 4i Aga/xa&ä, VI 13 5 'Agfie&ä. — 3) R.
in Gilead 2 Kg 8 29: 2Chr22 6 s. Ramoth. — 4) Ort in Asser Jol9 29, wahrsch rä-
mijd 22 km so von Tyrus, kleines Df, doch alte Ortslage RobXbF <S1 f. — 5) R. in
Naphthali Jol936, wahrsch er-räme 12 km sw von safecl, ansehnliches, gut bewäs-
sertes Df mit Gärten. — 6) R. im *Xegeb kommt Jo 19 8 in d Namen *BaaIath Beer
Ramath Negeb im Stme Simeon vor und wird Ramoth Xegeb lSni3027 entsprechen.
- R. 1 Sm22 6 ist nach <S irrige £21 für bämä = Höhe : „Saul sass in Gibea unter
der Tamariske auf d Höhe". 1 1
Ramath Lehi, d.i. Kinnbackenhöhe, ist Rilöi7 der Eselskinnbacken, mit dem
Simson auf d Philister einschlug und den er dann der Sage nach auf d Erde warf
— eine Anhöhe, die viell. um ihrer seltsamen Gestalt willen diesen Namen erhalten
hatte: vgl. Lehi. In einer Vertiefung (1} maktes, £ Backenzahn) floss die Rufer-
quelle oder *Rebhuhn-Quelle, £ des Anrufers Brunnen, Ril5i9. G
Ramath Mizpe St in *Gad. wird Jol326 *Hesbon gegenübergestellt als n-er
liegender Punkt, wahrsch ein R., das nach * Mizpe (5) zur Unterscheidung benannt
wurde, also R. bei Mizpe. Nach Jo 13 26 vermuthlich s vom nähr ez-zcrkä: der jetzige
Platz von Ge 31 berechtigt schwerlich zu geographischen Schlüssen aus 49 und 32 l f.
Andere setzen es Ramoth li gleich, wie schon On 279 ; 139. G
Ramoth = Rama 3, da die hebr. Konsonantenschrift urspr zw. Ramoth und
Ramath nicht schied; 1) eine wichtige St in Gilead, mit altem Heiligthum, daher später
Freist und meraritische Levitenst in Gad Dt 1 43 ; Jo208; 2138 (1 Chr 6 65 = 780), Sitz
eines salomonischen Statthalters 1 Kg 4 13, lebhaft bestrittener Besitz in d Syrerkriegen
1 Kg 22 3 ff : 2 Chr 18 2 ff. (Ahab) ; 2 Kg 9 l ff. : 2 ( )hr 22 5 f. (Joram). Die durch On 287 ;
145 (ähnlich 288; 146) gegebene Lage 15 rM = 22,5 km w von *Philadelphia 2) trifft
auf d heutige es-salt zu ; aber dieses entspricht einem alten *Gedor, und 1 Kg 4 13
erfordert eine viel n-ere Lage, weil der Statthalter in R. den *Argob in *Basan unter
sich und noch zwei andere Statthalter 14. 19 offenbar nach S hin neben sich hat. Daher
viell. das heutige er-remte 11 km so von derät; vgl. lApaizaSä JAq VIII 15 3, ^«,«tb{>a
oder 'ÄQu^ä^rj JAq IX 6 lf. Conder denkt an reimün w von geras. — 2) gersonitische
Levitenst in Isaschar 1 Chr 6 58 (7 73) wohl = *Remeth Jol9 2i: ob er-räme 18 km
sw vmi tfenin? Jo 21 29 steht dafür *Jarmuth. — 3) St im *Negeb = Rama Gl G
Ramoth. Wie meist von (S, ist der hebr. Name Hi 28 18 von £ beibehalten.
Ez 27 16 mit Sammet übersetzt worden (Ö21 *Korallen). Die Aramäer sollen diesen Stoff
nach Tyrus gebracht haben. Nach Delitzsch ist auch Pr24? zu übersetzen: R. d. h.
Schmuckwaren sind für einen Thoren Weisheitssprüche. Wellh. Reste2 163 vgl. arab.
ra'ma = Muschel. So
Rapha 1) Kinder R. 2 Sm 21 16. 18, oder geboren von (dem) R, 20. 22 steht bei £
für d Namen des Riesengeschi der *Rephaim. — 2) Nachkomme Sauls 1 Chr 8 [9] 37
= *Rephaja 1 Chr 9 [10] 43. B
Raphael (d. i. Gott heilt) To3 25: 12 15, s. Engel. K
Raphaim, Ebene, Grund R., s. Rephaim.
Raphia wird 3 Mk 1 1(3) als Ort des Sieges Ptolemäus' IV Philopator über An-
tiochus III den Grossen 217 vor Chr. genannt. 1«'. war an d Küste zw. Aegypten
und Syrien die syrische Grenzst nw von ßhinocorora Polyb. V 80; JBj IV 11 5.
Sargon siegte bei R. 720 über d Aegypter und Hanno von Gaza. Von Alexander
Jannäus erobert JAq XIII 133; BJI4 2. durch Grabinins 63 vor Chr. neu gebaut JAq
XIV 53; 11JIS4. heute hirbet und teil refah an der jetzigen Grenze zw. der Türkei
und Aegypten mit einigen Säulen. Q.Stat. 1886, 171 ff. G
538 Raphidim — Rebekka.
Raphidim heisst der Ort des Wüstenzuges, wo Israel gegen d *Amalekiter
kämpfte Ex 17 8 JE. zw. d Wüste Sin Ex 17 l P und vor d Wüste Sinai Ex 19 2 P
(Nu 33 14 f. nach Alus), nach Ex 17 7 mit *Massa und *Meriba identisch. Aber ib— 7,
hier eingeschoben, meint eig. *Kades. Wenn Israel bei R. um d Zugang zum hei-
ligen Bge und zu *Kades gegen d Amalekiter gekämpft hat, so wird E. w von Kades
gelegen haben. Häuüg wird es, im Einklang mit d Annahme über d *Sinai, im wädl
/trau n vom (jebel serbäl gesucht (Ebers, Gosen 218 ff.). G
Raphon ist lMk537; JAqXII84 ein Ort jenseits des Jordans, bei dem Timo-
theus von Judas Mk geschlagen wird, nach 43 f. unweit *Karnaim, wahrsch identisch
mit d von Plinius V 18 74 erwähnten, zur Dekapolis gehörigen St Raphana. Furrer
ZDPV XIII 199 vgl. Alpha JBj III 3 5 an d O-Orenze des Kgreichs des Agrippa und
setzt E. dem heutigen er-räfe in d Nukra zw. nawä im W und ezra' im 0 gleich.
Wohl zu weit NO. — Ueber 3Mkl3 s. Eaphia, G
Rath 1) Eath, Eathsherr £j jö'es, Amtstitel in Israel seit d Kgszeit 2Sml5i2;
Jsl26 vgl. 19 11; aram. pl. ja'aßn Es 7 14. „Heimlicher Eath" steht bei £ Ge 41 45
für sofnat pa'-neah, (S xpov&au(puvr'i%. Xach G. Steindorff, ZäS 1889, 41 ff. = de-penute-
ef- önch, d. i. es spricht der Gott, er lebt ; vgl. de Lagarde GGN 1889, Nr. 14. Bei
£ Eathsherrn auch für keri'e mö'ed Nu 16 2 = Geschl-häupter, für rözenlm Pr 8 14 =
Herrscher, Eegenten, für ßov).tvr?i<; Mcl5 43 = Synedrialbeisitzer (s. Schürer II 149).
— 2) Bei £ für *Synedrium Mt 5 22 ; Mcl5i etc., den hohen Eath der Juden in Jeru-
salem. — 3) = Eathschlag, Plan. Si
Rathhaus bei £ MtlOi7; Mcl3 9 ebenso wie Eath Mt5 22 Uebsetzg von *Sy-
nedrium. Gemeint ist das Ortsgericht der *Synagoge. H
Rathsthor, besser Wachtthor. ein Thor an d O-Seite des *Tempels in Jeru-
salem Xe 3 31. G
Rauben, Räuber. Von Unsicherheit der Strassen, Plünderung von Karawanen,
Ueberfällen von Pilgerzügen zu d Heiligthümern berichten Ge49i7; Ri5 6; 9 25; Ho
69. Wie Israel von d Beduinen der Wüste derartige Eazzias zu erdulden hatte Ei
6 3 — 5, so zahlte es ihnen unter günstigen Umständen derartige Unbill mit Zinsen
zurück Ei 18 27 f. ; 1 Sm 27 8 ff. ; 1 Chr 4 (5) 41 ff. Aber auch im Innern bildeten sich oft
Freibeuterschaaren, die eine Art Eäuberleben führten und die Schonung der eigenen
Landsleute von ihnen gewährten Geschenken abhängig machten Ei 11 3: 1 Sm22 2;
25 7 ff. 13 ff. Xamentlich in d nt-lichen Zeit machten Eäuberbanden das Land unsicher
Lcl0 3o; JAqXIVlÖ5; XX 6 1. Vgl. Höhle. Si
Rauchfass setzt £ für miktceret 2 Chr 26 19 (Eäucherpfanne), für 9v{AiaT?iQiov
He 9 4 (ob Eäucheraltar oder -pfanne, ist streitig; s. Grimm, Lexikon), für hßavejroz
Apc 8 3. 5 = Eäucherpfanne. für nvQüov Si 50 9 = Feuerbecken zum Bäuchern. Vgl.
Bäuchopfer, Bäuchwerk. ( )pfergeräthe, Priester. Si
Raupen ist bei £ Uebsetzg von 1} gäzäm und hcHU, s. Heuschrecke No. 5 und
No. 7. So
Raute Lcll42. Die Verzehntung der B. (pegam) ist in Mischna Schebi'ith 9 1
vgl. Low 372 ausgeschlossen. Unter diesem Gewächs ist wohl Buta Chalepensis L.
zu verstehen Boissier 1921 ff. Die E. wurde ihres starken Wohlgeruches wegen ge-
sammelt: zu welchen bes. Zwecken sie benutzt wurde, wissen wir nicht. So
Rebe bezeichnet bei £ gew. einen Schoss oder Zweig des *\Yeinstocks. So
Rebekka, £} ribkä, griech. "Ptftxxu Em 9 10, Tr *Bethuels Ge22 23: 24 15 und
Schw *Labans 2429, vom Knechte Abrahams wegen ihrer Dienstfertigkeit zur Gattin
*Isaaks erkoren 24 12 ff., gebiert diesem nach 20jähriger Unfruchtbarkeit die Zwillinge
Rebhuhn— Rechten. 539
*Esau und *Jakob 25 21 ff. und stiftet ihren Liebling Jakob zur Erschleiclitmg des
Erstgeburtssegens an 27 5 ff. Ihren energischen und heftigen Charakter malt Ge 25 22 ;
27 13. 46. Nach 49 31 wurde sie bei Isaak in d Höhle bei *Hebron begraben. K
Rebhuhn. Das R. ist in Palästina ein überaus häufig vorkommender Vogel.
Im Spätherbst finden sich oft grosse Ketten von R. zus. , die später wieder ausein-
andergehen. Das R. streicht ziemlich behend auf d Boden umher, doch so. dass man
ihm zur Noth nachlaufen und es, wenn es ermattet ist, mit einem Stock todtschlagen
kann lSm26 20. Das gew. R. in Palästina ist nach Tristram 224 das Steinhuhn,
Caccabis saxatilis Brehm YI 86 ; im Jordanthale und in d judäischen Wüste ist eine
andere, kleinere Art, Ammoperdix heyi gew, in d Küstenebene der Frankolin (Fran-
colinus vulgaris). Welche Art des R. im AT gemeint ist, wissen wir nicht. Ausser
d Namen köre' = Rufer, den das Thier mit Recht trägt, kommt auch der heutige
arab. Name hagal in d Eigennamen *Beth Hogla vor. Jr 17 n ist (statt Vogel) R.
zu übersetzen. Nach Tristram werden die Eier des Steinhuhns sehr oft von Menschen
gesucht und geraubt (vgl. Vögel). Nach d griech. Text Si 11 31 ist der Lockvogel
ein R. So
Recha, £j reim, Ort oder Geschl in Juda, zu Kelub oder *Kaleb gerechnet
1 Chr 4 12. (5 hat P>r/Aß = *Rechabiter. G
Rechab, £) rekäb 1) Ahnherr der Rechabiter, die als eine Art Steigerung der
*Nasiräer eine naturwüchsigere Form des Jahwismus beibehielten, indem sie als Feinde
der kanaanitischen Kultur sowohl das sesshafte Leben und den Ackerbau, als auch
den Weingenuss verpönten Jr 35 6 ff. 1 Chr 2 55 werden sie durch *Hamath , den Vr
des Hauses R., zu d *Kenitern gezählt, die gleichfalls den freien Nomadensinn zäh
bewahrten. Die Begeisterung für d Nationalgott Jahwe macht Jonadab, Sn R.'s, zum
Parteigänger *Jehu's 2 Kg 10 15 ff. Als Nebukadnezar zur Zeit *Jojakim's in Juda
einrückte, flüchteten die R. unter Jasanja, Sn Jeremia's, nach .Jerusalem und wurden,
von d Propheten Jeremia auf d Probe gestellt, wegen ihrer Treue gegen d Gebote
ihrer Altvorderen den von Jahwe abgefallenen Judäern als beschämendes Beispiel
gegenübergestellt Jr 35 l ff. Jeremia verheisst ihnen, dass es ihnen nie an Nachkom-
men, die vor Jahwe stehen, fehlen werde 35 19. Thatsächlich existirt die Genossen-
schaft der R. auch noch in nachexilischer Zeit. In d Bauliste Nehemia*s ist ein ge-
wisser Malkia, Sn R.'s, der Oberste des Bezirks von *Beth-Cherem , erwähnt und
bessert das *Mistthor aus Ne 3 14. Damals zählten die R. noch nicht zu d jüdischen
Geschl ; erst später wurden sie als solche legitimirt 1 Chr 2 55 (EdMeyer, Judenthum
147). — 2) Sn Rimmon's 2 Sm 4 2 ff. = £ Rechob. B
Rechob, £) rekäb, Sn Rimmon's, ermordet mit seinem Br *Baena den Kg *Is-
boseth, Sn Saul's 2Sm42ff. Zu Ne3i4 vgl. Rechab 1. B
Rechte Hand im AT 1) Symbol der Kraft. So in d Namensdeutung von *Ben-
jamin Ge 35 I8b und oft in d Poesie Ex 15 6. 12; Psl7 7; 20 7; 21 9; 77 11. Die r. H.
Jahwe's = seine hülfreiche Macht Ps 60 7 ; 138 7 etc. — 2) Die rechte Seite als Ehren-
platz. Zur Rechten sitzen PsllOi; Mt20 2i; 2533; 2664; Mcl6i9 etc. — 3) Die
rechte Seite als glückbringend Ez 21 27 (s. Smend z. St.). - I i Bezeichnung der s
Weltgegend Gel3 9; 1 Sm23i9; Ps89i3 (s. Welt). Si
Rechten = mit einander einen Prozess führen, mit jemandem rechten l) nökali
Js 1 18 oder hökiah el Hil3 3; h. 'im 16 21 oder nispat et lSml27. Der Ankläger
(U rib Js41ii; sätän Sa3i; avxiöixoq Mt525) forderte den Gegner vor Gericht (kärä
= in ins vocare Dt 25 8), trug die Klage vor (später schriftlicli lli-'H 35 f.), die der
Verklagte beantwortete ('änä, lieslb cläbär Hi9i6: L3 22; vgl. altercatio Cic. Brut. 44,
540 Rechtfertigen — Rehabeam.
164). Entscheidung und Execution erfolgten sofort. Sonst s. Urtheil, Gericht, Zeu-
gen, Eid. Si
Rechtfertigen, § hisdil\ griech. foxaiovv, ist im biblischen Spr-Gebrauch : 1) je-
mandem in einem Streitfalle das Recht zuerkennen Dt25i; 2Sml54; Mtlli9. —
2) ihn von einer Beschuldigung freisprechen Ex 23 7: Js5 23; Mtl2 37. — Ap 12 19
übersetzt £ avay.Qiveiv „rechtfertigen lassen'- statt „in Untersuchung ziehen" s. Grimm,
Lexikon. Si
Redner bei£ Js3 3 für einen, den Begriff *Zauberer umschreibenden Ausdruck ;
wegen Ap 24 1 s. Tertullus. H
Regen s. Wetter, Witterung.
Regenbogen. Das Farbenspiel dieser Naturerscheinung wird gerühmt Si 43 12 ;
50 7. In Anlehnung an Ez 1 28 ist der R. zur Schilderung von Gottes- oder Engel-Erschei-
nungen Apc43: 10 1 verwendet. Die schöne Deutung des R. Ge 9 13 — 16 hängt mit
einem mehrfach bezeugten Mythus zus. (JAqI3 8; Wellh. Prolegomena3 326): Der
R. ist der Bogen, mit dem Gott Pfeile schiesst, etwa die Blitze Ps 7 13 f. ; Hb 3 9—11,
also sein Kriegsbogen ; wenn er ihn ablegt und in d Wolken hängt, so ist das ein
Zeichen, dass seine Stimmung nicht mehr vom Zorn, sondern von d Gnade beherrscht ist. G
Regent. £ übersetzt so salllt Ge42 6 (etwa Grossvezier, s. Dillmann z. St.)
und söfHlm pl. Pr8i6 (= *Richter). Auffällig ist £'s Uebsetzg des St-Namens *No
Amon Jr46 25: Na 3 8 mit „No der Regenten". Vgl. Fürst, Oberste, Gericht. Si
Region Ap28i3 von Paulus auf d Fahrt von *Melite nach Rom berührt, ist
das heutige Reggio. Messina schräg gegenüber. R. (in Bruttien) war viell. schon vor
720 von chalkidischen Joniern gegründet worden, zu denen bald messenische Flücht-
linge kamen. Unter röm. Herrschaft eine civitas foederata, trieb sie einigen Handel
und war der Endpunkt der via popilia. Kiepert § 399. G
Regu, £} re'i'i. (S Vayav, nach d Stmtafel von Gelli8ff. P Sn des *Peleg (s.
Arphachsad). Ob in R. ein Ortsname vorliegt, ist nicht auszumachen. So
Reguel 1) Vr des gaditischen Stmhauptes Eliasaph Nu2i-tP, wofür Nu 1 14
7 42.47: IO20P überall *Deguel steht. — 2) Sn *Esau"s (Edom's) und der Basmath
Ge36 4ff. ; 1 Ohr 1 35 ff. — 3) Nach Ex2i8 J Schwiegervr Moses', s. Jethro. — 4) 1 Chr
9 (10) 8. B
Rehabeam, £} rehab'äm; (5 Si47 23; Mtl7 'Poßoä/x, Sn Salomo*s und der Ara-
moniterin Naema 1 Kg 14 21. 31 ; 2 Chr 12 13, folgt 41jährig (933 — 17) seinem Vr, zeigt
sich aber der durch Salomo's despotisches Regiment geschaffenen kritischen Situation
nicht gewachsen. Während R. ohne Widerspruch Kg über Juda wurde, sollte auf d
Versammlung in ^Sichern K.'s Wahl zum Kg der übrigen 10 Stme (vgl. 2Sm5iff.)
erst vollzogen werden (insofern richtig 1 Kg 12 1 ; 2 Chr 10 1) und zwar unter d Be-
dingung, dass R. den von Salomo aut d n Stme geübten Druck aufhebe. R. erbat
sich 3 Tage Bedenkzeit. Anfangs geneigt, dem Ruth der älteren Beamten zu folgen
und dem Willen der 10 Stme sich zu fügen, lässt er sich von seinen Jugendfreunden
schliesslich scharf machen und bescheidet jene dahin, dass er ihnen noch schwerere
Lasten auferlegen wolle. Da bricht der Unwille der Menge los, sie steinigt den zu
ihrer Besänftigung von R. gesandten Adoniram (so (5) , R. flieht nach Jerusalem,
wählend die 10 Stme den *Jerobeam zum Kg ausrufen. Nur Juda hält zu R. (1 Kg
12 1 — 20; 2 Chr 10 1 — 19). Dass auch Benjamin dem R. treu geblieben sei 1 Kg 12 21,
steht mit 20 in grellstem Widerspruch. Widerstandslos lässt R. geschehen, dass im
5. Jahre seiner Regierung der Pharao *Sisak (Abb. 188) den Tempel und Palast zu
Jerusalem plündert, vor allem die goldenen, von Salomo angefertigten Schilde raubt
Reh, Rehe— Reichstag. 541
An ihrer Stelle lässt R. bronzene Schilde anfertigen, die in d Wachtstnbe beim Burg-
thor aufbewahrt und von Trabanten, wenn R. den Tempel besucht, getragen und dann
zurückgebracht werden 1 Kg 14 25 ff. ; 2 dir 12 2 ff. Nach 2 Chi* 11 18 ff. besass R. einen
zahlreichen Harem. Was 2Chrlli3 — 17; 12 l ff. über R.'s Stellung zu d Leviten und
seinen Abfall vom Gesetz erzählt wird, ist ungeschichtlich ; glaubwürdiger ist die
Nachricht über d Festungsbauten 2Chrll5ff. B
Reh, Rehe. Ueber d Vorkommen des R. vgl. Büffel. -- Unter R. ist an allen
Stellen bei £ (ausser Pr5i9, wo ein weiblicher ^Steinbock gemeint ist) die Gazelle,
£j sebl, ö5 SoQxäq (vgl. Ap9 36 *Tabitha) zu verstehen, vgl. Dt 14 5. Dieses durch
ganz Palästina, in d Steppen, Ebenen und Gbgen noch heute sehr häufige, rudelweise
lebende Wild ist die Gazella dorcas unserer Naturgeschichte Tristram 127; Brehm
III 205. Im 0- Jordanland kommt eine bes. Species, die Gazella arabica, vor. Die
Gazelle war und ist noch heute das gew.-ste Jagdthier vgl. 1 Kg 4 23. — Namentlich
bei d Dichtern und bes. im HL dient das kleine (etwa 1 m lange), aber niedliche
Thier seiner Anmuth wegen sehr häufig als Bild. Auch die Behendigkeit der Gazelle
wurde bewundert, vgl. 2 Sm 2 18. Bei herannahender Gefahr stieben die Rudel mit
grosser Schnelligkeit davon Js 13 14, so dass es schwer hält, sie zu beobachten. So
Rehob 1) anscheinend St, bis zu der nach P Nu 13 21 die Kundschafter kamen,
am „Zugang nach Hamath" (s. Palästina); falsch On 286; 145. — 2) St in *Asser
Jo 19 28. 30, nach Jo 21 31 ; 1 Chr 6 60 (7 75) gersonitische Levitenst, von Israel nicht er-
obert Ril3i. - 3) £ Haus R., £} bet rtiöb, ein aram. Stm und Gebiet in d Nähe
der Ammoniter 2 Sm 106.8, heute die Gegend von rihäb in biläd es-suwet ö von geras
MuNDPV 1900, 71 ff. — 4) Gegend bei Dan Ri 18 28 s. Beth R. — 5) Person Ne 10 11 ;
2Sm8 3.i2 (? viell. = 3). G
Rehoboth ein Brunnen, nach Ge 26 22 in d Gegend zw. *Gerar und *Beerseba
von d Leuten Isaaks gegraben. Man vgl. er-ruhebe 30 km sw von Beerseba Rob I
324 ff. ; Palmer 297. G
Rehoboth am „Strom" (£ am Wasser) nach Ge 36 37 (lChrl48) Heimath eines
edomitischen Kgs. Gew. am Euphrat gesucht ; wahrsch aber mit Winckler, Gl 1 192 ;
Mt. der Vorderas. Ges. 1898, 10 ; KAT3 148 am *Bach Aegyptens zu suchen, der unter
d Bach Aegyptens nicht den wädi el-'arts, sondern einen angeblich bei *Raphia münden-
den Wadi verstellt. Nach On 286 ; 145 freilich Df und Wachtposten in Gebalene. Z
Rehoboth Ir, eig. „offene Plätze der St", GelOn neben *Ninive genannt.
Viell. das ass. rebit ninua, Vorst von Ninive, in hebr. Form. So Delitzsch 261. Z
Rehum 1) einer der 12 Führer der unter *Serubabel und *Josua zurückkehren-
den bab. Exulanten Es 2 2 — Nehum Ne 7 7. — 2) pers. Befehlshaber und Unterstatthalter
von *Samaria, viell. ein Perser, Syrer oder Samaritaner von Geburt (EdMeyer, Juden-
thum 34), schwärzt in einem Brief an Artaxerxes I (464 — 25) die die St aufbauenden
Bewohner von Jerusalem als aufrührerisch an und erzwingt durch ein kglich.es Edikt
die Einstellung der Arbeit Es 4 8 ff. — 3) Sn Bani"s, ein Haupt der Leviten zur Zeit
Nehemia"s Ne 3 17. — ■ 4) Jüdisches Geschl-Haupt Ne 1026 (25). — 5) Ein unter Seru-
babel heimkehrendes Priestergeschl Nel2 3, verschrieben aus *Harim Nel2l5, d. i.
die 3. der 24 Priesterklassen 1 Chr 24 (25) 8. B
Reich s. König, Königreich.
Reich Arabien Ez 38 13 bezeichnet S-Arabien, s. Arabien, bes. Saba. So
Reichstag bei£2Mk4 2i für za npuroxkioia, entweder Hochzeit oder wahrsch-
licher Königsweihe, Thronbesteigung, nämlich des bisher unter Vormundschaft seiner
Mr gestandenen Kgs *Ptolemäus VI. H
542
Reif— Rein, Unrein.
Reif s. Wetter. Witterung.
Reigen, £} mähöl Ps 30 12 ; Ex 32 19 = yogoi Jt 3 8, bezeichnet die rhythmische
Bewegung einer Anzahl von Männern oder Wbern, geregelt durch d Tambourin in
ihrem Takte Ex 15 20, begleitet von *Musik und Gesang 2 Sm 6 5. So sahek Ex 32 6
(vgl. Spiel); naitpiv 1 Kr 10 7: hägag lSm30i6; lud Ei 21 21. Diese Chorreigen wur-
den meist von AVbern ausgeführt Ei 11 34: 21 21; Ex 15 20; 1 Sm 18 6. Bei kultischen
Tänzen in Prozessionen waren Männer und Wber vereinigt Ps 68 26 ; 2 Sm 6 20 (Abb.
L52. 15:;: vgl. 70). Einzelne fanatisch Erregte thaten sich dabei hervor durch bes.
hohe Sprünge pizzez 2 Sm 6 16; riMed 1 Chr
15 29 oder durch wirbelndes Sichdrehen kir-
her 2 Sm 6 14. Selten vereinzelte Tänzer
Ri 16 25. 27 (vgl. Spiel 1. Von gesonderten
Alib. 153. Opferhandlung. Der Reigen bewegt sich auf
Bi igen um einen heiligen ,i,.u Altar zu: hinter ihm sitzt eine Frau, die sich eine
Baum. Blume gegen die Nase halt ; hinter ihr Frauen mit
Musikinstrumenten.
Männer- und Wberchören ist Jr 31 13 die Rede. Bei abtrünnigen Juden fand in d
griech. Periode auch Nachahmung griech. Waffentänze statt 2Mk4i4. Ein mimischer
Tanz wurde nach griech. Art viell. Mt 14 6 autgeführt. — Bei späteren Juden fanden
zum Laubhüttenfeste Fackeltänze von Jünglingen und Mädchentänze in d Weingärten
statt (s. Delitzsch, Gesch. der jüd. Poesie 194 — 196). Solche E. ahmten die Kinder
in ihren Spielen nach Mtlli7; Lc 7 32. — Ob die gottesdienstlichen R. der Thera-
peuten 1 Philo II 485 ) dem Judenthum angehören, ist neuerdings zweifelhaft gemacht.
Vgl. Lucius, Die Therapeuten 1880; dagegen P. Wendland, Die Therapeuten, Leip-
zig 1896. Si
Reiger, Reiher. Mit Beiger ist von £ nach d griech. und lat. Uebsetzgen
bisweilen 1} husidä = *Storch wiedergegeben. Viell. ist dagegen unter d mit *Heher
übersetzten Wort anäfä der Beiher zu verstehen. So
Rein, Unrein, <& tahör, fäme'. Die kultische Reinheit kann zufälliger Weise
mir d natürlichen zus. -fallen, insofern Badungen und Waschungen zur Erlangung der-
selben erfordert werden. Aber die Reinlichkeit ist hier durchaus nicht das treibende
Prinzip; denn ein grosser Theil der auf d kultische Eeinheit bezüglichen Vorschriften
lässt sich absolut in keinen Zus.-hang damit bringen. Sie zwecken sämnitlich ledig-
lich darauf ab, alles das zu entfernen, was den Gott Nahenden diesem zu einer miss-
fälligen Erscheinung und dadurch zur Ausübung des Kultes unfähig machen könnte.
Es beruhte dies auf allmählich sich bildenden Sitten und Ueberlieferungen , die bes.
an d Heiligthümern aufbewahrt wurden. In d alten Zeit nur vereinzelt lSm2026;
2 ^m 1 1 4. schwollen diese Observanzen nach d Exil gewaltig an; vgl. bes. Lv 11 — 15;
21; 22: Nu:): 19.
Reinigung, Reinigungsopfer. 543
Personen wurden unrein durch gewisse körperliche Zustände: Beischlaf Lv
15 18; vgl. 1 Sin 21 4 t.: Ex 19 15; 2Smll4, Pollution Lvl5l6f. , Menstruation oder
Blutnuss 19 ff., Kindbett Lv 12, Samenfiuss (bei Männern, gonorrhoea) Lv 15 l ff., Aus-
satz Lvl3; vgl. 2 Kg 7 3; 15 5 (vgl. FrzDelitzsch, Durch Krankheit zur Genesung
1873). Solche Personen waren sowohl selbst zur Ausübung des Kultes, zur Darbrin-
gung von Opfern etc. unfähig, als sie auch andere Personen, die sie berührten, unrein
machten Lv 15 6 ff.
Von Dingen galten als unrein, verunreinigten also Personen durch Berührung
oder Genuss die folgenden: 1) das Fleisch gefallener, an einer Krankheit gestorbener
Thiere Lv 11 24 oder solcher, die vom Wild zerrissen waren Ex 22 30; Lv 17 13 (Prefä),
wozu auch die in einer Schlinge gefangenen gehörten nvixröv Ap 15 20. 29 ; ferner Fleisch
heidnischer Opfer Ex 34 15 ; riöwlöüvia Ap 21 25 ; 1 Kr 10 25. — 2) das Fleisch einer
Anzahl ausdrücklich als unrein erklärter Thiere Dt 14 4 — 21 ; Lvll2 — 24. Von Vier-
füssigen die wiederkäuenden mit nicht ganz gespaltenen Klauen , ferner die Kriech-
thiere, solche Wasserthiere, die keine Schuppen oder Flossen haben (nach Gunkel 141,
weil sie zu d Chaosthieren, dem näfyäs des Meeres, gehören) und eine Anzahl namhaft
gemachter Vögel und geflügelter Insekten. — 3) der Genuss von Blut und von den
zu opfernden Fettstücken Ge 9 4 ; Lv 7 23. 25 — 27. Bei diesen Bestimmungen befinden
sich alle diejenigen Erklärungsversuche auf falscher Fährte, die sie aus natürlichem
Widerwillen, Gesundheitsrücksichten und Aehnlichem herleiten wollen (Sommer, Bibl.
Abhandlungen 1 183 ff. ; Eoskoff bei Schenkel V 356). Ebenso wenig können hier ethi-
sche Gesichtspunkte Aufklärung schaffen (E.König in PRE2 XII 617 — -637). Die Gründe
sind stets religiöse und kultische (vgl. Stade 1482). Wer von an Krankheiten ge-
storbenen Thieren ass, verfiel der Macht der Dämonen, die die Krankheit hervorge-
rufen hatten. Die verbotenen Thiere waren andern Göttern heilig und darum für
Jahweanbeter zu essen verboten; vgl. Ex 8 22 (26). Wer sie ass, trieb fremden Kult
und wurde dadurch unfähig, am Jahwekult Theil zu nehmen Js 65 4; 66 17. Blut und
Fett waren regalia Jahwe's ; wer davon ass, frevelte an Jahwe"s Rechten, durfte ihm
also nicht nahen. — 4) Ferner galten als unrein Dinge, die von unreinen Personen
berührt waren Lvlö9ff. — 5) galten Leichen als verunreinigend, eine Anschauung,
die erst nach d Exil auftritt, indem in alter Zeit man durchaus nicht vor ihrer Be-
rührung zurückscheute Ge23 2; 50 1 — 3. Erst der PC erklärt jede solche Berührung
als verunreinigend Nu 19 11. 14 ; ja sogar die eines Gebeines 16 ; 2 Kg 23 14, macht den
Betreffenden zum tnne i/cefes Hg 2 13 ; Lv 22 4. Es scheint, dass man bes. die Todten-
kulte Js65 4: Lv 19 31 beseitigen wollte, die schon Js 8 19 so heftig angegriffen hatte,
weshalb zur Zeit des NT bereits die Berührung des Grabes unrein machte Mt 23 27.
Schlimmer als die Verunreinigung des Einzelnen war die des ganzen Landes.
Sie ward herbeigeführt durch *Mord. wenn „unschuldiges Blut" vergossen wurde Ge
4 ii f.; Dt 21 1—9, durch *Götzendienst Jr27ff. ; 32; Ho 6 10, Sittenlosigkeit Jr 3 l
und dgl. (s. Unzucht). Solche Dinge machten den Opferkult unwirksam oder nöthigten
zu seiner Einstellung und zur Ausführung von Sühnebräuchen Dt 21 1 — 9. Das fremde
Land galt wegen d fremden Götterdienstes als unrein Am 7 17, seine Speise ebenfalls
Ho 9 3 f. : Ez 4 13. Daher war ein Exil ein furchtbarer Schlag, weil es das Opfer und
damit die unmittelbare Verbindung mit Jahwe aufhob lSm26l9; Kl 2 7. Ueber il
pharisäischen Verschärfungen der Gesetze über rein und unrein s. Schürer 1 1 U » I 4< >.">. Si
Reinigung, Reinigungsopfer. I»ie verlorengegangene Reinheit, d.i. Kultus-
fähigkeit (s. Rein, Unrein), konnte wieder erworben werden. In geringfügigen Fällen
durch ein Bad des Körpers und eine Waschung der Kleider Lv 15 8. in. 11, die am Abend
544 Reisen— Rekem.
des Tages der Verunreinigung vorgenommen wurden 5—8. 10. In schwereren dauerte
der Stand der Unreinheit 7 Tage 19 f. 24 ; es genügte zwar auch hier zunächst das
eben angegebene Mittel, doch ward verlangt, das Bad im frischen Wasser zu nehmen 13
und am 8. Tage 2 Tauben als R.-O. zu bringen. — Bei d Kindbetterin dauerte der
Stand der Unreinheit nach d Geburt eines Knaben im Ganzen 33 Tage, nach der
eines Mädchen 66 Tage, und als R.-O. ward ein Lamm und eine Taube, im Armuths-
falle 2 Tauben Lc 2 21 bestimmt Lv 12. — Sehr umständlich war der R.- und Opfer-
ritus für d rein gewordenen Aussätzigen Lvl4 2 — 32 (Delitzsch. Durch Krankheit z.
Genesung 120 — 126. 159 f. 162. 169 — 172), der mehrere Thier- und Mehlopfer, Be-
streichungen mit Oel und Besprengungen mit Wasser erforderte. Ein ganz bes. Ritus
derR. Avard aber für diejenigen festgesetzt, welche Leichen berührt hatten Nu 19 11. 16
und für d Geräthe eines Raumes, in dem jemand gestorben war 14 f. Hier musste
ein bes. präparirtes Wasser, das mit d Asche einer rothen Kuh vermischt war 12 f.
17 — 19, mit einem AVedel auf Personen und Sachen gespritzt werden (s. Sprengwasser).
Warum die Kuh roth sein musste, hat nach d Rabbinen selbst Salomo in seiner Weis-
heit nicht gewusst.
£ übersetzt mit R. das hebr. toh°rä 1) Lvl2 4f. = Menstruation; 2)Lvl423:
Et. 44 26 = rituelle Reinerklärung : 3 1 Xe 12 45 = rituelle Reinheit und ihre Erhaltung.
Auch ohne bes. Verunreinigung nahm man vor d Opfer R.-Ceremonien vor, um sich
auch für d Fall unbewusster Verunreinigung die Kultfähigkeit zu sichern. Man nannte
dies hitkaddes Ex 19 22 etc., hittaher Ge35 2: Lvl4 4 etc. — Einen andern in dieser
Weise für d Opfern vorbereiten hiess kiddes Ex 19 10. 14; Hi 1 5. — Man badete sich
Lvl4 8, reinigte die Kleider Ex 19 10 oder zog andere an Ge3o2, enthielt sich des
ehelichen Umgangs Ex 19 15 u. dgl. m. Si
Reisen. Der Gedanke, dass man zu seiner Belehrung oder gar zu seinem Ver-
gnügen reisen könne, ist noch heutzutage dem Orientalen völlig- unfassbar. Man reist
nur. wenn man muss : als Flüchtling Ge 27 43 ; Ex 2 15, in nothgedrungener Auswande-
rung Ge 12 1.10; 46 1; Jo9 6; Rt 1 1. in unabweislichen Geschäften Ge 24 10 ff. ; 42 2 ff. ;
43 2 ff. , als Pilger zum Heiligthum IS111I3; Lc 2 42. Denn das R. ist beschwerlich.
Gebaute *Strassen giebt es nur in seltenen Fällen (Xu20i7 etc. ..der Königsweg"),
sie werden nur für hohe Reisende meist ad hoc eingerichtet Js 40 3 f., um bald wieder
zu zerfallen. Sie sind auch häutig unsicher (s. Rauben, Räuber) und zur Regenzeit
überhaupt ungangbar Mt24 20. Man reiste daher meist in Karawanen Ge37 25; ow-
oSiu Lc2 44 (vgl. Gast, Herberge) mit pfadkundigem Führer Xu 10 31. Einzelne mit
Ranzen und Stab MtlOio (Abb. 87 und 88) oder auf einem Esel Xu 22 21: 1 Kg 2 40;
Lcl0 34, selten auf * Wagen Ge46ö; Ap8 28 (Abb. 209 und 210). Si
Reisige (Kluge Wrb mhd. reisec = beritten) = Reiter, s. Heer. Si
Rekem 1 1 einer der 5 midianitischen Kge (Häuptlinge ), die während d Wan-
derung von d Israeliten getüdtet wurden Xu 31 8: Jol3 2i. - - 2) ein Geschl in 0-
Manasse lChr7(8)i6. — 3) kalebitisches Geschl 1 dir 2 43. 44. B
Rekem 1) St in Benjamin Jo 18 27 neben *Moza 26 ; (5 Naxca?. — 2) Xame der
St *Petra bei JAqIV7i Pexifirj (mit Bezug auf *Rekem Xu 31 8; Jo 13 21): 4 7
'loxi/ und im On 286. 145: 287. 146;JJp*fc'u 228: 98, entsprechend dem griech. Qüyna
Spalt = £1 scela'. In d Thosiphtha rcekem dehagrä Hildesheimer 51 ff. — 3) Im £ und
5 ist lv'. für *Kades gesetzt; in Folge dieser Verwechselung hat das Thal, in dem
Petra liegt, den Xamen wädi müsä erhalten, in d Zeit der Kreuzfahrer vallis Moysis
(vgl. *Hor). Für Kades Barnea setzten die Juden dann rcekem ge'ä, d. h. sie fügten
den Namen des Ortes Gaia (= ehji ö von Petra mit d Mosesquelle) hinzu. G
Reineth— Rhodus. 545
Remeth St in Esaschar Jol92i, wahrsch = *Eamoth 2. G
Remphan s. Chiun.
Rente (Kluge Wb. mhd = Ertrag, Einkünfte) bei £ Es68 für middä (Tribut.
Steuer): 7 24 ..jährliche R.« für Jchü; i Wegzoll): 2 Mc il Ki für tiqöooöoi (Einnahme,
Einkünfte). Vgl. Zin>. Si
Rentmeister hei £ für 'al ham-maS, s. Königreich, Frohne, Schoss, Steuer, Zins;
für olxovöfioq itöXewq Rml623 (= aerario urhis praefectus, quaestor). Si
Rephaja, nachexilischer Mannesname. So heisst z. 1!. Et. Sn Hur's, der Obei-t.
der Hälfte des Bezirks von Jerusalem . einer der Theilnehmer an Xehemia's Thor-
und Mauerbau Xe3 9 (EdMeyer Judenthum 119. 166 ff.). B
Rephaim, identisch mit Snen des *Rapha 2 Sin 21 nur.. i>t mit Recht durch-
gängig mit *Riesen übersetzt. Aus den Sagen von alten Riesen, von deren Nach-
kommen noch in historischer Zeit gesprochen wurde, bildete sich die Anschauung von
einer vorkanaanitischen Bevölkerung, die man bes. im O-Jordanland Dt 3ii; Jo 12 4 etc.
(vgl. Ge 14 5) , aber auch auf d Boden Kanaans annahm. Die ältere Ueberlieferung
spricht übrigens von d *Amoritern als Riesen Am 2 9. an anderen Stellen werden R.
neben d *Pheresitern genannt Jo 17 i5. Vgl. Enak. Enakiter, Emim, Samsummim. So
Rephaim, eine an Getreide fruchtbare Ebene Jsl7 5, die nach Jolös: 18 16
im W (SW) von Jerusalem liegt, nach 2Smo2o bei *Baal Prazim und bei Bekaim
i ^Maulbeerbäume bei £) 24; 2 Sm 23 13 ilChrllo. 13: 11 15). Daher wahrsch die heu-
tige hak-ä = Ebene sw von Jerusalem. Irrig On 288; 147 n von Jerusalem. JAq VII
12 4 setzt sie zw. Bethlehem und Jerusalem. Seit d 16. Jhdt gilt die balt'ä sw von
Jerusalem dafür. G"
Resen Ge 10 12 als Gründung Nimrod's zw. *Ninive und *Kalah genannt. Viell.
einem ass. res eui „Quellort8 1 vielfach als Ortsname verwandt) entsprechend, aber
nicht sicher nachzuweisen. Z
Reson, Ej rezön. nach 1 Kg 11 23 ff. Gründer des damascenischen Reiches, urspr
Untergebener Hadadeser"s von *Zoba. Zeitgenosse und Widersacher Salomo's. Klo-
stermann ändert in hezrön auf Grund von c5 1 Kg 11 14 Eoquju und von hezjön 1 Kg
15 18; doch s. auch Winckler AT U 61 ff. Z
Rezeph, fj rcesef, 2 Kg 19 12 = Js 37 12 neben *Gosan. *Haran und den Bene
*Eden genannt, Wohl sicher Rasappa der KI, Pijaätpa des Ptolemäus, heute rusäfe
auf d rechten Euphratseite s von Rakka. Z
Rezin, & resän, kschriftl. rasunnu, letzter Kg des Reiches *Damaskus (s. auch
*Aram), mit *Pekah von Israel gegen *Ahas von Juda verbündet 2 Kg 15 37 ; 16 5 ff. :
Js7lff. Thiglath-Pileser zieht auf Veranlassung des Alias gegen ihn, erobert Da-
maskus, das von da an ass. Provinz wird, und lässt R. hinrichten 2 Kg 16 7 ff. Nach
d ass. Inschriften *Thiglath-Pileser's III, die gleichfalls den Zug gegen Rasunnu und
die Eroberung von Damaskus berichten, fand dieses Ereignis« in d Jahren 733 und
732 statt, Die angebliche Eroberung *Elath's durch R. 2 Kg 166 beruht auf einer
Verwechselung von Edom und Aram an dieser Stelle. Z
Rhnzis eifriger Patriot in Jerusalem, der, als Nicanor ihn verhaften wollte,
einen heroischen Selbstmord ausführte 2 Mk 14 37— 46. H
Rhodus wird !Mkl523 unter d Gebieten genannt, denen ein Beschluss des
röm. Senats zu Gunsten der .luden mitgetheilt wurden sei (vgl. Kos). Eine der dori-
schen Inseln der Küste *Kariens gegenüber mit d Atabyrion 1340 m, sehr fruchtbar,
urspr von Phöniciern besiedelt, wurde R. durch die Erbauung der gleichnamigen
Hauptst an d N-Spitze der Insel 408 vor Chr. eine bedeutende Seemacht. Diegrösste
IJiliehviirttTlmcli. OD
546 Ribla, Riblath— Richter.
Blüthe der St R. fällt in d Zeit nach Alexander d Grossen. Noch zur Zeit der Römer,
die R. 44 nach Chr. der röm. Provinz *Asia einverleibten, war die St als Sitz der
Künste (Metallgiesserei) und Wissenschaften berühmt. *Herodes unterhielt Beziehungen
zu R. JAqXYI53; Bj I 21 n. Auf d Fahrt von Syrien nach Italien pflegte man in
R. anzulegen BjYII2i: Ap21l. — Wegen (5 1 Chr 1 7 s. Dodanim. G
Ribla, Riblath 1) Ort im Lande *Hamath, wo Necho II 608 vor Chr. Joahas
von Juda in Fesseln legte 2 Kg 23 33 (anders 2 Chr 36 3) , und Nebucadnezar II 586
vor Chr. über Zedekia Gericht hielt Jr 39 5 f. ; 2 Kg 25 6 ff. : Jr 52 9 ff., heute riblc am
rechten Ufer des Orontes am N-Rande der UM' zw. *Libanon und Antilibanus. —
2) Ort in d O-Grenze Kanaans Nu 34 n, s vom Df *Enan Nu 34 10 ; Ez 47 17. Ob mit
R. 1 identisch, ist sehr zweifelhaft; £} liäriblä, anscheinend mit d Artikel, der bei
R. 1 nie steht, (5 BijXä. Wetzstein ZAW III 274 vermuthet als richtige Aussprache
harbHä = nach Harbel und vgl. mit diesem Harbel den Namen des heutigen Ortes
harmel, nach dem das merkwürdige Denkmal MnuV harmel am N-Ende der bijßä'
(Rob. NbF 704 ff.) genannt ist. G
Richter, £j söftflm, heisst eine Anzahl von Vorkämpfern einzelner oder meh-
rerer hebr. Stme in d Zeit zw. Josua und Saul. Die jüngeren Quellen, die von d
Gedanken an Samuel und d Zustände der Kgszeit beherrscht sind, stellen die R. als
eig. Regenten (dies bedeutet söf'tlm im Spr-Gebrauch der Späteren) dar, die in Zeiten
der Noth, infolge des Hilfsgeschreis des Volks von Jahwe erweckt und von Jahwe*s
Geist getrieben Ri3 9f. 15; 1129, die Führung ergriffen und auch nach erfochtenem
Sieg bis zu ihrem Lebensende ausübten ; vgl. Ri 2 18 f. ; 3 30 ; 1 Sm 7 15 f. ; 2 Sm 7 10 und
die Formel: "er richtete (regierte) Israel (also das ganze Volk!) . . . Jahre" Ril02f. ;
117.9.11.14; 15 20. Nach dieser Auffassung würden sich die R. eig. nur dadurch von
d Kgen oder sonstigen Regenten, wie den röm. Consuln oder den karthagischen Su-
feten (— ^ söftfim), unterscheiden, dass sie jedesmal erst aus einem bestimmten An-
lass aufgestellt waren und nicht eine ununterbrochene Reihe bildeten.
Die wirkliche Geschichte dagegen, die uns in d .. Heldengeschichten" des *R.-
Buchs vorliegt, weiss nichts von Regenten über d ganze Volk, sondern nur von Stmes-
Häuptlingen, die in einer bes. Noth dem von ihr betroffenen Theile des Volks „zum
Rechte verhelfen" (= säfat in älterer Bedeutung; Ri3io, wo £ irrig „und ward R.
in Israel"), d. h. einfach: Rettung schaffen! Der Benjaminit *Ehud thut dies durch
d Ermordung des Moabiterkgs Eglon und d Verfolgung der Feinde; die Prophetin
*Debora, die allerdings schon vorher als Orakelspenderin thätig war, thut es sammt
*Barak durch d Anstachelung einer Anzahl von Stmen zum Kampfe gegen *Sisera.
*Gideon verfolgt nach d älteren Erzählung nur mit d Leuten seines Geschl Abieser,
und zwar zur Ausübung der Blutrache, die midianitische Raubschaar. *Jephtha wird
als Bandenführer im Lande Tob von seinen Landsleuten zur Bekämpfung der Ammo-
niter gedungen. *Simson endlich führt den Kampf gegen d Philister allezeit auf
eigene Faust und wird ihnen schliesslich von d eigenen Volksgenossen ausgeliefert.
Nirgends aber findet sich (ausser bei *Gideon und allenfalls bei *Samuel) eine Spnr
davon, dass jene Vorkämpfer nach vollbrachter Heldenthat die Rolle eines Regenten
gespielt hätten.
Der Drang, die alten üeberlieferungen in ein festes Schema einzufügen, dürfte
zu d schliesslichen Begrenzung der Zahl der R. auf 12 geführt haben. Zu Grunde
liegen die Erzählungen über d 6 sogen, grossen R.: Ehud, Debora, Barak, Gideon,
Jephtha, Simson. Eine etwas jüngere Recension erstreckte sich auch auf *Eli 1 Sm
4 18 und *Samuel; der Schluss dieses R,-Buchs liegt wohl in 1 Sm 12 vor. Zu d Ge-
Richter, Buch der — Richthaus. 547
nannten kamen nachmals die sogen, kleinen E.: *Thola und *Jair vor. *Ibzan. *Elon,
♦Abdon nach Jephtha. Die Voranstellung Othniels (£ *Athniel), Urs *Kalebs, der
hier wohl kurzweg als Judaer gilt, in eine judäische Recension des R.-Buchs machte
die Zwölfzahl der eiir. K. bis Simsoni voll. Noch später erfolgte die Beifügung
*Samgars (wohl auf Grund von Ei 5 6). Die Bedenken gegen d Geschichtlichkeit der
sogen, kleinen R. gründen sich, abgesehen von Othniel, darauf, dass Thola, Jair und
Elon anderwärts Namen von ganzen Geschl sind: doch ist die Verwendung von Ge-
schl-Xamen als Personennamen auch anderwärts nicht unerhört. Als Heimath der
sogen, grossen R. werden die Stme Benjamin. Ephraim, Naphthali, Manasse, Gilead
und Dan genannt; als die der sogen, kleinen Juda. Isaschar, Gilead iGad). Sebulon
und Ephraim. Es sind somit im gesammten Schema alle Stme ausser Rüben, Simeon
und Asser vertreten.
Was endlich die religioiisgescMchtliche Bedeutung der R. anlangt, so gehört die
übliche Auffassung derselben als Gottesmänner und Vorkämpfer für d rechte Jahwe-
verehrung gegenüber allem Götzendienst oder gar als Träger der göttlichen Offen-
barung gleichfalls erst den jüngeren Quellen an. In d alten Erzählungen wird keines-
wegs von allen gesagt, dass sie einem göttlichen Rufe folgten, und der Geist Jahwes,
der Ril4 6: 15 14 über Simson kommt, ist anderer Art, als der 3 10; 1129 gemeinte.
In einigen Erzählungen fehlen religiöse Gesichtspunkte so gut wie ganz. Dadurch
ist nicht ausgeschlossen, dass anderwärts das Bewusstsein von einem Einheitsband,
das trotz aller Zersplitterung der Stme in d gemeinsamen Gott gegeben ist, zu leben-
digem Ausdruck kommt: vgl. Ri 3 28: 4 6; 5 23.31, sowie den Ggens zu d „Unbeschnit-
tenen'4 14 3: 15 18.
Ueber d Chronologie der R.-Zeit, deren Beschaffenheit nicht ausschliesst , dass
einige der R. nicht nach, sondern gleichzeitig mit anderen R. gelebt haben, vgl. Zeit-
rechnung. K
Richter, Buch der. in d hebr. Bibel das 2. der sogen, „vorderen Propheten",
das erst im Verlaufe von Jahrhunderten seine jetzige Gestalt erhielt. Den Grund-
stock bilden die ephraimitischen „Heldengeschichten" aus d früheren Kgszeit (nach
Anderen urspr ein Bestandtheil der beiden Pentateuchquellen J und E). Sie erzählen
von d sogen. 6 grossen ^Richtern als von gottbegeisterten Errettern des Volks aus
bes. Nöthen. Auch K. 17 f. (jetzt in d Nachträgen und zwar aus 2 parallelen Er-
zählungen zus. -gesetzt) gehört dazu. Aus d späteren Kgszeit stammt dasRilOi — 5;
12 8 — 15 erhaltene Verzeichniss der sogenannten kleinen Richter. Durch seine Ver-
schmelzung mit d Heldengeschichten entstand, wohl im 8. Jhdt. das sogen, „vordeu-
teronomische Richterbuch", das in K. 1 und 2 auch zahlreiche Bestandteile der J-
Quelle aufnahm. Während oder bald nach d Exil erfolgte eine neue Bearbeitung
vom Standpunkte des Dt aus. Die Richter sind jetzt lebenslängliche Herrscher über
ganz Israel: die Ereignisse werden stets unter theologischem Gesichtspunkt beurtheilt
(sogen, theokratischer Pragmatismus), die 6 grossen Richter in einen künstlichen
chronologischen Rahmen eingefügt, Ein letzter R (wohl im 5. Jhdt und im Zus. -hang
mit d Schlussredaktion aller Geschichtsbücher von Ge bis 2 Kg vom Standpunkt des
PC ausi fügte u. a. eine Chronologie auch der sogen, kleineu Richter sowie eine Um-
arbeitung der Erzählung in K. 20 hinzu. Kommentare von Moore 1895, Budde 1897,
Nowack 1901. K
Richthaus steht bei £ 1) für ngaizoigiov = praetorium. Amtshaus des Prätors
und bezeichnet Mt2727; Mcl5i6; Jh 1828.33; 199 den ehemaligen Palast des Hem-
des in *Jerusalem, den Pontius Pilatus bewohnte, dagegen Ph 1 13 die Kaserne der
35*
548 Richtplatz — Rinder, Rindvieh.
Prätorianer, der kaiserlichen Leihtruppen, vor d porta viminalis am O-Ende *Roins.
- 2) für axQoarijQiov Ap 25 23 , das den für Gerichtsverhandlungen bestimmten Raum
des von Herodes in *Cäsarea (1) erbauten Palastes bedeutet, der von d röm. Procu-
ratoren als Residenz benutzt wurde. G
Richtplatz steht bei £ Ap 17 19. 22 für d Areopag in * Athen. G
Richtstuhl. Im Alterthum war das Sitzen des Richters auf d Stuhl, £j hisse',
<3 &QÖvog 1 Kg 7 7 , ßrjßu Mt 27 19 ; Jh 19 13 ; Ap 18 12 ff. ; 2 Kr 5 10, erforderlich , wenn
das Urtheil gelten sollte. Vgl. JAq XVIII 4 6. Mommsen, Rom. Staatsrecht 1315 ff. Gr
Riegel, l) beriah, man'-ül, miu'äl, s. Schloss und Abb. 1611'.; Thor, Thüre:
Festung. Si
Riesen steht bei £ bisweilen für fj *Rephaim, sowie Nephilim Nu 13 34, wäh-
rend Ge 6 4 dasselbe Wort unrichtig mit Tyrannen wiedergegeben ist. Vgl. auch Enak. So
Riininon nach 2 Kg 5 18 Name eines in Damaskus verehrten aram. Gottes, der
auch in d damascenischen Personennamen *Tab-Rimmon 1 Kg 15 18 enthalten ist. Auch
Sa 12 11, wo die Todtenklage *Hadad-Rimmön's erwähnt wird (vgl. *Thamus) , liegt
wohl sicher ein Gottesname, nicht ein Ortsname vor. Der entsprechende bab.-ass.
Gott Rammän ist der bab. Wettergott KAT3 442 ff. Die aus d Namen Hadad-
Rimmon zu entnehmende Entsprechung von Hadad und Rimmön wird durch d KI
ausdrücklich bezeugt. Darnach ist Hadad die schon für 1400 vor Chr. (in d 'Amäma-
Briefen) zu belegende, bereits in voraram. Zeit übliche Bezeichnung des Wettergottes
in Syrien-Palästina, neben welcher aber, und zwar wohl gleichfalls schon in voraram.
Zeit, auch der urspr bab. Name des Wettergottes rammän (mit d Bedeutung Brüller,
Donnerer, von ramämu brüllen) Eingang gefunden hat, der wohl auch den Ortsnamen
*Rimmön, *Gath-Rimmön u. a. zu Grunde liegt. Die hebr. Vokalisation R. scheint
durch volksetymologische Anlehnung an rimmön = ^Granatapfel beeinflusst zu sein,
während (5 wenigstens 2 Kg 5 18 Ps/u/nav bietet (bei d Ortsnamen Ptußiov) ; doch be-
achte bereits die Vokalisation Giti-Rimüni (= Gath-Rimmön) in d 'Amärnabriefen. Z
Riininon 1) £} §cela' liä-rimmön, „Felsen des Granatapfelbaums", im ö Gebiete
Benjamins an d Wüste, wohin sich die geschlagenen Benjaminiten tlüchteten Ri 20 45. 47 ;
21 13. Viell. das On 287 ; 146 erwähnte R ., 15 rM n von Jerusalem, heute Df ram-
iikiii 762 m, 18 km nö von Jerusalem. — 2) St im *Negeb Juda's neben *Ain genannt
Jol5 32, dagegen Jol9 7 zu Simeon gerechnet (=1 dir 4 32), Sa 14 10 als s Endpunkt
des Bglandes bezeichnet ; iS verbindet Ain und R. Jo 15 32 zu 'E(joj,ulo&, Jo 19 7 zu
'EQSfi/jtwv = On 256; 120 "EQSfißwv, Eremmon, sehr grosses Df 16 rM s von *Eleuthe-
ropolis im *Daroma, wahrsch umm er-ramämhi 27 km so von bet gibrin. Vgl. *En
Rimmon Neil 29. — 3) Ort an d NO-Grenze Sebulons Jol9i3, (5 Psix^iwvä, wahrsch
= Rinimono , meraritische Levitenst 1 dir 6 62 (7 77) , was Jo 21 35 zu *Dimna ver-
schrieben sein wird, heute er-rummäne, kleines Df 10 km n von Nazareth mit Spuren
einer alten Ortslage. — 4) R. Parez, Lagerstätte Israels Nu 33 19 f. G
Rinder, Rindvieh, 1^ im allgemeinen collectiv bäkär, das einzelne sör (aber
meist vom männlichen Thier); allüf bes. das zahme Rind; pär junger, aber ausge-
wiulisener Stier (£ Farren); fem. pärä; 'egel, fem. ieglä Kalb, aber auch noch von
3jährigen Thieren ; dichterisch abbir , der starke (Ochse). Die R.-Viehzucht kommt
heut zu Tage nur bei mehr oder weniger sesshaft gewordenen Stmen vor; Wander-
stme haben keine R., weil in d Gegenden, wo sie sich aufhalten, in d Regel nicht
genügend Wasser und Futter für R.-Y. vorhanden ist. Auf d Sinaihalbinsel ist R.-V.
zu züchten unmöglich. In Palästina sind bes. die grösseren und kleineren Ebenen,
die Küstenebene, das Jordanthal und der Hauran, sowie etwa noch der Negeb für d
Ringe — Rithma. 54g
R.-V. -Zucht geeignet. Aus vielen Andeutungen sieht hervor, dass im Alterthum mehr
R.-V. gehalten wurde, als heute in Palästina. Die Rasse, welche man heute findet,
ist in S-Palästina und d Küstenebene eine kleine, braune mit kurzen Hörnern; im
Jordanthal und ( »-.Tordanland herrscht dieselbe Rasse, nur sind die Thiere etwas
grösser; in Galiläa und bei Damaskus finden sich sehr grosse Thiere, die man als
armenische bezeichnet. Viell. ist diese grössere Rasse bereits früher im Lande *Basan.
dessen R.-V. als bes. stattlich und fett gerühmt wird, die herrschende gewesen, wie
nach d Denkmälern auch in Aegypten; doch mag das üppige Futter in jener Land-
schaft auch zum bes. Gedeihen des K.-Y.'s beigetragen haben. Neuerdings wird von
berufenen Naturforschern behauptet, dass die gew. R.-V.-Rasse Palästina's eine uralte
sei (Leitet 153). Das Vieh liess man — abgesehen von d Mastvieh - - das Jahr
über frei weiden; sehr oft verwilderte es dadurch, so dass starke Stiere dem Frem-
den oder Reisenden gefährlich wurden, vgl. Ps 22 13 und die Bestimmungen des alten
Gesetzes Ex 21 28 ff. Selbst gegen grosse wilde Thiere wissen sich Ochsen bekanntlich
zu vertheidigen.
Was die Verwendung des R.-V. 's betrifft, so geht aus vielen Stellen hervor;
dass dasselbe im Alterthum viel häufiger gemästet, geschlachtet und gegessen wurde,
als heut zu Taue. Ein im Stall gemästetes Kalb galt zwar als Bild bes. Ueppigkeit
Am 64; Ml 4 2 (3 20) ; dem Gast ein gemästetes Kalb schlachten, hiess ihm bes. Ehre er-
weisen Ge 18 7 und noch Lc 15 30. Für d kglichen Tisch Salomo's waren nach 1 Kg 4 23
(5 3) täglich 10 gemästete und 20 Weideochsen (d.h. doch wohl junge Thiere) nöthig.
Auch im Opferdienst kommen Ochsen, d. h. Kälber und Fairen bei allen Gelegenheiten
vor, ausgenommen beim äsäm : bes. hervorzuheben ist das *Opfer der rothen Kuh
Nu 19. — Als Product des R.-V. 's ist die *Milch anzuführen. Vor Allem wurden
aber die ausgewachsenen Ochsen — auch wenn Kälber genannt werden , hat man
hierbei an starke Thiere zu denken Ri 14 18 — an d *Pflug gespannt und ihnen da-
bei ein Joch angelegt ; daran mussten sie erst gewöhnt werden Ho 10 11. Mit einem
langen Stecken (malmäd, dorbän) wurden sie dabei angetrieben (Abb. 149) ; wenn sie
ausschlugen (..lockten- Ap9 5i. so verwundeten sie sich an d scharfen und breiten
Spitzen des Steckens erst recht. Auch an *Wagen (Abb. 210) wurde das R.-V. ge-
spannt 1 Sm6 7, sowie natürlich an d Dreschschlitten (s. Dreschen), wobei der Ochse
nach Belieben fressen durfte Dt 25 i. — In Palästina wurde das Gras auf d Felde
vom R.-Y. abgeweidet. Im Hochsommer, bes. vor d Winterregen, finden daher die
Thiere nur spärliche Nahrung, während im Frühjahr das Futter ausserordentlich reich-
lich ist. Wahrsch wurde auch im Alterthum mit Häcksel (Js30 24; 11 7 1 nachgeholfen,
wie dies auch bei d Mästung wohl das gew. *Futter war. Vgl. Anderlind in ZDl'V
IX 64 ff. So
Ringe s. Pitschaftring, Pitschier, Siegel. Schmuck und Abb. 1S4.
Kipliath Ge 10 3, 1 Chr 1 6 fj difclt, als Sn *Gomers aufgeführt, bezeichnet höchst
wahrsch, wie schon JAq I 6 1 weiss, die Paphlagonier. die am SW-Ufer des Pontus
wohnten, de Lagarde verweist auf d Fl Vi)ßuq bei Aman und d Landschaft Pqßavria
am thrakischen Bosporus (Ges. Aldi. 255). So
Bissa Lagerort [sraels Nu 33 21 f . Man hat Rasa der Tabula Peutingeriana an
d Strasse von 'Akaba nach Jerusalem, 32 rM (48 km) von 'Akabe vgl. (5 teaaä. G
Rithma Lagerort Israels Nu33i8f. zw. Sazeroth und Kinimon Parez. meist
auf d wädi abu retemät oder w. ertäme unweit 'ain Ipadis bezogen, da die Namen
(von rotem, ratam. Ginsterstrauch) verwandt sind und Ginster noch heute dort in
Masse wächst. G
550 Ritter — Römer, römisches Reich.
Ritter hei £ für fj sälis; 2 Kg 7 2. 17. 19; 9 25; 1525 = Generaladjutant des Kgs,
1 Kg- 9 22 ; 2 Kg 10 25 allgemein = Offizier, Ez 23 23 höherer Offizier. Sonst s. Heer. Si
Ritterschaft hei £ Js4()2 für sclbä' = Kriegsdienst, Zeit der Kriegsnöthe ; Js
21 21 hohe R. bei £ für sebä' ham-märöm = Heer des Himmels, nämlich *Engel. Si
Rizpa, Tr Aja*s und Kebswb *Sauls 2Sm37ff. , mit der *Abner nach Sauls
Tod Umgang pflegt. Von *Isboseth darüber zur Kede gestellt, der in d Verkehr mit
einer Haremsfr seines Vr's einen Griff nach d Krone erblickt, kommt es zu dauerndem
Zerwürfniss zw. Abner und Isboseth. Als unter Davids Regierung eine als Zornäus-
serung Jahwe's gedeutete 3jährige Hungersnoth wüthet und David durch d Orakel
erfährt, dass der Anlass ein noch ungesühntes Verbrechen Sauls an d Gibeoniten sei,
giebt er ihnen 7 Sauliden, darunter 2 Sne R."s, Armoni und Meribaal, zur Hinrichtung
preis, damit die Blutrache an ihnen vollstreckt und Jahwe versöhnt werde. In rüh-
render Mutterliebe hielt R., die Antigone des AT, die Todtenwacht, um Raubvögel
und wilde Thiere von d Leichen fernzuhalten, bis Regen fiel und Jahwe's Zorn be-
sänftigt schien. Darauf lässt David die Leichen sammt den Gebeinen Sauls und Jo-
nathans in d Erbbegräbniss des Kis bestatten 2 Sm 21 1 ff. B
Roboam s. Rehabeam.
Rock bei £ für tetönet Ge 3 21 etc. (Tunica), für m"ll IS111I84 etc. (lange Tu-
nica), bunter R. für kHönct passhn Ge37 3 etc. (Aermelrock), kleiner R. für me'Wka-
tön 1 Sm 2 19, für xuiüjv Mtö-n»: Jh 19 23 etc., s. Kleider, Priester. Si
Rocken Pr 31 19 für Msör, s. Spinnen. Si
Römer, römisches Reich. In d Zeit zw. Alexander d Grossen und Christus
war nicht bloss das Weltscepter von Daniels 4. Monarchie in d Hände des langsam,
aber sicher nachrückenden Volks der R. übergegangen, sondern auch bereits die repu-
blikanische Verfassung Roms unwiderruflich der Monarchie gewichen (s. Augustus,
Tiberius, Claudius), wenn auch alte Formen beibehalten und z. B. jährlich die her-
kömmlichen 2 Consuln, bei welchen früher die oberste Leitung gestanden hatte, ge-
wählt wurden (s. Lucius). Weder von dieser folgenreichen Veränderung, noch von
d verhängnissvollen Bedeutung, welche die röm. Machtentfaltung für d Bestand der
jüdischen Theokratie gewinnen sollte, giebt sich eine Ahnung kund in d ersten Ein-
druck, welchen die neue Weltherrschaft auf d Juden machte 1 Mk 8 l — 16. Der Schwer-
punkt liegt in d Satze 8 13 : Welche sie zu Kgen wollen, die machen sie zu Kgen, und
welche sie absetzen wollen, die setzen sie ab. Daher scheint sich die hasmonäische
Politik mit d Gedanken getragen zu haben, sich der Syrer durch einen Bund mit
Rom zu erwehren. Die ersten Schritte in dieser Richtung thaten keinesfalls die R.
(s. Manlius), wohl aber werden dem Judas lMk8i7 — 32 und Jonathan 12 1—4. 16 un-
mittelbar vor ihrem Untergange und dann wieder dem Simon 14 16 — 24 derartige Pro-
jecte zugeschrieben; ein den andern Staaten mitgetheilter Senatsbeschluss soll den
Juden ungeschmälerten Besitz ihres Gebiets gesichert haben 15 15 — 24, vgl. JAq XIV
8 5. Jedenfalls hat Hyrkan I in dieser Richtung Erfolge zu verzeichnen JAq XI 11
9 2; XIV 10 22. So waren die Juden ,amici et socii populi romani" geworden. Als
ihre eigenen Fürsten demnächst in Br- Zwist geriethen, thaten ihnen demgemäss die
R. den gewohnten Dienst, Frieden auf Kosten der Freiheit zu schenken. Schon die
Herrschaft des *Herodes beruhte ganz auf röm. Unterlage, erschien daher bereits auch
als unwürdige und unerträgliche Tyrannei. Die Einverleibung von Judäa und Samaria
7 nach Chr. gab das Zeichen zum 1. Aufstand (s. Judas der Galiläer) und schuf die
Mc 12 14 = Mt 22 17 = Lc 20 22 berührte fortwährend bohrende Gewissensfrage. Die
Zeloten verneinten dieselbe; die *Pharisäer unterwarfen sich einem als Provisorium
Römer, Brief an die. 551
gefassten göttlichen Verhängniss, und seihst die Bejahung der Sadducäer floss bloss
aus d nahe liegenden Erwägung Jh 11 48. Zur Zeit Jesu war das jüdische Land dem
allgemeinen Schicksal der alten Welt, im Römerreich aufzugehen, bereits anheimge-
fallen. Der rüm. *Landpfleger (Procurator) , welcher gew. in Cäsarea residirte, zu-
weilen, zumal zum Osterfeste, aber auch nach Jerusalem kam. verwaltete, ausgestattet
mir (1 jus gladii Jhl8 3i, das Land im Namen des Präses von *Syrien. Fast nur
auf d kaiserlichen Provinzen, zu welchen Syrien gehörte, vertheilten sich die 25 Le-
gionen des Reiches. Während diese Präsides oder Legaten im Amte blieben, bis der
Kaiser sie wieder abrief, sandte der Senat in die seiner Verwaltung unterstellten
Provinzen (es waren die kleineren, auch von Krieg oder Aufruhr weniger bedrohten)
nach alter Hebung gew. nur auf ein Jahr seine Proconsuln (s. Gallion, Sergius Pau-
lus). Ueberhaupt blieb die Provinzialverwaltung unter d Kaisern wesentlich dieselbe,
wie unter d Republik, nur nicht mehr so ganz methodisch angelegt auf Aussaugung
mittelst Verpachtung der Einkünfte an röm. Ritter, die sich zur Beitreibung gew.
der nationalen Unterpächter (= *Zöllner) bedienten. Durch sie floss da^ Mark der
Völker nach d Siebenhügelst Apc 17 9, dem Sitz der antichristlichen Weltmacht Apc
16 19: 17 5; 18 2.20.21. Wenigstens zu ausserordentlichen Abgaben und zur Kriegs-
hülfe waren verpflichtet die vielen Kge, Ethnarchen und Tetrarchen, die man in
Asien bestehen liess. In religiöser Hinsicht nahm die röm. Politik weitgehende Rück-
sicht auf d jüdische Sonderart. Zwar führte die Monarchie einen je länger, je stren-
gere Formen annehmenden Kaiserkult mit sich, der jedoch nicht den Juden, die pri-
vilegirt waren, wohl aber, sobald man sie von d Juden zu unterscheiden wusste, den
Christen verhängniss voll werden sollte Apc 13 4. 8. 12: 20 4: lPe4i2 — 16. Im Uebrigen
vertrug sich mit d allgemeinen Knechtschaft ein oft ziemlich weitgehendes Mass von
Unabhängigkeit jener Vasallenfürsten nicht bloss, sondern auch von Selbstregieruhg
der einzelnen St und Corporationen. so des kleinasiatischen Städtebundes mit d Cen-
trum in *Ephesus. Die Kaiserherrschaft liess endlich auch das röm. Bürgerrecht,
welches aus d Grenzen eines Gemeindebürgerrechts in d erweiterten Begriff eines
Staatsbürgerrechts übergewachsen war, käuflich werden Ap 22 28 ; seine Träger waren
nicht mehr bloss in Italien zu suchen, sondern unter allen Nationen des mit röm.-
griech. Bildung erfüllten Weltreichs (orbis terrarum, oixov(isvri)\ s. Berufung, Freistadt. H
Römer, Brief an die. Das ausführlichste and für Beurtheilung des Lehrbe-
griffs wichtigste Sendschreiben des Paulus, am Schlüsse der 3. Missionsreise zu Korinth
abgefasst und nach Rom geschickt, um die dortigen Christen mit d paulinischen Evan-
gelium bekannt zu machen, bestehende Vorurtheile gegen seine Lehre und den Erfolg
seiner Missionspraxis aufzuheben und die beabsichtigte Reise nach Rom vorzubereiten,
dem Apostel eine günstige Aufnahme im Mittelpunkt der Heidenwelt zu sichern. So
dürfte sich wenigstens mit Anspruch auf allgemeine Richtigkeit die viel umstrittene
Frage nach d Zweck eines Sendschreibens lösen, welches, anders als die zuvor von
Paulus abgefassten, einer Gemeinde gilt, die Paulus weder gegründet noch auch nur
zuvor besucht hatte. Nicht minder viel und in entgegengesetzter Richtung behandelt
ist die mit d Bestimmung- des Zwecks eng zus.-hängende Frage nach d judenchrist-
lichen oder heidenchristlichen Charakter der Gemeinde, an welche der Brie! gerichtet
ist. oder vielmehr, denn nur darum handelt es sich, der Mehrzahl in derselben. Hier
stehen sich nämlich die in d Heiden weit weisende Adresse 15.6.13 — 15, vgl. 11 13 — 32,
und die Voraussetzungen, unter welchen die Leser im Briefe seilet angefasst und
bearbeitet werden 2 1. 17 — 29; 3i — 9: 6 1.15; 7 1.4 — 7: i) l — 5; 10 l — 3: 11 l. n so direct
gegenüber, dass man neuerdings zu Vermittelungen seine Zuflucht genommen hat, wie:
552 Rötheistein— Rohrdommel.
Paulus habe selbst von d statistischen Verhältnissen der röm. Gemeinde keine be-
stimmte Anschauung gehabt, oder die röm. Christen seien geborene Heiden, aber zu-
gleich jüdische Proselyten gewesen, oder ihr Christenthum sei einerseits nicht-jüdisch,
andererseits aber von Paulus unabhängig gewesen, jener freieren Stellung entsprechend,
welche die Juden in d *Zerstreuung vielfach zum Gesetz eingenommen haben. Immer-
hin dürfte die Vorgeschichte der christlichen Gemeinde in Rom in d dortige Synagoge
zurücklaufen (s. Claudius und Liberianer). Der Brief ist durch d Schluss 1136 und
den neuen Anfang 12 l deutlich in 2 ungleiche Hälften geschieden. In d 1. schliessen
sich wieder die alle Voraussetzungen und Consequenzen der Glaubensgerechtigkeit
entwickelnden Kpp. 1 — 8 und die heilsgeschichtliche Darlegung über d Verhältniss
der Juden und Heiden im Reiche Gottes Kpp. 9 — 11 enger zus. ; im 2. oder prakti-
schen Theil bereiten die beiden letzten Kpp. für d historische Verständniss einige
Schwierigkeiten, so dass ihre Echtheit oder doch ihre Integrität, insonderheit die Zu-
gehörigkeit der langen Grussliste in K. 16 (sie versteht sich besser mit d Adresse
nach Ephesus) zum Ganzen in Fz*age gestellt werden konnte. Kommentare von Oltra-
mare 1881, Godet (deutsch)2 1892 — 93, Meyer- Weiss 9 1899, Lipsius im Hand-Komment.
II2 1892, Sanday und Headlam4 1900, Beet 1899, Spitta, Untersuchungen 1901/02. H
Rötheistein, £; scered Js44i3, wo von d Vorzeichnen eines Götzenbildes die
Rede ist. Wahrsch ist aber dabei bloss an ein spitziges, ritzendes Instrument (Reis-
stift) zu denken. So
Rogel, Brunnen, richtiger Quelle R., lag nach Jol5 7; 18 16 auf d Grenze zw.
Juda und *Benjamin und zwar ö unterhalb des Hinnomthales, s oder sw von *En Se-
ines Jo 18 17, Aufenthalt der Späher Jonathan und Ahimaaz 2 Sm 17 17 und Stätte des
Opfermahles des *Adonia 1 Kg 1 9, wahrsch der heutige blr e/jüb, Hiobsbrunnen , im
icadi en-när unterhalb d Mündung des Hinnomthales (Abb. 95 o), ein in d Felsen ge-
hauener Schacht, der 34 m tief die erste, 38 m tief die zweite Sammelkammer für d
unterirdischen Wasserläufe hat, mithin im Laufe der Zeit tiefer gemacht worden sein
muss. Nach längerem Regen läuft der Brunnen über. Vgl. Mem. Jerusalem 371.
S. auch Soheleth. G
Roggen bloss Ex 9 32, Uebsetzg von hmmmet, s. Spelt. So
Rohr. Ps68 3i ist von Thieren im R., Jsl9 6 vom Röhricht in Aegypten die
Rede ; daher auch das Bild vom zerknickten Rohrstab Js 36 6 (vgl. 42 3) treffend ist.
Auch als *Messruthe dienten Rohre Ez 40 3. Unter d zahlreichen, in Palästina vor-
kommenden R.-Arten Tristram 437 hat man in d obigen Stellen am ehesten an d
gemeine Sumpfschilfrohr, Arundo Donax L. (Boissier IV 564) , das weit stärker ist,
als unser gemeines Schilf, zu denken. — Das *Papyrus-R. (Abb. 143 und 144) ist
bes. in Aegypten häufig, kommt aber in einer bes. Varietät (Boissier V 374) auch im
oberen Jordanthal, bes. in d bahrat el-hüle in grosser Masse vor, ausserdem im nähr
ez-zerkcl und nähr el-fälik an d Küste. Das Schreib-R., Arundo scriptorum 3 Jh 13,
der Calamus, wuchs nur in Aegypten. So
Rohrdommel. Unter d nicht essbaren Vögeln wird die kä'ät Dt 14 17 ; Lvllis
genannt. Von demselben Vogel wird gesagt, er werde in d zerstörten Land Edom
und auf d Säulenknäufen des zerstörten Ninive sitzen Js 34 11 ; Ze 2 14, und der Psalm-
dichter 102 7 vergleicht sich mit einem solchen Vogel in d Einöde. Schon die alten
Uebersetzer (Dt <5 xuTUQäzxrjq, V inergulus; Lv (S netexäv, V onocrotalus; Js (5 üqvw,
V onocrotalus ; Ze (5 yaßaü.eovxeq, V onoc. ; Ps (5 nsXXixar, V pellicanus) rathen meist
auf d Pellican, £ Rohrdommel. In Palästina kommen nach Tristram 250 zwei Arten
Pellicane, der Pelicanus onocrotalus und crispus Brelun VI 500, vor. Es sind grosse
Rohrschiff — Rost. 553
schöne Wasservögel. Auch die E., eine Reiherart, kommt nach Tristram 243 vor;
es ist die Ardea stellaris Brehm VI 388. Es wird nicht auszumachen sein, was für
ein Vogel gemeint ist.
Rohrschiff Jsl82, s. Papyrus. \y
Koni. Ueber d Beziehungen der Juden zu Rom s. Römer, röm. Reich. Ueber
d Entstehung der 1. Christengemeinde in R. s. Römer, Brief an die. Von d St R.
ist nur selten die Rede im NT. Paulus wird bei seiner Ankunft in R. dem „obersten
Hauptmann" übergeben, d. h. dem praefectus praetorio, dem Obersten der kaiserlichen
Leibwache, die Tiberius in d Prätorianerlager (castra prätoriana) vor d porta vimi-
nalis am Ü-Ende der 8t vereinigt hatte, heute Campo Militare di Maccao */* Stu ö
vom Bahnhof. Hier hat sich Paulus nach Ph 1 13 (£ *Richthaus) als Gefangener
aufgehalten, vermuthlich später als die Zeit, wo er in eigener Miethswohnnng, einer
sogen, insula der Nachbarschaft, wohnen durfte Ap 28 16. 23. 30 (£ Herberge, Geding).
Unter „des Kaisers Haus" Ph 4 22 sind wohl Leute der kaiserlichen Hofhaltung, Die-
nerschaft zu verstehen. G
Ros, £} rös. Ez38 2f. : 39 1 wird von Einigen statt „der oberste Fürst" über-
setzt: der Fürst von Ros. Mesech und Thubal. Man hat darin mit Unrecht den Na-
men der Russen gefunden. Smend entscheidet sich für d 1. Uebsetzg, Cornill, Ber-
tholet und Kraetzschmar für d 2. Vgl. Magog. — Ferner ist R. Name eines benja-
minitischen Geschl Ge 46 21. So
Rose bei £ für £} sösannä, s. Lilie. Die wirkliche R. kommt mit ihrem alten
Namen qööov erst in d Aper vor und zwar als Blume von bes. Schönheit Si508, mit
der man sich an Festen bekränzte WS 2 8. Es ist unter diesen Umständen fraglich.
ob die Garten-R. nicht erst in pers. oder griech. Zeit in Palästina eingeführt worden
ist (vgl. auch 5 Es 2 19). Unter d R. am Bache Si 39 17 und d R. zu Jericho Si 24 18
könnte viell. auch der an allen Bächen Palästina^ häutige Oleander. Nerium Oleander
Tristram 416; BoissierIV47 zu verstehen sein, den die Franzosen Laurier Rose nennen.
Uebrigens kommen in Syrien manche Arten wilder Hecken-R. vor. Die heute sogen.
„R. von Jericho", Anastatica Hierochuntica, ein kleines hygroscopisches Kräntlein mit
unscheinbaren winzigen Blüthen. das sich in d Trockenheit zus. -ballt und in d Nässe
wieder öffnet, hat mit obigen Blumen nichts gemein. So
Rosenspan setzt £ Ps 60 1 für d räthselhafte Ueberschrift j^ süsan (vgl. Rose
und Lilie). In d Randglossen zu Ps 60 (E.A. 64 85) setzt er hinzu: R., das ist ein
Gehäng oder köstlich Kleinod in einer Rosengestalt. Also nennt er hier sein Kgreich.
welches ein göttlich Kleinod oder Span ist. G
Rosinen. Nu (> 3 werden die frischen und dürren Weinbeeren neben einander
genannt. Wie heut zu Tage wurden im Alterthum auf bes. zubereiteten Tennen eine
Anzahl Trauben (wohl bes. Sorten) in d Weinbergen selbst zu E. getrocknet. Die
so getrocknete Weintraube hiess simmüjpim inur im pl.), <5 ozcuplöeg, V uvae passae.
In Stellen wie 1 Sm 25 18 (£ 100 R.) hat man an knehenförmig zns.-gepresste I«'. (vgl.
Feigen) zu denken, nicht an einzelne R. -Trauben. S. Wein. So
Rosinfarbe bei £ für tölä'at Lv 144. 6, tölä' Jslis; für sänl 2Sm 1 24; HL43:
xöxxwoq Apc 17 :; t. 8. Farben. Si
Rosinroth bei £ für töla'atEx 25 4 ; 26 1 etc., für Jcarmil 2Chr26etc., s. Farben, si
Boss s. Pferd.
Rossthor Jr3l4o: Ne328 ein Thor des Kgspalastes in *Jerusalem. G
Rost 1) zum Backen, bei £ für marheeset Lv2 7: Tu: s. Backen. Kuchen, Speis-
opfer. Pfanne. — 2) Rosten des Metalls, bei £ für ßQvbaiq Sit (i l». Si
554 Roth — Rügeopfer.
Roth. Mit „roth, rother Farbe'1 hat £Jr22l4((g pi'/.xoq, V sinopis); Ez23i4
das fj säser übersetzt, WS 13 14 <S fiLXroq, V rubrica. Stets ist dabei vom Bemalen
der Wohnungen im Innern die Rede, bei Ez mit Figuren. Etwas genaueres ist über
d Farbstoff nicht zu ergründen; man hat an Zinnober und Mennig gedacht, die beide
im Altertlram wohl bekannt waren. Sonst s. Farben. So
Rothes 3Ieer , f) tpvdyä &ü?.aooa, ünclet sich Jt5i2(i3); WSIO18; 19 7; 1 Mk
4 9; Ap 7 36; He 11 29 an Stelle des im AT gew. Ausdrucks *Schilfmeer. G
Rothgiesser bei £ für yß'/.y.onläozi]q (faber aerarius ) WS 15 9, s. Handwerk, Gold-
schmied. Si
Ruhen wird durchweg in d genealogischen System der Sne Jakobs als der erst-
geborene bezeichnet Ge 29 32 ; 35 23 ; 46 8 ; 49 3 ; Ex 6 14 : 1 dir 6 (5) 1, d. h. als der Herr-
scherstm. Aber die Zeit, in der R. an d Spitze der übrigen Stme Israels gestanden
hat, ist uns nicht bekannt; denn die zuerst erkennbaren Ereignisse der Geschichte
Israels sind mit d Hervortreten des Stmes Joseph verbunden. Die älteste Ueberliefe-
rung verlegt Eingriffe Rubens in d Stellung Moses' oder Israels (= Jakob) theils in
d Zeit des Wüstenzuges Nu 16 12. 14. i5b, theils in d Land Kanaan Ge 35 22 vgl. 49 3.
Sofern damit Kämpfe um d Vorherrschaft gemeint sind, sind sie in Kanaan begreif-
licher als in d Wüste; denn eine solche Vorherrschaft passt wohl zur Sesshaftigkeit
der Stme, aber nicht zum Aufenthalt in d Wüste. Ge 35 22 will vom W-Jordanland
verstanden werden, dahin weist ferner der Stein Bohan*s, des Snes Rubens Jo 15 6 s
von Jericho; ob damit auch die Erzählungen Nu 32; Jo 22 zus.-hängen, lässt sich
nicht entscheiden. Ueberall sonst sitzt der Stm R. im O-Jordanlande n vom *Arnon,
von seiner Geschichte hier wissen wir jedoch sehr wenig. An d Kampf unter *Debora
betheiligte er sich nicht Ri 5 15, Jakob verwünscht ihn Ge 49 3, und Dt 33 6 droht ihm
schon der Untergang; *HasaeFs Kriegszüge im O-Jordanlande sollen auch ihn be-
troffen haben 2 Kg 10 33. Jedoch erzählt 1 Chr 6 (5) 18— 22 noch von siegreichen Käm-
pfen R.'s gegen d *Hagariter, gegen *Jetur, *Naphis und *Nodab vor d Exil, das
Thiglath-Pileser über sie verhängte 1 Chr 6 (5) 26: Die Geschl R.*s sind Ge46 9; Nu
26 5 ff. genannt. Im PC fehlt R, neben d anderen Stmen nicht Ex 1 1 ff. ; Nu 1 5. 20 f. ;
2 10; 7 30; 10 18; 13 5; 26 5.7; 34 14 etc. -- Sein Gebiet erstreckte sich nach Nu
:V2 37 f. und Jo 13 15 ff. vom Arnon an n-wärts in unbestimmter Ausdehnung (vgl.
*Moabs Gebiet ) und lässt sich von d Gebiet *Gad"s nicht scharf scheiden ; die St R.'s
* Aroer und *Dibon Jo 13 16 f. werden Nu 32 34 zu Gad gerechnet. Die Mesa-Inschrift
kennt wohl Gad in dieser Gegend, R. nicht. Ezechiel weist R. ein Gebiet zw. Eph-
raim und Juda an 48 6 und nennt nach ihm eines der N-Thore Jerusalems 31. G
Rubin kommt vor 1) als Uebsetzg von nöfek Ex 28 18 (39 11), (5 o.v&qu$, V car-
bunculus; Ez 27 16 (die Aramäer bringen ihn nach Tyrus) hat V gemma f(5 fehlt);
Ez 28 13 stimmt (5 nicht mit £j ; V carbunculus, £ Amethyst. Si 32 7 ist av9pa!~ mit
I». übersetzt. — 2) für abne elpdäh Js 54 r2, <S U&oi y).v(pr/c, V lapides sculpti. Jeden-
falls ist irgendein glänzender *Edelstein gemeint, — 3) für abne pük 1 Chr 29 (30) 2;
darunter sind jedenfalls schwarzglänzende Steine zu verstehen. — Die Uebsetzg R.
ist weder für 1) noch für 2) gesichert, für 3) ausgeschlossen. Der R., d. h. der rothe
♦Saphir, kann zwar auch nach Palästina gebracht worden sein; viell. ist jedoch nach
d Uebsetzgen der edle Granat gemeint. Vgl. Kluge 272 ff. ; 325 ff. So
Rufus, dem Paulus befreundet wie auch seine Mr Rm 16 13, nach Einigen iden-
tisch mit d Br des *Alexander 1), Sn des *Simon 7). H
Rügeopfer bei £ für mirifyat zikhärön Nu 5 15. 18 (rügen — - anklagen, vgl. Mt
1 19 nuQuötiy nullit ir . wo auch bei £ rügen), s. Eiferopfer. Si
Ruhr — Saba, Scheba, Seba. 555
Ruhr bei £ Ap288 für ävosvzsQiov, s. Krankheiten. Si
Rüsttag bei £ für ^uimo-Atv^ Mcl5 42, vgl. Vorsabbath, Sabbath; Jh. 19 14.42
s. Feste: Passali. Si
Rüstung bei £ Sa 14 211 R. der Rosse für mesillöt has-silsini (= Schellen der
R.). Sonst s. Waffen. Si
Klima 2 Kg 23 36 als Heimath der Mr des *Jojakim genannt; (5 2 Chr 36 5
Pujxa. Viell. ist R. iin 288; 146 .= *Arnma Ri 9 41 zu vgl., das freilich Ps/itplq, Remph-
tbis und Arimathia sein soll, heute rentls 10 km w von tibne (*Thamna). Jedenfalls
wäre dann 2 Kg 23 36 *Rama auszusprechen. JAq X 5 2 hat l4ßov/Aäg. G
Ruth, l) ritt, verkürzt aus re'üt = Freundin, die Heldin des Buches R., eine
Moabiterin, die in d Richterzeit als Wittwe eines Judäers aus Moab nach Bethlehem
gelangt, dort durch ihre Frömmigkeit und häuslichen Tugenden einen vornehmen Mann,
Boas, als Gatten gewinnt und durch ihn die Stmmr des davidischen Hauses wird.
Gewisse sprachliche Spuren, sowie der Rückweis auf einen „vor Zeiten" geübten Brauch
4 7 (vgl. Dt 25 9) verweisen das liebliche Idyll in d nachexilische Zeit, und zwar ist
das Buch höchstwahrsch ein beredter Protest gegen d drakonische Härte Esra's bei
d Auflösung der von Judäern mit ausländischen Frauen geschlossenen Ehen (um 458
vor Chr.), viell. im Hinblick auf eine bestimmte Fr als andere R. Mag dabei ein
grosser Theil des Stoffs in d Weise des sogen. Midrasch frei erfunden sein (vgl. z. B.
1 2 die Namen Mahlon und Kiljon, d. i. Siechthum und Hinschwinden), die Abstammung
Davids von einer Moabiterin ist als geschichtlich vorausgesetzt. Nur die Vervollstän-
digung des Stmbaums 4 18 dürfte von einem Späteren herrühren. Uebrigens zeigt der
Anfang des hebr. Buches R., dass es ehemals in engem Anschluss an ein Geschichts-
buch (wie in d griech., lat. und der £-Bibel an d Buch der Richter) gestanden hat
und erst später unter d Festroilen im 3. Theil des hebr. Kanons versetzt worden ist.
Kommentare von Bertholet 1898, von Nowack 1900. K
Ruthe bei £ für kätice Ez 40 5 — 7 etc., s. Masse, Messruthe. Si
Saal bei £ für Hijjä Ki3 23; 2 Sm 19 l (18 33) etc. = Obergemach, für aram.
lieldä Da 5 5 = Palast: s. Wohnungen, Palast. Si
Saalabbin, Saalbim oder — nach 2 Sm 23 32; 1 Chr 11 (12) 33 — Saalbon heisst
eine St im Gebiet Dans Jol9i2 neben *Ajalon genannt, wie Ri 1 35 und 1 Kg 4 9
(*Elon). Hieronymus erwähnt zu Ez 48 2 zw. Ailon und Emmaus (= *Nicopolis) ein
Selebi, das heute von d Bewohnern jener Gegend theils noch ebenso, theils selblt ge-
nannt wird: 3 — 4 km n von 'amwäs, alte Ortslage von Bedeutung Mem. ID 157; Schif-
fers, Amwäs 70 f. On 294; 152 kennt ein Salaba in d Gegend der St Samaria. viell.
dasselbe. G
Saalini nach 1 Sm 9 i eine Landschaft, die viell. mit *Sual lSml3i7 zus. -ge-
stellt werden darf und dann zw. der diwän und et-tayjibe angesetzt werden könnte.
Unrichtig On 295; 153. G
Saaraim, £) salara.jim, 1) St in d *Sephela von Juda Jolösti <5 Haxagsifi, nach
1 Sm 1752 am wädi es-sant in d Nähe des Philistergebiets. - 2) St in Simeon 1 Chr
431, wohl mit Saruhen Jol9ß und Silhim 1532 identisch. G
Saat s. Acker, Ackerbau, Garten.
Saba, Scheba. Seba, gew. jedoch mit ..reich *Arabiena übersetzt, l) s*bä, das
hochberühmte s-arab. Kulturvolk der Sabäor: auch ihr Land und ihre Hauptst hiess
so. Häufig werden die S. als llandelsvolk erwähnt. Ihre Karawanen brachten *Gold
556 Sabad— Sabbath.
und *Weihrauch, an denen das Land reich war, sowie Gewürze, Edelsteine und viel-
fach auch Produete, die sie aus entfernteren Ländern (Indien und Afrika) bezogen,
nach d N lKglO; Jr6 20; Js606; Ez 27 22 ff. ; Hi6i9: Ps72l0; auch mit Sklaven
handelten sie Jl 3 13. Die Classiker wissen sehr viel von d Produktenreichthum jener
Gegend zu erzählen : s. Balsam, Kasia, Kalmus. Myrrhe, Ophir, Zimmet. Die Hauptst
der S. hiess auch Marjaba: ihre Ruinen sind in neuester Zeit gefunden worden. Zahl-
reiche Bauten mit Inschriften bezeugen die ehemalige hohe Blüthe des sabäischen
Reiches. — S. wird Gel0 28 (£ Seba; 1 Chr 1 22 Scheba) unter d semitischen Völkern
S-Arabiens aufgezählt (s. Völkertafel), dagegen Gel07; lChrl9 (£ Scheba), als Sn
des *Raeina mit *Dedan verbunden, unter d Kuschiten (*Chus). Unter d *Ketura-
Stmen erscheint S. Ge 25 3 (£ Seba, 1 Chr 1 32 Scheba) als Sn *Joksans. Aus Hi 1 15 :
„die aus d Reich Arabien" (£j sebä) ist keine Folgerung auf S. in N-Arabien zu ziehen;
wohl alter weisen die mit Dedan verbundenen S., sowie die der Keturastme auf Nie-
derlassungen dieses Volkes in N-Arabien. Dass solche Kolonien der S. in NO- und
NW-Arabien wohnten, ist gesichert, wie aus d KI hervorgeht; vgl. auch die doppelte
Nennung der S. Ez27 22f. (£ Saba und Seba). Neben d S. kommt Ps 72 10 Seba vor,
£j &ebcl, s. Seba. So
Sabad 2 Chr 24 26 einer der Mörder des Kgs Joas, richtiger Sachar: vgl. *Jo-
sabad. — Andere Personen dieses Namens 1 Chr 2 36 f.; 7 21: 11 41; Es 10 27 ff. G
Sabarim von £ Jo 7 5 als Name eines Orts zw. *Ai und *Jericho aufgefasst.
Nach d £j Jias-sfbärlm hat man an eine Oertlichkeit zu denken, die wegen ihrer Eigen-
thümlichkeit „Brüche, Trümmer- genannt wurde. (5, 5 und £: „bis sie vernichtet
waren-. G
Sabat bei £ 1 Mk 16 14 = Sebat, s. Monate. B
Sabbath, £} sabbät, ist urspr kultische Feier der an jedem 7. Tage eintreten-
den Mondphase, deren Herleitung aus Babylonien (Lotz, quaestiones de historia Sab-
batii irreführend ist. Das Bedürfniss des Ackerbauers nach einem Tage der Ruhe
Ex 34 21 (Ex 20 10 ; Dt 5 14) fand seine natürliche Regelung durch d Regelmässigkeit
der Mondphasen. Die alte Feier bewegte sich in freien Formen. Man machte an
diesem Tage Reisen 2 Kg 4 23 ; zwar unterliess man es, Geschäfte zu machen Am 8 5,
feierte aber sonst den Tag als Freudenfest Ho 2 13 (11) mit Opfern für Jahwe Js 1 13 ;
Ez46 4. Wie wenig bis nach d Exil eine strenge S.-Ordnung galt, zeigen Klagen
wie Ez 20 16 ff. ; Js56 2ff. ; Jr 17 22 ff. : Ne 13 19 etc. Die prophetische Gesetzgebung
bestrebte sich bes., auch Sklaven und Thieren Ruhe zu verschaffen Ex 23 12; Dtöi4b,
der Herr und Besitzer hatte solche ohnehin meist immer. Der PC suchte eine
strenge S.-Ordnung einzuführen, indem er abschreckende Beispiele göttlicher Stra-
fen . die wegen ihres Bruchs erfolgt waren, erzählte Ex 16 27 ff. ; Nu 15 32 — 36 und
darauf hinwies , dass Gott selbst sich bei d Schöpfung dem S. -Gebote unterworfen
habe Ge 2 2 f. Der PC beginnt schon detaillirte Ausführungsgebote zu geben Ex
35 3 (kein Feuer anzünden). Anfänglich aber waren es nach d Exil nur die Mit-
glieder der Gola (die zurückgekehrten Frommen) und die nibdälim (die sich zu
ihnen haltenden Landeseinwohner , die sich von den Uebrigen absonderten) , die
sich zur Beobachtung dieser Bestimmungen verpflichteten Nel0 3i; andere Ju-
däer kelterten und hielten Markt in Jerusalem auch am S. Ne 13 15. Mahnungen
fruchteten nichts 17 f. , erst energische Polizeimassregeln des Nehemia griffen durch
18 — 21. Zum Beginn der Mk-Zeit fanden sich noch viele bereit, den S. zu bre-
chen 1 Mk 1 45: um so energischer, ja bis zur undurchführbaren Unvernunft, hielt
die kleine Schar der Frommen anfänglich auf buchstäbliche Erfüllung des S. -Gebots
Sabbathjahr — Sacliarja, der Prophet. 557
lMk2 3i — 41. Zu Christi Zeit war dieses durchgeführt und bereits mit einer Menge
von Ausführungshestimmungen umgeben zur Verhinderung von Uebertretnngen. Zu
Ex 16 29 (Gebot des Bleibens im Wohnorte am S.) ward das Entfernungsmaximum von
2000 Ellen (aaßßäzov odög Ap 1 12 etc.) festgesetzt. Das Verbot der Ackerarbeit Ex
20 lo führte zu dem des Aehrenausraufens Mt 12 2. Streitig blieb die Frage der Hülts-
leistung an Kranken Mtl2io; Lc 13 14 etc. und an verunglücktem Vieh Mtl2ll. -
Um den Anfang der S.-Ruhe zu sichern, ward die Zubereitung der Speisen, das Decken
des Tisches etc. für d S. bereits auf Freitag Nachmittag 3 Uhr festgesetzt. Daher
liiess dieser Tag naQuoy.tvi) = Znrüstnng (Rüsttag) Mt27(S2; Jh 19 31.42; tj/tega tyq
nttQaaxsvTiq Lc2354. In Jt8e: Mcl542 auch ngoaäßßazov (Vor-S.) genannt. Im Ue-
brigen waren Freuden und Gastmähler Lc 14 1 erlaubt. — ■ In d Synagogen wurden
Schriftverlesung, religiöse Ansprachen und Gesänge vorgenommen Mc 1 21 : 6 2 : Lc 4 16 ff. :
Ap 13 14 ff. etc. — Verbreitung des S. auch bei Nichtjnden s. M. Friedländer. Judenthum
in d vorchristl.-jüd. Welt. In Lc 6 1 iv oaßßäzc» öbvxeqotiqioxu) scheint das 2. "Wort
Textfehler aus dem folgenden focatoQeveoß-ai zu sein, s. Grimm, Lexicon: bei Tischdf.
fehlt es. £ *Aftersabbath. Si
Sabbathjahr s. Erlassjahr, Feierjahr, Freijahr, Heilige Zeiten.
Sabbatherweg s. Sabbath; Masse: Längenmasse.
Sabtha, (5 ZaßaSü, wird in d *Völkertafel Ge 10 7 (darnach 1 Chr 1 9) unter d
Nachkommen *Chns' aufgeführt und zwar zw. *Seba, *Havila einerseits, *Raema und
*Sabthecha andrerseits. Von d neueren Exegeten wird es in d Nähe der NO -Küste
Arabiens gesucht ; Glaser II 252 möchte es mit Saphta (78°15' ; 26°20') des Ptole-
mäus, Sabta des arab. Geographen Bekri identiüciren. Immerhin ist nicht ganz aus-
geschlossen, dass es in S- Arabien zu suchen und mit Sabota (s. Hazarmaveth) iden-
tisch ist. So
Sabthecha wird Gel07 (lChrl9) unter d kuschitischen Völkerschaften auf-
geführt. Von d Autoren, welche die mit S. zus. -genannten Völker oder Landschaften
in NO-Arabien suchen, wird es eben dort gesucht und dabei an Samydake der Alten
(z. B. Ptol. VI 8 7 im in Karmanien an d O-Küste des pers. Golfes gedacht. Dies ist
jedoch sehr fraglich; ebenso freilich der Vorschlag, es an d afrikanischen Küste zu
suchen. So
Sachanja, beliebter nachexilischer Mannes- und Geschl-Name. So heisst z. B.
1) die 10. (wohl = Sebanja Ne 105(4): 12 14: 1 Chr 15 (16) 24?) der 24 Priesterklassen
1 Chr 24 (25) 11, deren gleichnamiger Stmvr unter Serubabel heimkehrte Ne 12 3. -
2) Sn Jehiel's von d Nachkommen Elam*s, eines Zeitgenossen Esra's. den er in d
Mischehenfrage unterstützt Es 10 2 ff. -- 3) Sn Arah's, Schwiegervr des Ammoniters
*Tobia Ne 6 18. B
Sacharja, der Prophet, 1} &>karjä = Gott gedenkt, Sn Berechja's (falls dieses
nicht Sa 1 1 nach Js 8 2 eingeschoben), des Snes Iddo's (Es 5 1 ; 6 14, wo er als Förderer
des Tempelbaus erwähnt wird, heisst S. selbst Sn Iddo's), der 11. der sogen. Kleinen
Propheten, der nach Sali. 7; 7i 520 ff. in Jerusalem wirkte. Sicher gehört ihm Sa
1 — 8 (der sogen. Protosacharja). Nach einem zur Busse mahnenden Prolog verheisst
Sa 1 7 — 6 8 in 8 Nachtgesichten seinem Volke volle Begnadigung und die baldige De-
müthignng der Eeiden. Audi der Anhang 69 — ir> vertröstet auf d messianische Zeit.
Die K. 7 und 8 enthalten einen prophetischen Bescheid in betreff der Trauerfasten
(vgl. Marti, Prophet S. 1892). - Die K. 9 — 14 (der sogen. Denterosacharja) mit bes.
Ueberschrift 9l, die 12 1 und Ml 1 1 von einem R nachgebildet scheint, können nicht
dem Verfasser von l — 8 angehören. Aber auch die Lange X< it herrschende Verweisung
558 Sacharja — Sadducäer.
von K. 9 — 11 in d Zeit des *Ahas (ca. 735), von K. 12 — 14 in d 7. Jhdt ist durch
Stade (ZAWIlff. ; II 151 ff. 275 ff.) als unhaltbar erwiesen worden. Die Kapitel
sind stark von vor- und nachexilischen Propheten abhängig und setzen das Auftreten
Alexanders des Grossen voraus, entstammen also der Zeit um 300 vor Chr. Höchstens
könnten in K. 9 — 11 und 13 7 — 9 Fragmente aus d 8. Jhdt verwerthet sein. Kom-
mentare (zum ganzen Sa) s. bei Joel ; ausserdem von Köhler (1861. 63), Wright 1879,
Bredenkamp 1879. — Einen andern Propheten s. unter *Sacharja 2). K
Sacharja, <S ZayßQlaq (daher £ zuweilen im AT und ausnahmsweise im NT
Zacharias) . häutiger Mannesname. Erwähnenswerth sind 1) Kg von Israel 743, Sn
Jerobeam's II 2 Kg 14 29, wird nach ^jähriger Regierung von *Sallum gestürzt und
zu *Jibleam 15 10 <SL ermordet 15 8 ff. Mit S. erlischt die Dynastie *Jehus, anders
als Ho 1 5 erwartet hatte. — 2) Prophet, Sn des Priesters *Jojada 2 Kg 11 1 ff., der
unter *Jehoas (836 — 797) die Judäer wegen ihres Abfalls von Jahwe tadelt und von
ihnen mit Zustimmung des Kgs gesteinigt wird 2 Chi* 24 20 ff. Viell. geschah die Er-
mordung des Jehoas (2 Kg 12 21 f.) aus Blutrache wegen des mit Wissen des Kgs ver-
übten Mordes an S. 2Chr2425. Auf diesen S., Sn Jojada's, könnte urspr Mt23 35;
Lc 11 51 angespielt sein, während jetzt bei Mt wohl eine Beziehung auf d von d *Ze-
loten im letzten jüdischen Kriege JBj IV 5 i erschlagenen S., Sn Baruch's, beabsichtigt
ist, falls nicht Bagayiov auf Sa 1 1 ; Js 8 2 zurückgeht. - - 3) Berather des Kgs Usia
2Chr265. — 4) Schwiegervr des Kgs Hiskia 2 Kg 18 2; 2Chr29i, viell. = 5) Sn
Jeberechja's, Freund und Zeitgenosse Jesaja's während d syr.-ephraimitischen Krieges
Js82. - - 6) Priester zur Zeit Herodes' I aus d Klasse Abia, d. h. der 8. der 24
Priesterklassen 1 dir 24 (25) 10, Mann der Elisabeth aus d Geschl Aarons, die ihm nach
d frommen Legende unter wunderbaren Vorzeichen in hohem Alter als 1. Sn den
*Johannes gebar, den nachmaligen „Täufer" und Zeitgenossen Jesu Lc 1 5 ff. ; 3 2. Zu
S.'s Heimath Lei 39 vgl. Juda und Karem. B
Sack, £} sak, ein wie es scheint aus Ziegen- oder Kamelshaaren gefertigter
grober Stoff, den man zu Packtuch verarbeitete. Man brauchte ihn zum Transport
von Getreide Ge 42 25 ; Jo9±; dafür auch amtahat Ge 42 28. Denselben Stoff brauchte
man für Trauergewänder, s. Kleider, Trauer. Bei £ steht S. auch für Mi Ge 43 11;
1 Sm 9 7 (hier Klostermann Tasche unter Vergleichung von 1 Sm 17 40. 49) ; ebenso £ Jt
13 10 für 7iitQu (Ranzen). Vgl. Abb. 87. Si
Sadducäer, eig. Saddukiten oder Zadokiten, sind die Angehörigen und An-
hänger des Priesteradels, zumal auch jenes neuen, welcher in d *Makkabäern an d
Stelle der alten, auf *Zadok zurücklaufenden *Priester getreten war; im Ggens zu d
streng religiösen Volkspartei die geistlichen Patrizier, die hierarchische Regierungs-
partei, die im Synedrium in erster Linie vertretene Aristokratie der hohepriesterlichen
Familien Ap 4 1 : 5 17. Wahrend die ^Pharisäer in d Bethäusern und Schulen der gros-
sen und kleinen St sich befestigten und das ganze Volksleben in d Formen levitischer
Reinheit einzufassen bestrebt waren, standen die S. zu Jerusalem in Amt und Würden.
Aber auch da mussten sie seit den späteren Zeiten der Hasmonäerherrschaft je länger
desto mehr Eintiuss an d meist pharisäisch gesinnte Schriftgelehrsamkeit abtreten,
welche auch im Synedrium festen Stand gewonnen hatte. Von d Uebermasse der
religiösen Satzung, an deren Erfüllung die letzteren alles Heil knüpften, fühlten die
S. sich beengt und gehemmt. Sie leugneten die Gemeingültigkeit und Verbindlichkeit
derselben und hielten sich einfach an d Bräuche des Pentateuchs, darüber sie als
Wächter gestellt waren. Der Ggens, welcher sich zw. d Ansprüchen der Amtsari-
stokraten und dem im Volk herrschenden Geiste des Pharisäismus ergeben musste,
Saclrach — Safran. 559
kehrt verschiedene Seiten hervor, je nachdem man einen politischen oder einen reli-
giösen Massstab anlegt. Mannigfachen Berührungen mit d griech. Kulturwelt und
röm. Staatsmacht ausgesetzt, hatten die S., solange sie das Staatsruder führten, sich
durch Festungsbau , militärische Organisation und Allianzen gegen allerlei Wechsel-
fälle der Politik zu schützen gewusst, worin die immer auf göttliche Interventionen
rechnenden Pharisäer nur Verrath und Gottlosigkeit erblicken konnten. Noch ein
erheblicheres Symptom von Unglauben war es, wenn die S., befriedigt von d Gegen-
wart, die messianische Hoffnung und zugleich auch die ihr als Voraussetzung dienende
Lehre von d Auferstehung ignorirten und sich auch bezüglich der Zukunft kühl auf
d geschriebene Gesetz zurückzogen, welches sich gegen d apokalyptisch-eschatologi-
schen Apparat der pharisäischen Theologie indifferent verhält (Mt22 23). Die dem Mt
geläuüge Combination .,Pharisäer und S.", als ob diese Parteien wesentlich zus.-ge-
hörten, hat somit ihre Wahrheit nur in d Thatsache, dass beide Eichtungen zuletzt
vereint gegen Jesus aufgetreten sind. Davaine, Le sadduceisme 1888. H
Saclrach Da 1 7 ff., neuer Name eines der Gefährten *Daniels, s. KAT3 396. Z
Säen, £1 zänc, s. Acker, Ackerbau und Garten. Dieses Wort gebraucht der
Hebräer auch für setzen (oder stecken) von Pflänzlingen Js 17 10. So
Säge. Die Holzsäge £j massör Js 10 15 (nur von einem gehandhabt) und me~
gerä 2 Sm 12 31 ; s. Zimmermann. Die Steinsäge zum Zurechtschneiden der Quadern
megerä lKg?9; lChr20 3, s. Palast, Steinmetz. Si
Saelabim s. Saalabbin.
Sänfte, I7 appirjön HL 3 9 = (pogelov, tragbarer Sessel mit von Silbersäulen
gestütztem Baldachin und einer goldenen Einfassung versehen 10: auch für sab Js
6620; Nu 7 3 nach Einigen S., nach (5 ka/xnrjvt], [{ua^ai laimrjvixai Kutschwagen. Vgl.
Dillmann zu Nu. Si
Sänger s. Musik und Leviten.
Saerain s. Saarain.
Säugamme, säugen, s. Amme, Kinder, Pfleger.
Säugling bei £ für jönek Dt 32 25; Ps8 3 etc., s. Kinder. Si
Säule, fj 'ammüd. sijjün Säulen kommen vorzugsweise vor als Träger hallen-
artiger Gebäude Bi 16 25 f. ; 7 solcher S. Pr 9 1. reihenweise gestellte Cedernholzsäulen
(tünm) waren in Salomo's *Palast lKg7 2, Marmor-S. Er 1 6 (die Eisen-S. Jr 1 18
ist wohl nur wie hier im Bilde vorhanden gewesen). Solche S. trugen auch die Vor-
halle an einem der Paläste Salomo*s 1 Kg 7 6 ; ein wahrsch auch von S. getragener
Vorbau 1} parbär führte zum Tempelplatze 2 Kg 23 11; lChr26i8 (ngonvlaia). Die
Bedeutung von 'ab 1 Kg 7 6; Ez 41 25 ist unklar; nach Einigen : Aufgang zum S.-Gang.
An d S. unterschied man bes. das Kapitell scefet 2Chr3i5, Jcaftör Am 9 1 Knauf, ko-
tieret 1 Kg 7 16 (Krönung). In d Wand eingelassene S. hiess mü'äd, £ Pfeiler 1 Kg
10 12, Wandpfeiler elim EzlOof. (*Erker), Kck-S. zäwiQJöt Ps 144 12 (*Erken. Da-
neben gab es auch freistehende S. 1 Kg 7 21 vor d Tempelvorhalle, vgl. auch 2 Kg 20 11.
— -. S.-Gang attik Ez 41 15 gwröc: miid'rön (?) Eü 3 23. Stein-S. als Wegweiser ist
syjjwn Jr3l2i (vgl. Grabzeichen), Denkstein ist sein 2Sm8i3; Js55i3, s. Mal, w<>
auch über d kultische S. gehandelt ist; sonst s. Palast, Stiftshütte, Tempel. Si
Safran, l) learköm EL 4 14, wahrsch ein Fremdwort. In Syrien wachsen zwar
mehrere dem Crocus sativus (Boissier V 100), aus dessen Pistillen der S. gewonnen
wird, verwandte Pflanzen wild, jedoch ist die S.-Pflan/.c selbst bis jetzt nicht gefunden
worden (anders Tristram 47!>, Low 215). D. II. .Müller ivirl. Mordtmann und Müller.
560
Sahadutha — Salem.
Sabäische Denkmäler 82 ff.) verstellt unter Lariam das Harz des Dirw-Baumes (sab.
zr*:z. griech. xayxaiiov). So
Sahadutha Ge 31 47, s. Jegar-Sahadutha. G
Sahazima Grenzort *Isaschar's Jo 19 22 im NO, zw. Thabor und Jordan. £j Kt
salfsöm, Kr sah"sJm ; das a ist Lokativ-Endung. (5 Sakslfi xata d-ä/.aaauv. G
Saite, Saitenspiel. Saiten B minnim Psl504. £ auf S. spielen für niggen
lSml8iO; Ps33 3; Js23i6; 'al sfmlnlt auf 8 Saiten Ps6i. Saitenspiel für n'ginä
Ps77 7; s. Musik. Si
Salah, V> kelah. Nachkomme *Arphaclisads Ge 11 12 P. Es ist jedoch vermuthet
worden, dass der Jahwist Gel024. die Bindeglieder Arphachsad und S. nicht kannte,
sondern nach 21 directer auf Eber überging (s. Völkertafel). So
Salamis, die grösste St der Insel *Cypern, lag an d O-Seite der Insel, am
Rande der fruchtbaren, zw. d beiden Bergketten von 0 nach W sich ausdehnenden
Ebene. Paulus und Barnabas verkündigten in S. das Evangelium und zogen von hier
nach Paphos Apl3 4ff. G
Salben, 13 suk Et 3 3 . mäsah Am 6 6, xQieo&m Jt 10 3 , folgte wie bei d Alten
II. .in. Od. VI 227 etc.) jedem Bade (s. Baden), um die Haut in d heissen und trocke-
nen Luft namentlich im Sommer geschmeidig zu erhalten.
Bes. salbte man Füsse Lc 7 38. 46, Haupt Ps 23 5 : Kh 9 8
(s. Bart, Haar, Gastmahl). Man nahm dazu Gel Ps
133 2, s/.aiov Lc 16 6, feine Sorten Am 6 6. (ivgov no/.izi/xov
Mt 26 7 = *Myrrhensalbe (s. Xarde). Danach bestreute
man sich auch mit trockenen wohlriechenden Stoffen
■Inka HL 3 6. Ueber S. der Leichen s. Begraben; über
kultisches S. s. Weihen (Abb. 154). Der S.-Topf hiess
merTcahä Hi 41 23, S. -Mischer rakkafßm Xe 3 8, fem. rak-
kähöt 1 Sm 8 13 (s. Apotheker) ; die kunstvoll bereitete
S. ma'ase rökeah Ex 30 25; die Haremssalbung tamrük Er 2 12. Si
Salböl. Ein heiliges S. wird Ex 3022—33 vorgeschrieben, um damit die *Stifts-
hütte und ihre Geräthe sowie die Priester zu salben, fj scemen mishat ködcs. Aus
den 4 aromatischen Bestandtheilen, *Myrrhe, *Zinimet. *Kalmus und *Kasia, zog man
nach d Eabbinen die Essenz und vermischte diese mit d üele (Bahr Symbolik II 1701).
Vgl. Ex 31 11: Lv82ff.; 21 10. 12; Xu 4 16. G
Salcha, I7 6älkä, Grenzort *Basan's Jo 13 11 und zwar *Edrei gegenüber, also
im Ö Dt 3 10, einst zum Reiche *Og's gehörig Jol2s, später vom Stme Gad (?) be-
>i\/.t lChr5(6)ii. Heute satyat(t) oder saUjad, neu besiedelter Ort im S des gebe!
haurän 20 km ö von *Bozra 3j mit einer Burg, die auf d Rande eines Kraters (1462 m)
erbaut worden ist. MvOppenheim I 202 ff. G
Salem ist 1 ) I's 7(5 3 Bezeichnung * Jerusalems ; ebenso wird S. Ge 14 18 (He 7 1. 2)
als absichtlich verschleierte Benennung Jerusalems gemeint sein ; denn die Erzählung
will diese St als alten Kultusort des höchsten Gottes verherrlichen. Dieser durch d
jüdische üeberliefernng (JAql 102; E) vertretenen Auffassung tritt Hieronymus ent-
gegen, der ()n 149; ep. 73 ad Evang. opp. II 573 ebenso wie die Pilgerin Sylvia (Jt
Hieros. I <>0) ein S. 8 rM = 12 km s von Scythopolis mit d palatium Melchizedek
kennt (Eob NbF 437 f.). Vgl. Aenon. — 2) nach alter Auffassung Name *Sichem's
oder eines Orts bei Sichern Ge 33 18 (auch £; btl mit Frieden), vgl. säum (> km ö von
näbulus] richtiger ist »wohlbehalten". — 3) Die Niederung von S. (0 Jt 4 4 meint
Abb. 154. Salbung einer heilij
Steinsäule.
Saleph — Salomi. 561
wahrsch den unter 1) erwähnten Ort 8 rM. s von Scythopolis, etwa die quellenreiche
Gegend n vom wädi el-mälify. G
Saleph, I] sälef (Pansalform), Gel026 unter d s-arab. Völkerschaften oder Ge-
bieten genannt (*Joktan). Der Name soll in d Inschriften wieder gefunden worden
sein; Ptolemäus kennt ein Volk HaXcatTjvol (doch steht die LA nicht fest); vgl. Spren-
ger, Geogr. Arab. 209; Glaser II 425. So
Salim wird Jh323 zur Bestimmung von *Enon verwandt = Salem 3). G
Salisa Landschaft des Gbges Ephraim 1 Sin 9 4. Vgl. *Baal S. 2 Kg 4 42. G
Sallai Nel2 20 = Salin Nel27, s. Salin. B
Salin 1) Haupt einer unter Serubabel heimgekehrten Priesterklasse Nel2 7, wo-
für 20 Sallai stellt. — 2)1 Chr 9 (10) 7. B
Salluin häutiger Mannesname, bes. in nachexilischen Schriften (1 und 2 Chr,
Es, Ne). Erwähnenswerth 1) Sn .Tabes', Kg von Israel 743, urspr viell. Heerführer
Jerobeain's II, ermordet dessen Sn Sacharja in Jibleam, findet aber wenig Anerken-
nung und wird schon nach 1 monatlicher Regierung von *Menahem, Sn Gadi's , aus
Thirza, der sich wohl gleichzeitig mit Sallum erhoben hatte, in Samaria ermordet 2 Kg
15 10 ff. — 2 1 Sn des Kgs Josia Jr 22 11 ; 1 Chr 3 15, der mit seiner Thronbesteigung
den Namen *Joabas annimmt. — 3) Sn Kore's, der Oberste der 4 levitischen Pförtner,
der am O-Thor postirt war 1 Chr 9 (10) 17. 19. 31 ; Es 2 42 ; Ne 7 45 und wahrsch identisch
ist mit Selemia (£ *Meselemia) 1 Chr 26 (27) 14. — 4) Glied des Stmbaums der vor-
exilischen Hohenpriester zw. Zadok und Hilkia 1 Chr 6 12. 13 (5 38 f.), Ba 1 7 *Salom. B
Sa 1 111a. Sn Nahesson's und Vr *Boas' Rt 4 20 (5 SaXfiatv, 21 fj und (5 Salmon ;
1 Chr 2 11 (5 SaX/itov; Mt 1 4. 5; Lc 3 32 = Salma. dem Vr Bethlehem's 1 Chr 2 51. 54
((5 beide Mal SaXtaptov) ; s. Ruth. Mt 1 5 ist das Wb S.'s die *Rahab Jo 2 1 ff., was
chronologisch unmöglich ist. wenn S. wirklich der ürurgrossvr Davids war. B
Salman Ho 10 4 als Zerstörer von Beth Arbel genannt; schwerlich = *Salma-
nassar, dagegen viell. ein von Thiglath-Pileser ID (s. KB II 20/21, Z. 60) erwähnter
Kg Salamanu von Moab, nach Winckler AoF II 553, KAT3 152 viell. die Salamier. Z
Salmanassar 2 Kg 17 3; 18 9, ass. Sulmän-asarid iIY), Kg von Assyrien, 727—
722 vor Chr. In d Beginn seiner Regierung fällt wahrsch die Eroberung von *Sephar-
vaim, auf die 2 Kg 18 34 (= Js36 9) angespielt wird. Als *Hosea von Israel die regel-
mässige Tributzahlung einstellte und sich an So von Misrajim (d. i. wohl der Ober-
befehlshaber des Kgs Pir*u von Musri in N-Arabien; s. jedoch Chns) anlehnt, zieht
Salmanassar gegen ihn und belagert *Samaria 2 Kg 17 4 f. Erst im 3. Jahre, 722.
gelang die Eroberung der St und zwar nicht mehr, wie es nach 2 Kg 17 6 scheinen
könnte, unter d Regierung S.'s, sondern bereits unter d seines Nachfolgers *Sargon.
— Ueber d bei JAqIX14 2 nach Menander berichteten Zug S.'s (= Selampsas) gegen
*Tyrus s. zuletzt Winckler AoF II 65 ff.; KAT3 62 f. Z
Salmone ist ein Vorgbge an d NO-Ecke von Kreta Ap27 7, auch Salmonion,
Samonion. Vgl. Bursian II 575 f. G
Saloni 1) £ Salomi lMk2 26 für Salu Xu 25 14. — 2) Ba 1 7 als Vr des Hilkia.
wahrsch identisch mit Sallum, dem Sn des Zadok 1 Chr 6 12. 13 (538.39). H
Salome 1) Fr des Zebedäus, ^\Ir der Apostel Jakobus und Johannes, in deren
Namen sie Mt202o handelnd auftritt, gehörte zu d galiläischen Fr, welche sich Jesu
anschlössen und noch seine Bestattung besorgen wollten Mt 27 50, mit Namen genannt
nur Mc 1540; 16 1. — 2) die Mc 6 22 f.; Mt M r> r. anonym auftretende Tr der Herodias ;
s. Herodes. H
Salomi 1 Mk226, s. Salom. H
Bibelwörterbuch. 36
562 Salomith - Salomo.
Salomith bes. in nachexilischer Zeit beliebter Name fürFrLv24ii; lChr3i9
und Männer 1 Chr 23 (24) 18 ; 26(27)28; 2Chrll20; Es8io, wofür 1 Chr 23 (24) 9; 24
(25)22; 26(27)25.26 Kt Selomoth. Erwähnenswerth S. 1 Chr 26 25 ff., ein Nachkomme
Elieser*s Sn Moses' von d Zipora Ex 18 4, der unter David Schatz Verwalter gewesen
sein soll. B
Salomo (= Irenäus, Friedrich) , (S besser Zcdw/uwv, 2. Sn David*s aus seiner
Ehe mit Bathseba und Zögling- Nathan's, gelangte noch zu Lebzeiten seines Vrs zur
Königswürde 2 Sin 12 24 f.; lKglsir. Nach Davids Tode rechnete S. mit d Gegen-
partei ab: er beseitigte den rechtmässigen Thronerben Adonia lKgl6; 2 13 ff. und
den hochverdienten greisen Joab 2 28 ff. ; die Ermordung Joab's und die Simei's 2 36 ff.
wurde durch eine Fälschung des Testamentes David's 2 5 ff. nachträglich zu recht-
fertigen gesucht; der Elide Abjathar wurde nach Anathoth verbannt 2 26 f. Die Helfer
S.'s und ihre Verwandten wurden durch einträgliche Stellen belohnt. So erhielt
z. B. Benaja, der Mörder Adonia's und Joab's, den Posten Joab's 2 35; 4 4, der Vr
des späteren jerusalemischen Priesteradels *Zadok wurde Nachfolger Abjathar's 2 35;
von d Snen Nathan's war einer über d Vögte gesetzt, der andere Priester und „Freund"
des Kgs 4 5. Die von David geschaffene Machtstellung des israelitischen Reiches
suchte S. durch Verträge mit auswärtigen Fürsten, durch Festungsbauten und Ver-
stärkung der Wehrkraft riu sichern. Er heirathete eine Tr des Pharao (vgl. Ed.
Meyer I § 319) und erlangte dadurch den Besitz von *Geser 3 l ; 9 16. Mit Kg *Hiram
von Tyrus unterhielt S. gute Freundschaft. Auch zu Moab und Amnion bestanden
friedliche Beziehungen: die Mr des Thronfolgers Rehabeam war aus Amnion 14 21.
Zur Sicherung des Landes befestigte S. *Hazor und *Megiddo im N, das untere (und
obere 2 Chr 8 5) *Beth Horon, *Geser und *Baalath im W und *Thamar im S ; um
Jerusalem zog er eine Mauer und baute die Citadelle aus 1 Kg 9 15 ff. Wohl nach äg.
Muster schuf sich S. Eeiterei und Wagenkämpfer 9 19; 2 Chr 1 14. Die Einverleibung
der kanaanitischen Bevölkerung in Israel erreichte unter S. einen gewissen Abschluss
und trug nicht wenig zur Consolidirung der sozialen Verhältnisse bei 1 Kg 9 20 f . ;
Vor allem aber suchte S. durch Pompentfaltung dem neuen Reiche Grösse und An-
sehen zu erhalten. Diesem Zweck dienten bes. seine kostspieligen Bauten 1 Kg 6 1 ff. ;
7itf. : 2 Chr 1 18 ff. (s. Jerusalem und Tempel). Zur Beschaffung der für d Bau nöthi-
gen Materialien, Künstler und Handwerker schloss S. Verträge mit Hiram und über-
liess ihm, gegen Herauszahlung von 120 Talenten Gold, 20 galiläische St 1 Kg 9 11 ff.
Um den glänzenden Hofhalt zu bestreiten, zog S. die Steuerschraube kräftig an. Er
theilte das Reich in 12 Kreise, deren jeder 1 Monat lang den Unterhalt des gesamm-
ten Hofes zu bestreiten hatte 1 Kg 4 7 ff. ; 5 7 f. Die mit Hiram unternommenen Ophir-
fahrten bezweckten weniger ein Absatzgebiet für einheimische Landesproducte im Aus-
land, als für d kglichen Harem Prunkgegenstände, z. B. Affen und Pfauen 10 22, zu
besorgen 9 26 ff. ; 2 Chr 8 17 f. Als eine gute Einnahmequelle erwies sich der mit Aegypten
(?) betriebene schwunghafte Pferde-Zwischenhandel S.'s 1 Kg 10 28 ff. ; 2 Chr 1 16 f. Wie
machtlos trotz d glänzenden Aussenseite S.*s Regiment war, zeigen seine Niederlagen
auf d Gebiet der auswärtigen Politik. S. musste dulden, dass sich Edom unter *Ha-
dad losriss 1 Kg 11 14 ff., was nicht im Anfang der Regierung S.'s geschehen sein kann,
da sonst S. nicht seine Ophirfahrten von Ezeon-Geber aus hätte unternehmen können.
Im NO gründete *Reson an Stelle des zerstörten Reiches *Zoba ein neues aram. Reich
*Damaskus, das den Israeliten noch sehr viel zu schaffen machte 11 23 ff. Alles in
Allem genommen war der geschichtliche S. ein Kg, der das Milieu eines gew. orien-
talischen Fürsten nicht viel überragt. Der Glorienschein, mit dem die Nachwelt ihn
Salsen. 563
umgeben hat. kommt ihm nicht zu (EdMeyer I §308). Durch d ohne Bücksicht auf
d alten Stmgrenzen vorgenommene Reichseintheilung, bei der das eig. Juda und Jeru-
salem Steuer- und frohnfrei blieb, erregte S. von Neuem die kaum unter David be-
schwichtigte Eifersucht der übrigen Stme gegen Juda und legte damit den Grund zu
d Empörung *Jerobeam's, d Reichsspaltung unter *Rehabeam und d Untergang der
2 getrennten Reiche. Dass aus d Ruin der Nation die Religion Israels um so schöner
hervorblühte, war nicht S.'s Werk. Durch d Jahwetempel, der zunächst als kgliche
Burgkapelle gedacht war, und d Heiligthümer, die S. für seine zahlreichen ausländi-
schen Gemahlinnen der Astarte, dem Kamos und Melech errichtete 1 Kg 11 4 ff., hob
sich zwar der Reichthum Jerusalems, da sich um d Kultstätten die Messen der ein-
heimischen und fremden Kautleute konzentrirten ; jedoch kam der Wohlstand nicht
dem Land, sondern dem Hof zu gute. Wenn später der Tempel von Jerusalem die
übrigen Landesheiligthümer überflügelte und an ihn die Entstehung von Synagoge
und Kirche sich knüpft, so lag auch das nicht in d Intentionen S.'s. Damit soll S
nicht jedes religiöse Motiv beim Bau des Tempels oder eine innige Hingabe an Jahwe
die aus d Tempelweihspruch 8 12 spricht, aberkannt werden: S. war vom Standpunkt
seiner Zeit gewiss ein Kg nach d Herzen Jahwe's 3 3 ff. Auch die vielgerühmte Weis-
heit S.'s, die auf eine Vergleichung von Dingen der Natur mit sittlichen Lebensver-
hältnissen 5 9 ff. und eine gewisse , in d richterlichen Urtheil 3 16 ff. hervortretende
praktische Regentenweisheit herauskommen wird, mag seinen Unterthanen und drüber
hinaus sehr imponirt haben, so dass der Besuch der Kgin von *Saba, die S.'s Weis-
heit und Reichthum bewundern kam lOlff. ; 2Chr9iff., den Hauptzügen nach histo-
risch sein kann. Ueber alle dem ist aber nicht zu leugnen, dass unter S. das Reich
Gefahr lief, in d Kurs eines despotisch regierten Staates zu gerathen. S. glaubte
über Gut und Blut seines Volkes willkürlich verfügen zu können. Die Haremswirth-
schaft und der Prunk am Hofe ruinirte das Land. Seinem Vr David gleicht S. weder
als Mehrer noch als Erhalter des Reiches. Was S. den grossen Nachruhm verschafft
hat. war sein Tempelbau und seine sprichwörtlich gewordene Weisheit. Der S. seine
Existenz verdankende jerusalemische Klerus, in dessen Hand die dst und priesterliche
Geschichtsschreibung lag. quittirte dem Kg durch Verherrlichung seines Bildes bei
d Nachwelt. Liess doch auch der überschwengliche Reichthum S.'s sich nach d Ver-
geltungsdogma als Lohn für seine ausserordentliche Frömmigkeit auffassen. Das Tem-
pelweihgebet 1 Kg 8 14 ff. athmet ganz den prophetisch-dst Geist. Nur der alternde
S., der sich von fremden Wbern zum Abfall von Jahwe verführen lässt . wurde für
d Reichszerfall verantwortlich gemacht 1 Kg 11 1 ff., während Dt 17 14 ff. noch ein ge-
schichtlich richtigeres Gesammturtheil über S. durchblickt. Was dem Bilde S.'s etwa
von Makeln noch anhaftete, wurde von d Chronisten vollends abgewischt. Die Chr
verschweigt die Ermordung Adonia's, die Empörung Hadad's und Reson's. S.'s Viel-
götterei und Sinnlichkeit. 2 Chr 8 2 tritt gar Hiram an S. St ab! S. der Weise und
Vr ilti' weltlichen Lyrik wurde der Patron der Sprnchdichter, des HL, Kh und WS.
Lässt schon der kanonische Psalter Ps 72 und 127 von S. stammen, so wird noch im
Zeitalter des Pompeius ein kleiner Psalter, die Ps S.'s, auf seinen Namen gedichtet.
Dieser S. der Legende wurde endlich von d jüdischen Haggadisten in weiterer Aus-
spinnung von 1 Kg 5 13 zu einem morgenländischen Wunderdoctor gemacht i Stadel
310 f.). Der Christ hat an d Verzerrung des Bildes des geschichtlichen S. kein In-
teresse. Von all d jüngeren Salomonen gilt: hier ist mehr denn (der echte) S. Mt
12 42; Lc 11 31. B
Salsen bei si Xu (Mi meint eine würzige Tunke, Ex 12 8 lüttere S.. fj m'rörim
36*
564 Salz — Salzmeer.
= bittere (Kräuter). Zu d bitteren Kräutern, die zum Passalilamm gegessen wurden,
mag Lattich (Lactuca vgl. Low 175 und Anm.) gehört haben. Auch Kl 3 15 (£ Bit-
terkeit) ist von solchen bitteren Kräutern (in Parallele zu *Wermuth) die Eede. So
Salz, £j mfrlah, <$ aXq, V sal. Die Thatsache, dass das Wort für S. sämmt-
lichen semitischen Spr gemeinsam ist, lässt auf d Gebrauch des S. in d Urzeit schlies-
sen. Dass der Mensch S. zum Leben bedarf, ist Si 39 31 ausgesprochen. Ungesalzenes
Brot (täfel Hi 6 6) ass man nicht gern. Damit dass die Speisen gesalzen wurden, war
auch die Anwendung des S. bei d *Opfern Ez43 24; Lv2i3 (vgl. Mc9 49) von selbst
gegeben : ja nach Es 6 9, bes. 7 22 waren bedeutende Quantitäten S. dazu erforderlich.
Im gew. Leben stand, wie bei vielen Völkern, das gemeinschaftliche Essen von 8. mit
d Idee des Gast-, Schutz- und Freundschaftsrechtes in Verbindung ; daher ist ein *S.-
bund 2Chrl3 5; Nu 18 19 ein unverbrüchlicher Bund. Auch Es 4 14 = „weil wir das
S. des Palastes essen" bezeichnet das S.-Essen, dass die Betreffenden als Unterthanen
und Beamte dem Kge verpflichtet sind. Das Einreiben eines neugeborenen Kindes
mit S. Ez 16 4 ist eine bei vielen Völkern wiederkehrende Sitte ; dagegen stehen wir
bei d Geschichte 2 Kg 2 20 einer Wundererzählung gegenüber.
Koch-S. stand den Hebräern überaus reichlich zu Gebote, da das Todte Meer
solche Quantitäten davon enthält, dass dieses Gewässer im AT ja geradezu *Salz-
meer Dt 3 17 etc. genannt wird. Uebrigens brauchte man nicht einmal am Meer
oder Salzmeer Wasser abzuleiten und die Lachen verdunsten zu lassen, um S. zu
gewinnen : hatte man ja im S des Todten Meeres einen förmlichen aus crystallisirtem
S. bestehenden Höhenzug , heute gebel usdum (ZDPV XIX 32 ff.) , wo man ziemlich
reines S. holen konnte. An d Figuren, welche der Eegen in diesem S.-Bg auslaugt,
schliesst sich die Sage von d S. -Säule an Gel9 26; WS 10 7 (ZDPV a. a. 0.). Sonst
giebt es in Syrien hin und wieder salzige Gewässer, auf deren Boden S. zurückbleibt
(MuNDPV 1899, 93), fj melehä, £ Hi39 6 Wüste, Jr 17 6 (a/./nvQä) unfruchtbares Land ;
Ps 107 34 = (er verwandelt) ein fruchtbares Land in ein mit S. (oder S. -Wasser) be-
decktes. Dass auf solchem S.-Boden nichts wuchs, gab den Anlass dazu, dass man
auch berichtete, die Aecker von Feinden seien absichtlich durch Streuen von S. ver-
dorben worden Ei 9 45 ; Ze 2 9 ; Dt 29 23. — Von einer Besteuerung des S. erfahren wir
bloss aus d griech. Zeit lMkl0 29; 1135. Der Ausdruck, dass das S. „dumm", d. h.
geschmacklos, werden könne (Mc 9 50 ; Mt 5 13 ; Lc 14 34), beruht wohl mehr auf einer
Annahme, als auf einer wirklichen Thatsache; dass S. verderben kann, ist übrigens
völlig zuzugeben. So
Salzbund, fj berit mcelah 2 dir 13 5 ; Nu 18 19, ist ein unverbrüchlich zu halten-
der Bund, weil seine Verletzung die Eache Gottes herausforderte, der bei d Opfer-
mahl des Bundesschlusses zugegen gewesen war und von seinem *Salz Lv 2 13 mit
gegessen hatte. Si
Salzmeer, £} jäm liam-mcelah, (S $1 SäXaoou fj aXvxrj {xöiv a?.ibv), ist der im AT
häufigste Name des Todten Meeres Nu 34 3. 12; Jol5 2. 5; I819P. Er wird Dt 3 17 ;
Jo 3 16 ; 123 einem anderen, vermuthlich älteren Ausdruck als Erklärung hinzugefügt,
nämlich Jäm M-'aräbä, 1 Meer am (im) *Gefilde. Daneben findet sich Ez 47 18; Jl
2 20 die Bezeichnung das ö Meer, 1} liaj-jäm hak-kadmöni. JBj IV 8 4 heisst es der
.\>]ilialtsee, >; Ao<pa?aiTiq Xlfxvt] (ebenso Plinius V 16); im Thalmud theils S., theils See
von *Sodom. Der Name Todtes Meer lässt sich bis auf Hieronymus (zu Ez 47) zu-
rückverfolgen: weil in seinem AVasser und an seinem Ufer alles Lebendige stirbt.
Die Araber nennen ihn bahr Inf, See Lot's.
Die eigenthümliche Beschaffenheit des S. und seiner Umgebung fällt so in d
Salzmeer. 565
Augen, dass sie von jeher die Phantasie der anwohnenden Völker beschäftigt hat.
Im AT zeugt davon die Erzählung über d Untergang Sodom's nnd Gomorrha's Gre 19,
ferner die Hoffnung Ez 47 8 — 12, dass der Strom der Quelle des Tempelbges in Jeru-
salem das Wasser des S. einst gesund machen werde, und der Gedanke, dass noch
in geschichtlichen Zeiten an Stelle des S. eine grosse Ebene gewesen wäre Ge 14 3
(s. u.). Daneben mag noch die Schilderung, die Josephus Bj VIII 8 4 giebt, erwähnt
sein. Sein Becken bildet die Fortsetzung des breiten und tiefen Grabens, dessen Ein-
sinken die jetzige Gestalt der Oberfläche *Palästina's herbeigeführt hat, und nimmt
von N her die Wasser des Jordans in sich auf. Seine grösste Länge beträgt 78 km,
seine grösste Breite (von *Engedi zum *Arnon) 17 km. Sein dunkelblauer Wasser-
spiegel liegt 393,8 m unter d Mittelmeere. Die Tiefe seines Beckens ist sehr ver-
schieden ; während es im N bis zu — 793 m sinkt, fällt der Boden des s Theils nur bis
zu 6 — 7 m unter d Wasserspiegel, d. h. die von Ö her in d See vordringende drei-
eckige, flache Halbinsel el-llsän bezeichnet die Grenze zw. d n tieferen und d s flache-
ren Theil des S. Das S-Ende ist eine flache, sumptige Gegend, die in d Begenzeit
unter W^asser gesetzt wird (es-sebha) ; sie ist das Mündungsgebiet mehrerer Thäler,
die von SW (vom gebel el-makräh), von S aus d wädi el-laraba und von SO (aus d
Hochlande des alten Edom) die Wasser in d S. führen; sie heissen wädi el-filpra,
wädi el-geb, wädi el-hansire und wädi el-knrähi. Die Araba hebt sich in s Richtung
bis zur Wasserscheide zw. d S. und d *Schilfmeer, die durch einen die 'Araba durch-
ziehenden Rücken 250 m über d Meere, er-rlse genannt, gebildet wird (120 m vom S.,
60 m vom Schilfmeer entfernt). Im W und 0 ist das S. von hohen und steilen Bgen
begrenzt, die sich gegen das tiefe Blau des Sees in hellem Grau abheben und in d
Strahlen der Sonne, bes. der Abendsonne in d schönsten Farben spielen; sie müssen
als die am Rande dieses Einsturzes stehengebliebenen Schollen angesehen werden;
was einst zw. ihnen lag, sank in d Tiefe und lagert jetzt unter d Wasserspiegel.
Einige Höhenverhältnisse im W seien genannt: der Pass von ez-zuwera et-tahtä 444m
über d S. (50 m über d Mittelnieer), es-sebbe, das alte Masada JBj VII 8 f., 519 m über
d S. (125 m über d Mittelmeere), n vom icädi es-sejäl 744 m über d S. (350m über
d Mittelmeere), *Engedi 595 m über d S. (= -f 201 m), ras el-fesha 556 m über d S.
(= + 162 m) ; von diesem Punkt an treten die Höhen, die im Allgemeinen nicht un-
mittelbar in d Wasserspiegel abstürzen, von d Ufer des Sees weiter zurück. Die ö
Randspalte stellt sich als ein ganz einförmiger Abbruch dar, der steil ins S. fällt und
in seinem n Theile, bis zur Zisä^-Halbinsel, auch nicht für d schmälsten Weg Raum
lässt. Die Höhenunterschiede sind hier bedeutender : 800 — 1000 m über d Mittelnieer,
also 12 — 1400 m über d S. An d Basis des Abfalls tritt hier das alte (mmdgbge
hervor, nubischer Sandstein, im S auch altvulkanische Breccien mit Porphyritgängen,
während im W nur Cenoman- und Senonschichten sichtbar werden. Der Wasserstand
in d abflusslosen Becken wechselt sowohl jährlich (bis zu 2 m) als auch in längeren
Perioden; so konnte z. B. der s Theil um 1820 noch durchschritten werden, was jetzt
nicht mehr möglich ist. Das Wasser ist eine äusserst concentrirte Mutterlauge ; sein
Salzgehalt (Chlor und Brom, mit Natrium, Magnesium, Kalium und Kalcinm verbun-
den) erklärt sich einerseits aus d stetigen Verdunstung der zugeführten Wassermengen
in d trockenen heissen Luft, die in dem einer natürlichen Salzpfanne gleichenden
Kessel lagert, andrerseits aus d eigenthümlichen Mineralreichthum der zufliessenden
Gewässer. Das hohe specifische Gewicht des Wassers macht ein Versinken organischer
Körper unmöglich (vgl. JBj IV 8 &), schon deshalb kann ein grösseres Thier überhaupt
nicht im Wasser des S. leben. Der hohe Salzgehalt, 6 mal stärker als im Ocean,
566 Salzsäule — Salzstadt.
verwandelt die unmittelbare Umgebung in eine völlige Wüste ; nur Mikroben von Te-
tanus etc. ipathogene Baeterien) hat man neuerdings in d Oberflächenwasser und d
Schlamm des n Ufers nachgewiesen. Wo jedoch weniger salzige Wasser das höhere
Gestade befruchten, gedeihen tropische Gewächse (*Engedi im W, die Fl-Mündungen im 0).
Aus Gel3 10; 19 25 erhält man den Eindruck, dass das S. zugleich mit d Unter-
gang von Sodom und Gomorrha entstanden sei, und der Verfasser von Ge 14 3 nennt
sogar den Xamen, den diese Ebene einst getragen hat (£ Thal *Siddim). Aber die
Entstehung des S. muss im engsten Zus. -hang mit d Einsturz des Jordangrabens ver-
standen werden. Auch lässt sich das S. nicht als ein Rest i Relictensee) des Welt-
meeres denken, das einst von S. her seine Fluthen bis in d Jordansenkung gewälzt
habe, später aber zurückgegangen sei : die aus Kreidegesteinen gebildete Wasserscheide
in d 'Araba (s. o.) ist niemals von Meereswogen überschritten worden. M. Blancken-
horn setzt den Einsturz des Jordangrabens an d Schluss der Tertiärperiode ; die me-
teorischen Gewässer der Umgegend fanden nun in d tiefsten Theile des Thaies ihr
natürliches Sammelbecken. Der Boden des S. hatte noch nicht die .jetzige Tiefe, der
Binnensee war seichter, die Wassermenge sehr gross und bes. durch d Thermen, die
mit d Aufreissen der Spalten hervorbrachen, stark mit mineralischen Salzen versetzt.
Der Binnensee wird sich damals von d heutigen Wasserscheide in d -Araba bis in d
Nähe des Sees Genezareth ausgedehnt haben; das schliesst man aus Ablagerungen
des (damals noch nicht so salzigen) Seewassers, die in d Araba etwa 426 m über d
Spiegel des S. gefunden worden sind. In einer darauf folgenden Trockenzeit bildete
sich das grosse Steinsalzlager am s Ende des S.. von dem die eine Hälfte heute als
(jebel usdum (= Sodomsbg) den See um 180 m überragt, die andere Hälfte in unbe-
kannter Ausdehnung (viell. bis zur fäsärc-Halbinsel hin) in d Tiefe gesunken ist.
Eine zweite feuchte Periode (zweite Eiszeit) Hess das Seewasser wieder steigen und
führte eine Ablagerung von Gyps, weissem Kalkmergel und Geröllmassen herbei, die
sich jetzt an allen Seiten des S. in d Höhe von 180 — 270 m über d heutigen Spiegel
nachweisen lässt, die sogen. Hochterrasse der Lisänschichten. Während einer zweiten
Trockenzeit haben sich viell. noch weitere Einstürze in d Boden des Beckens voll-
zogen. Der dritten Regenperiode (dritten Eiszeit i gehört die Bildung der sogen.
Xiederterrasse an, die ebenfalls aus Lisänschichten besteht und in verschiedenen Stufen
(50 und 150 m über d heutigen Spiegel) sich vollzogen zu haben scheint. Die Schich-
ten dieser Xiederterrasse zeichnen sich durch d unregelmässige Vorkommen von *Schwefel
und *Asphalt aus (s. chemische Analysen ZDPV XX 23 f.). Diese Diluvialmassen sind
nun im S des Sees durch ein mit Erdbeben verbundenes Einsinken zerstört worden,
das in d Anfang des Alluviums gehört. Der Boden der sebha im S ist mit Schlamm-
absätzen des Alluviums bedeckt: sie stösst z. Th. direct an d plötzlichen Abfall der
Hochterrasse, diese scheint daher eingestürzt zu sein. Mit diesen jüngsten Verände-
rungen wird der Untergang von *Sodom und Gomorrha zus. -hängen. Vgl. M. Blan-
ckenhorn, Entstehung und Geschichte des Todten Meeres ZDPV XIX 1 ff. (auch sepa-
rat Leipzig 1896). G
Salzsäule Gel926; WS 107 s. Salz. G
Salzstadt, £) lir ham-mcslah. St Judas in d Wüste Jol5 62. Vgl. MaXad9a
(in 214: 87 (255. 119: 266. 133), das in d Nähe von jattär und mindestens 24 rM
(36 km) s von Hebron gelegen haben muss = teil el-milfy, bedeutende Ruinenstätte
22 km ö von *Beerseba, 35 — 40 km s von Hebron. Maläa&a oder Mähx&a JAq XVHI
6 2 giebt die aram. Ausspr mit wblicher Endung melahtä wieder. Vgl. Pol. V 17 4;
Xotit. Dign. I 80. G
Salzthal— Samaria. 567
Salzthal wird als Ort einer Schlacht zw. d Edomitern einerseits (2 Sm 8 13 1.
Edom statt Aram) und Israel andrerseits unter David 2Sm8i3; lChrl8i2: Ps 60 2
und unter Aniazja 2 Kg- 14 7; 2Chr25n genannt. Vgl. wddi el-milh ö von *Beerseba
mit d Resten der *Salzstadt und guten Brunnen. Die Grenze gegen Edom ist 30 —
40 km entfernt. I !
Salzzins lMkl029; 11 35 s. Salz. Cf
Samaria ist die griech. Ausspr des hebr. Namens der späteren Hauptst ^\^>
Reiches Israel, HafxaQsia. £j bietet söm'rön, neben d aram. säm'räjin Es 4 10. 17 findet
sich säm°rin : ass. Samerina ; die aram. und griech. Formen vertreten die ältere Ausspr
gegenüber l) (Stade ZAW V 165 ff.). S. ist 1) die Hauptst des Reiches Israel Js7 9.
Nach 1 Kg 16 24 kaufte der Kg *Omri den Bg und befestigte den Ort, der wahrsch
schon früher bestanden hatte. In S. wurden seit Omri die Kge Israels begraben
1 Kg 16 28 ; 22 37 ; 2 Kg 1( ) 35 ; 13 9. 13, dort gab es kgliche Kultusstätten sowohl Jahwe's
(Mi 1 5) als auch — seit Ahab — Baals 1 Kg 16 32 vgl. 2 Kg 13 6. Unter Omri hatten
die Aramäer von Damaskus zu Gunsten ihres Handels schon ein eigenes Quartier in
S., wie später auch Israel in Damaskus 1 Kg 20 34. Die St ist eng mit d Geschichte
des n Reichs verknüpft : Belagerung durch d Aramäer 1 Kg 20 1 ff. (2 Kg 6 24) ; Jehu
in S. 2 Kg 10 18 ff. (2Chr22 8f.); Belagerung durch *Salmanassar IV 724 2 Kg 17 5;
18 9, Eroberung 2 Kg 17 6; 18 lü durch *Sargon, wie die KI gelehrt haben. Durch d
Massregeln der Deportation und Kolonisation, die Sargon und Assurbanipal (s. Asna-
phar) verhängten, entstand in S. und Umgebung eine stark gemischte Bevölkerung,
die sich schliesslich auch als die Gemeinde der *Samaritaner selbständig gegen d
jüdische Religionsgemeinde stellte. Nach Es4io. 17 scheint ein pers. Unterstatthalter
in S. seinen Sitz gehabt zu haben. Da die Einwohner S.'s den von Alexander d
Grossen bestellten Präfecten *Cölesyriens, Andromachus, ermordeten, so strafte Ale-
xander nach seiner Rückkehr aus Aegypten 331 die St durch Hellenisirung : er siedelte
Macedonier dort an. Diese Vorgänge zeichneten der St ihre spätere Haltung vor,
judenfeindlich, griechen- und römerfreundlich. Von Ptolemäus Lagi 312 geschleift
und von Demetrius Poliorketes um 29(5 zerstört, scheint sie sich doch rasch wieder
erholt zu haben; denn die Sne des Johannes Hyrkanus I (s. Makkabäer) eroberten
(und zerstörten) um 107 vor Chr. S. erst nach lj ähriger Belagerung JAq XHI 10 2 f . ;
Bj I 2 7. Pompejus trennte die St vom jüdischen Gebiet 63 vor Chr. AqXIYö3;
Bj I 7 7, Gabinius erneuerte sie Bj I 8 4. Durch Augustus kam die St 30 vor Chr. an
*Herodes, der sie prächtig umbaute (Augustustempel ) , auf einen Umfang von 20 sta
vergrösserte und Sebaste nannte 27 vor Chr. Aq XV 8 5; Bj I 21 2. Nach d Tode
des Herodes kam S. an Archelaus, nach dessen Verbannung unter d röm. Prokuratoren,
deren Verwaltung nur noch durch d Herrschaft Herodes Agrippa's I 41 — 44 nach Chr.
unterbrochen wurde Aq XVII 11 4: XIX 5 l; Bj II 6 3; 11 5. Die Lage von S., durch
d heutige Df sebaspje kenntlich, war schön und leicht zu befestigen; der Bg 443 m
ist nur im NO durch einen schmalen Sattel mit d gegenüberliegenden Höhen verbun-
den, nach allen anderen Seiten durch breite Mulden von ihnen getrennt (Js28l vgl.
Amol; 4l). Die Reste einer Säulenstrasse im S des Dfes erinnern an d Bauten des
Herodes, die Johanneskirche (Jh der Täufer) im N an d Zeit der Kreuzfahrer (s.
Abb. 155). — 2) Nach d Hauptst erhielt auch sehr bald das Reich den Namen S.
Ho7i; 8 5 f.: 10 5.7; Jr3l5; 2 Kg 17 24 ff. ; 23 18 f. und in d KI; nach d Ende des
Reichs verblieb der Name der Landschaft. Diese scheint wie Judäa ein bes. Ver-
waltungsgebiet gebildet zu haben JAq XIV 4 1.4. Ueber d Wechsel der Grenzen im
S 1 Mk 1030. 38; 1128.34 und *Judäa. Gegen X hin bezeichnet Josephus Ginäa, das
568
Samaritaner.
heutige tfenin, als die Grenze S.'s BjIII3i: die Ebene *Jesreel wird von ihm ent-
weder bes. gerechnet AqXX6l oder in d Hauptsache mit *Galiläa verbunden, das
er Bj in 3 l an
*Scythopolis
grenzen lässt.
Wenn Josephus
Bj in 3 i S. und
Judäain natürli-
cher Beschaffen-
heit und Frucht-
barkeit einander
gleichsetzt , so
ist das nicht ge-
nau; s. Palästi-
na. Der*Karmel
gehörte zu *Ty-
rus Bj III 3 l,
die Küstenebene
wahrsch zu *Cä-
sarea. S. wurde
Abb. 155. Plan der Ruinen von Samaria. oft VOn .Tilden
aus *Galiläa durchzogen, die die Feste in Jerusalem feiern wollten JAqXX6i; so
auch von Jesus Lc 17 li: Jh-Uff.. während ihn Mt 19 l durch Peräa reisen lässt, d.h.
durch d jüdische, damals dem *Herodes Antipas gehörende Gebiet jenseits des Jordans,
das sich nach JBj III 3 3 von Pella im N bis Machäms im S und vom Jordan im W
bis nach ^Philadelphia ausdehnte. Die Verfolgung der Christen in Jerusalem durch
♦Saums brachte die Ausbreitung des Evangeliums in S. mit sich Ap8i: 9 31, durch
♦Philippus Ap 6 5. durch Petrus und Johannes 8 5. u. Vgl. Schürer II3 149 ff. — 3) Name
eines Benjaminiten 1 Chr 1:5 (12) 5, zweier Jerusalemiten Es 10 32. iL, £j semarjä(kf<). G
Samaritaner, B nur 2 Kg 17 29 sönrrönlm. im XT occ/xuqiz7]c, £ Samariter Be-
wohner der Landschaft Samaritis oder *Samaria n von Judäa. Xach 2 Kg 17 24 ff.
entstand das Volk der S. durch Vermischung der 722 im Lande zurückgebliebenen
Israeliten mit allerlei Heiden, die von *Sargon in d entvölkerte Land verpflanzt
worden waren: nach Es 4 2 erfolgte ein Nachschub von Kolonisten durch d ass. Kg
*Asarhaddon um 675, nach Es 4 9 f. auch durch *Asnaphar (= Assurbanipal) um 650.
Dass aber das israelitische Element bei weitem überwog, ergiebt sich daraus, dass
seine Religion den anfänglichen Götzendienst der Fremden 2 Kg 17 29 ff. vollständig
überwand. Xach 2 Kg 23 15 ff. trugen dazu bes. auch die Massregeln *Josia"s 621 bei.
Der Eifer der S. für d Kultus in Jerusalem wird durch das Jr4l5ff. Erzählte bezeugt.
Trotzdem wurde nach Es 4 1 ff. ihr Erbieten, sich am Wiederaufbau des Tempels zu
betheiligen (um 530), von d Juden zurückgewiesen, und die S. waren seitdem die
erbitterten Feinde der Juden. Daher erwirkten sie um 446 von Artaxerxes I. die Er-
laubnis zur Zerstörung der kaum wieder autgebauten Mauern Jerusalems Es 4 7 ff. ;
vgl. Xe 1 lff.
Zu einer geschlossenen Sekte wurden die S. erst durch d Uebernahme des Pen-
tateuchs als heiligen Gesetzbuchs von d Juden und d Erbauung eines eignen Tem-
pels auf d Bge *Garizim bei Sichern. Xach JAqXI7 2; 8 2 ff. wäre dieser Tempel
vom pers. Statthalter Sanaballetes unter Darius Codomannus seinem Schwiegersn
Samenfluss — Samgar. 569
Manasse, einem Br des jüdischen Hohenpriesters Jaddus, nach seiner Vertreibung
durch d streng gesetzliche Partei zu Jerusalem versprochen und um 331 mit Erlaubnis
Alexanders des Grossen, zu dem Sanaballetes mit 8000 Mann übergegangen war, er-
richtet worden. Die so begründete Sekte wurde nach Josephus auch später vielfach
durch ausgewiesene oder abtrünnige Juden verstärkt. Die Ansetzung des Tempel-
baus unter Alexander dem Gr. stimmt zu JAq XIII 9 l, wonach der Tempel von *Jo-
hannes Hyrkan um 128 nach 200jährigem Bestände zerstört wurde. Aber den Ma-
nasse hat Josephus um 100 Jahre zu spät angesetzt, da er nach Xe 13 28 ein Sn (nach
Josephus ein Enkel) *Jojada's, des Zeitgenossen Esra's und Nehemia's, ist. Für d
Hass der Juden gegen d S. (=: „Kuthäer" nach 2 Kg 17 34) zeugt u. a. Si 50 27 f .
Unter Antiochus Epiphanes (s. Seleuciden) verleugneten die S. ihre Religionsverwandt-
schaft mit d Juden, weihten ihren Tempel angeblich dein Zeus Xenios und blieben
so unbehelligt. Aber 128 wurde Samarien von * Johannes Hyrkan erobert und der
Tempel auf d Garizim zerstört. Zu Christi Zeit standen die 8. unter röm., dem
Statthalter von Syrien untergebenen Prokuratoren. Für d Fortdauer des Hasses zw.
Juden und S. (vgl. Jhl9; 8 48 und JAq XX 6 l ff. : blutige Feindseligkeiten um 50
nach Chr.) spricht besonders die Sitte der galiläischen Juden, zur Vermeidung des
Gebiets der S. durch d 0- Jordanland nach Jerusalem zu reisen. Dass Jesus selbst,
trotz Mt 10 5, diesen Hass nicht theilte, lehrt vor allem das Gleichniss vom „barm-
herzigen S." Lc 10 30 ff. ; vgl auch Lcl7i6. Die Empfänglichkeit der S. für d Evan-
gelium wird durch Jh 1 39 ff. ; Ap 8 5 ff. ; 9 31 ; 15 3 bezeugt. Während d jüdischen
Kriegs wurden 67 nach Chr. 11600 S. von Cerealis, einem Legaten Vespasians, wegen
Aufruhrs auf d Garizim niedergemetzelt. Aber noch im 5. und 6. Jhdt waren die
S. (namentlich zur Betreibung von Weehselgeschäften) in beiden Hälften des röm.
Reichs verbreitet und besassen an vielen Orten (so auch in Rom) eigne Synagogen.
Ihr Hass gegen d Christen entlud sich wiederholt in Metzeleien und blutigen Auf-
ständen. 529 wurden ihnen nach d Besiegung ihres „Kgs- Julian in einer förmlichen
Schlacht von Justinian alle Synagogen genommen und eine Art Acht über sie ver-
hängt. Dies hatte den Uebertritt vieler S. zum Christenthum oder ihre Flucht zu
d Persern zur Folge. Dennoch behauptete sich eine Gemeinde der S. zu Sichern.
deren Kopfzahl im 12. Jhdt auf 100 (neben ca. 1000 in Cäsarea, Askalon und Da-
maskus) beziffert wird. Noch im 17. Jhdt existirte eine Gemeinde der S. in Kairo.
Jetzt leben noch ca. 180 unter einem Kähin (Priester) um d dürftige Synagoge zu
Nabulus (*Sichem); ihren Namen (arab. sämerä) leiten sie nicht von Samaria, sondern
vom hebr. sömerim „Bewahrer" (nämlich des wahren Gesetzes) her, nennen sich übri-
gens mit Vorliebe „Israeliten". In d That beobachten sie streng die Gebote des
Pentateuchs, den sie in hebr. Spr, aber in einer älteren Schrift (Abb. 173), übrigens
auch in einer samaritanischen (s. u.) Uebsetzg besitzen. Auch der Kultus auf d Ga-
rizim ist nach ihnen durch Dt 27 i. wo ihr Text statt des Ebal den Garizim nennt,
gerechtfertigt. Der Messias, von ihnen täheb, d. i. Bekehrer (?), genannt, wird 6000
Jahre mich Erschaffung der Welt auftreten und alle Völker zum wahren Glauben
bekehren, aber (da er nicht grösser ist als Moses) nach 110 Jahren sterben. Ausser
d Pentateuch besitzen sie noch eine kleine religiöse Literatur, theils in samaiitani-
scher Spr (einem Dialekt des W-Aram., der aber als Umgangsspr längst durch d
Arab. verdrängt ist), theils in arab. Spr. K
Samenfluss s. Fluss und Krankheiten.
Samgar, einer der sogen, kleinen *Bichter Israels, tödtet mit einem Ochsen-
Stecken ()(»<> Philister R1331. Wahrsch ist S., dessen Name iranz unliebr., viell. he-
570 Samgar Nebo — Samuel.
thitisch (= Sangara) ist und dessen Vr Auatli nach einer kanaanitiseh-hethitischen
Göttin genannt ist. urspr kein Israelit, sondern ein fremder Bedrücker Israels Ei 5 6,
den ein R. um den bösen Abinieleeh zu beseitigen, zu einem Richter gestempelt hat,
indem man ihm die That irgend eines israelitischen Yolkshelden zuschrieb. B
Samgar Nebo nach Jr393 anscheinend Name eines bab. Beamten. Doch ist
der Text verderbt und nach 13 zu verbessern. Z
Samir li St auf d Gbge Judas Jol548, zu der Guerin Iudee III 364 hirbet
sömera 20 km s\v von Hebron, 637 m, mit Mauern. Höhlen, Gräbern und Cisternen
vgl. hat. — 2) St auf d Gbge Ephraim. Heimath des Richters *Thola aus *Isaschar
RilOlf. — 3) Personenname 1 Chr 25 (24) 24. G
Santa 1) Ge 36 13 Sn Reguels, des Sns Esaus. — ■ 2) 1 Sm 16 9; 17 13, s. Simea 1).
— 3) Sn Age's, der *Harariter. einer der 3 Haupthelden Davids 2Sm23ii und Vr
Jonathan's, eines der 30 Helden Davids 23 32 f. (während Jonathan 1 Chr 11 (12) 34 zu
einem Sn Sage's des Harariters gemacht wird). — 4i S. aus *Harod 2Sm23 25. wo-
für 1 Chr 11 (12) 27 Sammoth aus Haror, 27 (28) 8 Samhuth der Jisrahiter steht. B
Sammesumim. Nach Dt 2 20 hiess die mythische Urbevölkerung der *Rephaim
bei d Ammonitern zamzummJm. Man hat damit auch die *Susim identiiiciren wollen. So
Sammet bei £ für rämöt Ez 27 16. auch B Pr 24 7 : Hi 28 18. S. Ramoth. Perlen.
Korallen. Si
Saminua li Rubenit. Sn Zakur's, einer der 12 Kundschafter Xu 13 i P. — 2)
2Sinöu: 1 Chr 3 5; 14(1514. s. Simea 2). B
Samos, die bekannte Insel an d Küste Kleinasiens gegenüber d Vorgbge My-
kale, wird 1 Mk 15 23 unter d Gebieten genannt, denen ein Beschluss des röm. Senats
zu Gunsten der Juden mitgetheilt worden sei (vgl. Kos). Die Freigebigkeit des He-
rodes gegen die Samier erwähnt JBj 1 21 11. Die Schiffe pflegten auf d Fahrt vom
Hellespont nach Syrien in S. anzulegen JAq XVI 2 2. 5, so auch das Schiff des Paulus
Ap20i5. Die Insel kam mit d Reich von *Pergamus an d Römer 134 vor Chr. Au-
gustus verlieh ihr 19 vor Chr. die Selbständigkeit, Yespasian aber schlug sie 73 nach
Chr. wieder zur Provinz Asia. G
Samothracien oder Samothrake. d. i. das thracische Samos, war eine der
Inseln im n-ägäischen oder thracischen Meere, von Paulus auf d Fahrt von Troas
nach Philippi berührt Ap 16 11. Sie war berühmt durch d Mysterienkult der chtho-
nischen Gottheiten, der sogen. Kabiren {üzol fieydXoi . und kam zugleich mit *Mace-
donien unter d Herrschaft Roms. G
Sampsaci, 621 Sampsame wird 1 Mk 15 23 unter d Gebieten genannt, denen
ein Beschluss des röm. Senats zu Gunsten der Juden mitgetheilt worden sei (vgl.
Kos). Für die besten LA, 2kxfzy)äx% (5A und Saun'üu?, ^s, fehlt eine befriedigende
Deutung; denn das mehrfach herangezogene sämsiln am schwarzen Meere entspricht
der alten St Amisos in *Pontus. V Lamsaco weist auf die ionische St Lampsakos
am Hellespont, die zur röm. Provinz Asia gehörte : doch ist diese LA wohl nur eine
Deutung des räthselhaften Textes. G
Sainson s. Simson.
Samuel. Was das AT über S. erzählt, hat sehr ungleichen historischen Werth.
Nach d ältesten Darstellung, die auch der "Wirklichkeit relativ am nächsten kommt,
1 Sm l» 1 — 10115. ist S. ein Scher und Höhenpriester von nicht viel mehr als localem
l.'nt in *Rama, wo auch sein Grab gewesen sein soll 28 3. Die Philisternoth seines
Volkes auf betendem Herzen tragend, erkennt S. in d zufällig ihm begegnenden *Satd
den gottgesandten Retter aus Erbfeindes Hand und wirft in seine empfängliche
Samuelis, die Bücher. 571
Brust den Gedanken des zukünftigen Kgs. Wegen eines Opfers kommt es hernach
zum Bruch zw. S. und Saul — darin stimmen 13 8 ff. und 15 mir. überein. Der An-
lass zum Zwist mag ISmIölOff. gewesen sein, dass Saul den Agag verschont, den
dann S. selbst tödtet 15 31 ff., wenigstens ist 15iüff. der Hauptsache nach glaubhafter
als der schlecht verumständete Abschnitt 13 8 ff., der den »Streit zw. Saul und S. ver-
früht und letzteren obendrein im Licht eines eigensinnigen, pfäffischen Priesters zeigt.
Was sonst 1 Sm 1 — 28 über S. erzählt wird, gehört der legendären, vom Dt beein-
flussten tendenziösen Geschichtsschreibung an. 3 20 ist der Seher S. zum zuverläs-
sigen, von Dan bis Beersaba bekannten Propheten Jahwe's geworden, 19 18 ff. Schul-
haupt der Prophetenvereine, mit denen der S. von 9 l ff. nichts zu thun hat. In K.
7 ; 8 und 12 ist S. geistlicher Herrscher über Israel. S. der Richter über ganz Is-
rael zur Zeit der Pliilisternoth ist eine ephraimitische Parallelfigur zu d judäischen
Simson. Reine Fiction ist der Gebetssieg S.'s über d Philister, die derartig gezüch-
tigt werden, dass sie zu Lebzeiten S.*s nicht mehr israelitisches Gebiet betreten 7 7 ff.,
was zu 13iff. in schreiendstem Widerspruch steht. Während 9i — 10 16 das Kgthum
etwas Gott gewolltes ist, wird es K. 8 von der an Ho z. B. 10 9 anknüpfenden, das
despotische Regiment Salomo's und seiner Nachahmer verurtheilenden dst Geschichts-
betrachtung (Dt 17 14 ff.) als Abfall von d Theokratie aufgefasst. Sowenig der „Kgs-
niacher" S. lSmlOiTff. historisch ist, so wenig auch der von 16 1 — 13. Zu d Sal-
bung Saul's 10 1 ff. ist die David's 16 l ff. tendenziöse Nachahmung, um das Empor-
kommen David's zu rechtfertigen. Die idyllische Jugendgeschichte S.'s 1 — 3, die z. B.
in d Bigamie Elkana's, des Vr's S.'s, und in d Wallfahrten zum Heiligthum in *Silo
werthvolle Nachrichten zur Kenntniss älterer cultureller und religiöser Zustände in
Israel enthält, soll theils den Untergang des Elidenhauses 4 — 6, theils das Aufkommen
S.'s 7 ff. vorbereiten. Auch 1 Sm 1 — 3 ist wesentlich Legende. Scheinbar über d
Kindheit S.'s gut orientirt, kann sie das über S. als Mann schwebende Dunkel nicht
aufhellen, aus dem erst wieder der alternde S. etwas deutlicher hervortritt. 1 Sm 1 1
wird die Genealogie des Ephraimiten Elkana, des Vr's S.'s, nicht über d 4. Glied
hinaufgeführt, Die viel jüngere Chronik jedoch fügt in doppelter Liste 1 Chr <> 7 ff.
(7 22 ff.) und 6 19 ff. (7 31 ff.) durch eine Reihe neuer Glieder mit zum Theil abweichen-
den Namen den Stmbaum Elkana-S.'s in d Levitengeschl Kahath, Sn Levi's 6 23(7 38)
ein. Mit dieser Einreihung S.'s unter d Leviten sinkt die theologische Werthung des
geschichtlichen S. wieder von d Höhe, die sie in d grandiosen, an Elia und Arnos
erinnernden Prophetengestalt von 1 Sm 15 l ff. erreicht hat. B
Samuelis, die Bücher, in d hebr. Bibel urspr e i n Buch, das 3. der sog.
„vorderen Propheten ';, entstanden wie *Jo und *Ri nur allmählich aus sehr verschie-
denen Bestandteilen. Die ältesten sind Davids Trauerlieder, auf Saul und Jonathan
2 Sm 1 18 ff. (nach 18 aus d Buche der Rechtschaffenen), auf Abner 3 33 f. (wohl nur
Fragment) ; dagegen stammen die Lieder 1 Sm 2 l ff. (Lied der Hanna), 2 Sm 22 (Psalm
Davids) und 23 1 ff. (Davids ,,letzte Worte") aus weit späterer Zeit. Noch unter
Salomo oder bald darauf ist von einem Judäer die (nach d Schauplatz der (beschichten
benannte) Jerusalem-Quelle verfasst, eine Geschichte Davids und seines Hauses von
hoher Kunst und Zuverlässigkeit (das Meiste in 2 Sm 5 3 — 16: 6.9—20). Gleichfalls
dem 10. oder doch 9. Jhdt entstammen die (viell. von derselben — sei es judäischen
oder benjaminitischen - Hund verfasstenj Saulsgeschichten 1 Sm 9 l — 10i6; 11; 13;
14 und Davidsgeschichten 1 Sm 16 14 — 23: 18 6— li. 20— 27 grösstenteils ; 20 1 — 3.11.
18 — 39, sowie 23 — 25 und 27 31 grösstenteils ; das Meiste in 2 Sm 1 -4: 5 1.2.17 — 25:
21 15 — 22: 238 -39. Im 9. oder 8. Jhd1 und zwar im n Reiche sind verfassl 1 Sm4i — 7i.
572 Sanballat, Saneballat — Sanherib.
Etwa aus d Ende des 8. Jhdts stammen die (von einem strengen prophetischen Stand-
punkt aus beurtheilten) Geschichten Samuels und Sauls in lSml— 3; 8; 10 17 — 24;
1.") (?); 17 l — 18 5 (grösstenteils) ; 18 12 — 19.28 — 30, das Meiste in 19, endlich 21 2 — io;
22 ; 26 ; 2 Sm 1 6 — 10. 13 — 16. — Die bisher erwähnten Quellen waren höchstwahrsch schon
zu einem Ganzen vereinigt, als (während oder bald nach d Exil) eine dst Redaktion
erfolgte, deren Spuren bes. in 1 Sm 2 27 — 36 ; 7 2b — 16 ; 12. 2 Sm 7 (viell. auf alter Grund-
lage) erhalten sind. Dagegen hat die letzte Redaktion sämmtlicher Geschichtsbücher,
die vom Standpunkt des PC aus wohl noch im 5. Jhdt erfolgte, in d Büchern S. nur
geringe Spuren hinterlassen; vgl. z. B. die Glossen lSm2 22b und die Einmischung
der Leviten 6i5; 2Smlö24). Zahlreiche andere Zusätze, z. Th. auch längere Ab-
schnitte, wie 1 Sm 21 ) 4—17 ; 21 11 — 16 ; 2 Sm 2 13 — 16 ; 8 ; 21 ; 24 (letztere wohl wegen man-
gelnder Datierung in d Anhang zu 2 Sm verwiesen, wodurch 2 Sm 20 gewaltsam von
seiner Fortsetzung 1 Kg 1 getrennt ist), dürften schon bei Gelegenheit früherer Re-
daktionen beigefügt sein. Kommentare von Thenius in 3. Aufl. von Löhr 1898, von
Klostermann 1887 ; für Textkritik Wellhausen 1871 , Driver 1890 und Budde in
SBOT 1SU4. K
Sanballat, Saneballat, ass. shwuballit, siii-baUit. griech. ZavaßallÜT, ein Halb-
jude aus *Beth Horon, einer der geriebensten Gegner *Nehemia"s, sucht, da er durch
Nehemia's energisches Vorgehen seinen bisherigen Einfluss in Jerusalem gefährdet
sieht, mit allen Mitteln den Mauerbau Nehemia"s zu hintertreiben Ne 2 10. Als trotz
d höhnischen Reden das Werk fortschritt 2 19; 3 33 ff., plante S. einen Ueberfall gegen
Jerusalem, konnte ihn aber nicht ausführen, da Nehemia auf d Hut war 4 1 ff . Auch
die Pläne S.'s gegen Nehemia"s Person schlugen fehl ; dieser ging weder auf d in d
Ebene Ono vorgeschlagene Begegnung ein 6iff., noch liess er sich durch d offnen
Brief irre machen, in dem S. ihn des Trachtens nach d Kgswürde bezichtigte und
ihm seine Intervention beim Grosskg zusicherte 6 5 ff. Auch die Falle, die ihm der
von S. bestochene Prophet *Semaja gestellt hatte, durchschaute N. bald 6 io ff. Wäh-
rend seines letzten Aufenthaltes in Jerusalem vertrieb Nehemia einen Enkel des Hohen-
priesters Eljasib Nel3 28 (Namens Manasse JAqXI7 2; 8iff.), der mit einer Tr S.'s
(der Nicaso nach Josephus) verheirathet war und die Gemeinde der *Samaritaner
begründete. B
Sand, I7 hol Hi29i8, s. Phoenix.
Sangar Nebo Jr 39 3 s. Samgar Nebo.
Sangen, £j Tcäll oder kälüj. Das frische Korn genoss der Hebräer auf d Felde,
bes. während d Ernte, indem er es röstete oder zu Mazzen (s. Brod) verbuk Rt2i4;
Jo5n. Nach Lv2i4P wurden S. auch als *Speisopfer dargebracht; nach Lv 23 14
musste die Erstlingsgarbe dargebracht sein, ehe S. gegessen werden durften. S. werden
auch 1 Sm 17 17 ; 2 Sm 17 28 als Speise genannt (1 Sm 25 18 £ steht Mehl statt S.). So
Sangmeister bei £ 1 Chr 15 22 fälschlich für massä = der Transport (der Lade).
— Das bekannte Jam-menasseah Ps4i etc. hielt £ für eine Inflnitivform und über-
setzte: vorzusingen. Vgl. Musik. Si
Sanberib, ass. sin-ahe-crba, (ß UewaxnQ^, Kg von Assyrien 705 — 681, Snund
Nachfolger *Sargon s, an persönlicher Tüchtigkeit und Herrschertalent demselben weit
nachstehend (Abb. 156). Der Tod Sargons bildete die Veranlassung zu vielseitiger
Auflehnung der Vasallenstaaten gegen d ass. Oberherrschaft. Auch der alte erbitterte
Erbfeind der Assyrer, der Chaldäer *Merodachbaladan, trat von Neuem auf, und es
gelang ihm. sich noch einmal für kurze Zeit in Babylon selbst zu behaupten, bis ihn
S. 703 endgültig von da vertrieb. Doch gehört die Gesandtschaft Merodachbaladans
Sanir, Senir — Saphan. 573
an Hiskia 2 Kg 20 12 ff. = Js 39 1 ff. wohl nicht dieser Zeit an. sondern wahrsch schon
ins Jahr 720 (s. unter *Sargon). Ferner rebellirte Judäa, Philistäa, Phönicien, wobei
Hiskia von Jiula. wie es scheint, eine leitende Rolle einnahm.
Der Rückhalt, den diese Kleinstaaten hierbei suchten, war um
diese Zeit anscheinend noch nicht Aegypten, sondern Misrajim
= Musri = N-Arabien (Winckler. Mitt. der Vorderas. Ges.
1898, 1 ff.). Der daraufhin erfolgte Kriegszug S.'s nach Pa- (^ feflcfi
lästina liegt in ausführlicher Schilderung Sann. II 34 ff. (KI
Bibl. II 91 ff.). 2 Kg 18 13. 17 ff. (= Js 39 1 ff.) und 2 Kg 18 u— 16
vor. Bei einer Vergleichung des ass. Berichts mit d biblischen, Abb. 10c. Sanberib auf dem
spec. mit 2 Kg 18 14 — 16 ergiebt sich als Resultat für das Jahr
701, dass S. sich allerdings mit einer blossen Einschliessung von Jerusalem begnügte,
ohne zu einer eig. Belagerung und Erstürmung zu schreiten, dass er aber bereits da-
mals einen grossen Theil des judäischen Gebietes abtrennte und 200150 Leute in d
Getangenschaft fortführte, dass ferner Hiskia durch Leistung eines ausserordentlichen
ihm auferlegten Tributes seine Unterwerfung bekundete. Ob S., wie man auf Grund
von 2 Kg 19 7 meist annimmt, nach d siegreichen Schlacht über d Ekroniten und ihre
Verbündeten aus Musri bei *Elthekeh wirklich genöthigt war, schneller als beabsichtigt
nach Assyrien zurückzukehren, etwa durch d bab. Wirren veranlasst, lässt sich noch
nicht entscheiden. Als möglich muss auch gelten, dass die Unterwerfung des Hiskia.
die nach d biblischen Bericht bereits beim Hoflager des S. in Lachis stattfand (vgl.
Abb. 42) und nach d kschriftlichen Berichte in Folge von Meuterei der Soldaten His-
kia's erfolgte, den einfachen Grund der Verschonung Jerusalems bildete. Dagegen
liegt dem , einer anderen (Quelle angehörenden Berichte 2 Kg 19 9 ff. , in welchem des
Thirhaka von Aethiopien (*Chus) Erwähnung geschieht, sowie dem Ausspruch des
Jesaja 2 Kg 19 32 — 34, in welchem gar nicht von einer Belagerung Jerusalems, sondern
nur von einem Herannahen des ass. Kgs die Rede ist, wahrsch erst ein späterer,
nach 691 fallender Zug S."s gegen Aegypten zu Grunde, bei dem das ass. Heer nur
in bedrohliche Nähe von Jerusalem, aber nicht vor dieses selbst gelangte, und bei
welchem S. durch eine in seinem Heere ausgebrochene Seuche zur Aufgabe seines
Unternehmens gezwungen wurde. Auf dieses gleiche Ereigniss bezieht sich auch der
auf äg. Nachrichten zurückgehende Bericht Herodot's II 141. Vgl. zu dieser Unter-
scheidung von 2 Zügen S.'s in 2 Kg 18 und 19 und zu d Vermengung derselben in d
israelitischen Tradition Winckler. ATÜ 26 ff. ; KAT3 273. — Die 2 Kg 19 37 berichtete
Ermordung S."s durch seine Sne ist jetzt auch durch d KI bezeugt. Doch kennen
dieselben nur einen Mörder S.'s. Vgl. *Adrammelech und *Sarezer. — Zahlreiche
Bauten rühren von S. her. namentlich in *Ninive (vgl. Abb. 137 und 138), das von
ihm erst eig. zur Reichshauptst erhoben wurde. Z
Sanir. Senir Ez 27 5 Xame des *Hermon. G
Sanoah, £} eänödh 1) St in d *Sephela Juda's Jol5 34, unweit *Zarea 33. Nach
d Exil betheiligten sich die Einwohner an d Mauerbau des Nehemia Ne3l3; vgl.
I Chr 4 is 1 Ne 1 1 30). Wahrsch hirbet zäm'ra 7 km s von sora, hochgelegene bedeutende
Ruinenstätte. — 2) St auf d Gbge Juda's Jol5 56, unweit *Juta 55, viell. hirbet zä-
II iila, eine ausgedehnte Ruinenstätte 12 km sw von Juta. G
Sansanna, St im *Negeb Judas, neben *Ziklag und *Madmanna Jol5 3l;
(5 ^tbtwäx. Jo 19 5 hat dafür *HazarSusa, 1 ehr 4. 11 BazarSusim im Stme Simeon. G
Saphan, Sn Azalja's, des Sns Mesullam's, Staatsschreiber *Josia's. wird von
diesem in Geldangelegenheiten zum Priester *Hilkia geschickt und empfangt von ihm
574 Sapher — Sardonich.
das eben gefundene Dt. Nachdem S. es durchgelesen, überreicht er es dem Kg und
liest es ihm vor. Später ist S. unter d Gesandten, die im Auftrag Josia's die Pro-
phetin Hulda über d Meinung Jahwe'* betreffs d neuen Gesetzbuches befragen 2 Kg
22 3 ff. ; 2Chr34 8ff. Die Familie S.'s war mit Jeremia eng befreundet. Sne S.'s
sind 1) Ahikam 2 Kg 22 12; Jr26 24, der Vr des bab. Statthalters *Gedalja 2 Kg 25 22;
Jr 39 14 tr. - - 2) Eleasa Jr293. - 3) Gemarja Jr36io und 4) viell. der aus d Art
geschlagene Jaasanja Ez8n. B
Sapher, Gbge (besser Bg) S., Lagerstätte Israels auf d *W(istenzuge Xu 33 23 f.
Wenn MÜssa 21 1. = Rassa ist, so mag der Bg S. s vom Gbge *Pharan gelegen haben. G
Sapphir. ein vielfach genannter und geschätzter blauer ^Edelstein Ez28i3; Hi
28 6. 16; Ex 28 18: Apc 21 19 (vgl. Tol320). Ob mit Delitzsch HL 5 u („sein Leib ein
elfenes Kunstwerk, überdeckt mit S.") die S. wirklich auf d blaue Geäder zu beziehen
sind, ist fraglich. Ex 24 10 (und darnach Ez 1 26) heisst es von d Himmelsgewölbe,
dass es Fliesen aus S. gleiche. Dabei soll doch wohl eine gewisse Durchsichtigkeit
des blauen Materials geschildert sein; der eig. S. ist freilich undurchsichtig. Er rin-
det sich in Ceylon und Birma; er heisst auch Korund; vgl. Kluge 262. So
Sapphira s. Ananias b. 1.
Sara, B bis Ge 17 15 in d älteren Form säraj, dann särä. Beide Namen be-
deuten ..Fürstin", der Grund der Umnennung ist daher nicht erkennbar. 1) Halbschw
Gre20l2 (daher das Vorgeben 12i3: 20 2) und Gemahlin ^Abrahams, die mit ihm von
*Ur in Chaldäa nach *Haran. sodann nach Kanaan übersiedelt 11 31; 12 5 P und zur
Aufhebung ihrer Kinderlosigkeit dem Abraham ihre Magd *Hagar als Kebswb über-
lässt, nachmals aber aus d Hause treibt 16iff. J 1 20 2 ff. Parallelbericht aus E). Kraft
göttlicher Yerheissung (17ieP; I810J) gebiert sie hochbetagt (nach P 89 Jahre
alt; doch vgl. auch 18 11 J und Rm4l9; He 11 111 den Isaak 21 2 f., stirbt 127 Jahre
alt 23 1 P und wird von Abraham in d rechtskräftig von d Hethitern erkauften Höhle
in d Machpela bei *Hebron begraben 23 2 ff. Js 51 2 wird S. als die eig. Stm-Mr
Israels, Em 9 9 als solche des Geschl der Yerheissung, 1 Pe 3 6 als Vorbild eines rech-
ten Ehewbts erwähnt. — 2) Tr *Raguels zu *Rages in Medien, die *Tobias durch d
Beirath des Engels Raphael zur Gattin gewinnt, nachdem ihr ein böser Geist Asmodi
7 Bräutigame getödtet hat To 3 7 ff . ; 6 12 tr. ; 7 s ff. K
Saramel 1 Mk 14 28 , griech. iv ^a^ue?. oder iv 'AaaQafiel, hat £ mit anderen
Auslegern als Name einer Üertlichkeit in Jerusalem aufgefasst. Richtiger ist, S. als
Fortsetzung des Titels (vgl. lMkl3 42: 14 41 f. 47) aufzufassen und im Sinne von
i,y>iu8voi oder i^vägy/iq zu verstehen = hebr. sar -am ei, Fürst des Volkes Gottes (Werns-
dorf, Comm. de fide libb. Macc. 1747. 176). Das übrig bleibende iv versteht Schürer
I3 249 als Rest von otysv = £j sägän, griech. otQartjyög. G
Sarder. Sardis kommt Ex 28 17; 39 10; Apc 4 3; 21 20 vor. Wie schon der hebr.
Name (ödem) darauf hinweist, ist ein rother ^Edelstein gemeint, und zwar der blut-
rot he Karneol; derselbe kommt unter anderem in Nubien vor. Vgl. Kluge 390 f. So
Sardes war die alte Hauptst *Lydien's, am Fusse des Tmolos und s vom Her-
mos gelegen, heute Sart. Noch unter d Römern war es in Folge seiner günstigen
Lage an d alten Handelsstrasse von ( ) her eine der wichtigsten St der Provinz *Asien.
Josephus spricht von Juden in S. Aq XIV IO24. in Lydien XII 34. Eines der 7 Send-
schreiben Apc 1 11; 3 1.4 ist an d christliche Gemeinde in S. gerichtet. Die Nekropolis
am n Ufer des Hermos ist umfangreich (Herod. 193). G
Sardonich Apc 21 20 ein rother Halbedelstein, eine Abart des Karneols. Vgl.
Sarder und Kluge 301 f. So
Sared— Sargon. 575
Sared heisst bei £ 1) das Fl-Thal s vom *Arnon £j zäred, in dem Israel lagerte
Nu 21 12, nach Dt 2 13 f. Vgl. '.). 18 die S-Grenze *Moabs, daher wahrseh der obere Lauf
des ivädi el-hascl (oder el-ahsa), der heute noch die Grenze bildet und nur in seinem
unteren Laufe *Weidenbach genannt worden sein kann (Wetzstein in Delitzsch Ge4
f)(i7 f. — 2) ein Geschl aus *Sebulon Ge46i4: Nu 26 26, gew. *Sered (£> kereä). G
Sarephtha, Sarepta ist die griech. Ausspr (JAqVIII13 2; Lc426) des hebr.
surßt. eines Ortes bei *Sidon, wo sich *Elias bei einer Witt \ve aufhielt 1 Kg 17 9 f.;
Lc 4 26, als künftiger Grenzort Israels bezeichnet Ob 20. Heute liegt das Df sarafend
unweit d Küste an d Strasse von Tyrus (25 km) nach Sidon mit d weh cl-hidr. das
die Stätte des Wohnhauses des Elias bezeichnen soll (unter d Kreuzfahrern Bischofs-
sitz). Der alte Ort lag auf d nahen ras (Vorgbge) sarafend. Vgl. Kenan 655 f.
ZDPY YIII 25. ( i
Sarezer 1) Name eines der Sne *Sanherib"s. die ihren Vr ermordeten 2 Kg 19 37
(= Js37 38). Gegen d verbreitete Auffassung, dass S. auf Grund von Nergilus des
Abydenus aus Nergalsarezer verkürzt sei, s. Winckler, ZA II 392 ff. und vgl. über d
wahrsch ass. Aequivalent sar-etir-(assur) Winckler, AoF II 53 ff. ; KAT3 84 f. — 2) Name
eines Zeitgenossen Sacharia's Sa 7 2. viell. zu Betel-sareser zus. -zufassen KAT3 438. Z
Sarg bei £ für mittä 2Sm3 3i und ooqöq, Lc7i4, s. Begraben, Bett. Si
Sargon, nur Js 20 1 mit Namen erwähnt, ass. Sargänu (woraus erst durch Volks-
etymologie Sarru-kenu), Kg von Assyrien 722 — 705, gelangt, als Begründer einer
neuen Dynastie, wohl sicher durch Usurpation auf d Thron. Er besass ein hervor-
ragendes Herrschertalent und hat als der eig. Begründer des ass. Weltreichs zu gelten.
In d ersten Monate seiner Regierung, noch in d Jahr 722, fällt die Einnahme *Sa-
maria's nach 3,jähriger Belagerung (vgl. Salmanassar). Nach d Angaben S.'s betrug
die Anzahl der deportirten Israeliten 27 290. lieber "d Orte der Ansiedlung der Exi-
lirten s. Halah, Habor, Gosan und Hara. Nach d Inschriften S.'s wurde wahisch
ein Aramäerstm vom untern Euphrat nach Samaria verpflanzt. Dagegen bezieht sich
die Angabe 2 Kg 17 24 ff. , wonach der Kg von Assyrien Leute aus *Babel, *Kutha,
*Awwa, *Hamath und *Sephar\vaim an Stelle der fortgeführten Israeliten angesiedelt
habe, im urspr Zus.-hang wohl auf Assurbanipal (= *Asnaphar), wobei dann ausser-
dem das syr. Sepharwaim, Awwa. Hamath erst durch ein Missverständniss aus 2 Kg 18 34
eingedrungen sind, während der urspr Text wohl das bab. Sippar neben Babel und
Kutha nannte: s. dazu Winckler. ATU 97 ff. Ein nochmaliger, im Anschluss an d
Aufstand in Hamath 720 unternommener Empörungsversuch in Samaria wurde mit
leichter Mühe niedergeschlagen. — Zu einem offenen Einschreiten gegen Juda \-&<± für
S. keine Veranlassung vor, da dasselbe anscheinend während dessen ganzer Regie-
rungszeit seiner Vasallenpflicht gegenüber d ass. König im Allgemeinen nachkam.
Doch fehlte es nicht an Gelegenheiten, wo Juda wohl auf d Punkt stand, das ass.
Joch abzuschütteln. So gleich beim Beginn der Regierung S."s, der in weitem Um-
fange in Syrien und Palästina eine Gährung zur Seite ging, die *Hamath zu ihrem
Mittelpunkte hatte, bei der aber auch der frühere Kg Hanno von Gaza und Sib'e von
Mtfsri betheiligt waren, die aber durch d Eroberung von Hamath. d Besiegung SibVs
bei Raphia und d Gefangennahme Eanno's niedergeschlagen wurde. So ferner bei d
Botschaft des Chaldäerfürsten und zeitweiligen (721—710) Kgs von *Babylon *Mero-
daehbaladan 2 Kg 20 12 ff. (= Js39lff.), die wahrsch mit Winckler, XXV 139 ff. be-
reits ins Jahr 720, vermuthlich das 1. Regierungsjahr des Hiskia. zu setzen ist. So
namentlich endlich bei d allgemeinen Aufstand in S-Palästina, der gegen d ass. Ober-
herrschaft unter *Asdod's Fährung im Vertrauen auf d Unterstützung Misrajim's nach
576
Sarid — Saron.
Winckler, Mitth. der Vorderas. Ges. 1898, 1 ff. 172 f. auch hier nicht Aegypten, son-
dern das n-arab. Musri) im Jahre 713 losbrach, und an welchem auch Juda, gemäss
der Erwähnung
bei S., betheiligt
war. Der darauf
erfolgte Zug
gegen Asdod
und dessen Er-
oberung 711
wird auch Js 20
l ff. erwähnt. —
Von d sonstigen
zahlreichen
Kriegsthaten
S."s seien na-
mentlich noch
erwähnt die Ein-
ziehung von
*Karchemis717,
auf welche Js
10 9 anspielt,
sein siegreicher
Feldzug gegen
Armenien (Ara-
rat) 7 14 und
seine Vertrei-
Abt>. 157. Stierkoloss aus dem Palaste Sargon's in Khorsabad. billig Mei'odach-
baladan's und Einzug in Babylon 710. Hervorzuheben sind ausserdem S.'s gross-
artige Bauten in d von ihm gegründeten S.-St Dür-Sarruken, dem heutigen Khorsabad
bei Ninive (vgl. Abb. 157). S. fiel wahrsch im Kampf gegen eine fremde Völker-
schaft; vgl. Winckler, AoF I 411 ff. ; KAT3 74 f., wonach auch Jsl4iff. sich urspr
auf d Tod S.*s beziehen soll. Für d Inschriften S.'s s. ausser KI Bibl. II 34 ff. bes.
Winckler, Kschrifttexte S.'s 1889. Für d Ausgrabungen in Khorsabad die Pracht-
werke Botta et Flandin, Monument de Ninive, Paris 1847 — 50 ; Place, Ninive et l'As-
syrie, Paris 1866—69. Z
Sarid, I7 schid. Ort in d S-Grenze *Sebulon's Jo 19 10. 12. (5 10 *Eoeöay.{yoAa),
12 Ssdöovx-, 5 asdüd. Viell. ist daher sädid zu lesen und dann der teil sadüd, ein
künstlicher Hügel mit guten Quellen am S-Fusse, 8 km w von iksal, 6.5 km sw von
Nazareth zu vgl. Mem II 49. 70. G
Saron 1) has-särön, bezeichnet nach d Parallelen in Js 33 9 ; 35 2 einen Land-
strich, der sich durch Wasserreichthum und Pflanzenwuchs auszeichnet, nach 1 Chr 27
(26)29 auch gute Weideplätze bietet. On 296; 154 kennen 2 Gegenden mit Namen
Saronas, nämlich zw. d *Thabor und d See *Genezareth sowie von ^Caesarea Palä-
stinae bis *Jope. Davon kommt die letztere in Betracht, weil die oben genannten
Merkmale dazu passen, weil S. Js 35 2 neben d *Karmel steht und Ap 9 35 von S.
(^ÜQUjva) bei d St *Lydda geredet wird. Seltsamer Weise wird Js 65 10 S. erst für
d Zukunft als ergiebige Viehweide gedacht, für d Gegenwart aber als öder Strich
wie die Ebene *Achor. Das widerspricht nicht nur den übrigen Stellen (s. 0.), sondern
Saruhen — Satan. 577
auch HL2i, wo S. als eine Gegend der Herbstzeitlosen (£3 habasscBlet, £ Blume, s.
Lilie) gilt ; vermuthlich ist der Text Js 65 10 verletzt, vgl. Klostermann zur St. Die
Landschaft S. neben d Karmel und neben Lydda ist der n Theil der Küstenebene
am Fasse des Bglandes von ^Palästina. Sie beginnt s vom nähr ez-zerkä und er-
streckt sich bis zu d Hügelreihe, die sich s von er-ramle erhebt und gegen d Ebene
der Philister scheidet ('s. Palästina 1 , in einer Länge von etwa 70 km. Ihre Breite
ist verschieden, bei Caesarea 12 km, bei Jafa 2()km. Sie steigt nach 0 bis an d
Fuss des Bglandes zu 70 m. Ihre Oberfläche ist durchaus nicht gleichförmig gestaltet.
An d Küste bis nach Jafa zieht sich eine Kette von sandigen, bisweilen auch felsigen
Hügeln hin. die die schnelle Entwässerung der Ebene aufhalten und die Entstehung
von Marschen oder Sümpfen neben d Fl-Läufen veranlassen. An einigen Stellen hat
man daher den felsigen Küstenrand durchbrochen und einen künstlichen Abfluss ge-
schaffen, z. B. den nähr elrfälik. obwohl daher das Grundwasser meist leicht zu
erreichen ist, so hatte man für Cäsarea doch Wasserleitungen ('s. Abb. 51) von d nw
benachbarten Höhen jenseits des nalir ez-zerkä angelegt. Eine Hügelgruppe ö von
Cäsarea bei kerhür ist gut mit Eichen bestanden: eine 2. Hügelgruppe erhebt sich
zw. d nähr isJcanderüne und d nähr el-'auge, eine 3. ö von Jafa, die in ihrer ö Hälfte
noch Reste früherer Bewaldung zeigt. Zw. Jafa und er-ramle ist die Gegend gut
angebaut und wird namentlich in d Gärten von Jafa durch zahlreiche Schöpfwerke
bewässert. Weiter nach X zu werden viele Theile der Ebene nur als Weide benutzt.
— 2) £} särön (ohne Artikel) soll 1 Chr 6 (5) 16 eine von *Gad bewohnte Gegend des
O-Jordanlandes sein, wie es scheint n von *Basan. Kittel schlägt vor, nach (S sirjön
(= Sirjon Dt 3 9 = * Hernion) zu lesen , so dass von d Triften des Herrn on die
Eede wäre. G
Saruhen wird Jo 19 6 als St in Simeon genannt, während Jo 15 32 dafür *Sil-
him, 1 Chr 4 31 *Saarain bietet. Wahrsch entspricht das äg. sa-ra-ha-n. ein Ort, der
von Thutmosis III. zw. Tanis und Gaza berührt wurde. WMax Müller 158. 161. 168. G
Sarsechim, Jr39 3, anscheinend bab. Name des Obereunuchen (rab-mrU) Xe-
bukadnezars. aber wahrsch Textfehler und nach 13 zu verbessern. Z
Satan 1) im AT £} sätän (vom Zeitwort sätan, anfeinden), steht im AT urspr
von jedem Widersacher und Schädiger, sei es im Krieg lSml9 23; 1 Kg 5 18; 11 14
etc. oder vor Gericht als Ankläger (so wohl Psl09 6) oder sonstwie 2Sml923; Nu
22 22 wird sogar der Engel Jahwe's als S. für Bileam bezeichnet. Als himmlisches
Wesen und zwar als Ankläger des Hohenpriesters Josua erscheint der S. wohl zuerst
Sa 3 1 f., scheint aber bereits als eine wohlbekannte Gestalt vorausgesetzt und ist
daher schwerlich erst vom Propheten erfunden. Eine Stufe weiter führt der Prolog
des Hiob l6ff. : 2 1 it.. wo der S. zwar noch inmitten der „Grottessne" (= *Engel)
und Gotte schlechthin untergeordnet erscheint, aber offenbar schon am Verdächtigen
der Menschen seine Freude hat. Erst 1 Chr 21 1 ist S. (ohne Artikel ! ) Eigenname und
bezeichnet den Gott feindseligen Anstifter zum Bösen (vgl. dagegen 2Sm24i). Wie
weit hier S. schon in dualistischem Sinn (entsprechend dem Teufel WS 2 2i und im
NT) gefasst ist, bleibt zweifelhaft. K
2) Im NT. Das Spätjudenthum kennt schädliche Geister und Strafengel (so
das Buch Henoch), ja einen ganzen Wust von Spukgestalten und Unholden (s. Hölle .
welche dem S. unterstehen. Aber es gehörte wohl erst die Berührung mit d Parsismus
dazu, um aus ihnen geradezu böse Geister, entsprechend den Daeva, werden zu lassen, wie
der in To vorkommende *Asmodi, entsprechend dem Aeshma. Erst jetzt wird auch
der S. selbst aus einem Strafengel lKrÖ5; 2 Kr 2 11 : 12;: lTml20; Lcl3l6, also
Bibelwörterbuch. 3/
578 Sattel, satteln — Saul.
aus einem Feind der Menschen, geradezu ein Feind Gottes, welcher dessen Heilsab-
sicht hemmend entgegentritt, Gottes Schöpfung- von Anfang- an gleichsam verpfuscht
WS 2 24. Er hat der Schlange im Paradies eingewohnt Apc 12 9 ; 20 2; 2 Kr 11 3 und
trachtet den Menschen nach Leben und Seligkeit Jh8 44; He 2 14.- Wie diese Lehre
auf einer Ausdeutung von Ge 3 beruht, so auf einer solchen von Ge 6 die seit d Buche
Henoch im Spätjudenthum sich lindende Vorstellung von d Entstehung der bösen
Mächte durch einen Fall LclOi8 (s. Engel). Von d Riesen, welche die gefallenen Engel
mit d Trn der Menschen zeugten, stammen die Teufel (so £ z. B. Mt 12 24. 27. 28;
Apc 920), d. h. Dämonen nach d Buch Henoch, während JBj VII 6 3 in ihnen die Seelen
böser Verstorbenen sieht. Auch sämmtliche heidnische Götter sind Dämonen 1 Kr 10 20,
und der S. als Urheber des Götzendienstes und Beherrscher der Heiden Lc4e; Ap 26 18
ist „Gott" 2 Kr 4 4 oder ..Fürst dieser Welt'- Jhl2 3i; 14 30; 16 11. Wie Gott hat
auch er seine Enirel Mt 25 41, und auch unter diesen besteht eine Rangordnung Eph
6 ii — 16. Sie hausen in d untern Luft Eph 2 2, in Wüsten Mtl2 43 — 45 und an un-
reinen Orten Mc 5 2 — 5. Wie der S. selbst, so verrichten auch die Dämonen Wunder,
aber keine wohlthätigen Jh 10 21. Zuletzt aber wird der Messias ihrem Treiben ein
Ende machen 1 JI108; daher sie sich vor Jesus, den sie als solchen erkennen, fürchten,
er aber in ihrer Bekämpfung einen wesentlichen Theil seiner Aufgabe findet Mc 1 23
— 25.34; 311.12.15.22—27; 6 7; Mtl2 28; Lc 10 17 — 20; 11 14—22; 13 32. Vgl. Stave, Ein-
fluss des Parsismus auf das Judenthum 1898. H
Sattel, satteln. Lv 15 9 ist statt S. Wagensitz zu übersetzen. In allen anderen
Fällen Nu 22 21; 2Sml6i; 1723; 1926; 1 Kg 2*0; 1313.23. 27; 2 Kg 4 24 sollte für I7
häbas .. aufzäumen - gesetzt sein; das Wort kommt übrigens nur vom *Esel vor. Es
wurde meist ohne S. (Abb. 23) oder bloss auf einer S.-Decke geritten (s. Pferd), je-
doch zum Lastentragen dem Esel, um Druck zu vermeiden, ein dickes Polster auf-
gelegt (Abb. 5). So
Sau steht vom wilden und zahmen *Schwein. So
Sauerteig, £j se'ör, griech. £iV»/- Da man das Gebackene am liebsten frisch ass
(s. Backen, Brod, Kuchen, Ungesäuert), so nahm man für gew. keinen S., sondern
nur. wenn man das Gebäck länger auf lieben wollte. Also z. B. vor Reisen Lv 7 13.
Nach Ex 12 34 hatte man nur deshalb den Teig vor d Aufbruch aus Aegypten nicht
gesäuert, weil man keine Zeit dazu gehabt hatte 33. 39, was aber nicht wahrseh ist
aus d oben angegebenen Grunde. Vgl. Feste: Passah, Speisopfer. Si
Saul (= der Erbetene? oder der Fragende?) heisst im AT 1) der 6. Kg von
Edom aus *Rehoboth am Strom Ge36 37f. ; lChrl48f. — 2) der 6. Sn Simeons von
d Kanaaniterin Ge46ioP; Ex 6 15P, oder der 5. Sn Simeons Nu 26 13 P (wovon das Geschl
der Sauliter) ; 1 Chr 4 24. — 3) ein Levit und Ahn *SamueFs 1 Chr 6 9 [7 24] = Joel
1 Chr 621 [7 36]. — 4) der 1. Kg von Israel um 1020, Sn des Benjaminiten Kis aus
Gibea 1 Sm 9 1. Sein Stmbaum ist dieser :
Apiah — Bechorath — Zeror — Abiel — a) Kis Saul (lSm9i)
b) Ner — Abner
1) Sne und 2) Tr S.'s von Ahinoam (1 Sm 14 49 ff. ; 312). | Sne S.'s von Eizpa
1) Jonathan, Abinadab, Malchisua, Esbaal 2) Metrab, Micha! lArmoni, Meribaal
| Kgv. Isr. WbAdriels
Meribaal (2 Sm 9 1 ff.) — Micha (1 Chr 9 [10] «ff.)- 5 Sne
(2 Sm 21 8)
2 Sm 21 stf.
1. Wb Davids lSml8aT
2. — Palti(el)s — 25 44
3. - Davids 2Sm3i3ff.
Durch d Schlacht bei Aphek waren die Philister Herren über wichtige israelitische
Gebiete geworden lSm4iff. ; nach 13 19 — 22 hätten die Philister den Israeliten gar
Saul. 579
den Gebrauch der Watten verboten. Da erstand für Israel ein Retter in S., von
♦Samuel schon geraume Zeit vorher als geeignete Person erkannt und zu gelegent-
lichem Handeln ermuntert 9 1 ff. Nachdem S. die St *Jabes von d Ammonitern unter
Nahas- befreit hatte, nahm er- die ihm in Gilgal dargebotne Krone an 11 1 tr. als Kg
von Volkes, nicht von Gottes Gnaden, wie spätere Fiction es darstellt, die den S.
durch d innerlich widerstrebenden theokratischen Herrscher Samuel als Kg ausgeloost
werden lässt 8; 10 17 ff. Das Signal zum Angriff gegen d Philister gab S.'s ritter-
licher Sn Jonathan, indem er den Statthalter der Philister in *Gibea erschlug 13 3.
Als darauf die Philister mit Heeresmacht anrückten, erfocht S. mit 600 Benjaminiten
zw. Gibea und Michmaj, indem auch hier eine heroische Waffenthat Jonathans den
Kampf eröffnete lliff., über d durch entsandte Plünderungsscharen entblösste Lager
der Philister einen Sie::, der die umkehrenden Streifscharen so überraschte, dass sie
über *Bethhoron in ihre Heimath flohen. Damit war den Israeliten der Math zu
weiterem Vorgehen gegen d Philister gewachsen, die sich nicht so leicht ihre He-
gemonie über Israel entreissen Hessen. Wie weit S. in d Philisterkämpten seine
Herrschaft im X ausdehnte, ist unsicher; im S hielten zu S. Juda, Kain, Kaleb und
Jerahmeel 15 6: 27 10. Zum Schutz dieser Gebiete gegen räuberische Beduinen zog
S. gegen d Ainalekiter 15 1 ff . (Nu 24 7), die Gefangenen Hess er grausam tödten: von
einer völligen Ausrottung der Amalekiter 1 Sm 15 8 kann wegen 30 l ff. keine Rede
sein. Ueber d Verschonung des Kgs Agag kommt es zum dauernden Bruch zw. S.
und *Sanmel 15i0ff. Dass S. auch gegen Moab, Edom und Aram sein Schwert sieg-
reich schwang 11 47, beruht auf Verwechslung mit Thaten David's. Das Bewusstsein,
den Seher Samuel und damit Jahwe gegen sich zu haben, der fortwährend, mit wech-
selndem Glück geführte Kampf gegen d Philister und die durch Gewaltmassregeln
wie z. B. 2Sm21iff. verscherzte Volksgunst lähmten S.'s Energie und verbitterten
ihm das Leben. Zur Aufheiterung seines kranken Gemüths wird der sangeskundige
jugendliche *David, der sich in d Philisterkämpten bei Gibea mit Ruhm bedeckt hatte,
an d Hof S."s gezogen: wenn den Kg der böse Geist überfiel, bannte ihn David durch
Saitenspiel lSmlßiiff. ; 17iff. David bezaubert nicht bloss des Kgs, sondern auch
der ganzen Umgebung Herz: er wird der Waffenträger und Tischgenosse S.'s und
des Thronerben Jonathan Busenfreund 18iff. Das fabelhafte Glück Davids, bes.
in seinen Philisterkämpfen, und seine wachsende Beliebtheit beim Volk erregt die Eifer-
sucht S.'s, er wittert in David den Nebenbuhler. Als die Falle, die der Kg dem David
durch die Verheirathung mit seiner Tr *Michal stellen wollte 18 17 ff., versagte, stei-
gert sich die Angst des Kgs zu tödtlichem Hass, er schwingt den Speer gegen David.
Durch Jonathan wird eine Aussöhnung vermittelt, die bald neuem Argwohn weicht:
S. schwingt zum 2. Mal den Speer gegen David 19iff. Als David durch Jonathan
sich vergewissert hat, dass seines Bleibens am Hofe nicht länger sein könne 20 l ff.,
flieht er nach d S. Saul vergeudet seine Kräfte in d vergeblichen Verfolgung 1 »avids.
Als er seiner nicht habhaft werden kann, lässt er die seiner Meinung nach mit David
gegen ihn conspirirenden Priester von *Nob durch Doeg ermorden, nur *Abjathar
entkommt zu David 22 <; it. Sich weder in Xob, noch in *Adullam, *Kegila, *Siph,
*Maon und *Engedi vor S. sicher fühlend, begiebt sich David in d Schutz des Phi-
listerkgs Acliis von *Gath 21—27. Da rüsten die Philister von Neuem gegen Israel.
S. sucht bei d Zauberin von *Endor Rath 28iff. Durch d Unglück kündende Orakel
entmuthigt und an einem glücklichen Ausgang verzweifelnd, wagl S. dennoch den
Kampf. Die Israeliten werden von d Philistern am Bge *Grilboa geschlagen. S.'s 3
altere Sne fallen. Alles verloren sehend, stürzt sich S. in sein Schwert, sein Waft'en-
37*
580 Saum— Schaf.
träger folgt seinem Beispiel. Die Philister hauen S.'s Leiche das Haupt ab und hängen
sie an d Thoren von *Bethsean auf. In dankbarer Erinnerung an d ihnen einst
gewährte Hülfe holen die Männer von Jabes die Leiche S.'s und bestatten sie in
ihrer St 31iff. ; lChrlOiff. Durch d Sieg der Philister schien S.*s Reich verloren;
es für seinen Sn Isboseth gerettet zu haben, ist das Verdienst des Feldherrn *Abner,
der in *Mahanaim in Gilead die Herrschaft S.'s wiederherstellt; nur Juda unter David
riss sich los. Mit S. endete ein Held, der Grosses für Israel leistete : sein Enthusias-
mus schuf das Kgthum. wodurch Israel zur Nation consolidirt wurde. Dass S. in
religiöser Melancholie und blinder Eifersucht seine edlen Kräfte aufrieb, macht ihn
zum tragischen Helden. Wie sehr ihn selbst sein hochherziger Gegner David schätzte,
bezeugt seine rührende Elegie auf d Tod S.'s und Jonathans 2 Sm 1 17 ff. — 5) Saul
(in d Form mit griech. Endung 2lccv?.-oq etwa 3mal so oft als blosses Saov?.) ist der
jüdische Name, den der Apostel *Paulus Ap 7 57 — 13 9 führt und im Verlauf seiner
1. Missionsreise Ap 13 9 mit d griech. Namen Tlav/.oq definitiv vertauscht zu haben
scheint. Ap 22 7. 13 ; 26 14, wo S. wieder vorkommt, bezieht sich auf Pauli Bekehrung
und Aufenthalt in Damaskus. — 6) Eine Nebenform zu S. ist Jkkaq Ap 15 22 — 18 5
= palmyrenisck xb*xt (vgl. Lagarde, Uebersicht 59). B
Saum, £1 sfd, ist entweder Schleppe, s. Kleidung, oder Rand am Oberkleide
des *Hohenpriesters Ex 28 33 f. ; 39 24 — 26, s. Läpplein. G
Saura £ 1 Mk 6 43 nach falscher LA für (Eleasar) Awaran, vgl. 1 Mk 2 5. G
Sausa 1 ChrlS [19] 16 <S bjoovq, wofür 2 Sin 8 17 Seraja, <S Aou; 2 Sin 20 25 Kt
Seja, Kr Sewa, <£> hioovq ; 1 Kg 4 3 Sisa (5 Saßa (so dass Sisa oder Sausa die am besten
bezeugte LA sein dürfte), Staatsschreiber unter David. Die Sne Sisa's bekleiden
unter Salomo dies Amt 1 Kg 43. B
Scepter. In alter Zeit hatten die Führer von Kriegerscharen einen Kom-
mandostab sehet Ge49i0; Ri5i4, mehökeli Nu21i8; Ge49io; Ps60 9, obwohl Saul
blos auf seinen Speer sich stützte lSm22 6 (vgl. Jo8i8f.). Auch sonst wird von
keinem israelitischen Kge ein derartiges Abzeichen als blosser Zierrat vermeldet.
Am 1 5 ist von einem aram. Fürsten, 8 von einem philistäischen die Rede ; Er 4 11 ;
5 2; 8 4 schildert pers. Sitten. Ps 2 9 sehet barzel (eiserner Stab) und 110 2 ist von einer
Waffe, aber nicht von einem Schmuckstück die Rede. Vgl. König, Krone, Thron. Si
Sceva Ap 19 14 ein jüdischer Hoherpriester, d. h. Angehöriger einer hoheprie-
sterl. Familie. H
SchaMcht, schäbicht, £j sappahat Lvl3 2, nccga' 29, jallcefet 21 20; 22 22, s.
Krankheiten. G
Schädelstätte Mc 15 22 — Golgotha, s. Jerusalem. G
Schaf. Das Schaf war das wichtigste Thier im Viehzuchtbetrieb der Israeliten ;
deshalb tinden sich auch eine Menge von Namen. Ueber d Collectivnamen sö'n s.
Herde; das einzelne Seh. heisst sa; das Muttersch. rähel, der Widder ajil (in d Regel
wurde 1 Widder aut 10 Seh. gerechnet Ge 32 14), das gemästete Lamm Jcar ; das gew.
Lamm Icatbes, das junge Lamm tälcß. Seh. -Zucht wurde weniger im eig. W-Jordanland,
als auf d Plateaus von Moab, Amnion und Gilead, sowie im Negeb betrieben. Seh.
lieben im Ganzen flaches Land, sind jedoch mit spärlichem Grase zufrieden; andrer-
seits müssen sie täglich oder wenigstens alle zwei Tage getränkt werden. Herden
vmi 3000 Seh. im W-Jordanland (lSm25 2) sind gering im Verhältniss zu d unge-
heuren Zahlen, die uns von Seh. von Araberstmen z. B. Nu 31 32 berichtet werden.
Der jährliche Tribut des Kgs Mesa von Moab betrug 100000 Lämmer und Wolle von
100000 Widdern, denn so ist 2 Kg 3 4 zu verstehen. Noch heute wird wie im Alter-
Schafhaus — Schakal. 582
tlium (Js607) W-Palästina aus d O-Jordanlande mit Schlachtsch., deren es dort un-
geheure Massen giebt, versorgt. Das männliche Lamm ist heute fast das einzige und
war im Alterthum das wichtigste Schlacht- und daher auch Opfervieh ; bei d einfachen
Verhältnissen der Bauernbevölkertuig war jedes Schlachten ein Schlacht- und damit
zugleich Opferfest. Seh. wurden geopfert als Dankopfer Lv3 7, als Gelübdeopfer
Lv22i9, als Reinigungsopfer Lvl2 6; 14i0f. etc., wie als tägliches Brandopfer Xu
28 3 ff. Wbliche Seh. wurden in seltenen Fällen als Sund- und Schuldopfer Lv 4 32 ff. ;
5 6 dargebracht; über Widderopfer s. Widder.
Bei vornehmen Leuten und bes. am kgtichen Hofe wurde täglich eine grosse
Menge von Lämmern geschlachtet 1 Kg 4 23. Bei d Seh. kam ausserdem bes. die Wolle
in Betracht, da daraus die wichtigsten Kleidungsstücke verfertigt wurden. Die Sch.-
Schur war daher ein hervorragendes Freudenfest Ge38i2; lSm25. Wie es noch
heute bei Beduinen vorkommt, tragen einfache Leute übrigens oft ein nur wenig ge-
gerbtes Sch.-Fell als Mantel, bez. Oberkleid; so auch Propheten Sa 13 4. In dritter
Linie war die Sch.-Zucht wegen d *Milch wichtig Dt 32 14. Wldderhörner wurden
als Behälter 1 Sm 16 1, sowie viell. zu Musikinstrumenten Jo 6 4 verwendet (s. Musik).
Das in Palästina heimische Seh. ist die schon Herodot und Aristoteles bekannte
Species Ovis laticaudata oder platyura Tristram 143, das breitschwänzige Seh. Es
ist von mittlerer Grösse und hat schöne krause Haare, eine Rammsnase und breite,
schlaffe Ohren. Die wblichen Seh. haben keine Hörner. Das Hauptmerkmal ist der
lange, oft 10 — 15 Pfund schwere Fettschwanz desThieres; dass dieser so schwer ist,
um auf einem Wägelchen nachgeführt werden zu müssen, ist wenigstens für diese
Sch.-Art eine Fabel. Dieser Fettklumpen hiess (und heisst noch) aljä; das Fett da-
von gilt als bes. gut. Beim Dankopfer wurde der ganze Fettschwanz verbrannt Lv
3 9 ff. Ob es in Palästina in früherer Zeit noch eine andere Sch.-Rasse gab, als diese,
ist fraglich ; heute kommt im N des Landes eine dem Merinosch. ähnliche Species vor,
die keinen Fettschwanz hat. — Fast sämmtliche Seh. tragen weisse *Wolle ; anders-
farbige sind selten. Durch gewisse Manipulationen glaubten die Hirten gesprenkelte
und dunkelfarbige Seh. erzielen zu können Ge 30; 31. Die Seh. werfen ein oder zwei
Junge; es werden im Frühjahr und im Spätjahr geborene Lämmer unterschieden. —
Auch im Orient ist das zahme Seh. ein geistig wenig begabtes, gutmüthiges, wehr-
loses, zugleich aber auch Gefahren gegenüber hilfloses Thier; daher bietet es den
biblischen Schriftstellern zu zahlreichen Gleichnissen Anlass; vgl, bes. JhlOiff. So
Schafhaus bei € Jh 5 2 ist in d b2i durch Schafthor ersetzt , weil man das
griech. Wort ngoßatixi) nach Ne 3 1. 32; 12 39(5 von d Schafthore in * Jerusalem (S. 305)
verstellt, Andere lesen mit Aenderung des Textes „Schafteich" = Teich Bethex la
in * Jerusalem (S. 310), z. Th. unter Berufung auf On 240; 108, wo das Wort nQoßcaisi)
von einem Teich verstanden wird = „Schafteich" ; es sollen die Opferschafe dort ge-
waschen worden sein. G
Schafhürden s. Hirten.
Schafhunde Hi 30 1 vgl. Js 56 LOf. s. Hund. G
Schafstall s. Vieh, Viehzucht.
Schakal. Der in Palästina noch heute überaus häufige, in Rudeln lebende Seh.,
Canis aureus unserer Naturgeschichte Tristram 110; Brehm I 144. kommt in d Bibel
unter 3 verschiedenen Benennungen vor: 1) als sü'äl = *Fuchs £ : 2 \ als ijj'im (bloss
Plur.) griech. gew. ovoxhxavQoi, bei £ Jsl3 22 Eulen (V ululae), Js34i4 Geier; Jr5039
ungeheure Vögel; 3) als ta/nmm, <S aeiQ^veg, ÖQÜxoveg und anders: £ meist Drachen
Js 34 13 ; 43 20 ; Jr 9 10 (11) ; 10 22; Mi 1 8; in vielen dieser Stellen ist auf das einem klag-
582 Schale— Scheide.
liehen Kindergeschrei ähnliche Geheul der Seh. angespielt. Dass in Stellen wie Js 13 22,
wo sowohl iji'nn als tannlm im Parallelismus genannt sind, Abarten gemeint sind, ist
nicht wahrsch. So
Schale bei £ für Jpsäwöt (Kannen, Krüge) Ex 37 16 etc., für te'dröt Ex 25 29 etc.
(Schüsseln), für sefel Ei 5 25 etc., für mizräk Am 6 6 (Schale, Becken). S. Geräthe,
Opfergeräthe. Si
Schanze bei £ Jr52 4 für dCijek (Einsehliessungswall), sonst s. Belagern. Si
Schar. Bei £ für Cohorte (10. Theil einer Legion), insonderheit die zu Jeru-
salem stationirte röm. Mannschaft Mfc2727; Mcl5i6: JI1I83. 12; Ap2l3i. Unsicher
i-i dagegen, was unter d welschen Seh. AplOi (aus italienischen Freiwilligen gebil-
det?) und der kaiserlichen Seh. Ap 27 1 (cohors Augusta als Ehrenprädicat ?) ver-
standen sein will. Vgl. Schürer P 461 f. H
Scharlach, auch Scharlaken bei £ für argämän Ex 25 4 ; Ei 8 26; noQipvQovq Apc
17 4, s. Farben, Kleidung. Si
Schal- wa eilt bei £ = TiciQeußoh'j (Lager) in Jtl43. 8. — In Jerusalem gab es
in späterer Zeit eine Seh. der sömerlm HL 3 3, die des Nachts umherzogen in d Stras-
sen und jeden, der sich dort fand, aufgriffen ; vgl. Xe 7 3. Si
Schatzhaus bei £ für bet nehöt 2Kg20i3; Js39 2, gew. = Spezereihaus ; neuer-
dings vgl. man jedoch das ass: blt nakamti, Seh., Delitzsch Proleg. 141. Schatzhäuser
setzt £ für 'dtr miäfanöt Ex In — Magazinst, s. Pithon. Si
Schatzkammer bei £ Jr 38 11 für M-ösär =1 Schatzhaus (der Kgsburg) ; in 2 Mk
3 28 für yaC,o(pv/.äxiov = Tempelschatz. In diesem Raum war zugleich ein Urkunden-
archiv s. Fritzsche-Grimm z. St. Si
Schatzkasten steht bei £ Xe 12 u für d Magazine des *Tempels in Jerusalem.
Da 1 2 für d Schatzkammer eines Tempels in Babel und lMkl4 49 im Sinne von Ar-
chiv, s. Schatzkammer. (i
Schatzmeister bei £ fälschlich für sähen Js 22 15 = kglicher Geschäftsträger,
Grossvezier, richtig für gizbär Es 1 8, s. Schürer II 215 f. Si
Schätzung s. Cyrenius.
Schaubrod s. Opfer; Schaubrodtisch s. Stiftshütte. Tempel, Opfer. Si
Schauer bei £ für hözce 1 dir 29 (30) 29 ; Mi 3 7 ; Js 30 10 etc. , s. Propheten,
Seher. Si
Schaufel hat £ richtig für jä'im, s. Opfergeräthe. Si
Schauthal scheint Js22i. 5 eine Oertlichkeit bei Jerusalem zu sein. G
Schautisch steht Nu 4 7 für *Schaubrodtisch. G
Scheba, meist mit Reich Arabien übersetzt, s-arab. Volk, s. Saba. So
Sehedia {^yediü) Flecken im w Xildelta 3 Mk 4 11. wo sich der alte Kanal nach
Alexandria vom kanobischen Nilarm abzweigte, Zollstätte und Station Strabo XVII
800 ff. G
Scheffel setzt £ 1) für e/aLvl9 36; Js 5 10 etc., während erEz45ii; Am 8 5;
.Mi liio etc. *Epha schreibt; — 2) für se'ä 2 Kg 7 1.16; lSm25i8etc. ; — 3) für ßööioq
Mt 5 15 ; — 4) pl. für oäzu Lc 13 21 s. Masse : Hohlinasse ; Gefässe : Kornmass. Si
Scheibe hat £ Jrl8 3 für obnajim. Viell. ist hier nach (5 &Ü ?üv ?ü9a)i> —
l) "bänlm zu ändern, da es zweifelhaft ist, ob damals schon die Töpferscheibe bekannt
war, obwohl man sie in Aegypten kannte (Erman 606). In d letzten vorchristlichen
Jhdten kannte man sie. Si 38 29 (32) ist tQÖyoq die mit d Füssen gedrehte Seh. (s.
Wahl). Sonsl s. Töpferei, Handwerk. — Für Schiessscheibe s. Mal. Si
Scheide IS nädän 1 dir 21 27 (des Schwertes), sonst s. Waffen. Si
Scheideberge— Schiff', Schiü'fahrt. 583
Scheideberge HL 2 17 £) häre beeter bedeutet viell. zerklüftete Bge. Andere
vermuthen in beeter den Namen eines Wohlgeruchs. ('<
Scheidelbrief Jr 3 8; Dt 24 1. 3; Mt 5 31; 19 7, s. Ehe. G
Scheidemann bei € Hi 9 ;;:; für mökiaft = Schiedsrichter, vgl. Mittler, Gericht. Si
Schelle (nach Kluge ivrspr — Glöckchen) bei £ für pa-«mön Ex 28 3:; 1.. <S xwöwv,
wo in d That wohl Glöckchen gemeint sind. Kv/ißcdov lKr!3i £ ..klingende Seh."
ist vielmehr ein tönendes ehernes Becken, s. Grimm's Lexicon. Sonst s. Musik, Prie-
ster, Rüstung. Si
Schemel bei £ für hadöm raglajim^ Bänkchen für d Füsse des auf d *Thron
(s. Abb. 156) Sitzenden 2 Chr 9 lg; Js66i; PsllOi; bvcoTtööiov Mt 22 M etc., bildlich
der Tempel als Fussschemel Jahwes 1 Chr 28 2; Kl 2i. Si
Schenk, Schenke (der), bei £ richtig für maskee Ge 40 1. In 1 Kg 10 5 <S
oivoyöoL will Klostermann maskäw „seine Getränke'- übersetzen. Allerdings fehlt 2 Sin
8 16 — 18 ; 1 Kg 4 2 — 7 dies *Amt in d Hofämterverzeichnissen, und auch sonst wird es
nur Ge beim äg. und Ne 1 11 beim pers. Kge erwähnt (vgl. Fürst). Si
Scheren, Schur, s. Schaf.
Scherf (Kluge Wb ahd. scerf, kleinste Münze), pl. die Scherflein bei £ 1) für
Xenröv Lc 12 59, für Lemä als pl. Schernein Mcl2 42; Lc 21 2 = 1j$ Ass, s. Geld. —
2) Für sahak, Stäublein Js 40 15. Si
Scheuel, d. i. Gegenstand der Scheu oder desAbscheus (Scheusal), steht bei £
Ez7 20; 11 18.21 für £j sikküs und ist ein Schimpfname für d Gottesbikler; s. Bild. G
Scheune setzt £ mehrfach für V\ gören, Tenne (s. Dreschen), sonst für Wörter,
die Vorrathskammer, Kornkammer bedeuten ; im NT für äuo^i)x}} z. B. Mt 6 26. Eig.
Scheunen waren beim ^Ackerbau in Palästina unbekannt. G
Schihholet. V\ sibbölet Ge 41 5 ; Js 17 5 die Aehre ; Ps 69 3 die Strömung, der
Strom. So wohl auch Ri 12 6 zu verstehen, wo das Wort zum Erkennungszeichen der
über d Jordanfurth flüchtigen Ephraimiter ward, die den Zischlaut nicht aussprechen
konnten, sondern .sibbölet sagten. Vgl. EKönig, Lehrgebäude II 1, 349. Si
Schiefer steht Hi 28 3 £ unrichtig für ceben liä-öfel, was Gestein des Dunkels,
d. h. tief verborgenes Gestein, bedeutet. Vgl. Bergbau. So
Schiessen mit Bogen £j tahcl Ge 21 16 (s. Siegfried-Stade) , järä bahissim (mit
Pfeilen) 2 Chr 26 15; räbä Ge 21 20 vom Speer, ihn schleudern hetil 1 Sm. 18 11. Sonsl
s. Waffen. Si
Schilt', Schifffahrt. Die Seekiiste Palästina's gehörte im N den Phöniciern, im
S den Philistern. Israelitischer Besitz war nur die Küste bei *Naphot Dor bis n von
Joppe G-e49i3; Ri5i7; Dt 33 19. Zur Seefahrt hatte man weder Geschick noch Lust.
*Salomo\s Ophirfahrten wurden von phönicischen Seeleuten ausgeführt 1 Kg 9 26 ff. :
10 11. 22. Der Versuch *Josaphats, mit israelitischen Matrosen dieselben zu erneuern,
missglückte kläglich 1 Kg 22 49 f. Ohnehin machte der Verlust des Hafens von *Elath
2 Kg 8 20; 16 6 alle dem ein Ende. Der vorübergehende Besitz von * Joppe 1 Mk 14 5
und der prachtvolle Ausbau des Hafens von *Cäsarea durch Herodes JAq XVII 5 1
erweckte keine Lust zu Seefahrten. Doch hatte man die grossen Seesch. der Nach-
barn so nahe, dass man eine Vorstellung von ihnen zu gewinnen Gelegenheit fand
Man unterschied °nl (Flotte von Rudersch.) 1 Kg 9 27; 10 22 oder °m sajit Js33 2i;
■'i/ijjä Jn 1 3 (ein einzelnes Rudersch. 1. aram. frfinä .In 1 5; "nyjöt 6ohe~r Handelssch.,
Kauffahrer Pr 31 u, später vQrfgeiq 2 Mk 4 20 Dreiruderer ; "nijjöt tarsls grosse bis*Thar-
sis segelnde Seesch. Js2l6; 23i; si das Kriegsschiff Xu21i'i: Js332l. .Alan kannte
die innere Einrichtung: tören den Mast Ez27 5; Jc8n tören (lazoniötj) das Gestell, in
584 Schild— Schiltmeer.
das dieser eingesenkt war Js33 23; hibbel Pr2334 nach Einigen: die Rahe, haMTim
die Schiffstaue Js33 23, ktjit das Ruder (21), missöt Ez27 6 Ruder, Tcceres 27 6 die
Ruderbank, lüfyötajim 5 Getäfel der Innenräume ; nlä i Segel? Flagge? Später sind er-
wähnt mjöäXiov Ap 27 40 das Steuerruder, aQrsfxcov ebd. das Bramsegel (s. Grhnm's Le-
xicon), ayxvQa der Anker 29, ßöliq das Senkblei 28, oxdcpjj das Rettungsboot 30. — Der Sch.-
Kapitän rab ha-höbel Jn 1 6, der Seh. -Eigner, Rheder vuvxbjQoq Ap 27 11, der Steuer-
mann xvßsQVTJTjjq (ebd.), die Matrosen ItöbTnn. maUdhnn Ez 27 27. — Flösse zur Be-
förderung von Hölzern döberöt 1 Kg 5 23. — Ein Fahrzeug der Phantasie ohne Steuer
und Segel ist die Arche Ge 6 14 ff. , eine Erfindung , die. nicht gerade auf nautische
Kenntnisse schliessen lässt. — Der *Papyms-Kahn (keli gömee' Jsl8 2) gehört nach
Aegypten. Von Flusskähnen des h. Landes findet sich im AT keine Spur (vgl. Fisch,
fischen). Nur von einer ad hoc gezimmerten Fähre über d Jordan '"bärä 2 Sm 19 19
ist die Rede. Erst das NT kennt und erwähnt oft Schiffe, Kähne auf d See Gene-
zareth nkölov Mt8 23; Lc 5 2 etc.; nloiägiov Mc3 9 (vgl. fischen). Si
Schild s. "Waffen. — Schildlein, £j hösen Ex 25 7; 28 22 ff. s. Hoherpriester. G
Schildwacht Jt 14 3. 8 bZl s. Scharwacht. 1 Mk 12 27 7iQo<pvXat- = Vorposten. G
Schilf. 1) Allgemeiner Ausdruck für Seh., von £ stets so übersetzt, scheint
§üf zu sein, nach d Aegyptologen ein äg. Wort ; jäm süf\ für das die alten Uebsetzgen
„rothes Meer" setzen, giebt £ mit *Schilfmeer wieder Ex 15 4. Freilich wächst am
rothen Meer kein Seh., daher man auf Tang gerathen hat; in d That ist das rothe
Meer sehr reich an röthlichem Tang (Florideen). Js 19 6 wird iüf mit nänvQoq <S,
juneus V, Ex 2 3 (Flusssch.) mit t).oq (55 , carectum V wiedergegeben ; was es Jn 2 6
bedeutet, ist schwer auszumachen. — 2) ähü, ebenfalls ein aus Aegypten stammendes
Fremdwort (vgl. Jsl9 7 'äröt, (5 ay^i, £ Gras), Hi8ii(S ßovroßoq, V caractum, £ Gras,
Ge 41 2. 18(5 ayu, V loci palustres. Damit ist ein Sumpfgras gemeint; wenn man an
Cyperus esculentus Low 276 (Boissier V 377) denkt, so hat man freilich zu erwägen,
dass dieses Seh. kein Viehfutter bildet, sondern nur insofern essbar ist, als seine
Wurzel u. a. als Kaffeesurrogat dient. — 3) agmön ( Jr 51 32 auch agam, £ Seen) Js
58 5, (5 xQixoq, V circulus, wohl eine Art Binse (Scirpus), woraus, wenn die Stelle rich-
tig erklärt ist, Fanggarne (Hi 40 20 (S xloibq, V hamus, £ Hamen) geflochten wurden.
Zu Jcippä und agmön Js 9 13 s. Palme. — 4) gömee' Js 35 7 s. Rohr. So
Schilfmeer, f} jäm £üf, <5 CQvfrpä &d?.aaoa% Rill ig $a/.uoou Z/^), bezeichnet
1 Kg 9 26 ; Ex 23 31 ; Nu 14 25 ; 21 4 ; Dt 1 40 ; 2 1 ; Ri 11 16 ; Jr 49 21 zweifellos den älani-
tischen Busen (s. Elath, Ezeongaber) des *Rothen Meeres. An d übrigen Stellen steht
es entweder im Zus.-hang mit Aegypten Ex 10 19 (ö von Aegypten) oder mit d ♦Aus-
zug der Israeliten von dort Ex 13 18; 15 4.22; Nu 33 10. 11 ; Dt 11 4; Jo 2 10 etc. und
meint daher den heutigen Meerbusen von Sues, der aber damals n-wärts bis in d
Gegend von *Pithon und Heroonpolis reichte (ZDPV VIII 219 ff. ; Dillmann SAB 1885,
889—898). Die Bedeutung Dt 1 1 ist fraglich. Das Wort silf setzt Erman ZDMG
XI AT 122 dem äg. twf Papyrus in d Bedeutung Schilf gleich; man nimmt dann an,
dass an diesem n-sten Ende des Meeres sowie an anderen Stellen, wo Süsswasser zu-
strömte, Schilf am Ufer dieses Meeres wuchs (vgl. Klunzinger, Bilder aus Oberägypten,
d Wüste und d Rothen Meere 1877, 228 ff.) ; von dieser auffallenden Erscheinung
habe das Meer seinen Namen erhalten. Nach Fresnel JAs 1848, 274 ff. bedeutet §üf
den wolligen Büschel am abgeblühten Rohre. Andere nehmen sftf in d Bedeutung
Meertang. Seegras; doch wäre es seltsam, danach ein Meer zu benennen. Der Name
Rothes Meer scheint eher von d anwohnenden Erythräern oder Rothhäuten seinen
Namen erhalten zu haben als von d röthlichen Farbe einiger Uferstellen (Ebers,
Schlacht, Schlachtordnung — Schlange.
585
Gosen2 532). Aber die Griechen verstanden darunter auch den pers. Meerbusen und den
indischen Ocean; Herodot sagt schon „arabischer Meerbusen". Vgl. PEE3 XII. G
Schlacht. Schlachtordnung, s. Krieg.
Schlachten. Das Schi.. I7 s'Ißtd 2Chr30i7, war Sache des Opfernden Lv 1 5;
3 8; 4 15. 33 etc., nicht der Priester, die nur bei Gemeindeopfern die Thiere zu schlach-
ten hatten und bei d Tauben die Tödtung vollzogen. Es findet sich daher über d
Art und Weise des Tödtens nur in Bezug auf d letztgenannten Thiere eine Bestim-
mung. Man soll ihnen den Kopf nicht abreissen, sondern abknicken (mälalp) und dann
das Blut auslaufen lassen Lv 1 15. 17 ; 5 8. Der Thalmud hat später über d Schi.
(Schächten) sehr eingehende Bestimmungen gegeben, s. Hamburger II 1099 — 1102.
Sonst s. Opfer. Si
Schlag (als Körperverletzung). Hiebwunde ist pcesa' Jsl6; Ge423, sie ward
verbunden (hubbas Ez 30 21) — -oder malJcd: war sie in Eiterung übergegangen makkä
f-rijjd , so ward sie ausgedrückt , zur Js 1 6. Mit stumpfem Werkzeug beigebrachte
Beule, Strieme habbürä ward durch Oel erweicht (ebd.). Auflegung von *Balsam s°n
Jr 8 22, Aufgiessen von Wein und Oel Lc 10 34. Vgl. Arzt, Krankheiten. Si
Schlange. Der allgemeine Name für S. ist £? näfyäs, tS o<pig, V meist serpens.
aber auch coluber z. B. Pr23 32. Aus d häufigen Xennung der S. ist schon, abge-
sehen vom heutigen Thatbestande, zu schliessen, dass S. in Palästina in bedeutender
Zahl vorhanden waren. Da der Biss einzelner S. oder vielmehr ihr „Stechen mit d
Zunge" Hi20i6; Psl40 4. ihre Wuth Ps 58 5 und Bosheit gefürchtet waren, ja die S.
als zur Eache geschaffen Xu 21 ; Si 39 36 angesehen wurden , so war die allgemeine
Feindschaft gegen d S. Ge 3 14 natürlich. Es versteht sich von selbst, dass sie nicht
gegessen wurden Lv 11 41. Andrerseits aber gelten die S. auch für bes. klug Ge3i;
MtlOiß; dieser Charakterzug ist, abgesehen von d Beobachtung, dass sie sich rasch
und geschickt der Verfolgung entziehen, freilich Ge 3 sicher auch mit einer mythischen
Vorstellung verknüpft. Ein Volksglaube liegt wohl auch in d Meinung vor, dass die
S. Erde fresse Ge 3 14: Mi 7 17 ; in d messianischen Zeit soll sie sich ausschliesslich
davon nähren Js 65 25. — Sehr schwierig ist es, die in d Bibel aufgeführten S.- Arten
wissenschaftlich zu bestimmen; vgl. Tristram 269 ff. Als Bewohnerin von Euinen
wird Js 34 15 1) hippöz aufgeführt, was £, gemäss (5 tylvoq und V ericius, mit *Igel
übersetzt hat: darunter ist wohl die kleine Sand-
oder Pfeil-S. Eryx jaculus Brehm VII 308, eine un-
giftige S.-Art, zu verstehen. Beinahe für alle gifti-
gen S. setzt <S äom'c, (Em 3 13 £ Otter), V aspis: so
für 2) pceten Ps 58 5 ff. ; Hi 20 16 ((5 dgäxcov, £ Otter).
Da diese S. in Verbindung mit d Beschwören genannt
ist (was übrigens hier und da auch einmal nicht ge-
lingt Jr 8 17), so denkt man gew. an d Cobra, Xaja
haje (Brehm VII 431) der heutigen äg. S. -Beschwörer
Abb. 158. — 3) ef'e Js306 (5 Aaitig, V vipra; 59 5
(55 ßaoihoxöq, V regulus. Hi20l6 <S> o<pig, V vipern.
£ ( »tter. ziemlich allgemein für Viper erklärt, viell.
die Rauhotter Brehm VII 486. Auch 4) 'aJcsüb Ps
140 4 £ Otter muss eine Art Viper sein. Unter 5) se-
fifön Gre49i7 ift 8<pig, V cerastea ist wohl die sehr
gefährliche Hornschlange Vipera cerastea Brehm VI! 483 oder (Vrastes Hasselquistii
gemeint Abb. 159. In 6) safa' Jsl429 (5 l-yyorog aoniöatv, V regulus, £ Basilisk oder
Cobra, die giftige Dräusschlange
der Aegypter.
586
Schlange, eherne — Schloss, Schlüssel.
7) sifönl, <g dortig, V regulus Js 11 8. £ Basilisk (vgl. Jr8i7: Pr 23 32 <S xegaczog,
V regulus, £ Otter) will Tristram die sehr giftige Daboja BrehmVII475 erkennen.
In Xu 21 6 ist von 8) nehäMm srof/ni. & <i<f.uz ÜavuxovvTtq. V igniti serpentes. £ feu-
rige S., die Bede ; vgl. den
säräf m"ößf (5 syyovoq
aonlöcov, V regulus volans
Js306, £ Drache. Da es
keine fliegenden S. giebt.
so liegen dieser Vorstellung
volksthümliehe und wohl
auch mythische Elemente
zu Grunde : andere denken
im Anschluss an Dt 8 15
iidhäs säräf ((5 o<[u öäxvatv,
V serpens flatu adnrens)
an S. mit brennendem Biss.
"Welche S. unter 9) tannin
((5 dnäy.ojr. V Colubres) Ex
Abb. 159. Die Hornsehlange. C'erastes Hasselquistii.
7 9 gemeint ist. ist nicht auszumachen: es giebt S., welche die Gaukler durch Auf-
legen der Hände steif machen können. Wie tannin, so kann auch 10) liwjätän
(5 ögöxatv, V leviathan eine S. bezeichnen. — ■ Welche specielle S. unter eyiöva, vipera
(£ Otter i Ap 28 3 zu verstehen ist, ist nicht auszumachen : die dort angeführten Sym-
ptome treffen bei keiner giftigen S. zu. So
Schlange, eherne. Von der Verehrung der S. als Agathodämon haben wir
im alten Israel manche Spuren. Der ceben lmz-zöha-let 1 Kg 1 9 galt noch zu Davids
Zeit als heilig: denn Adonia bringt hier sein Krönungsopfer. Die Drachenquelle 'en
tannin Xe2i3 hat sich bis nach d Exil erhalten. Das eherne Schlangenbild whas
n'höset Xu 21 9. wkustän 2 Kg 18 i beweist, dass man noch bis in Hiskia"s Zeiten von
d Dämon, der darin wohnte. Heilung von Wunden erwartete. — Der Mythos von d
S. als einem bösen Geist ist bab. Ge 3. Wie man sich des S.-Dämons durch Be-
schwörung zu bemächtigen suchte, zeigen Jr 8 17; Ps58 5: wie man es verstand, zeigt
Ex 4 3 f.: 7 9 — 12. Si
Schlauch, ein aus Ziegenhäuten be-
reitetes Geräth zur Aufbewahrung von Flüs-
sigkeiten, £> ob Hi 32 19 Abb. 160). Wasser-
S. hemat majim Ge 21 14; Milch-S. nöd ha-
häläb Bilio. Wein-S. nöd jajin 1 S111I620:
JoOi: äaxoL Mt 9 17. Vgl. Trinkgefässe,
Flasche. Im Rauch aufgehangener S. Ps
119 83. Bildlich für Thränenbehälter Ps
56 9. Si
Sehleier s. Kleider, Kleidung.
Schleifen steht 2 Sm 24 22 für Dresch-
schlitten, s. Dreschen. G
Schleuder. St'hleudersteine,s. Waften.
Schloss, Schlüssel. An gew. Häusern
waren die Thürschlösser, falls solche über-
haupt vorhanden waren, nur hölzerne Riegel
Abb. 1. Gefüllter Schlauch.
Schlössen — Schminken.
587
(man'ül) mit Handhaben (kappöt) zum Anfassen HL 5 s, an denen man sie von innen
vorschob. Bei künstlicheren Schlössern hatte
1X1
man auch eine Einrichtung, durch welche
\£...-^:J
Abb 161. Schlüssel und Schloss eines Bauernhauses
in Palästina. Der Schlüssel (oben) hebt durch seine
Stifte 3 bewegliche Pflöcke im Schloss in die Höhe und
öffnet es dadurch.
Abb. 162. Grösseres Schloss mit Schlüs-
sel. Der Schlüssel hebt die von ihm be-
rührten Hölzer und macht dadurch den
Riegel unter ihm beweglich.
Es geschah dies mit Hülfe eines
man von aussen auf- und zuschliessen konnte.
Schlüssels (mafteah). den man von
aussen hineinsteckte Ei 3 25 : 1 Ohr
9 27 (Abb. 161—163). — In St hatte
man an d *Thoren gewaltige, eisen-
odererzbeschlageneHolzbalkenfmm-
'äl Dt 33 25, frriah Dt 3 5: Xe 3 3:
(xoyXoi Si 49 15) , welche in eiserne
Krampen (man'üUm Ne 3 6. 13 — 15)
hineingeschoben wurden und darin
fest sassen (vgl. Lortet 352). Statt
badde se'öl Hi 17 ig 1. Hmmädi s.
(„mit mir in d s. "), s. Budde und Duhm
zur St. — ■ Der Schlüssel als Symbol
der Amtsvollmacht Js 22 22. Si
Schlössen s. Wetter, Witte-
rung.
Schmelzen, Schmelzer s. Me-
talle und Goldschmied.
Schmied. Die Schmiedekunst
wird (+e4 22 auf d *Kainiten *Thu-
balkain zurückgeführt: sie erstreckte
sich auf *Eisen Js44i2, *Erz, Sil-
ber und Grold ('s. Goldschmied ). In
eine Schm. -Werkstatt führt Js 40 19;
41 6.7. Duell hat die hebr. Spr kehl ALL. 163. .Mittelalterliches Schloss mit Schlüsse] aus Jerusalem.
bes. Wort für Schm.. htiräs bezeichnet wie das lat. faber den Handwerker, der in
Holz, Stein oder Metall arbeitet; maSger 2 Kg 24 14.16 ist wohl der Schlosser. — Der
Schm.-Hannner Ei 5 26, V} halmfit '"melim, ist (falls der Text richtig) schwerlich etwas
Anderes als Hi 4 21 mafyfaebet, der Hammer, mit dem man die Pflöcke zum Aufspannen
des *Zeltes einschlägt. G
Schminken. Zur Körperpflege gehörte bei Frauen (vgl. Baden, Salben) auch
588
Schmuck.
das Schm. (kähal Ez23 4o) bes. der Augrenbrauen und Augenlider. Man nahm dazu
pulverisirtes Spiessglas (pitk), mit dem man den Augenrand umfuhr oder ringsum
puuktirte iÄr/ra' 'enajim Jr4 3o); vgl. ZDMG V 236 ff. — Die sonst allgemein orien-
talische Sitte des Rotkfärbens der Fingerspitzen mit Henna (Erman 316 f.; Rückert,
Hamasa II 98) ist im AT unbekannt. Vgl. Schmuck. Si
Schmuck. £j 'adi Ex 33 4; 2Sml24; tifaret Js 3 18. Vgl. die Abb. bei Ohne-
falseh-Richter Taf. LH. LIV. LXVII. CXLIII f. Wie alle Orientalen . so liebten es
auch die Hebräer, sich mit S. zu überladen, die Wber viell. etwas mehr als die Män-
ner, aber keineswegs in d Masse mehr wie im Abendlande.
Viele dieser S. -Stücke waren zugleich *Amulete, Schutzmittel
gegen böse Geister. Das Haupt schmückten und schützten in
diesem Sinne sebU'un Js 3 18 (Sönnchen). Ueber Stirnbinden,
Diadem vgl. Kleider, Krone. — Von d Ohren hingen Ringe
herab: runde: '"gilim Nu 31 50 Ibei Männern), Ez 16 12 (bei
Wbern), tropfenförmige: wilföt Ri8 26 (bei Männern), Js3i9;
ivtoTtui Jt 10 i (bei "Wbern), sonst nazem Ge 35 ± ; Ex 32 2. Xa-
senring ncezeni Ge2422; Js3 2i s. Abb. 164. Zweifelhaft häh
Ex 35 22 (einige : Spange). An d Wangen hingen Goldschnüre
Abb. iu4. WL-ibiicher Kopf mit mit Silberpunkten herab (tönm) HL 1 io. — Halsschmuck:
Nasenring.
'"ncik Pr 1 9 (bei Männern), HL 4 9 (bei Wbern), als Amulet Ri
8 26 (bei Kamelen i : h"Ji Pr 25 12; HL 7 2, Mjä Ho 2 15 (bei Wbern i ; aram. menukä Da
5 7 (S (i.avtäxrjq , nach Suidas neQmv/tvioq xbopioq,
i bei Männern). Halskette räbid Ge 41 42 (bei Män-
nern) ; Ez 16 n (bei Wbern) Abb. 165. Ketten aus
kleinen Möndchen sahvönim £ Hefte Js 3 18 (als
Anmiete auch bei Kamelen Ri 821. 26). Korallen-
schnüre \iarüz!m HL 1 10 : Schnüre von Gold- oder
Silberbuckeln Icümclz Ex 35 22. Männer trugen auch
eine Halsschnur mit ^Siegelring fpdfd) Ge 38 18.
Abb. 165. Goldene Halskette. A 1" Ul S C h 111 U C k : eS'ädcl 2 Slll 1 10 : Xll 31 50 Ulli
d Oberarm getragen. Vgl. Si 21 23 (21) yhdiov inl ßQuyion dtciOr, Jtl04 \pi).wv wblicher
schlangenförmig geringelter Armschmuck. Armspange : sämid Nu 31 50 (bei Männern) :
Ezl6ii; Ge2422 (bei Wbern). Armketten: seröt Js3i9. Binden an d Armgelenken
als Amulet Mätöt Ez 13 18 (s. Smend z. St.)
Einger schmuck: Ringe tabbä'öt
Ge 41 42 (bei Männern), Js 3 21;
Er 8 2 (bei Wbern); gHillm HL
5 14; öay.rvhov £ Fingerreif Lc
15 22. Siegelring, wenn nicht am
Halse getragen (s. oben) , bis-
Frauengürtel mit ßlöckchen.
Abb. 1C7. Fuss mit Knöcbelring und
Zehen ringen.
weilen am Finger Jr 22 24; HL 86; Hg 2 23; 1 Kg 21 8 (Abb. 184).
Pitschier. — Das Stiuk eines kostbaren *Gürtels s. Abb. 166. -
Vgl. Pitschaftring,
Fussschmu c k :
Schnauze — Schreiben, Schreiber. 589
Ringe um d Knöchel "*käMm Js 3 18 (Abb. 167, auch Zehenringe !), an denen Kettchen,
die zu kleinen Schritten nöthigten. befestigt waren fculot 20 *»Tebränie). Dabei klirr-
ten dieselben 1 Kg 14 g. Ueber ähnliche Sitten bei andern Völkern s. Schenkel II 3ns f.
— Frauen trugen an d Brust *Myrrhenbüschel sfrör mör HL 1 13 und hatten Riech-
fläschchen hätte han-ncefes Js3 20 bei sich. Vgl. Salben, Narde, Hörn. Tändeltäsch-
chen hnriüm Js 3 22. Sonst s. Kleidung, Perlen, Steine. Si
Schnäuze 1 Schneutzet bei £ Xu 4 u: 1 Kg 7 49 für mclkuhajim (Lichtscheren), in
Sa 4 12 für sanPröt zähäb „goldene Schneutzen" (nach Steiner z. St. die beiden gold-
nen Hähne, durch welche von d Schale aus 3 das Oel in d Giessrohre des ^Leuchters
abfloss. Si
Schnecke bei £ 1) Ps 58 9 für sablül nach d jüdischen Ueberlieferung 1 (S und
5 Wachs), als Bild des Vergänglichen genannt. Wahrsch liegt die Beobachtung
leerer Schneckenhäuser zu Grunde, wie sie ausserordentlich häuhg in Palästina, bes.
während d heissen Jahreszeit gefunden werden. Nach Tristram 296 sind im Lande
mehr als 140 Arten von Land- und Süsswasser-Mollusken zu Hause. So
2) Als architektonischer Kunstausdruck Ez41n für m'l;öm ham-munndh -frei-
gelassener Raum-. ..freier Platz- vgl. Cornill und Bertholet z. St. £ dachte an eine
"Wendeltreppe, wozu ihn lKg68 Iftlim veranlasste. Vgl. Wendelsteine. Si
Schnee s. Wetter. Witterung.
Schnitter s. Ackerbau und Ernte.
Schnur bei £ für Schwiegertr (Wb des Snes) ballä Ge38n. 16: Lv 18 15 etc.
riii'fi, Mt 1035 etc. Vgl. Schwieger. Si
Schnürlein setzt £ Js 3 20 für fj k'müron — Gürtel (s. Kleider) , ferner für
£] patil ■=. Faden, Schnur aus blauem Purpur für d *Läpplein oder Quasten. G
Schooss bei £ für Bausch des Gewandes, s. Kleidung. — Die Phrase „auf je-
mandes Schooss gebären1- Ge303; 5023 enthält nach Stade ZAW 1886, 143 — 156 eine
Erinnerung an d alte Sitte, nach welcher das Wb auf d Knieen des Mannes gebar - .
Viell. bezieht sich der Ausdruck aber auf d Akt der Annahme des Neugeborenen durch
d Vr, dem das *Kind auf d Schooss gelegt wurde Hi 3 12. Verweigerte er die Auf-
nahme, ward das Kind ausgesetzt. Si
Schoss (vom Zus.-scliiessen von Geld, Steuer, s. Kluge Wb) bei £ für aram.
mindä Es 4 13 und für ipÖQoq lMkl029. 33; Lc2022; Rml3 7; für <fö$oi 1 Mk 15 30 f .
(nach Fritzsche-Grimm z. St. ist fföoo^ Kopfgeld, jährliche Steuer), für xih\ (Zölle)
1 Mk IO31; 11 35. Si
Schreiben, Schreiber u. s. w. Nach dem, was unter *Schrift bemerkt i>t.
war die Schreibkunst in Palästina alt; dafür sprechen die aus diesem Lande stammen-
den Thontafeln von Teil el-'Amärna. Wenn in Ri8l4 davon die Rede ist, dass ein
beliebiger Bürger von *Sukkotk eine Liste von Namen aufschrieb, so ist dies doch
wohl nicht bloss ein Beweis für d Verbreitung des Sehr, zur Zeit, da jene Stelle verfasst
wurde, sondern doch wohl auch dafür, dass man den Kanaanitern eine derartige Kun>t
zutraute. Von d Kanaanitern werden wohl in d That die Hebräer, als sie sesshaft
wurden, den Gebrauch der Schritt übernommen haben; bei Wanderstmen i>t das Seh.
in d Regel nicht üblich; erst unter complicirteren Rechtsverhältnissen pflegt es nöthig
zu werden und überhand zu nehmen. So tritt das Seh. bei d Israeliten in d That
bes. wähfend d Kgszeit laut d uns erhaltenen li» richten in d Vordergrund; nament-
lich werden häuhg Briefe erwähnt z. B. 2 Sin 11 u. Ein Brief beisst in d alten
Zeit iefer — Seh.; (S giebt dies meist durch ßißklov, seltener durch iniaroX^ wieder.
590 Schreiben, Schreiber.
In d späteren Zeit heisst ein Brief iggceret, nisfcwän, welche beiden Worte pers. Ur-
sprungs sind. Ein Kaufbrief £j Sefer miknä ist Jr32iiff. erwähnt.
Von d oben erwähnten Sitte, auf Thontafeln zu schreiben, wird man wohl früh
abgekommen sein: dieses Material, obwohl es gebrannt war, war brüchig und unbe-
quem. Auch auf Metalltafeln wurde geschrieben; eine solche ist unter gilläjön, (5 röfioq,
1 Brief Js8i (eig. irgend eine glatte Platte) zu verstehen (noch vor kurzer Zeit
wurden übrigens in d Elementarschulen im Orient Zinkplatten zum Schreibunterricht
gebraucht). Auf solche Platten wurde die Schrift wohl mehr eingekritzt als geschrie-
ben. An d letztgenannten Stelle heisst der Griffel lurret (5 yQu<piq\ wie Ex 32 4; Jr
17 i ist davon die Eede, dass mit einem eisernen Stift 'et harzcl £ Griffel auf eine
Tafel Iftah geschrieben wurde ; ähnlich Hi 19 24; Ps 45 2. Von d Gesetzestafeln Ex 24 12;
34iff. wird berichtet, dass sie von Jahwe selbst
beschrieben worden seien; es herrschte also da- ^S Jv «c X
mals. als diese Stellen verfasst wurden, mindestens \ — Y" (pj. >^ *•
die Anschauung, dass solche Steintafeln schon vor << »t \ ^» ^A \ )
alter Zeit hergestellt und Schriftzeichen auf die- *-->. \| \a %m ^ ^J
selben gemeisselt waren. Das Mesa-Denkmal legt ^*" ^**\ T ^ • ) \
übrigens die Annahme nahe, dass auch bei d He- ^ \^ ^— >>. ^^^ ^
bräern während d Kgszeit die Sitte herrschte, • > vJ &; ;^ A
auf Steintafeln Schriftzeichen auszumeisseln. Die ^— \ &— \ ) ^ ^\ <<
Siloahinschrift, die wegen des Fehlens eines Da- \I V > ^ ^\ f—
tiims. beziehentlich der Angabe der Regierungs- ^ JJ"" \ n t ^\
zeit eines Kgs, als eine Privatinschrift, viell. > ^ * v\ y ^
der Unternehmer des Kanals, zu betrachten ist, V > — • ^i A *r
lässt darauf schliessen, dass noch andere derartige / ^1 IJ i«. '. r-
steinerne Urkunden vorhanden waren und viell. > - " > \t y
< * <f\ \i j-
noch heute unter d Boden ruhen. Auch beweist Vi : ^ \J \ ^~
ihre technisch tadellose Ausführung, dass die Stein- : \ $ y (p*— ^ \b
metzen, mag ihnen die Schrift von einem geübten ^ ^ ^\ \J S_
Schreiber, wie wahrsch, vorgezeichnet worden ^X .• n • Vn,
sein oder nicht, den Meissel mit Geschick führten. <T] T-" 1~- T""" ^ >
Die Entwicklung der Literatur, wie der Umstand, ^v ^\ ^s. *""" \f, \
dass bereits an Davids Hof ein sofer , d. h. ein
Staatsschreiber oder Kanzler, aufgeführt wird ^L *r ,)N-N " ^— ' ffi
2 Sm 8 17, legt davon Zeugniss ab, dass mindestens < ^ v*s. U ^ t
in d frühen Kgszeit der Gebrauch der Schrift so- *« v^^ \
wohl was literarische Producte als Urkunden be- ^v " ) \ m
trifft, ganz gew. war; zu Hosea's Zeit Ho 812 gab \i . ^
es ausführliche codilicirte Rechtssatzungen. And- -* a
rerseits wird man wohl in jener Zeit auch schon ^ V»
eine geordnete Rechnungsführung, viell. sogar \' \ ^**n,
schriftliche Steuerlisten (auch Conscriptionslisten . »^ ^ %L a }
2 Kg 25 11?) voraussetzen dürfen. \> fr— * * XT
Wir werden freilich nicht annehmen dürfen, J vn ^ <JTj
dass die Kunst des Lesens und Schreibens auch 7^ Tr \\A
in d unteren Volksschichten stark verbreitet war • ^-s. \> fr~*
solche bedienten sich, um Documente aufzusetzen, v" ^ T\ *)
eines berufsmässigen Schreibers; Ps452 ist von
Schreibfeder, Schreibmesser, Schreibzeug— Schrift. 591
einem geschickten Schreiber die Kede. Wahrsch trugen solche, wie mich heute, ihr
Schreibzeug, faeiet oder faeäet haä-iößr, wie Ez92 angedeutel ist, „an d Seite", d. h. in
d *Gürtel gesteckt bei sich. Nicht unwahrsch ist, dass dieses Schreibzeug, wie noch
heute (s. Abb. bei Lane-Zenker I. Tat'. 34 B). aus geschnitztem Holz oder einem Metall-
rohr bestand, mit welchem auch das Tintenfaß verbunden war. Die *Tinte besteht
bei d Arabern hauptsächlich aus Russ und ist sehr dick: jedesmal vor d Seh. muss
Wasser zugegossen werden; eine Gefahr des Auslaufens aus d Behälter ist daher nicht
vorhanden. Dass die Tinte, im AT bloss Jr36i8 unter d Namen dejö, im XT als
uj'/x'.v öfter erwähnt, im Alterthum ähnlich beschaffen war, lässt sich deswegen ver-
muthen. weil mit derselben Rohrfeder ..calamus- geschrieben wurde, wie noch heute
im Orient. Die poetische Stelle Ri 5 u. wo die Schreibfeder sehet safer heisst, beweisl
nichts; wohl aber z.B. 3Mk4l9, wo von Papier und Federn xä?.afioq yga<pix6q, >o\vie
3Jhl3, wo von y.at.u.uoQ, die Rede ist: schon <S Ps4ö2 (s. o.) giebt übrigens 'et mit
diesem Worte wieder. Das *Rohr. welches als Schreibrohr dient, wird wie unsere
Gansfedern , mittelst eines Federmessers i Schreibmesser ta'ar Jr 36 23) gespitzt und
gespalten: doch können Haarstriche nicht so leicht mit diesen „Schreibfedern" ge-
zogen werden, als mit den unsrigen. Ueberhaupt gleicht das Seh. der Orientalen, die
nicht auf d Unterlage eines Tisches schreiben, sondern meistens das Material, welches
beschrieben wird, mit d Linken halten, mehr einem Malen. Dieses Material bestand
in d Regel aus Schaf-, viell. auch Ziegenleder. das geglättet war: in späterer Zeit
wurden demselben Linien aufgepresst ; vgl. *Buch. Dass die Hebräer Pergament, was
übrigens nur ein einer bes. Behandlung unterworfenes feines Leder war, bezogen, ver-
fertigten oder überhaupt benutzten, ist nicht zu beweisen: vgl. jedoch 2 Tm 4 13 Per-
gament, griech. fiefißgava. Wahrsch i>t. dass früh auch Pflanzenstoffe als Schreibma-
terial verwendet, beziehentlich zu solchem verarbeitet wurden: Papier. yaQX7lQ^ kommt
bloss 4 Es 152; 3Mk420 vor. Obwohl die *Papyrus-Staude auch in
■ p 55 [fjj c Palästina (s. Rohr» wächst, steht nicht fest, dass man im Inland aus
n *7 x n ° g deren Blattfasern Papier verfertigte. Ueber alle diese Gegenstände,
ri~*j n ^-n was c^e niischnische und thailändische Zeit betrifft, vgl. man L. Low,
• ' u "~- n f Graphische Requisiten etc. bei d Juden 1870. 1871.
^'x' n S ,1 Unzweifelhaft wurde bei d Juden auf Schönheit der Schrift und
r ' *. 'A* r Correctheit des Geschriebenen ein hoher Werth trelegt. bes. beim Co-
n t V- • £. r piren heiliger Texte. Im Anschluss an diese peinliche Genauigkeit ist
rn u r P der Ausdruck Mt 5 18 ; Lc 16 17 zu verstehen. Das griech. Wort xegaLu,
r r r_~r r r, £ Titelchen, Tüttelchen, bezeichnet für d Griech. die Accente. für d
H -j n ji"n .' Hebr. alle möglichen dem Consonäntentext beigefügten Punkte und
'J i> r • n js Lesezeichen. So
js jj » g . SchreiMeder, Schreibmesser, Schreibzeug s. Schreiben.
^ c fL^ a jf Schrift. Von d Dralphäbet, aus welchem die hebr. Schritt sich
j-, .'- :-r n entwickelt hat. stammen nicht bloss eine grosse Anzahl Alphabete des
S ?-£- 0 — nach neueren Forschungen auch das indische — . sondern auch
• sc • ' - durch Vermittlung der Griechen und Römer — fast alle europäischen
u • i=-n Schriftzeichen. Leider besitzen wir viel zu wenig Material, um die
r f. : • ' Figuren dieses Uralphabets auch nur annähernd zu construiren oder
■* h ji x ihr Alter zu bestimmen. Was die bei d Hebräern gebräuchliche S.
g n betrifft, so sind zwei Perioden streue.- zu scheiden ZAW 1 334ff.: eine
ältere, in der ein dem phönicischen nahe verwandter S.-Charakter,
den man "V~ -f- Münzschrift (?) "der nxrr-'r': (Bedeutung?) nannte.
592
Schrift.
Abb. 1G9. Siegel des
Hananjahu Ben
Asarjahu.
ihn?» p wsrb
Abb. 171. Sie-
Abb. 170. Siegel des 8el des Sche"
Natbanjahu Ben raajahu Ben
Obadjahu. Asarjahu.
nna» p lrrons1? im?» p vtwös^
herrschte , und eine zweite , in welcher sich die »3?Ö sna Quadratschrift oder auch
nitt'K ass. S. entwickelte. Die jüdische Tradition, dass dieselbe von Esra aus d Exil
mitgebracht worden sei, ist jedoch grundlos; darüber später.
Denkmäler im älteren S. -Charakter liegen nur wenige aus alter Zeit vor; vor
allem wichtig ist in dieser Beziehung die Siloahinschrift Abb. 168; diese bietet uns
ein Bild des in Steininschriften gebräuchlichen Ductus, wie er wahrsch gegen Ende
des 8. Jhdts vor Chr. gebräuchlich war. Sie ist S. 591 in hebr. Quadratschrift ge-
geben.
Sehr ähnliche Formen weisen die geschnittenen Steine auf, wie solche aus d
4. bis 1. Jhdt vor Chr. erhalten sind (vgl. M. A. Levy, Siegel und Gemmen etc. 1869).
Die in Abb. 169 — 171 wiedergegebenen Siegel sind zu lesen:
Ebenso die hebr. *Münzen, welche
zunächst in d Zeiten der Mk, dann
aber auch noch unter Bar Kochba
(132 — 135 nach Chr.) geprägt wur-
den. Als Beleg mag hier Abb. 172
(= Abb. 123) mit einer *Aschera
folgen, deren Inschrift so lau-
tet: Avers: ^n »s*ik rw; Revers:
pS rbxib (ö )• Die alte Schrift war
augenscheinlich, lange Zeit nachdem sie im gew.
Leben bei d Juden durch eine andere ersetzt
war (s. u.), als eine Art Majuskel für Inschrifte
und Legenden in Gebrauch. — Bei d *Sama-
ritanern blieb eine Abart dieser S. stetig im
Gebrauch; darin liegt ein Beweis, dass bei d
Trennung der Juden und Samaritaner (um 400 vor
Chr.) die alte S. auch bei d ersteren noch durch-
weg die gew. war. Natürlich hat sie eine ge-
wisse Vergröberung erfahren; wir verweisen auf Abb. 173, die Dt 1 « — 46 aus
einer samaritanischen , 1219 nach Chr. geschriebenen Pentateuchhandschrift dar-
stellt.
Zu diesem Material kommen nun noch die Zeichen , welche sich auf d Stele
des Moabiterkgs *Mesa finden. Das Alphabet der Moabiter, wie wir es durch dieses
Denkmal aus d 9. Jhdt vor Chr. kennen, weicht zwar in einigen Punkten von
dem der Siloahinschrift ab; der Ductus der letzteren ist eleganter. In einzelnen
Fällen weist sie sogar gegenüber dem anderen ältere Formen auf, z. B. in Bezug auf
d n, bei welchem drei Querstriche urspr-er sind als zwei; dagegen ist die Form des a,
p u. a. auf d Mesastein entschieden älter ; bei i ist die Frage unentschieden ; bei k hat
wohl bloss die technische Schwierigkeit, einen spitzen Winkel auf Stein zu hauen,
zur Trennung der Striche geführt. Vom Mesastein folgen Abb. 174 zwei Zeilen,
denen der Schlüstel in hebr. Quadratschrift hinzugefügt ist S. 593.
Es ist übrigens nicht unmöglich, dass das im 9. Jhdt bei d Hebräern gebräuch-
liche Alphabet dem moabitischen in einigen Details ähnlicher war, als das der Siloah-
inschrift. Man kann diese S.-Art wohl als die kanaanitische bezeichnen ; ob man
wirklich aus d Umstand, dass um 1400 vor Chr. die Bewohner Palästina^, wie die Teil
el- Amärna-Tafeln (s. Hebräer und Auszug) beweisen, in bab. Spr und S. mit Ae-
Ein halber Sekel (Kupfermünze)
des Simon Makk.
Schrift
593
gypten correspondirten , den Schluss ziehen darf, dass diese
Abb. 173. Aus einer samaritanischen Bibelhandschrift.
■ crrx (3) vr- : c-r-rt ■ nr'wun (2) -rx: • dsns ■ ibtti (Z. 1)
• s1?- (6) : mrp • -afc • oarn 1 5 ) latfm : nein (4) na • -l-ü-z
mo'1 • Bhpa (9) ntfrn : c=-l?s' (8) pxn • *6i ■ cr'rpr (7) • ,-t\t • d&0
nähme einer einzigen Inschrift CIS I 1 , Nr. 5 etwa aus der-
selben Zeit wie der Mesastein, bloss Proben aus viel späterer
Zeit. Doch scheint der Ductus des Phünicischen sich in älterer
Zeit nicht stark verändert, nur seine urspr Steifheit zum Theil
verloren zu haben. (Eine späte phönicische Inschrift s. Abb. 30 .
Von d Phöniciern haben, wie es scheint, schon vor d Jahre 1000
vor Chr. die Griechen ihr Alphabet überkommen: bes. merk-
würdig' ist. dass sie dabei auch die Namen und die Eeihenfolge
der Zeichen beibehielten. Auch bei d Hebräern sind diese Na-
men, einige unbedeutende Modifikationen abgerechnet, erhalten :
vgl. 03 Kl 1 — 4. Woher i in yiue/. kommt, wissen wir nicht:
i] in QTjzq, qtjq ist wohl aram.
Bei diesen Namen hat nun sicher das sogen, akropho-
nische Prinzip gewaltet. In d Regel wird angenommen, dass
die uns unbekannten Erfinder des Alphabetes — die Klassiker.
/.. I!. Tacitus, Annalen 11 14 (vgl. Sanchuniathon 22), nennen
die Phönicier oder die Aegypter; doch besagt diese Angabe
nicht viel - das Bild eines freigewählten Gegenstandes zeich-
neten und nach d Anlaut seines Namens den Laut benannten;
d. h. es hätte dann z.B. bei d Zeichen für x (Abb. 174. Z. 25
drin es Zeichen) wirklich die Absicht vorgelegen, einen Ochsen
(bv?k), beziehentlich einen Ochsenkopf zu zeichnen. Jedenfalls ist
die Aehnlichkeil des Bildes mit d Gegenstand oft äusserst ge-
ring. Verwickelter wird die Sache noch dadurch, dass von der
zu supponirenden Urform des phönicisch-kanaanitischen Alphabets
auch das s-arab. herzuleiten ist ; von diesem wieder das äthiopis«
Bibelwörterbuch.
Buchstabenschrift m ich
nicht existirte, ist
zum mindesten nicht
völlig gesichert.
Sehr nahe ver-
wandt war dic>c>
kanaanitische Alpha-
bet jedenfalls mit d
g h ön icis c hen.
Von diesem besitzen
wir, wohl mit Aus-
VU
n n
r
n jj
r
n
T VT
ft- x
v~ nr
tK-M-
VT?N *
v\p
,. n
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n n
Z r c
* c »
5 n
~ . n
a x n
~ a r
n i
u
^ — -M—
he : ja dessen Bucll-
38
594 Schrift.
stabennamen stimmen zum Theil mit denen des n Alphabets überein (statt jöd rHand"
sagen sie aber z. B. jaman „Rechte"). Dadurch wird es uns unmöglich, die urspr
Formen der Zeichen, vor allem aber auch die Erfinder und das Alter der Erfindung
irgendwie näher zu bestimmen : jedenfalls wird man die Erfindung tief in das zweite
vorchristliche Jahrtausend zurückverlegen und annehmen müssen, dass das Princip
der Benennung der Laute mit dem der Hieroglyphenschrift in Verbindung steht. —
Der Lehre vom akrophonischen Princip steht eine andere Meinung gegenüber, nach
der die Zeichen wenigstens theilweise gegebene und übernommene, die Benennungen,
theilweise viell. nach rohster Vergleichung, dazu erfunden, theilweise aber auch ge-
radezu ersonnene voces memoriales waren. Diese auch von Berger (Histoire de l'Ecri-
ture 1891) vertheidigte Theorie hat ausserordentlich viel für sich. Früher schon wurde
von Aegyptologen (vgl. de Rouge, Mem. sur l'orig, de TAlph. 1874) bes. das hierati-
sche Alphabet als Quelle des „semitischen" bezeichnet ; in d That sind einige Aehn-
lichkeiten zw. denselben vorhanden. Andere haben auf d S. der *Hethiter verwiesen;
wieder andere auf d Kl-Zeichen in alter Form: so neuerdings bes. Frdr. Delitzsch,
Die Entstehung des ältesten S.-Systems etc. 221 ff. Jedenfalls ist in dieser Beziehung
noch nichts entschieden.
Aus diesem w-semitischen Alphabet hat sich nun auch das alte aram. Alphabet
abgezweigt, mit eigentümlichen Modificationen. So nähert sich in diesem Alphabet
das " früh dem "i. Ausser d (TS II ist für dieses Alphabet zu vgl. die grosse Tabula
scripturae aramaicae von J. Euting in D. Chwolson's Syrisch-Xestorianische Grabin-
schriften aus Seminjetschie 1890; dazu kommt E. Sachau, Die altaram. Inschrift auf
der Statue des Kgs Panammü von Sam-al aus d 8. Jhdt vor Chr. 1893. Das aram.
Alphabet kommt hierfür nur insofern in Betracht, als eine spätere Moditication des-
selben von d Juden übernommen wurde, und zwar als die secundäre hebr. S., die
Quadrat-S. S. 592. Mit d aram. Spr (s. Daniel und Esra) drang auch die ..syrische"
S. *— uw "~ ein: in d ersten vorchristlichen Jhdten verbreitete sie sich, im letzten
Jhdt wurde sie bereits bei Inschriften verwendet. In d Quadrat-S. war ■ in d That
. . der kleinste Buchstabe Mt 5 18. Jeden-
>üf*— t °1 V H^HO ^O^HQ Xj i ta"s ^ a^er diese S. nicht aus As-
syrien mitgebracht, sondern war die
in Syrien gew. : dies wissen wir z. B.
aus d allerdings nachchristlichen In-
schriften von Palmyra. Die Probe
Abi). 175. Aramäische Inschrift. ,, , t\
570 Tvc (4) rr^ Kann -z
Ueber The introduetion of the Square characters in Biblical Mss. and on aecount
of the earliest Mss. of the Old Testament liegt ein. in Bezug auf d ersten Theil frei-
lich ganz verfehlter Artikel von Ad. Neubauer in Studia biblica et ecclesiastica, Es-
says chiefly in Biblical and Patristic criticism by Members of the University of Ox-
ford: Volum III. Oxford 1891 p. 1 — 36 mit vier Tafeln vor. Darnach stammen unsere
ältesten Manuscripte aus d Ende des ersten Jahrtausends n. Chr.
Die so entstandene hebr. Quadrat-S. hat keine erhebliche Entwicklung mehr
durchlaufen, sundern ist wesentlich stehen geblieben; die neuere hebr. Currentschrift
gehl uns hier nichts an. Die beste Uebersicht über d Formen bes. auch der Quadrat-
S. rindet sich in d Tabula scripturae hebraicae delineata a Julio Euting (Argentorati
1NN2 : sie i>T ln-itrcgeben dem (IH von D. Chwolson 1887. Ferner sind zu vgl. die
Schrift, heilige — Schriftgelehrte.
595
Facsimiles verschiedener datirter hebr. Handschriften in The Palaeograph. Soc, ( »den-
tal Series, London 1875 — 1883. Auch eine kleinere Tafel des hebr. Alphabets findet
sich in dieser Sammlung. Die Abb. 176 zeigt die Form der Buchstaben, wie sie in d
l
3 aus d 11. Jhdt vorliegen (= Js 1 l f.).
Punctationssysteme sind in Dunkel gehüllt :
vr
wir wissen
i
Hrsg ^gt^ryi
in
V
\
6t
Erfurter Bibelhandschrift Xi
Die Anfänge der hebr,
nur, dass sich die hebr.
Masora an d ältere syr.
anschloss ( Stade, Gr. 38 ff.,
Gesenius-Kautzsch20, 35).
Das gew. tiberiensische
Punctationssystem ist das
Werk der jüdischen Schu-
len des 6. und 7. Jhdts,
während das bab. System,
bei welchem die Vocal-
zeichen meist über die
Consonanten gesetzt wur-
den, erst aus d 9. Jhdt
als vorhanden bezeugt ist ;
bes. wichtig ist für dessen
Kenntniss der Druck der
Prophetae posteriores ad
tidem codicis Babylonici A''1'- 17° Aus der Erfurter Bibeihandschrift x,-. 3.
(vom Jahre 916 — 17) ed. H. L. Strack, Petersburg 1875. Auch die Ton- und Inter-
punctionszeichen werden in derselben Zeit dem Text beigefügt worden sein. Die Fi-
xirung der Aussprache des Hebr. nach d im 6. Jhdt üblichen Vortrag des heiligen
Textes in d Synagoge ist eine bewundernswerthe Leistung. So
Schrift, heilige. Seit d Veröffentlichung von Dt besassen die Juden ein hl.
Gesetzbuch und in ihm den Anfang einer für göttlich geltenden Literatur. An d
Stelle des lebendigen Wortes trat das hl. Buch, in dessen Besitz man sich schon Jr
8 8.9 über d prophetische Predigt glaubte hinwegsetzen zu dürfen. Das Gleiche wie-
derholt sich Jh 5 39. 40, nachdem mittlerweile jener erste Ansatz zu einer grossen Samm-
lung von kanonischen, d. h. göttlich autoritativen Schriften herangewachsen war, in
welchen die göttliche Offenbarung gleichsam Buchstabenform angenommen zu haben
schien. In diesem Sinn ist von „Schrift" schlechthin (// yQa<pt'j) durch d ganze NT
allenthalben die Bede und zwar so, dass nicht bloss das Ganze (z. B. Jhl035 „die
S. kann nicht gebrochen werden"), sondern häutig genug eine einzelne oder mehrere
{tu YQ«<pcci) Stelleu gemeint sind. Aehnlich vorher fast nur 4Mkl8l4 und in wenigen
Stellen von 05, wo bald das Gesetz (z.B. lChrl5i5), bald die Weissagung (Da 10 21)
S. heisst. H
Schriftgelehrte, V> §öferim, d. h. im AT Schreiber, Secretäre, mit Schätzungen
und anderen schriftlichen Geschäften betraute Beamte, Gelehrte, im NT (yQccfi/.u<zetg)
spez. die Autoritäten des jüdischen Volks schon in d letzten Jhdten vor Chr. *Esra,
genannt der safer . war noch Priester gewesen. *Simon der Gerechte ist der letzte
Hohepriester, welcher in d Tradition zugleich als Schriftgelehrterund Schulhaupt gilt.
Seither tritt dem Priesterstande ein Gelehrtenstand zur Seite, welcher, an keine Kaste
gebunden, aus d ganzen Volke sich recrutirte, sowie auch der Gegenstand seines Stu-
diums, das Gesetz, nicht etwa bloss den Priestern gegeben war, sondern von Jeder-
38*
596 Schriftgelehrte.
mann gekannt und geübt sein wollte. Daher dieser festgescblossene Stand berufs-
mässiger Kenner des Gesetzes von Haus aus mit d Interessen des Pharisäismus ver-
wachsen war. „S. und Pharisäer", auch wohl „S. der Pharisäer'- Mc2i6; Lc5 30;
Ap 23 9 erscheinen in d Evangelien als im unbestrittenen Besitz der Führerschaft im
Volke, zu linden in ganz Judäa, ja auch in Samaria und in d ^Zerstreuung. Im
ökumenischen Gottesdienst der *Synagoge feierte das Schriftgelehrtentbum seine Tri-
umphe über d in Jerusalem concentrirte Priesterthum. Die theologischen Vorstellungs-
weisen, welche der S. mittheilte, und die Form, darin er sie zu kleiden wusste, be-
stimmte das jüdische Durchschnittsbewusstsein in steigendem Masse, so dass selbst
die anfangs so begeistert aufgenommene Frohbotschaft Jesu nicht dagegen aufkommen
konnte. Nun bestand aber das einzige Thema, Anfang und Ende alles Wissens und
Lelirens der S. im Gesetz, der magna charta der jüdischen Gottesgemeinde, dem cor-
pus juris divini der Theokratie. Sie waren „Gesetzeslehrer" (vofj.odi6äoxa).oq) und
trugen als solche den Ehrennamen *Rabbi. Das Gesetz, welches in allen seinen Thei-
len eine directe Forderung Gottes an sein Volk darstellte, sollte zur unumschränktesten,
jedwede andere Autorität, thatsächlich oft auch die des unverfälschten sittlichen Be-
wusstseins, ausschliessenden Geltung gebracht werden. Insofern sind S., zumal seit-
dem sie in d *Synedrium eingedrungen waren, auch Juristen (vo/juxol = juris consulti)
und hatten als solche auch wirklich Recht zu sprechen. Sie besetzten ohne Zweifel,
wo immer möglich , die Localgerichte. Auf diese , viell. auch auf d Lehrthätigkeit
bezieht sich der aus Mt 10 8 erschlossene Grundsatz unentgeltlicher Leistung. Von
vielen Rabbinen wird daher , wie von Paulus Ap 18 3; 20 34 ; 1 Th 2 9 ; 2 Th 3 8 ; 1 Kr
4 12, berichtet, dass sie ein Handwerk erlernt und betrieben hätten. Ihr wichtigstes
Geschäft aber bestand immer in theoretischer Ausbildung und casuistiseker Anwendung
des Gesetzes auf d Wege mündlicher Discussion. In alle Lebensverhältnisse, die von
d Gesetz berührt wurden, galt es mit peinlicher Schärfe einzudringen, den Sinn der
betreffenden gesetzlichen Bestimmungen nach allen möglichen Richtungen zu verfolgen
und auf solchem Wege namentlich auch dasjenige genau zu bestimmen, was im ge-
schriebenen Gesetz nicht ausdrücklich normirt war. Das Resultat der dahin gehen-
den Bemühungen konnte nur bestehen in einem 2. Gesetz, einer mündlichen Thora,
der Ueberlieferung, Tradition, Halacha, die sogen. *x\ufsätze der Aeltesten Mc7 3f. ;
Mt 15 3 f. ; vgl. Ko 2 8. Durch eine überkünstliche Erklärung und durch eine Unmasse
von erweiternden Satzungen sollte das Gesetz den spätem Verhältnissen , dem fort-
rückenden Gesammtleben der Nation anbequemt werden, so dass alle Fälle des wirk-
lichen Daseins den 613 Geboten, welche man im Pentateuch gefunden hatte, ein- und
untergeordnet erschienen. Es waren namentlich die Begriffe Kein und Unrein, Statt-
haft und Verboten, um welche sich die Debatten in d Schulen der S. bewegten ; man
stritt sich darum, was zu „binden", d. h. für unerlaubt zu erklären, was zu „lösen'',
d. h. freizugeben sei Mtl6l9; 18 18. In dieser Beziehung war die Ausbildung des
mündlich überlieferten, erst späterhin in d thalmudischen Literatur gleichfalls zum
Buchstaben erstarrten, Gesetzes zur Zeit Jesu noch im Flusse. So z. B. „band'- be-
züglich der Ehescheidungsfrage die Schule des Schammai Vieles, was die Schule des
llillcl „löste'-, während Jesus selbst anstatt des relativen einen absoluten Kanon auf-
stellt Mt 5 31. 32; 19 3 f.; Mcl0 2f. ; Lc 16 18. Der eben genannte Hillel, welcher etwa
30 vor Chr. als Schulhaupt auftrat, hat die rabbinische Dialektik auf gewisse, auch
in d Evangelien befolgte, Regeln, wie argumentum a majore, a minore u. s. w. zurück-
geführt, übrigens zugleich das Seine gethan, um den Ausblick von d als gleich werthig
betrachteten Einzelheiten auf d Ganze des Gesetzes frei zu machen, an d Stelle der sitt-
Schröter— Schwalbe. 597
liehen Atomistik prinzipielle Ableitung aus einem Eauptsatz zu >etzen und so die
Frage nach d „grossen Gebot" in Fluss zu bringen, welche dann Jesus durch Zus.-
fassung von Dt 6 5 und Lv 19 18 löste Mc 12 28 f . ; Mt2235f.; Lcl025f., wogegen zu sei-
nem ethischen Formalprinzip Mt7i2; Lc63i Hillel's Satz „Thue Niemanden, was du
nicht willst, dass dir geschehet die negative Kehrseite darstellt. H
Schröter, von schroten = in Holz einschneiden, bei £ Jr48i2 für sö'im (= die
ein Gefäss zum Ausleeren abwärts Neigenden), was er als ..die Ausschneidenden- =
radicitus exstirpantes verstanden zu haben scheint. si
Schuh s. Kleidung-. — Dt 33 25 steht Seh. bei £ für Thürverschluss, s. Erz. G
Schüssel bei £ für p'ärä Ex 25 29 etc., sallahat 2 Kg 21 13, nagorpic, Bit 23 25,
tQvßXiov Mt2623; vgl. Kochen. Kochgeräthe. Fälschlieh hat er S. für meeammeröt
1 Kg 7 50 (s. Messer) und für xciva^ Mtl4 8; Lcll39 (Tablett. Teller). Si
Schützen = Bogenschützen s. Waffen.
Schulden. Schuldwesen. Dass die vermeintliche Besitzgleichheit und Eigen-
thumswiederherstellung des PC (s. Erlassjahr. .Tobeljahr. Sklaven 1 ein Phantasiege-
bilde war, sehen wir an d Regelung des Schuldenwesens im alten Israel, dessen Härte
Dt und PC zu mildern strebten. Der Gläubiger nöscß 2Kg4l; Js 24 2 hatte das Recht,
der armen Wittwe seines Schuldners den einzigen Sn als Sklaven furtzunehmen Js
50 1. Die von Haus und Hof Vertriebenen (vgl. äs mäsök lSm222) sahen sich ge-
nöthigt, ein Räuberleben zu führen Ri 11 3. Auch das XT meldet von ähnlichen Här-
ten gegen Schuldner Mt 18 25. 30; 5 25 f. Der Bedrängte verpfändete seine Habe Ne
5 3 — 5, lieh (Ps37 2i läwä, Savsitfo Si<Si2 [15]) gegen ein Pfand ('äbat Dt 15 61, wobei der
Reiche und Mächtige dem Armen oft das Unentbehrlichste entzog Am 2 6. 8; Hi 22 6.
Oft kam es auch vor, dass das Pfand nicht zurückgegeben wurde Ezl8 7. -- Auch
Geld entlieh man gegen Zins (nceseJc Ps 15 5 oder tarUt Ez 18 8. 13 ; Lv25 36). Drauf-
gabe bei d Rückerstattung der S. (£ : Uebersatzj marbit Lv 25 37 : dasselbe bei Wert h-
rückgabe in Naturalien. Sich für einen andern Verbürgen ('ärab Pr6i — 5; 11 15 etc.
; ; - äa&at Si 29 14. 16 f. [18. 20 f.]) war gefährlich : Si 29 22 — 21 (16 — 18). Si
Schuldopfer s. Opfer.
Schule s. Synagoge.
Schur = Schafschur, s. Schafe.
Schurz s. Kleidung.
Schutt, d. i. Aufschüttung von Erde, Damm, Belagerungswall bei £2Sm20i5
für iölhh 2 Kg 25 1 für däjek, Hb 1 10 für 'äfär. PI. Schütte für §ölelä Jr 6 6: Da 11 15 ;
ebenso Ezl7i7. wo das daneben stehende däjek mit Bollwerk übersetzt ist. S. Be-
lauern. Bollwerk. Si
Seh wü her (Schweher) bei £ Ex3i für höteu (Vr der Fr), Ge 38 13. 25 etc. für
häm (Schwiegervr). Si
Schwager bei £ für höteu Xu in 21» etc. (Schwiegervr); für lintäa (Schwiegersn)
2Kg827 (hier Verwandter von Seiten der Fr. — Schwägerin richtig bei £ für je-
beemet I »t 2T> 7. Schwagerehe s. Ehe. Si
Schwalb«'. Was £ Dtllis: Lv 1 1 111 mit S. übersetzt hat, ist in Wahrheit
die ^Fledermaus. Ferner setzt £ S. für derör Ps844 (ß vQvyü>v, V turtur. Pr 26 2
fr oTQov&öq, V passer und Js38 14: Jr87 für '■ägür 's. Kranich) mit d daneben stehen-
dem >'^s oder s/s. Trotz manchen Einspruchs i-t höchst wahrsch, anter dvör an allen
Stellen in d That die gew. S. zu verstehen; es giebt deren nach Tristram 207 in
Palästina eine Anzahl schöner Arten. Hirundo rustica und rufula (s. Brehm V 502),
sowie auch Üfer-S. Cotyle riparia (ebd. 513). Süs mler >v>: dagegen bezeichnet vif 11..
598 Schwan — Scythen.
wenn überhaupt eine S. (s. de Lagarde, Mitth. III 31) verschiedene Arten von Mauer-
S. Cypselus (Brehm IV 397 ff), die Wandervögel sind, was zu Jr8 7 gut passt; eben-
so ihr Zwitschern zu Js38i4. Die S. ist in Palästina überaus häufig, bes. auch in
Moscheen: vgl. Ps84 4. So
Schwan, £} säläk . wird jetzt ziemlich einstimmig auf d Kormoran, Graculus
oder Phalacrocorax carbo Tristram 252 : Brehm VI 594, bezogen. Dieser fischfressende
Vogel ist an d Küste und im Jordanthal häufig. Er ist im AT bloss bei d Aufzäh-
lung der nicht essbaren Vogelarten Dt 14 17 ; Lv 11 17 aufgeführt : weder aus d Reihen-
folge der Aufzählung, noch aus d alten Uebsetzgen, noch aus d Etymologie lässt sich
ein sicherer Schluss ziehen, was für ein Vogel gemeint ist. So
Schwarz s. Farben, Trauer. — Schwarze Blattern bei £ für selün Ex 9 9 f., s.
Krankheiten; schwarzer *Marmor für ses Erle; schwarze Kunst WS 17 7 für rsjcwj
/uc'.ytx// — Zauberei. Si
Schwefel, fj gofrit (Fremdwort), (5 &eiov, V sulphur. findet sich in Palästina
und zwar im Jordanthal in d Nähe des Todten Meeres (ZDPVII 113 ff. ; XIX 44 ff.).
An d Vorkommen desselben wird sich auch die Erzählung von d Feuer- und S.-Eegen
über d Pentapolis Ge 19 24 anschliessen , darauf ist dann in d späteren Literatur z. B.
Js 34 9 bei d Schilderung des Gerichtstages: die Erde wird zu S.; Ez 38 22 etc. wieder-
holt Rücksicht genommen. Die Bestreuunsr eines Bodens mit S. (und Salz) gilt als
bes. verderblich Dt 29 23; HilSlö. Die brennende Eigenschaft des S. wird bes. auch
Js3033, sowie dann nach at-lichem Vorbild in manchen nt-lichen Stellen bes. in d
Apc9i7ff. und ivon d Hölle) 19 20 etc. betont. As 22 steht S. bei £ für Xaphtha is.
Xephthar und Pech). So
Schwein. Unter S. oder Sau ist in d alten Zeit fast stets das Wild-S. (Sus
scrofa) zu verstehen. Die Abneigung gegen d Essen von Schweinefleisch ist noch
heute bei d vorderasiatischen Völkern verbreitet und beruht nach neueren Anschau-
ungen auf sogen. Totemismus (s. Thierej. Das Wild-S., das vielen Schaden an-
richtet Ps 80 14, ist noch heute durch ganz Palästina verbreitet und bes. am Jordan,
aber auch z. B. in d wasserlosen Gebieten des alten Moab häufig. Der Genuss des
S. -Fleisches ist Dt 14 8 verboten ; wie weit Js 65 und 66 die Opfer von zahmen S.
und in d Gesetzgebung Lvll7 das Vorkommen von solchen voraussetzen, ist nicht
zu bestimmen. In d griech.-röm. Zeit wurden im Lande, wohl meist von Xichtjuden
— den Juden war selbst das Hüten von S. ein Greuel Lc 15 15 — S. -Herden gehalten;
vgl. 2 Mk 6 : 7 und die Erzählung Mc 5 11, die allerdings in d ganz gräcisirten Deka-
polis spielt. So
Sehweisstuch bei £ für govöüqiov, s. Kleidung. Si
Sclnvelle, & saf 1 Kg 14 17 ; miftcln 1 Sm 5 4 f. : annnöt haä-sippim Js 6 4 die Bal-
kenschwellen, in die dann die Pfosten eingesenkt wurden. Vgl. Bretter: Thür, Thür-
hüter, Wohnungen. Si
Schwert. Das S. fegen Ez21i4i9i bei £ richtig für märat, s. Waffen. Si
Schwieger bei £ für hötcenet Dt 27 23, flu- Itämöt Mi7fi; Etli4, nevüsQÜ Mt
8 14 : 10 35 (= Schwiegermr) ; vgl. Schnur. Si
Schwören, Schwur s. Eid.
Seil willst bei £ Lv 26 16 : Dt 28 22 für safyefet (Schwindsucht), s. Krankheiten. Si
Scythen, tS Hxi&siq, werden 2 Mk4 47 als rohe Barbarenvölker genannt, £ Tar-
ter: eben>u 3Mk7ö: vgl. Ko 3 11. Die eig. S. (Indogermanen) sassen theilweise als
Ackerbauer, grösstentheils als Xomaden in d s-russischen Ebene bis zum Don; doch
wurde der Name incorrecter Weise auf Völker übertrafen, die n und nö von d
ScythopoKs— Sebena, Sebna. 599
grossen nach Centralasien führenden Handelsstrasse sassen: vgl. bes. vGutschmid,
Kleine Schritten III 421 ff. Winckler AoF I 487 ff. setzt die S. den Askuga der KI
gleich; vgl. KAT3 101 f. Die S. sollen nach Herodot 1 105 ungefähr 625 vor Chr.
(EdMeyer I 557) einen grossen Plünderungszug nach Vorderasien und zwar bis an d
Grenzen Aegyptens unternommen haben. Ausdrücklich genannt sind sie im AT ausser
obigen Stellen nirgends; doch neigen manche Kritiker dahin, dass Zephanja und Jere-
mia (4—6), obwohl in allgemeineren Ausdrücken redend, diesen Einfall vor Augen ge-
habt hätten (s. ausser vGutschmid und EdMeyer auch Kuenen, Einleitung II 165 f. 384).
Andere stellen jeden Bezug auf d S. in Abrede. Vgl. jedoch auch Magog. So
Scythopolis ist Jt 3 n (5 und 2Mkl2 29 der griech. Name der St *Beth San,
wie Ril27(5, JAqVl22 und On237; 105 ausdrücklich bezeugt wird. Er bedeutet
St der *Scythen; diese sollen seit ihrem Raubzuge im 7. Jhdt hier sitzen geblieben
sein, wie man freilich erst durch Georgios Synkellos im 9. Jhdt nach Chr. erfährt;
ältere Schriftsteller geben eine mythologische Erklärung des Namens, der für das
3. Jhdt vor Chr. bezeugt zu sein scheint JAqNII4ö. Schürer II2 97 ff. G
Sealthiel s. Serubabel. B
Sear-jasub = ein Rest bekehrt sich, Sn *Jesaja"s Js7 3. B
Seh Ri7 2ö, s. Oreb. B
Seba, £j sebä, Sn *Chus' Gel07, genannt neben *Saba Ps72io; Aegypten und
Chus Js43 3; 45 14, an letzterer Stelle als von grosser Statur. Nach JAqII10 2 war
Saßd der ältere Name von Meroe' , was aus Ge 10 7 gerathen ist. Meroe hiess seit
alters Beruat und Meruau, um 700 war ausserdem Napata Hauptst Aethiopiens. In-
schriftlich kommt S. für Aethiopien nicht vor: Strabo XVI 770 f. und Ptolemäus nen-
nen bei Massaua den Hafen S., nach dem viell. das Hinterland, ein Theil des äg. Punt,
hiess. W
Seba, £} sceba', 1) Sn Bichri's, ein Benjaminit. benützt die bei d Rückkehr Da-
vids nach Jerusalem ausgebrochene Verstimmung der Israeliten gegen d Judäer zu
einem Aufstand. Zu seiner Dämpfung sendet David *Amasa und dann *Joab. Letzterer
treibt S. n-wärts bis *Abel Beth Maacha. Die Bewohner schlagen S. , um ihre St
vor Eroberung zu schützen, den Kopf ab und werfen ihn Joab zu. Damit war der
Aufstand beendet 2Sm20iff. — 2) ein gaditisches Geschl 1 Chr 5 (6) 13. B
Seba, £j keba'. wird Jo 19 a als Ort des Stmes *Simeon hinter *Beerseba ge-
nannt. <S hat ^äixua = 2\ §Pmäl Jo 15 26, also entweder für *Sema verschrieben, oder
es liegt Doppelschreibung des letzten Theils des vorhergehenden Worts vor. G
Sebali (= Schlachtopfer) und Zalmunna (— Schatten ist abgeschnitten), beide
Namen beruhen auf böswilliger Voealisirung ; in Z. steckt viell. der Gottesname slm
(Budde Ri64). S. und Z. heissen die 2 Kge *Midian1s, die *Gideon in Vollstreckung
der Blutrache eigenhändig niederhaut Ri 8 5 ff. ; Js 9 3 : Ps 83 12. Fraglich ist, ob S. und
Z. nur die Doppelgänger von *()reb und Seb oder Anführer einer andern midianitischen
Bande sind. B
Sebam Nu 32 3 Ort in Moab = *Sibma 32 38, St Rubens in Moab. G
Sebanja 1) Levit Ne 9 4. 5; 10 13. -- 2) Priester(geschl) Ne 10 5(4); 12 u. s.
Sachanja. B
Sebat, Monatsname ; ungefähr = Februar, s. Monate. B
Sebena, Sebna. Der Name führt auf einen Ausländer. ,Ts22i5bß ist S. Haus-
minister, Js36 3. 22; 37 2: 2 Kg 18 18. 37 : 19 2 Schreiber *Hiskia's. Da nunJs22i5— 19
S., als er eben sich ein Felsengrab anlegen lässt, von Jesaia als ein Sehandfleck
für d kgliche Haus mit Verbannung (nach Assur vgl. Am7l0ff.) und Amtsentsetzung
600 Sebuel— Secte.
bedroht und 2220ff. *Eljakim als sein Nachfolger bestimmt wird, so nimmt man
häufig an, dass das zw. 704 — 701 gesprochene Orakel sich nocli vor d Angriff *San-
herib's auf Jerusalem erfüllte, indem damals S. vom Hausminister zum Schreiber er-
niedrigt wurde. Aber blosse Degradation einer lästigen Hofcharge gehört nicht zu
den Gepflogenheiten orientalischer Herrscher. Urspr ist Js22i5ba nur von „diesem
Beamten da" die Rede und 22i5bß ist ..wider 8. den Hausminister" nachträgliche
und zwar an falsche Stelle gerathene Ueberschrift. Üb Jesaia wirklich den S. mit
seinen Drohworten bezielte , ist nicht unmöglich , aber auch nicht beweisbar. Auf
jeden Fall hat Jesaia dem 22 16 Angeredeten nur mit d Exil gedroht, und ist mit
22 is das Orakel zu Ende. Die Aussprüche über Erhebung 2219—23 und Sturz El-
jakim's 22 24 — 25 sind ein 1. und 2. Nachtrag (vgl. Dulini und Marti zur St.). B
Sebuel. & 'EovßariX, 1) Sn Gersom's und Enkel Moses" 1 Chr 23 (24) 16; 26(27)24
= Subael 24(25)20, ein nachexilisches Levitengeschl . das die Oberaufsicht über d
Tempelvorräthe führte. - 2) 25 (26) 4 = Subael 25(26)20 die 13. der 24 Sänger-
klassen. B
Sebul Vogt *AbimeleclFs in Sichern Ei 9 28 ff. B
Sebulon, 13 :hf(lii)i (Deutung unsicher), 6. Sn der Lea Ge 30 20, wird stets nach
*Isaschar genannt Ge 35 23 ; Ex 1 3 ; vermuthlich soll damit über d Ansiedelung der
Stme gesaut werden, dass sie nach der der 4 ersten Lea-Sne, vor der der Bahel-Sne
stattgefunden hat. Das Gebiet S.'s lag n von Isaschar Jo 19 11 f., w und s von *Xaph-
thali 34. ö von *Asser 27: doch ist aus Ge 49 13; Dt33i8f. zu schliessen, dass es auch
Strecken am Meere besessen hat. Die Grenzangaben Jo 19 11 — 14 sind unverständlich,
weil der Text stark verletzt ist und die genannten Orte meist unbekannt sind. Nur
soviel lässt sich erkennen, dass die S-Grenze vom nw Fuss des Thabor s von *Simron
an d ö Fuss des Karmel lief 11.12.15. Im X hat wohl noch die Ebene el-baüöf zu S.
gehört, falls man den Namen *Jephthah El davon verstehen darf. Statt d 12 St der
Unterschrift rinden sich 15 nur 5. Das Gebiet war klein, aber fruchtbar und wurde
von wichtigen Strassen aus d 0- Jordanlande nach d Mittelmeere durchschnitten ; da-
her entspricht S. Js8 23 der Strasse nach d Meer, und auf d Betheiligung am Handel,
bes. auf d Märkte am *Thabor, spielt Dt33i8f. an. In d Geschichte tritt S. zuerst
bei Gelegenheit des Kampfes unter Barak und Debora gegen d Kanaaniter hervor
Ei 5 14. 18: 4g.io. Unter d sogen, kleinen Eichtern wird *Elon aus *Ajalon in S. ge-
nannt 12iii. Die Betheiligung S.'s an dem Zuge Gideon"s Ei 6 35 scheint nicht der
urspr Erzählung anzugehören. Unter d Steuerbezirken Salomo's lKg4 wird S. nicht
genannt, wegen seiner geringen Grösse war es wohl zu Isaschar oder Asser geschlagen.
Inter d Syrerkriegen hat der Stm S. sicher viel zu leiden gehabt, da der grosse
Verkehrsweg von Damaskus an d Meer durch sein Gebiet führte; freilich wird er
weder 1 Kg 15 20 noch 2 Kg 12 18 erwähnt. YV ahrsch wurde S. durch Thiglath-Pileser
734/33 mit d ass. Keiche vereinigt. Zur späteren Geschichte s. unter Galiläa. — Der
PC erwähnt S. ebenso wie *Isaschar. Ezechiel verlegt S.'s Gebiet in d S zw. Isa-
srhar und Gad Ez 48 26 f. Die Geschl S.'s sind *Sered, *Elon, Jahleel Ge4tii4:
Xu 26 26 f. G
Sechanja s. Sachanja. B
Sechem, Sn Manasse's Jol7 2; Sn Gilead's, des Enkels Manasse"s Xu26 3i; Br
Smida's .In 172: Nu 2632; Sn Smida's 1 Chr 7 (8) 19. ein manassitisches Geschl. B
Secher, Benjaminit 1 Chr 8 (9) 31 — Saeharja 9(10)37. B
Secte C= griech. cfigsotg, an sich vox media = Schule, Eichtung, Partei) heissen
Seeb— Seir. 601
Ap24 5. 14; 2822 im Munde der Juden die Christen zwar im Übeln Sinn (wie Ga5 20
„Rotten"), aber mit immer noch zutreffenderer Bezeichnung-, als Ap 5 17 die *Sadducäer,
155; 26.5 die ^Pharisäer. Innerchristliche Absonderungen erscheinen als S. lKrlli'j
und fast scbon im spateren kirchengeschichtlichen Sinn 2 Pe 2 l. H
Seeb Ps 83 12 s. ( >reb. I .
Segnen bei £ für £j bereJc — a) preisen, loben Ps 95 6; 2Chr6i3; als Euphemis-
mus für „fluchen" Eil 11; 2.5. b) Segenswünsche sprechen, von sterbenden Eltern
(ie27 4. 7; 48 9, von Propheten Nu24i, von Priestern Nu 6 23 gesagt, d. i. jemanden
mit Segenswünschen begrüssen, s. Gruss. Si
Seher setzt £ für ro'ae 1 Chr 30 (29) 29 ; Js30l0, s. (Schauer), Propheten. Si
Scja s. Sausa.
Seide. Gesichert ist das Vorkommen der S. nur Apc 18 12 (wo übrigens Urtext
und £ nicht ganz stimmen) für griech. atjQizov, V sericum. Ueber d Seltenheit und Kost-
barkeit der S. noch in d röm. Kaiserzeit vgl. L. Friedländer, Sittengeschichte Roms5
III 61 ff. Die Kultur der S. wurde bekanntlich erst im 6. nachchristlichen Jhdt unter
Justinian im Abendlande eingeführt. Sehr fraglich ist , ob bei 2\ mcesl Ez 16 10 ff.
(5 TQiyanTor, V subtilia mit £ an S. zu denken ist; aus d Etymologie des hebr. Wor-
tes lässt sich nichts erschliessen. An zahlreichen anderen Stellen hat £ S. übersetzt:
1) für fj tölä- Kl 4 5 statt Carmesin (s. Wurm); 2) für £j büs Ez 27 16 vgl. Si40i;
lMk423 statt Byssus (s. Lein); 3) füf $ frkelct, sehr häufig im Ex z. B. 25 4; 26 1 gele
S., aber auch bloss S., Ez23 6; 27 24 statt *Purpur ; 4) für I7 sei, oft weisse S. z. B.
Ge4l42; Ex 25 4, aber auch bloss S. Ez 27 7 vgl. Apc 18 (12) 16 statt Byssus (s. Lein).
Ausserdem ist auch £} me'il, wo vom Obergewand des *Hohenpriesters die Rede ist,
irrthümlich in einen „seidenen Rock" verwandelt worden z. B. Ex 28 4 s. Kleidung. So
Seife steht bei £ für nceter (Kali, mineralische Lauge) Jr2 22, für bör'tt (vege-
tabilische Lauge) Ml 3 2, für a/nyy/naia Su 17, beim Waschen des Körpers und der Klei-
der gebraucht. Vgl. Baden, Waschen, Walkmüller. Si
Seim HL 5 1 fj ja'ar eig. die Wabe, s. Honigseim. G
Se'ir, £} se'ir, bedeutet nach Gesenius 1334 f. nrspr eine bewaldete Gegend und
bezeichnet im AT 1) das Gbge oder das Land, das von Esau = Edom bewohnt wird
Ge 33 14. 16 ; 36 8 ; Dt 2 1 — 8 ; Jo 24 4 ; Ez 35 2 f. Es wird nicht nur von d Gebiete ö*
von d 'Araba verstanden wie z. B. Dt 2 4 — 8; 2 Chr 20 10, sondern auch von d Bglande
zw. der -Araba und der S-Grenze Israels. So heisst es von d kahlen *Gbge an d
Grenze Israels, dass es nach S. zu ansteige J0II17; 127; *Kades Barnea Dt 1 2 (als
Grenzst Nu20i6) und *Horma (2) Dt 1 44 können zu S. gerechnet werden; nach 1 Chr
4 42 wohnten Amalekiter auf d Gbge S.; S. wird Dt 33 2 neben d *Sinai und d Gbge
*Pharan genannt, d. h. S. ist die ö (nö) Abdachung des Gbges, das in seinem s Theil
nach *Pharan benannt wurde (vgl. Ri5 4). El Pharan (s. Elath) wird Gel46 als
S-Grenze des Gbges S. angegeben; das führt uns in d Gegend der heutigen äg. und
syr. 'akabe, die eine Tagereise weit von einander liegen, die letztere s von ma'än
(Bnrckhardt II 1036 ; Doughty 1 44 f. 51). Näheres über d Gegend, die vor d *Edomi-
tern die *Horiter inne gehabt haben sollen Ge3630; Dt 2 12. 22. 29, s. unter *Edom,
Land. Die ..Kinder Seir- 2 Chr 25 11 = Edom 2 Kg 147. — 2) den *Horiter S.. d. h.
den angeblichen Stmvr dieses Volks, dessen 7 Hauptzweige ii) attüf, £ Fürst) Ge
3620—30 genannt werden: Der Stmvr verdankt dem hehr. Ausdruck bene se'ir, Kin-
der S.. sein Dasein. — 3) ein Gbge oder Bg S. in .Inda JolölO zw. Kirjath Jearim
und Chesalon. also einen Theil des Bgzuges, der von d Hochebene von el-ßb aus über
602 Seirath— Selemia.
biddü, //(ir/rt el-Hneb und särts nach SW streicht und w wie ö von diesem Orte noch
Beste seiner früheren Bewaldung- aufweist (ZDPV X, Tafel 2). G
Seirath wird Bi 3 26 (£} mit Artikel has-sellrä = bewaldete Gegend ?) als Zu-
fluchtsort Ehud's genannt, nach 27 auf d Gbge ^Ephraim; daher hat van Kasteren
MuNDPV 1895, 26 ff. die heute es-sa'räwtje genannte Gegend nw von näbulus vgl. G
Sekel bei £ für lq scekel 1 Sm 9 8 etc., s. Gewicht, Geld, Münzen. Si
Seku ist von £ 1 8m 19 22 als Name einer Oertlichkeit in *Bama Samuel's auf-
gefasst. Nach (5 {-t(fti statt S.) wäre zu lesen: er kam zum Brunnen an d Tenne
auf d Kahlhöhe'-. G
Sela, fj scelä, eine in mehreren Ps sich tindende musikalische Bezeichnung,
welche, soweit sich nachkommen lässt, niemals mit Sicherheit verstanden ist. Schon
von d Massorethen nicht Olshausen § 146 \ Hupfeld-Nowack IV 469 f. nach Ps9i7:
Spiel der Musik ; Ewald : laute Musik (von sälal steigen = zur Höhe, hinauf) ; Som-
mer, bibl. Abb.. I 1 — 84 priesterlicher Posaunentusch bei bes. dringlichem Anruf an
Jahwe nach Nu 10 9 f.; Gesenius von gälä schweigen = Me schweige; Cassel, krit.
Sendschreiben 96 = ipäXte, spiele (originell). Nach Jacob, Beitr. z. einer Einl. in d
Ps. ZAWXVI129 — 181; 265 — 291 bedeutete S. einen Absatz im Gesang oder in d
Musikbegleitung bei d Aufführung der Ps im Tempel. Nach Zenner, Die Chorgesänge
in d Ps 2 Bde 1897, war S. ein Zeichen für d Einsetzen eines andern Chors, deren
6 beim Tempelgesange mit ihren musikalischen Leistungen abwechselten. Eine Begel
für Setzung des S. ist in unseren Texten nicht zu erkennen. Si
Sela ist nach £ 2 Kg 14 7 Name einer edomitischen St, obwohl £j nur has-scela1-
(<S tijv nevQuv) hat, d. h. den *Felsen. Man hat jedoch darin wie in scßla' Js 16 1 den
Namen der Hauptst der Edoiniter ttnden wollen, die später *Petra genannt wurde
JAq IV 7 1, im AT aber Am 1 12 etc. *Bozra heisst, und Wetzstein bei Delitzsch Js 3
696 vermuthete als alten vollen Namen bosrat lias-scela', „Bozra der Felsschlucht''.
Aber es ist falsch, den Kampf im *Salzthal und die damit zus. -hängende Eroberung
des scela' 2 Kg 14 7 auf d Hauptst der Edomiter im 0 der 'x\raba zu beziehen , wie
auch 2Chr25iif. nicht daran gedacht hat (vgl. Buhl, Edomiter 35 f.). Nach d Zus.-
hang ist unter S. 2 Kg 14 7 eine strategisch wichtige, viell. auch befestigte Felswand
an d Wege von d heutigen teil el-milh nach Edom zu verstehen. Da dieser über d
Steige *Akrabbim führt, so ist der Ri 1 36 genannte „Felsen" an d Grenze der Edo-
miter (so ist statt Amoriter zu lesen) viell. mit S. 2 Kg 14 7 identisch. Dagegen ist
unter d Felsen Nu 20 8 die berühmte Felswand bei *Kades zu verstehen, aus der Mo-
ses Wasser geschlagen haben soll 13. Was S. Jsl6i bedeutet, ist sehr zweifelhaft
wegen des dunkeln Sinnes der Stelle und ihres unsicheren Alters. An Petra der Na-
batäer ist schwerlich zu denken. — Vgl. Rekem. G
Sela, £} seid, Sn Juda's und der Tr des Kanaaniters Sua, Heros eponymus des
gleichnamigen aus Vermischung mit Kanaanitern entstandenen judäischen Geschl Ge
38 5.11.14.26; 4612; Nu 26 20; lChr2 3; 4 21. S. Juda. B
Selaam, £\ soVäm Lvll22, Bezeichnung einer Art ^Heuschrecke. So
Sela-Malielkoth, b2l Mahlekoth, fj srela' ham-mahl'l-öt (viell. Felswand der
Abtheilungen), heisst 1 Sm 23 28 eine , wie es scheint, nach mehreren Seiten hin ab-
schüssige Klippe, an der David von Saul verfolgt wird. Sie lag in d Wüste von
*Maon; daher suchte sie Conder in d tvädi el-malälß. G
Selamia Jr36 26, s. Selemia. B
Solaiiiter Nu 26 20 meint die Angehörigen des judäischen Geschl *Sela. G
Selemia, beliebter at-licher Mannesname: 1) Sn Chusi's Jr36i4, d. h. doch
Seleucia — Seleuciden.
603
wohl eines Kuschiten. also eines Ausländers, dessen Nachkommen am kglichen Hut' in
hohe Ehrenämter gelangten. So ist Jelnuli. Enkel S.'s, ein Fürst oder Adjutant zur
Zeit Jojakims. — 2) Sn Abdeel's Jr36 26. — 3) Vr Juchal's Jr37 3; 38 1. — 4) Sn
Hananja*s Jr 37 13. - 5) ein Priester zur Zeit Nehemia's. der über d Vorratskammern
beordert war Ne 13 13, und sonst, B
Seleucia. Von d vielen St dieses Namens im vorderen Orient, von denen die
meisten nach Seleucus I Nicator genannt sind, ist in d Bibel nur erwähnt die Hafenst
♦Antiochia's, die Seleucus I an Stelle einer älteren Ortschaft in d n Winkel der kleinen
Ebene an d Mündung des Orontes , etwa 2 Stu n von dieser , 300 vor Chr. anlegte.
Sie stand mit d 5— 6 Stu entfernten Antiochia durch eine nach 0 laufende Strasse
in Verbindung und hatte nach d macedonischen Landschaft den Beinamen Pieria. Sir
dehnte sich theils in d gesunden und fruchtbaren Ebene um d Hafen aus, theils auf
d ersten Stufe des Mons ßhosus (heute yebel müsä). Die Hafeneinfahrt war durch
2 mächtige Molen geschützt, der Hafen selbst war ein in d Ebene angelegtes Bassin,
etwa (><>(> m lang und 410 m breit, Ptolemäus VI Philometor besetzte im Krieg gegen
Alexander Balas 146 die St IMklls. Pompejus schenkte ihr 64 vor Chr. die Frei-
heit. Für d Verkehr nach Cypern und Kleinasien lag sie sehr günstig ; so begannen
Paulus und Barnabas hier ihre erste Missionsreise Ap 13 4. Schon vor d Ende der
griech. Herrschaft über Syrien scheint S. seine Bedeutung verloren zu haben. Der
Name, arab. selüjßije, hat sich heute verloren, doch bezeugen noch ansehnliche Beste
ihre Lage. Plan bei Baedeker5 403. G
Seleuciden (Seleukideii) heissen die Angehörigen der macedonischen Diadochen-
dynastie, welche seit 312 vor Chr. (1. Jahr der seleucidischen Aera, nach welcher die
asiatischen Griechen rechneten) über Syrien herrschte und vielfach auch in d Geschichte
des jüdischen Volkes verflochten ist. Auf d Stifter, Seleucus I (angedeutet Da 11 5),
dem die Hauptst *Antiochia ihr Dasein verdankt, folgte 282 sein Sn Antiochus I
Soter und auf diesen 262 dessen Sn Antiochus II Deus, welcher die äg. Kgstr Berenice
heirathete, aber sammt dieser von seiner 1. Fr Laodice 24G
aus d Weg geräumt wurde (angedeutet Da 11 6). Dafür über-
zog Ptolemäus III von Aegj'pten den Sn des Antiochus II
und der Laodice, Seleucus II Callinicus, mit Krieg (angedeutet
Da 11 7 — 9). Dieser hatte 226 zu Nachfolgern seine beiden
SneDallio: Seleucus III Ceraunus, der 223 ermordet wurde,
ehe der beabsichtigte Bachezug gegen Aegypten unternommen
war, und Antiochus III der Grosse (Abb. 177), welcher zwar
217 bei *Raphia von Ptolemäus IV geschlagen wurde (Dali
11. 12), dafür aber 198 bei Paneas einen Sieg erfocht, in dessen
Folge der Aegypter Ptolemäus V seine Tr Kleopatra zur Fr
erhielt (Da 11 13 — 17). Den Juden erwies er sich so freundlich,
dass sich jetzt unter ihnen eine syr. Partei bildete. Das Pro-
gramm dieser „gottlosen Leute- steht 1 Mk 1 12. Palästina
war ganz gewonnen, aber Parthien, welches schon sein Vr
eingebüsst hatte , konnte er nicht bezwingen. Nach 1 Mk 8
6 — 8 hätte er auch „Indien, Medien und Lydien" an d Römer
verloren. Richtig daran ist, dass er nach d Schlacht bei
Magnesia 190 alle Eroberungen in Kleinasien aufgab Da 11 18, um 187 bei Plünderung
eines Tempels in *Elam umzukommen. Ihm folgten seine Sne Seleucus IV Philo-
pator (Abb. 178) und Antiochus IV Epiphanes. Jener. /IAq\Il4io Soter genannt,
,1.1). 177. Tetradrachme Sil
bermünze) Antiochus' III.
(504
Seleuciden.
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Abb. 178. Tetradrachme (Sil
bermünze) Seleucus' IV.
Abb. 170. Tetradrachme (Süber-
münze) Antiochus' IV.
erscheint 2Mk33 um 176 als Landesherr Palästina's (angedeutet Da 11 20). Ganz im
Grgens zu d Politik seines Yrs erlaubte er sich 2 Mk 3 4 — 4 6 die rücksichtsloseste Be-
handlung des jüdischen Volkes ('s. He- -— --^^
liodorus, Onias III und Simon 3). Noch
weiter ging seit 175 auf derselben
Bahn Antiochus IV (Abb. 179), wel-
cher sich des Reiches, das seinem Nef-
fen Demetrius I hätte zufallen müssen,
listig- bemächtigt hatte Da 11 21, durch
d Sieg bei Pelusium 171 den Eingang
nach Aegypten erzwang Da 11 22 und
eine Zeit lang im Namen des Ptole-
mäus VI Philometor gegen dessen Br
Ptolemäus VII Physkon Krieg führte
Da 1 1 23—27. 40—45. Endlich trat er
offen gegen beide Br auf und würde
sich Aegyptens bemächtigt haben, wä-
ren nicht 168 plötzlich die Römer ins
Mittel getreten Da 11 29. 30. Seinen
Aerger bekamen die Juden zu fühlen,
unter welchen die von cl Griechenfreunden betriebene Hellenisirung nicht rasch genug
von statten ging 1 Mk 1 in f; 2 Mk47f. Schon nach d Dämpfung einer Schilderhebung
des *Jason 170 plünderte er den Tempelschatz Da 11 20 ; 1 Mk 1 20 f. ; 2 Mk 5 11 f. Aber
erst 2 Jahre nachher begann das ärgste Wüthen, eingeleitet durch d Gewaltthaten
des :; Apollonius, welcher die Burg von * Jerusalem (Akra) zu einem befestigten Waffen-
platze machte. Der Kg aber verfügte jetzt Entweihung des Tempels, Schändung des
Sabbaths, Zerstörung der heiligen Bücher, Verbot der Beschneidung, zwang die Juden
zur Theilnahme an heidnischen Opfern und zum Genuss von Schweinefleisch, that über-
haupt sein Möglichstes, um die Gefühle des Volks zu empören. Aller Greuel, alle
Schande einer Religionsverfolgung, massenhafter Abfall, aber auch glorreiches Marty-
rium füllen diese Blätter der jüdischen Geschichte 1 Mk 1 41 — 64; 2Mk6; 7. Endlich
brachte der December (1 Mk 1 57 Kislew) 168 die förmliche Errichtung eines Götzen-
altars auf d grossen Brandopferstätte im Vorhof 1 Mk 1 57. 62 (s. Greuel der Verwüs-
tung). Dies der Ausgangspunkt für d weitere Ausmalung des dämonischen Bildes
Da 8 23 — 25; 1132 — 39, welches der Typus für d nt- liehen Antichrist in Apc geworden
ist: das wider Gott lästernde und seine Heiligen bekämpfende „kleine Hörn" Da 7 8.
n.20—22.24. 25; 89 — 12. Aber das Attentat auf d israelitischen Volksgenius und dessen
H eiligt hum, die Religion der Vr, scheiterte an d populären Bewegung, die sich an d
Namen der *Makkabäer knüpft. Persönlich nahm der Kg keinen Antheil an d begin-
nenden Kampf, zog vielmehr, um Geld einzutreiben 1 Mk 3 27 f., nach Oberasien unter
Zurücklassung seines Verwandten Lysias als Reichsverweser 1 Mk 3 32 — 38; 2 Mk 10 11.
Als aber dieser und seine Hauptleute 165 verschiedene Niederlagen erlitten, eilte auch
der Kg herbei, fand jedoch unterwegs 164 sein Ende. Seines erst 9jährigen Sns An-
tiochus V (unter ihn versetzt 2Mklli — 12 1 die Niederlage des Lysias) bemächtigte
sich . dem von Antiochus IV als Reichsverweser eingesetzten *Philippus zum Trotz,
Lysias. um mit ihm 162 einen Kriegszug gegen d Aufständischen zu unternehmen.
Kr zwang die in Jerusalem Belagerten zu einem Frieden, demzufolge sie freie Reli-
gionsübung behielten, aber auch die syr. Besatzung der Burg bestehen blieb. Aber
Sclcllrlili'H.
605
Abb. 180. Tetradrachme (Silber
münze i Demetrius' I.
Abb. 181. Tetradrachme
(Silbermünze) Alexander's
Balas
gleich darauf erlag Lysias dem aus Rom, wo er 13 Jahre lang als Geisel gelebt hatte.
zurückgekehrten Sn des Seleucus IV. Demetrius 1 Soter (Abb. 180), und wurde sammt
d jungen Kg getödtet lMk6i7 — 7 i;
2MklOlO — 14 2. Auch der neue Kg ,<>— ^'-**-^vN,
setzte den Krieg gegen d nationale
Partei in Judäa fort, anfangs unglück-
lich, insofern zuerst Bacchides mit d
Eohepriester *Alchnus, dem Haupt der
syr. Partei, das Feld räumen musste
and ltald darauf Nicanor im Kampfe
fiel 1 Mk 7 5—50; 2Mk 143—15 39. Als
aber Bacchides und Alcimus mit weit
überlegener Macht wieder eingefallen,
der Mk Judas trotz seines Bündnisses
mit Born im ungleichen Kampf er-
legen und seine Anhänger in d Wüste
zerstreut waren 1 Mk 8 l — 9 22, schien
die syr. Herrschaft endgiltig aufge-
richtet. Aber jetzt gediehen jene
inneren Zwistigkeiten, welche das syr.
Reich schon seit einiger Zeit unterwühlt hatten, rasch zu einer so bedrohlichen Höhe,
dass die Führer der jüdischen Freischaaren mit der bisher bewiesenen Kühnheit nur
einige politische Umsicht zu verbinden brauchten, um aus jedem Wechselfall, welchen
die Haltlosigkeit der öffentlichen Zustände erzeugte, Vortheil ziehen und ihre Sacht-
glänzend wiederherstellen zu können. So liess sich Jonathan erst von Demetrius I
die Thore Jerusalems öffnen und dann von Alexander Balas (Abb. 181). der sich für
Antiochus V ausgab und mit Hülfe des äg. Ptolemäus VI den Kg Demetrius beseitigte.
152 zum Hohepriester ernennen. Ebenso operirte, nachdem auf jenen Alexander 145
des Demetrius I Sn, Demetrius II Nicator (Abb. 182), gefolgt
war. Simon, indem er sich zu diesem gegen Alexander's 1
Sn. Antiochus YIDionysus, oder vielmehr gegen dessen Nachfol-
ger Diodotus, genannt Tryphon. hielt.
Dieser gewaltthätige Mann hatte nicht
bloss den Antiochus VI beseitigt, son-
dern wusste auch . nachdem Deme-
trius II in parthische Kriegsgefangen-
schaft gerathen war. die Krone an
sich selbst zu bringen 1 Mkll39 — 56;
12 39— lo 32: 14i—3. Aber die Ge-
mahlin des Gefangenen, Kleopatra,
welche schon zuvor aus d Lager des
Alexander Balas in dasjenige seines
Gregners übergegangen war. reichte
nunmehr ihre Hand seinem Br, ihrem *" - "'
Schwager, Antiochus VII Sidetes -Abb. *«>■ '-: '^.■..anuim,, (su-
Abb. 182 i rachme (Sil- bermünze) Antiochus \II.
bermünze) Demetrius' n. lS.'.i. welcher den Tryplmn 138 ab-
that 1 Mk 15io— u. 2f>. 37 — 39. die Reichseinheil wiederherstellte und namentlich auch
den Krieg gegen die Juden wieder aufnahm 1 Mkl526 169, wobei es bis zu einer
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Seleucus — Seruaja. 607
Belagerung und Capitulation Jerusalems (unter Johannes Hyrkanns) kam JAq XIII 8.
Aber nachdem der kräftige Herrscher im Kampf wider d Parther umgekommen war.
kehrte Demetrius II zurück, um selbst nach einer gegen Alexander Zabinas. einem
angeblichen Sn des Alexander Balas, verlorenen Schlacht in Tyrus den Tod zu finden.
Als dem 2. falschen Alexander, der von Aegypten unterstützt worden war. Seleucus V
und Antiochus VIII Grypus, die Sne Demetrius, II, dem 2. unter diesen aber wieder
sein mütterlicher Halbbr, der Sn Antiochus' VII, Antiochus IX Cyzicenus den Thron
streitig machte, benutzte Johannes Hyrkanus diese Zustände, um die Grenzen des
jüdischen Staates zu erweitern. S. Makkabäer. Die letzten S. waren machtlose, sich
untereinander befehdende Kleinfürsten in d Umgegend von Damaskus. Ihr ehemaliges
Reich aber ward 65 vor Chr. eine Beute der Römer. H
Seleucus s. Seleuciden.
Seloah heisst bei £ Ne3i5 ein Teich „bei d Garten des Kgs~. (SI! hat y.o-
/.vii.-li'iihH: rüw xajöiajv xr, xovqü xov ßaaütwq = Teich der Schafschur des Kgs, vermöge
abweichender Deutung des £} , der has-stclah ausspricht, mithin „Teich der Leitung
bei d Garten des Kgs" versteht. Dieser Teich muss wegen Jr39 4 ausserhalb d St-
Mauer gelegen haben, wahrsch unterhalb der das Tyropöonthal absperrenden Mauer
(Guthe. Ausgrabungen 299 f.). <&* ^t'/.ojüu. V Siloe: vgl. Siloah. G
Selomith s. Salomith.
Sem, Semiten. In d Erzählung von d 3 Snen Xoak's Ge9i8tf. ist S. nach
einem engeren und älteren Spr-Gebrauch wahrsch ein Ehrenname der Israeliten gegen-
über d Kanaanitern und einem dritten Volk (s. Japhet). In d Yölkertafel Gel022
dagegen ist S. zum Stmvr eines der 3 Theile der Menschheit erhoben und gilt als
Vr von *Elam. *Assur. *Arphachsad, *Lud und *Aram. Man hat vielfach über d
Gründe dieser Zus. -Stellung von Snen gestritten, da weder geographische noch ethno-
logische noch auch sprachliche Gründe sie rechtfertigen. Die Elamiter sprachen keine
der hebr. verwandte Spr; dasselbe gilt wohl auch von d Lydiern. Natürlich liegt
die Vermuthung nahe, dass sich die Hebräer mit d hier aufgeführten Völkern in Stm-
verwandtschaft stehend betrachteten ; wie viel jedoch dabei auf blosser Theorie beruht,
muss ganz dahingestellt bleiben. Wenn wir heut zu Tage von Semiten und semiti-
schen Spr — der Ausdruck ist erst 100 Jahre alt und datirt von Eichhorn — reden,
so verstellen wir darunter eine Gruppe von Völkern, die eine mit d hebr. verwandte
Spr reden, nämlich Babylonier. Assyrer. Aramäer, Hebräer (und ihre Verwandten)
sowie Araber im weitesten Sinne. Da die Spr aller dieser Völker eng verwandt sind,
so schliessen wir auf d urspr gemeinsame Abstammung in ethnographischer Beziehung.
Somit gehören nach unserer Anschauung auch Völker zu d Semiten, die in Ge 10 zu
d Hamiten gerechnet werden, wie z. B. die Kanaaniter, die Phönicier eingeschlossen. So
Sema, £j semä', St im Negeb Judas Jol526, viell. mit *Seba Jol9 2 und *Je-
sua Neil 26 identisch. G
Semaja bes. in d Chr häutiger (Personen)-Xame. Zu erwähnen: li ein Prophet
S. rätli nach d Legende dem Kg Rehabeam von Juda von seinem Zug gegen Israel
ab 1 Kg 12 22 ff. ; 2 Chr 11 2 ff. und wirkt nach 2 Chr 12 5 ff. auch während d Einfalls
des Pharao Sisak in Juda. — 2) der Nehalamiter, ein nach Babel deportirter jüdi-
scher Pseudoprophet, beantwortet das Sendschreiben Jeremia's an d Babylonier mit
einer Beschwerde über Jeremia an d Tempelvorsteher in Jerusalem und wird dafür
von Jeremia damit bedroht, dass er im Exil sterben wird Jr2924ff. — 3) Sn Dela-
ja's. Sn fitehetabeel's , ein von Tobia und *Sanballat bestochener Prophet, beredet
vergeblich Nehemia, mit ihm den Tempel zu betreten, um ihn zu verunreinigen Xe
608 Semeber — Senir.
6 1(l ff. — 4 Priester aus d Geschl Harim Es 1021 = Ne 109(8)(?). - 5) ein mit Seru-
babel heimgekehrter *Priester and -ein Geschl Ne 12 6.18. B
Semeber, (S Svfioßog, Sam smabd. Ku- von *Zeboim Ge 14 2. Vgl. Kedorlaomer. 1!
Semechonitis heissl JBj III 107; AqVli8 der erste See. dessen Sümpfe und
Moräste der *Jordan durchläuft = bahret el-fyüle, BjIVll dagegen See der Seme-
choniten, d. h. der Bewohner einer Landschaft oder eines Ortes Semechon (vgl.
ODD, zzc :zz Monatsschrift für GuWJ 1860. 111). ZDPVIX252. 348 f. Josephus
Bj IV li bemisst seine Länge auf 60 sta i = 2 Stu), seine Breite auf 30sta; heute
beträgt seine grösste Länge 5.8 km. seine grösste Breite 5.2 km. der See wird lang-
sam kleiner. G
Semei setzt £ bisweilen für *Simei. G
Semer 1 Kg 16 24 s. Samaria. G
Seinida manassitischer Clan, der Jo 17 2 dem *Machir neben-, Nu 2(5 32 (£ Smida)
untergeordnet ist. lChr7(8)i9 ist die Stellung S.'s zu Machir unklar. B
Semisch bei £ EzlGio von *Schuhen, um die weiche Art des Leders zu be-
zeichnen, für £> tahas = *Dachsfelle. Si
Semmel setzt £ Ex 16-31 für sapplMt, das tS iyxgig als eine Art süssen Honig-
kuchens deutet, s. Manna. Sonst für fS §ölet, das nach c55 os/iiöaXiq feines Weizen-
mehl bedeutet Ez 16 13. 19 (Si38ii; Apcl8i3). G
Seinmelkuclien bei £ Lv 7 12 fürf) holet murbceket, d. i. (mit Oel) angerührtes
Weizenmehl, aus dem *Knchen gebacken wurden. G
Semmelmehl hat £ für V> Iccemali §ölet gew. für Holet allein gesetzt. (5 as/ädahg,
danach feines Weizenmehl Ge 18 6: 1 Kg 5 2; 2 Kg 7 1. 16. 18 und sehr häutig in d Opfer-
gesetzen des PC Lv2iff. etc. S. Opfer und Brod. G
Seininelopfer bei £ Si 35 3 (32 2) für as/iiöaXiq = 1) feines Weizenmehl, 2) Mehl-
opfer. Si
Sen dient neben *Mizpa 1 Sm 7 12 zur Bestimmung von *Eben Ezer. muss daher
eine bekannte Oertlichkeit gewesen sein. Für £} has-sen hat <53 gelesen ha-je$änä,
d. i. *Jesana 2Chrl3i9 = 'ain slnjä 5 — 6 km n von betin. Vgl. Eben Ezer. G
Senaa, £> senaä oder hai-snaa. ist Ne 3 3 ein Geschl. das sich am Mauerbau
Nehemia's betheiligt und Es 2 35 ; Ne 7 38 zur nachexilischen Gemeinde gehört. Wahrsch
fällt es zus. mit d benjaminitischen Geschl. das 1 Chr 9 (10) 7 (Ne 11 9) in d Aussprache
ims-s mi'a vorkommt (vgl. Mischna, Taan. 4 51. Andere haben in S. einen Ort ver-
muthet und Magdalsenna On 202: 150 8(7) rM = 12 (10,5) km n von Jericho vgl.
Ed. Meyer. Judenthum 15<>. 1Ö4 erkennt in bene has-snud. „den Snen des zurück-
gesetzten, verhassten Wbes" (Js60l5), die Besitzlosen, die Handwerker. Krämer.
Diener und Bettler, die „Stiefkinder- Jerusalems. G
Senf, Senfkorn im Gleichniss Mc43i; auch im Thalmud (s. Buxtorf unter
fyardal) ist der S.-Same wegen seiner Kleinheit sprichwörtlich Mtl7 2o; Lcl7e. Die
Species Sinapis nigra wächst in Palästina wild, wird jedoch auch angebaut: im Jor-
danthal entwickelt sich der S. bis zu einem 3m hohen Strauch: Vögel suchen den
S. -Samen als Nahrung Tristram 472. — Zum Gleichniss noch passender wäre die
Deutung auf d Salvadoria persica, die bis Palästina vorkommt und einen riesenhaften
Busch bildet, stärker, stämmiger und ausdauernder, als die im Winter eingehende S.-
Staude; er trägt eine grosse .Menge sehr kleiner Samen: alle Theile dieses Strauches
Bind schalt' und brennend. So
Senir nach Dt39 amoritischer Name des *Hermon, wahrsch lies, der n Theil
des Antilibanus Ez27ö; HL48; lChr6(5 23. ,;
Sennaherib— Sephela. 609
Sennaherib s. Sanherih.
Seneazzar. Senneazzar, Sn Jechonja's (*Jojachin's) LChr3i8, ist mehrfach
als identisch mit *Sesbazar K> 1 8; 5 14. 16 angesehen worden. Der Name scheint auf
ha)>. Sin-bal-usur zurückzugehen. G
Sense. S. zum Abmähen von Gras oder Getreide kannten die Hebräer nicht:
£ hat S. lSml3 20f. für mafifraset (= *Pflug) gesetzt. 20 ist viell. das Wort her-
aus = Sichel (s. Acker 1 zu lesen: vgl. jedoch auch Driver z. St. So
Seorim heisst die 4. der 24 *Priesterklassen lChr24(25)8. B
Sepham. Xu 34 10 f. P in d O-Grenze Kanaan's genannt, soll nach van Kasteren
KB III 34 dem heutigen öfäne an d N-Grenze des Dscholän entsprechen. Doch muss
es wahrseh n-er gesucht werden, s. Palästina. Vgl. Wetzstein ZAWIII275f. G
Sephar, £\ frfär . Ge 10 30 als Grenzort der * Joktaniden Mesa gegenüber ge-
nannt. Man hat Hän<paQa Ptol. VI 7 25. 41 ; Plin VI 26 vgl., heute zafär, entweder die
Hauptst der Himjariten im SW Arabiens oder eine Hafenst im ö Hadramaut (*Hazar-
maveth). G
Sepbarad, £j frfärad, ist Ob 20 als Wohnort der verbannten Einwohner von
Jerusalem genannt. Winckler KAT3 301 vgl. den klschriftlichen Namen eines kim-
merischen Volks saparda, der in d Orakelanfragen ans Asarhaddon's Zeit zuerst vor-
kommt und seit d pers. Zeit Kleinasien bezeichnet, das gparda der Dariusinschriften.
Ob 20 wäre demnach ein Hinweis auf jüdische Gemeinden in Kleinasien aus später Zeit. G
Sepharvaim, eine von d Assyrern bezwungene St 2 Kg 18 34(= Js 36 19): 19 13
(= Js37l3), dem Zus. -hang nach wahrsch eine syr. St. möglicherweise identisch einer-
seits mit *Sibraim Ez 47 16. andrerseits mit d von Salmanassar IV zerstörten St Sa-
bara'in der bab. Chronik 1 KB II 277). Vgl. Halevy ZA II 401 f. Dagegen beruht die
Notiz von d Deportation von Einwohnern S.'s nach Samaria 2 Kg 17 24. 31 wahrsch
auf Verwechselung der syr. St S. mit d bab. St Sippar. Vgl. Winckler. ATU 97 ff. Z
Sephela lMkl2 38 üstptika (vgl. 340) entspricht fj has-s°ßlä „Niederland, Unter-
land" ; (5 meist ?/ neöivrj, seltener xb neölov oder ?] G6(f?]?.ä, £ fast stets „die Gründe-,
nur 1 Chr 27 (28 1 28: 2Chr26lO; 28 18 ..Aue. Auen-. Die Bezeichnung S. rindet sich
stets, wenn die bekanntesten, durch d Natur unterschiedenen Theile *Palästina"s 1 S. 493)
aufgezählt werden Dt 1 7 : Jo9l; 10 40: 11 2. 16: 12 8, auch dann, wenn nur die s (judäi-
schen) Gegenden in Betracht kommen Eil 9; Jrl7 26: 32 44: 33 13: Sa 7 7 oder wenn
das Grenzgebiet der Philister genannt werden soll 2 Chr 28 18. Theils hieraus, theils
aus d Aufzählung der St Jnda's in d S. Jol5 33 — 44 ergiebt sich, dass dieser Land-
strich zw. d Gebiet der Philister und d eig. Bglande gesucht werden muss.
Ueber seine natürlichen Grenzen haben wir durch d englische Aufnahme des
W-Jordanlandes folgenden Aufschluss erhalten: Das Bgland von Hebron und das Bg-
land von Jerusalem (s. Palästina S. 403 f. 1 hat nach W hin seine sehr deutliche Grenze
in einer Anzahl Seitenthäler, die von S oder von N her in fast vertikaler Richtung
auf die nach W streichenden Hauptthäler zulaufen. Insgesammt stellen sie einen von
X nach S verlaufenden Einschnitt in d Gbge dar. zu dem das ö Bgland allmählich
abfallt, der aber im W meist wieder von steilen Höhen eingefasst ist. Die Richtung
dieses Einschnitte entspricht im Allgemeinen der Richtung der Spalten, die der jetzigen
Oberfläche Palästina'* ihre eigenthümliche Gestalt gegeben haben. Dieser Einschnitt
beginnt am s Rande des toädi maläke, etwa 8 km uw von bei •/<>• ct-tahta . wo der
wädi el-muslib von S her einmündet: er setzt sich nach S fort in d wädi rl-miktrh
und erweitert sich am ir<nlj selmän zu d Ebene von *Ajalon, heute mertf ihn 'omer
200 — 250 m. Die Orte asuiva1, und artüf (278 m) bezeichnen im S von :amwäs die
Bibelwörterbuch. 39
610 Sepher — Seraja.
Fortsetzung dieses Einschnitts, während sar'a 357 m (= *Zarea) weiter nach W schon
auf d Höhe des Randes der S. liegt. Im S des wädi es-sarär bezeichnet der wädi
i')i-)(0()il . im S des wädi es-sant der wädi es-sür die Grenze zw. d Hochland und d
S. . die somit bis zum wädi el-afrantf zweifellos feststeht. Aber auch s davon lässt
sich dieser Einschnitt und der erhöhte ö Rand der S. verfolgen; die Punkte idnä,
bet 'auivä 456 m. Ijlrbct (jemnr 466 m und teil huwelife bezeichnen etwa dessen Fort-
setzung und s Ende. Von diesem ö Rande der S. laufen verschiedene Höhenzüge in
w und nw Richtung und bilden die Wasserscheide zw. d zahlreichen Thälern der
hügeligen Ebene, .die einst von d ^Philistern beherrscht wurde (s. Palästina S. 496).
Die n-sten Höhen ziehen sich von latrün über teil gezer nach er-ramle, sie bilden die
S-Orenze der Ebene *Saron. Nach S sind die flachen Rücken n vom wädi es-seri'ä
die letzten Ausläufer. Eine natürliche Grenzlinie zw. d S. und einer „Ebene der
Philister- giebt es nicht: diese zerfällt vielmehr in mehrere Ebenen, die durch niedrige
Hügel getrennt sind.
Die Stellen des AT lassen erkennen, dass man dem Namen S. eine weite Aus-
dehnung nach W gegeben hat, In d aufzählenden Stellen (s. o.) steht neben d Bg-
lande (hä-härj und d Küste (höf haj-jäm) nur die S., ein bes. Wort für d w Ebene
nicht. Wenn Jo 10 40 ; 12 8 noch die asedöt genannt werden, so können damit nur die
eig. Abhänge des Bglandes, nicht etwa die Hügel der S. gemeint sein. Das Verzeich-
niss der St Juda's Jo 15 33 ff. greift ebenfalls weit in d Ebene hinein, wenn sich auch
die einzelnen Orte nicht mehr völlig feststellen lassen. Der Ausdruck „Abhang der
Philister" Js 11 14 £; fastef besagt nichts Anderes als S. Auch On 296; 154 bezeugt,
dass zu jener Zeit noch die ganze ebene Gegend im N und W von *Eleutheropolis
S. genannt wurde. Die oben nachgewiesene O-Grenze der S. stimmt im Ganzen zu
d Jo 15 33 ff. genannten Orten. Jo 11 io fällt auf, dass nach d gew. Aufzählung noch
das Bgland Israels und seine S. erwähnt wird; soll zw. einer S. des judäischen und
des n, israelitischen Bglandes unterschieden werden ? Das ist wenig wahrsch, da eben
n von d wädi malälpe ein Mittelglied zw. d eig. Bglande und d Ebene *Saron fehlt,
das Bgland selbst zur Ebene abfällt, Viell. sind die W'orte ein späterer Zusatz.
Auch J0II2 wird S. nicht urspr sein. Vgl. Tr. Saunders, Introduction etc. 232 ff.
249 ff. 137 ff. G
Sepher Nu 33 23 f. s. Sapher. G
Sepphoris war unter Herodes Antipas die Hauptst Galiläa"s, ehe *Tiberias ge-
baut wurde, und wurde es wieder, als Tiberias in d Besitz Agrippa's II kam JV 9. 45.
Im Thalmud sippörl, heute das Df sefürije V-j-i Stu n von Nazareth. In d Zeit zw.
Trajan und Antoninus Pius erhielt S. den Namen *Diocäsarea. G
Serah 1) Sn Juda's und Thamar's, Zwillingsbr Perez', der Heros eponymos des
judäischen Geschl der Serahiter Ge 38 30 ; 46 12 : Nu 26 13. 20 ; Jo 7 1. 18; 1 Chr 2 4. 6 ;
9(10)6? Neil 24. Der Sinn von Ge38 28 ist, dass S. urspr Perez an Macht und An-
sehen übertraf, ihm später aber darin nachstand (Stade 1 158). — 2) ein simeonitisches
Geschl 1 Chr 4 24. — 3) ein levitisches Geschl 1 Chr 6 6. 26(7 21. 41). — 4) ein edomiti-
sches Geschl, Sn Reguel's, des Sns Esau's und Basmath's Ge 36 13. 17. 33 ; 1 Chr 1 37. 44. B
Serah 2 Chr 14 9 s. Chus. W
Serahja (£j ts'ratyä =z Glanz [?] Jahwe's, von *Seraja zu unterscheiden) Mannes-
name, unter anderen eines Vorfahren Esra*s Es 7 4, der zur hohepriesterlichen Linie
gehört 1 Ihr 5 32; 6 36(7 6. öl). B
Seraja, ziemlich häufiger Mannesname im AT. Erwähnenswerth 1) Sn Asarja's
Es7i: 1 Chr 5 411 (7 14 [Neil 11; .IA«[X8i; fehlt Asarja und ist S. ein Sn Hilkia's])
Seraphim — Serubabel. 611
und Vorfahr, nicht Vr Esra's (Es 7 1), Oberpriester, der nach d Einnahme Jerusalems 586
von Nebucadnezar bei Ribla hingerichtet wurde 2Kg25l8ff. ; Jr5224ff. — 2) Haupt
eines gleichnamigen Priestergeschl, das unter Anführung eines S. bereits unter Seru-
babel heimkehrte NelOs; 12 1. 12; Es 2 2. — 3) Br Baruch's und Sn Neria's, der im
Auftrag Zedekia's nach Babel reist und ein Drohorakel Jeremia's wider Babel mit-
nimmt, das er im Euphrat versenken soll Jr 51 59 ff. B
Seraphim, l) s'räfim, pl. von säräf, heissen Js 6 2 Engelwesen mit 6 Flügeln,
die den Thron Gottes dienend umstehen und in Wechselruf 3 das Lob des dreimal
heiligen Gottes verkündigen. Einer der S. entsündigt sodann 6 f. die Lippen des Pro-
pheten mit einem vom Altar genommenen Glühstein und kündigt ihm Sündenvergebung
an. Jesaja setzt Gestalt und Bedeutung der S. als bekannt voraus ; leider werden
sie aber nur von ihm erwähnt. Die Deutung hat nicht vom hebr. Zeitwort süraf,
verbrennen, sondern von d gew. Bedeutung der Einzahl säräf auszugehen. Diese be-
deutet Nu 21 8; Dt 8 15 einfach eine Schlange (vgl. auch „die geflügelte Schlange" Js
14 29; 306), und die S. sind darnach urspr wohl schlangenartige Wesen und zwar
Verkörperung'en der die Erscheinung Gottes begleitenden geschlängelten Blitze. Bei
Jesaja aber sind sie aus halb mythologischen Gestalten zu vernunftbegabten, menschen-
artigen (vgl. 6) Wesen umgebildet; in anderer Munde wäre das „dreimal heilig" und
die Bede 7 undenkbar. Im Buche Henoch erscheinen die S. 61 10 zw. (71 6 vor) d
♦Cherubim und Ophanim als die nächste Umgebung Gottes und die Wächter seines
Throns; dagegen wird ApcJs die Schilderung Jesaja's auf d Cherubim übertragen. K
Serebja , ein Levit von d Nachkommen Maheli*s , der mit Esra Es 8 18 heim-
kehrt (Ne 12 8 kehrt ein Levit S. schon unter Serubabel zurück) , die für d Tempel
gestifteten Schätze mitaufbewahrt 824, bei d Promulgation des Gesetzbuches und dem
sich daran schliessenden Sündenbekenntniss des Volkes genannt wird und das Gesetz-
buch mit unterschreibt Ne87; 9 4 f.; 10 13 (12); 12 24. B
Sered, £j sccred, ein Geschl Sebulons Ge 46 14 ; Nu 26 26, vgl. Sared. G
Sergius Paulus, Proconsul der von Augustus dem Senat zurückgegebenen Pro-
vinz *Cypern, wo auch noch eine Inschrift seine Verwaltung bezeugt ; Ap 13 7 f. erst
vom Magier Elymas, dann von Paulus beeinflusst, 13 12 sogar bekehrt. H
Seron s. Makkabäer.
Serubabel, £1 z*rubbäbcl = bab. zer babili, .,Spross Babels", daher richtiger
c5 ZoQoßaßsX, £ Zorobabel Mt 1 12. 13 ; Lc 3 27. Ueber seine Abstammung giebt es 3
verschiedene Traditionen, die nur darin eins sind, dass S. Davidide war. Nach Hg
li. 12. 14; 2 2.23 (nirgends ist bei Sa der Vr S/s genannt); Es 3 2. 8; 5 2; Nel2i; Mt
1 12 war S. Sn *Sealthiel's, des Snes des Kgs *Jojaehin, nach lChr3i9 hingegen Sn
Pedaja's (von Kittel 58 nach <SA in Sealthiel geändert, von Rothstein, Genealogie
des Kgs Jojachin 31 ff., für d wirklichen Vr S.'s gehalten), eines anderen Sns Joja-
chin's, während Lc3 27 S. Sn Sealthiel's durch seinen Grossvr Neri von *Nathan 2),
einem Br Salomo's, abstammen lässt. Die davidische Abkunft S/s mit Kosters-Ba-
sedow 38 ff. zu bezweifeln, ist unzulässig, weil sonst S. nicht Sa 3 8; 612.13 als Thron-
erbe und der von ihm gebaute Tempel nicht als von Jahwe gewollt angesehen wor-
den wäre (Seilin, Serubabel 13 f.). Endlich gilt der lChr322 genannte Nachkomme
S.'s Hattus auch Es 8 2 als Davidide. Dass S. gar nicht im Exil gewesen sei (Kosters),
widerlegt schon der bab. Name S/s. Um 520 linden wir S.. den Zeitgenossen der
Propheten Hg und Sa. als Statthalter von Juda Hg 11.14; 22. Wann S. nach Juda
kam und den Statthalterposten antrat, isl strittig. Es22; Ne77; 12 1 steht S. an
d Spitze von 12 Männern, die eine jüdische Karawane heimleiten. Damit könnte eine
39*
612 Serug — Sesbazar.
Exulantenschar unter Cyrus 538/6 gemeint sein, wenn S. damals schon erwachsen war.
Nach 1 Chi* 3 16 hatte der 18jährige Jojaehin, der Grossvr S.'s (doch s. oben), bei seiner
Deportation nach Babel bereits ein Söhnchen Zedekia (vgl. Jr22 28, doch fehlt „und
seine Nachkommen- in (5), das bei d Aufzählung der Familienglieder S.'s 2 Kg 24 15,
weil noch ganz klein, nicht mitgezählt zu sein brauchte. Da die 10hr3i7. 18 ge-
nannten Sne Jojachin"s ausdrücklich als während der Gefangenschaft geboren bezeich-
net werden, also vor 561, dem Jahr der Freilassung Jojachin's geboren sind, so konnte
S. als Enkel Jojachin*s 538/6 bereits im Mannesalter stehen. S. ist dann aber nicht
(mit Ewald IV- 99; Wellh. GrGrA 1897, 89 ff.) mit *Sesbazar zu vereinerleien, da ein Jude
nicht 2 bab. Namen geführt haben kann, sondern wird ihm wahrsch — aber wann?
— als Statthalter gefolgt sein, was auch durch Ne 5 15 gestützt wird. Denn da hier
von mehreren jüdischen Statthaltern die Rede ist, die vor Nehemia den Posten inne-
hatten und von Statthaltern zw. S. und Nehemia nichts bekannt ist, so müssen min-
destens 2 — Sesbazar und S. — die Statthalterwürde bekleidet haben. Nach 3 Es
5iff. wäre die Febersiedlung S.'s nach Juda erst im Anfang der Regierung des Da-
rios erfolgt. Die politischen Wirren, die nach d Tode des Kambyses das pers. Reich
erschütterten, weckten in Hg und Sa die Hoffnung, dass jetzt das messianische Reich
auf d Trümmern der pers. Weltmonarchie erstehen werde. Sie fordern darum S. auf,
den Tempel zu bauen, damit .Jahwe Jerusalem zum Centrum der Theokratie erheben
könne. Für Hg wie für Sa ist S. der von Jahwe erkorene Messias Hg 2 20 ff., schon
fertigt Sa 6 9 ff. das Diadem für d Krönung S.'s. Wie lange S. Statthalter blieb, ist
wegen des über diesem wichtigen Abschnitt jüdischer Geschichte lagernden Dunkels
unklar. Nach d kurz vor 516 gehörenden Antwortschreiben des Darius Es 6 1 ff. auf
d Eingabe des *Thathnai Es 5 6 ff., könnte S., der Es 6 7 mit d Statthalter gemeint ist.
die Tempeleinweihung 516 noch erlebt haben. Jedoch ist Es 6 7 „der Statthalter der
Juden " wahrsch ein redactioneller Ausgleich, da in d letzten Zeiten des Tempelbaus
die Aeltesten der Juden die eig. Bauherrn sind Es 5 5 ff. (Guthe 248). Darnach dürfte
S. bei d Vollendung des Tempels nicht mehr auf seinem Posten gewesen sein. Das
plötzliche Verschwinden S.'s vom Schauplatz ist dann viell. mit einer von Darius
noch vor 516 vorgenommenen Neueintheilung des pers. Reiches in Satrapien in Zus.-
hang zu bringen, bei welcher Gelegenheit die Satrapie Juda aufgehoben und zu einer
anderen geschlagen wurde. Ob ausserdem Misstrauen gegen d Juden den Darius zur
Cassation des Statthalterpostens veranlasste, oder ob gar die von Hg und Sa bezeugte
und geförderte messianische Erregung der Gemüther zu einem blutigen Conflict mit
d# pers. ( Ibrigkeit führte, wobei S. selbst Amt und Leben verlor, wie bereits Ewald
IV2 138 f. vermuthete, bleibt eine offene Frage (s. auch Ed. Meyer, Judenthum 88).
lChr3 22; Es 8 2 sind Nachkommen S."s in Babel — möglicherweise ist S. kurz vor
516 mit schlichtem Abschied von Juda nach Babylonien zurückgekehrt. B
Serug nach d Stmtafel Ge 11 20 P Sn des Regu, s. Arphachsad. Der Name ist
urspr der einer St und Landschaft bei Haran im Gebiet des oberen Euphrat. So
Sesach, I7 sesäk Jr 25 26 ; 51 41, verblümter Name für Babel, mittels des sogen
Atbasch gebildet (s = b, h =. 1), wie leb kämaj = Jcasdim Jr 51 1. Z
Sesai, Stm oder Stmheros der „Sne *Enak's- in *Hebron Nu 13 23. So
Sesbazar wird Es 5 w. 16 ; 1 8. 11 der Gesandte des Cyrus genannt, der den Neu-
bau des Tempels in Jerusalem in d Wege leiten sollte. Er war gewiss ein Jude 1 8,
wahrsch ein Davidide und viell. mit *Seneazzar lChr3i8 identisch. Der Name wird
theils als samas-bal-usur, fcheils als sin-bdl-usur gedeutet, s. Guthe, Esra und Nehemia
2.". t. 58. G
Seth— Sich; u\ 613
Seth, £j set (Ge425 ans sät in »1 Sinne: er hat [mir anderen Nachwuchs] ge-
setzt, erklärt), nachGe53P 1., nach Ge425.J 3. Sn Adams und Eva's, Ahnherr der
sogen. Setliiten-Linie. Von dieser hat sich bei J nur der Kopf erhalten Ge 4 25 f.,
während P 10 Glieder Ge 5 3 ff. aufzählt | entsprechend den 10 Herrschern der Chaldäer vor
d Fluth und den lo Urvrn der Inder), deren Namen sich allerdings fast alle mit denen
der Kainiten (s. Kain) bei J decken. Ganz unhaltbar ist die Annahme, dass -ich hier
die Namen verschollener Götter erhalten hätten; höchstens *Henoch (fj h"nöJc, Er-
neuerung), der 365 Jahre alt von Gott entrückt wird, könnte mythologisch gedeutet
werden. Auch die Deutung der Namen auf Fortschritte in d Geschichte und Kultur
der Menschheit (z. B. Jared = Niederstieg vom Gbge, Methusalah =_- Mann [Ertinder]
des Geschosses) ist ganz unsicher. Vielmehr ist die Liste eine freie Composition des
P, z. Th. aus altem Material, wobei nur zu fragen bleibt, wie die Zahlen zu deuten
sind. Es sind durchweg gew. Lebensjahre (nicht Zeitdauer ganzer Geschl oder auch
Jahre von kürzerer Dauer), durch deren physisch unbegreifliche Zahl (im £j haben 7
über, einer fast 900 Jahre) ausgedrückt wird, dass die Menschen erst allmählich von
einer höchsten Stufe der Langlebigkeit herabgesunken sind. Die Jahre sind so ange-
setzt, dass keiner die Sintflut erlebt. Die Summe (1656 Jahre) ist wohl ein Theil
der künstlichen Rechnung, nach der bis zum Auszug aus Aegypten 2666 Jahre, d. i.
7 3 der auf 8000 Jahre berechneten Weltdauer, verfliessen. Aber (5 und Sctm bieten
Ge 5 vielfach andere Zahlen. In (5 ist das Alter des Vrs bei d Geburt des 1. Sns
bei 1 — 5 und 7 um 100 Jahre höher: die Summe beträgt 2242 ((5A 2262) Jahre. Da-
gegen hat Sam bei Jared (847 ) , Methusalah (720) , Lantech (653) eine kürzere und
überdies stetig abnehmende Lebensdauer (Gesammtsumme 1307). Hat der Sam die
urspr Zahlen, so muss man mit Budde, Urgesch. 89 ff., annehmen, dass nrspr 5 gottes-
fürchtige, sodann (von Jared „Niedergang" an) eine gottlose Folge von Sethiten (je-
doch nicht ohne d Ausnahmen Henoch und Noah) unterschieden werden sollten; 3
sterben im Jahr der Flut, d. h. wohl durch sie. — 2) Nu24t7, höchstwahrsch nicht
Eigenname , sondern — se'et Ueberhebung , wenn nicht verschrieben für sä'ön Hoch-
mut h iso Jr48tö); jedenfalls bezeichnet Sne S.'s die *Moabiter. K
Sethai' Bosnai Es 5 3: 6 6.13 s. Sthar Bosnai. G
Seuche setzt € im AT für keeteb Ps 91 6 und für madweß Dt 7 15, im NT meist
für vooog Mcl34: 3 15 etc.. s. Krankheiten. G
Sibama, Sibina = Sebam Nu 32 3 von Kuben befestigte St in *Moab Nu 32 38 ;
Jol3i9, durch Wein berühmt Jsl6 8f. ; Jr48 32. Nach Hieronymus zu Js 16 500
Schritte von *Hesbon. Conder vgl. sümije 3,5 km nw von Hesbon, s vom wädi tyesbän. G
Siban £ Ba 1 8 = Sivan, s. Monate. B
Sibechai, der Husathiter, einer der Helden David's 2Sm21l8; 1 Chr 11 (12) 29 ;
20(21)4; 27(28)11, und so auch 2Sm2327 für 1} Mebunai zu lesen. B
Siboleth Ril2 6 s. Sehiboleth. G
Sibraim zw. d Gebiet von Damaskus und Hamath wird als ein Punkt der N-
Grenze Kanaan's genannt Ez 47 16. Man hat es mit *Sepharvaim zus. -gestellt oder
mit *Siphron Nu 349; van Kasteien lv'I> 1895, 23 ff. denkt an hirbet es-sanbanje am
Fuss des Hermonin d Anfängen des Jordanthals. Vgl. zu dieser Grenzfrage *Palästina. G
Sichar, Sv^«pJh45, St Samaria's bei d Dörflein (richtiger: Feld), das Jakob
seinem Sn Joseph gab Ge 33 19; 4<S 22, am *Jakobsbrunnen Jh 1 6, lag nach On 297 ; 154
vor = ö von *Neapolis oder *Sichem. An d Namen erinnert wahrsch das heutige
'askar, Df mit Quelle und Felsengräbern, 1 km nö vom Jakobsbrunnen, 0,50 km n vom
Grabe Joseph*s, l$abr jüsuf (vgl. Abb. 64). G
614 Sichel — Sicyon.
Sichel s. Ackerbau.
Sichern. £j s"kem = Rücken Ge 48 22 (£ Stück), (S -vy/u und Sixipa, war eine
der wichtigsten St Kanaan's. Sie lag auf d Gbge Epliraim 1 Kg- 12 25, an d von S
nach X führenden Strasse, n von Bethel (und Silo) Ri 21 19, am Fusse des *Garizim
97. Ihre Reste wurden nach On 290: 148. 204: 152 (297; 154) in d Gegend von
Neapolis gezeigt unweit d Grabes Joseph"s und d * Jakobsbrunnens , d. i. im 0 des
heutigen näbülus, wo heute das Df bälätä liegt Abb. 64; denn dort zieht die Wasser-
scheide, der .Rücken- des Landes, von S nach X durch d Ebene. Israel scheint um
d Besitz von S.. dessen Einwohner Kanaaniter Gel2 6: 34 3oJ oder Amoriter 48 22 E
oder He vit er 34 2 P genannt werden, wiederholt gekämpft zu haben. In d älteste
Zeit der Einwanderung gehört wahrsch die Geschichte des kleinen Geschl *Dina Ge 34
vgl. 49.5 — 7: nach 48 22E hat Israel (= Jakob) mit Schwert und Bogen den ..Rücken"
der Amoriter erobert und seinem Sne Joseph verliehen, in dessen Sage S. auch ge-
nannt wird 37 I2tr.: nach Ri 8 31: 9 1 f . ist S. zwar nicht israelitisch, aber von Gideon
abhängig und erhebt sich 9 23 ff. gegen dessen Sn *Abimelech, der dann die St erobert
und völlig zerstört, selbst den Thurm von S. , der wohl mit d Haus des *Millo 6. 20
identisch ist, und den Tempel des St-Gottes. Damit war S. in d Gewalt des Stmes
Manasse gekommen Jol7 2: Xu 26 31 vgl. Jol7?f. . doch wird es Jo2f)7P (*Freist)
und Jo2l2iP (kahathitische Levitenst) sowie lChr7 28(652) zu Ephraim gerechnet.
Von Jerobeam I wurde S. befestigt und zur kalichen Residenz gemacht 1 Kg 12 25.
später trat es hinter *Samaria zurück. Für d Kultussage hatte S. eine ähnliche Be-
deutung wie *Bethel : der heilige Baum heisst bei £ Hain *More Ge 12 6 (Dt 11 30),
wahrsch auch Ge 35 i: Jo24 26 gemeint, mit einem Malstein und einem Altar, der auf
Abraham zurückgeführt wird Ge 12 7; in d heiligen Bezirk fanden Versammlungen der
Volksgemeinde statt Jo24i: lKgl2i; 2Chrl0i. Das von Jakob gekaufte Stück
Feld im 0 der St. wo der von Jakob gebaute Altar Ge33i9f. stand und das Grab
Joseph*s sich befand Jo 24 32. meint wohl eine 2. heilige Stätte (vgl. habr jüsef Abb. 64).
Ueber d * Jakobsbrunnen erfahren wir erst durch Jh4 6. — Xach d Exil wurde S.
der Mittelpunkt der *Samaritaner . daher den Juden verhasst Si5028, während sie
selbst ebenfalls den Zus. -hang mit d Juden zu leugnen suchten und sich vor Alexander
als Sidonier ausgegeben haben sollen JAq XII 5 5. S. wurde von Johannes Hyrkanus
128 vor Chr. erobert und der Tempel auf d Garizim zerstört. Alexander Jannäus
erlitt um 88 vor Chr. durch Demetrius III Eukärus. der von d Juden selbst herbei-
gerufen und unterstützt war. eine schlimme Xiederlage. Vespasian wandte dem von
d Natur begünstigten Platze seine Aufmerksamkeit zu und gründete 72 nach Chr. an
d Stelle der Ortschaft Mabortha JBJIV81 (Plinius V 13 69 Mamortha) die St Flavia
Xeapolis, gekürzt Xeapolis. das heutige ndbulus. Mabortha ist aram. Aussprache des
hebr. ma'bärä, Durchgang. Pass. Sattel Js 1029; 1 Sm 14-1 und bezeichnet das schmale
Thal zw. *Ebal und Garizim, in dem näbülus liegt, etwas w von d Wasserscheide,
durch zahlreiche Quellen ausgezeichnet. Vgl. Eckstein. Geschichte und Bedeutg der
St S. 1886. — 2i Personenname Ge33l9; 34 2 ff. G
Sichermal bei £ 1 Sm20 2o für V> mattärä = Ziel (eines Schützen). G
Sichron Jo 15 11 Punkt der X-Grenze *Juda"s in d Nähe von *Ekron und *Jab-
neel. Der Xame erinnert an nähr und hirbet sukrer s von Jabne. G
Sichuth, B §ikMt, Am 5 26 neben ketvän (s. Chiun) als eine von d Israeliten
verehrte Gottheit genannt. Viell. mach Schrader) das ass. Sak-kut, Beiname des
Gottes Xinii.. Vgl. KAT3 410. Z
Sicyon wird 1 Mk 15 23 unter d Gebieten genannt, denen ein Beschluss des röm.
Side— Sidon, Sidonier. 615
Senats zu Gunsten der Juden mitgetheilt worden sei (vgl. Kos). Die St lag am Meer-
busen von Korinth. w von diesem Orte an d linken Seite des Fl Asopus, und war.
nachdem *Korinth zerstört war. längere Zeit die wichtigste St im n Peloponnes. G
Side rindet sich lMkl5 23 unter d Gebieten, denen ein Beschluss des röm. Se-
nats zu Gunsten der .luden mitgetheilt worden sei (vgl. Kos). Die St lag- an d Küste
*Pamphyliens und hatte einen natürlichen Hafen, heute Eski Adalia. Von ihr hatte
der *Selencide Antiochus VII den Beinamen Sidetes. G
Siddim, Ebene, & 'emejc has-siddim mach Renan. H. d'Isr. 1116 nrspr has-
sedim, ..der Dämonen") wird Ge 14 3. 8. 10 die Stätte des späteren *Salzmeeres genannt. G
Sidon, Sidonier. S. ist in d ältesten Zeit die mächtigste und daher führende
St der *Phönicier gewesen, da nach ihr auch das ganze Volk genannt wurde (s. u.).
Die früheste Nachricht von ihr linden wir auf d ' Amärna-Briefen : ihr Fürst Zimrida
hält es mit d Amoriterhäuptling Aziri. der den Aegyptern (um 1400) die Oberherr-
schaft über d Küste entreissen will. Wie lange die führende Stellung S.'s gedauert
und wann *Tyrus sie übernommen hat. ist nicht sicher. Wenn wirklich Hiram I, der
Zeitgenosse Salomo's (nicht Hiram II um 740 vor Chr.), einen Feldzug gegen d *( 'In-
tim auf Cypern (Kineoig, Verbesserung statt 'hvxaloiq JAq VIII 5 3; cA 1 18) unternom-
men hat, so ist schon damals Tyrus an d Spitze der Phönicier gewesen. Doch hat
sich das Verhältniss nicht selten wieder geändert. Die Assyrer, die seit Salmanas-
sar II 842 und 839 auf d Zustände Syriens entscheidend einwirkten, stützten die Selb-
ständigkeit S.'s, um dadurch die Macht von Tyrus zu schwächen. So z. B. Sanherib,
der 701 im Kampfe gegen Luli von Tyrus (Eluläus JAq IX 14 2) den Tuba'al zum Kg
von S. einsetzte. Sein Nachfolger Abd-milkutti empörte sich gegen Asarhaddon, der
678 die St eroberte und völlig zerstörte, ihre Bewohner nach Assyrien führte und
„an anderer Stelle'- eine neue ass. St. die „Asarhaddonsburg", gründete. Wahrsch
war sie in d Xähe der früheren St erbaut und behielt im Volksmunde den alten Na-
men, aber ihre Selbständigkeit war dahin. Dass sie sie gegen Ende des ass. Reichs
wieder erhalten habe , ist nirgends überliefert ; der Ausspruch Ez 28 20 — 26 beweist
nicht, dass S. damals (um 580) unabhängig gewesen ist. Erst unter d Herrschaft
der Perser sind Kge von S. wieder nachzuweisen; sie werden als Führer der phöni-
cischen Flotte erwähnt (vgl. unten). Daher sind Kge von S. Jr25 22; 27 3 (47 i i zur
Zeit des Propheten Jeremia schwerlich vorhanden gewesen, sie sind erst durch spätere
Bearbeitung in d Text gekommen. Dem neuen Vorrang S.'s vor Tyrus unter d Persern
Herod. VII 98; VIII 67 machte Artaxerxes Ochus ein Ende, indem er die St, die durch
Verrath des Kgs Tennes 348 in d Gewalt der Perser gerieth, mit grosser Grausam-
keit für ihren Ungehorsam bestrafen und zerstören liess. Hierauf geht wahrsch die
Klage Js23i — 14, die durch 1.5.8 auf Tyrus bezogen worden ist. Obgleich durch
Alexander den Grossen die phönicische Küste ihre frühere Bedeutung für d Handel
des Mittelmeeres verlor, so blieb S. doch immer noch ein hervorragender Sitz der
phönicischen Gewerbe und ein wichtiger Hafen. Lc6i7 setzt die Leute von S. mit d
Auftreten Jesu in Beziehung (vgl. 10 13 f.: Mtll2lf. 1. Paulus berührte S. auf seiner
Fahrt nach Rom Ap27 3. Später war es Bischofssitz.
Die alte St lag auf einem kleinen Vorgbge etwa in d Mitte zw. Tyrus und
Beirut. 40 km n von Tyrus. Der Vortheil ihrer Lage bestand darin, dass sich zw.
ihr und d Fuss des Libanon eine schmale fruchtbare Ebene ausdehnte, und dass sie
durch vorgelagerte Inseln und Ealbinseln einen doppelten geschützten Hafen besass,
von denen der s der äg. hiess. Die Reste von Hafenbauten, grosse Quadern, haben
sich bis heute erhalten. Die felsige Halbinsel im W zeigt ebenfalls noch deutliche
Q\Q Sieb — Siegel, Siegelring.
Spuren alter Mauerreste, sowie in d Felsen gehauene Bassins. Der n Hafen war durch
eine Eeihe von Klippen geschützt, die man durch Dammbauten verbunden hatte. Die •
grösste dieser Inseln steht jetzt durch eine Brücke von 9 Bogen mit d Festlande in
Verbindung und trägt eine Burg aus d 13. Jhdt : daher heisst sie Jcal'at el-bahr. Viell.
wird sie in d Inschrift Asarhaddon's über d Eroberung der St erwähnt, Dieser n
Hafen, der durch seine Lage vor der durch d Meeresströmung drohenden Versandung
geschützt war. ist im Beginn des 17. Jhdts von d Drusenfürsten Fachreddin fast un-
brauchbar gemacht worden, indem er den Eingang zuschütten liess, um die türkische
Flotte fern zu halten. Die jetzige St, saidd genannt, hat nur einen kleinen Umfang
und ist sehr enge. Nachdem sie während d Kreuzzüge stark gelitten hatte, erholte
sie sich erst wieder unter d Herrschaft Fachreddin's 1595 — 1634, dann unter Muham-
med -Ali von Aegypten 1832 — 1840, der die jetzige Ringmauer im W bauen liess,
sowie in d neuesten Zeit (11 — 12000 Einwohner). Die ältesten Gebäude stammen
aus d Mittelalter. Der erste das alte S. betreffende Fund war der Basalt-Sarkophag
des Kgs Eschmunazar (aus d 1. Hälfte des 4. Jhdts), 1855 so von d jetzigen St ent-
deckt, mit d bekannten Inschrift (Schlottmann 1868), jetzt in Paris. Die französische
Expedition unter Renan hat dann weitere Reste der alten Necropole aufgedeckt und
zugleich festgestellt, dass sich das alte S. um 700m weiter nach 0 hin ausgedehnt
hat als die heutige St, 1887 wurden ö von saidd Grabkammern mit 17 prächtigen
phönicischen und griech. Sarkophagen geöffnet, darunter der des Kgs Tabnit, des Vrs
des Eschmunazar. und der angebliche Sarg Alexanders des Grossen. Joll8; 19 28
ist die Rede von einem Gross-S., dem entsprechend ist auf einer Inschrift SanheriVs
KAT2 288 ff. Gross-S. und Klein-S. neben einander erwähnt: doch wissen wir nicht,
wie diese Unterscheidung zu deuten ist, Israelitisches Gebiet grenzte an das von S.
2Sm246; Ge49i3 lässt an d Stm Sebulon, Jol9 28; Ri 1 31 an Asser denken. Vgl.
Winckler KAT3 126 ff. ; ATE 111 ff. ; Pietschmann, Gesch. Phöniciens 1889; Judeich.
Kleinasiat, Studien 175. 250 f.; Prutz, Aus Phönicien 98 ff. ; Renan 361 — 526.
Wenn Ge 10 15 S. als Erstgeborener *Kanaan's genannt wird, so ist damit nicht
die St. sondern das phfticische Reich gemeint, der Bund der phönicischen St, an
dessen Spitze in d ältesten Zeit S. gestanden hat. Daraus erklärt sich, dass Sidonier,
sidonisch auch *Phönicier überhaupt bedeutet i ebenso bei Homer) Ri 18 7 (28) ; 1 Kg
56(20); Hi.5.33; 2 Kg 23 13 ; Dt39: Ril0e.i2. G
Sieb. Von S. ist an zwei Stellen des AT die Rede, in allgemeinerer Weise
Js3028, wo anstatt ..zu zerstreuen die Heiden, bis sie zu nicht werden- eher zu über-
setzen wäre : um sie zu schwingen im S., so dass etc. Schwieriger ist die Stelle Am
9 9. Nach d eingehenden Beschreibung, welche Wetzstein in ZDPVXIVlff. von d
heute in Syrien gebräuchlichen Arten von Korn- und Mehl-S. geliefert hat, wird man
bei k'bärä am ehesten noch an eines der beiden Riemen-S. und zwar an d engere
derselben, den rirbdl zu denken haben, falls mit £ wirklich I7 fror mit Körner zu
übersetzen ist: alle normal gebildeten Körner bleiben in d rirbdl zurück, während
Staub. Erde und Spreu durch d engen Augen des S. hindurchfallen. So
Siene Ez29i0; 306 s. Syene. G"
Siegel, Siegelring bei £ für hötdm Ex 28 11. 36 etc.; Jr22 24: vgl. Pitschaft-
ring, Pitschier (Abb. 184). Der Siegelring wurde mit einer Schnur am Halse ge-
nügen Ge 38 18 oder auch am Arm HL 8 6 oder an d rechten Hand Jr 22 24 ; Si49n(i3)
oipQayk; vgl. Schmuck. Ueber d Graviren der Siegelsteine, zu denen gew. söham
(*Onyx) genommen wurde, s. Graben. In d Siegelthon hömcr hötdm Hi 38 14 wurde
der Ring hineingedrückt. Ob der Siegelabdruck in Ijötem Ez28i2 steckt, ist bei d
Sif— Silhim.
617
Dunkelheit der Stelle zweifelhaft (Cornill 360 f.). In Rm4u; 2Tm2i9; Apcöietc.
ist o<pQaytq das aufgedrückte Siegel. Vom
Versiegeln von Schriftrollen reden Js8i6;
29 n ; Jr 32 10 ; Apc 5 1 etc. ; s. Buchrolle,
Schrift. Si
Sif s. Monate.
Sihon. Kg des *Amoriter-ßeiches zw.
♦Arnon und *Jabbok Dt 1 i: 2 26 etc.. ver-
wehrt den in Kanaan einwandernden Israe-
liten den Durchzug durch sein Land und
wird von ihnen bei *Jahza geschlagen Xu
21 21 ff. Nach Ed.MeyerZAWI130ff.; Stade
1117.521 spiegeln sich in Xu 21 21 ff. die
glücklichen Kriege Omri's von Israel gegen
Moab wieder: S. sei urspr Kg der Moabiter
(Nu 21 26 sei nicht urspr); das Lied Nu 21 Abb. is4. Siegelring.
27 — 30. von E falsch auf d Moseszeit gedeutet, fordere die Israeliten, die Besieger
S.'s, auf. die eroberten St zu besetzen (2129 ..S. des Kgs der Amoriter" sei Glosse).
Doch s. gegen d Zweifel an d Geschichtlichkeit Guthe 18. 46. B
Sihor, 3 silwr, eig. der schwarze Fl Js 23 3 ; Jr2i8, der Xil wegen d von ihm
abgelagerten schwarzen Schlammes mit ähnlicher Uebertragung, wie in d griech. Na-
men Melas für d Strom. Jo 13 3; 1 Chr 14 (13) 5 ; vgl. Ge 15 18 als Grenzt! Aegyptens. der
w-ste Xilarm. Brugsch, DR IX 1352 vgl. äg. Se-Hor = Gewässer des Horus, Xame
zahlreicher äg. Fl-Arme und Kanäle, u. a. auch des bei Tanis. W
Silas. Abkürzungsweise in Ap für *Silvanus (vgl. jedoch SauL. weder von die-
sem zu unterscheiden, noch mit Lucas oder Titus zu identiliciren , insonderheit auch
nicht für d Subject des „Wirberichtes " in Ap zu nehmen. H
Silber. Das Vorhandensein von S. als Tauschmittel wird für d entfernteste
Alterthum vorausgesetzt ; es wurde gewogen und war wenigstens in d Kgszeit in
grossen Mengen vorhanden, z. B. 2 Kg 15 19; auch bei anderen Völkern Sa 9 3. Wie
früh geprägte> S. (£ Silberling) in Umlauf war, wissen wir freilich nicht. S.-Sekel
(s. Münzen) worden von d Hebräern selbst erst in d griech. Zeit geprägt. Dagegen
wurde das S. früh zu allerlei kostbaren Geräthen und Schmuckgegenständen verwendet
(Ge24ö3: Ex 3 22), wie es auch bei d Beschreibung des Baus der *Stiftshütte Ex 25 ff.
eine grosse Bolle spielt. Man kann nicht bezweifeln, dass S. im Lande selbst bear-
beitet wurde Ez 22 18 ff. : Fr 25 4: 2623: Psl2;: WS 15 9. In Palästina gab es zwar
keine S. -Minen: S. wurde vom Ausland eingeführt, nach 1 Kg 10 22 von d
nach *Ophir, sowie bes. aus *Thar>i> Ez27l2; Jrl09.
Silberling setzt £ im AT für hzäef = *Silber (vgl. Geld, Gewicht!
für agyvgwv Mt26i5; 27 3 =z Sa 11 12 f. Eigenes geprägtes Geld führte [srael erst
-cit il Mk is. Münzen). G
Silbersehamn setzt £ Ez22is; Pr2623 für l) fasäef §igim, d. i. Schlacken-
silber, ungereinigtes Silber; Pr26 23 viell. die Silberglätte, das Bleioxyd, das jetzt
noch zum (ilasiren des Geschirrs benutzt wird. (i
Silberschmied WS15u vgl. Goldschmied. G
Silhim Jo 15 32 St im *Xegeb Juda's, wofür .1" 19 6 das lautlich verwandte
*Saruhen. (5 -c.).ir Vgl. 1 Chr 4 31 *Saarain. G
Fahrten
So
im XT
618
Silla— Siloah.
' "*/// im'
Plan des Dorfes Selun.
Silla 2 Kg 1221 ein unverständlicher Ausdruck neben d *Millo in Jerusalem.
Der Text ist unsicher, (5 xbv Tactilä ; ^5L h> r>7 xaraßdoet AlX<av. G
Silo, 1} sllö, urspr silön, wie sich aus d nomen gentile has-sllönl ..der Silonite"
ergiebt, (S 2fyAa>, ZrjXwß, SrjXcov, war der Ort. wo die heilige *Lade nach d Eindringen
des Stmes Joseph in einem Hanse (Tempel) und unter d Hut der Priesterfamilie *Eli's
ihren Platz fand 1 Sm 1 3. 9. 24, und wo Samuel seine Jugend verlebt haben soll 1 Sm 3.
Die Lade ging an d *Philister verloren lSm43ff., die Nachkommen Eli's lebten unter
Sani am Heiligthum in *Nob ; daher ist das Heilig-
thum in S. wahrsch schon von d Philistern vor
Sanl's Zeit zerstört worden (Jr 7 12. 14; 26 6. 9). Nach
JE ist in S. das letzte gemeinsame Lager Israels,
von dem aus das W- Jordanland aufgeschrieben und
an d betreffenden Stme vertheilt wird Jo 18 8 — 10 ;
nach P ist S. der Ort der *Stiftshütte Jo 18 1 (Ps
78 60 j und der Gemeindeversammlung Jo 22 12 ; Ei
21 12. wo ferner das Land durch Eleasar und Josua
vertheilt J0I81: 19 51, auch die Frei- und Leviten-
St bestimmt werden 20; 21. Bei d jährlichen Herbst-
fest in 8. Ei 21 21 sollen sich einst Benjaminiten
Frauen geraubt haben. Der Prophet Alna stammte
aus S. lKgll29; 12i5 etc. S. lag nach Ei 21 19
n von Bethel, ö von d Strasse, die von Bethel 881 m
nach Sichern 480 111 „hinaufgehet" (!), und s von
*Lebona; nach On 293: 12 rM (von wo?) in Akra-
battine, On 152: 10 rM — 15 km von Xeapolis, heute selün, ein verfallenes Df 18 km
s von näbulus mit Quellen. Felsenteich und Felsengräbern Abb. 185. G
Siloali. Dieser Name bezieht sich auf mehrere Anlagen, durch die das Wasser
der Quelle *Gihon bei Jerusalem für d Umgebung, bes. für d Davidsburg nutzbar
gemacht werden sollte. Wir kennen deren jetzt 3: einen Schacht von oben her Aldi.
74. einen Kanal am Fusse des Zion und den Tunnel durch d Zion, an dessen S-Ende
1880 die Siloahinschrift (Abb. 168) entdeckt wurde Abb. 186. Der Tunnel zieht sich
in 3 grossen und vielen kleinen Biegungen von d O-Seite des Zion an seine SW-Seite.
Die Breite wechselt zw. 80 und 60 cm, die Höhe sinkt von 3 m an d s Mündung auf
0,46 m und hebt sich am n Anfang wieder bis zu 1,80 m. Abb. 187 stellt den Theil
des Kanals dar, in dem die von 2 Seiten her arbeitenden Steinhauer auf einander
trafen. Die mit a, b und c bezeichneten Ecken sind Eichtungen des Stollens, die die
von X her Arbeitenden begonnen und dann als irrthümliche verlassen haben: die mit
d, e, f und g bezeichneten Enden und Einschnitte sind auf d von S her Arbeitenden
in 2'leicher Weise zurückzuführen. Bei i haben sich die beiden Gruppen getroffen:
die Striche der Spitzhacke, von S her stromaufwärts, von X her stromabwärts ge-
führt, begegnen sich, und die Decke des Tunnels senkt sich um 32 cm von beiden
S( -iten, so dass sie, im Längendurchschnitt gedacht, bei i einem herunterhängenden
spitzen Zapfen gleicht. Von c an sind also die 3 Ellen (1,35 m) zu messen, die nach
d Inschrift die Entfernung der Steinhauer von einander betrug, als sie gegenseitig
ihre Stimmen vernahmen. Die Ecke bei h ist gemacht worden, um den Kanal nach
W zu erweitern, als man die Richtung bei c aufgab und die Achse des Tunnels ver-
legte. Der Punkt i ist von d Gihon oder d Marienquelle 247.90m entfernt, von d
Siloahquelle 2<s7.7o m. Die Länge des Tunnels beträgt nach d Inschrift ..von d Quelle
Siloah.
619
bis zum Teich- 1200 Ellen; nach Conder's genauer Messung belauft sich die Länge des
Tunnels von einem Ende zum andern 1757' 4" (englisch) oder 535,60 m. Da aber der
„Teich': noch 2 m vor d s Ende des Tunnels liegt, so erhöht sich diese Zahl auf 537,61 > m.
Diese Summe, gegen 1200 hebr. Ellen gerechnet,
ergiebt für d hier gebrauchte Elle rund 45 cm.
Die Anlage dieses Tunnels ist nach 2 Chr 32 30
(2 Kg 20 20); Si48i9 in d Zeit des Kgs Eiskia zu
setzen. Da er offenbar das vollkommenste Mittel
für d Zweck ist, das Wasser des Gihon in d St
schöpfen zu können, so darf man die anderen
weniger sicheren Mittel als älter ansehen. Der
2. AYeg, der von Schick L886 und 1890 mehr als
zur Hälfte aufgedeckte ö Kanal (s. Abb. 186),
dessen Boden 30 cm höher liegt als der Boden
des heutigen Siloahteiches. entspricht jenem Zweck
jedenfalls besser als der 1., Abb. 74 dargestellte
Weg. Stammt nun der Tunnel aus d Zeit Hiskia"s,
so werden die anderen Anlagen älter sein, der Zu-
gang zum Gihon von oben vermuthlich der älteste.
Die „sanft fliessenden Wasser S." werden in d
Stelle Js 8 6 erwähnt, die zur Zeit des Kgs Alias
um 734 gesprochen worden ist. also vor der Her-
stellung des Tunnels. Daher kann der Ausdruc
nicht von diesem verstanden werden, sondern ent-
weder von dem durch Schick entdeckten Kanal,
oder S., fj has-
a. Siloah-Teich
b Rest eines äUeren Teulhes
süöah oderÄas-
sillöah , be-
zeichnet über-
haupt die be-
wässerte Ge-
gend (vgl. Ez
3l4;Psl04i<n.
DieseStelledes
Kidronthales,
die tiefste in d
Nähe der St.
winde sicher-
lich schon früh
künstlich be-
wässert: denn
dort lag der
kgliche Garten
(2 Kg 25 4; Jr
3(U: Ne3l5),
der ohne AVas-
ser nicht gedeihen konnte. — Jh i)
Silwäu, Lc 13 4 der Thurin in S..
b. 186, Marienquelle und Siloahquelle
r wird der S. -Teich erwähnt.
Damit muss der Spr-
620
Siloni — Silvanus.
Gebrauch des Josephus vgl. werden, der Bj V 4 1 ausdrücklich sagt, dass S. der
Name der Quelle sei (danach i, Zii'/.wä nrty^ V 4 2 ; 9 4 oder kurz t] ZO.wä V 6 l ; 12 2;
VI 8 5i . daneben aber auch 6 Zt?.(väg setzt II 16 2 : VI 7 2 , das wohl nach Kneucker
durch yüQoq „Gegend- zu ergänzen
ist. Damals haftete also der Name
S. eig. an d Quelle, d. h. an d s Mün-
dung des Tunnels, die noch 2 Chr 32 30
als ..unterer Ausfluss des Gihon- be-
zeichnet ist. Wenn man daneben auch
von einer S. -Gegend spricht, so kann
sich darin ein alter Spr-Gebrauch (s.
o.) erhalten haben. Der Thurm in
(oder von) S. war vermuthlich ein
Thurm der in d Nähe befindlichen St-
Mauer.DerS. -Teichbezeichnet wahrsch
das Becken, das das Wasser der Quelle
aufnahm, würde also .dem Teich" der
S. -Inschrift entsprechen. Dieser hat
verschiedene Formen gehabt, wahrsch
auch verschiedene Xamen. Der Rest
des ältesten Teichs liegt b* von d heu-
tigen unter Schutt verborgen (vgl.
( j uthe. Ausgrabungen 283 ff. Tafel IT) ;
das ist wahrsch der Kgsteich unweit
des Quellthores Xe 2 14. Er wurde
umgestaltet in eine grosse Teich- und
Bäderanlage, die theils von mir 1881,
theils von Dr. Bliss 1896 untersucht
worden ist (s. Abb. 186). Letzterer
will sie in d Zeit des Herodes setzen,
wahrsch aber hat sie ihre völlige Aus-
dehnung erst nach Konstantin d Gros-
sen zum Gedächtniss von Jh 9 6 f. er-
halten. Die Basilika über d Quelle i s. Abb. 186) erwähnt zuerst Antoninus von Pla-
centia (570 nach Chr.). Felix Fabri 1483 redet schon von d Verfall der Anlage.
Jetzt ist nur noch das kleine Becken vor d Siloah quelle, 'aiit sihcan. übrig ( 16 m : 5,6 m),
das die Bauern des Dfes silwän am gegenüberliegenden Abhang des Kidron einfach
elrbirke (d. i. der Teich) nennen, üeber d Ne3i5 erwähnten Teich s. Seloah. Vgl.
Tobler, Siloahquelle etc. 1852 ; Kneucker, Siloah 1873; Conder in QStat. 1882, 122 ff.;
Guthe, Ausgrabungen 84 ff.; 283 ff.; Schick in QStat. 1890, 257 ff. vgl. ZDPV XIII
229 f. : zur Inschrift ZDU<; XXXVI 725 ff. G
Siloni steht 1 Chr 10 (9) 5; Xe 11 5 irrthümlich für Selaniter, d. h. das judäische
Geschl :;:Sela. G
Silpa, £> zilpa. Leibmagd Lea's Ge 29 24 und auf deren Geheiss Kebswb Jakob's
309ff., Mt Gad's undAsser's, somit Stm-Mr zweier urspr nicht vollblütiger, aber zu
d Snen *Lea's in engerer Beziehung stehender Stme. K
Silva mis i Silasi. angesehener Judenchrist und Prophet aus Jerusalem Ap 15 22. 32,
Vertrauensmann der Urgemeinde Apl5 27. 33. zugleich röm. Bürger Ap 16 37.38, nach
Abb. 187
Theil des Siloahkanals mit dem Treffpunkt der
Meinhauer.
Simea— Simon. 621
d gew. Text Ap 15 34 von Jerusalem dauernd nach Antiochia übergesiedelt, Apl540—
18 5 Begleiter des Paulus auf dessen 2. Missionsreise bis nach Korinth, daher 2 Kr
1 19 , aber auch 1 The 1 1 ; 2 The 1 1 ; 1 Pe 5 12 bei Abfassung der betreffenden Briefe
betheiligt. H
Simea 1) 2 Sin 13 3. 32: lChr2l3; 20(21)7 IS sim'ä; 2Sm2l2i sim'i Kt, sim'ä
Kr: 1 S111I69; 17 13 sammä, Br Davids und Vr Jonadab's (= Jonathan 2Sm2l2i;
1 Chr 20 (21) 7). — 2) Ej sim'ä (wofür 2Sm5l4; 1 Chr 14 (15) 4 sammiVa) in Jerusalem
geborener Sn Davids von Bathseba (= Bath-Sua) 1 Chr 3 5. Auch sonst kommt Si-
mea, Samma. Sammua als Personenname vor. B
Simei, £> sim'i 1) Sn Gerson's, des Sns Levis. Stnivr des levitischen Geschl
der Simeiter Ex 6 17 : Xu 3 18. 21 P : 1 Chr 62: 23 (24) 7 ff. ; Sa 12 13 etc. Ausserdem führt
den Namen S. die 10. der 24 Sängerklassen (s. Levi). — 2) Sn Gera"s, ein vornehmer
Benjaminit aus *Bahurim, schmäht den vor Absalom fliehenden David sammt seiner
Umgebung, ohne dass dieser ihn bestrafen lässt 2 Sm 16 5 ff. , tritt aber nach d Be-
sitzung Absaloms mit 1000 Benjaminiten zu David über und wird von ihm begnadigt
19 16 ff. Auf Befehl Salomo's siedelt sich S. in Jerusalem an. Als er das Verbot, bei
Todesstrafe den Kidron zu überschreiten, bei d Verfolgung entlaufener Sklaven über-
tritt, lässt ihn Salomo hinrichten 1 Kg 2 36 ff. Von dieser grausamen That suchten
Spätere den frommen Tempelerbauer *Salomo reinzuwaschen, indem sie sie als eine
Erfüllung des letzten Willens David's 2 8 erklärten. — 3) Sn Ela"s, nimmt für Salomo
gegen *Adonia Partei 1 Kg 1 8 und wird zum Lohn von Salomo als Erohnvogt in Ben-
jamin eingesetzt 4 18. Auch sonst kommt S. als Personenname vor. B
Shneon, fj sinvön (Ge 29 33 von säma', hören, abgeleitet, wahrsch aber wie arab.
sim'u = Bastard von Wolf und Hyäne), 2. Sn JakoVs und Lea's, Ahnherr des Stmes
S. Das Ge 42 24. 36: 43 23 von S. Erzählte fordert schwerlich eine bes. Deutung ; da-
gegen ist 34 25.30 (J in Verflechtung mit einer anderen Quelle) offenbar ein Eeflex
aus d Geschichte der Stme S. und *Levi, nur dass es sich wohl um ein Ereigniss der
Richterzeit handelt und zwar um eine Gewaltthat dieser Stme gegen d Kanaaniter.
die ihre Zersprengung und überdies ihre Verurtheilung seitens des übrigen Israel
(49 5 ff.) zur Eolge hatte. Nach P freilich Nu 1 23 wäre S. beim Auszuge nächst Juda
und Dan der stärkste Stm gewesen, bei d zweiten Zählung aber Nu 26 14 weitaus der
schwächste. Nach d alten Berichten schliesst sich S. zur Bekämpfung der Kanaaniter
vom Gilgal aus an Juda an und erobert mit ihm *Zephath Ri 1 3. 17 J : die Jo 19 1 ff.
ihm zugewiesenen St werden Jo 15 26 ff. fast alle zu Juda gerechnet, d. h. S. wurde
allmählich von Juda aufgesogen, so dass nur einzelne Familien und'Geschl ohne poli-
tische Selbständigkeit im äussersten S inmitten von Judäern wohnen blieben. Vgl.
die Aufzählung Ge 46 10, wo der letzte der 6 Sne ausdrücklich als Sn der Kanaaniterin.
d. h. als Geschl von gemischtem Blute, bezeichnet wird, und bes. 1 Chr 4 24 ff. , die
ausführlichste üeberlieferung über d Stm S. So erklärt sich, dass schon der sogen.
Sencii Moses' Dt 33 (um 800) S.*s nicht mehr gedenkt. Doch weiss 1 Chr 4 41 ff. von
d Festsetzung simeonitischer Geschl im Gebiete der *Meuniter und anderer 500 Si-
meoniten auf d Gbge Sei'r. Dass noch Ez48 24; Jt (i 10 ; Apc?7 ein selbständiger Stm
S. vorausgesetzt wird, beruht wie anderwärts auf d theoretischen Festhalten an tief
eingewurzelten Voraussetzungen. K
Simeon s. Simon.
Simon (*Simeon, Symeon) L) der Si50 gefeierte Hohepriester, seines Namens
der 2. Sn und Vr eines *Onias, verhinderte Ptolemäus IV am Eindringen in d Tem-
pel 3Mk2it. : JA(|NlI4m. — 2) Sn des Mattathias, s. Makkabäer. — 3) Ein Tem-
622 Sinai — Simson.
pelvorsteher aus d Stm Benjamin, welcher anlässlich eines Streites mit *0nias III
den syr. Kg *Seleucus IV auf d Reichthümer des jerusalemischen Tempels aufmerksam
machte, den Hohenpriester Onias III verdächtigte und seinem eigenen Br Menelaus den
Weg zum Hohepriesterthum bahnte 2 Mk 3 it.; 4 1 — 6. 23. — 4) Vertreter der Advents-
gemeinde in Israel Lc 2 25 — 35. — 5 1 Sn des Jonas, s. Petrus. — 6) genannt von Kana,
ein Zwölfapostel, aber nicht sowohl aus *Kana, als aus einem unbekannten Orte Ka-
nan: daher 6 Kavavaloq Mc3l8=MtlO* (rec. Kccvavlzijq), nicht KavaTog. Wahrsch-er
ist aber das aram. kan'änajjä mit -Eiferer- zu übersetzen Lc 6 15 = Ap 1 13. Dann hätte
er zu d extremen Partei gehört, welche * Judas der Galiläer hervorgerufen hatte. —
7 einer der Br Jesu Mc6 3; Mtl3 55. — 8) von Kyrene. gezwungener Kreuzträger
Mc 1 5 21 = Mt 27 32 = Lc 23 26. — 9) Vr des Ischariotli Jh 6 71 ; 12i: 13 2. 26. — 10) der
Aussätzige. Besitzer des Hauses in *Bethanien. darin Jesus gesalbt wurde Mcl4 3 =
Bit 26 6, daher viell. identisch mit — 11) Pharisäer Lc 7 40. 43. 44. — 12) der *Magier,
der Archihäretiker der alten Kirchengeschichte, welchen die Clementinen als falschen
Apostel (Panlns) dem wahren Apostel S. Petrus gegenüberstellen, erscheint Ap8 9 — 11
als samaritanischer Zanberer i viell. geradezu als eine Art Gegenmessias und göttliche
Incarnation. bei Justin Apol. 126.56; Dial. 120 sogar als Gottheit), welcher selbst
gläubig wird 8 13, aber scharfe Zurückweisung von Petrus erfährt, sobald er aposto-
lische Machtbefugnisse für Geld kaufen will 8 18 — 24. — 13) der Gerber zu Joppe, bei
welchem Petrus wohnte Ap9 43: 10 6. 17.32. — 14) Symeon genannt Niger, ein Pro-
phet und Lehrer in Antiochia Ap 13 1. H
Simran 1. Sn Abrahams von d *Keturas ein arabischer Stm (== Zcißga/* Kgsst
am rothen Meer?) Ge25 2. B
Simri Jr 25 25 Name eines Landes, neben Elam und Medien aufgeführt. Winck-
ler. AoF I 292 conjicirt statt zmrj: nmrj = ass. Namri, das Ländergebiet n von
Assyrien. Andere (Marqnart, Peiser, Rost) wollen gmrj = *Gomer lesen. Z
Simri 1) Sn Salu"s. Stmfürst Simeon's, lässt sich von d Midianiterin Kosbi ver-
führen und wird von *Pinehas sammt d Midianiterin getödtet Nu 25 14. — 2) Reiter-
oberst des Kgs *Ela, erschlägt zu Thirza im Haus des kglichen Haushofmeisters Arza,
wohl mit dessen Vorwissen, beim Mahl den bezechten Kg, macht sich an seiner Statt
zum Kg von Israel und rottet das ganze Geschl Baesa's aus. Das Heer überträgt
aber im Lager von Gibbethon die Krone dem Feldhauptmann *Omri. Als Omri gegen
Thirza rückt und es erobert, verbrennt sich S. in seinem Kgspalast. in dem er nur
7 Tage residirte 1 Kg 16 9 ff. : 2 Kg 9 31. Auch sonst kommt S. als Mannes- und Ge-
schl-Name vor. B
Siniroii, kanaanitische Kgsst im N Jo 11 1, wohl identisch mit S. St in Sebulon
Jol9i5. die nach d Thainrad (Neubauer 189 1 später simünjä hiess ( JV 24 2kfuovtäq),
heute semünije, kleines Df 8 km w von Nazareth, künstlicher Hügel mit Resten einer
befestigten St. (5 üv/ioüv. — 2) Simroniter, Geschl in Isaschar Ge46i3; Nu 26 24;
l Ohr 7 (8)l, hängen wohl mit d St S. zus. G
Siniron Meron ist Jol220 als von Josua eroberte Kgsst genannt, Jo 11 1 nur
"Simron. Bei d schwankenden Text in <S ist es unsicher, ob aus Versehen 2 St-
Namen, *S. und *Meron, verbunden worden sind oder der erste /.. Th. doppelt ge-
schrieben ist. Vgl. ZAWV167. G
Sinisai pers. Beamter i Schreiber) in Samaria Es 4 8 f. 17. 23. Z
Simson. Die Geschichte S.'s ist ein Reflex der zw. Hebräern und Philistern
in vorkglicher Zeit ausgefochtenen Kämpfe, die zu einer Hegemonie der Philister über
Israel führten, bis Saul und David Israel befreiten. Namentlich hatte der Stm *Dan
si"- 623
viel von d Philistern zu leiden. Da Ei 13 — 16 von einer Auswanderung- der Daniter
nach N noch nichts anzudeuten scheint, dürften diese KK. inhaltlich vor h'iön; Ge
4<.»iii: Dt 33 22 gehören. Der volksthümliche Held jener Daniterkänipfe ist der Recke
und Raufbold S. Nicht Nationalhass oder gar überlegtes Vorgehen, sondern die Lust
des rohen Naturburschen an Scherz und Schabernak Ei 14 12 ff. ; 15 4 ff. lassen ihn sich
an d Philistern reihen. Die Philistermädchen hatten es ihm angethan 14 l ff. ; 16 m.i ff.,
mit deren einem er eine sogen. Sadika-Ehe schloss (s. unter Manoah) ; seine Sinnlich-
keit bereitete ihm nicht bloss manchen Liebeskummer, sondern verstrickte ihn auch
in ernste Privatfehden; die den Philistern zwar keine dauernde Demüthigungen, aber
doch zeitweise Schlappen verursachten. Der ewigen Neckereien überdrüssig und da-
durch gereizt, gingen die Philister später zu einem energischen und siegreichen An-
griff auf d Israeliten über. S. selbst erlag zuvor durch d List der *Delila seinen
Feinden, die ihn üngen, blendeten und im Gefängniss die Mühle drehen Hessen Ri 16 21.
Zur Kurzweil als Possenreisser bei einem jahrmarktähnlichen Dagonfest in Gaza her-
beigeholt, begräbt S. sich und seine Feinde unter d Trümmern des von ihm zu Falle
gebrachten Tempels 16 23 ff. Während R1I631 den ruhmreich endenden Helden zw.
*Zarea und Esthaol im Grab seines Vrs beerdigt werden lässt, zeigt eine andere Tra-
dition in Gaza sein Gral). Ri 16 18. 20 ist nach naiverer Anschauung die Riesenstärke
S.'s an seine langen Locken gebunden, während sie 13 25; 14 6.19; 15 14; 16 28 vom
reflectirteren Standpunkt aus durch ein momentanes Erfülltsein vom Geiste Jahwe's
bewirkt ist. Einen noch jüngeren Zuwachs stellt die ganz auf d Philisternoth abge-
tönte Geburtsgeschichte S.'s dar. Darnach ist S. als Sn *Manoah's der von schon
geweihtem Mutterleib geborene Nasiräer 13 1 f. 7.14 und gottgesandte Retter aus d
Philisternoth, der wie andere biblische Wundersne, z. B. Isaak, Samuel und Johannes,
unter geheimnissvollen Vorzeichen seinen Eltern nach aniänglich unfruchtbarer Ehe
geschenkt wird 13 2 (Budde, Ri 90 ff.). Schon seit alter Zeit hat man die Athleten-
stücke S.'s zu denen des Heracles in Parallele gestellt, auch des letztern 12 Thaten.
zum Theil sehr künstlich, aus Ri 13 — 16 herausgerechnet. So erinnert z. B. 14 5 ff.
an d nemeischen Löwen, 16 3 an d Säulen des Hercules; auch für Hercules sind die
Wber das Verderben. Als man später einen Sonnenmythus als Basis der griech.-
phünicischen Heracles-Melkartsage erkannte, hat man auch die S.-Sage im Licht eines
solchen Sonnenmythus gedeutet. S. heisst ja der Sonnenmann oder die kleine Sonne
und hat viell. wirklich von d leuchtenden Gestirn seinen Namen erhalten. Auch *Beth-
Semes, der Sitz eines Sonnenkultes nahe d Schauplatz der Kraftthaten S.'s. lässt
einen Zus. -hang zw. S. und einem Sonnenmythus nicht unmöglich erscheinen. Die
brennenden Fuchsschwänze endlich 15 4 ff. Hessen sich allenfalls als Symbol der den
sommerlichen Kornbrand veranlassenden Sonnenstrahlen deuten. Aber „alles übrige
ist an (1 Haaren herbeigezogen, die selbst bei S. dazu nicht ausreichen." „S. rauft
sich mit Philistern, nicht mit mythologischen Bestien" (Reuss § 106). Wahrsch-er
ist S. humoristische Hauptfigur einer s-judäischen Dorfballade, die durch fremde
mythologische Züge ins Groteske ausgeputzt, ihr heidnisches Gewand durch einige
aufgesetzte theologische Flicken hat etwas modernisiren lassen müssen. Erst jüngste
(^uellenbearbeitung, die zunächst K. 1<> wegschnitt, dann wieder einsetzte (vgl. die
1631 wiederkehrende Formel von 1520), hat S. in d Zwangsjacke eines „Bichters"
gesteckt, ein Kostüm, das dem in Berserker-Ungestüm seine Kraft vergeudenden.
< -"istischen Naturhelden überall den Athem einpresst. 1!
Sin, l) stu 1) Ez30i5f. Festung Aegyptens, nichl *Syene (Ebers), wahrsch die
alte Grenzfeste Pelusium, nach ihrer sumpfigen Lage von &« Kothund nrjXöq Schlamm
624 Sina, Sinai.
so genannt, heute Faraina, bez. Tine. Der äg. Name ist streitig, sicher nicht Am;
Petrie, Nebesheh 6 ff. 28. 99 ff. — 2) Exlßi; 17 1; Xu 33 12 Wüste zw. Elim und dem
Sinai. W
Sina, Sinai der Bg der Gesetzgebung Ex 19 11 ff. ; 21 16; 314.29. 32; Lv 26 46.
Deber seine Lage kommen folgende Angaben in Betracht : aus Dt 33 2 f. ; Hb 3 3 ; Ps
68 9, die von Ei 5 5 abhängig sind, ergiebt sich, dass man sich den Bg Jahwe's Nu
1033 in d Nähe von *Seir (Edom), *Pharan und *Kades (1. kädes Dt 33 2) dachte.
Pharan weisst uns nach d W der 'Araba und d N der Sinaihalbinsel ; Hb 3 3 muss
fj temdn. weil mit Pharan parallel, nicht als Ortsname *Theman, sondern in d Be-
deutung von S her gefasst werden. Auch Nu 10 12 P steht Wüste S. neben d Wüste
Pharan. Nach Ex 16 1 P liegt die Wüste Sin zw. Elim und d S. ; da die einzelnen
Theile der Wüste nach Ortschaften benannt zu werden pflegen, so liegt es nahe, den
Namen durch d St *Sin zu erklären und ihn mit d Wüste *Sur Ex 15 22 etwa gleich-
zusetzen. Endlich ist Ex 3 18 ; 5 3; 8 23 davon die Rede, dass Moses die Seinen 3 Tage-
märsche weit in d Wüste hinausführen soll, damit sie ihrem Gott an seinem Bge
Opfer darbringen. Rechnet man diese Stellen, wie es meistens geschieht, zu J, so
würden sie vom S. gelten; denn J (und P) nennen den Bg der Gesetzgebung S., E
und D dagegen Horeb (s. u.). Diese 3 *Tagereisen sind von d Grenze Aegyptens an
zu rechnen und dürfen insgesammt kaum länger als 40 — 50 km genommen werden.
Damit kommt man nach 0 zu (vgl. Auszug und Wüstenwanderung) höchstens an d
(jebel jelek und gebel liiläl , kaum halbwegs nach Kades , nach S zu etwa bis Sues.
Doch kommt diese s Richtung nicht in Betracht ; die oben angeführten Stellen weisen
von d äg. Grenze aus nicht nach S, sondern nach 0. Fraglich ist ausserdem, ob die
3 Tagereisen im Munde Moses* nicht als Vorwand gemeint sind, um die Erlaubniss
zum Zuge desto leichter zu erlangen. — Wellhausen, Moore und Stade haben die
Verbindung Moses" mit d *Midianitern betont (Ex 2 15. 21 ff. ; 3 1 ; 18 1 ; Nu 10 29 ff. ; Ri
4 11; 1 16) und vermuthen daher den S. im Lande Midian ö vom Rothen Meere ; Israel
habe von Kades den Zug zum Bge Jahwe's unternommen und dort die göttliche Be-
lehrung erhalten. Da aber die Midianiter des AT Nomaden sind und auch im O-Jordan-
lande auftauchen, so ist es sehr zweifelhaft, ob man als die Heimath dieser Leute
das heutige madjan so von Edom ansehen darf.
Leber d Horeb, wie E und D den Bg der Gesetzgebung nennen, sagt das AT
Folgendes: Ex 17 6 ist der H. bei Massa und *Meriba = Kades ; doch sind die Worte
..am Horeb" (£ in Horeb) viell. späterer Zusatz. Dt 1 6. 19 wandert Israel vom H.
durch die grosse und fruchtbare Wüste nach Kades auf d Gbge der Amoriter zu, wie
es scheint: o-wärts. Ex 4 27 soll Aaron von Aegypten aus Moses in d Wüste ent-
gegengehen, d. h. in d Wüste ö von Aegypten; er trifft ihn dann am ..Bge Gottes'-
(so E; also Horeb). Nach Dtl2 sind es 11 Tagereisen vom H. auf d Wege nach
Sei'r bis Kades Barnea, vermuthlich in ö Richtung. Die Angabe 1 Kg 19 8, dass Elias
aus d Gegend von *Beerseba 40 Tage und 40 Nächte (!) nach d H. gegangen sei,
ist unbrauchbar. Während Ex 4 27 offenbar in d ö Grenzgegend Aegj'ptens weist,
hat man Dt 1 6. 19 und namentlich 1 2 zu Gunsten der späteren Annahme verstehen
wollen, dass der H. in d Grbge zw. d beiden Busen des Rothen Meeres zu suchen sei,
insofern an diesen Stellen eine Richtung von.S nach N bezeichnet werde, und darauf
aufmerksam gemacht, dass man vom gebel müsä in d That 11 Tagereisen bis nach
Kades gebrauche ( R ob III 807 ff. : 1438 ff.). Allein in d Angaben des AT rindet sich
kein Hinweis darauf, dass die Israeliten aus d Wüste zw. Aegypten und Edom in d
- Grbge hineingezogen wären, also den heutigen f/cbel ct-tih überschritten hatten.
3 teab— Sintfluth. 625
Hieraus ergiebt sich, dass es unmöglich i>t. aus d Angaben des AT die Lage
des Sinai oder des Horeb zu bestimmen. -Man muss sogar die Möglichkeit zugeben,
dass die Ueberliefernng in Betreff des Ortes der Gesetzgebung urspr nicht einheit-
lich gewesen ist ; freilich wird man später der Meinung gewesen sein, dass Sinai und
Horeb 2 verschiedene Namen derselben ( »ertlichkeit seien. Die Angaben seheinen über-
wiegend dafür zu sprechen, dass der Gottesbg an d Wege von d O-Grenze Aegyptens
nach Kades gelegen hat. Vgl. Wüstenwanderang.
Was im AT selbst nicht steht, hat man später hineingelesen, bes. in d christ-
lichen Zeit. Je bedeutender die Vorgänge am S. erschienen, desto höher dachte man
sich den Bg. Josephns begnügt sich mit d allgemeinen Angabe, dass der S. der
höchste 15a- jener Gegend gewesen sei AqII12i: III 5 1. Im On301; 112 wird der
8. oder Horeb) nach Faran bestimmt, dieses aber 3 Tagereisen von Aila (298; 122 1
oder an d S-Ende der 'Araba (215: 88) angesetzt: weder Eusebius noch Hieronymus
weisen damit in d heutige Sinaigbge hinein. Erst der Kaiser Justinian 527 — 565)
baute am nö Fuss des gebel müsä 22-14 m. des höchsten Gipfels des sogen. Sinai-
gbges. zum Schutze der Mönche ein festes Kastell an d Stelle des heutigen Katha-
rinenklosters und höher hinauf eine Marienkirche. Seitdem gilt dieser Bg als der
S. Lepsius und bes. Ebers haben aber nachgewiesen, dass schon seit d 4. Jhdt nach
Chr. die Oase des wädi flrän der Mittelpunkt eines ausgedehnten Eremiten- und
Klosterlebens wurde, das in d tjcbel serbäl 2052 m den Bg der Gesetzgebung des AT
verehrte. Demnach haben christliche Mönche zuerst den serbäl als S. angesehen.
Vgl. Wellhausen, Prolegomena 359: Moore, Judges 140: 179; Stade. Entstehung des
Volkes Ist. 12: vGall 1 ff.; O. Ebers, Gosen, bes. 413 ff.
Sina ist die griech. Ansspr des hebr. sinaj 4 Es 3 17; Ga424f. Zu Ga424f. hat
man das arab. Wort fyagar, Stein. Fels, vgl.: davon dass der S. auch den Namen
"AyuQ gehabt habe, ist nichts bekannt. — 1 Chr 24(23) lOf. ist Sina 1} .üna. Sn *Simei"s.
ein gersonitisches Geschl. G
Sineab, B sin'äb, (S —ewaao. Sam snar. Kg von *Adma Gel42; vgl. Kedor-
laomer. B
Sinear, Bezeichnung für *Babylonien GelOio; 11 2; 14 1. 9; Jo?2i; Jsllii;
Sa 5 11 : Da 1 2. wohl entsprechend der äg. Benennung Sangar und Sanhar in einem
'Amärna-Briefe aus Alasia (Cypem); s. jedoch Winckler AoF II 107 und KAT3 238.
Dagegen schwerlich identisch mit kschriftl. Sumer (S-Babylonien). Z
Singetanz Ex 32 18 s. Beigen.
Sini V) slnl. Die Siniter werden in d Wölkertafel Ge 10 n zw. den *Arkitern
und *Arvaditern genannt ; das Volk oder die Ortschaft ist daher an d Meeresküste
Mittelsyriens zu suchen, woselbst auch ein Df .,Syn'- V2 Meile vom Bache Arka noch
im 15. Jhdt von Breydenbach gefunden worden ist. So
Sinim. Das Land S., besser wohl das Land der Siniter. aus dem nach Js 4^1 12
die Exulanten zurückkehren sollen, muss dem Zus. -hange nach im S oder 0 von Pa-
lästina und zwar in grosser Ferne gesucht werden. <S räth auf d Perser: in neue-
ster Zeit ist die Ansicht vielfach verbreitet, dass unter Sin iso der Sing.: wirklich
China zu verstehen sei, was jedoch mehr als fraglich ist. Die Verbesserung in >-
wenim, d. i. Leute von *Syene, ist beachtenswerth. So
Sintrliith =: gn.sse Fluth ist in d Form „Sündfluth0 in d Zeit nach £, der
selbst noch Sind-, Sintfluth schrieb, eingedrungen. Der biblische S.-Bericht Ge65
i> 17 ist aus 2 Erzählungen durch einen K hergestellt. Das beweisen 1) seine Wie-
derholungen: 2mal wird erzählt die Nothwendigkeit der S. infolge d wachsenden Bos-
Bibelwörterbuch. 40
626 Sintfluth.
heit der Menschen 6 5 — 6 n ff. ; die Rettung- Noah's wegen seiner Frömmigkeit 6 9 — 7 l ;
der Eintritt Noah"s in d Arche 7 7— 7 13 ff. : das Steigen der S. und Schwimmen der
Arche 7 17 — 7 18: das Verenden aller Lebewesen 7 21—7 22 f.; die Beseitigung der äus-
seren Ursachen der S. 82* — 82b; die Abnahme des Wassers 8 3a — 8 3b; die Verheissung
Gottes, kein ähnliches Gericht mehr zu bringen 821— 9 11. 15. 2) Seine Widersprüche :
Noah nimmt von allen Thieren 6 19 f.: 7 16 je 2 Stück, 7 2 jedoch von den reinen
Thieren je 7 Paar, von d unreinen je 1 Paar in d Arche; 7 4.12.17; 82b entsteht die
S. durch Regen, 7 11: S21 durch d Durchbrach der über- und unterirdischen Wasser :
7 12 regnet es 40 Tage und Nächte lang. 7 24 steigt die S. 150 Tage. Auch sprach-
lich differiren beide Berichte (s. Dillmann Ge';126ff. : Holzinger68; Gunkel 125 ff.).
Die Zus.-arbeitung war dadurch möglich, dass beide Berichte, obwohl in Einzelheiten
abweichend, in d Hauptsachen eins sind : beide haben den gleichen Aufriss, in beiden
ist der Fluthheld der fromme Noah, die S. eine Sündfluth und eine Zeitalterwende,
heisst die S. mabbül und die Arche tebä. Die beiden Berichte verth eilen sich auf d
beiden Haupterzähler der biblischen Urgeschichte Ge 1 — 11 so, dass P in d Haupt-
sache 6 9 — 22 ; 7 6. 11. 13— I6a. 18—21. 24 ; 8 1. 2a. 3b — 5. 13\ 14—19 : 9 1—17 und J das Uebrige
umfasst.
Nach P ist Noah der einzige Fromme unter seinen Zeitgenossen. Gott befiehlt
ihm, eine Arche zu bauen, da die S. über d Erde kommen werde. Die Arche soll
Noah verproviantiren und mit seiner Familie und 1 Paar aller Thiere beziehen. Noah
gehorcht. Die S. entsteht durch Zusammenwirken der himmlischen und unterirdischen
Wasser. Die S. steigt, Die Arche gleitet dahin. Schliesslich sind die höchsten Bge
15 Ellen hoch mit Wasser bedeckt. Alle Lebewesen kommen um. Die S. fällt. Die
Arche sitzt auf d Grbge von *Ararat fest. Nach d Abtrocknen der Erde verlässt
Noah auf Gottes Geheiss mit allen Insassen die Arche. Für Thiere und Menschen
wird der Schöpfungssegen von Ge 1 erneuert. Für d 2. Weltalter wird dem Menschen
das Thier als Nahrung erlaubt, nur der Genuss von Thierblut und das Vergiessen
von Menschenblut verboten (Ge 9 1 — 7 = Pa ? |. Gott schliesst mit allen Lebewesen einen
♦Bund, bei dem er die Nichtwiederkehr der S. garantirt und als Bundeszeichen den
♦Regenbogen einsetzt.
Nach J bereut Jahwe , die immer schlechter gewordenen Menschen geschaffen
zu haben und beschliesst die S. Nur Noah findet Gnade, Von R sind P zu Liebe
die Verse gestrichen, die den Befehl, die Arche zu bauen, enthielten. Noah wird, weil
er gehorcht, für gerecht befunden und nun geheissen, die Arche mit je 7 Paar reiner
und je 1 Paar unreiner Thiere sammt seiner Familie zu beziehen. Nach 7tägiger
Frist kommt die S. Noah geht als Letzter in d Arche, die Jahwe selbst zuriegelt.
Die S. , in der wie bei P alle Lebewesen umkommen, entsteht bei J durch Regen.
Nur J hat die Vogelprobe, die Noah"s Klugheit illustrirt. Nach Verlassen der Arche
opfert Noah dem Jahwe, der sich durch d süssen Duft des Sühnopfers besänftigen
lässt und keine Fluth mehr zu bringen verspricht, weil nun einmal das menschliche
Herz böse von Jugend auf ist. Betreffs d Dauer der S. rechnet J mit kleineren Zah-
len als P. Bei J wahrt der Regen 40 Tage, dann vergehen noch 3mal 7 Tage (aus
8 10 zu entnehmen 1, bis Noah die Arche verlässt. Bei P währt die S. vom 17. Tage
des 2. Monats bis zum 27. Tage des 2. Monats im nächsten Jahre, d. i. 1 Sonnen-
jahr 365 Tage, in 1 Mondjahr = 354 -f- 11 Tage umgerechnet, Ob das 150tägige
Steigen des Wassers 7 24; 831' nur runde Zahl oder eine andere Berechnung der S.
= 2mal L50 Tage ist, ist noch unklar: ebenso warum bei P die S. gerade am 17/2
beginnt, Im Allgemeinen ist J (66; 7n;b; 8 7 ff. 21) alterthümlicher als P, doch hat
Sintfluth. 627
auch P (69b; 7m zuweilen ältestes Gut (Gunkel, (Tenesis 62).
Der biblische S.-Bericht . der selbst auf d Fremde weist 8 4. muss urspr bei
einem schifffahrenden Volke, also nicht bei d Hebräern entstanden sein. Die äussere
Gestalt der Sage, mag sie nun einen historischen Kern enthalten oder nicht, passt
am besten auf ein Überschwemmungsgebiet wie das des unteren Euphrat und Tigris,
d. h. Babylonien. Unter d vielen S. -Geschichten der Alten steht thatsächlich dem
biblischen S.-Bericht der bab. am nächsten. Dieser ist uns doppelt überliefert, in
einer jüngeren Recension bei Berossus (= Bi am 2!>(t vor Chr. und in einer älteren,
1872 von G. Smith in d Bibliothek des Kgs Assurbanipal (— *Asnaphar) in Ninive
entdeckten kschriftlichen Recension (= KI ; Uebersetzung von Jensen KB VI 228 ff. vgl.
KAT3 543 ff.). Nach B wird Xisuthros, der 10. bab. Kg, von Kronos im Traum über d
Kommen der S. belehrt. X. baut auf göttlichen Befehl ein Schiff, in das er mit d
Seinigen steigt, Proviant, geflügelte und vierfüssige Thiere bringt. Die S. kommt,
nimmt aber bald ab. Zur Erkundung des Wasserstandes schickt X. Vögel aus. Er
deckt das Dach ab, erkennt, dass das Schiff auf einem Bg gestrandet ist. verlässt es
mit Wb, Tr und Steuermann, betet die Erde an, baut einen Altar und opfert. Die
in d Schiff Gebliebenen rinden X. nicht mehr. Da ruft ihnen eine Stimme zu, die
Götter zu ehren, die in Sipara vergrabenen Schriften zu holen und Babylon neu zu
bauen. Der Landungsort des Schiffes ist das Gbge Kardu. Xach KI erfährt Ut-
napistim (mit d Beinamen Atra-hasis. d. i. der sehr schlaue, wozu Zioov&oo: eine Um-
stellung) aus Surippak durch einen von Ea gesandten Traum von d Absicht der Götter,
durch eine S. die Erde zu vernichten. Er baut ein Schiff, das er von aussen mit
Pech (kupru = JcöferGe6u) überzieht. Auf Ea's Befehl belügt er seine Landsleute
über d Schiffszweck. Auf ein gegebenes Zeichen besteigt er das Schiri mit seiner
Familie, Thieren und Wild des Feldes. Die ßtägige S. entsteht durch von Sturm.
Dunkel und Gewitter begleiteten Regen. Die Götter ducken sich vor Angst am Him-
melsrand wie Hunde. Einzelne bereuen, in d menschenmordende Gericht gewilligt
zu haben. Der Bg Xisir hält das Schiff fest. Nach 7 Tauen schickt X. Vögel aus:
Taube und Schwalbe, die. weil sie keinen Rastort rinden, heimkehren, dann den Raben,
der nicht wiederkommt. X. steigt aus und opfert. Die Götter rochen den süssen
Duft und scharten sich wie Fliegen über d Opferer. Bei zürnt . dass X. der Fluth
entronnen, wird aber von Ea beschwichtigt, und entrückt X. an d Mündung der Ströme.
Die stoffliche Uebereinstimmung zw. d bab. und d biblischen S. -Geschichte, bes.
J"s, ist die denkbar grösste. Die S. wurzelt im Zorn Gottes. Die Rettung des Hel-
den ist durch eine Theophanie vermittelt: der Bau der Arche eine Uehorsamsprobe
(Budde, Urgesch. 256). Die Anlage der Arche (worüber auch J erzählt haben muss
8 6. I3b) ist ähnlich. Beachte weiter: Mitnahme von Vieh, Proviant und Familie des
Helden in d Arche. Kommen der S. , Schwimmen der Arche, Tod der Lebewesen,
Stranden, Vogelprobe, Abnahme des Daches (B = J), Opfer, zuletzt Versprechen
(inttes, keine S. mehr zu bringen. P scheint spec. mit 15 2 charakteristische Züge
zu theilen (Kosters ThT XIX 335 ff.) : Noah, der in. vorfluthliche l'rvr = Xisuthms
dem 10. bab. Kg. Bei B landet die Arche auf d Gbge Kardu. wie urspr auch bei
1' -.5. CGe84), P's Ararat ist gelehrte Korrektur von d Erwägung au-, dass der
Ararat höher als der Kardu. Die stoffliche Uebereinstimmung zw. d bab. und bibl.
S.-Iiericht ist derart, dass sie nur aus Entlehnung seitens des letzteren, d«')- über sich
selbst hinausweist . zu erklären ist. Xach d Einwanderung in Kanaan mögen die
Israeliten durch Vermittlang der einheimischen Bevölkerung unter den anderen wäh-
rend d Vorherrsehaft Babyloniens im W eingedrungenen Kulturstoffen auch den bab.
40*
628 Sirach — Siph.
S. -Bericht kennen gelernt haben, dessen Geschichte bis zu seiner Annahme durch d
Israeliten und dessen Schicksale innerhalb der israelitischen Geschichte bis zu seiner
schriftlichen Fixirung durch J und P uns unbekannt sind. Jedenfalls ist jetzt der
Geist des bab. und biblischen Berichtes total verschieden. KI ist vom albernsten
Polytheismus durchtrankt. Wo findet sich bei P und J eine Parallele zu den ver-
logenen und auf einander neidischen bab. Göttern, die wie Hunde sich ducken und
wie Fliegen sich um das Opfer scharen? Bei P, und zwar bei ihm mehr als bei J,
ist der Stoff vom Geist des Monotheismus verklärt. P und J fassen die S. principiell
als Strafgericht auf, ein Gedanke, der bei KI und B nur gestreift ist. Bei J ist die
S. nicht ein Willkürakt der Götter, sondern im sittlichen Weltplan Gottes begründet.
Ebensosehr wie bei d S. auf d Rettung des frommen Noah, ist auf d Erhaltung der
Thiere Bedacht genommen, während bei KI und B der 1. Gesichtspunkt viel mehr
hervortritt.
.TP ist die von einem binnenländischen Volke monotheisirte Wiedergabe des
polytheistischen bab. Fluthberichtes, dem eine historische Ueberschwemmung, die viell.
das Tiefland Babylonien einmal bes. schwer heimgesucht hat, zu Grunde liegen kann,
jedenfalls die Farben geliehen hat. Ist auch von P und J die S. als totale Erdüber-
ftuthung gedacht, so folgt doch aus P selbst (bei J fehlt der Landungsort der Arche),
der sich das Gbge von Ararat als höchstes Gbge denkt, dass die S. nur lokal war.
also über d bab. Vorbild nicht hinauskommt, da es noch ca 10000 Fuss höhere Bge
als in Ararat giebt — man braucht also nicht einmal die Geologie zu Hülfe zu rufen,
um die Unmöglichkeit einer totalen Erdüberschwemmung zu beweisen. Thöricht ist
die Gleichsetzung der S. mit geologischen Diluvialperioden, da diese jenseits, die bab.
und die biblische S. aber diesseits der Menschheitsgeschichte fallen. Nach d S. ist
die Erde genau wie bei d Schöpfung. Möglicherweise ist die letzte Basis der bab.
S. astraler Art. Der S.-Held, der im Schiff dahinfährt, ist viell. urspr der Sonnen-
gott, der über d Himmelsocean schifft (Zimmern, Bibl. und bab. Urgesch. 38). Frei-
lich müsste dann der wesentliche Zug, dass die S. zugleich eine Sündfluth ist, erst
secundär sein. Wenn auch J und P von d S. als einer in ein bestimmtes Weltschema
gefügten Grösse reden, deren NichtWiederholbarkeit ausdrücklich versichert ist, und
in späterer Zeit die S. als Vorspiel des ebenfalls genau berechneten Weltgerichts
(z. B. Mt 24 38 ff. ; Lc 17 27 etc.) gilt, so blickt im Allgemeinen weder bei J noch bei
P etwas von der muthmasslichen astralen Grundlage der S. durch. AVird sich auch
nicht immer bestätigen, dass die in einer grossen Katastrophe Umgekommenen nur
die Sünder, die Geretteten nur die Frommen sind, so bleibt doch der Grundgedanke
,T und P*s in d Form wahr, dass selbst die grössten Naturcalamitäten von d Willen
eines sittlichen Gottes gewirkt sind. B
Sirach s. Jesus Sirach.
Sion, 1} sü'ön, St in Isaschar Jol9i9, neben *Hapharaim genannt. Ün 294;
152 kennt ein Df S. am Thabor. Conder vgl. die beiden ummauerten Quellen 'ajün
es-sa'üi 4 km nw vom Thabor; dagegen sprechen lautliche und örtliche Bedenken.
Der Thalmud kennt ein Sihin bei Sepphoris Neubauer 202. — 2) = *Zion. — 3) an-
geblicher Name des *Hermon Dt 4 48. G
Siph, l) .ftf 1) Ort auf d Gbge Juda's, zw. Karmel und Jutta genannt Jol5 55,
von Rehabeam befestigt 2Chrll8, kalebitisch 10hr2 42, unweit d AVüste von S.
1 Sm 23u; 26 1, also an d Wasserscheide. Nach On 258; 159 Df 8 rM ö von Hebron,
heute teil zif, ein bedeutender Hügel 873 m mit einigen Felsengräbern. Die Einwoh-
ner von S. verrathen David*s Aufenthalt dort dem Saul, der daher David dort ver-
Siphron — Sisera, Sissera.
629
folgt lSm23i9f. : 26 lf. Zur *„Heide" bei S. lSm23l5ff. hat man färbet Ijoresä
vgl., 3 km s von teil z~if\ grosse Ruine mit Felsencisternen und -Höhlen, auch kleiner
Basilika. — 2) Ort im *Negeb Jol5 24 neben *Telem. G
Siphron, I7 zifröna, Ort in d N-Grenze Kanaans Xu 34 9, nach Wetzstein Reise-
bericht 88 zifrän bei Palmyra, nach Furrer ZDPV Y1II 28 zaferäne n von työms)
(5 J?(fQwvu. Vgl. Sibraim und Palästina. G
Sirion nach Dt39 phönicischer Name des *Hernion Ps29 6. G
Sisa lKg43, s. Sansa. 15
Sisak, V\ sikil'. Kt
1 Kg 14 25 sfisak. äg. Se-
senk, erster Kg der 22.
bubastitischen Dynastie,
stammte aus einer seit
etwa 200 Jahren in Ae-
gypten ansässigen lo-
schen Familie. Zu ihm
floh Jerobeam 1 1 Kg 1 1 40 :
2 Chr 10 2 ; später unter-
warf er Rehabeam 1 Kg
14 25 ff. : 2 Chr 12 1 ff. Eine
Liste der von ihm er-
oberten St, darunter sol-
che aus Juda und Israel,
aber nicht Jerusalem, ver-
zeichnete er in Theben
(Abb. 188), wo Arnim und
die St-Göttin von Theben
ihm die Namen der ( »rte
zuführen (vgl. für d Na-
men Maspero, Liste de
Sheshonq in Victoria In-
stitute Bd. 27; YYMax
Müller 166 ff.). W
Sisera, Sissera 1)
nach Ri 4 2. 7. 17. 22 Feld-
herr des Kgs *Jabin aus
*Haroseth. aber nach d
Siegeslied Ri 5 19. 28 ff.
selbst ein Kg und Führer
von Kgen, wird von *De-
bora und *Barak in d
Kisonebene besiegt, flieht Abb. I88. Siegesliste des Pharao Si^.k in Kamak (Theben).
in d Zelt der *Jael und wird von ihr (Li 4 21 während er am Boden schläft; Ri f> :'7
während er wacht und stehend trinkt) meuchlings erschlagen. Da sowohl Ri 5 als auch
eig. Bi4 S. feindliche Haupt-, nicht Nebenfigur ist. Jo 11 1 ff. der Kg dahin von Hazor
von Josua geschlagen und getödtet wird, ohne dass von S. irgend eine Spur vor-
kommt, und die Kgsst *Hazor in Naphthali mit d Kriegsschauplatz in d Kisonebene
sich nicht reimt, so hat man mit Recht daraus »efolgert, dass R14 eine Jabin- und
630 Sisennes — Skorpion.
eine S. -Geschichte in einander geflochten sind. Vgl. Budde, RiXXIl: 33 ff. — 2) ein
mit Josua und Serubabel heimkehrendes Tempeldienergeschl Es 2 53 ; Xe 7 55. B
Sisennes 3 Es 6 3. 7. 27; 7i griech. Xamensform für *Tliathnai. Cr
Sitna, l) sitna. ein von Isaak gegrabener Brunnen zw. *Gerar und *Beer Seba
fie 26 21 (17. 23). Man vgl. seit Hob I 332 den wädi säten mit Ruinenstätte 4 km n von
ii-ndjebe (*Rehobotln. Q
Sittim. & has-sittim, die Akazien, ist li Nu25i; Jo2i; 3i; Mi 6 5, bei P Xu
33 49 äbel has-sittim. *Abel oder Aue der Akazien, das letzte Lager Israels vor d
Uebergang über d Jordan, nach P die X-Grenze des Lagers gegenüber *Beth Jesi-
moth als S-Grenze Xu 33 49. Zu On 292; 150 (neben Phogor = *Peor) vgl. JAq
IV 8 1 : V 1 1, wo ein Abila (Bj II 13 2 ; IV 7 6) 60 sta = 2 Stu weit von d Fürth des
unteren Jordans genannt wird. Schick fasst S. als Gesammtnamen der 3 bewässerten
Orte teil er-räme, teil el-Jcefren und teil nimrln im 0 des Jordan auf ZDPVII2. —
2i ein Thal S., £) nahal has-sittim. das durch d Tempelquelle bewässert werden soll
Jl 4 18 (3 23). Der Xame deckt sich mit d heutigen wädi es-sanf, doch reichen dessen
Anfänge nicht über el-hadr w von Bethlehem hinaus. G
Sivan Monatsname, ungefähr = Juni, s. Monate. B
Sklaven, Sklaverei. Die Sklaverei war in alter Zeit, wo es keine Lohnar-
beiter gab (s. Tagelöhner), eine wirthsehaftliehe Xotwendigkeit und hatte an sich nichts
Drückendes, da der Hausherr über Wber und Kinder ganz dieselbe Gewalt besas>.
Der älteste Haussklave (zekan bajit Ge 24 2) hatte eine sehr angesehene Stellung und
unter Umständen Erbrecht Ge 15 2 f. Eine Sklavin konnte durch d Herrn zur Gattin
und Gebieterin des Hauses erhoben werden. Man gab den Sklaven Wber aus d eige-
nen Trn 1 Chr 2 35 und den Sklavinnen eigene Sne zu Männern Ex 21 9. Die Sklaven,
fj 'tebed. fem. ämä Ex 21 20 etc., waren entweder Beute aus Razzia's bei andern Völ-
kern Dt 21 10, oder gekauft miknat faeSefGe 17 12; nQyvQwvrßoi Jt4io, oder im Hause
geboren jeUd bajit Ge 17 23 (olxoysvtfg, venia) , meistens fremder Völker Kinder (bene
nekär) Gel7i2; doch wurden auch Hebräer durch *Sehulden Leibeigen 2Kg4i, und
wir sehen aus Jr 34 9 — 11, dass die Versuche der Milderung ihres Looses vor d Exil
keineswegs von Erfolg begleitet waren. Solche Versuche traten bereits in d Gesetz-
gebung des 7. Jhdts hervor Ex 21 2 ff., D und P setzten sie fort ( vgl. Jobeljahr, Sab-
bathjahr). — Die grausame Behandlung von S., auf die Lc 12 46 ff. anspielt, ist röm.
oder herodeisch, nicht israelitisch. Später gab es Lohnarbeiter. Vgl. Mandl, Sklaven-
recht des AT's 1886; Grünfeld. Stellung der S. bei d Juden 1886: J. Winter, Stel-
lung der S. bei d Juden 1886. Si
Skorpion. 1) Die S. werden als bes. gefährliche Thiere geschildert Si 26 10,
als solche, deren Biss nicht bloss schmerzhaft Apc
9 5, sondern auch todtbringend Si39 36; Lclli2 ist.
S. rinden sich oft und zwar verschiedene Species vgl.
Tristram 301 ; Brehm IX 634 (Abb. 189) in allen
Landestheilen Palästina^, bes. auch in d *Wüsten
Dt 8 15. In d Wüste Juda am S-Ende des Todten
Meeres, bei d Steige *Akrabbim, liegt noch heute
beinahe unter jedem 3. Stein ein S. Das Gift, wel-
ches das Thier aus seinem Schwanz Apc 9 10 in d
Ali. 189. Skorpion. vou jjlm gepackten Gegenstand bringt, wirkt nach
verschiedenen Umständen sehr verschieden, jedoch in d allerseltensten Fällen tödtlich. So
Smaragd — Sodom und Gomorrha. 631
2) Kür d nach 1) benannte Stachelpeitsche: £ mit S. züchtigen 1 Kg- 12 n. u;
2 Chi- 10 n. 14. Ueber ihre Beschaffenheit s. Vermuthungen bei Thenius zu 1 Kg 12 n. Si
Smaragd, 1} bär*%at (5 a/iägaydog, Ex28i7; JtlOa; Tol320; Si328; Apc43;
21 19 als kostbarer *Edelstein aufgeführt, war den Alten wohlbekannt und kam den
Hebräern wohl aus Aegypten zu. S. wurden am rothen Meer s vom heutigen Koseir)
ausgebeutet. Es ist ein Edelstein von grüner Farbe, eine Art *Beryll; der hebr.
Name hängt wohl mit d griech. etymologisch zus. Vgl. Kluge 310 f. So
Smyrna wurde nach Alexander dem Grossen bes. durch Kg Lysimachus 300
vor Chr. am SO-Winkel des hermäischen Golfes neugehaut und stieg bald zur reich-
sten griech. St in Kleinasien empor, da dort die von 0 her das Festland durchzie-
hende Handelsstrasse mündete, die wohl früh schon auch Juden nach S. führte. Unter
d Römern, denen S. mit d pergamenischen Reiche 133 vor Chr. zufiel, durfte sich
die St ineben *Pergamon und *Ephesus) ..die 1. an Grösse und Schönheit" nennen.
Eines der 7 Sendschreiben der Apc In: 2s) ist nach S. gerichtet: der Bischof Po-
lycarp starb hier 169 nach Chr. den Märtyrertod. Q
Smida Nu 26 32 = *Semida. B
So 2 Kg 17 4 s. Chus. W
Sobaeli (wofür 1 Chr 19 (20) 16. 18 Sophach), Feldherr *Hadadeser*s 2 Sm 10 15 ff.;
s. David. B
Sobal s. Syrien Sobal. B
Sobi 2 Sm 17 27 Sn Xahas", s. David. B
Socho 1) St Juda's in d *Sephela neben *Adullam genannt Jo 15 35, Lager der
Philister 1 Sm 17 l, von Rehabeam befestigt 2 Chr 11 7, von d Philistern unter Ahas
erobert 2 Chr 28 18. Dieses wohl auch lChr4i8 gemeinte S. lag nach On293; 151
9 rM = 13,5 km von *Eleutheropolis nach Jerusalem zu, heute Jjirbet suweke am S-
Bande des wädi es-sant mit alten Mauern, Höhlen. Cisternen und "Weinkeltern. -
2) St Juda"s im Gbge Jolö48 neben *Jathir genannt, heute Jjirbet suiveke, grosse
Ruine mit Höhlen. Felsencisternen und geränderten Steinen, 16 km sw von Hebron. G
Sodom und Gomorrha werden gew. als die St genannt, die „Gott umgestürzt"
hat Am 4 n : Js 13 19 ; Jr 50 W : Dt 29 22 ; Jr 49 18. Dazu kommen nach Dt 29 22 : Ho 11 8 :
Gel0l9; 142.8 Adama und Zeboim. so dass man unter Zuzählung von Zoar 5 St
erhält, die Pentapolis WS 10 6. Die Erzählung Ge 18 f. geht auf eine kanaanitische
Lokalsage zurück und hat in israelitischem Munde Zusätze und Umgestaltungen er-
fahren (ZAW XVII 81 ff. i. Ihre jetzige Gestalt weist durch *Zoar Ge 19 19 ff. das s
Ende des *Salzmeers dem Untergange der 5 St als Schauplatz an. Wenn auch dieses
Ereigniss mit d Entstehung des Salzmeers, wie Ge 14 3 (13 10) angedeutet wird, nichts
zu thun hat, so lässt es sich doch mit seiner letzten Geschichte aus d Zeit des
Alluviums unschwer in Zus.-hang bringen. „Es war eine plötzliche Bewegung der
den Thalboden bildenden Scholle der Erdkruste im S des Todten Meeres nach unten,
ein selbstverständlich mit einer Katastrophe oder Erdbeben verbundenes Einsinken
längs einer oder mehrerer Spalten, wodurch die St zerstört und .umgekehrt- wurden,
so dass nun das Salzmeer davon Besitz ergreifen konnte- Von einer vulkani-
schen Eruption, dem Ausbruch eines Vulkans unter d Füssen der Sodomiter oder d
Erguss eines glühenden Lavastromes, kann im Ernste nicht die Rede sein-. Ein
grosses tektonisches Erdbeben giebt den in d Tiefe eingeschlossenen Gasen, Thermen,
petroleum- und asphalthaltigen Hassen Gelegenheit, durch d neu geöffnete Gasse der
Spalten dem Druck der einsinkenden Schollen auszuweichen und an d Tageslicht em-
porzusteigen. Kohlenwasserstoffe und Schwefelwasserstoff sind brennbar, sie können
632 Söller — Sonnenzeigev Alias.
sich sogar unter Umständen von selbst entzünden. So konnte die ganze Luft über
(1 geöffneten Spalte plötzlich in Flammen stehen, die emporgestiegenen Asphalt- und
Petroleummassen in Brand gerathen, so dass Rauch vom Lande aufstieg Ge 19 28. Von
diesen mit starkem Schwefelgeruch verbundenen Erscheinungen sagt 24, dass es „Schwefel
und Feuer vom Himmel herab auf S. und Gromorrha geregnet" habe, da ja die an-
deren atmosphärischen Erscheinungen von oben herabzukommen pflegen (Regen etc.).
Durch diesen Einbruch der Erdkruste mag die s seichte Bucht des Todten Meeres
(1 — 6 m tief) ihre jetzige Beschaffenheit erlangt haben. Der Schwefel tritt rings
um d *Salzmeer in d Schichten der sogen. Niederterrasse auf. in wallnuss- bis ei-
Lrrossen Knollen von weisslichgelber Farbe, die lose im kreidigen Mergel liegen und
gew. noch von einer härteren Schale aus Mergel oder einer Gypskruste umgeben
sind. Die Entstehung dieses Schwefels hängt direkt mit d ehemaligen oder jetzigen
Emporsteigen des Schwefelwasserstoffs in d zahlreichen Thermen an d Ufern des
Todten Meeres zus., indirect mit d Bitumen und G-yps in d Senonschichten der Grund-
schollen. — Der Asphalt am Todten Meere besteht aus „schwefelhaltigen kohlenstoff-
reichen Kohlenwasserstoffen", die oft von unten her in d Oberflächengestein einge-
drungen sind und es dunkel gefärbt haben (nebi müsä im NW, wäcü el-miüiauwät im SW
des Todten Meeres). Auch auf d O-Seite des ycbcl usdum, in d heutigen sebha, mögen
früher durch d einst hier vorhandenen Diluvialbildungen der Hoch- und Niederter-
rasse hindurch Petroleum- und Asphaltmassen sich ergossen haben. Darauf deuten
die Gel4io erwähnten „Pechbrunnen", richtiger Asphaltbrunnen in d *Sidclim-Ebene.
Vgl. Blanckenhorn, Entstehung und Geschichte des Todten Meeres 51 ff. 44 ff. — S.
wild im A- und NT oft als warnendes Beispiel der Sünde und des göttlichen Gerichts
gebraucht Js 1 9 f. : Jr 23 14 ; Am 4 n ; Ez 1 6 46. 48 (vgl. Mt 10 15 ; 11 23 f.). G
Söller bei £ für hnsQ&ov Ap 1 13 ; 9 37, öCb/ia 10 9, xQiazeyov 20 9 ; sonst s. Woh-
nungen, Saal. Si
Soheleth heisst lKgl9 ein Stein, neben der Quelle *Rogel, an dem Adonia
sein Opfer zugerichtet hatte. £j ceben haz-zöhrelet zeigt S. als Appellativwort, das
Klostermann z. St. nach Dt 32 24 mit Schlangenstein übersetzt. Clermont Ganneau
will Namen und Ort in d Felsplatte zaluvele in silwcm gegenüber der Marienquelle
wiedergefunden haben, muss dann aber die Quelle Rogel nach d Marienquelle ver-
legen. Vgl. Mem III 53 f. &
Sommer s. Jahr, Jahreszeit.
Sommerfrüchte Jr40i2 s. Obst.
Sommerhaus bei £ richtig für bei hak-kajis Am 3 15, fälschlich für HlUtBa, 6 10 (n)
(Obergemach), s. Wohnungen. Si
Sominerlauhe bei £ für 'alijjat ham-mekerä Ri 3 20, k'dar ham-m'lßrä 24. s. Woh-
nungen. S1
Sonne s. Welt, Weltvorstellung und Wetter, Witterung. G
Sonnenzeiger Alias steht bei £ Js38 8a für fj ma'alöt, d. i. Stufen = „Zeiger
des Ahas" 2Kg20n. Die neueren Erklärer denken dabei viell. richtiger an eine
Sonnenuhr. Solche Sonnenuhren, mittelst deren sie den Tag in gleiche Teile zer-
legten, besassen die Babylonier schon früher Herod. II 109. Davon ausgehend, dass
der scheinbare Sonnendurchmesser beim Sonnenaufgang den 360. Theil des Himmels-
gewölbes und die Zeit eines Sonnenaufgangs den 720. Theil eines Gesamttages = 2 Min.
beträgt, nahmen sie die Doppelminute als Einheit an und zerlegten den Tag in 12
Doppelstu, eine Rechnung, die sich auf unsren Uhren mit ihrer Einteilung von 12.
Stu bis heute erhalten hat (Winckler. AoF II 97). Wahrsch ist auch die Sonnenuhr
Sopater — Spannader. 633
des Ahas ass.-bab. Ursprungs, da Alias Verbindungen mit Assnr unterhielt 2 Kn lii loff.
Näheres über d Konstruction der Sonnenuhr des Alias ist unbekannt. Viell. darf
man sie sich als Spitzsäule auf einem Postament denken, zu dem ., Stufen" hinauf-
führten. Mittags warf die Säule den Schatten auf d oberste, Morgens und Abends
auf d unterste Stufe und zeigte so Stu. freilich von verschiedener Länge an. .Das
Zurückweichen des Schattens um viele Stufen entspricht dem Zurückweichen des schon
eingetretenen Lebenszieles des Kgs um viele Jahre" (Dillmann zu Js38«). Der Er-
zähler will Js388; 2 Kg 209 ff. ein wirkliches Wunder berichten, um dessentwillen
der Chronist 2('hr32.si gar bab. Gesandte zu Hiskia kommen lässt ' Der christliche
Leser zerbreche sich über d Realität des Wunders nicht den Kopf; er möge bedenken,
dass die Geschichte in einem Abschnitt erzählt ist. der den Propheten Js als Wunder-
mann verherrlichen will. B
Sopater s. Sosipater 2. H
Sophach 1 Chr 19 (20) 16. 18, s. Sobach. B
Sophan Xu 32 35, von £ irrthümlich als Name einer St in Moab aufgefasst, ist
vielmehr Beiname zu *Atroth. G
Sorek ist Ril6i Name des Baches, richtiger Thaies, in dem *Delila wohnte,
(in 153 kennt Cafarsorec unweit *Zarea, dem hirbel sürik im N des wädi es-sarär
entspricht. Dieser ist daher das Thal S. G
Sores war nach (5 Jo 15 59/60 —ojptjg eine St in Juda, die dem heutigen särls
15 km w von Jerusalem zu entsprechen scheint. G
Sosipater (Sosipatrosj 1) und Dositheus. 2 Hauptleute des Judas Makkabäus
2 Mk 12 19. 24. 25. — 2) Verwandter und Glaubensgenosse des Paulus Rm 16 21, viell.
identisch mit d Reisebegleiter aus *Beroea Ap 20 4. H
Sosthenes nach 1 Kr 1 l Mitverfasser dieses Briefes, sonst unbekannt, wenn
nicht identisch mit d Synagogenvorsteher Apis 17. was übrigens nur denkbar wäre,
wofern nicht die Heiden, sondern die Juden dort als die Schlagenden gedacht werden
dürften. H
Sostratus syrischer Befehlshaber der Burg von * Jerusalem unter Antiochus IV
2 Mk 4 27— 29. H
Spange s. Schmuck.
Sparta, die bekannte dorische St des Peloponnes am Eurotas, wird in d Mk-
Büchern erwähnt 1) weil der röm. Senat einen Beschluss zu Gunsten der Juden an
d St mitgetheilt habe lMkl523 (vgl. Kos) und 2) weil im letzten Jhdt vor Chr. die
seltsame Meinung bei d Juden verbreitet war. dass sie und die Spartiaten durch ge-
meinsame Abstammung von Abraham unter einander verwandt seien !Mkl2 2i (JAq
XII 4 10). Dies soll schon durch d angeblichen Briefwechsel zw. d Kg *Areus von
Sp. und Onias III lMkl2 7i. 19 — 23 festgestellt worden sein: mit Bezug auf diesen
soll der *Makkabäer Jonathan die nach Rom bestimmten Gesandten Xumenius und
Antipater mit einem Brief auch in Sp. vorgeschickt lMkl25ff. (JAqXTJIös) und
die Spartaner an Simon 142 vor Chr. geschrieben haben 14 20 — 23. Die Schreiben
sind erdichtet und 1 Mk nachgetragen, ein solcher Verkehr zw. Sp. und Jerusalem
hat nicht stattgefunden. Mit Bezug auf 2Mk58f. — *Jason (2) stirbt in Lacedä-
mon, genauer bei d Lacedämoniern — hat Büchler (Tobiaäen und Oniaden 126 — 137)
darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Fabel von d Verwandtschaft der .luden
mit d Spartanern aus d jüdischen Einwanderung in d dorische Cyrenaica (*Kyrene)
erklären läs.-t. Doch vgl. auch Winckler AoFII566ff. G
Spannader bei £ für cßd lt<in-ii<isn ( . t ■ : i 2 33 (Sehne des Hüftmuskels). Das
634
Spanne — Spiel, spielen.
den Hüftmuskel zu essen, ist sonst ganz unbekannt.
Vgl.
Si
Si
So
hier erwähnte Verbot
Gunkel z. St.
Spanne bei £ für zerret, s. Masse : Längenmasse.
Spanrose steht bei £ Ps80i für £j isüsan, sösän, s. Lilie. Vgl. Rosenspan
Spatregen s. Wetter, Witterung.
Specerei bei £ für b'sämlm (wohlriechende Stoffe, bes. *Balsamarten) Ex 30 23,
iammvm (Räucherwerk) Ex 3034; 31 n, aQwfzura Mcl6i; Jhl9 40; sonst s. Begraben,
Räuchern, Räuehopfer, Räuchwerk. Si
Speer s. Waffen.
Speichel l) rök. x\nspeien ins Gesicht als Beleidigung Js 50 6; Dt 25 9: Hi30io;
ifinxveiv * lc xb TtQÖoumov Mt 26 67 ; 27 30. — Anspeien als abergläubisches Schutzmittel
gegen Krankheiten Hi30io: ixarvsiv Ga4i4; Nu 12 14 (järak). Vgl. Krenkel ZwTh
1873, 238 ff. — Sp. (nTvofj.cc) als Heilmittel Jh 9 6. — Herausfliessender Sp., Geifer
(vir) 1 Sm 21 14. Sonst s. Rein, Reinigung, Krankheiten.
Speise s. Nahrung.
Speisemeister bei £ für aQxixQlxlivoq Jh2 8, s. Gastmahl.
Speisopfer bei £ für minhd = Getreide-, Mehl-, Küchenopfer,
Spelt £> Imssfcmet;
s. Opfer.
Si
Si
Si
Ex 9 32
Ez4 9
Js 28 25
(5
Ö/.l'QCl
r
"Cm
V
für
vicia
vicia
Roggen.
Spelt.
Spelt.
Jedenfalls ist darunter der S., Triticum spelta der Botaniker, verstanden (nicht, wie
andere wollten, die Schwarz wicke). Der S. ist eine dem Weizen ähnliche, aber mit
brüchiger Spindel versehene, mit ihm zugleich Ex 9 32 wachsende, aber mehr an d
Rändern (?) der Aecker Js 28 25 angepflanzte Getreideart, die als Brotkorn verwendet
wurde. Vgl. Tristram 479. So
Sperber Dt 14 15 ; Lv 11 16; Hi 39 26 viell. *Habicht. So
Sperling. Zu d Frage, wie weit unter d allgemeinen Bezeichnung sippör auch
der gemeine S. eingeschlossen ist, vgl. *Vogel. Bei £ findet sich S. bloss Mt 10 29. 3i;
Lc 12 6. 7. Vom Haussperling kommen in Palästina vor bes. die Species Passer cisal-
pinus und salicarius, der Rothkopfsperling und Halsbandsperling Brehm V 314 ff ;
Tristram 202. Bes. in gewissen Jahreszeiten werden die S. ge-
gessen; sie sind meist sehr billig und schmecken gebraten vor-
trefflich. So
Spiegel, fj rf'?Hi37i8, viell. auch gUjön'im Js3 23; laontQov
Jk 1 23, nur als metallene Handspiegel im Alterthum bekannt, deren
Bild nie ganz klar war 1 Kr 13 12 (Abb. 190). Sonst vgl. über S.
anderer Völker Hartmann II 240 ff. ; Schenkel V 358 f. Si
Spiel, spielen. Spiel bei £ nur 2 Mk 4 14 für yoQ>]ylu cho-
rischer Aufzug (vgl. Reigen), 16 für äyujyal (desgl.); 18 für ayiov
(Wettkampf), 19 &£ojqoi solche, die das S. besehen (Deputirte zu
den Wettkämpfen, die Antiochus Epiphanes im h. Lande ein-
führte). Daher Spielhaus 1 Mk 1 15 (14) £ für yvixväoiov (vgl.
Ball). — Spielen für sähak Hi 40 20 (15). 29 (24); sahek Ex 32 6 (den
Chorreigen nach d Opfer aufführen), ferner im Sinne von tanzen,
scherzen (vgl. Reigen) Ri 16 25. 27. Von Spielen der Kinder auf
(1 Strasse Sa 8 5: vgl. Ge2l9. Beschreibung der Kinderspiele Mtllieff. Si
Alib. um. Metallspiegel.
Spielmann — Sprache, Hebräische. 635
Spielmann für m'naggen (Saitenspieler) 2 Kg 3 15; Spielleute für nögnüm (die
Saitenspieler) Ps6826. Vgl. Musik. Si
Spiess s. Waffen.
Spinne l) 'akkäbis. Die leicht zerreissbaren Gewebe der S. sind Js595 und
Hi8i4 erwähnt. Nach Tristram 304 siebt es eine ausserordentlich grosse Anzahl von
S. in Palästina. Zwei andere Wörter sind von £ mit unrecht als S. gedeutet worden,
s. Eidechse und Motte. So
Spinnen täwä ist Frauenarbeit Ex 35 25 f.; mattoce Gespinst. Etwas fraglich ist
26 das S. von Ziegenhaaren. Viell. ist hier Weben gemeint, Man spann den *Flaclis
am Spinnrocken Msör (der Stock, um den der Flachs herumgewickelt war) und mit
d Spindel pcvlelc (auf die das Gespinst aufgezogen wurde ) Pr 31 19. Das feine ge-
sponnene Garn ist etün Pr7l6. Man verstand auch das Zwirnen (Kh 4 12 dreifältiger
Faden). Gezwirnter *Byssus ist ses moszär Ex 26 l. Spinngeräthe bei Ohnefalsch
Richter Tafel CCXIII 7—23. Si
Spunde steht bei £ für -«res (Bett) Am 3 12, s. Bett, Si
Sprache, Hebräische. Das H. gehört zu d Kreise der Spr, die man fassend
auf Ge 10 21 ff. seit ungefähr hundert Jahren semitische nennt, Freilich haben (s. u.)
auch Völker, die in d *Völkertafel nicht von Sem abgeleitet werden, eine dem H.
verwandte Spr gesprochen wie die Kanaaniter. Eine gute kurz gehaltene Uebersicht
über d Eigentümlichkeiten der semitischen Spr giebt Th. Xöldeke, Die semitischen
Spr2 1899. Das Werk von Ernest Renan, Histoire generale etc. enthält viele geist-
reiche Gedanken, ist jedoch veraltet, Was die Vergleichung des H. mit d anderen se-
mitischen Spr betrifft, so vgl. man William Wright, Comparative grammar of the sein,
lang. 1890; H. Zimmern. Vergl. Grammatik der sem. Spr 1898. Ob die Gruppe der
sem. Spr mit der der indogermanischen urverwandt ist, erscheint sehr zweifelhaft:
eher ist Verwandtschaft mit d Hanritischen Spr anzunehmen (zur Verwandtschaft mit
d Aeg. s. Erman in ZDMG XLVI 93 ff.). Selbst innerhalb d Semitischen ist nicht
leicht zu ergründen, welche sprachliche Erscheinungen und Wörter als ursemitisch,
d. h. als vor d Trennung der semitischen Völker vorhanden, oder den Stuten gemein-
sam angesehen werden dürfen : den Ursitz dieser Völker ergründen zu wollen, scheint
ein verfrühtes Unternehmen.
Die semitischen Spr lassen sich am besten in 2 Gruppen theilen. Zur einen
gehört das Arab., welches wieder in N-Arab. und S-Arab. (inclusive Aethiopisch) zer-
fällt: zur anderen Gruppe gehört das Ass.-Bab. und Aram. Mit dieser 2. Gruppe ist
das H. und seine Schwesterdialecte eng verwandt: andrerseits ist es, schon seiner
geographischen Lage nach, auch mit d Arab. etwas enger verknüpft, als die anderen
n-semitischen Spr.
Die Völker, mit welchen die Hebräer auf d Boden Palästina's in nächster Be-
rührung standen, sprachen einen dem H. nahe stehenden Dialekt. Sicher wissen wir
dies von d Moabitern durch d Denkmal des Kgs *Mesa (s. auch Schrift 1. Andern-
theils war die Spr der Phönicier dem H. nahe verwandt is. P. Schröder, Phönicische
Spr 1869; Stade in Morgen]. Forschungen 1875, 107 ff.). Nichts deutet darauf hin,
dass die Kanaaniter eine andere Spr redeten, als die in ihr Land einwandernden He-
bräer; sondern es wird im Gegentheil stets angenommen, dass sie sich von Anfang
an verstanden. Nimmt man hinzu, dass Js 19 18 „die Spr Kanaans- (oder der Ka-
naaniter) geradezu für H. steht, der Ausdruck „hebr. Spr- sich im AT überhaupt
nicht ttndet - nur phüdü = jüdisch kommt 2 Kg 18 2«. 28 vor — so entsteht die
Frage, ob nicht die in Palästina einwandernden Hebräer ihre Spr einst geradezu mit
636 Sprache, Hebräische.
der der Kanaaniter vertauscht haben sollten. Viell. war übrigens die Spr der Ein-
wanderer von der der Landesansässigen überhaupt nicht so sehr verschieden. Uebrigens
wird als Probe des uns unbekannten Kanaanitischen das Phönicische anzusehen sein.
Zunächst kennen wir diese mit d H. enger verwandten Spr gemäss der Eigen-
thümlichkeit ihrer *Schrift wesentlich bloss d Consonantismus nach. Ueber d hebr.
Pnnetation, welche uns zeigt, wie im 0. nachchristlichen Jhdt der Text in d *Synagoge
vorgetragen wurde, haben wir für d H. bloss in d griech. und lat. Umschriften des
Textes (wie ebenso für d Phönicische) eine, und zwar nicht immer ganz zuverlässige
Controlle der durch d Masoreten festgestellten Ausspr. Wie die Spr in alter Zeit
geklungen hat. wissen wir demnach bloss unvollständig ; allerdings lässt sich manches
aus d Analogie der übrigen, sogar noch der modernen semitischen Spr errathen und
schliessen.
Eine Eigenthümlichkeit des H. besteht darin, dass die Schriftspr lange Jhdte
hindurch sich wesentlich gleich geblieben ist. Natürlich wird es neben dieser Volks-
dialecte gegeben haben; von diesen wissen wir jedoch sehr wenig, vgl. Ri 12 6; nach
späteren Berichten zu artheilen, war die Ausspr mancher Laute im N des Landes eine
andere, als im S. Was die Schriftspr betrifft, so ist der Spr-Gebrauck der einzelnen
Schriftsteller verschieden, und unterscheidet sich die Spr der Poesie von der der
Prosa; vom grammatischen Standpunkt archaistische Formen zeigen sich jedoch auch
in später Poesie. Ein Hinderniss, die Entwicklung der hebr. Schriftspr verfolgen zu
können, liegt darin, dass der recipirte Text einzelner at-licher Bücher entschieden
verdorben, der anderer überarbeitet ist; überhaupt, dass eine Anzahl willkürlicher
Aenderungen daran vorgenommen wurde. Zum Theil lässt sich dies schon aus d
Uebsetzg der sogen. Septuaginta erweisen.
Die Grammatiken, welche die sprachlichen Erscheinungen des H. vom histori-
schen oder vergleichenden Gesichtspunkte aus behandeln, sind folgende: H. Ewald,
J. Olshausen, Fr. Böttcher, B. Stade, A. Müller, F. E. König, A. B. Davidson, Wil-
helm Gesenius, umgearbeitet von E. Kautzsch.
Das H. enthält eine Anzahl äg. und ass. Fremdwörter ; einen wesentlichen Ein-
Üuss haben diese Spr auf d H. nicht ausgeübt. Anders steht es mit dem an d hebr.
Spr-Gebiet im N und NW angrenzenden Aramäischen. Der spec, hier in Frage
kommende Dialect dieser in weiter Ausdehnung herrschenden Spr (vgl. Nöldeke a. a. 0.)
i^t das W-Aram. (vgl. E. Kautzsch, Gramm, des Biblisch-Aram. 1884; Marti 1896).
Aram. Fremdwörter werden wohl im N Palästina's früh eingedrungen sein, wie schon
eines der ältesten uns erhaltenen, im N des Landes entstandenen Denkmäler, das De-
boralied Ei 5, Aramaismen aufweist. Aber auch in Juda verstanden, wie 2 Kg 18 26
beweist, die Vornehmen schon um 700 Aram., das schon damals wie noch lange in
d pers. Zeit die Diplomatenspr des vorderen Orients war. Bei d Spr der Propheten
Jeremia und Ezechiel macht sich Eintluss des Aram. geltend; allerdings trat später
wieder eine Eeaction ein; auch nach d Exil wurde noch reines H. geschrieben. Die
alte Ansicht, dass die Hebräer ihre Spr (und *Schrift) im Exil mit der aram. ver-
tauscht hätten, ist sicher falsch. Nach d Exil, als das Land durch fremde Kolonisten
und die vordringenden W-Aramäer besetzt war, drang ganz allmählich das *Aram.
immer mehr ein; es gab eine Zeit des gleichzeitigen Gebrauchs von H. und Aram.;
schon der Verfasser des Esrabuchs (3. Jhdt) schreibt zum Theil Aram.; im 2. vor-
christlichen Jhdt wird schon die Hauptmasse des Volkes Aram. gesprochen haben.
Aber 11. winde doch noch verstanden, wie ja die eine Hälfte des Buches Da (um 167)
noch hebr. geschrieben ist. Schon im 1. Jhdt vor Chr. kam die Sitte auf, dass der
Sprache des NT, neutestam entliche Gräcität — Spreu. 637
heilige Text dem Volke verdolmetscht wurde, woran sich später die Literatur der
aram. Thargumim anschloss. Zu Jesu Zeit (Lc4l7) wurde das II. in d *Synagogen
noch grossentheils verstanden; merkwürdiger Weise nannte man aber die damals üb-
liche Volksspr, aus der uns in d Evangelien so viele einzelne Proben erhalten sind
(vgl. Kautzsch 8 ff.), kßQaiati, hebr. (vgl. Jho2). Dafür, dass die Kenntniss des H.
erhalten blieb, sorgte schon der patriotische Geist der Schule. Unter d Gebildeten
und Gelehrten erhielt sich die Kenntniss des H. , wie die Spr der Mischna noch be-
weist : man sprach in d „Schule" hebr.: natürlich blieb jedoch die Spr des Volkes
nicht ohne starke Einwirkung auf diese gelehrte Spr, die aber von nun an zu d todten
gehörte. So
Sprache dos NT, neutestaineiitliche Gräcität. Auftauender Weise redet die
Literatur des Urchristenthums weder dessen Spr, noch diejenige des AT. Das Hebr.
war ausgestorben und an seine Stelle das von N und () her Palästina überflutende
Syr., die Spr *Aram's, getreten ('s. Sprache, hebräische). Zahlreiche griech. Wörter,
welche in diese Landesspr eingedrungen waren, geben noch kein Eecht, die Juden
zur Zeit Jesu als zweisprachig vorzustellen. Erst als Paulus und Barnabas von d
Hauptst Syriens aus die Heidenmission nach Kleinasien trugen, musste der Lehrvor-
trag griech. gestaltet werden, und diesem Vorgang folgte naturgemäss die urchrist-
liche Literatur. Dieselbe redet die Spr der Hellenisten, d. h. aber im Allgemeinen
die im griech. -röm. Weltreich übliche Umgangssprache , jedoch mit mehr oder we-
niger hervortretender semitischer Färbung. Die Theologie ist sich über d Verhältniss,
darin dieses nt-liche Griech. zu d Schrift- und Bücherspr des alexandrinischen Zeit-
alters (rj zoivfj, seil, öiäls/czoq) oder gar zu d früheren Classikern steht, erst allmäh-
lich klar geworden. Die „Puristen" verfochten seine Classicität, die „Hebraisten-
machten dagegen die Hebraismen und Aramaismen geltend. Jene sind meist schon
aus <S übernommen (z. B. noielv 'ekeoz ftera zivoq Ge 24 12 = Lc 10 37) , während diese
der Landesspr nachgebildet sind (z. B. fzeoolag, {mxü, dßßä, /uujuwmg). Hatte man früher
die Zahl der Semitismen übertrieben und die Spr des NT zu einem isolirten, dem
griech. Ohr barbarisch klingenden Idiom gemacht („ Judengriechisch ••), so besteht da-
gegen auf Seite derjenigen, welche sie mit Recht in d Rahmen der jetzt aus zahl-
reichen Aufzeichnungen privater Natur bekannt gewordenen Volksspr gebracht und
dem Entwickelungsgang der griech. Spr überhaupt eingegliedert haben, eine Neigung.
die Hebraismen zu unterschätzen oder zu übersehen. Aber solche finden sich nicht
etwa bloss bei Mc oder Apc, wo sie gehäuft auftreten, sondern auch bei dem theil-
weise von d allgemeinen Schriftspr beeinflussten Paulus, ja selbst bei d geborenen
Heiden Lc, der einestheils neben He das beste Griechisch im NT vertritt, anderntheils
aber oft auch darauf bedacht ist, in d Spr von (5 zu schreiben. Endlich aber macht
sich im NT der sprachbildende Geist des Christenthums geltend, der neue Begriffe
schafft und auch die Worte dafür umprägt. W. Grimm, Lexicon etc. 3. Aufl. 188,S:
Winer-Schmiedel, Grammatik etc. 8. Aufl. 1894 1'.: H. Cremer, lUlilisch-theologisches
Wörterbuch der nt-lichen Gräcität. 9. Aufl. 1902; A. Deissmann. Bibelstudien 1896
und ls'17: F. Blass, Grammatik des nt-lichen Griechisch 1896; A. Thumb. Die griech.
Spr im Zeitalter des Hellenismus 11)01. H
Spreiigwasser, f) nie han-niddä Nu 199, von Befleckung reinigendes Wasser
(vgl. Sündwasser), Wasser, mit Asche einer ausserhalb des Lagers geschlachteten und
ganz verbrannten rothen Kuh vermischt Nu 19 2 — (>. Leber d späteren thalmudischen
Bestimmungen s. Delitzsch in HW 15;} 1 f. S. Reinigung, Reinigungsopfer. Si
Spreu s. Dreschen.
638 Spruch, Sprüchwort — Stakte.
Spruch. Sprüchwort s. Dichter.
Sprüche Salomo's. 1} misle frlömö, bei d Juden meist kurzweg Mischle, heisst
ein in nachexilischer Zeit redigirtes Spruchbuch (im fj das 2. Buch der sogen. Ha-
giographen. des 3. Theils des Kanons). Den Grundstock bildet (mit bes. Ueberschrift)
die Sammlung 10 1 — 22 16. fast durchweg zweigliedrige S. (375 = der Zahlenwerth
der Konsonanten von selö»iöh) in sogen, antithetischem Parallelismus. Dazu bilden
„die Worte von Weisen" (22 17—24 22) einen 1.. und 24 23 — 34 einen 2. Anhang. Eine
2. Hauptsammlung (K. 25 — 29. z. Th. mehr Kunstpoesie als volksthümliche Spruch-
weisheit) wird 25 1 auf d Männer id. h. wohl d Schrift gelehrtem des Kgs *Hiskia
zurückgeführt (137. urspr wohl 136 S. = dem Zahlenwerth der Konsonanten von
hizkijähü), trägt aber auch den Stempel nachexilischer Redaktion. Anhänge dazu
sind: 1) die Worte Agur's, des Snes Jake*s K. 30; „Leithiel und Uchal" als weitere
Verfasser dieser S. bei € beruhen auf einem völligen Missverstand von 30 1; 2) die
Worte des Kgs LemueL die Lehre seiner Mr 31 1 — 9, und 3) das (alphabetisch ange-
legt ei „Lob der tugendhaften Hausfrau- 31 10 — 31. Den jüngsten Bestandtheil des
Buchs bildet der (wohl zum Zweck der Schlussredaktion nicht vor 350 verfasste) Pro-
log K. 1 — 9 , der sich nach einer kurzen Einleitung 1 1 — 6 bes. mit d Preis und d
Empfehlung der zur Person gewordenen ^Weisheit befasst. In d Sammlungen K. 10 —
29 mögen auch allerlei alte S. (viell. auch solche Salomo's) enthalten sein. Für eine
durchgehende nachexilische Redaktion beweist jedoch das gänzliche Fehlen jedes Hin-
weises auf Götzendienst. Kommentare: Delitzsch 1S73. Nowack 1883, Wildeboer 1897,
Frankenberg 1898. Toy 1899 ; Text in SBOT von A. Müller u. Kautzsch 1899. K
Spünden bei £ für säfan lKg69 (mit Fourniren belegen, täfeln), für sippä
i5,j. 20 (überziehen mit Fournin. für hippä 2 Chr 3 5 (überdecken). Vgl. Täfeln, Woh-
nungen, Palast, Tempel. Si
Slaar bei £ nur To6lo(8) für Xevxo&fiata, weisse Häutchen. s. Krankheiten. Si
Stadt, &{ 'ir, poetisch hirjä , krzret, bildet den Ggens 1) gegen d freie Feld
sädce Dt 22 25 etc. mit seinen beweglichen Zeltlagern üröt Ge 25 16 etc. ; 2) gegen offen
liegende Ortschaften p-razöt Sa 2 8. in denen man nach Ez 38 11 ohne Mauer wohnt;
höfer liap-p'räzi (Flecken des im freien Lande Wohnenden 1 1 Sm 6 18 (vgl. Pheresiter) ;
auch vom Wohnen in Weilern, einzelnen Gehöften tyserim . indem die St jedenfalls
eine Mauer hatten; 3) gegen befestigte St im engeren Sinn Dt 3 5 lärim b-süröt. im
Ggens zu läre //rdzr. s. Festung. Si
Stadt buch bei £ 1 Mk 14 22 für ßovkal xov örjfiov meint die Beschlüsse des Volks
in *Sparta. die aufgeschrieben und autbewahrt wurden, dagegen 23 {anoöeöeiynivu rov
Sfjßov ßißXla) die Staatsurkunden, Staatsakten. G
Stadtdiener , griech. Qtxßdovyoi, sind Ap 16 35. 38 die Lictoren der städtischen
Prätoren von *Philippi. G
Stäupen (von Stupe =r Schandpfahl, an den der Verbrecher gebunden wird,
um da gegeisselt zu werden: Kluge Wb) s. Strafen. Geissei. Si
Stahl steht b2l Si 31 31 (= griech. 3426) für otü/aoua: die Härtung des glühen-
den Eisens durch Eintauchen in Wasser oder fette Flüssigkeiten (Oel) war den Alten
bekannt. ,t
Stakte steht Ex 30 34 für l) nätäf, HL 1 1.3 für Tc\ mör (s. Myrrhe). Unter S.
i-t ein wohlriechendes Gummiharz zu verstehen; näheres ist nicht auszumachen (s.
Etäucherwerk, Räucheropfer 1. Ge37 2o: 43 11 werden unter d Producten Palästina's
Myrrhen aufgeführt; die Uebsetzgen geben es mit S. wieder. Es ist jedoch darunter
das im Alterthum I'linius Xll 33 hochgeschätzte Ladanum zu verstehen, das bittere,
Stall— Steinbock. 639
aber wohlriechende Harz, das aus verschiedenen Cistusarten, bes. Cistus creticus, ge-
wonnen wird. Tristram 458. So
Stall. Bloss in Bezug auf *Pferde und *Rinder ist in d Bibel von St. die
Bede, sonst vgl. Herde, Vieh; dies gilt wohl auch für JhlOi6. So
Stamm und Geschlechter. Die politischen und socialen Organisationen der
alten Hebräer gehen von d Familie aus und werden daher stets unter d genealogischen
Gesichtspunkt gestellt (vgl. Gre5; 10 etc.), was selbst da durchgeführt wird, wo die
Künstlichkeit dieser Construction auf d Hand liegt, wie beim Vr der Nomaden, der
Musik, der Schmiede etc. Ge 4 20 — 22 (s. auch Geschl-Register). Die einfache Familie,
£j bajit Ge 35 2, hat als Haupt den Vr, im Fall seines Todes den Erstgeborenen als
()b'ir l'ahun Ge 27 29. Erweitert durch d Familien der Sne Ge7i3; 24 38 oder sonstiger
sich anschliessender Seitenverwandten Ge 11 31 wird das Haus zur mölcedet Gel2i;
31 3 (Familiengenossenschaft), die zugleich eine Kultgemeinschaft bildet, als deren
Priester der Vr fungirt Hi 1 5. — Der Zus. -tritt mehrerer solcher Familien, die sich
vereinzelt nicht gut halten können, bildet das bet-ab, pl. bet-äböt, wie z. B. die Fa-
milien Jeus und Beria 1 Chr 23 11 zu einem bet-ab sich vereinigen (vgl. auch 1 Chr 7 7 ;
24 6 etc. Daneben tindet sich der Spr-Gebrauch von bet-ab für Geschl, Stm, s. Dill-
mann zu Ex 6 14). An d Spitze dieser Familiensippen stehen nesi'im Hn 10 ±, rase oder
säre bet-äböt Ex 6 14; 1 Chr 29 (30) 6. Diese „Väterhäuser" treten wieder zum grösseren Ver-
bände des Klans (mispäfyä, celef Ri 6 15 etc.) zus., der nachlSm20 29 auch wieder eine
Kultgemeinschaft bildete. An d Spitze des Klans stand der Schech (zäken, seltener
iilhif Sa 9 7). Diese Aeltesten, rase ham-mattöt Nu 30 2, bildeten einen Senat (vgl.
Nu 1 4ff. und yspovota), der die Angelegenheiten des Klans regelte Nu 11 16 ff., Kge wählte
2Sm24 oder absetzte 1 Kg 12 1 ff., Recht sprach Ex 18 21 — 26; Dt 21 19; 22 18; 25 7 ff.
Die Klans vereinigten sich endlich zum Stm (scebef, mattce), dessen Vereinigungspunkt
urspr der Kult des Heros eponymos bildete (Stade 1403 ff.). Später galt letzterer
als der Stmvr, da die Jahwereligion die Nebenkulte verdrängte. Die Stmesnamen
sind theils Götternamen wie Gad und Asser, theils Thiernamen wie Rüben, Simeon,
Lea, Rahel etc. (s. Namen). Wbliche Namen deuten darauf, dass der Stm wieder
einging, Kebswbersne deuten auf gentes minores ; frühere oder spätere Geburt deutet
auf d Altersunterschiede der Stme. Vgl. ZAW 1 112—116 ; Stade 1 30. 145 ff. 395—410.
< >ft schwanken die Bezeichnungen zw. Stm und Klan Jo 7 17 etc. Die Zwölfzahl der
Stme beruht auf einem beliebten Zahlenschematismus Ge 17 20; 22 20 — 24; Ewald, Gesch.
I 521 ff. Der Zus.-halt war bisweilen sehr gelockert, die Besitzverhältnisse wechselnd,
bes. im ()- Jordanlande (vgl. JprTli 1875, 365 f.). Die Besitzregelungen von Jo 13 — 21
sind aus verschiedenen Quellen zus. -gearbeitet, leiden an mancherlei Widersprüchen
und Defekten. Stade 1148— 173: Dillmann zu Jo 504 ff. Si
Stand s. Geschlechter, Stamm, Aemter, Gewerbe. Si
Stater Mtl7 27 ist ein Geldstück im Werth von 4 attischen Drachmen, etwa
3 Mark. S. Geld. G
Statthalter bei £ 2Mk43l; 1323 für Reichsverweser. S. Androuicus 1) und
l'hilippus 3). H
Steinbock. Dt 14 5 £ ist der S., £1 aklcö, als erlaubte Speise genannt. Wahrsch
ist unter akkö in d That nichts anderes zu verstehen, als was sonst jä'el genannt
und von £ unrichtig mit Gemse, Fr 5 19 mit Feh übersetzt worden ist. hie bes. Art
des in Palästina, Arabien und bes. auch auf d Sinai heimischen S. (Capra heilen
Tristram 95; Breiini III 294, Abb. 191) hat eine etwas hellere Färbung als die S.
unserer Hochalpen : auch die Biegung der Hörner ist etwas verschieden. Die S. leben
640
Steine — Stephanas.
in Rudeln von 8 — 10 Stück. Am häufigsten ist das Thier in d Klippen gegen das
TodteMeerhin
(vgl. 1 Sm 24 3
[wo V ibex] ;
Ps 104 18). Das
Thier ist aus-
serordentlich
scheu und un-
zähmbar ; sein
Fleisch ist ge-
schätzt. So
Steine. Mit
d gew. Wort
aeben wurden
nicht bloss S.
im Allgemei-
nen , sondern
lies, auch von
d*Steinmetzen
gebrochene
und behauene
Quadern 1 Kg
5 15 (29). 17 (31),
Grabsteine Mc
15 46 u. s. w.
bezeichnet.
Unbehauenes,
sollten nach d
älteren Gesetz
Ex 20 25 beim
Abb. 191. Wilder Steinbock. *Altar-Bail
verwendet werden; ausserdem dienten sie zu sog. Masseben (s. Mal). Ebenfalls alter-
thümlich, an d sogen. Steinzeit erinnernd, ist der Gebrauch von Steinmessern (s. Mes-
ser) bei d *Beschneidung Ex 4 25 : Jo 5 3. Aufgeschichtete St. dienten als Hecken Js 5 2 :
Xu 22 24. Das Land scheint damals schon manche Euinenstätten, die blosse Steinhaufen
waren, aufgewiesen zu haben (vgl. Mi 1 6 mit Jo7 26). — S. steht nicht selten für
*Edelsteine. Ueber Bausteine s. Bauen, Palast, Wohnungen, Säge ; über Pflastersteine
s. Pflastern ; über Gewichtsteine s. Gewichte ; über Schleudersteine s. Waffen. — Back-
steine wurden aus d Thon des Erdbodens durch Anmachen mit Wasser und Kneten
zu *Ziegeln geformt. So
Steinigen s. Todesstrafe.
Steinmetz bei £ für hö&be hä-crben 2 Kg 12 13 (12), welche ahne maliseb, be-
hauene Steine, herrichteten, ebenso für haräse oben Vir 2 Sm 5 11 : vgl. Axt, Säge,
Steine. Palast, Handwerke. Si
Steinschneider bei £ für häräs Ex 28 11 (Graveur), pittühe hötäm 21; 39 6 (Sie-
gelstecherarbeit), für h&oifjyöq Si45l3; s. Graben, Siegel. Si
Stephanas der erste Heide, welchen Paulus in Korinth bekehrte und taufte
1 Kr 1 16. Er und seine mit ihm gläubig gewordene Familie widmeten sich dem Dienst an
Stephanus — Sthav Bosnai. (i41
d Gemeinde und nahmen daher eine leitende Stellung in ihr ein lKrl6l5.1ß. Als
(..sandte derselben erscheinen L Kr 16 17 neben ihm Achaicus und Fortunatus, vidi.
zu seinem Gesinde gehörig. H
Stephanus Ap6 5 der erste Märtyrer, einer der 7 Armenpfleger in Jerusalem,
wurde um d Folgerungen willen, welche er aus Jesu Weissagung von d Zerstörung
des Tempels zog, von d »Hellenisten in Jerusalem, zu welchen er übrigens selbst wahrscb
v..n Haus aus gehörte, der Lästerung- wider Moses beschuldigt. Die Verteidigungs-
rede Ap7 gipfelt in d Satze, dass der Tempel überhaupt eine ungeeignete Wohnstätte
Gottes sei — ein Standpunkt, der mit d paulinischen Lehre von d Abrogation des
Gesetzes verwandt ist. aber doch mehr noch mit d alexandrinischen ümdeutung des
Uesetzeslmchstabens und mit Anschauungen, wie sie sonst erst im sog. Barnabasbrief
wieder begegnen. Jedenfalls hat er den Bruch mit d Judenthum eingeleitet, was ihm
selbst den Tod, der Gemeinde aber eine erste Verfolgung eintrug. H
Sterbedrüse setzt £ Dt 28 21 für <hrh,r (Pest), s. Krankheiten. Si
Sterne. Im alten Volksglauben galten die St. als glanzende, mächtige Him-
melswesen, deren üebermuth und Zerstörungslust in d Urzeit durch Jahwe erst ge-
bändigt werden musste, aber auch später immer wieder die ihm gesetzten Schranken
zu überschreiten strebte (vgl. Meer). Die biblische Literatur bewahrt nur spärliche
Ueberbleibsel dieser Mythologie. So in d Mythen vom grossen Himmelsdrachen Hi38:
26 13; Js27il (sein Gegenstück der grosse Meerdrache Js27lb; Hi26i2), vom ge-
fesselten Himmelsriesen hsil = *0rion. der gegen Gott sich empörende Thor Hi 38 31.
In d späteren Vorstellung erscheinen sie als Jahwe dienende Himmelswesen bene elö-
him Ri5 20(?); Hil6, nicht vollkommen Hil5l5; 25 5; Ps 82, aber doch reiner als
die Menschen, Gott bei d Schöpfung bewundernd und preisend Hi 38 7. Erst durch
d Exil wird von Babylonien aus in Israel die Erkenntniss verbreitet, dass die St
Weltkörper sind, deren Lauf die Zeiten regelt Ge 1 11— 16 (P meint, sie seien bloss
der israelitischen Feste wegen geschaffen 14). — Von einzelnen Sternbildern werden
erwähnt: 1) der Orion Am 5 8 : Js 13 10 s. 0. 2) las, -ajis Mr. Hoffmann ZAW III 107 ff.
270 ändert in iajus) Hi9 9; 38 32 gew. der grosse Bär, andere die Plejaden (s. Geiger
jüd. Zeitschr. III. 258— 27(5 1. 3) lumä Hi 9 9 : 38 31: Am 5 8 einige: Plejaden, andere
Sirius: s. Stern bei Geiger a. a. 0. ZAW a. a. 0. 4) mazzäröt Ewald: n und s Krone.
Hitzig: Morgenstern, Lotz RE ~ XIV 691 Hyaden; viell. ist es = mäzzälöt Sternbilder
des Tbierkreises vgl. Field, Hexapla II 1 p. 71" not. 4. Jedenfalls sind die mäzzälöt
Kultgegenstand 2 Kg 23 5. 5) helel Js 14 12 <ß 6 haqyÖQoq, der -Morgenstern, und Am 5 26
viell. Saturn iSchrader KAT2 442 f.: anders Lagarde. armen. Studien 136,2000). Si
Sternseher hat £ Da 1 211: 22.10.27 für aram. fyartöm, hebr. pl. fyartummim
4 4.6: 5n (Beschwörer, Traumdeuter. ; vgl. ZAW 111 89), während er in Ge 41 8 etc.
..Wahrsager'- übersetzt. Die Astrologen sind vielmehr die gä&rin Da227 etc., die
hn-jw bdk-TiöMUm Js 47 1:;. die fiäyoi dnö avaroXöiv Mt 2 1 (s. Magier, Weise aus d
Morgenlande). >1
Steuer setzt £ für xoivwvia Hm 15 26 (Collecte), Xoyia 1 Kr Hin. (dsgl.). öiaxovla
2Kr9i (Unterstützung; jedoch Ap 11 29 £ Handreichung). — In d Sinne von Abgabe
lindet sich St. bei £ nur für mas'et 2Chr246.9. S. Geschenke, Zins. Schoss, Rente,
Frolme. "*
Stbar Bosnai. Es53; 66.13, nach d gew. Auffassung Eigenname eines Persers
(von Andreas bei Marti, unter Aenderung von s in m. einem Mi»QoßovC,dvijq gleich-
gesetzt); nach Winckler, Mt. der Vorderas. (.es. 1897, 281 t. dagegen viell. eher ein
Beamtentitel. "
Bibeln örterbuch.
642 Sticken— Stiftshütte.
Sticken bei £ für räkam in Ex 35 35; 38 23. Gestickt für ma'ase rökem Ex 28 39 ;
38 18; doch in Ex 27 16 ..gewirkt". Im AT kommt nirgend eine Sticknadel vor, im
NT jedoch das *Nadelöhr. Es ist wohl leine Weberei gemeint; vgl. Psl39i5. Si
Stift (mhd. = Stiftung, insbes. geistliche Stiftung) steht bei £ Am 7 13: des
Kgs St. iii ntikdäs = Heiligthum. Tempel): Jsl4i3(i4) Bg des St. (har möled = der
Bg der Götterversammlung) ; 33 20 Zion St unsres St. (mö'adim = der Festversamm-
lungen); Ez6e eure Stifte (ma'asekem = eure Bauwerke, von Cornill gestrichen).
Vgl. auch Stiftshütte. Si
Stiftshütte. Dass die Israeliten in d Zeit ihres Nomadisirens in d syr.-arab.
Wüste Zeltheiligthümer hatten, welche die Beweglichkeit ihrer Hirtenwohnungen be-
sassen, leidet keinen Zweifel. Ja bei d Zähigkeit, mit der kultische Einrichtungen
sich zu halten pflegen, ist es nicht zu verwundern, dass selbst unter Davids Regie-
rung das Residenzheiligthum auf Zion noch ein Zelt war 2Sm7e. Doch finden wir.
dass man an andern Orten bereits in viel älteren Zeiten feste Tempelbauten hatte.
wie zu *Nob 1 Sm 21 1 ff. (vgl. Mt 12 2 f.) und bes. zu *Silo, wo eine Lade in einem
Tempel stand 1 Sm 1 7. 9. 24: 3 3.15; RÜ8 31, der nach Jr7l4; 26 6 ein ansehnlicheres
Bauwerk gewesen sein muss. Der PC aber, der im Widerspruch mit d Geschichte
die Vielheit der Heiligthümer im alten Israel leugnet, sucht die Fiction aufrecht zu
erhalten, dass dem einzig berechtigten Tempel zu Zion ein tragbares Vorbild voraus-
gegangen sei. welches Israel am Sinai erbaut und dann immer mit sich genommen
habe. Er nennt es öhel mö'ed (vgl. Ex 25 22), das Zelt des Eintreffens, der Erscheinung
.Jahwe's. nämlich zur Ertheilung des Orakels Ex 27 21 etc. (im AT 132mal). £ äussert
zu St.: ..ein gewisser Ort .. wie eine Pfarrkirche oder ein Stift, dahin das Volk
Israel kommen und Gottes Wort hören sollte-. Nu 9 15 wird es öhel hcl-'ediit nach
d darin aufbewahrten Gesetzen genannt (s. Lade). Der Chronist sagt auch miskan
öhel m. 1 Chr 6 17. öhel mö'ed hä-'löhim 2 Chr 1 3. In diesem Phantasiegebilde werden
die Verhältnisse des *Tempels auf d des Nomadenzeltes reduzirt Ex 26; 27; 35 — 38.
1 >as Gerüst bilden an d Langseiten 20. an d hintern Breitseite 8 Bretter von mit
Goldblechen benagelten Akazienhölzern, die von je 2 durch goldene Ringe gestos-
senen Riegeln zus. -geh alten wurden. Dies Brettergerüst hiess im engern Sinne ham-
miskän, die Wohnung 26 15. Die Wände waren innen mit Teppichen behängt 26 1— 14
(vgl Erl6). Von einem Dache ist nicht die Rede; es werden aber wie bei allen
Zelten oben Felle übergebreitet zu denken sein. Der ö Eingang hatte einen bes.
Vorhang 1 Portiere 1 mäiäk 26 36 f. Im Innern schied eine Scheidewand von Teppichen
(päröket 26 31) einen grösseren Vorderraum von einem kleineren Hinterraum ab. Der
erstere hiess das Heilige hak-ködes und war 20 Ellen lang. In diesem Raum stand
an d Wand vom Eintretenden rechts ein Tisch sulhan hap-pänim Nu 4 7. has-sulhän
hat-tahör Lv 24 6, beim Chronisten sulhan ham-ma'arceket 1 ( Ihr 28 ig ; 1 Mk 1 22 >) x^dn^a
1%$ TCQod-saetaq. Nach Ex 25 23 — 30 von mit Goldblechen benageltem Akazienholz, oben
mit einem Goldkranz nebst Leiste umzogen. Darauf lagen in 2 Schichten je 6 Brod-
kuchen, also insgesammt 12 nach d Zahl der Stme. Daneben standen Schalen und
Kelche mit Trankopfern (s. Opfer. Tempel 1. Auf d gegenüberliegenden Seite stand
ein 7armiger goldener *Leuchter Ex 25 31— M) (nrnörä). An d Mitte der Hinterwand
stand nach Ex 30 1 — 10 ein * Altar zum Räucheropfer (mizbeah miktar Jfftöret), Nu 4 11
mizbäh haz-zahüb, tS &voiaart'/Qiov bv/uäparoQ, mit Hörnern an d 4 Ecken, die beim
Sündopfer mit Blut bestrichen werden sollten Lv4 7. — Ein Räucheropfer sollte da-
rauf täglich morgens Ex 307 und abends beim Lampenanzünden 8 gebracht werden.
Im NT ist dieser Altar Lei 11 erwähnt. He 9 4 ist das /nvouev Sv/itazqQiov in d AI-
Stirnband— Strafen, Strafrecht. 643
lerheiligste verlegt (vgl. Tempel, Rauchfass, Räuclrwerk, Opfer). So wird nämlich vom
PC stets der kleinere Hinterraum von 10 Ellen Länge, entsprechend dem deblr des *Tem-
pels lKgtis. genannt £j ködes k°däMm Ex263S. In diesem stand die heilige *Lade -
Gnadenstuhl, Feste: Versöhnungstag). Nach d PC soll dieser Raum nur einmal im Jahre
vom *Hohenpriester betreten werden Lv 16 12 ff. — Das heilige Zelt war umgeben von
einem durch Säulen abgegrenzten Vorraum (fyäser Ex 27 9—18). In diesem befand
sich vor d Zelteingange der Opferaltar ham-mizbedk Ex 27 1. mizbah hä-lölä Ex 3028
= ßrandopferaltar, so genannt, weil nach d PC die lölcl das Eauptopfer ist. Diesen
♦Altar beschreibt der PC — gegen d Geschichte Ex 20 24 f. — als einen mit Bronze-
blechen benagelten Holzkasten Ex 27 1. der jedesmal nach d Aufstellung ad hoc mit
Erde angefüllt wurde. Der Altar hatte an d 4 Ecken Hörner Ex 27 2;
eine Einfassung Jcarköb Ex 38 4 lief rings um denselben ; darunter
befand sich ein Netzwerk (mikbär) mit 4 Ringen, durch welche die
Tragstangen für d Transport des Altarkastens gestossen werden
sollten Ex 27 4 — 7; 38 4 — 7. Zw. diesem Altar und d Zelte stand
ein bronzenes Becken (kijjör = *Handfass) für d Gebrauch der <£sfi
Priester Ex30i8— 20: 388; 40.30 (Abb. 192). Die Andeutung von Abb. 192. Wasserbe-
d Spiegeln dieses Beckens 38 8'' hat zu ungeheuerlichen Erklärungen ° J ' 'fii"?/6'
Veranlassung gegeben (Neumann, Stiftshütte 4H. Dillmann /.. St.). Si
Stirnband bei £ für £j na zem Ri 8 24—26 ; Hi 42 11 ; Pr 25 12 = Ohr- und Nasen-
ringe, s. Schmuck: Stirnblatt £ Ex 28 36; 39 30 für 1} säs, Diadem, s. Hoherpriester.
Schmuck; Stirnspange Ho 2 15 für V> ncezem s. 0. Si
Stock bei £ für Block, s. Getängniss. auch Gewölbe. Si
Stockmeister Lc 1258 bei £ für nQäxrwQ, Gerichtsdiener : vgl. Grimm's Lexicon. Si
Stoiker erscheinen Ap 17 18 mit *Epicureern als Tj'pen der philosophischen Durch-
schnittsbildung zu Athen. Jene hatten ihre Gärten in d St. diese waren benannt
nach der auf d w Seite des Marktes gelegenen Säulenhalle (Stoa). worin schon der
Stifter der Schule, Zeno, gelehrt hatte, wie sich der Mensch mit gleichmüthiger und
gleichgültiger Haltung gegenüber d Zufälligkeiten und Unbilden des Geschicks der
allgemeinen AVeltvernunft unterordnen, dem Gesetze des Weltganzen anzubequemen
habe. H
Storch. Unter *Keiger 1 Leihen ist bemerkt. dassDtl4i8; Lv 11 19. in d Aufzäh-
lung der nicht essbaren Vogelarten, sowie Ps 104 17 £> h"sldä nach d Uebsetzgen von £
mit Reiger wiedergegeben ist: hingegen ist Dt 14 17; Lv 11 18 raliäm und rdhdmä =.
*Geier mit St. übersetzt, Mit St, ist l) JyMä von £ wiedergegeben Jr87: Sa5 9;
Hi39l3. Unter diesem Worte ist überall unzweifelhaft der St. gemeint, auch in d
Psalmstelle, wo vom Nisten dieses Vogels auf Bäumen die Rede ist. In Palästina
zieht der St. namentlich im April in grossen Scharen Jr8 7 durch; einige Exemplare
bleiben auch das ganze Jahr. Von d beiden Arten des St., Ciconia alba und nigra
Tristram 245 ff. Brehm VI 348 f(. 354 ff. nistet bes. der zweite (bei uns auch Wählst,
genannt) oft auf Bäumen. Das liebreiche Verhalten des Vogels gegen seine Jungen
wird Hi39i3 dem des *Strausses gegenüberiresrellt. So
Strafen, Strafrecht. Die arspr Zustände wilder Selbsthülfe und Rachlust Ge
4 23 t'.; Ril8 25; 2125 wurden allmählich durch ein zw. d Familien- und Geschl-ge-
nossenschaften zur Geltung kommendes Gewohnheitsrecht gemildert. Zwar stand es
Mets lest, dass vergossenes Blut als Sühne den Tod des Mörders heische Ge96;
Ex 21 12. 14. welche Strafbestimmung 28 sogar auf Thiere ausgedehnl wird. Aber, wenn
es auch nicht gelang, derartige Vergehen jemals völlig der Privatrache zu entreissen
41*
644 Strassen— Stuhl.
(s. Bluträcher, Rache), so strebten doch die Gesetzgebungen eine Unterscheidung zw.
absichtlicher und unabsichtlicher Tödtung an Ex 21 13 (vgl. Mord, Todtschlag, Todes-
strafe, Freistadt, Gehenkter, Rad). Anderweite Körperverletzungen wurden nrspr nach
d Prinzip des ins talionis gesühnt Ex2l24f. ; Lv24i9f. (Auge um Auge, Zahn um
Zahn); später setzten Schiedsrichter peUllm Geldentschädigungen fest Ex 21 22: Dt
2219.29 (s. Gericht). Körperliche Züchtigung als St. finden wir nur Dt25i — 3. wo
das maximum 40 Schläge mit Stab 1 später 40 — 1: 2 Kr 11 24: vgl. Geissei, Stäupen 1.
Ueber Gefängnissstrafen s. Gefängniss. -- Während die älteren (Tesetzgebungen es
wesentlich mit bürgerlichen Delikten zu thun haben, treten im Dt und PC die reli-
giösen und die kultischen in d Vordergrund : Dt 17 2 — 7: 13 2 ff. ( Witzendienst. Lv 18 3—23:
21 1 111—21 Unzuchtssünden. Dt 17 12 Verachtung des priesterlichen Gerichts, Lv 2oi — 5 Kin-
desopfer u. a. Die dst Gesetzgebung stellt ein Verfahren fest, die Gemeinde von Mit-
schuld zu entlasten an d in ihrer Mitte begangenen Frevel durch Bestrafung des Frev-
lers 13 6: 17 7 und, wo letzteres nicht möglich, durch einen Sühneritus 21 1—9. Im
PC ist die Hauptsache die Beschwichtigung des Gotteszorns über d Verunreinigung
des Landes Nu 35 33 f. : Lv 18 24—28 durch Ausrottung des Frevlers Lv 7 20 f. ; 18 29 etc.,
nach d Exil durch Ausstossung aus d Gemeinde Es7 2<>: 108. Si
Strassen s. Wege.
Strauch, bes. als üebsetzg von s7#, s. Baum. So
Strauss. Der St. Struthio camelus (Tristram 233 : Brehm VI 192) kommt noch
heute in d syr. Steppe und gegen das ( »-Jordanland hin vor. Er ist, obwohl sein
Wasserbedarf, auf d viell. .Ts 43 20 angespielt wird, nicht gering ist. Bewohner von
Einöden Js 13 21 ; 34 13 u. a. In d poetischen Schilderung des St. Hi 39 13 ff. wird bes.
die Schnelligkeit des Thieres hervorgehoben. Der Vorwurf, dass der St. seine Eier
und Jungen vernachlässige [Kl i 3 . bezieht sich darauf, dass häufig seine Eier aus-
serhalb des Brutnestes liegen; dagegen ist die Beschuldigung, dass der St. dumm sei,
nicht aus d Luft gegriffen. Den Israeliten war ferner bekannt, dass die eigentüm-
lichen Töne, welche der St. ausstösst . an menschliche Klagelaute erinnern Mi 1 8.
Das Fleisch der St. wurde nicht gegessen Dt 14 15 : Lvllie, viell. weil man den
Vogel bloss während des Brütens erlegen kann und dies als grausam galt. Vgl.
auch Eule. So
Stroh hat £ meistens für l) toben gesetzt (ie 24 25.32: Ex57.l0ff.; Jsll7. Da-
runter sind nur die durch d Dreschschlitten und d Dreschthiere weich gedrückten und
zerkleinerten Halme zu verstehen, also eine Art Häcksel, arab. tibn, das als Futter
für d Vieh dient (vgl. Ri 19i9: 1 Kg 428) oder zur Anfertigung von Ziegeln verwendet
wird Ex 57. 10 ff. Das St. in Halmen und Stoppeln auf d Felde heisst in Palästina
fais. .Isö 24: Xalio: Ml 4 1(3 19c J12.5: Ob 18. wo dasselbe Wort im 13 steht, wird
stets die leichte Brennbarkeit des Stoffes hervorgehoben. Js 33 11 (5 24) steht St. für
£j h"sas, das dürre, leicht entzündbare Stengel oder Beste von Gras-, Schilf- und Ge-
treidehalmen zu bezeichnen scheint. Vgl. Gras. G
Strom s. Fluss.
Ströter (vom mhd. struot, Gebüsch, daher = Buschklepper) bei £ Ho 6 9 für
Irlin l.l.i' ls (wie diejenigen, welche Leuten auflauern), s. Räuber. Si
Strumpf hei £ Js'.iu vom Baumstumpf, lSmö4 vom Rumpf einer Bildsäule.
Strümpfe als Fussbekleidung sind im AT unbekannt. Si
Stücke in Esther s. Esther.
Stuhl. I) />•;>>(''. Nach 2 Kg 4 10 zur anständigen Zimmereinrichtung gehörig, d. h.
ein etwas erhöhter Sitz mit Polsterkissen bedeckt !Sml9, von dem man aber nicht
Stunde — Sud. 645
die Beine herabhängen liess, denn das galt für unanständig, sondern auf dem man mit
untergeschlagenen Beinen hockte. Der Sitzplatz, wo das Polster lag, hies< umsah 1 Sin
20i8; Ili2!>7. Ueber d St. des Kgs s. Thron. Sesselformen l»ei andern Völkern s.
bei Schenkel III 388 f. St. Moses' bei £ Mt232 Mowomg xa&söQa ■- Lehrstuhl des
Moses, vom erhöhten Platz der rabbinischen Lehrer (vgl. Ap22 3 ävais&Qocfi/jievoQ naga
vovq nödaq TafiaXirj)..). Predigtstuhl hei £ Xe s 4 für migdäl, erhöhter Standort, s.
Thurm. *Gnadenstuhl für iXaar^Qiov Km 3 25; He-f it;. St. bei £ auch für obnäjim Ex 1 16
Gebärst. (Dillmann), andere Badewanne. Muttermund (vgl. Geiger, Urschrift 393 f.
495); Stade ZAW VI 155 ändert in birkdjim (Schooss). Si
Stunde s. Tag.
Sturm, Sturmwind s. Wetter, Witterung.
Sua, Tr Sua 1 dir 3 5, s. Bath-Sua (Sewa) = Bath-Seba. B
Suah 1) 1] süafy, fö Zcove, wird unter d Keturastmen Ge252 (lChrl'32) auf-
geführt. Von Fr. Delitzsch ist ZfK II 91 ein Stm sütyu nachgewiesen, der schon in
alter Zeit ö von Aleppo bei *Karkemis und s am Euphrat hauste. S. ist Hi 2 n etc.
die Heimath Bildad's, eines Freundes von *Hiob. So
2) fj sCca, (5 —cna, ein Kanaaniter, Schwiegervr Juda's Ge 38 2.V2: 1 Chr 2 3;
durch dieses Verwandtschaftsverhältniss wird das Connubium zw. d Stm *Juda und
d Kanaanitern angedeutet. B
Sual li 1 Sm 13 17 Name einer Landschaft, die zw. Michmas und Ophra lag,
dem Zus. -hang nach n oder nw von Michmas. Viell. mit d Landschaft *Saalim ..Fuchs-
land;' ISmVU identisch. — 2) Geschl des Stms Asser 1 Chr 7 (8) 36. G
Sucliim, i) iüMjjim 2 Chr 12 3. ein dem *Sisak unterworfnes Volk, nicht die
Troglodyten (5, die dieser nicht beherrschte, eher die Bewohner des Landes *Suchoth
(Teku) bei *Pithon. W
Suchoth, £} suMöt, erste Station beim *Auszug. Ex 12 37; 13 20E; Xu 33 5 P,
wohl das äg. Teku (das hier verwendete t steht oft für *), der Distrikt von *Pithon
und später dieses selbst, bei dem unter Merenptah Seen und Weidegründe lagen;
nicht Thaubastum und Sehet ..das Gefilde"; vgl. Ebers. ZäS 1885,49. W
Suchoth, St des Stmes Gad, also im 0- Jordanlande , in d Tiefebene Jol3 27,
von Jakob berührt, nachdem er *Pnuel und den Jabbok hinter sich hat Ge 33 17, von
Gideon, bevor er Pnuel erreicht Ri 8 5 ff. li ff., demnach tiefer und näher am Jordan
als dieses. Nach Hieronymus zu Ge33i7 ..S. jenseits des Jordans in d Gegend von
*Scythopolis" ist S. eher n als s vom Jabbok anzusetzen. Nach d Thalmud (Neu-
bauer 248) ist tar'alä der spätere Name für S.; hiemit vgl. S. -Merrill 387 den künst-
lichen 20 m hohen Hügel der alläh 1,5 km n vom Jabbok. Ps608; 108 8 erwähnt
die Tiefebene von S. Nach 1 Kg 7 46 (2 Chr 4 17) war die Erzgiesserei des Salomo zw.
S. und *Zarthan (Zeredatha). G
Suchoth-Benoth, muh 2 Kg 17 30 Name einer Lokalgottheit der Bewohner von
Babel. Nicht sicher zu erklären. Möglicherweise enthält b*nöt ((ß Bsvid) den Namen
Banitn (d. i. Mr), wie die Sarpanitu (Zer-banltu) , die Gemahlin Marduk's. des St-
(iottes von Babel, auch heisst ; oder es ist wirklich von „Trn" (dieser Sarpanitu) die
Rede, deren Verehrung einheimisch bezeugt ist. (Vgl. Jensen LCB1 1896, Nr. 50, Sp.
1803). Z
Sud nach Ba 1 4 Name eines Kanals in Babylonien, an dem jüdische Exulanten
wohnen. Die Annahme einer schon von Bochart vermutheten Verschreibung von Sud
aus Siir gewinnt eine neue Stütze dadurch, dass in d Inschriften aus Nippur aus d
Zeit Artaxerxes I. die den Kanal Kabaru = *Chebar erwähnen, auch ein Kanal Süru
646 Süd, Südwestwind, Südwind — Susim.
vorkommt. Z
Süd. Südwestwind, Südwind s. Welt, Weltvorstellung und Wetter.
Sühnopfer bei £ (Söhn-Opffer) Si 35 5 (32 3) für e&Xaofjiöq (Sühne), s. Feste: Ver-
söhnungstag. Si
Sündfluth s. Sintfluth.
Sündopfer s. Opfer.
Sündwasser bei £ für nie hattät Nu 87 = Entsündigungswasser, welches über
d Leviten bei ihrer Einweihung gesprengt wurde. Ob = Sprengwasser, ist fraglich,
da dies ausdrücklich für Leichenverunreinigungen bestimmt war. S. Reinigung, Rei-
nigungsopfer. Si
Suham, Suhamiter, ein danitisches Geschlecht Nu 26 42 = Husim Ge 46 23. 1 Chr
7(8)12 ist Husim zu Benjamin Gezählt. B,
Sükkoth s. Suchoth.
Sulamith HL 7 1(6 12) wird trotz d Artikels von £ und vielen Auslegern als
Eigenname gedeutet, bedeutet aber Mädchen von Sulam = *Sunem. Angespielt wird
damit auf *Abisag von Sunem, des greisen David letzte Gemahlin und Pflegerin, da-
mals die schönste Jungfrau Israels lKgl3ff. Sulamithin, Mädchen von Sulam, ist
also = schönstes Mädchen. B
Sunem, die Heimath der Abisag lKgl3ff. ; 2 17 ff . und der Siniamitiii , der
Freundin des Elisa 2 Kg 4 8. 12, St in Isaschar Jo 19 18, Lager der Philister, während
Saul sich auf d Gilboa lagert 1 Sm 28 i. unweit des Karmel 2 Kg 4 25, daher wahrsch
das heutige sülem am Fasse des gebe! ed-dalß, kleines schmutziges Df (On 295; 153
anders). G
Sur 1) fj sür, d. i. Mauer, Ort an d äg. Grenze Ge 16 7; 20 1; 25 18: 1 Sm IT) 7:
27 8, dabei eine Wüste Ex 15 22 (nach Saadja el-gifär, die Wüste zw. Raphia und d
Sueskanal) , hiess nach einer am Ende des alten Reichs im 0 Aegyptens errichteten
Grenzmauer, deren Länge und Verlauf unbekannt ist. Die Gleichstellung mit d zur
Ramessidenzeit wichtigen äg. Festung Sar (Müller. PrSBA X 467 ff.) ist sehr fraglich. W
2) £j sür, Thor des salomonischen Palastes 2 Kg 11 6 (2 Chr 23 5), wohl verschrie-
ben für MMm = Rossthor. — 3) St Jt2 28(S neben Okina (Acco?) genannt. G
Susan, hebr. und ass. süsän, elam. susun, griech. 2:ovoa, alte Hauptst *Elam's,
später auch von d Perserkgen als Residenzst benutzt, als solche Neil; Er 1 2 etc.;
Da 8 2 genannt (vgl. *Ulai), heute repräsentirt durch d Ruinenstätte ms, ssö von Diz-
fül, zw. d Kercha und Dizfül Rüd. Die Geschichte S.'s in d älteren Zeit ist aufs
Engste mit d des Reiches *Elam verknüpft. Bei d Besiegung Elam's und Eroberung
S.'s durch Assurbanipal (s. *Asnaphar) scheinen nach Es 4 9 auch Bewohner von S.
(Süsankäjö) nach Samarien verpflanzt worden zu sein: doch werden hier, gemäss d
daneben stehenden Glosse (vgl. dazu *Deha), unter Susiern wohl besser allgemein
Elamiter zu verstehen sein. In d Perserzeit erbaute Darius Hystaspis daselbst einen
Palast, den Artaxerxes Mnemon vollendete. Auch unter Alexander dem Grossen, den
Seleuciden, Parthern und Sassaniden, stand S. noch in Blüthe und verfiel erst in d
Araberzeit. Neuerdings wurden die Ruinen von S. wieder ausgegraben von Dieulafoy
(L'acropole de Suse, Paris 1893) und von de Morgan und Anderen (Mein, de la Dede-
gation en Perse, Paris 1900 ff.). Vgl. auch Billerbeck. Susa 1893. Z
Susanna, d. i. *Lilie, 1) die Heldin des bedeutendsten Zusatzes, welchen das Buch
*Daniel in seiner griech. Bearbeitung erfahren hat: „Historie von S. und Daniel". -
2) eine Anhängerin Jesu Lc83. H
Susiin. Nach Ge 14 5 sind die S. ein Volk des 0- Jordanlandes ; doch ist dieser
Syen< — Synagoge.
647
0 S fO iSrn.
I I 1 1
Abb. 193. Synagoge in Kefr
Bir'im in Galiläa (ü-rundriss).
Bericht viel zu legendarisch , als dass wir über d Existenz dieses „Urvolks" daraus
einen Schluss ziehen dürften. Man identificirt sie meist mir d *Samsnmim. So
Syene, 1} frwene, äg. Sun-t, »riech. Sv^vtj, arab. aswän, s-ste st des eig. Ae-
gyptens Ez29i0; 306, seit ältester Zeit als Handelsst und Fundort des für Obelisken
und sonst viel verwendeten rothen Granits genannt, jedenfalls seit der 26. Dynastie
ständige Garnison gegen d Aetbiopen. ^
Synagoge (hebr. Jcene§et), schon durch l) mo-äe el in Ps748 (makkabäisch)
bezeugte, charakteristische Schöpfung des nachexilischen Judenthunis. Versammlnngs-,
Gebets- und Schulhaus zugleich, darin das Gesetz, in dessen Kenntniss und Erfüllung
das Volk seinen ausschliesslichen Lebenszweck gefunden hatte, ihm Sabbath für Sab-
bath (ausserdem auch am 2. und 5. Wochentag) nahe gebracht
wurde. Im Ggens zum Tempel, wo Priester und Volk streng
geschieden, der Kultus vorwiegend repräsentativ geübt, sakra-
mental wirksam war. bestand der Gottesdienst der S. in Ge-
bet und Schriftauslegung, wobei jeder erwachsene lsraelite
für Erbauung seiner Glaubensgenossen thätig sein konnte.
[nsonderheit aber wurde die Unterweisung des ganzen Volks
durch *Schriftgelehrte geübt. soMt4 23; Mcl2i; 6 2; Lc4i5.
16.31: 6 6: 13 10; Jh6 59; 18 20; Ap 13 14. 27. 42. 44: 1521; 16 13;
17 2: 18 4. Jede Ortschaft in Palästina sowie in d *Zerstreu-
ung hat ihr „Lehrhaus" (in Ermangelung dessen Apl6i3. 16
wenigstens eine Gebetsstätte, Proseuche, wenn Pr. und S.
nicht geradezu Synonyma sind), grössere Orte, namentlich
St. sogar mehrere, wie z. B. in Jerusalem verschiedene hel-
lenistische Synagogengemeinschaften bezeugt sind Ap69. In Galiläa hat man noch
an etwa 12 Orten Reste von S. gefunden, meist von geringem Umfange. Die schönste
zu Kefr Bir'im mit 3 Thoren (Abb. 193 und 194); die zu Teil Hüm (Abb. 1*"», gilt
für d Lc 7 0
erwähnte.
Wahrsch
stammen sie
alle aus d 2.
und 3. Jhdt.
In d rein jü-
dischen ( >rt-
schaften, wo
die politische
Gemeindemit
d religiösen
zus.-fiel, wa-
ren die Orts-
Aeltesten zu-
gleich auch
S.-Oberste und übten als solche die Disciplin, zumal den Bann. Für d äussere Ord
nung bei dem aus Bekenntniss (Schma) and Gebet, Schriftlection, Uebsetzg und Er-
läuterung des Gelesenen, Schlusssegen und Amen bestehenden S.-Dienst sorgte der
Archisynagoge Mc 5 22. 35. 36. 38 ; Lc8*9; l.'S 14 : Apl3i5; 18 8.17. Andere Personen
waren mit d Einsammeln von Almosen betraut: ein Diener hatte die heiligen Schrift-
Abl). 194.
Synagoge in Ket'r Bir'im in Galiläa (Vorderansicht). Zweites ins drittes Jhd(
ii.mIi Chr.
64:8 Svnedrium — Syrer. Syrien.
lullen herbeizübringen und wieder in d Lade aufzubewahren Lc420, auch wohl die
Straten zu vollziehen Mcl3 9; Mtl0l7; Ap22i9; 2 Kr 11 24. Der Archisynagoge rief
der Reihe nach die Personen auf, welche zu beten und den zu diesem Behuf in 154 Ab-
schnitte (Parasche, auf 3jährigen Cyklus berechnet) abgetheilten Pentateuch vorzulesen
hatten: erst nachher kamen frei gewählte Altschnitte aus d Propheten (Haphtharen
s. Lc4l7; Ap 13 15. 27). Man las stehend und redete sitzend Lc4i6. 20. Die Schrift-
gelehrten und Aeltesten sassen auf il vordersten Bänken und Stühlen Mt 23 <;: Jk 2 3. H
Syiiedriuin. hebraisirt Sanhedrin, griech. Wort für Consistorium : der aristo-
kratische Senat zu Jerusalem, in dessen Hand Regierung und Jurisdiction über d Volk
wahrseh schon in d pers.. nachweisbar erst in d griech. Zeit lagen. Als yBQovoic i
Aelteste) wird das s. zuerst zu Zeiten Antiochus" III JAqXDI33, dann oft zu Zeiten
der Makkabäer. unter d Namen S. erst seit d Auftreten des *Herodes erwähnt. Die
Zertheilung de> jüdischen (4ebiets in 5 oirodoi oder avvsöQia, welche Gabinius 57 — 55
verfügte JAq XIV 5 ± ; Bj I 8 5 . hat Jerusalem in Bezug; auf Gerichtsbarkeit mit 4
anden-11 St gleich gestellt. Aber schon Cäsar stellte 47 das alte Verhältnis wieder
her XIV 9 3 — 5. Erst seit d Zeit der Procuratoren blieb die Conrpetenz der Behörde
wahrsch auf Judäa beschränkt. Doch scheint Mc322; 7i Galiläa, Ap 9 2 : 22 5 auch
die Judenschaft in Damaskus mit einbegriffen. Nach d Zerstörung Jerusalems existirt
ein S. nur noch in Gestalt eines obersten Gerichtshofes, Bet din. An d Spitze des
im XT und bei Josephus vorkommenden S. >teht als Präsident der Hohepriester : um
ihn scharen sich zunächst die Mitglieder der hohepriesterlichen Familie {oi aQxisQsTq
= o\ uqzovtsq), überhaupt der saddueäische Priesteradel, neben welchem aber seit der
Kgin Alexandra auch das pharisäische Element unter d Namen ygafi/iazsig xal itQtoßv-
rtooi zahlreiche, ja überwiegende Vertretung gefunden hatte. Daher die 3 Kategorien
Meli 27; 14 43.53: 15 1; Mt27ö. Nach Mischna Sanh. 16 betrug die Zahl der Mit-
glieder 71 nach Vorbild von Nu 11 16. Zu entscheiden hatte das S. in allen richterlichen
Fällen, soweit solche nicht den niederen Ortsgerichten zustanden Mt522: 10 17. und
bezüglich aller Verwaltungsniassregeln, welche nicht der röm. Procurator sich selbst
vorbehalten hatte. Zur Zeit Jesu durfte es verhaften und verurtheilen lassen, ein
Todesurtheil aber bedurfte röm. Bestätigung JI1I831. H
Syntyche und Euodia. 2 wohl durch christliche Liebesthätigkeit verdiente, aber
nicht in wünschenswerther Einmüthigkeit wirksame Frauen in Philippi Ph 4 2. 3. schwer-
lich allegorische Bezeichnungen von Parteien. H
Syrakus. vollständig Syrakusae, die volkreichste und schönste aller griech. St.
entstand aus einer korinthischen Kolonie, die 734 vor Chr. die Phönicier von der den
Hafen beherrschenden [nse] Ortygia vertrieb. Von hier dehnte sich die St auf d Fest-
land aus und erhielt nach d sumpfigen Thale Syrako ihren Namen. Durch d „Ty-
rannen" Gelon (seit 485) und Dionysios (seit 405) erhielt S. seine Bedeutung als
mächtigste Festung des Griechenthums gegen d Karthager, die sie wiederholt (397,
311) angriffen. Hieron 11 trat 263 auf d Seite der Römer; aber nach d 2. panischen
Kriege schlug sich S. zu d Puniern und wurde 213 212 von d Römer Marcellus durch
Hunger zur Uebergabe gezwungen. Unter d Römern war S. als Sitz des Prätors der
Mittelpunkt der Verwaltung Siciliens und hatte für d Schifffahrt noch immer Bedeu-
tung Ap 28 12. G
Syrer. Syrien wird nach Neldeke, Hermes V 443 — 468 als eine Abkürzung aus
'Aooinwi. ÄoovQia angesehen und dabei angenommen, dass der Name Svqoi zuerst von
d Griechen am Schwarzen Meer auf die zum ass. Reiche gehörigen, ihnen benachbar-
ten Stme angewandt worden und späte]- auch für d semitische Hauptmasse der Völker
Syrien — Syrten. 649
des ass. Reichs, namentlich für d Aramäer. in Gebrauch gekommen wäre. Neuerdings
vertritt jedoch Winckler die Auffassung, dass Syria auf d kschriftlichen Namen Suri
zurückgeht, unter dem die Babylonier Mesopotamien, N-Syrien und Kleinasien bis zum
Halys etwa verstanden (KAT3 21t), das seit d Mitte des 2. Jahrtausends von Ara-
mäern besetzt gewesen sei. Im AT steht Syrer, Syrien bei £ für fj «räm = *Aram,
Volk und Land. syr. 2 Kg 18 2r, (Js36u); Es 4?: 2Mkl537 für aram. G
Syrien ist in d alexandrinischen Epoche (Aper und NT) der Name für den von
d *Seleuciden beherrschten Haupttheil des griech. Weltreiches; mit diesem erfuhr auch
die Benennung je länger, desto mehr Einschränkung-. S. im engeren Sinn, wie es im
NT vorkommt, ist nur diesseits des Euphrats zu suchen in jenem Durchgangsland
der vorderasiatischen Völker- und Heereszüge zw. 0 und W, welches in d späteren
Jhdten des Alterthums mit griech. Durchschnittsbildung in Antiochia und anderen
St geschichtliche Bedeutung erlangt i heute es-säm = das linke, d. h. das n Land im
Grgens zu Arabien), mit d Orontesgebiet (*Coelesyrien zw. Libanon und Antilibanos),
wozu vielfach, z. B. Ap 21 3. auch der w Küstenstrich. Phönicien und Palästina, ge-
zählt wird. Das syr. = seleucidische Reich war ohne jedwedes innere Band, ohne
volksthümliche Gemeindeverwaltung oder landschaftliche Vertretung aus d verschieden-
artigsten Völkerschaften zus. -gesetzt und konnte nur durch d Schwert zus.-gehalten
werden. Seine Geschichte ist fast von Anfang an nur eine Geschichte des Verfalls,
Losreissung einzelner kleinerer oder grösserer Theile aufweisend. Insonderheit mach-
ten sich schon in d Mitte des 3. Jhdts vor Chr. die Parther unabhängig, um dann
ihrerseits den Untergang des syr. Reiches zu beschleunigen und nachher noch selbst
für Rom furchtbar zu bleiben. Mit letzterem hat S. seit d Schlacht bei Magnesia 190
keine Entscheidung durch d Waffen mehr gesucht. Nur so war es möglich, dass die
Dynastie sich trotz aller unaufhörlichen Thronstreitigkeiten noch halten konnte, bis
83 das Volk den Kg Tigranes von Armenien herbeirief, welcher aber selbst wieder
von Lucullus besiegt wurde. Darauf machte Pompejus 65 S. zur röm. Provinz JAq
XJV4 5; 9 5. Die zahlreichen kleinen Fürstenthümer. welche unter herabgekommenen
seleucidischen Prinzen oder unter emporgestiegenen Beduinenführern sich gebildet
hatten, wurden gebrochen und theilweise dem Reiche des *Herodes einverleibt, später
aber Stück für Stück zur Provinz S. geschlagen (s. Römer). Sowohl in Antiochia
als in Damaskus, der 2. Hauptst des Reiches, und überhaupt in S. hatten sich Juden
in grosser Anzahl niedergelassen, welche die Verbindung mit d Mrlande unterhielten,
so dass auch das (hristenthuni bald und leicht den Weg nach S. linden musste Ap
92; Hut. Vgl. Niese, Geschichte der griech. und maked. Staaten I. 11. H
Syrien Sobal rindet sich nur in V Jt 3 1. 12 als ein Land zw. Syrien und Me-
sopotamien auf d einen. Libyen und Cilicien auf d andern Seite. Der Name Sobal
stellt lChrl96; Ps 602(5 und V für E} söbä — *Zoba und wird Ge 36 20. 23. 29 ; l (dir
138.40 einem Sne des Horiters *Seir gegeben. I) söhnt. Wahrsch soll der Ausdruck
für Aram Zoba stehen. Zur Zeit der Kreuzfahrer nannte man Arabia tertia s von
Kerak Syria Sobal (Robllllls. (i
Syrophoenice Mc7 26 hies> das zur röm. Provinz Syrien gehörige Phoenicien
im Untersch von Libophoenicien (Strabo XVII 3) in Afrika. Mt L522 Xavavaia. <;
Syrten hiessen im Alterthttni 2 Busen des libyschen Meeres an d N-Küste von
Afrika zw. d kyrenäischen und d aumidischen Hochland, die grosse S. im 0, jetzt
Golf von Sidra . und die kleine S. im W, jetzt Golf von Gäbes. Sie waren wegen
ihrer vielen untiefen und starken Brandung für d Schifffahrt gefährlich Ap27i7. <;
650 Syzygus— Tag.
Syzygns, eines der Häupter der Gemeinde zu Philippi, welchem Paulus Ph 4 3
bezeugt, er sei in d That. was sein Name besagt: ,. .Jochgenosse". H
T und Th sind wie in d ^21 unterschieden.
Tabea, richtiger Tabitha, griech. Dorkas. d. i. Gazelle is. Reh), eine Christin
in Joppe, deren Namen wegen Ap 9 36. 39 typisch geworden ist für werkthätige wbliche
Frömmigkeit ; ihre Auferweckung durch Petrus S) m—i-2 z. Th. Nachbildung von Lc 8 40 f. H
Tabeal — Taugenichts, verächtliche Aussprache für Tab(e)el iso (5, V; 5 Te-
bael. s. auch den Namen Tabeel Es 4 7), viell. ein Kg von Damaskus (s. Aram),
dessen Sn von *Pekah und L'ezin während des syr.-ephraimitischen Krieges als Ge-
genkg gegen *Ahas aufgestellt wurde Js 7 6. B
Tabitha s. Tabea. G
Tabriminon. £> täbrimmön, lKgl5i8 als Vr des damascenischen Kgs *Ben-
hadad il) genannt. Der Name ist zus.-gesetzt mit d Namen des damascenischen Got-
tes *Rimmon. Vgl. den ähnlich gebildeten Namen des damascenischen Kgs (?) Tabeel
(*Tabeal). Z
Täfeln bei £ für sippä lKg6i5a, säfan lKg7 7; Jr22ii: Hg 1 ±. Vgl. Spün-
den. Palast, Wohnungen, Tempel. Si
Tafeln des Gesetzes. NachEx24i2; 31 18; 32i5f. empfing Moses von Jahwe
zwei Steintafeln (Jühöt (eben) mit daraufgeschriebenen Gesetzen. Nachdem er sie im
Zorn über d Abfall des Volks zum Götzendienst zerbrochen Ex 32 19, ward er beauf-
tragt, neue zuzubereiten 34 1. auf die dann Jahwe abermals die Gesetze eingrub. Dt 5
redet wohl von d Verkündigung eben dieser Gesetze, weiss aber nichts von d Auf-
schreiben. Einen anderen Dekalog lesen wir Ex 34. Nach lKg89 lagen diese Ge-
botetafeln bei d Tempelgründung in d Bundeslade. S. Tempel. Lade, Gesetz. Zehn
Worte. Si
Tag. In älterer Zeit begannen die Hebräer wie auch die Babylonier den T.
mit Sonnenaufgang Gels (da Gel auf bab. Grundlage ruht); 19 1.2. 5 J; Hi 3 3. 7.
Erst durch d Eintiuss T's wurde (unter Zurückgreifen auf d vom Mond abhängige
nomadische ["?] Praxis) wie bei Arabern, Muslimen. Athenern. Galliern und Germanen
(Dillmann Ge6 22) der T. von einem Sonnenuntergang zum andern gerechnet Ex 12 18:
Lv23 32; Nel3l9; Ps 55 18. sn dass nun lcereb-böls,er (Abend-Morgen) Da 8 14 = viy'h]-
(xsQOv 2 Kr 11 25 den T. umschreibt. Genauere Tageseintheilungen kommen vor d Exil
im AT nicht vor: man begnügte sich im Allgemeinen mit ungefähren Bestimmungen
wie Morgens (böker), Mittags (soh°rajim), Abends ('cereb), Mitternachts (hasi hal-laüä);
vgl. auch Zeitangaben wie Ge38: 1512.17; 18l; 19l5; 24n: lSmllll; lKgl829;
Es94; HL 2 17 u. a. Viell. zeugt aber die Sonnenuhr des Alias (s. Sonnenzeiger) da-
für, dass die Hebräer schon in vorexilischer Zeit die bab. Sitte kannten, den T.
in 12 Stu zu theilen. obwohl der aram. Ausdruck sä'ä = Stu. viell. nur zufällig,
erst Da 3 6 etc. vorkommt. Da die verschiedene Länge der T. in d verschiedenen
Jahreszeiten nicht berücksichtigt wurde, so waren die Stu nicht gleich lang und
schwankten zw. 49 — 71 Minuten. Die Theilung nach solchen ungleichförmigen Stu
findet sich auch im NT und ist in Syrien noch jetzt Usus. Die thalmudischen Juden
beginnen den Tai;- (i Dir Abends, also 6 Stu früher als die Christen und theilen
die Stu in 1080 hlnkim (= Theile), deren LS = 1 Minute sind i Ideler I 538) : die
L080 h-loknn werden von d bab. fyamustu abhängen (Winckler, AoFIIlOOf.). S. auch
Nachtwache und Zeitrechnung. B
Tagereise — Tarsus.
651
Tagereise setzt £ für l) darek jämim (Je3036; :il 23; Ex3 18 etc. Die Strecke
We»'s . die man im Orient in einem Tage zurückzulegen pflegte, bemisst sich sehr
verschieden nicht nur nach d Beschaffenheit des Weges, sondern auch danach, ob der
Zug nur aus rüstigen .Männern oder auch aus Krauen. Kindern und Vieh besteht. Der
letztere Fall kommt in Betracht für d *Wüstenzug Israels und scheidet hier aus.
Herod. IV 101 rechnet 200 sta = etwa 40 km, V53 nur 150 sta — etwa 30 km auf
eine T. Da auch heute im Orient das Mittel einer T. etwa 7 Stu beträgt, so wird
man als Durchschnitt für eine T. 40 km annehmen dürfen. G
Tagelöhner gab es in Israel erst in später Zeit (s. Sklaven), Ej säAär Dt 24 14 ;
Lvl9i3; meist waren sie aus d gerim (*Fremden) ; vgl. Hi7 2; sgyärriq Mt 20 2 ; ulaSiog
Lei.") it. Si
Tagewähler. Bei £ steht für 'önen Lvl926; 2Chr33öTage wählen: T. für
m"eönen Dtl8i0.i4; lön*nim Js26; Jr279; bene -öirnä Js573. £ dachte dabei an d
astrologischen Aberglauben seinerzeit von glücklichen und anglücklichen Tagen. In-
folge d Herleitung des Wortes von 'änän Wolke ist von andern auf Augurien aus d
Wolken gerathen worden. Wahrsch-er aber haben wir es mit Wolkenbeschwörern
und Wettermachern, insbes. mit d Regenzauber zu thun. Si
Talitha knmi Mcö-ti. za/.i&a xovfi, entspricht dem aram. Satze taljHä (talitä)
/, üm(i) = Mädchen, stehe auf! G
Tamariske kommt bei £ nicht vor. Unter esel ist jedoch stets die T. Low 65,
Tristram 356 zu verstehen.
Die T. (Abb. 195) zeichnet
sich aus durch laublose, bloss
mit feinen Schuppen bedeckte
Zweige und röthliche Blüthen ;
sie ist stets an Wasserbächen
zu rinden. Die Species Ta-
marix syriaca Boissier I 7(57
kommt bes. im Steppen- und
0- Jordanland vor. doch auch
im W-Jordanland 1 Sm 22 6
(£ *Haini. In *Beerseba war
eine heilige T. Ge 21 33 (£
Bäume); unter einer solchen
wurden *Saul und seine Sne
von d Einwohnern von *Jabes
begraben ISm 31 13 (£ Bäume). Xhh- 195- Tamariske.
— Von einer Art T. (Tamarix mannifera) kommt das *Manna. Vgl. auch Wachholder. So
Tanne steht bei £ 1 in d Regel für fj b'rös, s. Cypresse. 2) Ge6i4 für
göfer; was für harzhaltiges (?) Holz an dieser Stelle gemeint ist, lässt sich nicht
bestimmen. So
Tanz s. Reigen.
Tapet (Tappet i bei £ Kz 27 16 für rijpmä = Buntwirkerei; vgl. sticken. Weben, si
Tappen (mhd. täpe) ist bei £ Lvll27 soviel wie Tatze, 1? l;nf. t;
Tarplat, aram. farp'läß Es49, gew. als Volks- oder Ortsname iö2l Tarpal
erklärl ; aber wahrsch ein Beamtenname und tarp'lcgjä zu lesen. Jensen ThLZ. 1895,
509 vermuthet: tabellarii. Vgl. *Dina and *Apharsach Z
Tarsus wird Ap9ii; 2139; 22 3 als Heimath des *Paulus genannt. Es war
652 Tarier— Taube.
eine alte St im ö, .,ebenerr *Cilicien, am Kydnos nicht weit vom Meere gelegen,
schon von Salmanassar II 835/4 als unterworfen genannt (toi Delitzsch 103). Wäh-
rend (1 pers. Herrschaft sassen die Landesfürsten Ciliciens mit d Namen oder Titel
Syennesis in T. Unter d Seleuciden (2Mk43o) in steigendem Grade hellenisirt, zeich-
nete sich T. durch seine wissenschaftlichen Kräfte ähnlich wie *Bhodus aus. Unter
d Körnern war T. die Hauptst der Provinz Cilicien. Paulus verlebte in T. nach seiner
Bekehrung einige Jahre Ap9 30; Ga 1 21, bis ihn *Barnabas nach *Antiochia holte
Ap 11 25. G
Tarter bei" £ für Sxv&eit 2 Alk 4 47. s. Scythen. So
Tartsche (Schild mit [eiserner] Randeinfassung Kluge Wb) bei £ für mägen 1 Kg
10 17. s. Waffen. Si
Tasche s. Hirt entasche und Abb. 87.
Taube. In Palästina leben nach Tristram 211 f. verschiedene Arten wilder T.
In d bergigen Distrikten ist die Felsen-T.. Columba livia und Schimperi Brehm V 635,
überaus häufig HL2i4: Ez 7 ig : Jr4828; in waldigen Gegenden die Kingel-T., Co-
lumba palumbus Brehm V 629 ; seltener ist die Hohl-T.. Columba oenas Brehm V 633,
ein Zugvogel. Seit alter Zeit winden die T. zum Nutzen des Menschen gezüchtet;
doch blieben sie oft halbwild. Es war das einzige Geflügel, das auch der Arme zog
(z. I!. Lvöti: reichere Leute besassen Taubenthürme mit Oeffnungen (£ Fenster Js
608) zu den einzelnen Nestern, die wohl wie heute aus Töpfen bestanden. Wahrsch
wurden verschiedene Arten von T. gezüchtet: so ist Ps68l4 wohl von solchen die
Rede, welche neben ihren gew. weissgrauen Federn goldgrün schimmernde Schwung-
federn haben. Sehr oft ist auch die Eede von d Turtel-T. Von diesem zierlichen
Vogel kommen in Palästina nach Tristram drei Arten vor, die kleine Turtus sene-
galensis Brehm V 645. die Lachtaube Turtur risorius (vgl. jedoch Brehm V 648) und
die gew. Turtel-T.. Turtur auritus. Letztere ist ein Zugvogel; sie erscheint ausser-
ordentlich zahlreich im April Jr87; HL 2 n. 12; sie girrt den ganzen Tag über. In
d Girren der T. oder der Turtel-T. hörte man eine Art Trauerlaut Js38i4; 59 11;
Xa2 8; Ez 7 16. Eine hervorstechende Eigenschaft der T. und bes. auch der Turtel-
T. ist ihr schneller Flug, auf den daher oft angespielt wird z. B. Ps55 7: auch Ho
Uli ist vom raschen Herbeifliegen die Eede. Sonst wird bes. auch die Sanftheit der
T. Mtl0l6 hervorgehoben. Dass in d profanen Dichtung viele Vergleiche mit T.
beliebt waren, geht aus d HL hervor, wo bes. die Augen der Geliebten mit d schmach-
tenden T. -Augen vgl. sind 1 15; 4 l: 5 12; 2 14: 52: 6s. In Ho 7 n ist die T. als ein
einfältiger Vogel hingestellt. — Sicher ist die T. bei d Israeliten ein beliebter Braten
gewesen; dies geht auch ans ihrer vielfachen Verwendung in d Opferpraxis hervor.
Im Allgemeinen wurden entweder zahme (vgl. de Lagarde, Mitt. III 31) Turtel-T. oder
junge T. geopfert und zwar zunächst als gesetzliches *Eeinigungsopfer Lvl2 6ff. ;
15 14 ff. ; Nu (i io ff. Bes. aber war dem Armen gestattet, statt eines grösseren Opfers
..zwei Turtel-T. oder zwei junge T." darzubringen Lv 5 7 : 12 8 (Lc224); Lv 14 22 ff. ;
von diesen wurde die eine als -ölti . die andere, dem Priester zufallende, als hattät
gebracht. Da diese *Opfer sehr häutig waren, so ist begreiflich, dass im äusseren Vor-
hof des *Tempels diese Thiere in Menge feilgeboten wurden Meli 15. — Die T. wurde
im vorderen Orient, namentlich in Tempeln der * Astarte (Abb. 27), vielfach als hei-
liges Thier gepflegt. Mit d alten Anschauungen von ihrer Heiligkeit hängt wohl zus..
dass nach d Evangelien Mc 1 10 u. s. w. bei d Taufe Jesu die T. als Symbol des
heiligen Geistes erscheint, eine Auffassung, die bei d Juden auch sonst ihre Analo-
gien hat. So
Taucher, Teucher — Tempel. ß53
Taucher, Teucher ist Dt 14 13 in d Aufzählung- der unreinen Vögel Uebsetzg
v<a\ ro'ä ;& yvy); dies ist Schreibfehler für dä'ä Lv 11 a ((5 ebenfalls yvy>): b. Geier. So
Taufe, sinnbildliche Handlung, bestehend in vollständiger ühtertauchung des
Täuflings zum Zeichen der von Letzterem geleisteten Sinnesänderung, daher ßanzuifia
tT/q fxsxavoiaq .Ale 1 4 : Apl3 2*. AYie schon die Propheten das Heil unter Bilden) von
Waschungen und Reinigungen verkündet hatten .Ts 1 16. 18: 443: Jr222; 4 14: Ezl83i:
36 25.29.33; 37 23: .Tl 3 1 : Mi 7 19; Sal3i; 14 8: Ps öl 4. 9 und wie wahrsch schon zur
Zeit Jesu die *Proselyten durch ein Tauchbad (philä) in d Bundesverhälmiss aufge-
nommen wurden, so erhob auch der Täufer * Johannes die T. zum Bundeszeichen der
von ihm eingeleiteten Volksbewegung. Unterzog man sieh seiner T.. so bekannte man
sich damit einerseits als Sünder Mcl 5; Mt 3 6 und verpflichtete sich andererseits zur
Bewährung der Busse in sittlich erneuter Lebensführung JAq XYI1I 5 2. Dass auch
Jesus die T. geübt, wird zwar Jh326; 4 1.2. nicht aber von d synoptischen Evangelien
berichtet, welchen zufolge er vielmehr erst scheidend die T. eingesetzt hat Ht28i9;
Mcl6l6; lJh56. Auch ohne solche Einsetzung wäre es zu verstehen, wenn seine
Gläubigen sich später einfach nach seinem Beispiele taufen Hessen. Schon die älteste
apostolische Predigt war mit Aufforderung zur T. verbunden Ap 2 38. vgl. 41: 812.13.
36. 38, und auch für Paulus, der selbst getauft ward Ap 9 19 : 22 16 , versteht sieh die
T. Xeubekehrter von selbst 1 Kr 1 13 — 17 : Eph 4 5. Von ihm datirt aber auch die dog-
matische Behandlung des Begriffs der T. In seinen Kreisen fasste man dieselbe als
einen mysteriösen und d Beschneidung entsprechenden Ko 2 11. 12 Initialact 1 Kr 10 2.
als ein ..Bad der Wiedergeburt8 und setzte sie im Anschluss an eine Bilderrede Jesu
Mc 10 38. 39; Lcl2 50 in bes. Beziehung zum Sterben (Untertauchen! und Auferstehen
(Auftauchen) Jesu Em 6 3. Daher auch die bestimmte Unterscheidung der christlichen
Geistestaufe von d johanneischen Wassertaufe Mt3ii: Mcl 8; Lc3i6; Jh. 126.31. 33;
Aplo: 8 16; 1047: 11 16; 13 24: 18 25: 19 3—5: vgl. He 6 2. So wurde die T. zum spe-
cifischen Organ der Verbindung mit Christus 1 Kr 12 13. insonderheit der innerlichen
Reinigung und Sündenvergebung 1 Kr 6 11 : Eph 5 26 ; He 10 22 ; Tt 3 5 ; 1 Pe 3 21. Das
Taufbekenntniss erscheint in seiner einfacheren Gestalt noch lKrlis: 6 11; Ga327;
Pm 6a: Ap2 38: 8 16: 10 48: 19 5, dagegen bereits 3fach gegliedert Mt 28 19. Frühes
Aufkommen abergläubischer T.-Gebräuche ist 1 Kr 15 29 bezeugt. Die für Kinder-T.
angeführten Stellen Ap 16 15. 33; 18 8: lKrlic: 7 14 beweisen nichts. Höfling 184»)
48. Ehlers 1890. Vaucher 1894. Althaus 1898. H
Tebah, £> ta>balt. Ge22 24 Sn *Nahors von seinem Kebswbe Reuma: wohl mit
d Ortschaft *Tibehat !Chrl9(18)8 in Aram *Zoba zu identificiren, wofür allerdings
2 Sin 8 8 *Betah hat. Sn
Tebeth Monatsname, ungefähr = Januar: s. Monate. 0
Teich. S. Jerusalem 310. Seloah, Siloali, Walker-T. und andere Ortsnamen. G
Teig s. Backen, auch Sauerteig.
Tekel Da 525 s. Mene etc. G
Telaim ISmlö* entspricht wahrsch dem unbekannten Orte Telem Jol524
im Negeb Juda's an d Grenze der Amalekiter. 1 SnrJTs (£ von Alters her) 1. ..von
Telam- (ß and l\h\u — TsXäfi, das von mehreren Handschriften geboten wird und
wohl die alte Ausspr darstellt. Danach lag T. an d Wege nach Aegypten. Stau
Hevila tSml57 ist wohl ebenfalls T. zu lesen. Vgl. Wellhausen und Driver z. St. 0
Tempel, i) hekäl, nur von grossen Heiligthümern und mii Ausnahme vonJ145
nur von solchen, die' Jahwe geweiht sind, gebrauch!. So von d Tempel zu *Silo
1 Sra 1 9. zu*Bethel Am 8 3. später aber bes. von d zu *Jerusalem 2 Kg 24 1:;: .1 r 7 4 etc.
654 Tempel.
Der letztere ist von *Salomo im Anschluss an seinen Palast als das Heiligthum seiner
Hofburg erbaut worden 1 Kg 6 1.37 f. Die Israeliten haben dabei nur Lastträgerar-
beiten verrichtet 1 Kg 5 27 — 32 (13 — -18), welche Demüthigung die Chronik auf d Fremd-
linge >l) gerim), tributpflichtige Kanaaniter, abzuwälzen sucht 2Chr2i7. 18. Der
Hau selbst ist das Werk phönicischer Bauleute und Künstler (s. Bauen, Handwerke,
Wohnungen, Palast). Auch das sucht israelitischer Dünkel zu vertuschen durch d
Fiction eines von einem tyrischen Vr abstammenden Naphthaliten lKg7i4, der die
ehernen Säulen und sonstigen Metallarbeiten verfertigte. Infolge d Verwirrung, die
Bearbeiter von lKg53 — 9 15 im Texte angerichtet haben, und d natürlichen allmäh-
lichen Verderbnisse des letzteren sind wir weder über d Lage noch über manche
wichtige Verhältnisse des Oebäudes sicher unterrichtet. So kam es, dass man bis in
d neueste Zeit streiten konnte, ob der Tempel isolirt oder mit d Palastbauten zus.-
hängend auf d so Hügel gelegen habe. Von vornherein ist dies Letztere das Wahrsch.
Salomo wird nicht das Tyropöonthal zw. Palast und Heiligthum gelegt haben, auch
war seine Wahl betreffs d Localität an d Arafna-Tenne gebunden, auf der David
nach 2 Sm 24 den durch Jahwes Erscheinung geweihten Altar errichtet hatte, auf
den dann später die Sage Abrahams Opferstätte verlegte Ge22 2, der 2Chr3l da-
nach liar ham-mörijjü heisst. Sonst wird als Stätte des T. im AT stets der Bg *Zion
genannt Ps9i2; 502; Js2 3 etc.; bei Mi 3 12 findet sich die Bezeichnung har liab-
bcyit, Du' des T. -Hauses. — Die Felskuppe des T. -Hauses 740 m (Abb. 94) lag etwa
5 — 10 m höher als die eig. Residenz und n von ihr Jr 22 1 ; 36 10 ff. ; 1 Kg 8 1 (s. Je-
rusalem); doch war nach Ez43 7t. die Entfernung gering. — Der für d T.-Bau un-
zureichende, dazu unebene Baum musste durch Unterbauten (und Anschüttungen) er-
weitert werden 1 vgl. Zimmermann, Karten und Pläne Tafel III, 3. und 7. Durchschnitt).
Der heilige Raum hatte 2 Haupttheile, den Vorhof und das T.-Haus. Kam
man von d Burgseite, also von S her, so trat man zunächst in d erste Abtheilung
des Vorhofs. Dies war der grosse Raum, in dem das Volk sich versammelte Jr 19 14 ;
2i i 2 und sich bei d Festfeiern drängte Js 1 12. Dort war mö'ed Kl 1 4 (Versammlungs-
platz), nach d PC »ükra jfödes (Fest Versammlung) Lv 23 24 (s. Feste). Bei Ez 40 17
heisst dieser Vorhof der äussere, Juc-hüser ha-lüsönci, beim Chronisten '«zcirä gedölä
1 1 4 9, der grosse Vorhof, später als erweiterter und vergrösserter hd'-häser ha-hadäsä
II 20 5 (der neue Vorhof 1. Von hier aus stieg man durch d innen gelegene S-Thor
(scrar had-däröm) Ez40 28 hinauf in d höher gelegenen inneren Vorhof lue-hä*er hd-
'elßn Jr 36 10 (der höhere Vorhof), vgl. Ez 8 16 (Abb. 197). Am Eingange war hier später
eine Art Rednertribüne ('ammüd d. i. Säule) errichtet, von der aus die Kge zu d im
äusseren Vorhofe versammelten Volk redeten 2 Kg 11 14; 23 3; 2 Chi1 6 13 heisst sie
wegen ihrer ausgebauchten Form kijjör (Kessel) und soll schon von Salomo errichtet
sein. — Die Kge konnten unmittelbar von ihrem Palaste aus, durch einen Aufstieg
('ölä 1 Kg 10 5 ; "'lijjä 2 Chr 9 4) hierher gelangen, ohne durch d äusseren Vorhof gehen
zu müssen. (Jeber 2 Kg 16 18 s. Klostermann 452.' — Für d vorexilische Zeit sind
sicher bezeugt 3 Zugänge (vgl. 2 Kg 25 18) zum Tempelhof : das obere Thor 2 Kg 15 35,
nach 2 Chr 27 3 von Jotham erbaut, im N Ez83; 9 2, fällt wohl zus. mit d oberen
Benjaminsthore Jr202; das Thor des Kgs 1 Chr 10(9) 18 im 0 vgl. Ez46iff. ; das
neue Thor im S Jr26i0; 36 10, vom kglichen Palaste her. Ob das Thor Salecheth
1 Chi' 27 (26) 16 in d Tempelhof oder in d grossen Hof des Palastes (s. Jerusalem 303)
führte, ist zweifelhaft : die w St stand mit ihm durch einen Aufgang in Verbindung,
viell. die Brücke JAqXIV4 2; B j 1 7 2 an d Stelle des sogen. Wilsons-Bogens (s. Je-
rusalem 304. Abb. 94 m). Die 4 Thore (des äusseren Vorhofs) 1 Chr 27 (26) 14— 18
Tempt
655
sind wahrsch vom nachexilischen Tempel zu verstehen. Das Rathsthor Ne33i setzt
Schick ZDPVXIV57 an d NO-Ecke des nachexilischen Tempelplatzes, an d Stelle
des heutigen „goldenen Thores". Das Kerkerthor Nel2 39 könnte man in d Nähe
des Schafthores (s. Jerusalem 305) suchen und daher dem äusseren N-Thore des T.
Kz S 14 iileichsetzen ; doch will es Schick wegen des Kerkerhot'es , der zum kglichen
Palast gehörte Xe3 25; Jr322; 37 15.21, in dessen Nähe ansetzen, also in d S des
Tempels ZDPVXIV59f. 2Chr49 verlangt, dass der innere Vorhof den I 'rie-
stern vorbehalten bleibe fyasar hak-köhanlm; nur Opfernde sollen davon eine Ausnahme
machen. In diesem innern Vorhof stand der grosse Opt'eraltar von Bronze 1 Kg- 8 64;
2 Chr 4 1 is. Altar), in einiger Entfernung Jl 2 17 vom Tempelhause. Zur Seite des
Altars stand das Kunstwerk des bronzenen Meeres (s. Meer, ehernes) 1 Kg 7 23 — 26.
Daneben befanden sich 10 Kessel auf fahrbaren Gestellen (s. Stade ZAW1901, 145 ff.)
u. a. (xeräthe (s. Handfass, Opfergeräthe). Hatte man diesen inneren Vorhof durch-
schritten und war dann noch einige Stufen hinaufgestiegen Ez 4( ) 4ü <S. so stiess man
auf d Vorhalle (üläm) des eig. Tempelgebäudes. Nach Einigen standen noch vor d
Vorhalle freistehend, nach andern die Oberschwellen ihrer Vorderwand tragend. 2
hohle Bronzesäulen, mit prächtigen Kapitellen und andern Ornamenten versehen. Ja-
chin und Boas benannt 1 Kg 715—22. 41 f. (vgl. Abb. 196). In d Vorhalle hinein führte
eine Thür Ez 8 16 : 40
48. Von hier gelangte
man durch eine offen-
stehende Doppelthür
1 Kg 6 34 ins eig. Tem-
pelhaus betjahwee 2 Kg
11 3 etc.; mikdäs Ez
44 1, bei mikdäs 2 Chr
36 17 , dessen vordere
Abtheilung, im engeren
Sinne hekäl 1 Kg 6 5. 17 ;
Ez 41 1 etc. oder ködes
1 Kg 8 8 genannt, den
grösseren Kaum ein-
nahm (60 Ellen lang,
20 breit , 30 hoch).
Hier standen an d Sei-
tenwänden 10 goldene
*Leuchter, je 5 an je-
der Wand mit d dazu
gehörenden Greräthschaften 1 Kg 7 49 f. (Klostermann 312). Ausserdem ein Schaubrod-
tisch, über dessen Standort 1 Kg 7 48 nichts gesagt wird (vgl. Stiftshütte, Opfer). Die
Chronik fabelt 128 16; II 48 von 10 solchen Tischen, für die kein Platz da war. Un-
klar ist die Erwähnung eines daneben stehenden goldenen Altars 1 Kg 7 4s vgl. 6 20f.
Stade 133(1 identiticirt ihn mit d Schaubrodtisch, andre denken an d Räucheraltar.
In Ez4l22 wird der Tisch als der hölzerne Altar vor d Allerheiligsten bezeichnet,
was für d Schaubrodtisch sprechen würde (s. Smend zur St.). Im Hintergründe war
das Heilige durch eine Cedernwand abgegrenzt lKg6i6, in der sich nach 31 eine Thür
aus Oelbaumholz befand (nach 2 (Mir:! 14 vgl. Mt27:.i auch ein Vorhang?). Diese
Thür führte in d kleineren Hinterraum d'bir 1 Kg 6 5, d'bir häb-bajit86, in d Chronik
Abb. 196. Phönicisches Tempelchen in Thon aus Idalion auf Cypern. Vor
d Eingang 2 isolirte Säulen mit Lotus-Kapitell; in <1 Eingang ein Vogel mil
Frauenkopf.
656
Tempel.
Ißdes k'dashn II 5 7 vgl. lKg88 (s. Stiftshütte). Hier ward die heilige *Lade auf-
gestellt 1 Kg <S 6, beschattet von Flügeln der goldenen *Cherube 7 , doch so dass die
Tragstangen noch sichtbar blieben 8. Die Cherube erscheinen in 1 Kg 6 23— 28 als
neben d Lade aufrechtstehend. — Von einem bes. Opferdienst in diesem Raum ist
vor d Exil keine Rede. Der PC lässt hier den Hauptakt des Versöhnungstages voll-
zogen werden Lv 16 12 f., s. Feste : Versöhnungstag.
An d eben beschriebene Gebäude des Heiligtimms schlössen sich auf 3 Seiten
dreistöckige Anbauten, deren Innenwand zugleich die Aussenwand des T. bildete 1 Kg
6 5 1. vgl. Ez 41 5. 10. Man gelangte zu d oberen Stockwerken durch steil stehende
Leitern, die oben in Fallthüren mündeten 1 Kg 6 8 (s. Wendelstein). Wegen dieser
Anbauten mussten die Fenster im Heiligthum sehr hoch angebracht werden. Sie
waren überhaupt nur schmale schiessschartenähnliche Luftlöcher 1 Kg 6 4. Das Heilige
ward durch d Leuchter erhellt: in d Allerheiligste kam Niemand vor d Exil hinein,
es bedurfte also keiner Beleuchtung und keiner frischen Luft. Die Seitenanbauten
mit ihren mancherlei Zellen, in denen Weihgeschenke, Schätze, Vorrathsniederlagen
von Abgaben und Erstlingen .sich befanden Jr352. 4; Ez40i7: 41 6; 2 Kg 23 11, er-
fuhren später manche Erweiterungen 1 Ohr 29 (28) 12. — An d weiteren Umgebungen
des T., an Thoren etc. wurde immer wieder Neues gebaut Jr 36 io; 1 Chr 27(26)15 — 17.
Darunter bes. die w Propyläen (?), s. Parbar, Parwariin 2Kg23ii; 1 Chr 27 (26) 18.
Abb. 197 bietet eine Zeichnung des Tempelhauses und des inneren Vorhofs nach
d Massen Ezechiers 40 ff. Benutzt ist dazu der Kommentar von Kraetzschmar 1900.
■ rund-SOM-
Abb. 197. Der Tempel und der innere Vorhof nach Ezechiel.
— Vgl. zu d schwierigen Fragen des Tempelbaus bes. Stade I 326 — 343; ferner Th.
Friedrich, Tempel und Palast Salomo's, Innsbruck 1887; Derselbe, Die Holztektonik
Vnnlerasiens im Alterthum 1 SS) 1 ; Chipiez et Perrot, Le temple de Jerusalem etc. 1889;
C. Schick. Die Stiftshütte und der Tempel zu Jerusalem 1896.
Der von Nebucadnezar 587 zerstörte T. ward nach d Exil nothdürftig wieder
hergestellt. Die alten Geräthe hatte man von d pers. Herrschaft zum Tlieil wieder
Tempel.
657
erhalten Es5i4f. «»der man schaffte neue an LMkl23; 449. Ueber d Verbleib der
Bundeslade bildeten sich .seltsame Legenden 2Mk24— 7. Einen glänzenden Umbau
nahm *Herodes 1 vor. Er erweiterte die Gesammtfläche einschliesslich d Vorhöfe zu
einem Umfange von 4 sta JAqXVll3 (BjV52 6 sta). I >ie äusserste Grenze ward
von Umfassungsmauern eingeschlossen, an denen ringsherum Doppelhallen liefen, die
auf Marmorsäulen ruhten (F. Spiess ZDPVXV234ff.). In diesen Hallen waren Sy-
nagogenräume, Bazare für Opferthiere, Geldwechsler Mt 21 12 f. Bes. glänzend war
die sogen. Halle Salomo's Jhl023; Ap3u. Dieser Platz, nicht ganz dem heutigen
Jjtaram es-serif Abb. 95 entsprechend, wird herkömmlich Vorhof der Heiden genannt,
eine Bezeichnung, die sich in d (Quellen nirgends rindet. Sie mag daher entstanden
sein, dass liier auch Heiden Zutritt hatten. Von diesem Platz aus stiegen die andern
Vorhöfe terrassenförmig an. An seiner Grenze nach innen war ein steinernes Gitter
errichtet von 3 Ellen Höhe (JBj VI 24 ÖQvyaxToq Xi&ivog). An d Ausgängen, die durch
dasselbe nach Innen führten, waren Tafeln angebracht . die den Heiden das weitere
Vordringen verboten. Eine dieser Tafeln ist durch Clermont Ganneau (Revue Ar-
cheol. 1872, 214 ff. 290 ff.) 1871 gefunden worden, s. Abb. HKS. Ihre Inschrift lautet:
Mrj&eva aX?.oy£vrj ti^noptveoSca tvvog tov neoi to ttaov tQvcpaxzov xai neotßo/.ov oodav
/.rjipUi] savxuji cutio: eorcu 6w. ro ei-azo?.ov9£iv &avatov. Nach einigen Stufen Emporstei-
Abl). 198. Griechische Inschrift
d Tempel des Herodes.
gens kam man auf eine schmale Terrasse (Middöt 2 3 hch. dann abermals nach einigen
Stufen an d 9 Thore des eig. Tempelvorhofs, von denen eins das sogen, schöne Ap
32.10 gewesen sein soll. Dieser innere Vorhot' war durch eine Mauer getheilt. Die
8 Abtheilung war für d Wber, die w für d Männer bestimmt. Ein innerster Raum
war hievon wieder durch ein Mosaikgitter für d Priester abgesperrt JBJV56. In
diesem innersten, dem eig. Opfervorhof, stand das grosse Spülbecken (kyjör s. o. u.
Bibelwörterbuch. 4'2
658
Tencllen — Terebinthe.
Stiftshütte, Handfass) und der Opferaltar (Brandopferaltar), der damals nach d Mischna
iie waltige Dimensionen hatte (s. Schürer II2 231 f.). — Noch 12 Stuten höher lag das
Tempelhans selbst 6 vaöq JBj V 5 ±. von Herodes neu fundamentirt und in seinen Aus-
senwänden ans weissen Marmorquadern aufgeführt. Zu ihm führte eine Vorhalle ; das
Gebäude hatte 110 Ellen Länge und 100 Ellen Höhe. Auf d Dache waren spitze
goldene Stangen zur Verschenchnng der Vögel angebracht. Das Innere zertiel wie
beim' alten T. in 2 Räume. Der vordere grössere hatte eine offenstehende Doppelthür
JBj V 54. In ihm stand der Tarmige *Leuchter, der Schaubrodtisch und an d Hinter-
wand der Räucheraltar, s. Stiftshütte und Abb. 199 ; vgl. ZAW 1901. 160 f. : 341 f.
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Abb. 199. Die Geräthe des jerusalemischen Tempels am Titusbogen in Rom.
Das Allerheiligste war finster und leer JBj V 5 5. Nach Mt 27 51; JomaVl; Scheka-
tim VIII 5 war es durch einen Vorhang vom Heiligen getrennt. Vgl. Hildesheimer,
Beschreibung des herodianischen Tempels im Tractate Middoth und bei Flavius Jo-
sephus 1876/77; F. Spiess, Der Tempel zu Jerusalem .... nach Josephns 1881;
Bloch. Entwurf eines Grundrisses vom Herodian. Tempel nach thalmud. Quellen
1 882 : Schürer P 392 f. ; II3 285 ff. ; de Vogüe, Le Temple de Jerusalem 1864. Si
Tendlen (Damhirsch) Dt 14 5. V> disön, wahrsch eine Antilopenart, die jetzt
in und bei Palästina selten ist. Es wird behauptet, dass die schöne weisse Antilope
addax in d Nähe des Landes noch vorkommt ; möglicherweise ist diese zu verstehen
Tristram 126; BrehmIII235. S. auch Einhorn. So
Tenne, & gören, Platz des *Dreschens. So
Tephon lMk950 ein von Bacchides befestigter Ort in Judäa, wohl mit *Beth
Thapnah Jo 15 34 vgl. Doch hat JAq XIII 1 3 To'/dav ivar. (joxöuv), wohl *Thekoa. G
Teppich bei £ für jrra (Zeltvorhang) Ex26i etc.; 2Sm7 2; Psl04 2 (Zelt-
decke), s. Wohnungen, Weben. Si
Teppichmacher bei £ nur Ap 18 3 für oxqvonoiÖQ (Wirker von Zeltvorhängen i,
s. Bandwerke, Wohnungen (Zelte). Si
Terebinthe s. Eiche.
Tertius— Testament, Altes. 659
Tertius, ein Christ, welchem Paulus dictirt hat Rml622. Des Apostels be-
zügliche Gewohnheit erhellt ans 1 Kr 16 21; Ga6ii; Ko4i8; 2 The 3 17. H
Tertullus Ap24if., ein gewerbsmässiger Grerichtsredner (causidicus) , welcher
im Dienst des *Synedriums den Paulus nach d Regeln seiner Kunst beim röm. Land-
pfleger verklagt. H
Testament, Altes. 1) Z nr Gr e s chi cht e derEntstehnng des at-li c li e n
Kanon. Die früher von allen Juden und Christen (bis ins 18. Jhdt. auch von d
Protestanten) getheüte Ansicht, dass der Kanon des AT bereits von Esra (nm 440
vor Chr.) abgeschlossen worden sei, beruht lediglich auf d (wohl an Es 7 6. 21 an-
knüpfenden) Legende 4 Es 14 37 ff., nach welcher Esra, vom hl. Feuer getränkt, 5 Män-
nern die 24 kanonischen und 70 Geheimschriften diktirte. Ein geschichtlicher Kern
dieser Legende schien erwiesen durch d | auf Grund von Ne 8—10 erfundene) jüdische
Ueberlieferung über eine von Esra gestiftete ..grosse Synagoge" von 120 Mitgliedern,
die ihn bei d *Sammlung, Ordnung und Sichtung der hl. Literatur unterstützt haben
sollten. Die ganze Fabel wird schon dadurch widerlegt, dass der Kanon noch um
165 vor Chr., wo das Buch Da entstand, nicht abgeschlossen war. Ebenso werthlos,
wie jene Legende, ist die Notiz 2 Mk 2 13 ff. (aus d 2. Hälfte des 1. christlichen Jhdts!)
über d Bibliothek Ne*s und d Wiedersammlung der verlorenen Bücher durch Judas.
Aber wie unter d hellenistischen Juden, mangelt es auch bei d Palästinensern an
einer irgendwie haltbaren Ueberlieferung über d Entstehung des Kanon. Denn die
berühmte Stelle des bab. Thalmud, Traktat Baba bathra 14b. 15a, handelt von d An-
ordnung und (z. Th. in albernen Phantasieeni von d Aufzeichnung, nicht d Abfassung,
der einzelnen Bücher. Der Hergang der Entstehung des Kanon kann somit nur auf
indirektem Weg erschlossen werden.
Als kanonisch galt zuerst das unter *Josia aufgefundene Gesetzbuch, dann das
von Es und Ne 444 vor Chr. feierlich eingeführte Priestergesetz. Durch d Verschmel-
zung beider mit d übrigen Pentateuchquellen (s. Bücher *Moses) entstand noch im
5. oder Anfang des 4. Jhdts ..die Thora (= Gesetz) Moses" als der 1. Theil des
Kanon. Ob die Kanonisirung durch einen offiziellen Akt erfolgte oder sich von selbst
einbürgerte, ist uns (wie bei d beiden anderen Theilen des Kanon!) ganz unbekannt.
Thatsache ist jedenfalls, dass die Sekte der *Samaritaner im 4. Jhdt eben nur die
Thora als heiliges Buch von d Juden übernehmen konnte. Allerdings muss damals
die Schlussredaktion der übrigen *Geschichtsl>ücher schon vollzogen gewesen sein.
Nicht als Werk von Propheten, sondern wegen d zahlreichen Prophetengeschichten
heissen sie (Jo, Ri, Sm, Kg) „die vorderen Propheten" und bilden die 1. Hälfte des
2. Theils des hebr. Kanon. Wann die Redaktion der 2. Hälfte, der „hinteren Pro-
pheten" (Js, Jr, Ez und das Zwölfprophetenbuch) abgeschlossen und der 2. Theil als
kanonisch angesehen wurde, hängt von d Ansetzung gewisser Abschnitte, wie Js 24
—27; Jr50f. ; Jn; Sa 9 — 14, ab. Wahrsch geschah es noch im 3. Jhdt. da Si 48
schon Js, Jr, Ez und die Zwölf als heilige Männer kennt, Da (um 165) Jr zu „den
[heiligen] Büchern" rechnet, und der Prolog zu Si (um 130 vor Chr.) von d Gesetz
d Propheten und den anderen Büchern der Vorfahren redet. Somit existirte damals
auch schon ein 3. Theil des Kanon, später k'tübim ..Schriften-, griech. ayioyQa<pa =
heilige Schriften genannt; es fragt sich nur, in welchem umfang. Den Grundstock
bildeten die aus verschiedenen Sondersammlungen erwachsenen Bücher der *Psalmen
(lMk7l6f. wird Ps792f. als Wort der [hl.] Schrift citirtt und der Sprüche: dazu
kamen noch Hi, dann die 5 „Festrollen" oder m'gillöt (HL, Kt, Kl, Kh, Er). Da und
das nachexilische Geschichtsbuch des Chronisten (Es, Ne, Chi). Zur Zeit Jesu war
42*
660 Testament, Altes.
offenbar der Kanon in seiner jetzigen Gestalt längst abgeschlossen , wenn auch der
Name des 3. Theils noch nicht feststand. Lc 24 44 unterscheidet Gesetz, Propheten
und (nach d 1. oder d wichtigsten Buch des 3. Theils?) Ps. Dass im XT Ob, Xa.
HL. Et, Kl. Kh. Es, Xe nirgends citirt oder vorausgesetzt werden, ist z. Th. an sich
erklärlich, z. Th. kann es nur auf Zufall beruhen.
Ausdrücklich ist der jetzige Umfang des Kanon zuerst bezeugt durch JcAI8,
der (entsprechend d 22 hehr. Buchstaben) 22 kanonische Bücher zählt, indem er nach
d Vorsang der <5 Rt zu Ei, Kl zu Jr zieht ; Sra. Kg. die 12 kleinen Propheten. Es
und Xe, sowie Chr sind noch als je ein Buch gerechnet. Die Art, wie Josephus vom
Abschluss des Kanon unter Artaxerxes I redet iden er mit d Ahasver des Er-Buchs
als des vermeintlich jüngsten identiüzirt i . setzt eine schon lange dauernde Geltung
des Kanon voraus. Dagegen spricht auch nicht, was die jüdische Tradition von hefti-
gem Streit über d Heiligkeit einzelner Bücher (Ez, HL, Kh, Er) im 1. christlichen
Jhdt berichtet, der erst auf einer Synode zu *Jabne (90, nach anderen 118 nach Chr. |
..am Tage der Zeugnisssammlung- entschieden worden sei. Denn dabei handelte es
sich nicht um d nachträgliche Entfernung dieser Bücher aus d Kanon, sondern höch-
stens um ihren öffentlichen Gebrauch.
Die christliche Kirche acceptirte — zunächst ohne jede Kritik — die jüdische
Tradition über Entstehung und Abgrenzung des Kanon, aber in der von d griech.
Bibel i\S) gebotenen Gestalt. Diese gruppirt die Bücher nach d Inhalt und zerstört
dadurch die in d Dreitheilung des hebr. Kanon ausgedrückte Abstufung des Grades
der Inspiration. "Wichtiger noch war die Hereinnahme zahlreicher Aper : das gleiche
Spi-Uewand Hess denüntersch von kanonisch und apokryphiseh immer mehr vergessen.
Durch d altlateinische Bibel, eine Tr der (S. wurde die Vermischung beider trotz des
Protestes de> Hieronymus auch in d abendländischen Kirche herrschend, bis schliess-
lich auf d Koneil zu Trident (sessio IV April 1546) die Gleichwerthigkeit beider zum
Dogma erhoben wurde. Erst die protestantische Kirche hat die urspr Scheidung zw.
d Kanon oder „der hl. Schrift- und d Aper wieder zu Ehren gebracht, nur mit d
Untersch. dass die reformirte Kirche die Aper als ..Menschenwerk- überhaupt schroff
ablehnte, während sie nach £, obschon ..der heil. Schrift nicht gleichgehalten, doch
nützlich und gut zu lesen sind".
■2 Zur Ges c h icht e d e r U eb erlief erung des at-lichen Texte s. Wie
alle handschriftlich überlieferten Texte (vgl. Schrift, bes. Abb. 176) war auch der des
AT's Jhdte hindurch theils zufälligen, theils absichtlichen Veränderungen ausgesetzt.
In welchem Grade dies schon frühzeitig der Fall war. lehrt die Vergleichung der
sogen. Paralleltexte, wie 2 Kg 18 13 ff. mit Js 36— 39: 2 Kg 24 17 ff. mit Jr52; Ps 14
und 53 etc.. sowie der parallelen Abschnitte in Kg und Chr. Die zufälligen
Aenderungen beruhen grösstenteils auf falschem Sehen der Abschreiber, näher ai auf
Verwechselung ähnlicher Konsonanten (und zwar bereits in demalten, bis ins 4. Jhdt
gebrauchten, dann allmählich durch d Quadratschrift verdrängten Alphabet): b) auf
Ausla>suni:' einzelner Buchstaben. Wörter und Sätze: letztere wurden dann meist am
Band und schliesslich an falscher Stelle im Texte nachgetragen (so gehört Js3822
eig. hinter 61. Sehr oft beruht die Auslassung auf d Abirren des Schreibers auf ein
später im Texte folgendes gleiches oder ähnliches Wort (Homoioteleuton; vgl. den
richtigen Text von Ei 16 13 ff.; ISmIOl iniSi: c) doppelte Schreibung (Photographie i
desselben Buchstabens, Wortes oder Satzes: d) falsche Wortabtheilung (nachdem in
einer früheren Periode jede Trennung der Wörter unterblieben war).
Absichtliche Aenderungen sind: a) die sogen. Auffüllung (Erweiterung) des
Testament, Altes. qq\
Textes durch Beifügung von Titeln und sonstigen Näherbezeichnungen der Personen,
stetige Wiederholung beliebter Wendungen, Ergänzung der einen Stelle durch d Mehr
einer ähnlichen anderen; b) die Bogen. Glossen, nieist (sei es richtige oder falsche)
Erklärungen einzelner Wörter oder Sätze (vgl. z. B. die auffällig prosaische und über-
dies falsche Glosse Jsdui. lies, wichtig sind die sogen. Redaktionsglossen, die den
Widerspruch zw. d Berichten verschiedener Quellen beseitigen sollen: vgl. z. B. Ex
18 2 („er hatte sie zurückgesandt") mit 4 20: Xu 26 11 will (trotz 10 321 das spätere
Vorhandensein von *Korahitern erklären: c) dogmatische Korrekturen (resp. Glossen)
verschiedener Art. um aus d älteren Berichten das für d spätere Anschauuni:- oder
Praxis Anstössige zu beseitigen: vgl. z. B. die Eintragung der Leviten (vom Stand-
punkte desP!) lSm6i5a; 2Sm ir>L't (aber nicht 29!); 1 Kg 8 4. Weiter gehört hier-
her die Ersetzung der Götzennamen durch andere Wörter (vgl. Isboset, Mephiboset
anstatt Jsbaal und Meribaal), die Ersetzung des Malsteins durch d Altar Ge33 20, so-
wie des Gottesbildes (*Ephod) durch d hl. Lade lSml4l8; Ez 46 6 ist wegen Xu 28 11
.,fehllos" in d Plural gesetzt (sogen, halachische. d. h. die Gesetzeserfüllung betreffende
Korrektur 1 ; Kh 3 21 die Zweifelsfrage in eine Aussage verwandelt etc. ; d) sogen. An-
standskorrekturen ; dahin gehört bes. die Ersetzung derber und darum anstössiger
Ausdrücke durch unverfängliche.
Während der Text des zuerst kanonisch gewordenen Pentateuch in d Haupt-
sache schon tixirt war, als ihn die *Samaritaner übernahmen und (5 entstand, haben
die beiden anderen Theile des Kanon nach Ausweis der c5 (bes. in Sm, Jr. Pr) noch
in d letzten Jhdten vor Chr. einen schwankenden Text gehabt. Die endgiltige Fixi-
rung des Textes, wie sie uns seit d 2. Jhdt nach Chr. in d anderen griech. Uebsetzgen
und d sogen. Thargumim entgegentritt, hängt offenbar mit d Bemühungen um d Fest-
stellung des 2. und 3. Theils des Kanon zus. Die Thatsache aber, dass im ganzen
Pereich des Thalmud, wie bei Origenes und Hieronymus, genau derselbe Konsonanten-
text vorausgesetzt wird, wie wir ihn heute haben, lässt nur eine Erklärung zu: es
muss irgendwann (wahrsch in d schweren Xoth des Hadrianschen Kriegs um 130
nach Chr.) eine bestimmte Handschrift mit allen ihren Eigenthümlichkeiten und selbst
Sonderbarkeiten für d Musterexemplar erklärt, und ihr Text seitdem mit sklavischer
Treue fortgepflanzt worden sein.
Die peinliche Fürsorge für d genaue üeberlieferung des heil. Textes wurde seit
d 6. Jhdt aufs höchste gesteigert durch d Thätigkeit der sogen. Masoreten, deren
Frucht die Masora ihöchstwahrsch = üeberlieferung 1 war. Die bis dahin nur münd-
lich fortgepflanzte Aussprache wurde durch ein komplizirtes System der Vokalisation
(wegen d vielfachen Verwendung von Punkten auch Punktation genannt), und wenig-
später auch d Accentuation aufs Genaueste festgelegt. Ueber d Ursprung dieser Sy-
steme ist nichts bekannt, ausser dass die Urheber ihren Sitz zu *Tiberias hatten : die
allgemein in unseren Drucken verwendete Punktation heisst daher die tiberiensische
im Ggens zu d „oberen- oder sogen, bab. Die berühmten Masoreten des 8. — 10. Jhdts
waren thatsächlich nur Kenner und Verwender des längst abgeschlossenen Systems.
sorgten aber durch Zählung der Wörter und selbst der Buchstaben, sowie durch ma-
soretische Tabellen aller Art, bes. auch durch d Zus.-stellung der Differenzen zw. d
verschiedenen Masoretenschulen, für »1 Genauigkeit der üeberlieferung. Letztere wurde
fortgepflanzt: 1) als Kand-Masora und zwar a) als kleine zw. d Kolumnen und an
d seitlichen Rändern der Handschriften (Abb. L76); b) als grosse am oberen und
unteren Rand : 2) als Schluss-Masora am Ende der einzelnen Bücher. Gedruckl wurde
die Masora zuerst in d 2. Auflage der Bombergischen Bibel (Venedig 1524 f.); vgl.
gß9 Testament, Neues.
ausserdem Frensdorff, Massoretisches Wörterbuch, Leipzig; und Hannover 1876; Chr.
D. Ginsburg, The Massorah compiled t'rom Mss. (London 1880 ff. 3 Bde) und Strack,
Art. „Massora" in PRE3 XII.
Unter d zahlreichen Drucken des hehr. AT sind hervorzuheben : der Psalter von
1477 | erster hebr. Druck); die (erste vollständige) Bibel von Soncino in Italien 1488,
die Drucke des Daniel Bomberg zu Venedig seit 1517 (über die ed. II s. o.); die grosse
rabbinische Bibel des Jon. Buxtorf (Basel 1618 f.) mit d aram. Uebsetzg und ver-
schiedenen rabbinischen Kommentaren an d Bändern. Ganz bes. korrekt sind die
Ausgaben von dablonski (Berlin 1699), Opitz (Kiel 1709) und vor allem die sogen.
Mantua-Bibel ( 1742 — 44. 4 Theile. mit d werthvollen masoret. Kommentar des Jedidja
Norzi). Minder korrekt, aber weit verbreitet ist der Text van der Hooght's (London
1705 u. ö.). Prachtausgaben sind die von Houbigant (1753) und Kennicott (Oxon.
1776—80. 2 Voll., ohne Vokale, aber mit krit. Apparat; letzteren bietet auch de Eossi
in Variae lectt. v. Ti, Parma 1784 — 88. 4 Bde). Auf selbständiger kritischer Arbeit
beruhen die Ausgaben des masoret. Textes von Baer (unter Beihilfe von Delitzsch i
seit 1861 (es fehlen noch Ex, Lv, Xu, Dt), sowie von Ginsburg (Lond. 1894. 2 Bde
mit krit. Apparat, bes. aus d ältesten Drucken). Dagegen bietet der (grösstenteils
unvokalisirte Text in Paul Haupt's SBOT (Leipzig und Baltimore seit 1893) einen
kritisch rekonstruirten Text. Die verschiedenen Quellen, aus denen sich der Text in
d Geschichtsbüchern zus.-setzt, sind durch verschiedene Farben (daher auch der Name
„Regenbogenbibel") unterschieden. K
Testament, Xeues. Der 2. Theil unserer Bibel, das die ältesten Schriftdenk-
mäler des Christenthums enthaltende NT. zerfiel urspr in d Evangelienbuch und in
d Apostelbuch, woran sich Ap und Apc anschlössen. Wie die at-liche, so ist dem-
nach auch diese Sammlung aus historischen, didaktischen und prophetischen Schriften
zus. -gesetzt. Im Apostelbuch scheiden sich die 14, dem Paulus beigelegten Briefe
von (1 7 Schreiben andrer Apostel (Petrus, Johannes, Jakobus, Judas), welche urspr
eine weniger lokal beschränkte Bestimmung hatten und darum gew. katholische, d. h.
allgemeine Briefe genannt werden. Im Evangelienbuch stehen 2 Werke, welche Apo-
steln (Mt, Jh), nnd 2, welche Apostelschülern (Mc, Lc) zugeschrieben wurden. Weniger
wahrsch ist. dass die alte Kirche, von welcher die Ueberschriften der nt-lichen Bücher
herrühren, die betreffenden Werke den 4 Evangelisten nur indirect beilegen wollte.
sofern die griech. Formel nicht, wie die deutsche, z. B. „Evangelium des Matthäus ••
lautet, sondern „Evangelium nach Matthäus-, wie auch ein im Sinn und Geist der
Judenchristen gearbeitetes Evangelinm den Titel führte ..Evangelium nach d Hebräern-,
ein anderes, das im Ggens zu Paulus stand, ..Evangelium nach d Zwölfaposteln'-, ein
drittes, welches die äg. Christen gebrauchten, „Evangelium nach d Aegyptern8. Das
\\Ort Evangelium aber bedeutet eig. „frohe Botschaft1- und ist erst mit d Zeit zur
Bezeichnung eines schriftlichen Berichtes über Leben und Reden, Thaten und Leiden
Jesu von Nazareth als des Messias, auch aller 4 Evangelien als einer Gesammtheit
-(■worden. Dem Gebrauch des Worts im NT liegt Js61i zu Grunde, woraus Jesus
selbst den glücklichen Ausdruck zur Bezeichnung des Inhalts und Zwecks seines öffent-
lichen Auftretens entnommen zu haben scheint Lc4i8. Jedenfalls bildet das Wort
seither den stehenden Titel, den zutreffenden Aushängeschild für d neuen religiösen
Inhalt, welcher im Christenthum dargeboten und in alle Welt verbreitet werden sollte:
die Freudenbotschaft von d genahten Gottesreich McllS. Dagegen steht es schon
Ric 149 spezieller für d Bericht von d Stiftung dieses Gottesreichs, vom Messias, sei-
nem Auftreten und seinen Geschicken, während Paulus unter Evangelium die ihm
Testament, Neues. 663
eigentümliche Verkündigung vom Heilswerth des Kreuzestodes Jesu versteht 1 Ki-
lo l — i. Unsere schriftlichen Berichte heissen noch bei dem um L50 schreibenden
Märtyrer Justinus zwar auch bereits Evangelien, gew. -er aber „apostolische Denk-
würdigkeiten". Während christliche Schriftsteller vor und nach ihm neben unsern
kanonisch gewordenen ganz unbefangen auch solche Evangelien gebrauchen, welche
die Kirche später als apokryphisch und häretisch verworfen hat, steht die Vierzahl
der Evangelien bereits bei dem um 180 — 190 schreibenden Irenäus fest, der sie auch
nicht mehr als „Denkwürdigkeiten a von menschlicher Entstehungsweise und relativ
zufälligem Inhalt, sondern als inspirirtes Gotteswort betrachtet. In d Zeit vor Justin
dagegen werden nicht sowohl sie, als vielmehr nur die in ihnen enthaltenen, aber
auch manche darin nicht mehr vornndliche Christussprüche in autoritativer Weise
citirt, wie denn überhaupt die nt-lichen Schriften nur sehr allmählich und zunächst
ohne Anspruch auf gleiche Autorität mit d at-lichen in d Kirche hervortreten. Die
einzige schriftliche Autorität aber war bis tief in d 2. Jhdt herein das AT, und nur
ganz vereinzelt treten die in Beziehung hierauf gebräuchlichen Citationsformeln vor
17(> auch so auf, dass nt-liche Stellen gemeint sind.
Die Anfänge der nt-lichen Kanonbildung selbst waren an verschiedenen Orten
verschiedene. Bei Justin stehen Evangelien und Apc im Vordergrund, treten dafür
die Briefe ganz zurück. Dagegen linden wir schon kurz vorher bei d Gnostiker Mar-
cion einen das 3. Evangelium und 10 paulinische Briefe umfassenden Kanon. Gegen
Ende desselben Jhdts stimmen die Autoritäten der verschiedensten Theile der Kirche
überein in Anerkennung der 4 Evangelien und der paulinischen Briefe, wozu noch 1 Pe
und 1 Jh treten. Die Zweitheilung des Ganzen in evangelische und apostolische
Schriften macht bald darauf dem gemeinschaftlichen Titel Novum Testamentuni (seit
Tertullian) = i) xaivij öia&jxr, (seit Origenes) Platz. Aber nur die aufgezählten Schrif-
ten galten auch noch dem um 324 schreibenden Eusebius von Cäsarea als „allgemein
anerkannt'- (Homologumena), während er 2 Pe, 2 und 3 Jh, Jk und Ju unter die wi-
dersprochenen Schriften (Antilegomena) stellte, zu welchen, wiewohl in untergeordneter
Weise, auch die Acta Pauli, der Hirt des Hermas, die Apokatypse des Petrus, der
Brief des Barnabas und die Apostolischen Konstitutionen gehören. Zunächst rundete
sich nunmehr der Cyklus der katholischen Briete als Uestandtheil des Kanons ab.
Am längsten aber waren zw. Abendland und Morgenland He und Apc streitig: erst
um 400 liess man sich diese auch im 0, jenen auch im W des Keichs gefallen. Au-
gustinus hat auf seinen Synoden zu Hippo 393 und zu Karthago 397 das NT in
seinem jetzigen Umfang kanonisirt, indem er zugleich dem AT die Aper einverleibte,
und 1546 bestätigte das Koncil von Trient, 1870 das Yaticanum diesen Kanon. Nach
Ueberwindung anfänglich auftretender freierer Regungen lenkte auch die protestan-
tische Rechtgläubigkeit auf dieselbe Fährte ein, ja sie schraubte im polemischen In-
teresse gegen d katholische Tradition das Ansehen der Bibel auf eine solche Höhe
hinauf, dass eine geschichtlich unbefangene Betrachtung derselben erst seit etwa 130
Jahren ermöglicht wurde.
Während es nun Sache der sogen, höhern Kritik ist. die Entstehungsver-
hältnisse der einzelnen 1 Sucher des XT zu untersuchen und sie, aus d Bann einer
rein übernatürlichen Ableitungsweise erlöst, in ihrem literargeschichtlichen Zus.-hang
begreifen zu lehren, beschäftigt sich die sogen, niedere Kritik mit d Veränderungen,
welche der nt-liche Text im Lauf der Zeiten erfahren hat. I>azu gehören schon äus-
serliche Zuthaten, wie die erst seit dem 8. Jhdt allgemein übliche Ausstattung mit
Accenten, Spiritus, Jota subscriptum , vor Allem die allmählich an Stelle der sog.
664 Testament. Neues.
scriptio continua tretende Trennung der einzelnen Wörter und Sätze. Im 5. Jlidt
wurde es Sitte, den Text in sog. Stichen (Raum- oder Sinnzeilen) zu zerlegen. Diese
sog. Stichometrie beförderte dann, als man der Raumersparniss halber die Zeilen wieder
ganz ausfüllte, den Sieg der in ihren einfachsten Elementen schon älteren, aber erst
in d Zeiten des gedruckten Textes consequent angewendeten Interpunktion. Unsere
heutige Kapiteleintheihmg ist ein Werk des Cardinais Stephan Langton j 1228, nach
Andern des Cardinais Hugo v. Santo Caro f 1263, die Versabtheilung hat Robert
Stephanns 1551 eingeführt, Grössere und kleinere Abtheilungen des Textes, welche
früher bestanden, sind zurückgetreten. Die Titel der einzelnen Bücher sind nicht
mspr. und völlig werthlos sind die in unsre Uebersetzung theilweise aufgenommenen
Unterschriften.
Das Material, welches zur Herstellung eines dem urspr-en möglichst nahekommen-
den Textes zu Gebote steht, setzt sich zus. aus 1) den alten und unmittelbaren üeb-
setzgen, unter welchen die bis in d 3. oder 2. Jhdt hinaufreichende lateinische (die
sog. Itala als Vorstufe derVulgatai eine besondere Bedeutung beansprucht (ihr gleich
kommen die älteren syr. Sinaiticus und Curetonianus) ; 2) den Citaten der Kirchen-
väter, welche namentlich über Alter und Verbreitung von LA erwünschten Aufsehluss
neben würden, wofern nur der patriotische Text selbst (dasselbe gilt auch von dem-
jenigen der Uebsetzgen) nicht den gleichen Veränderungen ausgesetzt gewesen wäre,
wie derjenige ,des NT; 3) den vorhandenen Handschriften. Letztere bieten natürlich
die unmittelbarsten, ausgiebigsten und zuverlässigsten Zeugnisse für d Geschichte des
Textes. Dieselben sind in früherer Zeit auf Pergament, seit dem 9. Jhdt vorherr-
schend auf Baumwollen- und bald nachher auf Leinenpapier geschrieben; in jenem
Fall meist in d alteren steifen Uncialschrift, in diesem dagegen in d späteren Cursiv-
schrift. Man besitzt derma-
CAie cb x ro m a! n c ~r ö y len unter Einrechnim^' auch
m r i m m ei oyelx e ■*■■ i ta p der Lectionarien nnd kleinen
* vT'i:/»T-ft/;'l ,^ r-. v Z'\ Fragmente etwa 4000 Hand-
ry _- , ^ . _ Jv + v -4 schritten , darunter gegen
* x . -, ^ ■* Ji ' 130 Uncialhandschr. Maius-
___ / \ °- f kein , von welchen 2 Drittel
*J bloss Evangelien enthalten.
'•25"' -. .. Die ältesten dagegen umfas-
'. sen A- und NT, wenn auch
i theilweise mit Lücken; so
y K A "T aT > ( !odex Sinaiticus oder x, Ale-
') .', xandrinus oder A, Vaticanus
v J_l A j» f< o nT > >♦ oder B (Abb- 200)' Ephraem
~ oder C. k und B reichen in
d 4. Jhdt zurück, A und C
■I gehören dem Ende des 5.
Mi onn !v, ei. i ai !• i- ,-- , t • an; siß stellen den älteren
Abb. 'Jon. Her Scnluse des Mc-Evangehums im Codex vaticanus.
und den späteren alexan-
drinischen Text dar. Stichometrie rindet sich zuerst angewandt in d beiden, der
abendländischen Textfamilie angehörigen, Codices D, wovon der Cantabrigiensis die
Evangelien und Ap, der Claromontanns dagegen die Paulusbriefe enthält, Beide sind
mit einer lat. Uebsetzg versehen (Codices graeco-latinii. Grössere Cursivhandschriffcen
(Minuskeln) stehen gegen looo zu Gebot (Abb. 201), wozu noch ebensoviel Lectio-
Teufel— Thabor.
665
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narien (bloss Vorleseabschnitte enthaltend) kommen. Eine kleine Anzahl ganz junger
Minuskeln lieferte die
Grundlage für d älte-
sten Druckausgaben,
editiones principes von
1514 (Compluter Poly-
glotte, erst 1522 ver-
öffentlicht) und 1516
(Erasmus). Nach neu
benutzten Quellen ha-
ben den Text einiger-
massen verbessert Ste-
phanies (Regia 1550)
und Beza (seit 1563);
auf beiden ruht der
sog. textus receptus,
festgestelltdurch d hol-
ländische Buchhänd-
lerfamilie Elzevier seit
1624. Aber erst seit
Mill 1707 wurde der
kritische Apparat in
bedeutenderem Um-Abb'201' Der Anfan8 des Lc-Evangeli«nis nach einer Mailänder Minuskelhandschrift,
fange bekannt und trat demgemäss ein im Vergleich mit rec. erheblich älterer Text
in Sicht. So bes. bei Griesbach (seit 1774, 2. Asg. 1796—1806), Lachmann (seit 1831),
Tischendorf (seit 1841, 8. Asg. seit 1869), Tregelles (1857— 79), Westcott und Hort (seit
1881). Diebeste Handausgabe veröffentlichten in England die beiden Letztgenannten
1885 und 1895, in Deutschland 0. v. Grebhardt auf d Grundlage Tischendorfs seit,
1881. Die Bibelgesellschaften verbreiten den textus receptus; eine rühmliche Aus-
nahme macht die Württembergische (Nestle) seit 1898. H
Teufel, das griech. öiäßoloq, d. i. Verleumder, s. Satan. Ps 106 37 für fj sedim,
s. Feldgeist, Feldteufel. O
Thaanaeh, kanaanitische Kgsst Jol22i, nach Ei 1 27 jedoch erst zur Kgszeit
tributpflichtig gemacht, bildete mit *Megiddo einen der Bezirke Salomo's 1 Kg 4 12 und
wurde zu Manasse gerechnet Jo 17 11 ; lChr7(8)29. Jo 21 25 (1 Ohr 6 55 hat *Aner)
kahathitische Levitenst. Kampf gegen d Kanaaniter Hi 5 19. Nach ()n261: 156 4rM
= 6 km, On 261 f.; 157 3 rM = 4,5 km von *Legeon = el-legün; heute ta'annuk,
7.5 km so von el-legün, kleines üf im SO eines grossen Hügels mit alten Brunnen,
Felsengräbern und anderen Resten. Sellin hat 1902 die alte St wiedergefunden
MuNDPV 1902. G
Thaanath Silo, Ort in d N-Grenze Ephraims .b. 166, nach On261 ; 156 (Thena)
10 rM (15 km) ö von Nabulus (= *Sichem) nach d Jordan zu. wahrsch heute ta'nä
11km so von Nabulus mit Mauerresten, mit alten Cisternen und Felsengräbern. Rob
NbF 388. G
Thabeera Xull3.li: und Dt922 Lagerstätte [sraels zw. d Sinai und Kades,
fehlt Nu 33. I i
Thabor, £} täbör, (fi gew. QaßüiQ, Ho 5] 'IxaßvQiov, ebenso JAqVl22; 5 3 etc..
Polyb. V 7o 1-UaßvQtov 1 ) Bg an d Grenze von Sebulon und Naphthali Ui I 6. 12. u. auch
666 Thaddaeus— Thal.
nahe an Isaschar Dt 33 19, daher im NO der Ebene Jesreel : als Einzelbg auffallend
wie der Karmel und Hermon Jr46i8; Ps89i3, mit einer Kultusstätte Ho5i. Nach
Josephus und den On(261. 156; 294. 152: 296. 154; 285. 143; 226. 96) entspricht der
heutige (jebel et-tör in d XO-Ecke der Ebene Jesreel, so von Nazareth, ein kegelför-
miger, schön gerundeter (On 157) Bg 562 m. etwas bewaldet, nach allen Seiten hin
freistehend, nur im XU mit d ßglande von Untergaliläa zus.-hängend. Die Höhe
besteht aus Kalkstein, doch ist ihr n<"> Fuss mit Basalt bedeckt. Bereits das sogen.
Hebräer-Evangelium bezeichnet den Th. als die Stätte der Verklärung Jesu ; da diese
Annahme allgemein Beifall fand, wurde schon früh (viell. im 4. Jhdt, jedenfalls im
6. Jhdt) der Gipfel durch Kirchen (und Klöster) ausgezeichnet, deren letzte durch d
Sultan Bibars 1263 zerstört wurde. Seit 1862 sind zuerst die Griechen, dann auch
die Franziskaner auf d Th. wieder ansässig geworden. Die letzteren haben die alten
Bauten, bes. die der Kreuzfahrer, wieder aufgedeckt (Barnabe, Le Mont Thabor).
Ganz abgesehen davon, ob der Bg der Verklärung überhaupt mit d Geographie etwas
zu thun hat oder nicht, weist der Zus. -hang von Mc 9 2 ff. ; Mt 17 l ff. in d X des Sees
Genezareth. — 2) St Sebulons, Grenze gegen Isaschar Jo 19 22, meraritische Levitenst
1 Chr7 77(6 62), lag auf d Gipfel des Bgs, der nach JBj IV 1 8 eine Ebene von 26 sta
bildete, auch von Polyb. V 70 in d Feldzuge Antiochus' III 218 vor Chr. erwähnt, von
Josephus 66 nach Chr. aufs Neue befestigt Bj II 20 6 ; IV 1 5. Barnabe (s.o.) schreibt
die äussere Mauer des heutigen Gipfels dem Josephus, die höher liegenden Befesti-
gungen dem Mittelalter (Benedictinern und Sarazenen) zu. G
Thaddaeus s. Judas 6).
Thadmor wird 2 Chr 8 4 als eine von Salomo in d Wüste gebaute . d. i. be-
festigte St genannt, während 1 Kg 9 18 das Kt tämär, nur das Kr tadmör hat. Th.
wäre das bekannte Palmyra der röm. Kaiserzeit an d Strasse von Damaskus durch
d Wüste ö an d Euphrat. 272 durch d Kaiser Aurelian erobert (Wood and Dawkins.
Ruins of Palni3Tra 1753; Ebers-Guthe I 443 ff. ; MvOppenheiml 278 ff.), heute tudmur.
Da aber Salomo Damaskus nicht beherrschte 1 Kg 11 23 — 25, so kann Th. nicht eine
seiner Festungen gewesen sein. Der urspr Text ist jedenfalls *Thamar. G
Thaenach s. Thaanach.
Thaenath Silo s. Thaanath Silo.
Thalias Ge2224 Sn *Nahor's von seinem Kebswbe Beuma. So
Thachpanhes, £> tahpanfiei, thafivMs, takpaneä, (5 Tcupvat, griech. dcupvtd,
heute teil defne , äg. Ort , wohin die Juden mit Jeremia flohen Jr 43 7 f . ; cf . 46 u ;
2 16 , dem Ez 30 18 Plünderung prophezeit, Jt 1 9 genannt , liegt 32 km so von Tanis
(= *Zoan), war stark umwallt und hatte Aussenforts. Das Hauptfort, vor dem nw
eine auffallend grosse Ziegelterrasse lag (Jr43 7), gründete Psammetich I: in ihm,
heute kasr el-bint el-jeliüdl =. Schloss der Judentochter, fanden sich Reste des hie-
sigen griech. Militärposten, den Amasis aufgab, die Perser neu besetzten Her. II 154. 30.
Der äg. Name ist unbekannt, die Gegend hiess Bennu; ein Tabenet erscheint unter
Siti I als Grenzfeste gegen Syrien. Für d Ruinen vgl. Petrie, Teil Xebesheh 47 ff. W
Thachpenes, £} taJqnies, Schwägerin des Edomiters *Hadad 3) 1 Kg 11 19; ver-
muthlich Kgin am Ende der 21. Dynastie, bisher inschriftlich nicht nachgewiesen;
vgl. den Namen Tent-s-peh, Mr Sisak's. W
Thal setzt £ in d Regel für 1} gaj. ge, sowie für l) 'emel$. Gqj entspricht in
d That unserem „Thal, Mulde'-, z. B. Th. *Hinnom, Mephthah El. Dagegen ist lemrk
richtiger *Ebene. fj nühal, das am meisten unserem ..Thal- entspricht, übersetzt €
gew. durch *Bach. 2 Kg 23 ± steht Th. Kidron für Ii sad'möt l'klrön. Felder des
Thalthor— Tharsis. 667
(oberen) Eidronthals. Ex 14 2. 9 entspricht Th. dem pi in V) pi hahlröt (vgl. <ß &raw-
P.cws); es handelt sich aber um d Eigennamen *Pihachiroth. (r
Thalthor Ne2i3 wahrsch an d SW-Ecke der St Jerusalem. G
Thalmai 1) Stm oder Stmheros der Sne *Enak's in *Hebron Xu 13 23. — 2) Name
eines Egs zu *Gesur, dessen Tr David nach 2Sm33 heirathete. So
Thamar 1) Schwiegertr Juda's, mit der dieser durch hurerischen Verkehr die
Zwillingssne *Perez und *Serah zeugt Ge38iff. ; Rt4i2: lChr24; Mtl3. — 2) Tr
Davids von d Maacha und Schw *Absalom's, wird von ihrem Halbbr *Amnon durch
List vergewaltigt 2Sin33; 13iff. — 3) Tr Absalom's 2Sml427. Nach d Zusatz in
(5A wurde Th. das Wb *Rehabeam's Sn Salomo's und gebar ihm den *Abia. Nach
1 Kg 15 2 hiess aber die Mr Abia's vielmehr Maacha, Tr Absalom's. B
Thamar Ez47i9: 4828 Anfangspunkt der S-Grenze des Landes Kanaan im 0,
nach 47 lstS auch Endpunkt der ( »-Grenze, On 210; 85 scheint zwei Th. anzunehmen,
eines neben d Wüste von Eades, ein anderes an d Strasse von Hebron nach Aila.
eine Tagereise von Mapsis (Mampsis), mit rüm. Besatzung. Diese Strasse führte über
d Pass nakb cs-safä (s. Akrabbim), an dessen N-Seite die Ruinen von kurnub liegen,
in denen RobIII186 das auch Ptol. IV 16 und von d Tabula peutingeriana genannte
Th. (Thamaro) vermuthet hat. Dorthin würde auch das Th. 1 Kg 9 18 als Grenz-
festung gegen Edom wohl passen. Die *Medeba-Earte hat Th. im S des Todten
Meeres am ö Fuss eines Bges ö von Mampsis (Schulten, Mosaikkarte). ü
Thamnata s. Thimna.
Tliamus Ez8i4 als Gottheit erwähnt, die durch klagende Wber verehrt wird:
ein urspr bab. Gott, tamüzu 1 woraus düzu), dessen Kultus sich im Adonis-Kult von
Bab}don aus über ganz Vorderasien bis zu d Griechen verbreitete. Tamüz ist nach
Jensen Kosmologie 197. 480: ThLZ 1896, Sp. 70 f. urspr ein Gott der Frühlings-
vegetation. Das Ersterben der Vegetation zur Zeit der Sommerhitze gilt als das
Hinsterben dieses Gottes und Eingehen desselben in d Unterwelt, das kultisch gefeiert
wird. Die Verehrung durch Klagewber findet sich bereits in d sogen. Höllenfahrt
der Istar ausdrücklich erwähnt. Auch die Sa 12 11 erwähnte Todtenklage Hadad-
Rimmons stammt wahrsch urspr aus d Th. -Kultus: vgl. dazu Jensen, Hittiter und
Arm. 162. S. zu Th. KAT3 397 f. Z
Thapuah 1) St in d *Sephela Juda's Jol5 34. — 2) St an d Grenze Ephraim"*
und Manasse's oberhalb (im 0) des Baches *Kana und auf d Höhe des Gbges Jo 17 7 t..
anscheinend zu Ephraim gerechnet Jol7 8f. ; 16 8. -- 3) Gebiet in d Umgebung von
2) und des Ortes En Th., zu Manasse gerechnet Jol7s. - Mit 2) ist wahrsch die
kanaanitische Kgsst Th. Jo 12 17 identisch, sowie das 2 Kg 15 16 für *Thiphsah zu le-
sende Th. — Vgl. Beth Thapuah. G
TImrali, £? tcsrah, 1) Gell 24 ff. in d Genealogie Sem*s (s. Arphachsad) der Vr
Abraham's, *Nahor's und Jlaran's. der nach 31 mit seiner Familie aus *Ur in Chaldäa
nach *Haran zog. Man hat auch in Th. einen Ortsnamen vermuthet ; doch ist die
Frage unentschieden. Jo 24 2 findet sich die Anschauung, dass die Familie T.'s Götzen
verehrt habe. — 2) Lagerstätte Israels Xu 33 27 r. — 3) Oertlichkeit im Lande *Tob
2Mkl2l7, richtige LA Charak (= Festung). So
Tharser 2Mk4 30 sind die Einwohner der St *Tarsus. G
Tharsis. Ii tarsis, wird im AT ziemlich oft genannt, aber ohne deutlichen Auf-
schluss über seine Lage. Jnl3: 4 2 lehrt, dass es zu Schiff auf d Mittelmeer erreicht
wurde, tie li)4 wird es zu *Javan gerechnet und Js609; Ps72l0 neben d '"Inseln
gestellt. (5 setzt meistens Oagaetg, Ez27l2; 38 13; Js 23 1. 6. 10. 14 KctQxrjövov, Kagx^öovioi.
668 Tharthak— Thekoa.
Unter d verschiedenen Angaben der On findet sich 183 17/18 Oapoelq >/ Bairixtf, und seit
Bochart PhalegIII7 ist es üblich geworden anzunehmen, dass Th. dem griech. Tar-
tessos entspreche, d. h. der von d Baetis (heute Guadalquivir) durchflossenen, von d
Turdetani und Turduli bewohnten andalusischen Ebene im sw Spanien mit der an-
geblich um 1100 vor Chr. gegründeten phiJnicischen Kolonie Gadir (griech. ra räösiQa,
lat. Gades, heute Cadix). Die griech. Form TuQx^ooöq wird durch eine aram. tartis
auf d phönicische tars'is zurückgeführt; man hat auch TaporfLov des karthagischen Han-
delsvertrages Polyb. III 24 vgl. Der Name Th. scheint nach Strabo III 147 ff. urspr
eine St bezeichnet' zu haben, über deren Lage wir nichts wissen. Die Griechen sind
nach Herod. 1 163 (IV 152) im (7. und) 6. Jhdt nach Th. gekommen; das scheint Ge
10 4 bekannt zu sein. Als wichtige Schätze des Landes gelten Ez 27 12 Silber (JrlOo),
Eisen. Zinn und Blei. Nach lKgl022a (2Chr9 2ia) hat Salomo eigene Schiffe mit
denen des Kgs *Hiram nach Th. fahren lassen. Man verstand jedoch unter Th.-
Schiffen überhaupt bes. grosse, für weite Fahrten berechnete Schiffe; daher kennt das
AT auch Th. -Schiffe in *Elath 1 Kg 22 49. Wenn sie der Chronist 2 Chr 20 36 f. von
dort nach Th. fahren lässt, so ist das ein Irrthum, aus dem auf d Lage von Th. kein
Schluss gezogen werden darf. £ setzt für Th. -Schiffe gew. Meerschiffe, im Anschluss
an (S Js 2 16, £ und Hieronymus. Die Form Tharsisa 1 Chr 1 7 ist fehlerhaft. — 2) ein
Geschl Benjamins 1 Chr 8 (7) 10. — 3) ein pers. Beamter Er 1 14. — 4) Jt 2 13 hat £
nach V Tharsis (wohl als Tarsus gemeint) für das unverständliche 'Paooslg (5 2 23.
- 5) Th. als Edelstein Ex 28 20 ; Ez 1 16 ; 28 13 ; HL 5 14 ist bei € *Türkis. G
Tharthak nach 2 Kg 17 31 Name einer Gottheit der Bewohner von *Aw\va. Z
Tharthan Amtsname des ass. Oberfeldherrn 2 Kg 18 17; Js20i, ass. turtänu,
tartänu. Z
Thathnai, Name des Satrapen der w-euphratensischen Provinz 'Abar Naharä
unter Darius Es 5 3 ff. ; 6 6 ff. ; Ttnj wohl sicher verschrieben für Wstnj = kschriftl.
Ustanni (d. i. pers. Vistana), Satrap von eb'ir näri = 'Abar Naharä unter Darius.
S. Meissner ZAW XVII 191 f. Z
Thau s. Wetter, Witterung.
Thehez St im Gebiet des Stmes Joseph, wahrsch in Manasse, bei deren Er-
oberung *Abimelech ums Leben kommt Ri9 5o; 2Smll2i. Nach ()n262; 157 13 rM
= 19,5 km von *Neapolis am Wege nach *Scythopolis, wohl das heutige tubäs, grosses
Df in fruchtbarer Lage mit alten Cisternen, Höhlen und Gräbern am W'ege von ud-
btdus (16 km) nach heisän. G
Theiding (die auf einen Termin angesetzte Gerichtsverhandlung, dann allge-
mein: Gerede, Rede, s. Kluge Wb) bei £ Theidinge Hi35i6 für mittin (Worte), Ez
22 28 lose Theidinge für säw (Lüge , Nichtiges) , desgl. Jr 23 32 für pahazüt (Gross-
thuerei). - Der älteren Bedeutung des Worts kommt am nächsten: Theidingsleute
Ex 21 22 für pelüim = die Gerichtsschüffen, Schiedsrichter. Si
Thekoa St auf d Gbge Juda's Jo 15 59/60(5, s von Jerusalem Jr 6 1, in d Nähe
des *Lobethales und an d Wüste 2 Chr 20 20. 26; 1 Mk 9 33, Heimath des Arnos Am li
und des von Joab an David gesandten Wbes 2 Sm 14 2 ff., auch eines davidischen Hel-
den 2 Sm 23 26; 1 Chr 11 28; 27 9, von Rehabeam befestigt 2 Chr 11 6 (wahrsch = *Te-
phon lMk950). Die nachexilischen Bewohner helfen an d Mauerbau Nehemia"s Ne
3 5.27 und gelten 1 Chr 2 24 (4 5) als Kalebiten. Nach On 261; 156 an d Wüste von
Jerusalem; On 254 12 rM (lHkm) ö, 119 9 rM (13,5 km) s von Jerusalem; heute
/rhcii. wenig bewohnte Uuinen 16 km s von Jerusalem mit Resten einer christlichen
The] Abib— Thessalonicher, Briefe an die. 669
Kirche. Cisternen und Gräbern. Das Grab des Arnos wurde seit Hieronymus (On 119
bis ins Mittelalter dort gezeigt. G
Thel Abib Ez3i5, Thel Harsa und Thel Melah Es2 59; Ne7ei sind Ort-
schaften in Babylonien, wo jüdische Exulanten angesiedelt waren. Thel Abib, nach
d ^ = Äehrenhügel, entspricht dem ass. tili ab übt = Stnrmfluthhügel , wie solche
von verheerenden Sturnitiuthen in Babylonien mehrfach anfgethürmt wurden sind.
Vgl. TieleII4:27; Kraetzschmar zu Ez 3 15. G
Thelassar, Wohnsitz der Bene *Eden 2 Kg 19 12 (r= Js37l2), viell. das k-
schriftl. Til-Asurri im Lande Hatti (*Hethiter). S.aber auch Winckler, KAT339f. Z
Thema, <S 0ai/iav, erscheint unter d Snen *Ismaels Ge25l5 (lChrl3o); bei
Js21i4: Jr2523; Hiß 19 bezeichnet es eine wichtige Gegend oder Ortschaft N-Ara-
biens. unzweifelhaft entspricht die heutige Oase teimä der Araber, etwa vier Tage-
reisen s umd etwas w) vom Dschöf (Duma). Dort wurde in neuerer Zeit eine be-
rühmte aram. Stele gefunden, welche wohl aus d 6. vorchristlichen Jhdt stammt und
Einfluss ass. Kunst verräth, jedenfalls aber ein Zeugniss alter Kultur ist. Auch in
d KI kommt der Ort vor (Schrader KAT2 149). Vgl. Ch. Huber, Journal d'un voyage
en Arabie 369 ff. ; Ch. Doughty I 284 ff. (vgl. Index unter Teyma oasis). So
Themaii. (S Bai/iäv, ist eine Landschaft oder ein Stamm (£ Fürst) der Edo-
miter Ge 36 15. 42 ; 1 Clir 1 53, der als Enkel Esau's, als Sn des Eliphas bezeichnet wird
Ge 36 11 : 1 Chr 1 36. Th., zum Gbge Esau's gehörig ( )b 9, wird neben d Hauptst *Bozra
Am 1 12 genannt und der Gegend von *Dedan im S gegenübergestellt Ez25i3: es ist
daher im N Edoms zu suchen. On 260; 155 kennt nicht nur eine Gegend Th. in
*Gebalene. sondern auch ein Df Th. mit röm. Besatzung 15 (5) rM — 22 (7) km von
♦Petra. Die Bewohner von Th. (= Themaniter Ge 36 34 ; 1 Chr 1 451 waren als weise
Männer berühmt Jr49 7; Ba 3 22 f. : daher Eliphas von Th. Hi2n etc. G
Theophilus ein vornehmer Christ, dem die Widmungen Lc 1 3 und Ap 1 1
gelten. H
Thessalonich war der Name, den Kg Kassandros von Macedonien, Sn des
Antipatros, gegen Ende des 4. Jhdts der von ihm neugebauten griech. Kolonie Therme
gab, zu Ehren seiner Gemahlin Thessalonike. Die St lag im 0 der Ebene des Fl
Axios. am Kusse des Kissos-Gbges und an d thermaischen Meerlinsen, für d Verkehr
sehr günstig. Da aber die folgenden Kge die alte Residenzst Pella bevorzugten, so
kam Th. erst unter d Kömern, die es 146 vor Chr. zur Hauptst der Provinz Mace-
donien erhoben, zu voller Blüthe; es wurde die erste St des europäischen Griechen-
Lands, der Hauptort an d via Egnatia von d Adria zum Hellespont. Kein Wunder.
dass es hier zur Zeit des Paulus eine jüdische Gemeinde gab: in ihrer Synagoge hat
er gelehrt, als er zum 1. Mal durch Europa reiste Ap 17 1. 11. 13 ; Ph4l6. Spätere
Besuche der St Ap20l — 4: von d Begleitern des Paulus stammten *Aristarchus und
Secundus aus Th. 204; 11) 29. G
Thessalonicher, Briefe an die. In *Thessalonich, wohin den Paulus mit
Silas und Timotheus seine 2. .Missionsreise fährte, hatte ein 3 -4wöchentlicher Aufent-
halt hingereicht, eine überwiegend aus geborenen Heiden, freilich meist Handwerkern und
kleinen Gewerbetreibenden, bestehende Gemeinde zu gründen Ap 17 1 — 10; 18l.5; 1 The
1 1: 57.8; 29; 3i — 6. Noch war das Werk nicht befestigt, als die jüd. Feindschaft den
Apostel nöthigte, das Feld zu räumen 1 The 2 15. iß. Um so mehr beeilte er sich, gleich
von Korinth aus 1 The 1 1; 3t; = Ap 18 5 ein 1. Schreiben an d Th. zu ruhten,
welches die Erinnerungen an das Erlebte auffrischt K. 1 -3, K. 4 5 aber gewisse
sittliche Schäden bekämpft, Belehrungen über d von d Th. mit bes. Eifer gepflegten
670 Theudas— Thiere der Bibel.
Zukunftshoffnungen ertheilt und mit einer Eeihe von Anweisungen für d Gemeinde-
leben schliefst. Wesentlich gleichen Inhalts ist der kleinere Brief, nur dass er in seinem
eschatologischen Abschnitt 2i — 12 eigenthümliche, mit 1 The 5 2. 3 schwer vereinbare,
dafür aber an Apc 13 erinnernde Anschauungen bietet, so dass die neuere Kritik in
ihm vielfach einen Versuch lindet, die apokalyptische Gedankenwelt in d Paulinismus
zu übertragen. Ist der Brief echt, so muss er bald nach 1 The geschrieben sein, und
hat 1 4 seine Veranlassung in jenen Quälereien und Verfolgungen der Gläubigen, wo-
\ "ii schon 1 The 1 6 ; 2 14: 33.4 die Rede gewesen. Kommentar von Bornemann 1891. H
Theudas, eig. Theodas (Theodorus, Theodosius, Theodotus u. s. w.), jüdischer
[nsurgentenhäuptling, nach Ap536 ein Vorläufer des Galiläers * Judas. Sein rasch
bewältigter Aufruhr fand in Wahrheit unter d 41 — 16 fungirenden Procurator Cus-
pius Fadus statt JAq XX 5 1. Gamaliel's Rede hei, wenn geschichtlich, freilich etwa
10 Jahre früher. H
Theuer. Theuerung. Wenn der Spätregen ausblieb oder zu dürftig hei Ps
32 4 is. Ackerbau und Wetter), dann gab es Misswachs und infolge dessen Theuerung
1 Kg 17 12, was in Palästina ziemlich oft vorkam Gel2io: 26 1; 41 36 ff. : 13 1; 45 11;
17 4: Etil; 2Sm2H; 1 Kg 18 2; Hgl6; 2 17 : Apll28; JAq XX 2 5 etc. Während
man in guten Jahren Ueberfluss hatte und an Nachbarstaaten Getreide exportiren
konnte 1 Kg 5 25; Ez 27 17 (s. Handel), musste man in solchen Fällen aus Aegypten
Getreide holen (s. die Stelle aus d Ge) oder auswandern 2 Kg 8 it.: Rt 1 1. Aehnlich
ging es. wenn die ^Heuschrecken das Land kahl frassen (Jl 1) oder die Beduinen es
ausraubten Ri62ff. Unerschwinglich wurden die Preise in einer belagerten St 2 Kg
1)25. Vgl. Wohlfeil. Si
Tliibni, Sn Ginath's. wird nach *Simri's Tode von d Hälfte des Volkes zum
Kg von Israel gemacht 887. Aber die Anhänger *Omri's gewannen über die Th.'s
die Oberhand. Xach d bald erfolgenden Tode Th.'s und seines Br's und Bundesge-
nossen Joram (\SlKgl6211 war die Partei Th.'s ganz verloren, so dass Omri nun
Alleinherrscher blieb 1 Kg 16 21 f. B
Thideal, Kg von Göjim Gell 1.9 (£ Kg der Heiden), viell. kschriftl. Tudhul;
v. Schrader SAB 11 (1895), 961 ff. und *Kedorlaomer. Z
Thiere der Bibel. Der allgemeine Ausdruck für Th. ist hajjä, d. h. Lebe-
wesen. Was die Eintheilung der Th. betrifft, so werden in d systematisirenden Dar-
stellung von Ge 1 21 zunächst Wasser-Th. und Luft-Th. abgesondert; die übrigen zer-
fallen in Vierfüssler und kleinere Th. (Psl0425), fj reemes, reemes hä-'adämä, £ Ge-
würm. Damit ist bisweilen seeres gleichbedeutend, kommt jedoch auch in weiterer
Anwendung vor. Vierfüssler und kleinere Th. sind am gleichen Tage wie der Mensch
erschaffen. Die Vierfüssler zerfallen in 1) wilde Th., gew. hajjat hä-'äres oder has-
Sädce genannt: £ Th. auf Erden; auch der Ausdruck Wald-Th. kommt vor (Ps 101 20 ;
vgl. auch zlz sädai Ps80i4); 2) zahme, d. h. Haus-Th. , gew. 1/hema (£ Vieh) ge-
nannt. Diese Eintheilung findet sich auch noch Ap 11 6 vgl. 10 12; doch ist obiger
Spr-Gebrauch nicht streng durchgeführt. Es giebt 1) Stellen, in denen hajjat hä-'äres
die Gesammtheit der vierfüssigen Th. bezeichnet, z. B. Ge92; 2) solche, in denen
b'hemä für d Gesammtheit steht, z. B. Lvll2.
Eine weitere Eintheilung ergiebt sich aus d Unterscheidung von reinen und
unreinen Th., sie wird nach J bereits als in d Urzeit bestehend vorausgesetzt Ge 7 8 ;
820, nach P im mosaischen Gesetz festgestellt Dt 11; noch ausführlicher Lv 11. Von
d Yierfüsslern sind bloss diejenigen für essbar erklärt, welche gespaltene Klauen
haben und zugleich wiederkäuen; von d Wasser-Th. diejenigen, welche Flossfedern
Thiere der Bibel.
671
und Schuppen haben. Eine Reihe von Vögeln sowie kleine Th. werden ausdrücklich
verboten; ohne Beimischung- ethischer und religiöser Bedenken wäre jedenfalls das
Speisegesetz nie so tief eingewurzelt, wie es in d That ein Charakteristicum des Ju-
denthums geworden ist: jedoch ist fraglich, in wie weit auch bei d Hebräern, wie
neuerdings vielfach behauptet wird (Smith-Stüve IM. 218 ff.), Totemismns dazu ge-
führt hat. gewisse Thiere als unrein zu erklären.
Diese Einteilungen der Th.-Welt beruhten theilweise auf ziemlich genauer Be-
obachtung. Auch einen engeren Zus.-hang der Th.-Welt mit d Menschen nehmen die
Schöpfungsberichte Gel und 2 an: nach Ge 2 sind die Th. ebenfalls aus Kidreich,
nach üe 1 sind die Land-Th. an demselben Tag erschaffen, wie der Mensch: auch
waren nach d Anschauung in P alle Thiere wie der Mensch anfänglich auf vegeta-
bilische Nahrung angewiesen. Einestheils tritt in Verbindung mit dieser Betrachtungs-
weise eine ganz bestimmte Scheu vor d Vergiessen thierischen Blutes, in welchem ja
auch das von Gott geschenkte Leben ruht, und damit eine beachtenswerte Schonung
der Th.-Welt zu Tage. Vielfach wird darauf hingewiesen, dass Gott auch für d Th.
sorge. Erbarmen mit d Vieh kennzeichnet die hebr. Gesetzgebung, bes. des Dt.
Anderntheils geht die poetische Weltbetrachtung so weit, zu schildern, wie der ideale
Urzustand, der im Paradiese vorausgesetzt ist. am Ende der Zeiten wiederkehren
werde Js 11, so dass dann selbst die Raub-Th. sich von Vegetabilien nähren werden.
Diese messianische Hoffnung steht in engem Zus.-hang mit d oft vorkommenden An-
sicht, dass Gott die wilden Th. erschaffen habe und aussende, um die Israeliten für
ihre Sünden zu bestrafen z. B. Lv26 22; 2 Kg 17 25. Aus zahlreichen Stellen kann
man in d That die Folgerung ziehen, dass der durch wilde Th. angerichtete Schaden
durchgängig ein bedeutender war ; eine stärkere Ausrottung derselben wird wohl erst
in d Römerzeit stattgefunden haben. Die Römer brauchten für ihre Schauspiele grosse
Mengen wilder Th. (1 Kr 15 32). Noch heute besitzen die Bauern Palästina^ vielfach
nicht die genügenden Waffen, um die wilden Th. zu erlegen. — Ueber d Th.-Welt
Palästina's vgl. ausser d oft angeführten Buche Tristram's SWP Fauna and Flora
1884; J. G. Wood. Bilde Animals 1883; Fillion, Atlas d'histoire naturelle de la Bible
1885; Cultrera, Fauna Biblica 1880 (nicht gesehen). - - L. Lewysohn, Zoologie des
Thalmud 1858.
In d folgenden Uebersicht über d in d Bibel vorkommenden Th. stellen wir ai
Säuuethiere, b) Vögel, c) alle übrigen Thiere zus.
a) Säug et liiere
3
<ö
V
<£
Bemerkungen.
Lnjnu (PI.)
7ii9>jX0g
simia
Affe
döb
aQXtoq
ursus
Bär
hhcmöt
QrjQLtt
Behemoth
Behemoth
Nilpferd
f<<j<s. 'attüd
TQÜyoq, ylßunoq
hircus, mas
Bock
säfir, sä'ir
sgnpoq, zyioi
ged\
tQKpog, a.Q)']q, ulylöiov
hoedus
Böckchen
jahmär
ßovßakoq
bubalus
Düffel
Rehbock
tannln
ÖQCGtWV
cetus. draco
/■im. rem
ftoröz£Qvjg
i lmal ctögög)
anicornis
rhinoceros
Einhorn
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zcemcr
yc.ui^.onäoSuliq
camelopardalus
Elend
wilde Ziege o<
Antilope
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elephas
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672
Thiere der Bibel.
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Bemerkungen
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Fledermaus
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cervus
Hirsch, Hinde
ajjcelet
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XV(t>V
canis
Hund
s. d. Art.
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Hyäne
kippöä
i-yivoz
erycius
Igel
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mygale
Igel
viell. Gecko
'egel
uöayoz
vitulus
Kall)
(jämäl
y.äfxif'/.o:
cainelus
Kamel
säfän
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yoiQoyov't.t.ioz
öaovnovq
herinaceus
lepusculus
cloirogryllus
Kaninchen
Klippschliefer
au.vQOq
catta
Katze
'cglä, pärä
ßovq, di''.i(f./i:
vacca. bos
Kuh
kceseb, ktebes
afivöq
agnus
Lamm
tälce, kär
i'.ovior
agna
"n. arje
Xeatv
Leo
Löwe
s. d. Art.
pcered, pirdä
itfUOVOQ
ixmlus
Maulthier
tinseemet
aonaXa^
talpa
Maulwurf
unsicher
Jiafarperöt
[xäxaioq
talpa
—
unsicher
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Ullis
Maus
sör, bäkär
ßovq
bos. taurus
Ochse
zäkär, celef,
tavooq
abbir
nämer
TtägöaXiq
pardus
Pardel, Panier
bisw. Gepard
s/is. päräs
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Pferd
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Aunzac
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Reh
Gazelle
hahu r. iniliic
ßovq
boves
Rind
sör
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sö'n, sae, rähei
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Schaf
Schakal
s. d. Art.
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Schwein
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tragelaphus
Steinbock
dlsön
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pygargus
Tendlen
Art Antilope
te'ö
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Prodis
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Antilope
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tannin
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cete. cetus
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Thiere der Bibel.
673
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Ziege
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Adler
Eule
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auch Geier
s. d. Art.
s. d. Art.
nes
legal;
aeeipiter
Habicht
unsicher
pceres
YQVlp
gfyps
Habicht
Lämmergeier
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gallus
Hahn
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charadrius
Heher
Fischreiher
kos
wxxixÖQtx^
bubo
nyeticorax
Käuzlein
unsicher -
sls
Kranich
hebr. 'ägür
sähäf
Xägoq
larus
Kuckuck
Möwe
t ah iiids
yXavq
noctua
Nachteule
unsicher
tukijjlm
(plur.)
xuüiq
pavo
Pfau
•öreb
y.öyac
corvus
Rabe
Gattungsname
köre'
TlbQdii
perdix
Rebhuhn
d'rör
TQVyvjf
turtur
Schwalbe
SMS. s/s
%t?.eö(j)v
hirundo
—
Mauerschwalbe
sälak
xazaQ&xzqq
mergulus
Schwan
unsicher
oit)Ov',}iov
passer
Sperling
rahäm
S7icxp, xvxvoq
porphyrio
Storch
Aasgeier
lest da
aaiöa u. a.
milvus
Storch i Reigei
•)
/ic"i/a. i
bat ./.
OT<JOV&ÖC,
OToovUiov
struthio
Strauss
jöi/d
TISQLGZSQä
columba
Taube
iör
TQvyinv
turtur
Turteltaube
•of. sipje
>ör
nexeivöq, oqvsoi
volatile u. a.
Vogel
sippör
0XQ0V&10V
passer
Vogel
Sperling
jansöf
l'ßtq
ibis
Uhu
unsicher
s'/inr
UQXVyO(Xl'tTO<-
coturnix
Wachtel
duklfät
enoxp
upupa
Wiedehopf
unsicher
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Ameise
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apis
Biene
•"l/ika
ßöella
sanguisaga
Egel, Eigel
Eidechse
Blutegel
s. (1. Art.
däg
'/. !> ' 9
piscis
Fische
s>büb
(JlVltt
musca
Fliegen
s. d. Art.
pdr'ös
ipv)J.oq
pulex
Floh
Bibelwörterbucl
:i.
43
674
Thielath-Pileser— Thimna.
tl
(5
V
£
Bern.
sfarde'a
ßüiQuyoq
rana
Frosch, Kröte
r fernes
SQ71ETÜ
reptilia
Gewürm
Heuschrecke
allgemein
s. d. Art,
sir'ä
a<ptjxla
crabro
Hornisse
Jcinnlm
0XVl<p£q
sciniphes
Läuse
Art Stechm
'ÖS
Ol'jQ
tinea
Motte
sablül
xijQuq
cera
Schnecke
'akrcib
Oy.OQTllÖQ
scorpio
Skorpion
'akkdbis
aoäxvt]
aranea
Spinne
'äröb
xwofivia
musca
Ungeziefer
Hundsfliege
fläsal
eQvoißq
rubigo
—
unsicher
tölä', töle'a
ax(a).rjS,
vermis
"Wurm
So
Thiglath-Pileser, ass. Tukulti(Tuklat)-apil-Esara (III), Kg von Assyrien 745
—727, auch in d Sendschirli-Inschriften in gleicher Schreibung wie im AT. Er ist
identisch mit Phul 2 Kg 15 19 (ass. Pülu, ptolem. Kanon IIojQoq), dem spec. in Baby-
lonien gebrauchten Regentennamen T.-P.'s. Mit d kräftigen Regierung T.-P.'s, wohl
sicher eines Usurpators, beginnen die erneuten Eroberungszüge der Assyrer nach d
W, die für Israel und Juda direkt bedrohlich werden. In d ersten Regierungsjahre
T.-P."s fallen noch Kämpfe gegen Babylonien, Medien und Armenien; 743 — 40 Züge
gegen *Arpad, Eroberung desselben und Einziehung als ass. Provinz (Js 10 9 ; 36 19
= 2 Kg 18 34 ; 37 13 = 2 Kg 19 13 ; auch Jr 49 23) ; 738 Besiegung des Azrijau von Jaudi,
d. i. das Land J'dj der Sendschirli-Inschriften (nicht, wie früher fälschlich angenom-
men wurde, Azarja von Juda), Eroberung von Kullani, d. i. wohl sicher *Kalne (Kalno)
Am 6 2; Jsl0 9, wohl die Hauptst von Jaudi. Im gleichen Jahre empfängt T.-P.
Tribut von *Menahem (Menihimme) von Samaria 2 Kg 15 19 f., wie von Rasunnu (*Re-
sin) von Damaskus, Hirumnm von Tyrus, Panammu von Sanral (vgl. die Sendschirli-
Inschr.) u. A. 737—35 Züge nach Medien und Armenien. 734 Zug gegen Philistäa,
bes. Gaza. 733 und 732 Züge gegen Israel und Damaskus, theilweise veranlasst durch
Alias' Sendung an T.-P. 2 Kg 16 7. Wegnahme der n-israelit. Gaue unter *Pekah
2 Kg 15 29. Dasselbe Ereigniss ist wahrsch auch in T.-P.'s Annaleninschrift 230—34
berichtet (beachte unter d daselbst genannten St-en Hinnatüni = hanncttön Jo 19 14,
viel!, auch Marum, falls = *Merom Jollö.7), wobei die Zahl der deportirten Ein-
wohner auf 13 520 angegeben wird. Wahrsch gleichfalls noch 733 Sturz Pekah's und
Einsetzung *Hosea's (Ausi'i als Kg in Israel 2 Kg 15 30. 732 endgiltige Besiegung
des *Resin (Rasunnu) und Eroberung von Damaskus 2 Kg 16 9. Alias huldigt T.-P.
in Damaskus 2 Kg 16 10, entsprechend d kschriftl. Erwähnung Jauhazi's als Tribut
bringenden Fürsten. In d letzten Regierungsjahren lag für T.-P. keine Veranlassung
mehr vor. in Palästina einzugreifen, da sowohl Hosea. wie Alias ihren Vasallenpflich-
ten nachkamen. Für d Inschriften T.-P."s s. ausser KB II 2 ff. vor allem P. Rost,
Die Keilschrifttexte T.-P.'s III Leipzig 1893. Vgl. ferner KAT3 49 ff. 264 ff. Z
Thiglath Pilneser und Thilgath-Pilneser sind bei £ und in d Ö21 1 Chr 6
(5)6.26; 2 Chr 28 20 Nebenformen für *Thiglath Pileser. G
Thimna, l) timna\ 1 1 Schw Lotans, des Sns des Horiters *Seir Ge36 22; lChr
139. — 2) Kebswb Eliphas' (Sns*Esan's) und Mr *Amalek*s Ge 36 12. — 3) Sn Eli-
plias" und Br Amalek's LChrl36. — 4) Häuptling der Edomiter Ge364(i: lChrl5l.
Th. ist ein unbedeutender (amalekitischer) Stm, der abwechselnd in Abhängigkeit von
horitischen und edomitischen Stmen stand. B
Thimna, Thimnath — Thiphsah.
675
l'li im im. Thimnath, £j timnä, timnät, 1) Ort an <1 N-Grenze Juda's, w von
*Beth Semes Jo 15 10, von Philistern bewohnt Ri 14 1. 2. 5 ; 1 ö r>. durch d Philister unter
Alias wieder besetzt 2Chr28i8 und von Sanherib 701 erobert, wohl mit Th. Dan's
Jo 19 43 identisch, heute die Ruinenstätte tibne w von 'ain sems, s vom wädi es-sarär
(Mauerreste, Höhlen, Weinpressen, Cisternen). — 2) Ort höher als *Adullam, mithin
im Gbge gelegen Ge 38 12 — 14 = tibne Ruinenstätte 15 km w von Bethlehem. — 3) St
Juda"s im Gbge Jo 15 57, in einer s von Hebron liegenden Ortsgruppe. — Thimniter
Ri 15 6 ist Einwohner von Th. G
Thimnath HeresRi2 9 oder Thimnath Serah Jo24 3o, Erbbesitz Jo 19 so und
Begräbnissstätte Josua"s . auf d Gbge Ephraim n vom Bge Gaas Jo 24 30. Diesem
Th. soll wahrsch Thamna 1 Mk 9 50 ; JAq XIII 1 3 entsprechen, obwohl dieser Ort da-
mals (160 vor Chr.) nicht zu *Judäa gehörte, nach JAq XIV 11 2; BJIII3 5; 1\' s i
Hauptort einer jüdi-
schen Toparchie.
Nach On 260 f. 156 f.
grosser Ort im Ge-
biet von *Diospolis
mit d Grabe Josua's
= tibne 23 km w von
Jafa , 13 km n vom
oberen *Beth Horon,
Ruinenstätte mit
Quelle im N und 9
Gräbern im S an d
röm. Strasse von*! 'ä
sarea (1) nach Jeru-
salem (s. Abb. 202).
Unter d Gräbern
zeichnet sich eines
durch Grösse und
si irg faltige Arbeit aus
(Kammer mit 14
Schiebgräbern , da-
hinter eine kleinere
Kammer mit 1 Schieb- Al,h- 202-
grabe). 200 kleine Nischen für Lampen an d Aussenseite des Grabes beweisen. da>>
man ihm hohe Verehrung bezeugt hat. Wahrsch daher das On 260 f. bekannte Grab
Josua's, das nach d Annahme der Samaritaner und Juden jedoch in hefr härit (härit,
häris) sw von näbulus gezeigt wird. Vgl. Guerin, Jud6e 111 37; Saniarie II 89 ff. ; PEF
Mein II 374 ff.; ZDPVI1 L3ff. G
Thinenholz Apel8i2 ist das kostbare Holz der Thuya articulata, von d Rö-
mern Citrus genannt und ausserordentlich hoch geschätzt (vgl. Friedender. Sittenge-
schichte Roms5ü] L02); man verfertigte daraus eingelegte Prachtmöbel, bes. Tische.
Der Baum kommt zunächst im Algerischen Atlas vor und -leicht etwas den Wach-
holder- und Lebensbäumen, hat jedoch zu vieren vereinte Fruchtschuppen. Sein Ma-
serholz, hellroth, mit sehr regelmässiger und zierlicher Flächenzeichnung, rindet sich
ind knolligen Erweiterungen des Wurzelstockes. Heute linden sich nur' kleine Bäume. So
Thiphsah, l) tißalj, 1 i\ u- r> 4 1 4 lu i als Grenze des Herrschaftsgebietes Salomo's
43*
Qrab {fr{lb
Plan der Ruinen von I ibne.
ß76 Thiraa — Thogarma.
genannt : ..er herrschte über d ganze Eber-hannähär von Th. bis Gaza, über alle Kge
des Eber-hannähär-. view. als Thapsakus am Enphrat erklärt. Die Worte ..von Th.
bis Gaza- scheinen späte Glosse zu d spät redigirten Stelle lKgöi — 6 zu sein, der
Glossator hat bei Eber-hannähär allerdings an d Enphrat gedacht. — ■ Th. 2 Kg 15 16
beruht wohl auf Yerschreibung aus *Thapuah. <3lj Ta<pws. Z
Thiras, tS ßstQaq, bezeichnet Gel0 2 ein auf *Japhet zurückgeführtes Volk;
da es am Ende der Autzählung steht, so ist aus seiner Verbindung mit d anderen
Völkern kaum ein Schluss auf d Wohnort zu ziehen. Man nahm früher (nach JAq
Hill ziemlich allgemein an. dass die Thraker gemeint seien: in neuerer Zeit identi-
ricirt man Th. wohl richtiger mit d Tyrsenern (auf äD Turuscha), welche als See-
räuber schon früh die griech. Gewässer unsicher machten und selbst in Aegwpten ein-
drangen EdMeyerl 312. So
Thirhaka s. Chns. W
Thirschata (bei £ Hathirsata), pers. Bezeichnung des Statthalters (entsprechend
dem bab. Titel paihä), von Serubabel Es 2 63: Xe 7 65.70 und von Nehemia gebraucht:
»521 Landpfleger. Z
Thir/a wird 1 1 als Residenz der Kge des n Reichs Israel bis ( >mri 1 Kg 14 — 16
wiederholt erwähnt : 1 Kg 14 17 liest jedoch (SB 12 24n = <SL 13 13 ZaQeiQa d. i. *Zereda
1126. Als Mittelpunkt der Empörung *Menahem's ist Th. 2 Kg 15 14. 16 nach gew. LA
(s. u.) genannt. Die St gehörte nach Nu 26 33; 27lff.; 36 li; Jol73 zu d Gebiet
*Zelophechad's in *Manasse, das wahrsch nö von Sichern gesucht werden muss. Rob
NbF 396 f. hat Th. in tallüza 7 km nö von ndbulus vermuthet, einem ansehnlichen
Ort mit Höhlen und Cisternen (vgl. Guerin Saniarie 1365 ff. i. Conder Mein II 228 da-
gegen in tejäsir, einem kleinen, offenbar alten Ort mit Höhlen. Gräbern und Cisternen
in fruchtbarer Gegend 19 km nö von ndbulus an d Strasse nach besän (s. unter As-
sen. Brocardus aus d Jahr 1332 kennt ein Thersa 3 Stu (= 15 km) ö von Sama-
rien : das führt in d Gegend zw. tallüza und tubäs, etwa auf lain el-fava. neben dem
sich s und nw Hügel mit bedeutenden Ruinen finden Guerin Samarie 1 258. — 2 Kg
15i4(ßB hat statt Th. ßaoosü.d. das nach On 263: 158 ein Df der Samaritaner in
Batanäa war. heute tsil ö vom nähr el-'allän im w Haurän s. Schumacher Across the
Jordan 222 ff. -- Hiervon ist wohl verschieden 2) kanaanitische Kgsst Jol224, die
im N gelegen zu haben scheint. Der Midrasch zu HL 6 4 erklärt Th. durch tiräu.
viell. das heutige tur'än nö von Nazareth. G
Thishe 1) Ort in Obergaliläa, Heimath des *Tobias To li. — 2) Heimath des
Propheten *Elia, der danach „Thisbiter" genannt wird lKgl7i; 21 17: 2 Kg 1 3. 8:
9 36. Der £j bietet nirgends diese Form des Namens, fordert 1 Kg 17 l sogar die Aus-
sprache mit-tösäbe nil-ml . d. i. von d Beisassen Gilead's (£ aus d Bürgern von G.),
während (S bx Osoßwv tT^ rcü.aüd setzt. Aehnlicli JAq VIII 13 2 i/. nöltivz Oeoaeßüi-
vyq zyq raXaaölriSoq, On 263 : 158 &saßä, Thesbe. Vermuthlich lautete der hebr. Name
tisbec. Der Pilgerin Silvia (4. Jhdt) wurde Th. im O-Jordanlande gezeigt, als sie
nach Scythopolis reiste (ItHieros 58). Man vgl. lisdib oder listib, Ruine s vom wädi
jdbes neben d Bgkegel mar eJjäs. der einst einen Tempel trug. Eine andere dem
Elias geweihte Stätte ist in d Umgebung von *Gerasa. Vgl. van Kasteren ZDPV
XIII 209; Schumacher MuXDI'V L897, 4. 86. G
Thochen, & töken, <5B66xxu, Ortschaft in Simeon 1 Chr 4 32, (5B Jo 19 7 ßalyä,
während im Vi Jo h> 7 der Name ausgefallen ist, wie die Summe 4 St am Ende des
V. zeigt. G
Thogarma, <5 Guyana und ähnlich. Gelds als Sn *Gomer's aufgeführt, wird
Thogu- Thor. 677
Ez38e (Haus. Familie Th.) in Verbindung mit Gomer and *Gog genannt undEz27i4
als Pferde- and Maulthierzucht treibend bezeichnet. Gew. versteht man darunter die
W-Armenier; dm Bernfang darauf, dass sie sich von Thorgom ableiteten, ist jedoch
hinfällig, weil dies erst aus tö stammt. De Lagarde denkt an d kleinasiatische Land-
schaft Teuthranien; andere an d keltischen Tgöx/toi, Tgoxfiyvoi des Strabo, dir in Ga-
latien und Kappadocien wohnten. Delitzsch 246 vgl. die auf d assl) genannt«- S1
Tilgarimmu in Melitene in Kappadocien. So
Thogu 1 Chr 1% (18) 9 f ., Tlioi 2Sm89f. oder Thou Xame eines Kgs von *Ha-
math. der, als früherer Gegner Hadadesers von *Zoba, David zu seinem Sie^ über
letzteren beglückwünscht und Oesehenke überbringen lässt. Z
Thola ('= Kernieswurm) 1)1. Sn Isaschars, Heros eponymus des gleichnamigen
Geschl's Gedü 13: Nu 26 23; 1 Chr 7 l f. (8 l f.) und identisch mit 2) d sogen, kleinen
*Richter Ei 10 l f. in Sa nur auf d Gbge Ephraim, Sn Pua"s, während Ge 46 13 ; Nn 26 23 ;
1 Chr 7 l f. uSit.) Th. der ältere Br (des Geschl) Pua's ist. B
Tholad 1 Chr 429 Ortschaft des Stmes Simeon = *Eltholad Jol9*. G
Thomas, der Zwölfapostel, ist Jh 20 24 — 29 als Typus der Schwergläubigkeit und
auch sonst 11 16; 14.5; 21 2 hervorgehoben; hier wird auch Th. richtig = Zwilling
gedeutet, so dass sein eig. Xame ein anderer gewesen sein könnte. Die Tradition
von Edessa, wo er begraben liegen soll, nennt ihn Judas Thomas. H
Thon. Mit Th. oder Leimen übersetzt £ 1> li hömcr = Töpferthon z. B. Js
29 16, an vielen Stellen jedoch auch die Thonerde, die zum Häuserbau Hi4i9 oder
als Material für Backsteine Ex 1 14 diente ; neben 'äfär (£ Leimen) auch das Material.
aus dem der Mensch geformt wurde Hi 10 9. Ge 11 3 ist es mit Kalk übersetzt (Kautzsch
und Socin: Mörtel). — 2i li fit, das ebenfalls den Töpferthon bezeichnet Js 41 25
£ Koth; beide Wörter stehen nebeneinander Na 3 14 £ „Thon und Leimen". — Röth-
liche Töpfererde findet sich vielfach in Palästina. Mit Th. hat £ Gell 3 etc. auch
he mär = *Aspkalt übersetzt. So
Thongrubeii sind Ge 14 10 Asphaltgruben, s. Asphalt. So
Thophel wird Dt 1 ib *Pharan gegenübergestellt und scheint mit 2 der Rest
einer kurzen Angabe über d *Wüstenzug der Israeliten zu sein. Mit et-taßle in *Ge-
balene hat Th. nichts zu thun. G
Thopheth, fj töfet, heisst die Opferstätte am *Hinnomthal, wo man bes. im
7. Jhdt Kinder zu opfern pflegte 2 Kg 23 10, die nach Jr 7 31 f . ; 19 6 ff. „ Würgethal u
heissen und Begräbnissstätte werden soll. Nach On 263; 158 lagen in d Nähe von
Th. der *Walkerteich und *Hakeldama. vermuthlich war Th. an d S-Seite des Thaies.
Das Wort wird von 03 xa<pt& ausgesprochen (On 9cupe9) und bedeutet nach Smitk-
Stübe 287 Feuerstätte, Herd; die hebr. Aussprache beruht wohl auf einer Uebertra-
gung der Vokale von hösct ., Schande". G
Thor. Bei St, insonderheit *Festungen waren bes. die Ausgänge gefährdet,
weshalb man deren so wenig als möglich und an d von Natur geschütztesten Stellen
anlegte (vgl. Jerusalem). Bei kleinen St und Festungen ist immer nur von einem
Th. die Rede Jo2 7; 2 Sm 11 23 etc. I7 sa'ar mit 2 Flügeln (dal tot) Ez38ii; R116 3,
erzbeschlagen Ps 107 16 (vgl. Thüri, durch mit Bronze oder Eisen beschlagene Quer-
balken (lKg4l3; Ps 107 16) verrammelt (s. Riegel, Schloss). Bisweilen waren zwei
hinter einander liegende Th., die durch einen inneren Hof mit Thorwache sö<arim
2Kg7i0f. getrennt waren. Auf d breiten Thorbedachung ruhte öfter noch ein Ober-
bau '"lijjat has-saLar 2 Sm 19 1 oder es war ein *Tlmrm darauf gebaut 2Kg9l7, von
678 Thracien— Thyatira.
wo aus ein Wächter söfis 2 Sin 18 24 die Gegend überblicken konnte. Sonst s. Stadt,
Festung, Belagern. Thurm. Si
Thracien lieferte für d griech. und röra. Heere zahlreiche Söldner, namentlich
Reiter 2 Mk 12 35 vgl. JBj 1 33 9. Das untere Land eignete sich zur Pferdezucht, die
Bewohner liebten Jagd, Raub und Krieg iHerod. V 6). Der Name galt urspr für d
ganze Gebiet zw. d ägäischen Meere und d Donau. Die Römer unterschieden die
Provinzen Moesia im N des Hämos (seit 29 vor Chr.) und Th. im S des Hämos (seit
46 nach Chr.). G
Thron, £> Idsse'. Obwohl bei Propheten und Dichtern öfter vom Th. Davids
die Rede ist 2 Sm 7 13. 16; 1 Kg 1 13.24: Ps 132 n etc., wird doch erst bei Salomo dies
Prachtstück als insigne des Kgthums erwähnt 1 Kg 2 19 und 10 18 — 20 genau beschrie-
ben (vgl. Geiger Urschrift 343: Klostermann z. St.: hinten in einen Stierkopf aus-
laufend i. Seitdem findet der Th. sich öfter angeführt 1 Kg 22 10; 2 Kg 11 19 (s. Abb.
156 und Ohnefalsch-Richter Taf. XXXIX 2 1. Jesaia sah auch Jahwe auf einem Th.
sitzend Js 6 l 1 1 Kg 22 19). Vgl. König, Krone. Scepter, Schemel, Stuhl. Si
Thiibal, (5 Goßt/., Gelü2 als Stm *Japhet's genannt, kommt fast stets in Ver-
bindung mit *Vesech vor und bezeichnet das Volk, das die Griechen Tibarener iHe-
rodotIIT94) nannten: es wohnte am SO-Ufer des Pontus. So
Thubal Kain, Sn Lamech's und Zilla's. Patron der Schmiedekunst Ge4 22. s.
Kainiten. B
Thür, r> dailet. Die Th.-Oeffnung war bei einfachen Häusern niedrig fj pcetah
GelOn. Grosse Gebäude hatten hohe Eingänge Ps24 7. Sie glichen denen der St
und Festungen (s. Thor), hatten 2 Flügel ((Nätüjim) 1 Kg 6 31; Ez4l24, waren mit
Bronze oder Eisen beschlagen 2 dir 4 9 i, nvXij /, atSrjQÖ. Apl2l0, mit dicken eisernen
Buckeln (misnrnnn lChr22;s. auch wohl mit Goldplatten belegt 2Chr422, drehten
sich in Angeln pötöt 1 Kg 7 so, späthebr, slr Pr 26 14. Sie hatten ein Obergebälk mas-
%öf Ex 12 7 und ruhten auf einem unteren Balken (*Schwelle saf Ril9 27, miftän
lSmö4f. ). An beiden Seiten erhoben sich Pfosten {mezüzä Ex 12 7), in welche man
schützende Zeichen (Symbole der Götter) einritzte Ez 9 4. 6 oder auf welche man solche
mit Opferblut strich Ex 12 7. Neben d Thür war wohl der Platz für d Hausgötter
(bei d Muslimen Sitz der bösen Geister ZDPVX170f.) oder das Blut sollte durch
Bestreichung der Pfosten für d Bewohner des Hauses überhaupt wirksam sein | Smith-
Stühe 261. 266). — In d Regel trat man durch ein in einem der Flügel angebrachtes
Ptörtchen pcetah has-sa'ar Ri9 40: Ez 11 1 ein. "War die Pforte verschlossen (s. Riegel.
Schloss, Schlüssel), so pochte man mit d Ringe, der daran hing Lc 12 36; Apl2i3. Si
Thürhiiter, £} sömerhn pcetah 1 Kg 14 27 vgl. 2 Kg 11 5, sölanm 1 Chr 9 17, sömer
haä-Saf Jr 35 4 ; 2 Kg 22 4, waren bei allen grösseren Gebäuden. — Auch versahen
Wber diesen Dienst // Svqwoöq, Jhl8i6f.; Apl2i3. Vgl. Tempel, Priester. Si
Thurm, X3 mir/däl, das im AT vieldeutig ist. Es hndet sich von Festungs-
thürmen Ri8 9; 946; 2 Kg 17 9, vorspringenden Bastionen Ne 3 l (in 2 Chr 27 4 neben
b'trcutijjöt. Kastelle, s. Festung), von U eberbauten eines *Thores 2 Kg 9 17. von Hoch-
bauten aller Art Js2l5, von Prachtthürmen HL 4 4 ; 7 s, aber auch von kleinen AVacht-
thürmchen Ge 35 21 : Js 5 2 (s. Viehzucht, Weinberg), von einem Gerüst (Rednerbühne,
£: Predigtstuhl i Xe8 4, von Terrassenbauten HL 5 13. Vgl. Abb. 203 und Warte. Si
Thyatira St in *Lydien n vom Hermos, früher Pelopia, durch Seleucus I ko-
lonisirt und Th. genannt, Heimath der Purpurhändlerin *Lydia Ap 16 14. Das nach
Th. gerichtete Sendschreiben Apclii; 2 18 — 29 lässt erkennen, dass die dortigen *Ni-
colaiten unter d Leitung einer Prophetin standen, die durch d Namen *Isebel als
Thymian — Tiberias.
679
Jetzt Akhissar mit ansehn-
Feindin der christlichen Gemeinde charakterisirt wird,
liehen Resten aus d Al-
tertliinii. G
Thymian. In Apc
18 13 ist unter üvutäuarcc
Räucherwerk zu verste-
hen. Thymian, Thymus
vulgaris , ein Sträuch-
lein mit starkem Aroma,
ist übrigens durch d
ganze Mittelmeerzone
verbreitet. So
Tibehath Stadt in
Arani-*Zoba 1 Chr 18
(19)8 17 fibhat, 2 Sm 8 8
13 Ixrtnh. beidemal wohl
herzustellen teßbäh und
dies = Tubihi der Teil
el-'Amärna-Briefe und
des Aeg. S. W. Max
Müller 173. 396. Z
Tiberias, St in Ga-
liläa am w Ufer des
Sees *Genezareth Jh 6
l. 23; 21 l, wurde von
*Herodes Antipas wahr-
seh um 26 nach Chr.
gegründet und zu Ehren
des Kaisers Tiberius be-
nannt JAq XVIII 2 1—3.
Im Thalmud wird T.
mit *Rakath oder mit
*Hamath, auch mit *Kin-
nereth identrficirt (Neu-
bauer 208); dem ent-
spricht im Allgemeinen
dieNachrichtJAqXVHI
2 3, dass man bei tl An-
lage der St auf Gräber
gestossen sei. Wegen
d Vorschrift Nu 19 16
scheuten die Juden da-
her die Niederlassung
in T., so dass die Be-
völkerung, von Herodes z. Th. mit Zwang angesiedelt, eine sehr gemischte war. T.
wurde wesentlich nach hellenistischem Muster eingerichtet: Stadium JBJÜ216, Üb-
licher Palast mit Thierbildern .TV 12, Verfassung JV 12; 27: 34: 53 ff.; daneben auch
jüdische Synagoge JA 54. T. wurde Hauptst von Galiläa, was bis dahin *Sepphoris
Davidsthurm in Jerusalem. Das mittlere Stink zeigt
weise des von Herodes errichteten Phasaelthurms.
680
Tiberius — Tisrris
gewesen war. durch Herodes Antipas und blieb es unter Agrippa I (40 — 44) und
unter d röm. Prokuratoren, bis
T. von Nero wahrsch 61 nach
Chr. Agrippa II geschenkt wurde
JAqXX S4: Bj II 13 2. Durch
ihre Haltung während d jüdischen
Aufstandes tili nach Chr. zeigte
sich, dass die jüdische Gesinnung
in d St doch überwog Bj II 21 3;
III 9 7t.: J V 53 ff. Nach d Tode
Agrippa's II (100 nach Chr.) kam
sie wieder unter unmittelbare
röm. Herrschaft, galt im 4. Jhdt
als bedeutende St (On215; 88),
seit d 3. Jhdt der Hauptsitz rab-
binischer Gelehrsamkeit (Misch-
na). Das heutige tabarije. hei-
lige St der Juden, nimmt nur
einen kleinen Theil des alten T.
ein (s. Abb. 204) und enthält
keine Altertliümer von Bedeutung.
Im S der St liegen die berühm-
ten heissen (Quellen ehhamme =
kfifiaöovg | JAq XVIII 2 3 ed. Nie-
se), im AT *Hamath: sie lagen
Abb. 204. Plan von Tiberias. auch im Alterthum ausserhalb der
St. Vgl. Schürer IP 169 ff. G
Tiberius. der 2. röm. Kaiser (Abb. 205). Stiefsn und Nachfolger des *Angnstus,
regierte vom 19. Aug. 14 bis 16. März 37. In seinem 15. Be-
gierungsjahre traten der Täufer und Jesus auf Lc 3 1. Immer
gleich rücksichtslos, verschlossen und unversöhnlich, übte er
doch in d 10 ersten Jahren eine musterhafte und zumal für d
Provinzen wohlthätige Staatsleitung: in d letzten 10 Jahren
waren Denunciationen, Majestätsprozesse und Hinrichtung an
d Tagesordnung. Den Juden, welchen gegenüber T. im All-
gemeinen die Politik des Augustus fortsetzte, trug die Miss-
gunst des Günstlings Sejan einmal eine bedeutende Verfolgung
in Rom ein. Tac. Ann. 3, 85. Suet, Tib. 36. JAq XVIII 3 s. H
Tiefe s. Abgrund. H
Tiegel, £j masref vgl. bes. Pr 27 21 und Hü Psl2 7. s.
.Metalle. So
Tigris, £j lüddoikel, ass. Idiklat. Diklat. altpers. Tigrä,
wonach griech. Th/Qtc, heute digle, der bekannte ö Zwillings-
strom des Euphrat, nur Ge 2 u als Paradiesesstrom und Da 104
erwähnt. Der T. entsteht aus d w T.. dem eig. digle, der s
von Charput ganz in d Xähe des Euphratlaufes entspringt und
von Diarbekr an direkt <"» fliesst, und d ö T., dem Bohtan Tschai. der aus d Gbgen
s vom Wan-See nach W tiiesst und zuerst noch den von X kommenden Bitlis Tschai
Abb. 205. Römischer Denar
[Kupfermünze) des Kaisers
Tiberias.
Till— Thimotheus, Briefe an den. 681
aufnimmt. Nach ihrer Vereinigung Messt der Hauptstrom in d Eauptsache so, nähert
sich bei Bardäd am meisten dem Euphrat, und fliesst von Korna an heutzutage mit
demselben vereint als Schaft el-Arab in d pers. Meerbusen, während in vorchristlicher
Zeit beide Fl-e etwas oberhalb d heutigen Korna noch gesondert ins Meer mündeten.
Die Hauptnebenfl-e des T. von d linken Seite sind der obere und der untere Zäb. der
Adhem und der Diäla. Ueber starke Wechsel, die die Strömung des Tigris in dessen
unterlaufe zu verschiedenen Zeiten allem Anschein nach durchgemacht hat, s. Biller-
beck in Mt. der Vorderas. Ges. 1898, 81 ff.: MvOppenheim 11 192 ff. Z
Till (auch Dill geschrieben) ist anethum graveolens Tristram 419; Boissier II
1026; Low 373, eine im Q wildwachsende, doch ihrer linsenähnlichen Samen wegen
auch eultivirte Doldenpflanze vom Aussehen des Fenchels : ihre Früchtchen haben ein
diesem ähnliches Aroma: die Blüthen sind gelb. Die Samen wurden im Alterthum
sowohl als Gewürz, als in d Therapie verwendet. Der Thalmud schreibt die Ver-
zehntung dieses Produktes vor Mt2323. So
Timaeus s. Bartimaeus. H
Timotheus, 1) ein von d Mk Judas glücklich bekämpfter Führer der an d se-
leucidischen Judenhetze betheiligten Ammoniter 1 Mk 5 6 f. 11. 34 f. ; JAq XII 8 l — 4.
YVahrsch nur ein Doppelgänger zu ihm ist — 2) ein von d Mk Judas bekämpfter
und getesteter syr. Feldhauptmann 2 Mk 8 30— 32; 9 3; 1024 t. 37: 12 2—20. — 3) Der
Arbeitsgenosse und Freund, gewissermassen das alter ego des Paulus, nach Apl6l— 3
aus Lystra gebürtig, Spross einer gemischten Ehe. von Paulus beschnitten, begleitete
diesen Ap 16 4 — 204 auf dessen 2. und 3. Missioiweise. war ihm bes. behülflich in Thes-
salonich 1 The 1 l: 3 2. 6: 2 The 1 l und Korinth 1 Kr 4 17: 16 10. 11: 2 Kr 1 l. 19; Km
16 21, theilte endlich auch seine Gefangenschaft Koli: Phml; Phil; 2 19; Hei 323.
Die beiden an ihn gerichteten Briefe behandeln ihn als bevollmächtigten, für sein
Amt bes. geweihten, wenngleich noch jugendlichen Geschäftsträger und Stellvertreter
des Apostels, zumal in Ephesu^. H
Timotheus, Briefe au den. Zwei schon in d ignatianischen Literatur voraus-
gesetzte, seit etwa 180 nachweisbar unter d Namen des Paulus überlieferte, von d
neueren Kritik aber ihm mit wachsender Uebereinstimmung und überwiegender Wahr-
scheinlichkeit abgesprochene Schriftstücke, welche, ziemlich dispositionslos geschrieben.
ihre innere Einheit in d Feier der Kirche als der von Gott gegründeten Wahrheits-
feste I 3 14 — 16 ; II 2 19. 20, in d Polemik gegen d Lügen- und Sündengeist gnostisirender
Häretiker I 1 3— 7. 19. 20: 4 1—11 : 6 3—5. 20. 21: II 2 16— 18. 23—3 9: 4 1—5, in Bestim-
mungen über Gesellschaftsverfassung I 3 1 — 13 : 5 1—6 2, in Anordnungen bezüglich des
("ittesdienstes 121.2.8 — 12 und in Ermahnungen an den als persönlicher Vertreter des
Episkopates gedachten Empfänger 1 4 12— 16; II 1 3—14; 2 1— 13; 3 10— 17 haben. Durchaus
wird einer offenbar bereits stark gnostisirenden Richtung gegenüber das Heil gesucht
im unverrückten, selbst jeder Controverse aus d Weg gehenden Festhalten an d
überlieferten, bekenntnissmässig schon sich verfestigenden Lehre, dem ..(Hauben-, und
in wohlgeordneter Verfassung unter tüchtigen Vorstehern (s. Aelteste, Bischof, Diacon,
hiacmiisse). Im geschichtlichen Leben des Paulus aber wären die Briefe nur unter-
zubringen, wenn er nach d Ap2N:si erreichten Moment noch einmal frei geworden wäre,
um nicht bloss in Kreta zu wirken (s. *Titus, Brief an den), sondern auch nach Ephesus
zurückzukehren II 3: 3 14 : 4 13. woselbst während seiner Abwesenheit Timotheus ihn
ersetzen soll, aber auch andere Stätten seiner früheren Wirksamkeit in Kleinasien
und Griechenland wiederaufzusuchen II 4 13. 20. jenen Gefährten endlich zu sich nach
Rom zu entbieten H 1 3. 4 ; 49.ii.i3.2i, wo Paulus wiederum gefangen sitzt II l8.12.i6.17;
682 Tinte— Tobia.
2 9 ; 4 it.. ohne dass doch irgendwie das Wiederholte solcher Erfahrungen angedeutet
wäre. Kommentare über d Briefe an T. und Titus von Holtzmann 1880, Knoke 1887 — 89,
B. Weiss, 6. Aufl. 1894. H
Tinte. B dejö Jr 36 18, im NT z. B. 2 Kr 3 3 fteXav genannt, bestand aus einem
schwarzen Farbstoff, dessen Hauptbestandteil, nach heutigen G-ebräuchen zu schlies-
sen, Russ bildete. Da das Schreibrohr heute dasselbe ist, wie im Alterthum, so kann
auch gefolgert werden, dass die T. damals ebenso wenig flüssig sein durfte, wie heute
im ( hient . wo der calamus nur an einem mit T. getränkten Knaul oder Läppchen
angefeuchtet wird. Um so eher kann der Tintenbehälter (ka-iet hai-iößr), mit wel-
chem heute die Federnbüchse meist ein Stück bildet (vgl. Lane-Zenker, Tafel 34 B),
im Gürtel getragen werden Ez 9 2 ff. Vgl. Schreiben. So
Tisch. & sulhän , nur vom Speisetisch: vgl. die Verbindungen -dralc: den T.
zurüsten Ps 23 5, äkal cal: an (jemandes) T. essen 2 Sm 9 n. Es war manchmal bloss
eine auf d Erde gebreitete Matte, auch sonst war er in d Regel niedrig, da man am
Boden daneben kauerte (Abb. 71). doch bisweilen Eil 7: Mt 15 27 so hoch, dass Hunde
und Menschen Brocken darunter auflesen konnten. An d Seiten hatte der T. bis-
weilen herumlaufende Leisten zer . misgaret Ex 25 25. Sonst s. Mahlzeit, Grastmahl.
Ueber Lectisternientische Js65ii; vgl. Schaubrode. Si
Titus. Freund und Reisebegleiter des Paulus, geborener und unbeschnitten ge-
bliebener Heide Ga 2 1. 3, bevollmächtigter Geschäftsträger des Apostels in Korinth
2 Kr 2 13 : 7 6. 13 — 15 : 8 6. 16. 23 : 12 18, erscheint in d an ihn gerichteten Brief in gleicher
Stellung auch in Kreta. Nicht erwähnt in *Ap. H
Titus. Brief an den. Wie die beiden Briefe an *Timotheus, so beschäftigt
sich auch dieser 3. der sog. Pastoralbriefe mit d hirtenamtlichen Leitung 2 l — 10 :
3 1. 2 und Organisation 1 5—9 des christlichen Gemeindelebens, wozu auch hier die
Bekämpfung der Irrlehre 1 10 — 16; 3 9 — n als nebenhergehendes Thema tritt. Wie
alter gemeinsamer Inhalt und gemeinsame Tendenz die gemeinsame Bezeichnung recht-
fertigen, so hat sich auch an d 3. derselbe kritische Prozess vollzogen, wie an d beiden
anderen. Im geschichtlich gesicherten Leben des Apostels ist nirgends eine Situation
nachzuweisen, da er. nachdem er mit Titus eine Zeit lang in Kreta, das er nur Ap
27 7—13 berührt hat, gewirkt, diesen hier zum Zweck der Gemeindebildung zurück-
gelassen hätte 1 5. um ihn auf d Winter wieder zu sich nach *Nikopolis zu bestellen
3 12. Die Gemeinden auf Kreta erscheinen bald als erst gestiftet, der Ordnung noch
ermangelnd 15, bald als längst bestehend 1 6, bereits von Irrlehrern heimgesucht.
über welche nicht der Anwesende dem Abwesenden, sondern dieser jenem Nachricht
zukommen läs>t. H
Tob ist Ri 11 3. 5 Name der Landschaft, in die sich *Jephthah zurückzieht, dem
Zus.-haug nach in d Nachbarschaft von Gilead und Ammon. Er steckt viell. in *Is-
tob und findet sich wahrseh lMk5i3 in Tubin {Tovßiov, Tatßiov) und 2 Mk 12 17 in d
Tubianern (TovßiT/vot) wieder. Diese sollen 2 Mk 12 17 750 sta (140 km) von *Chasphor
gewohnt haben, nach anderer LA 500 sta (90 km); aber diese Angaben scheinen un-
brauchbar zu sein. Schon Ewald III 208 f. vgl. Oavßu Ptol V 19 in d Wüste. Der
Thalmud räth auf Hippos = süsije (Neubauer 239). G
Tobia 1) ein ammonitischer Halbjude und Parteigänger *Sanballafs Ne 2 10 etc.
Er und sein Sn Johanan (Yr und Sn haben mit Jahwe zus. -gesetzte Namen) waren
mit vornehmen Wbern aus Jerusalem verheirathet, deren Verwandte Zwischenträger-
dienste zw. T. und Nehemia verrichteten Ne 6 17 ff. Bei seinein letzten Aufenthalt in
Jerusalem Hess Nehemia die von d Hohenpriester Eljasib für seinen Verwandten T.
Tobia — Topaser. 683
eingerichtete Tempelzelle wieder ihrem früheren Zweck zurückgeben Ne 13 4 ff. — Auch
sonst kommt T. als nachexilischer Mannesname vor. Zu T. 2 Mk 3 n s. Hircanus. B
Tobia (Güte Gottes) heissen im lat. Text Vr und Sn, im griech. nur letzterer
(der Vr dagegen Tobit) in einer Familiengeschichte, mit deren religiösen Motiven und
Tendenzen sowohl wie schriftstellerischer Ausgestaltung, wahrsch auch Entstehungs-
zeit es sich ziemlich ähnlich verhält wie mit d Buch *Judith. Nur ist die Existenz
einer hebr. oder aram. Grundlage für d verschiedenen Formen, in welchen sich das Buch
griech.. lat.. syr., chaldäisch und neuhebr. erhalten hat, hier viel umstrittener und
zweifelhafter als dort. Josephus kennt es nicht, die apostolischen Vr setzen es z. Th.
voraus und Clemens von Alexandrien citirt es als ,, Schrift". Den Inhalt bildet Ver-
herrlichung der streng gesetzlichen Frömmigkeit am Beispiel der beiden T., welche
in d ass. Gefangenschaft zu Ninive leben. Die Brautfahrt des jüngeren nach Ekba-
tana endet nicht bloss mit Heiniführung der frommen Sara und der Wegräucherung
des eifersüchtigen Dämons Asmodi, sondern sein unerkannter Reisegefährte, der *Engel
Raphael, treibt auch für d alten blinden Tobias eine bei d Juden Gabel (Gabriel) zu
*Rages in Medien stehende Schuld ein und heilt die Blindheit mit d Galle desselben
Zauberfisches, dessen Leber jenen wirksamen Rauchqualm hervorgebracht hatte. Vgl.
Fritzsche, Tobi und Judith 1853, Scholz 1883. II
Todesstrafe. Die gew. T. war das Niederhauen, Niederstechen £> hikka lefl
hfcreb, härag, in alter Zeit am Mörder vom Bluträcher ausgeführt Ge 4 14: Ri8r8 — 21 :
1 Sm 15 33, sonst auf Befehl des Kgs von seinen Trabanten 1 Sm 22 18 ; 2 Sm 1 15 ; 4 12 ;
1 Kg 2 25. 34. 46. In 2Sm21i — 14 ist ein Beispiel von d Strafe der Pfählung, wahrsch
ist diese auch Dt 21 22. 23 gemeint (s. Abb. 42). Für Majestätsbeleidigung wird lKg
21 13 in d Volksjustiz die Strafe der Steinigung verhängt s"äkal bä-abänim, rägam.
Die spätere Gesetzgebung ordnete die Steinigung an für Götzendienst Dt 17 5 — 7:
Nu 14 10, Zuchtlosigkeit der Kinder Dt 21 18— 21, religiöse Vergehen Nu 15 36, das Ver-
brennen für UnzuchtssündeU Lv 20 14 ; 21 9; Ge 38 24 (vgl. Gericht). In röm. Zeit ward
die Strafe der ^Kreuzigung eingeführt. Vgl. Strafen. Si
Todtenbeschwörüng s. Propheten.
Todtenklage s. Trauer.
Todtschläger bei £ für röseah . der Mörder Xu 35 ig. is , avÖQO(pövoq 1 T111 1 9,
är9r>ojnoxiövoq 1 Jh 3 15, <povevc Apc2l8; s. Bluträcher, Mord. Freistadt. Si
Töpfer, V) jöser Js29i6 etc.. xeQccfievq Mt27 7, s. Abb. 206. Sein Material,
ii liömer Js45 9, fit 41 20. heeres Kl 4 2. war die Thonerde des Landes, s. Thon und
Ziegel. Die im israelitischen *Hausrath gew. *Geräthe (daher ncebel jösfirim Js30i4)
bereitet er (s. Krug und Abb. 105). Götzenbilder aus Thonguss vgl. WS 158, sonsl
s. Handwerk, Scheibe. Si
Töpfersacker ist Mt27 7. 10 anderer Name für Blutacker = *Hakeldama. In
d Ausdruck spiegelt sich das Schwanken der Aussprache zw. Ej ösär Schatz nnd jöser
Töpfer Sa 11 13, s. Wellh. zur St. G
Tonne steht bei £ Lcl6e für d hebr. Mass Bath, s. Masse: Hohlmasse. G
Topaser oder Topasier*, nach 6^ tond^tov, kommt zunächst in d Beschreibung
des *Cherub Ez28l3 vor, sowie Hi 28 19 (Topaser aus Aethiopien). Auch Ex 28 17 be-
zeichnet die Reihenfolge diesen ^Edelstein als einen der kostbarsten. Da der T. je-
doch zu d Edelsteinen zweiten Ranges gehört (auch in Abessinien nicht gefunden
wird), hat man angenommen, mit d l) pipdä sei im Altert hu in auch ein anderer Edel-
stein gemeint gewesen; doch ist nichts zu beweisen. Der T. ist meist gelb, hat aber
auch andere Farben. Vgl. Kluge 2!>!) f. So
684
Topf— Trachoniti*
Topf s. Kochgeräthe.
■ . ■ ■
P^^l
k,J§llll
^f^^E
■
SS
ggl* P
a^^^^^H^-^iSfc-r ^ .: _
Abb. 206. Ein Töpfer, an der Drehscheibe arbeitend.
Topo lMk9 50 s. Tephon.
Tophet s. Thophet.
Trabant von traben mit romanischer Participialendung (Kluge Wb), daher von
£ auch für räslm, Läufer 1 Sm 22 17 : in 2 Kg 10 25 von d bewaffneten Leibwache, in
2Sml5l; 1 Kg 1 5 von Begleitern des kglichen Wagens. Zu „Thor der T." 2 Kg 11 6
s. Jerusalem. Vgl. Kretin und Plethi. Hofmeister. Si
Trachonitis oder u zoayj!ov („rauhe, harte, steinige Gegend" ) = x:*:^;: in Thar-
gum und Thalmud heissen zwei Landschaften bei Damaskus Strabo XVI 2 ; Wetzstein
Reisebericht 77, nämlich die heutige legä im S von Damaskus, ein wildes schwer zu-
gängliches Lavaplateau, das jedoch anbaufähige Stellen hat und im Alterthume meh-
rere blühende St trug (45 :32 km), und die heutige dlret ct-tnlfd im 0 von Damaskus.
Gew. verstehen die alten Quellen unter Tr. die w-ere Landschaft. Häutig wird der
Name in weiterem Sinne gebraucht, entweder so. dass'er die Gegend bis *Bozra (3)
einschliesst On 268. 135; 298; 155; Hildesheimer 56 f., oder so, dass er das s Gebiet
des Vierfürsten Philippus bezeichnet Lc3i; Philo, Legat, ad Cajum § 41. Die Tr.
wurde 2:5 vor Chr. mit Batanäa und Auranitis Herodes dem Grossen von Augustus
geschenkt JAqXVI2 2 — 5 und kam nach dessen Tode 4 vor Chr. an Philippus JAq
X \ II 8 l : 11 4: XVIII 4 6; BJII6 3. Die Landschaft verdankte ihre Sicherheit und
Blüthe hauptsächlich wohl den Bemühungen Herodes" des Grossen JAq XVI 9 l f. Die
Trii n kri mit- — Tra u m . 685
Bevölkerung war gemischt, vorwiegend nichtjüdisch. Vgl. Schürer I3 426 ff. ; Karte
in ZDPVX1I (1889). Gr
Tränkrinne is. Brunnen, Geselligkeit, Hirt. Si
Trahmen bei £ für fj migrä'öt lKg6 6, die Absätze der einzelnen Stockwerke
der Tempelanbauten ; s. Tempel. Si
Trankopfer s. Opfer S. 485 unter Weinspende. G
Traube. In Betreff der bedeutenden T. -Kultur im alten Palästina vgl. Wein.
Was die grosse aus d Thal *Eskol von d Kundschaftern Nu 13 24 zurückgebrachte T.
betrifft, so vgl. Tobler, Denkblätter 111: Tristram 404: T. von 5— <> Kgr. sollen in
d That vorkommen. So
Trauer, £} ehel Am 8 10 etc., trauern äbal, bezeichnet die laute Klage über einen
Todten Ez24i7 (im Ggens zum stillen Seufzen). Sie äussert sich in Geberden und
Worten. Zu d ersteren gehörte das sich selbst Schlagen üäfad 1 Kg 13 29 etc.; mii-
ped Am 5 l('.: xÖTtxea&ai Mtlli7, auf d Brust (?) Js33l2, auf d Hüfte Jr31l9; Ez
21 17; ferner das Einschnitte Machen in d Haut hitgöded (urspr eine Art Weiheritus
an d göttlich verehrten Geist des Verstorbenen) und das Glatzen Scheren hikkäreah
Jrl66; Am 8 10, wogegen später das Gesetz Lvl9 28; 21 5 auftrat. Auch schor man
den Bart Jr4l5; Jsl5 2 oder verhüllte den Kinnbart Ez 24 17, oder man Hess Haar
und Bart ungepflegt 2 Sm 19 25 (vgl. Bart, Haar), raufte das Haar aus Es 9 3. Man
verhüllte das Gesicht 2 Sin 15 30; 19 5, trug das Trauergewand sa#Ge37 34: 2Sm33i,
die Wittwen bes. Wittwenkleider Ge 38 14; Jt 10 3, oder man liess die Kleider schmutzig
werden 2 Sm 19 25 I7 hillek köder Hi 30 28 (s. Kleider), bestreute sich mit Asche Hi2 8,
setzte sich in Asche 2 Sm 12 16 und fastete 1 Sm 31 13 : 2 Sm 3 35. Man begleitete diese
symbolischen Geberden mit lautem Schreien (Klagen) Ez 21 I7a; Jr4s; 9 17. Man rief
wiederholt ..well mein Br", „meine Schw 1 Kg 13 30, „weh um d Herrn und seine Maje-
stät" Jr22i8. Dies Alles dauerte Tage lang Ge 27 41; Ge504. Für'Wittwen gab es
darüber bes. Bestimmungen 2 Sm 11 26 f.; Dt 21 13. Ueber d Verhalten bei d Bestat-
tung s. Begraben, Grab. Nach d Bestattung pflegte ein Trauermahl (lahem önim
Ho 9 4 : Trauerbrod Ez 24 17 Cornill 335) stattzufinden , bei dem der Trostbecher ge-
trunken wurde Jrl6 7. Si
Traum dient im A- und NT als Mittel Gottes, dem Menschen seinen Willen
kund zu thun, z. B. Ge 20 3 ; 28 11 ff. : 31 11 : 41 25 : 46 2 ; Xu 1 2 0 ; Ri 7 13 ff. : 1 Sm 28 (i. 15 :
J13i; Sa 1 8 ff. : Hi 4 12 ff. : 33 15; Mtl20ff. : 2 12 f. 22; 27 10: Ap 16 0 f. In Stellen wie
Dt 13 2 ff. ; Jr 23 25 ff. wird nicht gegen d T. überhaupt (so Steuernagel), sondern nur
gegen d T. falscher Propheten polemisirt. Jedoch gilt der feste traumlose Schlaf
Kh5 2. 6: Si34iff. für besser und gesünder als der T. In älterer Zeit scheint der
Empfang von T.-Orakeln an bes. Heiligthümer geknüpft gewesen zu sein: berühmt
waren *Bethel Ge 28 11 ff. : Hol 2 5, wo Jakob, *Gibeon 1 Kg 3 5 ff. ; 2 ( !hr 1 7 ff., wo Sa-
lomo einen T. = Incubationsorakel empfing (viell. auch *Silo 1 Sm33). Solche In-
cubationsorakel beruhten wohl auf d Glauben, .,dass einzelne (Geister an d Stätten.
welche sie bewohnen, den dort Schlafenden im T. erscheinen und ihnen Orakel er-
theilen" (Stade 1475; Nowack II 272). Bei d biblischen Schriftstellern ist es jetzt
der Gott Israels, der den Träumenden erscheint. Viell. darf man aber wie hei and-
ren antiken Völkern auch für d alten Israeliten daran denken (so St ade 1. da>s es
urspr die abgeschiedenen Schatten und Erdgeister sind die das Orakel geben. Durch
d Einsetzunir des Gottes Israel für d numen loci wurde die Sitte dem Glauben der
späteren Israeliten angepasst. S. Propheten. In d Ge ist die Offenbarung Gottes im
T. characteristisch für E, /. B. I5i: 21 12: 22i; 462 und Kennzeichen seines fort-
686 Trebern— Trophimus.
geschrittneren religiösen Standpunktes gegenüber J, der die Gottheit leibhaftig den
Patriarchen erscheinen lässt. B
Trebern. Gemeint sind Lcl5i6 die Schoten des Johannisbrodbaumes. Dieser
(Ceratonia siliqua L.) kommt von Hebron n-wärts durch ganz Palästina vor; er wird
bis 10 m hoch und hat ein dichtes Laubwerk von dunkeln immergrünen Blättern. Er
blüht Ende Februar und trägt im April und Mai grosse Massen flacher, hornförmig
gebogener Schoten, die süsslich schmecken, jedoch bloss von d niedrigsten Klassen
der Bevölkerung gegessen werden und gew. als Viehfütter dienen. Vgl. Tristram 361. So
Tretabern Ap 28i5, lateinisch tres tabernae, war eine Station an d Via Appia
von Rom nach Capua, etwa 45 km von Terracina entfernt am Fuss des Albanergbges.
Wer die Seefahrt abkürzen wollte, verliess wie Paulus in *Puteoli das Schiff und
legte die letzte Strecke nach Rom zu Lande zurück. G
Tribut bei £ Ho 8 9 für "liübim (Liebelei, Buhlerlohn), vgl. Nowack z. St. Sonst
s. Zins, zinsbar, Schoss. Si
Trinkgefässe. Des Nomaden Trinkgefäss war meist der Schlauch, in dem das
Getränk aufgehoben wurde Ri4i9 (vgl. Hausgeräth, Schlauch und Abb. 160). Sonst
hatte auch der Arme einen Becher kös 2Sml23; Ps235, wie auch der Reiche dies
Geräth, wenngleich aus kostbarerem Stoff, besass Ge 40 11 ; sonst hatte letzterer auch
einen grösseren Kelch gäbVa Jr 35 5 (Ge 44 2 von Silber, hydromantisches Geräth) oder
einen Deckelbecher h'för Eslio, einen Krug balbük von Thon Jr 19 l (Abb. 105),
eine Trinkschale sefel Ri5 25, eine mit Leder überzogene Feldflasche äoy.onvzivrj Jt
10 5. Vgl. Gefässe, Krug, Trostbecher. Si
Trinkhaiis bei £ Kh 7 i für bet sinthä = Haus, wo Freude herrscht (Ggens
bet ebel = Haus, wo Trauer ist); ferner für bet mistce Jrl6 8; Kh7 2; Er 7 8 (Haus,
wo eine Gasterei ist). Wirthshäuser, in denen man sich zum Trinken niedersetzte,
kannte das hebr. Alterthum nicht. Das gesellige Bedürfniss verlangte kein begleiten-
des Trinken (s. Brunnen, Thor, Geselligkeit). Si
Tripolis, 2Mkl4i als der Ort an d syr. Küste genannt, wo Demetrius I Soter
is. Seleuciden) von Rom aus landete, war eine alte St in Phönicien s von *Orthosia
Strabo XVI 2 , zw. Orthosia und Botrys Ptol. V 15. Die St soll aus drei Theilen,
Kolonieen von Sidon, Tyrus und Aradus, entstanden sein. Heute taräbulus, jedoch
nicht mehr am Meere wie im Alterthum, sondern 1J2 Stu landeinwärts, in fruchtbarer
Gegend am nähr kadisa, Hauptst eines Kreises des Wiläjet Beirut, 23000 Einwohner,
mit d Hafenst el-mlna. G
Troas hiess urspr eine Landschaft, nämlich die nach NW gegen d Hellespont
vortretende Halbinsel Kleinasiens, später auch eine St, abgekürzt aus Alexandreia
Troas, an d Küste so der Insel Tenedos gegenüber. Von ihrem Gründer Antigonos
I Ende des 4. Jhdts) Antigoneia genannt, erhielt sie von d Kg Lysimachos den neuen
Namen zu Ehren Alexanders des Grossen. Der Kaiser Augustus verlieh ihr die Rechte
einer italischen Kolonie. Durch ihren künstlichen Hafen erhielt sie Bedeutung für d
Verkehr von Kleinasien nach Macedonien und wurde von Paulus wiederholt besucht
Ap 1B 8. ll : 20 5. 6 ; vgl. 2 Kr 2 12 ; 2 Tm 4 13. G
Trogyllion St und Vorgbge an d w Spitze des Bges Mykale zw. Ephesus und
Milet. der Insel Samos gegenüber Ptol V 2, von Paulus berührt Ap 20 15. G
Trommeten (Drommeten) hat £ für ]rsöse röt Nu 10 2 ; Ps98 6 und für JrUUm
( Flöten i Jr48 36, s. Musik. Si
Trophimus ein aus Kleinasien gebürtiger Begleiter des Paulus auf seiner letz-
ten Reise Ap 2( I 4. 5 nach Jerusalem 21 29 ; 2 Tm 4 20 krank in *Milet zurückgelassen. H
Trostbecher— Tyrer. 687
Trostbecher köi tanhümhn JrlB?, beim Trauerin ah 1 nach d Bestattung ge-
trunken; s. Trauer. Si
Tryphon s. Makkabäer und Seleuciden. H
Tubianer 2Mkl2i7 und Tubin lMköis s. Tob. G
Tünche, Tünchen, Tüncher. £ Si 22 20 der schöne Tünch. 6 xöofioq r.c.u-
fiwTÖq, sonst s. Kalk, Wohnungen. Tünchen bei £ für süd Dt 27 2, {nah tafeJ Ez
13 10 ff. = die Wände mit kalkhaltigem Putz bewerfen, s. Wohnungen 1). Tüncher
für tähim Ez 1311.15. Vgl. auch Malerei. Si
Türkis steht bei £ für 13 tarsis. Der T. ist ein blauer oder grünlicher Schmuck-
stein dritten Ranges ; er kommt in Arabien sowie in Aegypten fauch auf d Sinaihalb-
insel) vor. Da jedoch die alten Uebsetzgen tarsis mit zqvoö/.l&oz Ex 28 20, mit av&Qaj-
Ez 10 9; 28 13 (oder gar nicht HL 5 14), Da 10 6 mit SuQaeiq, V meist chrysolithus über-
setzen, so hat man mit ebenso viel Recht auf d Chrysolith (oder Topas) gerathen.
Der hebr. Name deutet aber doch wohl auf Abkunft aus *Tharsis, d. h. Spanien.
Etwas Sicheres lässt sich über d Natur dieses *Edelsteines daher nicht sagen. So
Tutel, Tüttel Mt5i8; Lcl6i7 s. Schreiben.
Turteltaube wird oft neben d *Taube genannt. So
Tychicus ein aus Kleinasien gebürtiger Begleiter des Paulus auf seiner letzten
Reise Ap2CU. 5. später von d gefangenen Apostel nach *Ephesus Ko4?: Eph 6 21 :
2Tm4i2. viell. auch nach Kreta Tt 3 12 gesandt. H
Tyrann £ Ge 6 i für £? nefilim, s. Riesen und Rephaim. G
Tyrannus. wahrsch ein Rhetor zu *Ephesus, der im Besitz eines Hörsaales
war Ap 199. H
Tyrer heissen im AT z. B. Ne 13 16 die Einwohner der St Tyrus, deren Xame,
fj sör = Felsen, zu d Griechen nicht unmittelbar von d Phönieiern kam. wie der
Xame der St Sidon = Siöutv, sondern durch Vermittlung viell. eines kleinasiatischen
Volkes und daher von ihnen mit t ausgesprochen wurde. Der Bedeutung des Namens
entspricht . dass die eig. Stätte von T. eine Felseninsel (später mehrere) in d Nähe
der Küste war (ebenso *Arvad). Der Papyrus Anastasi I redet von T. als einer St
im Meer, zu der man das Wasser in Schiffen bringe (WMaxMüller 185) ; der ass. Kg
Assurbanipal sagt von d Kg Ba'al von T., er wohne inmitten des Meeres; die Aus-
drücke Ez 26 4. 14. 17 ff. ; 27 32 weisen ebenfalls auf eine solche Lage der St hin. Die
wenigen Nachrichten, die wir über einzelne Theile der St haben , reden von Heilig-
tümern des Herakles, d. i. des Melkarth (mcelek kart. des St-Kgsi, der Hauptgott-
heit von T., und der Astarte — beide soll Hirani I neu gebaut haben JcAp 1 18 -
ferner des thasischen Herakles Her. II 44, das viell. mit d Agenorium Arrian's Anab.
II 25 f. zus. -fällt . sowie des Zeus (Olympios) JcAp 1 17 f.. d. i. des Ba'al-Samem.
Dieses letztere lag auf einer Insel für sich, bis Hirani I diese mit d übrigen St durch
Dämme und Aufschüttungen fest verband. In ähnlicher Weise erweiterte dieser Kg
auch die St nach o hin und schuf hier den grossen Platz. Eurychoros. Die Insel>t
hatte 2 Häfen, den sidonischen im X. der geschlossen werden konnte, und den äg.
im s Strabo XVI223; PlinV IT: Arrian Anab. 11 20 f. vgl. Ez 27 :;. Gegenüber auf
d Festlande lag eine an umfang viel grössere St . die bei Kenander von EpheMi-
.1 \i| IX 14 2i, bei Strabo, Plinius etc. TlaXaizvQoq, Alttyrus heisst. Die Griechen haben
durch diesen Xamen die Meinung veranlasst, da>s es ausser d lnselst auch auf d Fest-
Lande eine St T. gegeben habe. Dafür fehlt in d alteren Quellen jeder Beleg. Der
Ort an d Küste hiess wahrsch. wie Prasek und Cheyne ZA W L897, 189 vermuthel
haben, Dsu nach d 'Amärna-Tafeln und d Kl. Authu nach d agD: sein Schutzherr
688 Tyrus.
i>t der Usoos, Ovoüjoq des Sanchuniathon. der zuerst das Meer auf einem Baumstamme
befuhr, während sein Br Samemrumos. 2:cM>jUfjoiuo^. in T. Hütten aus Rohr erbaut
haben soll. Die Ansiedelung- auf d Festlande mag- in d That älter sein als die Inseist.
nur ist der Name T. erst nachträglich auf sie übertragen worden.
Das jetzige Städtchen sür liegt an derselben Stätte wie das alte T., 36 km s
von Siclon, entsprechend den 24 rM des Itin. Antonin. Ang. und den 200 sta des Strabo ;
aber aus d Insel ist eine Halbinsel geworden, weil sich der Damm, den Alexander
der Grosse behufs Eroberung der 3 — 4 sta (600 m) vom Festlande entfernten Inseist
aufschütten Hess, allmählich zu einer Landenge verbreitert hat, die an d schmälsten
Stelle 600 m breit ist. Die Häuser der 6000 Einwohner liegen auf d n Hälfte der
ehemaligen Insel, die erst 1766 nach längerer Verödung neu besiedelt wurde. Die
alte Mauer an ihrem Rande mit d Resten von 13 Thürmen stammt aus d Zeit der
Kreuzzüge, ebenso die ansehnlichen Ruinen einer grossen Kirche, wahrsch der von d
Yenetiauern erbauten Marcus-Kirche. Der n Hafen ist gut erhalten, abgesehen da-
von . dass er an d i inneren) S-Seite stark versandet ist. Der äg. Hafen ist heute
verschwunden. Doch haben die Untersuchungen Renan's 1860/61 sowie die von Prutz
1874 sehr wahrsch gemacht, dass er s oder so von d Kirchenruine gesucht werden
inuss. Die grössere Insel mit d wichtigsten Bauten lag im X. die alte Kirche stand
noch auf Felsengrund: die durch Hiram I einbezogene Insel hat wohl im S gelegen,
wo Renan nicht überall Felsboden fand. Doch hat an dieser Seite das Meer, nach
Prutz auch Erdbeben die alte, wohl künstlieh befestigte Grenze der phönicischen St
zerstört. — Von d St auf d Festlande sind Reste von Wasserbauten vorhanden am
teil d-ma'sük und Felsgräber noch weiter landeinwärts. Das Wasser kam hauptsäch-
lich aus d quellenreichen Gegend von ras el-'ain 1 Stu s, wo es noch jetzt in mehreren
Becken sich sammelt, darunter ein gewaltiger Seekiger (Minder von Mauerwerk, das
2.4 m dick. 7,6m hoch ist und einen Durchmesser von reichlich 20m hat. Nach
Plinius V 17 hatten Inseist und Küstenst zus. einen Umfang von 19 rM = 28a/2 km
und eine Ausdehnung von 22 sta = 4 km. Daraus lässt sich die Grösse des jetzt
verschütteten Trümmerfeldes ahnen.
Von d Anfängen der St wissen nur Sagen zu melden Her. II 44: JAqVIII3i;
Justin XVIII 3 5. Nach d Zeiten der äg. Oberherrschaft (15. — 13. Jhdt) und nach d
Einwanderung der See Völker, mit der wahrsch die ^Philister ins Land kamen i Guthe
§ 22. 12. Jhdt) beginnt die Glanzzeit von T.. d. h. unter den gleichen günstigen
Umstanden, unter denen es Israel möglich wurde, sich zur herrschenden Macht im s
Syrien zu machen. T. gründet zahlreiche Faktoreien an d Küsten des Mittelmeeres,
auch wirkliche Kolonien auf Cypern. an d N-Küste von Afrika und in S-Spanien. es
weiss die Fäden eines ausgedehnten Landhandels in seinen Händen zu vereinigen und
erzeugt selbst berühmte Waaren, wie Purpurstoffe, Metall- und Glassachen. An d
Spitze des Gemeinwesens stehen Kge. die durch Priester verdrängt werden können
JcAp I 18 oder ihre Gewalt an „Richter- abgeben müssen 21: in d kleinen Staate
waren die reichsten Familien zugleich die herrschenden. Hiram I 969 — 936 liess sich
von *David und *Sab>mo die grossen Dienste, die er ihnen leistete, gut bezahlen und
pflegte später mit Salomo gemeinsame Handelsverbindungen nach *Ophir und nach
*Tharsis. Als Grenze Israels gegen T. scheint Jo 19 29 am Meere der gebet el-musalp-
lulj angesehen zu werden (s. Palästina) ; durch d Abtretung *Kabul's wurde sie stark
nach S verschoben. Ein anderer Grenzpunkt, die Festung von T. £} mibsar sör 2 Sm
24 t: Jol9 28, £ unrichtig die feste St T.. lag vermuthlich auf d Höhenzuge, der
vom tfebel el-miisafäah nö durch Obergaliläa zieht; es lässt sich an ja'ter oder an
Uebersatz — Uebersetzungen des AT. 689
tibnin denken. Während Hiram 1 Kg. von T. heisst 2Sm5ii; 1 Kg 5 15 i) etc., rin-
den wir bei *Ethbaal 1 Kg 16 31 und auf d phönicischen Eilschrift CIS I Nr. 5 für Hi-
ram II (um 74()i den Titel „Kg der Sidonier- = Phönicier; inzw. hat also T. die
Oberherrschaft aber *Sidon und andere St erlangt. Dies Verhältnis- blieb im Allge-
meinen bis auf d Zeiten der Perser. Die Verbindung zw. T. und Israel wurde er-
neuert durch *< Muri, der durch d Verheirathung seines Snes *Ahab mit *l8ebel sicher-
lich Verpflichtungen gegen T. auf sich nahm. Doch gelang es nicht, die früheren
Handelswege nach Qphir wieder zu eröffnen 1 Kg 22 49 f. Späterhin wird e- T. vor-
gezogen haben, mit d Reich von ^Damaskus sich gut zu stellen, zumal da *Jehu An-
schluss an d Assyrer suchte, die schon im 9., bes. aber im 8. Jhdt T. bedrohten.
Salmanassar IV scheint bei seinem Zuge gegen Samaria auch die Unterwerfung von
T. versucht zu haben: ernstlicher betrieb sie Sanherib, der 5 Jahre lang f 701 — 696
T. zur Zeit des Kgs Eluläos vom Festlande aus belagerte JAqIX142 und in Usu
(s. o.) die Tribute der benachbarten St empfing. Wenn auch Cypern und das Fest-
land für T. verloren gingen, so erwies sich doch die Inseist als uneinnehmbar sowohl
für Sanherib als auch für Asarhaddon (um 670, s. Abb. 14), Assurbanipal und Nebu-
cnlnezar. der unter Ethbaal II JcApI21 (vgl. Ez282; Jr27 3; 2522) T. 13 Jahre
lang 585 — 573 vom Lande aus zu erobern versuchte. Diese Ereignisse haben den
Propheten Ez zu seinen Aussprüchen gegen T. K. 26 — 28 19 mit d merkwürdigen
Nachschrift 29 17 — 21 veranlasst. Wahrsch ist dies die erste Drohung eines israeliti-
Propheten gegen'!., da das Alter von Ami 9f. und Jr47 fraglich ist und Js 23 urspr
wühl von Sidon handelt. Wenn auch die politische Macht von T. gegenüber d gros-
sen asiatischen Reichen zu Grunde ging, so blieb doch sein Handelsverkehr Xe 13 16 :
Jl 3 9 flf. (4itt. ) und sein Reichthum noch immer bedeutend. Die Inseist wollte ihre
Selbständigkeit wiedergewinnen, als Alexander der Grosse die Perser niederwarf. Aber
ihm gelang es, nach einer Belagerung von 7 Monaten auf einem Danini (s. 0.) seine
Soldaten zu einem siegreichen Sturm gegen d Mauern zuführen 332. Die Einwohner
(30000) wurden mit wenigen Ausnahmen als Sklaven verkauft, die St wurde neu
bevölkert und erhielt eine macedonische Besatzung. Nach d Tode Alexanders theilte
T. die wechselvollen Geschicke des s Syriens (s. Ptolemäus und Seleuciden). Eine
Aera des Volks von T. vom Jahre 274 3 ist CIS I Nr. 7 erwähnt, es muss T. demnach
damals wieder grössere Hechte, etwa eigene Verwaltung, erhalten haben. 198 kam
es unter d Seleuciden, von denen es sich wahrsch 12(3 volle Autonomie erkaufte, die
Pompejus bestätigte Strabo XVI 2 23 ; JAqXVJi. Augustus jedoch 20 vor Chr. ein-
schränkte (Dio Cass. 54 t. Das Gebiet der St T. erstreckte sich zur Zeit Christi
bi> nach *Kedes in Galiläa und schloss nach S den *Karmel ein (vgl. Ap 12 20). Han-
del und Gewerbe von T. erhielten sich bis zu d Kreuzzügen. Vgl. Stovers Phoen.
III, 188 ff. : Renan 546 ff.; H. Prutz. Aus Phönicien (1876), 202 ff.; Friedr. Jeremias,
Tyrus bis zur Zeit Nebucadnezar's 1891; H. Winckler AoF II 65 ff.; KAT3 126 ff.;
EdMeyer, Phoenicia in EB III. G
Liebersatz bei 1 für Wucherzinsen li iarblt und marbit Lv 25 36 f., s. Schulden. G
Uebersetzungen des AT. Zw. d ältesten Schriften des AT und d ältesten
hebr. Bibelhandschriften, die über d 10. und 11. nachchristliche Jhdt nicht zurück-
reichen, lieg! ein Zeitraum von etwa 2 Jahrtausenden. Davon wurden für d mittleren
and jüngsten Schriften etwa 2 -5 oder 6 — (• Jhdte abzuziehen sein. Obgleich sich
nun der ganze Abstand um weitere 8 -10 Jhdte kürzt, da der Archetypus, auf dem
Bibel Wörter buch. 44
690 Uebersetzungen des AT.
die auf uns gekommenen, keine wesentlichen Varianten zeigenden hebr. Handschriften
beruhen, viell. aus d Zeit Hadrian"s (117 — 138) stammt, so bleibt doch Spielraum
genug, um an d Unversehrtheit des Buchstabens zweifeln zu müssen. Während wir
für d Kenntniss des Urtextes auf d historische und literarische Kritik angewiesen
sind, stehen für d Zeit des werdenden und eben gewordenen textus receptus (5, 5,
V, Sam und £ als wichtigste Zeugen zu Gebote. Obgleich keine dieser Versionen
für textkritische Zwecke angefertigt ist, so lassen sich doch von ihnen, bes. von (S
aus mit einiger Vorsicht Rückschlüsse auf eine ältere Zeit des Textes ziehen, so dass
sich hier at-liches Literatur- und Versionenstudium begegnen. Leider wird die Be-
nützung der Ue. durch d traurigen Zustand ihrer Ueberlieferung sehr erschwert. Wir
besitzen bis jetzt von keiner Ue. eine kritische Ausgabe. Ihre Herstellung ist eine
der von P. de Lagarde (f 1891), dem Vr der modernen Versionenforschung, der bib-
lischen Philologie aufs Herz gelegten Pflichten. "Was bisher für d Kenntniss der
Geschichte und des Textes der einzelnen Ue. geschehen ist, soll unter Darlegung der
Aufgaben und im Hinblick auf d Werth der Ue. für d Erforschung des AT hier skiz-
zirt werden. Zur Literatur s. Buhl, Kanon und Text des AT 109 ff., die Einleitungen
in .1 AT von Cornill3 329 ff.; König 99 ff.; Smith-Rothstein 67 ff.; Strack5 185 ff.,
ferner .Bibelübersetzungen" PRE3.
I. Der Name der ältesten und wichtigsten Ue. , der sogen. Septuaginta, weil
von 70, eig. 72 Verfassern stammend (eine mythologische Zahl V Winckler AoF II 98.
101 f.), geht darauf zurück, dass die in dem um 100 vor Chr. geschriebenen Aristeas-
brief niedergelegte Legende, in der sich die gute Erinnerung erhalten hat, dass zu-
nächst nur der Pentateuch übersetzt wurde, auf d ganze griech. Bibel übertragen
worden ist. Die Ue. der Thora wird wirklich noch in d Zeit des Philadelphus (285
24iii gehören; sie verdankt ihre Entstehung jedoch, da die darauf bezügliche Ari-
steaserzählung eine Tenclenzlegende ist. um den Philosemiten Philadelphus .anderen
Regenten als leuchtendes Muster der Toleranz- (König, Einleitung 104) zu empfehlen,
kaum dem literarischen Sammeleifer der Ptolemäer, sondern den praktischen Bedürf-
nissen der jüdischen Diaspora (= *Zerstreuung) in Aegypten, die ihre Muttersprache
vergessend, dem väterlichen Gesetz erhalten bleiben sollte. Später folgte die bereits
von d Siraciden (Prolog zu Si) um 130 erwähnte Uebertragimg von Propheten und
Hagiographen , wodurch eine nachträgliche Ue. jüngster at-licher Schriftstücke ins
Griech. und Einfügung in (5 nicht ausgeschlossen ist. Obwohl urspr viell. nur Pri-
vatarbeit, bürgerte sich Co bald in d Häusern und Synagogen ein, erhielt offiziellen
Charakter und wurde schliesslich die recipirte Bibel des gesammten griech. Diaspora-
judenthums und später der christlichen Urgemeinden. Ein Werk der göttlichen Vor-
sehung war es, dass, während in Palästina durch d gräkophilen Antiochus 1 175 — 164 1
die Gesanimtzahl der hebr. Bibeln auf ein Mindestmass reduzirt wurde 1 Mk 1 56 f. ;
JAq XII 5 4, und das Judentimm seine schwerste Krisis zu bestehen hatte, einige Zeit
vorher der grössere Theil der heiligen Schriften ins Griech. übersetzt und in Gegen-
den verbreitet war. wohin der Arm des Antiochus nicht reichte (Smith-Rothstein 66).
Religionsgeschichtlich angesehen bedeutete die Ue. der hebr. Bibel ins Griech. die Ue.
der jüdischen Volksreligion in eine Weltreligion. Noch wichtiger als für d at-liche
Textkritik ist (ß für d vor- und urchristliche Missionsgeschichte. Nicht zum kleinsten
Theil wird die Ausmerzung der zahlreichen Anthropomorphismen der heiligen Bücher
in 05, der Ersatz des jüdisch-nationalen Gottesnamens Jahwe durch d allgemeineren
o TcvQioq u. ä. unter Rücksicht auf d kosmopolitischen Hauch erfolgt sein, der in Ale-
xandrien wehte. Obwohl nicht für Propagandazwecke direct entstanden, besass der
Uebersetzungen des AT. 691
jüdische Proselyteneifer in der in d griecli. Weltspr übertragenen hebr. Bibel ein
bequemes Streitmittel in d damaligen Wettkampf der Religionen. Die Wiedergewin-
nung der verschollenen Vorlage (5's ist das letzte Ziel der am AT interessirten Sep-
tuaginta-Forschung. Wir besitzen (5, abgesehen von d natürlichen, jeder Schrift aus
d Antike anhaftenden Mängeln, nur in Ueberarbeitungen jüngerer Hände. Soweit
sich auf Grund dieses secundären Materials über d urspr (S urtheilen lässt, ist (5 in
jenem durch d Doppelsprachigkeit und Bildung der Uebersetzer und die hebr. Vorlage
bes. in d Syntax beeinfiussten Allerweltsgriechisch verfasst . das seit d Tagen Ale-
xanders des Grossen die Länder um d ö Mittelmeer erobert hatte und in Alexandrien.
der Heimath (S's, mit dialektischer Nuance gesprochen worden sein wird (vgl. Deiss-
mann, Hellenistisches Griechisch in PRE3 VII). Welchen Werth die rekonstruirte
Vorlage (S"s für d Erforschung des AT besitzt, lehrt am besten ein Blick in d Kom-
mentare von Marti und Xowack. die at-liche Ue. von Kautzsch und die von Haupt
herausgegebenen SBOT. Damit soll nicht gesagt sein, dass (5 von d genannten
Werken bereits völlig ausgebeutet wäre! Obgleich im Grossen und Ganzen der £j
schliesslich den Vorzug verdient und (5 ohne £} oft unverständlich bleibt, so ist <S
doch eine äusserst werthvolle. ja die einzige sichere Quelle, um fj in d letzten Jhdten
vor d Fixirung durch d Massora kennen zu lernen. Im Wesentlichen stellt <S eine
ältere w und i} eine jüngere ö Recension des hebr. Textes dar, die, beide auf d glei-
chen Stamm gewachsen, den Unterseh zw. Kolonie und Mr-Gemeinde, einem jüngeren
freieren und älteren strengeren Judenthum repräsentiren, der nachher in d Ggens zw.
paulinischem und urchristlichem Glauben weiterlebt. Mag das ästhetische Urtheil über
i5 schwanken, so bleibt ihr doch, weil soweit bekannt das erste Unternehmen dieser
Art. das den Ausgang bildet für d noch heute nicht stillestehende Geschäft des Bibel-
übersetzens, ein Ehrenplatz in d Geschichte der biblischen Dolmetschkunst für alle
Zeiten gesichert.
In jüdischen Kreisen schwand die anfängliche Werthschätzung iS's. als die
(h visten sich bei ihrer messianischen Polemik gegen d Juden und ihre hebr. Bibel
auf (5 beriefen. Das gab den Anlass zum Entstehen neuer jüdischer griech. ITe., die
den Geist des palästinischen Judenthums athmen und den sich immer mehr verfesti-
genden Buchstaben der ö Recension wiedergeben. Soviel sie damit als Zeugen für d
älteren Bibeltext an Werth verlieren, gewinnen sie als Zeugen für d textus recipien-
dus et receptus. Die älteste Ue. dieser Art scheint 0 (= Theodotiom zu sein, der
das Uebergewicht der jüdischen Mr-Gemeinde über d Filialen respectirend (S nach fj
..verbesserte". 0"s Da-Ue. verdrängte die gew. iS-Ue.. die sich aber im Codex Chi-
sianus erhalten hat. Der Zeitgenosse Hadrian-. Aquila(=.4i. dessen Ue. bei d griech.
Juden um d Wende des 2. Jhdts am gebräuchlichsten war. gehört nach (■). da nach
d Annahme von A, dieser im Geiste Akiba's gehaltenen sklavisch treuesten aller griech.
üe., ein Werk wie das 0's überflüssig gewesen wäre. Die Septnaginta zu Kh zeigt
so starke Berührungen mit .1. dass schon an Identität gedacht worden ist. Wann
und in welcher Absicht Symniachus i= ^"i übersetzt»1, ist noch nicht aufgehellt. -
ist die gewandteste griech. Ue. 0, A und 2' sind als Ganzes früh verloren gegangen
und nur fragmentarisch erhalten.
Die durch mannigfache Fehler der ©-Abschriften immer grösser werdende und
hcs. bei d Disputationen mit Juden offenbar gewordene Discrepanz (ß's von ^ beun-
rnhigte die Kirche, derart, dass sich der gelehrte Origenes, vor der kanonischen Wahr-
heit der Synagoge sich beugend, entschloss, <3 nach l) zu corrigiren. l»as war die
11 christliche Nachahmung des jüdischen Beispiels (■>> und bedeutete einen neuen Sieg
44*
ß92 ITebersetzungen des AT.
des palästinischen Judenthums, der freilich billig- war, da die Vorlage (S's damals
nicht mehr existirte. Origenes stellte in seinem Hexapla genannten Werk in ver-
schiedenen Kolumnen neben einander 1) fj in hebr. Quadratschrift. 2) £j in griech.
Transkription, 3) A, 4) 2, 5) (5, 6) ß. Vor ein zu tilgendes Plus von (5 gegenüber
§ setzte Origenes den Obelus ( r), vor ein meist aus & ergänztes Minus den Aste-
riscns (2*$), die Grenzen für beide durch d Metobelus (Y) markirend. Für einzelne
Bücher benützte Origenes eine 5. und 6. Ibisweilen 7.) griech. Ue., wonach sein Werk
auch Octapla heisst. Für Mchthebraisten stellte Origenes eine Tetrapia her, die nur
die Kolumnen 3—6 enthielt. Das die (S-Verwirrung , da Origenes sich nicht mit d
Beseitigung der Minus und Plus in <S begnügte, sondern auch sonst in (S zu Gunsten
£j*s eingriff, noch vermehrende Riesenwerk des Origenes ist verschollen. Zuvor ver-
öffentlichten daraus Pamphilus und Eusebius die mit Obelus und Asteriscus versehene
Septuaginta bes. Die Rekonstruction auch dieses als Ganzes verlorenen Werkes ist
durch d 617 erfolgte syr. Ue. des Paul von Telia möglich, die alle anderen Ue. an
(reschick und Treue überragt iCerianiCod. syrohexaplaris 1874 1. Was von d Arbeit
des Origenes erhalten ist. ist am besten in Field's Origenis Hexaplorum quae supersunt
1875 gesammelt. Durch neue handschriftliche Funde ist die Hoffnung auf einen Field
redivivus geweckt.
Zur gleichen Zeit etwa als Eusebius und Pamphilus die Hexapla-Septuaginta
herausgaben, veröffentlichten im Auftrag ihrer Sprengel Lucian und Hesychius neue
Eecensionen der Septuaginta nach &. Von d nun vorhandenen 3 Septuaginta-Au>-
gaben beherrschte Eusebius Palästina. Lucian die Gebiete von Antiochien bis Constan-
tinopel und Hesychius Aegypten. Durch d Vermischung der verschiedenen (S-Gruppen
unter einander und mit d Texten der alten Septuaginta ist jenes fast unheilbare
Tohu-wa-Bohu eingetreten, das die jetzige Septuaginta kennzeichnet und am besten
aus d Anmerkungen zu d Septuaginta von Holmes-Parsons 1798 ff. ersichtlich ist.
Feher Handschriften und Drucke der Septuaginta informirt am gründlichsten Swete,
An Introduction to the Old Testament in Greek 1900, 122 — 194, dem wir auch eine
praktische Handausgabe der griech. Bibel 1895 ff. 2. Aufl. verdanken.
Autgabe der Forschung ist 1) die Scheidung der 3 verschiedenen Hauptrecen-
sionen von (5. Für Lucian ist Bekanntschaft mit 5 nachgewiesen ZA W 1892, 218 ff.
Auch ist man den Grundlagen seiner Eecension auf d Spur. Mit Benützung der von
Ceriani und Field als Jucianisclr erkannten Handschriften hat de Lagarde (5L für
Ge bis Er 1883 edirt. Die Fährte des Hesychius ist noch nicht sicher erkannt. Eahlfs.
Alter und Heimath der vaticanischen Bibelhandschrift 1899, 78 sieht sie in (5B : doch
vgl. ThLZ 1899, 556 f. 2) Herstellung der vororigenistischen cS. für die u. a. die
ältesten Tochterversionen, alt-lat. und koptische, eine nicht unwichtige Rolle spielen
werden. 3) Beschaffung eines Septuaginta-Thesaurus, der u. a. Kommentare zu d
einzelnen Büchern und Vorarbeiten zu Grammatik und Lexicon von <S umfassen
müsste. Eine wichtige Basis für alle Septuaginta-Studien ist geschaffen in Hatch-
Redpath's Concordanz 1897. durch die freilich der alte Tromm 1718 noch nicht ganz
au>>er Curs gesetzt i>t.
II. 5 oder die syr. Kirchenbibel ist im Allgemeinen direkt aus £} übertragen:
obwohl in einzelnen Büchern von iS mittelbar oder unmittelbar beeinflusst. dürfte sie
der Hauptsache nach jüdischer Provenienz sein (König, Einleitung 121 f.) und wie (5
von verschiedenen Händen stammen. Wo 5 entstanden, ist bis jetzt unbekannt, Ihre
Anfange werden etwa in d 2. Jhdt hinaufreichen und in kultischen oder Missions-
zwecken wurzeln. Den jetzt üblichen, in syr. Handschriften seit d 9. Jhdt begegnen-
Uebersetzungen des AT. 693
den Namen Pesitto deutet man die ..einfache1-, weil den Wortsinn von I7 treu wieder-
gebend, oder weil in d einfachen Landesdialekt übersetzt, oder die Vulgata. Oder
darf man erklären: die einfache, weil urspr nur die kanonischen Bücher enthaltend?
Die später übersetzten Aper sind von de Lagarde 1861 gesammelt. \Veil unter d
EinÜuss des textus reeeptus entstanden, steht S dem jetzigen l) weit näher als c5.
weshalb ihr textkritischer Wertb geringer als der (S's ist. Für Chr, die urspr in 5
fehlte, ist ein jüdisches d benützt. Ob Nestle's Urtheil PREMII 170, dass 5 „eine
sorgfältige, nute, getreue, dem Text sich anschliessende- de. sei. im Einzelnen und
Ganzen zutrifft, bedarf noch gründlichster Prüfung. Für einzelne at-liche Bücher
sind verschiedenwert hi-v \'orarbeiten gemacht. Zur Bedeutung von 5 für d syr. Li-
teraturgeschichte s. Wright, A Short History of Syriac Literature, London 1894;
Duval. La Litterature Syriaque 1899. Auch 5 ist nicht rein erhalten. Eine kritische
Ausgabe ist in Arbeit. Aus d beiden Hauptrecensionen, einer w oder jakobitischen.
vertreten durch d Text der Pariser Polyglotte und ihrer Dependenzen und d Codex
Ambrosianus (ed. Ceriani 1879), und einer ö, vertreten durch d Urmia-Ausgabe 1852,
lässt sich ein gemein-syr. 5-Text herstellen, der in d Zeit kurz vor d Trennuni: in
0- und W-Syrer gangbar war (ßahlfs ZAW 1889, 161 ff.). Die Dominikaner vmi
.AIusul haben 1887 ff. eine 1. Ausgabe von 5 für AT und XT veranstaltet. Die ame-
rikanischen Missionare in Urmia planen eine bisher vermisste S-Concordanz.
III. Als in Palästina das Hebr. immer mehr dem Aram. wich, musste ein bes.
Meturgeman (=z kQHJjvevr}]^) die liturgische Verlesung von Thöra und Propheten dem
Volk in seine Umgangs-Spr dolmetschen. In dieser Sitte, deren Alter noch unbe-
kannt, wurzeln die jüdisch-aram. üe. oder Targumim, die also wie (5 und 5 aus kul-
tischem Bedürfniss entstanden sind. Viell. beweisen Mt27 46: Mc 15.34; Eph4 8, dass
das jüdische Volk zur Zeit Jesu die Ps aram. betete. Der Vortrag des C war zu-
erst frei, wird sich bald aber feste Formen geschaffen haben, die dann zur schrift-
lichen Fixirung führten. Zu Hi wird ein schriftliches C schon zur Zeit Jesu erwähnt.
Ausser zu d Büchern Da, Es, Ne, in denen (bes. in Da) die aram. Stücke selbst einem
CE angehören könnten, giebt es CE zum ganzen AT. Das Cl zu Pr ist nicht nach
£}, sondern nach 5 gearbeitet. Von d jetzt erhaltenen CL" dürften die älteren ein
schriftlicher Niederschlag aus d 4. 5. Jhdt nach Chr. sein. Wie hoch hinauf der Haupt-
inhalt selbst reicht, ist trotz zahlreicher Spezialarbeiten noch immer umstritten und
bedarf noch gründlichster Untersuchungen. Was die Spr betrifft, ist in einem judä-
isch-Aram. das sogen. Onkelos-C zum Pentateuch geschrieben, so nach seinem ver-
meintlichen Verfasser genannt, der aber unbekannt ist. Eine Handausgabe bietet
Berliner 1884. Aus gleichem Spr-Gebiet stammt das CE Jonathan zu d Propheten,
das auf Jonathan ben Uzziel, einen Schüler Hillel's des Aelteren zurückgeführt wird.
Eine bequeme Ausgabe giebt de Lagarde, Prophetae chaldaice 1S72. Einem aus ju-
däisch-galilaischen und bab.-aram. gemischten Dialekt gehören an die Cl Jerusalmi 1
zum Pentateuch (früher nach d falschen Auflösung der Abbreviatur ""'n auch [Pseudo-]
Jonathan genannt) und CL" Jerusalmi II, auch Fragmenten-CL betitelt, weil nur zu
einzelnen Abschnitten des Pentateuch vorhanden. In einem dein jerusalemischen Cl
verwandten Idiom ist verfasst das Cl zu d Eagiographen (de Lagarde, Bagiographa
chaldaice 1873). Da die CE unter d fortwährenden Einfluss des erstarrenden hebr.
Textes gestanden haben, sind sie fast nur Zeugen für d jetzigen Tv Während ein-
zelne C, z. B. Onkelos, £} ziemlich wörtlich wiedergeben, paraphrasiren andre frei,
oder arten, wie z. B. Cl zu HL, zum erbaulichen Midiasch aus. Hin mehr oftiziellos
Gepräge zeigen die jetzigen C zu Pentateuch und Propheten, während bei d Cl für
694 Uebersetzungen des AT.
d Hagiographen ihr Charakter als reiner Privatarbeit noch deutlich ist. Zu Er giebt
es 2 und mehr £. Bei anderen Büchern, z. B. Hi, ist im Text auf eine Mehrheit
von C hingewiesen. Auch die ü-Kritik steckt noch in d Kinderschuhen. Concordanz
und wissenschaftliche Ausgaben fehlen noch. Jedoch besitzen wir in Merx, Chresto-
mathia targumica 1888, und Dalman's Gramm, des jüd. -palästin. Aram. 1894 sowie
Ar am. Neu-hebr. Wörterbuch 1901 bequeme Hülfsmittel zum Studium von Spr und
Wortschatz der £. Grösser als der Gewinn aus d £ für d Textkritik ist der für d
biblische Lexicon, • d spätjüdische Religionsgeschichte und Exegese. Noch mehr lässt
sich aus d <T für d Kenntniss des Aram. holen. Neue Gesichtspunkte für d Vocali-
sation des £ sind uns eröffnet durch d Bekanntwerden von iE mit superlinearen oder
älteren bab. Vocalzeichen (Praetorius, Das d zu Jo 1899 und Ri 1900).
IV. Wann (2. — 3. Jhdt?) und wo (Africa?) die altlat. auf <S beruhende Bibel
entstanden, ist noch dunkel. Viell. sind für d verschiedenen lat. Spr-Gebiete ver-
schiedene Ue. anzunehmen. Für d Beste der V vor Hieronymus ist leider noch immer
Sabatiers bibl. sacrorum lat. verss. antiquae 1739 ff. die Hauptquelle. Was seitdem
an Einzelmaterial hinzugekommen ist, bucht Nestle PRE3 III 28 ff. Der Text der
lat. Bibel war schliesslich bis zur Unerträglichkeit corrumpirt, so dass der röm. Bi-
schof Damasus um 382 den Hieronymus beauftragte, V nach (5 zu revidiren. Seiner
ersten in dieser Richtung erfolgten Bearbeitung der Ps um 383, Psalterium Romanum
genannt (weil in Rom gebraucht), folgte 392 eine 2. Bearbeitung der Ps, Psalt. Gal-
licanum (weil in Frankreich eingeführt), nach d Hexapla des Origenes, die Hierony-
mus in Cäsarea kennen lernte. Von d übrigen nach d Hexapla-(5 übersetzten at-
lichen Büchern ist Hi erhalten, von dem de Lagarde 1887 und Caspari 1893 Hand-
schriften herausgaben. 390 — 405 übersetzte dann Hieronymus in Bethlehem fj ins
Lat.. indem er mit d 4 libris regnorum begann, die er mit d berühmten prologus
Gaieatus begleitete. Auch die Aper übertrug Hieronymus. Unübersetzt blieben WS,
Si, Ba. Mk, die in ihrer früheren lat. Gestalt in V aufgenommen wurden. Die aus
fj geflossenen Ps edirte de Lagarde 1874. Trotz anfänglich heftigster Befehdung
Viürüerte sich die Arbeit des Hieronymus unter dem die frühere auf (S beruhende Ver-
sion bezeichnenden Namen V in d Kirche ein und wurde die mittelalterliche Volks-
bibel des Abendlandes. Durch d Kreuzung der provinziell verschiedenen Abschriften
unter einander und mit d noch fortexistirenden vorhieronymianischen lat. Ue. ist dann
in d P-Handschriften die gleiche Verwirrung eingetreten wie in (5 nach Origenes
(s. Berger, Histoire de la Vulgate 1893). An d Entwirrung des zus.-geknäulten Textes
arbeitet die moderne D-Forschung. Mutandis mutatis sind die für (5, 5 und £ aus-
gesprochenen Wünsche für V zu wiederholen. Wie weit Hieronymus bei seiner Fe.
aus & von <S direct oder indirect beeinflusst war, ist im Einzelnen unsicher. Im
Allgemeinen s. Nowack, Bedeutung des Hieronymus 1875. Hieronjnnus selbst sagt,
dass er non verba, sed sententias übersetzt habe — um ihn für d Textkritik zu be-
nützen, muss man ihm also gründlich auf d Finger sehen! Für seine Zeit war sein
Werk eine höchst achtbare Leistung. LTeber d Bekanntschaft des Hieronymus mit
rabbinischer Exegese und Tradition s. Rahmer, Die hebr. Traditionen 1865 ff.
V. In d *Schrift der *Samaritaner erhalten ist der hebr. Pentateuch, der, ob-
wohl keine Fe., hier zu erwähnen ist als Hilfsmittel zur Annäherung an d Urtext.
Von d etwa 6000 Varianten wird ein nicht unerheblicher Theil durch (5 bestätigt.
Von seeundärem Interesse ist die später bei d Samaritanern gebrauchte arab. Ue. des
Pentateuch und seine FTebertragung in d sam. Idiom.
VI. Mit d textus reeeptus kommt die at-liche Religionsgeschichte zu einer ge-
Uebersetzungen des AT. 695
wissen Ruhe: es giebt nun „heilige" Schritten. Ihre letzte Vorgeschichte ist in (5
erhalten. Darin liegt auch der Werth (S's für d Textkritik. Wie weit Abweichungen
von £j bei 5, Cl, V wirklich noch einen andren Text voraussetzen, ist im Ganzen und
im Einzelnen noch offene Frage. Mit durchschlagender und in d eben beregte Frage
Licht bringender Beweiskraft geführte Untersuchungen über d Yerhältniss der Fe.
zu einander existiren wenig oder gar nicht. Hier steht ein weites Feld zur Erlangung-
kritischer Rittersporen offen. Der für sämmtliche Ue. betonte Wunsch, Herstellung
kritischer Ausgaben, übersteigt die Kräfte des Einzelnen. Hier kann nur methodische
Collectivarbeit, die am besten von gelehrten, aus Theologen und Philologen zus.- ge-
setzten Zünften unternommen wird, zum Ziel führen. Einleitende Schritte dieser Art
sind für (S, 5 und V geschehen; doch wird noch viel Zeit verrinnen, ehe in kritischen
Polyglottenbibeln ein thesaurus für d Versionenforschung beschafft ist. So wichtig
letztere für d positive Bibelverständniss sein kann, so sehr ist auch vor ihrer Ueber-
schätzung zu warnen. Es handelt sich nicht um einen total neuen Bibeltext, der
durch d Ue. gewonnen werden soll oder kann, sondern um eine Revision des textus
receptus, der auch die Controlle für Verbesserungen jeder Art bleibt. Die hebr. Vor-
lage (S's und der fj zu Grunde liegende hebr. Text sind Kinder der gleichen Mutter.
Ihr Muttertext entspricht etwa der hebr. Bibel kurz vor Antiochus Epiphanes. Ge-
sunde Regeln zur Herstellung desselben giebt Kittel, Ueber d Nothwendigkeit und
Möglichkeit einer neuen Ausgabe der hebr. Bibel 1902. Aber der bes. durch tS er-
schliessbare ältere Text ist nicht das letzte Ideal. Die Versionenforschung ist nur
Magd der bibl. Religionsgeschichte. Was wir suchen, ist die Urschrift der biblischen
Autoren (Wellhausen, Text der BB Sm 14 und Skizzen VI 163 — 165). Nun zeigt
die biblische Literaturgeschichte, dass die at-lichen Schriften Sammelwerke sind, an
denen zum Theil (wie bei J und E) ganze Jhdte gearbeitet haben. Hier müssen
biblische Philologie, Literatur- und Religionsgeschichte sich verbinden. Mittelst Ver-
sionen-, Conjectural-, literarischer und historischer Kritik lassen sich so als Letztes
erzielen lädirte Copien von Fragmenten aus d biblischen Urschriften und Bruchstücke
aus d Geschichte ihrer Schicksale bis zum Entstehen von (S oder £j. Das Verloren-
sein der biblischen Urschriften und die späteren Abweichungen von den selbst in fehler-
haften Abschriften überlieferten fragmentarischen Originalen mögen den Philologen
bekümmern, sind aber für d Theologen um so erfreulicher : sie zeugen für d Lebendig-
keit der biblischen Religion und lehren, über d Buchstaben den Geist nicht zu tödten.
Eine sehr nützliche Vorarbeit für d Rekonstruktion des hebr. Textes auf seinen ver-
schiedenen Stufen wäre neben einer Sammlung kurzer Kommentare zu d Versionen
der einzelnen Bücher eine das gesummte Versionenmaterial und die hebr. Handschriften
benützende und aus d überreichen Mass der Conjecturen das Brauchbare schöpfende
Varianten- und Conjecturen-Bibel, zu der u. a. Anfänge vorliegen in Cornill's Ez 1886
und Beer's Hi 1897. Den ganzen erreichbaren Process, der aus d werdenden die ge-
wordene Bibel AT's schuf, müsste eine historische Textbibel veranschaulichen. Anfänge
dazu liegen vor in Kautzsch's Ue. des AT und Haupts SBOT. Doch hängen beide
Bibelwerke zu sehr an d Gedanken, dass das einzig Werthvolle der Urtext und seine
weitere Geschichte nur eine Zeit des Verfalls sei, setzen also die religionsgeschicht-
liche Entwicklung ausser Acht. Die Substanz der Bibel wird durch solche Werke
nicht berührt; die lernt man auch aus d schlechtesten Ue. kennen. Ja es bedarf da-
zu überhaupt nicht der biblischen Frkunden, da der Kern der biblischen Religion in
d Geschichte wirkt und lebt. Doch lehrt auch die Geschichte, bes. der Reformation,
dass vertieftes Studium des Textes, wozu an 1. Stelle Od anleitet, einer Vertiefung
696 Uchal— Unzucht.
seines Inhaltes frommt. B
Uchal bei fj und £ Name eines Mannes, dein Pr30i Sprüche in d 31 und ge-
legt sind: es ist jedoch auszusprechen [wär]ekel und zu übersetzen: [und] ich schwand
dahin. S. Leithiel und Sprüche. B
l'hu ein unreiner Vogel Dt 14 16: Lvlli7, s. Eule. So
Ulai. Fl bei *Susa in *Elam Da 8 2 ff. . ebenso in d Kl Ulai. der Eulaeus der
Klassiker. Zweifellos ist unter d Unterlaufe des U. -Eulaeus der heutige Karün zu
verstehen ; dagegen unter d bei Susa fliessenden U. wahrsch ein Ahfluss des Kercha
in d Karün oder d Dizfül Rüd, etwa der heurige Schavur. Vgl. Delitzsch 329 : Bil-
lerbeck. Mt. der Vorderas. Ges. 1898. 81 ff. Z
Uma. genauer Umma, heisst Jol9 30 eine St in*Asser: nach mehreren griech.
Handschriften (ZAW I 100 f. i>t *Aeco dafür zu lesen. G
Ulideutsch 1 Kr 14 n. s. Barbar. H
Ungesäuert s. Backen. Brod. Kuchen. Feste. Sauerteig. Si
Ungeziefer setzt £ 1) für zwöfivux Ex 8 20 ff. = Hundsfliegen ; 2) für sfläsal
Dt 28 42, wo jedenfalls ein die Bäume und Bodenerzeugnisse schädigendes Thier, da-
her kaum, wie man gemeint hat. die Grille zu verstehen ist ; andere denken an eine
Heuschreckenait. S. Fliege. So
Ungrieehe Km 1 14. s. Barbar. H
Unkraut. Mtl325 ist unter Zi'lürior der giftige Lolch. Lolium temulentum L.,
zu verstehen. Diese Grasart gleicht dem Weizen bis auf d Aehren: noch heute i>t
der Aberglaube verbreitet, dass sich der Weizen in Lolch verwandeln könne. Der
Lolch ist in d Feldern Palästina'* sehr häufig und muss sorgfältig entfernt werden;
vgl. Tristram 486: ZDPV XII 152 ff. So
Ungewitter s. Wetter. Witterung.
Unmündig bei £ Kl 2 11 für -öle! 1 kleines Kind t. für vrpuoq WS 10 21 ; Mt 11 25 etc.,
s. Kinder. Si
Unrath braucht £ nie für Dünger, Auskehricht u. dgl., sondern dies Wort be-
zeichnet bei ihm Verwirrung (inhtuiia) Dt 28 20, yu/.tnov zyg (piXovstxiaq 2 Mk 4 4 (er
sah, dass viel U. [Verwirrung] aus solcher Uneinigkeit kommen würde) oder Vergeu-
dung r.nvj/.tic. Mt 26 8 : Meli 4. Si
Unrein, Uureinigkeit s. Bein. Reinigung.
Unterhauptmann £Ap2225 für ky.axövtuQyoc, Ap27iff. für kxaxovxa^riq, Cen-
turio. s. Hauptmann. G
Unterschreiben bei £ nur Da 6 9 — 11. 13 für aram. resam = verzeichnen. Si
Unterrichten s. Lehre 2), Lehren, Lehrer.
Unterweisung setzte für Vi masläl in d Ueberschriften einiger ^Psalmen (32 ;
42 etc.). Sonst s. Lehre, Lehren. K
Unzucht. Man darf vom Orientalen nicht die nach Jacob Grimm den arischen
Völkern eigentümliche Scheu vor d Berührung der Dinge des geschlechtlichen Lebens
in d Rede verlangen. Ihm gilt auch hier: naturalia non sunt turpia. Bekannt ist
das häufige Vorkommen von zara\ onloua .Sonic). Tte^no/A^ (Beschneidung 1 . -urlä.
".xnoßvotlu Vorhaut, 'erivu (Scham) und anderen dem Ueschlechtsleben angehörigen Aus-
drücken im AT und NT. Hebr. Dichter beschreiben ausführlich Körpertheile, die man
bei uns nicht zu nennen wagt HL 4 5: 7 2 f. etc. An Darstellungen geschlechtlicher
Vorgänge wie Ge 19 31—36 ; 31 > 10 ; 38 2—10 ; 39 7. 12 : Xu 25 6—8 : 2 Sm 16 22 ; Hi 10 10 :
31 10; Ps 139 ic. an Erzählungen wie lSml825, Schilderungen wie Ez 16 7 ff. ; 23 3 ff.,
die uns die Haare zu Berge treiben, nimmt bei ihnen Niemand Anstoss. Daher darf
Upharsim — Ur in Ghaldäa.
697
es uns nicht so sehr Wunder nehmen, dass Schamlosigkeit und anerhörte geschlecht-
liche Greuel allenthalben im Schwange waren. Vgl. Abb. wie bei Ohnefalsch-Richter
I, Fig. 141. 143. lir. IIS: Taf. (VYIir. 1—3; IAIX. 61.81. Auf d Kanaaniter
dieserhalb einen Stein zu werfen Gel5i6; Lv2023 etc., waren die Hebräer am We-
nigsten berechtigt, wie auch ihre, prophetischen Schriftsteller offen einräumen und ihre
eigenen Geschichtschreiber und Gesetzgeber bekunden: denn namentlich die Verbote
der letztern bezeugen, dass derartiges in d Thal begangen wurde. Dass Ehen mit
Halbschw und mit Wbern des Vrs oft stattfanden, dass eheliche Treue von Männern
gar nicht verlangt wurde und in älterer Zeit die untreue oft auch bei Wbern straf-
los blieb, darüber vgl. Ehe und die Klage über d zahlreichen Ehebrüche in Jr 5 8.
.Mächtige Hessen ohne "Weiteres die Ehewber Andrer in ihr Haus holen 2 Sm 3 7 ; 1127:
viil. Gel2m: 20 2 ff. Dass Blutschande mit d eigenen Trn oder der Sne mit d eige-
nen Mx vorkam, beweisen Ge 19 31 ff. ; Lvl8 7; 20 n f. ; dass Hurerei für d Mann über-
haupt nicht als Sünde galt, zeigen Ge 38 15 ff. ; Ril6i; Jo 2 l und die lebhafte Be-
theiligung der Israeliten an d kultischen Unzucht der Kanaaniter Nu 25; Am 2 7 f.
(s. Hain, Baal, Astarte). Huren um Lohn galt auch bei Wbern als etwas ganz Gew.
1 Kg 3 16 ff. und die Vr Hessen oft des Geldverdienstes wegen die eignen Tr sich preis-
geben Lvl9 29. Verderb des Samens in d Ehe kam vor Ge38 9, ausserdem Incest
Lvl8 9. 11; 20 17; Viehschande LV18 23; 20 15 f., Päderastie waren nicht bloss sodo-
mitische (Gel9 5), sondern auch israelitische Laster Ei 19 22; vgl. Lv 18 22; 2013 (vgl.
Ißädes £ *Hurer 1 Kg 14 24; kceleb Dt23i9).
Freilich erhoben die Propheten wieder und immer wieder ihre Klage. Mahnung
und Drohung diesen Zuständen gegenüber. Dass sie aber nichts ausrichteten, beweist
der Umstand, dass von Arnos bis Maleachi diese Klagen sich stets wiederholen. Streng
verurtheilen die Gesetzgeber diese Sünden und stellen sie unter drakonische Strafen
Lvl8; 20, aber nur in d Kreisen der ^Frommen kümmerte man sich um diese Ver-
bote und strebte edlere und reinere Sitten an Pr7öff. ; 9 13 ff. ; 31 etc. Si
Uphafsin Da 5 25 s. Mene.
Uphas scheint Jrl09; Da 10 5 als Goldland genannt zu sein, wahrsch auch
1 Kg 10 18 (1. me'üfäz), während Andere £) müfäz nach 2Chr9i7 als geläutert, rein
deuten (auch £, ebenso Da 10 s). Ein Land U. ist bis jetzt unbekannt : daher hat man
auch *Ophir
dafür lesen
wollen. G
Ur in ChaJ-
däa , die St
Uru der KI, ist
der heutige,
theil weise wie-
der ausgegra-
bene Ruinen-
hügel is. Abb.
L'UT \ i l-lltllhli-
jar (oft el-Mu-
gheir geschrie-
ben) im s Ba-
bylonien, dem
späteren eig. A.bb. 207. Die Ruinen von el-Mukaijar.
698 Uria— TJsaJ.
Stmlande der Chaldäer, auf d rechten Euphratufer, ungefähr gegenüber d Mündung
des Schaft el-Häi in d Euphrat. Ur war berühmter alter Kultusort des Mondgottes
und im 3. Jahrtausend, vor d Aufkommen Babylons, lange Zeit auch politisches Cen-
trum für Babylonien. Xach Ge 1128 J. 31 P; 15 7. J Heimath Abraham'«, wahrsch aber
urspr bloss bei P (und bei diesem viell. aus d Quelle E), während J bloss *Haran
als Heimath Abraham's kannte. Es ist jedenfalls nicht zufällig, sondern in d Sage
von Abraham innerlich begründet, dass gerade Ur und Haran, die bei d Alten be-
rühmten Kultussitze des Mondgottes, als Heimathsorte Abraham's gelten. Vgl. Jensen
ZA XI 298 ff. : doch s. auch dens. in Berl. Piniol. Wochenschr. 1902, Nr. 33/34, Sp 1033. Z
Uria 1) der *Hethiter, ein ausländischer Söldner 2Sm23 39; 1 Chr 11(12)41
(wie der Edomiter *Doeg bei Saul 1 Sm 22 18), den David bei d Belagerung der am-
monitischen Hauptst *Rabba heimtückisch ermorden lässt, um sein Wb Bathseba, Tr
Eliam's (— Ammiel's 1 Chr 3 5) in seinen Harem nehmen zu können 2 Sm 11 3 ff. Wegen
dieser ruchlosen That wird David vom Propheten *Xathan zurecht gewiesen; der
erstgeborene Sn B.'s stirbt 12 1 ff. — 2) jerusalemischer Oberpriester unter d Kg Alias
und Zeitgenosse Jesaia's Js 8 2, verfertigt nach dem ihm vom Kg, als er in Damaskus
zur Huldigung Thiglath-Pilesers weilte, übersandten Modell des dortigen Hauptaltars
einen ähnlichen in Jerusalem, den Alias bei seiner Rückkehr durch ein feierliches
Opfer einweiht. Während auf diesem neuen Altar die regelmässigen Opfer darge-
bracht werden sollen, behält sich Ahas hinsichtlich des weiter nach X gerückten alten
bronzenen Altars weitere Massregeln vor 2 Kg 16 io ff. — 3) Sn Semaja's aus Kirjath
Jearim, Zeitgenosse Jeremia's, weissagt wie dieser den Judäern den Untergang durch
d Chaldäer und erregt dadurch den tödtlichen Hass des Hofes und Heeres, so dass
er nach Aegypten fliehen muss. Von dort wird U. an Jojakim ausgeliefert, der ihn
hinrichten lässt und ihm ein ehrliches Begräbniss versagt Jr 26 20 ff. — Auch sonst
kommt U. noch als Personenname vor. B
li'iel 1) Sn Thahath's, ein Levit aus d Geschl Kahath's 1 Chr 6 9 (7 24); 15
(16)5. — 2) aus Oibea, Schwiegervr des Kgs *Abia von Juda 2 Chr 13 2. B
Urochs, Dt 14 5 zu d erlaubten Thieren gerechnet, Js 51 20 mit Waldochs über-
setzt, ist eine Art Antilope, die man in Folge Mangels einer Beschreibung nicht sicher
zu identiüciren vermag. Es ist jedenfalls eine kuhähnliche Antilopenart mit sehr
langen, mehr oder weniger gebogenen Hörnern, entweder die Antilope bubalis oder
die heute in Afrika verbreitete Oryxantilope unserer Xaturgeschichte. S. Einhorn. So
Urfheil. Hatten Kläger und Verklagter ihre Sache verhandelt (s. Rechten),
so fällte der Richter (s. Gericht) das U. aus seiner Machtvollkommenheit heraus Ex
18 16 ; 1 Kg 3 16 f., oder auf Grund des Orakelspruchs Ex 22 8, später des priesterlichen
Dt 17 8 ff. oder einer *Zeugen-Aussage oder eines *Eides. Si
Usa, £j 'uzzä, 1) U. begleitet mit seinem Br Ahio die aus d Hause ihres Vrs
*Abinadab nach d Zion zu überführende Lade. Als er sie unterwegs berührt, stirbt
er sofort. Der Ort, wo nach d Legende die Geschichte passirte, heisst Perez U. =
Riss an U. 2 Sm 6 3 ff. ; 1 Chr 13 (14) 7 ff. Zum Geschichtlichen s. Kosters, ThT 1893,
üiil ff. — 2) Ln Garten U., dessen Lage unbekannt ist, wurden Manasse, Amon 2 Kg
21 18.26 und Jojakim 2 Chr 36 8 <S beerdigt. — Auch sonst ist der Name U. nicht
selten. B
Usal, £> üzal, Gel027 unter d Xachkommen *Joktan's erwähnt, nach Gesenius
59 der alte Name der Hauptst Jemens (S- Arabiens) ; auch Ez27i9 ist (statt Mehu-
sal £) mit d Uebsetzgen zu lesen: Dedan und Javan von U. gaben etc. Glaser II
436 sucht es bei Medina, wohl kaum mit Recht. So
Usia (Usija) — Vater-Un8er. 699
Usia (Usija), Ii 'uzeigjä (— *Asarja), Kg von Juda bis um 74n. Sn Amazja's
und der Jecholja aus Jerusalem 2 Kg 15 2: 2 Chr 26 3, befestigt den Hafen *Elath am
Rothen Meere und besiedelt ihn mit einer jüdischen Kolonie 2 Kg 14 22: 16 6; 2 Chr
26 2. Wie weit der hier betriebene Seehandel sich erstreckte , ist ungewiss. Nach
2 Chr 26 5 ff. führte U. glückliche Kriege gegen d *Philister, * Araber, *Meuniter und
Ammoniter und sicherte durch militärische Bauten sein Land; auch Cisternen legte
er an. Das Heer U/s von 307 500 Mann steht nur auf d Papier des Chronisten.
Gegen Ende seiner Regierung wurde U. aussätzig, so dass er seinen Sn *Jotham zum
Mitregenten annehmen musste 2 Kg 15 s. Der Chronist weiss, dass die Krankheit eine
Folge des Eingriffs U.'s in d Rechte des jerusalemischen Priesters war 2 Chr 26 16 tr.
Ueber d vermeintliche Erwähnung U.'s = Asarja"s in d KI s. Winckler AoF 1 1 ff.
In d Todesjahr U.'s fällt die Prophetenweihe Jesaja*s. — Auch sonst kommt U. einige
Mal als Personenname vor. B
l 'siel , 4, Sn *Kahath's Ex 6 18 P ; Xu 3 19 P ; 1 Chr 6 3 (7 2 1 ; 23 1 24) 12, Vr des
Misael, Elizaphan und SithriEx6 22, von denen die 2 ersten Lv 10 4, Elizaphan auch
Xu 3 30 und zwar als Haupt des kahathitischen Stmhauses genannt ist, ein levitisches
Geschl = U siebter Nu 3 27 ; 1 Chr 26 (27) 23. B
Uz, £j 'üs, in <S des Pentateuchs und der Chronik 'ße, wird in d Yölkertafel
Gel023 (lChrli7) als Erstgeborener *Aram*s, sowie Ge22 2i als Erstgeborener *Xa-
hor's aufgeführt ; mit letzterer Stelle werden die Wohnsitze des Stmes als in den
Euphratgegenden gelegen bestimmt. Auch die Assyrer scheinen (s. Delitzsch in ZfK
II 87 ff.) ein Land U. in d syr. Wüste zu kennen; Delitzsch sucht es in d Gegend von
Palmyra. Andrerseits kommt U. Ge 36 28 (1 Chr 1 42) auch als Stm der *Edomiter
vor (Kl 4 21); nach Jr25 20 ist das Land U. (hier mit d Artikel) zw. Philistäa and
Aegypten gelegen. Schliesslich kommt auch noch in Betracht, dass das Land U. al>
Heiniath Hiob's (Hill) bezeichnet wird; nach 3 dürfte der Dichter dabei an ein Land
im 0 Palästina's gedacht haben: (5 bietet hier Avalziq, was auf eine Gegend s von Da-
mascus weist. Es entsteht nun die Frage, ob und wie diese verschiedenen Angaben
zu vereinigen sind, d. h. ob ein oder mehrere U. anzunehmen sind. Glaser II 414 ff.
versucht alle zu vereinigen: er will U. als ein arab. Land und zwar in d Tihäma.
dem nw Küstenlande Arabiens nachweisen. Ein absoluter Beweis ist aber auch dafür
nicht zu erbringen und somit sind wir auf blosse Yermuthungen über d Lage des
Landes oder d Sitz des Stmes Uz angewiesen. So
Usen Seera, £} 'uzzen se'Tä, heisst 1 Chr 8 (7) 24 ein von Seera, der Tr *Eph-
raim's. befestigter Ort neben *Beth Horon. Man hat ihn mit d kleinen Die bet sirä
5 km w von bet 'ür et-tahtd zus.-gestellt. G
Yasni heisst lChr6i3 (7 28) der erstgeborne Sn *Samuels. Der Text ist ver-
derbt und nach 1 Sm 8 2; 1 Chr 6 18 (7 33) zu ändern in *Joel und der 2. (= whas-sem). I!
Vasthi, Gemahlin des *Ahasveros (= Xerxes) Er 1 9 ff. Nach Jensen WZKM
VI (12. 70 und bei Wildeboer, Er 173 viell. nrspr der Name einer elamitischen Göttin
Masti (Wastii. Z
Vater-Unser, so genannt in Befolgung der lat. Wortfolge (Pater noster), sonst
Gebet des Herrn (Oratio dominica), das Mustergebet, welches Jesus seinen Jüngern
mitgetheilt hat. Charakteristisch für das Ganze ist die Unterordnung alles Ein-
zelnen unter d Bekenntniss Gottes als d Vis. Nach Mu>9 — 13 gehen die 3 ersten
Bitten von d übergreifenden Rechte Gottes aus, welchem Himmel und Erde zu Dienst
700 Vedan — Versammlungstag.
stellen. In d Art, wie liier die Interessen und Zwecke der Betenden vor Allem ganz
/.us. -geschlossen werden mit d Interesse und Zweck Gottes, weist das Gebet spre-
chende Analogien auf zu jüdischen Gebetsvorschriften. Die übrigen Bitten befassen
sich mit d Nöthen, Schranken und Hemmungen des Menschenlebens, sei es nun, dass
man mit d Reformirten hier wieder 3 (im Ganzen 6 1, sei es, dass man mit d Katho-
liken und Lutheranern 4 (im Ganzen 7) Bitten zählt. Nach d berichtigten Text
Lcll2 — i dagegen enthält das Gebet nur 5 Bitten, an den Fingern aufzuzählen; es
stellt nämlich die 1. Bitte die absolute Verpflichtung des Menschen gegenüber d Zweck
Uottes fest, dessen Erreichbarkeit auf Erden Voraussetzung der 2. und der in dieser
enthaltenen Lebensaufgabe des Menschen ist, während die 3. zur Noth dürft des Erden-
lebens sich herabsenkt, die 4. aber der Verschuldung, die 5. der etwa noch bevor-
stehenden Versuchungen dieses Lebens gedenkt. Der unter d Namen Doxologie be-
kannte Schluss ,,Denn dein u. s. w." ist unecht, wird auch in d griech. und röm. Kirche
weggelassen. Erklärungen von Kamphausen (1866), Chase (1891). H
Yedan Ez 27 19 als Volk, das mit *I>rus handelt, genannt. Höchst wahrsch
ist es mit einer St Waddän sw von Medina zu identificiren. Andere lesen (trotz 15
und 20) Dedan. Der Text ist (vgl. Stade, De populo Javan 11 ff.) so verdorben, dass
sich nichts Sicheres bestimmen lässt; immerhin mag man bei obiger Identification
(Glaser II 428) vorläufig bleiben. So
Verantworten l) länä die Klage beantworten, s. Rechten, Gericht, Urtheil. Si
Verbannen s. Bann.
Verbitterung steht bei £ He 3 8. 15 f. — - (5 Ps 95 7 f. für £j *Meriba = *Kades. G
Verdammen bei £ für hirsl'a Dt 25 1 ; Hi 15 6 etc. = verurtheilen, s. Gericht,
ritheil. Si
Verdolmetschen setzt £ im NT z. B. Mtl23; Mc5 4i; 15 22.34 für sQ/i^veico
und seine Komposita — übersetzen. Vgl. Uebsetzgen und Spr. G
Verhören bei £ Dt 1 16 „eine genaue Untersuchung der zw. zweien schweben-
den Streitsache anstellen". Si
Verhörer Hi3l35; 2Sml53 = einer, der die Klage annimmt und den Fall
untersucht; s. Gericht. Si
Verklagen bei £ für higgid Jr 20 10 jemanden angeben, für xuxaßUQxvQüv be-
schuldigen Mt 27 13. — Verkläger bei £ Jh 8 10 ; Ap 23 35 für xca/jyoQot Ankläger,
s. Gericht, Rechten. Si
Verlähiiien setzt £ für Hfäßer = die Sehnen des Hinterfusses durchschneiden,
wodurch nach althebr. Kriegssitte bis auf David erbeutete Pferde für ferneren Kriegs-
dienst untauglich gemacht wurden, Jolle. 9; 2Sm8 4. Man that dies, weil man
seihst nichts mit ihnen anzufangen wusste und verhindern wollte, dass sie etwa aber-
mals gegen Israel gebraucht würden. Mit Salomo's einträglichem Pferdehandel än-
derte sich dies 1 Kg 10 28 f. Si
Verloben bei £ für eres Ho 2 2ia. 22 (i9f.), s. Ehe. Si
Verlobter für netiär, s. Nasiraer. Si
Versammlung setzt £ Nulls; Dt 9 10; 10 4 für Inhal, Lv4i3; Dt 31 30 etc.
jedoch auch „Gemeinde". Im Spr-Gebrauch des AT ist kähäl sowohl eine Volksver-
sammlung zur Berathung Hi30 28; Ge49 6 etc., als auch die zu religiösen, kultischen
Zwecken versammelte Gemeinde Israel 1 Kg 814 oder Gemeinde Jahwes Nu 16 3; 204,
schlechtweg hah-kahdl Lv4i3, im NT txxbjola Mtl8i7 etc. Si
Versammlungstag steht bei £ für ^asceret Lv23 3t> etc., die Schlussversamm-
Verschiedenartiges — Vieh. Viehzucht. 701
lung am 8. Tage des Laubhüttenfestes, und Dt 16 8 für eben solche am 7. Tage des
Mazzenfestes, s. Feste. Si
Verschiedenartiges, i) Ml'ajim, lat. heterogenea, £ Mancherlei. Die gesetz-
liche Literatur verbietet die Verbindung von Verschiedenartigem in Thier- und Pflan-
zenwelt, wobei man früher kein Bedenken gehabt hatte So verbietet Dt 22 10 das
Zus. -pflügen von Pferd und Esel, was nach Js3024 früher unbedenklich stattgefun-
den hatte. Ebenso Lv 19 19 das Erzielen von Bastarden, während man doch nach
2 Sm 13 29: 1 Kg 133.38 Maulthiere hatte. Ebenso wird Dt 22 9 die Bestellung eines
Weinbgs mit „Anderem- verboten, worunter wohl (retreide oder Gemüse zu verstehen
ist, da 8 8 Bäume gestattet sind. Lv 19 19 verbietet das Bestellen des Ackers mit
Zweierlei, was doch nach Js2S2f) früher stets geschah. -- Im Lv und Dt22n wird
auch Kleidung von zweierlei Stoffen verboten (sa'atne.;, s. Leinen und Wolle), vgl.
Mischna Kilaim 9 8. Si
Verschnittener steht bei sc Dt 23 2 in für Jerüt sofkä, der am Samenerguss
(penis) Beschnittene (Ggens *Zerstossener > : Si302i; Mt 19 12 für evvovxoq, Entmannter
(vgl. Winer II 653 f.). Js56;u. übersetzt £ §äris so, wofür er sonst Ge37 36; 1 Sm
8 15; 1 Kg 22 9; Jr 39 3 „'"Kämmerer" setzt, wie er so auch evvov%oq in Ap8 27 wie-
dergiebt. Verschnittene als Beaufsichtiger des Harems finden sich als pers. Einrich-
tung Er 2 8. 14. Ob auch im AT ist selbst 2 Kg 24 15 unsicher. Vgl. Hofmeister,
König. Si
Versöhntag bei £ Lv2327f. für £j Jörn Jcippürlm, s. Feste S. 181. G
Versuchung steht He 3 8 = (5 Ps !)5 7 f. für £j *Massa = *Kades. G
Vertrag bei £ für rä yQtmxa 2 Mk 11 15, a\ ovv&r^at 12 1: 1325; 14 20; s. Bund. Si
Vertrauen bei £ Dt 28 30 : Ho 2 211' für eres, verloben, s. Ehe. Si
Vertreten bei £ Jr 7 10 für 1] lütpallel = Fürbitte einlegen, für '■ärab Ps 1 19 122
= sich verbürgen, für vneQevzvyx&vsiv Km 8 26 = eintreten für jemanden. Vgl. Ge-
richt, Rechten. Si
Verwandter steht bei £ für »rjn<lrfa- 2KglOn, jöde'a Hi 19 13, yvujoxoi Lc
23 19 : s. Nächster, Freund. Si
Veste, Feste bei £ 1) für rälpi'a Gel 6 f.; Psl92; 150 1 = Himmelswölbung.
Firmament: s. Welt, Weltvorstellung. — 2) Für *Festung. Si
Vetter bei £ für död 2 Kg 24 17 (des Vrs Br), 1 Sml0l4ff. (Geschwisterkind
von väterlicher Seite), Js 5 l (Freund); Vettern für ahe ab Xu 27 io (Vrs Br). Si
Vieh, Viehzucht. Die Bevölkerung des Orients zerfällt in d wandernde, d. h.
Nomaden, und d sesshafte, d. h. den Boden bebauende, Bauern. Die ersteren sind
in d Regel Viehzüchter und Hirten. Doch wird Viehzucht auch von d Lauern ge-
trieben, wie ja überhaupt die Uebergänge von d einen zur anderen Beschäftigung
zahlreich sind. Eine bestimmte Erinnerung, dass die Israeliten orspr ein Nomaden-
stm, d. h. ausschliesslich Viehzüchter gewesen sind, liegt unstreitig vor. Wenn Ge
4634 erzählt wird, die Israeliten seien als Viehhirten den Aegyptem ein Gegenstand
des Absehens gewesen, so liegt auch hier wenigstens eine gewisse historische Erinne-
rung zu Grunde. Von d Israeliten wurde nur ein Theil im Lande Kanaan wirklich
sesshaft; die Simeoniten im S des Landes verloren sich mit d Zeit, wenigstens theil-
weise unter d Wanderstmen (vgl. Rechabiter). Gewisse Gegenden waren bes. für d
Zucht von *Ziegen und *Schafen, andere für d von *Rindern geeignet. Man hat sich
vorzustellen, dass Herdenbesitzer wie z. I'-. *Nabal l Sm •_•:>. sowie *Mesa von Meab
2Kg3 in grösseren Ortschaften wohnten und zum Behuf des Hütens ihrer Herden
eine grosse Anzahl von '"'•Hirten-Sklaven oder freien Dienern hatten. Auch die israe
702 Vierfürst — Vögel.
litischen Kge besassen Herden 1 Sm 21 7. Die Viehzucht war ein gewinnbringendes
Gewerbe; Viehzüchter werden in d Begel als begütert geschildert. Auch der hebr.
Name des V. mihncü, eig. Besitz, weist darauf hin, dass V. das werthvollste Besitz-
tum war. Im Uebrigen wird das V. in Grossvieh, d. i. Binder, £j bakär und Klein-
vieh (Schmalvieh), d. i. Schafe und Ziegen, £j sö'n, eingetheilt. — Die *Herden liess
man das ganze Jahr über im Freien weiden, abgesehen vom Mastvieh (f; merl\ bärl')
und d Pflugochsen, die in Stallungen gefüttert wurden ; Ml 4 2 kommen Mastkälber vor.
Wenn es 2 Chr 32 28 heisst, Hiskia habe Ställe (fj ürütcöt) für allerlei V. gehabt, so
sind wohl auch Pferde- und Eselställe darunter zu verstehen. Das *Futter wurde
den Stallthieren in eine Art Krippen (£j ebüs) geschüttet. In d ärmlichen *Wohnungen
der heutigen Fellachen ist der eine Baum, aus welchem bisweilen die Wohnung be-
steht, so abgetheilt, dass die "Wohnstätte für d Menschen auf d einen Seite sich be-
findet und etwas erhöht ist; im Grunde ist nur ein Baum für Menschen und V. vor-
handen. Einen solchen hat wohl auch Lc2, der berichtet, dass Jesus daselbst in
eine Krippe gelegt wurde, im Auge; an einen Stall, wie er nach unsern Begriffen
zu einem Bauernhause gehört, ist nicht zu denken. Die Thiere erhalten im Orient
keine Streu; Stroh kennt der Orientale nicht (s. Dreschen). So
Yierfürst, griech. Tetrarch, Titel kleiner Fürsten in Kleinasien und Syrien,
urspr unter d Voraussetzung der Viertheilung (nach d Weltgegenden) einer zus.-ge-
hörenden Ländermasse. S. Herodes und Lysanias. H
Aögel. Ueber d Eintheilung der V. unter d Thierwelt s. Thiere. Das col-
lective Wort für V. ist gew. -öf Gel 21; daneben kommt jedoch auch sippör als all-
gemeiner Gattungsname vor z. B. Ge 7 14. Unter diesen Namen sind dann alle ge-
flügelten Wesen (z. B. auch die Fledermaus) inbegriffen, wie aus der bes. Aufzählung
der nicht essbaren Vogelarten Dt 14 12 ff.; Lv 11 13 ff. hervorgeht. In engerem Sinne
bezeichnet sippör das ganze Geschl der *Sperlings-Arten, £ Vogel, z. B. Ps 11 1. Nach
Hi40 24 wurden solche V. bes. auch von Kindern gefangen und am Strick gehalten,
wie überhaupt eifrig auf sie Jagd gemacht wurde. Ausser d Menschen waren aber
bes. auch die zahlreichen Baubvögel (bes. *Geier, *Habicht) ihre Feinde. Die Baub-
vögel, meistens nicht essbare Thiere, werden unter d Namen tajif zus.-gefasst, was
in (5 und V verschieden, z. B. Ge 15 n mit Sqveo. und volucres, in Js 46 n. wo von
d Eroberer unter diesem Bilde die Bede ist, mit ntzeirü^. avis, £ Vogel, übersetzt
ist. — Nach Stellen wie Jsl0i4: Dt 22 6 ff. ging man den Vogelnestern um d Jungen
und d Eier willen nach. Von d Jagd auf V. ist bisweilen die Bede, natürlich stets
zum Zweck, die umgebrachten V., deren Blut übrigens nach Lv 17 13 verscharrt werden
musste, zu essen, nicht des Vergnügens oder d Ausrottung der Baubvögel wegen.
Die *Jagd wurde, wie namentlich aus d Anführungen und d bildlichen Verwendung
derselben bei Dichtern und Propheten hervorgeht, mittelst einer Art Schlagnetz, £j
pdfy, £ Strick, betrieben, das mit einem Stellholz versehen war und den V., der sich
auf d Lockspeise niederliess (Pr7 23), unversehens erfasste Am 3 5; Ho 9 8; Psl24?.
Daneben wird auch ein grosses Fangnetz raset erwähnt Ho 7 12 : Pr 1 17, sowie eine
Vorrichtung, zu welcher man einen Lockvogel — und zwar wohl öfter ein *Bebhuhn —
benutzte, Si 11 31 xäoxaU.oq, genannt, von £ mit Kloben übersetzt; so auch Jr 5 26; es
ist dabei an eine Art Schlagbauer zu denken.
Aus vielen Details ersieht man, dass die Hebräer die V. genau beobachteten, ihr
Wandern Jr8 7, ihr Brüten (Gel 2), ihre Mutterliebe Js 31. 5. Dem Aberglauben, dass
aus d Geschrei (und wohl auch d Fluge i der V. die Zukunft erforscht werden könnte
2 Kg 21 6, trat das Gesetz entgegen Dt 18 10; Lv 19 26. -- In d Bibel wird darauf
Völkertafel. 703
hingewiesen, das* Gott auch für d Vogelwelt Sorge trägt Mt6 26. So
Aölkertafel. Die Ge 10 uns erhaltene V. — denn nur von Völkern. Landschaften
und St. nicht von Individuen spricht der Verfasser — enthält eine zus. -fassende Dar-
stellung des ethnographischen "Wissens, das die Hebräer besassen; zugleich will sie
das Verwandtschaftsverhältniss. in dem man sich diese Völker zu d Hebräern dachte,
und die einheitliche Abstammung aller Völker nachweisen. Dies geschieht nun mit-
telst der Annahme, dass alle von d 3 Snen *Noah's : Sem, Japhet und Harn — denn
so ist die urspr Reihenfolge ; übrigens hiess der 3. Sn nach Ge 9 urspr Kanaan —
abstammen. Die ganze Darstellung beruht nicht auf wissenschaftlichen Principien,
da weder sprachliche noch ethnographische Verwandtschaft als massgebend erschienen.
So werden z. B. Völker, die mit d Hebräern nahe verwandt waren, wie die *Kanaa-
niter ( und *Phönicier), nicht zu d Semiten, sondern zu cl Kuschiten gerechnet ; andern-
theils die *Elamiter unter d Semiten gestellt. Auch ein genaues geographisches Prin-
cip ist nicht ersichtlich. Die Eintheilung beruht nach manchen Forschern hauptsächlich
auf drei grossen geographischen Zonen, so dass die Hamiten die der s-sten, die Se-
miten die der mittleren und die Japhetiten die Völker der n Zone der bekannten Veit
bildeten; doch kommen neben diesen geographischen auch politische Gesichtspunkte
in Betracht, und bisweilen schwankt die Auffassung, wie ja Scheba (*Säba) und *Ha-
vila sowohl unter d Kuschiten 7. als unter d Joktaniden 27. 28 aufgezählt sind. Auf
diese Weise darf man also in allen drei Gruppen keine wirkliche Einheitlichkeit suchen;
auch mussten ja alle bekannten Völker irgendwie untergebracht werden. Es ist dem-
nach eine unlösbare Aufgabe, nach diesen Angaben etwa eine Weltkarte zu entwerfen.
Von manchen Völkern werden übrigens Unterabtheilungen, in die sie zerfallen, nam-
haft gemacht: auch darin sucht man vergebens irgend welche Principien oder Beweg-
gründe. Nicht zu verschweigen ist, dass manche Gelehrte meinen, die Zahl der 70
Völker, welche jetzt in d Liste aufgeführt werden, beruhe auf Absichtlichkeit: dies
würde für eine Umarbeitung in später Zeit (durch P oder Rp) sprechen. Trotz alle
dem soll übrigens der Urkunde durchaus nicht ihre hohe Wichtigkeit abgesprochen
werden.
Verschiedene Incongruenzen . wie sie theüweise oben genannt sind , beweisen,
dass die Liste nicht aus einem Gusse ist; auch unterbricht die Erwähnung Nimrods
8 — li (wobei übrigens 9 als Zusatz zu betrachten ist) die Aufzählung der Völker. Im
Grossen und (Tanzen hat man sich, nachdem man früher der Quelle P beinahe alles
(ausser 8 — n i zugeschrieben hat, dahin geeinigt, wenigstens die ganze Anordnung P
zuzuweisen, der in seinen Listen auch sonst die mit d Hebräern am wenigsten ver-
wandten Völker (hier die Japhetiten) voranzustellen und über dieselben kurz und
formelhaft hinwegzugehen pflegt, Zur Orientirung sei verwiesen auf Kautzsch und
S.cin, Die Genesis übersetzt- 18. Die Formel: „die Sne des x sind . . - gehört P
an 2. <;. 22: dazu gehört die Wiederholung am Schlüsse jeder Abtheilung 20.31: die
Worte ..dies sind die Sne Japhetsu sind 0 nothwendig zu ergänzen: 32 bildet den
stereotypen Abschluss des Granzen. Hei d Aufzählungen macht sich wohl eine bestimmte
geographische Reihenfolge bemerklich. Alles l'ebrige stammt dagegen aus J und ls1
folglich als älter zu betrachten. Ob .1 dieselbe Reihenfolge der Sne Japhet. Harn.
Sem gehabt hat. ist sehr fraglich. Von d Japhetiten ist uns aus J nichts erhalten:
doch ist wahrsch, dass ib „und es wurden ihnen Sne geboren nach d Fluth" ein Rest
aus J ist. Bei d Aufzählung der Kanaaniter ist erstlich das Eingehen auf d zahl-
reichen kleinen Stme und Orte auffällig, zweitens aber 19 die Grenzbestimmung, die
im Yerhältniss zum Vorhergehenden viel zu enge gezogen ist. Aus dieser (Jrenzan-
704 Vogt— Wachholder.
gäbe ist eine urspr Beschränkung der Kanaaniter aut Kanaan zu erschliessen ; damit
hängt wohl der jetzt unverständliche Schluss von 18 zus. Die (rrenzbestmimung 30 ist
uns ebenfalls nicht recht verständlich. Schliesslich mag darauf hingewiesen werden.
dass 24 viell. ein redactioneller Zusatz ist. zur Vermittlung mit d Inhalt von 11 10 ff. ;
es ist nicht unwahrsch, dass *Arphachsad und *Selah in J fehlten.
Die V. von J. wie wir sie aus d grossen uns überlieferten Resten derselben
kennen, muss in ihrem Tenor stark von d aus P stammenden kurzen Liste verschie-
den gewesen sein und ausser dem. was jetzt noch vorhanden ist. manches Wichtige
enthalten haben. In Bezug auf ihr Alter steht jedoch fest, dass diese Liste erst ent-
worfen werden konnte, als der geographische und ethnographische Gesichtskreis der
Hebräer bedeutend erweitert war. Einestheils mögen sie manches von d benachbarten
Phöniciern gelernt haben : anderntheils aber beruht die Kenntniss von d Existenz der
N- Völker doch wohl auf ass. Berichten: man wird daher auch die V. von J aller-
frühestens ins 8. Jhdt setzen dürfen. Durch Vergleichung mit Namenlisten der äD
und assD wird sich nicht bloss noch manches Räthsel lösen, sondern auch die Zeit.
da die hebr. Völkertafel (oder besser Völkertafeln) verfasst wurden, noch näher be-
stimmen lassen. So
Vogt 1 von vocatus, Rechtsbeistand und Aufseher, Kluge Wb i bei £ 1) für nöges
Ex 5 6. io etc., Aufseher über d Frohnarbeiter: s. Frohne. — 2) für "ser cal hab-bajit
1 Kg 16 9 (Hausminister), wahrend er sonst dafür *Hofmeister setzt, und für rab tab-
bahln (Führer der Trabanten) in Da 2 14, wo der gleiche Fall vorliegt. Si
Vogtei bei £ 1 Mk 1030.38; 1128 für vöpoq. Es handelt sich dort um 3 *Judäa
einverleibte Bezirke Samariens. H
Vorhang, & päröket, ö3 xazaneiaotm, Ex 27 21 : Lc 23 15 s. Stiftshütte, Tempel. G
Vorhaut, £j :orla Lv 12 3 etc., axQoßvaxia Rm2 25 etc. =z Heidenthum 27; s.
Grimmas Lexicon. Im PC übertragen auf d Früchte des ersten Jahres, weil diese
wie die Vorhaut beseitigt, d. h. in diesem Falle nicht gegessen werden sollen Lv 19 23.
Bei d Propheten ist V. die das Herz wie eine darüber liegende Decke gegen Gottes
Wort gleichgültig machende Stumpfheit Jr4i: vgl. 9 25: Dt 10 16; Ez 44 9. S. Be-
schneidung. Si
Vormund bei £ für omen Er 2?: 2 Kg KU. 5 (Wärter, Pfleger. Erzieher), Ga
4 2 für sTzizQOTzoi. S. Kinder. Si
Vorsabbath bei £ für nQoaäßßazov Mcl5 42 = nagaozevr} (Vorbereitung auf d
Sabbath), vgl. Rüsttag und Sabbath. Si
Vorstadt setzt i für Xi migräs, das in d Stellen über d *Levitenst den Weide-
platz für ihr Vieh bedeutet Nu 35 2 ff. : Jo 21 11 ff. : 1 Chr 7 55 ff. (6 40 ff.). € folgt darin
einer Auffassung der (5, die nicht selten nsyrnoXiov oder nrjoüoretov dafür setzen, aber
auch mit allgemeineren Ausdrücken umschreiben. Es scheint im Ggens zu bewohnten
Orten und zum urbar gemachten Lande (Ez 48 15. 17: Jo 21 11 f. Weideland zu be-
deuten. G
Wache s. Nachtwache. B
Wachhohler. 13 rotem ist unzweifelhaft nicht mit W. . sondern mit Ginster
zu übersetzen (Oedmann II 161). Die Ret am raetam Boissier II 37; Tristram 359 ist
ein blattloses, 2 — 3 m hohes (1 Kg 19 4) Gewächs des Wüstenclimas; es hat lange
rautenförmige Zweige, kleine weisse Blüthen und kleine einsamige Hülsen. Aber auch
die gelbblühenden, oft stachlichen Gr.-Arten (Genista) sind im Orient häutig und können
Wachtel— AYatten.
705
unter obigem Namen auch gemeint sein. Die Beduinen brennen aus d Ginster Holz-
kohlen, die geschätzt sind, weil sie viel Gluth geben (Ps 1204). Was für eine Pflanze
Hi304 unter rotem zu verstehen ist, wissen wir nicht ygl. Delitzsch ■/.. St.). — Nach
d Arab. wäre mit W. lar'är Jrl7 6 and, falls der Text richtig ist, auch '"rö'er Jr
48 6 (£ Heide i zu übersetzen i Tristram 358). Ein Zwerg-W. Juniperus Sabina mit
rothen Beeren kommt in d Wüstenstrichen Palästina'* vor, der gew. W. im Libanon,
wo er baumartig wird. So
Wachtel. Dass die Israeliten während d *Wüstenwanderung mit W. gespeist
wurden seien. i>t Ex 16 12 ff. P; Na 11 31 ff. JE erzählt. Die W., Coturnix communis
Tristram 229; BrehmV] 103, isl ein Zugvogel, der im Herbst in grosser Menge über
d Mittelmeer fliegt und im Frühjahr von dort wieder zurückkehrt. Nach langem
Fluge sind die Thiere gegen Abend oft so ermattet, dass man sie mit d Händen fangen
kann. Der etwas schwerfällige Vogel benützt zum Fliegen den Wind (Na 11 31; dar-
nach Ps 78 26). Das Fleisch des Thieres ist vortrefflich und nicht ungesund: imUeber-
mass genossen kann es allerdings Verdauungsstörungen hervorrufen (Burckhardt II
681 f.; ZDPV VII 227 f.). So
Wackerer Stab. F> mied Jr 1 n. wegen d Wortspiels so übersetzt, s. Mandel,
Mandelbaum. So
Wächter s. Hüter. Scharwache, Warte. Zu Da4io. 14. 20 vgl. Engel. Ez27n
(£ W. nach (5 tpvXaxeq) steckt in B gammädim ein Völker- oder Ortsname: man hat
an *Cxomer oder an d äg. kamadu = kumidi der 'Amärna-Briefe, d. i. kämid el-löz
in d s bikfr n vom Hermon Bob III 893 gedacht. G
Wässerlein steht bei £ 2Sml720 für 13 mlkal majim. Was mikal bedeutet,
war schon den alten Uebsetzgen unklar: mit mdjim -— Wasser scheint wie 21 der
Jordan gemeint zu sein. Vgl. ZDPV III 10; XIII 103 f. G
Warten. I) tele miltymä Ril8il, navonUa Eph 6 13, bestanden
ai in Schutz waffen (Wehr) on).a agiaregä 2 Kr 67. Dazu gehi'iren: 1) der
Schild mär/en Pr 6 11 (clypeus), daher der Krieger is »tagen Pr24.34 (vgl. Abb. 2<>S
and 41 f.); bes. gross
sinnä 1 Sm 17 7.
frvQfoq Eph (i 16 acu-
tum |; letztere auch
als Schmuckstücke
1 Kg lOlfif. (s.Abb.
209). Die Schilde
waren meist von
Holz mit Leder
überzogen, das mit
< >cl eingerieben
wurde 2Sm 1 21; Js
21 5. Auf d Marsche
schützte mall Sie Al)l>. 20S. Stivitwaij.-n iI.t Clieta mit kleiium Schild.
durch einen Ueberzug Js 22 (i. Bisweilen sind sie mit Buckeln beschlagen EÜ1526.
— 2) der Helm köba', höber lSml7 5.38, von Bronze /,. n'höset \ vgl. Abb. 41. 208 f.).
lüsweilen kamen dazu: 3) Beinschienen misfyä 1 Sm 17 c. -4) ein Panzer sirjön 38,
Schuppenpanzer 5. ftasfyassim 5, Eph 1; u 9tu?cr£ (vgl. Krebs). — 5) Soldatenschuhe fr'ön
.Is!U caliga; vgl. Eph 6 15 vnoSrjaäfxsvot roi\- rcödag.
b) Trutzwaffen dnka Set-id 2 Kr 6 7 li das Schwert l}<ereb 1 Sm 1739, bis-
Bibelwörterbuch. 45
706
Waffenträger — Wa ge.
weilen zweischneidig: h. sene jrj///ö£ Ri3i6; /.iu/uiqu Siaxofioq He 4 12 (Abb. 41 und 115).
Man hieb damit 1 Sin 17 51; noch öfter wird aber das Stechen erwähnt 1 Sin 31 4;
2Sm2i6; 20 10 etc. Der Krieger ist is
sölef luereb Ei 8 10. — 2) der Speer, die
Lanze Mnit 1 Sm 18 11 , römah Ri 5 8,
löy/jj Jh 19 34 mit Holzschaft 'es 2 Sm 21 19
und bronzener Spitze lies 1 Sm 17 7. Ein
kurzer Spiess Mdön 1 Sm 17 6. 45 (vgl. Abb.
5. 42 und 209). Geworfen wird die Lanze
in d Wuth lSml9io; 2033; ob sonst?
vgl. Hi4l2i. — Leichtbewaffnete
hatten: 3) den Bogen käset von Holz
2 Sm 1 22, bisweilen von Bronze 2 Sm 22
35; Hi20 24, manchmal in d Hand ge-
spannt 2 Kg 13 16, gew. mit d Fuss unten
s' II mit grossem Schild.
festgestemmt, so dass die Sehne (jceter Psll2; metär 21 13) mit beiden Händen an-
gezogen wurde dclrak k. lChröis; Ps 7 13 (Abb. 21. 23. 41 f.). Die besten Bogen-
schützen waren Benjaminiten 1 Chr 8 40. Hebungen im Scliiessen nach d Scheibe mat-
tärä (1 Sni20 2o). Der Pfeil he* war von Holz oder Rohr mit eherner oder eiserner
Spitze, die geschärft Js 49 2 ; Jr 51 11 , auch vergiftet und mit Widerhaken versehen
wurde Hi6 4; Psl20 4. Brandpfeile s. Belagern und Abb. 42. Köcher aspä s. Abb.
23. - - 4i Schleuder k<rla' lSml7 40, Schleuderer kaüä'lm 2 Kg 3 25; vgl. Ri20l6.
VgL Abb. 42. Schlendergeschütze s. Belagern. Eine Art Artillerie bildeten die eiser-
nen, d. h. mit Eisen beschlagenen Kriegswagen rcekeb barzel Jo 17 16 (bei Kanaanitern).
In Israel gab es seit David 2 Sm 8 4 und Salomo 1 Kg 5 6 mit Kämpfern besetzte Wa-
gen rcekeb, merkäbä; unter d W'agenkämpfern ist sälis der zu dritt auf d Wagen
Stehende 2 Kg 9 25; 1525, wie es scheint, der Schildhalter des Kgs, als des eig. Käm-
pfers, der hinter d rakkäb, dem Wagenlenker, steht 1 Kg 22 34; s. Siegfried-Stade
unter sälls und Abb. 208 ; bei Ohnefalsch-Richter 65 f. ; Tafel CXXXVI 1 ; CLYIII
la.b. Vgl. Wagenstadt. Si
Waffenträger, £} nöse' Mim Ri 9 54; lSml46tf. ; 16 21; 31 4 — 6 vgl. na'ar Ri
7 10, hatten, wie aus nöse' Jias-sinnä 1 Sm 17 7. 41 hervorgeht, bei kglichen und vornehmen
Kriegern der ältesten Zeit wohl vorzugsweise den grossen Schild (Abb. 209) zu tragen.
Sie nahmen wie getreue Knappen an allen kriegerischen Wagnissen ihres Herrn
Theil und hielten Treue bis zum Tode. Mit Davids zahlreicherer Hofdienerschaft ver-
schwindet dieser Posten (s. König). Bei Joab ist 2Sml8i5 von 10 Waffenträgern
die Rede; da er aber 23 37 nur einen hat wie alle andern, so ist der Ausdruck in
jener Stelle im allgemeineren Sinne = ne'ärim 2Sm20ll kriegerische Begleiter, Die-
ner, zu fassen. Si
Wage, £} mö&najim (Dual wegen d beiden Schalen) Js 40 15, vollständig möz°ne
miskäl (W. zum Wiegen) Ez5i, ward im Handel beim Waarenverkauf gebraucht
Lvl9 36; Mi (in; Am 8 5 etc., wie zugleich aus diesen Belegen hervorgeht, oft in be-
trüglicher Weise, bes. aber zum Abwiegen der Gold- oder Silberbarren, wie der klei-
neren Gold- oder Silberbleche, da man in d Schwere den einzigen Massstab des Wer-
thes hatte Jr32io; Ge23i6. Die Geldwage pceles Prl6ii; Js40i2, der Tragbalken
derselben känce Js46 6. Vgl. Erman 161. Die Wiegsteine für d Kleinverkehr hatte
man im Beutel (kU Dt 25 13) bei sich. Leber d bei d Bauten verwendeten Setzwagen
und Lothe s. Palast, Bauen. — Sonst s. Handel, Gewicht, Geld. Si
Wagen— Wald.
707
Wagen gab es von Holz iagälä zum Transport Ge 45 21 ; lSm67; Am 2 13; von
einem daran befestigten Kasten argäz redet 1 Sm68. Reise- W. rtskeb 2 Kg 5 9, ÜQ/aa
Ap8 28f. (vgl. Reisen, Sänfte). Fürstlicher Prunkwagen merkäbä Ge 46 29 ; 1 Sin Sn.
Kriegswagen m'Ä-eö Ex 14 9, mit Eisen beschlagen r. barzel Jo 17 18, seit Salomo in
Israel 2Chrli4 etc. (s. Heer, Wagenstadt. Waffen). Dafür auch merkäb 1 Kg 5 6,
merkäbä Js2 7 (vgl. Fuhrmann). - Dresch-W. s. Dreschen. — Jeder W. hatte vorn
an d Deichsel
ein Querholz 'öl
= Joch, welches
den Zugthieren,
in d Regel 2
Stieren (samed
bäkär 1 Smll7;
Hi 1 3 etc., Ge-
spann von Zug-
ochsen), seltener
Kühen lSm6?,
bei Kriegs -W.
*PferdenJs2l7,
oben auf d Na-
cken gelegt und
an d Halse eben- A.bb. 210. Ochsemvagen au* dem heutigen Palästina.
so befestigt wurde wie bei d *Pflug Abb. 210, vgl. 146 und 60. Das eiserne Joch
gehört wohl nur der Bilder-Spr an Dt 28 48; Jr28l3f. — Man trieb die Thiere mit
d (ieissel an, unter Umständen mit einer Staehelpeitsche 'akräb 2 dir 10 11, beim *Pflü-
gen auch mit tl Ochsenstecken Abb. 145. Man hielt sie in d Gewalt mit d *Zaum. Si
Wagen (als Sternbild). £ übersetzt Hi9 9 'äs, 38 32 'ajis mit „W. am Himmel"
(vgl. zur Schreibung G. Hoffmann in ZAW III 107 f.). Er verstand also darunter
das Sternbild des grossen Bären. Ebenso die meisten neueren Ausleger. M. A. Stern
(vgl. Orion) und Xoeldeke bei Schenkel IV 370 wollen die Plejaden; G. Hoffmann
a. a. 0. Hyaden mit Aldebaran. Si
Wagenburg bei 1 für ma'gäl lSm265. 7 und für /«p«£ Lcl9±3: s. Belagern,
Lager. Si
Wagenstadt. W. wurden von Salomo als Garnisonsorte für d Kriegswagen,
deren Bespannung und Mannschaft eingerichtet 1 Kg 9 19 'äre hä-rcekeb, 'äre hap-pä-
rdsim. S. Heer, Waffen. Si
Wahnsinn bei € für üggcVön nur Dt 28 28 (Zustand des Taumeins, Benommen-
heit aller Sinne): wahnsinnig bei£Jr29 26 für mesuggä', während er 2 Kg 9 11 dies
mit „der Rasende" übersetzt. - - Der Orientale sieht jeden Rasenden als von einem
Dämon besessen an. Dadurch wird ihm derselbe unantastbar 1 Sm 21 13—15. Ebenso
gelten die Propheten als von Gott besessen, der sie in Ekstase versetzt vgl. 1 Sm
19 23f. Vgl. Krankheit, Propheten. Si
Wahrsager bei £ 1) für ob Lv2027: Lvl93l; 2) für köfrmim Mi37; 3) für
harfummnn Ge4l8 (äg.) ; s. Propheten. Si
Wald. Es giehl im l) mehrere Ausdrücke für W. : der gew.-ste ist ja'ar, c5
meist ÖQVfxöq, V saltus. Jedoch ist nicht zu läugnen, dass dieses Worl in Stellen wie
Js21i3, dem arab. wa-r entsprechend, auch eine steinige Gegend bezeichnen kann.
Ausserdem bedeutet es sehr oft eine mit wildem Gestrüppe bestandene Stelle im Ggens
45*
708 Waldochs — Wand.
zum Kulturland: so in d prophetischen Drohungen Ho 2 12; Js32i5; Mi 3 12 £ wilde
Höhe; Jr26 £ wilder W. So liegt auch in d anderen selteneren Ausdruck hör es
hauptsächlich der Nebenbegriff der Einöde; daher übersetzte £ das Wort lSm23l5ff.
(gegen V silva) mit Heide (Jsl7 4; Ez3l3 ist der Text verderbt) und bloss 2 Chr
27 4 mit Wälder, während gerade an letzterer Stelle die Bedeutung „Berghöhe", wie
die Assyriologen neuerdings übersetzen wollen, vortrefflich passen würde. Es gab
wohl von jeher in Palästina wenig "Wälder mit einem dichten Bestände hoch gewach-
sener Bäume ; letztere standen immer mehr vereinzelt oder in Gruppen. Auch ist
niemals Sorge für eine richtige Beforstung getragen worden; der Ne 2 8 genannte
„ Holzfürst " war kein Oberförster in unserm Sinn, sondern bloss Aufseher über einige
Anlagen von Baumgärten, deren Holz zum Bauen verwendet wurde. Auch war die
Ausbeutung des Buschwaldes sowohl als des Hochwaldes von jeher eine irrationelle.
Immerhin ist sehr wahrsch, dass es früher einmal mehr Hochwald gegeben hat als
jetzt, oder dass in d heute so stark überwiegenden Buschwald einst mehr Hochstämme
hervorragten als heute. Die iase ja'ar, von denen Js 7 2 gesagt ist, dass sie im Winde
beben, könnten zwar zur Noth auch bloss aus Unterholz bestanden haben, ebenso lässt
sich ein Waldbrand Ps 83 15 im Unterholz denken , wie auch dass Bären in solchem
hausen 2 Kg 2 24. Aber immerhin wird schon die Rodung, von der z. B. Jo 17 15 die
Rede ist , bes. das Schwinden der Waldbäume , von dem der Prophet Js 10 18. 19. 34
spricht , sich auf Hochwald beziehen. Bes. reich bewaldet war der ^Libanon (vgl-
JslC)34: 2 Kg 19 23). Auf dichte Bewaldung lässt auch der Ausdruck 'clbrm „dicke
Wälder", d. h. Dickicht, schliessen Jr4 29, ebenso ¥bäk Oe 22 13 und Jr47£ Hecke,
Ps74s £ W. ; Js9i8; 10 34 ,. dicker W." (weil ja'ar dabei steht). In wie fern in
Folge der thatsächlich eingetretenen Entwaldung die Regenmenge sich vermindert
oder die Niederschläge sich anders vertheilt haben, ist eine ungelöste Frage (s. AVetter).
Eine Uebersicht über d heutigen W.- Verhältnisse bietet die grosse englische
Karte des W-Jordanlandes. Hochwälder, deren Bäume jedoch weniger gedrängt stehen
als bei uns. giebt es in Untergaliläa, theilweise auch in Obergaliläa, am *Hermon,
bes. aber im Haurängbge und im alten *Gilead. Buschwälder auch auf d W-Seite
der cisjordanischen Wasserscheide, während die O-Seite meist kahl ist, wie ebenso
das alte inoabitische und ammonitische Gebiet. Den Jordanlauf umsäumt ein Busch-
\\\. aus dem manche Hochstämme emporragen; dies war der ge'ön, die „Pracht4- des
*Jordan Sa 11 3 etc. Es hält bekanntlich ausserordentlich schwer, in d Ggenden, die
einmal entwaldet sind, wieder W. anzupflanzen. Zu d Mangel an Unternehmungslust
kommt ferner, dass die Ziegenherden, bes. auch im Libanon, alle Baumschösslinge
angehindert abfressen. Nur den berühmten Cedern-W. (s. Libanon) hat man neuer-
dings durch Mauern geschützt. Die W.-Bäume Palästinas bestehen aus *Eichen,
Platanen, *Pappeln, Eschen, Tamarisken, Ulmen etc., dann aus Föhrenarten und hie
und da aus baumartigem Wachholder. Am Libanon kommt die Cypresse, die *Ceder
und eine besondere Föhre ( Pinus Halepensis) hinzu. Vgl. ZDPV XIII 220 f. So
Waldochs, Antilope oryx oder bubalis, s. Urochs. So
Walfisch Gel 21 $ tannln, tS xytoq, V cete; Hi7i2; Js 27 1 (£ *Drache), iS
ÖQox&v, D cetus; Psl48 7 (5 ÖQ&xovtsq, V dracones. Es ist nicht wahrsch, dass die
[sraeliten von d eig. W. Kunde hatten: unter d betreffenden Worte ist einfach ein
grösserer Seetisch zu verstehen. Auch bei d grossen *Fisch des Jonas 2 1 mag dem
Erzähler ein Hai (Squalus Brehm VIII 367) vorgeschwebt haben, so dass die Uebsetzg
von xTtxoq mit W. Mtl2 4o nicht zutreffend ist. So
Wand s. Wohnung.
Walkerteich— Wasser. 709
Walkerteich, fj xokvixß^ga xov xva<pB(oq (yvatpiwq), piscina talionis, wird Oii
263; 158 als nahe am Thafeth = *Thophet erwähnt: er muss daher im Thale *Eia-
nom gelegen haben. Da die birket mämillcl als zu weit entfernt nicht in Betracht
kommen kann, so bleibt nichts übrig, als an d birket es-sultän, d Sultansteich, zu
denken, der allerdings erst durch d Franken Germanus 1176 angelegt wurden ist
(Tobler II 77 f.), in dessen Gegend aber früher 2 Teiche erkennbar waren Schwarz
229. Da auch der Schlangenteich des Josephus BJV32 im oberen Hinnomthale zu
suchen ist, so ist ein Teich in dieser Gegend für d Alterthum zur Genüge bezeugt,
doch scheint er mehrere Namen getragen zu haben. Der im On erwähnte giebt Auf-
schluss darüber, wo der Acker des *Walkmüllers 2Kgl8i7 (Js7.s) gelegen hat. G
Walkmüller bei £ 2 Kg 18 17 für köbek (Kleiderwäscher), vgl. kibbei die Klei-
der waschen Ex 19 10; s. Färber, Waschen. Zu ..Acker des W.'stt vgl. Walkerteich. Si
Wallfahrten. Die Sitte, zu Gauheiügthümern nach Vollendung der Ernte
zu pilgern, ist alt in Israel 1 Sm 1 1 ff . ; 1 Kg 12 32 (s. Feste), wenn es auch nicht richtig
ist, was 1 Kg 8 1 f. 65 erzählt wird, dass damals ganz Israel nach d Zion gepilgert
sei. Wir sehen aus Am 4 i f. ; 5 5; Ho 4 15 ; 8 5 ff. ; 1 Sm 1 : 1 Kg 1 8 f. ; 19, dass man
ganz andere Heiligthümer bevorzugte: Gilgal, Bethel, Beerseba, Silo, Karmel; von
Jerusalem ist mit keinem Worte die Rede. Namentlich widerspricht die Angabe,
dass man 3mal im Jahre zu d grossen Festen nach Zion gewallfahrtet sei 2 Chr 8 13,
völlig der Geschichte. Wir erfahren vor d Exil nur von Festversammlungen und
Festzügen der Judäer nach Zion etwas Js 1 13 ; 30 29. Erst in nachexilischen Zeiten
ward der *Tempel das Ziel aller Festwallfahrten. Das NT berichtet von jährlichen
Passaliwallfahrten Lc 2 41 vgl. Mt 21 1 ff. ; Jh 12 12, von Ptingstwall fahrten Ap 2 9 ff.,
Laubhüttenwallfahrten Jh 7 2 ff. und vom *Fest der Tempelweihe Jh 10 22 : zu solchen
Tagen strömte eine ungeheure Anzahl Juden aus d ^Zerstreuung in Jerusalem zus..
so dass Josephus Bj VI 9 3 eine Schätzung der Einwohner und Wallfahrer bei einem
Passahfest auf 2 700000 erwähnt. Si
Wandel ist bei £ Ausdruck für sehr verschiedenartige hebr. und griech. Wörter:
unverständlich nur Ph 3 20 für nol-frev^a, Staatswesen, Reichswesen. H
Wanne Js30 24 falsche Uebsetzg von mizra, s. Dreschen. So
Warm s. Wetter, Witterung. Warme Wasser Jo 11 8 s. Wasser. G
Warte entweder ein von Natur hochgelegener Punkt Si 37 18 (14) oder ein künst-
licher Hochbau auf einem Bge Ge 31 49 oder, ein Thurm in d St-Mauer oder neben
d kglichen Residenz 2 Sm 13 34 ; 2 Kg 9 17. In diesen beiden Stellen ist nur von einem
Späher die Rede, Si 37 18 (14) nennt dagegen sieben Späher an eine m Punkte. Ge-
genwärtig pflegt man die W arten (el-markäb, PI. el-meräkib) im Streifgebiet der Be-
duinen mit zwei Personen zu besetzen, um Ueberfälle der Herden zu erspähen. -
Bildlich sagt der *Prophet von sich, er stehe auf d W. Js2l8 vgl. Hb2i, wenn er
eine Mittheilung Jahwe*s erwartet. — Statt „hinter den Hügeln der W." Ki 7 i 1. „vom
Hügel des Lehrers, Orakelspenders an" (vgl. More); wahrsch der heutige tfebel oder
nebi ed-dähi n von zerln, isolirter Kalkkegel 515 m mit vulkanischem Durchbruchs-
gestein, der sogen, kleine *Hermon nach irrthümlicher Auffassung von 1 's 42 7 und 89 i;;. t i
Waschen des Körpers räfyas Lvl55ff. Eändewaschen (kultisches) mit mine-
ralischer oder vegetabilischer Lauge Jr 2 22; vgl. Lauge, Seife, Baden. Waschender
Kleider kibbei Lvl36; vgl. Walkmüller, Kleider. Gastmahl. si
Waschtöpfchen, l) Sir rafyas, Waschbecken, in dem man sich bes. die Küsse
wäscht, ist Ps60l0 Ausdruck der Verachtung für Moab. G
Wasser, l) mdjim. Im Allgemeinen s. Welt. Inter *1 'aliist ina S. I'.is f. ist
710 Wassergrube.
erwähnt worden, wie unbedingt nothwendig das W. für die Fruchtbarkeit des Landes
ist. und dass selbst in normalen Zeiten eher Mangel an W. fühlbar wird als Ueber-
fluss. Ohne die Brunnen oder Quellen zu besitzen, kann niemand Herr im Lande sein
2Chr323f.; 2 Kg- 3 19.25 (vgl. Jerusalem 8. 301). Mit dieser Eigentümlichkeit des
Landes hängt der hohe Werth, der dem W. in d Bibel zugeschrieben wird, aufs Engste
zus. Das Trinkwasser der Brunnen und Cisternen ist nicht Allgemeingut, sondern
jedes Haus oder Geschl hat (in d von ihm angelegten Cisterne) sein eigenes W. ;
der Besitzlose muss das W. kaufen Kl 5 4 ; 2 Kg 19 24 ; Pr 5 15 ; 9 17, ebenso der Fremd-
ling Nu20l9; in d Strassen grösserer St wurde, wie auch jetzt noch, das W. zum
Verkauf angeboten Js 55 1 f. Wie die Cisternen, so waren auch die Brunnen bes. in
Weidetregenden in festem Besitz Ge 21 25 ff. ; 26 15 — 33, man pflegte daher das Schöpf-
loch durch einen grossen Stein zu verschliessen Ge 29 2 ff. Das W. der Quellen, das
als „lebendiges, fliessendes" bes. geschätzt wurde Ge26i9; Lvl4 5; 15 13 (häufig in
d religiösen Bilderspr Jr2i3; 17i3; Jh4ioff. etc.), stand jedem Durstigen frei, man
traf daher an Quellen (und Brunnen) am ehesten Leute, bes. Frauenzimmer 1 Sm 9 11 ; Jh
4 6 f.: aber für Zwecke der Bewässerung waren gewisse Nutzungsrechte daran ge-
knüpft wie noch heute. Das AT lässt deutlich erkennen, dass man schon in alter
Zeit die Kunst der Bewässerung von Feldern und Gärten in Palästina ausgeübt hat
Ez 17 7 ; 31 4 ; Ps 1 3 : 65 10 ; 104 10 : Kh 2 0 : Si 24 42. In d Zeiten der Römerherrschaft
stand die künstliche Bewässerung des Landes auf d Höhe (vgl. Abb. 93). Dazu be-
durfte man das W. der Quellen und Bäche und musste eifrig darüber wachen, dass
es nicht von Unberechtigten oder zur Unzeit abgeleitet wurde. Vgl. dazu Guthe,
Ausgrabungen 108 ff. 119 f. und über d heutigen, vermuthlich sehr alten Methoden
der Bewässerung ZDPV IX 31 ff. Die befruchtende Kraft des W. wird oft im AT
gerühmt Jr 17 8. 13 : Js 44 14 ; Hi 14 9 ; 8 11, seine Kühle hochgeschätzt Pr 25 25. Frisches
\\ . Ps23 2 ist genauer W., an dem man behaglich der Ruhe pflegen kann, 42 2 steht
es für W.-Bäche. Die grossen Wassermengen, die alljährlich in d Eegenzeit über
das nackte Gestein abwärts dahinschiessen , sind den Dichtern ein Bild grosser Ge-
fahr Js28i7; Psl8i7; 66 12; 69 2 f . ; 124 4 t'., das rasche Vorüberfliessen ein Bild der
Vergänglichkeit Hill 16; 14 11; Ps58 8. Das Räthsel der plötzlichen Bewegung in
einem stillen Wasserbecken löste man sich in später Zeit durch d Eingreifen eines
Engels Jh5 3f. — Ueber bes. Wendungen sei Folgendes bemerkt: Jemandem W. auf
d Hände giessen, nämlich aus einem Kruge oder einer Kanne über d Waschbecken,
damit er sich wasche, heisst jemandes Diener sein 2 Kg 3 11. W. (von) Jericho, Me-
giddo, Merom bedeutet Quelle, Quellbach von J. etc. W. steht bisweilen für fj nähal
= *Thal, so z. B. in d eigenthümlichen Ausdruck ..St am W.a Dt 2 36; Jo 12 2; 13 9.16,
richtiger St im Thal, nämlich im Thal *Arnon ; man pflegt darunter *Ar zu ver-
stehen, doch könnte es auch ein Ort *Arnon sein, nach dem das Thal seinen Namen
hatte. W. steht ferner häufig für £j han-nähär, der Fl, d. i. in d Regel *Euphrat
Ex 23 31 ; Nu 22 5; Dt 1 7 etc., seltener *Nil Js 18 1, oder für r'ör = Nil Ge 41 1 tr. ; Ex 2 3 ;
Js 7 18. — Ueber bitteres W. Nu 5 18 f. 24 s. Eiferopfer. — Die warmen W. Jo 11 8 ; 13 6,
1} misfföt müjhn, bezeichnen eine Oertlichkeit an d W-Grenze von Galiläa und an
d S-Grenze der Phönicier. Dieser letztere Umstand lässt an d Gegend des gebcl ä-
»uisukhth oder der tyrischen Leiter (Treppe) denken; der Name eJ- Dieser fe, der dem
Vorgbge, einer Quelle und einem Wachtthurm beigelegt wird, erinnert an d hebr. Aus-
druck, dessen Uebsetzg durch £ irrig ist. G
Wassergrube setzt <£ 2 Kg 18 17 für fj P'älä, das er Js36 2; Js7 3; 2 Kg 2020
richtiger mit Wasserröhre 1 Wasserleitung, Kanal) wiedergiebt. 2 Kg 2020 ist wahrsch
Wasserstadt — Wege. 711
der sog". *Siloah-Kanal gemeint (Abb. 186). <<
Wasserstadt s. Babba.
Wasserthor s. Jerusalem S. 305. G
Wasserträger, bei £ für sö'abe majim Jo 9 27 (Wasserschöpfer), sind die unter-
worfenen gibeonitischen Tempelsklaven, später n'ünlm (dem Tempel geweiht) genannt
Es 2 43. 70 etc., an deren Diensten am Eeiligthum die spätere Prophetie Anstoss nahm
Sa 14 21, und deren Functionen an d *Leviten zum Thedl übergingen Es8 17». S. Holz-
hauer, Nethinim. Si
Weben, nämlich 1) Zeug weben, war Arbeit der Frauen lSm2l9; 2 Kg 237;
Pr 31 22. 24 ; To 2 n (19 1 : Ap 9 39, aber auch der Männer Ex 28 3 ff. ; 1 8m 17 7. Man webte
feine Gewebe aus Linnen (bad), Byssus ses. später büs genannt. Weisszeugweber
Jsl9 9 (in Aegj^pten). Der Verfertiger einfacher Gewebe ist öreg Ex 28 32, der, wel-
cher Buntmuster arbeitet, rohem Ex 26 36 (Wirker). Der Erfinder bes. künstlicher
Muster höseb Ex26i. Der Weberbaum menör öreglm 1 Sml7i7 war. wie es scheint,
ein hoch angebrachter Balken, an welchem die Fäden (dallä Js38r2) des Aufzugs
> h Lvl3 48: massadcet El 16 13) befestigt waren, so dass sie vertikal hinabhingen
und die Einschlagsfäden 'web Lv 13 48 ff. dann horizontal durchgezogen wurden. Viell.
kannte man in später Zeit auch das Weberschiff Hi 7 6, £ Weberspule. J. Walther
Allgem. Ztg. 1892 Nr. 129 fand bei d Beduinen am Sinai folgende Einrichtung: die
Fäden waren mit Steinen am Boden festgehalten, als Weberschiffchen diente ein Stock,
auf dem der Einschlag aufgewickelt war. Sonst s. Bett. Kleider. Teppich. Handwerk.
— 2) ein Opferritus, £ für henif Ex 29 26 etc., s. Opfer S. 486. Webebnist Mzehat-
Pnüfä Ex 29 27 etc.: Webeopfer nur Xul8n für Pnüfä. Si
AYechselbank , £ Lc 19 23 für TQÖitetp, der Wechslertisch Mt 21 12 etc. Das
Wechselgeschäft bezog sich, wie aus d erstgenannten Stelle hervorgeht, auch auf
bürgerlichen Verkehr und Zinsanlagen (vgl. Zins). Si
Wechsler, rocafj'r^: Mt25 27, einer der *Geld wechselt oder wie hier *Zinsen
für hinterlegtes Capital zahlt. Das Geldwechseln ward bes. nöthig, um zur Entrich-
tung der Tempelsteuer von einem Halbsekel oder einer Didrachme Ex 30 13 (bei Xe 1033
nur 1jz Sekel) den seit d späteren Novelle zu Ex 30 11 — 16 nöthigen scehel hak-ködes
zu erhalten, so dass zu diesem Zweck Wechsler xoMvßiozal Mc 11 15 sich im äusseren
Tempelvorhof Mt21l2; Jh2i4 einfanden vgl. Schürer II 206 f. Si
Wege. Landstrassen im eig. Sinne, öffentliche Verkehrswege, gab es im alten
Palästina nicht bis auf d Zeiten der Römer, die bes. seit d 3. Jhdt unter Septimius
Severus ihre vorzüglichen Strassen mit Meilensteinen auch dort herstellten. Die Beste
davon sind bis auf d heutigen Tag erhalten. Freilich erzählt JAq VllI 7 3 f. , dass
schon Salomo den W. seine Aufmerksamkeit geschenkt und die nach d Hauptst füh-
renden mit schwarzen Steinen habe pflastern lassen. Aber das AT sagt nichts da-
rüber; von einem Pflaster ist wohl Kzlni7 die Rede (viell. auch Ne3 8), das eig.
Wort aber für d künstliche Herstellung eines W.. salal (davon ursi/ln. Strasse), be-
deutet „aufschütten, erhöhen". Doch steckt etwas Wahres in jener Angabe, weil
Salomo für seine Kriegswagen nothwendiger Weise fahrbare W. nach und von d
*\Vagenstädten herrichten musste. Von solchen Anlagen i>t Sicheres nicht mehr be-
kannt. Wir finden wohl Spuren alter W. an d Abhängen der Bge, z. B. eine in d
Gestein eingehauene Fahrbahn für Wagen, die aus d Kidronthal ziemlich gerade auf-
wärts zum (iipfel des Oelbgs führt : aber wir können ihr Alter oicht bestimmen. Diese
W. -Bauten Salomo's sind in d späteren Zeit nicht mehr gepflegt wurden und daher
verfallen. Die stark und rasch fliessenden Gewässer der Regenzeit zerstören im Bg-
712 Wege-
lande leicht jede Böschung oder künstliche Ebene, die auf ihrem Wege liegt; denn
Brücken (selbst 2Mkl2l3 fraglich) wurden im Alterthum in Palästina nicht gebaut.
Man beschäftigte sich mit d W.-Bau immer nur vorübergehend. Stand die Ankunft
eines hohen Herrn bevor, so bereitete man ihm den Weg (f} pinnä had-dcerek Js403),
indem man die Bahn ebnete, so dass sie keine Anstösse {£[ miksöl) darbot Jr3l9(8),
Löcher und Senkungen ausfüllte , Erhöhungen beseitigte Js4Ö3f. ; 57 14: 62 10. Es
gehört zu d Vorzügen des Kulturlandes, dass es im Ggens zur *Wüste gebahnte W.
besitzt Ps 107 4. i ; Jr 2 6; gewisse Einrichtungen fordern solche geradezu Dt 19 3. Aber
man hat dabei weniger an d Technik des W.-Baus zu denken, als vielmehr daran,
dass man den W. kenntlich machte, so dass niemand ihn verfehlen konnte. Ein auf-
gerichteter Stein i/) sijjün oder sorgfältig gelegte Steine, ein Steinbau i) tamrürim
Jr 31 20, sollten den Wanderern den W. zeigen; so bezeichnet z. B. heute ein Steinbau, der
von Weitem wie der Pest eines Wartthurms aussieht, den Reisenden die Fürth im
mittleren *Jäbbok. Man liess sich in d Wahl des W. durch d natürliche Beschaffen-
heit des Landes leiten, durch breite, flache Thäler. durch bequeme Pässe, durch d
Piuken der Wasserscheide, durch gute Quellen, durch festen, auch in d Regenzeit
gangbaren Untergrund; man benutzte die Pfade, die die Natur des Landes selbst
die Bewohner einlud zu begehen. Es war dann nur eine Frage der Zeit, dass der
beste Pfad durch d Wanderer. Thiere und Reiter so fest (Mt 13 4) und breit getreten
wurde, dass er stets kenntlich blieb. Felsige Abhänge suchte man dadurch wegbar
zu machen, dass man Treppen auf ihnen aushieb, so die Stufen der Davidsburg Xe 3 15.
die sog. Treppe der Tyrer auf d ras en-ndküra und ras elrribjad s von *Tyrus und
die Stufen auf d Abstieg nach *Engedi. Dass der Kg oder die Regierung für d Er-
haltung der W. zu sorgen gehabt hätte, wird nirgends gesagt: wohl aberhören wir
von einem Wegezoll, aram. Ivlak. in pers. Zeit Es 4 13. 20; 7 24.
Nicht selten hatten (und haben noch heute) die W. lose Mauern aus Steinen
zur Seite, die man auf d Feldern oder Weinbgen aufgelesen und daneben als Zaun
aufgeschichtet hatte Xu 22 20 f.. oder man legte ^Dornen zw. d W. und das beackerte
Grundstück. Dornen und Steine verwendete der Eigenthümer des Bodens auch wohl dazu,
den W. zu sperren Ho 2 6: Kl 3 9: Hi 19 8. vgl. MuXDPY 1896, 9. Kreuz- oder Scheide-
W. malten im alten und im jetzigen Orient als Sitz der Geister und gaben daher
Anlass zu abergläubischen Gebräuchen Ez 21 26. Bettler setzten sich gern an d W.
Lc 18 35, auch Huren mit verschleiertem Gesicht Ge 38 14. ig. Zu Sabbatherweg s.
Sabbath.
Will man das W.-Xetz des kleinen und von d Verkehr der Umgebung abhän-
gigen Palästina kennen lernen, so muss man die an d Grenzen, an d ..Thorena des
Landes Jrl57 eintretenden grossen Verkehrswege zuerst ins Auge fassen. Von X
(Euphrat 1 her kommen 2 Hauptstrassen : 1) die Küstenstrasse, deren hohes Alter durch
d Tafeln der äg. und ass. Kge oberhalb d Mündung des nähr el-Mb n von Beirut
feststeht (Lepsius III 197: vgl. Herodot II 106), die Sidon und Tyrus berührte und
und über d Treppe der Tyrer (s. 0.) die Ebene von Acco erreichte; 2) der W. von
*Haniath und Emesa über *Ribla am Orontes, der durch d Senkung zw. Libanon und
Antilibanus die Gegend des alten *Jjon, heute ed-dahr (s. Palästina S. 495), und
*Abel P>eth Maöclia erreichte; von Ribla aus zweigte auch ein W. nach Damaskus ab.
Von 0 (Euphrat und Arabien! her berührten folgende W. israelitisches Gebiet :
1) von Damaskus nach Tyrus. über d Quellen des *Jordan am s Fuss des Hennon
nach *Abel Beth Maecha und parallel dem unteren litäni in w Richtung auf Tyrus
zu: 2) die Hauptstrasse von Damaskus nach d Mittelmeere. £j darek haj-jam Js8 23
Wege. 713
(9 1), die via maris der Kreuzfahrer, durchschnitt die aram. Landschaft Beth Maecha,
überschritt den .Jordan s vom See *Semechonitis und stieg von X her in d Ebene
♦Genezareth hinab; 3) von Damaskus durch Hasan nach d Orten *Astharoth und
*Edrei, wo der W. von *Salcha und aus d Wüste von *Duma her mündete: 4i von
*Thema in Arabien sowie von Duma her (über d heutige Ttäf) trafen die W. an d
Quellen des *Arnon an d SO-Grenze Israels zus.
\ 'ou S (Aegypten und Elath) her 1) der W. nach d Lande der Philister Ex 13 17
von Aegypten aus gedacht, von *Gosen aus in nö Richtung über d schmale Landzunge
zw. d Mittelmeer und d Sirbonissee nach Rhinocorura, *Rapbia und *Gaza (Tabula
Peutingeriana ; ZDPV \'I1I 217 f.); 2) der W. nach *Sur Ge 1(5 7 von Kanaan aus
gedacht, von Hebron s-wärts über Beerseba nach *Gerar, von dort w-wärts am fiebel
jch'k vorbei und über d fiebel Mugharah (?) nach d heutigen isrna'ilije; 3) der W.
nach d *Schilfmeere Xu 14 25: 21 ih und Dtl40; 2i meint von Kades aus gedacht
eine Verbindung- zw. diesem Orte und *Elath, nach d Tabula Peutingeriana über Lysa,
( ypsaria, Rasa, ad Dianam nach Aila ; doch vgl. auch ZDPV VIII 218 ; 4) von Elath
über d Steige *Akrabbim nach d *Salzstadt und nach Hebron mit d Festung- *Tha-
mar, der V. durch d (nach d) Wüste von Edoni 2 Kg 3 8; 5) im O-Jordanlande der
W. des Kgs Xu 20 17, £ die Landstrasse, vermuthlich die Strasse über *Petra. söbelp,
et-taßle, el-Jcerak, *Areopolis nach *Dibon: 6) ebenfalls im O-Jordanlande der \Y.
(nach) der Wüste der Moabiter Dt 2 9, wahrsch die Strasse von *Maon 2) nach d An-
fängen des *Arnon und d oberen *Jabbok.
Zw. diesen Strassen stellte nun das W.-Xetz Palästina*s selbst die Verbindung
her. Von X her setzte sich die Küstenstrasse am Meeresufer fort, lief um d Fuss
dos Karmel s-wärts über *Dor und *Cäsarea 1) nach *Japho, von hier wahrsch mehr
landeinwärts über *Jabne, *Asdod und *Askalon nach Gaza, wo sie sich mit d „W.
nach d Lande der Philister- von Aegypten her vereinigte. Der zweite W. von X
lief nahe an *Abel Beth Maecha vorüber und scheint sich am Jordan mit d Haupt-
strasse von Damaskus, der Strasse nach d Meere, vereinigt zu haben. Diese stieu-
vom See Genezareth aus durch d wädi el-hammäm aufwärts in d Xähe des kam hat-
tln (bei *Madon) und erreichte entweder durch d Ebene el-battöf oder über tur'än
Acco am Meere. Von Madon zweigte sich ein W. nach S. ab, berührte den ö Fu>s
des *Thabor und lief entweder über d Ebene *Jesreel, über *Megiddo und durch d
angrenzende Hügelland in d Ebene *Saron, die sie in s Richtung am Fasse des In-
landes durchzog, *Antipatris und *Lod berührend, bis sie sich in Jahne mit d oben
erwähnten Strasse nach Aegypten vereinigte — oder sie überstieg den gebel ed-dafyi
und erreichte über *En Gannim und Kaparkotia (n von *Dothan) die Ebene Saron,
wo sie in d soeben erwähnten Ann der Strasse uach Aegypten mündete. Dies war
die wichtige Verkehrsstrasse zw. d Euphrat und d Xil.
Die Strasse von (» her über *Edrei (auch von Damaskus) durchschnitt in meh-
reren Zweigen die Gegend s vom *Jarmuk (viell. *Ramoth, *Ephron. *Gadara), über5-
schritt den Jordan in d Xähe der heutigen Brücke tfisr cl-mwjam'r und wandte sich
dann s nach *Beth San. wo sie sich theilte. Ein W. führte w über d *Gilboa nach
*En Gannim, ein anderer sw nach *Sichem, ein dritter s nach *Jericho.
Die W. von S her über *Beerseba und d *Salzstadt vereinigten sich in d Hoch-
ebene von *Hebron und setzten sich n-wärts auf oder neben d Wasserscheide fort
liis Sichern in d wichtigen Strasse, die *Bethzur, *Bethlehem, * Jerusalem, *Bethel
und *Lebona berührte. Sie Btand mit d Küstenstrasse uach Aegypten durch mehrere
W. in Verbindung: von Gaza über d heutige ed-daivä'ime nach Hebron: von Gaza
7 14 "Wehklage — Weidenbach.
und Askalon über d alte *Maresa, d spätere *Eleutheropolis , nach Bethlehem und
Jerusalem ; von Asdod und *Gath durch d wädi es-sant, von Jabne und *Ekron durch
(l wädi es-sarär nach denselben Orten ; von Japho und Lod entweder über *Beth Ho-
ron oder über *Emmaus-Nicopolis nach *Gibeon, Bethel und Jerusalem (nicht die heu-
tige Jafastrasse !) ; endlich von Japho über Antipatris nach Sichern. Lod stand durch
einen W. über Eleutheropolis auch mit Beerseba in Verbindung. Von Cäsarea am
Meer führte ein W. über Antipatris und *Thamna nach Bethel und Jerusalem, ein
anderer nach Sichern, das durch mehrere W., von denen der eine über *Samaria führte,
mit *En Gannim und der Ebene Jesreel in Verbindung stand. Von d Rücken der
Wasserscheide waren die Hauptwege nach 0 folgende : von Bethlehem und Jerusalem
nach Engedi am Todten Meere, von Jerusalem nach Jericho, wohin auch W. von
Bethel und Sichern führten, ferner von Sichern in d wädi fär'a abwärts nach d Fürth
von *Adama.
Die Strassen des O-Jordanlandes sind noch nicht in gleichem Masse wie die
des W-Jordanlandes bekannt. Genaueres lässt sich darüber erst sagen, wenn die
Aufnahme dieses Gebiets vollendet ist. Die Strasse am Rande der Wüste setzt sich
in n Richtung vom *Arnon fort nach d oberen Jabbok und nach Edrei, viell. der W.
nach Basan Nu 21 33; Dt3i. An ihre Stelle trat später eine Römerstrasse, die neuer-
dings namentlich durch Brünnow und von Domaszewski wieder aufgefunden wurde
MuXDPY 1898, 34 ff. ; 1899, 29) und noch jetzt von d muslimischen Pilgern benutzt
wird. Die andere Strasse lief ihr von Dibon aus nach N parallel (*Baal Meon, *Hes-
bon, *Gadara = es-salf): doch sind ihre Verbindungen unter einander, ferner mit
♦Rabbath Amnion , *Gerasa , mit d Ri 8 n genannten Strasse sowie nach d Jordan
noch nicht sicher bekannt. Die Furthen über d Jordan bei Jericho dienten zur Ver-
bindung mit Hesbon und Dibon, sowie mit Gadara und Rabbath Amnion ; bei d Fürth
vnii Adama mündeten W. von Gadara und von Mahanaim. Vgl. Fischer-Guthe, "Wand-
karte von Palästina 1897. G
Wehklage s. Trauer.
Wehmatter bei £ für mejaUcßdet (Hebamme) Ge35i7; 38 28; Ex 1 15.17 ff.; s.
Amme, Kinder. Si
Wehr, Wehre (von mhd. Wer, Verteidigung, Befestigung Kluge Wb.) bei £
für Mlim 2 Kg 11 8. für hrereb Jr33 4, s. Waffen. Si
Wehrd (mhd. — Wörth, Werder, angeschwemmtes Land, Strand) bei £ nur
Ez265. 14 für misfa/j, d. i. Platz, wo etwas zum Trocknen ausgebreitet wird. Si
Weihel (von mhd. weiben „sich hin und her bewegen" ; vgl. £: weben Lv 8 27 etc.
= einer der hin- und her geschickt wird, ein Diener Kluge Wb.). Bei £ nur 1 Mk
3 55 für untere Heerführer, ntvny/.övxaQyoi und öexaQyoi. S. Heer. Si
Weide, Bachweide. Man ist uneinig, ob unter '<*räbä, das von d Uebsetzgen
mit sehr verschiedenen Worten wiedergegeben ist Js 44 4 ; Hi 40 17 (22) ; Lv 23 40 ; Ps 137 2,
die Bachweide zu verstehen sei. Zwar ist (Tristram 415) die W. ein durch ganz
Palästina und zwar in vielen Species verbreiteter Strauch. Auch die Trauerweide,
Salix babylonica, kommt vor, namentlich an d Küste. Manche denken bei '«räbä eher
an Populus euphratica, eine Art Weisspappel (Tristram 390); darauf laufen auch die
Bemerkungen Wetzsteins in Delitzsch Js2 461 hinaus. Dagegen hat man safsäf Ez
17 r. als W. fassen wollen: freilich ist die Stelle damit nicht erklärt; Andere: Ufer-
pflanze. So
Weiden s. Hirten, Vieh, Schafe, Ziegen.
Weidenbach ist Jsl57 Bezeichnung der S-Grenze *MoaVs (vgl. 5.8) gegen
Weihe— Weihrauch. 715
♦Edoni. Diese bildete in alter (vgl. *Sared) wie in neuer Zeit der wädi el-ahsä, der
in seinem unteren Lauf wädi elrkuräfyi heisst. Wetzstein versteht unter Ii Caräbä
nicht die *Weide, sondern die Populus euphratica (arab. yarab. s. Delitzsch .Ts2 460 f.;
Ge4 5()8) und bezieht den Namen nur auf d unteren Lauf des wädi el-afysä, weil der
jraräb ein sehr heisses Klima verlangt. Ob der nalial hä-taräbä Amtju £ Bach in
d Wüste dasselbe Fl-Thal meint, ist fraglich. Viell. ist der Text verletzt. G
Weihe steht bei £ Lv 11 l-t: Dt 14 13 für l) ajjä, .ls:>4 15 für & dajjä. Letzteres
wird in d Regel in iS durch bezlv, Pmilvus; ersteres durch yvip und vultur übersetzt,
doch auch dä'a durch yvy und milvus Lvll 14. Beide Vögel wurden nicht gegessen
Dt 14 13: Lvll 14; als scharfsichtig wird die ajjä Ei 28 7 (£ Geier), als in Faunen
hausend die dajjä Js34i5 genannt. Nach Tristram 181 bezeichnet die dajjä wohl
den Milan Milvus migrans BrehmIV688, die ajjä (Tristram 188) den Königsweih
Milvus renalis BrehmIV684. Doch ist möglich, dass auch ein Habicht oder *Geier
darunter zu verstehen ist. So
Weihen ist im AT 1 ) ein Akt der Gelobung oder Darbringung einer Gabe an
Gott oder das Heiligthum (s. Bann, Gelübde, Opfer, Weihgeschenke). Daher bedeutet
es 2) eine Sache oder Person dem profanen Gebrauch oder Dienst entziehen und für
d Gottesdienst bestimmen. So wird Tciddes gebraucht von Personen, die den kultischen
Dienst besorgen sollen Ex 28 41; 29 l. vom Altar, der in Gebrauch genommen werden
soll 29 36 ff. : 1 Kg 8 64. Der Weiheritus der Priester schliesst nach Ex 29 l — 46 ; Lv
8 l — 36 in sich : Waschung Ex 29 4, *Salben 7. 21 (vgl. Ps 133 21. Einkleidung in d Amts-
gewänder 5 f. unter Begleitung von Opfern 10 ff. und Blutbenetzung des zu Weihen-
den 20. Das Weiheopfer hiess millü'im Ex 29 34: Lv 7 37 (vgl. Opfer, Priester). — Zur
Weihe des Altars gehört Salbung Ex 29 36 ff. und Sühnung durch Blutbestreichung
Lv8l5 (kapper)) dadurch wird er kultisch brauchbar. Der Versölmungsritus zielt
auf d Wiederherstellung dieser verloren gegangenen kultischen Brauchbarkeit ab (s.
Feste: Versöhnungstag Si
Weihgesehenke. An Heiligthümer W. zu stiften, ist alte kultische Sitte 1 Sm
6 4 ff. : 219: 2 Kg 12 5 f.; 22 4 ff. Nach d Exil flössen solche Gaben zur Wiederher-
stellung des Tempels reichlich Es 1 4: 825—30. Der PC entwirft ein glänzendes Ver-
zeichniss von Dingen, die, angeblich mitten in d Wüste, zur Schmückung der ♦Stifts-
hütte (Gold- und Silbergeräthe, Kleinodien, kostbare Stoffe, Spezereien) aufgebracht
wurden Ex 35 21 — 29. Sie werden als wdähä 29 (freiwillige Gaben). 24 fcrümä, 22 tmüfä
bezeichnet (vgl. Hebe, Opfer). Für spätere Zeit s. 2 Mk 3 2; '.» 16 : (hud-tjuccTcc 2 Mk 2 13 ;
Lc2l5. Von d Geneigtheit zu solchen Stiftungen zeugt Mc 7 11 (vgl. Korban). Der
Tempelschatz, der solche W. aufnahm, hiess s.oQßaväq Mt 27 6 (vgl. Gotteskasten). Auch
Heiden machten dem Tempel derartige W. 2Mk3 2; 13 23: JAqXII2i4. noch öfter
aber plünderten sie diesen Schatz aus 2Mk9l6 (vgl. .Tosephus a. a. 0.). — Sonst s.
Weihen. Bann, Gelübde. Si
Weihrauch. Nach Js606; Jr620 wurde dieses kostbare Produkt von d *Sa-
bäern bezogen. In d That findet sich in S-Arabien (vgl. Sprenger 296 f. ; Glaser II
Ui7 f.i ein bergiger District, den man als das eig. W.-Land bezeichnen kann. Dort,
in einem der heissesten Gebiete der Erde, wächst ein strauchartiger Baum mit kleinen
unscheinbaren Blättern und Früchten, die Boswellia Sacra (FlücMger) der Botaniker.
\un welchem auch nach d Berichten der Alten der W. gewonnen wurde. Zweifelhaft
ist indessen, ob die s-arab. Bändler dieses Erzeugniss nicht schon im hohen Altert hum
(nach d Aegyptologen im 17. Jhdt vor Chr.) von weiterher, d. h. von d afrikanischen
Küste (dem Somalilande) oder gar von Indien, bezogen. In Indien ist der W. das
7" 1 » ; Wein, Weinbau. "Weinberg.
Exsudat der Rinde einer anderen Art Boswellia. der B. serrata der Botaniker, deren
Verbreitungsbezirk bis an d Koromandelküste reicht. Dieser Baum liefert den sogen,
ächten W. Aus HL 4 6. 14 ist nicht zu sehliessen. dass der W.-Baum auch in Palä-
stina angepflanzt wurde. W. war wohl von jeher ein mehr oder weniger kostbarer
ausländischer Handelsartikel: im Kultus (s. Bäuchern) spielte er eine grosse Bolle
.Irl7 26: Js4323 und bes. Lv 2 (beim Speisopfer). Von Interesse ist. dass noch heute
in Arabien W. z. B. bei Opfern verbrannt wird (Doughty 1 452 ; II 144). — Man
unterschied übrigens verschiedene Sorten von W., bes. Vbönä zakkä, (5 öia<puv/jq, V lu-
cidissimum, z.B. Ex 30 34. der bloss als heiligstes Räucherwerk dienen sollte. Dieses
W.-Harz war wahrsch ganz bes. sorgfaltig von fremden Stoffen gereinigt und ausser-
ordentlich kostbar. Wie weit der W. bei d Hebräern zu profanen Zwecken, wie bei
anderen Völkern, verwendet wurde, lässt sich nicht bestimmen, ebensowenig ob nicht
etwa auch inländische Surrogate in Folge des grossen Verbrauchs an d Stelle des
ächten W. getreten sein mögen. Aechter W. wird noch Mt2u als ein Geschenk der
Kge aus d Morgenlande aufgeführt. So
Wein, Weinbau, Weinberg. Der Gemäss von W. gehörte zu d täglichen
Lebensbedürfnissen der Israeliten. Nicht nur wird jedes *Gastniahl misUs (von sätä
trinken i genannt . sondern W. wird geradezu als notwendiger Bestandtheil einer
Mahlzeit (Gre2725) vorausgesetzt, daher ..Wein und Korn" (28.37) überaus häufig als
die wichtigsten Landesprodukte (die der „Weinberge und Aecker") genannt sind. Bis-
weilen sind so auch Weinstöcke und Feigenbäume Ho 2 12 zus. -gestellt . vgl. Mi 4 4.
Die Kultur des Weinstockes V] geefen), die Anlage von Weinbergen i£> faerem) ist
in Palästina sicher uralt. Wenn die Einführung des Weinbaus von d Sage *Noah
zugeschrieben wird Ge 9 20. so handelt es sich dabei um Zurückführung eines wichti-
gen Zweiges der Beschäftigung auf einen mythischen Ahnherrn (wie in d Kainiten-
tafel Gre 4 16 ff.). Die Israeliten selbst wussten oder nahmen an. dass vor ihnen schon
die Kanaaniter W. gebaut hatten Dt 6 11. was ja auch aus d Erzählung von d Kund-
schaftern Xu 13 24 hervorgeht. Gegenüber d Xomadenthum ist Ackerbau überhaupt
und vollends Weinbau Anzeichen höherer Kultur : bei d *Bechabiten spricht sich viell.
in d Abneigung gegen d W. hauptsächlich der Widerwille gegen d Landbau aus.
Au<h die *Nasiräer tranken keinen W. — Weinberge gehörten auch zu d kglichen
Domänen 1 Chr 28 (27)27. Fast ganz Palästina ist ein zum Weinbau vorzüglich geeignetes
Land. bes. der S. das Stmgebiet Judas Ge 49 11. wie noch heute bei *Hebron. wo das
Thal *Eskol Nu 13 24 lag. vorzüglicher W. wächst. Ja noch weit im *Xegeb hat man
Spuren von Weinbergterrassen gefunden. Auch im Gebiete von *Moab wuchs ehe-
mals W. Jsl6 8ff. : Jr48 32. Bes. berühmt war der Libanon-W. Ho 14 8 ff. ; HL Sn.
sowie der von *Helbon Ez 27 18 £ starker W.
Von d Anlage eines W.-Bges oder W. -Gartens ist Jsö; Mt 21 33 (Jhlöi) die
Bede; man reinigte das Terrain zuerst von Steinen, umzog es mit einer Mauer, er-
baute darin einen Wachtthurm oder eine Hütte Js 1 8 (Abb. 79 und * Gurke), und legte
eine *Kelter an. Eine Hauptsache war das Beschneiden der Banken (fj zemörä) mit
d Winzermesser mazmerä Lv 25 3 ; in d messianischen Zeit sollen aus d Lanzen Win-
zermesser geschmiedet werden Js2 4. Der W. wurde meist an einzelnen Stöcken,
doch wohl auch von Baum zu Baum gezogen. Man sieht in Palästina häutig W.-
Stöcke, die mit ihren weitgreifenden Aesten (-Beben" Jhl52) vollständige Lauben
bilden: wenn schon ein gew. W. -Stock in Folge der Fülle seines Ertrags werthvoll
war nach Js7 23 1 *Sekel), wie viel mehr solche! Es war verboten, im W.-Bge noch
anderes anzupflanzen Dt 229, und im 7. Jahre sollte der W.-Bg ruhen Ex 23 11 ; Lv 25 3 ff.
Wein, Weinbau, Weinberg. 717
Das Holz alter unbrauchbar gewordener Stöcke wurde verbrannt Ez 1 5 2 ff. Da das
Klima ein viel constanteres ist als bei uns. so giebt es selten Fehljahre. Es war
eine schreckliche Drohung, dass in einem Lande kein W. mehr gezogen werden Jr
48 33, oder dass der Einzelne des Ertrages seines W.-Bges sieh nicht erfreuen sollte.
— Als Feinde des W.-Bgs werden aussei- wilden Thieren EL 2 15: Ps 809 ff. bes. auch
die Heuschreckenschwärme genannt Jl 1, sowie „Würmer" Dt 2839, wobei man wohl
an Pilze zu denken hat. Dass einzelne .Stöcke etwa auch verkümmerte Trauben, die
nicht zur Reife gelangten (I/'ush)/. £ Herlingei trugen, lernen wir aus Js .">. vgl. L85
(wie überhaupt der \\. -Stock auch entarten, verwildern konnte Jr 2 21). Von d ver-
kümmerten Trauben sind die in unreifem Zustand verbrauchten Trauben fj böäer,
£ Herlinge (vgl. Wetzstein zu Delitzsch Hil5 33), die auch zu d sprichwörtlichen
Redensart Jr 31 29 Anlass gegeben haben, zu unterscheiden. Von verschiedenen Alten
der Rebe wird der sörelc (oder sörekä), die Edelrebe £, Jsö2; Jr22i; Ge49ll ge-
nannt: wahrseh hat sie den Namen von d hellrothen Farbe ihrer Trauben. Ein W.-
Stock, ein W.-Bg ist aber überhaupt etwas edles, daher die Vergleichnngen bei Dich-
tern und Propheten Ps 80 9 ff. ; Js2?2ff. Die dichterische Bezeichnung „Traubenblut •
für W. z. B. Dt 32 14 spricht übrigens in Verbindung mit manchen anderen Stellen,
wie auch die Verwendung des W. im Abendmahl als Symbol für Blut Mt 26 28 dafür.
dass die W. -Stöcke meist rothe Trauben trugen; heutzutage dagegen wird in Palä-
stina beinahe ausschliesslich weisser W. gezogen. Die Zeit der Traubenreife ist je
nach Lage der W.-Bge sehr verschieden; in d Küstenebene giebt es schon im Juli
reife Trauben, im Hochland erst später, und die W.-Lese fällt auf d letzteren in d
September bis Oktober. Trauben bildeten einen wichtigen Bestandteil der Nahrung
während der Herbst- und wohl auch der Wintermonate. Auch *Rosinen wurden be-
reitet und dienten vielfach als Zukost. In einem fremden W.-Bg durfte jedermann
Trauben essen, jedoch keine aus demselben mitnehmen Dt 23 24. Die W.-Lese (päsir,
Verbum bäsar) war das Hauptfreudenfest des Jahres Ri9 27 und hing urspr mit d
*Laubhüttenfeste zus. Von d Trauben wurden Eparchen dargebracht Dt 26 2. Auch
die Beisassen, Wittwen und Waisen bekamen dann wenigstens durch d ihnen zufal-
lende Nachlese Dt 2421; Lv 19 in ihren Antheil.
Zur Bereitung des Weins wurden die Trauben in d *Kelter geschafft. Dass
die laute Freude der Winzer, namentlich beim Treten der Kelter, nicht gehört wei-
den sollte, war eine der empfindlichsten prophetischen Drohungen. Der *Most wurde
süss oder halbgegohren getrunken ; zur W. -Bereitung wurde er in irdene Gelasse oder
Schläuche (*Fässer kennt man im Orient nicht) gegossen. Den W. Hess man bis
nach d Gährung auf d Hefen (sa-mcr) liegen; dann goss man ihn um. (Auf d Hefen
liegen bleiben ist ein beliebtes Bild bei d Propheten Ze 1 12; Jr48ll). Der W. wurde
dann riltrirt oder geseiht Js 25 6; doch hielt er sich bei solcher Behandlung nicht lange.
Ueber d Aufbewahrung s. Weinkeller.
Der uralte acht semitische Name für W. fycemer, der noch z. 11. Js272 vor-
kommt, bezeichnet ein gegohrenes Getränk. Der gew. Name für \V. jaßin ist dagegen
viell. urspr ein Fremdwort, das mit unserem Worte etymologisch zus. -hängt. Der
\Y. wurde im hebr. Alterthum wühl selten mit Wasser vermischt (2Mkl5*0 hängt
mit griech. Sitte zus.). Dagegen wurde er häutig mit allerhand Würzen gemischt
HL 8 2 (£ gemachter Wein); JsÖ22 übersetze: Helden im Mischen von Rauschtrank;
letzteres, fj sekär, ist eine allgemeine Bezeichnung für allerhand gegohrene Getränke.
Mit d starken Gebrauch des W. hängt auch seine Verwendung beim Trankopfer Lv
23i3; Nu 15 5 (Ex 29 40) zus. Die Verzehntnng fand von d Moste statt l»t U:'.;: unter
718 Weinkeller — Weisheit.
d „Thränen" Ex 22 29 (28) ist der erste herauslaufende Most zu verstehen. Die Erstlinge
gehörten den Priestern Dt 18 4; Nu 18 12. Gerade diesen war nach Lv 10 8 ff. die Ent-
haltsamkeit während ihrer rituellen Functionen empfohlen. Trunkenheit wird an
vielen Stellen des A- und NT ernst gerügt, z. B. Js28 7; dagegen haben wir das
Wort trunken auch öfter in milderem Sinne für ,,in heitere Stimmung versetzt" zu
fassen, z. B. Ge43 34. — Ueber W.-Bau und W.-Bereitung im heutigen Syrien vgl.
bes. Fraas, Drei Monate am Libanon (1876) 26 ff. So
Weinkeller! lChr28(27)27 ist von Wein vorräthen indWeinbgen, HL 2 4 von
einem Gemach, in welchem getrunken (und gegessen) wird, die Rede. W. in unserem
Sinne gab es in Palästina nicht, s. Wein. So
Weinrebe setzt £ Ez 8 17 für £} zemörä, das z. B. Nu 13 23 auch wirklich das
bedeutet. Doch muss das Wort hier einen anderen Sinn haben. Manche Ausleger
denken an d pers. Sitte, beim Gebet zur Sonne sich den barecma-Büschel vor d Mund
zu halten; Kraetzschmar z. St. fasst das Wort mit jüdischen Auslegern im Sinne von
Gestank. G
Weinrufer bei £ Si 20 li (15) für *>/<n| (Herold); vgl. zur Sache Mt6 2. Si
Weise aus d Morgenlande Mt 2 1 f., d. h. schon nach Justinus aus Arabien
(ie 10 30, woran auch ihre Gaben Mt 2 11 und die dem ganzen Bilde zu Grunde liegende
Stelle Js60 6. 7 erinnern. Im griech. Text heissen sie *Magier = Sternseher, in wel-
chem Sinn man zur nt-lichen Zeit auch den Ausdruck „Chalcläer" gebrauchte, wess-
halb Augustin sie aus Chaldäa, Clemens Alexandrinus aus Persien herbeikommen
lässt. In Wahrheit verdanken sie ihre Existenz dem messianischen Stern, welchen
sie seilen, und dieser will wieder nicht chronologisch berechnet, sondern aus Nu 24 17
verstanden sein. Nach Ps68 32 werden später Kge aus ihnen, und zwar 3 als Vertreter
von Sem, Harn und Japhet. H
Weisheit heisst im AT als menschliche Eigenschaft im Allgemeinen die
Kenntniss der besten zur Erreichung irgend eines Zweckes dienlichen Mittel und die
Fähigkeit, sie auch thatsächlich anzuwenden. So beseelt ein „Geist der W." den
Künstler Ex 28 3; 31 6: 35 35; 36 1 f.; 1 Kg 7 14, den Kg oder sonstige Führer des Volks
Dt 34 9; Jsll2, die Richter und Rathgeber Js 29 14 (vgl. auch die „weisen" Frauen
2 Sm 14 2 ; 20 16) , wobei übrigens immer die W. nicht als Frucht menschlicher An-
strengung und Vorbereitung, sondern als Gottes Gabe gedacht ist. Doch werden auch
heidnischen Völkern Weise (bes. als Berather der Fürsten, doch auch als Schriftge-
lehrte oder Zaubereikundige) und W. zugeschrieben; so den Aegyptern Ge4l8; Ex
7 11; Jsl9i2, den Edomitern Obs; Jr49 7, den Chaldäern Js44 25; Jr5035; 5157;
Da 1 20 etc., den Persern Er 1 13 ; 6 13.
Etwas anderer Art ist offenbar die W., durch die Salomo nach 1 Kg 5 9 ff. alle
seine Zeitgenossen übertrifft und (lOlff.) der Kgin von Saba, die ihn mit Räthseln
zu versuchen kommt, alle Fragen beantwortet. Die W. ist hier weniger praktische,
als theoretische Fälligkeit: sinnige Betrachtung und Beurtheilung der Dinge in d
Natur wie im Menschenleben, verbunden mit d Kunst, die Ergebnisse in dichterischer
Form, bes. im mdsal oder Sinnspruch (s. Dichten) auszudrücken; vgl. 1 Kg 5 12 ff.!
Dass der Erzähler auch astrologische und medicinische Kenntnisse oder gar magische
Künste im Auge habe, lässt sich wenigstens nicht beweisen.
Tritt hier der Zus.-hang mit d Religion minder stark hervor, so ist dies um
so mehr der Fall bei d Gebrauch des Worts, der die nachexilische Zeit beherrscht,
insbes. in d sog. Chokma-(Weisheits-) Literatur, d. h. in Hi, Pr, Kh und etlichen Ps.
\Y. heisst jetzt die keineswegs vom Gesetz losgelöste oder gar ihm opponirende, viel-
Weisheit — Weisheit Salomo's. 7X9
mehr auf d Gesetz (Psl9 8ff. und oft in Ps 119) und d Grottesfurcht ruhende (Pr 1 7;
9 10 etc.) Spekulation theils üher d Kunst der rechten Lebensführung, den besten Weg
zum Glück (so bes. die Pr. oft dicht an blosse Lebensklugheit, ja Nützlichkeitsmoral
anstreifend i. theils über d Probleme, die der Widerstreit der Offenbarungen, Forde-
rungen und Verheissungen Gottes mit d thatsächlichen Weltlauf erzeugte, ganz bes.
über Recht und Unrecht der sogen. Vergeltungslehre. Ihr ist u. a. Ps 37 und das
ganze Buch Hi gewidmet, während Kh zur Verachtung aller Dinge, selbst der W.
1 17: 2 3. gelangt und auf d Lösung der Eäthsel des Daseins verzichtet. Dass die
AVeisen in Israel einen bes. Stand gebildet hätten, ist aus Jr 18 18 (wo zw. d Priestern
und Propheten wohl die Staatsmänner gemeint sind), Prl6; 13 14. 20; 15 12; 22 17;
24 23: Kh9l7; 12 n etc. nicht zu erweisen, mögen sie auch mancher Orten (z. Th.
identisch mit d Schriftgelehrten) eine Art freier Zunft gebildet haben und als Schrift-
steller, sowie als Lehrer (Pr5i3) vornehmer Jünglinge ( die dann ihre ,,Sne- heissen
Pr 1 8. 10 ; 2i; 3i; 4 l u. ö.) thätig gewesen sein.
Wie der Begriff der menschlichen W.. so hat auch der der göttlichen W. einen
Wandel des Spr-Gebrauchs erfahren. Bei d Propheten ist sie vor allem die Fällig-
keit, zu Gunsten Israels einen Heilsplan zu ersinnen und auszuführen. In d Chokma-
Literatur ist sie der Inbegriff aller göttlichen Eigenschaften, auf denen sowohl die
Entstellung der Welt, wie die (physische und sittliche) Weltordnung beruht, das in-
nerste Geheimniss des Weltganzen , Gott allein bekannt Hi 28 12 ff . , dem Menschen
ewig unerreichbar 28. Streitig ist dabei nur, wie weit die W. nicht bloss als unper-
sönliches Mittelglied zw. Gott und Welt, als Massstab und Muster der Dinge bei d
Schöpfung Hi28 27; Pr3i9; 8 22 ff. , sondern als eine aus Gott herausgetretene und
von ihm unterschiedene Person gedacht ist. Das Letztere gilt offenbar von Pr 8 30 f.,
während 120; 8iff. und 9 1 ff. allenfalls als blosse dichterische Personifikation ver-
standen werden könnten. K
Weisheit. Was in d spätem Büchern des AT als Kern und Mittelpunkt der
intellectuellen und ethischen Eigenschaften Gottes (so auch Rmll34; Eph3io) noch
erst poetische Personiücation war, wird im Zeitalter der Aper zu einem Artikel der
spätjüdischen Metaphysik. Daher Si 1 1 — 10 ; 24 1—22 ; Ba 3 14 — 38 ; Hen 42 l. 2 : 48 l. 7 ;
4M l — 3; 91 10 die W. (oo<pla, nach <S liokmd) als Outtes erstes Geschöpf und Offen-
barungsprinzip erscheint. Insonderheit bemächtigt sich dieses Begriffes das alexan-
drinische Judenthum. wo die W. bald Wechselbegriff zum Geist Gottes, bald wbliches
Seitenstück zum philonischen Logos ist und als Combination der weltbildenden und
heilschaffenden Thätigkeit erscheint. In dieser Richtung findet jetzt die at-liche W.-
literatur eine Fortsetzung, mit welcher wohl auch Stellen wie Mt 11 19 = Lc 7 35: 11 49
zus. -hängen, wie auch Christus Ale 6 2 = Mt 13 54 als W.-lehrer gilt. Dagegen er-
scheint die W. Apcl3l8; 17 9 als tieferes Verständnis für göttliche Geheimnisse. 1 Kr
12 8: Eph 1 17 als Gnadengabe. 1 Kr 1 18 — 2 13: 3 19 als der Welt Weisheit entgegenge-
setzte tiefere Einsicht gereifter Christen in d Zus. -hang göttlicher und menschlicher
Dinge, endlich Jk 1 5 ; 3 13. 15.17 als von Gott stammende, allem Leiden gewachsene
Oemütsverfassung der Christen. 11
Weisheit Salomo's eine rhetorische Verhöhnung und Bekämpfung der Irreli-
giosität und Vielgötterei, darin unter d Maske Salomo's ein alexandrinischer .lüde
die heidnischen Machthaber seiner Gegenwart anredet. Diesen werden K. 1 — ö im
Ggens zur epikureischen Weltweisheit die ewigen seligen Ziele vorgehalten, zu welchen
die K. 6 — 9 gepriesene *Weisheit leitet. Dieselbe erscheint hier nicht sowohl wie eine
menschliche Eigenschaft, als vielmehr wie ein selbständiges göttliches Wesen mit
720 Weiss— Welt, Weltvorstellung.
dem Begriffsgehalt des platonischen Logos. Als Offenbarungsprinzip erweist sie sich
K. 10 — 19 in ihren Wirkungen, welche aus d Geschichte der at-lichen Gottesmänner
von Anfang an bis zur Gesetzgebung auf Sinai dargethan werden. Das best geschrie-
bene griech. Buch der Bibel, vertritt es in seinen Aussagen über Vorsehung, Welt-
seele, Präexistenz, angeborene Menschenwürde, 4 Cardinaltugenden, Belastung des
Geistes durch d irdischen Leib, Unsterblichkeit, nicht aber Auferstehung eine mehr
griech. als jüdische Gedankenwelt. Die Zeitfrage ist verschiedener Lösung fähig, je
nachdem man das Gewicht der vielen Berührungen mit d NT höher oder geringer
schätzt und die Menschenvergötterung entweder mit Beziehung auf d Ptolemäer oder
auf d röm. Kaiser versteht. Wahrsch geht es der Schriftstellerei des Philo unmit-
telbar voran. W. Grimm (1837 und 1860), Deane (1882). H
Weiss, V) läbän (von Haaren, Zähnen, Stoffen), ses (von *Leinen- und *Woll-
stoffen), sah (von d Hautfarbe) s. Farben. Si
Weissagen bei £ für nibbä', ]utnabbe' , Weissager für lpö&mim Js44 25, s.
Propheten. Si
Weizen. Der Boden Palästina's ist ganz bes. geeignet für d Anbau von W.
( vgl. Dt 8 8); er gedeiht daselbst in verschiedenen Arten (s. Anderlind in ZDPV IX 1 ff. )
vortrefflich. *Brod wurde beinahe ausschliesslich aus W.-Mehl bereitet, ebenso "'Ku-
chen, theihveise aus bes. feinem Mehl (s. Semmelmehl). Auch vom W. wurden die
Erstlinge nach Ex 23 14 f.; Lv23 9ff. dargebracht, s. Feste S. 179 f. und Opfer. W.
wurde auch in Form von gerösteten Körnern (s. Sangen) und ungesäuerten Broden
(s. Ungesäuert) gegessen. Ob auch damals schon der heute die Hauptnahrung der
Bauern bildende W. -Schrot (arab. burrul) bereitet wurde, wissen wir nicht. Jeden-
falls aber brachte das Land so viel W. hervor, dass bedeutende Quantitäten ausser
Landes gehen konnten 1 Kg 5 n (25). Namentlich scheinen die Phönicier Handel mit W.
getrieben zu haben Js23 3. Als bes. guter W. wird Ez 27 17 der aus *Minnith (?)
genannt. Was den Preis des W. betrifft, so können aus 2Kg7i (1 Sekel für ein
Sea, s. Masse) kaum sichere Folgerungen gezogen werden ; auch sonst haben wir bloss
Berichte über Ausnahmepreise. Im Uebrigen vgl. Getreide. So
Welsch bei CAplOi für italienisch, Welschlaiul Ap 18 2; 27 l. 6 für ^Italien.
Zu AplOl vgl. Schar. G
Welt, Weltvorstellunjr. £ setzt Welt für folgende hebr. Wörter : häutig für
ceres (oder das aram. ar'ä Da 2 35; 4i9) d. i. Erde, ferner für tebel, d. i. die bewohnte,
bebaute und fruchtbringende Erde ; jenes pflegt in <3 durch y?/, dieses durch obcovfievi}
wiedergegeben zu werden. Für tebel gebraucht £ auch Weltkreis im Anschluss an
<S und V orbis Js 34 1 ; Jr 10 12 ; Na 1 5 ; doch bringt dieser Ausdruck Fremdartiges
in d hebr. Vorstellung hinein, eher entspricht Erdboden Hi 18 18 ; Ps 18 16 ; 24 1. ( )b
hcclecl Ps 17 14 wirklich W. bedeutet, ist bei d Unsicherheit des Textes zweifelhaft;
anders 49 2. Endlich hat £ nicht selten W. auch für I] 'Öläm gesetzt, das eig. die
unübersehbare Zeit in Vergangenheit und Zukunft bedeutet und von d Spr der Escha-
tologie im Sinne von W.-Periode gebraucht wird (wie alwv Mtl2 32), im AT aber nie,
auch nicht Kh 3 11 (<S cciuiv, V mundus), W. bedeutet. Das Wort xöopoq für W. findet
sich in (5 nicht; es tritt WS 1 14 : 2 24 etc. in diesem Sinne auf und ist im NT sehr
häutig.
Die hebr. Spr kennt ein zus. -fassendes Wort für Wr. überhaupt nicht. In späten
Stellen wird wohl häk-köl „das Alles'- mit Bezug auf d schöpferische Thätigkeit Got-
tes gebraucht JrlOio: Kh 11 5. Wenn die alten Hebräer das Weltall bezeichnen
wollten, so mussten sie Umschreibungen gebrauchen, die uns zugleich erkennen lassen,
Welt, Weltvorstellung. 721
in welche Theile sie sich die W. zerlegten. Es heisst entweder „Himmel und Erde"
Ge 1 1 ; 2 l. 4a ; 24 3 ; Dt 3 24 ; Js 1 2 ; Ps 73 25 oder „der Himmel oben, die Erde unten und
das Wasser unter d Erde" (für letzteres auch „Meer") Ex 2( 1 4 ; Ge 1 28 ; Ps 69 35 ; 96 n ;
135 6; T087. Der Himmel wird gedacht als eine feste Wand, die Gitter oder Fen-
ster hat 2Kg72; Ge 7 11 ; 82, als ein Gewölbe, das auf d Erde ruht Am 9 6 (Hi 26 ll),
das Ezl22 mit einer testen Platte l) rakra vgl. (Hi37l8; Ex 24 10) und Ge 1 6 ff. ge-
radezu so genannt wird, (5 axegstofia, V firmamentum, £ Feste. In d Gewitterwolken,
die das Gefäss für d Regen sind Hi 26 8; 38 37, neigt sich der Himmel zur Erde herab
PslSio (s. Cherub). Ueber dieser Feste sind die Orte des Regens, des Schnees und
Hagels, die durch d Gitter des Himmels oder lies. Kanäle von Gott auf d Erde ge-
sandt werden Gel 6 f.; Hi 38 22 f . 25 f . ; Ge7ii; Psl04 3; 148 4, wohl auch des Lichts
und der Finsterniss Hi38i9f. , vor allen Dingen aber der himmlische Palast Gottes
l'sll4; 18 7; 299; Mil2, in dem er, von zahlreichen himmlischen Wesen (s. Engel)
umgeben, thront Js6i; Hilf. Der Gedanke, dass Jahwe im Himmel wohne, ist alt
Wiöi3; Gell 7. Er tritt oft hinter d Glauben an d unmittelbare Nähe Jahwe's bei
seinem Volke zurück, ist aber später wieder der herrschende Psl4 2 etc. Freilich
erkennt man, dass die höchsten Himmel Gott nicht fassen können, und nimmt daher
an, dass der „Name" Jahwe*s in d *Tempel in Jerusalem wohnt 1 Kg 8 27 ff. ; Dt 12 5 ff.
(vgl. Js6 3; Jr23 23f.). Die späteren Juden unterschieden 7 Himmel (und Erden, s.
Eisenmenger I 458 ff.) , in diesen Höhen war das himmlische *Paradies 2 Kr 12 2. 4.
Der unterste ist der lichtblaue Aether, an dem Gott die *Sterne befestigt hat Ge 1 I6ff.,
so dass es unter d Himmel hell ist (vgl. Hi 26 10). Den Israeliten war der Mythus
von d Sonnengott, der die Himmelsbahn durchläuft oder durchfährt, wohl bekannt,
wie die Sonnenrosse und Sonnenwagen 2 Kg 23 11 und die monotheistische Umbiegung
Psl9ö — 7 beweisen. Die Sonne hat am Himmel ihr „Zelt", aus dem sie des Morgens,
wenn sie „aufgeht", hervortritt £j jäsä', in das sie Abends, wenn sie „untergeht",
hineintritt £3 bö' Kh 1 5. Der Mond wird durch seinen Namen jareah wahrsch als der
Wanderer bezeichnet. Die Sterne stehen unter Gottes Befehl Js 40 20 ; Ps 147 4 , die
widerstrebenden hat er gebändigt Hi 38 31 f.
Die Erde denkt sich der Hebräer wie eine Platte oder runde Scheibe Js 4i 1 22,
die nicht nur vom Wasser umgeben ist, sondern auch über d Wassern befestigt ist
Ps242; L366, wie einen gewaltigen Bau, sicher abgegrenzt gegen d gebändigte Meer
Hi38 5 — 11. Dass sie im Gleichgewicht liegt und, abgesehen von Erdbeben oder d
bes. Schrecken des letzten Gerichts Js 24 19 f., nicht schwankt, ist das Geheimniss des
allmächtigen Gottes Js 40 12 — 14; Hi26 7— 13; Pr 8 25 — 31. Viell. dachte man sich gleich-
sam die Wurzeln der Bge als die Säulen, auf denen die Erde ruhe Hi96; Ps754;
104 5. Unter d Erde ist die Scheol (s. Hölle), auch die unergründliche Tiefe, das
l'imeer fj tehöm (vgl. ass. tifuntu), aus der die Quellen hervorsprudeln Ge49 25; Dt
33 13; Ge82. Der Meeresspiegel liegt tiefer als das Festland: daher heisst es von d
Seefahrer: er steigt zum Meere hinab Ps 10723 vgl. Jnl3, daher fliessen die Bäche
der Erde ins Meer Kh 1 7: Silo 11. Vom Rande der Erde oder ans d Meer lässl Gotl
die Wolken aufsteigen, ans denen der Regen auf d Erde träufelt Jrl0l3 (Ps 1357);
Hi3627f. Die Erde hat so gu1 ihr Ende Ii Tfäsce wie der Himmel Js526; L35; Ps
11)7, oder sie hat, indem man sie mit einem ausgebreiteten Gewände vgl., 1 Säume
l) hänäf Js 11 12; 24iii: lli.">7;;: 3813, was übrigens Ez72 zuersl von d Laude Palä-
stina gesagt wird. Apc7i spricht sogar von dl Ecken der Erde. Dem entsprechen
die 4 Winde des Himmels Ez379; Salin, die vier Himmelsrichtungen. Der Hebräer
unterscheidet sie, indem er sich nach Sonnenaufgang wendet. Dann ist 0 „vorn"
Bibeln Urterbuch. 4t)
722 "Weltweise— "Werkmeister.
f} Ipcedem, Jcädtm, oder „auf's Gesicht zu- 'al-p'iie. lipne; S ist „rechts" fj jämin, f-
mänl, temän; N ist „links" fj semö'l, semalr. W ist „hinten, die Bückseite" £\ ähör,
aharön oder auch jclm , das Mittelmeer. Im äussersten N , £j jarkete sä fön , dachte
man sich den Götterbg, wo die Götter sich versammeln Js 14 13 ; Ez 28 14. Es ist der
höchste Bg, viell. urspr der X-Pol, um den die Sterne kreisen (Zimmern bei Gunkel
132). Für d Völker des vorderen Orients lagen die höchsten Bge in d That im N.
Bei d Schöpfung der W. bestand die Schwierigkeit darin, den N, den schwersten Theil
der Erde, über d Leere hin zu spannen Hi26 7. — Die frühere Meinung, dass das
AT von mythischen Vorstellungen völlig frei sei, hat sich durch viele Parallelen in
d ass.-bab. KI als irrig erwiesen. Diese zeigen, dass der bab. Einfluss in Kanaan
durchaus vorherrschte, und ermöglichen in einigen Fällen einen lehrreichen Einblick
in d Vorgänge, durch die Israel diese Stoffe mit seiner Gotteserkenntniss ausglich.
Vgl. Jensen, Kosmologie 1890; Gunkel 16 ff. 314 ff. KAT3 488 ff. -- Ueber die reli-
giöse Auffassung der Welt s. Herder, Vom Geist der hebr. Poesie 2 Bde, 1782 f. —
Sonst vgl. Jahr, Monate, Tag und dazu Zimmern in Berichte der GWL, philol.-hist.
(lasse 14. Nov. 1901, 47 ff. ; H. Winckler, Himmels- und Weltenbild der Babylonier
1902.
Die Erde, die durchaus als Einheit gedacht wird — von verschiedenen „Erd-
theilen- weiss man nichts — , ist der Schauplatz des Lebens, daher ceres hajjini, die
Erde der Lebenden Ez26 2o; 32 32; denn der Himmel ist den irdischen Wesen ver-
schlossen, und der Aufenthalt in d Unterwelt (s. Hölle) ist kein Leben. Abgesehen
von *Thieren und ^Pflanzen, zerfallen die Lebewesen in bene el oder elöMm, die gött-
lichen, die Geister, und in bene adäm oder enös, die Menschen, die Sterblichen. Das
Merkmal jener ist rüah Geist, nach Js 31 3 Macht und Unvergänglichkeit, das Merk-
mal dieser busär Fleisch, Ohnmacht und Vergänglichkeit. Eine Vermischung dieser
beiden Gruppen hat nach d Mythus Ge6i-4 stattgefunden, verstösst aber gegen
Guttes Ordnung; die Kluft ist unaustüllbar , vom Tode giebt es keine Erlösung Ps
49 8—10 ; Kh 3 19 — 22. — Die W. gilt nach Ge 8 21 f. ; 9 9 ff. als unvergänglich vgl. Jr
33 20. 25. Jedoch ist der Himmel der Zuverlässigkeit Gottes gegenüber vergänglich
Js5l6; 34 4; Ps 102 27 vgl. Lc 2133, und der Ausdruck „neuer Himmel und neue Erde"
Js65l7; 66 22 ist im Laute der Zeit buchstäblich verstanden worden Apc21i; 2 Pe
3 13, obgleich urspr damit nur eine Veränderung der Machtverhältnisse auf d YV zu
Gunsten Israels gemeint ist.
Die Kenntniss der Erde war urspr bei d Israeliten sehr gering: sie erweiterte
sich theils durch das Hineinwachsen in d kanaanitische Kultur überhaupt, theils durch
Begebenheiten der israel. Geschichte, durch d Handelsverbindungen Salomo's (Aegyp-
ten, S-Arabien, Theilnahme an d Fahrten der Phönicier), durch d Kriege mit d As-
syrern und Babyloniern, durch d Exil und d Zerstreuung. S. Völkertafel. Dass man
sich auf Pläne und Karten verstand, wird durch 2 Kg 16 10 f. ; Ez4if. ; 43 10 ff. ; 47 f. ;
1 Chr 29 (28) 11 f. bezeugt. Vgl. Erman 619; SBOT Ezekiel, engl, üebsetzg 98. G
Weltweise soviel wie Philosophen. S. Stoiker und Epikureer. H
Wendelsteine bei € für Jfdun lKg6 8, gew. als Wendeltreppen verstanden,
doch wahrsch sind Fallthüren gemeint; s. ZAWIII136f. und Tempel. Si
Werft niihd. = die Kette eines Gewebes, das Zettelgarn Kluge Wb) bei £ Lv
13 48—59 für sli. s. Weben. Si
Werkmeister (besser: Werkmeisterin) zur Seite Gottes, d. h. seine Gehitnn
bei d Schöpfung, nennt sich Pr8 30 die zuerst von Gott geschaffene personilicirte
*Weisheit. K
Werkstücke— Wetter, Witterung. 723
Werkstücke setzt £ Js 9 10 (9) ; Kl 3 9 ; Am 5 11 für l) gäaüt, Jt 1 2 : 1 11k 1» 1 11 für
XiSoi Ttxyäymot. Quadern, s. Steine, Palast. * ;
Werimith kommt von verschiedenen Arten des Strauchs Artemisia, von denen
die Artemisia absinthium, die aber nach Boissier III 373; Low 80 in Syrien nicht vor-
kommt, die gew.-ste ist. Die orientalischen, sehr zahlreichen W.-Arten (Tristram 493)
bilden besen- und ruthenförmige Sträucher mit kleinen, feinen, weisslichen Blättern.
Bei einzelnen sind die Blüthenköpfchen scharf und bitter. Wegen dieses Geschmacks
galt der W. dem Hebräer als giftig, zunächst allerdings bloss als Inbegriff des Bit-
tern und Widerlichen Am 5 7; 612; Dt 29 18: Jr9l5; 23 15; vgl. Apc8n. So
Westwind s. Welt, Weltvorstellung und Wetter.
Wetter, Witterung. W. als vox media hat £ Es 10 13 für ^ 'et, Zeit, Jahres-
zeit, sonst für verschiedene hebr. Wolter, die Unwetter, Sturm bedeuten, wie sa'ar,
fr'ärä, ififä. Hier soll kurz zus. -gestellt werden, was wir über d meteorologischen
Erscheinungen Palästina's wissen. Unsere Kunde von diesen Dingen ist. was Jeru-
salem anlangt, ziemlich vollständig, was das übrige Land bes. ö vom Jordan anlangt,
sehr lückenhaft. Die meteorologischen Beobachtungen, die der Deutsche Verein zur
Erforschung Palästina's seit 1895 im W-Jordanlande hat anstellen lassen, sind noch
nicht bearbeitet. Die Beobachtungen von Jerusalem müssen daher auch für d übrige
Land dienen. Vgl. Chaplin-Kersten ZDPV XIV 93 ff. ; Ankel, Landesnatur des W-
Jordanlandes 76 ff. : Kassner, Die Meteorologie der Bibel in d Zeitschrift „Das Wetter"
1892, Februar ; über d Niederschlagsverhältnisse ZDPV XXV 1 ff.
Das W-Jordanland (durchschnittlich 32° n Breite) liegt in d n Subtropengebiet
und theilt im Allgemeinen das Klima der Mittelmeerländer, das sein hauptsächliches
Merkmal in der nach d Aequator zunehmenden strengen Theilung des Jahres in eine
regenlose, heisse und eine regnerische, kühlere Hälfte hat. Die Beschaffenheit des
Landes bewirkt jedoch gewisse Untersch des Klima's, die durch d Meeresküste, das
mehr kontinentale Bgland und d tropischen Verhältnisse der Jordanspalte bedingt
sind. Das 0- Jordanland würde vermuthlich wegen d grösseren Entfernung vom Meer
und d grösseren Nähe der Wüste wieder neue Untersch zeigen.
Wärme. Die mittlere Jahrestemperatur für * Jerusalem beträgt 17,1° C; sie
steigt vom April bis zum Mai sehr rasch, von 14,7° auf 20,7°, sinkt bis zum Oktober
nie unter 20°, erreicht ihre grösste Höhe im August mit 21,5°, fällt im November
auf 15.5° und erreicht ihren Tiefpunkt im Februar mit 8,8°. Die heissesten Tage
pflegen in d Mai, Juni und September zu fallen mit 39,7° und 44,4° (Schattentempe-
raturen), die kältesten in d Januar mit — 4°. Es friert in Jerusalem durchschnittlich
jedes Jahr in 5 oder 6 Nächten, aber nur selten erhält sich das Eis den ganzen fol-
genden Tag über, ausser in kalten, vor d Sonne geschützten Lagen. Die mittlere
monatliche Schwankung der Luftwärme beträgt 22.2"; sie ist am geringsten im De-
cember und Januar (17,2° und 17,6°), am stärksten vom April bis Juni (24° — 27°),
weil die Luft durch d starke Wärmestrahlung der Erdoberfläche eine rasche Abküh-
lung erfährt. Das Klima hat also bedeutende Ggens, deren Schädlichkeil jedoch da-
durch gemindert wird, dass gerade in d heissen Monaten der Feuchtigkeitsgehalt der
Luft relativ gering ist. Der mittlere Luftdruck beträgl in Jerusalem 696,0 mm, in
d Regenzeit (>9(),7 mm, in d regenlosen Zeil 694,2 111111.
Winde, O-Wind muh kädim Exl42i, auch hndnn allein EÜ3824; W-Wind
nialj jaiu Ex 10 19; S-Wind temcin Ps7826; N-Wind rüälj säfön Pr25 23, auch säfön
allein HL 4 10. Für N-W etc. giebl es im hebr. keinen Ausdruck. S-W steht Ap27i2
richtig für griech. Uxp (Africus), NW für //»qos (Caurus); NO 11 steht nicht anrichtig
46*
724 Wetter, Witterung.
für d LA evQccxvXcov (5^Ai! = Euroaquilo, genauer ONO-Wind, die spätere LA svqo-
x?.vö(ov, auch sbQvxXvöwv würde die aufregende Wirkung des Windes auf d Wogen
bezeichnen. — N- und NW- Winde herrschen in d Sommermonaten (Mai bis October)
vor, 0- und NO-Winde sind vom October bis zum Mai ziemlich häutig, im Sommer
sind sie selten, während W- Winde ziemlich gleichmässig über alle Monate des Jahres
vertheilt sind. Diese Eigenthümlichkeit des Bglandes wird 1) dadurch erklärt, dass
Palästina im Sommer zu d Gebiete der Passatwinde (Nordafrika) gehört, die, aus
kühleren in wärmere Breiten wehend, als relativ trocken erscheinen, während es im
Winter in d Gebiet der veränderlichen Winde (Mitteleuropa) fällt, so dass der Anti-
passat, als SW und W aus wärmeren in kühlere Breiten wehend, ihm Regen bringt
Lcl2 54; 2) dadurch, dass ein ziemlich regelmässiger Wechsel zw. Land- und See-
winden stattfindet, der sich theils in einer jährlichen, theils in einer täglichen Periode
bemerklich macht : im Sommer strömt die heissere Luft von d rasch erwärmten Fest-
lande in d oberen Schichten nach d Meere ab, während die unteren Luftschichten von
d kühler gebliebenen Meere aus dem Festlande zuströmen. Im Winter umgekehrt:
das ziemlich warme Mittelmeer sendet dem Lande wärmere, das Land dem Meere
kühlere Winde. Der tägliche Wechsel zeigt das Spiel der Winde im Kleinen: bei
Tage senken sich die wärmeren oberen Luftschichten vom Lande aus nach d Meere
zu, während die kälteren vom Meere aus in d Gebiet des verminderten Luftdrucks
auf d Bglande eindringen; in d Nacht umgekehrt. Um 9 oder 10 Uhr wird an d
Küste eine leichte Brise gefühlt, sie dringt langsam gegen d Bgland vor, erreicht
Jerusalem nicht vor 2 bis 3 Uhr Nachmittags, bisweilen noch später, und weht bis
nach Sonnenuntergang (vgl. HL 2 17). Dann beginnt der kühlere Landwind gegen d
Meer zu streichen. Dieser tägliche Wechsel der Luftströmung hat für d Land eine
grosse Bedeutung: er mildert die Hitze, bringt Feuchtigkeit und nächtlichen Thau
und damit Erfrischung für alles Lebendige. Zuweilen erzeugt die Begegnung der
beiden Luftschichten heftige Wirbelwinde, die eine Stu oder noch länger andauern.
— Der N-Wind ist kalt Hi 37 9, der W-Wind feucht, der S-Wind, der ziemlich selten
vorkommt, warm, der O-Wind trocken. Dieser ist im Winter anregend und, wenn
nicht zu stark, sehr willkommen; im Sommer aber ist er sehr beschwerlich wegen
seiner grossen Hitze und Trockenheit, auch wegen des Staubes, den er oft mit sich
führt. Noch mehr ist dies der Fall bei d SO-Wind : er trocknet die Schleimhaut der
Luftwege aus und verursacht Entzündungen, erzeugt die grösste Müdigkeit, Kopfweh.
Beklemmung der Brust, beschleunigten Puls, Durst, selbst wirkliches Fieber. „Er
trocknet die Möbel aus, dass sie krachen, krümmt die Bücherdecken und die in Rah-
men hängenden Bilder und versengt förmlich ganze Felder von jungem Getreide'-
ZDPV XIV 107. Vgl. Ezl7io; 19 12; Jn4 8. Das ist der Schirokko oder Sirokko,
ein aus d arab. sarkl, d. i. ö, entstandenes Wort. Da er auch sehr heftig auftreten
kann und Wirbelwinde verursacht, die Menschen und Thiere umwerfen, dabei feinen
Staub und Sand durch d Luft treibt, so ist es begreiflich, dass er von jeher als der
verderbliche Wind gegolten hat Jrl8i7; Ez27 26; Hili9; 15 2 etc. Sturm ist im
IS §üfä oder frärä, auch sö'a: £ hat auch Windwirbel dafür gesetzt, Ap 27 14 Winds-
braut für zvcpwvixöq.
Niederschlag. Die Regenzeit — Regen fj mätär — umfasst die Monate
October bis Mai. Sie zerfällt wieder in 3 Abschnitte: 1) d Zeit des Frühregens l)
jötre und möree (£JkÖ7 falsch ..Morgenregen"), der im Herbst das Land anfeuchtet
und damit das Zeichen zum Beginn des Pflügens giebt; 2) d Zeit des starken Winter-
regena i) geesem, der das Erdreich sättigt, die Brunnen, Teiche und Cisternen wieder
Wetter, Witterung. 725
füllt; 3) die Zeit des Spätregens £j mallpös (£ EÜ2923; Prl6i5; .Tkö7 falsch „Abend-
regen"), der die Halme des Weizens in d Aeliren schiessen lässt und die Pflanzen
befähigt, die trockene Hitze des Frühsommers zn ertragen (Jl 2 23 ; H0631. Der Früh-
regen fällt vom October oder November bis .Min»- December, der Winterregen von
Mitte December bis Mitte oder Ende März, ihr Spütregen im April und Mai. Die
mittlere jährliche Niederschlagsmenge beträgt in Jerusalem 581,9 mm. in Nazareth
611,7 mm (ZPl'Y VI II 103). Der Untersch erklärt sich wohl weniger aus d Einflüsse
der stärkeren Bewaldung bei Nazareth. als daraus, dass Nazareth 100 km n-er lieg!
als Jerusalem, näher am Meere und noch nicht auf d Wasserscheide. Vermuthlich
wird die Niederschlagsmenge in d Nähe der Wüste, z. B. in Beerseba, geringer sein
als in Jerusalem, üebrigens sind die einzelnen Abschnitte der Begenzeit durch eine
oft lange Beihe von trockenen Tagen getrennt. Die schöne Beschreibung des Früh-
lings IIL2iif. hat die Zeit nach d Sehluss des Winterregens im Auge. — Die Be-
wölkung ist vom November bis März am stärksten, im Juli am schwächsten. Gewitter
fehlen im Sommer . unter d Herrschaft des Passats, ganz : Donner und Begen in d
Weizenernte gelten als erschreckende Zeichen 1 Sm 12 17 f. ; im Winter dagegen stellen
sie sich ein, am häutigsten im April und Mai. Gewitterwolke V> lt'.zlz Txölöt Hi 28 26 ;
38 25 vgl. Saldi. Donner revam, Blitz bärälp. Schnee, V] sceleg 2Sm23 20, fällt fast
in jedem Winter, bisweilen noch Anfang April : doch bleibt er selten länger liegen.
Auch Hagel Ej bäräd ist im Winter keine Seltenheit Hi3822; Hg 2 17; Js3030. Das
Wort für einen starken. Gefahr drohenden Begenguss ist zcerem Js 4 6 ; 28 2 ; Hb 3 io.
Mit Nebel, Beif und Thau verhält es sich ebenso wie bei uns. Nur der Thau & tal
des Summers bedarf einer bes. Erwähnung. Obwohl dann in d dürren Lande nirgends
Wasser, das verdampfen könnte, vorhanden ist. so bringen doch die w Seewinde (s. o.)
eine so beträchliche Feuchtigkeit nach Sonnenuntergang mit sich, dass es in d Nacht
namentlich im Frühjahr sowie im September und October zu reichlichem Thaufall
kommt HL 5 2: Hi29l9 und bei Tagesanbruch ein dichter Nebel herrscht, den erst
die Sonne allmählich zerstreut. Dieser Thau ist für das Land von grosser Wich-
tigkeit. Sirokkowetter verhindert ihn freilich vgl. lKgl7l; Hglio. — Von d Luft-
spiegelung oder Fata Morgana, die in d Küstenebene mehrfach beobachtet wurden ist
(Thomson I 101 f.), glaubt man eine Spur in V> särdb Js 35 7: 49 10 gefunden zu halten:
doch haben die Uebsetzgen, auch £ wohl recht, wenn sie darunter theils trockenes
Land, theils Gluthwind verstehen.
Im Jordanthal herrschen im Sommer S- Winde, im Winter N- Winde. Die Tem-
peraturen sind sehr hoch : während d Winters ist daher der Aufenthalt in Jericho
angenehm, es schneit dort nie. Die Weizenernte fällt bei Jericho in d erste Hälfte
des Mai. Die Niederschläge sind vermuthlich gering. Die Winde des angrenzenden
Bglandes streichen in flachem Bugen über d Thal hinweg. Die Küstengegenden nehmen
eine mittlere Stellung zw. d Jordanthal und d Bglande ein. Die mittlere Jahres-
temperatur (20,5°) ist höher als im Bglande, die scharfen Gegensätze zw. Tai:' und
Nacht. Summer und Winter sind gemildert. Die Niederschlagsmenge ist geringer, sie
steigt jedoch nach X zu. weil die Küste hier länger unter d Einfluss veränderlicher
Winde steht.
Die Frage, ob sich das Klima Palästinas in geschichtlicher Zeit geändert hat
i l-'raas, Aus d Orient I 2s : 199; 205 f.), darf verneint werden. Die hier einschlagen-
den Aussagen der Bibel deuten gerade auf d klimatischen Verhältnisse hin. die sich
noch jetzt im Lande finden: wir könnten die Zustände des Alterthums gar Dicht in
d Grade mit Hülfe der heutigen verstehen, wenn sie nicht im Wesentlichen die gleichen
726 Wicken— Widerchrist.
wären. Nur Eines unterliegt keinem Zweifel : der *Wald im W- Jordanlande ist nach
und nach geringer geworden, wie sich aus d Vergleichung mit d jetzt bekannter wer-
denden 0 -.Tordanlande deutlich ergiebt. Ob damit aber eine bedeutsame Abnahme
des Niederschlags zus. -hing, ist durchaus nicht ausgemacht. Viell. lässt sich vermuthen,
dass der Ggens der Jahreszeiten sich gegen früher etwas verschoben hat; aber eine
Aenderung der mittleren Jahrestemperatur ist deshalb noch nicht anzunehmen. Dass
das Land seit d Eroberung durch d Araber, bes. seit d Kreuzzügen in einen Zustand
der Verwahrlosung hineingerathen ist, unterliegt keinem Zweifel. Dieser ist aber nicht
die Folge eines veränderten Klima's, sondern der Gleichgiltigkeit und Nachlässigkeit
der Menschen. Die Fortschritte, die die Kultur des Landes in d letzten 40 — 50 Jahren
gemacht hat, bürgen dafür, dass Palästina auch jetzt noch einem blühenden Zustande
entgegengeführt werden kann, wie es ihn in den ersten Jhdten unserer Zeitrechnung
gehabt hat. G
Wicken bei £ Js2825 für kasah = Schwarzkümmel, s. Kümmel. So
Widder. Der W. gilt als hervorragendes, weil sehr grosses Schlachtthier Ez
39 18 und darum auch als ein ausgezeichnetes Opferthier. Er wurde sowohl zum
*Brandopfer als zum *Dankopfer verwendet Lv8l8 (z. B. bei d Priesterweihe 9 4).
Auch bei *Festen wurden W. geopfert, wie am Neumond Nu 28 n ff., gew. mit einem
Farren und sieben jungen Lämmern ; vgl. Nu 7 47. Bes. vorgeschrieben war er beim
*Schuldopfer z. B. Lv 5 15 und beim *Reinigungsopfer des Nasiräers Nu 6 14. — Die
W. waren gew. sehr starke, mitunter auch stössige Thiere. Daher tritt der W. in
Da 8 als Symbol des starken medo-pers. Reiches auf. Auch sonst werden gelegentlich
Fürsten mit W. vgl. Kilo. — Lv3e hat £ das hebr. sakär {= männlich) mit Schöps
übersetzt. So
Widerchrist, Antichristus, Gegenmessias (etwas Anderes ist ein Pseudochristus.
falscher Messias Mt 24 24 ; Mc 13 22) heisst 1 Jh 2 18. 22 ; 4 3; 2 Jh 7 die in d urchrist-
lichen Eschatologie vorkommende Personification der widerchristlichen Macht. Der-
selbe wird dem ^Erscheinen des *Messias als dessen satanisches Zerrbild vorangehen
(Jh5 43?): er „kommt" 1 Jh2i8, wie auch der Messias „der Kommende'4 heisst. AVäh-
rend aber hier von ..vielen W." die Rede ist, in welchen als in einer Collectivper-
sönlichkeit der geweissagte Eine seine geschichtliche Wirklichkeit bereits gewonnen
hat (gemeint sind die aus d christlichen Gemeinde ausgeschiedenen gnostischen Do-
keten als Leugner der vollen Menschheit des Snes Gottes), erscheint 2 Th 2 3 — 10 ein
persönlicher W. unter d Bezeichnungen „der Widerwärtige", „der Boshaftige", der
„Mensch der Sünde'- und namentlich 2 3 „das Kind des Verderbens'-, wie Jh 17 12 (vgl.
18 9) auch der Verräther Judas als Maske des W. (670 Satan wegen 13 2.27) und Urbild
derer genannt wird, die 1 Jh 2 19 „von uns ausgegangen sind, aber nicht von uns waren" ;
daher er mit seiner aus Juden und Heiden bestehenden Schar, dem Vorbild der anti-
christlichen Macht, JI1I82 — 6 von Jesu „Ich bins" zu Boden gestreckt wird, wie
der Messias auch 2 Th 2 8; Ps Sal 17 27. 39 nach Js 11 4 den W. „mit einem Hauch seines
Mundes umbringen wird". Ein gleiches Endgeschick erleiden Apc 19 15. 19 f. das „Thier"
und ..der falsche Prophet", in deren Bilder Apc 13 1 f. 11 f. die Vorstellung vom W.
sich zerlegt. Da hier die gottfeindliche Weltmacht in ihrem kaiserlichen Vertreter
Apc 17 10. 11 (Nero V Domitian ?) gemeint ist, könnte möglicher WTeise auch zu dem
2 Th 2 4 gezeichneten Bilde des sich in d Tempel Gottes setzenden und Anbetung
verlangenden W. (vgl. Apc 13 4. g. 8. 12. 15) urspr Caligula"s, als gleichsam eines neuen
Antiochus Epiphanes, Attentat auf d Tempel Veranlassung gegeben haben. S. Seleu-
ciden, Offenbarung des Johannes. Eine Streitfrage bleibt es, ob aus diesen Tagen
Widersacher — Wind, Windsbraut, Windwirbel.
727
die ganze Vorstellung' von einem persönlichen Haupt der zum letzten Angriff auf d
Volk Gottes vorschreitenden feindlichen Mächte datirt oder ob sie schon zuvor in-
nerhalb der spätjüdischen Theologie wohl auf Grund von Da 7 8. 11.20 25; 823—25;
t» 27; 11 36. 37 : vgl. Apc Bar 40 oder noch älteren orientalischen Traditionen Ausbildung
empfangen hatte. Bousset, der Antichrist 1895. H
Widersacher heil oft für £> sätän (= *Satan und vgl. 1 Pe5 8) von mensch-
lichen Feinden im Krieg 1 Sin 2!) 4: 1 Kg 13 u etc. aber auch für andere hebr. und
griech. Wörter 3-Sm24i3; Mtö25 etc. K
Wiedehopf. Nach alten Febsetziren ist unter d unreinen * 'Vögeln Dt 14 18:
Lvlli9 der W. Upupa epops Tristram 208: BrehmI279 genannt. Dieser in Palä-
stina das ganze Jahr hindurch einheimische und häutige Vogel nährt sich von Kerb-
thieren, die er bes. auf Dungstätten sucht, und wurde wohl deswegen nicht gegessen;
seine Unreinlichkeit hat ihm bei uns den Namen Stink- oder Kothvogel zugezogen. So
Wiesel. Mit W. ist in d Aufzählung der nicht essbaren Thiere I7 höled nach
(1 Versionen und d thalmudischen Tradition übersetzt (vgl. Maulwurf) ; ob mit Recht,
muss dahingestellt bleiben. Nach Tristram 151 findet sich in Palästina sowohl das
gew. W.. Mustela vulgaris BrehmlI81 als auch der Iltis, Mustela putorius ebd. 69.
Tristram vermuthet , dass das sehr häutig vorkommende Ichneumon, Herpestes Ich-
neumon BrehmII37, wohl auch zu dieser Sippe gezählt worden sei. So
Wild. Unter W. ist an vielen Stellen der Wildesel verstanden. Dieses schöne
Thier, der equus onager, equus und asinus hemippus unserer Naturgeschichte Tristram
41: BrehmIII35, ist grösser als der gemeine Esel: er hat einen grossen Kopf mit
dicken Lippen; sein Fell hat eine weisse Behaarung von silberartigem Glanz mit ver-
schiedenen Streifen (Abb. 211). Die Thiere leben, von einem Hengst geleitet, in d
Steppe in Rudeln oft von mehreren hundert Stück: sie sind berühmt wegen ihrer
Raschheit und Un-
zähmbarkeit. Auch ist
es sehr schwer, ihnen
beizukommen: die Ver-
gleichung der Ismaeli-
fcischen Araber mit d
Wildesel Ge 16 12 ist
daher eine äusserst
treffende. Der Dichte]1
des Ei entwirft 39 5
eine drastische Schil-
derung dieses Thieres ;
dort findet sich die
richtige Beobachtung,
dass das Thier die
Salzlachen 6b(£W üste )
aufsucht. Auch sal-
ziges Wasser liebt es ;
es braucht übrigens im Ganzen wenig Wasser. Das Fleisch des Wildesels gilt noch
heute als Leckerbissen; im AT ist dasselbe wenigstens nirgends verboten.
Wilde Thiere. Heber d Eintheilung der Thierwelt u. s. w. s. Thiere. So
Wildnisa s. Wüste.
Wind. Windsbraut. Windwirbel s. Wetter.
Abb. 211. Wildesel
728 Wind— Wohlfeil.
Wind = Windhund Pr303i wahrsch unrichtig, s. Hund. So
Winkeleisen. £ übersetzt lKg79 die Worte lemiddöt cjatU = (Steine) nach
d Massen von Quadern (znrechtgehanen), durch ..mit d Winkeleisen gehauen". Vgl.
Steine. Palast. Säge, Steinmetz. Si
Winter s. Jahr. Jahreszeiten.
Winterhaus Am 3 15; Jr3622, s. Wohnungen. G
Wittwe. Wie die Lage des Wbes überhaupt (s. Ehe), so war bes. die der W.
im alten Israel eine recht- und Mutlose (2Kg4i, vgl. Arme). Dass auch die Mah-
nungen der alten Gesetze Ex 22 22 — 24 nicht viel fruchteten, beweist der Umstand,
dass die Vergewaltiger der W. wiederholt mit Gottes Rache bedroht werden Dt 10 18;
24 17 : 27 19. Und so hören denn auch die Klagen der Propheten und Dichter über
d Loos der W. und Waisen nicht auf Js 1 17. 23 ; 10 1 f. ; Jr 5 28; 7 6; Ez 22 7 ; Sa 7 10; Ml
3s: Hi229; 24 3: 31 16; Ps94e; Si35i8f.; Mt23i4; Lcl8 2— 5. Wo Grundbesitz
war. mochte die Lage bisweilen besser sein. Der nächste Erbe (£7 gö'el) war ver-
pflichtet, die W. zu ehelichen, doch konnte Erbrecht und Ehepflicht auf einen andern
Anverwandten übertragen werden Et 4 5 — 10 (s. Ehe: Leviratsehe). — In d alten Zeit
war die W. an einer bes. Tracht kenntlich Ge 38 14. Später galt es für ehrenvoll,
wenn sie keine zweite Ehe einging Jt8.5f. ; 16 27 f.; Lc236f. ; lTmöll. lieber d
thalmudische Wittwenrecht s. Saalschütz 745. 861 f. Si
Woche. Die Hebräer theilten den Mondmonat in 4 Wochen (fj säbirti , pl.
säbü'im, säbü'öt, auch sabbüt Lv 23 10 : 25 8: im Aram. sabbetä, daher im NT aaßßaröv,
oaßßazä), die W. in 7 Tage. Wahrsch haben die Hebräer die 4-Theilung des Monats
von d Kanaanitern (und cl Babyloniern) übernommen. Die 7-Theilung der W. , die
auch die Babylonier kennen, scheint urspr nichts mit d 7 Planeten zu thun zu haben,
vielmehr die bab. Benennung der W.-Tage nach cl Planeten erst jünger zu sein.
Spuren einer lOtägigen, auch bei Aegyptern und Griechen vorkommenden W. finden
sich Ge24 55j (doch schwankt hier der Text, s. Dillmann und Holzinger z. St.); Ex
1 2 3 P : Lv 16 29 : 23 27 ; 25 9 P : noch im Islam hat der 10. Tag des Muharram und
Du 1-higge bes. Heiligkeit. Die einzelnen W.-Tage wurden, wie auch bei andren Völ-
kern, gezählt z. B. Ex 16 5: Mt28l und hatten keine bes. Namen, ausgenommen der
*Sabbath. Später führte der Freitag den Namen naQaay.evt) = *Rüsttag Mt27 62; Lc
2354; Jh 19 31.42; JAqNVI6 2 (hebr. artb has-sabbät = Abend des Sabbaths, eig. die
spatere Tageszeit des Freitags, dann überhaupt Freitag; s. Ideler I 516 f.), was Mc 15 42
(Jt86) durch ngooäßßaxov „Tag vor d S.': erklärt. — Leber Wochentest s. Feste. B
Wohlfeil. Leber d Preisverhältnisse des heil. Landes ist es schwer, ja fast
unmöglich, zu einem festen Urtheil zu gelangen, da die Data der Bibel sehr verschie-
denen Zeiten entstammen und die Grösse der Objekte häutig nicht genau, bisweilen
überhaupt nicht angegeben ist. Auch ist es fraglich, ob immer die Preise als genaue
oder nicht bisweilen als ungefähre anzusehen sind. Demnach lässt sich aus d Gründ-
et iickskänfen von Ge23iöt. : 33 19: Jr32 9 nichts ersehen. — David kaufte 2Sm24 24
den Raum des ganzen späteren Tempelareals für 50 Sekel, also für etwa 130 M. ;
ebenso In ich schätzt der PO Lv 27 16 den Durchschnittswert!! des Ertrages eines Ackers
anf 50 Jahre hin ab. Dann wäre der *Töpfersacker Mt 27 7 mit 30 Silbersekeln (3. 5 f.)
(etwa 80 M..) doch sehr theuer bezahlt, — Omri hat das Territorium der ganzen St
Samaria 1 Kg 16 24 mit 2 Silbertalenten = etwa 16000 M. bezahlt. — Von andern
Gegenständen wird Lv5l5 (also nach d Exil) ein Widder auf 2 Sekel (über 5 M.),
ein Sklave Ex 21 32 auf 30 Sekel (etwa 80 M.) abgeschätzt. Wie der Hauskaplan in
l.'i 17 stand. i>t schwer zu sehen. Er hatte nach 10 ausser freier Station 10 Sekel
Wob
729
Honorar = etwa 27 M.i. Das war blutwenig; bekam er aber die Orakelgebühren
(vgl. lSm97f.) und Opferantheile des frequenten Heiligthums, bo war dies Trinkgeld
überflüssig. — Sehr theuer waren in vorexilischer Zeit die Preise für Pferde und
Kriegswagen 1 Kg 10 29: L50 Sekel (etwa 400 M.) und 600 Sekel (etwa 1600 M.),
aber dergleichen besass der einlache Bürger nicht. Bei d Bedürfnisslosigkeit des S-
Länders in Bezug auf Wohnung und Kleidung- und bei d Gunsl des Klimas wird man
im Allgemeinen, von Nothständen abgesehen, das
Leben im heil. Lande wohlfeil nennen können. Vgl.
Theuer und ZDPV XVIII 18 ff. Si
Wohnungen, f} näwee Js 32 18, miskän Ps747,
mä'ön Ps68 6, mdkön 1 Kg- 8 49, sind im warmen Blor-
g-enlande kein unmittelbar dringendes Bedürfniss. Die
Sage bei J erinnert an d Wohnen unter Bäumen in
d Urzeit Ge 2 8 f. 15 (vgl. Faber. Archäologie der He-
bräer 19 f.). Auch später hatten die horitischen Pa-
rias in Edom oft nur den schützenden Fels zum
Obdach Hi 24 8. Das Lagern im Freien galt als
etwas ganz Gew. Ge 19 2 ; 28 n. Der Nomade oder
Wanderer war mit einem Hüttchen von Laubgeflecht
I7 §ok Ps 27 5; 76 3 oder §ükM Js 4 6; Jn 4 5 f. zufrie-
den. Auch der Ackerbauer begnügte sich mit einem
solchen Hüttchen als Nachtquartier (m'lünä Js 1 8
Abb. 79) zur Bewachung der Ernte. Die regelmäs-
sige W. des Nomaden war das Zelt Abb. 212, daher
Ge 4 20 jöseb öhcl, das er aus d meist schwarzen (HL
1 5) Fellen seiner Herdenthiere oder aus einem gruben
Wollgewebe herstellte (vgl. Dachsfelle, Felle 1. Holz-
pflöcke (jäted Ei 4 21 1 . 1 wurden in d Boden einge-
schlagen (daher tcilca- Öhel Jr6 3: näta' Da 11 45;
Ggens näSä' jäted Js3320, abgekürzt raösä' Ge35l6
etc. =: aufbrechen); durch Stricke aus Sehnen mMS-
rim Ex 35 18; Jrl()20 waren die Zeltdecken an d
Pflöcken festgemacht. Das Ganze war im Innern
durch Stäbe 'ammüdlm RÜ626 (Jtl3 6) gestützt.
Die Decke war länglich gewölbt (Sallust. Jug. 18
quasi navium carinae), nicht spitz zulaufend ; daher
. I s 40 22 der Himmel mit einem ausgespannten Zelte
Vgl. Das Innere war durch einen Vorhang in 2
Räume neben einander abgetheilt: in d einen pflegten
die Männer, bisweilen mit einem kleinen Viehstand
2 Sin 12:; (des Nachts oder bei Unwetter), zu verwei-
len, in d anderen die Frauen Gel89f. Nur Wohl-
habende hatten lies. Frauenzelte Ge 24 67 ; 3133. Den
Eingang verschluss ein Vorhang jti'ä Jr4 2o; Js
542 (vgl. Teppich. Teppichmacher). Deber d Geräthe
des Innern s. Hausrath, Stiftshütte, üeber d jetzige
Nomadenzelt s. MvOppenheim II 13 ff. An diesem
Zeltleben hielten als altreligiösem Brauche Ge 25 27 noch später die Sippen der l.v
730
Wohnungen.
chabiter fest Jr357 — 10. Nach d Legende wohnten die Israeliten auch während d
♦Wüstenwanderung in Zelten Ex 16 16: Nu 19 14: Ho 12 10, während Lv 23 42 f. P1 ein
Wohnen in Laubhütten angenommen wird, um eine historische Erklärung- für d Laub-
hüttenfest zu gewinnen (vgl. Feste i, wobei der Gesetzgeber nicht bedacht hat, dass
in d Wüste kein Laub zu beschaffen war. Für d Vieh wurden wohl meist für d Re-
genzeit siiklcöt Ge 33 17 als bedeckte Pferche (Strabo XVI 773 tuävö(>cu Gx^yaoxal) er-
richtet (s. Viehzucht). Ob °h°le mijßnce 2 Ohr 14 14 Zelte für d Vieh sind? Es sind
wohl die Zelte der Henlonbesitzer gemeint. — In späterer Zeit begegnen uns sukköt
2 Smllii: 1 Kg 20 12. 16 und »hälim 2 Kg 7 7 : Jr 37 m als Obdach der Krieger. lieber
Zelttempel s. Hain.
Wie der Nomade der beweglichen, so bedarf der Ackerbauer der festen W. —
Bei d gbgigen und höhlenreichen Natur des hl. Landes waren die natürlichen, durch
Erosion gebildeten oder die in d weichen Kreidekalk künstlich eingegrabenen *Höhlen
(vgl. Herberge) lange Zeit die einzigen dauerhaften W. der ackerbauenden Bevölke-
rung Abb. 213. Auch später noch bis in d Anfang der Kgszeiten legte man gern die
Häuser im Anschluss an d Bgwände oder als Einbauten in Höhlen an, da man feste
freistehende Häuser nicht zu bauen verstand (vgl. Guthe
ZI ) PV V 339—345 ; Schick ebd .VIII 42—15). Wo man
Höhlen nicht haben konnte, begnügte man sich mit d
kümmerlichen, aus d Ziegeln des Thonbodens des Lan-
des zus.-geklitschten Hütten \ hätte fyömer Hi 4 19), deren
Wand man mit einem Fusstritt einstossen konnte Ez 12
5. 7. die der Wind umbliess Hi 1 19 oder der Platzregen
fortschwemmte Mt 7 27, und die das Gesetz von Lv 25 31
als eine res nullius pretii behandelt. Bisweilen gab
man wohl den Thonziegeln (lebenlm) etwas festeren
Halt durch ein Gerüst von Sykomorenholz Js 9 9. Eine
Vorstellung von einer Baukunst, welche Dauerhaftes schafft, gewannen die Israeliten erst
durch d Palast- und Tempelbauten, welche David und Salomo durch d Phönicier aus-
führen liessen (s. Bauen). Bei solchen sorgfältiger ausgeführten Wohnungsbauten
begann man zunächst einen bes. geeigneten Grundstein — ceben p'mnä Hi38 6: rös
pinnä Psll8 22; xs<paty ycovlag Mt 21 42 ; äxQoycovuüoQ Eph 2 20 — auszusuchen, in den
man wohl auch einen Talisman einritzte, der das Haus beschützte {o<pQttylq 2 Tm 2 tt).
Bei grossen Bauten werden 12 solcher Fundamentsteine mit Inschrift erwähnt Apc 21 14.
M;m baute dann die Einfassungswände aus Bruchsteinen Lv 14 40 ff., die durch Mörtel
(malet) Jr439 mit einander verbunden wurden. Das gew. Haus, fj haßt, war ein-
stöckig, meist mit einem auf d flachen Dache aufgesetzten Oberbau (»lijjä Ei 3 23 etc. :
,-,y.hvlt htl öüfittxoz xov ol'xov Jt 8 5 ; ine^wov Ap 1 13 ; 9 37) versehen, zu welchem auf d
Hofseite eine Freitreppe hinaufführte (mesülä) 2Chr9n vgl. Abb. 214. Nach d Strasse
zu bot das Haus meist die kahlen Wände. Die Aussenwand, £j hajis Ez 13 10, wurde
mit einem Putz (Tünche täfel oder 'äfär Lv 14 41 f .) beworfen. Daher xolyoq xsxovia-
Hhvoq Ap 23 3. Der Putz war nach Si 22 17 (20) mit Sand vermischt, Auch die Innen-
wände (pr Lv 14 37 vgl. 36) wurden leicht verputzt Da 5 5 und erhielten bisweilen einen
Farbenanstrich Jr 22 14 säsar, <S /*lXzoq (Mennig, s. Roth). Die *Fenster gingen meist
nach d Hofe zu. Auch aller Schmuck Ne8i6, Verzierungen der Wände, Veranden,
Galerien befanden sich auf d Hofseite des Hauses 2Kgl2; Am3i5; 1 Kg 22 39. Dort
war auch die Cisterne (s. Brunnen) 2Sml7i8f. : da sass man unter seinem Weinstock
und Feigenbaume 1 Kg 5 5.
Abb. 213. Höhlenwolmung
Wolf.
731
Das vordere Zimmer unten diente als Aufenthalt zur Nachtzeit (s. Bett) und
bei Tage, wenn Unwetter oder Kälte herrschte, das dahinterliegende Reeder Ge 43 30 etc.
war biswei-
len Frauen-
gemach Ei
I5l; ULI 4:
3 4. bisweilen
lag auch ein
bes. Schlaf-
zimmer wei-
ter hinten
2 Sin 4 7: 13
m. sonst auch
eine Vor-
ratskam-
mer Pr 24 i.
Das gute
Zimmer lag
im Oberbau
auf d Dache
Hijjä i;i3 2ö
(vgl. zu Am
96 Siegfried-
Stade)s.Lau-
1 II. Söller. Bei
grösseren Häusern war es saalartig Jr22i4. avuyyeov fieya Mcl4i5: Apli3, ävdyatov
Lc 22 12. Daher in heisser Zeit gern aufgesucht als ialyjjat hcon-mkerä. Irrf«,- ham-
me%erä (Zimmer der Kühlung), (5 xb l-negibov tov üsnirov Ei 3 20. 24 vgl. Sommerlaube.
Man beherbergte dort Gäste 2 Kg 4 10 f.. legte Leichen dort hin wegen d abgesonderten
Lage 1 Kg 17 23; 2 Kg 4 34 f.: Ap9 37.39 und zog sich in d Trauer dahin zurück 2 Sm
1833. Im Winter hatten Wohlhabende einen mir glühenden Holzkohlen angefüllten
Warmtopf im Zimmer (aJi Jr3622; vgl. den marifaü der jetzigen Araber). — Reiche
hatten zahlreiche Gemächer 1 Kg 2<> 31.1: 2 Kg 9 2 etc.. deren Wände mit Ledern getäfelt
waren Hg 1 4 (vgl. Palast. Spünden. Täfeln), auch wohl bes. Häuser für Summer und
Winter Am 3 15. — Das Dach war flach (gäg, arßyt], öib(ia\ durch eine Freitreppe er-
reichbar Mt 2-1 17. mit Estrich oder Ziegeln belegt (igoQvaosiv areyijv Mc2*), meist nicht
sehr hoch gelegen Mt2023. Nach d Gesetz Dt 22 8 sollte ein Geländer, L> ma'a
<S oT&pävjj, angebracht sein. Leber Dachkulte s. Sterne, über Dachverkehr der Nach-
barn s.Geselligkeit. — Ueber Viehställe s. Viehzucht, über Vorrathshäuser und Scheu-
nen s. Ackerbau. Sonst s. 1 lausrat h. Gefässe. Si
Wolf. In Palästina hat dieses Raubthier zu jeder Zeit gelebt und zwar die-
selbe Species wie bei uns: nur ist seine Farbe etwas heller Tristram 152. Fast nie
kommt der W. in Rudeln vor, meist bloss einzeln oder zu zweien; meist sind es starke.
grosse Thiere, da sie auf ihren wie überall zur Nachtzeit Hb 1 8 ausgeführten Streif-
zügen genügend Futter finden. Seiner Raubsucht, Blutdürstigkeit und Hinterlist wegen
war der W. sehr gefürchtet. Tags über liegt der W. zw. Felsen oder verbirgt sich
in d Steppe. Man rindet ihn noch heute durch d ganze Land hindurch: überall ist
er der Schrecken der Schafherden. Aus zahlreichen Bildern und Vergleichungen er-
At.li. 214. Modernes Wohnhaus mit Ober<*emach.
732 Wolken— Wüste.
sehen wir, dass man sich seiner nicht zu erwehren verstand. Namentlich blutdürstige
Feinde und schlimme Widersacher werden uns unter d Bilde von W. vorgeführt Ez
22 27. Im Segen Jakobs Ge 49 27 wird der Stm Benjamin mit einem räuberischen W.
vgl., um seinen Kriegsmuth zu kennzeichnen. Im NT werden falsche Propheten mit
W. vgl. Mt 7 15; die Apostel werden als Schafe unter d W. geschickt Mt 10 16. So
Wolken s. Wetter; Wolkensäule Ex 13 21 etc. (Dillmann-Ryssel3 150 f.), s.
Erscheinung und Feuersäule. B
Wolle war das wichtigste Material, das zu Bekleidungsstoffen diente, da die
Obergewänder ('s. Kleidung) fast durchweg aus wollenen Stoffen bestanden. Die Na-
turfarbe der W. war weiss (s. Schaf); daher das Bild der weissen W. Jsli8. Auch
gefärbte W. kommt vor z. B. Lvl-l4f. W. wurde wohl auch wie heute noch zum
Füllen von Polstern und Matrazen verwendet. Im Orient giebt es heut zu Tage bes.
\Y. -Krempler. Diese benützen einen langen, mit einer Darmsaite bespannten Bogen ;
dadurch dass diese Sehne mittelst eines Schlägels in Schwingung versetzt wird, wird
die W. rasch in weichen Flaum verwandelt (vgl. Wetzstein in Delitzschs HL und
Kh 176, Anm. 4). Die W. wurde auf primitiven Webstühlen (s. Weben) verwoben.
W. und *Leinen durften nicht vermengt werden Dt 22 11. — Aus d W. von *Ziegen
und *Kamelen wurden sehr grobe Stoffe verfertigt. So
Worfeln, £j zärcl vgl. bes. Et 32: Wurfschaufel mizrce, s. Dreschen. So
Wucher bei £ für nceseJc Ex 22 25 (24) ; Ps 15 5 ; Pr 28 8 etc. (Zins) , für massä
Xe 5 7. 10 (Pfandforderung), zöxoq Mt 25 27 (Zinsen) ; s. Schulden. Si
Würmer. W. an Weinstöcken werden Dt 28 39, an einer anderen Pflanze Jn
4 7 genannt. In vielen Stellen steht neben d W. die Fäulniss fj rimmä, ö5 oft oanQicc,
V putredo ; so z. B. Ex 16 20 und 24 im Manna ; häufig wird (wie 24) rimmä in d Ver-
sionen durch W. wiedergegeben, von £ einmal Js 14 11 mit Motte. Hi7 5: 17i4; 2126
decken sich Fäulniss und W. , wie ja die Wurmkrankheiten 2 Mk 9 9 (£ Maden) und
Apl2 23 als bes. schreckliche Strafe gelten. Hi25c heisst der elende Mensch selbst
..Made und Wurm". Der W. drückt überhaupt etwas Verächtliches Ps22 7 aus. —
In d Anbeten von „W." von Seiten der Aegypter WS 11 15 (b^nsTa) hat man eine
Anspielung auf ihre Verehrung von Krokodilen zu erblicken; die Aegypter sollen da-
für mit solchen Kriechthieren bestraft werden (s. Gewürm). — £} tölä' bezeichnet
auch den Scharlachwurm und daher den Scharlachstoff Js 1 18 £ Rosinfarbe; Kl 4 5
£ Seide. So
Würze als Uebsetzg von nelwt Ge37 25; 43 11 ist nach d verwandten Spr mit
Tragakanth oder Traganth zu übersetzen. Der geschmacklose schleimige Tragakanth-
gummi setzt sich in bandförmig gewundenen, weisslichen Knollen am Fuss der sehr
stachligen Astragalussträucher an. Von solchen Sträuchern giebt es in Palästina
mehr als zwanzig Species (Tristram 393) ; die gew.-ste ist Astragalus gummifera, die
jedoch im Vergleich zu andern ausserhalb Palästina^ wachsenden Abarten (vgl. Bois-
sier II 318) nur eine schlechte Qualität Tragakanth liefert. Der Gummi wurde thera-
peutisch und wohl auch zum Kleben verwendet; noch heute spielt er in d Zucker-
bäckerei eine gewisse Rolle. — Vgl. Balsam. So
»äste. Das gew.-ste Wort für W., midbär, 05 ö {•'(»/," 0<?> hat einen viel um-
fassenderen Sinn als unser Wort W. Es bezeichnet urspr einen Strich Landes, auf
dem man Vieh zur Weide treibt, Trift, Anger, gleichviel ob dieser innerhalb des
Kulturlandes liegt Ge37 22 oder an dessen Rande, als Uebergang zw. d Kulturlande
und der eig. W. Dt 4 43; lSml7 28. Da nun nicht Ersteres, sondern Letzteres die
Regel ist, da ferner weite Strecken des unkultivirbaren Landes vortrefflichen Weide-
Wüste. 733
grund bes. im Frühjahr darbieten, so ist der Ausdruck midbär allgemeine Bezeichnung
solcher Gebiete geworden, die nicht zum Kulturlande gehören, d. i. der W. Vom
midbär lieisst es daher, dass er eine starrende , leblose Leere sei Dt 32 10, dass man
dort nicht säe Jr2 2, dass er menschenleer sei Jr2e; 9i. li; Hi38 26, verlassen Js
27 lü — also eine iazübä, Ggens zur "därnä Js6i2; 7 16 — daher unsicher Ps55 8;
Kl 5 9, ein dürres, durstiges Land Ezl9l3; Ho 13 5; Js35l. 6; 41 18 f.; 43 19 f., nackt
und ohne Bäume oder Pflanzen Ho 2 3 ; Js41i9; 51 3: Jr4 26, sämmtlieh Merkmale der
W". Diese Schrecken der W. werden von d Phantasie des Volks gesteigert Js30 6;
Jr 2 6 ; die beängstigende Finsterniss ist (auch 31) wohl gefolgert aus dem Fehlen der
menschlichen Wohnungen, in denen stets des Nachts eine *Lampe zu brennen pflegt
(ZDPV III 114 f. i. Neben diesen allgemeinen Aussagen über d W. giebt es andere,
die einzelne Theile der W. herausheben, so die Weidestrecken £) w'öt Jr23i0; Jl
1 19 f. ; Ps65i3, die trockenen unfruchtbaren Gebiete £} Lardböt 2 Sm 15 28; 17 16, die
vulkanischen Steinflächen I7 liar'rlm Jr 17 6 (heute harrdt Wetzstein Reisebericht 20 f. ;
ZDPV NU 225 ff.; MvOppenheim I 213 ff.), die kahlen Höhen Jr 12 12, oder die rätsel-
haften Thiere sijjjlm Js 1 3 21 (£ *Zihim); 34 14 (£ Marder), ferner die *Wildesel Jr2 24;
Hi24 5; 39 6, bes. Pflanzen wie *Dornen Ri8 7. 16, *Tamarisken oder *Wachholder Jr
17 6; 48 6 (£ *Heide).
Die W. im S Palästina's, in und am *Negeb wird häutig erwähnt in Verbin-
dung mit d *Wüstenzuge Israels. Die einzelnen Theile wurden nach Oertlichkeiten
benannt, wie W. von *Sin, von *Sur, von *Kades (£ stets W. Sin etc.), einen gemein-
samen Namen gab es nicht (heute bädijet ct-tih, d. i. W. des Umherirrens, nämlich
der Israeliten). — Die syr.-arab. W. zw. Kanaan und d Euphrat kommt oft bei d
Propheten vor, die das Exil oder die Rückkehr nach Kanaan im Auge haben Ez 2035;
Js40ff. ; einzelne Theile Nu 21 n. 13. 23 ; Rill 22; lChr6(5)9. - - Die W. von Juda
Jo 15 61 umfasste den ö Abfall des Bglandes zum Todten Meer, bes. die unteren Ter-
ra >sen (s. Palästina 493 f.). Sie giebt einen sehr deutlichen Beleg dafür, wie ver-
schiedene Gegenden unter diesem Namen befasst wurden: Weidestrecken, zu deren
Sicherung Thürme und Cisternen angelegt werden 2 Chr 26 10 (vgl. 1 Sm 17 28 ; 1 Sm 25 ;
Amin, die sich hauptsächlich auf cl oberen Stufen des Gbges befanden; Höhlen, die
Flüchtlingen und Freibeutern zum Versteck dienten 1 Sm 24 ; 26 ; 1 Mk 2 28 ff. 31 ff. ;
9 33. 62 ff. ; Städte, die an wasserreichen oder wichtigen Verkehrspunkten entstanden
waren (Jol5 61f. zählt 6 St auf, darunter *Engedi) ; endlich völlig öde Bge, Felsen
und Abhänge. Die einzelnen Theile wurden nach < >rten benannt, W. von *Maon 1 Sm
23 24 f., von *Siph 23 14 f. Die n Fortsetzung der W. Juda bis etwa zu dem Gipfel
et-tuwänik is. Palästina 4(14 1 ist nur unter einzelnen Namen bekannt : W. von *Gibea
Ri2042ff., W. von *Michmas lSml3i8, W. von *Ai J0815. 20. 24, von *Beth Aven
.In IS 12.
W. hat £ auch für einige andere hebr. Wörter gesetzt, die bes. Eigentümlich-
keiten eines solchen Gebiets hervorheben. Höreb, Ijorbd, (»1. h-raböt meint eig. trockene,
unbewohnbare Gegeuden, wird aber auch gehraucht, um die Verlassenheil von Trüm-
merstätten und diese selbst zu bezeichnen Ez5i4; 3i> 10.33; Js482i. l>as Wort taräbä
bedeutet viell. urspr das unfruchtbare Land Js 35 1 ; 41m: 51:!: Jrl76; 5143; es wird
hauptsächlich gehraucht, um die unfruchtbare Ebene am * Jordan (vgl. Palästina L96),
auch im S des Salzmeeres zu bezeichnen Jo 12 1 ; 2Sm47; 2Kg254; Dt 2 8 (£ *Blach-
feld oder *Genlde). Der s Theil dieser Strecke, vom Todten Meere bis el-'a%abe,
heisst noch heute wädi el-'arabä. Als lies. Theile werden die 'avböt von Jericho .1"
5 10 und die 'ar'böt von Moab Nu 22 1 genannl (£ Gefilde); damit sind nicht die Oasen
734 Wüstenwanclerung, Wüstenzug.
von * Jericho und *Sittim gemeint. Für fsimön hat £ theils W., theils treffend Ein-
öde gesetzt 1 Sm 23 19. 24 ; Dt 32 10 ; Ps 106 14 ; es hebt den grausigen Eindruck der
Verlassenheit und Unfruchtbarkeit hervor und steht bes. für d nö Ufergegend des
♦Salzmeeres Nu 21 20; 23 28. Verwandt sind die Wörter sammcl, semclmä, sömemä Jr
18 16; 44 6.22; KII13, insofern sie die starre Leblosigkeit der W. bezeichnen. Mit
syjjä Js 35 1 etc. ist die dürre, trockene Beschaffenheit der W. gemeint. G
Wüsten Wanderung, Wüstenzug. Die Zeit der W\v. wird von P genau nach
Tagen, Monaten und Jahren berechnet. Am 15/1 brechen die Israeliten von *Raemses
auf Xu 33 3. Am 15/2 nach d * Auszuge gelangt die Gemeinde in d Wüste von *Sin
ExlÖi: im 3. Monat Ex 19 1 in d Wüste am *Sinai; die nähere Zeitangabe ist hier
absichtlich von späterer Hand getilgt 1 Dillmann-Ryssel 209). Am 1/1 des 2. Jahres
wird die *Stiftshütte aufgerichtet Ex 40 1.17. Am 1/2 des 2. Jahres findet die 1. Zäh-
lung der streitbaren Männer statt Xu 1 1. Am 20/2 des 2. Jahres erfolgt der Auf-
bruch vom Sinai Xu 10 11. Nach 40 Tagen kehren die Kundschafter in d Wüste von
*Pharan zurück Xu 13 25. Im 1. Monat gelangt die Gemeinde nach *Zin Xu20i;
auch hier ist die nähere Datirung beseitigt, gemeint war urspr das 40. Jahr (Dill-
mann Xu2 110). Xu 33 38 stirbt Aaron am 1/5 des 40. Jahres nach d Auszug aus
Aegypten. Alle diese Zeitangaben stehen im Widerspruch mit Nu 14 34 P ; entspre-
chend dem 40tägigen Aufenthalte der Kundschafter im hl. Land sollen die Israeliten
40 Jahre in d Wüste zubringen. Die 40 Jahre Ww. sind das eine Mal von d Aus-
zug aus Aegypten. das andre Mal von der innerhalb d ersten Jahre der Ww. fallenden
Rückkehr der Kundschafter ab gerechnet. Die Differenz in d Chronologie P*s be-
weist, dass die 40 Wüstenjahre keine freie Eründung P's, sondern ältere Tradition
sind. Im Dt ist zwar 13 der urspr als Todestag Moses* 32 48 ff. gemeinte 1/11 des
40. Jahres aus P, 2 7 und 29 4 stehen die 40 Jahre Ww. in secundärem Text, aber
82.4 ist für d älteren Theile des Dt's die Zahl der 40 Wüstenjahre gesichert. Wahrsch
stammt sie bei D nicht aus J, der sie viell. Xu 14:«: 32 13 hat, sondern aus E, der
sie z. B. Jo 14 7. 10 kennt. Da der ephraimitische Erzähler E die 40 Jahre hat, dürften
sie auch bei Arnos 2 10: 5 25 „echt" sein. In jüngeren Schriften kommen sie noch
Jo 5 6; Xe 9 21 ; Ps 95 10 vor. Die 40 Jahre Ww. unterliegen als runde Zahl (= Dauer
einer Generation) dem Verdacht, nur eine muthmassliche Berechnung zu sein. Wie
lange wirklich der Wz. währte, entzieht sich genauerem geschichtlichen Urtheil. Für
eine ungefähre Datirung s. Auszug und Israel.
Was die Israeliten in jener Zeit ..getrieben, und wie wir uns diesen Wüstenaufent-
halt näher vorzustellen haben, darüber suchen wir im Pentateuch vergeblich Aufschluss-
I lillmann-Kittel 117). Aus d Stationsregistern bekommen wir auch keine klare Anschau*
uhl;' (vgl. Lagerordnung und die Xamen der einzelnen Lagerstätten). Viele Orte sind
sicher einmal in historischer Zeit Wüstenstationen gewesen ; aber die meisten Xamen sind
jetzt unbekannt, zum Theil differiren sie nicht unerheblich nicht bloss in d Reihenfolge,
Mindern auch hinsichtlich der mit ihnen zus. -hängenden Ereignisse. Der scheinbar genaue
( Irtskatalog Xu 33, der 40 Raststätten zählt, beruht auf einer Spielerei mit d 40 Jahren
der Ww. : je 1 Ort soll 1 Jahr der Ww. entsprechen! Es hat noch andere Stationsre-
gister gegeben, von denen uns aber nur Bruchstücke erhalten sind DtlOef. (1 ib. 2); Xu
21 12 — 20. Das letztere ist desshalb lehrreich, weil wir aus ihm ersehen können, dass es
für einen Marsch der Israeliten von einem Lager zum andern durchschnittlich 8 — 10 km
rechnete : vom *Arnon an d Wüste, also von d Quellgegend des Fl 13 bis zum *Pisga, d. h.
für eine Strecke von 40 — 50 km, 5 Märsche. Einzelne Xamen der Verzeichnisse knüpfen
an Oasen an. Die mit manchen Xamen verbundenen Erzählungen sind ätiologische
Wüstenwanderung, Wüstenzug. 735
Legenden: der Ursprung der Ortsnamen wird erklärt, z. B. *Mara = Bitterwasser
Ex 15 23 ff. JE; Thabeera Nu 1 1 3 JE, yib'röt 7iat-ta'°wä = Lustgräber Nu 11 u JE. Für
einzelne Namen giebt es mehrere Erklärungen, z. B. *Massa und *Meriba Ex 17 2. 7 ;
Nu 20 13; Dt 338. Andre Ortsnamen sind durch ihre Heilighaltung bei umwohnenden
Völkern auf d Sage von Einfluss gewesen, z. B. Elim (=*Geister?) Ex 15 27 JE und
Oboth (= Manen) Nu 21 10 P. Bei P ziehen die Kundschafter Nu 13 3 von d Wüste
*Pharan aus, wohin sie auch 13 26a zurückkehren, während bei JE und D Aufbruch
und Rückkehr im Verlauf des Aufenthaltes in *Kades erfolgt Nul3 26b; Dtli9ff. ;
Jo 14 6 f. Bei P fällt das Absterben des Volkes in d Zeit der Wanderung in d Wüste
von *Pharan und des Weiterziehens von dort, während Nu 20 ib J ; Dt 1 46 das Volk
geraume Zeit in Kades verweilt und, Nu 14 25 E; Dt 2 1. 14 sich s wendend, 38 Jahre
bis zur Ankunft im O-Jordanlande gebraucht. Zum Ausgleich dieser Differenzen
nehmen Harmonisten gegen d Texte zu einem doppelten Aufenthalt in Kades oder zu
einem zweifachen Kades ihre Zuflucht. Dt 5 3 scheint überhaupt nichts (wie auch .1 ?)
von einem 40jährigen Wüstenaufenthalt zu wissen. Nu 33 38 stirbt Aaron auf d Bge
*Hor, Dt 106 in *Moser(a). Ja nicht einmal über d Offenbarungsbg herrscht Einstim-
migkeit (s. Sinai). Bei J ist Kades das eig. Ziel der Wanderung. Es ist nicht un-
wahrsch, dass nach J auch Kades der Ort der Gesetzespromulgationen ist Ex 15 25'':
Dt 5 3 (Wellhausen, Proleg. i 349). Von Kades aus erfolgte viell. das Vordringen ein-
zelner israelitischer Stme, z. B. Juda's nach d hl. Lande, wovon sich Ei 1 16 eine Spur
erhalten haben könnte (vgl. Palmenstadt). Zu d Kades-Pericopen Nu 11 ff. gehört der
Hauptsache nach Ex 17 (Dillmann-Eyssel 195); Massa-Meriba ist — Kades Dt 32 51 ;
33 2. Auch sonst stehen einzelne die Ww. betreffend Kpp. in Ex Nu, z. B. Ex 16 nicht
an ihrem urspr Platz. Unter allen diesen Umständen ist es ein vergebliches Unter-
fangen, den Wz. Israels zu localisiren und näher zu beschreiben ; es hat denselben
Werth, als etwa den von d Burgunden bei d Reise zu Kg Etzel nach d Nibelungen-
sage zurückgelegten Weg zu untersuchen (Stade I 130, Anm. 2).
Ist jene Periode nun an und für sich ein geschichtlich dunkler Zeitraum, so
lässt sie sich durch einige allgemeine Erwägungen doch etwas aufhellen. Wir haben
uns die israelitischen Stme während jener Zeit als nomadisirende Hirten zu denken
Ex 19 13; Nu 14 33; 204, durch gemeinsame Erlebnisse zus. -gehalten, als deren agens
ihnen Moses den Gott vom Sinai dolmetscht. Das Israel der Wüstenzeit ist der Reflex
des späteren Israel in bonam et in malam partem. Zw. d geschichtlichen Eigenart
eines Volkes und seiner vorgeschichtlichen Naturanlage besteht eine innere Wechsel-
beziehung. Wenn wir auch ohne "Weiteres zugeben, dass die Bundbrüchigkeit, Hals-
starrigkeit, Verzagtheit und Abgötterei des späteren geschichtlichen Israel Erzählungen
wie Ex 32 ff.; Null; 14; 20; 25 iEz20 26) den Boden geliehen hat, so werden wir
uns doch von d vorgeschichtlichen, d. h. hier dem Israel der WTüstenzeit kein falsches
Bild machen, wenn wir ähnliche Neigungen auch bei ihm voraussetzen. Wenn auch
die Gesetze in Ex, Lv und Nu ein Product der religiösen, rechtlichen und sittlichen
Vorstellungen Israels aus d Zeit 1000—300 vor Chr. sind, so werden wir uns doch
keiner Illusion hingeben, wenn wir das religiöse Gemeingefühl, aus dem alle jene
Gesetze stammen, in d Zeit der Ww. von Moses begründet sein lassen: bewährten
sich doch jene religiösen Gemeingefühle bereite als das einigende Band, als die israe-
litischen Stme nach d Eroberung des hl. Landes politisch auseinanderstrebten. Von
hier aus verstellen wir die idealisirenden Züge, mit denen die hexateuchischen Schrift-
steller die Ww. ausschmückten: Moses' Wunderstab, der dem dürstenden Volk aus
hartem Fels Wasser hervorzauberte Ex 17 5; Xu 20 8. die himmlische Speisung mit
736 Wunder — Zabadäer, Zabdaei.
♦Manna und *Wachteln Ex 16; Null, das Nichtzerreissen von Kleidern und Schuhen
während d Wanderung Dt 8 4, die das Lager begleitende Wolken- und Feuersäule
Nu9i5ff., der vor d Volk herziehende Engel Ex 23 20 ff. und der unter Donner und
Blitz sich manifestirende Jahwe Ex 20 18 — das alles ist, unbeschadet gewisser mytho-
logischer Züge, kindlich-sinnlicher Ausdruck für d bes. Gottesnähe und Hülfe, die die
Pilgernden empfanden! In gleichem Sinn gilt darum den zur Busse rufenden Pro-
pheten die Wüstenperiode als der Braut- und Glücksstand der Gemeinde Ho 2 16. 17;
9 in: Dt 32 in : Ez 16 8, als die gute alte Zeit gegenüber d schlechten Gegenwart Jr2 2,
die Zeit, da man Gott richtig verehrte Am 525. Mag viell. auch für uns über seiner
geschichtlichen Offenbarungsstätte ein ewiges Dunkel schweben, so erkennen wir doch
in dem Jahwe, der in d Wüste durch Moses zu d Israeliten sich bekannte und sie
führte, den lebendigen Gott der Heimgeschickte Mt 22 32. B
Wunder s. Propheten. Si
Xanthicus griech. Monatsname, s. Monate. B
Xenius s. Jupiter. Garizim. H
Ysop. Ob mit V. überall dieselbe Pflanze bezeichnet worden ist, erscheint frag-
lich: vor Allem aber auch, ob die Hebr. mit ezöb den im Mittelmeergebiet wildwachsen-
den Y., dessen gew.-ste Species Hyssopus ofticinalis L. Tristram 455 ist, bezeichnet haben.
Der Y. ist ein kleiner fusshoher, dichter Busch mit blauen Blüthen und dunkelgrünen,
sehr stark aromatischen kleinen Blättern. Aus lKg433(5i3) ist auf eine kleine, an
d Mauern wachsende Pflanze zu schliessen: auch wird bestritten, dass der Y. in Palä-
stina überhaupt vorkommt, Boissier IV 584 hat ihn nicht in Syrien. Im Anschluss
an alte üebersetzer denken manche, dass ezöb eine Art des wohlriechenden Origanum
bezeichne, von dem sich einige Arten in Palästina finden ; andere gar — wegen obiger
Beschreibung — an d Capperpflanze, Capparis spinosa, die meist als Mauerpflanze auf-
tritt, Aus jener Stelle sind jedoch ebenso wenig als aus Jhl9 29 bestimmte Schlüsse
darauf zu ziehen, was unter ezöb zu verstehen ist : möglich ist, dass die Hebr. diesen
Namen auch auf andere Pflanzen, als den eig. Y. ausgedehnt haben. Jh spricht ohne
Zweifel von einem hohen Stengel und kann daher unmöglich den kleinen Y. meinen.
Bei d klassischen Völkern (Dioscorides, Plinius) wurde dem Y. reinigende Kraft zu-
geschrieben; damit steht wohl auch der Gebrauch der Pflanze im hebr. Opferritual
in gewissem Zus.-hang. Namentlich wurde Y. beim Reinigungsopfer angewendet Lv 14,
Nu 19 6; Ex 12 22 vgl. He 9 19 und bes. auch bildlich in Ps 51 9. Wie weit auch in d
Stolle des Evangeliums auf diese Kraft der Pflanze angespielt ist, ist schwer zu ent-
scheiden. Die dicht beblätterten Zweige des eig. Y. sind trefflich zu Sprengwedeln
geeignet, man wird daher bis auf weiteres, wenn auch mit d oben erwähnten Vorbe-
halt, dennoch unter ezöb wirklich den Y. verstehen dürfen. Vgl. Low 134. So
Zaanaim Ri4n, Zaanannim Jo 19 33 ist in Verbindung mit elön (= *Eiche)
ein Punkt der N-Grenze *Naphthali's bei *Kedes. Nicht nur die Bedeutung sondern
auch die Form des Namens ist unsicher: Jo 19 33 <SB Beosyieiv, <SA Beaevavlfx: Ri4n
(ÖB ÖQVQ 7I/.SOVEXTOVVTO0V, (ßA ävCC7iaVOfiSV(t}V. G
Zabadäer, Zabdaei sind ein von d Mk Jonathan nach 145 vor Chr. besiegter
Zabdiel— Zahlen, 737
arab. Stm, der nach 1 -Alk 12 24— 38 zw. d Gebiete von Hamath und Damaskus gewohnt
hat. Man vgl. das heutige ez-zebedäni im Antilibanns, das wohl mit bet zabdiu i'Xeu-
baner 296) zus. -hängt. Jäküt 11 913 auch nibdänueben es-zebed. .TAq XIII 5 10 hat
unrichtig Naßatr^vovg. Cf
Zabdiel (Sabdiel), ein Araber, der den Alexander Balas tödtete und sein Haupt
an Ptolemäus VI schickte lMklli7. S. Selenciden. H
Zabulon = *Sebulon.
Zachäus, hehr, und aram. zakkaj, griech. ZaxyaTog, Abkürzung aus Zacharja
1) Kampfgenosse der Makkabäer 2MklOi9. — 2) Oberzöllner in *Jericho, Gastwirth
Jesn Lc 19 1 — 10. H
Zacharias s. Sacharja.
Zacken. Bei £ eiserne Zacken für lyrlse hab-barzel 2Sm 12 31 1 eiserne Dresch-
walzen 1. h'rnsöt hab-b. Am 1 3 eiserne (Dreschschütten), ,Ts41i5 mörag Jj,ärüs (Dresch-
wagen, der Zacken hat); s. Dreschen. Si
Zadok bekleidet mit *Abjathar das Priesteramt unter David 2Sm8l7; 2025.
Während d Aufstandes *Absalom's bleiben beide mit d Lade in Jerusalem und leisten
sanimt ihren Snen dem David Spiondienste 15 24 ff. ; 17 15 ff. ; später vermitteln sie dem
nach Jerusalem zurückkehrenden David eine freundliche Aufnahme durch d Adels-
geschl 19 vi tf. Zum Lohn dafür, dass Z. für Salomo Partei ergreift lKgl7ir.. wird
er von diesem zum alleinigen Oberpriester 235 und sein Sn Ahimaaz zum Eidam und
Vogt Salomo's gemacht 4 15, während der zu Adonia haltende Abjathar vom Hofe
auf sein Landgut in Anathoth verbannt wird 2 26 f. Mit Rücksicht auf d unter Sa-
lomo vollzogene Erhebung der Zadokiden zum alleinigen jerusalemischen Oberpriester-
geschl, das sich im Lauf der Geschichte zum einzigen legitimen *Priestergeschl ent-
wickelte, ist zu nachträglicher Rechtfertigung der Handlung Salomo's für d Empor-
kömmling Z. ein Concnrrenzstmbanm erfunden worden, durch den Z. und sein Geschl
in d Familie Aarons hineingepflanzt werden soll, auf den wahrsch auch das ältere,
von d Zadokiden verdrängte Priestergeschl der Eliden sich zurückführte lChr527ff. ;
(lii it.). Den Anfang zu diesem Stmbaum macht 2Sm8l7. B
Zaenan Mi 1 11 fällt viell. mit *Zenan in Juda Iol5 37 zus. G
Zaenannim Jo 19.33 s. Zaanannim. G
Zahlen. Soweit die Ueberlieferung reicht, halten die Hebr. stets das dekadische
Zahlensystem gehabt. Die Spr hat Namen ausser für d 9 Einer nur für d Zehn und
deren Produkte. Die zehn Finger der Hände waren die ersten Anhaltspunkte für d
Zählen. Im AT sind die Zahlen stets durch Worte ausgedrückt. Das Bedürfhiss
bes. Zahlzeichen stellte sich erst in nachexilischer Zeit ein. Die früheste Spur der-
selben bieten die makkabäischen *Münzen, welche die Buchstaben des Alphabets zur
Bezeichnung der Z. zu benützen beginnen. Dass die Hebr. sich jemals bes. Ziffern,
wie solche auf phönicischen Inschriften gefunden worden sind (vgl. Schröder, Phönic.
spr. 186 189 und Merx. Grammatica Syr., Tabelle zu S. 1.7) bedient hätten, dafür
fehlt jeder Beweis. Genaues Zählen und Rechnen lag nicht in d Art der alten Hein-.
Wo derartige Angaben sich finden, wie bei d Arche Ge6i5, beim Tempel 1 Kg 62.3
und bes. bei Ezechiel tO ff., verdanken sie der sehr fruchtbaren statistischen Phan-
tasie der Hebr. ilucn Ursprung oder haben lediglich symbolischen Werth, wie man
an d vielen vergeblichen Erklärungsversuchen und Streitigkeiten sehen kann, von
denen die Bibelkommentare in betreff der Schätzung dieser Angaben erfüllt sind.
Die meisten derartigen Angaben des AT's bewegen sich in runden Zahlen von ledig-
lich symbolischem Werth. Als solche treten bes. folgende hervor: die Zahl 1 beruht
Bibelwörterbach. -I i
738 Zair — Zarea.
auf d Vierzahl der *Himmelsgegenden Jslli2; 43 5 f.; Ez72; Jr4936, der * Winde
Ex 37 9 etc. Danach werden 4 Hauptströme der Erde Ge 2 10, 4 Weltreiche Da 7 3. 6. 17
i Sa 1 18 ; 6 l) u. A. gezählt. Die Zahl 5 gilt mein nur als Halbirung der 10 Lv 5 16 ;
Xu 31 28 etc. Die Zahl 7 beruht auf d Mondphase und leitet ihre Heiligkeit vom
ältesten heiligen Mondfeste, dem *Sabbath, her. nicht von d Planeten (Ge2 3; Ex 20
8 — 11 etc.). Auch die heiligen Zeiten waren nach d Siebenzahl geregelt; sie war die
>\ nibolische Zahl bei *Eiden und Bündnissen ; Anderes bei Schenkel Y 692. Die Zahl
10 steckt in d älteren lOtägigen *Woche fj 'äsör Ge 24 55, in d *Zehn Worten Ex 20
und 34. - - Aus d Produkten der Zelmzahl sind folgende hervorzuheben: die Zahl
40. Sie ist nach althebr. Anschauung, zu Jahren gerechnet, die Zahl einer Gene-
ration. Danach die Zahl der *Wüstenwanderung Nu 14 33 f. u. a., die Zahl der Hohen-
priestergenerationen bis zum Exil 2Chr36 2i; Lv26 34, die Zahl der gew. Regierungs-
dauer israelitischer Regenten vgl. Ei 3 11. 30 : 5 31 ; 1 Chr 29 (30) 27 ; 2 Chr 9 30, das Schema
für Moses' Lebensalter Ap7 23; Ex 7 7; Dt 34 7. Ferner die Zahl 70: die Zahl der
Aeltesten Israels Ex24i, der 70 Seelen des Hauses Jakob Ge46 27, der Exilsdauer
Jr25iif. ; 29 io, danach die Berechnung der 70 Jahrwochen bei Da 9 2. 24 ff. u. A. —
Wichtig ist noch die Zahl 12 als Zahl der Stme Ex 24 4 etc., der Schaubrode Lv24s,
aewisser Opfer Nu 7 3. 84 ff. Produkte von 12 sind die 24 Priesterklassen 1 Chr 24 (25),
die 48 Levitenst Nu 35 7, die 72 *Aeltesten Nu 11 24. Vgl. Zimmern, Berichte der GWL
14. Nov. 1901. In d Zahl 3 hat nur christliche Exegese des AT's etwas hinein-
geheimnisst. Ebenso hat die Zahl 6 z. B. im Sechstagewerk Ge 1 eine Bedeutung
wegen ihrer Verbindung mit der Siebenzahl. Das späte Judenthum liebte aus d Zahlen-
werthe der Buchstaben eines Wortes eine bedeutungsvolle Zahl herauszuklügeln (die
sogen. Gematria, yavjfxsxQia vgl. Hitzig und Steiner zu Sa 12 io). Die frühesten Bei-
spiele der Gematria rinden sich in d christlichen Zeit im NT, Apc 13 18 die Zahl 666.
Sonst s. Hirschfeld, hagadische Exegese (1847), 368 — 370. Aus d jüdischen Exegese
drang die Gematria auch in d christliche vgl. Diestel, Das AT in d christl. Kirche
(1869), 31. Si
Zair nach 2 Kg 821 Ort an oder in d Gebiete Edoms, nach (5 -Tatbp — Jo 15.54
(5A d. i. *Zior; nach D Seira = *Seir. 2 Chr 21 9 hat keinen Eigennamen. Vgl. Buhl,
Edomiter 65. G
Zalmon 1) als bewaldeter Bg bei *Sichem genannt Ri9 48, daher wohl an d
Seite des *Garizim zu suchen. — 2t Bg oder Gbge bei *Basan Ps68i5: Als der All-
mächtige dort Kge zerstreute, wurde es schneeweis auf d. Z. (£: wo es dunkel war).
Nach Ptol. V 15 der Mons Asalmanos, das heutige *Hauran-Gbge, viell. wegen seines
dunkeln, schwarzen Aussehens so genannt. Vgl. Wetzstein, Giebelgbge 17 ff. —
3 1 Held Davids 2 Sm 23 28. G
Zalmona Lagerstätte Israels zw. d Bge *Hor und *Phunon Nu 33 41 f. G
Zahnnnna s. Sebah. B
Zaphon. St in Gad in d Ebene gelegen Jo 13 27, wird im jerusalemischen Thai-
land Schebiith 9,2 (Reland 308; Schwarz 184; Neub. 249) durch 'amatö erklärt, das
wahrsch dem Aua&ovq JAq XIII 13 5: XIV 5 4: Bj 14 2. dem A/nfxu&ovq On 219; 91
2 1 rM = 31 km s von Pella und dem heutigen amate 38 km s von tabakdt fahü ent-
spricht. G
Zarea, £> sor% b2l Zora, St in Juda Jol533 oder in Dan Jol9 4i, Heimath
des Manoiih und des Simson R1132, in d Regel neben *Esthaol genannt. Zw. Z. und
K-thaol das Grab Manoah's und Simsoifs Ril6 3i, auch das „Lager der Daniten" Ri
13 25 (nach 18 12 aber w bei *Kirjath Jearim). Nach Ri 18 2. 8. 11 sind Z. und Esthaol
Zaveda— Zebaoth. 739
die Wohnsitze der Daniten, von denen 600 Mann nach N. zogen. Rehabeam be-
festigte Z. 2 Chi- 11 lo, das nach d Exil 1 Chr 2 53 f . (4 2) als kalebitisch gilt (gegen
Neil 29). Nach On293; 151 10 rM (= 15 km) n von *Eleutheropolis, in Wahrheit
aber das heutige sar'a 21 km n von bet yibrln. kleines Df mit Höhlen und Felsen-
gräbern. 1333 wurde hier noch Simson's Grab gezeigt (Carmoly 245). Was man
sich jetzt in Z. über Simson erzählt, ist erst in neuester Zeit durch griech. Christen
dorthin gebracht worden Ebers-Guthe II 195. 455. ZDPV X 131 ff. beschreibt Schick
die Gegend und bespricht einen merkwürdigen Stein, der an d Altarstein Ri 13 19 f.
erinnert. G
Zaretla 1 Kg 11 26 und Zaredatha 2 Chr 4 17 s. Zereda, G
Zarega 2 Chr 11 10 für *Zarea, Zaregathiter 1 Chr 2 53; 4 2 für Zareathiter,
(1. i. Leute aus Zarea, ebenso Zareither 1 Chr 2. 54. G
Zarpath Ort bei *Sidon lKgl7 9t\ : Ob 20, s. Sarepta. <*
Zarthan. Zarthana s. Zereda, Zeredatha.
Zauberei, Zauberer s. Propheten.
Zaubereiche Ei 9 37, £j elön me'önenlm, ein heiliger Baum bei *Sichem, wo
Wahrsager ihre Auskünfte ertheilten. Vgl. More. G
Zaum. Nach d Denkmälern war der Z., & mceteg, rasen, dem bei uns ge-
bräuchlichen ähnlich ; häutig mag er wohl auch, wie noch heute im Orient, aus einer
einfachen Halfter bestanden haben (Js3028). Das Gebiss, das den Pferden und Maul-
thieren ins Maul gesteckt wurde, war wohl, wie das heute im Orient gebräuchliche,
grösser und viel schärfer als das bei uns gew. (vgl. Abb. 23). In Stellen wie 2 Kg
19 28 ist mmteg von £ mit Gebiss übersetzt (so wohl auch richtig Ps32 9), während
der dort ebenfalls genannte Ring (häh) eher ein durch d Nase oder d Kinnbacken
gezogener Spitzhacken war, an dem die Halfter befestigt war Ez 19 4. 9 (£ in Ketten
gebunden): 29 4 (Gebiss); 38 4 (Zaum); s. Abb. 14. — Vergoldete Zäume werden 2 Mk
IO29; 3 Es 3 6 angeführt. So
Zebaim ist von £ Es 2 57 ; Ne 7 69 als Ortsname aufgefasst ; es handelt sich
aber um d Namen eines Gesch, fj pökceret has-seMßm. G
Zebaoth, £j .fbä'öt, pl. von säbä', Heer, also eig. Heerscharen, erscheint im AT
immer als Genetiv nach einer Bezeichnung Gottes. Die urspr Formel lautet: Jahwe.
der Gott der Heerscharen (mit d Artikel vor Z.) Ho 12 6; Am 3 13; 6 14: weit häu-
figer aber fehlt der Artikel 2Sm5io; 1 Kg 19 10 etc. Noch häufiger ist die Abkür-
zung „Jahwe der Heerscharen", also mit Unterdrückung des den Genetiv regierenden
Wortes „der Gott". Der Gebrauch von Z. beschränkt sich fast ausschliesslich auf d
prophetische Rede; Z. fehlt im Pentateuch, Jo, Ri (ob infolge nachträglicher Aus-
merzung?), bei Ez, Jl, Ob, Jn und (ausgenommen die Psalmen und 3 Chronikstelleu 1
im ganzen 3. Theile des hebr. Kanon.
Von Alters her ist streitig, ob mit „Jahwe |", der Gott] der Eeerscharen" der
Herr und Führer der himmlischen Heere (der Engel und Sterne) oder dir irdischen
Schlachtreihen (insbes. Israels) gemeint sei. Für Letzteres spricht schon der umstand,
dass Z. ausserhalb des Gottesnamens fast stets. Ex626; 7 4; 12 41 etc. die Heerscha-
ren Israels (nur Jr3l9; Ps68i3 heidnische Heere) bezeichnet, während das Efimmels-
heer überall säbä' (sing.) heisst. Ferner: lSml7 45 soll „des Gottes der Schlacht-
reihen Israels" offenbar eine Erklärung von Jahwe Z. für Goliath sein. Da endlich
IS111I3; 152; 2 Sm 5 10; 6 18, ganz ausdrücklich aber 1 Sind 4 and 2 Sm 6 2 der Name
Jahwe Z. in Beziehung zu d hl. *Lade (der sogen. „Bundeslade") steht, diese aber
urspr zweifellos eine Repräsentation Jahwe's als des Kriegst ;ottes ist Nu 1035 f.; 1 Sm
740 Zeboim — Zedekia.
4 3 ff. 21 f. ; 2Smlln, so ergiebt sich, dass Jahwe Z. urspr den durch d hl. Lade re-
präsentirten Kriegsgott, den Anführer der Heerscharen Israels, bezeichnete. Dabei
ist jedoch zuzugeben, class diese urspr Bedeutung schon sehr früh aus d Spr-Bewusst-
sein schwand und die Beziehung auf d himmlischen Heerscharen (zunächst wohl der
Engel, nachmals vor Allem der Sterne) und damit überhaupt die Idee der überwelt-
lichen Allmacht und Erhabenheit Jahwe/s an ihre Stelle trat. Vgl. Kautzsch in PBE2
XVII 423 ff.; Borchert StuKr 1896, 619 ff. K
Zeboim 1) £j seböjim, St neben *Sodom, Gomorrha und Adama genannt Ge
1019; Ho 11 8; Dt 29 22; Ge 14 2. 8. - 2) fj s'bö'lm, nach Ne 11 34 ein benjaminiti-
scher Ort, zw. *Hadid und *Neballat erwähnt. - - 3) Thal Z. 1 Sm 13 18 ö oder so
von *Micmnas, das mit dem wädi abu dabä', d. i. Hyänenthal, einem s Seitenthal des
wäcli el-Tpelt, und dem salüj ed-dabä' am N-Rande desselben Thaies zu vgl. ist ZDPY
VII 125 ff. G
Zedad, Zedada Ez 47 15 vor , Nu 34 8 hinter d Zugang zu Hamath genannter
( >rt in d N-Grenze Kanaans. Viele vgl. das Df sadad an d Strasse von Ribla nach
Karjaten, Andere denken wegen des sarada des Scmt {Zapäöax (5BNu34s) an Mrbet
seradä w vom nähr el-MsMm. Vgl. Furrer ZDPVVIII28; van Kasteren KB 1895,
23 ff. und »Palästina 491 f. G
Zedekia, letzter Kg von Juda 597 — 86, Sn *Josia's und jüngerer Vollbr des
unglücklichen *Joahas 2 Kg 24 18; Jr52i (2Chr36io heisst Z. falsch Br Jojachin's),
wird über das in Juda zurückgebliebene niedere Volk von *Nebucadnezar auf d Thron
gesetzt, unter Umwandlung seines früheren Namens Matthamja in Z., um ihn als Va-
sallen gegenüber d bab. Kg zu bezeichnen 2 Kg 24 17. Ein Fürst ohne bes. Energie,
wurde Z. der Spielball der das Land vergewaltigenden Parvenüs (Ez7 23;'8i7; 24 6
u. ö.), die, in d Länderbesitz der sie verachtenden Deportirten gelangt (Ez 11 15 ff.),
blind vertrauend auf Jahwe und seinen bisher verschonten Tempel und noch bestärkt
in diesem Glauben durch dem Nationalgefühl schmeichelnde Propheten Jr28iff., das
bab. Joch abzuschütteln bemüht waren, eine Hoffnung, die auch die Exulanten beseelte
Jr 29 21 ff. ; Ezl3 9ff. Z. nel jedoch nicht sofort ab, schickte vielmehr Boten nach
Babel, um den gegen ihn aufgekommenen Verdacht der Abtrünnigkeit zu beseitigen
Jr 51 59(5. Als aber Gesandte der Nachbarvölker zu Z. kamen mit d Aufforderung,
an d Spitze einer antibab. Koalition zu treten Jr27 3ff., und in d äg. Pharao Hophra
(588—70) ein Bundesgenosse erstanden war, fiel Z. von d Kg von Babel ab 2 Kg 2420;
Jr52 3; 2Chr36i3, trotz d warnenden Stimme Jeremia's Jr 27 12 ff. Sofort erschien
Nebucadnezar in Palästina und schritt zur Belagerung Jerusalems 587, die er nur
kurze Zeit unterbrach, um die zu Hülfe eilenden Aegypter fortzuscheuchen Jr 37 5. n :
Ez29lff.; 30 20 ff. Hatte man beim Heranrücken Nebucadnezar's Jahwe's Zorn durch
Gelübde und dgl. zu besänftigen gesucht Jr348ff., so herrschte über d plötzlichen
Abzug des bab. Heeres, wie einst beim Abzug Sanherib's zur Zeit Hiskia's, wildeste
Freude. Aber Nebucadnezar kehrte bald zurück. Trotz heftiger Gegenwehr wurde
in d durch Pest, Hunger und Akte der Verzweiflung heimgesuchte (Kl 2 20 ; 4 10), von
fremden Religionsgreueln erfüllte St EzSiff. im Sommer 586 Bresche gelegt 2 Kg
25 3 t.: .1 r52 7. Z.. der in seiner Noth den zeitweilig als Chaldäerfreund in schwerem
Gewahrsam gehaltenen Jeremia öfter um Rath gefragt, aber immer nur die Unter-
werfung mit er d Kg von Babel zur Antwort erhalten hatte Jr 21 1 ff. ; 37 3 ff., entfloh
mit d Seinigen aus d Sf. wurde aber bei Jericho gefangen, in d Hauptlager Nebu-
cadnezar's bei *Ribla gebracht, dort geblendet und in Ketten nach Babel geführt,
nachdem er zuvor die ffinschlachtung seiner Sne hatte mit ansehen müssen 2 Kg 25 6 f.:
Zehn Städte— Zehn Worte. 741
Jr52 8ff. Darauf wurde St und Tempel von Nebusar-Adan , d Feldherrn Xebucad-
nezar's. erobert und von Grund aus zerstört. An d Plünderung der St betheiligten
sich die Nachbarvölker, Philister. Moabiter, Ammoniter und bes. die Edomiter Ez 25 1 ff.;
35iff.; K12ifi; 4 22: Js34lff.; Obio; Psl377. Der Rest der jüdischen Bevölkerung
wurde sammt d noch vorhandenen Schätzen nach Babel geführt (die 2. Wegführung
Jiula's). während Z.'s Vornehme, darunter der Oberpriester Seraja and sein Stellver-
treter Zephanja, in Ribla hingerichtet wurden. Geber d als "Winzer und Bauern zu-
rückgelassenen jüdischen Proletarier wurde Gedalja, ein Enkel *Saphan's. als Statt-
halter eingesetzt 2 Kg 25 8 ff. 22; Jr405 ff. ; 52 12 ff. ; Z. selbst starb in Babel im Kerker
Jr52ll. Dass .Tuda die Katastrophe überstand, verdankte es dem sittlichen Halt.
den ihm Prophetie und Dt gegeben hatte. — Z. kommt als Personenname auch sonst
im AT vor. B
Zehn Städte ist Mt 4 25; Mc520; 7 3illebsetzg des griech. Ausdrucks Jsxdnohg.
Damit sind urspr 10 St gemeint, die Pompejns 64/63 vor Chr. von d jüdischen Herr-
schaft der Mk befreite, mit d kommunalen Freiheit (unter d Statthalter der Provinz
Syrien) beschenkte und, wie es scheint, zu einem St-Bunde vereinigte. Plinius V 18
nennt Damaskus, Philadelphia, Kaphana, Scythopolis, Gadara, Hippus, Dium, Pella,
Galasa (1. Garasa = *Gerasa) und Canatha. Ptolemaeus V 15 nennt im Ganzen 18
St. ihre Zahl ist also nicht immer die gleiche geblieben. Die St lagen mit Ausnahme
von Scythopolis sämmtlich im < »-Jordanland und waren vorwiegend oder ausschliess-
lich hellenistisch. Die Dekapolis bestand bis ins 2. und 3. Jhdt. Vgl. Schürer3 1
299 f.: 1129—31; 115 ff. G
Zehn Worte (griech. 6sxd?.oyog) heissen Ex 34 28 die auf Geheiss Jahwe's von
Moses, Dt 4 13 ; 10 i die von Jahwe selbst auf steinerne Tatein geschriebenen Gebote,
auf Grund deren Jahwe den Sinaibund mit Israel abschliesst, und deren Wortlaut
nach d herrschenden Ansicht Ex 20 1 — 17 und in wenig abweichendem Text Dt 5 1 — 18
vorliegt. Die Literarkritik des AT hat jedoch mehr und mehr gezeigt, dass die
Ueberlieferung über d Entstehung und Urgestalt der „Zehn Gebote" ein schwer zu
lösendes Räthsel ist. Schon Goethe erkannte, dass im jetzigen Zus.-hang von Ex 34
der Ausdruck ..diese Worte" (27), die 28 .,die 10 Worte- heissen, nur auf d 14 ff. vor-
angehenden Gebote gehen könne, und erklärte darum diese für d urspr Dekalog. Tn
d That lassen sich aus 14 — 26 unschwer als einzelne Gebote ausscheiden:
1 | Verehre keinen andern Gott. 7) Jährlich dreimal haben alle Män-
2) Mache dir kein gegossenes Ab- ner vor Jahwe (am Heiligthume)
bild Gottes. zu erscheinen.
3) Halte das Fest der ungesäuerten 8) Opfere nicht Blut neben gesäuer-
Brode. tem Brod und lass vom Passah-
4 i Alle männliche Erstgeburt von opfer nichts bis zum Morgen übrig.
Thieren ist zu opfern, alle mensch- 9) Bringe die Fruchterstlinge zum
liehe zu lösen. Eause Gottes.
5) Ruhe am 7. Tage. 10) Koche nicht das Böcklein in d
6) Halte das Wöchenfest und das Milch seiner Mutter.
Herbstfest.
Für d höhere Alter dieser Gebote (von denen nur 1. 2. 5 mit 1. 2. 4 des gew.
Dekalogs übereinstimmen) schien zu sprechen, dass es ohne Ausnahme kultische (nicht
Sitten- jGebote sind. Daher halten viele diesen Dekalog für d jahwistischen und urspr
im Ggens zu d aus d E-(^uelle oder gar erst aus Dt stammenden (s. o.) Dekalog Ex 20
und Dt 5. Erwägt man indes, dass der betreffende R in Ex 34 den K. 20 mitge-
742 Ze^u ^orte.
theilten Dekalog- nicht noch einmal bringen konnte, anderseits aber unmöglich über-
liefern wollte, dass neben d Dekalog von Ex 20 und Dt 5 noch ein völlig abweichen-
der existirt habe, so muss es mindestens als möglich gelten, dass auch J irgend eine
(jetzt ausgelassene) Form des gew. Dekalogs hatte, und dass in 34i4ff. nur eine Reihe
kultischer Vorschriften vorliegt, die z. Th. mit denen in Ex 20 22 ff. parallel gehen.
In betreff des Dekalogs Ex 20 und Dt 5 ist erstlich streitig, wie die Gebote im
Einzelnen zu zählen sind. Die Juden zählen Ex 20 2 als 1., 3 — 6 als 2., 7 als 3. Ge-
bot u. s. w. Dagegen Augustin und nach ihm die katholische Kirche, sowie £ zählen
3 richtig als 1. Gebot, lassen aber das Bilderverbot aus und zertheilen dafür 17 in
2 Gebote. Die richtige Zählung haben Philo, Josephus, die griech. -katholische und
die reformirte Kirche, indem sie das Bilderverbot als das 2., das lutherische 9. und
10. als 10. Gebot rechnen. So kommen auf jede Tafel 5 ; die 5 ersten sind sämmt-
lich mit Motiven versehen und betreffen Pflichten gegen Gott, die 5 anderen solche
gegen d Nächsten. Hauptgesichtspunkt ist dabei zunächst nicht die Einschärfung
sittlichen Verhaltens an sich (wie dies £'s Erklärungen anstreben), sondern die Rechts-
ansprüche Gottes und des Nächsten: du sollst dich nicht vergreifen 1) an. Gottes
alleinigem Anspruch auf Verehrung; 2) an seinem Anrecht auf bildlose Verehrung:
3) an seinem Namen (als dem Inbegriff seines den Menschen geoffenbarten Wesens);
4) an d ihm Geheiligten, insbes. seinem Ruhetage (die Motivirung Ex 20 11 trifft hier
schärfer die Meinung des Gesetzgebers, als die humanitäre Begründung Dt5i4f.);
5) an d Eltern, seinen Stellvertretern. Ebenso sollst du dich nicht vergreifen, weder
mit Thaten: 6) am Leben des Nächsten, ohne dessen Besitz alles andere hinfällig
wird : 7) an seinem Wbe, als seinem vornehmsten Besitz ; 8) an seiner sonstigen Habe ;
noch mit Worten : 9) an seiner Ehre ; noch endlich in Gedanken : 10) an irgend wel-
chem Eigenthum. Ex 20 17 (und so £) stellt dem Haus als unbeweglichem Besitz allen
beweglichen gegenüber, Dt 5 18 stellt in verfeinerter Aulfassung das Wb voran.
Unleugbar stellt dieser Dekalog, wenn auch unter rechtlichen Gesichtspunkten.
zugleich ein Sittengesetz dar, das die Kultusvorschriften Ex 34 14 ff. (falls diese
den Dekalog von J bieten sollen) weit überragt. Aber die jetzt beliebte Ansicht, dass
in Ex 20 der Dekalog des Dt an Stelle eines älteren (etwa des von E, dessen Trüm-
mer sich dann in Ex 20 22 ff. erhalten hätten) eingesetzt sei, beruht doch nur auf d
jetzigen dst Kolorit des Ganzen (bes. der Motive!). Dieses ist aber erst die Folge
einer dst Ueberarbeitung. Für ein freies Gebahren mit d Text sprechen nicht nur
die Differenzen zw. Ex 20 und Dt 5, sondern auch die grosse Ungleichheit des Um-
fangs der Tafeln (I: 146 Worte; II: 26); denkt man alle Gebote in Lapidarstil ohne
Motive, vermuthlich :
1) Dir sollen nicht andere Götter sein und deine Mutter,
neben mir. 6) Du sollst nicht morden.
2) Du sollst dir kein Schnitzbild [oder 7) Du sollst nicht ehebrechen,
urspr „Gussbild'-, wie Ex34i7?] 8) Du sollst nicht stehlen,
machen. 9) Du sollst gegen deinen Nächsten
3) Du sollst den Namen Jahwes nicht nicht als falscher Zeuge aussagen.
freventlich aussprechen. 10) Lass dich nicht gelüsten nach d
4) Sei des Sabbathtags eingedenk, ihn Hause, dem Wbe etc. deines Näch-
zu heiligen. sten
5) Sei ehrerbietig gegen deinen Vater
— so hindert nichts die Annahme, dass dieser sichtlich aus d Geiste des Prophetis-
mus erzeugte Dekalo"- mindestens dem 8. Jhdt entstammt. K
Zehnte, Zehnten — Zeitrechnung. 7-43
Zehnte, Zehnten , V) ma'aser Lv 27 30. 82. Alte Heiligthümer empfingen von
ihren Gauen Z- Abgaben. So Bethel Ge 28 22 : GilgalAm4i. wie auch Kge derartige
Steuern erhoben 1 Sm8i5. n. Mit d Forderung eines allgemeinen Z. für d Zionshei-
ligthum trat zuerst das Dt hervor 12 u; 14 22; doch beschränkte es dieselbe auf d
Frncht-Z. 12 17: 14 23 (Most, Oel, Getreide) und gestattete die Umwandelnng in eine
Geldabgabe 14 24 — 26. Die Abgabe des Z. vom Gesamteinkommen wird für d je 3.
Jahr empfohlen, und zwar sollen *Leviten nnd*Arme28; 26 12 davon erhalten. Doch
Ezechiel weiss von einem derartigen Z. -Einkommen der Leviten oder Priester noch
nichts (Ez 44 28 ff.). — Der PC greift energischer durch. Er verlangt den gesammten
Z. ausschliesslich für d Leviten Nu 18 21 — 24, welche davon wieder einen Z. an d Prie-
ster abliefern sollen 25 ff. : der Frucht-Z. kann nach Lv 27 30 f. auch mit Geld abgelöst
werden ; vom Vieh aber muss das 10. Stück an d Heiligthum abgeliefert werden 32 f.
Da 2Chr3l4ff. offenbar angeschichtlich ist, so begegnen uns die ersten Spuren einer
Durchführung des Z. -Gesetzes in Ml 3 8. 10; Xel0 37f. : 12 44: 13 5.12. Aber auch hier
ist nur vom Frucht-Z. die Rede. Da auch To 6 6 — 8 den Vieh-Z. nicht kennt, so muss
diese Thora des PC eine sehr späte sein. Ueber d spätere jüdische Z. -Gesetzgebung,
bes. den sogen. 2. Zehnt s. Schürer II2 193 f. Si
Zehnter bei £ für 'issärön (Zehntel) Ex 29 m ; Lv 14 10 : s. Masse : Hohlmasse. Si
Zeichen s. Propheten.
Zeichendeuter bei £ f&rjiddeiönl Lv 20 27, jiddeiönim Lv 19 31 etc. (weiser Mann),
s. Propheten. Si
Zeiger Alias 2 Kg 20 11, s. Sonnenzeiger. B
Zeitrechnung. Entsprechend ihrem wenig entwickelten Sinn für Geschichte
haben es die Hebräer, etwa abgesehen von d vorübergehenden Rechnung nach d Be-
freiung vom syr. Joch 142 vor Chr. und nach d 1. und 2. Aufstand gegen d Römer
66 und 132 nach Chr., zu einer eignen festen Chronologie nicht gebracht. Die Rech-
nung vom Auszug aus Aegypten 1 Kg 6 1, in die die Ereignisse von Ri — 2 Kg ge-
zwängt werden, ist ein künstliches, wenn auch viell. auf älteren Traditionen beruhen-
des Schulerzeugniss der dst Geschichtsschreiberei und hat wahrsch. wie auch die
phantastische Chronologie P"s, in vorchristlicher Zeit nie offizielle Geltung gehabt.
Seit d letzten Jhdten vor Chr. folgten die Juden einer fremden, der seleucidischen
Aera, die von ihnen bis zur Zeit des Mahnonides (f 1204 nach Chr.) öffentlich bei-
behalten wurde und als gelehrter Ballast in jüdischen Kalendern noch bis heute mit-
geschleppt wird (Ideler 1568). Die seit R. Scherira (f 1019 nach Chr.), anfangs neben
d seleucidischen Aera. gebräuchliche und von R. Hillel um 340 nach Chr. stammende
Weltära, nach der die modernen Juden rechnen und die Schöpfung der "Welt in d
Jahr 3761 vor Chr. fällt, ist ein auf fremde Einflüsse zurückgehendes jüdisches flfisch-
product (Ideler I 569 ff.). Aus d Bibel allein ist keine sichre Z. zu gewinnen. Nur
von mehr oder minder brauchbaren Ansätzen dazu darf geredet werden (s. auch Feste.
Jahr, Jobeljahr, Monat, Sabbatjahr. Tag).
1) Abstrahiren wir von ganz allgemeinen Zeitbestimmungen, wie z. I!. damals,
darauf, in jenen Tagen, nach diesen Begebenheiten, zu d(ies)er Zeit u. ä.. so begegnen
wir gelegentlich einer Rechnung nach runden Zahlen: 4t) Jahre = der (für orienta-
lische Verhältnisse eig. zu hoch bemessenen) Dauer einer Generation z. B. Xu L433f. ;
3213; 3338; Dtl3; Jol47; Ri3n; 531: 828; I3l; 1 Kg2ll; 1142: dazu die Halb-
scheid 20 Jahre = V* Generation Ri43; 15 20: 1631; lSm72; 1 Kg 5) 10. Die Sitte
des Datirens nach 30 oder 40 Jahren (letztere auch den Arabern bekannt) wird für
d Moabiter durch d *Mesa-Stein bezeugt.
744 Zeitrechnung.
2 1 Bietet die u. a. auch bei d Griechen übliche Generationsrechnimg (Ed. Meyer
II § ö ff.) wenig festen Anhalt zu einer wirklichen Z., so lässt sich für chronologi-
sche Zwecke schon mehr anfangen mit der durch alle Perioden der Geschichte Israels
und auch bei anderen Völkern z. B. den Babyloniern (EdMeyer I § 125) vorkommen-
den Datirung nach einem ausserordentlichen Ereigniss. So wird z. B. Gel26; 13 7
mit „damals wohnte der Kanaaniter (und Pheresiter) im Lande", auf d spätere Er-
oberung Kanaans durch d Israeliten hingewiesen. Ge 36 31 wird das edomitische
Kgthum nach d jüngeren israelitischen datirt. Nu 13 22 fällt die Erbauung Hebron's
7 Jahre vor der *Zoan's in Aegypten. Am 1 1 tritt Arnos 2 Jahre vor d Erdbeben auf
Sa 14 5. Js6i gehört die Berufung Jesaja's in d Todesjahr Usia's. Js 7 8b wird in
secundärem Text mit d 65 Jahren auf d für nachexilische Juden wichtige Ereigniss
der Besiedlung Samarien's mit ö Kolonisten durch *Asarhaddon Es 4 2 oder Assur-
banipal (s. Asnaphan Es 4 10 angespielt. Js 7 17 ist (in echtem Text?) die Beichs-
trennung Datirungsmittel. Jsl4 28; 20 1 gehört die folgende Bede Jesaja's in d Jahr,
in dem Ahas starb, oder der Thartan nach Asdod kam. Vgl. auch Jr 21 1 ; 28 12; 33 1;
34l.8; 41 4; 47 1 etc. Ez datirt seine Beden nach d Wegführung Jojachin's (596)
und des Volkes 12; 33 21 (wo 12 Fehler für 11): 40 1. Dieses Datum ist auch da
gemeint, wo nicht clirect neben d Zahlen „die Wegführung" erwähnt ist Ez(3i6);
81; 20 1 ; 24 1 : 26 1 : 29 1. 17 ; 30 20 ; 31 1 ; 32 1 (wo 12 Fehler für 11 ). 17. Ebenso wird
2 Kg 25 27: Jr 52 31 nach d Verbannung Jojachin's, Jr 1 3 Zedekia's (586) gerechnet.
Das 30. Jahr Ez 1 1 bezeichnet weder das Lebensalter Ez's, noch ist damit nach ir-
gend einer ass.-bab. Aera oder d Einführung des Dt unter Josia gerechnet, obwohl
das 30. Jahr seit d Promulgation des Dt dem 5. Jahr seit d Wegführung Jojachin's
Ez 1 2 entsprechen könnte, sondern die Zahl ist wohl von Späteren hereincorrigirt,
um die 70 Exilsjahre Jr 25 11 mit d 40 Ez4 6 auszugleichen (Bertholet S. 2; anders
Kraetzschmar z. St.). Das Verfahren, nach wichtigen Ereignissen zu rechnen, blieb
auch in nachexilischer Zeit Sitte z. B. Es 3 8. Für d jüdische Gemeinde war bes. die
Bückkehr aus d Exil wichtig Es2i; 3i; 4ietc. Auf d Dauer erhielt sich aber keine
dieser Bechnungen, die auch in d gew. Leben sich nicht einbürgerten. Werthlos sind
die chronologischen Angaben in d Ueberschriften der 13 Ps, die aus bestimmten ge-
schichtlichen Situationen des Lebens David's erklärt werden und aus d Sm-Büchern
herausgeklügelt sind.
3) Mit d israelitischen Kgthum kam die Bechnung nach Begentenjahren auf,
die auch sonst im Altertimm üblich war und für eine biblische Chronologie dieser
Zeit am meisten verwendbar ist, z. B. 1 Kg 14 25; 2 Kg 18 13; 22 3; 25 1; Js6i; 7i;
36 1 ; Jr 1 2 ; 25 1. 3 ; 26 1 : 27 1 : 32 1 ; 36 1. 9; 39 1 ; 51 59 (Mt 2 1. 22 ; Lc 1 5 ; 3 1), indem
das Todesjahr des alten Kg's sowohl als dessen letztes als auch als erstes des neuen
Kg's (Vordatierung) 1 Kg 15 25. 33, oder das auf d Todesjahr des alten Kg's folgende
Jahr als erstes des neuen Kg's (Nachdatierung) 1 Kg 15 1 ; Js 6 1 galt. Als Juda in
d Gewalt auswärtiger Kge gerieth, datirte man die Ereignisse nach d Jahren der
laufenden fremden Herrschaft, z. B. Nebucadnezar's 2 Kg 24 12; 25 8; Jr25i; 32 1;
52 12. 29. 30, oder Cyrus' Es 1 1 oder Darius' Es 4 24 ; Hg 1 1 ; 2 10 ; Sa 1 1. 7 ; 7 1 oder Xer-
\i >" Es 4 6 und Artaxerxes' Es 4 7; Neil; 2i, vgl. auch Da2i; 7i; 81; 9i; 10 1;
Er 1 3 ; 2 16 ; 3 7 etc. Mit d wachsenden Bedeutung des Hohepriesters in nachexilischer
Zeit wurde auch die Bechnung nach d Jahren seiner Amtsdauer üblich Nu 35 28 ; Lc 3 2.
Aehnlich rechneten die Bömer nach d Amtsdauer der Consuln, die Athener nach d
der Archonten, die Spartaner nach d der Ephoren, die Assyrer nach d der Eponymen.
Am meisten entspricht aber die Bechnung nach Hohepriesterjahren der aus Griechen-
Zeitrechnung. 745
land, Aegypten, Cypern u. a. bezeugten Datirung nach d Amtsdauer der Priester
und Priesterinnen (Stade 1 92). üebrigens waren für d bab. Ijamustu (d. i. Fünt'theit,
Gruppe von 5 Tagen) Priester als bes. Eponymen bestellt (Winckler AuF H 98).
4) Aus d biblischen Rechnung nach Jahren der israelitischen und jüdischen Kge
Hesse sich nun ein chronologisches Skelett für d Egszeit gewinnen, indem man die
Posten der Herrschaftszahlen der einzelnen Kge addirte. Thatsächlich ist auch so
der 1. dst Ii der Kgsbücher verfahren, der zuerst eine Art Kgs-Aera aufgestellt zu
haben scheint. Seine Methode ist aber verdächtig, ein künstliches Schema zu sein,
zu dem 1 Kg 6 l den Schlüssel giebt. Ausgangspunkt seiner Aera ist der Tempelbau
Salomo's, zw. dem und d Auszug aus Aegypten 480 Jahre, d. h. 12 Generationen zu
je 40 Jahren, liegen. Diese Geschl sind repräsentirt durch Moses. Josna. Othniel.
Ehud, Barak, Gideon, Jephthah, Simson, Eli, Samuel, Said und David (Bndde Ri XVII ff.),
oder Samuel, David und Salomo (Nowack Ri XX i. Erst ein von P abhängiger R
hat dieses Ebenmass zerstört, indem er, die 12 Geschl für d Ri-Zeit verwerthend. die
sog. kleinen Richter (Ri 10 1 — 5 und 12 8 — 15) einschob. Weitere 480 Jahre sollen nun
aber grade zw. Salomo"s Tempelbau und d Ende des Exils liegen, so dass den 12
(renerationen der tempellosen Zeit 12 Generationen bis zur Aufrichtung der 2. Theo-
kratie entsprechen. Die Künstelei liegt auf d Hand. Aehnlich rechnet 1 Chr 5 ge-
nau 12 Hohepriester von Aaron bis zum 1. Tempel und 12 Hohepriester vom 1. bis zum
2. Tempel (Wellhausen, Comp.3 299 1). Für d Zeit von Salomo bis zum Ende des
Exils hat der 1. dst R der Kgsbücher wohl die aus d älteren Reichsannalen der Kge
von Israel und Juda erhaltenen Zahlen benützt, sie aber für sein 12 Generationen-
schema zugestutzt, ohne dass die Widersprüche überall verdeckt wären. Solche liegen
z. B. darin vor, dass die Kgszahlen des israelitischen und judäischen Reiches sich
nicht entsprechen. Von d Reichstheilung bis zu dem gleichzeitigen Tode Ahasjas
von Juda und Joram's von Israel sind es bei d jüdischen Kgen 95. bei d israelitischen
98 Jahre, von da bis zum Untergang des Nordreiches bei d jüdischen Kgen 165, bei
d israelitischen 144 Jahre (Benzinger, Kge XVIII). Die von einem 2. dst R in d
Kursbücher eingefügten Synchronismen, durch die die Widersprüche in d Chronologie
des 1. dst R's gehoben werden sollen, rufen zum Theil neue hervor (2 Kg 1 17 vgl.
mit 2Kg3i und 1 Kg 22 52). Von d Sammlern ist der Synchronismus der Kgsbücher
auch auf Ho 1 1 ; Am 1 1 angewendet. Von d dst Geschichtsauffassung beeinflusst ist
auch eine Zeitangabe wie Rt 1 1 „als die Richter regirten".
5) Sind viell. bei d eben genannten Geschichtsperiodisirungsversuch fremde
Einflüsse anzunehmen, so liegen solche deutlich der Z. P's zu Grunde. Seine 4-Zahl
der Weltperioden (1. von d Schöpfung bis Xoah. 2. von Xoah bis Abraham. 3. von
Abraham bis Moses und 4. von Moses ab), die den 4 Weltaltern der Alten oder den
4 Weltreichen Da 7 entspricht, wurzelt in d astronomisch-mythologischen Speculationen
der Babylonier über die Dauer des Weltjahres. Gleichen Ursprung hat die Verwen-
dung der Zahlen 12 und 70 (eig. 72) in apocalyptischen YVeltberechnuniren Ounkel
Ge 242 f. i. Näher scheint P einer auf 4000 Jahre berechneten Weltara «las Wort
zu reden. Denn indem er als Anfang seiner Z. die Weltschöpfung setzt, nach 1656
(Sam 1307, (5 2262, <5* 2242) Jahren die *Sintfluth kommen Geöiff.; Tu. 290 (Sam
940. <g 1070, (SL 1074) Jahre zw. Sintflut und Geburl Abrahams Gell lü ff. liegen
lässt. 75 Jahre dem Abraham bei d Einwanderung in Kanaan Gel2i giebt und von
da 215 Jahre bis zu Jakob"s Reise nach Aegypten rechnet Ge2l5; 2526; 47 9, von
wo die Israeliten nach 430 (Sam <S 215) Jahren (im Widerspruch mit Gel5l3.iß;
Ap7o; JAqII152; BjV94i auswandern Exl240, so Lsl die Gesammtsumme 1656 •
746 Zeitrechnung.
290 + 75 -j- 215 + 430 = 2666, was = 7a einer auf 4000 Jahre berechneten Weltära
sein könnte (Nöldeke, Unters. 111 f.). Darnach würde der Tempelbau Salomo's ins
Jahr 3146 und die Rückkehr aus d Exil 3626 fallen. 4 Es 9 38 ff. ; 10 45 f. wird der sa-
lomonische Tempel und Kult im Jahre 3000 der Weltschöpfung- errichtet, was viell.
mit d Speculation von einem 6000jährigen Bestand der Welt 4 Es 14 l ff. zus.-hängt
(Bousset ZAW 1900, 136 — 147). Glaubte man durch Addiren von etwa 1500 zw. Aus-
zug und Geburt Chr. liegenden Jahren zu d 2666 Jahren P's die Erschaffung der
Welt und die Anfänge der Menschheit richtig zu datiren, so wäre das ein grosser
Irrthum, da einmal die Richtigkeit der überlieferten Zahlen P"s, wornach die vor-
flut blichen Vr fast 1000 Jahre alt geworden sein sollen, zugegeben, jenes Datum ganz
unhaltbar geworden ist, seit feststeht, dass bereits zw. 4 — 5000 vor Chr. in Babjr-
lonien eine ziemlich reich entwickelte Cultur existierte. Man braucht also nicht ein-
mal die moderne Geologie und Anthropologie gegen das System P's anzuführen, dessen
4 Weltaltertheorie freilich bis in's 18. nachchristliche Jhdt die Geschichtsschreibung-
beherrscht hat (Behrinann Da XXI i, um die Frage der historischen Glaubwürdigkeit
P's zu verneinen.
6) Bedeutend kleinere Periodisirungen liegen vor in d Rechnung nach *Sab-
bathjabren Ex 21 2 ; 23 io f. ; Lv 25 1 ff. ; Dt 15 l ff. ; 31 9 ff., die von Nehemia an abwärts
gefeiert und gezählt wurden 1 Mk 6 49. 53 ; JAq XI 8 6 ; XIII 8 l ; XIV 10 6 ; 16 2 ; XV 1 2 ;
BJI2 4, während von d Jobeljahren Lv 25 8 ff. ; 27 17 ff. ; Xu 36 4 jüdische Tradition
angiebt. dass sie nur gezählt wurden, mithin praktisch keine Bedeutung hatten. Nur
der Seder Olain K. 30 redet von einer Verpflichtung des Volkes zum Halten des Jo-
beljahres in d Zeit Esra's (Dillmann-Ryssel 660 ff.). Eigenthümlich ist die Berech-
nung der Weltdauer im Buch der Jubiläen und im Seder Ülam nach Jobelperioden
von 49 oder 50 Jahren.
7) Der jüdische Kalender- und Wettermacher Henoch kennt Hen 74 13 ; 78 9 die
griecb. 8 Jahr- und des Callippus (330 vor Chr.) 76 Jahr-Periode, die eine Verbes-
serung der 19 Jahr-Periocle des Meton (432 vor Chr.) ist, s. Ideler I 294. 299.
8) Erst unter d syr. Herrschaft gelangten die Juden zu einer festen Z., indem
sie die damals im Orient sehr verbreitete seleucidische Aera annahmen, die bei ihnen
nach d Ausfertigung der kglichen Decrete minjan setäröt = Kontractsära heisst. Nach
dieser Aera, die nach d Siegen Seleucus' I Nicator bei Gaza und Babylon im Jahr
312 datirt ist, sind die Ereignisse von 1 Mk bestimmt. Sie heisst 1 Mk 1 n die Aera
ßaoiXsiag cEX)jfp><ov und liegt, ohne dass der Name noch einmal erwähnt ist, auch den
übrigen Daten von 1 Mk zu Grunde 121.57; 2 70; 3 37; 4 52; 6 16. 20; 7i; 9 3.54; 10 1.
21.57.67; 11 19; 13 41.51; 14 1.27; 15 10; 16 14. Der Verfasser von 1 Mk datirt aber
anders als die gew. Aera, die mit d Herbst 312 anfängt, seine Angaben vom Früh-
jahr =z 1. Nisan (Ideler I 532). Zu d Streitfrage, ob er vom 1. Xisan 312 oder
311 rechne s. Ideler I 533 f.; Unger, Seleukidenära der Mk-bücher in SAM 1895,
236 ff.; Kautzsch, Aper und Ps I 31. Nach Ideler I 534 zählt der Verfasser von
2Mk vom 1. Tisri 311, eine Rechnung, die nach Ideler I 223 auch anderwärts vor-
kam (anders Kamphausen, bei Kautzsch Aper und Ps I 8(ij.
9) Aehnlich den Bewohnern von Tyrus, Sidon und Askalon, die zum Zeichen
ihrer Unabhängigmachung von d Syrern mit d Jahr 126 oder 111 und 104 (Schürer
II3 76) eine neue Z. einführten, haben die Juden mit d Jahr 142 (= 170. Jahr der
seleuc. Aera). wo sie vom syr. Joch loskamen, eine eigne innerjüdische Aera be-
gonnen 1 Mk 13 41 f. ; JAq XIII 6 6, die 1 Mk 14 27 als Synchronismus zur seleuc. Aera ver-
wendet ist. Dass diese Aera vom Jahre 142 eine Weile gebraucht wurde, zeigen
Zela— Zelle. 747
u. a. einige *Münzen, die aus d 4 eisten Jahren des Pontificats Simons vorhanden
sind (s. Abb. 122 und 123). Von noch kürzerer Dauer war die Aera. nach der zur
Zeit der Aufstände 66 und 132 nach Chr. jüdische Münzen geprägt sind, so z. B.
die Münze Eleasar's (Abb. 127). Denn schon 7t > und 135 machte das röm. Schwert
beiden Aeren ein Ende.
10) Auf einer Verbindung der 19jährigen Mondc}Tklen des Meton und der seleuc.
Aera mit biblischen Zahlenangaben beruht der auf K. Hillel zurückgehende moderne
jüdische Kalender (Ideler I 57S ff.).
Sieht man von der feste Anhaltspunkte gewährenden Z. der Mk-bücher ab, so
würde es um d biblische Chronologie, bes. der vorexilischen Zeit, ziemlich traurig-
bestellt sein, wenn wir zu ihrer Herstellung kein andres Hilfsmittel als die Angaben
der bibl. Schriften besässen. Zum Glück sind solche vorhanden. Durch d assD
sind ,.(> Coincidenzpunkte ass. und israelitischer Geschichte- (Stade I 97) festgelegt.
Wichtig ist auch die auf assD erwähnte Sonnenhnsterniss vom Jahr 763. Weiter
kommt in Betracht die *Mesa-Inschrift und die tyrische Kgsliste Menander's, welch
letztere uns durch Nennung *Hiram's, des Freundes David's und Salomo's, und *Eth-
baal*s, des Schwiegervr's Ahab*s, einige Hülfsmittel zur Bestimmung der Zeiten Da-
vid's, Salomo's und Ahab's gewährt, während das manethonische Datum für *Sisak.
den Zeitgenossen Behabeam's, von Werth ist. Für d Zeit der Einwanderung hebr.
Stme in Kanaan sind die um 1400 geschriebnen sog. 'Amärnabriefe wichtig, falls die
hier erwähnten Chabiri = Hebräer sind. Nach d Inschrift des Pharao Merenptah ist
Israel als Volk oder Stm gegen Ende des 13. Jhdts in Kanaan mit d Aegyptern
feindlich zus.-gestossen. Auch für d Zeitalter Jesaja"s und Jeremia's lassen sich einige
Data der äg. Geschichte verwenden. Einiges Vertrauen erwecken einzelne bibl. Ge-
nealogien, z. B. die Abjathar's 1 Sm 22 20, ferner die Liste edomitischer Kge Ge 36 31 ff.,
von denen der 1. Bela ben Beor mit Bileam, dem Zeitgenossen Moses' Nu 22 5 ff.,
identisch sein könnte (Wellhauseii, Isr. und jüd. Gesch. 1894, 10), oder die Hohe-
priesterreihe Ne 12 10 i. Für d exilische und nachexilische Zeit stehen gewisse Data
der neubab., pers. und griech. Geschichte zur Verfügung. Für d jüdische Zeitge-
schichte im Zeitalter Jesu leisten Fl. Josephus und die 1. röm. Kaisergeschichte Vor-
spann. Mit diesen Hülfsmitteln lassen sich unter vorsichtiger Benützung der bibl.
Zeitangaben einige absolut sichere und im Uebrigen wenigstens eine Eeihe wahrsch
Eesultate für eine bibl. Chronologie des AT erzielen, die von d Einwanderung Israels
in Kanaan ihren Ausgang nimmt und mit d Auflösung des jüdischen Staates durch
d Römer endet. S. die at-liche Tabelle im Anhang.
Noch weniger als im AT stossen wir im NT auf eine feste Z. — und doch i>t
das chronologisch nicht genau feststehende Hauptereigniss dieser Zeit der Anfang
einer jetzt über d ganze Erde verbreiteten Aera geworden ! Lc ist der einzige, der
die evangelische Tradition in d allgemeine Weltgeschichte einzurahmen strebt 3 t f.
Zur Chronologie s. die nt-liche Tabelle im Anhang. B
Zela Jo 18 28 St im w ^Benjamin, wo nach 2 Sm 21 u das Geschl Sauls sein
Erbbegräbniss hatte ((5 freilich iv t% 7tXevQ<x), daher in d Nähe von *Gibea 3) =
talel el-fül. G
Zelaphehad, Zelophehad, l) $>lofbad (nach <g 2ed.ncuxö besser sal-pafyzd zu
sprechen) Sn Hepher's, eines Ururenkels *Manasse's, hatte nach d Sage keinen Sn,
sondern nur 5 Tr Nu 26 33, auf die Moses ihrer Bitte gemäss den Erbbesitz des Vr's
übergehen liess Nu 27 1 ff. ; 36 2«.: Jol73ff.; lChr7(8)i5; s. Erben, Erbrecht. Ü
Zelle steht 1 Mk438. 57 (48 02t richtig Vorhöfe) für naoroipÖQia. Priestergemächer
748 Zelotes— Zereda.
neben d Tempel in Jerusalem. Vgl. Kammer. G
Zelotes Lc 6 15 ; Ap 1 13 = der Zelot, Beiname *Simon's von Kana, s. auch Ju-
das der Gaüläer, Römer. H
Zelt s. Wohnungen und Abb. 212.
Zelzah neben *Kahel's Grab lSml02. Vgl. ZDPVIV249. G
Zemah, £} scemah, d. i. Spross, heisst Sa 3 8; 612 der *Messias als der rechte
Spross Davids, nach (Js4 2) Jr23 5; 33 15. K
Zemaraim 1) Bg in Ephraim 2 Chr. 13 4, nach 19 wohl s von *Bethel. Wohl
benannt nach — 2) St im ö Benjamin, neben Bethel genannt J0I822. Man hat die
Ruinenstätte es-samra Rob III 1072 n von Jericho vgl. ; doch wird sie SWP NL 346
färbet es-samra geschrieben, nach Mein M 212 f. eine alte Ortslage mit Höhlen und
Banspuren, aber für Z. zu tief und zu weit nach 0 gelegen. G
Zeniari, fj s*märi. Die Zemariter werden Ge 10 18 in d Reihe der kanaaniti-
schen Völkerschaften und zwar zw. *Arvaditern und *Hamathitern aufgezählt. Die
griech. Schriftsteller nennen die St HfxvQtx. oder Sifivgog; sie liegt zw. Tripoli und
Kuwäd und heisst heute Sumra (Bädeker4 395). Sie soll bereits auf äD und assD
vorkommen. So
Zenan St Juda's in d Sephela Jo 15 37, viell. = *Zaenan Mi 1 11. G
Zephanja 1) der 9. der sogen. Kleinen Propheten, war nach Zell ein Sn
Chusi's, eines Urenkels Hiskia's (doch wohl des gleichnamigen Kgs von Juda) und
wirkte unter Kg *Josia, höchstwahrsch zu Jerusalem. Die scharfen Rügen des Götzen-
dienstes 1 i ff. und der Gewaltthaten der Vornehmen Juda's 1 9 nöthigen dazu, wenig-
stens K. 1 vor der Kultusreform Josia"s anzusetzen. Fraglich ist dagegen, ob Z.
durch d Einfall der *Scythen 628 zur Androhung des Gerichtstags Jahwe' s 1 14 ff.
veranlasst worden sei. Was in K. 2 und 3 Z. angehört, dürfte aus d Zeit nach d
Kultusreform Josia's (621) stammen. Doch ist der Schluss 3 14 — 20 (in d Form von
Klageliederversen) sicher erst gegen Ende des Exils oder bald nach ihm beigefügt,
ebenso höchstwahrsch auch 2 4 — 15 ( gleichfalls in d Form von Klageliederversen) und
3 9 — 10. Kommentare s. bei Joel. K
2) Sn Maaseja's, fungirt als Nachfolger Pashur's, des Sns Immer's, unter *Ze-
dekia von Juda als 2. Priester Jr5224; 2 Kg 25 18 und Tempelinspector Jr29 26 und
wird mit wichtigen kglichen Missionen betraut Jr 21 1 ; 37 3. Nach d Einnahme Jeru-
salems 586 wird Z. von Nebucadnezar in *Ribla hingerichtet Jr 52 24 ff. ; 2 Kg 25 18 ff. B
Zephat, kanaanitische St Ri 1 17, s. Horma 2). G
Zephata, Thal (ge), bei *Maresa, wo Kg Assa von Juda den Kuschiten ent-
gegentrat 2 Chr 14 9. Man hat färbet säfije 3 km nö von bet gibrin vgl. ; doch ist mit
<& iv ry (päQayyi xaxa ßoQQäv M. zu lesen : in d Thal n von Maresa. QStat. 1886, 148 ff. G
Zer, £} ser, Jo 19 35 feste St in Naphthali, anscheinend s von *Hamath, Ham-
math 1). ö5 Ti-Qoq (= siir), ebenso On 21)7 : 155. Text unsicher. Vgl. Zidim. G
Zereda, Geburtsort *Jerobeam's I 1 Kg 11 26, fällt anscheinend mit Zeretlatha
2 Chr 4 17 zus. und ist dann auch, falls der Text richtig ist, mit Zarthan 1 Kg 7 46;
Jo3i6 oder Zarthana 1 Kg 4 12 identisch. Letzteres lag s von d Gebiete der St Beth
San, also im W des Jordans, bei d Fürth von *Adam oder Adama Jo3i6; 1 Kg 7 46
(mit Aenderung des Textes). Die Erzgiesserei Salomo's war zw. Zarthan und *Su-
clioth im 0 des Jordans, an d Wege, der diese Orte verband. Ri7 22 Zereratha ist
viell. nur verschrieben für Zeredatha (vgl. &2t). — Zu 1 Kg 11 26 hat <3B den Zusatz
vom Gbge Ephraim und verlegt auch den Ort Z., allerdings stets in d Form ^u^eiqu
(wie Ri722), auf dieses Gbge 12 24 b. f. k. 1. n (ebenso o5L 12 28.39; 13 7.10. 13). Abge-
Zeretli Sahar— Zeugen. 749
sehen davon, dass danach die LA schon in alter Zeit geschwankt hätte, könnte nach
<SBL Z. nicht im Jordanthale gelegen haben. Conder hat, £j seredä für d orspr Form
ansehend, den Namen des kleinen Dfs surdä 5 km n von el-Mre vgl. Mem II 2(.>."). Man
müsste dann Z. und Zarthan von einander trennen. G
Zeretli Sahar 1 1 & sceret has-kthar. rubenitische St Jo 13 19. Der erste Theil
des Namens scheint sich in 'ain es-sara s von d Mündung des wädi serfyä ma'in er-
halten zu haben ZDPV II 244 (ZDMG NNR* 259) : die St lag oberhalb der Quelle.
— 2i 1 (hr 4 7 nennt ein kalebitisches Geschl Z. G
Zerschneidung Ph 3 2 xaxuxoin) . Wortspiel mit *Beschneidung, nsQuofi?), und
zugleich Verspottung derselben (Verschneidung = geschlechtliche Verstümmelung). Si
Zerstossener bei £ für mä'uk Lv 22 24 und für pesülä dakkä Dt 23 2(1) = der
dem die Hoden zerquetscht sind. Ein solcher gilt als aus d Gemeinde ausgeschlossen.
Vgl. Verschnittener. Si
Zerstreuung, £} gälüt, griech. ötaanoQa 2Mkl27; Jt5i9; Jh7 35: IPeli: .Ik
1 1, beisst die ausserhalb Palästinas lebende Judenschaft. Eisten Anlass zur Z. boten
die grossen Deportationen unter ass. und bab. Eroberern : aber schon hier wurde aus
d gezwungenen Aufenthalt in d Euphratländern bald ein freiwilliger. Zu Millionen
lebten die Juden der nt-lichen Zeit in Babylonien und unterhielten ihre Verbindung
mit d Mrland durch Einsendung von Tempelsteuern und Erstlingen. Noch ungleich
bedeutender aber wurde die Z. seit * Alexander dem Grossen in d neuen Residenzen,
bes. in *Alexandria unter *Ptolemäus, welcher die jüdische Ansiedelung von *Kyrene
begründete, und seinen Nachfolgern. Ueberhaupt fanden die Diadochen mit wenig
Ausnahmen diese eng unter sich zus. -haltenden Leute brauchbar und begünstigten sie
mehrfach. Ebenso hat der röm. Senat seit 138 und haben die Kaiser seit Cäsar und
*Augustus das ihre gethan, um den Juden, welche die Handelsinteressen nach allen
Theilen des Reiches, zumal in alle Hafenst, geführt hatten, ihre neue Heimath ange-
nehm zu gestalten. Durchweg genossen sie freie Religionsübung und bürgerliche
Gleichberechtigung, waren sogar vielfach vom Militärdienst befreit. Andererseits rief
die tiefgehende Abneigung der Griechen, überhaupt aller andern Völker des Reiches
gegen d Juden sowohl in Alexandria, wo sie zur Zeit Philo's fast die Hälfte der Be-
völkerung bildeten, als in Babylon, Damaskus und anderswo von Zeit zu Zeit blutige
Verfolgungen hervor, und gegen d Juden in Rom (s. Libertiner) schritten selbst *Ti-
berius und ^Claudius ein. Allenthalben in d Z. bildet'en die Juden geschlossene Syna-
gogengemeinschaften mit Selbstverwaltung und eigener Gerichtsbarkeit wenigstens in
(ivilsachen. Gesprochen wurde in d ganzen w Diaspora, der ..Zerstreuung der Grie-
chen- Jh?35 giiech., und namentlich auch beim Gottesdienst in d *Synagoge, womit
auch bei Vielen unter ihnen eine freiere Stellung zum Ceremonialgesetz Hand in
Hand ging. H
Zeruja , Mr *Joab's, *Abisai's und *Asahel's lSm26 6; 2Sm2i8 etc., Tr des
Nahas 2Sml7 25, was aber nach (ß1 und lChr2i6 trotz Wellh.'s and Löhr's Wider-
spruch in Tr Isafs zu verbessern ist. Denn auch 2Sml9i4 ist Amasa, Sn der *Abi-
gail. der Schw der Z. 2 Sm 17 25. ein Verwandter David's. B
Zeug bei £ 1) für ma'Täkä Zug, Schlachtreihe 1 Sm 17 8. 10.48 etc. - 2) für
haiil Heereszug 1 Kgl02. -- 3) für §ü4ä Hl^ 1 n Wautnliespannung. wbliches Pferd.
- 4i für Mlim Ge273 ( Jagdgeräthe) ; JslOas (Tross Ueber l SurJlii s. WVllh.
und Löhr. S. Waffen. Si
Zeugen wurden oft zur Entscheidung von Anklagen oder Streitsachen verhört.
Leider waren sie oft höchst unglaubwürdige Personen 1 Kg21 i.itt. I>a- Gesetz ver-
750 Zeughaus — Zihim.
langte später mindestens 2 oder 3 unabhängige Zeugen Dt 17 6; 19 15; Nu 35 30. Falsche
Zeugen Ex20i3(i6) sollten streng bestraft werden Dt 19 16 ff. S. Gericht. Si
Zeughaus Js39 2 ein Theil des kglichen Palastes; s. Jerusalem 303. G
Ziba s. Mephiboseth. B
Zibeon (= Hyäne nach d Arab.) Sn Seirs, der 3. der 7 Hauptstme der *Ho-
riter Ge 36 20. 24. 29 : 1 Chr 1 38. 40. Ge36 2. 14 ist .,die Tr Z.s" Glosse. B
Ziboim Ne 11 34 s. Zeboim. G
Zid i 111. fj has-siddim, wird Jo 19 35 als eine feste St in Naphthali genannt, an-
scheinend s von *Hamath, Hammath 1). Doch hat <S rö>v TvqIcov has-sürlm gelesen,
das von einigen hebr. Handschriften gestützt wird. On 224; 95 hat Äosdel/n. Der
jerusalemische Thalmud setzt für hefar hitjä (Neubauer 207), das Schwarz 144 mit
ltattln zus.-stellt. G
Zidon, Zidoniter, X7 sidön Ge 10 15, s. Sidon und Phönicier. So
Ziege. Der allgemeine Name für Z. und Schafe ist sö'n: für Z. 'ez: der *Bock
heisst tajis, 'attüd, sä'ir oder säflr, das Böckchen gedi. — Wie schon aus diesen zahl-
reichen Benennungen hervorgeht, spielten Z. (wie noch heute der Fall ist) als Herden-
thiere eine hervorragende Rolle, bes. in bergigeren, mit Wald oder Unterholz bestan-
denen Theilen des Landes, also im Centrum des W- Jordanlandes. Oft weiden noch
heute Schafe und Z. bei einander; dabei halten sich die Z. aber etwas mehr auf d
Anhöhe und lieben es, namentlich auch die jungen Zweige von Sträuchern abzuweiden;
so hindern sie an manchem Ort das Emporkommen von ..Wäldern-. Oft bilden die
Z. -Herden den einzigen Besitz der Landeseinwohner. — Das treffliche Fleisch vom
Ziegenböckchen kam namentlich bei etwas aussergew. Gelegenheiten auf d Tisch Ge38;
Ri6l9; 13 15 ff. ; Z. -Böcke wurden als *Sündopfer geschlachtet Nu 7.
Z. -Milch wurde viel getrunken Pr27 27; diese Milch hat durchaus keinen unan-
genehmen Beigeschmack. Die Z. -Häute wurden als ^Schläuche für Wasser und Wein
verwendet. Das Z.-Haar wurde zu einem ziemlich groben Zelttuchstoff verwoben Ex
35 26: HLlä; auch *Trauergewänder wie der sah waren wohl aus diesem Stoffe. Die
in Palästina heimischen Z. gehören 2 Species an: die gew. Z. ist die Capra mambrica
unserer Naturgeschichte Tristram 93; sie ist fast durchweg schwarz, etwas grösser
als unsere Haus-Z. und zeichnet sich durch fast fusslang herabhängende Ohren und
stark zuvücksrekrümmte Hörner -aus. Eine andere Art mit kürzeren Ohren, aber eben-
falls seil warzem Haar kommt im N des Landes vor; im Libanon auch eine Mischrasse.
Gefleckte Z. bilden eine Ausnahme Ge 30 32 ff. Die Z. -Böcke — nach Ge 32 14 wurde
je ein Bock zehn Z. beigesellt — sind starke Thiere und kommen als Bild für gewalt-
thätige, z. Th. auch bösartige Menschen öfter vor Ez34i7 (Mt25 32). Damit hängt
auch der Z.-Bock Da 8, der den *Widder überwindet und Symbol des griech. Reiches
i-t. zus. So
Ziegel, fj lebenä, pl. Pbemm Ge 11 3 ; Ex 1 14. das älteste Baumaterial in Israel,
vgl. Wohnungen. Kunstbauten aus Backstein gab es in Moab (vgl. Bauen); in im-
posantester Weise aus gebrannten Ziegeln Ge 11 3 in Babylonien. Die Ziegelform
malben Na:! 14. Zu äg. Ziegelarbeiten vgl. Abb. 215. lieber 2Sml2 3i vgl. *Krieg.
Ueber bab. Backsteinbauten s. Herod. I 179; Mürdter, Gesch. Babyloniens2 114 ff. Ueber
Ziegel al> Schreibtafeln Ez 4 1 s. Schrift und Abb. 34. Si
Ziegelofen übersetzt £ malben 2Sml2 3i statt Ziegelform, s. Ziegel. Si
Ziegelthor Jrl9 2 ein Thor * Jerusalems (S. 305) am Hinnomthal. G
Zihim setzt £Jsl3sa für l) sijjhn, das wahrsch Wüstenthiere (so ö2l) im All-
Ziklag — Zin.
751
gemeinen bedeutet, während er Js 34 14 *Marder. 23 13 irrig Schiffe hat. sonst aber
l'Ps 74 14 : 72 9: Jr 50 39 ) umschreibt. G
Abb. 215. Ziegelarbeiten in Aegypten.
Ziklag St im philistäischen Gebiete von *Gath, von Achis dem David als Wohn-
ort angewiesen und daher später Eigenthum der Kge Jnda's lSm27 6; vgl. Neil 28.
Z. wird Jol5 3i zum *Negeb Juda's, 19 s; lChr4 30 zu Simeon gerechnet. Es lag n
vom Thal *Besor lSm309.263 unweit *Horma Jol5 30f. ; 19 4 f.; lChr430 und war
von *Aphek 2 1 binnen 3 Tagen zu erreichen 1 Sm 30 l. Schon Felix Fabri 1483 i Eva-
gatorium ed. Hassler II 359 ; Ritter XVI 132 f.) fand auf d Wege von Hebron nach
Gaza bei färbet es-sukrije einen ziemlich hohen Hügel mit ansehnlichen Resten, in
dem er Z. iSicelechi vermuthete. Wahrsch war dies der teil el-hesl, den die englische
Palästina-Gesellschaft 1890 durch Flinders Petrie hat untersuchen lassen, und der
jetzt vielfach für d Lage von *Lachis gehalten wird. Rowlands schlug dagegen 1842
färbet 'aslüg in d wädi 'aslütf 20 km s von Beerseba vor, doch scheint diese Gegend
zu s zu sein. Dagegen hat Conder QStat 1878. 12 ff. die Ruinenstätte zuheilike s
von hüy und osö von Gaza in Vorschlag gebracht. G
Zilla. £j sillä, Schatten (ob Ueberrest einer mythologischen Vorstellung ? i, Wb
Lamech's, Mr Thubal-Kain*s (s. Kaini. K
Zimmermann bei £ für fj ha ras Js4l7 (fälschlich 1 Chr 10 (9) 15 , wo Heres
Eigenname ist); für x&xtwv WS 13 li ; Mc6 3; Zimmerleute für häräMm 2 Kg 22«;:
häräse 'es 2 Sm 5 n : 2 Kg 12 12 etc. Der Ausdruck bezeichnet sowohl diejenigen, welche
die Balken zurechthauen 1 Kg 5 32 ; 2 Chr 2 9 (das Zus. -fügen scheinen die bönim besorgt zu
haben 2 Kg 12 12). als auch die. welche die Fourniere arbeiteten 2 Sm 5 11, endlich auch
die, welche Ornamente peTpällm 1 Kg6i8, Basreliefs in Cedernholz pittühe miklcröt 1 Kg6 29
schnitzten. Vgl. Bauen. Wohnungen. Palast. Spünden. Täfeln. Es sind also auch
die Arbeiten des Tischlers und Drechslers mit einzubegreifen. Unterschieden werden
aber von ihnen die hö.fblm. die Holzfäller Es 3 7 (vgl. Holzhauer. Handwerk). Si
Zimmet, von £ nach d Ueltsetzgen gew. Cinnamen, Cinnamet genannt, seines
Wohlgertichs wegen HL4i4; Pr7i7: Si24 20; Apcl8i3; Ex 3023 (also nur in späten
Stellen des AT) als Ingrediens des heiligen *Salböls erwähnt, ist die innere Rinde
des in Ceylon heimischen Lauras Cinnamomum L. Ob fynnämön, wie Glaser 11 41
meint, je aus d Somaliland ausgeführt wurde, ist nicht erwiesen. Vgl. Sprenger 256 f.
Der Z. war im Alterthum hoch geschätzt und ausserordentlich theuer. was auch auf
d obigen Stellen ein Licht wirft. Jr620 ist nicht Z.. sondern *Kalmus zu übersetzen. So
Zin, l) sm, li Ort der S-Grenze Judas zw. d Anstieg *Akrabbim and *Kades
Barnea Xu 344: Jol53 genannt, also auf d unbekannten Hochlande der 'azäzime-
Araber. £'s Zinna Xu 344 ist Lokativform. - 2) Wüste von. '/.. ist der nach die-
sem Orte benannte Theil der s Wüste. Sie wird Nu3336 mir *Kades (d. 1. der Wüste
von K.i identiticirt. während nächDt325i; Nu27l4; 20] Kades in d Wüste Z. liegt.
752 Zinn — Zion.
Sie ist im äussersten S Juda's an d Grenze Edoms Jolöi; Nu 34 3 zu suchen, scheint
aber Nu 13 21 schon zum judäischen Gebiet gerechnet zu werden. Das Hochland der
'amjdme-Arsibei n oder n\v von d Wüste *Pharan scheint zu entsprechen ZDPY
Yin 214 f. Gr
Zinn wurde nach Ez 27 12 aus *Tharsis (oder von weiter her) eingeführt; doch
war es, wenigstens in späteren Zeiten, in Ueberfluss vorhanden Si 47 20. Vom Läutern
des Z. ist Nu 31 22, von einem zinnernen (bleiernen?) Gewicht Sa 4 10 die Rede. Von
d Z. (Blei), das dem rohen Silber beigemischt ist und durch Schmelzen daraus ent-
fernt wird, spricht Js 1 25. So
Zins (d. i. census Abschätzung, Steuer vgl. Kluge Wb) bei £ 1) für £j mos
1 Kg 9 15 (aufgelegter Frohndienst ; vgl. Frohne, Rentmeister), ebenso Er 10 1 (Tribut).
— 2) in Js 14 4 für £j madhebä, nach Gesenius Schatzkammer, nach Siegfried-Stade
1. marhebä „das ungestüme Drängen'-. — 3) für Jialak Es 4 13 £ jährliche Z., wahrsch
Wegzoll. — 4) für middä Ne5 4 (kgliche Steuer), für mindä Es7 2i (Geldabgabe).
5) für yJtvooi Mt 17 25; 22 17 (Grimm übersetzt Jahrestribut). — 6) für rt,u?/ 1 Mk 10 29
Steuer, hier: t. tov hXög Salzsteuer. Den Spr-Gebrauch von Zinsen (Geldprocente)
kennt £ nicht. Dass aber Z.-Anlagen in d Zeit des NT's bekannt waren, zeigt töxoq
Lc 19 23 vgl. Wechselbank. Ueber Schuldzins s. Schulden, Wucher. Sonst s. Schoss,
Zoll, Rente, Steuer, Tribut. Si
Zinsbar setzt £ für mas 'öbed Ge49i5; J0I610; 1 Kg 9 21, zinsbarer Knecht
für den, der Frohndienste leistet (s. Frohne, Zins) ; ähnlich liäjä lemas Dt 20 11 z. sein,
nätan, sim lemas Jol7i3; Ri 1 28 z. machen. Es handelt sich in allen diesen Fällen
nicht um Geldzahlungen oder Naturallieferungen, sondern um Frohndienste, wie denn
die säre missim Exlnir. Bauarbeiter überwachen. Ebenso ist der kgliche 'al ham-
mas der Aufseher über d *Frohne (s. König, Rentmeister). Si
Zinsgroschen bei £ Mt 17 24 zweimal für xa dlÖQaxfta, Silbermünze im Werth
von 2 attischen Drachmen = l/t Sekel (s. Geld vgl. Ex 30 11— 16). Als Abgabe an
d Tempel erst seit Nehemia (damals aber nur 1/s Sekel betragend) eingeführt zur Be-
streitung der Kosten des täglichen Brandopfers und der sacrificia publica überhaupt.
Jeder erwachsene Israelit hatte sie jährlich im März zu entrichten. Schürer II2 206 f. Si
Zinsmünze, £ Zinsemünze . Mt 22 19 für vöfiiofia tov x^vaov nach 19b — 1 dij-
räniov ; s. Zins, Schoss, Steuer, Rente, Geld. Si
Zion, £j syjjön, <5 Siwv, V Sion, ist 2 Sm 5 7 der Name der Bergfeste, die David
den Jebusitern abnimmt, zu seiner Residenz macht und Davidsburg (£ Davidsst) 9
benennt. Dass sie von d St Jerusalem im AT unterschieden wird, ebenso wie man
die Bergfeste der Jebusiter von d alten Urusalimmu unterscheiden muss, ist bereits
S. 302 gesagt worden. Hier handelt es sich um d Lage des Bges Z. Aus d AT
geht klar hervor, dass der Z. die Residenz Davids (s. 0.) und den *Tempel getragen
hat Ami 2: Mi 3 12; Js8i8; 18 7; Ps2 6; 9 12; 74 2; 76 3. Hinsichtlich der Lage des
Tempels hat man niemals geschwankt, man hat ihn stets an d Stelle der heutigen
Lnbbft es-sajira in d fyaram-es-serif gesetzt, d. h. also auf d O-Seite des Tyropöon-
thales. Dagegen hat man Jhdte lang angenommen, dass der Z. die sw Höhe des St-
Gebiets von Jerusalem sei, wie das die Benennung Davidsthurm (Abb. 203, vgl. Abb.
95 i) und die Annahme in Betreff der Gräber der davidischen Kge (s. S. 308 und
Abb. 951) voraussetzen. Neuerdings aber hat man immer sicherer erkannt, dass die
Aussagen des AT den Z. in d SO der St verweisen. Die Gründe sind folgende:
li dir Davidsburg und das Wohnhaus Davids liegen tiefer als der Tempel 1 Kg 8 1—4;
2Sm24l8f. (vgl. 2Chr3i); die Davidsburg liegt auch tiefer als der Palast SalonuVs
Zior— Zipfel. 753
lKg924, diesei- wieder tiefer als der Tempel Jr26l0; 36io 12; 2 Kg 11 L9, der ja
von d Kgspalast nur durch eine Eofmaner getrennt war Ez438; 1 Kg 6 36; 7 8.12
(vgl. 2Kglld 16). Da der Platz des Tempels fesl steht, so muss sich von dort ans
die Abstufung, Tempel, Palast, Davidsburg auf d Boden Jerusalems nachweisen lassen.
Das ist nun — vgl. Abb. U4 — unmöglich nach X. weil in dieser Richtung der Fels-
boden ansteigt, nach W, weil das Tyropöonthal dort tief einschneide! und sich die
angrenzende Böhe über d Tempelbg erhebt, möglich aber nur. da 0 nicht in Betracht
kommen kann, nach S: nach dieser Richtung hin sinkt der Felsboden in mehreren
Alisätzen auf 71(i. 694, 660 und 650 m (vgl. Abb. 96 und Guthe, Ausgrabungen Tafel
Villi. Also ist der Z. mit d Davidsburg die niedrigste Höhe zw. Kidron- und Tyro-
pöonthal. - Xel2 3i — 39 stellen sich 2 Dankchöre im W der St auf und ziehen
getrennt nach d Tempel: da der 2. über d Ephraimthor 12 39 d. i. an d N-Seite der
St den Tempel erreicht, so hat der 1. die S-Mauer Jerusalems begangen 31.37. Die
dort genannten Punkte Mistthor, Quellthor, Stufen der Davidsst sind daher im S der
S1 zu suchen, und mit d Wasserthor sind wir nach Ne3 25f. bereits bei d kirlichen
Palaste und am Ziel des Dankchores 1240 angelangt. Nun zeigt Ne 2 13 f., dass Mist-
thor und Quellthor einander gegenüberlagen an d Seiten de> Tyropöonthales , das
Nehemia überschreitet 14, um zum Quellthor zu kommen. Folglich sind wir mit d
Stufen der Davidsst 12 37 auf d s-sten Höhe zw. Kidron- und Tyropöonthal. — 3) Ne-
hemia beginnt in seiner Beschreibung des Mauerbaus Ne 3 im N< > und gelangt über
d W in d S der St: u Mistthor au d YY-Seite des Tyropöonthals , 15 Quellthor an
dessen ( »-Seite, dann folgen die Stufen der Davidsst 15. die Gräber Davids n;. der
kgliche Palast 25 und das Wasserthor 26. Also wird auch hier die Davidsst auf d
s-ste Höhe zw. Kidron- und Tyropöonthal gesetzt ; in d nach N gerichteten Beschrei-
bung folgt der kgliche Palasl und der Tempelplatz.
Diese Höhe wa*r vermuthlich urspr nach allen Seiten hin. auch nach N. abge-
schnitten und daher wie zu einer Zwingburg geschaffen (vgl. Jerusalem S. 30] f.).
Durch d Bau der neuen Besidenz Salomo's auf d *Ophel wurde sie mit d n angren-
zenden Höhe verbunden. Daraus erklärt es sich . dass auch der Name Z. nach N
wanderte und in d religiösen Spr Bezeichnung des Tempelbgs wurde (s. 0.). Im wei-
teren Sinne steht er dann auch für Jerusalem, z. B. in d eigenthümlichen Ausdruck
„Tochter Zinn- Jr43i; Js 52 2 etc. ; Tr D bat ist hier das kollektivische Abstractum
(daher femin.) für d konkreten Ausdruck 1/ ne sijjön, Sne Z.'s, d. i. Einwohner Z.'s.
insofern die St als Mr ihrer Einwohner gedacht wird: Tr Z. ist also nichts Anderes
als Einwohnerschaft, Volk Z.'s = Jerusalem. Die letzte Spur des at-lichen topogra-
phischen Spr-Gebrauchs rinden wir in 1 Mk. hie Davidsburg ist die feste Höhe im
S des Tempels 1 33—37 (= Akra S. 306); 732 39, der Bg Zinn i>t der Tempelplatz
437. (in: 554; 651; 733: 10 11; 1426(618.32 ist ..auf Si. M1- zu streichen). Josephus ge-
braucht Z. niemals, im I. Jhd1 nach ehr. begegnet der Spr-Gebrauch, dass Z. das
Versammlungshaus der christlichen Gemeinde von Jerusalem bezeichnet; dieses lag
auf d sw Midie, daher erhielt diese nun den Namen Z. (s. S. 308). Vgl. Caspari,
Chronologisch-geogr. Einleitung in d Leben Jesu Christi 1869; Klaiber ZDPV III
L89 213; IV 18 56; XI 1 :!7. (i
Zior St auf d Gbge Juda's, neben Hebron genannt Jol554. I "er Lage wegen
hat man das heutige Df sa'ir 8 km n von Hebron vgl., eine alte Ortslage mit Felsen-
gräbern und Quelle. On 293; 151 kennt auch ein Sior zw. Jerusalem und Eleuthe-
ropolis, das für Z. nicht in Betracht kommen kann. G
Zipfel bei £ lSml527; 245f. für Mnäf, s. Kleider Si
Bibelwörterbuch. 48
754 Zipora — Zoba.
Zipora, richtiger Zippora b2C, Ej sippörä . d. i. Vogel, Tr *Reguel's (J) oder
*Jethro"s (Ei . Wb Moses' . Mr Grersom's Ex 2 21 f. und Elieser's 18 4. Nach 4 20 J
begleitet sie mit ihren Snen Moses nach Aegypten und errindet unterwegs die Be-
schneidung 4 25. Aber 18 2 f. E sind sie wieder bei Jethro: daher die ausgleichende
Glosse 2 „nach ihrer Rücksendung". K
Ziz, 13 hassis, (5 "Aaäs, ist 2Chr20i6 Name eines Anstiegs, der von *Engedi 2
in d Gegend von *Thekoa 20 führt. Dieser Weg berührt heute d ivädi hasäscl nw
von Engedi. walivsch hat sich darin der alte Xame erhalten. G
Zoan. I) sö'an, äg. San. griech. Tang JtllO, ass. Sa-a:-nu. eine äg. Residenz
Js 19 11. 13: 30 4. die verbrannt werden soll Ez30i4: im Gefilde Z. (äg. öfters sechet
San ..Gefilde Tanis-) that Moses seine Wunder Ps 78 12. 43. Sieben Jahre vor ihm
ward *Hebron gebaut Nu 13 23. Die Trümmer liegen bei d heutigen San am S-Ufer
des Menzalesees. Den Haupttempel begründete Pepi I aus d 6. Dynastie, unter der
12. — 13. Dynastie und d Hyk>n> stand es in Blüthe. dann vernachlässigt blühte es
wieder unter Iiamses II und Merenptah und ward Residenz — die 21. Dynastie heisst
nach Tanis — , unter Asarhaddon war es selbständig. Noch Strabo XVII 802 nennt
ä gross; JBjlVllö nur noch ein Städtchen, unter d Römern verbrannte es einmal.
Xu 13 23 geht viell. auf d hier auftretende, um 1730 vor Chr. beginnende, vermuthlich
mythologische Aera des Xubti (Beiname des Guttes Set). Für d Ruinen vgl. Petrie,
Tanis I und II. London 1885—8. W
Zoar 1) £1 sö'ar St in Moab an d S-Grenze Jslöö: Jr48 34. im S der Jordan-
ebene Dt 34 3. selbst tief, nicht auf d Gbge gelegen Ge 19 30, ist als Zufluchtsort Lot's
bekannt Ge 19 23. Von einem Kg Z.'s ist Ge 14 2.8 die Rede, doch heisst Z. dort Bela.
Nach JBJIV84; On 261: 139 liegt Z. am S-Ende des Todten Meeres, On 231; 100
kennt Z. am Todten Meere, berühmt durch Balsam und Dattelpalmen, und daneben
ein Kastell für eine röm. Besatzung. Hierzu stimmt die Angabe des arab. Geogra-
phen Mukaddasi (985/6 nach Chr. ZDPV VII 143 ff. 215 ff.), dass Z. 1'= surar) an
d Handels>tras-e von aüa CfElath) über el-ramr (bei Petra) und Hebron nach Jeru-
salem liege, 2 Tagereisen von Jerusalem. 4 Tagereisen von aüa, in einer sehr heissen
und ungesunden , aber Gewinn bringenden Gegend (Indigo, Datteln. Bananen) , am
Todten Meer. Kg Balduin I berührte auf seinem Zuge gegen Petra Z.. nachdem er
Hebron und den Salzberg (== gebe] usdum) am Todten Meere passirt hatte, und be-
vor er das „arab. Gbge" erstie!:'. Demnach hat Wetzstein in Delitzsch Ge4 564 ff.
Z. an d rör es-säfije s vom Todten Meere gesetzt: Z. — hirbet es-säfije , das röm.
Kastell = Jcal'at es-säfije. Andere suchen das Kastell in d höher gelegenen ..Lab-
rusch" (wohl = eVbur§) Hüll Mount Seir 121. 216. Vgl. ZDPV XIX 53 ff. - 2) I7
söhar Personenname Ge 25 9, 621 Zohar. G
Zoba, Xame eines *Aramäer-Staates. mit dem Sani 1 Sm 14 47 und David 2 Sm
10 6 ff. >2 Sm83ff. : 10 15 ff.) Krieg führen, wahrsch (trotz 2 Sm 106) identisch mit Beth
*Rehob und zwar auf Grund von 2Sm8 3. 12, wo Hadadeser, Kg von Aram-Zoba, Sn
Rehob's (nach d ass. Bezeichnung „Sn Rnhubi's" bei Salmanassar II wohl Stmesbe-
zeichnnng) genannt wird. Gew. in d Gegend von Emesa oder weiter s in Coelesyrien
gesucht und geradezu mit Chalkis identificirt . von Winckler. Gesch. Isr. I 138 ff. ;
AoF 1 467 dagegen, ebenso wie das wühl entsprechende klschriftl. Subiti, ins O-Jor-
danland s von Damaskus verlegt, was durch die Namhaftmachung von *Tebah und *Be-
rothai als St Hadadeser's mit Erzreichthum 2Sm88 nicht ausgeschlossen wird. Jeden-
falls wird die Vorstellung von einem grossen Aramäer-Staate Aram-Zoba, wie sie
den späten Stellen 2Sm83 — 10; 10 15 — I9a zu Grunde liegt, als anhistorisch zu be-
Zöllner — Zungenreden. 755
trachten, und unter d historischen Aram-Zoba nur ein kleiner Aramäerstaat unmittel-
bar im NO von Israel zu verstehen sein. Z
Zöllner. An Abgaben und Zölle mnssten sieh die Juden schon unter pers.,
äg., syr. Oberhoheit gewöhnen. G-anz bes. empfindlich aber wurde für sie das System,
die Zölle zu verpachten (s. Römer). Die in d synoptischen Evangelien vorkommenden
Z. (reXüivcu, publicani) sind die Unterpächter oder auch unmittelbar Beauftragte des
Staates, deren gehässiges, stetige Belästigung des Verkehrs an d Strassen, Brücken
und Stapelplätzen mit sieh führendes Gewerbe doppelt verächtlich erschien, weil das
Gesetz Steuern nur für religiöse Zwecke kannte. Daher die geläufige Zus. -Stellung
..Z. und Sünder-: als nationale wie religiöse Verräther, die nur für d eigenen Beutel
arbeiteten, waren sie aus d Gesellschaft ausgeschlossen. Daher das Aergerniss des
Z.-Umgangs Mt 9 n f. ; Mc 2 w f. ; Lc 5 29 f. ; L9 1 f. 1 1
Zoll bei £ für belö Es 4 13.20: 7 24 (Ryssel z. St. Naturallieferungen) ; richtig
für zeXoq Mtl725; Rml37; vgl. Zins. Schoss, Rente und Zöllner. Si
Zopli ist von £ lChr6 26(ii) als Ortsname aufgefasst. Nach (5 ist jedoch das
2. Elkana zu streichen und zu lesen: .,dessen Sn war Elkana , dessen Sn Zophai".
Nach Kittel z. St. ist richtiger auszusprechen Zuphai. Ej süfey, d. i. die Bewohner
des Ortes oder Landes *Zuph 20, fj süf. G
Zophar von Naema 4). einer der 3 Freunde *Hiob*s Hi 2 11 ; 11 1; 20 1 ; 42 9. B
Zophim ist lSmll Zusatz zu *Ramathaim. Da die Uebsetzg ..R. der Zophi-
ten" unmöglich ist. so wird nach (SB 2ei<pd und <ßL Sktpa süfl oder süfaj zu lesen sein,
d. i. ein Zuphit, einer aus d Lande *Zuph. Vgl. Zoph. G
Zor, I7 sör. steht an einigen Stellen für *Tyrus. G
Zora, Zoraiter, Zorathiter, Zorea s. Zarea. <;
Zorobabel übersetzt £ Mt 1 12. 13 ; LH 27 nach d griech. Wiedergabe (ZoQoßaßeX)
Ej *Serubabel. B
Zuchtmeister bei £ für ncuöayayoq 1 Kr 4 15; Ga324f. Das (besetz hat hier
an Stelle des göttlichen Vrs der Menschen die Erziehung zu versehen: s. Kinder. Si
Zugemüse, £j serö'im Da 1 12. richtiger wohl zerönlm 16, meint rohe Pflanzen-
stoft'e, die durch heidnische Hände oder Oeräthe nicht berührt und daher den Juden
zu essen nicht verboten waren. Vgl. Jtl0 6(5); 12 1 f. und Schürer II3 70 f. G
Zungenreden, Xaksiv yXvaaaatq, Grlossolalie, eine im Urchristenthum vorkommende
„*GabeK, erkennbar nur aus d Erörterung lKrl2 — 14. Stritt man früher darüber,
ob die Glossen, welche sich in d Gemeindeversammlungen zu Korinth im (Jebermass
hören Hessen, als Spr oder als Zungen zu fassen seien, so ist jetzt erstere Erklärung
wenigstens insofern und insoweit zurückgetreten, als sie ihren Ausgangs- und Stütz-
punkt nur im Pfingstereigniss suchte. Denn der Verfasser von Ap 2 ;; — 13, welcher
der Sache ferner stand, hat aus d Z. ein philologisches Wunder gemacht, wenn er
erzählt, die Apostel hätten damals in fremden, zuvor nicht erlernten, Spr geredet.
Damit sollte wohl der ökumenische Charakter des Christenthums , seine Bestimmung
für alle Völker angedeutet und gleichsam ein Gegenstück zu Gell 1 9 geliefert wer-
den. Dagegen ist Ap K» 44—47: 11 15.17. wo sich die Pfingsterscheinung wiederholt,
lim Verleihung von Spr- Kenntnissen keine Rede mehr, wohl aber tritt die Gabe des
Z. L9 6 als verbunden mit derjenigen der Weissagung auf, im Zus.-hang mit welcher
sie auch Paulus behandelt und hinter welcher er sie zurückzudrängen wünscht. Ge-
meinsam ist nach Paulus dem Z. mit dWeissagen der übernatürliche, direcl vom Geist
gewirkte Impuls und Inhalt. Einen üntersch aber begründet der umstand, dass der
Weissagende weiss, was er spricht, und bei klarer Besinnung die Erbauung der
48
756 Zuph — Zwinger.
zuhörenden Gemeinde fördert, während der mit Zungen Redende verzückte Worte.
viell. auch nur Laute gen Himmel sendet . deren Sinn für ihn selbst wie für d Ge-
meinde verloren geht, falls sich nicht eben die entsprechende Gabe der Auslegung- der
Zungen hinzunndet. Das ßäthsel der Bezeichnung aber löst sich entweder so, dass
der Geist direct die Zunge in Bewegung zu setzen schien, wie der Musiker ein Instru-
ment, oder so. dass der Ekstatiker statt d eigenen mit einer oder mehreren „frem-
den- Ap24 oder ..neuen- Mc 16 17 Zungen versehen schien: ja seihst die Deutung von
Glosse als Spr berührt sich mit d gewonnenen Ergebnisse, sofern der bes. auch im
( »rakel- und Mysterienwesen der Griechen einheimische, technische Ausdruck „Glosse'-
eine höhere, dichterische Sprechweise im Untersch von d gew. bezeichnet. Vgl. Wendt,
Schnüedel und Heinrici in d Kommentaren zu Ap und 1 Kr. H
Zuph. I) süf, ist 1 Sm95 Name eines Gebietes, in dem Saul mit Samuel zus.-
trifft. Wahrsch heisst Samuel danach 1 Sm li Zuphit (vgl. Zophim). Nach dieser
Stelle wäre Z. auf d Gbge Ephraim zu suchen. Die 1 Sm 9 5 daneben genannten Na-
men geben keine sichere Auskunft über d Lage von Z. Man ist daher nur auf *Ra-
mathaim angewiesen. G
Zwiebel. Nach d Genuss der Z. sehnten sich Nu 11 5 die Israeliten während
ihrer Wüstenwanderung zurück. Z. (Allium cepa Boissier V 249 ; Low 74) werden
im S noch heute theilweise roh als Zukost zum Brod gegessen . theils zum Würzen
von Speisen verwendet. Die beste Sorte Allium Ascalonicum L. wächst bekanntlich
bei Askalon wild im Sande: dabei- stammt unsere Eschalotte. So
Zwilling, s. Thomas. Aber auch die Ap 28 n als Schiffszeichen vorkommenden
Dioskuren. Castor und Pollux. Zwillingssne Jupiters von d Leda, die als rettende
Mächte des Meeres, gleichsam als Schiffsheilige galten, heissen bei £ Z. H
Zwinger (mhd. twingaere, der schmale Raum zw. Mauer und Burggraben Kluge
Wh) bei £ Kl 2 8 für hei s. Festung. Si
Beigaben. I.
/Ol
Beigaben.
I. Die Könige von Israel und Juda mit ihren Regierungsjahren
nach der Ueberlieferung.
Dir fett gedruckten Namen bezeichnen ■ lie Thronstürzer und Anfänger neuer Dynastien.
Von Isr
ael :
Jahre
Von
Juda :
Jah
Jerobeam
I
22
Rehabeani
17
Nadab
■_>
Abia
3
Baesa
24
i.ssa
41
Ela
2
Josaphat
25
Simri
—
Joram
8
Tibni
—
Ahasja
1
Omi'i
12
Athalja
7
Ahab
22
Joas
4<>
Ahasja
2
, Amazja
29
Joram
12
Asarja (Jotham)
52
Jehu
28
Jotham
4
Joahas
17
Ahäs
%
16
Joas
16
Hiskia
29
Jerobeam
II
n
Manag -
55
Sacharja
7»
Ami in
2
Salluiu
—
Josia
31
Menahem
10
Joahas
7«
Pekahj a
2
Jojakim
n
Pekali
20
Jojachin
7«
Hosea bis
72
12
Ges
9
Zedekia bis 586
Ges
ammtsumme
n
sammtsumme
242
382
758 Beigaben. IL
n. Uebersicht der chronologisch gesicherten Ereignisse aus der
Geschichte Israels und der Nachbarvölker.
Ahab betheiligt sieh an d Schlacht bei Karkar 854
Jehu'8 Tribut an Salmanassar II 842
Menahem's und Alias- Tribut an Thiglath-Pileser III 738
Damaskus erobert 732
Samaria assyrische Provinz 722
Aufstand Asdod's 713/11
Sanherib's (1. ?) Zug gegen Jerusalem unter Hiskia 701
Aegypten von d Assyrern erobert 670
Einführung des Deuteronomiums unter Josia 622 (621)
Josia fällt bei Megiddo 609
Ninive erobert 606
Schlacht bei Karchemis 605
1. Wegführung von Judäern nach Babylonien 597
Zerstörung Jerusalems durch d Chaldäer; 2. Wegführung .... 586
Tyrus von Nebucadnezar belagert 585 — 573
3. Wegführung von Judäern 580
Jojachin enthaftet 561
Schlacht bei Sardes • 546
Babylon von den Persern besetzt. Das Edikt des Cyrus : Rückkehr
Sesbazars, Serubabels und JosuaV 539
Schlacht bei Pelusium 525
Haggai und Sacharja; Wiederaufnahme des Tempelbaus .... 520
Vollendung und Einweihung des 2. Tenrpels 516/5
Nehemia's 1. Aufenthalt in Jerusalem; Sanballat, Tobia und Gosem 445 — 433
Nehemia's 2. Aufenthalt in Jerusalem 432
Jericho von d Persern zerstört ; Wegführung von Juden nach Hyreanien 353
Sidon von Artaxerxes III Ochus erobert 348
Bagoas in Jerusalem 346
Aegypten von den Persern erobert 343
Alexander der Grosse gründet die griech. L'niversalmonarchie . . 336 — 323
Schlachten am Granikos und bei Issos . 334. 333
Eroberung von Tyrus und Gaza. Gründung Älexandria's. Die Juden
unterwerfen sich dem Parmenio 332
Schlacht bei Gaugamela. Ende des pers. Reiches der Achaemeniden 331
Die Juden unter griech. Herrschaft 331 — 142
Die Lagiden oder Ptolemaeer behaupten Aegypten 323 — 31 vor Chr
Ptolenraeiis I entreisst dem Laomedon Syrien und Palästina . . . 320
Antigonus von Asien erobert Palästina 314
Demetriua Poliorketes wird bei Gaza besiegt. Ptolemaeus I erobert
für kurze Zeit Sl im - Syrien, darunter Jerusalem. Wegfuhrung
Uebersicht der chronologisch gesicherten Ereignisse et< . 759
von Juden nach Aegj'pten 312
Die Seleuciden beherrschen zuerst ganz Asien, zuletzt nur Syrien 312—64 vor Chr.
Beginn der seleucidischen Aera 312
Die Gegner nennen sich Kge 306
Antigonus f bei [psus. Seleucua gründet Antiochia mit d Eafen Seleucia 301
Palästina unter d milden Regiment der Ptolemaeer. Glanzzeit des
gelehrten Hellenismus in Alexandria Anfange der Septuaginta . 301 — 2U4
Neue Kämpfe zw. Seleuciden und Ptolemäern um Palästina . . . 264—248
Antiochus III der Grosse 223—1-7
Antiochus wird von d Aegyptern bei Raphia geschlagen .... 217
Antiochus erobert Palästina 202
Scopas erobert für Ptolemaeus V Palästina 200
Antiochus gewinnt durch d Schlacht l>ei Paneas Palästina zurück . 198
Palästina unter d Seleuciden. Die syr., griechenfreundliche Partei
übernimmt die Führung der Juden. Fortschritt des populären Hel-
lenismus. Streit der altgläubigen Oniaden und der hellenophilen
Tobiaden. Einmischung der Seleuciden in d inneren Angelegen-
heiten der Juden 19s — 14'J
Antiochus IV Epiphanes 17"> — 164
Onias III weicht seinem von Antiochus unterstützten Br Jason . . 173
Jason wird von d Tobiaden Menelaos. dem Mörder Onias III. verdrängt 171
Jason überrumpelt Jerusalem 17"
Antiochus dringt auf d Rückkehr von seinem äg. Zug in d Tempel
von Jerusalem und plündert ihn 170
Onias TV gründet in Leontopolis einen Jahwetempel 170
Von Popilius Laenas in Aegypten gedemüthigt. lässt Antiochus seine
Wuth an d Juden aus, indem er durch Apollonius Jerusalem über-
fallen und die Davidsburg in eine syr. Zwingburg (Akra) verwan-
deln lässt. Befehl, dass der jüdische Kult aufhöre. Aufstellung
des heidnischen Altares beim Tempel Dec. 168) 16s
Der Aufstand des Mattathias und seiner ö Sne wird von d Asidäern
unterstützt 167
Die Makkabäer kämpfen um d Religionsfreiheit IGT — 163
Mattathias f 166
Judas schlägt die syr. Feldherrn Apollonius, Seron bei Beth-Horo»).
Gorgias (bei Emmaus) und Lysias (bei Beth-Zur) 165
Wiederherstellung des jüd. Kultes. Neuweihung des Tempels und
Befestigung des Tempelplatzes Der. 165
Judas und Simon ziehen in d Nachbargebiete (bes. Galiläa und <>-
Jordanland), um die Heiden zu züchtigen und den Juden zu helfen 164
Lysias besiegt die Juden bei Beth-Sacharja, gewährt ihnen al>er Re-
ligionsfreiheit gegen Anerkennung der syr. Oberhoheit und gegen
Schleifung der Tempelbefestigungen 163
l»i.- Makkabäer kämpfen um d weltliche Herrschaft. Lossa^ung der
Asidäer T*^ lö:;-142
Demetrius I sendet den Alcimus nach Jerusalem. Die Makkabäer
räumen den Boden 162
Nicanor führt den nach Antiochien geflohenen Alcimu6 nach Jerusalem
zurück und wird von Judas hei Adasa r) geschlagen 161
Judas fällt bei Lai8a (Elasa gegen Bacchides 160
Jonathan 160—142
Alcimus stirbt 159
Jonathan besetzt, von Demetrius umworben, Jerusalem, befestigt den
760 ' srsicht der chronologisch gesicherten Ereignisse etc.
Tempel}i latz und nimmt gleichzeitig die von Alexander Balas an-
gebotene Hohepriesterwürde an' 153
Jonathan von Balas in Ptoleinais zum Strategen und Meridarchen ernannt 150
Jonathan kämpft für Balas gegen Demetrius II 147
Jonathan erlangt nach d Tode des Balas von Demetrius Anerkennung
seiner Würden und Steuerfreiheit für Judäa, geht alter alsbald zu
Trypho über, der ihn als Thronrivalen in Ptolemais fesselt und
schliesslich tödt.i (142) 145
Simon beendet den 'Mauerhau Jerusalems, erobert die Akra und er-
langi von Demetrius II Legitimirung der Hohepriesterwürde , völ-
lige Steuerfreiheit und Amnestie 142 — 135
Dir Aera Simon's 142
Simon vom Volk zum erblichen Hohenpriester. Feldherrn und Volks-
fürsl ernannt 141
und von den Körnern anerkannt, hält sich gegen Cendebaeus . . 139
Die Dynastie der Hasmonäer 142/39—63
Simon wird von seinem Eidam Ptolemaeus bei Jericho ermordet . 135
Johann Byrcan unterwirft sich dem Antiochus VII (f 128), behält aber
sein Gebiet. Spannung mit d Pharisäern 134 — 104
Hyrcan baut die Baris, verbündet sich mit d Römern, unterjocht die
Idumäer und zerstört den samaritanischen Tempel auf Garizim . 128
Zerstörung Samaria's 110
Aristobul I judaisirt die Ituräer und nennt sich Kg 103
Alexander Jannaeus erweitert durch Kriege die Reichsgrenzen und
fördert die Ausbreitung des Judenthums. Feindschaft mit d Pha-
risäern 102 — 76
Bei Sichern von Demetrius Eucaerus geschlagen, wird Jannäus vom Volk
plötzlich wieder unterstützt und rächt sich an seinen Feinden . 88
Alexandra (Salma) übergiebt die Hohepriesterwürde dem Hyrcan.
Annäherung an d Pharisäer. Die Essäer 75 — 07
Streit zw. Hyrcan und Aristobul. Hyrcan erkennt den Aristobul als
Kg und Hohenpriester an. Auf Antipaters Zureden setzt Aretas den
Hyrcan zum Kg ein. Aristobul besetzt die Tempelfeste .... 67 — 65
Scaurus entscheidet sich für Aristobul 05
Pompejus verhört die Brüder in Damascus. verhaftet den Aristobul
und nimmt ihn mit seinen 2 Snen nach Rom; zuvor erobert er Je-
rusalem. Hyrcan Hoherpriester. Das auf Judäa, Galiläa und Peräa
beschränkte Gebiet wird dem Statthalter der röm. Provinz Syrien
gteuerpfiichtig. Ende der Freiheit der Juden 63
Cäsar. Pompejus und Crassus schliessen das 1. Triumvirat .... 60
Gabinius besiegt den dein Pompejus entflohenen Alexander bei Jericho
(die 5 Bezirke des Gabinius). Hyrcan auf Jerusalem beschränkt . 57
Gabinius verhaftet den von Rom geflohenen Aristobul II bei Machae-
rus und schickt ihn nach Rom zurück 56
Gabinius schlägt den Alexander am Thabor (Wiederaufhebung der 5
Bezirken Hyrcan wieder Ethnarch und Antipater sein Minister . 55
Crassus plündert den Tempel von Jerusalem 54
Cassius ächlägt den Pitholaus am See Genezareth 53
Bürgerkrieg zw. Caesar und Pompejus 49/48
Der von Caesar gegen Pompejus losgelassene Aristobul 11 wird in Rom
vergiftet, Alexander in Antiochien hingerichtet 49
Schlacht bei Pharsalus; Pompejus f in Aegypten 48
i aesar im Alexandrin. Krieg von Antipater unterstützt. Hyrcan erb-
üebersieW der chronologisch gesicherten Ereignisse etc. 761
lirli.M' KtliiKin-li, Bundesgenosse und Freund der liömer; Antipater
major domus und röni. Bürger 4^ iT
Phasael und Herodes von Antipater zu Statthaltern über Jerusalem
und Galiläa eingesetzt. Herodes tödtet den Ezechias. Judas Stifter
der Zelotenpartei um 45
Der Judent'reund Caesar f 41
Das •_». Triumvirat zw. Octavian. Antonius und Lepidus. Antipater von
Malich vergiftet 13
Brutus und Cassius bei Philippi besiegt 42
Antonius ernennt Phasael und Herodes zu Tetrarchen 41
Der Einfall der Parther. Phasael f, Hyrcan nach Babel geführt, der
nach Rom geflohene Herodes erhält von Antonius die Kgs-Würde
versprochen 40
Antigonus Kg der Juden durch die Parther 40 — 37
Herodes der Grosse. Verfolgung der Sadducäer und Pharisäer. II. 's «
Reich reicht schliesslich von Damaskus bis Aegypten 37 — 4
Octavian besiegt den Antonius bei Actium. Antonius f. Aegypten
vom. Provinz 31
Octavianus Augustus röm. Kaiser bestätigt dem Herodes seine Würden 30 v. — 11 n. Chr.
Neubau des jerusalemischen Tempels. Bau vieler Städte .... 20 — 12
Aufstand der Juden durch Varus erstickt 4
Archelaus Ethnarch von Idumäa, Judäa und Samaria 4 v. — 6 n. Chr.
Philippus Tetraich am oberen Jordan, baut Cäsarea Philippi ... 4 v. — 33/4 n. Chr.
Herodes Antipas Tetrarch von Galiläa und Peräa, vermählt sich mit
Herodias, baut Tiberias 4 v. — 39/40 n.Chr.
Archelaus nach Vienna Allobrogum verbannt. Sein Gebiet zur röm.
Provinz Syrien geschlagen, aber unter bes. Prokuratoren (7 — 41).
Steigender Einfluss des hohen Rathes 6
Cyrenius führt den röm. Census in Judäa ein; Aufstand des Judas in
Galiläa 7
Tiberius 14—37
Pontius Pilatus Landpfleger 26—36
Johannes der Täufer von Herodes Antipas in Machaerus enthauptet 29
Das Gebiet des Philippus mit d röm. Provinz Syrien verbunden . . 34 — 37
Herodes Antipas unterliegt dem Aretas 36
Caligula verleiht dem Agrippa die Tetrarchie des Philippus . . . 37 — 41
Judenhetze in Alexandria. Philo und Apion in Rom . 38
Herodes Antipas nach Lugdunum verbannt. Seine Tetrarchie fällt an
Agrippa 39 10
Caligula verlang! Aufstellung seiner Statue im jerus. Tempel ... 40
Claudius verleiht dem Agrippa Judäa und Samaria 41—54
Der Abenteurer Agrippa Kg der Juden, Verfolger der Christenge-
meinden 41 II
Die Wiedereinsetzung röm. Prokuratoren veranlass! Reibereien zw.
Römern und Juden II
Cuspius Fadus bewältig! dm Aufstand des Theudas 14—46
Antonius Felix. Auftreten der Siearier und falschen Messiasse. Ter-:
rorismus der Zeloten 52 — 60
agrippa II von Claudius mit d Tetrarchie des Philippus betraut . 53
Nero 54—68
Porcius Festus 60 — 62
yibinus und Gessius Florus (64 — 66) befördern die Revolution . . 62 64
Ein Krawall zw. Griechen und Juden in Cäsarea giebi das Signal
762 Uebersicht der chronologisch gesicherten Ereignisse etc.
zum Krieg (66—70). Florus Hlsst den Tempelschatz plündern und
viele Juden tödten. Eleazar's Verbot der Opfer von NichtJuden
• ine Gehorsamsverweigerung gegen d röm. Kaiser. Cestius Gallus
bei Beth-Horon geschlagen 66
Vespasian, von Nero mit d Fortsetzung des Krieges bedacht, erobert
Galiläa. Fl. Josephus in Jotapata gefangen 67
Galba, Otho, VitelliuB 68/9
Johannes von Gischala mit edomitischer Hülfe Herr in Jerusalem . 68
Kampf zw. Simon bar Giora und Johannes 69
\ espasian beauftragt den Titus mit d Beendigung des Krieges . . 69 — 79
April — September erobert Titus schrittweise Jerusalem. Brand des
Tempels. Das pacificirte Gebiet Privateigenthum des Kaisers.
Verwandlung der Tempelsteuer in eine Steuer für d Juppiter Ca-
pitolinus 70
Masada fällt. Vespasian lässt den Tempel in Leontopolis zerstören.
Sammlung der Versprengten durch d pharisäischen Rabbinen. Sitz
des Synedriums in Jabne 73
Titus 79-^1
Domitian verbietet den Uebertritt zum Judenthum 81 — 96
Nerva 96—98
Trajan. Judenaufstände während seines Zuges nach Parthien . . 98 — 117
Hadrian verbietet die Beschneidung und befiehlt den Wiederaufbau
Jerusalems als röm. Kolonie. Kanonisirung der heil. Schriften, Her-
stellung des Archetypus. Anfänge der Mischna 117—138
Der Aufstand des von Akiba für d Messias gehaltenen Simon bar Kochba
Fall von Bether. Hinrichtung Akiba's. Jerusalem heidnische Stadt
als Aelia Capitolina 132 — 135
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764
Beigaben. IV.
IV. Tabelle der synoptischen Evangelien.
Dieselbe ist so angelegt . dass im Allgemeinen der (Tang des Mc befolgt ist,
den aber die grossen Redestücke des Mt mit ihren Parallelen und inhaltlich ver-
wandten Stücken bei Lc unterbrechen: sie dient also zugleich zur Veranschanlichnng
der sogen. Zwei-Quellen-Theorie. derznfolge Mc einerseits, eine Spruchsammlnng ande-
rerseits die Grundmauern des Gebäudes der synoptischen Darstellung bilden. H
Die Vorgeschichten. Marcus Matthäus Lucas
Der Prolog — — 1 i— *
Verheissung der Geburt des Täufers .... — 1 5—20
Verheissung der Geburt Jesu — — 1 26—33
Besuch Marias bei Elisabeth — — 1 39— 36
Die Geburt des Täufers — 1 57— so
Die Geschlechtsregister Jesu — 1 1— 17 323—38
Jungfräuliche Geburt Jesu 1 18—20 2i— 20
Beschneidung und Darstellung des Neugeborenen — -.1—39
Kindheitsgesehichte — '-' 1—^3 —
Aus der Knabenzeit — — 2 40-02
Die galiläische Periode.
Der Täufer ■ 1 1-6 3 i-6 3 i_e
Busspredigt des Täufers • — 3 7— 10 87—9
Standespredigt des Täufers ■ — 3 10— 14
Messianische Verkündigung des Täufers . . ■ I7S 3 n 12 3 15— is
Taufe JeSU • 1 9-11 3 13— 17 32122
Versuchung Jesu • 1 12 13 4i-n 4 1—13
Jesu Rückkehr nach Galiläa • 1 14 15 4 12— 17 4 14 15
Berufung der ersten Jünger • 1 16— 20 4 is— 22 •> 1 — 11
Jesus in der Synagoge zu Kapernaum . . . • 1 21— 2s — 431—37
Genesung der Schwiegermutter des Petrus . • 1 29— 31 8 14 15 4 :;s 39
Krankenheilungen am Abend • 1 32— 8 ie 17 4 40 41
Flucht Jesu ■ 1 35—38 — 4 42 43
Reisepredigt in Galiläa • 1 39 4 2s— 25 4 44
Heilung eines Aussätzigen • 1 40— 45 81- 1 5 12— ig
Nebenform der Aussatzheilung ■ — — li 11—19
Heilung des Paralytischen • 2i— 12 9 1— 3 5i?— 26
Berufung des Levi • 2 13—17 9 9—13 5 27—
Die Fastenfrage - 2 is— 22 9 «— 17 5 :— 39
Erster Sabbathspruch • 2 23— 28 12 1— a 61— a
Zweiter Sabbathspruch • 3 1— e 12 9-14 6e— 11
Die Heilung der contracten Frau • — 13 10— 17
Die Heilung des Wassersüchtigen . . . . • — — 14 1—6
Zulauf und gehäufte Heilungen • 37—12 12 15— 21 617—19
Berufung der 12 Jünger • 3is— 19 10 2— 4 612— ie
Einleitung aur Bergpredigt 012 —
Die Seligpreisungen — 5 3—12 620—20
Eingangsgleichnisse 5 13— ie 114
Principielle Stellung zum Gesetz — "»17—20 16 17
Erstes Beispiel: vom Mord und Mordgeist . . — "»21—22 —
Tabelle der synoptischen Evangelien.
765
Marcus
Matthäus
Luca -
Erster Zusatz: eine Folgerung aus der Verdam-
mungswürdigkeit des Zornes
Zweiter Zusatz: Empfehlung rechtzeitigen An-
gleichen —
Zweites Beispiel: vom Ehebruch
Zusatz : von der Gedankensünde
Drittes Beispiel: von der Ehescheidung ... —
Viertes Beispiel: vom Schwören —
Fünftes Beispiel: von der Wiedervergeltung
Sechstes Beispiel: von der Feindesliebe . . .
Vom Almosen
Vom Gebet
Das Gebet des Herrn
Daß Fasten
Schätze auf Erden und im Himmel
Vom inneren Licht —
Vom Doppeldienst —
Der Erbstreit
Gegen weltliche Sorge
Die kleine Heerde
Gegen unbefugtes Richten
Von der Entweihung des Heiligthums ....
Gleichniss vom zudringlichen Freund .... —
Ermuthigung zum Bittgebet
Norm der Nächstenliebe
Die enge Pforte
Von falschen Propheten
Das Kriterium der Frömmigkeit
Warnung vor gefährlicher Selbsttäuschung . .
Schlussgleichnisse der Bergpredigt
Epilog —
Der Hauptmann von Kapernaum
Anfrage des Täufers
Jesu Zeugniss über den Täufer
Die pharisäische Anklage 820—22
Jesu Apologie 823-30
Erklärung wider die Wundersucht
Spruch vom Rückfall
Jesu Familie 3 31— 3ä
Seligpreisung der Mutter Jesu
Das Gleichniss vom Säemann 4i-s
Zweck der Gleichnissrede 4 10—12
Selige Augenzeugen
Deutung des Gleichnisses vom Säemann . . . 4is— 20
Aufmunterung zum Verständniss 4 21—2:.
Das Gleichniss vom Acker mit dem Unkraut 4 26— 20
Gleichniss vom Senfkorn 1
Gleichniss vom Sauerteig
Methode der Gleichnissrede 43334
Deutung des Gleichnisses vom Acker mit dem
Unkraut
l)a~ Doppelgleichniss vom Schatz im Acker und
von der köstlichen Perle
Das Gleichniss vom Fischnetz
Abschluss der Gleichnissrede
Der Seesturm 4 a
Der srerasenische Besessene 5i-2o
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766
Tabelle der synoptischen Evangelien.
Marcus
Matthäus
Lucas
Die Tochter des Jairus und das blutflüssige Weib 5 21—23
Der Jüngling von Nain —
Verwerfung in Nazareth 61— s
Aussendung der Jünger 64—11
Wehe über die galiläischen Städte
Weissagung des Geschickes der Jünger ... —
Aufforderung zu furchtlosem Bekenntniss . . .
Zwiespalt unter den Nächsten —
Bedingungen der Nachfolgeschaft —
Doppelgleichniss von der Notwendigkeit, die
Tragweite des Entschlusses zur Jüngerschaft
vorher zu überlegen —
Epilog der Aussendungsrede —
Nach der Aussendung 612 13
L'rtheil des Herodes über Jesus 6h— ie
Episode vom Tode des Täufers 6 17—29
Rückkehr der Jünger 6 30
Jubelruf —
Heilandsruf —
Die Speisung der Fünftausend 631-41
Das Wandeln auf dem See 6 45—52
Rückkehr nach der Landschaft Genezareth . . 653—06
Vom Händewaschen 7 1—23
Fluchtwege und Reisen.
Die Kanaanitin 7 24—30
Die Nordreise 7 31— 37
Die Speisung der Viertausend 8 1— iu
Zeichen am Himmel und Zeichen der Zeit . . 811—13
Vom Sauerteig der Pharisäer 8 14—21
Der. Blinde von Bethsaida 8 22—26
Das Petrus-Bekenntniss 8 27-33
Der Leidensweg der Jünger 834— 9 1
Die Verklärung 9 2—8
Gespräch beim Abstieg 9 g— 13
Der epileptische Knabe ■ •' w— so
Zweite Leidensweissagung 9 30— 32
Die Tempelsteuer ' —
Der Rangstreit ' '•' : ■
Der fremde Wunderthäter " 9 ss-«
Vom Aergerniss • 9 42—48
Schlusswort vom Salz ■ 9 49 50
Die Rettung des Verlorenen
Bruderpflichten •
Von der Versöhnlichkeit •
Das Gleichniss vom Schalksknecht —
Alischied von Galiläa —
Reise aach Judäa 10 1
Die Samariterherberge —
Die dienenden Frauen
Maria und .Martha
Pharisäerfrage nach der Ehescheidung . . . ■ 10 2— 12
Jesus und die Kinder IOib— ie
Von der Gefahr des Reichthums 10 17— 31
Verschiedene Nachfolger
Das Gleichniss vom ungerechten Haushalter . .
Verurtheilung des .jüdischen Bochmuths . . .
Das Gleichniss vom reichen Mann ....
Das Gleichniss von den Arbeitern im Weinberg
Dritte Leidensweissagung 10 32 u
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13 53—58
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10 17-25
10 26— 33
10 34— 36
10 37 38
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143-12
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10 17-20
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10 21 22
11 28—30
14 13-21
9 10-17
14 22—33
—
14 34 — 36
15 1-20
15 21—28
15 20—31
15 32—39
16 1-4
12 54-56
16 5-12
| 11 53 54
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16 13-23
9 18-22
16 24-28
9 23-27
17 1-8
9 28—36
17 9 — 13
—
17 14-21
17 22 23
| 9 37-43
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9 43-45
17 24-27
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18 81—84
Tabelle der synoptischen Evangelien.
Marcus Matthäus
Jesus und die Zebedaiden 10 3.-,— 45 2O20
Heilung des Bartimäus 10 46-52 LI!"'7-31
° [ZU 29 — 34
Zachäus
Die jerusalemischen Tage.
Einzug in Jerusalem 11 1 — n 21 1—1 1
Abweisung der pharisäischen Einsprache ... —
Weissagung der Zerstörung Jerusalems ... —
Verfluchung des Feigenbaums 11 12—14 21 is 19
Bussruf — —
Das Gleichniss vom Feigenbaum — —
Die Tempelreinigung 11 15— 17 21 12 13
Eindruck der Thal auf die Hierarchen und Phari-
säer 11 18 18 21 14—17
Gespräch über den verdorrten Feigenbaum . . 11 20-2« "2120—22
Die Johannesfrage 11 27 33 21 21,-27
Die Erfolge des Täufers 21 32
Das Gleichniss von den beiden ungleichen Söhnen 21 28—31
Das Gleichniss vom verlorenen Sohn ....
Das Gleichniss vom Pharisäer und Zöllner . . — —
Das Gleichniss vom Weinberg Gottes .... 12 1—12 21 ;:;— 46
Gastmahlsreden
Das messianische Mahl 22 1—14
Die Pharisäerfrage 12 13— 17 22 15—22
Die Sadducäerfrage 12 is— 27 222:5-33
Die Frage nach dem grossen Gebot 12 28—34 22 34—40
Gleichniss vom barmherzigen Samariter ... — —
Die christologische Meisterfrage 12 35— 37 22 41— 46
Schlussrede gegen den Pharisäismus 12 33—40 23 1—12
Die 7 Wehe . ' — 23 13-31
Epilog der antipharisäischen Rede 23 32— je
Weissagung über Jerusalem 2837—39
Der Groschen der Wittwe 12 41-44 —
Weissagung der Zerstörung des Tempels . . . 13 1—4 24 1-3
Die synoptische Apokalypse. Erster Act . . . 13 s— s 24 4— s
Mahnworte an die Christenheit für die Anfänge
der Noth 13 9— 13 24o— 14
Zweiter Act der Apokalypse 13 14—20 24 13—22
Mahnworte an die Christenheit für den Höhe-
punkt der Noth 13 21— 23 24 23-25
Vom Reiche Gottes — —
Der Tag des Menschensohnes — 24 _•,-, 27
Dritt it Act der Apokalypse 1824—27 2429—81
Gleichniss vom Feigenbaum 18 24 32 33
Das Wann der Parusie 13so— 24 . t — :-..-.
Wiederkunftsgleichnisse 242837—41
Das Gleichniss vom gottlosen Richter ....
Gleichniss von den wachenden Knechten . . . 2442— 44
Der treue und kluge Knecht und sein Widerspiel 24 k,_ 51
Sprüche aber die Aussicht der Knechte auf Lohn
und Dank —
Das (ileichniss von den 10 Jungfrauen .... 25 1 13
Das Gleichniss von den anvertrauten Pfunden . 25«-8o
Schiusa der eschatologischen Rede aach Mc . . 13 33—87
Schluss der eschatologischen Rede nach Lc . .
Schluss der eschatologischen Rede aach Mt . . 25 31 ie
Schlussbemerkung über die letzten Tage des öf-
fentlichen Wirkens Jesu in Jerusalem . .
767
Lucas
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768 Tabelle der synoptischen Evangelien.
Marcus
Die Leidensgeschichte.
Der Todesanschlag 14 1 ■>
Die Salbung in Bethanien 14 3-»
Der Verrath des Judas 14 k, n
Zurüstung zum Passahmahl 14 12—17
Vorhersagung des Verraths 14is-2i
Stiftung des Herrnmahles 14 22—25
Vorhersagung. der Verleugnung des Petrus . . 1 26— 31
Vergangenheit und Zukunft —
Gethsemane 1432— 42
Gefangennehmung Jesu 14 43— 52
Der Prozess vor dem Synedriuni 14 53-05
Die Verleugnung des Petrus 1466— 72
Uebergabe des Verurtheilten an Pilatus ... 15 1
Das Ende des Judas —
Verhandlung vor Pilatus 15 2— 5
Pilatus und Herodes —
Jesus und Barabbas 15 c— 15
Verspottung des Judenkönigs 15 ie— 20
Der Todesgang 15 21
Hinrichtung 15 22—32
Das Ende 1533— 41
Jesu Begräbniss 15 42—47
Die Grabeswächter —
Das leere Grab 16 1— s
Der Betrug der Hierarchen
Die Nachgeschichten.
Der Gang nach Emmaus — 24 1
Die Erscheinung des Auferstandenen unter den
Jüngern in Jerusalem — — 24 36-43
Schlussrede des Auferstandenen — — 2444-49
Die Erscheinung des Auferstandenen unter den
Jüngern in Galiläa — 28 16— 20 —
Die Himmelfahrt — 24 50-53
Nachträglicher Abschluss 16 9— 20 — —
Matthäus
Lucas
22 1 3
26 0—1 3
1 30— 50
26 u -ig
22 3-6
26 17
22 7-14
2621-25
22 21-23
26 26-29
22 15-2,
26 30-35
22 31-34
—
22 35—38
26 3G— 46
22 39-46
26 47-36
22 47-53
26 57—68
(22 54 55
( 63—71
26 69—75
22 56-62
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23 1
27 3—10
—
27 11 — 14
23 2-5
—
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27 15—26
23 17-25
27 ,7-31
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