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Full text of "Gemerkbüchlein, 1555-1561, nebst einem Anhange: Die Nürnberger Meistersinger-Protocolle von 1595-1605. Hrsg. von Karl Drescher"

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Das 
Gemerkbüchlein  des  Hans  Sachs 

(1555—1561) 

nebst  einem  Anhange: 

Die  Nürnberg'er  Meistersinger -Protocolle 
von  1595  —  1605. 

Herausgegeben 

von 
Karl  Drescher. 


Halle  a.  S. 

Max    Niemeyer. 

1898. 


Neudrucke  deutscher  Litteraturwerke  des  XVI.  und  XVII.  Jahrhuuderts. 
No.  14!i— löi. 


Seiner  Königliclien  Hoheit 
dem  Grossherzog  von  Sachsen 

Carl  Alexander 

ehrfurehtvoUst 

zugeeignet. 


Digitized  by  the  Internet  Archive 

in  2010  with  funding  from 

University  of  Toronto 


http://www.archive.org/details/gemerkbchleinOOsaGh 


V  0  r  w  0  r  t. 


Das  folgende  Heft  bringt  zunächst  das  Gemerkbüch- 
lein des  Hans  Sachs,  das  E.  Goetze  in  der  Gvossherz. 
Bibliothek  zu  Weimar  entdeckte  und  mir  freundlichst  zur 
Mitherausgabe  mit  den  übrigen  Protocollen  überliess. 
(Vgl.  Ankündigung  des  Fundes  durch  Goetze,  Zeitschr.  f. 
vergl.  Litt.-Gesch.  1894  s.  417—426  und  Rulands 
Bericht  über  die  Weimarer  Hans  Sachs-Ausstellung 
Weim.  Ztg.  1894  Nr.  276).  Es  enthält  die  Protocolle  der 
Nürnberger  Singschule,  wie  sie  Hans  Sachs  in  seiner 
Eigenschaft  als  Merker  aufgezeichnet  hat.  Sie  umfassen 
die  Zeit  von  1555 — 1561,  die  späteren  Texte  setzen 
erst  1576  ein,  um  dann  im  wesentlichen  ununterbrochen 
bis  1689  weiterzulaufen.  Nimmt  also  das  Gemerk- 
büchlein (GB)  hinsichtlich  der  Person  seines  Schreibers 
wie  der  Zeit  seiner  Entstehung  als  alleinstehender, 
ältester  Text,  eine  Sonderstellung  ein,  so  bildet  es 
hinsichtlich  seines  Inhalts  ein  Ganzes  mit  den  Pro- 
tocollen, wie  sie  in  den  Publikationen  des  Litter.  Vereins 
Nr.  213  (Bd.  I.)  und  214  (Bd.  II.)  wiedergegeben  sind. 
Daher  konnten  auch  als  Anhang  die  später  bekannt 
gewordenen  Protocolle  von  1595  — 1605  beigegeben 
werden,  die  sonst  Prot.  Bd.  I.  nach  s.  89  ihren  Platz 
hätten  finden  sollen. 


VI 

Das  GB.  (Cod.  Weim.  0.  151)  ist  in  Qneroctav, 
Holzband  mit  gepresstem  Lederrticken.  •  Die  Zählung 
142  bll.  ist,  da  Hans  Sachs  die  Zahl  89  bei  der 
Paginirung  übersprangen  hat,  nur  richtig,  wenn  man  das 
unpaginirte  Titelblatt  mitrechnet.  Das  Papier  ist  das 
aus  den  Spruch-  und  Meistergesangbüchern  bekannte 
starke  mit  dem  Wasserzeichen  der  Türme.  (Goetze  a.  a. 
0.  s.  417).  Die  im  Anhang  wiedergegebene  Handschiift 
der  Mainzer  Seminarbibliothek  ist  schon  Prot.  Bd.  H, 
s.  VI  beschrieben. 

Was  in  den  Protocollen  Bd.  H.,  s.  V — XH  über 
die  dortigen  Texte  gesagt  ist,  gilt  natnrgemäss  auch 
für  diesen  Teil.  Es  sei  nur  noch  hervorgehoben, 
dass  die,  wenn  auch  nur  kurzen  Liederanfänge  auch 
Anhaltspunkte  gewähren  für  die  Frage  nach  dem 
inneren  Bau  der  Meisterlieder  des  Hans  Sachs  und 
der  Anderen  und  nach  der  Frage,  ob  Silbenzählung 
massgebend  war  oder  nicht.  Verse  wie  die  folgenden: 
„Johann  apocalips[!]  am  elften"  s.  21  (fridweis  fridels; 
richtiges  Schema:  Zu  ingolstadt  im  bayerlande);  „Eins 
tags  hört  ich  zu  leipzg[!]  von  guten  schwenken"  s.  101 
(roten  ton  zwinger;  Schema:  Auf  einem  dorf  walt  ein 
pfarher  vor  jaren,  Prot.  II,  214);  „Valerius  schreibet 
aber"  s.  106  (blutton  folz;  Schema:  Eulenspiegel  gen 
braunschweig  kam);  „Als  Joseph  sent  nach  seim  vater" 
s.  115  (unbenant  zorn;  Schema:  Christus  der  spricht 
das  himelreich)  mit  iliren  Kürzungen,  Zusammenziehungen 
und  Reimverstössen,  zu  denen  ich  noch  die  Reime  „in  der 
fasten:  einzogen"  und  „schlachtens :  und  auch  ein  gens 
[Gans]"  (nach  Bolte:  Ad.  Puschmann,  Die  Römern  mit  dem 
pfaffen.  Jahrb.  d.  Ver.  f.  nied.  Sprachf.  XXII.  (1896),  ferner 
„tempel:  Kirchen  schnei."   „schön  canzel:  und  zwingel" 


vn 

(Nürnb.  Hans  Sacbs-Festschr.  s.  395.  396)  füge,  mögen 
sich  diejenigen  besonders  ansehen,  die  in  den  Liedern  der 
Meistersinger  nach  alter  Weise  Hebungen  land  Senkungen 
erkennen,  oder  die  Silbenzählung  nur  höchstens  als  Mode, 
nicht  als  Princip  gelten  lassen  wollen.  — 

Der  Text  des  GB.  ist,  abgesehen  von  den  leicht 
als  solche  erkennbaren  Abkürzungen,  welche  die  Rück- 
sicht auf  den  Raum  gebot,  genau  wiedergegeben.  Die 
Handschrift  ist  nicht  ganz  so  sorgfältig  wie  im  allge- 
meinen in  den  Hans  Sachsischen  Meistergesang-  und 
Spruchbüchern,  runde  Klammern  im  Texte  bedeuten, 
wie  in  den  übrigen  ProtocoUen,  das  Auszuscheidende, 
eckige  die  Zusätze  und  Verbesserungen.  Besonders 
berücksichtigt  sind  die  Haken  '  über  u,  o  (im  Text 
mit  der  nicht  glücklichen  Type  ü  und  6  wieder- 
gegeben), um  einen  möglichst  deutlichen  Ueber- 
blick  über  die  Verwendung  dieses  orthographischen 
Zeichens  bei  Hans  Sachs  zu  geben.  Es  zeigt  sich 
wiederum  zweifellos,  dass  ö  —  Ausnahmen  der  flüchtigeren 
Schreibung  berücksichtigt  —  durchaus  ö  bezeichnet 
(Röttenpach  [Rettenbach]  41;  Jörg  Frölich  77;  Völker 
69  etc.).  Der  Haken  bei  u  hat  doppelte,  schwankende 
Verwendung,  er  kann  sowohl  den  einfachen  u-Haken, 
als  auch  den  Umlaut  ü  andeuten  (herzog  früdrich  4; 
das  sübent  5;  resürgsnah  [Hans  Grüser]  24;  dazu 
wünüclich  aus  MG.  8  bl.  26;  ganz  vereinzelt  neben 
sibent,  siebent  auch  sübent  6.  Vgl.  Michels,  Nürnb.  Hans 
Sachs-Festschr.  s.  4,  dagegen  in  obigem  sinne  Drescher, 
Euphor.  2  (1895)  s.  833,  ebenso  Jahresber.  f.  neuer.  Litt.- 
Gesch.  1895  II  2  [Wolkan] :  33). 

Die  Register  hier  sind  genau  wie  die  Register  der 
späteren  Protocolle  eingerichtet.  Besonderes  ist  bei  den 


VIII 

betreffenden  Stellen  angemerkt.  Die  auch  später  noch 
vorkommenden  Texte  sind  mit  einem  *  versehen,  es 
ermöglicht  diess,  das  Fortleben  jedes  einzelnen  Textes 
rascher  zu  überschauen.  Ein  ausschliessliches  Vor- 
kommen eines  Textes  auf  den  SS.  1 — 89  des  ersten 
Protocollbandes  beschränkt  ein  Gedicht  auf  die  Zeit 
von  1576 — 1594,  von  1595 — 1605  giebt  das  beige- 
drnckte  Register  des  Anhangs  Auskunft,  über  die 
folgenden  Jahre  die  Seitenzahlen  90  ff. 

Von  besonderem  Interesse  ist  es  natürlich  das 
Fortleben  Hans  Sachsischer  Dichtungen  festzustellen  und 
zu  verfolgen.  Als  Ergänzung  zu  den  Liederregistern 
(GB.  s.  178—232  und  Prot.  Bd.  II,  215—322)  wird 
daher  E.  Goetze  in  seinem  Gesamtregister  der  Hans 
Sachsischen  Dichtungen,  das  voraussichtlich  im  nächsten 
Jahrgange  des  Litterar,  Vereins  erscheint,  bei  den 
Meisterliedern  stets  diejenigen  anmerken,  welche  nach 
Massgabe  der  beiden  Protocollregister  auf  den  Sing- 
schulen zum  Vortrag  gekommen  sind. 

Die  Protocolle  beleuchten  eine  spätere  Zeit  des 
Meistergesanges,  eine  Reihe  Vorarbeiten  für  das  14. 
und  15.  Jahrhundert  liegen  vor  mir,  ich  hoffe  in  nicht 
allzu  ferner  Zeit  den  Fachgenossen  des  ersten  Teil 
eines  monographischen  Versuches  über  „Ausbildung  und 
Geschichte  des  Meistergesanges"  vorlegen  zu  können. 

Bonn,  Februar  1898. 

Karl  Drescher. 


[bl.  1  iinpag.]  Die  anfeng  der  par,  so  auf  der 
schüel  vnd  an  der  zech  gesungen  worden  sambt  kran 
[krön]  vnd  krenczen,  sambt  den  wirten  vnd  ueberpliebnem 
schüelgelt  verzaichnet  von  ainer  schuel  zw  der  andern 
vnd  angefangen  anno  salütis  1555  auf  den  suntag  egidv 
[1.  Sept.]. 

) das  zaichen  pedewt,    das  ein  par  zway  mal 

ist  gsungen,  das  selb  par  wirt  dis  jar  nit  mer  pegabet. 


[bl.  1  pag.]      8iiig-sehüel   auf  siintag-   Egidi 
«nno  1555  [1.  Sept.  1555].     Das  kurez  gemes. 

Pawlus  Schmid   klingenden  th.  hans  Sachsen     Nach  dem  dauid 

war  redlich  vnd  aufrichtig 
Jörg  Spiegier    rosen  th.  hans  Sachsen    Das  fünft  zun  romern 

aus  er  koren 
Wolflf  Stecher     verporgen  th.   fricz  zorn     Am  sechzehenden 

spricht  lucas 
Hans  Grueser     frewdweis  hans  von   maincz     Johannes   der 

ewangelist 
Antoni  Fibinger     pfaben  weis     Johannes  schriebe 
Frembder    klingenden  saxen    Marcus  an  dem  andren  capitel 

sprichte 
Bastian  Hil[praDt]     vberlangen   Sachsen,  vogel  vnd  eyslinger 

Drey  kuen[e]r  held  im  alten  testamente 
Hans  Zwirner    verporgen  zorn    Am  neunden  als  aber  cristüs 
Kaspar  Pecz    newen  th.  hans  Sachsen    Matheus  schreibet  an 

dem  driten  sein 
Frembder    guelden  radweis  fraw:     Matheus  schreibt 
Friczlein  We[i]d  :[enhoffer]     dailten   nachtigal     Als  Josephs 

prueder  wolten  heim 

Hans  Sachs,  Gemerkbüchlein.  \ 


Gleicht  auf  der  schnei. 

Antoni   Fibinger     geflochten   th.  peczen      Matheus   an    dem 

fünften  spricht 
Wolff  Stecher    langen  eyslinger    Das  zwolflft  in  appocalipsim 
Caspar  Pecz    Matheus  der  ewangelist 

Vnd  Caspar  Pecz  hat  die  krön  vnd  Wolff 
Stecher  den  kraucz  gewnnen.  —  Die  par  au 
der  zech. 

Linhart  Maler    Ein  maiil   das  ging  auf  einer  waid 

[bl.  2]  Killian  Loer  mayenweis  eyslingers    Nach  dem  marsilia 

die  stat 
Jacob   Sailer     feyel   weis   folczen     Ein  pawer  sas 
Hans  Norlinger     kurczen  mügling     Es  peschreibt  plutarchüs 
Bastian  Hilprant    feyelweis  folczen    Ein  pauren  knecht 
Caspar   Schacz     eren  thon   erenpoten     Ein   fraw   het  ainen 

foUen  man 

mayenweis  jorg  Schillers    Da  ich  zum  ersten 

mal  auszug 

Gleicht  an  der  zech. 

Jacob  Sailer   kelber  weis  hans  haiden   Aus  norwegen  hadingus 

der  gros  füerst 
Hans  Zwirner    süesen  regenpogen     Es  lag  in  grüenem  walde 
Kill[i]an  Loer    küpferthon  fraw:    Alls  ella  kiinig  wäre 

Hans  V  Nor :[lingen]  graben  thon  regenpogen  Hortnümeri^ 

Hans  Zwirner    romers  gesangweis    Zw  athen  war  ain  kiinig 

der  hies  egeus 

Ynd  den  zechkrancz  hat  der  Norlinger 
g-eM'unen.  Schnelgelcz  plieb  62  eS.  —  Sing- 
schüel  auf  suntag  nach  mathey  [22.  Sept.  15ö5] 
lang  gemes. 

Hans  Norlinger    laugen  frawenlob    Oesanges  künst  hat  mich 

von  jügent  auf  erfrewt 
Jörg  Frölich      dailten  nachtigal     An  dem  achten  peschreibt 

marciis 
WollV  kiirsner     engelw.  vogel     Als  Jacob   selb  von  berseba 

aüszüege 


Paul  Schmid    boh.  gartw.     [Das  letzt  in  der  anderen]  kronica 
Antonl  Fibinger      verwirten  th.  hans  vogl      In   exodo   ge- 
schrieben stet 
[bl.  vi]  Michel  Vogl  krönten  duller   We  den  die  hinab  zi(h)ehen 
Killian  Loer    gsangweis  leschen     Do  |  got  anfi\ret  israel 
Wolft' ....    \  erporgen   fricz   zoru     Nach  dem  als  der  heilige 

geist 
Bastian  Hil[prant]     vnpenanten  zorn    Als  Joseph  nach  seim 

vater  sent 
Hans  Grueser    zugweis  zorn     Ein  [  man  was  jairüs  genende 
Hans  Lang  fridweis  balthas  fridl   Got  erschin  isaac  zw  nachte 

Walter  ....   guelden  radweis  fraw.   Lucas  spricht  dar  ) 

Jacob  Sailer  langen  eyslinger  Esaias  spricht  we  dir  haus ) 


Gleielit  auf  der  sehuel. 

Hans  Norlinger    vberlangen  fogl  hans    Drey  künig  israel 
Antoni  Fibinger    vberlangen  fogl    Manase  war  der  drit 
Michel  Vogl    vberlangen  hans  vogl    Das  ander  gsez  der  riit 
Wolff  ....    guelden  fogelgsang    Als  die  sintflüs  nam  ende 
Hans  Grueser    vberlangen  hans  vogl    Der  ander  kung  achab 

Vnd  den  datiid  hat  Jacob  Sailer  gewünen. 
Vnd  den  kranez  Hans  Grueser.  —  Die  par  an 
der  zech. 

Antoni  [Fibinger]    kürczen  thon  linh.  nünenpecken    Es  saget 
Michel  Vogl      hofton   danhewsers     Pey  rappersweil  da  ligt 

ain  dortf 
[Bastian]  Hilprant    süesen  regenpogen     Nach  dem  jesüs  aus- 
ginge 
Jörg  Frolich    gülden  marner    Das  drit  der  wei[s]heit  spricht 

warhaft 
[bl.  4]  Wolff    klingenden  ton  saxen     Her  |  valerius  maximus 

erzelet 
Hans  Leutzdorffer     rotten   thon  zwingers     Zv  lanczhnet  sas 

vor  Zeiten  ein  gwant  Schneider 
Killian  Loer  suesen  thon  Schillers  Nach  dem  vnd  icarüs 
Kursner    pluenden  thon  frawenlobs    Hort  wie  in  der  cronica 

stet 
1* 


Caspar  Pecz     rewter  thon  fuelsack    Herzog  früdrich  [!] 
Sebalt  Probicz    kurczen   saxen    Ains  tages  leret  mich  mein 

vater  alt 

Gleicht  an  der  zech. 

Antoni  Fibinger     laiton  regenpogen     Des  herren  wort  ge- 

schaeh  geschwind  'i 

Hilprant    donerweis  regeupogen    Der  |  hauptman  hanibal 
Michel  Vogl      fridweis  balthes  drexl      Johanis   spricht   das 

sechzehende 
Killian  Loer    gülden  thon  hans  Sachsen   Oüidiüs  der  hoch  poet 

Viid  den  zechkrancz  hat  Killian  Loer  ge- 
wünen.  Schuelgelcz  plieb  vber  74  A  —  Sing- 
schuel  auf  suntag-  vor  galli  [20.  Oct.  1555]  das 
lang  gemes. 

Jörg  Frolich      lerchenw.   hainrich  endres      Im   ersten   künig 

püech 
Michel  Vogl    gsangw.  hans  Sachsen    Hort  |  an   dem  tag  der 

süesen  prot 
Antoni  [Fibinger]    rorw.  ptalczen    Paulus  der  spricht 
Paulus  S[chmit]      engelweis  hans  fogels      Lucas  am  fünften 

spricht  auf  ainen  tage 
Hans  Grueser     langen  nachtigal     Als  jeremias  der  prophete 
[bl.  5]  Jörg  Spigler    vnpenanten  zom    Lucas  an  dem  achten 

capüt 
Hans  Norllnger    newen  th.  Sachsen    Nach  dem  paulus  durch 

den  h[eiligen]  geist 
Kursner    verholen  zorn    Lucas  im  ewaugeli  sein 
Fricz  Feselman      f  ton  marners      Johannes  in   dem  driten 

spricht 
Woltf  Stecher    lerchen  weis  hainrich  endres    Nach  |  dem  aber 

thomas  / 

Killian  Loer  im  kupfferth.  frawenlobs  Es  peschreibet  on  mitel 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Hans  Grueser    vberkronten  düeller    Nach  dem  dauid  entrone 
Hans  Norlinger    langen   th.  vngelerten    Nach   dem  der  tiran 

nicanor 


Wolflf  Stechr    gülden  thon  fogelgsang    Als  der  philister  here 
Killian  Loer    vberlangen  regenpogen    Im  ]  anefang 

Vnd  den  daiiid  hat  Hans  von  Xorling 
vnd  den  krauez  Kilian  Loer  gewunen.  —  Die 
par  an  der  zech. 

Michel  Vogl    schwarczen  th.  hans  fogl    Ein  lanczknecht  kam 

auf  ainen  tag 
Linhart  Maler    silber  weis  hans  Sachsen    [Wie  elisa]  mit  nome 
Jacob  Sailer    grünt  weis  trawenlobs     Nach  cristi  gepiirt 

hundert  dreissig  jare 
Feit  Feselman      creucz  thon  wolfran      In  der  stat  pisa 

sase  ': 

Gleicht  an  der  zech. 

Jacob  Sailer     silber  weis  hans  Sachsen     In  cicilia  wäre 
Feit  Feselman    gart  weis  jeronimi\s  schmid    Hort  wie  daüid 

der  kiiniclich  prop[h]et 

[bl.  6]  Vnd  den  krancz  hat  Jacob  Sailer 
gewunen,  schuelgelt  plieb  ueber46A  —  Sing- 
schuel  auf  siintag  vor  martini  [3.  Nov.  1555]. 

Antoni  Fibinger    dailten  kruegweis  hans  leutzdorflfers 

Der  herr  sprach  zv  jeremia 
Jörg  Frolich    spruchweis  hans  Sachsen    Esaias  zaigt  one 
Michel  Fogel  fridweis  walthas  fridl  Johannys  sag[t]  das  sech- 

zehende 
Paiil  Schmid      newen   thon  hans  Sachsen     Das  sübent  [!]  im 

richter  puech  saget  wie 
Hans  Zwirner     pawren  thon  paül  ringsgwant      Moses  saget 

dem  volck  gemaine 
Caspar  Pecz    langen  wolfran     Wer  die  schrift  leren  sol  der 

kon 
Bastian  Hilp[rant]     gesangweis  hans  Sachsen    Nach  |  dem  het 

absalom  vmpracht 
Frjcz  Fesselman    newen  thon  Sachsen    Hort  es  peschreibt  der 

prophet  esaias 


6 

Eillian  Loer    gnelden  thon  hans  Sachsen    Hort  wie  der  herr 

sprach  zv  mose 
Jacob  Sailer  abgeschieden  ton  schweinfelder  Do  |  necho  herauf 

zwge 

Gleicht  auf  der  siugschüel  laug-  gmes. 
Antoni  Fibinger     vogel  weis  hans  fogels     Dir  |  we  dw  arge 

State 
Jacob  Sailer    fogelwels  hans  fogl    Das  j  wort  des  herren  clare 
Bastian  Hilprant    langen  th.  mayenschein    Hort  wie  im  alten 

testament 

Vnd  das  schuelklaiuat  hat  Sebastian  Hil- 
prant vnd  den  krauez  Jacob  Sailer  gewünen. 

—  Die  par  an  der  zech. 

Caspar  Pecz    greffrey  fricz  zorn    Hort  johannem  bocacium 
Hans  Leuczdo:[rfFer]     kurczen  th.  hans  Sachsen    Ein  pauren 

maid  trug  haim  ein  purden  gras 
[bl.  7]  Killian  Loer    kurzen  thon  wolfran    Als  der  gros  künig 

alexander  krieget 
Jörg  puchdruck[er]  greffrey  zorn  Es  war  ain  graf  zv  siinenperg 

Vnd    den    zechkrancz    hat    Hans    Lewtz- 
dorffer  gewunen.  sehuelgelcz  plieb  ueber  50  c^. 

—  Siugschüel  auf  süntag  vor  Kateriue  [24.  Nov. 
1555]  das  kurz  gemes. 

Michel  Vogl    geflochten  thon  c.  peczen     Der  |  ewangelist 

luatheüs 
Wolff  Stecher    vnpenanten  zorn    Die  erclerüng  jesw  cristi 
Paul  Schmid    gülden  th.  fogelgsang    Nachdem  daüid  entrone 
Anthoni    engelw.  vogl    Exodo  am  dreyzehenden  capitel 
Heinrich  Endres     newen.  th.  hans   Sachsen     Als  zw  seinem 

Propheten  elia 
Hans  Zwiruer    gsangw.  h.  saxen    Im  |  siibenden  Jesus  sirach 
Ponleln    straffw.  h.  folczen     Das  ain  vnd  zwainzigst  clare 
Kursner     roraers  gesang  weis     Herr  jesw   crist  in   deinem 

namen  heb  ich  on 
Hans  Grüser    rossen  thon  hans  Sachsen    Cristüs  der  spricht 

das  himelreiche 


Paul  Keller     freydweis  hans  von   maincz     Lucas  spricht  am 

zwelfften  capitel 
Killian    kupfer  thon  frawenlobs    Als  ella  kiinig  wäre 
Caspar  Pecz    newen  thon  Sachsen    Als  elisa  troet  fraw  isebel 
Hans  Walter    laiton  nachtigal    

Gleicht  auf  der  schüel. 

Antoni  [Fiblnger]    langen  ej'slinger  [bl.  8]    Vnd  ich  höret  ain 

grose  Stirn 
Caspar  Pecz     vberzarten  fraw:[enl.]      Her  |  salomo 

Gmeser    mayen  schein  langen     

Ponlein    laiton  orteis    In  der  hoch  sey  got  lob  vnd  er 
Killian    laiton  ortel    Das  fünff  vndreisigst  psalmen  lied 

Vnd  das  kleinat  hat  der  Ponlein  vnd  den 
kranez  Caspar  Pecz  gewunen.  —  Die  par  an 
der  zech. 

Antoni  [Fibinger]    honweis     Ich  hab  oft  hören  sagen 
Grüeser    kurczen  vogl    Ein  kremer  ging  durch  aiuen  walt 
Jacob  [Sailer]    daildon  folczen     Der  payrisch  füerst  der  lüed 

zw  gast 
Paul  Keller    gülden  wulfron    Hort  der  prophet  esaias 
Killian  Loer      osterw.  ketners      Oüidiüs  schreibt  von  der 

ki\n(i)gin  niobe 

Gleicht  an  der  zech. 

Gruesser     pluenden  th.  michel  lorencz     Als   Israel  sich  het 

abkert  von  got 
Jacob  Sail[er]  rossen  thon  Sachsen    Kaiser  otto  der  drit  mit 

namen 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Hans  Grueser 
gewiinen,  schuelgelt  plieb  45  £^,  mer  22  ^  von 
der  vrten  vber.  —  Singschüel  auf  süntag-  vor 
thome  [15.  December  1555]  lang  gm  es. 

Hans  Grueser    strafiweis  folczen    Als  josua  ein  niime 
Paul  Schmid    lerchen  weis    Ich  danck  dem  herren  rein 
[bl.  9]  Hans  Norlinger      verporgen  zorn      Nach  dem   cristus 

verschieden  war 


8 

Antoni  Fib  :[inger]    gsangweis  saxen     Der  herr  durch  zepha- 

niam  spricht 
Wolff  Stecher     pfaben  weis     Als  paulus  ziiege 
Frolich    klingenden  thon  Sachsen    Lii  |  cas  am  neunten  spricht 

in  der  geschichte 
Fricz  Fesel:[mann]    leschen  gesangweis    Esaias  am  neunden 

dar 

Gleicht  auf  der  schuel. 
Hans  Norling[er]     gülden  th.  fogelgsang    Criste  dw   dich  er- 

parmen 
Antoni  [Fibinger]    freyen  thon  folczen    Her  |  durch  ging  ich 

fand  ain  altar 

Das  klaiiiat  hat  Antoni  Fibing-er  vnd  den 
krancz  Hans  von  Norling.  —  Die  par  an  der 
zech  vnd  verhör. 

Jacob  Sailer    dreten  fridweis    Got  peschuef  adam  im  anfange 
Ponlein    vnpenanten  zorn    Hort  wie  in  dem  sechsten  monat 
Zwimer    vogel  weis  hans  fogel    Lu  |  cas  also  anfinge 
Vogl     plue  weis   michl  lorencz     Aufstünde  maria  vnd  ging 

allein 
Paul  Schmid    suessen  thon  vogel    Im  andren  auserkoren 
Frolich    langen  thon  hopfgart    Als  niin  die  weisen  zigen  hin 
Kilian    abgeschiden  nunepecken    Als  )acob  sterben 
Hans  Grieser    pflügton  sighart    Virgiliüs  peschreybet  dar 

[bl.  10]  Gleicht  an  der  zech. 

Hans  Grueser    reben  weis  vogl    Als  in  lamparten  sas 
Ponlein    dretten  fridweis    Johannes  an  dem  andren  claie 

Vnd  den  krancz  hat  der  Pongracz  Jörg 
gewünen,  schulgelcz  plieb  ueber  0.  —  Öing- 
schuel  auf  wey nachten  anno  1556  [Mittwoch 
25.  Dec.  1555]. 

Jacob  8ailer    fridweis  waltes  drexl     Got  peschueft"  adam  im 

anfangt 
Ponlein     vnpenanten  fricz  zorn     Hort   wie  in  dem  sechsten 

monat 


9 

Wolff  Stecher    hohen  gartweis  jer.  schmit    Matheus  am  ersten 

spricht  die  gepurt 
Hans  Zwirner    vogelweis  hans  vogl    Luc  |  as  also  anfinge 
Paul  Schmid    suesen  vogl    Im  andren  auserkoren 
Haus  Laug    engelweis  vogl    Lucas  im  andren  spricht  als  die 

tag  kamen 
Caspar  Pecz    gsangweis   hans   saxen     Mercket  ziim  pschlüs 

ein  psalmen  hoch 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Jacob  Sailer    gülden  thon  fogelgsang    Als  kÜD[i]g  saul  3  jare 
Wolff   Stechr     raysing   fraidweis      Die  |  hochzeit   wart 

peraitet  zwar 
Hans   Zwirner     korweis  hans  folzen     Es   süngen 

Vnd  das  sehüelklainat  hat  Hans  Zwiriier 
vnd  den  krancz  Wolff  vStecher  gewuuen.  — 
Die  par  an  der  zech,  kurze  gemes. 

Paul  Schmid    spigel  thon  erenpoteu    Drey  pewerin  peschlosen 

pey  dem  weine 
Jacob  Sailer    kurzen  wolfron    Hort  im  nechsten  monat  ver- 
gangen 
[bl.  11]  Hans  Lang  feyelweis,  lügen weisz,  rosenton    Nun  höret 

schlecht 
Ponlein    verkerten  peham    Ewlenspigel  gen  roma  kom 
Antoni   [Fibinger]     honweis    wolfran     Ein    mals   ein  reüter 
Hilprant    gülden  maruer    Calistenes  philosophüs       [trabet 
Paul  Kelr    honweis  wolfran    Eschiles  der  weis  mone 
Pecz     schwinden  fraw:[enl.]     Die  pallenpinter  gingen  zv  dem 

weine 
Hans  Haflfner    kurczen  nachtigal    Als  einer  frawen   starb  ir 

man 

SchlemüUer    Der  schiltperger  peschrieben  hat 

Killiau    geschieden  thon  nachtigal    Ein  wunderlich  histori 

Gleicht  an  der  zech. 

Jacob  Sailer    spruchweis  Sachsen    Ewlenspigel  noch  junge 
Paul  Schmid    klingenden  Sachsen    Nach  dem  daiVid  war 

redlich  vnd  aufrichtig 


10 

Anthoni  [FibingerJ     rosen  th.  Sachsen    Plinius  schreibet  von 

der  rosen 
Hans  Lang    schwarczen  th.  vogl    Nach  dem  die  früme  kaiserin 
Ponlein   romers  gsangweis     Zw  athen  sas  ein  kün[i]g  der  hies 

pandion  i 

Hilprant    kelberweis    Ein  kaufman  rinaldüs  genande 

Pecz    rorweis  pfalczen    Fraw  helena 

Schlemüller    grünen  nnigling    Nach  dem  palamedes 

Gleicht  zürn  andern  mal. 

[bl.  12]  Paul  Schmid    klingenden  ton  bans  Sachsen    Frw  |  det 

janatan  diese  potschaft  werben 
Hans  Lang    schwarzen  vogel    Die  alt  ging  sagt  dem  kaiser  on 

Vnd  Paulus  Schmid  hat  deu  zeehkrancz 
gewüneu.  schuelgelez  plieb  ueber  2  fl.  — 
[15561.  Singsehüel  auf  süntag  nach  obersten, 
[12.  Januar  1556]  das  lang  gemes. 

Jacob  Sailr  vnpeuanten  zorn  Höret  wie  vns  Jesus  sirach 
Paul  Schmit  hohen  knaben  weis  Lucas  im  andren  schriebe 
Hans  Lang  langen  nachtigal  Als  daüid  holt  die  gotes  laden 
Hans  Norlinger    langen  niinenpecken    Drey  |  mal  hat  zeugnus 

geben 
Antoni  [Fibinger]     krönten  düller    Lucas  am  neunczehenden 
Stainschneider    zugweis  zorn    Ein  |  man  was  jarüs  genente 
Hans  Grueser    starken  nachtigal    Da  Jesus  war  geporen 
Paul  Keller    dailten  nachtigal    Nach  dem  cristus  verschieden 

was 
Fricz  Fesselman    glas  weis  hans  fogels    Fro  |  locket  ir  volker 

mit  henden 
Caspar  Pecz    linden  th.  traybolt    Hort  wie  des  herren  wort 

geschach  geschriben  ist 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Hans  Norlinger    kettenweis  hans  folczen    Am  \  ain  vnd  vir- 

zigsten  caput 
Fricz  Fesselman    laiton  ortls    Der  berr  zv  mose  sprach  also 
Caspar  Pecz    laiton  ortl    Hort  wie  des  herren  wort  geschach 


11 

[bl.  13j  Vnd  das  schuelklainat  hat  Hans 
von  Nöiiing  vnd  den  kranez  Caspar  Pecz  ge- 
wunen.     Die  par  an  der  zech  lang  gme^. 

Paul  Schmid    pfliigthon    Ein  junge  schone  witfraw  was 
Hans  Zwirner  pfluegthon  sighart  Als  cupido  [!]  sach  durch  die 
Leutzdorlfer    süesen  schiller    Sebastianüs  prant  [tron 

Paul  Kellr    gruntweis  fraw:[enl.]    Am  driten  puch  saget  mose 

an  mitel 
Hilprant     hofton  mügling     Eiu   Schneider  die  gewonheit  het 
Fricz  Feselmau     gülden  wolfran    Als  perseus  flog  vber  mer 
Linhart  Malr    rotten  thon  czwinger    Eins  tages  sas  ich  vnter 

güeten  schwencken 
Killian    suesen  schiller    Nach  dem  vnd  dedalüs 
Ponlein    pflugton  sighart    Vor  zeiten  war  in  der  stat  rom 

Gleicht  an  der  zech. 

Ponlein    dretten  fridweis    Hort  es  geschach  des  herren  worte 

Zwirner    reben  weis  vogl    Als  von  athen  dion 

Hilprant    frawen  thon    Als  man  zelet  für  wäre 

Killian     dailten  thon  nachtigal    Das  dreyzehent  Jesus  sirach 

Lewtzdorffer    krüeg  weis    Als  eulenspigel  mit  schalkheit 

Gleicht  zum  2.  mal. 

Zwirner    reben  weis    Das  der  haüptman  dion 

Ponlein    fridweis  waltas  fridl    Vnd  die  schifflewt  warften  das 

lose 
[bl.  14]  Hilprant    leben  weis  peter  flaischer    Als  die  kaiserin 

pey  dem  prünlein  schliefe 
Hans  Leücz[dörferj    creüczton  marners     An   dem  ailften  pe- 

schreibt  lucas 

Gleicht  zum  3.  mal. 

Zwirner    rebenbeis  (!)    Vnd  schriren  all  gemein 

Hilprant    verschrenckten  pezen     Nach  dem  man  virzehündert 

Lewtzdorffer    laiton  frawen:    Constancius  [zeit 

Gleicht  zürn  4.  mal. 

Hilprant    Zw  augspurg  sas   ein   schüester  reich 

Leutzdorffer    reben  weis    Sprach  saget  an  was  sey 


12 

Vnd  den  kranez  hat  Hans  Leützdorffer  ge- 
wunen.  schulgelcz  plieb  vber  18 A  Singschüel 
auf  den  gülden  süntag  in  der  fasten  [1.  März 
1556]  das  kürcz  gemes. 

Paul  Schmid    pfaben  weis  lieinrich  endres    Johannes  schriebe 
Jörg  Sporl    abgeschieden  schweinfelder    Johannes   melt  mit 

namen 
Antoni  [Fibinger]    newen  thon  hans  Sachsen    Mose  zaigt  an 

im  fünften  püech 
Kürsner     fridweis   baltas   fridl     Der  herr  ist  künig  worden 

krönet 
Zwirner    tagweis  frawenlob    0  das  ich  künt  für  meinen  münd 
Paul  Kell[er]    schranckweis    Ich  schrey  mit  meiner  stim  zw 
Hans  Lang    gülden  radweis    Hort  matheüs  [got 

Hilprant    krönten  frawenlob     Hort  wie  lucas 
[bl.  15]  Kur[s]ner    rorweis  pfalzen    Die  uebeltat 
Friczlein   [Weidenhotfer]      korweis   munchs      Am    siebenden 

peschreibt  lücas 
Feit  Feselman     gülden   thon   Sachsen     Nach  dem   vnd  joas 

künig  war 
Killian    gsangweis  leschen    Drey  beide  künig  daüid  het 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Zwirner    langen  nünenpeckeu    Do  |  cristus  der  hailande 
Paul  Schmid    guiden  fogelgsang    Als  der  phillster  here 
Hans  Lang    langen  mayenschein    Der  herr  zv  jeremie  sprach 
Antoni  (Fibinger]     geflochten   th.   peczen     Matthey  an  dem 

fünften  spricht 
Bastian   Hilprant     fogel   weis   hans   vogl     Die  junger  theten 

fragen 

Die  par  an  der  zech. 

Ponlein    kurczen  regenpogen    Als  pausanias  der  grosmechtig 
Friczlein    hen  weis  wolfran     Herzog  fridrich  von  Sachsen 
Hans  Lang    hofton  mügling   Ain  payer  mit  eim  Schwaben  züeg 
Kursner  gsel      dailten  folczen     Quarti  regüm  das  ander  seit 
Jacob   Sailr     grundweis  fraw:      Nach  cristi  gepurt  hundert 

dreissig  jare 


13 

Leuczdorflfer    plutweis  folczen   Ewlenspigel  gen  praünschweig 

kom 
Caspar  Pecz    hofifton  schiler    Ewlenspigel  ein  mesner  was 
Zwirner    dailten  folzen     Theseüs  der  weise  bald  .... 
[bl.  16]  Paul  Keller    feyelweis  folczen    Im  payerlant 
Linliart  Maler  guelden  marner  Ains  mals  da  war  ain  alter  man 
Feit  Fesselman      flamweis   wolfran      Ains   mals  ein    reicher 

piirger  sas 
Kilion  Loer    schwinden  fraw:    Als  der  künig  cambises  wolt 

pekriegen 
Kursner  gsel    frosch  weis  fraw:    Seit  das  ich  aber  singen  sol 

Gleicht. 

Ponleiu     romers  gsangweis     Zv  athen  sas  ein  künig  der  bis 

pandion  ) 

Jacob  Salier    alment  des  stoln    Als  ein  leüitisch  man  von  dem 
Hans  Zwirner    radweis  lieben  von  gengen     Nach  dem  xerxes 

mit  grosem  her 

Viid  den  daiiid  hat  Antoni  Fibinger.  den 
schiilkranez  Bastian  Hilprant.  den  zeeh- 
krancz  Hans  Zwirner.  Sehuelg-elt  plieb  50  ^. 
—  Singsehuel  auf  iudiea  [22.  März  1556]  lang 
gemes. 

Hans  Grueser      schneweis     Als  Jesus   fiilgten   vil   volckes 

nach 
Jiinger    corweis  münchs  von  salcz:     Im  sechsten  monat  wart 

gesant 
Caspar  Pecz     schrankweis    folczen     Das    sechs  und  zwain- 

zigiste  dar 
Paul  Schmit     gsangweis   Sachsen     Cristus  ging  zv   der  stat 
Hilprant     1  par  in  3  thonen    Drej'  gros  tirannen         [hinab 
Froiich    laiton  frawenlobs    In  der  ersten 
Hans  Norlinger    1  par  in  4  hauptonen   Funffcrley  werck  cristus 

alhie  auf  erden  thet 
Caspar  kürs   .  .  .  dailten  nachtigal    Als  mose  Israel  durch  got 
Ibl.  17]  Hans  Lang     paratrayen  ketners     Got  der  ist  vnser 

zufersicht 
Paul  Kellr     verholen  zorn     Herr  vnser  herscher  wie  herlich 


14 

Gleicht  auf  der  schuel. 

Hans  Grüeser    vberlangen  vogel    Der  ander  küng  achab 
Caspar  Pecz    pewerten  thon  bans  Sachsen     Als  cristüs  an  dem 

creucze  hing 
Wastian  Hil:[prant]   vberlangen  [?]  stilkrieg    Ein  |  abgot  war 

ZV  babilon 

Ynd  den  daüid  hat  Hans  von  Norling  vud 
den  krancz  Hans  Grueser  gewunen.  Die  par 
an  der  zech. 

Ililprant    fraw  eren  tlion    In  niderlant  war  ein  gwonheit 
Antoni  [Fibinger]     tagweis  frawenlobs     Als  cristüs  hing  am 

t  verwünd 
Paul  Schmid  gulden  fogelgsang  Das  vir  vnd  zwainzigiste 
Hans  Zwirner  hohen  th.  folczen  Oseas  die  vrstent  ir  cristen 
Ponlein  korweis  munch  Am  sechsten  spricht  ad  romanos 
Hans  Lang  siiesen  fogl  Hort  wie  am  ostertage 
Killian  Loer  abgeschideu  nunenpecken  Lucas  spricht  clare 
Caspar  Pecz      plaben  regenpogen      Drey   straffred  det  cato 

der  weis 
Kürsner    romers  gesanckweis   Vns  peschreibet  der  geschicht- 
schrei ber  plutarchüs 
Kaspar  Kürsner   gruntweis  fraw[enl.]    Ein  alter  man  der  nam 

ein  jüuge  frawen 
Der  jung     rosenth.  h.  Sachsen      Herodotüs   der  kriech  fer- 

kündet 
[bl.  18]  Veit  Fesselmann      grefifrej'  zorn      Ein  pürger 
Linhart  Malr     roten  thon  zwingers     Ein   adler  einem  hasen 

lang  nach  stelet 
Schlemüeller    fein  ton  wolfran    Johannes  de  nionte  villa 

Gleicht  an  der  zech. 

Hilprant      trachen   weis   hilpraut      Zv  babel  war  ain  grosser 

trach 
Antoni  Fib:[binger]    guelden  thon  Sachsen     Oüidiüs  vns  von 

der  lieb 
Pecz    verschrenckten  thon     Ach  got  es  get  mir  nit  gar  wol 


15 

Hans  Lang    reben  weis  vogl    Ste  auf  dw  menschen  kind 
Schlemueller    hofton  cvinrat  von  wurczpurg    Her(e)t  Johannes 

pocaciüs 

Gleicht  zümb  2. 

Hans  Lang    reben  weis  vogl    Dardiirch  mein  herrlikeit 
Hilprant    crewczthon  marners    Es  schreibt  in  seinem  alcaron 
Caspar  Pecz    mustaphiet  langen  hoffton     Hort  wye  da  war 
Hans  Schle[müller]     hofton  cünrat  v:  w:     Dem  sich  der  künig 

widersetzt 

Gleicht  zum  8  mal. 

Hans  Laug    reben  weis  vogl    Die  purger  israel 
H.  Schlemueller     hofton  cunrat  v:   würcz:     Vnd  deten   ein 

pluetige  Schlacht 

Yncl  den  krancz  hat  Haus  Lang  gewunen. 
schuelgelcz  plieb  0  von  0  pleibt  nichs.  — 
Singschüel  auf  ostern  anno  1556  [5.  April  1556] 
kurz  gemes. 

Hans  Zwirner    hohen  folczen    Oseas  die  vrstent  cristi 
Anthoni  Fib:[inger]    tagweis  frawenlobs    Als  cristiis  hing  am 

creücz  verwünd 
[bl.  19]  Caspar  Pecz     schranckweis  folzen     An  dem   leczten 

peschreibt  marcüs 
Paul  Schmid    gülden  voglgsang    Das  vir  vnd  zwainzigiste 
Hans  Lang    suesen  vogel    Hort  wie  am  ostertage 
Pongracz  Jörg    corweis  münichs  v:  salcz:    Am  sechsten 

spricht  ad  romanos 

Vnd  den  daüid  hat  Hans  Zwirner  vnd  den 
krancz  Antoni  Fibinger.  —  Die  par  an  der 
zech  kurcz  gemes. 

Caspar  Pecz    fraw  eren  thon    Ein  reicher  kauffman  het  ain  sün 
Ponlein    pflugthon  sighart    Ein  guet  gesel  fragt  mich  der  mer 
Hilprant    greffrey  fricz  zorn    Nach  dem  vnd  prometheus  stal 
Schlemüller    dailten  folczen    Ainer  sprach  zw  menederao 
Hans  Lang    feyel  weis  folczen    Zw  altorfif  war 
Jacob  Sailer    kürczen  müegling    Als  in  lamparten  sas 


16 

Killian  Loer    suesen  regenpogen    Phebus  war  auf  aim  perge 
Paiil  Keller    bonweis  wolfran    Eschalus  der  weis  inane 

Gleicht  an  der  zech. 

Caspar  Pecz    rossen  thon  bans  Sachsen    In  hoch  purgünd  ain 

riter  sase 
Ponlein    schwarzen  vogl    Dagobertus  ain  künig  alt 
Hilprant    radweis  lieben  von  gengen    Ein  mawl  das  ging  auf 

ainer  waid 
Schlemüeller     alment   des   Stollen     Es    schreibet   vns   adel- 

pbonsus 

Gleicht  zum  andren  mal. 

Caspar  Pecz     rossen  thon  bans  Sachsen     Die  ganczen  nacht 

er  pey  ir  läge 
[bl.  20]  Ponlein     im   schwarzen   thon  lians  fogl     Zog  es  auf 

an  ains  kindes  stat 

Vnd  den  krancz  hat  der  Ponlein  gewünen. 
sehuelgelt  plieb  ueber  1  gülden.  Singschuel 
auf  suntag  cantate  [3.  Mai  1556]. 

Wolff  Stecher    verporgen  th.  zorn     Hort  wie  in  der  apostel 

gschicht 
Hans  Lang    dailten  nachtigal    Nachdem  mit  kiinig  salomo 

engelweis  vogels     Als  abraham   sara  gar  niehs 

gepare 
Elain  maier  h  .  .  .    gsangweis  hans  Sachsen     Got  dw  pist  in 

juda  pekant 
Jacob  Sailer    engelweis  vogl    Nach  dem  künig  saul  erlag  in 

dem  streite 
Michel  Vogel    corweis  munch  von  salzpurg    Im  ersten  kunig 

puch  das  drit 
Frembder    frawen  thon  ketners    Abia  künig  wäre 
Caspar  Pecz    kelberweis  hans  haiden    Als  auf  dem  perg  sinay 

war  pey  got 
Panl  Schmid    hirsen  weis  hainrich  endres    Matheüs  vns  aus 

liebe 
Angspurger     parat  weis   onoflferus  schwarzpach     Lucas  pe- 

schreibet  dar 


17 

Jobstkürsz:  dretten  fridweis  Johannes  am  zwainzigsten  clare 
Frolich    hohen  folczen    Das  vir  vnd  zwainzigiste  süech 
Weideuhoffer     plue  weis   michel  lorencz    Johannes   am  ain 

vnd  zwainzigsten  sein 

Gleicht  auf  der  sehiiel 

Jacob  Sailer    mayenschein  langen  thon    Als  der  hünger  nam 

üeber  hant 
Hans  lang 

[bl.  21]  Die  par  an  der  zech. 

Antoni  [Fibinger]  gfangen  thon  hans   vogel    Nach  dem  gen 

himel  fuer  cristüs 
Grueser    abgeschiden   schweinfelder    Das  |  ain  vnd  dreisigst 

schriebe 
Paul  S[chmit]     gsangweis  Sachsen     Lii  |  cas    in   der  apostel 

gschicht 
Ponlein    langen  nachtigal    In  der  geschieht  saget  das  ander 
Vogl   engelweis  vogl  Als  paulus  zerstrew[e]t  gottes  gemeine 
Lang    engelweis  vogl    Johannes   schreibet  an  dem   sech- 

zehenden 
Zwirner    knaben  weis  paul  schmid    Das  neünzehent  perichte 
Jobst  kür:     gaillen  thon  fraw:     In  dem  schlesier  lande 

rotten  thon  zwinger    Als  der  pfarer  zum  kalenperg 

noch  wase 
Caspar  Pecz    gülden  wolfran    Plutarchüs  vns  peschreibet  das 
Hans  SclemüUer    gülden  marner    Als  der  cartagisch  hanibal 
Caspar  kürsner    pluenden  frawenlob  In  dem  ma3'en  ein  jeger 

schos 
Augspurger    vergessn  fraw:    Herr  thitüs   liuius  thüet  vns 

verjehen 

Gleicht  an  der  zech. 

Hans  Grueser     gülden  thon   Sachsen     Ein  junckfraw  hies 

athalanta. 
Antoni  [Fibinger]     kruegweis  hans   leütz   derfler     Der  her 

sprach  zu  jeremie 

Hans  Sachs,  Gemerkbiichlein.  2 


18 

Vnd  den  dauid  hat  Jacob  Sailer,  den 
schüelkrancz  Hans  Lang  [bl.  22]  vnd  den  zech- 
kranc'Z  hat  Hans  Grueser  gewunen,  sehüel- 
gelt  plieb  lieber  22  ^.  —  Singschüel  auf 
pfingsten   anno  1556  kurz  gemes. 

Grüesser   abgeschieden  schweinfelder    Das  ain  vnd  dreysigst 

schriebe 
Hans  Lang     engelweis  h.  vogl    Johannes  schreibet  an  dem 

sechzehenden 
Paul.  S[chmit]   gsangweis  h.  Sachsen    Lu  |  cas  in  der  apostel 

gschicht 
Antoni  [Fibinger]   gfangen  th.  hans  fogl  Nach  dem  gen  himel 

fuer  cristüs 
Ponlein    laiton  herman  ortl    Hort  in  der  apostel  geschieht 
M:  Vogl    engelweis  vogl     Als  paulus  zerstrewet  gottes  ge- 
meine 
H  Zwirner  knaben  weis  paul  schmid  Das  neun  zehent  perichte 
Jacob  Sailer    schranckweis  folzen    Der  heillig  gaist  gesendet 

wart 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Hans  Lang  langen  mayenschein  Darumb  so  kiimpt  die  zeit  in 

quäl 
Antoni  Fibinger  fogelweis  hans  fogl    Dir  |  we  dw  arge  State 
Hans  Norlinger    langen  ottendorfter    Der  sün  jerobeam 
Hans  Zwirner    lang,   mayenschein    Als  amacia  [?]  kunig  war 

Die  par  an  der  zech. 

Hans  Norlinger     Spiegel  th.   frawenlob    Dantes  zw  florencz 

ein  poet 
Michel  Vogl     praün  th.  regenpogen     Theodoriciis  acht 

vndreissig  jare 
[bl.  23]    Ponlein     kurczen  nachtigal     Ein   kaiser  rait  durch 

ainen  walt 
Adam  Püsch[mannl     honweis   wolfran    Matheus   schreibt  am 
Kilian    feyelweis  folczen    Nach  dem  cristüs  [achten 

Hans  Schle:    froschweis  fraw :    Jesus  sirach  hat  vns  gelert 
Jacob  Sa[i]lr    kelber  weis    Aus  norwegen  hatingüs  der  gros 

füerst 


19 

Gleicht  an  der  zech. 

H.  Norlinger    uistribuit   michl  herbart    Der  weis  man  spricht 

am  virden 
Killian    silberweis  Sachsen    Ein  kun[i]g  war  genande 
Ponlein   hagen  pluet  fraw :     Zway  ding  mich  hart  vertriessen 

Vnd  das  schülklainat  hat  Hans  Lan^  vnd 
den  krauez  Antoni  Fibinger,  aber  den  zech- 
kranez  Hans  Norlinger.  schuelgelt  plieb  9h3<^. 
Singschüel  auf  suntag  vor  viti.  Das  lang 
gemes. 

Wolflf  Stecher    verporgen  thon  fricz  zorn    Am  sechzehenden 

spricht  hicas 
Paul  Schmid  langen  thon  saxen  Daüid  hat  in  seim  leben 
Antoni  Fibinger    henfl'ling  weis  adam  puschman    Jo  |  hanes 

an  dem  driten  cristüs  spricht 
Grüeser  jung  starcken  thon  nachti[gal]  Als  Jesus  war  geporen 
Michl  Vogl   in  3  seinen  thonen     Nach  dem  vnd  appo[lo?]niÜ8 
Panczermacher   gfangen  thon  Nach  dem  gefangen  wart  petrüs 
[bl.  24]  fewerschlosz     langen  nachtigal     Machabeus  am 

neünden  saget 
Hainrich  En[dres]  langen  eislinger  Jephte  der  gileaditer 
Adam  Pü[schman]  cleweis  schwarczpach     Lob  den  herren  dw 

sele  mein 
Caspar  Vnger    tagweis  frawenlob    Als  Jesus  gen  bethanien 
Killian    kupfer  thon  fraw:    Als  ella  künig  wäre 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Ad:  Puschman    korweis  folczen    Es  saget 

Caspar  Vnger     mayenschein  langen  thon    Am  achzehenden 

matheüs 
Killian    ueberlangen  Sachsen    Clar  find  man  zwailfif  der  durch- 
leuchtigen trawen 

Vnd  das  kleinot  hat  Killian  Loer  gewünen 
vnd  den  krancz  Adam  Puschman.  —  Die  par 
an  der  zech  lang  gmes. 

Michl  Vogl    harder  suesen  thon  Als  alexander  raagnüs  züege 

Hans  Lang    Ein  pos  weib  het  ain  junger  man 

2^ 


20 

Antoni  [Fibinger]     vergessen  thon  fraw:    In  epheso  war  der 

perumptest  tempel 
H  Schlemüller   pflügton  sighart    Zw  rom  ain  maist[e]r  fiUiüs 

Gleicht  an  der  zeeh. 

Michel  Vogl    krönten  dueller    We  denen  die  hin  zihen 
H  Schlemüller    hofton  cunrat  von  würczpürg    Hort  Johannes 

bocaciüs 

Den  zechkrancz  Hans  Sehlemueler  ge- 
wünen,  sehuelgelcz  plieb  lieber  0.  [bl.  25] 
Singschüel  auf  simtag  vor  petri.  Das  kurz 
gern  es. 

Paul  Schmit    überkronten  dueller    Nach  dem  daüid  entrone 
Bastian  [Hilprant]     gueldeu  vogelgsang  Als  der  philister  here 
Hainrich  En[dres]    krönten  thon  düllers    Nehemia  vns  saget 
Wolff  Stecher    freyen  folczen    Johannes  appocalipsis 
Hans  Grueser    newen  thon  hans  Sachsen    Johanes  am 

sechzehenden  spricht 
Amprosi  ....  reben  weis  vogel    Nach  dem  predigt  paühis 
Antoni  Fib[inger]     zug  weis  fricz  zorn     Do  |  der  himel  ver- 
schlossen wäre 
Adam  Püschman    graben  thon  onophri  schwarczpack 

Lucas  peschreibet  dar 
Caspar  Pecz   plosen  thon  michel  herwert  Lu  |  cas  vns  meldet 

oflfenpar 
Bastian  Hilprant    engel  weis   vogl     Herodes  het  johannem 

lassen  fangen 

Die  par  au  der  zech. 
Hans  Schlemüller    gruen  thon  mugling    Nach  dem  ganimedes 
Bastian  Hil[prant]    hohen  nachtigal    In  Schweden  sas 
Killian  Loer    gretferey  zorn    Als  hercüles  der  küene  helt 
Adam    Püschman      thailthen   folczen     Zw    i)openreut  ein 

pfarrer  sas 
Caspar  Pecz    kurzen   regenpogen     Eine  listig  gailende   kra 

sasse 
[bl.  26]   vrmacher     pluenden   frawen    lob     Valeriüs  schreibt 

von  der  güet 
Spörl    hagenpluet  frawenlob    Es  jjat  vor  etling  jaren 


21 

Gleicht  an  der  zech. 

Killian  Loer    rosenthon  Sachsen    Eclesiasticus  pericbte 
Wastian  Hil[prant]     moren  weis  scbwarzpach    Echeciel  thuet 

sprechen 
Sporl    lerchen  weis  hainrich  endres    Merck  auf  mein  herre 

Gleicht  zum  andren  mal. 

Kilian  [Loer]    rosenthon    Den  truncken  macht  der  wein  noch 

doller 
Wastian  [Hilprant]   spruchweis  Sachsen    Ein  man  sein  frawen 

schluege 

Gleicht  zum  3  mal. 

Killian  [Loer]   rossen  ton    Wo  die  spilewt  mit  keinen  dingen 
Bastian  Hilp :     kelberweis     Morholt   ein  helt  der  4  man- 

stercke  het 

Vnd  das  schuelklainat  hat  Hans  Grueser 
gewünen,  den  schuelkrancz  Antoni  Fibinger, 
den  zechkrancz  AYastian  Hilprant,  schuel- 
gelt  plieb  44  A  —  Sing-schuel  auf  suntag  nach 
jacobi.     Das  lang  gemes. 

Wolff  Stecher    in  der  lerchen  weis  hainrich  endres    Ich  wil 

erheben  dich 
Adam  Püschm:    fridweis  waltes  fridl    Joba  apocalips  [!)  am 

ailften  .  .  . 
Paul  Schmit    verseczten  thon  paul  ringsgwant   In  |  dem  ersten 

psalmen  boret  wie  dai\id  gar 
Antoni  [Fibingerj     vnpenanten  zorn    Ein  weise  fraw  die  pawt 

ir  haus 
Hans  Lang    hörn  weis  hainrich  endres    Als  Jesus  ging  durch 

Jericho 
[bl.  27]  Hainrich  Endres    newen  thon  bans  Sachsen 

Nach  dem  paulus  durch  den  heilligen  geist 
Caspar  Pecz   korweis  münich  von  salczpurg  Im  ersten  künig 

püch  das  drit 
Amprose  Wal    schranck  weis  folczen    Als   den  schiffpruech 

erliden  het 
Killian    verporgn  thon  zorn    Das  zwolft  in  actis  vns  pekent 


22 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Hans  Lang    raissing  frewdweis    Es  |  pegebe  sich  zv  der  zeit 
Eillian     vberhohen   perckweis   Sachsen    Do  |  kiinig  salomon 

regirt 
Wolff  Stechr  langen  thon  eislinger  Das  zwolflft  in  appocalipsim 

Vnd  den  daüid  hat  Caspar  Pecz  vnd  den 
krancz  Killian  Loer  gewünen.  Die  par  ander 
zech. 

Antoni  Fibinger    kurczen  thon  nünenpecken    Es  saget 
frawenlobs  riter  weis  Got  grüs  euch  lieben  singer  fein 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Antoni  Fibinger, 
schuelgelt  plieh  lieber  3  h.  — Singschfiel  auf 
suntag  nach  laurenti.     Das  kuercz  gemes. 

Jörg  Frolich    laiton  frawenlobs    In  der  ersten 
Adam  Püsch:    laiton  orteis    Als  Jesus  gen  Jerusalem 
Paul  Schmid   verholen  thon  fricz  zom  Im  sesten  danielis  stet 
Panczermacher    krönten  düeller    Es  pegab  sich  nachdeme 
[bl.  2S]  frembder    freyen  thon  folczen     Hurt  |  in  dem   künig 

puech  das  drit 
Hans  Nerlinger    vnpeDJinten  fricz  zorn    Höret  den  propheten 

Jona 
Bastian  Hil:     schwarzen  fogl    Nachdem  fasti  austreiben  det 

Hans  Lang    friedweis  baltas  fridl    

Antoni    leben  weis    Got  sprach  ecechiel  mach  ein  weclage 
Eillian    gsangweis  leschen    Drey  |  helde  künig  daüid  het 
Jacob  Sailer     osterweis     ringsgwant    Do  |  steffanüs  vol  ge- 

laubens  vnd  krafte 

Gleicht  auf  der  schüel. 
Adam  Pusch[man]    langen  eyslinger  Joseph  der  wart  gefüert 

hinab 
Bastian  Hil[prant]     langen  vogel    Im  andren  püeche 
Antoni    langen  hainrich  part    Hurt  wie  am  fünften  nümeri 
Eillian  Loer    freyen  folczen    Nach  dem  Joseph  gefangen  lag 


I 


23 

Vnd  den  dauid  hat  Bastian  Hilprant  vnd 
den  krancz  Killian  Loer  gewiinen  —  Die  par 
an  der  zech. 

Wolff  V :  wath :    pfluegthon   sighart  Cirns   der  kunig  mechtig 
Norlinger    senften  harder    Ein  pewerin  drey  dechter  bete 
Jacob  Sailer    tauten  folczen    Ein  pawer  sas 
Schacz    piuetAveis  des  Stollen    [bl.  29]  Ein  pawer  hat  gar  ein 

vnhewslich  weibe 
Ponlein    hagenpluet  frawenlobs     Zway  stueck  mich  hart  ver- 

triesen 
Adam  Pusch:     spigel  thon  frawenlobs     Ein   edelman  luede 

ain  mal 
Antoni  [Fibinger]     kürczen  nachtigal    In  ainem  pawren  haiis 

ein  spinn 
Hans  Lang  thaiithon  folczen    Als  ein  altes  weib  sterben  wolt 
H  Leützdorfer    verkerten  peham    Demonax  ein  philosophüs 
C  Pecz Als  zw  terkawflfen   an  dem  mark  war  stene 

Gleicht  an  der  zech. 

"Norlinger    hofton  marner    Nach  dem  zw  sparta  ariston 
Jacob  Sailr    kelber  weis  hans  haiden   Hatingus  aus  norwegen 

der  gros  fuerst 
Antoni  Fib:     langen    thon    miigling     Als   man    zeit   fünfze- 

hundert  acht  und  zwanczig  jar 
Ponlein    silberweis  Sachsen    Ein  |  Schneider  der  kranck  läge 
Leuczdorffer   radweis  lieben  von  gengen    Nach  dem  athen  in 

kriechen  lande 
C  Pecz  Spruch  weis  Sachsen  Als  ewlenspigel  auf  ein  zeit 
H  Lang    silber  weis  hans  Sachsen    Ju  |  piter  aus  dem  trone 

Vnd    den    krancz    hat    Jacob    Sailer    ge- 
wiinen, schuelgelt  plieb  ueber   3  h.   —    Sing- 
schuel  auf  süntag  nach  egidi  lang  gmes. 
Adam  Püschman  silber  weis  hans  Sachsen  Au  dem  anderen  gare 
[bl.  30]  Panczermacher     verhollen   zorn     Johannes   am  ach- 

zehenden 
Paul  Schmit     plosen    thon    michl    herwart     Jo  |  hannes    am 

zehenden  spricht 
Hans  Lang    newen  saxen    Am  fünften  capitel  spricht  matheüa 


24 

fremder    gsangweis  leschen    E  |  saias  am  neunden  dar 
Norlinger    verporgen  zorn    Nach  dem  cristus  verschieden  war 
Kilian    langen  walter    Mo  |  se  sas  vnter  dem  folck  zv  gericht 
Antoni    engelweis  vogl    Exodi  am  drejzehenden  capitel 
C  Pecz    verholen  thon  zorn    Paulus  an  dem  funfzehenden 

Gleicht  auf  der  schfiel. 
Norlinger    vberlangen  saxen     0  |  ir  kinder  seit   den    eitern 

ghorsame 
Adam  Püsch:     vberlangen  vogel    Gotloser  künig  drey 
Antoni  Fib:     vberlangen  peczen     

Vnd  das  sehulklainat  hat  Hans  Norlinger 
vnd  den  kranez  Adam  Püschman.  —  Die  par 
an  der  zech. 

Antoni     grünt  weis  fraweu:     Zw  regenspürg  vor  zeit   ein 

pürger  sase 
LeützdorfiFer    suesen  regenpogen     Lucianüs  peschriebe 
Klllian    pflüegton    Nach  dem  argos  die  kriechisch  stat 
Ponlein  spetten  thon  frawen  lob     Ein  künig  ceix  war  genant 
[bl.  31]  Hilprant  kelber  weis  hans  haiden    Johann  heroltnach 

lenge  vns  erzelt 
Lang    rotten  thon  peter  zwinger    Ein  jüngling  resürgsnah*) 

wurde  genenet 

Gleicht  an  der  zech. 

Antoni  [Fibinger]     meyen  weis  Schillers    Als  ich  zürn  ersten 

mal  auszüeg 
Leüczdorffer     krügweis    seinem    thon     Als  ewlenspigel  mit 

schalckheit 
Eillian  [Loer]  mayenweis  schiller  Ewlenspigel  kam  auf  ein  schlos 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Hans  Leucz- 
dorfer  gewiinen.  schuelgelt  plieb  lieber  3  h. 
—  Singschüel  auf  suntag  nach  michaeli  kurcz 
gemes. 

Paul  Sehmid  guelden  radweis  fraw.  Lucas  spricht  dar  .  .  . 
Panczermacher  plosen  thon  niichel  herwart  Lu  |  cas  vns 
meldet  offenpar 

*)  Das  scheinbar  ganz  sinnlose  wort  ergibt  sich  als  die 
umkehrung  des  namens  Hans  Grüser. 


25 

Adam   Püschmann     seiner  klingenden  puschweis     Mose  am 

virden 
H  Lewzdorffer  abgeschieden  schweinfelder    Do  |  thimoth[e]iis 

zuege 
Brosi  Wal    knabenweis  paul  schmid   Ir  himel  lobt  den  herren 
Killian  Loer    pewerten  ton  saxen    Lucas  im  euangelion 
stainschneider     verporgen   thon  zorn     Nach  dem  cristus  sein 

red  volent 
Hans  Zwirner    krönten  thon  fraw.    Als  durch  den  geist 

schuknecht    krönten  th.  bastian  wilden    

Caspar  Pecz     gsang  weis  saxen    Im  ersten  puech  samüelis 
Antoni    schranckweis  folczen    Am  driten  spricht  esaias 
[bl.  32]  Jacob  Sailer    starken  nachtigal    Nach  dem  Joseph 

wart  harre 

Gleicht  auf  der  sehüel. 

Adam  Pusch:     steigweis  lorencz  stilkrieg    Cornelius  war  ain 
Killian    corweis  folczen    Es  sprichte  [hauptmau 

Zwirner    langen  vogel    Als  kirchweich  wäre 
Antoni  [F.]     corweis  folczen     Es  süngen 

Vnd  der  Zwirner  hat  das  schuelklainat 
vnd  der  Killian  den  kranez  gewunen.  Die  par 
an  der  zech. 

Norlinger    kurzen  nachtigal  tagweis    Es  schreibt  von  der 

nacht  ewlen 
Adam  Pusch:     spigel  thon  erenpoten    Hort  grosses  wunder- 

werck  hab  ich  erfaren 
Panczermacher  gülden  wolfran   Als  der  gros  starck  ris  aqüinüs 
H  Leuczdorffer  kurzen  nachtigal  Als  ainer  frawen  starb  ir  man 
Pecz    gülden  wolfran    Johannem  pocaciüm 
Jacob  Sailr    hagenplüet  fraw:    Ein  gierten  thet  ich  fragen 

Gleicht  an  der  zech. 

Zan     junckfraw  weis  vogel    Ein  künig  wont  in  Oriente 
Puschman     lügen  weis  vogl    Nach  dem  adam  vnd  eva  wert 
Panczermach :  heren  weis  hainrich  endres  Albertus  kraucz  der 

thüet  vns  oftenparen 
Jacob  Sail:    radweis  lieben  von  gengen   Hanno  ein  fürst  zw 

cartago 


26 

[bl.  33]  Vnd  den  kiancz  hat  Jacob  Sailer 
gewüneu,  schuelgelez  plieb  ubr  36  ^.  —  Sing- 
schüel  auf  süntag  vor  simon  vnd  Jude. 

Paul  Schmid    parat  reyen  fricz  ketners  Frolocket  all  ir  cristen 

lewt 
Seiller    verhollen  Ihon     Lucas  im  ewangelio 
Prosi  Wal     pewerten   thon  hans  saxen     Mosi    schreibet   in 

genesim 
frembder    laiton  nacbtigal    Es  schreibt  marcus 
Schürstab    langen  nachtigal    Als  jeremias  der  prophete 
jünger    schrotweis    Nun  hört  was  Jesus  sirach  spricht 
Hans  Grüeser    straffweis  folczen    Als  josua  ain  nüme 
Panczermach:    fridweis  baits    Am  24  clare 
Killian  Loer    romers  gsangweis    Ein  cristenmensch  sol  hüten 

sich  vor  trünckenheit 
Hans  Lewcz :    langen  frawenlob    Als  kun[i]g  daüid  samlet  ein 

her  mit  verstant 

Gleicht  auf  der  schuel  lang  gemes. 

schüester    freyen  folczen     Nach  dem  der  philistiner  beer 
Schuerstab   langen  eyslinger  Hort  wie  got  sprach  zv  abraham 
Ha:  Grueser    vberlangen  Sachsen    Er|zuern  dich  nit  spricht 

daüid  ob  dem  posen 
Killian     vberlangen  regenpogen    Im  anefang 
H :  Leüczdorfer    korweis  hans  folczen    Am  tage 

Vnd  den  daüid  hat  Hans  Grueser  vnd  den 
kranez  Killian  Loer  gewünen.  [bl.  34]  Die  par 
an  der  zech. 

Stainschneider    leschen  hamerweis    Ein   meil  von  gmind  im 

Schwaben  land 

abenteur  weis    Es  sas  ein  fischer  an  der  ron 

Hans  Norling    hofton  marners    Nachdem  zv  sparta  wäre 
Haffner    kürzen  fogel    Ein  leb  in  ainem  walde  lag 
Zwirner    hohen  thon   ketners     Ein  jüngling  würt  vertrieben 
Linhart  M:    Schillers  hofton    Ewlenspiegel  ein  mesner  war 

Vnd  den  kranez  hat  Hans  von  Norling  ge- 
wünen,  schftelgelt    plieb   ueber  9  A  par  gelt. 


27 

Singschuel    auf    suntag    nach    martini    kurz 
gemes. 

Prosi  Wal   .  .  .  gesangweis  Nach  |  dem  herr  künig  saul  war  dot 
Panczermacher    krönten  düUer    Do  Jesus  wart  geporen 

Paul  Schmid     engelweis  fogl     

Steinschneider    knaben  weis    Am  zehenden  thuet  sagen 
Wastian  Hil:     engelweis    Als  daüid  sein  vater  isay  sendet 
H  Norlinger    radweis  lieben  von  gengen    Als  got  ainen  man 

gotes  sent 
fremder  fridweis  waltes  drexel    Alzeit  solt  ir  euch  frewen  in 

dem  heren 
Friez  Fesselman   leschen  gsanckweis    E  |  saias  am  achten  dar 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Panczermacher    klingenden  puschweis    Mose  am  virden 

H  Norlinger    in  seiner  pluetweis     Hort  der  prophete 

[bl.  35]  Wastian  Hil :    vberkronten  düller    Nepucadneczar  war 

Den  dauid  hat  Bastian  Hilprant  gewüneu 
vnd  den  krancz  der  panczermacher.  —  Die 
par  an  der  zech. 

H  Norlinger  senften  nachtigal    Hort  wie  ein  man  geschlagen 

het 
Hans  Lang    feyelweis  folczen     Zw  altortt"  war 
Caspar  Schacz    süesen  harder    Eclesiasticus  peschiede 
H   Leüczdorflfer     schwarzen   klingsor     Ains  tages   fünd  der 

vogel  schar 
Ponlein    kurczen  regenpogen    Als  der  kriechisch  fürst  gros- 

mechtig 
Eilian    feyelweis  folcz    Weil  nach  cristüs 

Gleicht  an  der  zech. 

H.  Leuczdorffer    schwarzen  fogel     Ains  mals  ich  spacirn  ging 
Ponlein     klingenden    saxen     Lu  |  cas   in  dem   andren  capüt 

pekennet 
Kilian    rorweis  pfalzen    Die  vbeltat 


28 

Vnd  den  krancz  hat  Kilian  Loer  gewunen 
sehuelgelcz  plib  0  lieber.  —  Singsehuel  auf 
süntag  lucie  das  laug  gemes. 

Caspar  Pecz     pawren  thon  ringsgwant     Als  got  in  das  ver- 

baysen  lande 
Stainschneider    vnpenanten  zorn    Nachdem  cristus  vom   dot 

erstund 
Killian    rosenthon  Sachsen    Eclesiasticüs  perichte 

Fricz  Feselman     Es  saget  der  prophet  esaias 

[bl.  36]  Paul  Schmid  hohen  gartw eis  jeron.  schmid  Im  fünften 

puech  am  fünften  spricht  mose 
Prosi  Wal     abgeschieden  schweinfelder     Do  |  kunig   achab 
Pewtler    langen  regenpogen    [schlüege 

Vnd  das  schuelklainat  hat  Caspar  Peez 
vnd  den  kranez  Killian  Loer  gewunen.  Die 
par  an  der  zech. 

Panczermacher      gülden    thon    canczler     Im    fürstentnm    zv 

Sachsen 
Bastian  Hil:    kurzen  nüoenpecken     Im  lande 
Veit  Feselman     pUienden  th.  frawenlob    Zw  der  zeit  als  kvinig 

midas 
Stainschneider    grünt  weis  frawenlobs   Im  ries  ein  Schwaiger 

zwainzig  creücz  kes  hette 

Gleicht  an  der  zech. 

Paul  Schmid   gülden  th.  hans  Sachsen  Clicia  der  ander  verret 
Bastian  Hil:     abgespiczten  cünrat  von  wurczpürg     Als   man 

simsou  sein  weib  verhilt 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Wastian  Hilpraut 
gewunen,  schuelgelt  plieb  0.  —  Singsehuel  auf 
weinachten  anno  salutis  1557.    Kurz  gemes. 

Hans  von  Nor :    zugweis   fricz  zorn     Mo  |  se  am  zwainzigen 

capitel 
Jörg  Frolich  straffweis  folczen  Im  sechsten  monat  wäre 
Hans  Lang     newenthon  hans  Sachsen     In  dem  ersten  pe- 

schreibet  vns  lücas 


29 

Hans   Grueser     abgeschieden  schweinfelder     Lu  |  cas   nach 

leng  anfinge 
[bl.  37]  Paul  Schmid     knabenweis    Lucas  schreibet  an  mitel 
Prosi  Wal  vnpenanten  zorn    Nach  dem  cristüs  geporen  wart 
Pewtler    klingenden  Sachsen    Do  [  Jesus  das  kindlein  war  alt 

zwolff  jare 
Caspar  Pecz    klingenden  Sachsen    Heut  j  ist  vns  cristüs  der 

hailant  geporen 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Hans  Grueser    langen  eyslinger    

Amprosi  Wal     langen  eyslinger    

Ynd  das  schuelklainat  hat  Hans  Grueser 
vnd  den  krancz  Brosi  Wal.  —  Die  par  an  der 
zech  knrcz  gemes. 

Paul  Schmid    hoffton  Schiller    Eulenspigel  ain  mesner  was 
Panczermacher    kurz  regenpogen    Isün  bort  zwo  wunder 

trewe  date 

Paul  Kellr    Das  acht  vnd  zwainczigst  sirach  rawch 

Killian  Loer    kurzen  saxen    Hort  wie   mir  nechten  erzelt  ain 

rainjeck*) 
Hilprant    flamweis  wolfran    Ein  junckfraw  in  aim  closter  war 
Pecz    kurzen  regenpogen    Ein  listig  geilende  kra  sase 
Hans  Haffner    fewer  weis  wolff  püchner    Dion  zw  athen  der 

dewer  haüptmane 
Probicz    t  thon  wolfran     Als  das  micenisch  reiche 
Veit  Fessel :    Schiller  hot'ton    Eins  mals  ein  reiche  witfraw  war 
Hans  Lang    hen  weis    Herzog  tridrich  von  Sachsen 

Gleicht  an  der  zech. 

[bl.  3&]  Paul  Schmid    sümer  weis  haincz  endres  Matheus  vns 

peschriebe 
Panczermachr    silber  weis  sachsn    Mi  |  sosternon  genande 
Zan    spruech  weis  Sachsen     Zv  claro  stund  ein  thempel 
Wastian  Hilprant    rosen  thon  Sachsen    Nach  dem  der  herr  all 

creatiire 

*)  =  geck  vom  Rhein.  Vgl.  Hans  Sachs  ed.  Keller- 
Goetze  17,  400  Z.  23:  „Die  reinlender  nennt  man  die  jecken." 


30 

Hans  Lang    silber  weis  Sachsen    Jw  |  piter  aus  dem  trone 
Pecz    abenteur  weis  folczen    Ewlenspigel  fiel  auf  ein  zeit 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Paul  Sehmid  ge- 
wünen,  schulgelt  plieb  ueber  23^.  —  Öingschüel 
auf  süntag  nach  obersten  das  lang  gemes. 

Panczermacher    kupferthon  frawenlobs    Frewt  euch  ir  cristen- 

lewte 
Hans  Zwirner    verporgen  thon  zoru    Als  nun  die  weisen 

zogen  hin 
Hans  Lang    engelweis  vogl   Lucas  im  andren  spricht  als  die 

tag  kamen 
Fricz  Fessel:     verholen   thon  zorn    Hort  der  prophet  esaias 
Killian  Loer    spruch  weis  Sachsen    Am  hünderten  da  iste 
Paul  Sehmid    klingenden   th.     Nach  |  dem   dauid  war  redlich 

vnd  aufrichtig 
Puchdrucker    schrotweis  martin  schroten    Niin  hört  was  Jesus 

sirach  spricht 
Prosi  Wal    dailten  nachtigal    Salomo  in  den  spriiechen  sein 
Caspar  Pecz    linden  th.  trabelt    Hort  wie  peschreiben  ist 
[bl.  39]  Jörg  Sporl    newen  thon   saxen    Das  ain  vnd  zwain- 

zigiste  numery 

Das  schiielklainat  hat  Kilian  Loer  vnd  den 
krancz  Hans  Lang  gewunen  vnd  den  zech- 
krancz Pangraz  Jörg  gewunen,  schuelgelt 
plieb  uebr  52  ^  —  Singschüel  auf  den  guelden 
suutag  in  der  fasten  das  kurcz  gemes. 

Panczermacher    newen  mustapluet    Als  moses  gotes  knechte 
Bros!  Wal    hohen  gartweis     Im  fiiuften  püech  am  fünften 

spricht  mose 
Weidenhofter    Corweis  münch  von  salczpiirg    Am  sibenden 

peschreibt  lucas 
Paul  Sehmid    verholen  zoru     Am  leczten  danielis  stet 

Stainschneider    vnpenanten     

Hans  Lang    radweis  frawenlobs     Nach  dem  pawhis  l 

Adam  Puschman    hohen  folczen    Am  vir  vnd  zwainczigisten 

suech 


31 

Jacob  Sailer     engelweis   bans  vogl     Nach   dem    künig   saül 

erlag  in  dem  streite 
Hans  Walter     vnpenanten   zorn    Als  cristüs  hinging  in  den 

dot 

Gleicht  auf  der  sehuel. 

Brosi  Wal    corweis  hans  folczen     Eine  clare||vnd  wäre 
Paul  Schmid   oster  weis  ringwant  Da  |  jesw  anhinge  das  volck 

gemeine 
Jacob  Sailer    langen  eislinger    Esaias  spricht  o  dw  haus 
Walther    laiton  ortl    Johannes  apocalipsis 

[bl.  40]  Vnd  das  schuelklainat  hat  Pawl 
Schmid  vnd  den  kranez  Jacob  Sailer  gewunen. 
Die  par  au  der  zech. 

Stainschneider    grünt  weis  frawenlobs    Im  ries  ein  Schwaiger 

20  crewczkes  bete 
Panczermacher    gailen  frawenlob    Priamüs  ain  sün  hete 
Hans  Lang    pflugthon  sighart    Pocacius  peschreibet  das 
H  Leüczdorffer    kurczen  mügling    Als  ewlenspigel  kam 
Brosi  Wal     spigelton   erenpoten    Zw   gershoffen  ein  pawer 

war  gesessen 
Kilian    feyelweis  folzen    Weil  nach  cristus 
Fricz  Fesselman    feyelweis  folzen    Ein  cardinal 
Caspar  Schacz    henweis  wolfran    Ein  weis  man  von  parise 
Linhart  Maler    Schiller  hofton    Ewlenspigel  ain  mesner  war 

Gleicht  an  der  zech. 
Caspar  Schacz    spruchweis  Sachsen     Ein  alter  man  der  wase 
Brosi  [Wal]    rebenweis  vogel    Nach  dem  predigt  paulüs 
Kilian    silber  weis  Sachsen    Ein  |  künig  war  genande 
Fricz  Feselman    lilgen  weis  vogl     Es  pegabe  sich  das  Jesus 

Gleicht  zum  andern  mal. 

Schacz    radweis  frawenlob    Hort  ein  figür 
Fricz  Feselman    lilgen  weis  vogl    


32 

[bl.  41]  Vnd  den  zeehkrancz  hat  Friez  Fesel- 
man  gewunen,  sehuelgelt  plieb  lieber  1  <)  — 
Singsehüel  auf  jüdiea  lang  gemes. 

Hans  Lewczdorffer    frawen  thon  ketners    Marcus  am  sechsten 

schriebe 
Prosy  Wal    schranck  weis  folczen    Als  abraham  peschniten 

was 
Adam  Püschman    silber  weis  Sachsen    An  dem  anderen  gare 
Panczermacher  gülden  th.  lians  Sachsen    Jesus  cristiis  in  dem 

anfang 
Stainschneider    newen   th.  Sachsen    Nach   dem  paulus  durch 

den  heilligen  geist 
Hans  Lang    hohen  gartweisjeron.  schmid    In  dem  ersten  pe- 

schreibet  vns  lücas 

Vnd  das  sehuelklainat  hat  Hans  Leuez- 
dörffer  vnd  den  krancz  Hans  Lang  gewunen. 
Die  par  an  der  zech. 

Stainschneider  hohen  knabenweis  Das  sechzehent  thüet  sagen 
Adam  Püschman  guelden  regenpogen  Es  stunden  auf  ein  zeite 
Fricz  Fesselman    grünt  weis  frawenlob  Ein  hüngeriger  iüecbs 

nach  speis  ging  aüse 
Hans  Schle[müller]    plaben  regenpogen    Bachüs  ein  got  der 

drinker  zünft 

Vnd  den  krauez  hat  Hans  SchemiiHer  ge- 
wunen, schuelgelez  zerunen  (16  h  hab  ich  dar- 
gelihen.*)     Das  singen    auf  osteru  anno  1557. 

Bastian  Copicz    abgeschieden  th.  schweinfelder  An  dem  sech- 
sten mit  grawse 
Jacob  Sailr    plosen  th.   michel  herwart    Marcus  der  war 

ewangelist 
Brosi  Wal    pewerten  thon  hans  saxen     [bl.  J2]  Am  vir  vnd 

zwainzigen  lucas 
Hans    Lang     schranckw.   hans   folczen     Johannes    vns    pe- 

schrieben  hat 
Ponlein    laiton  nachtigal    Drey  fruechte  gros 


*')  Das  Eingeklammerte  ist  wieder  ausgestrichen. 


33 


Gleicht  auf  der  scliüel. 


Bastian  Copicz    puscliweis  adam  puschman    Mose  am  virden 
Jacob  Sailer    langen  niaj^enschein    

Viid  das  Sclinelklainat  hat  Jaeoh  Sailer 
viid  den  kraucz  Bastian  Copiez  gewiineu.  — 
Die  par  an  der  zech. 

Hans  Norlinger    f  thon  waltliers    Am  nefinten  matheiis 
Brosi  Wal  schwinden  t'rawenlob  Zum  leupolcz  hofi"  ein  pew[r]in 

war  gesessen 
H  Leiiczdorfl'r    gülden  canczler    Zw  speyr  ein  pischofl  wäre 
Bastian  Hil :    guelden  marner    Calisteniis  philosophvis 
Ponlein    pfliigthon  sighart    Vor  zeit  war  in  der  stat  roma 

Gleicht  au  der  zech. 

H  Norlinger     radweis  lieb   von   gengen    Als  got  ainen  man 

gotes   sent 
Leuczdorifer    alment    Der  schwind  poet  lucianüs 
Prosi  Wal    knabenw.  paul  schmid    Ir  himel  lobt  den  heiren 
Hilprant    hoftton  marners    Ach  was  sol  ich  anfahen 
Ponlein     schwarczen  vogl    An  dem  ersten 

[bl.  43]  Vud  den  zechkrancz  hat  der  Ponlein 
gewunen,  schuelgelt  plieb  ueber  7  h  14  c^.  — 
Sing-schiiel  auf  siintag  eantate  [IG.  Mai  1557] 
lang  gern  es. 

Paul  Schmid    hohen  gartweis    Lucas  am  drey  vnd  zwainzigen 

capüt 
Ponlein  abgeschieden  schweinfelder  Do  1  künig  achab  schlüege 
Adam  Puschman  paratw.  onofery  schwarzenpach    Dot  kranck 

hiskya  lag 
Hans   Lang    zugweis   zoren    Johannes  am   sechsten  capittel 
Hans  Grüeser    frawenthon  ketners    Abia  küuig  wäre 
Friczlein     plueweis   michel   lorencz     Johannes   am    ain    vnd 

zwainzigsten  sein 
Bastian  Hilprant    langen  thon  müegling    Der  künig  pharao 

verachtet  gottes  wort 

Hans  Sachs,  Gemerkbüclilein.  3 


34 

Gleicht  auf  der  sehüel. 
Paul  Schmid    vberlangen  th.  hans  saxsen    Do  |  das  folck  Is- 
rael lag  hart  gefangen 
Ponlein    laiton  frawen{6rtl)[lob]    Als  ein  Jüngling  zv  jesw  drat 

Die  par  an  der  zech. 

Ponlein    krönten  thon  raphael  düllers    Als  philippus  mit  nome 

Brosi  Wal    siieseu  vogl    Nachdem  uns  gotes  gnade 

Jacob  Sailr     langen  saxen    Lucas  peschreybet  clare  ) 

Adam  Puschman  benfling  weis    Lucas  in  der  apostel  geschieht 

schon 
Paul  Schmid     abgeschieden  schweinfelder     E  Jesus  ging  in 

dote  ) 

Panczermacher  gartweis  gronla  schmid    Nach  virzig  tagen  do 

erstanden  was  ) 

[bl.  44]  Hans  Grueser    langen  nachtigal    Nach   dem  got  den 

heilligen  gaiste 
Michel  Vogl     krönten  düUer    \Ve  denen  die  doch  zihen 
H.   Schlemüller     fein   thon  walthers     Johannes   mante   vila 

schrieb 
H.  Walter     fro[s]ch  weis  frawenlob     Jesus   sirach  hat  vns 

erclert 
Fricz  Fesselman    gülden  wolfran    Als  pilatus  lantpfleger  war 
H.    Leüczdorfer     spiegelton     Ein    dorff    das   lieget   in   dem 

francken  lande 

Gleicht  an  der  zech. 

Fricz  Fesselman    frawen  th.  ketners    Die  erden  ist  des  herren 
H.  Leutzdortfer  schacz  th.  hans  vogl    Es  war  ain  kün[i]g  zv 

edom 

Den  danid  hat  Bastian  Hilprant,  den  schul- 
krancz  hat  Ponlein  vnd  den  zechkraucz  Hans 
Leuczdorffer  gewunen;  schüelgelcz  plieb  vber 
0.  —  Singschuel  auf  pfingsten  [G.  Juni  1557]  das 
kurcz  gemes. 

H  V  Norling    abgeschieden  uuuenpecken    Joel  peschriebe 
Paul  Schmid    abgeschieden  schweinfelder    Do  |  Jesus  in  den 

dote  ) 


35 

Pauczermacher    gartweis  jeroui:   scliinid     Nach   virzig  tagen 

als  der  herr  cristüs  ) 

Jacob   Sailer     langen  th.   Sachsen     Lucas   peschreibet 

clare  ) 

Prosi  Wal  siiesen  vogel    Nach  dem  aus  gotes  gnade ) 

Ponlein    krönten  dueller    Nach  dem  philippus  käme 
[bl.  4ü]  Adam  Puschman    henffling  weis  puschman 

Lucas  in  der  geschieht  sagt  an  dem  andern 
Hans  Gnieser    langen  nachtigal    Got  vater  hat  den  heilling 

geist 

Gleicht  auf  der  selifiel. 

Nerliuger     langen   mmenpecken      Drey  |  mal    hat    zeugnus 

geben 
Ponlein     langen   eislinger     Jepthe   war   ein  geleatiter 

Vnd  Hans  von  Nerling-  liat  das  klainat  vnd 
der  Ponlein  den  schiielkrancz.  —  Die  par  an 
der  zeeh. 

Paul  Schmid    kurzen  nachtigal    Es  hies  ein  jungling  cüpresüs 
Panczermacher     kurzen   nachtigal     Nach  dem  her  gaj-üs 

grachüs 
Adam  Pü :  tagweis  nachtigal    Nach  dem  cristus  auf  erden 
Jacob  Sailr    feyelweis  folczen    Ein  pauer  sas 
Jörg  Sporl    hen  weis  wolfran    Matheus  schreibt  am  achten 

Michel  Vogl     klagweis  lochners    Als  kung 

Hans  Wa[l]thr    schwarzen  klingsor    In  ainem  dorff  starb  ain 

alt  weib  ) 

Ponlein     schwarz  klingsor    Ein  mesner  wont  zv  wendel  stain 
Killian    susen  schiller    Nach  dem  vnd  dedalus 

Gleicht  an  der  zech. 

Paul   Schmid     gartweis   jerouimus   schmid     Das  leczt  in  der 

anderen  crouica 
[bl.  46]   Sporl     rosenton  Sachsen    So   wir  nun  sein  versünt 

mit  gote 
Jacob  S[ailer]    rosen  thon  [?]    Ein  pauer  thet  mich  fragen 
Walter    lilgenweis  vogl    Neun  Schwaben  gingen  vberlant 
Killian    kupfer  thon    Als  ella  künig  wäre 

3* 


36 

Gleicht  zum  andern  mal. 

Paul  S[chmid]    radweis  frawlob     Lucas  schreibt  dar 

Sporl    hohen  folczen    Oseas  die  vrstent  cristi 

Jacob  Sailr    rosen  thon     Zum  virden  er  getraget  hate 

Gleicht  zum  driten  mal. 

Paul  S[chraid]     radweis  frawenlob    Cristus  sprach  ge 
Jacob  Sailr    rosen  th.  hans  saxen    Das  drit[e]  lidlen  in  dem 

par[e] 

Vnd  den  zeehkranez  hat  Jacob  Sailr  ge- 
wiineu,  vber  schues  plieb  9  h  21  <\.  ■ —  Sing- 
schiiel  auf  süntag  nach  Johanuis  Baptiste 
[27.  Juni  1557]  lang  gemes. 

Fricz  Fesselman      suesen   fogel     Frolocket   ir   volcker   mit 

henden 
Michel  Fogl    abgschiedeu  schweiufelder    Gabriel  wart  gesante 
Hans  Lang    engelweis  hans  vogl    Lucas  am   fünften  spricht 

als  in  den  tagen 
Hilprant     in  5  thonen     Die  sechste   plag 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Hans  Lang  geflochten  th.  caspar  peezen  Ezechiel  sprach  durch 

den  gaist 

[bl.  47]  Jacob  Sailer     laiton  herman  urtel    Als  cristus  gen 

Jerusalem 

Vnd  dendauid  hat  Jacob  Sailer  gewuneu 
vnd  den  kraucz  Haus  Lang  schuelgelt  plieb  2  A 
—  Siugschüel   auf  süntag   vor  jacobi  [18.  Juli 

1557]. 

Hans  Lang  parat  rayen  ketners    Got  der  ist  vnsers  zwfersicht 
Michel  Vogl    corweis  nnincb  von  salczpurg    Im  ersten  künig 

puch  das  drit 
Killion  Loer    langen  walter    Mo  |  se  sas  vnter  dem  volck  zv 

gerieht 
Hans  Grueser    neweu  th.   Sachsen    Nach   dem   paiilüs  durch 

den  heilligeu  geist 
Hilprant    eugelweis  vogl    Als  isay  seineu  sün  dauid  sendet 


I 


I 


37 

Gleicht  auf  der  seliüel. 

Hans  Lang    in  der  raising  fraidw.   schechners    Do  ]  pegabe 

sich  ZV  der  zeit 
Hilprant    fogelweis  bans  vogl    Die  |  jünger  detten  fragen 

Die  par  an  der  zech. 

Michel  Vogl    flauiweis  wolfran    Ein  mvieller  ainen  esel  het 
Jacob  Sailer    vergessen  frauenlob    Diocletianüs  wart[e?]  ge- 

poren 
Hans  Haffner    plutweis  stollen    Eulenspigel  ainmal  gen  maid- 

werck  kome 
Poulein   vergessen  fraw :    Als  piritheus  nam(e)  sein  hippitome 
Rot  piietner    tailthen  folczen     Herr  valerius  maximus 

[hl.  48]  Gleicht  au  der  zech. 

Michel  Vogl  alment  des  stollen  Als  ain  leüitisch  man  von  dem 
Jacob  Sailr    spruchweis  Sachsen    Ewlenspigel  noch  junge 

Vud  das  sehuelklaiuat  hat  Killian  Löer 
g:ewuueu  deu  krancz  Wastiau  Hilpraut  vud 
den  zechkranez  Michel  Vogl,  schulgelt  plieb 
üeber  0. —  Singschüel  auf  süntag  nach  lawrenti 
[15.  Aug.  1557]  das  lang  gern  es. 

Friczlein    reben  weis  hans  vogl    Nach  dem  predigt  pawlus 
Fogl    verporgen  thon  zorn    Adam  erkent  sein  weib  eiia 
Hans  Lang    zanckweis  lorencz    An  dem  ailften  capitel 
Adam  Puschman    laiton  nacbtigal    Got  sprach  mose 
Bastian  Hil:    fridw.  balthas  [fridl]    Als  goliat  vberwande  .  . 
Hans   Grueser     corweis   münch  v:  s:    Nach   dem   erstanden 

war  cristüs 

Gleicht  auf  der  sehiiel. 

Adam   Puschman    vberlangen   Sachsen    Ein  |  man  hies  hiob 

war  in  vr  dem  lande 
Bastian  Hil:    ueberhohen  perck   weis  Sachsen    Jü  |  dit  das 

heillig  kuene  weib 
Hans  Grueser    vberlangen  Sachsen    Er  |  ziirn  dich  nit  spricht 

daüid  ob  dem  posen  ) 


38 

YncT  den  daiiid  hat  Hans  Lang  vnd  den 
krancz  Hans  Grüeser  gewüneu.  —  Die  par  an 
der  zech. 

[bl.  49]  Adam  Puschman    alinent  des  stoUen    Die  edel  küngin 

hecuba 
Hilprant    vergessen  frawenlob    Als  oriou  war  ain  periimbter 

Jeger 
Kilian  Loer    mayenweis  eislingers    Nach  dem  marsilia  die  stat 
Michel  Vogl    fein  thon  walters    Im  wald  ein  esel  vnd  ein  per 

Gleicht  an  der  zech. 

Bastian  Hil:  suesen  thon  fogel    Als  cristiis  vnser  herre 
Killian  Loer    gülden  Sachsen    Ein  reicher  künig  hies  midas 

Vnd  Bastian  Hilprant  hat  den  zechkranez, 
schuelgelcz  pHeb  lieber  15  A  —  Sing-schuel 
auf  süntag  vor  kuuegunde  [5.  Sept.  1557]  das 
kürcz  gemes. 

Hans  Grueser    krönten  düller    Hort  wie  nach  deme 

Hans  V  Nor:    in  den  vier  haubtonen    Vunferley  wünderwerck 

thet  cristüs  hie  auf  ert 
Kilian   Loer     verporgen  th.  fricz   zorn     Das   zwelft  in   actis 

vns  pekent 
Bastian  Hil:    in  3  thonen    Drey  thirannen  haben  dwrch  echt 
Adam  Pusch:   corweis  münch  von  salczpiirg  Hort  der  prophet 

malachias 
Die  par  an  der  zech. 

Hans  Grieser    spigel  thon  frawen  lob    Als  man  gewan  thebe 

die  stat 
Hans  Lang     romers  gesangweis    So  wil  ich  aber  singen  hie 

an  argen  has 
[bl.  50]  Jacob  Sailer    kurczen  mügling    Es  schreibt  herodotüs 
Hans  Leik'zd :    thailten  folczen    Auf  einem  dorff  ein  pauer  sas 
Hilprant    in  fraw  eren  thon    Im  niderlant  war  ein  gwonheit 
Ponlein     Drey  stueck  mich  hart  vertriesen 

Gleicht  an  der  zech. 
Grueser     im  rosen  th.     Cristus  der  spricht  das  himelreiche 
Hilprant    nachtigal  tagweis    Es  schreibt  von  der  nachtewlen 


39 

Hans  Lang     radweis  fraweulob     Nachdem   pauliis  ) 

Jacob  Sailer    spruchweis  Sachsen    Ewlenspiegel  vor  jaren 

Gleicht  zum  andern  mal. 

Hans  Grueser  rosen  th.  Sachsen  Da  antworten  die  khigen  eben 
Hans  Lang    radweis  frawenlob     Mit  auf  die  stras 

Vnd  das  schuelklainat  hat  Hans  von  Xor- 
ling  vnd  den  kranez  Kilian  Löer  gewnnen, 
aber  den  zechkranez  Haus  Grueser,  scbulgelt 
plib  vber  0.  —  Singschuel  auf  süutag  nach 
franeisi  [10.  October  1557]  lang  gemes. 

Haus  Lang    in  der  gsangw.  hans  Sachsen    Nach  |  dem  cristüs 

an  dem  sabat 
Jacob  Sailer    langen  thon  hans  Sachsen     Lucas  peschreibet 

clare  ) 

Hans  Grueser    verschrenckten  peczen    Als  gen  himel  fuer  elia 
Panczermacher    plosen  th.  michel  herwart    Lu  |  cas  am  achten 

der  geschieht 
[bl.  51]  Hans  Walter    pewerten  th.  h  saxen   Dreyerley  werck 

der  heillig  geist 
Hans   Leuczdo :     schneweis    müelner     Nach   dem   vnd   assa 

künig  war 
ein  Fremder    starcken  nachtigal    Do  Jesus  war  geporen 
Kilian  Loer   gsanckweis  leschen    Do  |  got  ausfüer[e]t  israel 
Adam  Pusch:    in  seiner  puschweis    Am  driten  sprichte 
Schlosser     corweis   minch   v   salczpurg    Im   sechsten  monat 

wart  gesant 

Gleicht  auf  der  sehuel. 

Hans  Walter     vberlangen  Sachsen     Erzuern  dich  nit  spricht 

daüid  ob  dem  pusen  ) 

Killion    laiton  ortl    Das  135  lied 

Hans  Leuczdorffer    corweis  folczen     Am  tage 

Die  par  an  der  zech  lang  gemes. 
Hans  Grueser    kurzen  vogl    Ain  kremer  ging  durch  ainen  walt 
Panczermacher    grünt  weis    Als  der  franczos  mailant  det  hart 

verlegen 


40 

Jacob  Sailer    in  der  mayenweis  schiller    Eim  pawren  war  im 

pauch  nit  recht 
Hilprant    kurczen  nünenpecken    Im  lande 
Killian  Loer    hofton  mügling    Eclestiasticus  zaigt  an 

Gleicht  aü'  der  zech. 
Hilprant    haupton  danheiisers    Es  sagt  das  sechst  capi\t 
[bl.  52]  Jacob  Sailer     glasweis  vogl    Als  künig  assa  starbe 

Vnd  das  schuelklainat  hat  Hans  Walt[ei-j, 
den  krancz  Hans  Lenczdorffer  und  den  zech- 
krancz  Bastian  Hilprant  gCAvunen,  schuelgelt 
plieben  0.  —  Siugschuel  auf  siintag  vor  mar- 
tini  [7.  Nov.  1557]  kurcz  gmes. 

Panczermacher  hohen  gartweis  jeronimus  schmid  Nach  virzig 

tagen  als  der  herr  crisiüs 
H  V  Norling    krönten  th.  frawenlob    Als  juda  hart 
Stetfan    schneweis    Als  jesw  zog  vil  Volkes  nach 
Hans  Gräser    straifweis  folczen    Als  josüa  ein  nüme 
Hans  Lang    dailten  nachtigal    Nach  dem  liebt  künig  salomon 
Kilian  Loer    abgeschieden   nünenpecken    Als  jacob   sterben 
Adam  Puschmau    in  seiner  henffling  weis    Lu  |  cas  im  andren 

der  geschieht 

Gleicht  auf  der  schüei. 

Hans  Norlinger  gülden  fogelgsang  Cristüm  det  ser  erparmen 
Hans  Lang  geflochten  peczen  Ezechiel  spricht  durch  den 
Kilian  Loer    korweis  folczen    Es  sprichte  [gaist 

Adam  Piischman    langen  fogel    Als  kunig  wäre 

Gleicht  zum  andern  mal. 
H  V  Norling    langen  vngelerten  [bl.  53]     Nach  dem  vnd  der 

füerst  nicanor 
Adam  Pusch:     fogel  weis  hans  fogel    Mein  kint  .  .  . 

Vnd  das  schiielkleinat  hat  Hans  Lang  vnd 
den  krancz  Hans  von  Norling  gewüueu. —  Die 
par  an  der  zech. 

Lorencz  Pfaft'    guelden  wolffran    Zw  münichen  da  sase 
Jacob  Sailer     guelden  marner     Als  vlises  von  troya  schied 


41 

Ponlein    abentewr  weis    Es  sas  ein  fischer  an  der  ron 
Killian     kurczeü  tb.  hans  Sachsen    Ains  abencz  sas  ein  pawer 

pey  dem  wein 
Veit  Feselman  henweis  wolfrans  Zw  rottenpach  da  sase 
H  Schlemüller     fraw  eren  th.     Ein   reicher   kauffman   het 

ein  sün 

Gleicht  an  der  zech. 

Lorencz   Pfaff    mayenweis   Schillers     Ain   daüb  nist  auf  ein 

paümen  hoch 
Jacob  Sailer     radweis  lieben   von  gengen     Hanno  ein  füerst 

von  cartago 
Feit  Fesselman    freüdweis  hans  von  maincz  .... 

Vnd  den  zeelikrancz  hat  Veit  Feselmau 
gewünen,  schiielgelcz  plieb  ueher  40  A.  — 
Singschüel  auf  den  andren  snntag;  im  aclvent 
[5.  Dec.  1557]  das  lang  geraes. 

Fricz  Weidenhofer     lügen   weis  hans  fogel     Es  pegabe  sich 

das  Jesus 
Hans  Gnieser  zalten  [!]  frawenlob    Am  tünffzehenden  spricht 

lucas 
[bl.  54]   Jörg  Sporl    abentewr  weis  folczen    Als  Jericho  ge- 
wünen war 
Panczermacher     knaben  w.  paul  schmid    Das  fvinfzehent  thüet 

sagen 
Lewczdorffer    gefangen  fogl    Höret  das  virt  jeremie 
Mallerlein    zugweis  zorn    Ein  man  war  jairüs  genente 
jung  Wal     engelweis  vogl     ]^ach  dem  vnd  aber  sara  nicht 

gepare 
Zwirner     newen  th.  hans  Sachsen     Als  daüid  wont  in  der 

wuesten  paran 
Adam  Pw :    parat  rayeu  ortl    Da  künig  pharao  gepot 
Kilian    kupfcr  th.  frawenlob     Paulus  schreibet  an  mitel 
Bastian  Hilprant    krönten  frawenlob    Jeremias 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Grueser    vberlangen  hans  fogl    Der  ander  kung  achab 
Lewczdorffer    guelden  fogelgsang    Nachdem  daüid  entrone 


42 

Zwirner      hoch    pcrekweis    Sachsen      Das    |    drit    im    driten 

puch  esre 

Hilprant    guelden  tagweis  jeronimüs  trabolt    Mat  |  heus  vns 

ausweisset 

Die  par  an  der  zech  lang  gemes. 
Kilian    laiton  frawenlobs    Jeremias 
Veit  Feselman    süesen  schiller    In  plntarcho  ich  lis 

[bl.  55]  Sehacz     Zw  augspiirg  sas  ein  kaufl'man  reich 

Fricz  Fesselman     creüczton  wolfran    Als  herodes  regiret 
Hilprant    süesen  regenpogen    Als  jacob  lieb  gewiine 
Leüczdorfer    kürczen  Sachsen    Ein  tiger  dier  wonet  in  ainem 

wald 

Gleicht  an  der  zech. 

Veit  Feselman    reben  weis  vogl    Ein  Schneider  het  ein  weib 
Hilprant    morenweis  schwarczenpach    Ecechiel 
Kilian    guelden  thon  Sachsen     Oüidifis  der  hoch  poet 
Leüczdorfer    schaczthon    Ein  pawer  sas  zv  poppenrewt 

Vnd  den  daiiid  hat  Hans  Grueser  vnd  den 
krancz  Hans  Zwirner  gewunen.  aber  den  zeeh- 
krancz  Killian  Loer,  sehulgelt  plieb  vber  0. 
—  Das  singen  aufweinachten  anno  1558  [Sams- 
tag den  25.  Dec.  1557].     Das  kurez  gemes. 

Killian  Loer    laiton  frawenlobs    Jeremias 

Adam  Püsch:    laiton  ortl    In  dem  ersten  peschreibt  lucas 

Hans  von  Nor :    langen  thon  nünepecken    Lii  |  cas  thuet  cler- 

lich  sagen 
Hans  Walter    fridweis  waltas  fridl    Nach  dem  Jesus  geporen 

wäre  '. 

Hans  Zwirner  verporgen  th.  zorn  Als  nun  die  weisen  zogen  hin 
Hans  Lang  langen  nachtigal  Als  nun  erfiielt  waren  die  dage 
[bl.  56]  Hans  Grueser    gesangweis  hans  Sachsen    .... 

Ynd  das  schuelklainat  hat  Hans  von  Xor- 
ling  vnd  den  krancz  Hans  Lang  gewiinen.  — 
Die  par  an  der  zech. 

Adam  Püschman     kurzen  nachtigal  tagw.     Xembt  war  des 

berren  hande 


43 

Veit  Fessel :     kurz,  sachs.     Zwen  prueder  waren   aus  schlaw- 

raffen  lant 

Hans  Waltr    pflugthon    Ain  man  ain  poses  weibe  het ) 

Jacob  .Sailr    gülden  wolfran    Es  schreibet  vns  valeriris 
Antoni  Fib:     benweis   wolfran     Ains   mals  ein  reiiter  trabet 
Zwirner    kurzen  nachtigal    Cristiis  leret  des  volck[e]s   schar 
Hans   Leuczdorfifer     plueton  des   stolen     Ein  pauer  het  gar 

ain  vnheüslich  weib[e] 
Basti :  Hilprant    rotten  zwinger    Drey  man  haben  gewant  [?] 

in  irem  leben 
Micbl  Vogl  ....    Zw  aiigspurg  da  het  ain  doctor  ain  weibe 
Kilian  Loer  pflugthon  sighart  ^'achdem  argos  die  mechtig  stat 
Ponlein    pflugton  sighart    Ein  guet  gesel  fragt  mich  der  mer 

C41eicht  an  der  zech. 
Adam  Püschman  schrotw.  des  schrotten  Wer  zwitracht  anrieht 

mit  der  hant 
Walter    radweis  frawlobs    Lucas  spricht  dar 
Hans  Zwirner     klingenden  Sachsen     Ich  |  wil   dich   erheben 

mein  herr  vnd  gote 
[bl.  57]  Antoni  newen  frawenlob    Jeremias  der  gros  prophete 
Vogel    marners  hofton    Zwolff  woltf  die  hielten  hause 
Killian     romers  gesangweis 

Zürn  andern  mal  gleicht. 

Zwirner    klingenden   th.   Sachsen     Ein  |  augenplick  so   wert 

allein  dein  zoren 
Adam  Püsch:    schrotweis    Wer  ist  mit  seiner  arbeit  los 
Kilian    radweis  frauelob  [!]    Cristus  sprach  ge 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Hans  Zwirner 
gewunen,  schnelgelt  plieb  ueber  1  gülden  — 
[1 558].  S i  n  g s c h ü  e  1  a  n f  o b  e r  s t  e n  [Donnerstag  den 
G.  Jan.]   lang  genies. 

Wastian  Copicz    dailten  krüg  weis  h  leützdorft'er    Der  her 

sprach  zw  jeremie 
Hans  Grueser    abgeschieden  schweinfelder    Lu  ]  cas  nach  leng 

anfinge 
Jörg  Sporl    lerchen  weis  kamachers    Zum  herren  schreye 


44 

Hans   LaDg      parat   rayen    ketners      0   lierr    mein   got  ich 

preyse  dich 
Killian    spruchweis   Sachsen    Im  hunderten  da  iste 
Adam  Püsch :    newen  saxen    Cristus   sagt  sein  jungem  von 

der  weit  ent 
Fricz :  Helffenp :   newen  saxen    Johanes  am  ain  zwainczigisten 

sein 
Antoni  Schrein :     schranckweis  folzen    Ich  schrey  mit  meiner 

Stirn  zw  got 

Gleicht  auf  der  sehüel. 

Hans  Grueser  vberlangen  Sachsen    Er  |  zürn  dich  nit  spricht 

danid  ob  dem  posen 
[bl.  5S]  Killian  Loer     vberlangen  saxen     Clar  |  fint[et]   man 

der  dürchleuchtigen  frauen 
Antoni    vberlangen  peczen    Mach  |  abenim  das  drite  puech 

Die  par  an  der  zech. 

Zwirner    danheuser    hofton     Gesta  romanorüm  vnd  [!]  sagt 
Hilprant    Schillers  hofton    In  Sachsen  sas  ein  edelman 

Taubela    Der  romer  gschicht  sagt  vns  mit  nom 

Schlemullr    plaben  regenpogen    Pachus  ein  got  der  drincker 

zfmft 

Das  schiielklaiuat  hat  Autoni  vud  den 
kranez  hat  Kiliau  Löer,  aber  den  zeehkrauez 
(aber)  der  Hilprant,  Aebersehüs  35  ^.  —  Sing- 
sehüel  auf  suntag  vor  liehtmes  [30.  Jan.  1558] 
kiirez  g-emes. 
Bastian  Copicz    radweis   lieben   von  geogen    Als  got  ainen 

man  gotes  sent 
HansLeutz:    abgschieden  schweinfeldr    Do  thimotheus  zuege 
Adam  Pusch :     marner  langen    Paulus  peschreibt  am  driten 

clar 
Jörg  Spörl    verporgen  thon    Im  füntl'  vnd   fünfzigsten  capiit 
Hans  Walter     fridweis  waltas     Mose  am  lünften  puech  pe- 

richte  ) 

Hilprant    vnpenauten  zorn    Als  mose  nach  seim  vater  sent 
Killian    rorweis  pfalzen    Die  vbeltat 


45 

Die  scluielkron  bat  Hans  Walter  vud  den 
sehüelkrauez  Wastian  Copiez  geAvüneu.  [bl.  59J 
Die  par  an  der  zech. 

Jörg  Sporl    hohen  folczen     Oseas  die  verstent  cristl 
Lorencz  Pfaff    vergolten  wolfran    Ain  wolft'  an  ainer  wilde 
Killian  Loer    fe3'elw.  folzen     Nach  dem  cristüs 
Hilprant    cleweis    Ein  edelman  in  francken  was 
Haffner    kurzen  nachtigal    Ainer  der  starb  ir  man 

Gleiebt  an  der  zecb. 

Sigela    lilgen  weis  fogel    Nach  dem  adam  vnd  eua  wart 
Killian    silber  weis  saxen    Ein  küuig  war  genande 

Hilprant    Diodorus  sicülus  schreibet  dar 

Leuczdorffer  rosen  ton  Sachsen   Ains  nachtz  sach  ich  in  ainem 

traiime 

Vnd  den  zeebkrancz  hat  Killian  Loer  ge- 
wünen.  scbnelgelt  plib  91  fS.  —  8ingsehüel  anf 
oculi  [13.  März  1558]  das  lang  gemes. 

Michel  Vogl    geflochten  thon  peczen    Der  ewangelist  matheüs 
Panczermacher    engelweis  vogl    Da  sanl  verworffen  wart  da 

det  got  jehen 
Helffenpainer    gartweis    Frewet  euch  in  Jerusalem  der  stat 

Hans  Lang     Als  salomon  auff  pawet  het 

Killian  Loer   romers  gesangweis   Ein  cristenmensch  sol  hüeten 

sich  vor  trünkenheit 
Fricz  Feselman    im  langen  regenpogen   Hort  das  neünt  püche 

der  weisheite 
Hilprant      abgeschiden  niinenpecken    Als  abrahame 
[bl.  60]  Jörg  Sporl    fridweis  waltes  fridl    Als  cristus  gen  wolt 

in  den  dote  ) 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Vogl    in  seim  vberlangen  thon    Do  im  anfang 
Fricz  Helffen:    freüdweis  schechners   Do  |  Israel  petrenget  war 
Hans  Lang    freüdweis  schechner    Als  ein  gepot  ausginge  weit 
Hilprant    im  freyen  thon    Drey  |  tiranen  haben  durch  echt 


46 

Den  daiiid  hat  Micliel  Vogel  vnd  den  kranez 
Wastian  Hilprant.  —  Die  par  an  der  zech. 

Jörg  Sporl    kurczen  vogl    Ein  kremer  ging  durch  ainen  walt 
Weidenhoffer    fewerweis  leschen    Ains  mals  in  haiser  sümer 

zeit 
Panezermacher    zirckelweis  albrecht  leschen    Nach  dem  Jeru- 
salems 
Hans  Walter     kürzen  miiegling     Zw  franckfürt  het  ain 

kram  ) 

Daübele  plüeton  [?]    Ein  man  ein  pos[es]  weib[e]  het ) 

Killian  Loer    suessen  regenpogen    Phebns  war  auf  dem  perge 
Hans  Grueser    osterweis  ketners    Sabellicüs  peschreibet  als 

theba  die  stat  ) 

Melcher    kurzen  vogl    Ein  pirprew  zv  münichen  in  der  stat 
Haffner  Hans    hülczing  hagelw.    Ein  Schneider  vnd  ain  edel- 

man 
Fritz  Feselman    gülden  wolfran     Als  perseus  fing   vber  mer 

[bl.  (31]  Gleicht  an  der  zech. 

Grüeser    langen  nachtigal    Als  jeremias  der  prophette 
Hans  Haffner    f  thon  marners    An  dem  zwölften  so  schreibt 

lucas 

Gleicht  zum  2.  mal. 

Grueser    krönten  düUcr    Sie  sprachen  wiltw  herre 
Haffner     langen  regenpogen     Wol  dem  der  hat  die  Weisheit 

holde 

Gleicht  zürn  driten  mal. 

Grueser     golden  bans  Sachsen     Ain  junckfraw  hies  atha- 

lanta  ) 

Haffner    schacz  thon  vogel    Es  war  ain  kunig  zw  edom 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Haus  Hnffner,  vber 
plieben  schuelgelez  nüllo.  —  Öiug-sehuel  auf 
suntag  judica  [27.  März  1558]  kiircz  gemes. 

Bastian  Copicz    in  der  schrotweis     

Jörg  Frölich    laiton  frawenlobs    In  der  ersten 

der  Frembd    freyen  folczen     In  |  actis  an  dem  fünften  stat 


47 

Feiierscblos     abgeschieden    schweinfelder     Do    kunig   achas 

sehlüege 
Hans  Gnieser  newen  th.  saxen    Johannes  an  dem  virzehenden 

spricht 
Hans  Lang    rebenweis  bans  vogl    Hör  auf  dw  menschen  liind 
Killian  Leer    spruchweis  hans   Sachsen    Eclesiastes  sprichte 
Zwirner    schlagw.  nimenpeckeu    0  herre 
[bl.  62]  Fricz  Fesselman    glasweis  haus  fogl    Fro  |  locket  all 

mit  henden 
Jacob  Sailer    engelweis  vogl     Als  kunig  sai\l  erschlagen  wart 

im  streitte 

Gleicht  auf  der  scliüel. 

Hans  Grueser    layton  ortel    Johannes  apocalipsis 

Jacob  Sailer  langen  maj'enschein  Als  der  hünger  nam  vberhant 

Vnd  das  seliuelklainat  hat  Hans  Grueser 
vnd  den  schuelkranez  Jacob  Sailer  gewunen. 
sehuelgelt  plieb  ueb[er]  nullo  0.  —  Die  par  an 
der  zech. 

Hans  Schlemuler     dailden   hans   folzen     Amor  sprach  zv 

menedemo 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Hans  Schlemuler 
gewünen.  —  Singschuel  auf  den  ostertag 
[10.  Apr.  1558]  das  lang  gemes. 

Bastian  Copicz  gsanckw.  hans  Sachsen    Osee  an  dem  sechsten 

spricht 
Hans  Zwirner    osterweis  paul  ringsgwant    Als  |  Jesus  vur  vns 

gen  weit  in  den  dote 
Michel  Vogl    in  seiner  harten  stainweis    Hort  vmb  die  sechste 

stünde  war 
Hans  Nörling    newen  th.  hans  Sachsen    Am  abent  des  sabates 

feyertag 
Hans  Walter    vnpenanten  fricz  zorn  Nachdem  Jesus  erstanden 

war  ) 

Hans  Lang     engelweis  hans   vogels     Lucas  am   vir  und 

zwainczigsten  capitel 
Jacob  Sailer    plosen  th.  michel  herbarcz   Pau  |  lus  schreibt  ad 

corinthios 


48 

[bl.  63]  Gleicht  auf  der  schüel. 

Norlinger    vberlangen  vogl    Der  ander  kung  achab 

Walter    langen  th.  hans  saxen    Cristüs  hat  auferwecket ) 

Lang    vberlangen  eyslinger    Do  abraham 

Jacob  Sailer    Als  künig  saul  drey  Jar 

'  Die  krön  bat  Hans  Laug  vud  d<*u  krauez 
Hans  von  NörHug  gewuneu.  —  Die  par  au 
der  zeeb. 

Walter    rewter  thon  fülsack    Als  ain  wolfart 
Copicz    gruen  frawenlob    Ein  Schneider  ent  sein  leben 
Michel  Fogl     harders  siiesen   thon      Als   alexander  magnüs 

ziiege 

Hans  Zwirner   süesen  regenpogen  Ewsebiüs  peschriebe  i 

Veit  Feselman    gülden  wolfran    Als  hercules  het  heldenkraft 
Jacob  Sailer    radweis  lieben  von  gengen    Hanno  ein  füerst 

von  cartago 
Hilprant    alment  des  stellen    Welcher  nit  weit  gewandert  het 

Hainrich  Docler    Ains   mals   aiu  armer  pawer  was 

Ponlein  troschwels  trauenlob   Jesus  sirach  hat  vns  erclert ) 
Killian  Loer    greflfrey  fricz  zorn    Als  hercules  der  kune  held 
Fricz  Fesselman    paüm   th.   hans  folczen    Matheus  schreibet 

clare 
Schachteluiachr     kurzen  mügling  [bl.  64]     Anacharsy  philo- 

sopho 

Gleicht  an  der  zech. 

Walter     fridweis  baltas  fridl    Nachdem  Jesus  geporen 

wäre  ^^ 

Ponlein    fridweis  baltas  f:    Hort  es  geschach  des  herren  worte 

Hilprant    Die  franzosische  kronica 

Killian    mayenweis    Eulenspigel  kam  auf  ain  schlos 

Vnd  den  zecbkrancz  bat  Killian  Loer  ge- 
wuuen,  schuelgelt  plieb  ueber  1  H  40  c^.  — 
Singsebüel  auf  süntag  walpürgis  [1.  Mai  1558] 
Das  kurcz  gemes. 

Fremder    'langen  frawenlob     Johanes  am  achten  capüt  pe- 

schreiben  thüet 


49 

Fremder    corweis  municbs    Am  aclizehenden  vns  liicas 
Jörg  Frolicb    hoben  folzen    Das  vir  und  zwainzigiste  such 
Bastian  Copicz     glasweis  vogels     Do  |  uianasse  lag  gfangen 

ferre  ) 

Hans  Norlinger    in  den  4  hawbtonen    Funfferlay  wnnderwerck 

thet  cristiis  hie  auf  ert 
Erbart  Nagler     engehveis  vogl    Als  Israel  das  volck  wart  hart 

geplaget 
Jörg  Sporl    vnpenanten  zorn    Lucas  an  dem  achten  capi\t 

Die  par  an  der  zecli. 

Fremder     rosen  th.   Sachsen     Ains   mals  thet  ich  ain  alten 

fragen 
Fogel    praiin  thon  regenbogen    Als   man  zeit  dawsent  acht 

vnd  dreissig  jare 

Fremder    Hort  wie  in  der  cronica  stet 

[bl.  65]  Erhart  Nagler    lügen  weis  bans  fogl    Nach  dem  aaam 

vnd  eua  wert 
Kj'llian  Leer    dailten  folzen    Es  sas  ein  pawer  pey  dem  wein 

Gleiclit  an  der  zech. 

Erbart  Nagler    plüeweis  michel  lorencz    Herodotus  der  kric- 

chische  poet 
Killian  Nagler    rosenthon    Museüs  der  poet  peschriebe 

Vnd  das  scliuelklainat  liat  Haus  von  Nor- 
ling  vnd  den  kranez  Jörg  Frolieli  gewünen, 
aber  den  zechkranez  Erhart  Nagler,  schuel- 
gelcz  plieb  0.  —  Singsehiiel  auf  pfingsten 
[29.  Mai]  anno  1558  das  lang  gern  es. 

Jacob  Sailer  langen  nachtigal  Joel  im  andren  zaigt  den  segen 
Ponlein    lerchen  weis  kamacher    Nach  des  herren  vrstent 
Hans  Lang    engelw.  vogl    Petrus   aber  nach  den  tagen  auf 

drate 
Jörg  Frolicb    gfangen  tb.   bans   fogel    Als  der  pfingstag  er- 

füellet  war 
Killian  Loer    verporgen  zorn    Das  zwelft  in  actis  vns  pekent 
Michel  Vogl     abgeschieden   schweinfelder     Nach   dem   leret 

peschaiden 

Hans  Sachs,  Gemerkbüchlein.  4 


50 

Wall    krönten  dviller    Als  pauliis  het  durchgangen 
Hans  Zwirner    gsanckweis  hans  Sachsen    Eo  |  manos  an  dem 

achten  ret 

Vnd  das  klniuat  hat  Hans  Lang  vud  den 
krancz  der  Ponleiu  gewünen.  —  [bl.  66'*]  Die 
par  an  der  zech. 

Jacob  Salier    mayenweis  jorg  Schillers    Aim  pauren  war  im 

pauch  nit  recht 
Michel  Vogel    haglweis  hiielzings   Zw  der  newüng  im  durgner 
Norlinger    grnn  frawenlob    Rimicius  peschriebe  [land 

Frolich    cleweis  baltas  wencken  Als  ein  pawer  peherbergt  het 
Hans  Walter     kurzen  mugling     Zw   franckfort  het  ain 

kram  ] 

Wastian  Kopicz   harders  suesen  thon    In  asiria  ein  küng  sase 
Melcher    jungling  weis  ottendorfter    Ain  pirprew  in  mvincheu 

der  stat  ) 

Killian  Loer   kürzen  thon  Sachsen   Hort  wie  mir  nechten  erzelt 

ain  reinjeck 
Hans  Zwirner    hofton   jörg  Schillers    Ein  trunckenpolcz  der 

het  geschlembt 
Nagler  gsel    creüczton  wolfran    Thitus  liüius  schriebe 

Gleicht  an  der  zech. 

Hans  Zwirner    guelden  th.  Sachsen    Als  jüliiis  cesar  zv  rom 
Michel  Vogl    krönten  düeller    We  dem  die  hinab  zihen  ) 

Vnd  den  zechkrauez  hat  Hans  Zwirner  vnd 
sehüelgelt  pHeb  vber  1  fl  4  A  —  Singschüei 
auf  suntag  nach  johaues  [2ti.  Jnni  1558]  das 
kurcz  gemes. 

Panczermacher    plosen  th.  michel  her(olt)[wart]    Do  |  Jesus  in 

die  gegent  kam 
Nagler  gesel  verholen  thon  Matheus  vns  peschreibet  dar 
[bl.    67]  Wenczel  Knap      verwirteu  tbgel     Als   all  weit  het 

ainerley  sprach 
Jacob  Sailer  schranckweis  tblczen   Es  pegab  sich  im  ailften  jar 
Jörg  Sporll    hohen  folzen    Hort  als  simson  veriet  sein  weib 
Weidenhoflfer  plosen  herwart  Jo  1  hannes  am  zehenden  spricht 


51 

Melcher  fridweis  waltas  fridl    Mose  aru  ffinften  sprichte  ) 

Zwirner    ueweu  saxen    Als  daüid  war  in  der  wüesten  maon 
Hans  Walter    vnpenanten  zorn    Als  Jesus  hing  pis  in  den  dot 

Gleicht  im  hauptsingen. 

Wenzel    freyen  th.  lians  folzen    Mose  peschreibet  exodi 
Jacob  Sailr    langen  th.  saxen    Lucas  peschreibet  clare 
Fricz  Weidenhoffer     gülden  fogelgsang     Matheüs   schreibt 

lobsame 
Hans  Zwirner    langen  bans  vogl    Als  kirchweich  wäre 

Yncl  den  dafiid  hat  Fricz  AVeideuhoffer 
vnd  den  krancz  Jacob  Sailer  g-eAvünen.  —  Die 
par  an  der  zech. 

Jörg  Sporl    vergolten  weis  wolfrans    Matheus   schreibet  clare 
Nagler  gsel    hagenphiet  frawen  lobs    Hert  ain  man  mit 

schalckheite 
Wenczel  Knapp    honweis  wolfran    Man  list  von  ainem  aft'en 
Hans  Haffner    rosen  th.  hans  Sachsen     In  hoch  pürgiind  ain 

riter  sase 
Ponlein  vergessen  frawenlob   Als  piriteüs  nam  sein  hipotame 
Melchior     kurzen   nachtigal      Ain  stolzer  Schneider  auf  eim 

schlos 
[bl.    6&]   Engel  Zimerman     rosen   th.   saxsen     In   lidia  dem 

kunigreiche 
Hans  Zwirner    rosen  th.  saxen    Oüidius  schrieb  wolgeziret 

Gleicht  an  der  zech. 
Zwirner    romer  gesanckw.     Zu  athen  sas  ain  kunig  der  his 
Hans  Haffner  rewter  th.  fulsack   Herzog  fridrich      [pandion 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Hans  Haffner, 
schuelgelt  plieb  vber  nüllo.  —  Singschiiel 
auf  süntag  vor  jacobi  [24.  Juli  1558]  das  lang 
gemes. 

Jörg  Weber    laiton  ortl     Als  ein  jungliug  zv  Jesu  drat ) . 

Erhart  Ebenhoch     engelweis   vogl    Da  sara  abrahams  weib 

nichs  gepare 
Wenczel    plueweis  michel  lorencz    Ein  inprünstig  vnd  ernst- 
liches gepet 
4* 


52 

Melcher     laiton  nachtigal     Nach  dem  Jesus 

Jörg  Sporl    radweis  frawen  lobs    In  der  geschieht 

Hans  Lang    ziiegweis  zorn    Jo  |  hanes  am  sechsten  capitel 

Bastian  Copicz  abgeschieden  schweinfelder  An  dem  sechsten 

mit  grawse 
Engel  korweis  munichs  Im  ersten  kunig  puech  das  drit 
Vogel  Michel   zornigen  morgen  thon    Das  sieben  vnd  sieben- 

zigst  psalmen  lied 
Killian  Loer    langen   walter    Mose  sas  vnter  dem  volck  zw 

gericlit 
Veit  Weber    süesen  regenpogen  [bl.  69]    Bariich  am  driteu 

schriebe 

Gleicht  auf  der  schnei. 
Wenczel    langen  eyslinger    Joseph  der  wart  gefuert  hinab 
Kopicz    hohen  pluet  weis  zan    Hert  der  prophette 

Vnd  das  klainat  hat  Killiau  Nag-ler.  deu 
kraucz  aber  hat  Bastian  Cojticz  g-ewiiuen.  — 
Die  par  au  der  zech. 

Jacob  Sailr    corweis  pfalczen    Clitimestra 
Hans  Haffner    kurzen  wolfran    Als  in  scithia  war  aufruere 
Melcher    gruntweis  frawen  lob    Nach  cristi  gepur[t]  140  jare 
Engel    froschweis  frawen  lob    Vor  alter  w^ar  in  rom  der  stat 
Lorencz  Pfaff    pflügton    Nectanabüs  aiu  kvin[i]g  sas 

Gleicht  au  der  zech. 

Melchior     fridweis   baltas  fridl     Nach    dem   cristüs  geporen 

wäre  ) 

Engel    gülden  th.  hans   Sachsen     Ein   junckfraw  hies  atha- 

lanta  ) 

Vogel    dullers  krönten  th.    We  den  die  hinab  zihen ) 


Vnd  den  zechkraucz  hat  der  Engel  ge- 
wuneu,  schnelgelt  ist  niehs  vberpliebeu.  — 
Singsciiuel  auf  siintag  vor  partolomey  [21.  Aug. 
1558]  kurz  gm  es. 

Weber  gsel    corweis  münich   von  salczpürg    Vns  sagt  das 

virde  kun[i]g  puech 


Panczermacher    langen  nachtigal    Wol  dem  der  hat  die  Weis- 
heit holde 

Wenczl    glasweis  hans  vogi    Do  küng  manasse  ferre  ) 

Erhart  Naglr    freyen  th.  hans  folczen  [bl.  70]     Jo  j  hannes 

appocalipsis 
Hans  Lang    newen  th.  hans  Sachsen     Nach  dem  vnd  jonatan 

schlueg  in  die  flucht 
Melcher    lerchen  weis  hainrich  endres    Nach  dem  vnd  Jesus 

kam 
Hancz  Zwirner    tagw.  frauenlobs    0  das  ich  kund  für  meinen 

münd 
Jacob  Salier    osterw.  ringsgwant    Da  steifanüs  vol  gelawbens 

vnd  krafte 

Das  scliuelklaiiiat  hat  Jacob  Sailer  vnden  [!] 
krancz  Hans  Lang-  gewünen.  —  Die  par  an 
der  zeeli. 

H:  Leulzdorfer    kurzen  mügling    r4ot  grues  den  maister  güet 
Panczermacher    froschweis  trauenlobs     Zw  androuella  in  der 

stat 
Engel    hagenplüe  frawen  lob    Liicas  vns  zaiget  ane 
Killian  Luer    froschweis  frawenlob     Mose  vns  in  dem  andren 

püech 
Lorencz  Pfaflf  vergulten  thon  wolfran    Zw  ninn[ijchen  da  sase 
Michel  Fogl    schranckweis  romers    Mose  schreibet  im  andren 

püech 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Lorencz  Pfaff  radweis  lieben  von  gengen    Die  war  geschieht 

sagt  vns  mit  nam 
Leutzdorffer    zarten  thon  frawenlob  Cleopatra  die  küngin  zart 

Vnd  den  krancz  hat  Hans  Leutzdorffer 
gewünen,  schuelgelz  ist  0  vberplieben,  — 
Singschuel  auf  süntag  vor  mathey  [18.  Septbr. 
1558]  lang  gern  es. 

Jörg  Sporl    in  seiner  danckweis    Künig  daüid 

[bl.  71]  H:  Norlinger    graben  regenpogen    Hurt  nümery 

H:  Lang    verschieden  paul  schmid    Es  schreibet  matheus 


54 

Jünger    reben  weis  bans  vogel    Nachdem  predigt  pawlus 

Puschman    starcken  nachtigal    Als  auf  sinay  wäre 

Weber  g[esel]     vnpenanten  zorn     In  dem  ersten  peschreibt 

lucas 
Michel  Yogi    fogelweis  hans  vogl    Clar  peschreibet  die  dinge 
Zwirner    krönten  fraw^enlob    Als  durch  den  geist 
Walther     vnpenanten    zum      ^sach    dem    cristus    erstanden 

war  ) 

Die  par  an  der  zeeh. 

Adam  Puschmän    langen  thon  mfigling    Nachdem  antiochus 

gewan  Jerusalem  ) 

Hans  Walter     pluenden  frawenlob     Johannes  de  monte  filla 
Hans  Lang    radweis  frawenlob    Hort  matheiis 
Ponlein    schwarczen  vogl    Dagowertus  der  kvinig  alt 

Lei!  zdorffer    Als  in  zehen  jaren 

Jacob  Sailer    radweis  lieben  von  gengen    Vns  sagt  der  romer 

gschicht  mit  nam 

Gleicht  an  der  zeeh. 

Adam  Puschmän  langen  regenpogen   Als  israel  zog  durch  die 

wüesten 
[bl.  72]  Lewczdorffer    hofton  cunrat  v  wurezpurg    Man  findet 

in  luciano 
Ponlein    gülden  th.  Sachsen    Polixena  die  junckfraw  clar 
Hans   Lang     langen   nachtigal     Als   daüid   holt   die  gottes 

laden 

Vnd  den  sehulklainat  hat  Haus  Zwirner 
vnd  den  schuelkranez  Hans  von  NorHng.  aber 
den  zechkranez  Hans  Lang',  sehnelgelez  pHeb 
lieber  0.  —  Suntag  auf  galli  [16.  Oct.  1558]  sing-- 
sehüel  kurz  gemes. 

Frolich  dailten  nachtigal  Am  achten  peschreibt  marcüs  clar 
Feit  Fesselman  ortels  laitou  Das  ain  vnd  zwainzigist  mit  nam 
Jörg  Sporl    fridweis  fridl    Do  Jesus  für  vns  gen  wolt  in  den 

dote  ) 

Hans  Lang    hirsen  weis    Matheus  vns  peschriebe 


55 

Mathes  sclinkneclit    langen  miigling    Nachdem  antiochus  ge- 

wan  Jerusalem  ) 

Fremder  Singer    kornweis  münichs    Am  siebenden  peschreipt 

lücas 
Wastl  Copicz    glas  weis  vogels    Im  ersten  micba  der  prophete 
Wenczel  Knap     gülden  ton  Sachsen     Jesus  cristüs  in  dem 

anfang 
Adam  Puschman  langen  eyslinger  Als  absalum  verfolgen  war 

Jörg  Weber    langen  Sachsen    Cristns  hat  auferwecket ) 

Engel    schranckw.  folczen    Das  sechs  und  zwainzigiste  dar 
Jacob  Sailer    vogelweis  vogl    Das  wurt  des  herren  clare 
Hans  Walter    pewerten  Sachsen    Dreyerley  fnicht  der  heillig 

gaist  ) 

[bl.  73]  Gleicht  auf  der  sehüel. 

Frolich    laiton  orteis    Als  cristüs  gen  jemsalem 

Copicz    langen  ottendorffer    Der  sün  jerobeam 

Wenczel     langen  walter     Lucas  schreibet  im  ewangeli  sein 

Jörg  Weber     ortel   lait   ton     Als   ein  jungling   zv  Jesu 

drat  ) 

Jacob   Sail[er]     langen  eyslinger     Isaias  spricht  o  dw  haus 

Die  par  an  der  zecb. 

Sporl    kurzen  nachtigal    Die  hundert  drey  vud  zwainzigst  zir 
Schuknecht     grüntweis  frawen    Ein  kiinig  in  lidia  dem  lant 

wase 
Wenczel    folzen  dailthon    Quarti  regüra  das  ander  seit 
Michel  Vogl     flamweis  wolfran     Ein   mulner  ainen  esel  het 
Jörg  Weber    froschweis  frawenlobs    Jesus  sirach  hat  vns  er- 

clert  ) 

Hans  Grueser    spigelton   frawenlob     Als   man   gewan  theba 

die  stat 
Hans  Zwirner     regenpogen   süesen  thon     Ewsebius  pe- 

schriebe  ) 

Ponlein    guelden  wollran     Ein  mal  ain  lanczknecht  käme 
Hans  Lang    tailton  folzen    Als   ein  altes  weib  sterben  wolt 
Hilprant    kurczen  nünenpecken    Im  lande 
Simon  Spet    henweis  wolfran    In  ainem  dorffe  sase 


56 

Gleicht  an  der  zech. 

Jörg  Sporl    gartweis    Als  der  künig  von  pabel  senden  det 
Zwirner     radweis    lieben  von    gengen      Nach    xerxes    mit 

grossem  beer  .... 
[bl.  74]  Wenzel    silberweis    0  |  iildiüs  peschriebe 
Ponlein    schwarzen  fogel    In  saxen  kam  ich  zu  dem  pier 
Michel  Yogi    alment  des  Stollen    Als  ein  leuitisch  man  von  dem 
Grueser    schneweis    Als  Jesus  zog  vil  volck[e]s  nach 
Hilprant    hoftou  marners    Do  kam  die  ander  klage 

Gleicht  zum  andern  mal. 

Sporl  gartweis  s:  Hikias  sie  haben  gesehen  was 
Yogi  alment  Yom  veld  kam  haim  ain  alter  man 
Grueser     schneweis     Hant  fünff  gerste  prot  vnd  zwen  fisch 

Vnd  das  schiielklainat  hat  Jörg-  Frolieh 
vnd  den  krancz  Jacob  Sailer.  aber  den  zech- 
krancz  Hans  Grueser,  vberschues  6  A  —  Sing*- 
schiiel  auf  suntag  nach  martini  [13.  Xov.  1558] 
das  lang  gemes. 

Basti  Copicz    hofton  cunrat  von  wurczpürg    Als  daüid  künig 

worden  war 
Jörg  Weber    sümerweis  hainrich  endres    An  dem  zwelften 

peschriebe 
Erhart  Nagler     hohen   gartweis     Esaias   am   ailften   spricht 

ain  rüet 
Wenczel  Knap     newen   th.   saxen     Johannes   an   dem   vir- 

zehenden  spricht 
Jörg  Sporl    krönten  frawenlob     Nach  dem  jesüs 
Mathes  SchD[eiderj     mayen  plumbweis  wnoft'ero  schwarczpach 

Ynd  an  das  ort 
Michel  Yogi    verporgen  zoru    Adam  erkent  sein  weib  eüa 
[bl.  75]  Fricz  vnpenanten  zorn  Kiint  ich  pewaren  meinen  weg 
Hans  Lang    lerchenweis    Als  Jesus  der  herr  giug 
Antoni  Stechr     gsangweis  Sachsen     Der  herre  got   zv  mose 

sprach 
Adam  Puschman    langen  frawenlob    Ad  corinthios  am  fiinf- 

zehenden  capüt 


57 


Gleicht  auf  der  schuel. 


Copicz    vberzarten  frawenlob    Mich  |  straflfe  herr 

Mathes  Schü:   vberlangen  saxen    Erzvirn  dich  nit  spricht  dauid 

ob  dem  posen 
Antoni     langen   sehlagweis   caspar  wirt    Nach  |  dem  pauhis 

noch  schnauften  wäre 

Die  par  an  der  zech. 

Jacob  Sailer    fridweis  walthas  drexl    Als  cristüs  auferstund 

an  clage 
Jörg  Frolich    gruntweis  frawenlobs     Ains  abencz  ir  acht  in 

aim  wirczhaus  sasen 
Adam  Püsch:     rosen  th.  hans   Sachsen     Ein  trawrig  histori 

der  liebe 
Sporl  Jörg  greffrey  zorn  Nun  höret  wie  der  heillig  geist 
Michel  Vogl     schwarczen   thon     Ein   lanczknecht   kam    auf 

einen  tag 
Jörg  Weber    junglingweis  otendorffer    0  |  viidiiis 
Tawbelein    romers  gsanckweis    In  der  schwedischen  cronica 

geschrieben  stet 
Feit  Weber     klagweis  cristofl'  lochners     Nachdem  vnd  die 

mechtig  stat  rom 

[bl.  76]  Gleicht  an  der  zech. 

Jacob  Sailer    romers  gsanckweis    Machabeorüm  clerlich  saget 

als  nach  dem 
Jörg  Frolich    Lucas  peschreibet  dar 

Vnd  das  schuelklainat  hat  Mathes  Schnei- 
der vnd  den  krancz  Wastl  Copicz  gewnnen, 
aber  den  zeehkrancz  Jörg-  Frolich,  schuel- 
gelcz  plieb  lieber  15  «V  —  Singschüel  vor  wey- 
nach[t]en  [2.  adv.V;  4.  Dec.  1558]  kurz  genies. 

Jörg  Weinperger    erweiten  th.  mathes  Schneider     In  Jesus 

sirach  lesen  wir 
Jörg  Sporl    reuter  th.  fulsack    Johannes  dar 
AVastian  Copicz    hohen  th.  schwarczpach    Ezechiel 
Hans  Zwirner     pewerten  th.  saxen     Amos  am  sechsten  cr- 

schrocklich 


58 

Adam  Piiscliman  parat  rayen  ketners  Do  kunig  pharao  gepot 
Anthoni  Fib :  schranckweis  folzen  Am  driten  spricht  esaias 
Elias    langen  nachtigal    Mein  snn  wilt  gottes  diener  seine 

Die  par  an  der  zech. 

Bastei  Copicz  vergälten  wolfifran  Ein  alt  weib  frw  ausginge 
Mathes  Schneider  froschw.  frawenlobs  Zw  androuella  in  der 
Hilprant    spigelth.  erenpoten    Den  dilla  della  [stat 

Vnd  den  daüid  hat  Anthoni  gewünen  den 
krancz  Jörg  Sporl,  aber  den  zeehkranez  Hil- 
prant, schulgelt  plieb  0.  —  [bl.  77]  Singsehüel 
auf   weynachten    anno   1558  das  lang   gemes. 

Jörg  Wein[perger]     glasw.  hans  vogl    Frey  |  schreibt  esaias 

am  virden 
Jacob  Sailer    zuegweis  zorn    Lii  |  cas  spricht  im  ersten  capitel 
Hans  Zwirner    fogelweis  hans  fogeln    Lw  |  cas  also  anfinge 
Hans  Lang    engelweis  hans  fogel    Lü  ]  cas  spricht  im  andren 

als  die  tag  kamen 
Feit  Feselman    frolich  morgenweis  onofferi  schwarczenpach 

Nachdem  ist  woren 
Bast:  Copicz    laiton  nachtigal    Matheus  spricht 
Antoni  Schrein :     verschrenckten  peczen    Cristi  zukiinft  hert 

dreyer  art 

Vnd  das  schüelklainat  hat  Jacob  Sailer 
vnd  den  krancz  Hans  Zwirner  gewunen.  — 
Die  par  an  der  zech. 

Feit  Feselman    hofton  danhewsers    Wer  stet  nerrisch  ding 

fragen  thi'iet 
Lorencz  Kraen[fus]     silberw.  hans  Sachsen     Ein  kaiser  sas 

ZV  rome 
Jörg  Sporl    kürzen  vogl    Ein  kremer  ging  durch  einen  wald 
Jörg  Weinperger     griint  weis  fraw:     Johannes  bocacius 

schriebe 
Bastian  Copicz    giielden  wolfran     Als  der  gros  starck  ries 

a(|üinUs 
Bastian  Hil:    würgen  dnlessel    Es  ging  ein  pawer  aide 
Kraenfus    lielgenweis  fogl    Ein  Student  schon  gerad  von  leib 


59 

[bl.  TS]  Michel  Vogel     rossen  tlion    Ain  luunich  alt  fragt  ich 

der  mere 
Haus  Norlinger  munichweis  kreleins   Im  dorflf  zv  zeisselmawer 
Melchior  grüntweis  fraw:   Nach  cristigepurt  hundervirzig  jare 

radweis  lieb.  v.  geng.    Hanno  ein  fuerst  zv  cartago 

Fricz  Feselman  gülden  wolfrou  Nachdem  pilatiis  pfleger  war 
Hans  Walter  rosen  thon  Ein  pawer  wolt  gewinen  ain  gfateren 
Kraenlüs     spiegelth.  erenpoten     Oüidins   schreibet  wie  vor 

vil  jaren 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Bastian  Copicz 
gewunen.  schuelgelt  plieb  ueber  2  g-ulden. — 
Singscliiiel  auf  siintag  oeuli  [26.  Febr.  1559]  das 
kurez  gemes. 

Jörg  Frolich     hohen  th.  tolzen     Das  v[i]er  vnd  zwainzigiste 

süech 
Wastl  Copicz    wilden  flüchtweis    Nachdem  simson  pereit 
Schueknecht    .  .  .  wilden    Das  virzehent 

Anthoni  Fib:    wilden     

Hans  Lang    wilden  gnlden  schalweis    Nachdem  die  philister 

gemein 
Jörg  Weber    knabenweis    Ir  himel  lobt  den  herren 
Hans  Zwirner    gsangweis  Sachsen    Am  sibenden  Jesus  sirach 

[bl.  79]  Gleicht  auf  der  schnei. 

Antoni     caspar  langen  schlagweis     Nach  |  dem   paulus  noch 

schnawffen  wäre 
Lang    üsterweis  ringsgwantl     Paw  |  lus  epbesios  am  andren 

schriebe 

Gleicht  zum  2  mal. 

Antoni    freyen  folczen    Das  siebenzehent  in  actis 
Lang    osterweis  ringsgwantl    Das  |  ir  den  forhin  haiden  seit 

gewesen 

Vnd  das  schuelklainat  hat  Antoni  Fibinger 
vnd  den  krancz  Hans  Lang  gewunen.  —  Die 
par  an  der  zech. 

Jacob  Sailer    kurzen  mvigling    Es  schreibt  herodotüs 
Zan    henweis  wolfran    AVer  hie  mit  fried  thuet  leben 


60 

Hans  Walter    feyehveis  folzen    Ein  poses  weib 

Wastl  Hil:     steigweis  hans  pogners     Ein   schuester  in   aim 

dorflfe  sas 
Wastl  Copicz    steigweis  pogners     Zw  wiiczeldorff  ein  pawer 

sas 
Jünger     kurzen  Sachsen     Mose  schreibet  in  seinem  fünften 

puech 
Schueknecht    silberweis  Sachsen    Mi  ]  sosternou  genande 

Gleicht  an  der  zech. 

Jacob  Sailer    reuter  th.  fulsac  [!]    Als  ein  walfart 
Hans  Norling    silberweis  saxsen    Herlich  ein  kauffmau  sase 
Hans  Walter    radweis  fraw:    Lucas  spricht  dar 
[bl.  80]  Jacob  Sailer    Schiller    In  sicilia  wäre 
Hans  Norlinger    abgespiczten  cunrat  von  wiircz:     Als  man 

simson 

Vnd  den  zeclikrancz  bat  Jacob  Sailer  g-e- 
wiinen,  scbuelgelt  stet  an  8  ^.  zv  zalen.  — 
Sing-scbuel  auf  suutag  jüdica  [12.  März  1559] 
lang  gemes. 

Jacob  Sailer    langen  th.  eyslinger    Esaias  spricht  o  dw  haus 
Wastian  Copicz    suessen  vogl    Als  cristüs  vnser  herre 
Nagler  gsel    verschrenckten   peczen    Hort  wie  cleglich  vnd 

hart  anschreit 
Sigelein    glasw.  hans  vogel    Im  |  ersten  micha  der  prophete 
Mathes  Schneider    gülden  th.  hans  Sachsen    Das  füufzehent 

in  exodo 
Fricz  Feselman  hohen  folzen  Hort  als  simson  veriet  sein  weib 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Erhart  Nagler    korweis  folzen    Es  süngen 

Jacob  Sailer    laiton  örtl    Als  cristüs  gen  Jerusalem 

Mathes  Schneider     vberlangen  hans  vogl    Drej  kunig  israhel 

Die  par  an  der  zech. 

Sigeleiu     grüntw.  frawenlobs     Nach  cristi  gepurt  hundert 

virzig  jare 
Fricz  Feselman     grünt  weis  fraw:    Es  wonet  ein  schilt  krot 

pey  einem  prünen 


I 


61 

[bl.  81]  Vöd  das  schuelklainat  hat  Matbes 
Sebneider  g-ewuDen  den  krancz  Jacob  Sailer, 
den  zecbkranez  aber  bat  der  Sigelein,  vber- 
scbues  plieben  nüUo.  —  Singscbuel  auf  den 
ostertag  [20.  März  1559]  kurcz  gern  es. 

Feit  Feselman    vnpekanten  th.  nestler    Als  salomon  volendet 
Hans  Lang     langen   schlagw.  caspar  wirt    Der  suesen  prot 

am  ersten  tage 
Hans  Walter    laitan  nachtigal    Es  schreibt  marcns 
Jacob    Sailer     fridweis    waltbas   fridl     Nachdem    eristus    er- 
standen wäre 
Antoni  Fibinger    gsanckweis  hans  Sachsen    Ad  ]  romanos  am 

achten  ret 

Gleicbt  auf  der  sebüel. 

Feit  Fesselman    langen  eyslinger    Jeremias  am  fünften  spricht 
Hans  Lang    gflochten  caspar  peczen   E  |  zechiel  spricht  durch 

den  geist 
Jacob  Sailer    langen  th.  maj'enschein    Als   der  hünger  nam 

vberhant 

Gleicbt  zum  anderen  mal. 

Veit  Feselman    langen  th.  mayenschein    Danckt  dem  herren 

er  ist  freüntlich 
Hans  Lang    gflochten  peczen    Er  |  legt  ine  min  auf  der  erd 

Vud  das  scbuelklainat  bat  Hans  Walter 
vnd  den  krancz  Veit  Feselman  gewünen.  Die 
par  an  der  zecb. 

Jacob  Sailer     vergessen  thon  fraw:     Diocletianüs  der  wart 

geporen 
[bl.  82]  Jörg  Weber    paiimth.  folzen    Matheüs  schreibet  clare 
Michel  Yogi   kurzen  regenpogen    Als  vor  zeitten  die  starken 

riesen 
Daubelein    vergolten  wolfran    Zw  münichen  da  sase 
Friczlein    plueweis  michel  lorencz    Johannes  an  dem  zwain- 

zigisten  sein 
Klein    zuegweis  frawen  lob    Zw  maylant  säs  ein  docter  vn- 

geleret 


62 

Ponleia      lerchen  weis   kamacher  hainerl     Nach  des  herren 

vrstent 
Wastian  Hilprant    prieff  weis  regeDpogen    In  dem  elsas  von 
rappenstain  nit  ser  weit 

Vnd  eleu  kraiicz  hat  Jacob  Sailer  gewünen 
sehiielgelcz  plieb  lieber  1  ort  vnd  1  fl.  —  Sing-- 
schüel  auf  suntag  cantate  [23.  April  1559].  Das 
lang  gemes. 

Erhart  Nagler  verholen  th.  fricz  zorn  Matheus  vns  peschreibet 

clar 
Basti  Copicz    gsangw.  bans  Sachsen    Der  herre  got  zv  mose 

sprach 
Jörg  Weber    newen  th.  hans  Sachsen    In  dem  andren  spricht 

baruch  der  prophet 
Pewtler    laiton  nachtigal    Heiliger  gaist 
Hans  Zwirner    vnpenanten  zorn     lu   der  andren  am  virden 

spricht 
Fricz  Feselman    engelw.  vogel    Nachdem  aber  der  sabat  war 

vergangen 
Mathes  Schneider    laiton  frawenlobs    Es  schreibt  marcüs 
Jacob  Sailer    gsaugweis  Sachsen    In  |  der  andren  philipenses 
[bl.  83]  Antoni  Fibinger    plosen  th.  michel  herwert     ..... 

Gleiclit  auf  der  sehüel. 

Hans   Zwirner     vberlangen    Sachsen     Paw  |  lus   ad  ephesios 

hat  pescbrieben 
Jacob  Sailer    vberlang  hans  vogl    Im  zwölften  capiit  nun 

Die  par  an  der  zech. 

Sigelein    fewerweis  leschen    Vor  langer  zeit  zv  bamberg  sas 

gesch[i]eden  nachtigal    Hort  wie  in  engelande 

lilgen  weis  vogl    Als  dauid  der  kün  held 

Vnd  das  seluielklainat  hat  Haus  Zwirner 
vnd  den  krauez  Jacob  Sailer  gewünen,  aber 
den  zechkrancz  der  Sigelein  scliuelgelt  plieb 
ueber  0.  —  Singschüel  auf  den  pfingstag 
[14.  Mai  1559]  anno  1559. 


63 

Fricz  Fesseluian     siessen  th.  fogel    In  dem  ailften  capitel 
Feit  Feselman    zuegweis  fricz  zorn    Da  |  cristns  auferstanden 

wäre 
Hans  Lang    langen  schlagw.  caspar  wirf    Do  |  der  pfingstag 

erfuellet  wäre 
Jacob  Sailer    langen  nachtigal    Nachdem  die  junger  allesander 
Erhart  Nagler    gsanckweis   saxen    Nachdem  das  ewangelion 
Hans  Walter    korweis  münich  von  salzpürg    Dreyerley  werck 

der  heilig  gaist 

Gleicht  auf  der  scliiiel. 

Feit  Feselman     laiton  hermaun  ortl    Das  ain  vnd  zwainzigist 

mit  nam 
[bl.  84J   Hans  Lang     mayenschein   langen  th.    Der  herr  zv 

jeremia  sprach 
Hans  Walter    laiton  herman  ortl    Johannes  appocalipsis 

Gleicht  das  ander  mal. 

Feit  Feselman      laiton  herman  ortl     Praiten  die  kleyder  an 

die  stras 
Hans  Walter    langen  saxen    Cristns  hat  auferwecket 

Gleicht  das  dryt  mal. 

Walter     fridweis  baltas  drexl      Mose  im  fünften  puch  pe- 

richte 

Fesselman    laiton  herman  orteis    Aus  der  vnmunding  seugling 

münd 

Vnd  den  daiiid  hat  Hans  Lang  vnd  den 
krancz  Veit  Feselman  g-ewünen.  —  Die  par 
an  der  zech  kurcz  gemes. 

Jacob  Sailer    guelden  marner    In  norwegen  ain  kimig  sas 
Erhart  Nagler    kurzen  vogel    Plinius   der  weis  thüet  pekant 
Hans  Walter     schwarzen  klingsor     In  ainem  dorff  starb  ein 

alt  weib 
Fricz  Feselman      fayel  weis  folzen      Ein   cardinal 
Michel  Ailffer    Spiegel  th.  erenpoten     Drey  prueder  hilten  mit 

einander  hawse 


64 

Sigelein    gruntweis  frawenlob    In  der  stat  wien  vor  zeit  ein 

purger  sase 
Hans  Zwiraer    hoben  th.  ketner    Ein  Jüngling  wart  vertrieben 
Ponlein    romers  gsangweis    Zw  atben  sas  aiu  knnig  der  bies 

pandeon 
Jung  Kraenfus     romers   gsangweis      Ein  riter  wonet  in 

proüi[n]cia  dem  lant 

[bl.  85]  Gleicht  an  der  zeeb. 

Jacob  Sailer    rossen  tb.  bans  sacbsen    Kaiser  otto   der  drit 

mit  nome 
Hans  Walter    rewter  tb.  fiüsack    Als  ein  walfart 
Fricz  Feselman     lilgeuw.  bans  vogel     Es  pegabe  sieb  das 

Jesus 

Viid  den  zeclikrancz  hat  Jacob  Sailer  ge- 
wüuen  schuelgelt  plieb  vbersehues  1  fl  1  ort. 
—   Singschüel    auf    suutag    vor    viti    [11.  Juni 
1559]  das  lang  gemes. 
Erbart  Nagler    newen  tb.  bans  sacbsen    Als  mose  fürt  das 

volck  von  ysrabel 
Frolicb     laiton  frawenlob     In  der  ersten 
Matbes    Scbneider     vberkronten  tb.    wilden     In   exodo   ge- 

sebrieben  stet 
Wastl  Copicz  jungen  tbon  des  francken  Das  virzigist[e] 
Hans   Griiser     verporgen   tb.   fricz   zorn     Am   seebzebenden 

spricbt  lucas 
Fricz  Feselman     rebenw.  bans  fogels    Als  die  siutflües  nam 

ent 
Antoni  Fibinger    leben  w.  peter  flaischer    Es  saget  jeremias 

der  propbete 

Gleicht  auf  der  sehuel. 

Matbes  Schneider   vberlangen  tb.  Sebastian  wilden    Lob  i  den 

berren  o  dw  mein  sei 
Wastl  Copicz    kettenw.  bans  folzen    Am  ain  vnd  virzigisten 

schon 
Hans  Grueser  vberlangen  th.  bans  vogl     Der  |  ander  kung 

achab 


65 

Antoni  FibiDger   m<irtli[iD]  meezger  verporgner  th.    Es  saget 

ein  schone  gleichnüs 

Vnd  das  schüelklainat  hat  Hans  Grriieser 
Tiid  den  krancz  Mathes  Schneider  gewünen. 
—  [bl.  86]  Die  par  au  der  zech. 

Erhart    mayenweis  jorg  Schillers    Ewlenspiegel  kam  auf  ein 

schlos 
Jacob  Sailler    hoffton  cünrat  von  würczpiirg    Zw  augspurck 

sas  ain  puerger  reich 
VeitFesselman  hoffton  niüglings  Athamanes  ains  kün[i]gs  sün 
Fricz  Feselman    paümb  th.  folzen     Matheüs  schreibet  clare 

Gleicht  an  der  zech. 

Jacob  Sailer     verschrenckten  peczen      Nach   dem  man  fünf- 

zehundert  jar 
Feit  Feselman    gülden  th.  hans  Sachsen  Nachdem  vnd  Joachim 

alt  war 
Fritz  Fesselman    marner  creiicz  th.     Johannes  in  der  ersten 

schrieb 

Vnd  den  krancz  hat  Fricz  Fesselman  ge- 
wünen,   schuelg-elcz   plieb    ueber  0.   —  Siug- 
schüel   auf  süutag  nach    Kiliani  [9.  Juli  1559] 
das  kurcz  gemes. 
Jörg  Frolich      dailten   nachtigal      An   dem   achten  peschrcibt 

marcüs 
Jörg  Weiber  [!]   in  dreyen  vberlangen  thunen   Drey  [feinde  het 
Hans   Lang     newen   th.   hans   Sachsen      Am   fünften    capitel 

schreibt  matheüs 
Anthoni  Wi[binger]     4  haupthonen     Funferley  wunderwerck 

thet  cristus  hie  auf  ert 
Schlosser    langen  th.  regenpogen    Johannes  an  dem  sechsten 

schriebe 
Hans  Zwirner    plosen  th.  michel  herwarcz   Crist[us]  der  spricht 

das  himelreich 
Hans  von  Nur[ling]     gülden  dagrais  [!]  jeroniuius  draboltz 

Mat  I  thcüs  vns  auf  weiset 
Fricz  Fesselmon    plosen  th.  michel  herwart    

Hans  Sachs,  Gemerkbüchlein.  5 


66 

[bl.  87]  Erhart  Nag[ler]   engelweis  hans  fogl   Als  sara  abraham 

gar  nichs  gepare 

Die  par  an  der  zech. 

Mathes   Schneider      jimckfraw  weis   des   wilden     Das   drite 

schreibt  lucas 
Hans  Grueser    hulzings  hagelweis     Zwo  frawen  in  ains  webers 
Fricz  Fesselman   ....  Ein  wuchrer  war  gestorben      [haüs 

Gleicht  an  der  zech. 
Mathes   Schneider     mayen  plumweis  schwarczpach     Ynd  an 

das  ort 
Hans  Grüeser Marciis  schreibet  am  sechsten  sein 

Vnd  das  schuelklainat  hat  Haus  von  Xor- 
ling  vnd  den  krancz  Fricz  Weidendorffer  [IJ 
vnd  den  zechkrancz  Hans  Grueser,  schuelgeltz 
2  h  25  (^. — Singschuel  auf  suntag-  vor  laurenti 
[6.  Aug.  1559J  das  lang  gemes. 

Fricz  Feselmon  fluchtweis  des  wilden    Nachdem  simson  pereit 

Jung  Wal    Das  virzehent 

Jörg  Weber    nas  gesangweis  wilden  Die  wa  sol  nemen  reicht 
Erhart  Nagler  gülden  schalweis  wilden  Nach  |  dem  die  philister 

gemein 
Feit  Feselman    wilden  th.  des  wilden     Das  sechzehent 
Ponlein    langen  th.  des  wilden     Als  delila  das  weibe 
Mathes  Schneider     krönten  th.  des  wilden     Als  delila 

petrogen  war 
Anthoni  Fib:   vberlangen  wilden    Nachdem  die  philister  pereit 
[bl.  88]  Walter  H :     vnpenanten  zorn     Als  cristiis  hing  pis  in 

den  dot 
Jörg  Frolich     laiton  frawenlobs     Lucas  schreibt  dar 
H:  Grüeser    engelw.  müelners     Matheus  am  siebenzehenden 

clare 
Friczlein    holien  gartweis    Frewet  euch  mit  Jerusalem  der  stat 
Spürl    freyen  th.  folczen     

Gleicht  auf  der  schüel. 

M :  Schneider    vberlangen  Sachsen    Er  j  zürn  dich  nit  spricht 

dauid  ab  dem  posen 


67 

Hans  Walter    laiton  ort!    Als  ein  jungling  zv  jesw  trat 
Jörg  Frolich    vberlangen  vogel    Das  ander  gesecz  aus  der  rütt 
H.  Grüeser    laiton  oril    Johannes  apocalipsis 

Die  par  an  der  zeeh. 

Mates  Schneider    grüntw.  frawenlobs    Ein  künig  in  lidia  dem 

land  sase 
Ponlein    vergessen  frawen:    Als  pir[i]teus  nam  sein  hipp[o]- 
Jorg  Weber    kürzen  nünenpecken    Anzeigen  [tome 

Anthoni    Als  kunig  josaphat 

Jünger    gülden  canczler    Im  drey  vnd  zwainzigisten 
Engel    in  der  hagenpluet  fraw:     Lucas  vns  zaiget  ane 
Fricz  Feselm[an]   ....  Hort  was  geschach  vor  langen  zelten 
Feit  Feselm[an]    rosen  th.  Sachsen    Matharsi  der  sagt  eben 

Gleicht  an  der  zech. 

Mathes  Seh:     laiton  fraw:     Es  schreibt  marcüs 
[Blatt  89  fehlt  infolge  falscher  Zählung  des  Hans  Sachs;  bl.  90] 
Feit  Feselman     regenpogen  laiton     Als  kiinig  xerxes  ein  gros 

beer 

Ynd  das  schulklainat  hat  Hans  Walter 
vnd  den  krancz  Hans  Grüeser  gewunen,  aber 
den  zeehkranez  Mathes  Schneider  vnd  plieb 
vber  45  k  —  Singschuel  auff  siintag  nach 
egidi  [8.  Sept.  1559]  das   kiirez  gemes. 

Frolich    klingenden  th.  Sachsen     Lü  i  cas  am  neünden  sagt 

in  der  geschichte 
Erhart  Na[gler]     gartweis  jero:  schmid     Esaias  am  ailften 

spricht  ein  rüet 
Hans  Grüeser      körn    plüe  hans.   v.   norling     Dancket   dem 

herren  vnd  rueffet  sein  namen  on 
Jörg  Sporl     reuter  thon    Johanes  dar 
Zwirner    fogelw.  hans  vogls     Warumb  doben  die  haiden 
Ponlein    schneweis    Als  Jesus  zug  vil  volckes  nach 
Michl  Vogl    engelweis  vogl    Als  sawlus  zerstrewet  die  gottes 

g(e)meine 
Mathes  Schneider    langen  mügling     Nach  dem  antiochus 

gewon  Jerusalem 


68 

Paul  Keiner     fridweis   waltas  fridl     Lucas  spricht  an   dem 

zwelften  capitel 
Antoni  Fibi:     linden  th.  traibolcz    Esaias  zaigt  on 

Die  par  an  der  zech  kurcz  gemes. 
Hans  Grueser     spij^el  tli.  frawen  lob     Als  man  gewou  roma 

die  stat 
Frolich    kürczen  th.  sachs     Nim  hört  zw  ain  wiinderlich  dat 

Ponlein     Ein  kaiser  riett  durch  ainen  walt 

[bl.  91]  Hans  Zorn     Dantes  zw  florencz  ein  poet 

Michel  Vogl    marners  hoffton   Zv  rappers  weil  da  ligt  ein  dorff 
Mates   Schneider     glasweis  vogels      Man   list  in   der  romer 

geschichte 
Simon  Fell    silberw.  Sachsen    Ein  kiinig  war  genande 
Hainrich    Durch  esopum  ist  vns  peschrieben 

Gleicht  an  der  zech. 

Ponlein     radweis  lieben   von   gengen    Hanno   ein  fuerst  zv 

carthago 
Michel  Vogl      alment   des   stoln      Vom  felde  kam  ain  alter 
Hans  Grueser    jungling  weis  ottendorffer    0  |  uidiiis    [man 

Vnd  das  klainat  hat  Erhart  Nag-ler  vnd 
den  krancz  Autoni  Schreiner  [d.  i.  Fibinger] 
gewunen,  aber  den  zechkrancz  der  Ponlein 
vberschus  9  ^.  —  Singschüel  auf  suntag  vor 
niichaeli  [24.  Sept.  1559]. 

Mathes  Schneider     langen  th.  mayenschein     Als  der  hiinger 

nam  vberhant 
Elias  Werner     engelweis  vogl     Paulus  der  spricht  nun  seit 

stark  in  dem  herren 
Jörg  Weinpe:    gülden  schlagweis  nunenpecken    Hab  achte 
Feit  Feselman     langen  nunenpecken     Crist  |  us  am  sechsten 

sprichte 
Antoni  Fib:   langen  eyslinge[r]   Als  jacob  wonet  in  dem  land 
[bl.  Ö2]  Hans  Grueser    krönten  duller    Hort  sich  pegab  nach 

deme 
Paul  Keller    verholen  th.     Herr  vnser  herscber  wie  herlich 
Pongracz  Jörg     krönten  düller     Hort  sich  pegab  nach  deme 
Nach  dem  die  zeit  nun  kome 


69 

Die  par  an  der  zeeh  kürcz  gemes. 

Paul  Keller Das  acht  vndreisigst  sirach  rauwch 

Erhart  Nagler    silberweis  Sachsen    Ein  ]  kaiser  sas  zw  rome 
Antoni  Fibinger    verkerten  th.     Ein  wolff  der  fand  zw  vesper 

Jorg  Weinperg:    romers  gesangweis     [zeit 

Elias  Werner    silberweis  saxen     So  |  Ion  ainer  der  sieben 
Veit  Fessel:    kurzen  nunenpecken     Der  herre 
Hans  Laug  kürczen  mügling   Ein  payer  mit  aim  Schwaben  züg 
Mates   Schneider      schwarzen   vogl     Zw    Straubing   sas    ein 

reicher  wirt 

Gleicht  au  der  zeeh. 

Paul  Kellr    dailten  nachtigal  Nach  dem  cristüs  erstanden  was 
Elias  Wer:    fridweis  baltas  fridl    Zw  ingolstat  im  payerlande 

Vnd  den  zechkranez  hat  Elias  Werner  ge- 
wünen,  [bl.  93]  aber  das  schüelklainat  hat 
Pongracz  Jörg  vnd  den  schiilkrancz  Hans 
Grueser  gewünen.  sehulgelt  plieb  nichs  vber. 
-  Singschiiel  auf  süntag  vor  martini  [5.  Nov. 
1559]  kurez  gmes. 

Bastian  Ko:    abgeschieden  schweinfelder     An  |  dem  fünften 

mit  grawse 
Fricz  Fesselman    krönten  th.  frawen  :    Nach  dem  Jesus 
Mathes  Schneider    newen  th.  hans  Sachsen    Nach  dem  paulus 

durch  den  heilligen  gaist 
Jörg  Weinperger    frolich  morgen  weis  schwarczpach    Got  aus- 
erkoren 
Erhart  Nagler     glasweis  hans  fogels     Fro  |  locket  ir  volker 

mit  hendeu 
Bastian  Hilprant    langen  nachtigal    Im  zwainczigsten  capitel 
Fricz  Weidenhoffer    gülden  fogelgsang    Das  fünfzehent  thüet 

sagen 
Hans   Grueser    straffweis  folczen    Wer  seim  nechsten  thüet 

leyen 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Weidenhofer    guelden  fogelgsang    Lucas  schreibet  lobsame 
Basti  Kopicz     langen  ottendorffer    Der  kung  jerobeam 


70 

Fricz  Fesselmon    laiton  ortl    Der  herr  zv  mose  sagt  also 
Jörg  Weinperger   langen  ton  li  s[achs]   Cristüs  hat  aüferwecket 
Erhart  Nagler    langen   schlagw.   caspar  wirten  [bl.  94]    An  | 

dem  achzehenden  capltel 
Hans  Gruser    langen  mayenschein     

VnclJörgWeinperger  hat  das  schüelklainat 
vnd  Friez  Feselmon  den  krancz  gewünen.  Die 
par  an  der  zech. 

Haus  Giüeser    osterw.  fricz  ketners     Sabellicus   peschreibet 

als  theba  die  stat 
Mates  Schneider     vergessen  fraw :     Es   want  ain   kunig  in 
Paul  Keller  dailthon  folczen   Im  pajer  lant      [egipten  lande 
Hilprant  rosenth.  bans  Sachsen    Vor  zeit  ein  appodecker  sasse 

Gleicht  an  der  zeeh. 

Paul  Keller    rosenth.  bans  Sachsen    In  cento  nouella  ich  läse 
Bastian  Hilprant    radw.  lieben  von  gengen    Ein  mal  da  ging 

auf  grüner  waid 

Vnd  den  zechkranez  hat  Paul  Keiner  ge- 
wünen,  schüelgelcz  plieb  0  lieber.  —  Sing- 
schiiel  auf  suntag  naeh  andre  [3.  Dec.  1559]  das 
lang  gemes. 

Ein  jünger  im  gefangen  th.    Nach  dem  gefangen  wart  petrüs 
Hans  von  Norl[in]g     vnpenanten   zoren     Lucas  schreibt  im 

achten  capüt 
Sporl  Jörg    vnpenanten  zoren     Hort  der  wie  der  prophet  Jona 
Hans  Lang    engelw.  vogl     Lucas  am  lünften  spricht  als  auf 

ain  tage 
Hans  Grüeser    newen  Sachsen    Johannes  an  dem  virzehenden 

spricht 
[bl.  95]  Paul  Keller    schranckw.  folzen     Wol  auf  mit  meiner 

Stirn  zv  got 
Schueknecht    laiton  frawenlobs    Es  schreibt  marcüs 
Frembder    langen  th.  nachtigal    Matheus  schreibt  lobsame 
Fricz  Weiden :     rebenw.  vogels    Nach  dem  predigt  panlüs 
Jacob    Sailer     in   dreyen   thonen     Drey  |  plind   cristüs   er- 

lewchtet  hat 


71 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Hans  v:  Norling    vberlangen  sacLsen     0  |  ir  kinder  seit  den 

eitern  ghorsame 
Jacob  Sailer    vberzarten  frawenlob    Der  |  ander  fein 

Das  se[hluelklainat  hat  Hans  von  Norling 
vncl  den  kranez  Jacob  Sailer  gewünen.  —  Die 
par  an  der  zech. 

Panczermacher    fein  th.  walters    Johannes  de  monte  villa 

junckfraw  w.  wilden     Es  peschreibet  liicas 

Hilprant    vergessen  tli.  fraw:    Als  orion  gar  ain  peruembter 

jeger 
Hans  Lang  spigelth.  erenpoten  Ein  p ecken  knecht  der  peichtet 

ainem  pfaffen 
Weinperger    Eins  mals  ain  pauren  knecht 

Vnd  Wastian  Hilprant  hat  den  zechkrancz 
gewunen.  vberschües  wart  in  der  rechniing 
pegriffen,  nemlich  1  fl  20  c^  auf  den  tag  ge- 
schehen das  gancz  jar.  —  [1)1.90]  Singschüel 
auf  den  weinaclit  tag  anno  156U  [Montag  den 
25.  Dec.  1559]  das  kurcz  gemes. 

Hans  Griieser    fraidweis  bans  von  maincz   Am  neunden  spricht 

esaias 
Erhart  Nagler     plosen  th.  michel  herwart     Lucas  im  ersten 

capitel 
Hans  Zwirner    engelw.  hans  vogl    Lucas  in  dem  andren  caput 

anfinge 
Jacob  Sailer    fraidw.  jorg  schechner    Da  ]  Jesus  war  geporen 

weit 
Antoni  Fibinger    plosen   michel   herwart    Mat  ]  heus  spricht 

am  andren  sein 
Hans  Walter    laiton  nachtigal    Es  spricht  lucas 
Mates  Schneider    küpfer  thon    Frewt  euch  ir  cristenlewte 

Gleicht  auf  der  schüel. 
Jacob  Sailer    langen  th.  hans  Sachsen    In  judea  pekande 
Antoni  Fib:    kurczen  schlagweis    Das  |  .  .  .  . 


72 

Die  par  an  der  zeeli. 

Panczermacher    vergolten  wolfran    Ein  alt  weib  frue  ausginge 

•     kurczen  matheus  wilden     Thue  nur  pej'stant 

Mathes  Schneider    froscbweis  fraw:    Zw  androuella  in  der  stat 
H.  von  Norling    romers  gsangweis    Nachdem   die   stat  Jeru- 
salem zerstöret  war 
Hans  Walter    feyelweis  folczen     Ein  schönes  weib 

[bl.  97]  Vnd  das  schuelklainat  hat  Antoui 
Fibiuger  vnd  den  kranez  Jacob  Sailer  ge- 
wünen,  den  zechkrancz  hat  Hans  Walter,  vber- 
sehües  plieb  2  g-iilden  1  ort.  —  Singschüel  auf 
obersten  [Samstag-  den  6.  Jan.  1560]  das  lang 
gemes. 
Jörg  Frolich    abgeschieden  schweinfelder     Lucas   nach  leng 

anfinge 
Hans  Grueser  hohen  folczen    Das  vir  und  zwainczigiste  süech 
Hans  Lang    verholen  thon    Als  salomo  auf  pawet  het 
Michel  Fogl    schranckw.  folczen    An   seinem  ailften  spricht 

lücas 
Erhart  Na:    newen  th.  Sachsen     Als  mose  ausfuert  das  volck 

israhel 
Jörg  Sporl     sümerweis   haiurich   endres     An   dem   zwelfteu 
Panczermacher    hohen  th.  onopheri    Ecechiel       [peschriebe 
Junger  newen  th.  Sachsen  Matheus  schreibet  an  dem  driten  sein 
Jörg   Weinperger     glasweis    vogel     Im  |  ersten    micha   des 

prophetten 
Hans  Walter     engelweis  vogl     Lucas  peschreibet  im  andren 

capitel 
Gleicht  auf  der  schiiel. 

Hans  Gnieser    vberlangen  hans  Sachsen     Er  |  zürn   dich  nit 

spricht  dauid  ob  den  posen 
Hans  Lang    vberlangen  eyslinger    Ab  |  raham  dem 
[bl.  98]  Jörg  Weinperger    langen  mayenschein   Als  der  hunger 

nam  vberhant 
Die  par  an  der  zech. 
Jörg  Frolich    fewerweis  leschen     Zw  kalter  winter  zeit 
Erhart    geschieden  thon    Ein  wunderlich  histori 


73 

Ponlein    Vor  zeit  war  in  der  stat  roma 

Michel  Fogl    kurz  wolfron    Vor  jaren  sas  ain  füerst  am  reine 
Hilprant    kürzen  nunenpecken    Im  lande 
Jacob  Sailer    gülden  marner    Als  vlises  von  troya  schied 
Walter    gruntweis     Ein  junger  man  der  nam  ein  alte  frawen 
Paternostrer    Johannes  de  monte  villa 

Gleicht  an  der  zech. 

Jörg  Frolich     laiton  frawenlob     In  der  ersten 
Erhart  Nagler    lerchenweis    Es  spricht  kunig  daüid 
Ponlein     lerchenweis    Nach  des  herren  vrstent 

Gleicht  zumb  andern  mal. 
Ponlein    lerchenweis  hainrich  endres    Da  wart  aufheben  in 
Erhart  Nagler    verschrenckten   caspar  peczen    Als   man   vir 

zehen  hundert  zeit 

Vnd  das  Bchüelklainat  hat  Hans  Lang,  den 
sehüelkrancz  Hans  Grttesergewunen,  den  zech- 
krancz  aber  Jörg  Pangraz,  [bl.  99j  schuelgelt 
plieb  vber  52  4  —  Singschüel  auf  den  gülden 
süntag  in  der  fasten  [10.  März  1560]  das  kurez 
gemes. 

Wiegelein    im  gefangen  th.  hans  vogl   Als  ysrahel  gefangen  lag 
Erhart  Nagl[er]     langen  schlagw.  caspar  wirt    An  |  dem  ach- 

zehenden  capitel 
Knapp    plümw.  paül  schmid    Do  \  Jesus  der  herr  fuere  vber 

mere 
Hans  Grüser    straffweis  folczen    Als  josua  ein  nüme 

Antoni    praün  herbstweis     

Jörg  Weber    verholen  thon     Herr  vnser  herscher  wie  herlich 
Paul  Keller    newen  Sachsen     Nach  dem  vnser  heyland 

Gleicht  auf  der  schuel. 
Hans  Grueser    laiton  ortl    Johannes  apocalipsis 
Antoni  Fibinger  freyen  th.  folzen  Das  siebencechentl!]  in  actis 

Die  par  an  der  zech. 

Ponlein      kurczen   regenpogen      Als  pawsanius  der  gros 

mechtig 


74 

Michel  Vogl    grünt  weis  traw:    Zw  augspurg  da  het  ein  doctor 

ein  weibe 
Jacob  Sailer    kelberw.  hans  liaiden    Aus  norwegen  hatingus 

der  gros  l'uerst 

Gleicht  an  der  zech. 

Ponlein  schwarczen  vogl  [bl.  100]  Dagobertus  ein  künig  alt 
Michel  Vogl  hohen  folczen  Hort  wie  in  dem  andren  lücas 
Jacob  Sailer    frischen  vogl    Ein  mesner  in  aim  dorffe  sas 

Gleicht  ziim  andern  mal. 

Jacob  Sailer    rewter  th.  cuncz  iülsack    Als  ein  walfart 
Michel  Vogl    lilgenweis  vogl    Es  pegabe  sich  das  jesüs 

Vnd  den  schuelkrancz  hat  Antoni  Fibiugei", 
aber  das  schüelklainat  hat  Hans  Grueser  ge- 
wunen  vnd  den  zechkrancz  Michel  Vogl,  15  ^ 
schuld  gelassen.  —  Siugschüel  auf  jiidica  1560 
[31.  März  1560]  das  lang  gern  es. 

Michel  Vogel    im  geflochten  th.  caspar  peczen   Der  ewangelist 

matheüs 
Mathes  Schneider    parat  rayen    Nachdem  dauid  zw  seiner  zeit 
Jörg  Weinperger    langen  walter    Der  \  heillig  früm   prophet 

esaias 
Six  Nadler    langen  uachtigal    Esaias  hat  prophezeit 
Adam  Puschman     in  den  vir  haubtonen     Funfferley  werek 

so  thet  cristus  alhie  auf  ert 
Jacob  Sailer     engelweis   hans  vogl     Nach[dem]   kunig  saul 

nider  lag  im  streiten 
Anton  Fibinger     engelweis    vogl     Exodi  am   dre3"zehenden 

capitel 

[bl.  101]  Vnd  den  daüid  hat  Antoni  Fibinger 
gewunen,  Mathes  Schneider  den  kranez  vnd 
Wastian  Hilprant  den  zechkrancz.  Die  par 
an  der  zech  gesungen. 

Michel  Vogl      danheusers   hofton     Pey  rapers  weil  da   ligt 

ain  dorff 
Bastian  Hilprant    im  eren  th.    Im  niderland  war  ein  gwonheit 


75 

Die  singsehüel  am  ostertag  [14.  April  1560] 
kurcz  g-mes. 

AntoniF:    verwirtten  th.  bans  vogl  In  exodo  geschrieben  stet 
Jacob   Sailr    abgeschieden  schweinfelder    Jo  |  hannes  schrei- 
bet clare 
Hans  Grüeser     langen   tbon    nachtigal     Marcus  am  leczten 

thüet  peschreiben 
Veit  Feselman     zuegweis  fricz  zorn    Au  dem  dag  der  vrstent 

des  herren 
Michel  Fogl  plüebeis  [!]  michel  lorencz    Am  abent  am  selben 

sabat 
Adam  Püschmann    pewerten  th.  Sachsen    Hort   dre\'  fruecht 

der  vrstent  cristi 

Gleicht  auf  der  sehüel. 

Jacob  Sailr     langen  th.  mayenschein     Als   der  hünger  nam 

vberhant 
Hans  Grüeser     langen  th.  eysliuger     Got  hilif  mir  wau  die 

wasser  sind 

Ynd  das  schüelklainat  hat  Hans  Grüeser 
vnd  den  kranez  Jacob  Sailer.  —  [bl.  102]  Die 
par  an  der  zech. 

Antoni  Fibinger    kurczen  nünenpecken    Es  saget 
Michel  Vogl  kurczen  regenpogeu  Als  vor  zelten  die  alten  riesen 
Adam  Püschman    hulczing  hagelweis    In  esopo  ich  gleseu  hon 
Jörg  Weber    paümth.  folczen     Matheus  schreibet  clare 
Paul  Keller    kurczen  regenpogen    Valeriüs  maximüs  schreibe 
Mathes  Schneider  junckfraw  w.  des  wilden  Es  peschreibet  lücas 
Veit  Weber    hunweis  wolfran     Zw  rottenwerck  da  sasse 
H  .  .  .  plüton  Stollen    Ein  pauer  thet  pey  seim  sün  hainczen 

schicken 
Jörg  Wildnaü :     gründweis   frawenlobs     Zw   regenspurg  ein 

reicher  purger  sasse 

Gleicht  an  der  zech. 

Vogel    graben  regenpogen    Es  schreibt  mose 
Mathes  S :    mayen  plümweis  schwarczen :     Kam  on  das  ort 
Veit  Weber    frewdweis  bans  von  maincz    Es  saget  aber  ein 

gleichnüs 


76 

Vnd  den  krancz  hat  Veit  Weber,  sehuel- 
g-elt  plieb  73  A  par  gelt.  —  [bl.  103]  Singschüel 
auf  den  4  suntag  nach  ostern  [12.  Mai  1560]  das 
lang  gemes. 

Mathes  Schneider    newen  th.  hans  Sachsen    Nach  dem  paulus 

durch  den  heilligen  gaist 
Paul  Schmid  engelweis  hans  vogels  Lucas  am  fünften  schreibt 

an  einem  tage 
Jörg  Frolich     laidou  frawenlobs    In  der  ersten 
Paul  Keiner    dailten  nachtigal    Nach  dem  erstanden  war 
Jörg  Hartman    guelden  schlagweis  nünenpecken  Hort  singen 
Wastian  Copicz    engelweis  vogl    Lucas   am  fünften   vns  pe 

schreibet  clare 
Antoni  Fib :   .  .  .  .    Mose  schreipt  im  ailtten  am  fünften  puch 
Fricz  Feselman    lügen  w.  hans  vogels    Es  pegabe   sich  das 

Jesus 
Sporl    glasweis  vogl    Im  |  ersten  micha  des  prophetten 
Adaiu  Puschman     zeher  weis  nünenpecken    0  herre  dw  pist 

woren 
Jacob  Sailer    langen  eislinger    Esaias  spricht  o  dw  haus 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Antoni  Fibinger    langen  velt  weis  michl  vogl    Da  der  haubt- 

man  aus  siria 
Fricz  Feselman    laiton    Der  herr  zv  mose  sprach  also 
Jacob  Sailer    vberlangen  vogel    Im  |  zwelften  caput  klüeg 

[bl.  104]  Die  par  an  der  zech. 

Jörg  Hartman     abgeschiden  schweinfelder     In  |  der  apostel 

gschichte 
Bastian  Copicz    fein  th.  walters    Johannes  de  monte  filla 
Mathes  Sehne :   grüatweis  frawenlobs   Aiu  künig  in  india  sase 

(ileicht  au  der  zech. 

FrSlich    dailten  nachtigal    An  dem  achten  peschreibt  marcüs 
Basti  Copicz    hofton  cüiirat  von  würczpürg    Als  daüid  kunig 

worden  war 
Mates  Schneider    gülden  th.  saxen    Das  fiinfzehent  in  exodo 
Jörg  Hartman     Wer  hie  gotselig  wol  wil  leben 


77 


Gleicht  zum  andern  mal. 


Jurg  Frolich    dailten  nachtigal    Vnd  der  gepot  dem  saget  an 
Bastian  Copicz     reuter  th.  küncz  fuelsack     Hort  wie  man  list 

Das  schiielklainat  hat  Jacob  Sailer  vnd 
den  kranez  Antoni  Fibinger  gewüuen,  aber 
den  zechkrancz  Bastian  Copicz.  schuelgelt 
plieb  lieber  23  c>i  —  Singschüel  auf  den  pfings- 
tag  [2.  Juni  1560]  kürcz  gemes. 

Antoni  Fibinger    schlagweis  liuhart  nünenpecken    Der  herre 
Hans    Lang      engelweis    vogl     Johannes   schreibet   an   dem 

sechzehenden 
Paul  Schmid    gsangw.  hans  Sachsen    Lü  |  cas  in  der  apostel 

gschicht 
[bl.  105]  Hans  Grüser     suesen  vogl     Als  nun  der  pfingsten 

tage 
Jörg  Hartman    abgeschieden  schweinfelder    In  |  der  apostel 

gschichte 
Hans  Walter  pewerten  th.  hans  Sachsen     Drey  sun(e)d  straifet 

der  heillig  geist 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Haus  Lang    geflochten  th.  caspar  peczeu    E  j  cechiel  spricht 

durch  den  geist 
Paul   Schmid     osterw.    ringsgwant     Do  |  Jesus    anredet   das 

volck  gemeine 
Hans  Grüsr     langen  mayenschein     Nach  dem  kun[i]g  daüid 

war  alt 

Die  par  an  der  zech. 

Antoni  Fib:    in  der  froschweis  fraw:     For  alters  war  in  der 

stat  rom 
Adam  Puschman   spigelton  fraw:    Ein  spigel  glas  hat  die  natur 
Jacob  Sailer    gnmtweis  fraw:     Als  gayüs  mariüs  thiranisiret 
Michl  Vogl    harder  suesen  thon    Als  alexander  magnüs  zwege 
Bastian  Copicz     gülden  wolfran     Als   der  gros  starck  ries 

aqüinüs 
Hans  Wal[t]er  hagelweis  hüelzings    Es  fuer  ein  junger  pawer 

stolcz 


78 

Hilprant    spigelton  erenpoten     Ein  kaufraan  wolt  zv  niirnberg 

aus  der  State 
Lorencz  Pfaff   vergolten  tli.  wolfran    Zw  mim[i]chen  da  sase 
Jörg  nar[t]man  grünt  weis    Ein  alter  man  der  nam  ain  junge 

frawen 

[bl.  106]  Paul  Keiler    Hort  der  prophet  esaias 

Fricz  Fessel:      Als  ain  mal  kranck  ein  pawer  lag 

Gleicht  an  der  zech. 

Antoni  Fibinger  rossen  th.  Sachsen  Am  poden  se  vor  jaren  sas 
Walter    radweis  frawenlobs    Lucas  spricht  dar 

Vnd  das  scliuelklainat  hat  Paul  Schmid 
geAvünen.  vnd  den  schulkraue z  Hans  Lang, 
aber  den  zechkranez  Antoni  Fib[inger].  schuel- 
gelt  plieb  ueber  7  h  8  A  par  gelt.  —  Sing- 
schiiel  auf  süntag  nach  petri  [30.  Juni  1560]  das 
lang  gemes. 

Zwirner    linden  thon  jereniias  trajbolt    Am  fünften  osea 
Mathes  Schneider   mayenscheln    Als  der  hünger  nam  vberhant 
Jörg  Frolich    lerchen  weis    Lucas  peschreibet  dar 
Jörg  Hartman  ray  sing  fraidweis  Im  |  fünften  luca  find  wir  das 
Hans  Walter  corweis  münchs   Dreyerley  werck  der  heillig  geist 
Fricz  Fesselman     hohen   th.  folczen     Nach  dem   der  heillig 

gaist  gesant 
Antoni  Fibinger  frawen  thon  Wer  wissen  wil  auf  erden 
Drüncken  Kürsner     langen  schlagw.  schmid  [?]     Nach  |  dem 

paulus  noch  schnaüflfen  wäre 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Hans  Zwirner    verseczten  thon    In  |  dem  sechsten  capitel  vns 

clerlich  pericht 
[bl.  107]  Jörg  Frolich    vberlangen   hans  vogl    Joas  ging  auf 

ins  kricht 
Hans  Walter    laiton  berman  prtl    Ein  jungeling  zv  jesw  drat 

Die  par  an  der  zech. 

Ponleiu     krönten  thon  düllers     Nach  dem  philippus  käme 
Fricz  Fesselmon    jüncktraw  w.  hans  vogl     Ein  mon  der  het 

ain  poses  weibe 


79 

Item  das  sehuelklainat  hat  Jörg  Frolieh 
vnd  den  kraucz  Hans  Walter  gewunen,  aber 
den  zechkraucz  der  Ponlein,  schuelgelt  plieb 
vber  25  c).  —  Singschuel  auf  suntag  nach  jaeobi 
[28.  Juli  1560]  das  kurez  gemes. 

Ein  Fremder    in  der  rebenweis  bans  vogel    

Mathes  Schneider    engelweis  mülers    Josua  thuet  am  sechsten 

vns  pekande 
Fremder  schlecht  langen  (regenpogen)  nachtigal    Da  got  von 

hinen  wolte  füren 
Woltf  Stecher     lerchen  weis     Ich  wil  erheben  dich 
Bastian  Copicz    örtels  laiton    Gedenck  o  herr  wie  es  vns  get 
Jacob   Sailer     osterweis  ringsgwant     Da  |  stephanüs  in  des 

gaistes  krafte  .... 

Michel  Vogl     Als  saulns  zerstrewet  gottes  gemeine 

Der  jung  wal    Als  paiilus  het  diirch  gangen 

Niclas  von  Sülcz     morgen  w.  hans  Sachsen     Nun  höret  den 

psalmisten 
[hl.  108]  Adam  Puschman   gsangweis  Sachsen    Das]  sechzehent 

im  richterpuech 
Hans  Lang    gartw.  jeronimus  schmid      Am  fiinft"  vnd  zwain- 

czigen  jeremias 
Hans  Walter  vnpenanten  zorn  Als  cristus  hin  ging  in  den  dot 
Antoni  Fibiuger     freyen  th.  folczen     Jo  |  hannes  appocalipsis 
FrFeselman  wilden  th.  von  augspurg  Nachdem  simson  der  .  . 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Mathes  Schneider    im  wilden  thon     In  exodo  geschrieben  stet 
Niclas  von  Sülcz    langen  eisliuger    Joseph  der  wart  gefüert 

hinab 
Adam  Puschman  langen  hiinenpecken  Zum  anderen  auch  kome 
Hans  Lang    mayenschein  langen    Der  her  zv  jeremia  sprach 
Hans  Walter    laiton  ortls    Johanes  apocalipsis 

Vnd  das  klainat  hat  Antoni  Fibinger  ge- 
wunen,   vnd  den  krancz  Kiclas  v[on]  Sülz  ge- 
wünen.     Der  zechkraucz  genierckt. 
Adam  Puschman     henweis  wolfran     Auianus  thüet  sagen 
Jörg  Frolieh   da[i]lten  folczen  Es  sas  ein  pawer  pey  dem  wein 


80 

Mates    henweis  wolfran     Ains  mals  thet  aine  fragen 
Michel  Fogl    hrielczinger     Zw  der  newburg  in  duergner  land 
Ballein  küerczen  niügllDg    Gen  franckfürt  ain  zanprecher  kam 
[bl.  109]  Ein   frembder     kürczen   mügling     Zw  popenreüt  ein 

pfarrer  sas 
Ein  Frembder    bunweis  wolfran    Got  gnies  euch  singer  alle 
F.  Feselman     griintweis  frawenlob     Es   wont  ain  schiltkrot 

pey  eim  prünen 
Basti  Hilprant    kieweis    Ein  edelman  in  francken  sas 
Hans  Lang    kurczen  mügling    Als  ein  altes  weib  sterben  solt 

Gleicht  an  der  zech. 
Adam  Piisch:   graben  regen])ogen   Ein  edelman  in  francken  sas 
Hans  Lang     radweis  frawenlob     Hort  niatheiis 

Gleicht  zum  2.  mal. 

Adam  Posch:    graben  regenpogen    Eins  tags  ging  er  widei um 
Hans  Lang    radweis  frawenlob    Aus  dem  pehent  [in 

Vnd   den   zeehkranez  gewun   Hans   Lang, 
schüel  g-elt  plieb  nichts  üeber.  —  Siugsehüel 
auf  suntag  nach  partelmey  [25.  Aug.  1560]. 
Jacob  Sailer    gefangen  th.  hans  vogl    Als  israhel  gefangen  lag 
Michel  Vogl    krönten  duller    We  denen  die  da  zihen 
Kursner    im  pewerten  th.  Sachsen  Im  sibeu  vnd  dreysig[i]st 

der  psalmist 
Niclas  V.  Sulcz    gülden  th.  hans  Sachsen    Jesus  cristüs  in  dem 

anfang 
|bl.  110]  Jörg  Frolich     im  dailten  nachtigal     In  dem  achten 

schreibet  marciis 
Hans   Lang     newen  th.  hans   Sachsen      Am   fünften  capitel 

schreibt  matheüs 
Mathes   Schnei[der]     starcken  nachtigal     Nach  dem  Joseph 

Avar  herre 
Frembder    radweis  frawenlobs    Der  heillig  geist 
Frembder  engelweis  mülners  Matheus  am  sibenzehenden  clare 

Gleicht  auf  der  schüel. 
Niclas  Sülcz     vberlangen   Sachsen     Jo  |  hannes  appocalipsis 

am  virden 


81 

Jörg    Frolich     geflochten    caspar    peczen     Der  |  ewangelist 

matheus 

Das  klaiaat  gewitn  Hans  Lang,  vnd  den 
krancz  Jörg"  Frolich.    Der  zeehkrancz. 

Mathes  Schneider     gülden  marner     Justinüs   der  thüet  vns 

pekant 
Michel  Vogl    danheusers  hoffton     Pey  rapersweil  da  ligt  ain 

dorff 
Ponlein     vergessen  frawenlob     Als  piriteus  nam  sein  hipo- 

thame 
Antoni  Fib:     schwarzen  vogl    In   schimpf  vnd   ernst  so  list 

man  das 
Niclas  V.  S.     gruntweis   fraw:     Ein   alter  man   der  het   ein 

alte  [!]  frawen 

Vnd  den  zeehkrancz  hat  Michel  Vogl  ge- 
wünen,  sehüelgelcz  plieb  über  0.  —  Singschüel 
auf  süntag  nach  mathey  [22.  Sept.  15ö0]  das 
kiircz  gemes. 

[bl.  111]  Michel  Vogl    gsangweis  hans  Sachsen     Am  |  ersten 

tag  der  suessen  prot 
Mathes  Schneider    knabenweis  paul  schmid    Das  füntfzehent 

thüet  sagen 
Hans  Zwirner    geflochten  th.  caspar  peczen    Der  |  wein  pe- 

treügt  den  stolzen  man 
Jacob  Sailer  schranckweis  folczen  Es  pegab  sich  im  ersten  jar 
Niclas  V  Sulcz     knabenweis  paul  schmid    Ir  himel  lobt  den 

herren 
Jörg  Frolich    langen  nachtigal    Mein  kind  wilt  gottes  diner 

seine 
Ein  Fremder      langen   nachtigal      Als   der  heilig  gaist   war 

gesendet 

Die  par  an  der  zech. 
Caspar  Schacz    strengen  vogel    Aus  denmarck  fuer  in  enge- 
lande 
Jörg  Frolich    grüntw.  frawenlob     Zwen  gueter  schwenck  hab 

ich  kurczlich  erfaren 

Hans  Sache,  Gemerkbüchlein.  ti 


82 

Jacob  Sailer     grüntw.  frawen:     Nach   cristi    gjepürt  hundert 

(vnd)virzig  jare 
Hans  Lang    grüntw.  fraw:    Ein  jünger  gsel  det  ainem  mxinich 

peichten 

Vnd  das  sehüelklaiiiat  hat  Mathes  Schnei- 
der vnd  den  kranez  Michel  Vogl  gewünen,  aber 
den  zechkrancz  Haus  Lang,  schiielgelt  plieb 
ueber  37  h  —  Singschüel  auf  süntag  nach 
galli  [20.  Oct.  1560]  laug  gemes. 

Daniel  Glaser    im  neuen  th.  hans  saxen    Als  mose  der  schaff 

hüet  in  midian 
Paul  Keller     verhollen   th.  fricz   zorn     Herr   vnser  herseher 

wie  herlich 
[bl.  112]  Hans  Zwirner    hohen  perckw.  hans  Sachsen     Es  stet 

im  driten  puch  esre 
Hans  Lang    lielgenweis  hans  vogl    Als  Jesus  ginge  in  .  .  . 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Hans  Zwirner    vberlangen  hans  Sachsen    Mo  |  se  am  acht  und 

zwainczigsten  capitel 
Hans  Lang    im  langen  th.  mayenschein    Darümen   kam   die 

zeit  in  quäl 

Die  par  an  der  zech. 

Mathes  Schneider    plaben  frawenlob    Weil  der  herr  ging  auf 

Hans  Stengel    alment  des  stoUen    |erden  noch 

Paul  Keller    gülden  wolfran    Hort  der  projAet  esaias 

Vnd  das  schulklaiuat  hat  Hans  Zwirner. 
aber  den  kranez  Haus  Lang  gewüneu  vnd 
den  zechkrancz  Mates  Schneyder  gewüneu. 
schiielgelt  plieb  nichs  vber  0.  —  Singschüel 
am  suutag  vor  andre  [24  Nov.  1560]  das  kurcz 
gemes. 

Mathes  Schneider     silberw.  haus    Sachsen     Das  |  sechzehent 

thuet  sagen 
Vesselmau    gsanckweis  leschen    Esaias  am  achten  dar 
Michel  Vogl  langen  th.  eyslinger  Als  adam  sich  versuendet  het 
Ein  Fremder  langen  regenpogen  Nach  dem  Jerusalem  het  friede 


83 

AntODi  Fibi:    plossen  thon     Her  got  in  deinem  tron  .  .  . 
[bl.  113]  Jörg  Frolich     im  pluenden  thon    Lucas  im  neunten 

der  geschichte 
Jacob  Sailer  verwirtten  vogl    Mein  sei  lobe  den  herren  eben 
Michel  [!]  v  Sülz     engelweis  vogl     Do   saul   verworflfen  war 

da  thet  got  jehen 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Mathes  Sehn :     Als  kung  saul  vor  jare  .  .  . 

Antoni  Fibi:    gülden   tronw.   schwarczpach     Mose  der  früm 

vnd  heillig  man 
Jörg  Frolich    laiton  orteis     Cristus  ging  gen  Jerusalem 

Das  schuelklainat  hat  Jörg  Frolich  vnd 
den  krancz  Antoni  Fibinger.  —  Die  par  an 
der  zech. 

Michel  Vogl    grüntweis  frawenlobs     Zw  augspurg  da  het  ein 

kauffmann  ein  weibe 
Mates  Schneider    rotten  th.  zwinger     Im  payerlande  det  ein 

lanczknecht  wilde 
Jörg  Knoblach  friedweis  baltas  Zw  yngolstat  im  payerlande 
Jacob  Sailer  rorw.  pfalczen  Fraw  helena 
Hans  Lang  schiller  hoffton  Es  loff  ain  lanczknecht  auf  der  gart 
Hans  Zwirner  hohen  th.  ketners  Ein  jüngling  wart  vertrieben 
Spring  in  kle  frischen  vogel  Ein  rewter  rit  ein  ganczen  tag 
Pawl   Keler      grüntw.   fraw:      [bl.  114]    Im   driten   puech[e] 

spricht  mose  an  mitel 

Gleicht  an  der  zech. 

Jacob  Sailer    silberw.  Sachsen    In  sicilia  wäre 

Hans  Lang    frischen  vogl    Nachdem  die  früme  kaiserin 

Vnd  der  Hans  Lang-  hat  den  zechkrancz 
vnd  schuelgelt  plieb  ueber29Ä  —  Hingschuel 
auf  weinachten  anno  salutis  loGl  [Mittwoch  den 
25.  Dec.  1560]  lang  gern  es. 

Antoni  Fibinger  newen  saxen    Hort  es  zaigt  der  prophet  esaias 
Mates  S[chneider]    corweis  münch  von  salczp.:     Im  sechsten 

monat  wart  gesant 
6* 


84 

Hans  Zwir|ner]     abgeschieden  Schweinfelder    Maria  die  ging 

aüse 
Jacob  Sailer    osterw.  ringsgwant  Gros  |  lucas  im  andren  caput 

anfinge 
Paul  Keiner    hohen  th.  folczen    Im  andren  peschreibt  matheiis 
Hans  Lang    schranckw.  folczen    Matheus  im  andren  hernach 
Michl  Vogl     friedw.   balthas   drexel     Got  sey   mit   euch  im 

fride  eben 

Vnd  das  schüelklainat  hat  Jacob  Sailer 
vnd  den  sehüelkianez  Antoni  Fibinger.  —  Die 
par  an  der  zech. 

Mathes  Schneider    Nachdem  als  künig  witigis 

Hans  Lang    plaben  frawenlob     [bl.  115]  Zw  presz  t  la  sas  ein 
Vogl    in  der  alment    Procemislaüs  war  genant      [edelman 
Paul  Keler    schiller  hofton    Als  ein  pauer  lag  zv  nacht  .  .  . 
Zon    graben  regenpogen    Hort  nümeri 
Hilprant    alment    Welch  gsel  uit  weit  gewandert  hat 
Jörg  Frolich    hohen  ketner    Es  sassen  etlich  pawren 
Walter    hagelweis    Es  fürt  ein  jünger  pawer  stolcz 

Gleicht  an  der  zech. 

Mathes  creücz  thon  marners  Es  schreibt  Johannes  stobeüs 
Paul  Keiner  dailten  nachtigal  Nach  dem  cristüs  erstanden  war 
Hans  Lang    fridweis  baltas  drexl    Got  erschin  ysaac  zv  nachte 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Hans  Lan<^.  schiiel- 
g-elt  plieb  16  h  2  ^.  —  (Schill  auf  obersten. 
Das  schülklainat  hat  Hans  Grüser.  den  schül- 
krancz  Antoni  Fibinger,  den  zechkrancz  Paulus 
Keler,  schülgelts  plib  über  17«^..  dran  ist  man 
Jacob  Sailer  schuldig  40  A*)  Die  singschuel 
auf  obersten  [Montag  den  6.  Jan.  1561]  sint  diese 
nachfolgende  par  gesungen  worden. 

[bl.  110]  Antoni  Fib:  parat  rayen  Mein  sei  lobe  den  herren 
Mathes  Sehne:    güeldeu  Sachsen    Das  15  in  exodo        [rein 

*)  Das  Eingeklammerte  von  andrer  Schrift,  Hans  Sachs 
fährt  dann  wieder  fort. 


85 

Six  Nadler    gfangen  fogl    Als  jesixs  zv  capernaiim 
Fremder    siiesen  vogl    Nachdem  niin  abrahame 
Paul  Kelr    pewerten   Sachsen     Lucas  im  andren  spricht  also 
Fricz  Fesel[man]     langen  nachtigal    Da  die  weisen  hinzogen 

schwinde 
Fremder    klingenden  Sachsen    0  |  mensch  petracht  drey  ding 

in  deinem  leben 
H :  Grüeser  verporgen  th.  zorn  Am  sechzehenden  spricht  lucas 

Die  par  an  der  zech. 

Der  new  singer    geschieden  nachtigal    Höret  wie  ich  ain  fabel 
Frem  Singer  tail  thon  folzen    Quarto  regüm  das  ander  spricht 
Sehacz    henweis    Ein  weis  man  von  rodise 
Frem   Singer      griintweis   fraw:     Artabanüs    ain  fuerst  in 
Pai\l  Keiner    feyelw.  folzen    Im  payerland      [kriechenlande 
Mathes  Schneider    klagweis  lochners    Beronices  die  künigin 

Gleicht  an  der  zeeh. 

Fremb  Singer  abgeschieden  minenpecken    Hort  als  vmbleget 
[bl.  117]  Paul  Keiner    rosen  th.  hans  Sachsen   In  cento  nouella 

ich  läse 

Vnd  das  klaiuat  hat  Hans  Grueser  vnd 
den  krancz  Antoni  Fibinger  gewiinen,  aber 
den  zechkranez  Paul  Keiner,  sehulgelez  plieb 
17  ^.  —  Singsohüel  auf  den  lichtmes  tag 
[2.  Februar  1561]  lang  gern  es. 

Frembder    laidon  frawenlob    Johannes  dar 
Hans  Gru[ser]     corweis   münch  von  salczpurg    Nachdem  er- 
standen war  cristus 
Six     schwarzen  vogl    Abraham  in  egipten  zog 
Feit  Fesel:     langen  vogl    Cristus  der  sagt 
Weidenhüfer    gartweis  schmids    In  dem  sechsten  monat  [als] 

a\is  dem  tron(e) 
Antoni  Fibi ;   newen  frawenlob    Je  |  remias  der  gros  prophete 

Gleicht  auf  der  schnei. 
Weidenhoffer    vberlangen  vogl    Im  zwelften  caput  klug 
Antoni  Fibinger    meczger    langen  thon    Es  sag[t]  jesüs 


86 

Die  par  an  der  zeeh. 

Caspar  Schacz    kurczen  mügling    Es  schreibt  herodotüs 
Paulus  Keller    gülden  wolfran    Das  38  sirach  rawch 
[bl.  118]  Fricz  Feselman     gülden   wolfran     Als  pilatus  lant- 

pfleger  war 

Vnd  das  sehuelklaiuet  hat  Fricz  Weiden- 
hofferlein  vnd  den  kranez  Antoni  Fibi[n]ger 
gewünen,  aber  der  zechkranez  Caspar  Schacz 
schülg-elt  0.  —  Sing-schüel  auf  jüdica  [23.  März 
1561]  kurcz  gemes. 

Hans  Grüeser    zuegweis  zorns    Ein  |  man  jairüs  war  genente 
Fremder    gsangweis  hans  Sachsen    Der  |  herre  got  zw  mose 

sprach 
Vogl    corweis  münch  von  salczpiirg    Im   ersten  künig  puch 

das  drit 
Mathes  Schu:    langen  regenpogen    Als  Israel  zog  durch  die 

wüesten 
Hans  V  Norling   vnpenanten  zorn   Hort  auf  den  propheten  Jona 
Hans  Lang  fridweis  waltas  fridl   Got  erschin  ab raham  zv  nachte 
Frembder  pewerten  th.  Sachsen     Lucas  spricht  an  dem  iünf- 

ten  dar 
Antoni  Fibinger    langen  eyslinger     Das   vir  vnd  zwainzigst 
Fricz  Feselman  radweis  frawenlob   Hort  matheüs     [mathej' 
Paul  Keiner    verholen  thon    0  herr  mein  got  wie  gar  herlich 
Caspar  Schacz    frischen  vogl    Die  jünger  draten  zw  jesw 

Gleicht  auf  der  schnei. 

Hans  Grueser    laiton  ort!    Johannes  apocalipsis 

[bl.  119]  Hans  v  Norling    gülden  frawenlob    Marciis  schreibet 

am  achten 
Caspar  Schacz    geflochten  th.  caspar  peczen    Der  |  wein  pe- 

treügt  den  stolzen  mon 

Die  par  an  der  zech. 

Michel  Vogl    flaniw.  woltran    Ein  mülner  ainen  esel  het 
Weidenhofter    plueweis    Johannes  am  ain  vnd  zwainzigen  sein 
Jörg  Knoblacb    rotten  zwinger    Ein   payer  vnd   ein  schwab 

gen  walde  ginge 
Fricz  Feselman    honweis  wolfran    Als  die  gottin  des  draides 


87 

Vnd  das  schüelklainat  hat  Hans  von  Nor- 
ling  vnd  den  scliuelkranez  Caspar  Sehacz. 
aber  den  zeehkranez  Michel  Vogl,  sehulgelez 
plieb  0  lieber.  —  Singschiiel  auf  ostern  [6.  Aprilj 
1561  lang  gmes. 

Antoni  Fibinger    zuegweis  fricz  zorn    Wer  |  ist  der  von  edom 

herferet 
Mathes  Schneider     vnpenanten   ton   zorn     Als   cristüs  naigt 

das  haubet  sein 
Friczlein    scbneweis     Wie  ]  der  sabat  erscbine 
Hans  Grueser    korweis  munch  von  salczpurg     Nachdem   er- 
standen war  cristüs 
Jacob  Saiier  starcken  nachtigal  Hort  drey  fruecht  der  vrstende 

Gleicht  auf  der  schiiel. 

Antoni  Fibinger    vberlangen  th.  caspar  peczen   Mach  |  ab[e]o- 

rum  das  drit  puech 
Hans  Grueser    vberiangen  vogl    Der  ander  kung  achab 
(bl.  120]  Jacob  Saiier    vogelweis  bans  vogl    

Die  par  an  der  zech. 

Mathes  Seh :  guelden  th.  marners  Eins  tags  ich  ainen  alten  fragt 

Caspar  Sehacz     Zw  mü[ni]chen  vor  zeit  ein  kaüff- 

Jacob  Saiier  kupfer  th.  frawenlobs [man  sase 

Vnd  das  schüelklainat  hat  Hans  Griieser 
vnd  den  krancz  Antoni  Fibinger  gewiinen, 
aber  den  zeehkranez  Jacob  Saiier.  sehulgelt 
plieb  vber  1  fl  27  <^.  —  Singschiiel  auf  siintag 
nach  walpürgis  [4.  Mai  15(31]  das  kurcz  gemes. 

Schneider     newen   th.  hans   Sachsen     Das   acht  vnd  zwain- 

cigiste  numery 
Caspar  Sehacz    römers  gesangweis    Wem  ein  tügentsam  weib 

Antoni  Fib: Got  sprach      [pescheret  ist  auf  ert 

Hans  Lang    engelweis  vogels    Lucas  am  fünften   spricht  als 

auf  ain  dage 
Hans  Nörlinger  in  den  4  haubtönen    Fünferley  wünderwerck 

thet  cristüs  hie  auf  erd 


88 

Fricz  Feselman     gsangweis  hans  Sachsen    Crist  |  us  saget  des 

menschen  sün 
Bastian  Hil:    1  par  in  10  thonen    Als  kun[i]g  pharao  verachtet 

gottes  wort 

Die  par  au  der  zeeb, 

Caspar  Schacz    grüntweis  frawenlob    Plütarchus  thüet  diogeni 

gedencken 
Mathes  Schneider     [süs.  harder]     Durch  esopum  ist  vns  pe- 

schrieben 

Vnd  das  klainat  hat  Bastian  Hilprant  vnd 
den  kraiiez  Hans  von  Norliug,  den  zeehkranez 
Mates  Schneider,  schuelgelz  plieb  0.  —  [bl.  121] 
Öingschuel  auf  pfing:[st]en  15<31  [25.  Mai]  jar. 

Jacob  Sailer  langen  nachtigal  Joel  am  andren  zaigt  den  segen 
Hans  Kraenfüs  straffweis  folczen  Lucas  in  der  geschichte 
Antoni  Fibinger  vogelw.  hans  vogl  Do  |nnn  der  pfingsten  dage 
Hans  Lang    engelweis  hans  vogl    Hort  die  predig  petri  avif 

den  pfingstage 
Hans  Gruser     schranckw.  hans  folczen    Dreyerley  weis   der 

heilig  gaist 

Vnd  das  klainat  hat  Hans  Grueser  vnd 
den  krancz  hat  Jacob  Sailer  gewünen.  — 
Die  par  an  der  zech. 

Michl  Vogl     im   hoftou   danhaiisers     Pei  rapersweil  da  leit 

ain  dorf 
Veit  Feselman    suesen  schiler    Ains  tages  ich  spacirt 
Bastian  Hil:    kürczen  nunenpecken    Im  laude 
H :  Zwimer    susen  regenpogen    Ewsewiiis  peschriebe 
H :  Walter  fewerweis  leschen    Zw  ainer  zeit  zw  pamberg  sas 

Fricz  Fessel:     rosenton  saxen    

H:  Haffner     zugweis  frawenlobs     Als  esopus  an   dem  frey 

raarck  was  stene 

Gleicht  an  der  zech. 

VeitFesel:    laiton  regenpogen    Als  kün[i]g  xerxes  fiiret  ein 

gros  her 
Hilprant    langen  hofton  müstaphiet    Zw  wurczpurg  war 


89 

Hans   Walter     fridweis    waltas      Als    nun    cristüs   geporen 

wäre 
[bl.  122]  Hans  Hafner     langen  nachtigal     Wol  dem   der  hat 

die  Weisheit  holde 

Gleieht  zum  2.  mal. 

Feit  Feselman     laiton  regenpogen      Zitheiis  fort  peküemert 
Hilprant    miistaphiet  hofton     [wart 

Vnd  den  zechkrancz  hat  Sebastian  Hil- 
prant, sehuelg:elt  ist  plieben  8  h  24  ^.  —  Sing- 
schiiel  auf  süntag  laürenti  [10.  Augustl  das 
kurez  gemes  anno  1561. 

Michel  Vogl     engelweis   hans   vogl     Als   pawlus  zerstrewet 

gotes  gemaine 
Hans  Lang    gueldeu  radweis  fraw:     Hort  niatheüs 
Matbes  Sehne:     silberweis  hans   Sachsen     Das  |  sechzehent 

thüet  sagen 
Jörg  Schneidergsel    engelweis   vogl     Vnzücht  aigensin  thuet 

got  heftig  plagen 
Caspar  Schacz    verschrenckten  thon  peczen   Nach  dem  cristfis 

verschieden  war 
Six  Nadler    engelweis  vogl    Cristus  der  saget  zw  der  junger 

schare 

Auf  der  sehüel  vergleichet. 

Caspar  Schacz    raysing  frewdweis  schedners    Da  maria  raini- 

gung  tag 
Hans  Lang    reben  weis  vogel    Nachdem  predigt  paulus 
Jörg  Knoblach     abgeschieden   nunenpecken     Hort  wie   ge- 
Michel Winter    rorweis  pfalczen     Als  esopus       [schrieben 

[bl.  123]  Gleicht  an  der  zech. 

Mielul  Winter     rosen  th.  hans  Sachsen     Pctrarcha  wider  die 

Jörg  Knoblaeh     rorweis  pfalzeii     Künig  agis  [hoffartc 

Vnd  das  schiielklainat  hat  Mathes  Schnei- 
der gewünen  vnd  den  kruncz  Caspar  Schacz, 
aber  den  zechkranz  Michel  Winter,  schuelffelt 


90 

pliebOvber.*)  —  Singschüel  auf  süntag  nach 
francisi  [5.  October  1561]  lang  gemes. 

Antoni    plosen  th.  michel  herbart    Gelobt  sey  got  in  seinem 

tron 

Caspar  Scbacz    fridw.  waltas  fridl    Am  vir  vnd  zwainczigisten 

clare 

Jörg  Knoblach    im  gefangen  th.  hans  fogl    Nach  dem  petrns 

gefangen  war 

Hans  Lang    parat  rayen  ketners    0  herr  mein  got  ich  preisse 

dich 

Jacob  Sailer    im  verwirten  th.  hans  vogl    Mein  sei  den  herreu 

lob  vnd  er 

Ein  Frembder    dailton  nachtigal    Als  mose  ysrael  durch  got 

Gleicht  auf  der  schüel. 

Antoni   Fibinger     langen  th.    caspar   ottendorffer     Der   sun 

jerobeam 
Jacob  Sailer    vogl  weis  hans  vogl    Das  wort  des  herren  clare 
Hans  Lang    lorencz  wessels     Mo  |se  pesehreibet  vns  so  clare 

Die  par  an  der  zech. 

Hans  Lang    im  hohen  th.  des  stolen     Ains  nachtz  lag  ich  in 

schlafi'es  qüale 
[bl.  124]  Mathes  Schneider    rossen  th.  hans  Sachsen    Als  ich 

ains  mals  mit  meiner  rot[e| 
Ililprant    rossen  thon     Sirach  am  ain  vnd  zwaincigisten  güet 
Caspar  Schacz    pMeg  ton     Plutarchüs  vns  pesehreibet  das 
Ponlein    pflüg  ton    Vor  zeit  war  in  der  stat  roma 

Gleicht  an  der  zech. 
Hans  Lang   baltas  fridls  friedweis    Got  erschin  isaac  zv  nachte 
Ponlein    fridweis  baltas    Lucas  an  dem  ersten  thiiet  sagen 
Basti  Hilprant     verschrenckten   caspar  peczen    Als  Israel  zv 

cador  lag 

Das  schüelklainat  hat  Jacob  t^ailr  vnd 
den  schulkrancz  Antoni  Fibinger.  aber  den 
zechkrancz    der    Ponlein,    schuelgelcz    plieb 


*)  Unter  den  Notizen   auf  bl.  laoi»  steht   noch:    „vnd 
bleyben  dem  Mates  Schneider  schuldig  6  A* 


91 

lieber   55  A  —   (Am   andren   suntag  in  atüent 

ist  vber  bliben  43  <^.*)  —  Siugsehüel  auf  siin- 

tag:   im    aduent   den   sibenden   tag   decembris 

[1561]. 

Fricz  Weber    glasweis  vogl    Fro  |  locket  ir  volcker  mit  henden 

Mathes  Schnei[der]      in  seim  erweiten  th.     In  Jesus  sirach 

lessen  wir 
Feit  Feselman     im  newen  tli.  Sachsen    Als  vor  kunig  achab 

floch  elias 
Caspar  Schacz   abgeschiden  nünenpecken   Hort  wie  peschriebe 

[bi.   125] abgeschieden  schweinfelder     Hie  düt  fnr- 

schreiben 
Endres  Schneider     rorweis  pfalczen     Johannes  dar 
Pauly  Keiner    verholen  thon    Herr  vnser  herscher  wie  herlich 
Hans  Walter  vnpenanten  zorn    Als  cristüs  hing  pis  in  den  dot 

Gleicht  auf  der  schüel. 
Fricz  Feselman    laiton  ortl    Johanes  am  zwainczigen  hei 
Mathes  Seh:     osterweis    Romanos  an  dem  ö  pawlüs  sprichte 

Die  par  an  der  zech. 

Caspar  Schacz  grüntweis  frawenlobs  Plutarchus  thüet  diogeni 

gedenken 
Pangracz  Jörg     schwarzen  klingsor     Ein  messrer  [!]  war  zv 

wendelstain 
Lorencz  Pfaff    erenton  des  erenpoten    Ein  reicher  kauffman 

het  ain  sun 
Pauly  Keiner    honweis  wolfran    Eschiles  der  weis  mone 
Hilprant     spigelton   erenpoten     Ein    kauflfman  wolt  zv  nurn- 

berg  in  der  State 

Gleicht  an  der  zech. 

Paul  Keiner     rosen  th.     Hort  ain  mal  an  sant  klement  tage 
Hilprant     Zw  salczpurg  sas  ain  Schneider 

Item  den  schiielklainat  hat  Mathes  Schnei- 
der vnd  den  krancz  Fricz  Fesselman,  den 
zechkrancz  aber  Hilprant  gewünen.  schulgelt 
plieb  5  A 

*)  Andre  Schritt,  die  nämliche  wie  oben  S.  S4. 


92 

[bl.  126  —  130''  leer;  auf  den  folgenden  Blättern 
sind  dann  die  Preisverteilungen  und  Ueberschüsse,  wie 
sie  bei  den  Schulen  schon  im  Texte  verzeichnet  waren, 
nochmals  von  Hans  Sachs  zusammengestellt  und  zwar  in 
Rubriken  in  folgender  Reihenfolge  I.Tag  der  Singschule; 
2.  Die  Gewinner  des  schulkleinots;  3.  Die  Gewinner  des 
Schulkranzes;  4.  die  des  Zechkranzes  und  5.  die  Schul- 
geldüberschüsse. So  enthält  bl.  131^—132^  die  Zu- 
sammenstellungen für  1561,  bl.  IS^^ — 134^^  diejenigen  für 
1560,  bl.  135''— 136^  für  1559,  bl.  137"— 138=^  für  1558, 
bl.  139'^— 140^  für  1557,  bl.  141*^— 142-^  für  1556.  Auf 
den  jeweilig  vorhergehenden  freigebliebenen  Seiten  (z.  B. 
bl.  130'^— 131",  bl.  132^—133')  sind  dann  von  derselben 
Schrift,  die  schon  öfters  dazwischen  schrieb  (S.  84.  90) 
die  nämlichen  Angaben  in  wenig  sorgfältiger  Schrift 
teilweise  wiederholt;  bl.  142'',  die  letzte  Seite,  ist  leer]. 


Die  Daten  der  siiigsehuleu  anuo  1556/57  sind: 

i.i.jfi. 

Pfingsten  1556  (s.  18) 24.  Mai 

suntag  vor  vitus  (s.  19) 14.  Juni 

suntag  vor  petri  (s.  20) 28.  Juni 

suntag  nach  jacobi  (s.  21) 26.  Juli 

suntag  nach  laurenti  (s.  22) 16.  Aug. 

suntag  nach  egidy  (s.  23) 6.  Sept. 

suntag  nach  michaelis  (s.  24) 4.  Oetob. 

suntag  vor  simon  u.  juda  (s.  26) 25.     Oet. 

suntag  nach  niartini  (s.  27) lö.  Nov. 

suntag  lucie  (s.  28) \^.  Dec. 

weinachten  15.57  (s.  28) Freitag  d.  25.  üec.  1556 

1557. 

suntag  nach  obersten  (s.  :iü) 10.  Jan. 

guld.  suntag  i.  d.  fasten  (s.  30) 14.  März 

suntag  auf  judica  (s.  32) 4.  April 

Ostern  1557  (s.  32) 18.  April 


I 


Nachtrag'. 


Die   Nürnberger  Schulprotocolle  von 
1595— IfiOö. 


Nach  der  Handschrift 

der 

Mainzer  Seminarbibliothek. 


Bl.  1 — 20,  enthaltend  Schuloränungen,  neue  Be- 
schlüsse, Verzeichnisse  der  Singer  etc.,  ist  abgedruckt 
von  F.  W.  E.  Roth,  zur  Geschichte  der  Meistersänger  zu 
Mainz  und  Nürnberg.  Ztsch.  i.  Kulturgesch.  Neue  (4.) 
Folge  Bd.  3  S.  280  —  90.  Die  Einträge  —  von  ver- 
schiedenen Händen  —  verteilen  sich  über  die  Jahre 
1594—1625. 

Das  vor  bl.  16  eingeheftete  Beiblatt  (a.  a.  0.  S.  288) 
ist  von  der  Hand  Georg  Hagers;  bl.  16*^ — 19*^  schreibt 
Benedict  von  Watt,  seine  Rundschrift,  in  der  er  die 
Namen  der  Singer  wiedergiebt  ist  kenntlich  an  seinen 
G[löggler]  und  W[att]. 

Bl.  16  ist  mit  dem  folgenden  [unpaginierten]  Blatt 
zusammengeklebt.  Nach  Lösung  der  Blätter  ergab  sich 
die  rechte  innere  Seite  als  leer,  auf  der  linken  stand 
nachsteh.  Verzeichnis  in  Rundschrift,  augenscheinlich  von 
B.  von  Watt  herrührend  (vgl.  auch  Nürnberg.  Meister- 
singerprotocolle  ed.  Drescher  Bd.  1.  Bibl.  d.  Litt.  Vereins 
No.  213  S.  1  Anm.).  Das  Verzeichnis  fällt  zwischen 
1595 — 1598,  da  Hans  Deisinger  August  1595  zum 
ersten  Mal  erscheint  (s.  101),  Jacob  Feszlein  und  Hector 
Pültz  mit  dem  thomastag  1598  (vgl.  Protocolle,  Litt. 
Verein  Bd.  1.  s.  90)  verschwinden. 

1.  Wolff  Most  7.  Hector  Pültz 

2.  Ilannsz  Lederer  8.  Gory  Ncher 

8.  Hanns  Glöckler  y.  Thoma  Grilninair 

4.  Veit  Keszier  10.  Hannsz  Miilner 

Jörg  Venitzer*)  11.  Aszmns  Redel 

5.  Abraham  Neher  12.  Sebaldt  Früebeysz 

6.  Caspar  Enderlein  13.  Georg  Hager 


")  Dazwischen  geschrieben. 


m 


14.  Hannsz  Jamnitzer 

15.  Stoffel  Hainlein 

Ifi.  Benedict  von  Watt 

17.  Wolff  Baudtner 

18.  Hannsz  Deusinger 
l'J.  Hannsz  Weber 
20.  Jacob  Fäszla 


*)  Die    vier    letzten 
Schrift  zugesetzt. 


21.  Endrez  Nüding 

22.  Hanns  Sachs 
Steffan  Angerer*) 
Lorentz  Rolck 
Nicolaus  Fürst 
Hans  Venitzer 


sind    später,    doch    von    gleicher 


97 


[hl.  20]  Siugsehul*)  am  cristag  anno  1594, 
^velehes  der  anfang  desOöjars.  Volg-en  diepar. 
Benedic  von  Wat    gartw.  gronimus  schmids    Freuet  euch  mit 

Jerusalem  der  stat 
Veit  Keszler    zuegw.  fr.  zorns    Klar  |  dut  das  alt  testament 

künde 
€asp.  Enderlein    lang  hopfengarten    Höret  wie  vns  beschreibt 

lucas 
Wolff  Pautner     zugw.  zorns     Lu  |  cas  in  dem  ersten  capitel 
Asimus  Redel     klagw.  lor.  wesels    Klar  |  matheus  am  ersten 
Wolff  Most    krönten  wesel    Es  hat  beschriben         [schrib 
Abr.  Neher    plumw.  wolf  mosts    Ir  Christen  freuet  euch  in  gott 
Stofel  Heinle    gseln  weis    Als  nun  die  tag  kamen  herbey 
Hector  Piiltz  versch.  th.  paulus  schmids    Es  schreibet  matheus 
•Görg  Hager    krüeg[l]w.  h.  ieutzdörfer    Als  die  weisen  waren 

dahin 
Gori  Neher      krönten  diilner     Lucas  im  andren  sprichte 
Görg  Morgenstern    engelw.  h.  vogls  Esaias  anzeigt  am  9  eben 

Volgen  die  par  an  der  zeeh. 
Gori  Neher    deilth.  folzen     Quarti  regum  das  ander  seit 
[21]  Dama  Grllmair    pflugth.  sigharts     Korianus  [!]  ein  haupt- 

man  war 
G.  Morgenstern      müglings    hofdon      Es    verdingt   sich    ein 
W.  Most    feihv.  folzen     Zu  alttdorf  war        [bauren  knecht 

W.  Bautner    ritterw.  frauenl beschreibet  klar 

G.  Fenizer    gülden  woltron    Als  aristodimus  regiert 
H.  Gomizer    gülden  wolfron    Es  beschreibet  valerius 
Hans  Sachs    fröschw.  frauenl.     Zu  androvela  in  der  stat 


*)  Schrift  Hans  Glöcklers  bis  bl.  105. 

Haus  Sachs,  Genievkbüchlein. 


98 

Die  gwiuer  auff  diser  schul.  Abr.  Xehr 
das  schulkleinat.  Casp.  Enderlein  den  schul- 
kranz,  As.  Redel  die  gans,  Gori  Xeher  den 
zechkranz.  Görg  Feuizer  10  kr.,  W.  Most  2  bazen. 
—  Anno  1595  am  suntag  nach  obersten  [12.  Jan.] 
hat  Wolff  Most  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

Bened.  von  Wat    krönt,  dülner    Das  neunzehende  saget 

Seb.  Früepeis     gestr.  zinw.     Am  driten  tage  wäre 

G.  Neher    gartw.  jer.  schmids    Do  der  hauptman  joab  abner 

erstach 
[22]  Ct.  Morgenstern     laugen  mügling    In  der  geschrifft  findet 

man  3  heilige  berg 
H.  Pültz    reuterth.  k.  füllsack    Künig  david 
C.  Enderlein    laidth.  nächtig.     Vns  klar  bericht 
Stof.  Heinle    pfingstw.  g.  hagers    0  das  ich  fein 
Frem  schuknecht  schnew.  m.  mUluer  Nach  dem  vnd  assa  künig 
G.  Fenizer     abgsch.  nunenb.     Lucas  schreib  klare       [war 

Volgen  die  par  au  der  zech. 

Ben.  von  Wat    kurz  mügling    Ein  ritter  auff  ein  zeit 

W.   Pautner     lochners  klagw.     Als  durch  künig  alexandrum 

G.  Morgenstern    gruudw.  frauenl.     Keiser  constans  der  war 

ein  kleiner  mane 
Hans  Müler    kurzen  mügling    Es  schreibt  herottotus 

Die  gleicher  an  der  zech. 

W.  Pautner    sües  vogl    Als  künig  asza  starbe 

Morgenstern    rebenw.  h  vogl     Zu  wien  ein  alter  man 

H.  Müler     hofth.  c.  v.  w.     Zu  augspurg  sas  ein  burger  reich 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  [23]  H.  Piilz 
das  schulkleinat.  Gori  Keher  den  schulkranz. 
G.  Fenizer  die  gelt  gab,  Bened.  v.  Wat  den 
zeehkrancz,  Morgenstern  die  ander  gab.  — 
Am  suntag  remenisere  [16.  März  1595]  hat  Jörg 
^Morgenstern,  an  stat  des  Hans  Lederers  schul 
gehalten. 

W.  Pautner  verwirten  h  vogl   Mein  sei  den  herren  lob  vnd  ehr 
G.  Neher    zügw.  fr.  zorns    Ein  man  war  iarius  genende 


99 

Douia  Grilnmair     neuen  Sachsen      Das  ein  vnd  zwanzigiste 

numeri 
Wilh.  Aichler    gsangw.  Sachsen    Hür  |  et  das  sechst  capitel  hie 
Stof.  Heinle    paratr.  o.  schwarzb.     Das  ander  künig  buch 
W.  Most    sumerw.  h.  endres    Matheus  uns  beschribe 
Asm.  Redlein    frauenth.  kettners    Abia  künig  wäre 

Die  par  an  der  zech. 
W.  Pautner    lilgenw.  h  vogls    Ein  pauer  het  ein  kuecht  fiir- 

war 
H.  Pülz    senfften  nachtigal    Johan  herold  macht  uns  bekand 

Die  gleicher  an  der  zech. 

W.  Pautner    hofth.  marners    Matheus  hat  beschriben 
H.  Pülz    morgenw.  sev.  v.  st.    Als  jacob  in  dem  lande 

[24]  Die  g-winer  auff  diser  schul.  Wened. 
V.  Wat  das  sehnlkleinat.  Gorj  Neher  den  schul- 
krantz,  Wolf  Most  die  schaln,  H.  Pülz  den  zech- 
kranz.  W.  Pautner  die  schaln.  —  Am  suntag 
judica  [6.  Apr.  1595]  hat  Hanns  Glockler  schul 
gehalten,  volgen  die  par. 

Casp.  Enderlein     lang.  mügl.  hat   4  dön     Johannes  an   dem 

17  beschrib 
G.  Hager    zügw.  fr.  zorns    Jo  I  haues  am  sechsten  capitel 
Seb.  Früepeis    gülden  frauenl.     Matheus  hat  beschriben 
W.  Most    sües  vogl    Mein  sei  lobe  mit  Heise 
.Tac.  Fessla    schnew.     Herr  gott  ich  preis  dich  zu  der  stund 
Wened.  von  Wat*)     englw.  h  vogl    Als  isai  seinen  sun  david 

sendet 

Die  par  an  der  zech. 

W.  Pautner    grefrey  fr.  zorns    Als  kunig  sifax  gfangen  wart 
Ben.  von  Wat    pflngth.    Julius  philipus  mit  nam 
Gr.  Hager    hannenkrat  fulzen    Apeles  der  künstreichest  maler 

wase 

*)  Hans  Glückler  schreibt  hier  und  weiter  Bened.  „v.  d. 
Wat"  oder  „von  der  Wat."  Dies  wird  von  dem  letzteren 
stets   in  „von  Wat"  geändert,    vgl.  s.  113. 


100 


Die  gleicher  an  der  zech. 


W.  Pautner    hoft.  c.  v.  w.    Als  haidingus  Schweden  besas 
Wen.  (v.  Wat*)    draurig  semelw,  Albertus  kränz  schreibt  klar 

[25]  Die  gwiuer  auff  diser  schul.  8eb.  Friie- 
peis  das  schulklainat,  W.  Most  den  schiilkrauz. 
Wen.  V.  Wat  den  zechkranz.  —  Am  ostertag^ 
anno  95  [20.  Apr.]  hat  Wolff  Most  schul  ge- 
halten, volgen  die  par, 

H.  Müler  laidth.  nachtigal  Zu  abraham 
W.  Most  versch.  paul  schmid  Am  tag  der  süesen  brott 
Asim.  Eedl  sües  hönigw.  1.  ferbers  Matheus  schreibt  fiirware 
W.  Pautner  verholen  fr.  zorn  Hort  als  das  wort  der  prophezei 
Gori  Neher  abgesch.  schweinf.  Mar  |  cus  der  thut  anfangen 
Abr.  Neher  gestr.  zinw.  g.  crlstan  Johannes  schreibet  klare 
Dama  Grillnmair  rebenw.  h.  vogl  Johannes  schreibet  klare 
Casp.  Enderlein    nachtw.  s.  v.  st.    Am  selben  tag  der  junger 

zwen 
G.  Hager     gfangen   vogl     Als  Jesus  war  erstanden  da 

Die  gleicher  im  hauptsingen. 

H.  Muler    gülden  vogelgs.     Matheus  schreibt  am  achten 

G.  Neher    lang  feldw.  m   vogl    Do  |  der   hauptman  in   siria 

[26*"  leer;  26^']   Am   suntag  adi  den    13.  julj 
hat    Görg    Fenizer    schul    gehalten,    volgen 
die  par. 
Ein   fremder  singer     rosenth.  h.   Sachsen     Das   puch   mose 

saget  fiirware 
C.  Endres    tagw.  frawenlobs    Als   künig  saul  ein  lange  zeit 

G.  Hager    zarten  frauenl 

Seb.  Früepeis    neu  verk.  m.  vogls    Lis  |  das  sechzehend  luce 

klar 
Asim.  Eedel    hagers  korw.    Als  nun  jacob  gen  sichern  kam 
Wen.  v.  Wat    meyenw.  wesels    Johanes  an  dem  driten  dut 


'')  von  B.  V.  W.  hinzugefügt. 


101 

[27]  Die  par  an  der  zech. 

H.  Fenizer    guld.  wolfr.     Als  aristotimus  regiert 

G.  Hager    speten  th.  frauenl.    Ein   alts  weib  het  ein  jungen 

man 
W  Pautner    mügl.  hofth.    Es  verdingt  sich  ein  bauren  knecht 

Die  gleicher  an  der  zech. 

H.  Fenizer    laidth.  frauenl.    In  asia 

G.  Hager    reuterth.  k.  füllsacks    Justinum  lis 

Die  g-winuer  auff  diser  schul.  C.  Endres 
das  schulkleiuat.  Wen.  v.  Wat  den  schulkranz, 
H.  Fenizer  den  zechkrancz.  —  Am  suntag  adi 
17  augusti  hat  Gori  Neher  für  den  Hemla  schul 
gehalten,  ist  der  Fenizer  gefreit  worden. 

G.  Fenizer    4  krönt,  th.     Fünferley   Wunderwerk  det  cristus 

hie  auflf  erd 
Duma  Grillumair    sües  honigw.  1.  ferbers     Gar  |  kleglich  rafft 

zu  gote 
Jac.  Fessla    tagw.  frauenl.     Matheus  hat  beschrieben  klar 
Seb.  Früepeis    pasional  folzen     Sey  mir  gnedig  o  got 
G.  Neher    schnew.  müiers  v  vlm     Nach  dem  vnd  assa  küuig 

G.  Hager    In  der  andren  epistel  [war 

[28]  Wen.  v.  Wat     glasw.  h  vogls  hat  drey  thön     Jeremias 

spricht  am  sibenden 
W.  Pautner    m  miilners  englw.    Josua  thut  am  sechsten  uns 

bekande 

Die  par  an  der  zech. 

Jac.  Fesslein    kurz  nachtig.     Als  nach  Jesu  christi  gepurt 
Wen.  V.  Wat    klew.  baldes  wenken    Caspar  goltwurm  schreibt 
G.  Hager    kurz  nunenb.     Es  schreibet  [ein  geschieht 

Asim.  Redel     roten   zwinger     Ein   tags  hört  ich  zu  leibzg 

von  guten  schwenken 
H.  Deisinger      kurz   nachtig.      Ein   kaiser  rit   durch  einen 

wald 
Die  gleicher  an  der  zech. 

G.  Hager    hohen  gartw.    Höret  wie  in  dem  sechsten  psalmeu 

sein 


102 

H.  Deisinger    silberw.  h.  Sachsen     Ein  |  fazman   der  wolt 

peichten 
As.  Redle    tagw.  frau.     Joban  herold  im  driten  buch 

Die  g-winiier  auff  diser  schul.  G.  Fenizer 
das  scliiilklainat,  G.  Neher  den  schulkranz. 
Dama  Grilumair  den  leuehter  im  hauptsingen. 
Jacob  Fessla  den  zeehkranz.  G.  Hager  die 
ander  gab  in  der  zech,  As.  Redel  die  drit.  — 
[29j  Am  suntag  den  7  September  [1595]  hat  Gori 
Neher  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

Seb.  Früepeis     hochgartw.  j.  Schmidts     Am  vier  und  zwan- 
zigsten jeremias 
H.  Püelz    sües  weynachtw.  m.  vogl    Lucas  spricht  fein 
D.  Grillnmair    neu  Sachsen     Das  ein  vnd  zwanzigiste  numeri 
J.  Fessla    abgschiden  nunenb.    Mose  zeigt  ane 
W.  Pautener    hagers  korw.     Im  ersten  buch   der  künig  stet 
As.  Redel    guld.  radw.  frau.    Lucas  spricht  klar 
Wen.  V.  Wat     gsangw.  alpr.   leschen     Drey  helde   kunig 

david  het 
H.  Müler    engelw.  hans  vogels    Als  Israel  das  volk  wart  hart 

geplaget 
Die  par  an  der  zech. 

Seb.  Früepeis     kurz   Sachsen     Tepha  ein  Schwester  dionisiy 
Jac.  Feszla    spigl  th.   des  erenpoten     Zu  nieinz  ein   reicher 

bischoff  war  gestorben 
H.  Pülz     morgenw.  sev.  v.  st.    Als  jacob  in  dem  lande 

Die  gwinner  auff  diser  schul.  As.  Kedel 
das  sehulkleinat,  Bened.  v.  Wat  den  schul- 
kranz, 8eb.  Früepeis  den  zeehkranz.  —  [30] 
Am  suntag  den  5  october  [1595]  hat  Hector 
Pültz  schul  gehalten,  volgen  die  par. 
Seb.  Früepeis  sumerw.  h  endres  Davidt  saget  fürware 
J.  Feszla     lebenw.  p.   fleischers      Das   fier   und   zwanzigiste 

zeiget  gute 
H.  Gomitzer  lerchenw.  h  endres  Es  spricht  künig  davidt 
G.  Neher    rebenw.  h.  vogls     Ste  auflf  du  menschenkind 


103 

H.  Yenizer    klingeten  Sachsen     0  mensch  bedracht  3  ding  in 
H.  Deysinger    laidtb.  frau.    Paulus  in  got        [deinem  leben 
G.  Venizer     engelw.   h.  vogl     Nachdem  jacob   von  persaba 

auszuge 
Die  gleicher  auff  der  schul. 

J.  Feszla    rais.  freudw.  g.  schechner    An  |  dem  24  fein 
H.  Deysinger    krönten  wesel    Christus  ratschlaget 

Die  par  an  der  zech. 

Seb.  Früepeis     kurz  regenbogen    Valerius  dut  uns  klar  sagen 
Jac.  Fessla    grundw.  frau.    Es  schreibet  uns  ein  weiser  poet 

zware 
As.  Redel    schwarzen  klingsor    In  frankreich  in  der  stat  leon 
W.  Pautner    ritterw.  frau.    Thitus  livius  beschreibt  klar 
[31]  G.  Venitzer    abgesch.  nunenb.     Lucas  schreibt  klare 
Jac.  Feszla    dagw.  frau.     Ach   du   mein   lieber  got  und  herr 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  C.  Endres 
das  schulklaiuat.  O.  Neher  den  schulkrautz, 
W.  Most  die  stimpf.  Doma  Grilnmair  das  pest 
kendelein.  Ahr.  Neher  das  ander  kendeleiu. 
J.  Fessla  die  schaln  an  der  zech.  AV.  Bautner 
den  zechkrantz.  —  Anno  1596  am  suntag  nach 
obersten  [H.  Jan.]  hat  Hans  Mülner  schul  ge- 
halten, volgen  die  par. 
G.  Neher  vier  haubt  th.   Das  samaritisch  fräulein  beim  brunnen 

[UeberschriftV] 
Seb.  Früebeis     korweis  m.  v.  s.    Als  aus  egipten  zoch  abram 
Hector  Pülz     reiter  th.  k.  fiillsacks    Künig  david 
Wened.  v.  Wat    gülden  radtw.     Esaias 
W.  Most    sumerw.  h.  endres     Matheus  uns  beschribe 
Jörg  Hager    verporgen  th.  fr.   zorns     Johannes  schreibt  am 

andren  da 
Jac.  Feszla  schneweis  Her  got  ich  breis  dich  alle  stund 
Eotschmidt    lerchenw.  h.   endres     Es   schreibt  matheus  klar 

Die  i)ar  an  der  zech. 
Jac.  Feszla    blauen  frauenlob    Bedracht 
W.  Bautner  roten  zwinger  Eins  mals  der  liicifer  hilt  einen  rate 
Wened.  v.  Wat    riterw.  frauenl.    Thitus  livius  schreibet  klar 


104 

[32]  Die  gleicher  auff  der  seliul. 

H.  Piilz     gülden  voglgsang    Es  schreibet  der  prophete 
W.  Most    langen  maienschein     Als  der  hunger  nam  vber  band 
Jac.  Feszla      laidtb.  herm.   ürtels      Ach  herr  vnd  got  erhör 

mein  stini 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  Gregori 
Neher  das  sehulkleinat.  Wolf  Most  den  schul- 
krantz,  Feszla  den  zechkrautz,  Weuedic  von 
Wat  die  ander  gab.  —  Am  suntag  vor  mit- 
fasten [d.  i.  vor  Laetare;  14.  März  1596]  hat  As- 
mus  Redl  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

Casp.  Enderlein  knabenw.  paul  schmids  Künig  david  schreibt 

klare 
H.  Piielz    morgenw.  sev.  v.  steür    Als  jacob  in  dem  lande 
G.  Hager    reuter  th.  c.  füllsacks    Als  nun  sara 
Wened.  v.  Wat  (meienw.  wessels*)  Johanes  an  dem  driten  diit 
Seb.  Früebeis     vnbekandten  nestler    Als  kuuig  david  .  .  . 
Doma  Grilnmair    neu  sachs    Das  ein  und  zwanzigiste  numeri 
H.  Deusinger     sües  weinachtw.  m.  vogl     Lucas  spricht  feiu 
W.  Most    sües  th.  h.  vogl    Mein  sei  lobe  mit  fleise 

Volgen  die  par  au  der  zech. 

[33]  G.  Neher    theilth.  folzen    Der  ander  spricht 

W.  Bautner    gülden  regenbogen     

Doma  Grillenmair  kurzen  miigling  Ein  richter  auff  ein  zeit 
H.  Müler  kurzen  nachtig.  Ich  sing  von  dreyerley  geschlecht 
Asmus  Redl  pluthon  stoln    Als  die  auffrur  mit  groser  thiraueie 

Die  gleicher  an  der  zech. 
G.  Neher    fraidweis  h.  v.  mainz    Eusebius  beschreibet  klar 
W.  Bautner      gselnw.  v.  steir     Ais  cartago  vil  schwere  krig 

Die  gwiner  an  diser  schul.  Wenedie  von 
Wat  das  schulkleinat.  Doma  Grilnmair  den 
leuchter,  Püelz  den  schulkranz.  D.  Grilnmair 
den  zechkranz,  Wolf  Bautner  die  maskandl. 
Gorj  Neher  drey  batzeu,  Hans  Miller  0  kreuzer. 

*)  Von  B.  V.  Watt  nachgetragen. 


105 

Asmus  Redl  6  kreuzer.  —  Anno  1596  am  oster- 
tag- [11.  Apr.]  hat  Veit  Keszler  schul  gehalten. 
Volgen  die  par. 

Doma  Grilnmair     verschrenkten  c.  pezen     Nach  dem  simson 

gefangen  war 
C.  Endres     mülers  engelw.     Hort  wie   am    ersten   tag   der 

suesen  brote 
[34]  Die  par  au  der  zeeh. 

G.  Neher  pfliigth.  sigharts  Johannes  de  montevila 
Hans  Sachs  pfliigth.  dito  Bocacius  beschreibet  das 
W.  Bautner    Als  dotiles  der  mechtig 

Die  gleicher. 

G.  Neher    dret  fridw.     Zu  Ingolstadt  im  paierlande 

W.  Pautner    hofth.  c.  v.  w.    Als  haidingus  Schweden  besas 

Hans  Sachs     Ein  reicher  kaufman  het  ein  sun 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  S.  Früepeis 
das  schiilkleiuat  .  Wened.  von  Wat  den  schul- 
krantz,  G.  Neher  den  zechkranz.  Hans  Sachs 
die  gelt  gab.  —  Am  suntag  adi  26  septembris 
hat  Stofel  Heinle  schul  gehalten.  Nun  volgen 
die  par. 
Greg.  Neher    neuen  th.  h.  Sachsen    Als  got  seinen  propheten 

elia 
H.  Deusinger     schnew.   miiler  v.  vlm      Nach  dem  vnd  assa 

kunig  war 
G.  Hager  verwirten  th.  h.  vogl   Salomon  au  dem  driten  spricht 
As.  Eedel    gülden  radw.  frauenl.    Lucas  spricht  klar 
H.  Gomizer    lerchenw.  h.  endres     Es  spricht  kunig  david 
H.  Pülz    sumerw.  h.  endres     Hört  david  den  psalmisten 
Schuknecht    sües  klagw.  danpeck     Nach  dem  christus 
[35]  Ein  fremer     schifferw.     Kler  |  lieh  man  liste 
Hensa  Hager      müuichs  korw.      Am  zwey   vnd  zwanzigsten 

fiirwar 
Wened.  v.  Wat    gülden  frauenl.     Kler  |  lieh  matheus  dorte 

Die  par  au  der  zech. 
Seb.  Früepeis    vergult.  wolfron     Yalerius  uns  saget 


106 

Wen.  V.  Wat     guld.  (marner)  regenb.*)      Es  hies   ein  künig 

karacus 
Endr.  Nuding    hagenbl.  fraii.     Nach  dem  als  cristus  ginge 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  G.  Hager 
das  sehuelkleinat,  H.  PUlz  deu  sebulkranz. 
Wen.  V.  Wat  den  zeehkranz.  —  Am  suntag 
adi  14  october  hat  Hans  Sachs  schul  gehalten. 
Volgen  die  par. 

Seb.  Früepeis      engelw.   h.   vogls      Hort  als  got  die  engel 

erschaffen  hete 
Wen.  V.  Wat    engelw.  dito    Jacob  der  patriarche  auch  gar  fein 

Abr.  Nehr    engelw.  dito    Vnd  ein  engel  der 

Jörg  Braun     lang.  reg.    Ach  got  wie  ist  die  weit  vmbgeben 

D.  Grillnmair    rebenw.  h.  vogels     Ste  auft'  du  menschen  kind 
St.  Heinla    Im  ersten  capitel 

H.  Deusinger    kling,  th.  h.  Sachsen     0  mensch  bedracht  3  ding 

in  deinem  leben 
As.  Redel    frauen  th.  ketners    Abia  kunig  wäre 

[36]  Die  par  an  der  zech. 

Wen.  V.  Wat    pluth.  folzen    Valerius  schreibet  aber 
G.  Neher    kurz  reg.    Valerius  gar  frey 

E.  Nüding    abenteurw.  h.  folzen    Es  sas  ein  fischer  an  der  ron 

Die  gleicher  an  der  zech. 

Wen.  V.  Wat    linden  treibolt    Als  hector  ritterlich 

G.  Neher   hofth.  e.  v.  wirczburg    Als  haidingus  Schweden  besas 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  Abr.  Neher 
das  schulkleinat,  Seb.  Früepeis  den  schul- 
krantz,  G.Neher  den  zeehkranz.  —  Am  suntag 
adi  14  november  hat  Weuedic  von  Wat  schul 
gehalten.     Volgen  die  par. 

Seb.  Früepeis    guld.  Sachsen    Nachdem  kung  Joachim  ald  war 
St.  Heinle    freudw.  h.  v.  m.    Johanes  der  evangelist 
C.  Endres    dagw.  frau.     Als  kunig  saul  ein  lange  zeit 
As.  Redel    schrankw.  h  folzen    Als  das  volck  vberfallen  det 


*)  Von  B.  V.  W,  korrigiert. 


107 

H.  Müler     hofth.  c.  v.  w.     Als  david  kunig  worden  war 
H.  Gomizer     hoch  gartw.  gronla  schmid     Als  der  hauptnian 

joab  abner  erstach 

Die  par  ao  der  zech. 

[37]  As.  Redel    radw,  1.  v.  gengen    Artaxerxes  aus  persia 

Die  gleicher  an  der  zech. 

G.  Jseher    abgespitzten  Würzburger    Nachdem  Israel  lag  dot 
Wen.  V.  Wat    linden  th.  dreibolt    Als  exaritus?  .  .  .     [krank 
As.  Redel    versch.  p.  schmid    In  macedonia 

Die  gwiuer  auff  diser  schul.  As.  Redel 
das  schulkleiuot.  Wen.  v.  Wat  den  schulkranz, 
G.  Xeher  den  leuehter.  E.  Xüdiug  den  zeeh- 
kranz.  —  Am  suntag-  judica  [13.  März  1597]  hat 
Hanns  Weber  schul  gehalten.    Yolgen  die  par. 

Ein  fremer    frischen  th.  h.  vogels    Als  nun  herr  kunig  david 

starb 

Wen.  V.  Wat    Wem  mag  doch  bewust  werden 

H.  Hager  knabenw.  p.  schmids  Got  wöl  sich  vns(er)  erbarmen 
Jacob  Wind  lang,  hopfengarten  Hört  wie  in  exodi  so  klar 
G.  Hager  klagw.  ambr.  weinman  Jerusalem  gesundet  hat 
W.  Bautner    tagw.  frauenl.    Es  saget  küoig  salomon 

Die  par  an  der  zech. 
W.  Bautner   roten  zwinger   Ein  mals  hild  der  luciver  einen  rate 
H.  Glöckler     pflugth.  sigh.      Plutarchus  vns  beschreibet  das 

[38]  Die  gleicher  an  der  zech. 

W.  Bautner    gselnw.    Als  cartago  vil  schwere  krieg 

H.  Glöckler    rosenth.  h.  Sachsen    Vor  zeit  ein  apodecker  sase 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  Wen.  v.  Wat 
das  schulkleinat,  Jörg  Hager  den  schulkranz. 
H.  Glöckler  den  zeehkranz.  —  Am  ostertag 
anno  1597  [27.  März]  hat  Hoctor  Pülz  schul  ge- 
halten.    Volgen  die  par. 

8eb.  Früepeis  vnbenanten  fr.  zorus  Höret  ein  rigur  also  klar 
Abr.  Neher    süesen  vogel    Hört  wie  an  dem  sabate 


108 

G.  Hager    frauenth.  fr.  kettner    Johannes  schreibet  klare 
H.  Deiisinger    schnew.    Es  schreibet  vns  matheus  fein 
As.  Redel    sclirotw.     Hört  wie  umb  die  sechsten  stund  war 
H.Weber   plosenth.  m.  herwart   Wie|nun  alda  verschiden  war 

C.  Endres    abgschiden  schweinf.     Wie  |  der  sabat  verschine 

D.  Grillnmair    vnbenandten  f.  zorn     Nachdem  cristus  erstund 

vom  dot 
W.  Bautner    verschiden  th.  p.  schmid    Am  tag  cristi  urstend 
H.  Gomizer    osterw.  ringsgwand     Ver  |  nembt  johanem  den 

evaugelisten 
[39J  Tamas  Schreiber    zügw.  f.  zorns     Ver  |  nembt  das  fiinf- 

zehende  eben 

Die  gleicher  auff  der  schul. 

S.  Früepeis     langen  Sachsen    Das  alte  testamente 
Abr.  Neher    laidth.  h.  örtels    Gedenck  o  herr  wie  es  uns  geht 
D.  Grilnmair      raisig  freidw.  g    sehe.      Nach  |  dem   in   sünde 

manigfalt 
Die  par  an  der  zech. 

Jac.  Fessla    plau  frauenl.    Bedracht  wie  man  beschriben  hat 
As.  Redel    roten  zwinger    Wol  acht  vnd  dreisig  jare 

Volgeu  die  gwiner  auff  diser  schul.  Al)r. 
Neher  das  sehulkleinat.  Doma  Grillnmair 
den  schulkrantz.  —  Am  4  suntag  nach  osteren 
[24.  Apr.  1597]  hat  Jacob  Feszlein  schul  ge- 
halten.    Volgen  die  par. 

S.  Früepeis     plosen  th.  m.  herwärts    Jo  |  hannes  am  zehenden 

schrib 
H.  Deusinger    neuen    th.   hans  Sachsen     Im  zwelfften  apoca- 

lipsis  mau  list 
Ein  schuknecht    eugelw.  h  vogls    Herodes  het  johannem 

lasen  fahen 
G.  Neher    alment  des  stein     Johannes   vns  beschreibet  klar 
As.  Redel      erweiten   th.  mates  Schneider      In   Jesu  sirach 

lesen  wir 
Wen.  V.  Wat    mejenw.  1  wesels    Johannes  an  dem  driten  dut 
Mer  ein  schuknecht     deilten  nachtig.    Als  mose  Israel  durch 
W.  Bautner    starken  nachtig.    Als  auff  sinaj  wäre        [got 


109 

[40]  Die  gleicher  im  haubtsingen. 

S.  Früepeis    vberlangen  th.  hans  Sachsen    Do  |  abraham  war 

alt  vnd  wol  betaget 
H.  Deusinger    leidth.  h.  örtels    Als  der  kunig  antiochus 
Wen.  V.  Wat    frölich  morgenw.  m.  drillers    Ezechiel  schreibet 

gewis 

Die  par  an  der  zech. 

W.  B.iiitner     t:ig\v.  Iran.     Es  saget  kiinig  salonio 

G.  Neher    grün  frauenl.     Hagwaitus  war  aus  Schweden 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  S.  Früepeis 
das  schulkleinat,  W.  von  Wat  den  schulkranz, 
Gori  Neher  den  zechkranz.  —  Am  pfingstag 
äö  [15]97  [15.  Mai]  hat  Caspar  Enderes  schul 
gehalten.     Nun  volgen  die  par. 

H.  Deusinger    abgeschiden  schw.     Das  |  ein   vnd  dreisigiste 

W.  Bautner    gflochten  th.  c  petzen    Clar  I  .  .  .  . 

D.  Grillnmair    rorw.  pfalzen    Als  christus  clar 

H.  Pülz    laidth.  frauenl.    Nachdem  christus 

A.  Neher    schlagw.  c  wirts    Do  |  der  pfingstag  erfiilet  wäre 

G.  Neher    versch.  th.  p.  schm.     Hört  wie  an  dem  pfingstag 

W.  Most    starken  nachtig.    Im  driten  der  geschichte 

[41]  Volgen  die  gwiner  auff  diser  schul. 
H.  Deusinger  das  schulkleinat,  As.  Redel  den 
schulkranz,  W.  Bautner  den  zechkranz.  — 
Am  suntag  den  4.  September  hat  VeitKeszler. 
ein  barchetweber.  schul  gehalten.  Volgen 
die  par. 

Wen.  V.  Wat    krönten  th.  raph.  düllner     Das    19   uns  saget 
As.  Redel    des  fricz  kettners  frauenth.    Abia  künig  wäre 
G.  Hager   klehw.  schwarzenb.    Herr  got  der  du  erforschest  mich 
G.  Neher    murgenw.  sev.  v.  st.     Matheus  schreibet  klare 
Ein  fremer  weber  v  vlm     engelw.  h  v     Hort  wie  der  ewige 

got  sich  beklaget 

Die  gleicher  im  lia  U])tsingen. 

Wen.  V.  Wat     frischen  th.   wolf  loschers     Der  here   got  ir 

Christen 


110 

G.  Hager    langen  walter    Mo  ]  se   sas   vnter  dem   volck   zu 

gericht 
G.  Neher    lang  feldw.  m.  vogls    Do  |  der  hauptman  in   siria 

Volgen  die  par  an  der  zech. 

W.  Bautner    grün  frauenl.    Jiilianus  der  keiser 
G.  Neher     k.  tagw.  m.  vogel      Wermundus   ein  künig  in 

dennemarck 

Die  gleicher  an  der  zech. 

W.  Bautner    gseinw.    Als  cartago  vil  schwere  krig 
Gori    alment  stoln    Johanes  uns  beschreibet  klar 

Die  gwiner.  [42]  G.  Hager  das  schiilkeinat, 
Wenedic  den  schulkranz.  G.  Neher  den  zeeh- 
kranz.  —  Am  siintag  adi  2.  october  [1597]  hat 
Abraham  Neher  schul  gehalten.  Aolgen  die  par. 

Seb.  Früepeys    höh  gartw.  jer.  Schmidt    Am  24jeremias 
H.  Deusinger    englw.  m  müler  v  vlm     Josua  thut  am  6  uns 

bekande 
V.  Kessler      englw.  h.  vogls      Als  im   anfang   erschüfe  got 

die  enge! 
G.  Neher    abgspizten  c  v  w.     Nach  dem  Israel  lag  dot  krank 
Wen.  V  Wat    aichhoren  w.    Esaias  am  fiiniften  spricht 
W.  Bautner    rebenw.  h.  vogels    Nachdem  preidtigt  [!]  pauius 
H.  Venizer    nachtw.  sev.  v.  steur.    Nachdem  Jesus  die  junger 

sein 
As.  Redel    kelberw.  h.  heiden    Als  auff  dem  perg  sinai  war 

bey  got 
Die  par  an  der  zech. 

Wen.  V.  Wat    plutth.  volzen    Valerius  schreibet  aber 

W.  Bautner    roten  zwinger    Eins  mals  hilt  der  lucifer  einen 

rate 
V.  Kessler     gschiden  nachtig.     Höret   wie   ich   ein  fabel 
H.  Glöckler    roten  th.  p.  zwinger    Als  der  pfarherr  vom 

kalenperg  noch  wase 

[43]  Die  gleicher  an  der  zech. 

W.  V  Wat    draurig  semelw.  semelh.    Albertus  kränz  schreibt 

klare 


111 

W.  Bautner     hofth.  c  v  w.     Als  haidingus   Schweden   besas 
V.  Kessler    lang,  nächtig.     Matheus  beschreibet  lobsame 
H.  Glöckler    guld.  Sachsen    Ein  junckfrau  hies  athalandta 

Die   gwiner   aiiff  diser   schul.     As.  Redel 
das  schulkleiiiat.  Greg.  Neher  den  schulkranz. 
Wen.  von  Wat   den   zechkranz.   —   Am  suntag 
adi  30  october  [1597]  hat  Caspar  Endres  schul 
gehalten.     Volgen  die  par. 
Abr.  Neher    dagw.  fraul.    Als  Jesus  von  bethanien 
W.  Bautner    guld.  radw.  frau.    Kumet  zu  mir 
H.  Deusinger    glasw.  h  vogels    Jeremias  spricht  am  sibenden 
G.  Hager    reisig  freudw.  g.  seh.     Do  |  gideon  gestorben  war 

Die  par  an  der  zech. 

H.  Deusinger    kurz,  regenb.     Nun  hört  zwo  wunder  threuer 

date 
As.  Redel    vergesznen  frauenl.     Als  xerxes  persia  wolte  pe- 

krigen 

[44]  Die   gwinner   auff  diser   schul.     Abr. 
Neher  das  sc  hulkleinat.W.  Bautner  den  seh  ul- 
kranz. As.  Redel  den  zechkranz.  —  Am  ersten 
suntag   in    advent    [27.  Nov.  1597]   hat   Hector 
Pülz  schul  gehalten.     Volgen  die  par. 
Hans  Fenizer    süesen  th.  h.  vogels     Als   künig  asza  starbe 
W.  V.  Wat    lilgenw.  h  vogls    Als  david  war  von  got  erweld 
Ein  fremer      rorw.  pfalzen    Die  vbeldat 
As.  Hedel    neu  korw.  g.  hager    Als  nun  jacob  gen  sichern  kam 
G.  Neher    lang.  reg.    Das  11  capitel  vns  saget 
W.  Bautner    freudw.  h.  v.  mainz    Jesu  sirach  der  frume  man 

Die  par  an  der  zech. 

W.  Bautner    danheusers  hofth.     Zu  nürnberg  auf  dem  milch- 
mark sas 

Die  gwinner  auff  diser  schul.  Wen.  v.  Wat 
das  schulkleinot,  As.  Kedel  den  schulkranz, 
AV.  Bautner   den    zechkranz.    —    Am    christag 


112 

anno  1507  hat  Gorj  Neher   sein    festschul  ge- 
halten, nun  volgen  die  par. 
S.  Früepeis    zugw.  fr.  zorns    Mo  |  se  atn  20  capitel 
[45]  D.  Grillnniair    versch.  p.  Schmidts    Im  sechsten  monadt 

war 
W.  Bautner    schlagw.  c.  wirts     Lu  |  [cas]  an  dem  ersten  an- 
finge 
As.  Redel    klagw.  wesels    Klar  matheus  am  ersten  schrib 
Abr.  Neher     plosen  m.  herwärts     In  |  dem  andern  schreibet 
H.  Mülner    laidth.  nachtig.    Es  schreibt  lucas  [hicas 

Doma  Zischer    hofth.  marners    Die  3  weisen  .  .  . 
H.  Deusinger    neuen  th.  Sachsen    Die  Opferung  im  tempel .  .  . 
H.  Gomizer    morgenw.  sev.  v.  steur    Als  hin  die  weisen  waren 
H.  Weber      korw.   münchs  hat  3  thon      Frolock   du  werde 

Christenheit 

Die  gleicher  im  haubtsingen. 

As.  Eedel    rais.  fraidtw.  g.  sehe.    Das  erst  buch  samuelis  klar 
Abr.  Neher    laidth.  h.  ürtels    Gedenck  o  herr  wie  es  uns  get 

Die  par  an  der  zech. 

W.  Most    fröschth.  frauenl.    Jesu  sirach  hat  uns  erklert 

As.  Eedel    baurenth.  sev.     Salerno  ein  stat  weite 

Doma  Grilnmair    kurz  vogi    Es  schreibet  velix  hemerlein 

[46]  Die  gleicher  an  der  zech. 

D.  Grilnmair    gartw.  gronl.  schmids    Ein  thirann  war  kararius 

genand 
As.  Redel    fraidw.  h.  v.  mainz    Eusebius  beschreibet  klar 

Die  gwinner  auff  diser  schul.  W.  Bautner 
das  schulkleinat,  S.  Früepeis  den  schulkranz. 
Abr.  Neher  das  thueh,  As.  Kedel  ein  kendolein. 
Orilnmair  das  ander  kendelein.  As.  Kedel  den 
zechkranz.  —  Anno  1598  am  ersten  suntagnach 
obersten  [8.  Jan.]  hat  Doma  Grilnmair  schal 
gehalten.     Volgen  die  par. 

G.  Neher     lang  hopfengarten     Judit  sang  got  dis  lobgesang 
Wen.  V.  Wat    leschen  gsangw.    Drey  helde  kunig  david  het 


113 

H.  Deiisinger    schuew.   michl  m  v.  vlm     Nachdem  vnd  assa 

kunig  war 
As.  Redel     lerchenw.  h.  enders    Es  spricht  kunig  david 

Die  gleicher  im  haubtsingen. 
G.  Neher    krönten  wesel    Vns  schreibt  fdrware 
W.  V.  Wat    fröl.  morgenw.  merta  drillers    Ezechiel  schreibet 
As.  Redla    rorw.  folzen  [pfalzen]    Ein  wäre  [gewis 

[47]  Die  par  an  der  zech. 

Wen.  V.  Wat  draur.  semelw.  semelh.    Alwertus  kränz  schreibt 

klare 

Die  g'winer  auff  diser  schul.  G.  Neher 
das  schulkleiüot,  As.  Redel  den  schulkranz, 
Wen.  (v.  Wat*)  den  zechkranz.  —  Am  suntag 
remeniscere  [12.  März  1598]  hat  Gori  Neher 
schul    gehalten.     Volgen  die  par. 

Wen.  V.  Wat    frauenth.  fr.  kettners    Wem  mag  doch  bewust 

werden 
Siman  Voiter    pliiew.  m.  lorenzen    Kiinig  [david]   in   seiner 

angst  und  not 
Doma  Grilnmair   neuen  th.  h.  Sachsen    Das  ein  und  zwanzigiste 

numeri 
H.  Deusinger    versch.  p.  schmid    Mein  kind  wen  du  wilt  sein 
As.  Redel    Das  ander  buch  erklert  .  .  . 

Die  par  an  der  zech. 
W.  Bautner    kurz  nunenb.     Nicht  krenke 
H.  Deusinger    hagenbl.  fraul.     Hamilcar  ein  haubtmane 
S.  Voiter     osterw.  kettners    Sabelicus  beschreibet  als  theba 

die  stat 
Die  gleicher  an  der  zech. 

Deusinger    rorw.  pfalzen  v.  strasb[urgj     Demetrius 
W.  Bautner    reuterth.  k.  fülsack    Justinum  lis 


*)  Das  ganze  Buch  ist  von  Benedict  v.  Watt  durchge- 
sehen und  öfters  —  wie  hier  das  hinzugefügte  ,von  Wat"  — 
ihn  selbst  betreffendes  durch  Zusätze  besser  herausgehoben. 

Hans  Sachs,  Gemerkbüchlein.  t 


114 

[48]  Die  gwiner  aiiff  diser  sehul.  As.  Redel 
das  sehulkleinot.  Wen.  v.  Wat  den  schulkranz, 
H.  Deusiuger  den  zechkranz.  —  Am  ostertag- 
anno  1598  [16.  April]  hat  Asnius  Redel  schul 
gehalten,  volgen  die  par. 

G.  Neher    abgesch.  nunenb.     Hört  ein  figiire 

H.  Miibier    engelw.  h.  vogels     Lucas  am  22  sprichte 

H.  Deüsinger    tagw.  frauenl.    JohaDnes  am  dreyzehenden 

W.  Bautner    plosen  th.  m.  berw.    Do  |  christus  vnser  heiland 

rein 
S.  Yoiter    neuen  th.  h.  Sachsen    Als  christus  het  sein  abent- 

mal  verbracht 
H.  Venizer    k.  tagw.  m.  vogels    Als  Jesus  gehn  wolt  in  den 

tod 
As.  Redel    verholen  th.  fr.  zorns    Nachdem  christus  ver- 

schiden  war 
Abr.  Neher    morgenw.  sev.  v.  st.    Marcus   beschreibet  klare 
Thema  Grillnmair     nachtw.  sev.  v.  st.     An   der  sabatter 

einem  da 
St.  Heinla    rebenw.  h.  vogels    Matheus  schreibet  klar 
Wen.  V  Wat     allment  des  stoln     Nachdem   christus  erstan- 
den war 
[49]  H.  Weber    den  pschlus  ins  leschen  gsangw.    Ir  |  Christen 

danket  vnserm  got 

Volgen  die  par  au  der  zecb. 

S.  Yoiter     kurzen  reg.     Sabelicus  beschreibt  mit  rechten 
D.  Grillnmair    kurz  mügl.    Paulus  orosius 
H.  Venizer    grundw.  frauenl.     Nach  christi  gepurt  43  jare 
W.  Bautner    ritterw.  frau.    Thitus  livius  schreibet  klar 
H.  Weber    grundw.  frauenl.     Als   der  franzos  mailand  thet 

hart  verlegen 

Die  gleicher  an  der  zech. 

S.  Voiter    pliiw.  ni.  lorenzen    Als  künig  david  grose  angst 

und  not 
H.  Venizer    schrotw.  merta  schroten    Hört  wie  am  6  salomon 
W.  Bautner    gselnw.    Als  cartago  vil  schwere  krig 


115 

D.  Grilninair    gartw.     Ein  thirann  war  cararius  genand 
H.  Weber    lilgenw.  h.  vogls    In   meiner  angst  drübsal  vnd 

schmerz 

Die  g-winer  aiiff  diser  schul.  Hans  Mtiler 
das  sehulkleinot,  Weudie  von  Wat  den  sehul- 
krauz.  Doma  Grilumair  den  zechkranz.  Wolff 
Bautner  4  pazen  vnd  an  der  zech  4  pazen. 
8ima  Voiter  18  kreuzer  vnd  an  der  zech  4  pazen. 
Hans  Venizer  3  pazen  vnd  wider  3  pazen. 
Abraham  Neher  10  kr.  —  [50]  Am  4  suntag- 
nach  Ostern  [14.  Mai  1598]  hat  Hans  Mulner 
schul  gehalten,  wart  gesungen  die  historj 
vom  Joseph,  volgen  die  par. 

As.  Redel    engel.  h.  vogels    Nach   dem  jacob  von  bersaba 
H.  Müler    abgesch.  nunenb.    Mose  zeigt  ane         [auszuge 
S.  Voiter    dagw.  m.  vogl    Das  39  genesis 
S.  Friiepeis    frey  th.  h.  folzen    Do  |  nun  Joseph  gefangen  lag 
O.  Hager    neuen  th.  h.  Sachsen    Als  Joseph  die  2  dreum  het 

ausgelegt 
H.  Deusinger    neu  korweis  g.  hagers    Als  die  deurung  nam 

vberhand 
W.  Bautner  langen  meyenschein  Als  der  hunger  nam  vberhand 
H.  Fenizer    hofth.  marners    Als  Josephs  brüder  schiechte 
Abr.  Neher    radw.  lieb.  v.  gengen    Joseph  kundt  sich   ent- 
halten nicht 
W.  V.  Wat    vnben.  fr.  zorns    Als  Joseph  sent  nach  seim  vatter 
G.  Neher    abgsp.  c.  v.  w.     Nach  dem  als  Israel  lag  krank 
St.  Heinla    vobek.  nestler    v.  vlm     Als  jacob  hat  im  leben 
D.  Grillnmair    freudw.  h.  v.  m.     Nach  dem  jacob   gestorben 
H.  Weber    gfang.  vogl    Als  Joseph  in  egipten  land      [was. 

Folgen  die  gleicher. 
S.  Voiter     geflochten  plumw.  w.  m.     Got  sprach   zu  Samuel 

warlich 
[51]  S.  Früepeis    langen  marx  mezger     Der  künig   belsazar 
G.  Hager    korw.  h.  folzen    Mit  wirdten  [mit  nam 

W.  V.  Wat    'i.  d.  .vberl.  sunierw.  w  herolds*)    Nachdem  das 

volck  von  Israel 

*)  Von  B.  V.  Wat  als  Correctur  beigesetzt. 

8* 


116 

Abr.  Neher    krönten  wesel    Lucas  beschribe 
Gori  Neher    krönten  wesel     Lucas  schreibt  klare 

Die  par  an  der  zech. 

Waltes  Baur    feuerw.  buchners     Hört  thitus   livius   der  thut 

uns  sagen 
W.  von   Wat     meyenw.   eyslingers     Johanes  stumpf  macht 

uns  bekandt 
S.  Friiepeis    guld.  reg.     Aurelianus   war  zu  rom 
W.  Bautner    kreuzth.  wolfran    Als  die  30  thiranen 
As.  Redel    vergessen  th.     Als  xerxes  krichen  lande  wolt 

bekrigen 
Die  gleicher  au  der  zech. 

Wen.  V.  Wat     rebenw.  h.  vogl     Hört  wie  der  ewig  got 
As.  Redel    gülden  Sachsen    Ein  Jungfrau  hies  athalanda 

Die  g'winner  auff  diser  schul.  G.  Neher 
das  schulkleinat,  Abr.  Neher  den  schulkrauz. 
As.  Redel  den  zechkranz.  Weuedic  die  pest 
g-ab  auf  der  schul,  S.  Friiepeis  die  ander  gab. 
—  [52]  Am  pfingstag  anno  1598  [4.  Juni]  hat 
Doraa  Grillnmair  schul  gehalten,  volgeu 
die  par. 

St.  Heinla      laidth.  nacht.      Hört  uuineri 
S.  Voiter    krönten  düllner    Als  christus  der  hailande 
S.  Friiepeis   verborgen  fr.  zorns    Hört  in  der  apostel  geschieht 
As.  Redel    zügw.  fr.  zorns    Nachdem  christus  war  auflFgefaren 
W.  Bautner    langen  Sachsen     Lucas  beschreibet  klare 
H.  Deusinger    münichs  korw.     Actis  in  dem  andern  lucas 
Wen.  v.  Wat   gestrati't  zinw.  g.  cristan   Im  driten  der  geschichte 
Abr.   Neher      gsangw.   h.   Sachsen      Nach  |  dem  pettrus  ge- 
fangen was 
H.  Weber    engelw.  mülners  v.  vlm    Nun  lobt  den  herren  all 

ir  Christen  frume 
Die  par  an  der  zech. 

St.  Heinla    kurz  nachtw.    Höret  wie  got 
Wen.  V.  Wat    zirkelw.  leschen    Constantinus  der  keiser 
G.  Neher    spigelth.  frau.    Als  man  nach  christi  geburt  zeit 
H.  Weber    abentfeurw.    Es  sas  ein  fischer  an  der  rön 


117 

Die  gleicher  an  der  zeeh. 

[53]  St.  Heinla    rorw.  pfalzen    Bocatius 

"Wen.  V.  Wat      k.   tagw.   m.   vogl      Nachdem   rom   lang  mit 

alba  krigt 
Gori  Neher     fraidtw.  h.  v.  mainz    Eusebius  beschreibet  klar 

Die  gwinner  auff  diser  [schul].  Sebalt 
Frliepeis  das  schulkleinat,  Asmus  Redel  den 
8chulkranz.  Gori  Neher  den  zechkranz.  Hemla 
die  pest  ziu  gab.  Stofel  Heinla  die  ander. 
Wen.  V.  Wat  die  drit.  Sinia  Voiter  die  virt, 
Hans  Deusinger  die  fünfft.  —  Am  suntag  adi 
2  Juli  [1598]  hat  Asmus  Eedel  schul  gehalten, 
nun  volgen  die  par. 

W.  Most     engelw.  m.  mülers  von  vlm.      Matheus  am  siben- 

zehen[ten]  klare 
Wolf  dachdecker      engelw.   h.   vogels      Der   ewig   gott  mit 

schmerzen  dut  beklagen 
Wen.  V.  Wat    strafw.  h.  vogls    Ezechiel  schreit  waifen 
S.  Voiter    nachtw.  sev.  v.  steir    Nachdem  christus  die  junger 

sein 
Ein  schuknecht   geteilt  krüeglw.  leutsdürffer   Nachdem  paulus 

in  kriechenland 
St.  Heinla      engelw.  h.  vogls      Als   künig  saul  sich  het  von 

got  gewendet 

Die  par  an  der  zech. 

Wen  V.  Wat     kelberw.  h.  haiden     Nachdem  vnd  in  hieraclia 

der  stat 

[54]  Die  gwinner  auff  diser  schul.  St.  Heiu- 
lein  das  s  chulkleinot,  W.  Pautner  den  schul- 
kranz,   Wen.   von  Wat   den   zechkranz.    —    Am 
suntag   adi  6  augusti  [1598]  hat   .Schalt  Früe- 
peis  schul  gehalten,  volgen  die  par. 
H.  Gomizer    mitagw.  g.  hagers    Do  |  abraham  vor  der  thür  sas 
G.  Hager    verwirten  h.  vogls     Salomo  in  dem  driten  klar 
W.  Most    sUesen  th.  h.  vogls    Mein  sei  lobe  mit  fleise 
Frem  schuknecht     hohen  wesel      Hört  ir  Christen   wie   der 

almechtig  gote 


118 

W.  Bautner    guld.  radw.  frau.    Kuiiiet  zu  mir 
S.  Voiter    zugw.  fr.  zorns    Nachdem  paulus  durch  gotes  geiste 
Frem  schuknecht    klagw.    Vernim  mein  klag  ewiger  got 
Wen.  von  Wat    engelw.  h.  vogls    Als  kunig  david  von  got 

war  er^elet 
Abr.  Neher,  sunst  Hemlein  genand:    dag  w.  fr  an.    Jesus  sirach 
As.  Redel    radw.  frau.   Lucas  spricht  klar     [der  dreue  man 
G.  Neher    abgeschiden  schw.    Do  |  kunig  achab  schlüge 

Die  gleicher  im  haubtsingen. 
H.  Gomiczer    rorw.  folzen  [!]     Ein  feines 
G.  Hager    gefl.  bezen     Wie  Samuel  gestorben  war 
[55]   W.  Bautner     raisig  freudw.      Nach  |  dem   inn  siinden 

manigfalt 
As.  Redel    scblagw.  c.  wirts    Do  Jesus  nahent  hinzukäme 

Die  par  an  der  zeeb. 

Wen.  V.  Wat     tagw.  nacht.    Es  schreibt  von  der  nachteulen 

St.  Heinlein    honw.    An[t]onius  ein  pfleger 

As.  Redel     k.  nachtig.     Als  man  zeit  nach  christi  gepurt 

Die  gleicher  au  der  zech  vnd  die  gwiuer. 

Wen.  V.  Wat    gselnw.    Als  cartago  gwan  3  p 
As.  Redel    dagw.  fraul.    Johan  herolt  ...2p 

Die  gwiiier  auff  diser  schul.  W.  Bautner 
das  schulkleinot,  G.  Hager  den  sehulkranz. 
St.  Heinlein  den  zechkranz.  —  Am  suntag  adi 
3  September  anno  98  hat  Görg  Hager  schul 
gehalten,  volgen  die  par. 

H.  Deusinger    krönten  diilner    Als  pharao  im  laude 
Wen.  von  Wat    hofdon  c.  v.  w.    Als  israel  ward  ledig  doch 
Ein  schuknecht    lilgenw.  h.  vogls     Die  schrifl't  sagt  klar 
St.  Heinle    freudw.  h.  v.  mainz    Johanes  der  evangelist 
As.  Redel     erweiten  m.  Schneiders    In  Jesu  sirach  lesen  wir 

Die  par  an  der  zecli. 
W.  Bautner    roten  zwinger    Eins  mals  hilt  der  luciver  einen 
St.  Heinle    zirkelw.  leschen    Constantinns  der  keiser     [rate 
[56]  H.  Deusinger     kurz  woltron     Ein  baur  dem  teufel  sieh 

ergäbe 


119 

Die  gwiuer  auff  diser  schul.  Wen.  v.  Wat 
das  sehulkleinot,  Hans  Deusinger  den  sehul- 
kranz.  W.  Bautner  den  zechkranz.  —  Am  sun- 
tag  adi  primo  october  [1598]  hat  Hans  Gomizer 
schul  gehalten,  volgen  die  par. 

St.  Heinla    kalt  pfingstw.  g.  hager    0  das  fein  .  .  . 

S.  Früepeis    lang,  hopfengarten    Mose  spricht  in  dem  5  buch 

H.  Deusinger     frauen   don   kettners     Hör  mensch  sey  weis 

vnd  kluge 
G.  Hager      schrotw.   merta   schroten      Vil  sorg  vnd  darzu 

groses  gut 
S.  Voiter    sües  hünigw.  1.  ferbers    Jo  |  hannes  schreibet  klare 
As.  Eedel    sües  weinachtw.  m.  vugls    Sirach  so  klar 

Die  gleicher  im  hauptsingen. 

H.  Deusinger    krönt  wesel    Das  füntfzehende 

St.  Heinla    lang  laistw.  g.  hagers    Herr  ich  drau  allein  auff  dich 

Die  par  an  der  zech. 

Lorenz  Rolick   grundw.  frau.     Valerius  maximus  vns  beschribe 

Daucher    kurz  mügl.    Sabellicus  gar  frey 

Steffa  schuchknecht    hoch  gartw.     Ein  thirann  wart  kararius 

genand 
[57]  E.  Nüding     gülden  kanzler     Ein  Jüngling  war  genande 

Die  gleicher  an  der  zech. 
G.  Hager    klehw.    Herr  du  erforschst  vnd  kennest  mich 

Die  gwinner  auff  diser  schul.  .St.  Heinla 
das  sehulkleinot.  H.  Deusinger  den  schul- 
kranz.  G.  Hager  den  zechkranz.  —  Am  suntag 
den  29.  october  [1598]  hat  Stofel  Heinlein 
schul  gehalten,  volgen  die  par. 
S.  Früepeis  langen  Sachsen  Das  aide  testamente 
Steffan,   ein  schuhknecht     silberw.   Sachsen     Die  |  Weisheit 

saget  feine 
H.  Deusinger    uachtw.  sev.  v.  steur    0  mein  got  vnd  heiland 

vernim 


120 

Wen.   V.  Wat     krönten   düllner     Das    19   uns   saget 

As.  Eedel    nachtw.  sev.  v.  steur    Machabeorum  sagen  dut 

W.  Bautner    feldw.  m.  vogls     Nachdem  vnd  apolonius 

Die  par  an  der  zech. 
Gorg  Drexel     kurzen  regenpogen     Hört  2   wunder  getreuer 

thate 

Die  g-winner  auff  diser  sehul.  Wen.  v.  Wat 
das  schulkleinat.  W.  Bautner  den  schulkranz. 
Gorg-  Drexel  den  zeehkranz.  —  [58]  Am  suutag 
adi  26  november  [1598]  hat  Wenedie  von  Wat 
schul  gehalten,  volgen  die  par. 

Steifan  schuknecht    mitagw.  g.  hagers    Lu  |  cas  am  12  schrei- 
bet fein 
St.  Heinla    im  lang   miigl.   sein  freyhort     Als  Jesus   verlies 

iudea  und  raiset  zu 
Heinla    lang  meyenschein    Im  18  matheus 
V.  Kessler    glasw.  h  vogels    Je  |  remias  spricht  am  sibenden 
Ein  fremder    dailten  nacht.    Am  siben  vnd  dreisigisten 
Schreiner    raisig  freidw.    Der  |  evangelist  mahteus 
As.  Eedel    kelber.  h  beiden     Als  autf  dem  perg  sinai  war 

bey  got 
Die  par  au  der  zech. 

G.  Neher    grün  frauenl.    H.igwartus  [war]  aus  Schweden 
St.  Heinlein     schrankw.  romers    Als  die  franzosen  mit  eim  her 
Michel  Daucher    k.  pluw.  schwarz.     Als  totiles  der  mechtig 
As.  Eedel     klehw.    w  wenken     Caspar   goldwurm   schreibt 

ein  geschieht 
Abr.  Neher    gülden  kanzler    Zu  speyr  ein  bischof  wäre 
D.  Grillnmair    pflugth.    Johanes  de  monde  vila 

Die  gleicher  an  der  zech. 

D.  Grillnmair    hob  gartw.     Ein   thiran   war  cararius  genand 
M.  Daucher    höh  gartw.    Als  der  künig  von  babel  sendet  her 

[59]  Die  gwinuer  auff  diser  schul.  Veit 
Keszler  das  scliulkleiuat.  As.  Redel  den  schul- 
kranz, D.  Grillnmair  den  zeehkranz,  Abr.  Neher 
vier  bazen.  G.  Neher  drey  zehen  kreuzer.  St. 


121 

Heinla  11  kreuzer.  M.  Daueher  8  kreuzer.  — 
Anno  1598  am  heiligen  christag  [Montag]  hat 
Hanns  Müller  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

H.  Müler    sües  hünigw.  1.  ferbers    Gar  cleglich  rüefft  zu  gote 
D.  Grilnrnair    stark,  nacht.    Im  sechsten  monat  wäre 
W.  Pautner    zugw.  fr.  zorns    Lu  |  cas  in  dem  ersten  capitel 
As.  Redel     klagw.   sev.  v.  steir     Klar  |  matheus   am   ersten 

schrib 
Heinla    münchs  korw.     Hort  im  anderen  schreibt  lucas 
W.  Must    vnpenanten  fr.  zorns     Lucas  im  andern  macht 

bekandt 
G.  Hager    klew.  on.  schwarzbach     In  dem  andren  spricht 

lucas  fein 
[6u]  G.  Neher    versch.  paul.  [schmid]    Höret  wie  mahteus 
Wen.  V.  Wat    verh.  tr.  zorns    Als  nun  die  weisen  zogen  hin 
St.  Heinle    k.  tagw.  m.  vogl    Inn  dem  anderen  capittel 
H.  Weber     gfiuchten  plumw.  w.  most     Nun  |  freuet  euch   ir 

Christen  leud 

Die  gleicher  im  hauptsingen. 

Abr.  Neher  gülden  voglgs.  Nach  dem  christus  wold  sterben 
G.  Hager    schlagw.  c.  wirts    Eecht  \  meldet  in  exodi  eben 

Die  par  an  der  zech. 

D.  Grilnrnair    grefrey    Nach  dem  alexander  magnus 
W.  Most     steigw.   bogners     Ein  schuster  in   eim  dortie  sas 
H.  Weber    feurw.  leschen    Als  aiiff  ein  zeit  zu  baumberg  sas 
G.  Hager    fej-elw.  h  folzen    Ein  baurenknecht 

Volgen  die  gwinner  auff  disem  fest. 
G.  Xeher  das  schulkleinot.  Wen.  von  Wat  den 
schulkranz,  G.  Hager  den  zechkrauz  vnd  den 
pesten  leuchter  im  haubtsingen,  Abr.  Neher 
den  2  leuchter,  St.  Heinla  den  3,  H.  AVeber 
den  4,  Grilnmair  den  5,  As.  Redel  den  6  leuchter. 
W.  Bautner  den  7  vnd  W.  Most  den  letzten  .  .  . 


[61]  St.  Angerer  gfang.  vogl  Lucas  im  achten  der  geschieht 
L.  Eolck  glasw.  h.  vogls  Lucas  schreibet  in  der  geschieht 
H.  Jamizer    korw.  m.  v.  s.    Dreyerley  werck  der  heilig  geist 


122 

Die  gleicher  im  haubtsingen. 

W.  Bautner    osterw.  ringsgw.    Lu  |  cas  schreibet  im  19  klare 
S.  Voiter    osterw.  dito    Das  |  erst  buch  machabeorum 

Die  par  an  der  zech. 

S.  Voiter    kurz  regenb.    Sabelicus  schreibet  mit  mechten 

St.  Heinla    honw.  wolfrou     Antonius  ein  pfleger 

H.  Weber    kurz  nacht.    Danket  dem  herren  alezeit 

Abr.  Neher     lochners   klagw.     Als  durch  künig  alexandrum 

Die  gleicher  an  der  zech. 

S.  Voiter    tagw.  m.  vogis    Das  ;jy  genesis 
St.  Heinlein    rorw.  pfalzeu    Bocacius 

H.  Weber     gartw.  gronla  schmids     Im  5  buch  spricht  mose 

saget  got 

Die  gwinner  auff  diser  schul.  [62]  Hans 
Jamizer  das  schulkleinot,  W.  Bautner  den 
schulkranz,  St.  Heinla  den  zechkranz.  Abr. 
Neher  das  kendelein.  —  Am  nechsten  suntag 
nach  Johauni  [1.  Juli  1599]  hat  Hans  Weber 
schul  gehalten,  volgen  die  par. 

S.  Voiter     gartw.  gronla  Schmidts     Do   der  hauptman  joab 

abner  erstach 
St.  Heinla    glasw.  h.  vogls    Hie  |  zeigt  uus  künig  david  ane 
S.  Friiepeis    plosen  herwart    Johanes  an  10  spricht 
G.  Neher    allment  des  stoln    Johannes  vns  beschreibet  klar 
W.  Bautner    guld.  radw.  trau.     Kumet  zu  mir 
St.  Angerer    kalt  pfingstw.  hagers     Sanct  paulus  klar 

Die  gleicher  im  hau))tsingen. 

S.  Friiepeis    korw.  bekmesers    Do  |  batseba  an  iren  sun 
W.  Bautner    lang,  mej'enscheiu    Als  der  hunger  nam  vberhand 

Die  par  an  der  zech. 

St.  Heinla    lang,  kanzler    2  briider  von  indischem  stam 
Seb.  Friiepeis    guld.  regenb.    Es  hat  ein  vatter  seinem  sun 


123 

[63]  Hans  Venizer    plüew.  m.  lorenzeu    Als  künig  david  grose 

angst  und  not 
Abr.  Neher     kettners  osterw.     Thimoleon   ein  junger  edler 

ritter  war 

Die  gleicher  an  der  zech. 

St.  Heinla    guld.  Sachsen    Gordianus  ein  keiser  war 

H.  Yenizer     Nach  dem  christus  die  junger  sein 

Die  gwinner  auff  der  schul  vnd  an  der 
zech.  W.  Bautner  das  schulkleinot,  S.  Voitter 
den  schulkranz,  S.  Friiepeis  den  zechkranz 
vnd  leuchter  iin  hauptsingen.  St.  Heinla  den 
leichter  au  der  zech,  H.  Venizer  die  drit  gab 
an  der  zech.  Abr.  Xeher  die  4  gab  an  der  zech. 
—  Am  suntag  adi  29  julj  [1599]  hat  Siman 
Voider  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

S.  Friiepeis    langen  m  .  .  .     Got  man  lobet  dich  in  der  stille 
G.  Hager    reuter  th.     Als  nun  sara  [zu  zion 

H.  Deusinger    lerchenw.  h.  enders    Got  sey  genedig  mir 
H.  Venizer    schrotw.  m.  schroten    Hört  wie  im  6  salomon 
St.  Heinlein    fraidw.  h.  v.  mainz    Johannes  der  evangelist 

Die  gleicher  im  hauptsingen, 

Seb.  Friiepeis    neuverkerten  m.  vogls     Lis  das  16  luce  klar 

[64]  G.  Hager    gefl.  pezen    Wie  |  samuel  gestorben  war 

H.  Deusinger     osterw.  ringsgw.     0  |  mein  got  warum  hastu 

mich  verlasen 
St.  Heinle    vnbekanten  nestler  v.  vlm     Das  dreisigist  capitel 

Die  par  an  der  zech. 

H.  Venizer    hagenplüe  frau.     Hamilkar  ein  hauptmane 
H.  Jamizer    kurz  regenb.    Hört  2  wunder  getreuer  thate 
G.  Hager    tagw.  nacht.     Lobet  den  herren  fre3'e 
St.  Heinle    kurz  nachtw.  wilden    Höret  wie  got 

Die  gleicher  an  der  zech. 

H.  Venizer     glasw.  h.  vogls     Frolock[t]  ir  völcker  mit  den 

henden 


124 

G.  Hager    allment  des  stoln    Pelobitas  war  ein  hauptman 
St.  Heinla    plüew.  m.  lorenzen    Johanes  bocacius  klar  beschrib 

Die  gwiner  aiiff  diser  scbiil.  H.  Deusinger 
das  schulkleinot  vnd  die  scbaln.  Seb.  Früe- 
peis  den  schulkranz.  St.  Heinla  das  kendelein 
vnd  1  gelt  gab  an  der  zeeb.  Hager  das  messer 
vnd  den  zeebkranz.  H.  Venizer  zwo  sebaln  an 
der  zeeb  vnd  im  freysingen.  —  [65j  Am  suntag 
den  11  uovember  [1599]  bat  Gregory  Neher  scbul 
gebalteu  wegen  des  Veit  Keszler.  volgen  die 
par.  die  ganze  bistorj  des  biiehs  ester  in  10 
par  .  .  .  Die  gleieber  im  bauptsingen. 
W.  Most  lang,  meyenschein  Als  der  hnnger  naiii  vberhandt 
H.  Venizer  lais.  freudtw.  Matheus  an  dem  neunden  klar 
S.  Voiter  guld.  vogelgs.  Nach  dem  cbristus  wold  sterben 
H.  Deusinger  gefl.  plumw.  w.  m.  Erhüre  o  got  mein  gepet 
W.  Bautner    laidtb.  b.  ortels    Gedeuck  o  herr  wie  es  vns  get 

Die  par  an  der  zeeb. 

H.  Deusinger    bönw.  wolfron    Esopus  tbut  vns  sagen 

W.  Bautner    rot  zwinger    Eins  mals  bild  der  luciver  einen  rate 

O.  Hager    k.  tagw.  nacht.    Lobet  den  herren  freye 

Abr.  Neher    k.  regenb.    Eins  mals  vber  land  zog  ein  schwabe 

Hans  Sachs    hönw.     Escheies  der  poete 

E.  Nüding    pflugth.    Felix  hemerlein  schreibet  klar 

Die  gleieber  an  der  zeeb. 

H.  Deusinger    morgenw.  sev.  v.  st.    Weil  mein  licht  ist  der 

[66]  W.  Bautner Ein  man  w.   .   .   .  [here 

G.  Hager    hob  gartw.     Höret  wie  in  dem  sechsten  psalmen  sein 
Abr.  Neher    glasw.  vogls    Frolock  ir  vülcker  mit  den  henden 

Die  gwinner  aiiff  diser  sebul.  W.  Most 
das  sebulkleinot,  S.  Yoider  den  sebulkranz. 
H.  Deusinger  die  pest  zingab.  W.  Bautner  die 
ander  zingab.  H.  Deusinger  den  zeebkranz.  — 
Am  suntag  adi  2  deeeraber  [1599]  baben  die 
mereker  auf  der   büebsen    sebul   ffebalten  au 


125 

stat  das  Abraham  Nehers,  ist  g-falen  11  h  vnd 
20^.  darvon  hat  man  zalt  mereker  vnd  gwinner 
vnd  den  rest  zu  versingen  vnd  zu  verdrincken 
geben. 

W.  Bautner    4  krönten  dhün  hat  sein  freyheit  bewert 

S.  Früepeis    frisch,  th.  h.  vogls    Am  20  Jesu  sirach 

H.  Deusinger    gfangen  h.  vogl    Lucas  schreibet  in  actis  klar 

St.  Angerer    neu  korw.  g.  hagers    Als  nun  jacob  gen  sichern 

kam 
S.  Voiter    plosen  don  m.  herwart     Do  |  kunig  nebucatnesar 
H.  Venizer    klingenten  Sachsen    0  |  mensch  bedracht  3  ding 

in  deinem  leben 
[67]  St.  Heinla    engelw.  h  vogels     Als   kunig  saul  sich  het 

von  got  gewend[et] 

Die  par  an  der  zech. 

W.  Bautner    kreuzth.  walthers    Als  die  30  thirannen 

H.  Venizer    greferey  fr.  zorns     Nachdem   vnd  kunig  witigis 

Abr.  Neher    osterw.  fr.  ketners    Thimoleon  ein  edler  deurer 

riter  war 
St.  Heinle    rümers  schrankw.    Als  die  franzosen  mit  eim  here 
S.  Voiter    froschw.  frau.    Perseus  ein  kunig  genand 
W.  Most    steigw.  bogners    Eins  tags  fragt  ich  ein  doctor  weis 

Die  gwinner  auffdiser  schul.  S.  Früepeis 
das  schulkleinot.  H.  Deusinger  den  schul- 
kranz.  W.  Most  den  zechkranz.  S.  Voiter  die 
geltgab.  —  Anno  1599  am  heiligen  christag  hat 
Hanns  Gamizer  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

H.  Mülner   hoch  gartw.  gro.  schm.     Freuet  euch  mit  Jerusalem 

der  stat 
S.  Voiter    g.  hagers  korw.    Christi  menschwerdung  uns  lucas 
H.  Venizer    gsangw.  h.  Sachsen     Lu  |  cas  im  ersten  schreiben 
W.  Pautner    lang.  k.  singers    Matheus  offenbar  [thut 

[68]  H.  Weber    freyen  th.  h.  folzen     Lu  |  cas  im  andren  vns 

bescheidt 
St.  Angerer    nachtw.  s.  v.  st.     In  dem  andern  schreibet  lucas 
H.  Deusinger    lang,  hopfgarten     Ich  wünsch   euch  alen  hie 

fiirwar 


126 


Abr.  Neher     sües.   h.  vogls     Im   andern   auserkoren 
W.  Most    morgenw.  s.  v.  st.    Als  hin  die  weisen  waren 
St.  Heinlein    siies.  hönigw.  1.  f.    Freut  |  euch  zu  dem  peschluse 

Die  gleicher  im  baiiptsiiigeii. 

S.  Voiter    lang.  me\  ensch.     Im  achten  schreibet  mateus 

H.  Venizer    osterw.  ringsgw.    Das  |  18  in  der  geschieht  dut 

sagen 
H.  Deusinger    h.  örtels  laidth.    Als  der  künig  anthiochus 
Abr.  Neher    guld.  vogelgs.    Nach  dem  als  got  warhafFte 

Die  par  an  der  zeeh. 

S.  Voitter    k.  mügl.    Es  schreibt  herototus 
St.  Heinlein     hönw.  wolt'rons     Anthonius  ein  pfleger 
W.  Bautner    baurenth.  krigs.    Als  thotiles  der  mechtig 
St.  Angerer    neu  jarw.  g.  h.    In  genesim  man  list 
W.  Most    abenteur  w.    Ein  schuster  in  eim  dorft'e  sas 

[69]  Die  g  w  i  n  e  r  a  u  f  f  d  i s  e r  8 e  li  u  1.  H.  "We  b  e r 
das  schiilkleinot,  W.  Bauttner  den  schul  kränz'. 
H.  Venizer  den  zechkranz,  St.  Heinla  die  ander 
gab  an  der  zeeh.  —  Am  heiligen  ])fing.stag 
anno  1600  [11.  Mai]  hat  Wenedie  von  Wat  sehul 
gehaltten,  volgen  die  par. 

H.  Deusinger     engelw.  m.  müler  v.  vlm     Nachdem   als  nun 

die  egi[p]ter  alsande 
11.  Venizer    versch.  p.  schmids    Am  16  klar 
S.  Voitter     schlagw.  c.  wirts  v.  angspurg     Vnd  |  da  christus 

erstanden  wäre 
Abr.  Neher    gfang.  tli.  h.  vogls     Nachdem  gen  himel  für 

christus 
W.  Bautner    lang.  eysl.     Lucas  im  andern  der  geschieht 
St.  Angerer    krönten  düUner    Nachdem  als  am  ptingstage 
G.  Venizer     sües.  th.  h.  vogels     Als   nun   heten   empfangen 
St.  Heinle    plosen  th.  mich.  herw.    Cornelius  war  ein  hauptman 
H.  Weber    reis,  fraidw.  g.  seh.    Je  1  derman  merkt  zu   dem 

peschlus 


127 

Die  gleicher  im  hauptsingen. 
Abr.  Neher     vögelw.  h.   vogis     An  |  dem   fünfften  perichte 
W.  Bautner    osterw.  riDgsgw.    Lu  |  cas  schreibet  im  li)  klare 
[7(iJ   St.  Angerer     osterw.   dito     Die  i  Weisheit  erhebet  mit 

freuden  gare 

Die  par  an  der  zech. 

S.  Voiter    k.  regenpogen     Sabelicus   schreibet   mit  mechten 

G.  Venizer    kurzen  dito    Hört  2  wunder  gedreuer  date 

St.  Heinle    kurzen  kanzler    Als  man  nach  christi  [geburt  |  war 

G.  Neher    vergulden  wolfron     Als  der  droianer  he(r)re 

H.  Venizer    hagenpl.  frau.     Hamilcar  ein  hauptmane 

St.  Angerer    neu  jarw.  hagers    In  exodi  man  list 

H.  Weber    vergessen  don    Als  perseus 

Die  gleicher  an  der  zech. 

G.  Venizer    abgesch.  nunenb.     Lucas  schreibt  klare 

G.  Neher    rorw.  pfalzen  v.  str.    Demetrius 

St.  Angerer     kalt  pfingstw.  g.  h.     Sanct  paulus  klar 

Die  gwiuner  auff  dises  pfingstfest.  x\br. 
Neher  das  schulkleinat.  W.  Bautner  den  schul- 
kranz,  St.  Angerer  den  zechkranz,  Gori  Neher 
die  geltgab.  —  Am  suntag  den  8  junj  [1600]  hat 
Hans  Mtiler   schul   gehalten,   volgen    die  par. 

S.  Voiter    hob  gartw.  gr.  schm.     Do   der  hauptman  joab 

abner  erstach 
[71]  H.  Deusinger    krönten  r.  dulner     Als  pharao  im  lande 
W.  Bautner    abg.  schw.    Das  ander  buch  uns  saget 
H.  Fenizer     glasw.  h.  vogels     Fro  ]  lock  ir  völcker  mit  den 

henden 
G.  Neher    alm.  des  st.    Johanes  vns  beschreibet  klar 
Schreiner  Adam     gsangw.  h.  Sachsen     Drey  |  ampt  im  alten 
G.  Fenizer    laidth.  trau.    Paulus  in  got  [testament 

St.  Angerer    plosen  th.  m.  herw.    Do  |  der  kunig  hiszkia  frey 
Ein  fremder    sumerw.  h.  endres    David  saget  fürware 


128 

Die  gleicher  im  liauptsingen. 

5.  Voiter    krönten  wesel    Lucas  beschribe 

H.  Deusinger     ostervv.  ringsgw.     0  mein  got  warumb  hastii 

mich  verlasen 
J.  Fenizer     gflochten   plumw.  w.  m.      Er  |  höre  o   got  mein 

gebet 

Die  par  au  der  zeeh. 

W.  Bautner    4  th.  wolfron    Als  die  dreisig  tbiranen 

G.  Neher    pflugtb.  sigharts     Vor  zeit  so  war  in  rom  der  stat 

Zacharias    pflngth.    Virgilliiis  beschreibet  klar 

Abr.  Neher    rotten  zwinger    Als  regnerus  gewan  in  reüsen- 

lande 
[72]  Schreiner  Adam    reuterth.  k.  fiillsacks     Als  ein  walfart 
H.  Deusinger    kurzen  mügl.    Vor  zeit  im  Schweizerland 
H.  Fenizer    grundw.  frau.     Nach  christi  geburt  1500  jare 
St.  Angerer    kurz  th.  h.  vogels    Eins  mals  ein  reicher  künig  war 
St.  Heinle     hofth.  Schillers     Ein  apt  wont  in  dem  paierland 
Ein  schuknecht    gülden  kanzler    In  der  kirchen  geschichte 

Die  gleicher  an  der  zech. 

W.  Bautner     hofdon  c.  v.  w.     Als  hadingus  Schweden  besas 
H.  Deusinger    laidth.  frau.     David  der  spricht 

6.  Neher    reuterth.  fiillsack     Künig  david 

Abr.  Neher    frauenth.  kettners    Als  droia  war  gewunen 

Die  gwiner  im  hauptsiug-en.  8.  Voiter 
das  schulkleinot,  G.  Fenizer  den  schulkranz, 
G.  Neher  den  lenchter.  Abr.  Neher  den  zeeh- 
kranz.  —  Am  suntag  den  6.  julj  [IGOO]  hat  Se- 
bald  FrUei)ei8  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

H.  Fenizer    rebenw.  h.  vogls     Eil  vnd  erlöse  mich 

[73]  Volgen  die  par  an  der  zech. 

St.  Angerer     k.  nachtw.    Als  hannibal 

Simon  Geisler      pluth.   stoln      Ein  Junge  maid   die  beichtet 

einem  pfeifen 
S.  Voiter    k.  plüew.  schw.     Es  war  genent  ein  keiser 
W.  Bautner    mügl.  hofth.     Es  verdingt  sich  ein  baurenknccht 


129 

St.  Heinla     k.  nachtw.    Höret  wie  got 
O.  Fenizer    k.  nachtig.  Ein  junckfrau  hies  armonia 
Wen.  V.  Wat    clew.  b.  wencken     Caspar  goldwurm  schreibt 

ein  geschieht 

Volgeii  die  gleicher  an  der  zech. 
St.  Angerer     k.  tagw.  in.   vogls     Ach  got  vnd   herr  strafe 

mich  nicht 
W.  Bautner    gselnw.  sev.  v.  st.    Als  cartago  vil  schwere  krig 
St.  Heinlein    rorw.  pfalz  v.  str.    Bocacius 
O.  Fenizer     klingeten  Sachsen     0   mensch  bedracht  3  ding 

in  deinem  leben 

Die  g-winer  auff  diser  schul.  H.  Venizer 
das  sc  hu  1kl  ein  ot.  H.  Den  singerden  schulkranz, 
W.  Bautner  die  kandel,  G.  Venizer  den  zech- 
kranz.  W.  Bautner  die  geltgab.  —  [74]  Am 
suntag  vor  michaelj  [28.  Sept.  1600J  hat  Wenedic 
von  Wat  schul  gehalten  vnd  ist  gesungen 
worden  die  ganz  historia  thobie  in  .  .  .  par 
verfasset.  —  Die  par  an  der  zech. 

W.  Bautner    kreuz  th.  wolfron    Als  die  30  thirannen 

Seb.  Früepeis     eysl.  meyenw.     Sparta  mit  dugeut  wol  gezirt 

St.  Angerer Nachdem  germanicus 

Abr.  Neher    ritterw.    Als  der  grose  ris  aquinus 
O.  Neher    k.  mügl.    Es  schreibet  plutarchus 

Die  gleicher  an  der  zech. 

W.  Bautner   wirzburgershofth.   Als  hundingus  Schweden  besas 
St.  Angerer    süesen  vogel    In  rom  ein  junckfrau  wäre 
Abr.  Neher    kettners  frauenth.     Als  droia  war  gewunen 
O.  Neher    hofth.  c.  v.  wirzb.     Lobet  den  herren  ale  zeit 

Die  gwinner  auff  diser  schul.  G.  Venizer 
das  schulkleinat,  S.  Voiter  den  schulkranz, 
W.  Bautner  den  leuchter,  St.  Angerer  den 
zechkranz,  Heinla  die  geltgab.  —  [75]  Am 
«untag  den  26  october  [1600]  hat  Wolf  Bautner 
schul  gehalten,  volgen  die  par. 

Hans  Sachs,  Gemerkbüchlein.  9 


130 

S.  Voiter    4  haupt  th.  im  hört 

St.  Angerer    glasw.  h.  vogls    0  got  du  bist  alle  tag  eben 

L.  Rolck    rebenw.  h.  vogl     Höret  jeremias 

Abr.  Neher    lilgenw.  h  v    Herr  got  ich  sag  dir  lob  vnd  preis 

G.  Hager    gartw.     Heret  wie  in  dem  6  psalmen  sein 

G.  Neher    abgsp.  Würzburger    Nach  dem  israel  lag  dot  krank 

H.  Fenizer    frauendon  kettn.    Als  iuda  het  gesundet 

Die  par  au  der  zech. 

G.  Neher    deilton  folzen    Quarti  regum  das  ander  seit 
G.  Hager    alberw.    Amprosius 

L.  Rolck 

St.  Angerer    k.  regenb.     Valerius  vns  klar  thut  sagen 

Die  gleicher  an  der  zech. 

G.  Hager    reuter  don    Als  nun  sara 

L.  Rolck    lang,  frauenl.    Lucas  am  14  meldet  in  eim  ha  .  .  . 
[76]  G.  Hager    tagw.  frauenl.    In  der  ersten  epistel  do 
Casp.  Egerer     g.  hagers  mitagw.     Da  abraham  vor  der  thür 

sas 
W.  Bautner     lang  feldw.  m.  vogels     Nachdem  vnd  apolonius 
Hans  Findeysen      morgenw.  sev.  v.  st.      Lobe  mein  sei  den 
[herreu 

Volgen  die  par  an  der  zech. 

W.  Baurner     plutth.  stoln     Johanes  ludovicus  vns  beschribe 
V.  Kessler    hagenpliie  frau.     Nachdem  samue!  hete 
Wen.  V.  Wat     [blutt.  folz]     Valerius  schreibet  aber 

Die  gleicher  an  der  zech. 

V.  Kessler    frischen  vogl    Ein  mesner  in  eim  dorfe  sas 
W.  Bautner    dagw.  m.  vogl    Ein   man  wäre  in  rom  der  stat 
Benedic  [von  Wat*]  baumdon  [ansgestr.  datur  gsellenw.  krigs.*] 
Als  cartago  vil  [schwere*]  krig 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  St.  Angerer 
das  schulkleinot.  S.  Voiter  den  schulkrauz, 
W.  liautuer  den  zeehkranz,  V.  Kessler  das 
messer   an   der   zech.   —   Am   suutag  vor  mit- 

*)  Zusätze  und  Aenderungen  B.  v.  Wats. 


■131 

fasten  [22.  März  1601]  hat  Hans  Lederer   seliul 
gehalten,  volgen  die  par. 

L.  Eülck  h.  Sachsen  silberw.  An  i  dem  3  so  klare 
[77]  S.  Voiter  klagw.  0  du  gedreuer  heiland  mein 
W.  Bautner    engelw.  h.  vogels    Der  ewig  got  mit  schmerzen 

sich  beklaget 
Schreiner  Adam    sües  hönigw.  1.  f.     Gar  |  kleglich  ruift  zu  gote 
G.  Venizer    nachtw.  sev.  v.  st.     0  mein  got  vnd  heiland  vernim 
G.  Hager    sües  meyenpliew.  wesel    Herr  salomon  der  weise 

Volgen  die  par  an  der  zeeh. 

W.  Bautner    miigl.  hofth.    Es  verdingt  sich  ein  baurenknecht 
St.  Angerer    senft.  nachtig.    Nachdem  .  .  ,  die  stat 
L.  Rolck     wilden  junckfrauw.    Aminam  ein  weib  war 
H.  Venizer    fraidw.  h.  v.  mainz    Als  scipio  in  krichenland 
Schreiner  Adam    kurz  mügl.    Ein  onmeis  durstig  war 

Die  gwiuner  auf  f  diser  schul.  G.  Hager 
das  sehulkleinot,  S.  Voiter  den  schulkranz, 
W.  Bautner  das  zin. 


[78]  St.  Angerer    sües.  vogel    Im  zwölfften  der  geschichte 
Abr.  Neher    korw.  m.  v.  s.    Dreyerley  werck  der  heilig  geist 

Die  gleicher  im  hauptsiugen,  kurz  gmes. 
G.  Neher    freyen  folzen    Do  |  nun  Joseph  gefangen  lag 
H.  Deusinger    osterw.  p.  ringsgwandts    0 1  mein  got  wie  hastu 

mich  iz  verlasen 
H.  Mulner    osterw.  dito    Lucas  an  dem  19  heuden  spricht  klare 
D.  Grilnmair    frey  folzen    Do  |  die  philister  zogen  aus 
G.  Venizer    gflochten  plumw.  w.  m.     Er  j  höre  o  got  mein  gepet 
W.  Bautner    gfl.  bezen    Do  1  manasse  gefangen  war 
Abr.  Neher    gfl.  plumw.  w.  m.    Gott  |  sprach  zu  samuel .  .  . 

Volgen  die  par  an  der  zech. 
G.  Neher    spigelth.  trauenl.    Als  man  nach  christl  gepurt  zeit 
St.  Angerer    hünw.  wolfran    Der  dürckische  pluthunde 
Wen.  V.  Wat    grundw.  frau.    Die  alten  scitten  ein  gewonheit 

heten 

9* 


132 

Folgen  die  gwinner  auff  diser  schul. 
W.  Bautuer  das  sehulkleinat,  G.  Venizer  den 
schulkrauz,  D.  Grilnmair  das  messer  die  best 
frey  gab,  [79]  H.  Mülner  den  leuchter,  6.  Xeher 
den  hut.  H.  Deusinger  die  schtisel.  —  Am 
suntag  adi  5  julj  [1601]  hat  Hans  Glöckler 
schul  gehalten,  volgen  die  par. 

L.  Rolck    rebenw.  h.  vogel    Höret  jeremias 
S.  Früepeis    sumerw.  h.  endres    David  saget  türware 
G.  Neber    alment  des  stoln     Johannes  uns   beschreibet  klar 
S.  Voiter    höh  gartw.  gr.  schin.     Als   der  hauptuian  joab 

abner  erstach 
St.  Angerer     neu  korw.  g.  hagers     Als   nun   jacob   gehn 
G.  Fenizer    laidth.  frau.    Paulus  in  gott  [sichern  kam 

Abr.  Neher    klagw.  wesel    Klar  |  .  .  .  . 

Die  gleicher  im  hauptsingen. 

S.  Voiter    gülden  vogelgs.     Nachdem  cristus  wold  sterben 
G.  Venizer    gülden  vogelgs.     Ir  Christen  hört  den  titel 
Abr.  Neher    klagw.  wesel    Christus  ratschlaget 

Die  par  an  der  zech. 

G.  Venizer    feuerw.  buchners    In  tito  livio  hab  ich  gelesen 
St.  Angerer    kurz  vogel    Als  künig  agamemnon  sich 
[80J  H.  Venizer    gselnw,  sev.  v.  st.    Ein  künigin  in  siria 

Die  gwinuer  auff  diser  schul.  H.  Deu- 
singer das  schulkleinot,  Seb.  Früepeis  den 
schulkranz,  H.  Venizer  den  zechkranz.  —  Am 
suntag  den  8  uovember  [1601]  hat  Doma  Grilln- 
mair  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

J.  Zöllner    [verschrien  lauterw.  beruh,  pirscheis*]    Gott  spricht 

sich  es  kumet  die  zeit 
G.  Hager    schlagw.  nunenb.     Habt  achte 
H.  Venizer    klagw.  wesels    0  [  herr  got  sei  genedig  mir 
W.  Bautner    raysig  freydw.     Drey  |  plind   cristus  erleuchten 
St.  Augerer    neue  junglingw.    Esaias  der  spricht         [thet 
H.  Findeisen    gülden  radw.  frau.    Der  heilig  geist 

*)  Von  B.  V.  Watt  zugeschrieben. 


133 

Die  g-leieher  im  hauptsingen. 
G.  Hager     sein  greiffenw.     Klar  |  im  buch  der  Weisheit 

stet  .... 
H.  Fenizer    gülden  vogelgsang    Ir  cristen  hört  den  titel 
St.  Angerer    hagers  greifenw.    Das  ander  buch  samuel[is] 

Die  par  an  der  zech. 

H.  Deusinger  k.  mügling  Vor  zeit  im  Schweizerland 
[81]  H.  Venizer  lochners  klagw.  Als  künig  .  .  .  sas 
H.  Mülner    grefrey  fr.  zorns     Höret  ein  erenkeusche  dat 

Die  gleicher  an  der  zech. 
H.  Deusinger    süesen  th.  h.  vogels     Wie   der  hirsch  schreit 

in  quele 
H.  Mülner    lewenw.  peter  fleischers    Plinius  die  art  der  lewen 

beschreibet 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  G.  Hager 
das  schulkleinot.  St.  Angerer  den  schulkranz, 
H.  Deusinger  den  zechkranz.  —  Am  ersten 
suntag  im  advent  [29.  Nov.  1601]  hatt  Hans 
Mttler  schul  gehalden.  volgen  die  par. 

St.  Angerer    bagers  mitagw.     Lucas  am  12  schreibet  fein 
L.  Rolck    wesel  mayenw.     Paulus  seine  kohrinter  lehrt 
H.  Fenizer    gfangen  fogl    Am  ein  vnd  zwanzigisten  fein 
S.  Voiter    nachtw.  sev.  v.  steur    Nachdem  christus  die  jünger 

sein 
Bauman,   ein   messerer     gfang.  vogl     Israel  hat  deucht  got 

noch  [lieb] 
H.  Findeisen    morgenw.  severinus    Mein  sei  lobe  den  herren 
S.  Früepeis    spizig  drinckschuhw.  g.  hager    Als  ioiachim  drey 

jare 
[82]  G.  Neher    m.  vogels  teldw.    Do  |  der  hauptman  in  siria 
S.  Voiter    wolf  moststh.    Wie  |  lang  wiltu  o  herre  gott 
W.  Bautner    gefl.  th.  c.  pezen     Do  |  manasa  gefangen   war 

Folgen  die  par  an  der  zech. 

G.  Neher    kurz.  mügl.    Zu  frankfurt  het  ein  kram 
S.  Voiter    riterw.    Als  der  gütige  keiser  frum 


134 

H.  Weber     kurz,  nächtig.    Dancket  dem  herren  alle  zeit 
H.  Venizer    spigelth.  fraii.    Als  man  zeit  150(»  jar 
W.  Bautner    baurenth.  ringsg.     Als   man   nach   cristi  geburt 
H.  Deusinger    alberw.     Mit  fleis  nachsuch  [zelet  klare 

D.  Grilnmair    grundw.     Ein   schwank   ist  geschehen  vor 

kurzen  jaren 

Die  gleicher  au  der  zech. 
S.  Voiter    pluew.    Als  kunig  david  grose  angst  und  not 
W.  Bautner    gselnw.  krigsauer  v.  st.    Als  cartago  vil  schwere 

krig 
H.  Deusinger     gartw.     0  du  getreuer  heiland  iesu  crist 
D.  Grilnmair    gartw.    Ein  thirann  war  cararius  genand 

Die  g-winner  auff  diser  schul.  8t.  Angerer 
den  schiilkranz,  G.  Venizer  das  schulkleinat, 
[83]  S.  Voiter  den  zechkranz  vnd  die  anderen 
halieu  al  gewunen,  was  gleicht  hat.  beide 
auff  der  schul  vnd  an  der  zech.  —  Am  fnnfften 
suntag  nach  ostern  [12.  Mai  1602J  hat  Görg 
Hager  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

D.  Grilnmair    neuen  Sachsen    Das  21  numeri 

St.  Angerer    meyenw.  wesel     0  du  getreuer  got  wie  lang 

L.  Rolck    nachtw.  sev.  v.  st.     Am  38  klar 

H.  Deusinger      schnew. ,  morenschlacht     Nach  dem  vnd  asa 

künig  war 
H.  Müler    glasw.  h.  vogls    Lucas  beschreib  in  der  geschichte 

Volgen  die  par  an  der  zech. 

H.  Deisinger     lochners  klagw.      Als  mitritates  der  gros  her 
L.  Rolck    junckfrauw.  wilden  v.  augspurg    Ami  ...  ein  weib 
H.  Venizer    grundw.     Nach  cristi  geburt  14liii  wäre       [war 
Franz  Kalferder    v.  edfort  kurz  nunenb.    Es  schreibet 
G.  Venizer    guld.  wolfran     Als  aristotimus  regirt 
H.  Miilner    guld.  kanzler    In  india  dem  lande 

Die  gleicher  an  der  zech. 

H.  Deusinger    leidth.  frau.    David  der  spricht 
H.  Venizer    sües  vogl    Ir  cristen  mit  verlangen 


135 

[S4]  Franz,  ein  kürsner    ein  fremden  thon    In  sein  sprichen 

sagt  salomon 
Velta  Paiiman    gfang.  vogl    Israel  hat  auch  got  noch  lieb 
H.  Müler    trauen  th.  kettners    Wem  mag  doch  bewust  werden 
W.  Bautner    raisig  freudw.    Drey  |  plind  cristus  erleuchten  det 


V 0 1  g- e ü  die  p a r  an  der  z e e h. 

L.  Rolck    kurz  regenb.    Franzciscus  petrarcha  thut  sagen 
W.  Bautner     plutth.  stoln     Johanes  ludovicus  vns  beschribe 
H.  Venizer     kurz  kanzler     Von  der  grosen  vntrey  der  weld 

Am  suntag-  den  10  oetober  [1602]  hat  Haus 
Venizer  schul  gehalden,  volgen  die  par. 

G.  Neher    neuen  tb.  h.  Sachsen    Als  got  seinen  propheten  elia 
St.  Angerer    glasw.  h  vogls     0  |  got  du  bibt  alle  tag  eben 
H.  Deusinger    neuen  Sachsen    Abocalipsis  thut  uns  sagen  . . . 
Elias  Freudenpeck    gfang.  vogl   David  der  Kunigklich  prophet 
Franz  Kalt'erter    tagw.  frauenl.    Mensch  nim  .... 
Abr.  Neher    hamerw.    Der  kunigklich  prophet  davidt 
W.  Bautner    engelw.  h  vogls     Der  ewig  got  mit  schmerzen 

sich  beklaget 

[85]  Die  gleicher  im  haubtsingen  sind  ge- 
wesen St.  Angerer,  H.  Deusinger.  F.  Kalferter, 
Hemla  vnd  W.  Bautner.  sind  die  thon  nit  ein- 
geschriben.  —  Die  par  an  der  zech. 
St.  Angerer  schalmeyenw.  g.  hag.  Als  mit  denen  von  florenz 
G.  Neher    sues  regenb.    Ovidius  beschribe  [het 

H.  Miller    pflugth.    Irenes  das  weib  erkandt  .  .  . 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  H.  Deusinger 
das  schulkleinat,  W.  Bautner  den  schulkranz. 
G.  Neher  den  zechkranz,  St.  Angerer  die  gelt- 
gab. —  Die  gleicher  an  der  zech. 

L.  Rolck    pluew.  m.  lorenzen     Als  kunig  david   sich  an 

seinem  got 
W.  Bautner    kurz  tagw.  m.  vogl    Ein  man  war  in  roma  der 
H.  "N'enizer    gselnw.    Ein  künig  in  partia  sas  [stat 


136 

Die  gwinuer  auff  diser  schul.  H.  Mtiler  das 
schulkleinat,  St.  Angerer  den  sehulkranz. 
H.  Venizer  den  zechkranz.  —  Am  siintag  adi 
13  november  [1602]  hat  Stephan  Angerer  schul 
gehalden.  volgen  die  par. 

W.  Bautner    m.  vogels  feldw.    Nach  |  dem  vnd  apolonius 
[S6]   H.  Findeisen      Sachsen    gsangw.      Im  |  ersten    buch 

samuelis 
G.  Neher    langen  hopfgarten     Judit  sang  got  dis  lobgesang 
Fr.  Kalferter    laidth.  trau.     0  du  mein  herr 
Elias,  ein  schuknecht     nachtw.  sev.  v.  st.     Machabeorum 

sagen  thut 

Die  par  an  der  zech. 

S.  Früepeis    klew.  baldes  wenken     Ein  steinmez   mich  eins 

fragen  thet 
Elias  schuknecht    verguld.  wolfran   ^'alerius  gscLichtschreiber 
H.  Fenizer    junckfrauw.     Er  f  .  .  V  .  .  dir 
H.  Müler     [k.  mügl.]    Ein  richter  autf  ein  zeit 

Die  gleicher  au  der  zech. 

S.  Früepeis    klingent.  Sachsen     Her  draianus  ein  keiser  war 

zu  rome 
H.  Fenizer    fraidw.  h  v  mainz    Als  scipio  durch  krichenland 
H.  Müler     hofdon  maruer    Als  in  denmark  regiret 

Volgen  die  gwinuer  auff  diser  schul.  W. 
Bautner  das  schulkleinat,  G.  Xeher  den  sehul- 
kranz. Elias  ein  schuknecht  den  zechkranz, 
H.  Fenizer  die  vr*).  S.  Früepeis  10  kr..  H.  Müler 
9 kr.  —  [87J  Am  suntag  adi  5  december  [1602]  hat 
Hans  Lederer  schul  gehalden.  volgen  die  par. 

G.  Neher    allment  des  stoln    Der  alte  frume  thobias 

H.  Deusinger    lerchenw.  h  e    Got  sey  genedig  mir 

St.  Angerer    hohen  wesel    Hört  ir  cristen  was  der  almechtig 

H.  Müler    langen  th.  c.  singcrs    Gott  sprach  ezechiel    [gote 

Ab.  Naher    süesen  vogl     Als  künig  assa  starbe 

*)  B.  V.  Watt  schreibt  daneben  „uhr". 


137 

H.  Findeisen    gülden  radw.     Der  heilig  geist 

Elias    schnew.    Nachdem  vnd  assa  künig  war 

H.  Fenizer    frauenth    kettners    Als  iuda  het  gesundet 

Die  siriger  iiucl  par  an  der  zeeli. 

G.  Neher    pflngth.    Vor  zeit  war  in  der  stat  roma 
St.  Angerer    junckfrauw.  wilden     Nachdem  germanicus 
H.  Deusinger    klagw.  lochners    Als  durch  künig  alexandrum 
W.  Bautner    romers  schranckw.     Kin  landgraf  sas  in  hessen 

weit 
Die  gleicher  an  der  zech. 

St.  Angerer    gselnw.    Höret  wie  die  stat  cartago 
Deusinger    dret  frldw.  b.  fridels    In  persia  ein  künig  sase 
W.  Bautner    lang,  nachtig.    Maurizins  der  keiser  mechtig 

[88]  Die  gwiuner  auff  diser  schul.  Elias 
Freudenbeck  dasschulkleinat,  H.  Fenizer 
den  schulkranz,  G.  Neher  den  zechkranz^ 
H.  Deusinger  2  geltgab  eine  im  haupt- 
singen, die  ander  an  der  zech.  Anno 
1602  am  heiligen  cristag  [Samstag  d.  25.  Dec. 
1602J  hat  Gorj  Neher  schul  gehalden.  vol- 
g e n  die  par. 

S.  Früepeis    zügw.  f.  zorns    Mo  |  se  im  20  capitel 

H.  Deusinger    laidth.  nachtig.    Gabriel  da 

W.  Bautner    lang  folzen     Lucas  schreit  ause 

H.  Müler    hager  chorw.    Die  gepurt  christi  aber  war 

Ab.  Neher    münchs  chorw.     Hört  im   anderen  schreibt  lucas 

St.  Angerer     nachtw.   s.  v.  st.     Ich   wünsch   euch  allen  hie 

für  war 
H.  Fenizer    hamerw.  nu.     Lucas   thut   uns   dar  sagen 
G.  Fenizer    plos.  th.  m  herw.    Im  |  andern  schreibet  matheus 
H.  Weber    abgsch.  schweinf.    Fro  |  lockt  ir  cristen  mechtig 

Die  gleicher  im  hauptsingen. 
S.  Früepeis    nunenb.  korw.    Du  |  batseba  an  iren  sun 
H.  Deusinger    morgenw.  m  drilers     Ich  wil  dem  herreu  alle 

[89]  W.  Bautner    Ein  weiser  [zeit 

Ab.  Neher    fogelw.  h.  fogels    An  dem  fünflften  berichte 


138 

St.  Angerer    hohen  wesel    Als  die  jünger  zsam  kamen  in  den 
H.Fenizer  gflochten  pezen  Jojhanes  der  evangelist    [tagen 

Volg'en  die  par  an  der  zeeli. 

W.  Bautner    k.  Hb   th.    Im  schweizer  land  ein  snne  het 
St.  Angerer    hönw.    Der  tiirckische  phithunde 
Hemla    liben  casp.  sing.    Marsins  in  frigierland 
H.  Deusinger    wilden  nachtw.    Es  klaget  got 

Yolgen  die  gewinuer  auffdis er  schul. 
8.  Früepeis  das  schulklainat.  H.  Fenizer 
den  s  e  h  u  1  k  r  a  n  z ,  H.  D  e  u  s  i  n  g  e  r  den  z  e  e  h- 
kränz  [und]  schalen.  W.  Bautner  ein  s  c  h a  1  u 
und  m  eser.  Ab.  Xeher  ein  kandel.  St.  Angerer 
ein  blich  lein  und  los  köpf.  —  Anno  1603 
a  d  i  23  j  a  n  u  a  r  y  hat  Hans  G 1  ö  c  k  1  e  r  schul 
gehalten,  v  o  1  g  e  n  die  ])  a  r. 

L.  Rolck    nachtw.  ser.  v.  st.     Am  acht  und  dreisigisten  klar 
St.  Angerer    meyenw.  1.  wesels    0  du  getreuer  got  wie  lang 
W.  Bautner    freudw.  h.  v.  m.    Jesu  sirch  der  weise  man 
[9ö]  H.  Venizer    engelw.  h.  vogels    Nachdem  job  in  seinem 

creuz  war  geduldig 
<T.  Neher    abgsch.  schw.    Do  |  künig  ahab  schlüge 

Volgen  die  par  an  der  zech. 

H.  Deusinger    lochners  klagw.     Als  mitritates  der  gros  her 

G.  Neher    grundw.  frau.    Nach   cristi  geburt  hundert  40  jare 

S.  Früepeis    guld.  regenb.     Aurelianus  war  zu  rom 

Ziriacus     kurz  mügl.    Sabelicus  gar  frey 

St.  Angerer    junckfrauw.  wilden    Nach  dem  cararius 

H.  Müler    dagw.  reg.    0  cristen  mensch  du  doch  verstehen 

Volgen  die  gwiner  auff  diser  schul. 
^^ \  Bautner  das  s  c  h  u  1  k  1  a  i  n  o  t .  H.  \'  e  n  i  z  e  r 
den  seh  ulkranz.  S.  Früepeis  den  zechkranz. 
Deusinger  3bazen.  AngererSbazen.  Gorj 
2  p.  —  Anno  1603  am  suntag  letarj  |o.  Apr.]  hat 
Hans  Weber   schul   gehalten,  volgen  die  par. 

S.  Vüiter    nachtw.  sev.     Künig  darius  sezet  ein 

L.  Rolck    gfangen  vogel    Nach  dir  o  herr  verlanget  mich 


139 

Elias  schuknecht    silberw.  Sachsen    Der  |  künig  david  eben 
[Ol]  F.  Kalferter    aychornw.    Arn  fünfften  esaias  spricht 
G.  Hager    zügw.  f.  zorns    Jo  |  hannes  schreibet  am  sechsten 

capitel 
Ab.  Xeher    abgesch.  schw.    Das  |  ander  buch  uns  saget 
G.  Neher    rebenw.  h  vogels    Ste  auff  du  menschen  kind 
G.  Venizer    dagw.  m.  vogls     Ach  herr  vnd  got  straffe  mich 

nicht 
Volg-en  die  par  an  der  zech. 

S.  Voiter    kurz.  nu.     Es  schribe 

W.  Bautner    kurz  kanzler    Als  man  nach  cristi  geburt  war 

H.  Deusinger    alberw.     Mit  fleis  nach  such 

H.  Venizer    wilden  junckfrauw.     Hort  julianus  der 

G.  Hager    kurz  nachtig.     Hort  wie  der  künig  david  rund 

Gleicher  an  der  zech. 

W.  Bautener    -    Matheus  hat  uns  beschriben 

H.  Deusinger     kelberw.  h.   beiden     Als   zu  rom   der  keiser 

maxencius 

Volgen  die  g-winner  auff  diser  schul. 
G.  Neher  das  schulkleinot,  F.  Kalferter  den 
schulkranz.  W.  Bautner  den  zechkranz,  H.  Deu- 
singer ]0  kr.  —  [92]  Anno  1603  am  heiligen 
ostertag  [24.  Apr.]  hat  Hans  Müler  schul  ge- 
halten, volgen  die  par. 

H.  Deusinger    zügw.  f.  zorns    Wer  |  ist  der  von  edom  herferet 
Ab.  Neher    lang  th.  c.  singer    Nachdem  christus  fürbas 
G.  Hager    frauenth.  kettners    Johannes  schreibet  klare 
G.  Fenizer   gstraßt  zinw.  g.  christans    Als  cristus  der  woldater 
S.  Voiter     ueuen   Sachsen      Als  christus  het  sein  abendmal 

verbracht 
H.  Fenizer    nachtw.  s.  v.  st.     Am  siben  und  zwanzigsten  klar 
St.  Angrer    münchs  korw.  v.  salzb.    Nach  dem  christus  ver- 

schiden  war 
W.  Bautner    schranckw.  h  volzen    Als  der  sabat  vergangen 

war 
1).  Grilnmair    vubenanteu  fr.  zorns     Nachdem  cristus  erstund 
L.  Rolck    süesen  vogel    Das  24  klar  [vom  dot 


140 

Volgen  die  par  an  der  zech. 

D.  Grilnmair  grundw.   Vor  zeit  zu  regenspurg  ein  burger  sase 
G.  Fenizer    hagenpliie     0  mensch  in  deinem  leben 
Deusinger    hagers  schalmayenw.    Es  kam  ein  lanzknecht  auft 
W.  Bautner    hönw.    In  eines  joden  hause  [der  gart 

G.  Hager     Es  sas  ein  edelman 

[93[  Volgen  die  gwiner  auf  diser  oster- 
schul.  St.  Angerer  das  sehulkleinot,  H.  Veuizer 
den  sehulkranz.  D.  Grilnmair  den  zechkranz, 
W.  Bautner  den  leuchter  vnd  5  bazen  an  der 
zech,  Deusinger  die  vhr  vnd  4  bazen  au  der 
zech,  G.  Fenizer  das  meser  vnd  2  bazen  an 
der  zech,  Hemla  das  büchlein,  G.  Hager 
3  bazen  an  der  zech.  —  Am  suntag  den  22  may 
[1603]  hat  man  aus  dem  puld  schul  gehalten 
an  stat  des  Gorg  Fenizer.  ist  einbuss  4  bazen, 
8ol  er  neben  seinem  a[n]dern  gelt  wider  er- 
stehen.    Volgen  die  par. 

G.  Hager    lang,  volzen    Luce  decimo  sagt  cristus  ein  gleich- 

nus  rechte 
H.  Deusinger    gestrafft  zinw.     Cristus  das  volk  ermanet 
H.  Venitzer     schrotw.  m.  schroten     Hort  wie   am  sechsten 

salomon 
S.  Voiter    gartw.  gr.  schmids    Als  der  hauptman  joab  abner 

erstach 
H.  Mülner      süesen   vogel      Als   abner   war  erstochen 

F.  Kalferter     Am  ein  vnd  fünftzigisten 

H.  Findeisen    dagw.  frau.    In  dem  lOü  herre  got 

Die  gleicher  im  hauptsingen. 

H.  Deusinger    h.  ürtels  leidth.    Als  der  kunig  aniiochus 
S.  Voiter    guld.  voglgs.    Nachdem  cristus  wold  sterben 

Volgen  die  par  au  der  zech. 

G.  Xeher     k.  dagw.  m.  vogl    Wermundus  ein  kun(i)g  in  den- 

marck 
\  [94]  W.  Bautner     meyenw.   eisl.      Johanes   stumpf  macht) 
I  uns  bekand*)     ) 


141 

{St.  Angerer    wild  junckfraw.    Nachdem  germanicus  | 

E.  Nüding     pfliigth.   sigh.      Ein   gut  gesel  frag  mich  derj- 
mer*)     | 
H.  Venitzer      ritterw.    frau.      Pentesila    die    künigin 
W.  Bautner    lieben  th.  m.  vogel    Im  Schweizerland  ein  land- 

man  het 
St.  Angerer    kurz  mügl.     Vor  zeit  im  Schweizerland 

Die  g'winer  auff  diser  seliul.  S.  Voiter 
das  scliulkleinot,  H.  Deusinger  den  schul- 
kranz.  H.  Venizer  den  zechkranz.  —  Anno  1603 
am  heiligen  pfingstag  [12.  Juni  1(303]  hat  Sebald 
Fripeis  [schul  gehalden]. 

H.  Mülner    engelw.  h.  vogel    Als  die  Israeliten  alesande 
Ab.  Neher    hamerw.  nu.     Herzlich  der  here  cristus  det 
H.  Venizer     neuen   Sachsen      Cristus  lies   von   sein  jungren 
H.  Weber    leidth.  frau.    Nachdem  Jesus  [40  tag 

W.  Bautner    lang.  Sachsen    Lucas  beschreibet  klare 
St.  Angerer    krönten  düllner    Nachdem  als  am  pfingstage 
H.  Deusinger  münchs  korw.  Nachdem  die  junger  hoch  gepreist 

[95]  Volgen  die  par  an  der  zech. 

H.  Mülner    hagenplüew.  frau.    Als  eines  nachts  der  dote 

Ab.  Neher    bogners  steigw.    Eins  mals  petrus  von  got  begert 

S.  Voiter     froschw.     Perseus  ein  kunig  genand 

V.  Keszler    kurz  nachtig.    Als  kunig  david  sein  eh  brach 

Die  gleicher  an  der  zech. 

S.  Voiter     schnew.  m[ichl]  m[iiler|  v  ului     Als  zu  den  reusen 

in  ir  land 
Ab.  Neher    meyenw.  wesels    Johannes  an  dem  dritten  dut 

Die  gwinner  auff  diser  schul.  Niclas 
Fürst**)  das  schulkleinot,  F.  Kalferter  den 
kränz,  St.  Angerer  den  besten  leuchter, 
S.  Vditer  den  andern,  H.  Venizer  den  driten, 
S.  Früepeis  das  messer,  Ab.  Neher  den  zech- 


*)  Das  Eingeklammerte  ist  wieder  durchgestrichen. 
**)  Die  Namen  stimmen  nicht  zu  obiger  Schule. 


142 

kränz.  —  Am  suntag  acli  2  octber  [1603]hat  Se- 
bald  Friebeis  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

H.  Deusinger    drey  dön    Als  iuda  hart  versundel 

Ein  fremder  kürsner    engelw.  h.  vogels    Mein  kind  .  .  . 

H.  Venizer     kling.  Sachsen     0  |  mensch   bedracht  3  ding  in 

deinem  leben 
G.  Hager    dagw.  fraii.     0  menschenkind  israel  sag 
W.  Bautner      engelw.   h.  vogels      Der  ewig  got  gar  hefftig 

sich  beklagt 
Elias  ein  schiiknecht    münich  korw.    Am  19  meltet  das 
St.  Angerer    krüegw.  h.  leutzdürfer    Am  13  spricht  sirach 

[96]  Die  gleicher  im  hauptsingen. 

H.  Deusinger     schlagw.  c.  wirts     0  |  got  hilf  mir  in  leid  und 

schmerzen 
G.  Hager    m.  vogls  lang  feldw.    Der  prophet  an  dem  5  rund 

Volgen  die  par  au  der  zech. 

H.  Venizer    hofth.  zwingers    Got  der  herr  gar  nit  leiden  kan 
W.  Bautner    m.  vogels  k  lieb.  th.     Im  schweizer  land  ein 

landman  het 
St.  Angerer    hagers  neiijarw.    Als  man  zel(e)t  loOO  jar 
Elias  schuknecht    des  schiiknecht  [=  h.  haiden]  kelberw. 

Nachdem  nun  der  keiser  raaxentius 
H.  Müler     grefre}*      Nachdem  alexander  magnus 
Ab.  Neher     pliitth.   stoln      Als   nun   titus    zum   keiser  wart 

erwelet 

Die  gleicher  an  der  zech. 

W.  Bautner    gselnw\  sev.  v.  st.    Als  cartago  vil  schwere  krieg 

St.  Angerer    gselnw.  dito     Mit  gewald  domieianus 

Ab.  Neher    hoch  gartw.    Als  sila  het  bezwungen  marium 

Die  gwinner  auff  diser  schul.  H.  Deu- 
singer das  s  c  h  u  1  k  1  e  i  u  0 1 ,  G.  Hager  den 
schulkranz.  Ab.  Neher  den  zechkranz.  ^—  [97J 
Am  suntag  adi  30  october  [1603]  hat  Görg  Hager 
schul  gehalten.     Nun  volgen  die  par. 


143 

Niclas  Fürst    gfang  h.  vogl    Daniel  der  prophet  spricht  klar 
L.  Rolck     engelw.  m.  mülers  v  ulm    Das  42  capitel  melde 
Elias   ein   schuknecht    hamerw.     Cristus  der  herr  die  iünger 
H.  Mülner    tagw.  frau.    Als  cristus  von  pethanien      [frum 
F.  Kalferter    nachtw.  sev.  v.  st.    Jesu  sirach  der  weise  man 
Johann  Schuldes      gschwind  fluchtw.      Kiinig  david  spricht 

mit  verlangen 
W.  Bautner    wesels  klagw.    Klar  |  das  15  numerj 

Volgeu  die  par  an  der  zech. 
N.  Fürst    wesels  meyenw.    In  einer  stat  ligt  in  braband 
H.  Deusinger    rosenth.  h.  Sachsen    Drey  gutter  freund  waren 

beysamen 
W.  Bautner    rotten  th.  p.  zwingers    Eins  tags  hild  der  lucifer 

einen  rate 
H.  Müler    giild.  kanzler    Im  herzogthum  zu  Sachsen 
Elias  schuknecht    verg.  wolfron     Als  der  thirann  gros  mechtig 
H.  Fenizer    kurz  nu.     Ir  kinder 

[98]  Die  g'leiclier  an  der  zech. 

W.  Bautner    verschiden  p.  schmid    In  macedonia 
H.  Venizer    Ir  cristen  mit  verlangen 

Volgeu  die  gwiner  auff  diser  schul.  F.  Kal- 
ferter das  schulkleiuot.  Johau  Schuldes  den 
schulkranz,  W.  Bautuer  die  geld  gab  vnd  den 
zechkranz.  —  Am  ersten  suntag  des  advends 
[27.  Nov.  1603]  hat  Wenedic  von  XVat  schul  ge- 
halten, volgen  die  par. 
Joh.  Schultes  ein  frem  th.  0  herr  got  unser  .  .  . 
Ein  kürsner    meyenw.    Mose  die  gotes  klare 

.  .  .  Volgen  die  gwiner  auff  diser  schul. 
Joh.  Schultes  das  schulkleinat,  Elias  schu- 
knecht den  schulkranz.  W.  liautner  den  zech- 
kranz, H.  Deusinger  die  geltgab.  • —  Anno  1603 
am  heiligen  christag  [Sontag]  hat  Doma  Grilln- 
mair  schul  gehalten,  volgen  die  par. 
H.  Deusinger  gsangw.  h.  Sachsen  Ein  glückseliges  neues  jar 
S.  Voiter    gflocliten  plumw.  w  most   Lucas  in  seinem  ersten  klar 


144 

H.  Fenizer    osterw.  ringsgw.     Der  |  evangelist  lucas  thut 

anfangen 
[99]   Ab.  Neher     schrankw.  folzen     In   dem  ersten   matheus 
W.  Bautner    lang.  c.  singer    Lucas  im  andren  klar     [klar 
H.  Miller    verschrenkten  pezen    Wir  wnnschen  euch  aus 

herzengrund 
St.  Angerer    meyenw.  wesels    Als  maria  reinigung  tag 

F.  Kalferter    neu  jünglingw.    Wie   die  weisen  hinzogen  dar 
O.  Fenizer    verschiden  p.  Schmidt    Höret  wie  matheus 

H.  Weber    den  pschlus  korw.  münchs  v.  salzb.     Frolock  ir 

werden  cristen  heut 

Volgen  die  par  au  der  zech. 

H.  Deusinger    leidth.    Wan  got  straffet  ein  land 
S.  Voiter    plüew.  schwarzenb.    Es  war  genent  ein  keiser 
H.  Weber    gruudw.  frauenl.    Als  kaius  marius  zu  rom  regieret 
W.  Bautner    hofdon  zwingers    Als  stipartus  mit  seinem  her 

G.  Fenizer    hagenp.  frauenl.    0  mensch  in  deinem  leben 
Hemla    guld.  kanzler    Zu  speur  ein  bischoff  wäre 

Die  g- will  II  er  au  ff  diser  schul.  H.  Fe- 
nizer das  schulkleiuat.  St.  Angerer  den 
s  c  h  u  1  k  r  a  n  z ,   W.  Bautner  den  z  e  c  h  k  r  a  n  z.  * ) 


[100]  S.  Voiter    plüew.  m.  lorenzen    In  dem  ersten  das  drey 

-vnd  zwanzigist 
W.  Bautner    hager  korw.    Im  ersten  buch  der  künig  stet 
St.  Angerer    klagw.  h.  vogl    Jesus  in  galli  .  .  .  spricht 
N.  Fürst    gartw.    Do  der  hauptman  joab  abner  erstach 

Volgen  die  par  a  u  d  e  r  z  e  c  h. 

W.  Bautner    plutdon    Jesus  sirach  mit  fleise 

N.  Fürst    pflugdon    Ein  man  ein  böses  weibe  het 

Wen.  V.  Wat    weis  nit  was  er  gesungen  hat 

St.  Angerer    kurz  mügl.    Vor  zeit  im  Schweizerland 


*)  Die  folgenden  drei  Blätter  sind  verloren  .  da  die 
Paginierung  erst  nachträglich  vorgenommen  wurde,  ist  auf 
diesen  Verlust  keine  Rücksicht  genommen. 


145 

Volg-en  die  gwinner  aiiff  diser  schul. 
O.  Fenizer  das  schulkleinat,  S.  Voitter  den 
sehulkranz,  Wenedie  von  Wat  den  zeelikranz, 
W.  Bautuer  die  gelt  gab.  —  Am  suntag  den 
\K  September  hat  Stephan  Angerer  schul  ge- 
halten, volgen  die  par. 

Daniel  Graner      korw.  w.  horold  v.  preszlau     Als  frau  judit 

andechtig 
W.  Bautner    feldw.  ru.  vogls    Nachdem  vnd  apolonius 
Jeronimus  Driiller    meyenw.  wesel    0  du  gredreuer  gott  wie 
Schloser  lilgenw.  h  vogl  Nach  dir  allein  fraget ....       [laug 
Ab.  Neher    lang.  c.  singer    Lucas  im  ersten  gut 
[lül]  Petter  Gütt  lerchenw.  h  endres   Herr  got  erhör  mein  stim 
S.  Voiter    sües  hönigw.  1  ferbers    Johanes  schreibet  klare 
H.  Fenizer    nachtw.     Das  erst  buch  samuel 

Volgen  die  singer  an  der  zecb. 

<y.  Venizer    f  don    Es  hat  sich  zugedragen 

Jer.  Drüler    abgesch.  filfras    Der  dürckische  pluthunde 

Dan.  Graner    hönw.     Menander  dut  furgeben 

H.  Fenizer    spigelth 

.  .  .  Am  suntag  den  1  october  [30.  Sept. Vi  hat 
Hans  Lederer  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

Hans  Lenner    gschwind  fluchtw.    Als   kunig  david  verfolget 
G.  Hager    reuterth.  fülsacks    Als  nun  sara  [war  .  .  . 

W.  Bautner    gefl.  pezen    Nach  dem  als  nun  die  zeit  mit  macht 
Ein  weber    lebenw.    Als  nun  adam  vnd  auch  sein  weibe  betten 
Jer.  Drüler    nachtw.    Machabeorum  sagen  dut 
L.  Kolck    narenw.  schroten    Gleich  wie  (im)  [in  dem]  sumer 

der  sehne 
N.  Fürst    plüew.  m  lorenz    Von  got  dem   herren  kumpt  ale 

Weisheit 
[102]  St.  Angerer    hohen  wesel    Hort  ir   cristen  was  der  al- 

mechtig  gotte 

Die  gleicher  im  hauptsingen. 

W.  Bautner    zarten  frauenlob     

L.  Rolck    hagers  lange  leistweis     

Ha  na  Sachs,  Geinerkbüchlein.  JQ 


146 

Folgen  die  par  an  der  zech. 

W.  Bautner    paumth.  folzen    Ein  alter  edelmane 

St.  Angerer    junckfrauw.  w[ilt]  v  a[ugsburg]     Nachdem  uio- 

nericus  [=  germanicus^ 
N.  Fürst    senfften  nachtig.     Es  beschreibet  herototus 
S.  Voiter    greferey  f  z    Plato  der  gros  philosophus 
Ein  weber  gsel     süesen  harder     Zwei  burger  [die?]  gingen 

spaciren 

Die  gleicher  an  der  zech. 

S.  Foiler    rebenweis     

David  Pruhart  ein  weber    

Volgen  die  gwiner  auffdiser  schul.  L  Rolck 
das  schulkleinot.  G.  Hager  den  schulkranz. 
W.  Bantner  die  geltgab,  S.  Voiter  den  zech- 
kranz.  —  [103J  Anno  1604  adi  11  november  hab 
ich  Hans  Glöckler  schul  gehalten,  volgeu 
die  par. 

Jer.  Drüler    gfangen  vogl     Als  iiidit  pey  holoferno 

Dan.  Graner    .Johanes  in  der  Offenbarung 

S.  Voiter    nachtw.    Künig  darius  sezet  ein 

N.  Fürst    rebenw.    Freuet  euch  alzunial 

W.  Bautner    starken  nachtig.    Als  auff  sinai  wäre 

Hans  Müler    lilgen  weis    Herr  got  ich  sag  dir  lob  und  preis 

G.  Fenizer    engelw.  h  v    Nach  dem  Jacob  von  bersaba  auszuge 

Ab.  Neher    gsangw.  h  Sachsen    0  |  gott  du  pist  unser  heiland 

Die  gleicher  im  hauptsingen. 

H.  Müler    leidon  h  ortel    Als  künig  david  hete  vil 
Ab.  Neher    lang.  Sachsen    Im  sechzehenden  klare 

Volgen  die  par  an  der  zech. 
N.  Fürst    paum.  th.    Als  man  nach  cristi  gepurt  zelet 
L.  Kolck    feylw.    Zu  hirsau  war 
W.  Bautner    feilw.     Ein  cardinal 

[104]  Volgen  die  gwiner  auff  diser  schul. 
H.  Müler  das  schulkleinat,  8.  Voiter  den  schul- 
kranz. A.  Neher  das  gelt,  doch  wider  den  stern. 


147 

—  Am  ersten  suntag  im  adtvendt  [2.  Dec]  hat 
Hans  AVeber   schul   gehalten,   volgen  die  par. 

H.  Venizer    gefang.  vogl    Am  ein  und  zwanzigisten  fein 
Elias  Drüler    nachtw.  s  v  st.    Lucas  der  evangelist  klar 
S.  Voiter    klagw.  ambr.  weinw.     0  du  getreuer  heiland  mein 
W.  Bautner    freudw.  h  v.  mainz    Jesus  sirach  der  weise  man 

St.  Anger  er    glas  weis     

L.  Eolck     [meienw.  wessel]     0  du  getreuer  got  wie  lang 

Die  Singer  an  der  zeeh. 

H.  Venizer    kreuzthon    

L.  Rolk    pflugdon     Der  schildperger  beschriben  hat 
D.  Grilnmair    kurz  mügl.    Es  schreibt  herottotus 

Die  gwiner  auff  diser  schul.  St.  Angerer 
das  schulkleiuat.  W.  Bautner  den  schulkranz, 
L.  Rolck  die  geltgab,  ein  ort,  D.  Grilnmair 
den  zechkranz,  H.  Fenitzer  das  gelt.  [105] 
Laus  deo.  schreib  ein  anderer,  so  lang  als 
ich 

Das  walt  Jesus,  dises  ist  die  erste  schul, 
so  ich  B  V  Wat  eingeschriben  hab.  wie  her- 
nach volget. 

Anno  Christi  1604  am  h  christag  auff  des 
Georgj  Hagers  schul  sein  volgende  par  'ge- 
sungen worden. 

N.  Fürst    süssen  hünigw.    Ir  Christen  all  gemeine 
Ab.  Neher    versch.  th.  p.  schmid     Hört  im  6.  monat 
L.  Rolck    gsangw.  h  Sachsen    In  den  tagen  stund  maria 
H.  Venitzer  klagw.  lur.  wessel    Klar  matheus  am  ersten  schrib 
S.  Voiter    schraukw.  h  foltzen    Es  begäbe  sich  zu  der  zeit 
W.  Bautner    hohen  knabenw.  p  schmids     Lucas  beschreibet 

feine 
Jer.  Drülner  klew.  schwarzenb.   Im  anderen  schreibt  lucas  klar 
H.  Müller     süssen  th.  h  vogels     Im  andern  auserkoren 
St.  Angerer    gestr.  zinw.  g  christ.     Im  2  thut  fürgeben 
G.  Venitzer    korw.  münchs  v  salzb.    Lucas  am  2  schreiben  ist 
Hans  Weber    3  th  1.  korw  m.  v  s.     Höret  ir  werden  christen- 

leut 

10* 


148 

Die  par  an  der  zech. 

W.  Bautner      schrankw.  römers      Hört  neulich  sasz  ich  bei 

dem  wein 
Toma  Grilmair     blutth.  Stollen      Eins   dags  liiffen  vber  ein 

breite  beide 
N.  Fürst    pflugth.  sigh.    Ein  mann  ein  böses  weibe  het 
St.  Angerer    jarw.  frauenl.     In  einem  dorff  ein  pauer  sasz 
[106]  H.  Venitzer     theilt.  th.  h  folzen      Im  dorflf  ein  stolzer 

paurenknecht 
H.  Weber      kurz  th.  h  Sachsen      Ein  pauren   maid  trug  ein 

grosse  bürd  grasz 
G.  Venitzer    spiegelth.  erenb.    Die  weil  s.  petrus  ging  auf  diser 
H.  Deusinger    kurz  th.  mügl.     Ein  einfeltiger  man     [erden 

Die  gwinner  auff  der  schul  vnd  an  der 
zech.  Jer.  Drilner  daz  schulkleinot,  H.Müller 
den  schulkranz.  H.  Venitzer  die  1.  seideh. 
W.  Bautner  die  2.  seidel  kandel.  T.  Grilmeyr 
den  zechkrantz.  H.  Deusinger  15  kr.,  G.  Venitzer 
3  bazen,  N.  Fürst  9  kr.  —  Anno  1605  adi  3  marcy 
hat  Georg  Venitzer  (welcher  die  zech  wider 
der  alten  Schulordnung  brauch  für  sich  nicht 
bey  der  flaschen*)  sampt  etlich  wenigen  gehabt 
hat.  auch  den  merckren  vnd  gwinnern  gar 
nichts  geben)  schul  gehalten.  Volgendiepar 
im  haubtsingen. 

S.  Voiter     ost.  ring.     Do  |  elias  solt  ausz  diser  weit  fahren 
.St.  Angerer    zanckw.  wessels    Habacuk  dut  anzeigen 
Hans  Leichner   3  tön,  1)  pomeranzenw.  h  beichters    Ales  was 

kumet  ausz  der  erden 
D.  Graner    gsangw.  h  Sachsen    0 1  got  dir  sej  die  not  geklagt 
H.  Deisinger    3  töu,  1.  morg.  krigs.    Als  juda  hart  thet  sünden 
W.  Pautner    krönten  dülner     Das  19.  saget 
H.  Venitzer    engelw.  h  vogels    Nachdem  hiob  in  seim  f  ^'ar 

gedultig 

[107]  NB.  Weil  obgemelter  schulhalter  nicht 
bey  gebräuchlicher  zech  gewesen  vnd  zv  dem 

*)  Die   „blaue  flasche"   war  ein  Wirtshaus  in  Nürnberg. 


149 

selben  kränz  nichts  verordnet,  so  wol  als 
denen,  so  auf  der  schul  gewunen  haben,  ist 
aus  dem  pult  dem  zechkranz  gewiner  das 
gelt  gegeben  worden.  Volgen  die  par  in  der 
zech  bej  der  Haschen. 

Hans  Leichner    pflugth.  sigharts    Julius  philippus  mit  nam 
N.  Fürst    kurz  miigl.     Vns  sagt  die  cronica 
Dan.  Graner    k.  tagw.  m  v.    Ach  got  wie  gar  kurz  ist  der  tag 
Jer.  Drilner    osterw.  ketners     Sabellicus  beschreibet  als 

theba  die  stat 
St.  Angerer    kurz  miigl.     Vor  zeit  im  schweizer  land 
L.  Rolck    klagw.  lochners    Als  kunig  seleucus  durch  hasz 
Hans  Müller    greferey  fr.  zorns    Nachdem  alexander  magnus 

Yolgen  die  gleicher  auf  diser  schul  im 
hauptsingen. 

H.  Deisinger    laug  fröl.  morgenw.  m  drilners    Ach  herr  vnd 

got  ich  ruf  zu  dir 
H.  Venizer    reis,  freudw.  sched.    Da  |  nun  saulus  bekeret  war 

Die  gleicher  an  der  zech. 
N.  Fürst    rebenw.  vogels    Hort  wie  der  ewig  got 
L.  Rolck    nachtw.  krigsaurs     Nun  höret  an  bite  auch  ich 
D.  Grauer     lewenw.  p  fleischers     Als  paulus  gen  Jerusalem 

wolt  reisen 
H.  Müller    rebenw.  h.  vogels    Steh  auf  du  menschen  kind 

Die  gwinner  diser  schul.  H.  Venizer  das 
schulkleinot,  W.  Bautner  den  schulkranz, 
H.  Deisinger  ein  kendelein.  N.  Fürst  den 
zechkranz.  —  [108]  Anno  1605  am  h  ostertag 
[31.  März]  hat  Hans  Deisinger  singschul  ge- 
halten, volgendie  par. 

N.  Fürst    engelw.  m  mülers    Ein  figur  ist  vns  auf  christum 

klar  geben 
Abr.  Neher     langen  schlagw.  c.  wirts     Der  süssen  brot  am 
St.  Angerer    leidth.  nachtig.     Nachdem  christus      [1.  tage 
H.  Müller    engelw.  h.  vogels    Als  christus  het  sein  abendmal 

beschlossen 


150 

W.  Bautner    verhol,  th.  fr.  zorn    Hört  als  das  wort  der 

prophecey 
H.  Leichner     stark,   th.  nacht.     Als   christus  war  verschiden 
S.  Voiter    gfang.  th.  h.  vogels    Die  aufferstehung  christi  klar 
Jer.  Drilner    neuen  t.  h.  Sachsen    Nachdem  christus  vom  todt 

H.  Venizer    corw.  m.  v.  s [erstanden  war 

G.  Venizer    gstrafften  zinw.  g  ehr.    Lucas  thut  vns  klar  sagen 
Elias  Freudenberg     hoffton  conr.  v.  w.     Nachdem  wir  lesen 

offenbar 
Volgen  die  par  an  der  zeeh. 

H.  Glögler   senfften  th.  nacht.  Johann  herolt  macht  vns  bekant 

H.  Venizer    kurz,  nunenbecken     

N.  Fürst    paureu  th.  krigsauers     

El.  Freudenberg    schwarzen  ton  klingsor    

G.  Venizer    f  thon  wolfrans     

Thoma  Zischer    vergolten  wolfran    Valerius  vns  saget 
[109]  H.  Müller    hagenblü  frauenlob    Hamilcar  ein  hauptman[e] 

Die  gwiuner  auf  diser  schul  vnd  zeeh. 
W.  Bautner  schulkleinot,  Jer.  Drilner  sehul- 
krantz,  S.  Voitter  15  kr..  G.  Venizer  15  k..  X.  Fürst 
zechkranz,  El.  Freudenberg-  2  bazen.  —  Anno 
1605  adj  28  apprillis  auff  des  Abraham  Nehrs 
schul  haben  nachvolgende  gesung-en. 

H.  Deusinger    lerchenw.  h  endres    0  got  sej  gnedig  mir 

L.  Rolck     nachtw.  sev.  kr.     Am  3S  klar 

T.  Grilmeir    neuenton  h  Sachsen     Daz  21  nuraeri 

G.  Hager    lang  hopfgarten     0  menschen  sun  weissag 

N.  Fürst    nachtw.  krigsauer    Jesus  sirach  der  weise  man 

S.  Voiter      4  krönten  tön      Ir  Christen   der  todt  ist  ein  be- 

schluss  vnd  auszgang 
St.  Angerer    meienw.  1  wessels    0  du  getreuer  got  wie  lang 
G.  Venitzer    gülden  ton  h  Sachsen     Als  die  sirer  samaria 
H.  Müller     lilgenw.  h  vogels     Herr  jjot  ich  sag  dir  lob  vnd 

preisz 
Die  gleicher  im  haubtsing-eii. 

H.  Deusinger    krönten  wessel    Das  lohende 
N.  Fürst    krönten  wessel    Als  david  flüchtig 


151 

St.  Angerer     starcken  greiffenw.  g  hagers    Klar  daz  2  buch 

Samuel 
[110]  H    S'enizer     lang,   schlagw.  c.  wirts      0  liber  got  ich 

leide  schmerzen 

Die  sing-er  an  der  zäeh. 

H.   Deusinger      klagw.  lochners     Als  mithritates   der  grosz 

herr 
St.  Angerer     jungtrauw.   wilden      Nachdem  germanicus 
G.  Hager    blutth.  folzen    Als  man  llüu  schrib  fürwar 

Die  gwinner  im  haubtsiugen  vnd  an  der 
zäeh.  S.  Voiter  ein  maszkaudel,  N.  Fürst  seliul- 
kleinot.  St.  Augerer  [und]  G.  Venitzer  jeder  [ein] 
Seidel  kaudelein.  6.  Hager  den  zächkranz; 
H.  Deusinger  10  kr.,  St.  Angerer  die  ander  gelt 
gab.  —  Anno  1605  am  h  pfingstag  [19.  Mai]  hat 
Hans  Venizer  schul  gehalten,  volgen  die  par. 

G.  Venizer    gfang.  th.  h  vogels     In  dem   1 1  capitel  stet 
H.  Deusinger    neuen  Sachsen    Nach  dem  vnd  der  herr  christus 
T.  Grilmejr    rorw.  pfalzen    Höret  lucas         fhet  verbracht 
A.  Nehr    süssen  th.  vogels    Als  christus  war  gefaren 
W.  Bautner      schlechten  langw.  ton  h   Sachsen      Lucas  be- 
schreibet klare 
H.  Müller    nachtw.  s  krigs.     In  der  apostel  geschieht  schrib 
L.  Rolck    klagw.  h  vogels     Petrus  vnd  Johannes  gingen  on 

klag 
[111]  St.  Angerer    zugw.  fr.  zorns     In  dem  S  actis  klar  stete 

G.  Leichner    blosen  th.  m  herwärts     

N.  Fürst    corw.  m  v.  Salzburg    

Die  gleicher  im  haubtsingen. 

H.  Deusinger    gflochten  t.  k  hetzen     

St.  Angerer    reis,  freudw.  schedners    

Die  singer  an  der  zäcli. 

T.  Zischer    riterw.  frauenl.     Nachdem  kaiser  konstantinus 
G.  Venizer     kurzen  th.  nachtig.      Ein  Jungfrau  hisz  armonia 
H.  Deusinger    alberw.  s  schwarzenb.     Mit  fleisz  nachsuch 


152 

W.  Bautner      tagw.  regenb.      Als  die  landvögt   waren  höch- 
st. Angerer    nachtw.  wilden     Als  hanibal  [mutig 
A.  Nehr    blut  th.  Stollen    Als  titus  war  zu  eioi  keiser  erwelet 
H.  Weber    kurz.  t.  mügl.    Vns  sagt  die  cronica 
H.  Müller 

Die  g-leieber  an  der  zäcb. 

H.  Deusinger    höh  gartw.  j  schmids     0  du  getreuer  heiland 

Jesu  Christ 
W.  Bautner     k.  tagw.  m  v.      Ein  mann  wäre  in  rom  der  stat 
A.  Nehr    hob.  gartw.  j  schm.  Als  silla  het  bezwungen  marium 
[112]  St.  Angerer    gsellenw.  s  krigs.    Mit  gewalt  thet  amulius 

Die  gwinner  auf  der  schul  vnd  an  der  zäoh 
T.  Grilmejr  daz  sehulkleinot.  H.  Leichner  den 
schulkranz.  H.  Deusinger  ein  schöns  messer, 
St.  Angerer  ein  seidelkendelein.  G.  Venizer 
ein  seidelkendelein.  W.  Bautner  ein  zin- 
schalen,  H.  Deusinger  den  zechkranz.  A.  Nehr 
die  erst,  W.  Bautner  die  2.,  St.  Angerer  die 
3.  geltgab  —  Anno  1605  adj  .  .  junj  bat  Toma 
Grilnmeyr  schul  gehalten,  volgen  die  par. 
NB.  diser  schul  zedel  ist  verloren,  doch  sein 
dise  nacbvolg-ende,  die  so  gewunen  haben, 
erstlich  H.  Deusinger  das  sehulkleinot. 
H.  Leichner  den  scbulkranz,  H.  Venitzer  den 
zäehkranz.  —  Anno  1604  [!]  adj  16  [14J  July  hat 
Hans  Müller   schul  gebalten,   volgen   die  par. 

H.  Findeisen    gülden  radw.  frau.     Der  heilig  crist 

L.  Rolk     kalten  pfingstw  g  hag.    0  das  ich  fein 

G.  Leichner    güllerth.  krigs.     Herr  deine  obren  neige 

[113]  H.  Hager    rebenw.  h  vogels    Daz  15  melt  fein 

G.  Hager    klagw.  amb.  weinman    Jerusalem  gesündigt  hat 

St.  Angerer    glasw.  h  vo?els     0  got  du  bist  alle  tag  eben 

G.  Fenizer    nachtw.  krigs.     0  mein  got  vnd  heiland  vernim 

Volgen  die  singer  an  der  zäcb. 
H.  Hager     kurzen  tagw.  nacht.    Lobet  den  herren  freje 
H.  Deisinger    hagenbl.  frau.    0  mensch  in  deinem  leben 


153 

H.  Hager    alberw.  s  schwarzenb.     Ainbrosius 

Paul  Bodner     pflugth.  sigb.     Ein  mann  ein  böses  weibe  het 

W.  Bautner    kurz  nunenb.    Nicht  krencke 

Die  gleicher  an  der  zäeh. 

H.  Deisinger  gestr.  zinw.  g.  christ.  Als  christus  het  vermanet 
G.  Hager  elenden  wanderw.  g  oswalds  Proverbium  am  0  fron 
W.  Bautner    grieszw.  m  Christof    0  ir  knecht  all 

Zum  2  mal  g-leicht.  H.  Deusinger  .  .  .  .. 
G.  Hager  .  .  .,  W.  Bautner  ....  Die  gwinner 
auf  der  schul  vnd  an  der  zäch.  L.  ßolck  schul- 
kleinot.  St.  Angerer  den  schulkranz,  W.  Baut- 
ner den  zächkranz.  —  [114]  Anno  1604  am  tag 
egidj  [1.  Sept.]  hat  Georg  Hager  schul  gehalten^ 
volgen  die  par  im  hauptsingen. 

H.  Deisinger    neuen  corw.  g  hagers    Künig  davit  erkleret  fein 
H.  Leichner    langen  wolfran    Daz  1.  buch  samuellis  wist 
D.  Graner    grünen  weing.  g  mairs    Lucas  am  zwanzigisten 
N.  Fürst     klagw.  a  weinmanns      Wer  die   schrifft  leren  sol 

der  kan 
J.  Drilner    verhol,  f.  zorns    Als  Jesus  christ  kam  in  die  stat 
S.  Voiter     höh.  gartw.  schm.     Do  der  haubtman  joab  abner 

erstach 
Franz  Kalforder    gsangw.  h  Sachsen    Nachdem  der  almechtige 
W.  Bautner    keiserl.  paratreyen  1  wessels    Zu  singen    [got 
St.  Angerer    steig,  schoberw.  pang.  schobarts    David  in  dem 

100  vnd 
T.  Grilmeir     süssen   hünigsw.  1  ferbers     Gar  |  kleglich  niflft 

zu  gote 
El.  Freudenberg    lang,  morgenrüt  h  v.  efferting    ....  mit  nam 
H.  Findeisen    rebenw.  h  vogels    Der  kunig  salomon 
H.  Hager     freudw.  h  v.  mainz    Sun  ehr  deinen  vater  fürbas 

Die  gleicher  im  haubtsingen. 

D.  Graner    vberl.  sumerw.  w  herolts    Nachdem  daz  volk  von 

israel 
W.  Bautner    lang  gewünschten  meienblumw.  w  herults 

Herr  ich  thu  alein  auf  dich  trauen 


154 

[115]  St.  Angerer    frölichen  morgen w.  m  drilners     Es  ist  in 

diser  weit  gemein 

Die  singer  an  der  zäch. 

St.  Angerer    pflugth.  sigh ein  künig  zwar 

H.  Deisinger    k.  vesperw.  g  hagers    Als  kunig  pirus  mechtig 
H.  Hager    senflften  nachtigal    Ein  schöne  histori  fiirwar 
W.  Bautner     meienw.  1  eisl.      Johannes   stumpf  macht   uns 

bekant 
L.  Rolck    pflugth.  sigharts    Der  schiltberger  beschreibet  fein 

Die  gwinner  auff  der  schul  vnd  an  der 
zäch.  Daniel  Graner  das  schulkleinot,  T.  Gril- 
mejr  den  schulkranz,  H.  Deisinger  den  zäch- 
kranz.  —  Anno  1605  adj  30  septembris  an  desz 
Benedict  von  Watt  schul  wurde  die  Zerstörung 
Jerusalem  gesungen  in  zehen  paren.  Nach- 
volgende  3  haben  gewunen,  Franz  Kalförder 
daz  schulkleinot.  H.  Leichner  den  schulkranz. 
H.  Deysinger  15  kr.  —  Volgen  die  singer  an 
der  zäch. 

N.  Fürst    senfl'ten  nacht.     Es  beschreibet  herodotus 
H.  Deisinger    feuerw.  leschen    Als  der  grosse  türkenzug  war 
[116]  H.  Findeisen     riterw.  frau.     In  tito  livio  ich  lasz 
W.  Bautner    kurz  th.  francken    500  eben 
A.  Nehr    feurw.  leschen     Ein  mezger  sasz  zu  weihazell 

Die  gleicher  an  diser  zäch. 

N.  Fürst  klagw.  a  weinman    Wer  die  schrifft  leren  sol  der  kan 

A.  Nehr    höh.  gartw.    Als  silla  het  bezwungen  marium 

W.  Bautner   neu  jünglingw.  h  panzer   Der  weise  kunig  salomon 

K.  Fürst  gewan  den  zächkrauz.  —  Anno 
1605  am  27  october  hat  Wolf  Bautner  schul 
gehalten,  volgen  die  par  jm  haubtsingen. 

H.  Leichner    David  jm  25  fein 

D.  Groner    krönten  dülner    Ein  schöne  lehr  thut  geben 

G.  Hager    reuterth.  fülsack     Als  nun  sara 

N.  Fürst  gfang.  th.  h  vogels    In  sein  Sprüchen  salomon  spricht 


155 

L.  Rolck     nairenw.  m  schrot      Gleichwie  in  dem  sumer  der 

sehne 
G.  Fenizer     k.   tagw.  m  vogels      Ach  herr  vnd  got  straffe 

mich  nit 
[117]  T.  Grilmejr    lerchenw.  h  endres    Es  beschreibt  matheus 
H.  Deisinger    rorw.  pfalzen     Davit  der  spricht 
H.  Müller    süssen  th.  h  vogels     Mein  sei  lobe  mit  fleisse 

Die  gleicher  im  hauptsiugen. 

G.  Hager    corw.  h  toltzen    Mit  wirden 

N.  Fürst    krönten  wessel    Was  ich  erzele 

T.  Grilmejr    frejenth.  h  folzen     Do  die   philister  zogen  ausz 

H.  Deusinger    krönten  t.  wessels    Christus  ratschlaget 

Die  singer  an  der  zäeb. 
H.  Deisinger     riterw.  frauenl.     Als  die  phenicer  auf  ein  tag 
G.  Phenicer    feurw.  buchners    In  tito  livio  hab  ich  gelesen 
A.  Nehr    süssen  t.  regenb.     Zianipus  ein  Jüngling  her 
G.  Hager    kurz  th.  wolfran     Alexander  magnus  geböte 
Bened.  von  Wat    guld.  t.  regeub.     Es  hiesz  ein  tirann  koracus 
H.  Müller    roten  t.  p  zwingers     3  grosse  her  gingen  plötzlich 

zu  gründe 

Die  gleicher  an  der  zäch. 
[118]  H.  Deisinger    lerchenw.  h  endres     0  got  sej  gnedig  mir 
A.  Nehr    hoöton  c.  v.  w.    Lobet  den  herren  alle  zeit 

Die  gwinner  auff  diser  schul  vnd  zäch. 
T.  Grilmeyr  das  schulkleiuot,  N.  Fürst  den 
schulkrantz,  G.  Hager  3  batzen,  H.  Deisinger 
messer  vnd  den  zächkrantz.  —  Anno  1605  adj 
24  november  hat  Hans  Deisinger  schul  ge- 
halten vnd  sein  6  par  gesungen  worden  im 
hauptsingen  vom  herren  christo  vnd  dem 
künig  Abgaro.     Die  gleicher  darinn. 

S.  Voiter    osterw.  p  ringsgw.    Do  elias  solt  ausz  diser  weit 

fahren 
W.  Bautner    lang,  otendörffer    Nachdem  nun  der  prophet 


156 

Die  singer  an  der  zäch. 

G.  Venizer    kurz,  nachtig.    Ein  Jungfrau  hisz  armonia 

N.  Fürst    kurz  mügl.    Vns  sagt  die  kronica 

[119]  W.  Bautner     bluton  Stollen     Johannes  ludovicus  vives 

schribe 
St.  Angerer     neujarw.  g  hagers      Hort  ein  philosophus 
Ciriacus    kurz,  kanzler    In  der  greulichen  Verfolgung 
A.  Nehr    spiegelth.  trau.    Vippera  ist  ein  alter  schlang 
H.  Venizer    blutth.  Stollen    0  christeu  mensch  thu  gotes  straf 

betrachten 
Paul.  Frid.  Bodner     früschvv.  frau.     Gen  augspurg  kam  eins 

mals  an  gfer 
Fr.  Kalforder    k.  tagw.  nacht.    Antigoni  hiesz  eben 

Die  gleicher  an  der  zäeh. 

F.  Kalforder    höh.  gartw.  j  schm.     Höret  ein  historia  on  ver- 

drus 
N.  Fürst     höh.  gartw.  j.  schm.      0  du  gedreuer  heiland  Jesu 

Christ 
W.  Bautner  glasw.  h  vogels  Ein  historia  thut  uns  sagen 
St.  Angerer  gsellenw.  kriegs.  Höret  wie  die  stat  cartago 
H.  Venitzer    freudw.  roseng.    Als  scipio  durch  kriege  lang 

Die  gwinner  auf  diser  schul  vnd  zäch, 
S.  Voiter  das  schulkleinot,  L.  Rolk  den  schul- 
krantz,  St.  Angerer  den  zäehkrantz,  hat  doch 
nicht  auszgesungen  im  gleichen,  W.  Bautner 
4  batzen  auf  der  schul.  —  [120]  Anno  christj 
adj  [Mittwoch  den  25.]  december  am  h.  christag 
auff  desz  Simon  Voiters  schul  haben  nach- 
volgende  singer  gesungen. 

T.  Grilnmair    rorw.  pfalzeu     Gloria  in 

H.  Deisinger    verh.  fr.  zorns    Als  maria  empfangen  hat 

G.  Venizer    nachtw.  krigs.     Im  fi  monat  war  gesant 
H.  Müller    rebenw.  vogels    Matheus  .schreibet  klar 
A.  Nehr    corw.  m.  v.  s.     Höret  in  2  schreibt  lucas 

W.  Bautner    plossenth.  m  herw.    Ein  glückseliges  neues  jar 
H.  Venizer    gfang.  th.  h  vogels    Lucas  schreibet  also  an  klag 


157 

St.  Angerer    gsangw.  h  Sachsen    Do  |  nun  Jesus  geboren  war 
N.  Fürst     neuen  Sachsen      Nachdem   die  Christen  wider  mit 

begir 
H.  Weber    abgeschiden  schw.    Ir  |  frumen  Christen  leute 

Die  gleicher  im  hauptsingen. 

H.  Venizer     osterw.  ringsg.     Das  |  18  in  der  geschieht  thut 

sagen 
G.  Venitzer    gflocht.  blumw.  w  most    Erhöre  o  got  mein  gebet 
H.  Deisinger     feilfarb.   flockenw.  i  framers     Einen  schönen 

psalmen  mit  fleisz 

H.  Venizer,  H.  Deisinger  haben  beicl  6  mal 
sich  vergleicht.  —  Die  singer  an  der  zäch. 

H.  Deisinger    vergolten  wolfran    Als  der  trojaner  here 
H.  Weber    grundw.  frau.    Als  c[aius]  marius  tiranisiret 
W.  Bautner    hoffton  zwingers    Als  stipartus  mit  eim  schif  her 
[121]  P.  Frid.  Bodner    kurz,  regeub.    Hört  2  wunder  getreuer 

thate 
H.  Venizer    f  th.  wolfrans     Simon  paulus  thut  schreiben 
Abr.  Neher     osterw.  ketners      Thimoleon  ein  kiiner  theurer 

riter  war 
G.  A^enitzer    hagenbl.  frau.    0  mensch  in  deinem  leben 

F.  Kalförder    kurzen  francken    Lobet  den  herren 

Die  gleicher  an  der  zech. 

W.  Bautner    freudw.  ros.    Jesus  sirach  der  weise  man 

A.  Nehr    glasw.  vogels    Frolockt  ir  völcker  mit  den  henden 

G.  Venizer    kling,  sachs.     0   mensch  betracht  [3  ding]  in 

deinem  leben 
F.  Kalförder   mejenw.  wessels   Glückselig  ist  zu  schetzen  nicht 

Die  gwinner  auf  der  schul  vnd  zech. 
H.  Venizer  den  silbern  bächer.  H.  Deisinger 
die  seidelkandel,  G.Venizer  ein  seidelkandel, 
W.  Bautner  ein  wermpfanen,  T.  Grilnmair 
schulklainat,  St.  Angerer  den  schulcrantz. 
W.  Bautner  den  zechcranz,  A.  Nehr  ein  gelt- 
gab. —  Laus  deo  adj  1605  B.  v.  W. 


158 


Zu  dem  s.  24  notierten  Liedanfang  „roten  ton  p. 
Zwinger  Ein  Jüngling  resürgsnah  wäre  genenet "  teilt 
mir  Herr  Prof.  Ed.  Goetze  ein  ähnliches  Gedicht  von 
Hans  Sachs  ans  dem  (verlorenen)  MG.  14  bl.  40  „Ein 
jungling  relang  nielsuech  [=  nagler  uechslein?]  ist  ge- 
nenet'- mit.  Es  scheinen  diese  Gedichte  zu  jenen  ..reizern'' 
zu  gehören,  die  in  den  Schulordnungen  so  oft  verboten 
werden. 


Register. 

1.  Verzeichnis    der    angewandten    Töne    (=  TR). 

[Hier  sind  wie  in  dem  Register  No.  1  der  Protocolle 
Bd.  II.  s.  197  sämtliche  vorkommenden  töne  nebst  dem 
namen  des  dichters  und  einem  paradigma  der  ersten 
Zeile  aufgezeichnet.  Auch  der  Anhang  ist  zugleich  mit 
berücksichtigt:  töne,  die  in  dem  Gemerkbtichlein  des 
Hans  Sachs  (s.  1 — 92)  noch  fehlen,  sind  durch  Einrücken 
kenntlich  gemacht.] 


Sixt  Beckmesser, 
korweis  (Da  batseba  an  iren  sim)  122.    Auch  J37. 

Michel  Beham. 
verkerten  ton  (Enlenspigel  gen  roma  kam)  9 — 69. 

H[ans]  Beichter. 
pomeranzenweis  (Ales  was  kumet  aus  der  erd(en?))  1 48. 

Caspar  Betz  vgl.  Petz. 
Veit  Bogner  vgl.  Pogner. 

Wolf  Buchner. 
feuerweis  (Dion  zu  athen  der  teuer  bauptmane)  29.  —  A:  llü. 


132.  155. 


Georg  Christian, 
gestreifte  zinweis  (Im  driten  der  geschichte)  98 — 153. 


160 

Melchior  Christof 
grüsweis  (0  ir  knecht  all)  153. 

Georg  Danbeck. 
süs  klagweis  (Nachdem  christus)  105. 

der  Danheuser. 
hofton  (Bey  rappersweil  da  ligt  ein  dorf)  3  —  S8.     Auch  23. 

68  statt  hofton  maruer.  —  A :  111. 
haupton  (Es  sagt  das  sechst  caput)  40. 

Jeron.  Drabold  (Traybolt,  Trabelt  etc.) 
linden   ton     (Hört  wie  beschriben  ist)  30.  68.  78  — 10(?).  — 

A:  106—7. 
gülden  tagweis  (Matheus  uns  ausweiset)  42.  65. 
Baltas  Drexel  vgl.  Baltas  Fridel. 

Martin  Driiler  (Driler,  Drilner  etc.). 
[fremd]  schiiferweis  (Klerlich  man  liste)  105. 
lang  frolich   morgenweis  (Es  ist  in  diser  weit  ge- 
mein) 109—154. 

Raphael  Düller  (Dülner). 
krönten  ton  (überkronten  t.)  (Nachdem  philippus  käme)  3 — 80. 
—  Auch:  Als  paulus  het  durchgangen  79.  —  A:  97—154. 

Heinr.  v.  Efferting. 
lang  morgenrötweis  ( )  153. 

Ehrenbote. 
frauen  erenton  (Im  niderlant  war  ein  gwonheit)  2 — 91. 
spiegelton    (Ein    beckenknecht    der    beichtet  einem   pfaflfen) 
9—91.  —  A:  102.  148. 

Ulrich  Eislinger  [von  Nürnberg], 
langen  ton  (Jephte  der  galeatiter)  2 — 86. 
überlangen  ton  (Abraham  dem)  48—72.  —  Auch  44? 
mayenweis  (Eulenspiegel   kam   auf  ein  schlos)  2  —  48.  —  A: 
116  —  154. 

Heinrich  Endres,  kammacher  [nach  43.  49.  62]. 
lerchenweis     (Nachdem  aber  thomas)  4 — 79.  —  A:  102 — 155. 
sumerweis  (An  dem  zwelften  beschriebe)  29 — 72.  —  A :  99 — 132. 


161 

hirschenweis  (Matheus  uns  aus  liebe*)  10 — 54. 
pfabenweis  (Johannes  schriebe)  1.  8 — 12. 
herenweis  (Albertus  kränz  der  thut  uns  offenbaren)  25. 
hornweis  (Als  Jesus  ging  durch  Jericho)  21. 

Linh.  Ferber. 
süs  hönigweis  (Gar  kleglich  ruft  zu  gote)  100 — 153. 
Peter  Flaischer. 
lüweuweis  (Als  die  kaiserin  bey  dem  brünlein  sehliefe)  11 — 64. 
—  A:  102.  133.  145.  149. 

Hans  Folz. 
feilweis  (Ein  pawer  sas)  2 — ^85,  auch  s.  23.  —  A:  97.  121.  146. 
geteilten  ton  (Der  bayrisch  fürst  der  lud  zu  gast)  7 — 85.    Auch 

s.  80  ,Zu.  popenreut  .  ."  und  „Als  e.  altes  weib  .  .  .*, 

,Gen  frankfurt"  und  s.  48.  „Anacharsy  .  .  ."?  —  A:  97. 

104(?).  130.   148.^ 
schrankweis  (Als  abraham  beschulten  was)  12 — 88.  —  A  106. 

139—47. 
blutton  (Eulenspiegel  gen   braunschweig  kam)  13.  —  A:  106 

—151.  144  (?). 
abenteuerw.   (Es  sas   ein  fischer  an  der  rün)  26  —  41.  —  A: 

106.  116.  126. 
baumton  (Matheus  schreibet  clare).  48 — 75.  —  A:  146. 
strafweis  (Wer  seim  nechsten  thut  leyen**)  6 — 88.  —  A:  117 

(statt:  strafw.  vogl). 
corweis  (Ein  clare  II  und  wäre)  9-60.  —  A:  (Mitwirden)  115.155. 
freyen  ton  (Nachdem  der  philistiner  her)  8  —  79.  —  A:  115. 

125.  131.  155. 
hohen  ton  (Oseas  die  urstent  cristi)  14  —  84. 
kettenweis  (Am  ein  und  vierzigisten  schon)  10.  64. 
langen  ton  137.  140. 


*)  Im  Gegensatz  hierzu  steht  die  Angabe  der  späteren 
Protokolle  (vgl.  Protok.  Bd.  II.  s.  199),  wo  zur  „hirschenweis" 
der  anfang  „/-um  herren  schreye"  erscheint,  der  hier  s.  43 
(vgl.  auch  s.  21)  wohl  tälschlich  bei  der  „lerchenweis"  steht. 
Gehört  der  anfang  „Zum  herren  schreye"  unter  die  „pfaben- 
"weis  öndrGs"  '^^ 

**)  Vgl.  ProtöcoUe  Bd.  II.  Ausg.  d.  litt.  Vereins  s.  200.  334. 

Hans  Sachs,  Gemerkbüchlein.  \[ 


162 

pasional  (Sey  mir  gnedig  o  got)  101. 

hanenkrat  (Apeles  der  künstreichest  maler  wase)  99. 

Fried.  Framer. 
feilfarb    flockenweis    (Einen    schönen   psalmen   mit 
fleis)  154. 

[Michel]  Franck  [von  Augsburg], 
jungen  ton  (Das  vierzigist[e])  64.  —  A:  154. 

Heinrich  Frauenlob. 
grundweis  (Im   ries    ein  Schweiger  zwanzig  kreuzkäs  hete) 

5—91.  —  A:  98—157. 
vergessen   ton     (Als  pirithous   nam  sein  hippotame)  17 — SL 

A:   106.  111.  127  (?). 
ritterweis  (Got  grüs  euch  lieben  singer  fein)  "22.  —  A:  97 — 155. 
krönten  ton  (Jeremias)  12-69. 
kupferton  (Als  ella  könig  wäre)  2—87. 
gülden  radweis  (Hört  ein  figur)  1 — S9.  —  A:  102—52. 
grün  ton  (Ein  Schneider  ent  sein  leben)  48.  öit.  —  A:  109—10. 

120. 
schwinden  ton  (Die  ballenbinder  gingen  zu  dem  biere)  9.  13.  33. 
gailen  ton  (In  dem  schlesier  lande)  17.  31. 
blauen  ton  (In  bresslau  sas  ein   edelman)  82.  84.  —  A:  103. 

108. 
langen  ton  (Gesanges  kuust  hat  mich  von  jugent  auf  erfreut) 

2.  26.  48.  56.  —  A:   130. 
tagweis  (Als    christus   gen   bethanien)    12.   14.  15.  19.  53.  — 

A:  101—143. 
zarten  ton  (Cleopatra  die  küngin  zart)  41.  53.  —  A:  100.  145. 
leitton  (Constaucius)  11—85:  34  ist  leitt.  örtel.  —  A:  101  —  41. 
blühenden   ton  (Valerius  schreibt  von  der  gut)  3.  17.  20.  28. 

54.  —  (83?)  —  Auch:  Hört   wie  in  der  cronica  stet  49. 
hagenblü    weis  (Hört   ein   man   mit    schalkheite)  19 — 67.  — 

A:  106—157. 
spiegelton  (Dantes  zu  florenz  ein  poet)   18  —  77.    Auch  78: 

Hört  der  prophet  esaias.  —  A:  116.  131.   134.  156. 
fröschweis  (Seit  das   ich   aber  singen  sol)  13  —  77.  —  A :  97. 

112.   125.  141.  156. 
späten  ton  (Die  französische  cronica)  24.  48.  —  A:  KU. 


163 

neuen  ton  (Mein  kind  las  von  dem  Lader  forte)  43.  85. 
überzarten  (Herr  salomo)  7.  57.  71. 

gülden  ton  (Marcus  schreibet  am  achten)  86.  —  A:  99.  105. 
würgendrüssel  (Es  ging  ein  bauer  aide)  58. 

jarweis  (In  einem  dorf  ein  bauer  sas)  148. 

Balthas  Fridel  (auch  Drexel  4.  27.  57.  63  u.  ö). 
dreien  fridweis  (Johann  apocalips[!]  am  elften) 

(Zu  iogolstadt  im  bayerlande).  3—90  (häufig). 
—  A:  105.  137. 

Kunz  Fülsack. 
reiter  ton  (Herzog  friedrich)  4.  48 — 77.  —  A:  98 — 154. 

Georg  Hager, 
neujahrweis  (In  exodi  man  list)  126.  127.  142.  156. 
kling,  vesperweis  (Als  küoig  pirus  mechtig)  154. 
neu  corweis(Als  die  deurung  nam  überhand)  100 — 153. 
lang  laistweis  (Herr  ich  trau  auf  dich  [las  nit  mich]) 

119.  145. 
stark  greifenweis  (Klar  in   dem  buch  der  Weisheit 

stet)  133.  151. 
kalte  pfingstweis  (0  das  ich  fein)  98 — 127. 152. 
mitagweis   (Da  abraham  vor  der  tür  sas)  117 — 133. 
spitzige  drinkschuhweis  (Als  jojachim  drei  jare  .  .  .  ?) 

133. 
schalmeyenweis   (Es   kam  ein  landsknecht  auf  der 
gart)  140. 

Härder, 
süsen  ton  (In  assiria  ein  küng  sase)  19.  27.  48.  50.  77;  auch 

68.88:  Durch  esopum  ist  uns  beschrieben.  —  A:  146. 
senften  ton  (Ein  beuerin  drey  döchter  hete)  23. 

Hans  Heiden  (Haiden). 
kelberweis  (Morolt  ein  helt  der  vier  mansterke  het)  2 — 24. 
74.  —   A:   110-  142. 

Wolf  Herold, 
korweis  (Als  trau  judit  andechtig)  145. 
überlang  sumerweis  (Nachdem  das  volk  von  Israel) 

115. 153. 
lang  gewünschten  meyenblumweis  (Herr  ich  thu  alein 
auf  dich  trauen)  153. 

11  * 


164 

Michel  Herwart, 
blosen   ton  (Gelobt  sei  got  in  seinem  tron)   20— 9u.   —  A: 
1Ü8— 156. 

braun  herbstweis  ( )  73. 

distribuit  .  .  ?  (Der  weis  man  spricht  am  virden)  19. 

Seb.  Hilprant.  \ 

trachenweis  (Zu  babel  war  ein  grosser  trach)  14. 

Hopfgart, 
langen  (Als  nun  die  weisen  zogen  hin)  8.  —  A:  97—1.50. 

Hülzinger  (Hülzing). 
hagelweis  (Ein  Schneider  und  ein  edelman)  46.  50.  66.  75.  77. 
80.  84. 

Kanzler, 
gülden    ton    (Im  fürstentum  zu   Sachsen)   28.  33.  67.  —  A: 
119  —  144. 

kurzer  ton  |(In  der  greulichen  Verfolgung). 

j(Von  der  grosen  untreu  der  weit)  127 — 156. 
langen  ton  (Zwei  brüder  von  indischem  stam)  122. 

Fritz  Keiner, 
frauen  ton  (Abia   künig   wäre)    11.  16.  32.  33.  34.  7S.  —  A: 

99  —  139. 
osterweis  (Sabellicus  beschreibet  als  theba  die  stat)  7.  46.  70. 

—  A:   113.  123—125.  149.  157. 
paratreyen  (Da  künig  pharao  gebot)  1 3.  26 — 44.  58.  74.  90.  — 

Auch  S4? 
hohen  ton  (Es  sasen  etlich  pauren)  26.  64.  S3.  84. 

Klingsor. 
schwarzen  ton  (Ein  messner  wont  zu  w^endelstein)  27.  35.  63. 
91.  —  A:  103.  150. 

Franz  Kolf()rder. 
abgeschiden  filfrasweis  (Der  türkische  bluthunde)  145. 

Konrad  von  Würzburg, 
hofton   (Man  findet  in  luciano)   11.  15.  20.  54.  56.  65.  76.  — 


165 

Auch :    Zu   augsburg   sas   ein  kaufman   reich  42.   —  A : 
98  —  155. 
ab  gespitzten  ton  (Als  man  simson  sein  weib  verhielt)  28.  60. 
—  A:  100.  110.  115.  130. 

Krelein. 
münnichweis  (Im  dorf  zu  zeiselmauer)  59. 

Severin  Krigsauer  von  Steyr. 

nachtweis  (Künig  darius  setzet  ein)  100 — 156. 

morgenweis  (Als  hin  die  weisen  waren)  99 — 148. 

bauren  ton  (Salerno  ein  stat  weite  112?)  (Als  totilas 
der  mechtig  126?)  150;  vgl.  Protocolle  Bd.  II 
S.  203.  —  A:  Als  man  nach  christi  gebart  zelet 
klare)  134. 

göller  ton  (Herr  deine  obren  neige)  152. 

gselenweis   (Als  cartago  vil  schwere  krig)  97 — 156. 

klagweis  121  vgl.  klagweis  wessel. 

[Albrecht]  Lesch  [von  MünchenJ. 
cirkelweis  (Nachdem  Jesus  aleine)  46.  —  A:  116.  118. 
feuerweis   (Einmals  in  heiser  sumerzeit)  46.  62.  88  (72?).  — 

A:  121.  154. 
gesangweis   (Drey  beide  künig  david  het)  3.  8.  12.  22.  24.  27. 

39.  82.  —  A:  102.  112.  114. 
hamerweis  s.  26  vgl.  Nunenbeck. 

Hans  Leutsdörifer  [von  Nürnberg]. 
geteilte  krüglweis   (Als  eulenspiegel  mit  schalkheit)  5.  11.  17. 
24.  43.  —  A:  97.  117.  142. 

Liebe  von  Gengen. 
radweis  (Hanno  ein  fürst  zu  cartago)  2 — 70.  —  A:  107.  115. 

[Christof]  Lochner. 
klagweis  (Beronices  die  künigin)  57.  85.  —  A:  98 — 151. 

Michel  Lorenz  [pfarrer  von  Eschenbach], 
blüweis  (Herodotus  der  griechische  poet)  7  —  17.33.49  —  61. 

75.86.  —  A:  113-145. 
zankweis  lorenz  s.  37  vgl.  Lorenz  Wessel. 


166 

Baltas  [Wolf  109?]  Loscher. 
aichhornweis   (Am  fünften  esaias  spricht)    110.  139. 
frischen  [wolfsweis?]  (Der  herre  got  ir  Christen)  109. 

Georg  Mair. 
grün  weiügartenweis   (Lucas  am  zwanzigisten)  153, 

Marner. 
hofton  (Zwölf  wolf  die  hielten  hause)  26.  33.  43.  .56.    Zu  23. 

68  vgl.  hoft.  Danheuser.  —  A:  99.  112—36. 
langen  ton  (Paulus  beschreibt  am  dritten  klar)  44. 
gülden  ton  (Als  ulises  von  troya  schied)  3—17.  33 — 40.  63—87. 
kreuz  ton  (Es  schreibt  Johannes  stobeus)  4.  11,  15.  46.  65.  84. 

Mayenschein. 
langen  ton   (Als   der  hunger  nam   überhant)   6  — 18.  33.  47. 
61— S2.  —  A:  104.  115.  120—26. 

Martin  [Marx  1 1 5]  Mezger. 
langen  ton  (Es  sagt  Jesus)  S5.  —  A:  langen  ton  (Der  kunig 

belsazar  mit  nam)  115. 
verborgen  ton  (Es  saget  ein  schöne  gleichnus)  65. 

Mönch  von  Salzburg, 
corweis   (Hört  der  prophet  malachias)  12 — 21.3(» — 39.49 — 87, 
—  A:   103—156. 

Wolf  Most, 
geflochten   blumweis    (Erhöre    o   got   mein   gebet) 
97—157. 

[Heinrich]  Mügling. 
hofton  (Ein  bayer  mit  eim  Schwaben  zug)  11.  12.  40.  65.    Auch 

69,  wo  kurz  mügl.  steht.*)  —  A:  97.  101,  128—31. 
kurzen  ton  (Zu  frankfnrt  het  ein  kram)  2.  15.  31   3S    46.  50. 

53.  59.  86.  —  A:  98-156  (häufig). 


*)  Für  s.  80  ,Zu  popeureut  .  .  ."  und  „Als  ein  altes  . .  .' 
vgl.  teilten  folz ;  diesen  auch  bei  s.  48  ,Anacharsy"  und  s.  SO 
-Gen  frankfurt  . . ."  ? 


167 

langen  ton  (Nachdem  antiochus  gewan  Jerusalem)  23.  33.  54. 

55.  67.  —  A:  98.  99.  120.  123. 
grün  ton  (Nachdem  ganimedes)  10.  20. 

Mülner  [von  Ulm] 
(vgl.  s.  101.  105.  HO.  113.  126.  141  und  Protocolle  II,  207.  334). 
schneeweis  (Als  Jesus  zug  vil  volkes  nach)  13.  39.  40.  56.  67. 

—  (87?)  —  A:   98—141. 

engelweis  (Josua  thut  am  sechsten  uns  bekande)  66.  79.  80. 

—  A:  101—149. 

Muscatplüet. 
langen  hofton  (Zu  würzburg  war)  15.  88.89. 
neuen  ton  (Als  moses  gotes  knechte)  30. 

Nachtigal. 
geschieden    ton    (Hört   wie    in    engelande)    9.  62.  72.  85.    — 

A:  110. 
teilten  ton   (In  dem  achten  schreibet  marcus)  1 — 90.   —  A: 

108.  120. 
hohen  ton  (In  Schweden  sas)  20. 
kurze  tagweis  (Es  schreibt  von  der  nachteulen)  25.  35.  38.  42. 

—  A:   118—24.  152.  156. 

kurzen  ton  (Als  einer  frauen  starb  ir  man)  9.  18.  23.  25.  35. 

35.  43.  45.  45.  51.  55.  68.  —  A:   101—156. 
langen  (schlecht  langen  79)  (Als  david  holt  die  gottes  laden) 

4—89.  —  A:  111.  137. 
leitton  (Heiliger  geist)  26.  32.  37.  52.  58.  61.  62.  71.  —  A:  98— 

116.  137—149. 
senften  ton  (Hört  wie  ein  man  geschlagen  het)  27.  —  A :  99. 

131—154. 
starken  ton  (Hört  drey  frücht  der  urstende)  10.  19.  25.  39.  54. 

80.  87.  —  A:  l08.  lug.  in.  146.  150. 

Nestler  [A:  Nestler  von  Ulm!  s.  115.  123]. 
unbekanten    ton    (Als    salomon    volendet)    61.    —    A:    104. 
115.  123. 

Hans  von  Nörling  (Nördlingen). 
blutweis  (Hört  der  prophete)  27. 
kornblüweis  (Danket  dem  herren  und  ruffet  sein  namen  an)  67. 


168 

Xunenbeck. 
abgeschieden  ton   (Als  jacob   sterben)   S.   14.   34.  40.  45.  S5. 

91.  —  A:  98—127. 
hamerweis   (Ein  meil  von  gmiind    im    Schwabenland)  26.  — 

A:  135—143. 
kurzen   ton  (Im   lande)   3.   22.   28.   40.  55.  67.  69.  73.  75.  SS. 

—  A:  101.-153. 
gulden  schlagweis  (Der  herre)  47.  68.  76.  77.  —  A:  132. 
langen  (Zum  anderen  auch  käme)  10.  12.  35.  42.  68.  79. 
zeherweis  (0  herre  du  bist  woren)  76. 

korweis  137  vgl.  kor  weis  beckmesser. 

Hermann  Oertel. 
leitto^  (Ein  jungeling  zu  Jesu  drat)  7 — 91.  —  A:  104—146. 

G.  Oswald, 
elenden  wanderweis  (Proverbium  am  sechsten  fron) 
153. 

[Kaspar]  Ottendorfer  [von  Augsburg], 
jünglingweis  (Ovidius)  57.  68.  —  50? 
langen  ton  (Der  sun  jerobeam)  18.  55.  69.  90.  —  A:  155. 

Hans  Panzer, 
neu  jünglingsweis  (Wie  die   weisen  hinzogen  klar) 
132.  144.  154. 

Heinrich  Part  [V] 
langen  ton  (Hört  wie  am  fünften  numeri)  22. 

Kaspar  Petz  [von  Nürnberg], 
überlangen  ton  (Maccabeorum  das  drit  puch)  24.  44.  S7. 
verschrenkten  ton  (Ach  got  es  get  mir  nit  gar  wol)  11.  14.  39. 

58—65.  73.  89.  90.  —  A:  105.  144. 
geflochten  ton  (Der  wein  betreugt  den  stolzen  man)  2 — 12. 

36—45.  61.  74—86.  —  A:  109—151. 

[Hans]  Pfalz  [von  Strasburg], 
rorweis  (Clitimestra)  4—12.  27.  44.  52.  83—91.  —  A:  109—156. 
Bernhard  Pirschel. 
verschrieen  lauterweis  (Got  spricht  es  kumet  sich  die 
zeit)  132, 


169 

[Veit]  Pogner  [von  Nürnberg], 
steigweis  (Zu  wnzeldorf  ein  bauer  sas)  60.  60.  —  A:  121.  12-5. 

141. 

Piichner  vgl.  Buchner 

Adam  Puschman  [aus  Görlitz]. 
henflingweis   (Johanes    an   dem   dritten  christus  spricht[e?l; 

die  Silben  der  anfange   stimmen  jedoch  nicht  ganz)  19. 

34.  35.  40. 
klingenden  puschweis  (Mose  am  virden)  2.5.  27.  33.  39. 

Regenbogen. 

braun  ton  (Theodoricus  acht  und  dreissig  jare)  18.  49. 

donerweis  (Der  hauptman  hanibal)  4. 

gülden  ton  (Es  stunden  auf  ein  zeite  .  .  .)  32.  —  Vgl.  Pro- 
tokolle Bd.  II  s.  208.  —  A:  (Es  hat  ein  vater  seinem 
sun)  104.  106-22.  138.   155. 

grauen  ton  (Hört  numeri)  2.  53.  75.  84.  —  (80.  80?) 

kurzen  ton  (Als  vor  zelten  die  alten  riesen)  12.  20.  27  —  29. 
61.  73—75.  —  A:   103—135.  157 

leitton  (Als  künig  xerxes  ein  gros  her)  4.  67.  S9. 

langen  ton  (Wol  dem  der  hat  die  Weisheit  holde)  28.  45.  46. 
54.  65.  82.  86.  —  A:   100.   111. 

briefweis   (In   dem  elsas  von  rappenstein  nit  (ser)  weit?)  62. 

süsen  ton  (Phebus  war  auf  eim  berge)  2.  3.  16.  24.  42  —  55. 
88.  —  A:  135.  155. 

tagweis  (Als  die  landvögt  waren  hochmütig)  138.  152. 

überlangen  (Im  anefang)  5.  26. 

blauen  ton  (Bacchus  ein  got  der  trinker  zunft)  14.  32.  44. 

Paul  Ringsgwand. 
osterweis  (Das  ir  den  vorhin  haiden  seit  gewesen)  22.  31.  47. 

53  —  59.    77—91.  —  A:   lOS— 157. 
versetzten  ton  (In  dem  ersten  psalmeu  höret  wie  david  gar) 

21.  78.  —  Dagegen  vgl.  Protokolle  Bd  II,  209. 
bauren  ton  (Als  got  in  das  verhaisen  lande)  5.  28.  —  A:  134 

vgl.  bauren  ton  krigsauer. 

Römer, 
gsangweis  (Zu  athen  sas  ein  künig  der  hies  pandion)  2—14. 
26.  38.  43—45.  51—64.  69.  72.  87. 


170 

schrankweis  (Mose  schreibet  im  andren  buch)  53.  —  A:  120. 
125.  137.  US. 

Hans  [Rosengart]  von  Mainz, 
freudweis  (Am   neunden   spricht  esaias)    1.  7.  41.  71.  75.  — 
A:  104—156. 

Hans  Sachs, 
neuen  ton  (Am  fünften  capitel  schreibt  matbeus)  1 — 91.  — 

A:  99—115.  134—157. 
rosen  ton  (In  hoch  burgund  ein  riter  sase)  1— 9J.  —  (35.  59. 

67.  90?).  —  A:  100.  107.  143. 
gsangweis  (Am   ersten   tag  der  süsen  brot)  4 — S8.  —  A:  99 

bis  157. 
klingenden   ton    (Her  valerius    maximus    erzelet)   1 — 85.   — 

A:  103  —  142. 
gülden   ton  (Polixena  die  Jungfrau  dar)  4 — 84.  —  A:  106  bis 

116.  123.  150. 
kurzen  ton   (Hört  wie   mir  nechten  erzelt  ein  reinjeck)  4.  6. 

29.  41  —  50.  60.  68.  —  A:   102.  148. 
silberweis  (Ein  kaiser  sas  zu  rome)  5  —  89.  —  Auch  60  statt 

.  .  .  Schiller.  —  A:  102.  119.  131.  139. 
bewerten  ton  (Als  cristus  an  dem  creuze  hing)  J4 — 86.  (80?) 
langen  ton  (David  hat  in   seim   leben)  19.  34 — 39.  48  —  55. 

63.  70.  71.  —  A:  langen  (schlecht  langen)  ton  108 — 151. 
überlangen   ton    (Clar   find   man   zwelf   der    durchleuchtigen 

frauen)  1.  19—26.  34—44.  57—72.  80.  82.  —  A:  109. 
morgenweis  (Nun  höret  den  psalmisten)  79. 
hohe  bergweis  (Da  künig  salomon  regirt)  22.  42.  37.  82. 
spruchweis  (Eulenspigel  vor  jaren)  5.  9.  21  —  29.   30—39.  44. 

47.  —  (23?). 

[Georg]  Schechner  (Schedner). 
raisige  freudweis  (Da  pegabe   sich  zu  der  zeit)  9.  22.  37.  45. 
45.  71.  78.  89.  —  A:  103—151. 

Jörg  Schiller, 
süsen  ton  (Sebastianus  prant)  3.  11.  11.  35.  42.  88. 
hofton  (Eulenspigel  ein  mesner  war)  13.  26  —  31.  44.  50.  83. 
84.  —  A:  128. 


171 

mayenweis  (Eim  pauern  war  im  bauch  nit  recht)  2.  24  —  41. 
50.  65.  —  In  sicilia  wäre  vgl.  silb.  sachs. 

Jeronimus  Schmid. 
gartweis   (hohe  gartweis)  (Das  letzt  in  der  anderen  cronica) 
3—9.  28—45.  56.  66.  67.  79.  85.    —  A:  97  —  156  (häufig). 

Paulus  Schmid. 
knabenweis  (Ir  himmel  lobt  den  herren)  10.  17.  18.  25  —  33. 

41.  59.  81.  —  A:  104.  107. 
verschieden  ton  (Es  schreibet  matheus)  53.  —  A:  97 — 147, 
blumweis  (Da  Jesus  der  herr(e)  füre  über  mere)  73. 

Mathes  Schneider, 
erweiten  ton  (In  Jesus  sirach  lesen  wir)  57.  91.  —  A:  108.  118. 

Pangraz  Schober, 
steigenden   schoberweis   (David   in  dem   hunderten 
und)  153. 

Martin  Schrot, 
schrotweis  (Wer  zwitracht  anrieht  mit   der  hant)  26.  30.  43. 
43.  46.  —  A:   108-123.  140. 

narrenweis   (Gleichwie    in    dem    sumer   der   sehne) 
145.  155. 

Onufr.  Schwarzenbach  [von  Augsburg]. 
kurzen  blüweis   (Als  totilas   der   mechtig)  105.  120 
bis  128.  144. 
kleeweis  (Lob  den  herren  du  seie  mein)  19.  —  A:  109—121.  147. 
frölich  morgenweis  (Nach  dem  ist  woren)  58.  69. 
mayen  blumweis  (Vnd  an  das  ort)  56.  66.  75. 
morenweis  (Ecechiel  42  [hohen  ton?];  Ezechiel  thut  sprechen 

21)  21.  42. 
grauen  ton  (Lucas  beschreibet  klar)  20. 
hohen  ton  (Ezechiel)  57.  72.  —  Auch  42  (?). 
gülden  tronweis  (Mose  der  frum  und  heilig  man)  83. 
paratweis  (Dot  krank  hiskia  lag)  16.  33.  —  A:  99. 

[Sam].  Schwarzenbach. 
alberweis  (ambrosius)  130.  134.  1.39.  151.  153. 


172 


Seb.  Schweinfelder. 


abgeschieden  ton  (Da  tiraotheus  zuge)  6  —  84.  91.  —  A:  lOK 
bis  157. 

[Andr.]  Semelhöfer. 
draurige  semelweis  (Albertus  kränz  schreibt  klare) 
100.  HO.  113. 

[Peter]  Sighart  (Sichart). 
pflugton  (Zu  rom   ein  meister  fillius)  9 — 90.  —  Auch  9:  Der 
schildberger  beschrieben  hat.  —  A:  97 — 154. 

Caspar  Singer, 
kurzen  lieben  ton  (Im  schweizer  land  eine  sune  het) 

138.  138. 
langen  ton  (Gott  sprach  ezechiel)  125 — 145. 

Jörg  Spörl. 
dankweis  (kiinig  david)  53. 

Lorenz  (s.  25)  Stilkrieg, 
steigweis  (Ein  abgot  war  zu  babilon)  14.  25. 

Stolle, 
alment  (Welch   gsel   nit  weit  gewandert  het)  13.  16.  33—38. 

48.  56.  68.  82—84.  —  A:  108—136. 

blutton  (Ein  bauer  het  gar  ein  unheuslich  weibe)  23.  37.  43. 

75.  —  A:   104—156. 
hohen  ton?  (Eins  nachts  lag  ich  in  Schlafes  quäle)  90. 

Unglert. 
langen  ton  (Nachdem  der  tiran  nicanor)  4.  40. 

Hans  Vogel, 
rebenweis  (Ein  Schneider  het  ein  weib)  8—89.  A:  98—156. 
schwarzen  ton  (Zu  Straubing  sas  ein  reicher  wirt)  5 — 22.  54. 

56—69.  74—85.  —  (27.  33  ?). 
gefangen  ton   (Nach  dem  gefangen  war  petrus)  17—19.  41. 

49.  70—90.  —  A:  100—156. 

vogelweis  (Dir  we  du  arge  State)  6—18.  37.  40.  54.  55  —  67. 
87.  88.  90.  —  A:  127.  137. 


173 

frischen  toD  (Ein  mesner  auf  ein»   dorffe  sas)  74  —  S6.  —  A: 

107.  125—30. 
glasweis  (Man  list  in  der  romer  geschichte)  10.  47.  49.  .55 — 76. 

91.  —  40  (vgl.  süsen  ton).  53  (?).  —  A:  101  —  156. 
engelweis  (Nachdem   und  aber  sara  nichts  gebare)  2 — 89.  — 

A:  97—149. 
verwirten  ton  (Als  all  weit  het  einerlei  sprach)  3.  50.  75.  83. 

90.  —  A:  98.   105.  117. 
strengen  ton  (Aus  denmarck  für  in  engelande)  81. 
kurzen  ton  (Ein  kramer  ging  durch  einen  walt)  7.  26.  39.  46. 

58.  63.  —  (46?).  —  A:   112.  128.   132. 

klagweis    (Petrus    und  Johannes    gingen    an    klag) 
144.  151. 
lilienweis  (Es  begäbe  sich  das  Jesus)  25 — 49.  58 — 64.  74 — 82. 

A:  99.  111  —  18.  130.  145  —  150. 
langen  ton  (Als  kirchweih  wäre)  22.  25.  40.  51.  85. 
überlangen  ton  (Der  ander  kung  achab)  3.  14.  24.  41 — 87. 
schatzton  (Ein  bauer  sas  zu  poppenreut)  34.  42.  46. 
jungfrauweis  (Ein  man  der  het  ein  böses  weibe)  25.  78. 

Michel  Vogel  (Vogl). 
kurze  tagweis  (Nachdem  rom   lang  mit  alba  krigt) 
110—155. 
lang  feldweis  (Da  der  hauptman  aus  siria)  19.  76.  —  A:100 — 145. 
süs  weinachtweis  (Sirach  so  klar)  102.  104.  119. 
neu  verkerten   ton   (Lis   das  sechzehend  luce  klar) 

100.  123. 
kurzen  lieben  ton   (Im  Schweizerland  ein  landman 
het)  141.  142. 
harte  steinweis  (Hört  um  die  sechste  stunde  war)  47. 

Vogelgsang. 
gülden  ton  (Als  der  philister  here)  3  —  9.  12—15.  20,  40—69. 
A:   100—140. 

Walter  v.  d.  Vogelweide, 
langenton  (Mose  sas   unter  dem  volk  zu  gericht)  24.  36.  52. 

55.  74.  —  A:  110. 
fein  ton  (Johannes  de  montevilla)  34—38.  71—76.  Auch  14. 


174 

kreuz  ton  (Am  neunten   matheus)  33.   —   A:  kreuzton   vgl. 
kreuzton  wolframs. 

Ambros.  Weinmann, 
klagweis  (0  du  getreuer  heiland  mein)  107.  147 — 154. 

Baltas  Wenck. 
kleeweis  (Als  ein  bauer  beherbergt  het)  45.  50.  —  A:  lol. 
120—136. 

Lorenz  Wessel. 
hohen  ton    (Als    die  jünger  zsam   kamen    in    den 

tagen)  117.  136—145. 
klagweis  (0  herr  got  sei  genedig  mir)  97 — 147. 
krönten   ton   (Christus  ratschlaget)  97  — 155.     Auch 

132  statt  klagw.  wessel. 
keiserlich  paratreien  (Zu  singen)  153. 
meyenweis  (0  du  getreuer  got  wie  lang)  100  — 157. 
süs  feielblüweis   (Herr   salomo   der  weise)  131  satt 
meyenblüweis. 

(Mose  beschreibet  uns  so  klare)  90. 

zankweis  (An  dem  elften  capitel)  37.  —  A:  148. 

Matheus  p]  Wild, 
kurzen  ton  (Thue  nur  beystant)  72. 

Seb.  Wild. 

wilden  ton  (Das  sechzehend)  59.  66. 

überlangen  ton  (Nachdem  die  philister  bereit)  64,  66. 

überkronten  ton   [krönten   ton]   (In  exodo  geschrieben   stet) 
25.  64.  66.  79. 

gülden  schalweis  (Nachdem  die  philister  gemein)  59.  66. 

langen    ton    (Als    delila   das   weibe)  66.   —   Vgl.   Protokolle 
Bd  II,  213. 

jungfrauweis  (Es  beschreibet  lucas)  66.  71.  75.  —  A:  129—151. 

[hierher?] : 

kurze  nachtweis  (Als  hanibal)  116 — 152. 

nas  gesangweis  (Die  wa  sol  nemen  ....??)  66. 

fluchtweis   (Nachdem    simson    bereit)  59.   66.   79.   —  A:    ge- 
schwind fluchtweis?  143.  145. 


175 

Kaspar  Wirt  [von  Augsburg], 
langen  schlagweis  (Der  süsen  brot  am  ersten  tage)  57  —  63. 
70 — 78.;  auch:  Caspar  langen  schlagw.  s.59.  —  A:  109—151, 

Wolfram, 
gülden  ton  (Als  der  gros  stark  ris  aquinus)  7 — 86.    Auch  25. 

—  40.  55  wohl  vergulden  ton.  —  A:  97 — 101.  13-1. 
vergulden  ton  (Zu  münichen  da  sase")  45  —  53.  58—61.  72.  78. 

Auch  40  und  wohl  55.  —  A:  105.  127.  136—157. 
hönweis  (Eschiles  der  weis  mane)  7  —  91.  —  A:  118 — 145. 
kreuzton  (In  der  stat  pisa  sase)  5.  29.  42.  50.  —  A:  116 — 157. 
langen  ton  (Wer  die  schrift  leren  sol  der  kan)  5.  —  A:  153. 
kurzen  ton  (Vor  jaren  sas  ein  fürst  am  reine)  6.  9.  52.  73.  — 

A:  118.  155. 
flamweis  (Ein  Jungfrau  in  eim  kloster  war)  13.  29.  37.  55.  86. 

Zan 
hohen  blutweis  (Hört  der  prophete)  52. 

Fritz  Zuru. 
grefrey  (Es  war  ein  graf  zu  sunenberg)  6.  15.  20.  48.  57.  — 
(14?).     Auch  84:  Nach  dem  als  kiinig  witiges.  —  A:  99. 
121  —  149. 
zugweis  (Ein  man  war  jairus   genende)  3.  10.  20.  28 — 41.  52 

bis  1)3.  75.  87.  —  A:  97—151. 
verborgen  ton   (verholen  t.)  (Als  nun  die  weisen  zogen  hin) 
1 — 91.  —  Auch:  Als  salomo  aufbauet  het  45.  —  A:  100 
bis  156. 
unbenanten  ton  (Künt  ich  bewaren   meinen  weg)  3  —  91.  — 
A:  107—139. 

Zwinger, 
hofton  (Als  stipartus  mit  seinem  her)  142.  144.  157. 
roten  ton  (Zu  landshut  sas  vor  zeiten  ein  gwandschneider) 
(Ein  Jüngling  resürgsnah  wurde  genenet)  3.  11 — 17. 
24.  43.  83.  S6.  —  A:  101  —  155. 

Ferner: 
in  den  4  hauptünen  (lang  mügl.  etc.)  (Fünferley  wunderwerck 
thet  Christus  hie  auf  ert)    13.   38.   49.  65.  74.  87.  —  A  : 
101.  103.   125.  128.   130.   150. 


176 

in  3  überlangen  tönen  (Drey  feinde  het)  65. 
in  dreyen  tönen  13.  38.  70.  —  A:  142. 
in  5  tönen  36. 

in  10  tönen  (Als  kunig  pharao  verachtet  gottes  wort)  88. 
vogelweis,  lilienweis,  rosenton  (Nun  höret  schlecht)  9. 
zornigen   morgenweis  (Das  sieben   und  siebenzigst  psalmen 
lied)  52. 

Ohne  Angabe  der  Töne. 

(Als  einmal  krank  ein  bauer  lag)  78. 

(Als  in  zehen  jaren)  54. 

(Als  künig  josaphat)  67. 

(Ais  künig  saul  vor  jaren)  83. 

(Als  zu  verkaufen  an  dem  marck  war  stene)  23;  vgl. 

Als  esopus  an  dem  freimarck  etc. 

(Der  romer  gschicht  sagt  uns  mit  nam)  44. 

(Diodorus  siculus  schreibet  klar)  45. 

(Drey  stück  mich  hart  vertriesen)  38. 

(Ein  bös  weib  het  ein  junger  man)  19. 

(Einsmals  ein  armer  bauer  was)  48. 

(Eins  mals  ein  banrenknecht)  71. 

(Ein  wuchrer  war  gestorben)  66. 

(Es  saget  der  prophet  esaias)  28. 

(Got  sprach)  87. 

(Hort  was  geschah  vor  langen  zeiten)  67. 

(Lucas  beschreibet  dar)  57. 

(Marcus  schreib[e]t  am  sechsten  sein)  66. 

(Mattheus  der  evangelist)  2. 

(Mose  schreibt  im  elften  im  5.  buch)  76. 

(Nachdem  die  Zeit  nun  käme)  6S. 

(Wer  hie  gotselig  wohl  will  leben)  76. 

(Zu  mün[i]chen  ein  kaufmann  sase)  87. 

(Zu  Salzburg  sas  ein  burger  reich)  91. 

Ohne  Angabe  der  Töne  im  Anliang. 

Am  ein  und  fünfzigisten  140. 

....  Das  an  der  buch  erklert  113. 
.  .  .  David  im  25  fein  154. 


177 


Ein  man  w  .  .  .  .  124. 

Ein  reicher  kaufman  het  ein  sun  105. 

Ein  weiser  ....  137. 

Es  sas  ein  edelman  140. 

Im  ersten  capitel  106. 

In  der  andern  epistel  101. 
^in  e.  fremd,  ton)  In   sein  Sprüchen   sagt  salomon   135. 
Protokolle  Bd.  II,  s.  2S1. 

Johannes  in  der  Offenbarung  146. 

,  .  .  .  .  Matheus  hat  uns  beschrieben  139. 
(ein  frem  ton)  0  herr  got  unser  ....  143. 


Vgl. 


Hans  Sachs,  Gemerkbüchlein. 


12 


2.  Verzeichnis  der  Liedanfänge  (=LR). 

[Das  Register  enthält  sämtliche  Liedanfänge  alpha- 
betisch geordnet,  nebst  den  entsprechenden  Tönen  und 
den  zugehörigen  Seitenzahlen.  Die  Orthographie  ist  wie 
in  dem  entsprechenden  Register  der  späteren  Protokolle 
(Bände  des  Litt.  Vereins)  geregelt.  Die  Texte  des  An- 
hangs sind,  falls  sie  schon  im  Gemerkbüchlein  vor- 
kommen, der  entsprechenden  Zeile  beigesetzt  und  durch 
ein  vorgesetztes  A,  dagegen  wenn  sie  neu  erscheinen 
durch  Einrücken  der  Zeile  kenntlich  gemacht.  Diejenigen 
Lieder  anfange,  die  auch  in  späteren  Protokollen  (1576 
bis  1594;  1605—89  =  Protokolle  Bd.  I  und  IL  Litt.  Ver- 
ein) noch  erscheinen,  sind  mit  einem  Stern  versehen, 
gehören  sie  allein  dem  Gemerkbüchlein  an,  so  sind  sie 
unbezeichnet  geblieben.  Diess  ermöglicht,  das  Fort- 
leben der  Gedichte  aus  Hans -Sachsischer  Zeit  —  und 
zumal  Hans  Sachsischen  Gutes  selbst  —  rasch  in  Jedem 
einzelnen  Falle    zu  überblicken.] 


*Abiakiimg  wäre  (frauent.  kettuer)  16.  33.  —  A:  99.  100.  109. 

Abraham  dem  {uberl.  eisl.  72. 

*Aöraham  in  egipten  zog  (schw.  h.  vogel)  85. 

Ach  du  mein  lieber  got  und  herr  (tagw.  trau.)  103. 
Ach  got  es  get  mir  nit  gar  wol  (verschr.  petz)  14. 

Ach  got  und  berr  strafe  mich  nicht    (k.  tagw.  vogl) 
129  .  .  herr  und  got  .  .  .  139.  15-^. 

Ach  gott  wie  gar  kurz  ist  der  tag  (k.  tagw.  vogl)  149. 

Ach  got  wie  ist  die  weit  umgeben  (la.  reg.)  106. 

Ach  herr  und  gott  erhör  mein  stira  (leit.  ort.)  104. 

Ach  herr  und  got  ich  ruf  zu  dir  (niorg.  dril.)   149. 


179 

Ach  was  sol  ich  anfahen  (hoft.  marner)  33. 

Actis  an  dem  andern  lucas  (corw.  m.  v.  s.)  116. 
*Adam  erkent  sein  weib  eva  (verb.  zorn)  37.  5(j. 
Ad  cormthios  am  finifzehenden  caput  (lang  frau.)  56. 
Ad  romanos  am  achten  stet  (gesangw.  sachs)  61. 
Albertus  krautz  der  thut  uns  oftenparen  (herrenw.  endres)  25. 
Albertus  kränz  schreibt  klare  (trau.  se.  sem.)  100. 110. 113. 
Alexander  magnus  geböte  (k.  wolfr.)  155. 
Ales  was  kumet  aus  der  erden  (pom.  beicht.)  148. 
Als  abner  wart  erstochen  (süs.  vog.)  140. 
Als  abraham  beschnitten  was  (schrankw.  folz)  32. 
*Als  abrahame  (abgesch.  nunenb.)  45. 
*Als  abraham  sara  gar  nichts  gebare  (engelw.  vogel)  16.    Vgl. 

Als  sara  abr.  etc. 
Als  absalom  verfolgen  war  (lang,  eisl.)  55. 
Als  adam  sich  versundet  het  (lang,  eisl.)  82. 
Als  alexander  magnus  zuge  (süs.  harder)  19.  48.  77. 
*Als  all  weit  het  einerley  sprach  (verw.  vogel)  50. 
Als  amacia  [?]  kiinig  war  (lang,  maj-ensch.)  IS. 

Als  aristotimus  regiert  (guld.  wolfr.)  97.  101.  134. 
*Als  auf  dem  berg  sinay  war  bei  got  (kelberw.  haiden)  16.  — 
A:  110.  120. 

Als  auf  ein  zeit  zu  baumberg  sas  (feu.  lesch)  121. 
*Als  auf  sinay  wäre  (stark,  nacht.)  54.  —  A:  108.  146. 
Als  aus  egipten  zog  abram  (corw.  m.  v.  s.)  103. 
Als  cartago  gewan  .  .  .  (gselnw.  krigs.)  118. 
Als  cartago  vil  schwere  krig  (gselnw.  krigs.)  104.  107. 
110.   1  14.  129.   ISO.  134.    142. 
Als  Christus')  an  dem  kreuze  hing  (bew.  sachs)  14. 
Als  Christus  auferstund  au  klage  (fridw.  drexl)  57. 
Als  Christus  der  heilande  (krö.  düU.)  116. 
Als  Christus  der  woldater  (gestr.  zinw.  ehr.)  1.39. 
*  Als  Christus  gen  Jerusalem  (leitt.  ort.)  36. 55. 60.  Vgl.  Als  Jesus . . 
Als  Christus  gen  wolt  in  den  dote  (fridw.  fridel)  45. 

Als  Christus  het  sein  abentmal  beschlossen  (eng.  vog.)  149. 
Als   Christus  het  sein  abentmal  verbracht  (neu.  sachs) 
114.  139. 


1)  Vgl   auch  „Als  Jesus  .  .  .  .". 

12* 


180 

Als  Christus  het  vermanet  (gestr.  zimv.  ehr.)  153. 
Als  Christus  hing  am  kreuz  verwund  (tagw.  frau.)  14.  15. 
*Als  Christus  hin  ging  in  den  dot  (uub.  zorn)  31.  79.  .  .  hing 
bis  .  .  .  66.' 91. 

Als  Christus  klar  (rorw.  pfalz)  109. 
Als  Christus  neigt  das  haubet  sein  (unb.  zorn)  87. 
'''Als  Christus  unser  herre  (süs.  vogel)  3S.  60. 

Als  Christus  von  bethanien  (tagw.  fraw.)  143. 

Als  Christus  war  gefaren  (süs.  vog.)  151. 

Als  Christus  war  verschiden  (sta.  nacht.)  150. 
Als  cupidü  sach  durch  die  tron  Vgl   Als  Jupiter  .  .  . 

Als  das  volk  überfallen  det  (schra.  folz)  106. 
Als  das  micenisch  reiche  (kreuzt,  wolfram)  29. 
*Als  david  der  [jung]  kün[e]  held  (lil.  vogel)  62. 

Als  david  flüchtig  (krö.  wess)  150. 
Als  david  holt  die  gotes  laden  (lang,  nacht.)  10.  54. 
*Als  david  künig  worden  war  (hoft.  c.  v.  w.)  56.  76.  —  A:  107. 
Als  david  sein  vater  isay  sendet  (engelw.  [vogel])  27. 

Als  david  war  von  got  erweit  (lil.  vog.)  111. 
Als  david  wont  in  der  wüsten  paran  (neu.  sachs)  41.  51. 
Als  delila  betrogen  war  (krönt,  wild)  66. 
Als  delila  das  weibe  (lang,  wild)  66. 
*Als  den  Schiffbruch  erliden  het  (schrankw.  folz)  21. 
Als  der  cartagisch  hanibal  (guld.  marner)  17. 
*Als  der  franzos  niailant  det  hart  verlegen  (grundw.  frau.)  39. 

—  A:   114. 
Als  der  griechisch[e]  fürst  grosmechtig  (kurz,  reg.)  27. 
Als  der  gros  (künig)  alexander  krieget  (kurz,  wolfr.)  6. 

Als  der  grose  türkenzug  war  (feu.  lesch)  154. 
*  Als  der  gros  stark  ries  aquinns  (guld.  wolfr.)  25.  5^.  77.  — 

A:  Als  der  grose  ris  .  .  .  129. 

Als  der  gütige  keiser  frum  (rit.  frau.)  133. 

Als  der  hauptman  joab  abner  erstach  (ho.  gartw.  schm.) 
107.  132.  140. 
Als  der  heilig  geist  war  gesendet  (lang,  nacht.)  81. 
*Als  der   hunger  uam  uberhant  (lang,  uiayeusch.)  17.  47.  61. 
68.  72.  75.  78.  —  A:   104.    115.   122.   124. 

Als   der  künig  antiochus  (leit.  ort.)  109.  126.  140. 
Als  der  künig  cambises  wolt  bekriegen  (schwind,  fran.)  13. 


181 

*Als  der  künig  von  babel  sendet  her  (gartw.  [schmid])  56.  — 

A:  120. 
Als  der  pfarer  zum  kalenberg  noch  wase  (rot.  zwing.)  17.  — 

A:  110. 
*Als  der  pfingstag  erfüllet  war  (gfang.  li.  vogel)  49. 
*Als  der  philister  here  (guld.  voglgs.)  5.  12.  20. 

Als  der  sabat  vergangen  war  (schra.  folz)  139. 

Als  der  tiranu  grosmechtig  (verg.  wolfr.)  143. 

Als  der  trojauer  here  (verg.  wolfr.)  127.  157. 

Als  die  anftrur  mit  grosser  tiraneye  (blat.  stoln)  lü4. 

Als  die  dreisig  tiraneu  (kreuzt,  wolfr.)  116.  125.  128.  129, 

Als  die  franzosen  mit  eim  her  (schra.  röm.)  120.  125. 
Als  die  göttin  des  draides  (hönw.  wolfr.)  S6. 

Als  die  Israeliten  allesander  (eng.  vog.)  141. 

Als  die  junger  zsam  kamen  in  den  tagen  (höh.  wes.)  1 38. 
*  Als  die  kaiserin  bey  dem  brünlein  schliefe  (low.  flaischer)  1 1 . 
Später  geändert:  Als  nun  d. 

Als  die  landvügt  waren  hochmütig  (tagw.  reg.)  152. 

Als  die  phenicer  auf  ein  tag  (rit.  frau.)  155. 
*Als  die  Sintflut  nam  ent  (rebenw.   vogel)  [Später  im  stark, 
nacht.]  64. 

Als  die  sirer  samaria  (gu.  sachs)  150. 
Als  die  sintflus  nam  ende  (guld.  folglgs )  3. 

Als  die  teurung  nam  überhand  (neu  korw.  hag.)  115. 

Als  die  weisen  waren  dahin  (krügl.  leutsd.)  97. 
Als  durch  den  geist  (krönt,  frau.)  25.  54. 

Als  durch  künig   alexandrum  (klag,  loch.)  98.  122.  137. 
*Als   ein   altes   weib   sterben  wolt  (teilt,   folz)  23.  55.  (kurz. 

mügl.?)  80. 
Als  ein  bauer  beherbergt  het  (klew.  wenk)  50. 
Als  ein  bauer  lag  zu  nacht  .  .  .  (hoft.  schiller)  84. 
Als  einer  frauen  starb  ir  man  (kurz,  nacht.)  9.  25.  45. 

Als  eines  nachts  der  dote  (hag.  frau.)  141. 
Als  ein  gebot  ausginge  weit  (freudw.  schedner)  45. 
Als  ein  Jüngling  zu  Jesu  drat  (leitt.  ort.)  34.  51.  55.  67. 
Als  ein  levitisch  man  von  dem  (alm.  stoll.)  13.  37.  56. 
Als  einmal  krank  ein  bawer  lag  (ohne  angäbe)  78. 
*Als  ein  walfart  (reit,  fülsack)  48.  60.  64.  74.  —  A:  128. 
Als  elisa  troet  fraw  isebel  (neu  sachs)  7. 


182 

Als  ella  küuig  wäre  (kupf.  trau)  2.  7.   lU.  35. 

Als  esopus  (rorw.  pfalz)  SU. 

Als  esopus  an  dem  freimarkt  was  stene  (zugw.  frau)  8S.    Vgl. 

Als  za  verkauften  an  dem  mark  etc. 
Als  eulenspiegel  kam  (kurz  mügl.)  31. 
Als  eulenspiegel  auf  ein  zeit  (spruchw.  sachs?)  23. 
Als  eulenspiegel  mit  schalkheit  (krüglw.  leutzd.)  11.  24. 

Als  exarcitus  (?)  (lind,  dreib.)  107. 

Als  frau  judit  andeclitig  (korw.  her.)  145. 
*Als  gajus  marius  tirauisiret  (gruudw.  frau.)  77.  —  A:  ...  zu 

rom  regiret  144  ..  .  tirauisiret  157. 
Als  gen  himel  für  elia  (verschr.  betz)  39. 
Als  goliat  [nun?]  überwände  (fridw.  fridl)  37. 
*Als  got  einen  man  gotes  send  (radw.  1.  v.  g.)  27.  33.  44. 
Als  got  in  das  verheisen  lande  (baur.  ringsw.)  28. 

Als  got  seinen  propheten  elia  (neu  sachs)  105.  135. 

Als  haidiugiis   Schweden  besas  (hofl.  c.  v.  w.)  100.  105. 
Iü6.  111.   128.     Als  huudigus  .  .  129. 

Als  hanibal  (k.  nacht,  wild)  128.  152. 

Als  hector  riterlich  (lind,  dreib.)  106. 
*Als  hercules  der  küne  helt  (gref.  zorn)  20.  48. 
Als  hercules  het  heldenkraft  (guld.  wolfr.)  48. 
Als  herodes  regiret  (kreuzt,  wolfr.)  42. 

Als  hin  die  weisen  waren  (morg.  krigs.)  112.  126. 
Als  ich  einsmals  mit  meiner  rot[e]  (rosent.  sachs)  90. 
Als  ich  zum  ersten  mal  auszug  (mej'enw.  Schiller)  24. 

Als  im  aufang  erschüfe  got  die  eugel  (eng.  vog.)  110. 

Als  in  deumark  regiret  (hoft.  mar.)  136. 
*Als  in  lamparten  sas  (reb.  vogel)  S.  15. 
Als  in  scithia  war  aufrure  (kurz,  wolfr.)  52. 
Als  in  zehen  jähren  (ohne  ang.)  54. 

Als  isay  seinen  sun  david  sendet  (engelw.  vog.)  36.  —  A :  99. 
*Als  Israel  das  volk   wart  hart   geplaget  (engelw.  vogl.)  49. 

—  A:  102. 
Als  Israel  gefangen  lag  (gelang,  vog.)  '3.  80. 
Als  Israel  sich  het  abkert  von  got  (blüw.  lorenz)  7. 
*Als  Israel  zog  durch  die  wüsten  (lang  reg.)  54.  86. 

Als  Israel  ward  ledig  doch  (hoft.  c.  v.  w.)  118. 
Als  israel  zu  cador  lag  (verschr.  betz)  90. 


183 

Als  Jacob  het  im  leben  (unb.  nestl.)  115. 

Als  Jacob  in  dem  lande  (morg.  krlgs.)  9'.).  102.  104. 
*Als  Jacob  lieb  gewune  (süs.  reg.)  42. 
Als  Jacob  selb  von  bersaba  auszuge  (eng.  vog.)  2. 
Als  Jacob  sterben  (abgesch.  nun.)  8.  40. 
Als  Jacob  wonet  in  dem  land  (lang,  eisl.)  68. 
*Als  jeremias  der  prophete  (laug,  nacht.)  4.  26.  46. 
*Als  Jericho  gewunen  war  (abent.  folz)  41. 

Als  Jesus  Christ  kam  in  die  stat  (verh.  zorn)  153. 
*Als  Jesus  der  herr  ging  (lerchenw.  [endres])  56. 

*  Als  Jesus  für  uns  gen  wolt  in  den  dote  (osterw.  ringsg.)  47. 

Später:  Als  chrlstus  .  .  . 
Als  Jesus  gen  bethanieu  (tagw.  fran.)  19. 

*  Als  Jesus  gen  Jerusalem  (leitt.  ort.)  22.    Vgl.:  Als  christus  .  . 

Als  Jesus  gen  wolt  in  den  dot  (tagw.  vogl)   114. 
Als  Jesus  ging  durch  Jericho  (hernw.  endres)  21. 
Als  Jesus  ginge  in  [den  dot?]  (lil.  vog.)  82. 
*Als  Jesus  hiug  bis  in   den  dot  (unb.   zorn)   51.     Vgl:   Als 
Christus  .  .  . 

Als  Jesus  verlies  judea  und  reiset  zu  (la.  müg.)  120. 

Als  Jesus  von  bethanien  (tagw.  frau.)  111. 

Als  Jesus  war  erstanden  da  (gfa.  vog.)  100. 
Als  Jesus  war  geboren  (stark,  nacht.)  19. 
Als  )esus  zog  vil  volk[eJs  nach  (schuew.  mül.)  40.  56.  67.    Als 

j.  füelgten  \i\  v.  n.  Vi. 
Als  Jesus  zu  capernaum  (gfaug.  vog.)  85. 

Als  jojachim  drey  jare  (trinksch.  hag.)  1  33. 

Als  Joseph  die  zwei  dreum  het  ausgelegt  (neu  sachs)  1 15 

Als  Joseph  in  egiptenlaud  (gfa.  vog.)  115. 
*Als  Joseph  nach  seim  vater  sent  (unb.  zorn)  3. 

Als  Josephs  brlider  schlechte  (hoft.  mar.)  115. 
*Als  Josephs  brüder  wolten  heim   (teilt,  nacht.)  1.    Als  mose 
[!]     ...44. 

Als  Joseph  sent  nach  seim  vatter  (unb.  zorn)  115. 
*Als  josua  einnume  (strafw.  folz)  ".  26.  40.  73. 
Als  juda  hart  (krönt,  frau.)  4(). 

Als  juda  hart  thet  Sünden  (morg.  krigs.)  14S. 

Als  juda  hart  versündet  (3  tön)  142. 

Als  juda  het  gesundet  (frau.  kett.)  131.  137. 


184 

Als  judit  bey  holoferno  (gfa.  vog.)  146. 
Als  Julius  cäsar  zu  rorn  (guld.  sachs.)  50. 
*Als  (cupido)  [Jupiter]  sach  durch  die  tron  (pflügt,  sigh.)  IL 
Als  kirchweih  wäre  (lang,  vog.)  2.5.  51. 
*Als  kung  .  .  .  (hünw.  wolfr.)  35. 

Als  kunig  . .  .  (klagw.  lo.)  133. 

Als  künig  agamemnon  sich  (k.  vog.)  132. 
*Als  künig  assa  starbe  (glasw.  vog.)  40.  —  A:  90.  111.  136. 

Als  künig  david  .  .  .  (unb.  nestl.)  104. 

Als  künig  david  grose  angst  und  not  (blü.  lor.)  114.123.134. 

Als  künig  david  hete  \'il  (leit.  ort.)  146. 

*  Als  kün[i]g  david  samlet  ein  her  mit  verstaut  (lang,  frau.)  26. 

Als  künig  david  sein  eh  brach  (k.  nacht.)  141. 

Als  künig  david  sich  au  seinem  got  (blüw.  lor.)  135. 

Als  künig  david  verfolget  war  .  . .  (gschw.  fluchtw.)  145. 

Als  künig  david  war  von  got  erweit  (eng.  vogl.)  HS. 
Als  küuig  jusaphat  (ohne  aug.)  67. 
Als  kün[i]g  pharao  verachtet  gottes  wort  (10  töne)  88. 

Als  künig  pirus  mechtig  (k.  vesp.  hag.)  154. 
Als  künig  saul  drey  jare  (guld.  voglgs.)  9.  48. 

Als  küuig  saul  ein  lange  zeit  (tagw.  frau.)  100.  106. 
Als  künig  saul  erschlagen  wart  im  streite  (eng.  vog.)  47. 

Als  küuig  saul  sich  het  von  got  gewendet  (engl,  vogel) 
117.  125. 
Als  künig  saul  vor  jaren  (ohne  ang.)  83. 

Als  küuig  selencus  durch  has  (klag,  loch.)  149. 

Als  künig  sifax  gfangen  wart  (gref.  zorn)  99. 
*Als  kunig  wäre  (lang,  vog.)  40. 

*  Als  künig  xerxes  ein  gros  her  (leitt.  reg.)  67.    A.  k.  x.  füret  [!] 

e.  gr.  h.  88. 

Als  man  gewan  thebe   die  stat  (spig.  frau.)  38.  55 

roma  ...  68. 

Als  man  nach  christi  geburt  war  (k.  kanzl.)  127.  139. 
Als  man  1100  schrib  für  war  (blutt.  folz)  151. 
Als  man  nach  christi  geburt  zelet  (bäumt,  folz)  1 46. 
Als  man  nach  christi  gepurt  zelet  klare  (bau.  krigs.)  134. 
Als  man  nach  christi  geburt  zeit   (spig.  frau.)  116.  131. 
Als  mau  simson  sein  weib   verhilt  (abg.  c.  v.  w.)  28.     A.  m. 
simson  ...  60. 


185 

Als  man  vierzehenhundert  zeit  (verschr.  petz)  73. 

Als  mau  zelet  furware  (trau,  [kett.])  11. 

Als  man  zeit  fünfzehnlinndert  acht  nnd  zwanzig  jar  da.  müg.)  23. 

Als  man  zeit  fünfzehnhundert  jar  (spig.  frau.)  134. 

Als  man  zeit  nach  christi  geburt  (k.  nacht.)  118. 

Als  man  zel(e)t  tausend  jar  (neuj.  hag.)  142. 
Als  man   zeit  tausent  acht  vnd  dreissig  jare  (braun  reg.)  49. 

Als  maria  empfangen  hat  (verh.  zoru)  150. 

Als  maria  reinigung  tag  (mey.  wess.)  144. 

Als  mit  denen  von  florenz  het  (schal,  hag.)  135. 

Als  mitritates  der  gros  her  (klag,  lo.)  134.  13S.  151. 
Als  mose  der  schaf  hüt  in  midian  (neu  sachs)  S2. 
Als  mose  fürt  das  volk  von  Israel  (neu  sachs)  64.     ...  ausfürt 

d.  volk  Israel  72. 
*Als  mose  Israel  durch  got  (teilt,  nacht.)  13.  90.  —  A:  108. 
Als  moses  gotes  knechte  (neu  muscatbl.)  30. 
*Als  mose  nach  seim  vater  seut.     Vgl.  Als  Joseph  .  .  . 

Als  nun  adam  und  auch  sein  weibeheten(low.  flaisch.)  145. 
Als  nun  christus  geboren  wäre  (tridw.  frid.j  89. 
Als  nun  der  pfingsten  tage  (süs  vogl)  77. 

Als  nuu  die  tag  kamen  herbei  (gsel.  kri.)  97. 
Als  nun  die  weisen  zogen  hin  (lang  hopfg.)  S.  (verb.  zorn)  30. 

42.  —  A:  121. 
Als  nun  erfült  waren  die  dage  (lang,  nacht.)  42. 

Als  nun  her  künig  david  starb  (frisch,  vog.)  107. 

Als  nun  heteu  empfangen  (süs.  vog.)  120. 

Als  nun  Jacob  gen  sichern  kam   (korw.  hag.)  100.  IM. 
125.  132. 

Als  nach  Jesu  christi  geburt  (k.  nacht.)  101. 

Als  nun  sara  (reut,  füls.)  104.  123.  13o.  145.  154. 

Als  nun  titus  zum  keiser  wart  erwelet  (blutt.  stoln)  142. 
Als  orion  war  ein  berümbter  jeger  (verg.  frau.)  38.  71. 

Als  paulus  gen  Jerusalem  wolt  reisen  (leb.  fleisch.)  149. 
Als  paulus  het  durchgangeu  (krönt.  düU.)  50.  79. 
*Als  paulus  zerstrewet  gottes  gemeine  (eng.  vog.)  17.  18.  89. 
Als  saulus  ...  79.    Als   saulus  z.  die  [!]   gottes  gemeine  67. 
Als  paulus  zuge  (pfabenw.  [endr.])  8. 
*Als  pausanius  der  grosmechtig  (kurz,  reg.)  12.  73. 

Als  perseus  (verg.?  frau.)  127. 


186 

*Als  perseiis  flog  über  mer  (guld.  wolf.)  11.  46. 

Als  pharao  im  lande  (krüu.  dül.)  US.  127. 
Als  philipus  mit  iiame  (krüut.  diill.)  34. 
Als  Pilatus  landpfleger  war  (guld.  wolf.)  34.  Sß. 
*Als  pirithaus  nam  seiu  hippotame  (verg.  frau.)  37.  51.  81.    Als 
petrus  [!]  nam  sein  h.  67. 

Als  regnerus  gewau  in  reusen  lande  (rot.  zwing.)  128. 
Als  salomo  aufbauet  het  (verh.  [zorn])  45.  72. 
*Als  salomo  volendet  (unbek.  nestl.)  61. 
*  Als  sara  abraliam  gar  nichts  gebare  (eng.  vog.)  66.    Vgl.  Da 

sara  .... 
*Als  saulus  zerstrewet  .  .  .  Vgl.  Als  panlus  .  .  . 

Als  seipio  in  krichenland  (freudw.  h.  v.  m)  131.   durch 
kr.  .  .  .  \'M\.   durch  kriege  lang  156. 

Als  sila  het  bezwungen  marium{ho.  ga.  schm.)  142. 152. 154. 

Als  stipartus  mit  seinem  beer  (hoft.  zw.)  144.  ..  .   seim 
schif  her  157. 

Als  titus  war  zu  eim  keiser  erwelet  (blut.  stoll.)  152. 

Als  totilas  der  mechtig  (blü.  schwa )  1(15.  120.  126. 

Als  troja  war  gewnnen  (frau.  kett.)  128.  129. 
Als  ulisses  von  troj^a  schied  (guld.  marn.)  40.  73. 
Als  von  athen  dion  (rebenw.  vog.)  1 1 . 
*Als  vor  kunig  achab  Hoch  elias  (neu.  sachs)  91. 
Als  vor  zelten  die  Starkon  riesen(kurz.reg.)61.  . .  .die  alten  . .  .75. 

Als  xerxes  persia  [!J   wolte   bekrigen  (verg.  frau.)  111. 
.  .  .  kriechenlande  wolt  ...  116. 

Als  zu  den  reusen  in  ir  land  (schnew.  miil.)  141. 

Als  zu  rom  der  keiser  maxeutius  (kelb.  heid.)  139. 
Als  zu  seinem  propheten  elia  (neu  sachs)  6. 
Als  zw  verkauflfen  an  dem  mark  was  stene  (....)  23.    Vgl. 

Als  esopus  etc. 
Alzeit  solt  ir  euch  freuen  in  dem  herren  (fridw.  walt.  drex.)  27. 
*Am  abent  [aber]  am  selben  sabut  (bliiw.  lor.)  75. 
Am  abent  des  sabates  feyertag  (neu  sachs)  47. 
Am  achten  beschreibt  marcus  klar  (teilt,  nacht.)  54. 

Am  acht  und  dreissigisten  klar  (na.  krigs)  134.  138.  150. 
Am  achtzehenden  matheus  (lang,  meyensch.)  19. 
Am  achtzehenden  uns  lucas  (corw.  m.  v.  s.)  49. 
*Am  bodensee  vor  jaren  sas[e]  (ros.  sachs)  78. 


187 

Ambrosius  (alb.  schwa.)  ]'MK  153. 

Am  dreizehendeu   spricht  sirach   (krüglw.  leutsd.)  142. 
Am  driten  buch  saget  mose  au  mitel  (grundw.  frau.)  11. 
Am  driten  sprichte  (puschw.  puschm.)  39. 
Am  driten  spricht  esaias  (schrankw.  folz)  25.  58. 

Am  dritten  tage  wäre  (zinvv.  ehr.)  9S. 

Am  ein  und  funfzigisten  (....)  140. 
Am  ein  vnd  virzigsteu  caput  (kettenw.  folz)  10. 
Am  ein  vnd  virzigisteu  schon  (kettenw.  folz)  fi4. 
*Am  ein  imd  zwanzigisteu  fein  (gfa.  vog.)  133.  147. 
*Am  ersten  tag  der  süsen  brot  (ges.  sachs)  Sl. 
Am  fünften  capitel   schreibt  matheus  (neu  sachs)  24.  65.  80. 

Am  fünften  esaias  spricht  (eich,  losch.)  139. 
Am  fünften  osea  (lind,  treib.)  Ts. 

*Am  fünf  und  zwainzigsteu  jeremias  (gartw.  schm.)  79. 
*Am  funfzehenden  spricht  lucas  ;zart.  frau.)  41. 
Am  hunderten  da  iste  (spruchw.  sachs)  30. 

Aminam  ein  weib  war  (jfrauw.  wild)  131.  134. 
Am  letzten  dauielis  stet  (verh  zorn)  30. 
Am  neuuden  als  aber  christus  (verb.  zorn)  1. 
Am  neunten  matheus  (kreuzt,  walt.)  33. 
Am  neunten  spricht  esaias  (freudw.  h.  v.  m.)  71. 

Am  neunzehenden  meltet  das  (korw.  m.  v.  s.)  142. 
Amor  sprach  zu  menedemo  (teilt,  folz)  47.   Vgl.  Einer  (Ainer  .  .  . 
Amos  am  sechsten  erschrocklich  (bewert,  sachs)  57. 
Am  sechsten  spricht  ad  romanos  (corw.  m.  v.  s  )  14.  15. 

Am  sechzehendeu  klar  (versch.  schm.)  126. 
*Am  sechzehendeu  spricht  lucas  (verb.  zorn)  1.  19.  64.  85. 

Am  selbeu  tag  der  jünger  zwen  (na.  krigs.)  100. 
*Am  sibenden  beschreibt  lucas  (corw.  m.  v.  s.)  12.  30.  55. 
*Am  sibenden  Jesus  sirach  (gsa.  sachs)  59. 

Am  siben  und  dreisigisteu  (teilt,  na.)  120. 

Am  siben  und  zwanzigsten  klar  (na.  krigs.)  139. 

Am  tag  Christi  urstend  (versch.  schm.)  108. 

Am  tag  der  süsen  brot  (versch.  Schmidt)  100. 
Am  tage  (corw.  folz)  26.  39. 

Am  vier  und  zwainzigisten  clare  (fridw.  fridl)  2(i.  90. 
Am  vier  und  zwaiuzigistcu  such  (höh.  folz)  3u. 

Am  vier  und  zwanzigisten  Jeremias  (ho.  ga.  schm.)  102. 110. 


188 

Am  vier  uud  zwanzigsten  lucas  (bew.  sachs.)  32. 
Am  zehenden  thut  sagen  (knabenw.  [schm.])  27. 

Am  zwanzigsten  Jesu  sirach  (frisch,  vog.)  125. 

Am  zwei  uud  zwanzigsten  fiirwar  (korw.  m.  v.  s.)  10-5. 
Anacharsy  philosopho  (kurz,  mag.?)  4S. 
An  dem  achten  beschreibt  marcus  (teilt,  nacht.)  2.  65.  76. 
An  dem  achtzehenden  capitel  (la.  schlagw.  wirt)  70.  73. 
An  dem  anderen  gare  (silb.  sachs)  23.  '.vi. 

Au  dem  dritten  so  klare  (silb.  sachs)  131. 
An  dem  elfteu  beschreibt  lucas  (creuzt.  marner)  11. 
An  dem  elfteu  capitel  (zankw.  lor.  [wess.])  37. 
An  dem  ersten  .  .  .  (schw.  vog.)  33. 

An  dem  fünften  berichte  (vüg.  vog.)  127.  137. 
An  dem  fünften  mit  grawse  (abg.  schw.)  69. 
An  dem  letzten  beschreibt  marcus  (schrankw.  folz)  15. 
An  dem  sechsten  mit  grawse  (abg.  schw.)  32.  52. 
An  dem  tag  der  vrstent  des  herren  (zugw.  zoru)  75. 

An  dem  vier  und  zwanzigsten  fein  (freudw.  sched.)  103. 
An  dem  zwölften  beschriebe  (sumerw.  end.)  56.  72. 
An  dem  zwölften  so  schreibt  lucas  (creuzt.  marner)  46. 

An  der  sabater  einem  da  (nachtw.  krigs.)  1 1 4. 
An  seinem  elften  spricht  lucas  (schrankw.  folz)  72. 

Autigoni  his  eben  (tagw.  nacht.)  156. 

Antonius  ein  pfleger  (hönw.  wolfr.)  11^.   122.  126. 

*  Anzeigen  (kur.  uuuenb,)  67. 

Apeles  der  künstreichest  maler  wase  (hanenkrat  folz)  99. 

Apocalipsis  thut  uns  sagen  (neu  sachs)  135. 
Artabanus  ein  fürst  in  griechenlande  (grundw.  trau.)  S5. 

Arlaxerxes  aus  persia  (radw.  1.  v.  g.)  1(»7. 
Athamanes  eins  kun[i]gs  sun  (hoft.  müg.)  65. 
Auf  einem  dorf  ein  bauer  sas  (teilt,  folz)  3». 
*Auf  stunde  maria  und  ging  allein  (blüw.  lor.)  S. 

Aurelianus  war  zu  roui  (gu.  reg.)  116.  13S. 
Aus  dem  behent  (radw.  fran.)  bt). 
*Aus  denmark  fiir  in  engellande  (streng,  vog.)  bl. 
Aus  der  unmuuding  seugliug  muud  (leit.  ort.)  63. 

*  Aus  norwegen  hadingus  der  gros  fderst  (kelb.  haiden)  2.  IS.  74. 
*Avianus  thut  sagen  (hönw.  wolf)  79. 


189 

Bachus  ein  gut  der  drinker  zunft  (blaben  reg.)  32.  44. 

Baruch  am  dritten  schriebe  (siis  reg.)  52. 

Bei  rappersweil   da  ligt  ein   dorf  (lioft.   danh.)  :i  74.  bl.  88. 

(hoft.  mam.)  fi8. 
*Beronices  die  künigin  (klagw.  lochn.)  S5. 

Betracht  wie  man  beschrieben  hat  (blau,  frau.)  103. 108. 

Bocatius  (rorw.  pfalz)  117.  122.  129. 

Bocatius  beschreibet  das  (pflu.  sich.)  105. 
Bocatius  thut  schreiben  (pflug-t.  sigh.)  31. 
Braiten  die  kleider  an  die  stras  (leit.  ort.)  (13. 

Calistenes  philosophus  (guld.  marner)  9.  33. 

Caspar  goldwurm  schreibt  ein  geschieht  (klew.  weuk.) 
101.  120.   129. 
Christe  thu  dich  erbarmen  (guld.  foglgs.)  8.  Vgl.  Christum  .  .  . 

Christi  meuschwerdung  uns  lucas  (korw.  hag.)  125. 

*  Christi  zukunft  hört  dreyer  art  (versch.  betz)  58. 
Christum  thet  sehr  erbarmen  (guld.  foglgs.)  40.    Vgl.  Christe 

thu  .  .  . 
Christus  am  sechsten  sprichte  (lang,  nun.)  6S. 

Christus  das  volk  ermanet  (gestr.  zi.  ehr.)  140. 
Christus  der  herr  die  jünger  frum  (ham.  nun.)  143. 

*  Christus  der  sag[e]t  (lang,  vog.)  85. 

Christus  der  saget  zu  der  jünger  schare  (eng.  vog.)  89. 
Christus  der  spricht  das  himelreich  (blos.  herw.)  65. 
Christus  der  spricht  das  himelreiche  (ros.  sachs)  0.  38. 
(^'hristus  ging  gen  Jerusalem  (leitt.  ort.)  83. 
Christus  ging  zu  der  stat  hinab  (gsa.  sachs)  13. 
Christus  hat  auferwecket  (lang,  sachs)  48.  55.  03.  70. 
Christus  leret  des  volckes  schar  (kurz  nacht.)  43. 

Christus  lies  von  sein  jüngren  vierzig  tag  (neu  sachs'  141. 

Christus  ratschlaget  (krönt,  wess.)  103.  132.  155. 
Christus  saget  des  menschen  sun  (gsa.  sachs)  88. 

*  Christus  sagt  sein  jüngren  von  der  weit  end  (neu  sachs)  44. 
Christus  sprach  ge  (radw.  frau.)  30.  43. 

*Cirus  der  künigmechtig (pflügt,  sigh.?;  wohl  hagenbl.  frau.)  23. 

Citheus  fort  bekümmert  wart  (leit.  reg.)  89. 

Clar  .  .  .  vgl.  Klar  .  .  . 

Cleopatra  die  küngin  zart  (zart   frau.)  53. 

Clicia  der  ander  verret  (guld.  sachs)  28. 


190 

Clitimestra  (rorw.  pfalz)  52. 
*Constancius  (leit.  fraii.)  11. 

Constantinus  der  keiser  (zirk.  lescb)  116.  118. 
Cornelius  Avar  ein  bauptman  (steigw.  stilkr.)  2.5.   —  A:  (blos. 
berw.)  126. 

DaO  abrabam  (nberl.  eisl.)  48. 

Da  abrabam  vor  der  tür  sas  (mitag.  bag.)  117.  130. 

Da  abrabam  war  alt  und  wolbetaget  (uberl.  sachs)  109. 
Da  antworten  die  klugen  eben  (ros.  sachs)  39. 

Da  batseba  au  iren  sun  (korw.  bekm.)  122.  137. 
Da  begäbe  sieb  zu  der  zeit  (freudw.  scbed.)  ;j7. 
Da  Christus  auferstaudeu  war  (zugw.  zorn)  63. 
Da  Christus  der  heihmde  (lang,  nun.)  12. 

Da  Christus  unser  heiland  rein  (blos.  herw.)  114. 
*Da  das  volk  Israel  lag  hart  gefangen  (uberl.  sachs)  34. 
*Da  der  bauptman  aus   siria  (la.  feldw.  vogl)  76.  —  A:  100. 
110.  133. 

Da  der  hauptman  joab  abner  erstach  (gartw.  schm.)  9S. 
122.  127.    144.  153.     Vgl.  Als  .  .  . 
Da  der  himel  verschlossen  wäre  (zugw.  zorn)  20. 

Da  der  künig  hiskia  frey  (blos.  herw.)  127. 
*Da  der  pfiugstag  erfüllet  wäre  (la.  schlagw.  wirt)  63.  —  A:  109. 

Da  die  philister  zogen  aus  (frei  folz)  131.  155. 
Da  die  weisen  hinzogen  schwinde  (la.  nacht.)  85. 
Dadurch  mein  herlikeit  (reb.  vogl)  15. 

Da  elias  wolt  aus  diser  weit  faren  (ost.  ringsg.)  145.  155. 

Da  gideon  gestorben  wäre  (freudw.  sched.)  111. 
Dagobertus  ein  kuuig  alt  (schwar.  vog.)  16.  54.  74. 
Da  got  ausfuret  Israel  (gsangw.  lescb)  3.  39. 
Da  gott  von  hinen  wolte  füren  (schl.  la.  nacht.)  79. 
Da  ich  zum  ersten  mal  auszug  (mayeuw.  Schill.)  2. 
Da  im  aufang  (vberl.  [eisl.])  45. 
Da  Israel  betränget  war  (freudw.  schechn.)  4c. 
*Da  Jesu  auhinge   das   volk  gemeine   (osterw.   ringsgw.)  31. 

Da  j.  anredet  ....  77. 
Da  Jesu  das  kiudleiu  war  alt  1 2  jare  (kling,  sachs)  29. 
Da  Jesus  der  herre  füre  über  mere':*  (blumw.  schmid)  73. 

')  Vgl.  auch  die  Anfänge  mit  „Als  .  .  .•'  und  ..Wie  .  .". 


191 

Da  Jesus  (fur  uns?)  gen  wolt  in  den  dote  (fridw.  frid.)  54. 

Da  jesns  in  den  dote  (abg.  schw.)  3-1. 

Da  Jesus  in  die  gegent  kam  (blos.  herw.)  50. 

Da  Jesus  nahent  hinzukäme  (schlagw.  wirt.)  118. 
Da  Jesus  war  geboren  (stark,  nacht.)  10.  H9.  Vgl.  Als  .  .  . 
Da  Jesus  wart  geboren  (krönt,  diill.)  27. 
Da  Jesus  war  geboren  weit  (freudw.  sched  )  71. 
Da  kam  die  ander  klage  (lioft.  marner)  50. 
Da  kung  nianasse  ferre  (glasw.  vog.)  ö:?. 
*Da  kunig  achab  schlüge  (abg.  schw.)  2S.  b'.i.  .  .  .  achas  ...  47. 
—  A:  118.  138. 

Da  kunig  nebucatnezar  (blos.  herw.)  125. 
*Da  kunig  pharao  gebot  (paratr.  kettner)  41.  58. 
*Da  kunig  .salomon  regiert  (üb.  bcrgw.  sachs)  22. 

Da  manasse  gefangen  war  (getl.  betz)  131.  133. 
Da  manasse  lag  gfangen  ferre  (glasw.  vog.)  49. 
Da  maria  reinignng  tag  (freudw.  sched.)  89. 
*Da  necho  herauf  zuge  (abg   schw.)  6. 

Daniel  der  prophet  spricht  klar  (gfa.  vog.)  143. 

Danket  dem  herren  alezeit  (k.  nacht.)  122.  134. 
Danket  dem  herren  und  rufet  sein  namen  an  (kornbl.  h.  v. 

norl.)  67. 
Danket  dem  herr(e)n  er  ist  freundlich  (lang,  may.)  61. 
Dantes  zw  florenz  ein  poet  (spieg.  frauj  18.  68. 
*Da  nun  der  pfingsten  tage  (voglw.  vogl)  88. 

Da  nun  Jesus  geboren  war  (gsa.  sachs)  157. 

Da  nun  Joseph  gefangen  lag  (frey  folz)  115.  131. 

Da  nun  saulus  bekeret  war  (freudw.  sched.)  149. 
Darumen  kam  die  zeit  in  quäl  (lang,  may.)  82.   Darum  so  kumpt 

d.  z.  . .  .  18. 
Das  ....  (kurz  schlagw.)  7 1 . 
Das  acht  und  zwainzigiste  uumeri  (neu  sachs)  87. 
Das  acht  und  zwainzigst  sirach  rawcli  (guld.  wolfr.)  29.    Das 
38 st  sirach  ...  69.  86. 

Das  achtzehend  in  der  geschieht  thut  sagen  (ost.  rings.) 
126.  157. 

Das  alte  testamente  (la.  sachs)  lo8.  119. 

Das  ander  buch  erkleret  (....)  113. 

Das  ander  buch  mose  saget  fiirwar  (ros.  sachs)  100. 


192 

Das  ander  buch  samuells  (greif,  hag.)  133. 

Das  ander  buch  uns  saget  (abg.  schwei.)  127.  139. 
Das  ander  gesetz  aus  der  ruet  (uberl.  vog.)  3.  fi7. 

Das  ander  künig  buch  (par.  schw.)  99. 
*Da  sara  abrahams   weib   nichs  gebare  (eng.  vog.)  51.    Vgl. 

Als  sara  .... 
Da  saul  verworffen  war  da  tbet  got  jehen  (eng.  vog.)  45.  S3. 
Das  der  hanptman  dion  (reb.  vog.)  11. 

Das  dreisigist  capitel  (uub.  nestl.)  123. 
Das  dreyzehent  Jesus  sirach  (teilt,  nacht.)  11. 
Das  drit  der  Weisheit  spricht  warhaft  (guld.  mar.)  3. 
Das  dritte  schreibt  lucas  (jungfr.  wild)  66. 
Das  dritt  im  dritten  buch  esre  (hob.  bergw.  sachs)  42. 
Das  dritte  liedlein  in  dem  pare  (ros.  sachs)  36. 

Das  ein  und  dreisigiste  (abg.  schwei.)  109 
*Das  ein  und  dreissigst  schriebe  (abg.  schw.)  17.  18. 
*Das   ein  vud  zwamzigiste  nnmeri  (neu  sachs)  30.    Vgl.  Das 

acht  und —  A:  99.  102.  104.  113.  134.  150. 

Das  ein  und  zwainzigist  mit  nam  (leit.  ort.)  54.  63. 
*Das  ein  und  zwainzigst  clare  (strafw.  folz)  6. 

Das  elfte  capitel  uns  saget  (la.  reg.)  111. 

Das  erst  buch  machabeorum  (ost.  rings.)  122. 

Das  erst  buch  samuel  (na.  kri.)  145. 

Das  erst  buch  samuelis  klar  (freudw.  sehe.)  112. 

Das  erst  buch  samuelis  wist  '.53. 
Das  fünft  zun  römern  auserkoren  (ros.  sachs)  1. 
Das  fünf  und  dreissigst  psalmen  lied  (leit.  ort.)  7. 

Das  funfzeheude  (krö.  wess.)  119.  150. 
Das  fünfzehend  in  exodo  (guld.  sachs)  (iti.  76.  84. 

Das  fünfzehend  melt  fein  (reb.  vog.)  152. 
*Das  fünfzehent  thut  sagen  (knab.  schm.)  41. 81.  (guld.  voglgs.)  69. 
Das  135  st  lied  (leit.  örtl)  39. 
*Das  letzt  in  der  anderen  crouica  (gartw.  schm.)  3.  35. 

Das  neun  und   dreisigst  genesis   (tagw.  vog.)  115.  122. 
*Das  neunzehend  berichte  (knab.  schm.)  17.  18. 

Das   neunzehende  saget  (krö.  dül.)  98.  148 neun- 
zehend uns  .  .  .  lOy.  120. 

Das  samaritisch  fräulein  beim  brunnen  [Ueberschrift !] 
(4hauptt.)  103. 


193 

*Das  sechs  und  zwainzigiste  dar  (schrankw.  folz)  13.  55. 

*Das  sechzehent  (wild,  wild)  60. 

Das  sechzehent  im  richter  buch  (gsangw.  sachs)  77. 

Das  sechzehent  thut  sagen  (höh.  knab.)  32.  (silb.  sachs)  82.  89. 

Das  sibent  im  richterbuch  saget  wie  (neu  sachs)  5. 

Das  siben  und  sibenzigst  psalmen  lied  (zorn.  morg.  .  .  .)  52. 

Das  siebenzehent  in  actis  (frey.  folz)  59.  73. 

Dass  ir  denn  vorhin  haiden  seit  gewesen  (ost.  ringsgw.)  59. 

Da  Steifanus  vol  gelaübens  und  krafte  (ost.  ringsgw.)  23.  53. 

st.  in  des  geistes  kr.?  79. 
Das   vier   und   zwanzigiste  klar  (guld.  fogelgs.)  14.  15.  —  A: 

.  .  .  (süs  Vögel)  139. 
Das  vir  und  zwanzigiste  such  (höh.  folz)  17.  49.  59.    . .  puch  72. 
Das  vier  und  zwanzigiste  zeiget  gute  (leb.  flaisch.)  102. 
Das  vir  und  zwainzigst  mathey  (lang,  eisl.)  86. 
Das  virzehend  ([wild,  t.]  wild)  59.  66. 
Das  virzigist[e]  (jung  frank)  64. 
Das  wort  des  herren  clare  (voglw.  vogel)  6.  55.  90. 

Das   zwei   und  vierzigste  capitel  melde  (eng.  mül.)  143. 
*Das  zwölft  in  actis  uns  bekent  (verb.  zorn)  21.  38.  49. 
*Das  zwölft  in  apocalipsis  (lang,  eisl.)  2.  22. 
Da  thimothens  zuge  (abg.  schw.)  25.  44. 

David  der  küniglich  prophet  (gfa.  vog.)  135. 
David  hat  in  seim  leben  (lang,  sachs)  19. 

David  der  spricht  (leitt.  frau.)  128.  134.  (ror\v.  pfa.)  155. 
David  im  fiinfundzwanzigisten  fein  (.  .  .)  154. 
David  in  dem  huuderten  und  (schoberw.  schober)  153. 
David  saget  fiirware  (sum.  endr.)  102.  127.  132. 
Da  wart  aufheben  in  (lerch.  endr.)  73. 
Demetrius  (rorw.  pfa.)  113.  127. 
Demonax  ein  philosophus  (verk.  beham)  23. 
Dem  sich  der  künig  widersetzt  (hoft.  c.  v.  w.)  15. 
Den  dilla  della  .  .  .  (spieg.  erenb.)  58. 
Den  trunken  macht  der  wein  noch  döUer  (ros.  sachs)  21. 

Der  alte  frume  tobias  (allm.  stoll.)  136. 
Der  ander  fein  (uberzart.  frau.)  71. 
Der  ander  kung  achab  (uberl.  vogel)  3.  14  41.  48.  64.  87. 

Der  ander  spricht  (teilt,  folz)  1(»4. 
Der  bayrisch  fürst  der  lud  zu  gast  (teilt,  folz)  7. 

Haus  Siaclis,  Geinerkbüchlein.  13 


194 

Der  evangelist  lucas  thut  an  fangen  (ost.  rings.)  144. 
*Der  evangelist  matheus  (gefl.  betz)  6.  45.  74.  81.  —  A:  (freudw. 
sched.)  120. 

Der  ewig  got  mit  schmerzen  thut  beklagen  (eng.  vog.) 
117.  131.    ...  sich  beklaget  135.     .  .  .  got  gar  heftig 
sich  beklagt  142. 
Der  hauptman  hanibal  (donerw.  reg.)  4. 
Der  heilig  fruni  prophet  esaias  (lang,  walt.)  74. 
Der  heilig  geist  (radw.  fran.)  80.  —  A:  132.  137.  152. 
Der  heilig  geist  gesendet  wart  (schrankw.  folz)  IS. 
Der  herr  durch  zephaniam  spricht  (gsangw.  sachs)  8. 
*Der  herre  (kurz,  nun.)  69.  (gu.  schlagw.  nun.)  77. 

Der  herre  got  ir  Christen  (frisch,  loscher)  1U9. 
*Der  herre  got  zu  mose  sprach  (gsa.  sachs)  56.  62.  86. 
Der  herr  ist  künig  worden  krönet  (fridw.  fridl)  12. 
Der  herr  sprach  zu  jeremia  (teilt,  krugw.  leutsd.)  5.  17.  43. 
Der  herr  zu  jeremie  sprach  (lang,  may.)  12.  63.  79. 
Der  herr  zu  mose  sprach  also  (leit.  ürtl.)  10.  76.   ...  sagt  also  70. 

Der  künig  belsazar  mit  nam  (la.  metzger)  115. 

Der  künig  david  eben  (silb.  sachs)  139. 

Der  küniglich  prophet  david  (harn,  nu.)  135. 
Der  künig  pharao  verachtet  gottes  wort  (lang,  mügl.)  33. 

Der  künig  salomon  (reb.  vog.)  153. 

Der  prophet  an  dem  fünften  rund  (la.  fe.  vogl)  142. 
Der  römer  gschicht  sagt  uns  mit  nam  (.  .  .)  44. 
Der  schildperger  beschrieben  hat  ([pflügt,  sigh.])  9.  —  A:  147. 

.  .  .  beschreibet  fein  154. 
Der  schwind  poet  lucianus  (allm.  stolle)  33. 
*Der  sun  jerobeam  (la.  ottend.)  IS.  55.  90.    .  .  .  kung  j.  69. 
*  Der  süsen  brot  am  ersten  tage  (la.  schl.  wirt)  61.  —  A:  149. 

Der  türkische  bluthunde  (hönw.  wolfr.)  131.  138.  (abg. 
filfr.  wolf.)  145. 
Der  wein  betreugt  den  stolzen  man  (gefl.  betz)  81.  S6. 

Der  weise  künig  salomon  (neu  jü.  pan.)  154. 
Der  weis  man  spricht  am  virdeu  (distrib.  micli.  herw.)  19. 
Des  herren  wort  geschach  geschwind  (leit.  reg.)  4. 

Die  alten  selten  ein  gewonheit  heten  (gru.  frau.)  13  L 
Die  alt  ging  sagt  dem  kaiser  an  (schw.  vogel)  10. 

Die  auferstehung  christi  klar  (gta.  vog.)  150, 


195 

Die  ballenbinder    Vgl.  Drey  .  .  . 
Die  burger  israel  (reb.  vogel)  15. 

Die  drei  weisen  [üeberschrift !]  (hoft.  mar.)  112. 
Die  edel  kungin  hecuba  (alm.  stoll.)  3S. 
Die  erklerung  jesu.christi  (iinb.  zorn)  6. 
Die  erden  ist  des  herren  (frau.  kettner)  34. 
*Die  franzosische  cronica  (spet.  frau.)  4S. 
Die  ganzen  nacht  er  bey  ir  läge  (ros.  sachs)  16. 

Die  geburt  christi  aber  war  (corw.  hag.)  137. 
Die  hochzeit  wart  bereitet  zwar  (reis,  freudw.  sched.)  9. 
Die  hundertdrey  und  zwainzigst  zir  (kurz,  nacht.)  55. 
*Die  jünger  detten  fragen  (fogelw.  vogel)  12.  37. 
Die  jünger  draten  zu  Jesu  (frisch,  vogel)  86. 

Die  Opferung  im  tempel  [üeberschrift!]  (neu  sachs)  112. 

Die  Schrift  sagt  klar  .  .  .  (lil.  vog.)  118. 
Die  sechste  plag  (5  tön)  36. 
*Die  Übeltat  (rorw.  pfalz)  12.  27.  44.  —  A:  111. 
Die  war  geschieht  sagt  uns  mit  nam  (radw.  1.  v.  g.)  53. 
Die  wa  sol  neraen  reicht?  (nas  ges.  wi.)  66. 

Die  weil  s.  petrus  ging  auf  diser  erden  (spig.  erenb.)  148. 

Die  Weisheit  erhebet  mit  freuden  gare  (ost.  ringsg.)  127. 

Die  Weisheit  saget  feine  (silb.  sachs)  119. 
Diocletianus  wart[e]  geboren  (verg.  frau.)  37.   . .  der  wart .  .  61. 
Diodorus  sicukis  schreibet  dar  (....)  45. 
Dien  zu  athen  der  dewer  hauptmane  (feu.  buchn.)  29. 
Dir  we  du  arge  State  (vog.  vog.)  6.  IS. 
Do  .  .  .    Vgl.  stets  Da  .  .  . 
Dot  krank  hiskia  läge  (par,  schwarz.)  33. 

Drei  amt  im  alten  testament  (gsa.  sachs)  127. 
"*  Drey  ballenbinder  gingen  zu  dem  weine  (schwi.  frau.)  9. 
Drei  beuerin  beschlossen  pey  dem  weine  (spig.  erenb.)  9. 
*Drey  blind  christus  erleuchtet  het  (3  tön)  70.  —  A:  ....  er- 
leuchten thet  (freud.  sched.)  132.  135. 
Drey  brüder  hüten  mit  eiuander  hause  (spig.  erenb.)  63. 
Dreyerley  weis  der  hellig  geist  (schrank w.  folz)  88. 
*Dreyerlei  werk  der  heilig  geist  (corw.  m.  s.)  63.  78.  —  A:  121. 

131. 
Dreyerley  werk  der  heilig  geist  (bew.  sachs)  39.    Dreyerley 
frucht ...  55. 

13* 


196 

Drey  feinde  het  (drey  vberl.  t.)  65. 
Drey  fruchte  gros  (leit.  nacht.)  32. 

Drey  grose  heer  gingen  plötzlich  zu  gründe  (rot. 
Drey  gros  tirannen  (3  tön.)  13.  [zwing.)  1.55. 

Drey  guter  freund  waren  beysamen  (ros.  sachs)  143. 
*Drey  beide  kunig  david  het  (ges.  lesch)  12.  22,  —  A:  102.  112. 
Drey  künig  israel  (uberl.  fogl)  3.  60. 

Drey  kiin[e]  held  im  alten  testamente  (uberl.  sachs,  vogl,  eisi.)  1. 
Drey  mal  hat  zeugnns  geben  (lang,  nun.)  10.  35. 
Drey  man  haben  gewant  in  irem  leben  (rot.  zwinger)  43. 
Drey  strafred  det  cato  der  weis  (blab.  reg.)  14. 
Drey  stück  mich  hart  vertriesen  (.  .  .)  38. 
*Drey  sünd  strafet  der  heilig  geist  (bew.  sachs)  77. 
*Drey  thirannen  haben  durchecht  (3  tön.)  3S.   (frei  [folz])  45. 
*  Durch  esopum  ist  uns  beschrieben  ([siis.  harter])  68.  SS. 

Eclesiastes  sprichte  (spruchw.  sachs)  47. 
Eclesiasticus  berichte  (ros.  sachs)  21.  '2b. 
Eclesiasticus  beschriebe  (süs.  harter)  27. 
Eclesiasticus  zeigt  an  (hoft.  mügl.)  40. 

Eil  und  erlöse  mich  (reb.  vogel)  128. 
Eim  bauren  war  im  pauch  nit  recht  (mayenw.  schiller)  40.  50. 
Ein  abgot  war  zu  babilon  (uberl.  stilkrig)  14. 

Ein  abt  wont  in  dem  baj^erland  (hoft.  schi.)  12S. 
Ein  adler  einem  hasen  lang  nachstelet  (rot.  zwinger)  14. 

Ein  alter  edelmane  (bäumt,  folz)  146. 
*Ein   alter   man   der  nam  ein  junge  frawen  (grundw.  frau.) 

14.  78.  .  .  .  ein  alte  [!]...  81. 
Ein  alter  man  der  wase  (spruchw.  sachs)  31. 

Ein  alts  weib  het  ein  jungen  man  (spet.  frau.)  101. 
Ein  alt  weib  frw  ausginge  (verg.  wolfr.)  öS.  72. 
Ein  augenblick  so  wert  allein  dein  zoren  (kling,  sachs)  43. 

Ein  bauer  het  ein  knecht  fürwar  (lil.  vog.)  99. 
Ein  bauer  het  gar  ein  unheuslich  weibe  (blutt.  stoll.)  23.  43. 
*Ein  bauernknecht  (feyelw.  folz.)  2.  —  A:  121. 
Ein  bauern  maid  trug  heim  ein  purden  gras  (kurz,  sachs)  6.  — 

A:  E.  baurenmaid  trug  ein  grose  bürd  gras  14S. 
*Ein  bauer  sas  (feyelw.  tolz)  2.  35.  (teilt,  folz?)  23. 
Ein  bauer  sas  zu  poppeureut  (schätzt,  vog.)  42, 


197 

Ein  bauer  thet  mich  fragen  (ros.  sachs?)  35. 

Ein  bauer  thet  pey  seim  sun  hainzen  schicken  (blutt.  stoU.)  75. 

Ein  bauer  wolt  gewinen  ein  gfateren  (ros.  sachs?)  59. 

Ein  baur  dem  teufel  sich  ergäbe  (k.  wolfr.)  118. 
Ein  bayer    mit    eim   Schwaben    zug  (hoft.   mügl.)    12.  (kurz. 

mügl?)  69. 
Ein  bayer  und  ein  Schwab  gen  walde  ginge  (rot.  zwinger)  86. 
Ein  beckenknecht  der  peichtet  einem  pfaffen  (spig.  erenb.)  71. 
Ein  beuerin  drey  düchter  hete  (senft.  harder)  23. 
Ein  bierbrew  in  münchen   der  stat  (kurz,  vogl?)  46.  (jüngl. 

otend.)  50. 
*Ein  böses  weib  (feylw.  folz.)  60. 
*Ein  bös  weib  het  ein  junger  man  (....)  19. 
Ein  bürger  .  .  .  (gref.  zorn)  14. 
*Ein  cardinal  (feyelw.  folz)  31.  03.  —  A:   146. 
Ein  klare  ||  und  wäre  (corw.  folz)  31. 
Ein  Christenmensch   sol  hüten  sich  vor  trunkenheit  (gsangw. 

rom.)  26.  45. 
Ein  dorf  das  liget  in  dem  frankenlande  (spigelt.  erenb.)  34. 
Ein  edelman  in  franken  sas  (graben  reg?)  80. 
Ein  edelman  in  Schweden  sas  (clew.  [wenck])  45. 
Ein  edelman  lüde  einmal  (spig.  frau.)  23. 

Ein  einfeltiger  man  (k.  mügl.)  148. 

Einen  schönen  psalmen  mit  fleis  (feilf.  flo.  framer)  157. 
*  Einer  [vgl.  Als  einer  frawen   starb  .  .  .]  der  starb   ir  man 

(kurz,  nacht.)  45. 
Einer  sprach  zu  menedemo  (teilt,  folz)  15.    Vgl.  Amor  .  .  . 

Ein  fazman  der  wolt  beichten  (silb.  sachs)  102. 

Ein  feines  .  .  .  (rorw.  pfalz)  118. 

Ein  figur  ist  uns  auf  christum  klar  geben  (eng.  mül.)  149. 
Ein  frau  het  einen  vollen  man  (erent.  erenb.)  2. 
Ein  gierten  thet  ich  fragen  (hagenbl.  frau.)  25. 

Ein  glückseliges  neues  jar  (gsa.  sachs)  143.  (blos  herw.) 
156. 
*Ein  gut  gesel  fragt  mich  der  mer  (pflügt,  sigh.)  15.  42.  — 
A:  141. 

Ein  historia  thut  uns  sagen  (glas,  vog.)  156. 
Ein  hungeriger  fuchs  nach  speis  ging  ause  (grundw.  frau.)  32. 
*Ein  inbrünstig  und  ernstliches  gebet  (blüw.  lor.)  51. 


198 

Ein  junge  maid  die  beichtet  einem  pfaflfen  (blut.  stoll.)  128. 
Ein  jüngeling  zu  Jesu  drat  (leit.  ort.)  78. 
Ein  junger  gsel  det  einem  munich  peichten  (grundw.  frau.)  82. 
Ein  junger  man   der  nam  ein  alte  frawen  (grundw.  frau.)  73. 
Ein  junge  schöne  witfraw  was  (pflügt,  sigh.)  11. 

Ein  Jungfrau  his  armonia  (k.  nacht.)  129.  151.  156. 
*Ein  Jungfrau  his  atalanta  (guld.  sachs)  17.  46.  52.  —  A:  111. 

116. 
Ein  Jungfrau  in  eim  closter  war  (flamw.  wolfr.)  2'J. 
Ein  Jüngling  resürgsnah  wurde  genenet  (rot.  zwinger)  24. 

Ein  Jüngling  war  genande  (guld.  kanzl.)  119. 
Ein  Jüngling  wart  vertrieben  (hob.  ket.)  26.  64.  83. 
*Ein  kaiser  rit  durch  einen  walt  (kurz  nacht.)  18.  68.  —  A:  101. 
*Ein  kaiser  sas  zu  rome  (silb.  sachs)  58.  69. 
Ein  kaufman  rinaldus  [wäre?]  genande  .  .  .  (kelberw.)  lü. 
Ein  kaufman  wolt  zu  nürnberg  aus  der  State  (spig.  erenb.) 

78.    ...  in  der  st.  91. 
Ein  könig  ceix  war  genant  (spet.  frau.)  24. 

Ein  künigin  in  siria  [caria?]  (gsel  krig.)  132. 
*  Ein  könig  in  lidia  dem  land  wase  (grundw.  frau.)  55  .  .  sase 
67.    Ein  könig  in  india  [dem  land]  sase  .  .  .  [hierher?]  76. 

Ein  könig  in  partia  sas  (gselnw.  krigs.")  135. 
Ein  könig  war  genande  (silb.  sachs)  19.  31.  45.  68. 
Ein  könig  wont  in  india  (jungf.  vog.)  25. 
Ein  kremer  ging  durch  einen  walt  (kurz,  vog.)  7.  .39.  46.  58. 

Ein  landgraf  sas  in  hessen  weit  (schra.  röm.)  137. 
Ein  lanzknecht  kam  auf  einen  tag  (schwa.  vogel)  5.  57. 
Ein  lob  in  einem  walde  lag  (kurz,  vog.)  26. 
Ein  listig  gailende  kra  sase  (kurz,  reg.)  20.  29. 
Ein  mal  ein  lanzknecht  käme  (guld.  wolfr.?)  55. 
Ein  man  der  het  ein  böses  weibe  (jungfrauw.  vog.)  78. 
*Ein  man  ein  böses  weibe  het  (pflügt,  sigh.)  43.  (plueton  [!]) 

46.  —  A:  (pflüg,  sigh.)  144.   148.   153. 
Ein  man  his  hieb  war  in  ur  dem  lande  (uberl.  sachs)  37. 
Ein  man  sein  frauen  schlüge  (spruchw.  sachs)  21. 

Ein  man  wäre   in   rem  der  stat  (tagw.  vogl)  130.  152. 
.  .  .  war  in  roma  ...  135. 
*Ein  man  was  jairus  genente  (zugw.   zom)  3.  10.  41.  86.  — 
A:  98.  124?. 


199 

Ein  maul  das  ging  auf  einer  waid  (radw.  1.  v.  g.)  2.  16.     Ein 

mal  da  ging  etc.  70. 
Ein   meil  von  gmünd  im   schwabenland   (hamerw.  lesch)  26. 
Ein  messner  in  eim  dorffe  sas  (frisch,  vog.)  74.  —  A:  130. 
Ein  messner  wont  zu  Wendelstein  (scbw.  klingsor)  35.  .  .  war 
7A1  ...  91. 

Ein  mezger  sas  zu  weihenzell  (feu.  lesch)  154. 
Ein  müller  einen  esel  het  (flamw.  wolfr.)  37.  55.  86. 
Ein  münich  alt  fragt  ich  der  mere  (rosent.  sachs)  59. 

Ein  onmeis  durstig  war  (k.  miigl.)  131. 
Ein  reicher  kaufman  het  ein  sun   (frau  erent.  erenb.)  15.  41. 

91.  —  A:  11)5. 
Ein  reicher  küaig  hies  midas  (guld.  sachs)  3S 

Ein  ritter   auf  ein  zeit  (k.  miigl.)  9S.     Ein  richter  .  .  . 
104.  136. 
Ein  reuter  rit  ein  ganzen  tag  (frisch,  vog.)  83. 
*Ein  riter  wonet  in  provincia  dem  lant  (gsangw.  rom.)  64. 
Eins  abenz  ir  acht  in  eim  wirtshaus  sasen  (grundw.  frau)  57. 
Eins  abenz  sas  ein  bawer  bey  dem  wein  (kurz  sachs)  41. 
Ein  Schneider  der  krank  läge  (silb.  sachs)  23. 
Ein  Schneider  die  gewonheit  het  (hoft.  miigl.)  11, 
*Ein  Schneider  ent  sein  leben  (grü.  frau.)  48. 
Ein  Schneider  het  ein  weib  (reb.  vogel)  42. 
Ein  Schneider  und  ein  edelman  (hagelw.  hiilz.)  46. 

Ein  schöne  histori  lürwar  (senft.  nacht.)  154. 

Eine  schöne  1er  thut  geben  (krö.  dül.)  154. 
Ein  schönes  weib  (feyel.  folz)  72. 
*Ein  Schuster  in  eim  dorfe  sas  (steigw.  pog.)  60.  —  A :  121. 126. 

Ein  schwank  ist  geschehen  vor  kurzen  jaren  (gru.  frau.) 
134. 
Eins  mals  da  war  ein  alter  man  (guld.  maruer)  13. 

Eins  mals  der  lucifer  hilt  einen  rate  (rot.  zwing.)  103. 
hilt  der  1:  .  .  .  107.  110.  IIS.  124.  143. 
Eins  mals  ein  armer  bauer  war  (....)  48. 
Eins  mals  ein  baurenknecht  (.  .  .  .)  71. 
Einsmals  ein  reicher  burger  sas  (flamw.  wolfr.)  13. 

Einsmals  ein  reicher  künig  war  (k.  vog.)  128. 
Einsmals  ein  reiche  witfrau  war  (hoft.  schill.)  29. 
*  Einsmals  ein  reuter  drabet  (henw.  wolfr.)  9.  43. 


200 

Einsmals  ich  spacirn  ging  .  .  .  (schw.  vog.)  27. 
*Einstuals  in  heiser  sumerzeit  (feuerw.  lesch)  46. 

Einmals  petrus  von  got  begert  (steig,  pogner)  141. 

*  Einsmals  thet  eine  fragen  (hönw.  wolfr.)  SO.    Vgl.  E.  det  ich 

ein  .  .  .  Prot.  II,  258. 
Einsmals  thet  ich  ein  alten  fragen  (ros.  sachs)  49. 

Einsmals  über  land  zog  ein  schwabe  (k.  reg.)  124. 
Eins  nachts  lag  ich  in  schlafes  quäle  (höh.  stoll.)  90. 
Eins  nachts  sach  ich  in  einem  träume  (ros.  sachs)  45. 
Ein  spigelglas  hat  die  natur  (spig.  frau.)  77. 
Ein  tages  fund  der  vogel  schar  (schw.  kUngsor)  27. 
Eins  tages  ich  spacirt  (süs.  Schill.)  SS. 

*  Eins  tages  leret  mich  mein  vater  alt  (kurz  sachs)  4. 
Eins  tages  sas  ich  unter  guten  schwenken  (rot.  zwing.)  II. 

Eins  tags  fragt  ich  ein  doctor  weis  (steig,  bog.)  125. 
Eins  tags  ging  er  widerum  hin  (graben  reg.?)  Su. 

Einfs]  tag(e)s  hört  ich  zu  leibz(i)g  von  guten  schwenken 

(rot.  zwi.)  101. 
Eins  tags  liefen  über  ein  breite   beide  (blut.  sto.)  14S. 

*  Eins  tags  ich  einen  alten  fragt  (guld.  marner)  S7.    Vgl.  Eins 

mals  .  .  .  Prot.  II,  259. 

Ein  Steinmetz  mich  eins  fragen  thet  (klew.  wenk)  136. 
*Ein  stolzer  Schneider  aut  ein  zeit  (kurz  nacht.)  51. 
Ein  Student  schön  gerad  von  leib  (lil.  vogel)  58. 
Ein  taub  nist  auf  eim  paumen  hoch  (maj".  Schill.)  41. 
Ein  tigertier  wonet  in  einem  walde  (kurz  sachs)  42. 

Ein  tirann  war  cararius  genenet  (gartw.  schm.)  112.  115. 
119.  120.  1.^4. 
Ein  traurig  histori  der  liebe  (ros.  sachs)  57. 
Ein  trunkenpolz  der  het  geschlembt  (hoft.  schill.)  50. 

Ein  wäre  (rorw.  pfalz)  113. 
Ein  weise  frau  die  pawt  ir  haus  (unb.  zorn)  21. 

Ein  weiser 137. 

Ein  weis  man  von  parise  (hönw.  wolfr.)  31.  .  .  .  rodise  S5. 

Ein  wolf  an  einer  wilde  (verg.  wolfr.)  45. 

Ein  wolf  der  fand  zw  vesper  zeit  (verk.  ton  beb.)  69. 

Ein  wnchrer  Avar  gestorben  (...)  66. 

*Ein  wunderlich  histori  (gesch.  nacht.)  9.  72. 

*E  Jesus  ging  in  dote  (abg.  schw.)  34, 


201 

Erfreu  ....  dir  (jgfranw.  wi.)  136. 
Er  legt  ine  nun  auf  die  erd  (gefl.  petz)  61. 

Erhöre  o  got  mein  gebet  (bhimw.  most)  124. 12S.  131.  157. 
*  Erzürn   dich  nit  spricht  david  ob  dem  posen  (uberl.  sachs) 
26.  37.  39.  44.  57.  66.  72. 

Esaias  (gu.  radw.  frau.)  103. 
Esaias  am  achten  klar  (gsangw.  lesch)  27.  82. 

Esaias  der  prophet  spricht  (jüngl.  panz.)  132. 
Esaias  am  elften  spricht  ein  riiet  (höh.  gartw.  schm.)  56.  67. 

Esaias  am  fünften  spricht  (aichh.  losch.)  110. 
Esaias  am  neunden  dar  (gsang.  Jesch)  8.  24. 

Esaias  anzeigt  am  neunten  eben  (eng.  vog.)  97. 
Esaias  hat  prophezeit  (lang,  nacht?)  74. 
Esaias  spricht  we  dir  haus  (lang,  eisl.)  3.  .  .  .  o  dw  haus  31. 

60.  76. 
Esaias  zaigt  an  (lind,  treib.)  68. 
Esaias  zaigt  ane  .  .  .  .  ?  (spruchw.  sachs)  5. 
*Es  begäbe  sich  das  Jesus  (lil.  vog.)  31.  41.  64.  74.  76. 
Es  begäbe  sich  zu  der  zeit  (freudw.  schechn.)  22.  —  A:  (schra. 

folz)  147. 
Es  begab  sich  im  elften  jar  (schrankw.  folz)  50. 
Es  begab   sich   im   ersten  [?]  jar   (schrankw.  folz)  81  =  dem 

vorigen  ?. 
Es  begab  sich  nach  deme  (krönt,  düller)  22. 

Es  beschreibet  herodotus  (senft.  nacht.)  146.  154. 
Es  bescbreib[e]t  on  mitel  (kupf  frau.)  4. 
'^Es  beschreibet  lucas  (jungfr.  wild)  71.  75. 

Es  beschreibet  valerius  (gu.  wolfr.)  97. 

Es  beschreibt  matheus  (lerch.  endr.)  155. 
*Es  beschreibt  plutarchns  (kur.  mügl.)  2. 

Escheies  der  poete  (hönw.  wolfr.)  124. 
Eschiles  der  weis  mone  (hünw.  wolfr.)  9.   16.  91.     Vgl.  später 

E.  der  poete  .... 
*Es  für  ein  junger  bauer  stolz  (hagelw.  hülz.)  77.   Es  fürt .  .  84. 
Es  ging  eiu  bauer  alte  (wurgendr.)  58. 

Es  hat  beschriben  (krö.  wess.)  97. 

Es  hat  ein  vater  seinem  sun  (gu.  reg.)  122. 

Es  hat  sich  zugetragen  (kreuzt,  wolfr.)  145. 
Es  hat  vor  etling  jaren  (hagenbl.  frau.)  20. 


202 

Es  hies  ein  jungling  ciipressus  (kurz  nacht.)  35. 

Es  hies  ein  tiran  caracus  (gu.  reg.)  106.  15.5. 

Es  ist  in  diser  weit  gemein  (morg.  driil.)  154. 

Es  kam  ein  landsknecht  auf  der  gart  (schalm.  hag.)  140. 

Es  klaget  got  (na.  wild)  l;iS. 
Es  lag  im  grünen  walde  (siis  reg.)  2. 

Es  loff  ein  lanzknecht  auf  der  gart  (hoft.  schill.)  b3.    Vgl. 
Ein  lanzknecht  käme  etc. 

Esopus  thut  uns  sagen  (hönw.  wolfr.)  124. 
*Es  saget  (kurz,  nun.)  3.  22.  75.  (corw.  folz)  19. 
Es  saget  aber  ein  gleichnus  (freudw.  h.  v.  m.)  75. 
Es  saget  der  prophet  esaias  (.  .  .)  2S. 
Es  saget  ein  schöne  gleichnus  (verb.  mezg.)  65. 
Es  saget  jeremias  der  prophete  (low.  fleischer)  64. 

Es  saget  kunig  salomo  (tagw.  frau.)  107.  109. 
Es  sagt  das  sechst  caput  (hauptt.  danh.)  40. 
Es  sagt  Jesus  (lang,  mezg.)  S5. 
Es  sas  ein  bawer  bey  dem  wein  (teilt,  folz)  49.  79. 

Es  sas  ein  edelman  (....)  140. 
*  Es  sas  ein  fischer  an  der  rön  (abent.  folz)  26.41.  —  A:  106. 

116. 
Es  sassen  etlich  pawren  (höh.  ketn.)  84. 

Es  schreibet  (k.  nun.)  101.  134. 

Es  schreibet  felix  hemerlein  (k.  vog.)  112. 

Es  schreibet  der  prophete  (gu.  voglgs.)  104. 
*Es  schreibet  matheus  (versch.  schm.)  53.  —  A:  97. 

Es  schreibet  plutarchus  (k.  miigl.)  129. 
Es  schreibet  uns  adelphonsus  (alm.  stoll.)  16. 

Es  schreibet  uns  ein  weiser  poet  zware  (gru.  frau.)  103. 

Es  schreibet  uns  matheus  fein  (schnew.  miil.)  108. 
*Es  schreibet  uns  valerius  (guld.  wolfr.)  43. 
*Es   schreibt  herodotus   (kurz,   miigl.)  38.  59.  86.  —  A:  98. 

126.  147. 
Es  schreibt  in  seinem  alcoran  (creuzt.  marn.)  15. 
Es  schreibt  johanes  stobeus  (creuzt.  marner)  84. 

Es  schreibt  lucas  (leitt.  nacht.)  112. 
*Es  schreibt  marcus  (leit.  nacht.)  26.  61.  (leitt.  fraw.)  62.  67.  70. 

Es  schreibt  matheus  klar  (lerch.  end.)  103. 
Es  schreibt  mose  (grauen  reg.)  75. 


203 

Es  schreibt  von  der  nachteulen  (tagw.  nacht.)  25.  38.  —  A:  118. 

Es  schribe  (k.  nu.)  139. 
Es  sprichte  (corw.  folz)  25.  40. 

*Es  spricht  künig  david  (lerch.  endr.)  73.  —  A:  102.  105.  113. 
*Es  spricht  lucas  (leit.  nacht.)  71. 
Es  stet  im  driten  puch  esre  (höh.  bergw.  sachs)  82. 
Es  stunden  auf  ein  zeite  (guld.  reg.)  32. 
Es  sungen  (corw.  folz)  9.  25.  60. 

Es  verdingt  sich  ein  baurenknecht  (hoft.  mügl.)  97.  101. 
128.  131. 
Es  war  ein  graf  zu  sunenberg  (gref.  zorn)  6. 

Es  war  genent  ein  keiser  (bliiw.  schwarz.)  128.  144. 
Es  war  ein  könig  zu  edom  (schätzt,  vogel)  34.  46. 
Es  wonet  ein   schildkröt  bey  einem  prunen  (grundw.  frau.) 

fiO.  80. 
Es  wont  ein  könig  in  egiptenlande  (verg.  frau.)  70. 
Eulenspigel  einmal  gen  maidwerk  kome  (blutt.  stoU.)  37. 
*Eulenspigel  ein  messner  war  (hoft.  schill.)  13.  26.  29.  31. 
Eulenspigel  fiel  auf  ein  zeit  (abent.  folz)  30. 
Eulenspigel  gen  praunschweig  kom  (blut.  folz)  13. 
Eulenspigel  gen  roma  kom  (verk.  beb.)  9. 
Eulenspigel  kam  auf  ein  schlos  (mayenw.  Schill.)  24.  48.  65. 
Eulenspigel  noch  junge  (spruchw.  sachs)  9.  37. 
Eulenspigel  vor  jaren  (spruchw.  sachs)  39. 

Eusebius  beschreibet  klar  (freudw.  roseng.)  104. 112.  117. 
*Eusebius  beschriebe  (siis.  reg.)  4S.  55.  88. 
Exodo  am  dreyzehenden  capitel  (eng.  vog.)  6.  24.  74. 
Ezechiel  (höh.  schwarzb.)  57.  72  (morenw.?)  42. 

Ezechiel  schreibet  gewis  (morgenw.  drül.)  109.  113. 
Ezechiel  spricht  durch  den  geist  (gefl.  betz)  36.    . ,  spricht .  . 
40.  61.  77. 

Ezechiel  schreit  waffen  (strafw.  vogl?  [folz])  117. 
Ezechiel  thut  sprechen  (morenw.)  21.42(?). 

Felix  hemerlein  schreibet  klar  (ptiugt.  sigh.)  124. 

Franciscus  petrarcha  tut  sagen  (k.  reg.)  135. 
Fraw  helena  (rorw.  pfalz)  10.  83. 
*Frei  schreibt  esaias  am  vierten  (glasw.  h.  vog.)  58. 

Freuet  euch  alzumal  (reb.  vog.)  14ti. 


204 

*  Freuet  euch  in  Jerusalem  der  stat  (hob.  gartw.  schm.)  -15. 

...  mit  j.  ...  66.  —  A:  ...  mit  ...  97.  12.5. 
Freut  euch  ihr  christenleute  (kupf.  frau.)  30.  71. 

Freut  euch  zu  dem  beschlus  (hönw.  ferb.)  126. 

Frolock  du  werde  Christenheit  (korw.  m.  v.  s.)  112. 
Frolocket  all  ihr  christenleut  (par.  ketn.)  26. 
Frolocket  all  mit  henden  .  .  .  ?  (glasw.  vog.)  47. 

*  Frolocket  ihr  völcker  mit  henden  (glasw.  vog.)  10.  36.  69.  91. 

—  A:  Frolockt  ihr  v.  mit  den  h.  123.  124.  127. 

Frolockt  ihr  Christen  mechtig  (abg.  schwei.)  1 37. 
Frolockt  ihr  werden  christenleut  (korw.  m.  v.  s.)  144. 
Fru  thet  jonatan  diese  potschaft  werben  (kling,  sachs)  10. 
*Funfiferley  werk  christus  alhir(e)  auf  erden  thet  (4  hauptt. ; 
lang.  mügl.  etc.)  13.    F.  Wunderwerk  thet  ehr.  hie  auf  e.  38. 
49.  65.  87.    F.  Wunderwerk  so  thet  ...  74.  —  A:  Fünferley 
w.  thet  christus  hie  auf  erd  101. 

Fünfhundert  eben  (leitt.  nacht.?;  [kurz,  frankj  vgl.  Prot. 
IL  s.  265)  137. 

Gabriel  da  (leitt.  nacht.)  137. 
Gabriel  wart  gesante  (abg.  schw.)  36. 

Gar  kleglich  ruft  zu  gote  (hün.  ferb.)  101.  121.  131.  153. 
*Gedenck   o   herr  wie  es  uns  get  (leitt.  ort.)  79.  —  A:   108. 

112.  124. 
Gelobt  sey  got  in  seinem  tron  (blos.  herv\'.)  90. 

Geu  augsburg  kam  eins  mals  an  gfer  (frösch.  frau.)  1Ö6. 
Gen  frankfurt  ein  zanbrecher  kam  (kurz,  mügl.?)  SO. 
Gesanges  kunst  hat  mich  von  jugent  auf  erfreut  (lang,  frau.)  2. 
Gesta  romanorura  uns  saget  (hoft.  danh.)  44. 

Gleichwie   in   dem   sumer   der  sehne   (narenw.  schrot.) 
145.  155. 

Gloria  in  (rorw.  pfalz)  156. 

Glückselig  ist  zu  schetzen  nicht  (inei.  wess.)  157. 

Gordianus  ein  keiser  war  (gu.  sachs)  123. 
Gott  auserkoren  (frül.  morg.  schwarzp.)  69. 
*Gott  beschuf  adam  im  anfange  (fridw.  walt.  drexel)  S. 

Got  der  herr  gar  nicht  leiden  kann  (hoft.  zwing.)  142. 
Gott  der  ist  unser  Zuversicht  (par.  ket.)  13.  3(). 
Gott  du  bist  in  juda  bekant  (gsangw.  sachs)  16. 


205 

Gott  erschin  isaac  zu  nachte  (fridw.  w.  drexel)  3.  S4.  90.    .  .  er- 

schin  abraham  .  .  86. 
Gott  griis  den  meister  gut  (kurz,  mügl.)  53. 
Gott  griis  euch  lieben  singer  fein  (rit.  frau.)  22. 
Gott  griis  euch  singer  alle  (hönw.  wolfr.)  SU. 
Gott  hilif  mir  wan  die  .  .  .  (lang,  eisl.)  75. 

*  Gottloser  künig  drey  (üb.  vogel)  24. 

Gott  man  lobet  dich  in  der  stille  zu  ziou  (la.  mügl.)  123. 
Gott  sey  genedig  mir  (lerch.  end )  123.  136. 

*  Gott  sey  mit  euch  im  tride  eben  (fridw.  drex.)  84.  Vgl.  später 

(i.  d.  Protoc):  G.  s.  m.  uns  etc. 
Gott  sprach  (....)  87. 

Gott  sprach  ezechiel  (la.  singer)  136. 
Gott  sprach  ezechiel  mach  ein  weclage  (low.  [flaisch.])  22. 
Gott  sprach  mose  (leit.  nacht.)  37. 

Gott  sprach  zu  samuel  warlich  (gefl.  most)  115.  131. 

Gott  spricht  es  kumet  sich  die  zeit  (lauterw.  pirsch.)  132. 

*  Gott  vater  hat  den  heilling  geist[e]  (la.  nacht.)  35. 

Gott  wül  sich  unsfer)  erbarmen  (knab.  schm.)  107. 
Gros  lucas  im  andren  caput  anfinge  (ost.  ringsgw.)  84. 

Habacuk  thut  anzeigen  (zankw.  wess.)  148. 

*  Hab  achte  (gu.  schlagw.  nu.)  68.  —  A :  132. 
Hadingus  aus  norwegen  der  gros  fürst  (kelb.  haid.)  23. 

Hagwartus  war  aus  Schweden    grü.  frau.)  109.  120, 
Hamilcar  ein  hauptmane  (hag.  frau.)  113.  123.  127.150. 

'■'Hanno    ein    fürst    zu    cartago     radw.  1.  v.   g.)   25.   41.   48. 
59.  68. 

Hant  fünf  gerstenbrot  und  zwen  fisch   (schnew.  [müln.J)  56. 

Heiliger  geist    leit.  nacht.)  62. 

Herdurch  ging  ich  fand  ein  altar  (frey.  folz)  8. 

*  Herodes   het  johannem   lassen  fangen   (eng.  vogel)  20.  — 

A:  108. 

*  Herodotus  der  griechische  poet    blüw.  lor.)  49. 
Herodotus  der  griech  verkündet  (ros.  sachs)  14. 

Herr  deine  obren  neige  (göll.  krigs.)  152. 

Herr  du  erforschst  und  kennest  mich  (klew.  schwarz.) 

109.  119. 
Herr  got  erhör  mein  stim    lerch.  end.'  145. 


206 

Herr  got  ich  preis  dich  zu  der  stund  (schnew.  mül.)  99. 
.  . .  alle  stund  103. 

Herr  got  ich  sag  dir  lob  und  preis  (lil.  vog."  130.  150. 
Herr  got  in  deinem  tron  (blos.  herw.)  83. 

Herr  ich  thu  allein  auf  dich  trauen   (la.  gew.  meienbl. 
her.    153. 

Herr  ich  trau[e]  allein  auf  dich  ^la.  laistw.  hag.)  119. 
Herr  jesu   christ   in   deinem    namen   heb   ich   an  (gesangw. 

röm.)  6. 
Herrlich  ein  kaufman  sase  (silb.  sachs)  (jo. 
Herr  salomo  (uberz.  frau.)  7. 

Herr  salouion  der  weise  (meyenbl.  [feilblüw.]  wess.)  131. 
Herr  titus  livius  thut  uns  verjehen  (veTg.  frau.)  17. 

Herr  trajanus  ein  keiser  war  zu  rome  (kling,  sachs)  136. 
Herr  unser  herrscher  wie  herlich  (verh.  zorn)  13.  OS.  73.  82.  91. 
Herr  valerius  maxiuuis  (teilt,  folz)  37. 
Herr  valerius  maximus  erzelet  (kling,  sachs)  3. 

Herzlich  der  herre  christus  thet  (harn,  nu.)  141. 
Herzog  fridrich  (reut,  fiils.)  4.  51. 
Herzog  fridrich  von  Sachsen  (hünw.  wolfr.)  12.  2V). 
*Heut  ist  uns  christus  der  heiland  geboren  (kling,  sachs)  29. 

Vgl.  später  i.  d.  Prot:  H.  ist  ehr.  der  weit  h.  g. 
Hie  thut  fürschreiben  ....  (abg.  schw).  91. 

Hie  zeigt  uns  könig  david  ane  (glasw.  vog.)  122. 
Hikias  sie  haben  gesehen  was  (gartw.  schm.)  56. 
Hör  auf  du  menschen  kind  (reb.  vog.)  47. 

Höret  das  sechst  capitel  hie  (gsa.  sachs)  99. 
Höret  das  viert  jeremie  (gef.  vogel)  41. 
Höret    den    propheten    Jona    (unb.  zorn)    22.  70.     Hört   auf 
den  .  .  . 86. 

Höret  ein  erenkeusche  that  (gref.  zorn)  133. 

Höret  ein  figur  also  klar  (unb.  zorn)  107. 

Höret  ein  historia  on  verdrus  (gartw.  schm.)  156. 

Höret  im -zweiten  schreibt  lucas  (corw.  m.  v.  s.)  156. 

Höret  ir  werden  christenleut  (korw.  m.  v.  s.)  147. 

Höret  jeremias  (reb.  vog.)  130.  132. 

Höret  lucas  (rorw.  pfa.)  151. 

Höret  wie  die  stat  cartago  (gsel.  krigs.)  137.  156. 

Höret  wie  got  (na.  wild)  116.  123.  129. 


207 

Höret  wie  ich  ein  fabel  (gesch.  nacht.)  85.  —  A :  110. 

Höret  wie  in  dem  sechsten  psalraen  sein  (gartw.  schm.) 
101.  124.  1.30. 

Höret  wie  matheus  (versch.  schm.)  121.  144. 

Höret  wie  uns  beschreibt  lucas  (la.  hopf.)  97. 
Höret  wie  uns  Jesus  sirach  (unb.  zorn)  10. 

Hör  mensch  sei  weis  und  kluge  (frau.  kett.)  119. 

Hört  als  das  wort  der  prophezey  (verh.  zorn)  100.  150. 

Hört  als  got  die  engel  erschaffen  hete  (eng.  vog.)  106. 
Hört  als  simson  verriet  sein  weib  (höh.  folz)  50.  60. 
Hört  als  umbieget  (abg.  num.)  S5. 
Hört  an  dem  tag  der  süsen  prot  (gesangw.  sachs)  4. 
Hört  das  neunt  puche  der  weisheite  (la.  reg.)  45. 

Hört  david  den  psalmisten  (sum.  end.)  105. 
Hört  der  prophete  (blutw.  norl.)  27.  (höh.  blutw.  zan.)  52. 
*Hört  der  prophet  esaias  (verh.  zorn)  30.   (guld.  wolfr.)  7.  82. 

(....)  78. 
*Hört  der  prophet  malachias  (corw.  m.  v.  s.)  38. 
*Hört  die  predig  petri  auf  den  pfingstage  (eng.  vog.)  88. 
Hört  drey  frücht  der  urstend  christi  (bew.  sachs)  75. 
*Hört  drey  frücht  der  urstende  (sta.  nacht)  82. 
*Hört  ein  figur  (radw.  frau.)  31. 

Hört  ein  figure  (abg.  nu.)  114. 
Hört  einmal  an  saut  klement  tage  (ros.  sachs)  91. 
Hört  ein  man  mit  schalkheite  (hagenbl.  frau.)  51. 

Hört  ein  philosophus  (neuj.  hag.)  150. 
*Hört  es  beschreibt  der  prophet  esaias  (neu  sachs)  5. 
*Hört  es  geschach  des  herren  Worte  (fridw.  frid.)  11.  48. 
Hört  es  zaigt  der  prophet  esaias  (neu  sachs)  83. 
Hört  grosses  Wunderwerk  hab  ich  erfaren  (spig.  erenb.)  25. 

Hört  ihr  Christen  wie  der  almeclitig  gote  (höh.  wess.) 
117.  136.  145. 

Hört  im  anderen  schreibt  lucas  (corw.  m.  v.  s.)  121.  137. 
Hört  im  nechsten  monat  vergangen  (kurz,  wolfr.)  9. 

Hört  im  sechsten  monat  (versch.  schm.)  147. 
Hört  in  dem  könig  pucb  das  drit  (frey.  folz)  22. 
Hört  in  der  apostel  geschieht  (leit.  ort.)  IS.  —  A:  (verh.  zorn) 

116. 
*Hört  johaunem  bocacium  (gref.  zorn)  6. 


208 

Hört  johanBes  bocacius  (hoft.  c.  v.  w.)  15.  20. 

Hört  julianus  der  (jfrauw.  wild)  139. 
*Hört  matheiis  (gu.  radw.  frau)  12.  .54.  SO.  86.  89. 

Hört  neulich  sas  ich  bei  dem  wein  (schra.  röm.)  148. 
Hört  numeri  (grab,  reg.)  2.  öS.  84.  —  A:  (leit,  nacht.)  116. 
*Hürt  sich  begab  nach  deme  (krönt,  düll.)  68. 
Hört  singen  (gu.  schla.  nu.)  70. 

Hört  titus  livius  der  thut  uns  sagen  (feu.  buch.)  116. 
Hört  um  die  sechste  stunde  war  (ha.  stainw.  vog.)  47. 
Hört  was  geschah  vor  langen  zeiten  (....)  67. 
Hört  wer  da  war  (la.  hoft.  musc.)  1.5. 

Hört  wie  am  ersten  tag  der  süsen  brote  (eng.  mül.)  105. 
Hört  wie  am  fünften  numeri  (la.  part)  22. 
Hört  wie  am  ostertage  (süs.  vog.)  14.  15. 

Hört  wie  am  sechsten  salomon  (schrot.  schrot.)  140. 

Hört  wie  an  dem  pfingstag  (versch.  schm.)  109. 

Hört  wie  an  dem  sabate  (süs.  vog.)  107. 
Hört  wie  beschrieben  ist  (lind,  trab.)  30. 
Hört  wie  beschriebe  (abg.  nun.)  91. 
Hört  wie  david  der  königlich  prophet  (gartw.  schm.)  5. 

Hört  wie  der  ewige  got  sich  beklaget  (eng.  vog.)  109. 

Hört  wie  der  ewig  got  (reb.  vog)  116.  149. 
Hört  wie  der  herr  sprach  zu  mose  (guld.  sachs)  6. 

Hört  wie  der  könig  david  rund  (k.  nacht.)  139. 

Hört  wie  im  sechsten  salomon  (schrot.  schrot.)  114.  123. 

Hört  wie  in  exodi  so  klar  (la.  hopf.)  lo7. 
Hört  wie  des  herren  wort  geschach  (leit.  örtl.)  10. 
Hört  wie  des   herren    wort  geschach   geschrieben   ist   (lind. 

treib.?)  lo. 
Hört  wie  ein  man  geschlagen  het  (senft.  nacht.)  27. 
Hört  wie  geschrieben  (abg.  nun.)  89. 
Hört  wie  got  sprach  zu  abraham  (la.  eisl.)  26. 
Hört  wie  im  alten  testament  (la.  mey.)  6. 
Hört  wie  in  dem  andren  lucas  (höh.  folz)  74. 
*Hört  wie  in  dem  sechsten  monat  (unb.  zorn)  S. 
Hört  wie  in  der  apostel  gschicht  (verb.  zorn)  16. 
Hört  wie  in  der  cronica  stet  (blü.  frau.)  3.  49. 
*Hört  wie  in  engelande  (gesch.  nacht.)  62. 
Hört  wie  cleglich  und  hart  auschreit  (verschr.  petz)  60. 


209 

*Hört  wie  lucas  (krönt,  frau.)  12.    Später  leit.  trau. 

Hört  wie  man  list  (reut,  füls.)  77. 

Hört  wie  mir  necliten  erzelt  ein  reinjeck  (kurz  sachs)  29.  50. 

Hört  wie  naclideme  . .  (krönt,  düll.)  38.  Vgl.  Hört  sich  begab  etc. 

Hört  wie  um  die  sechsten  stund  war  (schrot.  schrot)  108. 

Hört  zwei  wunder  getreuer  täte  (kurz,  reg.)  120.  123. 
127.  157. 

Ich  dank  dem  herren  rein  (lerch.  end.)  7. 
Ich  hab  oft  hören  sagen  (honw.  wolfr.)  7. 
Ich  schrey  mit  meiner  stim  zu  got  (schrankw.)  12.  44.    Si/äter 
andre  töne. 

Ich  sing  von  dreyerley  geschlecht  (k.  nacht.)  104. 

Ich  wil  dem  herren  alezeit  (morg.  drül.)  137. 
*Ich  wil  dich  erheben  mein  herr  und  gote  (kling,  sachs)  43. 
Ich  wil  erheben  dich  (lerch.  eudr.)  21.  79. 

Ich  wünsch  euch  allen  hie  turwar  (la.  hopfg.)  125.  137. 

Ihr  Christen  allgemeine  (hönw.  ferb.)  147. 

Ihr  Christen  danket  unserm  got  (gsa.  lesch)  114. 

Ihr   Christen    der   tod   ist  ein   beschluss  und  ausgang 
(4  kr.  tön)  150. 

Ihr  Christen  freuet  euch  in  got  (blumw.  most)  97. 

Ihr  Christen  hört  den  titel  (gu.  voglgs.)  132.  133. 

Ihr  Christen  mit  verlangen  (süs.  vog.)  134.  143. 

Ihr  frommen  Christenleute  (abg.  schwei.)  157. 
*Ihr  himmel  lobt  den  herren  (knab.  schm.)  25.  33.  59.  81. 

Ihr  kinder  (k.  na.)  143. 

Im  achten  schreibet  matheus  (la.  mey.)  120. 

Im  achtzehenden  matheus  (la.  mey.)  120. 

Im  anderen  schreibt  lucas  klar  (klew.  schwa.)  147. 
*Im  andern  auserkoren  (süs.  vog.)  8.  9.  —  A:  126.  147. 

Im  andern  schreibet  matheus  (blos.  herw.)  137. 
Im  andren  beschreibt  matheus  (lioh.  folz)  84. 
Im  andren  buche  (la.  vog.)  22. 
Im  anefang  (uberl.  reg.)  5.  26. 
Im  bayerland  (feyelw.  folz)  13.  85  (teilt,  folz?)  70. 
Im  bayerlande  thet  ein  lanzknecht  wilde  (rot.  zwing.)  83. 

Im  dorf  ein  stolzer  baurenknecht  (teilt,  folz)  148. 
Im  dorf  zu  zeisselmauer  (münichw.  kreleiu)  59. 

Hans  Sachs,  Gemerkbüchlein.  Jj^ 


210 

Im  drei  und  zwainzigisten  (guld.  kanzler)  67. 

Im   dritten   der    geschiehte    (stark,  nacht.)  109  (gestr. 
zinw.  Christ.)  116. 
*Im  dritten  puch[e]  spricht  mose  an  mitel  (gm.  frau.)  83. 
Im  ersten  buch  der  künig  stet  (korw.  hag.)  102.  144. 
Im  ersten  buch  samuelis  (gsa.  sachs)  25,    Später:  leitt.  ürt. 
—  A:  (gsa.  Sachs)  136. 

Im  ersten  capitel  (....)  106. 
Im  ersten  könig  puch  (lerch.  endr.)  4. 
*Im  ersten   könig  puch   das  drit  (corw.  m.  v.  s.)  16.  21.  36. 

52.  86. 
*Im  ersten  micha  den  propheten  (glasw.  vog.)  55.  60.    .  .  des 
Propheten  72.  76. 

Im  fünften  buch  spricht  mose  saget  got  (gartw.  schm.) 
122. 
*Im  fünften  puch   am  fünften  spricht  mose   (gartw.  schm.) 

28.  30. 
Im  fünften  luca  find  wir  das  (freud.  sched.)  78. 
Im  fünf  und  fünfzigsten  caput  (verb.  .  .  .)  44. 
*Im  fürstentum  zu  Sachsen  (guld.  kanzl.)  28.  —  A:  Im  herzog- 

tum  .  .  .  143. 
Im  hunderten  da  iste  (spruchw.  sachs)  44. 
*Im  lande  (kurz,  nu.)  2S.  40.  55.  73.  88. 
Im  niderland  war  ein  gwonheit  (frau.  erent.  erenb.)  3S. 
Im  ries  ein  Schwaiger  20  creuzkes  hete  (grundw.  frau.)  28.  31. 
Im  Schweizerland  ein  sune  het  (lieb,  vog.)  138.   ...  ein 
landmann  het  141.  142. 
Im  sechsten  danielis  stet  (verh.  zorn)  22. 

Im  sechsten  monat  war  (versch.  schm.)  112. 
*Im  sechsten  monat  wäre  (strafw.  folz)  28.   —   A:   (stark, 
nacht.)  121. 

Im  sechsten  monat  war  gesant  (na.  krigs.)  156. 
*Im  sechsten  monat  wart  gesant  (corw.  m.  v.  s.)  13.  39.  83. 

Im  sechzehenten  klare  (la.  sachs)  146. 
Im  sibenden  Jesus  sirach  (gsang.  sachs)  6. 
Im  siben  und  dreisigist  der  psalmist  (bew.  sachs?)  80. 
Im  wald  ein  esel  und  ein  ber  (fein  walter)  36. 
Im  zwanzigsten  capitel  (la-  nacht.)  [guld.  voglgs. '?]  69.  Später 
in  anderen  tönen. 


211 

Im  zweiten  thut  fiirgeben  (gestr.  zinw.  christ.)  147. 

Im  zwölften  apocalipsis  man  list  (neu  sachs)  108. 
Im  zwölften  caput  mm  (uberl.  vog.)  62.     ...  klug  76.  85. 

Im  zwölften  der  geschichte  (süs.  vog.)  131. 
In  actis  an  dem  fünften  stat  (frey  folz)  46. 

In  asia  (leit.  frau.)  101. 
In  assiria  ein  kling  sase  (süs.  liard.)  50. 
In  cento  novella  ich  läse  (ros.  sachs)  70.  85. 

In  dem  achten  actis  klar  stete  (zugw.  zorn)  151. 
In  dem  achten  schreibet  marcus  (teilt,  nacht.)  80. 

In  dem  anderen  capitel  (k.  tagw.  vog.)  121. 

In  dem  andren  schreibet  lucas  (blos.  herw.)  112  (nachtw. 
kri.)  125. 
In  dem  andren  spricht  baruch  der  prophet  (neu  sachs)  62. 

In  dem   andren   spricht  lucas  fein  (klew.  schwär.)  121. 
*In  dem  elften  capitel  (süs.  vog.)  63. 

In  dem  elften  capitel  stet  (gfa.  vog.)  151. 
In  dem  elsass  von  rappenstein  nit  [ser?]  weit  (briefw.  reg.)  62. 
In   dem   ersten  beschreibet  uns  lucas  (neu  sachs)  28.  (gartw, 

schm.)  32. 
In  dem  ersten  beschreibt  lucas  (leit.  ort.)  42.  (unb.  zorn)  54. 

In  dem  ersten  das  drei  und  zwanzigist  (blüw.  lor.)  144. 

In  dem  ersten  matheus  klar  (schra.  folz)  144. 
In  dem  ersten  psalmen  höret  wie  david  gar  (versetzt,  rings.)  21. 

In  dem  hunderten  herre  got  (tagw.  frau.)  140. 
In  dem  mayen  ein  jeger  schos  (blü.  frau.)  17. 
In  dem  schlesier  lande  (gail.  frau.)  17. 
In  dem  sechsten  capitel  uns  clerlich  bericht  (vers.  .  .  .)  78. 
In  dem  sechsten  monat  [als]  aus  dem  tron(e)  (gartw.  schm.)  85. 

In  den  tagen  stund  maria  (gsa.  sachs)  147. 
In  der  andren  am  virden  spricht  (unb.  zorn)  62. 

In  der  andern  epistel  (.  .  .  .)  101. 
In  der  apostel  gschichte  (abg.  schw.)  76.  77. 

In  der  apostel  geschieht  schrib  (nacht,  krigs.)  151. 
In  der  andren  philipenses  (gsa.  sachs)  62. 
In  der  ersten  (leit.  frau.)  13.  22.  46.  04.  73.  76. 

In  der  ersten  epistel  da  (tagw.  frau.)  130. 
In  der  geschieht  (radw.  frau.)  52. 
In  der  geschieht  saget  das  ander  (lang,  nacht.)  17. 

14* 


212 

In  der  geschrifft  findet  man  drei  heilige  berg  (la.  müg.)  98. 

In  der  greulichen  Verfolgung  (kurz,  kanzl.)  156. 
In  der  hoch  sey  got  lob  und  er  (leit.  ürtel)  7. 

In  der  kirchengeschichte  (gu.  kanzl.)  12S. 
In  der  schwedischen  cronica  geschrieben  stet  (gsang.  rüm.)  .57. 
*  In  der  stat  pisa  sase  (creuzt.  wolf.)  5. 
In  der  stat  wien  vor  zeit  ein  burger  sase  fgrundw.  frau.)  64. 
In  einem  bauren  haus  ein  spin  (kurz  nacht.)  23. 

In  einem  dorf  ein  bauer  sas  (jarw.  frau.)  148. 
In  einem  dorfe  sase  (hönw.  wolfr.)  55. 
*In  einem  dorf  starb  ein  alt  vv^eib  (schw.  klings.)  35.  63. 

In  einer  stat  ligt  in  braband  (mey.  wess.)  143. 

In  eines  Juden  hause  (hönw.  wolfr.)  140. 
In  epheso  war  der  berümtest  tempel  (verg.  frau.)  20. 
In  esopo  ich  glesen  han  (hag.  hülz.)  75. 

In  exodi  man  list  (neuj.  hag.)  127. 
In    exodo    geschrieben    stet   (verw.   vog.)  3.  75.  (überkront, 
wild.)  64.  79. 

In  frankreich  in  der  stat  leon  (schwarz,  klings.)  103. 

In  genesim  man  list  (neuj.  hag.)  126. 
In  hoch  purgund  ein  riter  sase  (ros.  sachs)  16.  51. 

In  india  dem  lande  (gu.  kanzler)  134. 
*In  Jesus  sirach  lesen  wir  (erweit,  sehn.)  57.  91.  —  A:  lOS.  1 18. 
In  judea  bekande  (la.  sachs)  71. 
In  lidia  dem  künigreiche  (ros.  sachs)  51. 

In  macedonia  (versch.  schm.)  107.  143. 

In  meiner  angst  drübsal  und  schmerz  (lil.  vog.)  115. 
In  niderland  war  ein  gwonheit  (frau.  erent.)  14.  74. 
In  norwegen  ein  könig  sas  (guld.  marner)  63. 

In  persia  ein  künig  sase  (frid.  fridels)  137. 
In  plutarcho  ich  lis  (süs.  Schill.)  42. 

In  rom  ein  Jungfrau  wäre  (süs  vog.)  129. 
In  Sachsen  kam  ich  zu  dem  pier  (sehwa.  vog.)  56. 
In  Sachsen  sas  ein  edelman  (schill.  hoft.)  44. 
In  schimpf  und  ernst  so  list  man  das  (schw.  vog.)  81. 
In  Schweden  sas  (höh.  nacht.)  20. 

In  sein  Sprüchen  sagt  salomon  (fremden  ton)  135. 

In  sein  Sprüchen  salomon  spricht  (gfa.  vog.)  154. 
In  sicilia  wäre  (silb.  sachs)  5.  83.  (.  .  .  schill.)  60. 


213 

In  tito  livio  hab  ich  gelesen  (feu.  buch.)  132.  155. 
In  tito  livio  ich  las  (ritt,  frau.)  154. 
Isaias  .  .  .  vgl.  Jesaias  .  .  . 

Irenes  das  weib  erkandt  ....  (pflügt,  sigh.)  135. 
Israel  hat  deucht  got  noch  lieb  (gfa.  vog.)  133.  ..  .  hat 
auch  got  ...  135. 

Jacob  der  patriarche  auch  gar  fein  (eng.  vog.)  106. 

Jederman  merkt  zu  dem  beschlus  (freudw.  sched.)  126. 
Jephte  der  galeatiter  (la.  eisl.)  19  .  .  .  war  ein?  .  .  .  35. 
*Jeremias  (krö.  frau.)  41.  (leitt.  frau.)  42. 
Jeremias  am  fünften  spricht  (la.  eisi.)  61. 
Jeremias  der  gros  prophete  (neu  frau.)  43.  85. 

Jeremias  spricht  am   sibenden  (glasw.  vog.)  101.  111. 
120. 

Jerusalem  gesundet  hat  (klagw.  weinm.)  107.  152. 
Jesaias  spricht  o  dw  haus  (la.  eisl.)  55.  Vgl.  Esaias  .  .  . 
Jesus  Christus  in  dem  anfang  (guld.  reg.)  32.  55.  80. 

Jesus  in  galli  .  .  .  spricht  (klag,  vogl)  144. 

Jesus  sirach  der  frume  man  (freudw.  roseng.)  111. 

Jesus  sirach  der  treue  man  (tagw.  frau.)  IIS. 

Jesus  sirach  der  weise  man  (nacht,  krigs.)  J3S.  143.  147. 
150. 

*  Jesus   sirach  hat  uns  gelert  (früsch.  frau.)  IS.  .  .  .  erclert 

34.  48.  55.  —  A:  112. 

Jesus  sirach  mit  fleise  (blutt.  folz)  144. 
Joas  ging  auf  ins  gricht  (uberl.  vogel)  78. 
Joel  am  andern  zeigt  den  segen  (la.  nacht.)  49.  SS. 
Joel  beschriebe  (abg.  nun.)  34. 
Joel  im  .  .  .  vgl.  Joel  am  .  .  . 
Johan  apocalips  [!]  am  elften  (frid.  fridl.)  21. 
Johannem  pocacium  [lis?]  (guld.  wolfr.)  25. 
Johannes  am  achten  caput  beschreibet  klar  (la.  frau.)  48. 
Johannes  am  achzehenden  (verh.  zorn)  23. 

Johannes  am  dreizehenden  (tagw.  frau.)  114. 
Johannes  am  ein  und  zwainzigsten  sein  (blü.  lor.)  17.  33.  86. 

...  an  d.  zwainzigisten  [!]  sein  61. 
Johannes  am  ein  zwainzigisten  sein  (neu  sachs)  44. 

*  Johannes  am  sechsten  capitel  (zugw.  zorn)  33.  52.  —  A:  99. 


214 

Johannes  am  sechzehenten  spricht  .  .  .  (neu  sachs)  20. 

*  Johannes  am   zehenten  spricht  (blos.  herw.)  23.  50.  —  A: 

.  .  .  schreib  lOS.  .  .  .  spricht  122. 

*  Johannes  am  zwainzigsten  hell  (leit.  ort.)  91. 
Johannes  am  zwainzigsten  klare  (dret.  fridw.  fridl)  17. 

*  Johannes  an  dem  andren  klar[e]  (fridw.  frid.)  8. 
Johannes  an  dem  dritten  christiis  spricht  (henfl.  puschm.)  19. 

Johannes  an  dem  dritten  thut  (mey.  wess.)  100.  104. 
108.  141. 
Johannes  an  dem  sechsten  schriebe  (la.  reg.)  65. 

Johannes  an  dem  siebenzehenden  beschrib  (la.  miig.)  99. 
*Johannes  an  dem  vierzehenden  spricht  (neu  sachs)  47.  56.  70. 
^Johannes  apocalipsis  (frey  folz)  20.  53.  79.  (leit.  ort.)  31.47. 

63.  67.  73.  79.  86. 
Johannes  apocalipsis  am  virden  (uberl.  sachs)  80. 

Johannes  bocacius  klar  beschrib  (blü.  lor.)  124. 
Joliunnes  bocacius  [uns  bejschriebe  (grundw.  trau.)  58. 

*  Johannes  de  montevilla  (fein,  walt.)  14.  71.  73.  76.  (blü.  frau.) 

54.  —  A:  (pflügt,  sigb.)  105.  120. 

*  Johannes   der  evangelist  (freud.  h.  v.  m.)  I.  —  A:  106.  118. 

123.  (gefl.  petz)  138. 
Johannes  in. dem  dritten  spricht  (creuzt.  mar.)  4. 
Johannes  in  der  ersten  schrieb  (creuzt.  mar.)  65. 
Johannes  in  der  offenbar ung  (....)  146. 

*  Johannes  klar  (reut,  füls.)  57.  67.  (leit.  frau.)  85.  (rorw.  pfalz)  91. 

Johannes   ludovicus    uns   beschribe   (blutt.  stoll.)  130. 
135  .  .  .  ludovicus  vives  schribe  156. 
Johannes  mantevila  schrieb  (fein,  walt.)  34. 

*  Johannes  melt  mit  namen  (abg.  sehn.)  12. 
Johannes  sagt  das  sechzehende  (frid.  fridl)  5. 

Johannes   schreibet   an   dem   sechzehenden   (eng.   vogel)   17. 
18.  77. 

*  Johannes  schreibet  klare  (abg.  schw.)  75. 

Johannes  schreibet  klare  (gestr.  zinw.  christ.)  100.  (reb. 
vog.)  100.  (frau.  kett.)  108.  139.  (hön.  ferb.)  119.  145. 
Johannes  schreibt  am  andern  da  (verb.  zorn)  103. 
Johannes  schreibt  am  sechsten  capitel  (zugw.  zorn)  139. 

*  Johannes  schriebe  (pfabenw.  end.)  1.  12. 
Johannes  spricht  das  sechzehende  (fridw.  drexel)  4. 


215 

Johannes  stumpf  macht  uns   bekant  (mey.   eisl.)  116. 
140.  154. 

Johannes  uns  beschreibet  klar  (alm.  stell.)  108.  110.  122. 
127.  132. 
Johannes  uns  beschrieben  hat  (schrankw.  folz)  32. 

Johann  herolt  im  dritten  buch  {tagw.  trau.)  102.  118. 

Johann  herolt  macht  uns  bekant  (senft.  nacht.)  99.  150. 
Johann  herolt  nach  lenge  uns  erzelt  (kelb.  heid.)  24. 
Joseph  der  wart  gefürt  hinab  (lang,  eisl.)  22.  52.  79. 

Joseph  kund  sich  enthalten  nicht  (radw.  1.  v.  g.)  115. 
Josua  thut  am  sechsten  uns  pekande  (engelw.  miil.)  79.  — 

A:  101.  110. 
Judit  das  heilig  küne  weib  (bergw.  sachs)  37. 

Judit  sang  got  dis  lobgesang  (la.  hopfg.)  112.  136. 

Julianus  der  kaiser  (grün  frau.)  110. 

Julius  philipus  mit  nam  (pflüg,  sigh.)  99.  149. 
Jupiter  aus  dem  trone  (silb.  sachs)  23.  30. 

Justinum  lis  (reut,  füls.)  101.  113. 
Justinus  der  thut  uns  bekant  (guld.  mar.)  81. 

Kaiser  constans  der  war  ein  kleiner  mane  (gru.  frau.)  98. 
Kaiser  otto  der  dritt  mit  namen  (ros.  sachs)  7.  64. 
Kam  an  das  ort  (may.  blumw.  schw.)  75. 

Klar  ....  (klagw.  wess.)  132. 

Klar  ....  (gefl.  petz)  109. 
Klar  beschreibet  die  dinge  (fog.  vog.)  54. 

Klar  das  fünfzehend  numeri  (klag,  wess.)  143. 

Klar  das  zweite  buch  Samuel  (greifenw.  hag.)  151. 
*Klar  find  man  zwölf  der  durchleuchtigen  frawen  (uberl.  sachs) 
19.    Kl.  findt  man  der  d.  .  .  .  44, 

Klar  (im)  [in  dem]  buch  der  Weisheit  stet  (greif,  hag.) 
133. 

Klar  matheus  am  ersten  schrib  (klagw.  wess.)  97.  112. 
121.  147. 

Klar  thut  das  alt  testament  künde  (zug.  zorn)  97. 

Klerlich  man  liste  (schifferw.  drül.)  105. 

Klerlich  matheus  dorte  (gu.  frau.)  105. 
König  agis  (rorw.  pfalz)  89. 
König  david  (dankw.  spörl)  53. 


216 

König  david  (reut,  fiils.)  98.  103.  128. 

König  david  erkleret  fein  (neu  corw.  hag.)  153. 

König  david  in  seiner  angst  und  not  (blüw.  lor.)  113. 

König  david  schreibt  klare  (knab.  schm.)  104. 

König  david  spricht  mit  verlangen  (gschw.  fluchtw.  wild) 

143. 
König  darius  setzet  ein  (nacht,  kri.)  138.  146. 
Könt  ich  bewahren  meinen  weg  (unb.  zorn.)  56. 

(Korianus)  [Kornelius]  ein  hauptman  war  (pflügt,  sigh.)  97. 
Kumet  zu  mir  (gu.  radw.  frauenl.)  111.  118.  122. 

Lis  das  sechzehend  luce  klar  (neu.  verk.  vogl)  100.  123. 
Lob  den  herren  du  sele  mein  (klew.  schwarzb.)  19. 
Lob  den  herren  o  dw  mein  sei  (uberl.  wild)  64. 
Lobe  mein  sei  den  herren  (morg.  kri.)  130. 
Lobet  den  herren  ale  zeit  (hoft.  h.  v.  w.)  129.  155. 
Lobet  den  herren  freye  (tag.  nacht.)  123.  124.  152. 
Lucas  also  anfinge  (vog.  vogel)  8.  9.  58. 
Lucas  am^)  achten  der  geschieht  (blos.  herw.)  39. 
*  Lucas  am  drey  und  zwanzigsten  caput  (gartw.  schm.)  33. 
Lucas  am  fünften  spricht  auf  einen  tage  (eng.  vog.)  4.  .  .  .  spr. 

als   in   den  tagen  36 spr.  als   auf  ein   tage   70.  87. 

.  .  .  schreibt  an  einem  tage  76. 
Lucas  am  fünften  uns  beschreibet  clare  (eng.  vog.)  76. 
Lucas  am  neunten  spricht  in  der  geschichte  (kling,  sachs)  8. 

.  .  .  sagt  in  .  .  .  67. 
Lucas  am  vier  und  zwanzigsten  capitel  (eng.  vog.)  47. 

Lucas  am  vierzehenden   meldet  in  eim  haus  (la.  frau.) 

130. 
Lucas  am  zwanzigisten  (grü.  weing.  mair)  158. 
Lucas  am  zweiten  schreiben  ist  (corw.  m.  v.  s.)  147. 
Lucas  am  zwei  und  zwanzigisten  sprichte  (eng.  vog). 

114. 
Lucas  am  zwölften  schreibet  fein  (mitagsw.  hag.)  120. 
133. 
Lucas  an  dem  achten  caput  (unb.  zorn)  4.  49. 

Lucas  an  dem  ersten  anfinge  (schlag,  wirt)  112. 


*)  Bei  „am"  und  „an  dem"  vergl.  auch  „in"  und  „in  dem". 


217 

*  Lucas  an  dem  ersten  thut  sagen  (fridw.  frid.)  90. 

Lucas  an  dem  neunzehenden  spricht  klare  (ost.  ringsg.) 
13L 
*Lucas  beschreibet  im  andren  capitel  (eng.  vog.)  72. 

Lucas  beschreibet  feine  (höh.  knab.  schmid)  147. 
Lucas  beschreibet  klar  (paratw.  schwarzb.)  16.  (grab,  schwarzb.) 

20.  (ohne  ang.)  57    (lerch  end.)  78. 
*Lucas  beschreibet  klare  (la.  sachs)  34.  35.  39.  51.  —  A:  116. 
141.  151. 

Lucas  beschriebe  (krö.  wess.)  116.  128. 
Lucas  beschrieb  in  der  geschichte  (glasw.  vog.)  134. 
Lucas  der  evangelist  klar  (nacht  kri.)  147. 
Lucas  im  achten  der  geschieht  (gfa.  vogl)  121. 

*  Lucas  im  andren  der  geschieht  (henfl.  puschm.)  40.    —  A: 

(lang,  eisl.)  126. 

Lucas  im  andren  klar  (la.  singer)  144. 

Lucas  im  andern  macht  bekand  (umb.  zorn)  121. 

*  Lucas  im  andren  schriebe  (knab.  schm.)  10. 

Lucas   im    andren    spricht  als  die  tag  kamen  (eng.  vog.)  9. 

30.  58. 
Lucas  im  andren  spricht  also  (bew.  sachs)  85. 
Lucas  im  andren  sprichte  (krö.  diu.)  97. 
Lucas  im  andren  uns  bescheid  (frey  folz)  1 25. 

*  Lucas  im  ersten  capitel  (blos.  herw.)  71. 

Lucas  im  ersten  gut  (la.  singer)  145. 

Lucas  im  ersten  schreiben  thut  (gsa.  sachs)  125. 

*  Lucas  im  evangeli  sein  (verh.  zorn)  4.    ...  evangelio  25.  26. 
Lucas  im  neunten  der  geschichte  (blüend.  [frau.])  83. 
Lucas  im  neunzehenden  (krönt,  düll.)  10. 

*  Lucas  in  dem  andren  caput  anfinge  (eng.  vog.)  71. 
Lucas  in  dem  andren  caput  bekennet  (kling,  sachs)  27. 

Lucas  in  dem  ersten  capitel  (zugw.  zorn)  97.  121. 
Lucas  in  der  apostel  geschieht  schon?  (henfl.  puschm.)  34. 
Lucas  in  der  apostel  gschicht  (gsangw.  sachs)  17.  18.  77. 

*  Lucas  in  der  geschichte  (strafw.  folz)  88. 

Lucas  in  der  geschieht  sagt  an  dem  andern?  (henfl.  pusch.)  35. 
Lucas  in  seinem  ersten  klar  (gefl.  blumw.  most)  143. 

*  Lucas  nach  leng  anfinge  (abg.  schw.)  29.  43.  72. 
Lucas  schreibet  an  mitel  (knab.  schm.)  29. 


218 

Lucas  sehreibet  also  an  klag  (gfa.  vog.)  156. 
Lucas  schreibet  im  evangeli  sein  (lang,  walt.)  55. 

Lucas  schreibet  im  neunzehenden  klar  (ost,  rings.)  122. 

127. 
Lucas  schreibet  in  actis  klar  (gfa.  vog.)  125. 
Lucas  schreibet  in  der  geschieht  (glasw.  vog.)  121. 
Lucas  schreibet  lobsame  (guld.  vogelgs.)  69" 
Lucas  schreibt  im  achten  caput  (unb.  zorn)  70. 
Lucas  schreibt  klar  (leit.  frau.)  60. 

Lucas    schreibt    klare    (abg.  nun.)    98.  103.   127.    (krö. 

wess.)  116. 
Lucas  schreit  ause  (la.  folz?)  137. 
Lucas  spricht  am  zwelften  capitel  (freudw.  h.  v.  m.?)  7.  (fridw. 

frid.)  6S. 
Lucas  spricht  an  dem  fünften  dar  (bew.  sachs)  86. 
Lucas  spricht  fein  (süs  wein,  vogl)  102.  104. 
Lucas  spricht  im  ersten  capitel  (zugw.  zorn)  58. 
Lucas  spricht  klar  (radw.  frau.)  3.  24.  43.  60.  78.  .  .  schreibt . . 

36.  —  A:   102.  105.  118. 
Lucas  spricht  klare  (abg.  nun.)  14. 
Lucas  thut  klerlich  sagen  (lang,  nun.)  42. 

Lucas  thut  uns  klar  sagen  (kam.  nun.^  137.  (gstr.  zinw. 
ehr.)  150. 
Lucas  uns  meldet  offenbar  (blos.  herw.)  20.  24. 
Lucas  uns  zeiget  ane  (hag.  frau.)  53.  67. 

Luce   decimo    sagt   christus    ein  gleichnus  rechte   (la. 
folz)  140. 
Lucianus  beschriebe  (süs.  reg.)  24. 

Jlachabeorum  klerlich  saget  als  nachdem  (gsang.  röm.)  57. 
*Machab[e]orum  das  drit  buch  (über),  petz)  87.    Maccaberum 
das  drite  ...  44. 

Machabeorum  sagen  thut  (na.  krigs.)  120.  136.  145. 
Machabeus  am  neunden  saget  (lang,  nacht.)  19. 
Manasse  war  der  drit  (uberl.  vogl)  3. 
Man  findet  in  luciano  (hoft.  c.  v.  w.)  54. 
*Man  list  in  der  römer  geschichte  (glasw.  vogl)  6b. 
Man  list  von  einem  aifen  (hönw.  wolfr.)  51. 
Marcus  am  letzten  thut  beschreiben  (lang,  nacht.)  75. 


219 

Marcus  am  sechsten  schriebe  (frau.  ket.)  32. 

*  Marcus  an  dem  andren  capitel  sprichte  (kling,  sachs)  1. 

Marcus  beschreibet  klare  (morg.  krigs.)  11-4. 
Marcus  der  thut  anfangen  (abg.  schwei.)  100. 

*  Marcus  der  war  evangelist  (blos.  herw.)  32. 
Marcus  schreibet  am  achten  (guld.  frau.)  86. 
Marcus  schreibet  am  sechsten  sein  (.  . .)  66. 
Maria  die  ging  ause  (abg.  schw.)  84. 

Marsius  in  frigierland  (IIb.  singer)  138. 
Matharse  der  sagt  eben?  (ros.  sachs)  6". 
Matheus  am  ersten  spricht  die  geburt  (gartw.  schm.)  9. 
*Matheus    am    siebenzehenden   klare    (eng.  miil.)  66.  80.   — 
A:  117. 

*  Matheus  an  dem  fünften  spricht  (gefl.  petz)  2.  12. 

Matheus  an  dem  neunten  klar  (freudw.  roseng.)  124. 
Matheus  beschreibet  lobsame  (la.  nacht.)  111. 

*  Matheus  der  evangelist  (....)  2. 

Matheus  hat  beschrieben  (hoft.  marn.)  99.  (gu.  frau.)  99. 
Matheus  hat  beschrieben  klar  (tagw.  frau.)  lol. 
Matheus  hat  uns  beschrieben  .  .  .  139. 

*  Matheus  im  andren  hernach  (schra.  folz)  84. 

Matheus  offenbar  (la.  singer)  125. 

*  Matheus  schreibet  an  dem  driten  sein  (neu  sachs)  1.  72.   Später 

strafw.  folz? 

Matheus  schreibet  klar  (reb.  vog.)  114.  156. 
Matheus    schreibet  klare    (bäumt,  folz)  48.  61.  65.  75.    (verg. 
wolfr.)  51. 

Matheus  schreibet  klare  (morg.  kri.)  109. 
Matheus  schreibt  (gu.  ra.  trau.)  1. 

*  Matheus  schreibt  am  achten  (hönw.  wolfr.)  18,  35. 

Matheus  schreibt  am  achten  (gu.  vogigs.)  100. 
Matheus  schreibt  fiirware  (hünigw.  ferb.)  100. 
Matheus  schreibt  lobsame  (gu.  vogigs.)  51.  (la.  nacht?) ...  70. 

*  Matheus  spricht  (leit.  nacht.)  58. 

Matheus  spricht  am  andren  sein  (blos.  herw.)  71. 

Matheus  uns  ausweiset  (gu.  tagw.  trab.)  42.  65. 

Matheus  uns  aus  liebe  (hirsenw.  end.)  16.   ...  uns  beschr.  54. 

Matheus  uns  beschreibet  klar  (vcrh.  zorn)  50.  62. 

*  Matheus  uns  beschriebe  (sum.  end.)  29.  —  A;  99.  103. 


220 

Maurizius  der  keiser  mechtig  (la.  nacht.)  137. 
Mein  kind  .  .  .  (vog.  vog.)  40. 

Mein  kind  .  .  .  (eng.  vog.)  142. 

Mein  kind  wen  du  wilt  sein  (verseh.  schm.)  113. 
Mein  kind  wilt  gottes  diener  seine  (la.  nacht.)  Sl.    Mein  sun 

...  58. 
*Mein  sei  den  herren  lob  und  ehr  (verw.  vog.)  91.    ...  lobe 
den  herren  eben  83.  —  A :  .  .  .  den  herren  lob  und  ehr  98. 

Mein  sei  lobe  den  herren  (morg.  hri.)  138. 
Mein  seel  lobe  den  herren  rein  (par.  [ket.])  84. 

Mein  sei  lobe  mit  fleise  (slis.  vogel)  99.  104.  117.  155. 

Menander  thut  fürgeben  (hönw.  wolfr.)  145. 

Mensch  nim  .  .  .  (tagw.  frau.)  135. 
Merk  auf  mein  herre  .  . .  (lerch.  [vielmehr  hirschenw.]  end.)  21. 
*  Merket  zum  bschlus  ein  psalmen  hoch  (gsa.  sachs)  9. 
Mich  straffe  herr  (uberz.  frau.)  57. 
Misosternon  genande  (silb.  sachs)  29.  60. 
Mit  auf  die  stras  (radw.  frau.)  39. 

Mit  fleis  nachsuch  (alberw.  schwär.)  134.  139.  151. 

Mit  gewalt  domicianus  (gselenw.  krigs.)  142. 

Mit  gewalt  thet  amulius  (gselnw.  krigs.)  152. 

Mit  wirden  (korw.  folz)  115.  115. 
Morholt  ein  helt  der  vier  mansterke  het  (kelb.  heid.)  21. 
Mose  am  acht  und  zwainzigsten  capitel  (uberl.  sachs)  82. 
Mose  am  fünften  buch  berichte  (tridw.  fridl)  44.  63. 
Mose  am  fünften    sprichte)  [buch  berichte]  (fridw.  fridl)  51. 
Mose  am  virden  (kling,  puschw.  puschm.)  25.  27.  33. 
Mose  am  zwaiuzigen  capitel  (zugw.  zorn)  28.  —  A:  112.137. 

Mose  die  gotes  klare  (mey.  eisl.)  143. 
Mose  beschreibet  exodi  (frey.  folz)  51. 
Mose  beschreibet  uns  so  klare  (. .  .  wess.)  90. 
Mose  der  frum  und  heilig  man  (gu.  tronw.  schwarz.")  83. 
*Mose  sas  unter  dem  volk  zu  gericht  {\a..  walt.)  24.  36.  52.  — 

A:  110. 
Mose  schreibet  im  andren  buch  (schra.  rüm.)  53. 
*Mose  schreibet  in  genesim  (bew.  sachs)  ?6. 
Mose  schreibet  in  seinem  fünften  buch  (kurz,  sachs)  60. 
Mose  schreibt  am  elften  im  fünften  buch  (.  .  .)  76. 
Moses  saget  dem  volk  gemaine  (baur.  riugsg.)  5. 


221 

Mose  spricht  in  dem  fünften  buch  (la.  hopfg.)  119. 
Mose  uns  in  dem  andren  buch  (^froschw.  trau.)  53. 

Mose  zeigt  ane  (abg.  nun.)  102.  105. 
Mose  zeigt  an  im  fünften  buch  .  .  .  (neu  sachs)  12. 
Museus  der  poet  beschriebe  (ros.  sachs)  49. 

Nach  Christi  geburt  drei  und  vierzig  jare  (gru.  frau.)  114. 

Nach  Christi  geburt  fünfzehnhundert  jare  (gru.  frau.)  128. 
Nach  Christi  geburt  hundert  dreissig  jare  (grundw.  frau.)  5.  12. 
*Nach  Christi  geburt  hundert  vierzig  jare  (grundw.  frau.)  52. 
59.60.  82.  —  A:   138. 

Nach  Christi  geburt  vierzehnhundert  wäre  (gru.  frau.)  134. 
Nachdem  aber  der  sabat  war  vergangen  (eng.vog.)  62. 

*  Nachdem  aber  thomas  (lerch.  end.)  4. 

*  Nachdem  adam  und  eva  wert  (lil.  vog.)  25.  45.  49. 

Nachdem  alexander  magnus  (gref.  zorn)  121.  142.  149. 
Nachdem  als  am  pfingsttage  (krü.  dül.)  126.  141. 
Nachdem  als  christus  ginge  (hag.  frau.)  106. 
Nachdem  als  der  heilige  geist  (verh.  zorn)  3. 

Nachdem  als  got  warhafte  (gu.  voglgs.)  126. 

*  Nachdem  als  [oder:  und]  könig  witigis  ([gref.  zorn])  84. 

Nachdem   als  nun  die  egipter  alsande  (eng.  mül.)  126. 
Nachdem  als  nun  die  zeit  mit  macht  (gefl.  petz)  145. 

*  Nachdem  antiochus  gewan  Jerusalem  (la.  mügl.  54.  55.  67. 
Nachdem  arges  die  griechisch  stat  (pflügt,  sigh.)  24.  .  .  .  die 

mechtig  ...  43. 

Nachdem  [assiria)  die  stat  (senft.  nacht.)  131. 
Nachdem  athen  in  griechenlande  (radw.  1.  v.  g.)  23. 
Nachdem  aus  gotes  gnade  (süs.  vog.)  35. 

Nachdem  cararius  (jfrauw.  wild)  138. 
Nachdem  christus')  (feyelw.  folz)  18.  45. 

Nachdem  christus  (leitt.  frau.)  109.  .  .  .  Jesus  141.  (leitt. 
nacht.)  149.   (klagw.  danb.)  105. 
Nachdem  christus  an  dem  sabat  (gsa.  sachs)  39. 
Nachdem  christus  auf  erden  (tagw.  nacht.)  35. 

Nachdem   christus  die  jünger  sein   (nacht,  krigs.)  123. 
133. 


1)  Vgl.  auch  unter  Jesus". 


222 

*  Nachdem  christus^)  erstanden  war  (unb.  zorn)  54.  (teilt,  nacht.) 

69.  84.  —  A:  (alm.  stoll.)  114. 
Nachdem  christus   erstanden  wäre  (fridw.   frid.)  61.     Vgl.  N. 
ehr.  geboren  .  .  . 

Nachdem  christus  erstund  vom  dot  (unb.  zorn)  lOS.  139. 
Nachdem  christus  fürbas  (la.  sing.)  139, 

*  Nachdem  cristus^)  geboren  wäre  (fridw.  frid.)  52. 
Nachdem  christus  geboren  wart  (unb.  zorn)  29. 
Nachdem  christus  sein  red  volent  (verb.  zorn)  25. 

*  Nachdem  christus  verschieden  war  (teilt,  nacht.)  10.    (verb. 
zorn)  7.  24.  (verschr.  petz)  89. 

Nachdem    christus    verschiden    war   ^verh.    zorn)    114. 

(korw.-m.  v.  s.)  139. 
Nachdem  christus  vom  tod   erstanden  war  (neu  sachs) 

150. 
Nachdem  christus  vom  dot  erstund  (unb.  zorn)  28. 

Nachdem  christus  war  aufgefaren  (zugw.  zorn)  116. 
Nachdem    christus    wolt    sterben    (gu.    reg.)  121.    (gu. 

voglgs.)  124.  132.  140. 
Nachdem  das  evangelion  (gsangw.  sachs)  63. 

Nachdem  das  volk  von  israel  (sumerw.  her.)  115.  153. 

*  Nachdem  david  entrane  (krönt.  düU.)  4.  20.  (guld.  voglgs.) 

6.  41. 
Nachdem  david  war  redlich  und  aufrichtig  (kling,  sachs)  1 .  9.  30. 

*  Nachdem  david  zu  seiner  zeit  (paratr.  ket.)  74. 

Nachdem  der  almechtige  got  (gsa.  sachs)  153, 
Nachdem  der  heilig  geist  gesant  (höh.  folz)  TS. 
Nachdem  der  herr  all  creature  (ros.  sachs)  29. 
Nachdem  der  philistiner  beer  (frej.  folz)  26. 
Nachdem  der  tiran  nicanor  (lang,  mügl.)  4. 

Nachdem  die  Christen  wider  mit  begir  (neu  sachs)  157. 

*  Nachdem  die  frume  kaiserin  (schwarz  vog.)  10.   (fri.  vog.)  83. 

*  Nachdem  die  jünger  allesander  (lang,  nacht.)  63. 

Nachdem    die   jünger    hoch    gepreist    (korw.  m.  v.  s.) 
141. 
Nachdem  die  philister  bereit  (uberl.  wilt)  66. 

*  Nachdem  die  philister  gemein  (schalw.  wilt)  59.  66. 


^)  Vgl.  auch  unter  ^jesus". 


223 

Nachdem  die  stat  Jerusalem  zerstöret  war  (gsangw.  rüm.)  72. 
Nachdem  die  zeit  mm  käme  (....)  6S. 
Nachdem  erstanden  war  (deilt.  nacht.)  76. 

*  Nachdem  erstanden  war  christus  (corw.  m.  v.  s.)  37.  S5.  S7. 
Nachdem  fasti  ....  vgl.  Nachdem  vasti  .  .  . 

Nachdem  ganimedes  (grü.  mügl.)  20. 

*  Nachdem  gefangen  war  petrus  (gtä.  vog.)  19.  70.  90. 
Nachdem  gen  himel  für  christus  (gfa.  vog.)  17.  18.  —  A:  126. 

Nachdem  germanicus  (jgfrauw.  wilt)  129.  137.  141.  151. 
....  monerieus!  146. 
Nach  dem  got  dem  heiligen  geiste  (la.  nacht.)  34. 
Nachdem  hat  absalom  umbracht  (gsa.  sachs)  5. 
Nach  dem  herr  gayus  grachus  (kurz  nacht.)  35. 
Nach  dem  herr  künig  saul  war  dot  (gsa. .  .  .)  27. 

Nachdem  in  sünden  manigfalt  (freudw.  sched.)  108.  118. 

Nachdem  Israel  lag  dot  krank  (abg.  c.  v.  w.)   107.  110. 
115.  130. 
Nachdem  ist  woren  (fröl.  mayenw.  schwarzb.)  58. 

Nachdem  jacob  gestorben  war  (freudw.  roseng.)  115. 

Nachdem  jacob  von  bersaba  auszuge  (eng.  vog.)  103. 
115.  146. 
Nachdem  jerusaleme  (zirk.  lesch)  46. 
Nachdem  Jerusalem  het  fride  (la.  reg.)  82. 

*  Nachdem  Jesus  (leit.  nacht.)  52.  (krönt,  frau.)  56.  69. 

*  Nachdem  Jesus  ausginge  (siis  reg.)  3. 

Nachdem  Jesus  die  jünger  sein  (na.  krigs.)  110.  117. 

*  Nachdem  Jesus    erstanden   war   (unb.  zorn)  47.    Vgl.  auch 

N.  christus  .  .  . 

*  Nachdem  Jesus  geboren  wäre  (fridw.  frid.)  42.  48.    Vgl.  N. 
cristus  .  .  . 

Nachdem  job   in   seim   kreuz  war  gedultig  (eng.  vog.) 
138.  148. 
*Nach  dem  Joseph  gefangen  lag  (frey.  folz)  22. 

*  Nachdem  Joseph  war  herre  (stark  nacht.)  25.  80. 

Nachdem  keiser  constantinus  (rit.  frau.)  151. 
Nachdem  kung  Joachim  alt  war  (ges.  sachs)  106. 

*  Nachdem  künig  david  war  alt  (la.  mayensch.)  77. 
Nachdem  künig  saul  erlag  in  dem  streite  (eng.  vog.)  IG.  31. 

.  .  .  niderlag  im  ...  74. 


224 

*  Nachdem  leret  bescheiden  (abg.  schw.)  49. 

*  Nachdem  liebt  künig  salomon  ^^leilt.  nacht.)  40. 
Nachdem  man  fünfzehnhundert  jar  (verschr.  petz)  65. 
Nachdem  man  virzehundert  zeit  (verschr.  petz)  11. 

*  Nachdem  marsilia  die  stat  (may.  eisl.)  2.  38. 
Nachdem  mit  künig  salomo  (teilt,  nacht.)  16. 
Nachdem  nun  abrahame  (süs  vog.)  85. 

Nachdem  nun  der  keiser  maxentius  (kelb.  beiden)  142. 

Nachdem  nun  der  prophete  (la.  otend.)  155. 
Nachdem  palamedes   (grü.  mügl.)  10.     Vgl.  N.  ganimedes  .  .  . 
Nachdem  paulus  (radw.  frau.)  30.  39. 

Nachdem  paulus   durch  den  heiligen  geist  (neu  sachs)  4.  21. 
32.  36.  69.  76. 

Nachdem  paulus   durch  gotes  geiste  (zugw.  zorn)  IIS. 

Nachdem  paulus  in  griechenland  (krüglw.  leutsd.)  117. 
Nachdem  paulus  noch  schnaufen  wäre  (la.  schlagw.)  57.  59.  78. 

Nachdem  petrus  gefangen  war  (gsa.  sachs)  1 16. 

*  Nachdem  philipus  käme  (krü.  dül.)  35.  78. 
Nachdem  pilatus  pfleger  war  (guld.  wolfr.)  59. 

*  Nachdem  predigt  paulus   (reb.   vog.)  20.  31.  37.  54.  70.  89. 

—  A:  110. 

Nachdem  rom  lang  mit  alba  krigt  (tagw.  m.  vogl)  117. 

Nachdem  samuel  hete  (hag.  frau.)  130. 
Nachdem  simson  bereit  (fluchtw.  wilt)  59.  66. 
Nachdem  simson  der  .  .  .  (wilden  ton)  79. 

Nachdem  simson  gefangen  war  (verschr.  petz)  105. 
Nachdem  und  aber  sara  nicht  gebare  (eng.  vog.)  41. 

*  Nachdem  und  apolonius  (feldw.  vog.)   19.  —  A:  120.  130. 

136.  145. 

*  Nachdem  und  assa  kunig  war  (schnew.  mül.)  39.   —  A:  98. 

IUI.  105.  113.  134.   137. 
Nachdem   und  dedalus  (süs  Schill.)  11.  35.     Vgl   N.  u.  icarus. 
Nachdem  und  der  fürst  nicanor  (lang  unglert)  40. 

Nachdem   und   der   herr    christus   het   verbracht  (neu 
sachs)  151. 
Nachdem  und  die  mechtig  stat  rom  (klagw.  loch.)  57. 
Nachdem  und  icarus  (süs  sehill.)  3.    Vgl,  N.  u.  dedalus. 

Nachdem  und  in  hieracla  der  stat  (kelb.  bald.)  117. 
*Nachdem  und  Jesus  kam  (lerch.  end.)  53. 


225 

*  Nachdem  und  Joachim  alt  war  (gn.  sachs)  65. 
Nachdem  und  joas  kunig  war  (gu.  sachs)  12. 

Nachdem  und  jonatan  schlug  in  die  flucht  (neu  sachs)  53. 

Nachdem  und  künig  witigis  (gref.  zorn)  125. 
Nachdem  und  prometheus  stal  (gref.  zorn)  15 
Nachdem  unser  heiland  .  .  .  (neu  sachs)  73. 
Nachdem  uns  gotes  gnade  (süs  vog.)  34. 

*  Nachdem  vasti  austreiben  det  (schw.  vog.)  22. 

Nachdem  wir  lesen  offenbar  (hoft.  c  v.  w.)  150. 
Nachdem  xerxes  mit  grosem  heer  (radw.  1.  v.  g.)  13.  56. 
Nachdem  zu  sparta  ariston  (hoft.  mar.?)  23. 
Nachdem  zu  sparta  wäre  (hoft.  mar.)  26. 
*Nach  des  herren  urstend  (lerch.  end.)  49.  62.  73. 

Nach  dir  o  herr  verlanget  mich  (gfa.  vog.)  138. 
*Nach  vierzig  tagen  als  der  herr  christus  (gartw.  schm.)  35.  40. 
Nach  vierzig  tagen  da  erstanden  was  (gartw.  schm.)  34. 
Nebucadnezar  war[e]  (uberkr.  düU.)  27. 
Nectanabus  ein  kün[i]g  sas  (pflügt,  sigh.)  52. 
Nehemia  uns  saget  (krönt,  düll.)  20. 
Nemt  war  des  herren  hande  (k.  tagw.  nacht.)  42. 
Neun  Schwaben  gingen  uberlant  (lil.  vog.)  35. 

Nicht  krenke  (k.  nu.)  113.  153. 

Nun  freuet  euch  ir  christenleut  (blumw.  most)  121. 

Nun  höret  auch  an  bite  auch  ich  (na.  krigs.)  149. 
Nun  höret  den  psalmisten  (morg.  sachs)  79. 
Nun  höret  schlecht  (feyelw.  etc.)  9. 
Nun  höret  wie  der  heilig  geist  (gref.  zorn)  57. 
Nun  hört  was  Jesus  sirach  spricht  (schrot.  schrot.)  26.  30. 
Nun  hört  zu  ein  wunderlich  dat  (kurz,  sachs)  68. 
Nun  hört  zwo  wunder  [treue]  date  (kurz  reg.)  29.  —  A:  111. 

Nun  lobt  ir  herren  all  ir  Christen  frume  (eng.  mül.)  116. 

0  Christen  mensch  thu  doch  verstehen  (tagw.  reg.)  138. 
0   Christen   mensch  thu   gotes  straf   betrachten  (blut. 

stoU.)  156. 
0  das  ich  fein  (pfingstw.  hag.)  98.  119.  152. 
0  das  ich  kuut  für  meinen  munt  (tagw.  frau.)  12.  53. 

0  du  getreuer  got  wie  lang  (mey.  wess.)  134.  138.  145. 
147.  150. 

Hans  Sachs,  GemerkbUchleiii.  15 


226 

0  du  getreuer  heiland  Jesu  christ  (gartw.  schm.)  134. 
152.  156. 

0    du   getreuer   heiland  mein  (klag,  loch.)  131.    (klag, 
weinm.)  147. 

0  du  mein  hör  (leitt.  frau.)  136. 

0  got  dir  sei  die  not  geklagt  (gsa.  sachs)  148. 

0  got  du  bist  alle  tag  eben  (glas,  vog.)  130.  135.  152. 

0  got  du  bist  unser  heiland  (gsa.  sachs)  146. 

0  got  hilf  mir  in  leid  und  schmerzen  (schlag,  wirt)  142. 

0  got  sei  gnedig  mir  (lerch.  end.)  150.  155. 
0  herre  (schlagw.  nu.)  47. 
0  herre  du  bist  woren  (zeherw.  nu.)  76. 

0  herr  got  sei  genedig  mir  (klag,  wess.)  132. 

0  herr  got  unser  .  .  .  (fremder  ton)  143. 
0  herr  mein  got  ich  preise  dich  (par.  ket.)  44.  90. 
0  herr  mein  got  wie  gar  herlich  (verh.  .  .  .)  86. 
0  ihr  kinder  seit  den  eitern  ghorsame  (uberl.  sachs)  24.  71. 

0  ihr  knecht  all  (griisw.  Christof)  153. 

0  lieber  got  ich  leide  schmerzen  (schlagw.  wirt)  151. 

0  mein  got  und  heiland  vernim  (nacht,  krigs.)  119.  131. 
152. 

0   mein  got  wie  hast  du  mich  iz  verlasen  (ost.  rings.) 
131     ...  warum  hastu  mich  123.  128. 
*0  mensch  betracht  drei  ding  in  deinem  leben  (kling,  sachs) 
85.  —  A:  103.  106.  125.  129.  142. 

0  menschen  kind  Israel  sag  (tagw.  frauenl.)  142. 

0  menschen  sun  weissag  (süs  regenb.)  135. 

0  mensch   in   deinem  leben  (hag.  frau.)  140.  144.  152. 
157. 
Osea  an  dem  sechsten  spricht  (gsang.  sachs)  47. 
Oseas  die  urstent  christi  (höh.  folz)  14.  15.  36.  45. 
*Ovidius  (juugl.  ottend.)  57.  68. 
Ovidius  beschriebe  (silb.  .  .  .)  56. 

Ovidius  beschriebe  (süs.  reg.)  135. 
Ovidius  der  hoch  poet  (gu.  sachs)  4.  42. 
Ovidius  schreibet  wie  vor  viel  jaren  (spig.  erenb.)  59. 
Ovidius  schreibt  von  der  kungin  uiobe  (ost.  ket.)  7. 
Ovidius  schrieb  wolgeziert  (ros.  sachs)  51. 
Ovidius  uns  von  der  lieb  (guld.  sachs) 


227 

Paulus  ad  epliesios  hat  bescliiicV)en  (uberl.  sacbs)  02. 

Paulus  an  dem  fünfzeheüden  (verh  zorn)  24. 

Paulus  beschreibt  am  dritten  klar  (la.  mar.)  44. 

Paulus  der  spricht  (rorw.  pfalz)  4. 

Paulus  der  spricht  nun  sei  stark  in  dem  herren  (eng.  vog.)  68. 

Paulus  ephesios  am  andren  schriebe  (ost.  ringsgw.)  59. 

Paulus  in  got  (leitt.  frau.)  103.  127.  \T2. 

Paulus  orosius  (k.  miigl.)  114. 
Paulus  schreibet  an  mitel  (kupf.  frau.)  41. 
Paulus  schreibt  ad  corinthios  (blos.  herw.)  47. 

Paulus  seine  corinter  lert  (mey.  wess.)  133. 

Pelopidas  war  ein  hauptman  (alm.  stoU.)  124. 

Pentesila  die  kiinigin  (rit.  frau.)  141. 

Perseus  ein  künig  genand  (frosch.  frau.)  12-5.  141. 
Petrarcha  wider  die  hoffarte  (ros.  sachs)  89. 
Petrus  aber  nach  den  tagen  aufträte  (eng.  vog.)  49. 

Petrus  und  johanes  gingen  an  klag  (klag,  vog.)  151. 
Phebus  war  auf  eim  berge  (siis  reg.)  16.  46. 

Plato  der  gros  philosophus  (gref.  zorn)  146. 
*Plinius  der  weis  thut  pekant  (kurz,  vog.)  63. 

Plinius    die   art   der   lewen   beschreibet  (lew.  flaisch.) 
133. 
Plinius  schreibet  von  der  rosen    ros.  sachs)  10. 
Plutarchus  thut  diogeni  gedenken  (grundw.  frau.)  88.  91. 
*Plntarchus  uns  beschreibet  das  (guld.  wolfr.)  17.  (pflügt,  sigh.) 

90.  —  A:  (pflügt.)  107. 
Polixena  die  Jungfrau  dar    gu.  sachs)  54. 
Priamus  ein  sun  hete    gail.  frau.)  31. 
*Procemislaus  war  genant  (alm.  stoll.)  84. 

Proverbium  am  sechsten  fron  (wanderw.  osw.)  153. 

*Quarti  regum  das  ander  seit   teilt,  folz)  12.  55.   ...  spricht  85. 
—  A:  97.  130. 

Recht  meldet  in  exodi  eben  (schlagw.  wirt)  121. 
Eimicius  beschriebe  (grü.  frau.)  50. 
Romanos  an  dem  achten  ret  (gsang.  sachs)  50. 
Romanos  an  dem  fünften  pauUis  sprichte  (ost.  rings.)  91. 


15* 


228 

*Sabellicns  beschreibet  als  theba  die  stat  (ost.  ket.)  46.  70.  — 
A:  113.  149. 

Sabelliciis  gar  frey  (k.  mügl.)  119.  138. 

Sabellicus  schreibet  mit  mechten  (k.  reg.)  122.  127.   ... 
mit  rechten  114. 

Salerno  ein  stat  weite  (baur.  krigs.)  1 1 2. 

Salomon  an  dem  dritten  spricht  (verw.  vog.)  105. 

Salomon  in  dem  dritten  klar  (verw.  vog.)  117. 
Salomon  in  den  sprächen  sein  (teilt,  nacht.)  30. 

Sanct  paulus  klar  (pfingst.  hag.)  122.  127. 
Sebastiauus  prant  (süs  schill.)  II. 

Sei  mir  gnedig  o  got  (pasiunal  folz)  101. 
Seit  das  ich  aber  singen  sol  (frö.  frau.)  13. 
Sie  sprachen  wiltu  herre  (krö.  düU.)  46. 

Simon  paulus  thut  schreiben  (kreuzt,  wolfr.)  157. 
Sirach  am  ein  und  zwanzigisten  gut  (ros.  sachs?)  90. 

Sirach  so  klar  (weihnachtw.  vogl)  119. 
Solon  einer  der  sieben  (silb.  sachs)  69. 
So  wil  ich  aber  singen  hie  an  argen  has  (gsa.  röm.)  38. 
So  wir  nun  sein  versunt  mit  gote  (ros.  sachs)  35. 

Sparta  mit  dugent  wol  geziert  (mei.  eisl.)  129. 
Sprach  saget  an  was  sey  (reb.  vogel)  1 1 . 
*Ste  auf  du  menschen   kiud  (reb.  vog.)  15.  —  A:  102.  106. 
139.   149. 

Sun  ehr  deinen  vater  fürbas  (freudw.  roseng.)  153. 

Tepha  ein  Schwester  dionisij'  (k.  sachs)  102. 
Theodoricus  acht  und  dreissig  jare  (brau,  reg.)  18. 
Theseus  der  weise  haid  .  .  .  (teilt,  folz)  13. 
Thu  nur  beystant  (kurz  wild)  72. 

Timoleon'ein  junger  edler  ritter  war  (ost.  kett.)  123. 

125.   157. 
Titus  livius  beschreibt  klar  (ritt,  frau.)  103.  ...  schreibet 
klar  103.  114. 
Titus  livius  schribe  (creuzt.  wolfr.)  50. 

Und  an  das  ort  (may.  blumw.  schw.)  56.  66. 

Und  da  christus  erstanden  wäre  (schlagw.  wirt)  126. 
Und  der  gebot  dem  saget  au  (teilt,  nacht.)  77. 


229 

Und  die  schiffleut  warfen  das  lose  (fridw.  frid.)  1 1 . 

Und  ein  engel  der  . .  .  (eng.  vog.)  106. 
Und  ich  höret  ein  grose  stim  (lang,  eisl.)  7. 
Und  schriren  allgemein  (reb.  vog.)  11. 
Und  theten  ein  blutige  Schlacht  (hoft.  c.  v.  w.)  15. 
Uns  beschreibet  der  geschichtschreiber  plutarchus  (ges.  röm.)  14. 

Uns  klar  bericht  (leitt.  nacht.)  98. 

*  Uns  sagt  das  vierte  kunig  buch  (corw.  m.  v.  s.)  52. 
Uns  sagt  der  römer  gschicht  mit  nam  (radw.  1.  v.  g.)  54. 

Uns  sagt  die  cronica  (k.  mügl.)  149.  152.  156. 
Uns  schreibt  fürware  (krönt,  wess.)  113. 
Unzucht  eigensin  thut  got  heftig  plagen  (eng.  vog.)  89. 

Valerins  gar  frey  (k.  reg.)  106. 

Valerius  gschichtschreiber  (verg.  wolfr.)  136. 

*  Valerins  maximus  schreibe  (kurz,  reg.)  75. 

Valerins  maximus  uns  beschriebe  (gru.  frau.)  119. 
Valerius  schreibet  aber  (blutt.  folz)  106.  110.  130. 

*  Valerius  schreibt  von  der  gut  (blü.  frau.)  20. 

Valerius  thut  uns  klar  sagen  (st.  reg.)  103.  130. 

Valerius  ims  saget  (verg.  wolfr.)  105.  150. 

Vernemt  das  fünfzeheude  eben  (zugw.  zorn)  108. 

Vernemt  johanem  den  evangelisten  (ost.  rings.)  lOS. 

Vernim  mein  klag  ewiger  got  (klag,  loch.)  118. 

Vil  sorg  und  dazu  groses  gut  (schrot.  schrot.)  119. 

Vipera  ist  ein  alter  schlang  (spig.  fran.)  156. 
*Virgilius  beschreibet  klar  (pflügt,  sigh.)  8.  —  A:  128. 
Vom   feld  kam   heim  ein  alter  man  (alm.  stoll.)  56.    ...  felde 
kam  ein  ...  6S. 

Von  der  grosen  untreu  der  weit  (k.  kanzl.)  135. 

Von  got  dem  herren  kumt  alle  Weisheit  (blüw.  lor.)  145. 
Vor  alter  war  in  rom  der  stat  (fro.  frau.)  52.  77. 
Vor  jaren  sas  ein  fürst  am  reine  (kurz,  wolfr.)  73. 
*Vor  langer  zeit  zu  bamberg  sas  (feu.  lesch.)  62. 
*Vor  zeit  ein  apoteker  sase  (ros.  sachs)  70.  —  A:  107. 

Vor  zeit  im  Schweizerland  (k.  mügl.)  1 28. 1 33.  141 .  144. 149. 

Vor  Zeiten  war  in  der  stat  rom  (pflügt,  sigh.)  11.    Vor  zeit  war 

i.  d.  stat  roma  33.  73.  90.  —  A:  Vor  zeit  war  in  der  stat 

roma  (pflüg,  sigh.)  137.   .  .  zeit  so  war  in  rom  der  stat  128. 

Vor  zeit  zu  regensburg  ein  burger  sase  (gru.  frau.)  140. 


230 

*  Warum  toben  die  haiden  (vog.  vog.)  67. 

Was  ich  erzele  (kro.  wess.)  155. 
We  den  die  hinab  zihen  (krü.  diill.)  3.  50.  52.    We  denen  die 

hinzihen  20.    .  .  die  doch  z.  .  .  34.    .  .  die  da  z.  .  .  SO. 
Weil  der  herr  ging  auf  erden  noch  (blau,  frau.)  82. 

Weil  mein  licht  ist  der  herre  (morg.  krigs.)  124. 
Weil  nach  christus  (fey.  folz)  27.  31. 
Welcher  nit  weit  gewandert  het  (alm.  stoU.)  4S.    Welch  gsel 

...  84. 
Wem  ein  tngentsam  weib  bescheret  ist  auf  erd  (gsa.  röm.)  87. 

Wem  mag  doch  bewust  werden  (frau.  kett.)  107. 113. 135. 

Wenn  got  strafet  ein  laud  (leitt.  nacht.)  144. 

*  Wer  die  schrift  leren  sol  der  kan  (la.  wolfr  )  5.  —  A:  (klagw. 

weinm.)  153.  154. 
Wer  hie  gotselig  wol  wil  leben  (.  .  .)  76. 
Wer  hie  mit  fried  thut  leben  (henw.  wolfr.)  59. 
*Wt,r  ist  der  von  edom  herferet  (zugw.  zorn)  87.  —  A:  139. 
Wer  ist  mit  seiner  arbeit  los  (schrotw.  schrot.)  43. 

Wermundus  ein  künig  in  denemark  (tagw.  vogl)  110. 140. 
*Wer  seim  nechsten  thut  leyen  (strafw.  fo.)  69. 
Wer  stets  närrisch  ding  fragen  thut  (hoft.  danh.)  öS. 
Wer  wissen  wil  auf  erden  (frau.  ket.)  78. 
Wer  zwitracht  anrieht  mit  der  haut  (schrot.  schrot.)  43. 

Wie  der  hirsch  schreit  in  quele  (süs  vog )  133. 
Wie  der  sabat  erschiue  (schuew.  mül.?)  87. 

Wie  der  sabat  verschine  (abg.  schwei.)  108. 

Wie  die  weisen  hinzogen  klar  (jüngl.  pauz.)  144. 
Wie  elisa  mit  name  (silb.  sachs)  5. 

Wie  lang  wiltu  o  herre  got  (mosts  ton)  133. 

Wie  nun  alda  verschieden  war  (blos.  herw.)  108. 

Wie  Samuel  gestorben  war  (gefl.  petz)  HS.  123. 

Wir  wünschen  euch  aus  herzengrund  (verschr.  petz)  144. 
Wo  die  spilewt  mit  keinen  dingen  (ros  sachs)  21. 

Wol  acht  und  dreissig  iare  (rot.  zwinger)  lOS. 
Wol  auf  mit  meiner  stim  zu  got  (schrankw.  folz)  70. 
Wol  dem  der  hat  die  Weisheit  holde  (la.  reg.)  46.  (la.  nacht.) 
53.  89. 

Zianipus  ein  jüngling  her  (süs  reg.)  155. 
Zithens  . . .  vgl.  Citheus  ... 


231 

Zog  es  auf  an  eins  kindes  stat  (scLwa.  vog.)  16. 

Zu  abraham  (leitt.  nacht.)  100. 
*Zu  altorf  war  (fey.  folz)  15.  27.  —  A:  97. 
*Zu  androvella  in  der  stat  (fro.  frau.)  53.  58.  72.  —  A:  97. 
Zu  athen  sas  ein  künig  der  bis  pandiou  (gsa.  rüm.)  10.  13. 

51.  64. 
Zu  athen  war  ein  künig  der  bis  egeus  (gsa.  röm.)  2. 
*Zu  augsburg  da  het  ein  doctor  ein  weibe  (grund.  frau.)  43. 

74.    ...  het  ein  kaufman  e.  w.  83. 
Zu  augsburg  sas   ein   schuester  fV]   reich  (hoft.  c.  v.  w.)    11. 

...  ein  burger  ...  65.    ...  ein  kaufman  42.  —  A :  ...  burger 

reich  98. 
Zu  babel  war  ein  grosser  trach  (trach.  hilpr.)  14. 
Zu  bresslau  sas  ein  edelman  (blau,  frau.)  84. 
Zu  claro  stund  ein  thempel  (spruch.  sachs)  29. 
Zu  der  neunng  im  dürgner  laud  (hag.  hülz.)  50.  SO. 
Zu  der  zeit  als  künig  midas  (blü.  frau.)  28. 
Zu  einer  zeit  zw  bamberg  sas  (feu.  lesch)  8S. 
*Zu  frankfurt  het  ein   kram  (kurz  mügl.)  46.  50.  —  A:  133. 
Zu  gershofen  ein  bauer  war  gesessen  (spig.  erenb.)  31. 

Zu  birsau  war  (feilw.  folz)  146. 
*Zu  Ingolstadt  im  bayerlande  (fridw.  frid.)  69.  83.  —  A:  105. 
Zu  kalter  winterzeit  .  .  .  [Einsmals  zii  .  .  .  ?]  (feu.  lescb)  72. 
Zu  lanzhut  sas  vor  zeiten  ein  gwantschneider  (rot.  zwi.)  3. 
Zum  anderen  auch  käme  (lang,  nun.)  79. 
Zu  mailant  sas  ein  doctor  ungeleret  (zug.  frau.?)  61. 

Zu  mainz  ein  reicher  bischof  war  gestorben  (spigolt. 
erenb.)  102. 
*  Zum  herren  schreye  .  .  .  (lerch.  [vielmehr  hirschenw.  ]  end.)  43. 
Zum  leupolzhof  ein  pewrin  war  gesessen  (schwi.  frau.)  33. 
Zu  münichen  da  sase  (verg.  wolfr.)  40.  53.  61.  78. 
Zu  münichen  vor  zeit  ein  kaufman  sase  (.  .  .)  87. 

Zu  nürnberg  auf  dem  milchmarck  sas  (hoft.  dauh.)  111. 
Zum  virden  er  gefraget  hate  (ros.  sachs)  36. 
Zu  popenreut  ein  pfarrer  sas  (teilt,  folz)  20.  (kurz  mügl.  ?)  80. 
Zu  rappersweil  .  .  .  vgl.  Bei  r. 
*Zu  regensburg  vor  zeit  ein  burger  sase  (grundw.  frau.)  24. 

...  ein  reicher  b.  s.  75. 
*Zu  rom  ein  meister  fiUius  (pflügt,  sigh.)  20. 


232 

Zu  röttenbach  da  sasse  (honw.  wolfr.)  41.  75. 
Zu  Salzburg  sas  ein  Schneider  (....)  91. 

Zu  singen  (keis.  par.  wess)  153. 
Zu  speyr  ein  bischof  wäre  (gu.  canzler)  33.  —  A:  120.  144. 
*Zu  Straubing  sas  ein  reicher  wirt  (schwa.  vog.)  69. 

Zu  Wien  ein  alter  man  (reb.  vogel)  98. 
Zu  würzburg  war  (la.  hoft.  muse.)  88. 
Zu  wuzeldorff  ein  bawer  sas  (steigw.  pog.)  60. 

Zwei  briider  von  indischem  stam  (la.  kanzl.)  122. 

Zwei  bürger  gingen  spaciren  .  .  .  (süs.  hard.)  146. 
Zwey    ding    mich    hart    vertriessen    (hag.    frau.)    19.      Zwei 

stück  ...  23. 
Zwen  brüder  waren  aus  Schlaraffenland  (kurz  sachs)  43. 
Zwen  guter  schwenck  hab  ich  kürzlich  erfaren  (grünt,  frau.)  Sl. 
Zwo  frauen  in  eins  webers  haus  (hag.  hülz.)  66. 
Zwölf  wolflf  die  hielten  hause  (hoft.  mar.)  43. 


3.  Verzeichnis  der  Singer  (Personenregister=PR). 

[Hier  sind  die  Namen  aller  vorkommenden  Singer 
alphabstisch  verzeichnet.  Da  keiner  der  im  Gemerk- 
btichlein  (1555 — 61)  Vorkommenden  auch  noch  im  An- 
hang (1595 — 1605)  erscheint,  so  sind  beide  Register 
getrennt  gehalten.] 


AilflFer,  Michel  63. 
Augsbnrger  16-17. 

B  .  .  .  vgl.  P  .  .  . 

Docler,  Heinrich  48. 

Ebenhoch,  Erhart  51  vgl.  auch  Erhart  uagler. 
Endres,  Heinrich  6.  19—21. 
Engel,  Zimmerman  51 — 55.  67. 

Fell,  Simon  68. 

Fesselman,  Fritz  4—91;  weber  (fritz  weber)  91. 

Fesselman,  Veit  5 — 75. 

Feuerschlos  19.  47. 

Fibinger,  Anton  1—90;  schreiner  (antoni  schreiner)  44.  58.  68; 

Autoni  stechr  56  (von  H.  S.  verschrieben), 
fremd,  der  46. 
fremder,  ein  fremder»)  1.  16.  22.  24.  26.  39.  48.  49.  70.  79.  80. 

81.  82.  85.  86.  90. 
fremder  singer  55.  85. 


1)  In  vielen  Fällen  (s.  49.  80.  80.  85.  «5.  86.)  singen  diese 
Fremden  zwei  Lieder  auf  einer  Schule,  es  scheint  somit  dies 
den  Fremden  erlaubt,  den  Einheimischen  dagegen  nur  in  Aus- 
nahmefällen gestattet  gewesen  zu  sein. 


234 

Frölich,  Jürg  2— 13.  17—28.  46— S4. 

ülaser,  Daniel  82. 
Grüser,  Hans  1 — 88. 

Haffner,  Hans  9.  26—52.  SS— 89. 

Hartman,  Jörg  76 — 78. 

Heinrich  ....  68. 

heltfenpainer  Fritz  44—45  vgl.  Weidenhoflfer. 

Hilprant,  Bastian  1—91. 

Jörg,  Fangraz  (=  Ponleini).  —  Ponl.  6 — 8;  P.  Jörg.  8 — 15; 
Ponlein  17  —  27;  P.  Jörg  30;  Ponlein  32—68;  P.  Jörg  68 
bis  69;  Ponlein  73;  Jörg  Paugraz  73;  Ponlein  73  —  90; 
Pangr.  Jörg  9 1 . 

Junger,  der  jnug  13.  14.  26.  54.  60.  67.  70.  72. 

Keller  (Kellner),  Paul  7—16.  29.  68—91. 
Klein  61. 

Knapp,  Wenzel  50-73. 

Knoblach,  Jörg  83—90;  schneidergesell  (Jörg  sehn.)  89. 
Kopitz  (Copitz),  Bastian  32 — 79. 
Kraenfus,  Hans  88;  (jung  kr.?)  64. 
Kraenfas,  Lorenz  58 — 59. 
Kürsner  3.  4.  6.  12  (singt  zweimal)  14. 
Kürsner,  Kaspar  Kürsner  1.1.  14.  17  (=  Kaspar  Unger?)  19. 
kürsnergesell'?  12—13,   singt  zweimal  an  der  nämlichen 

zeche, 
drunkeu  kürsner  78.  —  kürsner  80. 
Jobst  kürsner  17. 

Wolf  kürsner  2  (=  Wolf  Stecher?  1.  2.  3  ff.,  singt  jedoch 
mehrfach  (2—3.  3.  4.  6)  neben  Wolf  Stecher  —  nach 
der  Sitte  des  zweimaligen  Singens  bei  den  fremden 
Singern?). 


1)  Die  Identität  beider  ergiobt  sich  erstens  daraus,  dass 
sie  trotz  ihres  langeu  Erscheinens  in  den  Protokollen  niemals 
auf  einer  Singschnle  nebeneinander  singen,  dass  vielmehr  ihr 
beiderseitiges  Vorkommen  sich  stets  gegenseitig  ergänzt  (vgl. 
obige  Zahlen)  Ferner  ist  s.  8  ein  Gleichen  an  der  zech  zwischen 
Hans  Grüser  und  Ponlein,  s.  73  ein  solches  zwischen  Ponlein 
und  Erhart  Nagler  verzeichnet.  Beide  Male  steht  als  Gewinner 
des  zechkranzes  dann  Paugratz  Jörg  verzeichnet. 


235 

Lang,  Hans  3—90. 

Leutsdürflfer,  Hans  3—13.  23—45.  53—54. 

Loer,  Kilian  2 — 53;  nagler  (kilian  nagler)  49.  52. 

Maler,  Linbart  2 — 31. 
Mallerlein  41. 
Klein  maier  h  ...  16. 
Melcher  ....  46—59. 

Nadler,  Six  74—89, 

Nagler,  Erhart  49 — 73  vgl.  Erhart  Ebeuhoch. 
Nagler,  Kilian  49.  52  vgl.  Kilian  Loer. 
naglergesel  50 — 60. 
der  neu  singer  85. 

Hans  Nürlinger  (von  Nörling  [Nördlingen]),  der  NiJrlinger  2; 
2-SS. 

Panzernlacher  19—72. 
paternostrer  73. 
Petz  Kaspar  1— 3i). 
pewtler  2S— 29.  62. 
Pfeff,  Lorenz  40— 91. 
Probitz.  Sebald  4.  29. 
puchdrucker  30. 
Jörg  puchdrucker  6. 
Puschman,  Adam  18 — 80. 

Rot,  pütner  37. 

Sailer,  Jacob  2—90. 

schachtelmacher  48. 

Schatz,  Kaspar  2 — 91. 

Schlemnller,  Hans  9—47. 

Schlosser  39.  65. 

Schmid,  Paul  1—36.  76—78. 

Schneider,  Endres  91. 

Schneider,   Mates  56  —  91;  schuknecht  (Matcs   sehn:)  55.  57. 

wohl  auch  schuknecht  55. 
schuknecht  25.  59.  60.  70. 
Schürstab  26. 
Schuster  26. 
Sigelein  45.  60—73.    Wiegelein  von  H.  S.  verschrieben  73. 


236 

Spet,  Simon  55. 

Spiegler  1—4. 

Spörl,  Jörg  12 — TU. 

Spring  in  kle  83. 

Stainschneider  10.  25  —  32. 

Stecher,  Wolfif  1—79;  vgl.  Wolff  Kürsner;  Wolff  v.  wath.?  23. 

Steffan  ....  40. 

Stengel,  Hans  82. 

von  Sulz,  Niclas  79—83. 

Täubelein  (Daubele)  44-61. 

Unger,  Kaspar  19  vgl.  Kaspar  Kürsner. 
Urmacher  20. 

Vogel,  Michel  3—89. 

Wal,  Ambrosi  20-35;  Wall  50. 

jung  Wal  41.  66  —  79;  Ballein  (=  Wallein —jung  Wal?)  80. 

Walter,  Hans  3—7    31—91. 

von  Wath  .  .  .  ?  23.    Wolff  Stecher? 

Weber,  Jörg  vgl.  Jörg  Weinperger. 

Weber,  Veit  52—76. 

webergsel  52—54. 

Weidenhoffer,  Fritzlein    1  —  87 ;  helffeupainer  (Fritz  hclffenp. 

44.  45;  helffenpainer  45).  44.  45. 
Weinperger,   Jörg  (=  Jörg  Weber).     Jörg  Weber  51  —  57; 

J.  Weinp.  57  —  58;   J.  Weber  59  —  67;   J.  Weinp.  68  —  72; 

J.  Weber  73;  J.  Weinp.  74;  J.  Weber  75. 
Werner,  Elias  58—69. 
Wildnauer,  Jörg  75. 
Winter,  Michel  89. 

Zan  25.  29.  59.  S4. 
Zimmerman  51 — 07  vgl.  Engel  Z. 
Zorn,  Hans  68. 
Zwirner,  Hans  1—88. 


237 


Register  des  Anhangs.  (1595 — 1605). 

[Der  Text  des  Anhangs  setzt  ein  in  den  Protokollen 
Bd.  I  nach  s.  89.] 

Schreiner  Adam  131. 
Aichler,  Wilhelm  99. 

Angerer,  Steifan  121  —  157;  steffan  schukuecht  119 — 120,  vgl. 
auch  Protokolle  Bd.  II,  32:5. 

Baumann,  ein  messerer  133. 

Banr,  Waltes  116. 

Bantner,  Wolf  97 — 157;  wolf  dachdecker  117. 

Boduer,  Paul  Friedrich  153—157. 

Braun,  Jörg  106. 

Ciriacus  138.  156. 

Daucher  119  —  121. 

Deisiuger  (Deusinger),  Hans  101 — 157. 

Drexel,  Jörg  120. 

Drüler,  Elias  147. 

DrüUer  (Drilner,  Drüler),  Jeronimus  145 — 153. 

Egerer,  Caspar  130. 

Euderlein  (auch  Endres,  vgl.  Protok.  II,  324),  Caspar  97—111. 

Fesslein  (Fessla),  Jacob  99—108. 

Fiudeisen,  Hans  130—140.  152—154. 

ein  fremder  105  —  111.  120—127. 

fremder  singer  55.  85.  100. 

Freudenberg  (Freudenpe[r]ck),  Elias  135—  153;  Elias  137,  Elias 

ein  schukuecht  136—143. 
Früepeis,  Sebastian  98—142. 
Fürst,  Nicolaus  141—157. 

Geisler,  Simon  128. 

Glöckler,  Hans  99—111.  132—146. 

Graner,  Daniel  145 — 154. 

Grilnmair,  Toma  97—157. 

Gomizer  (Gonizer,  Gamizer),  Hans  97 — 125  vgl.  auch  Jamizer. 

Gott,  Peter  145. 


238 

Hager,  Georg  \)~ — 155. 
Hager,  Heusa  105—107,  Hans  H.  152—  154. 
Heinlein  (Heiula,  Heinle),  Stoffel  97—129. 
Hemlein  101.  138—144  vgl.  Abraham  Nehr. 

Jamizer,  Hans  =  Gamizer.  Gomizer. 

Kalförder,  Franz  134—157;  von  edfort  134;  franz  ein  kUrsner 

135.  kürsner  143,  fremder  küssner  142. 
Kessler,  Veit  97—141. 

Lederer,  Hans  98.  131—145. 

Leichner,  Hans  148—154;  G.  Leichner  151  — 152. 

Lenner,  Hans  145. 

Morgenstern,  Görg  97 — 9S. 

Most,  Wolf  97—126. 

Müller  (Mtilner),  Hans  98-156. 

Neher,  Abraham,  auch  Hemlein* genannt  (s.  d.)  97 — 157. 

Neher,  Gori  97—140. 

Nüding,  Endres  106-124.  141. 

Paumann,  Velta  135. 

Pruhart,  David,  ein  weber  146. 

Pültz,  Hector  97—111. 

Redel,  Asmus  97—121. 
Rolck,  Lorenz  119 — 156. 
Rotschmidt  103. 

Sachs,  Hans  97—106.  124. 

Schlosser  145. 

Schreiber,  Thomas  108. 

Schreiner  120—128. 

schuknecht  98.  105—108. 

mer  ein  schuknecht  108.     ein  schuknecht,  fremd  schnknecht 

117—128. 
Schuldes,  Johann  143. 
Steffan  schuknecht  vgl.  Steffan  Augerer. 

Venizer,  Georg  (Jörg)  97—103.  126—157. 
Venizer,  Hans  101  — 157. 


239 


Voittcr,  Simon  113-156. 

vüu  Watt.  Benedict  97 — 1.57;  erste  schule  eingetragen  141 

Weber,  Haus  107 — 157. 

weber,  ein  fremder  von  ulm  109. 

ein  weber  145 — 146;  webergsel  146. 

Wind,  Jacob  107. 

Zacharias  128. 

Zischer,  Tomas  150—151. 

Zollner,  Jobst  132. 


Flugschriften  aus  der  Reformationszeit.   XIII. 


Thomas  Miirner 

An  den  gTossmächtigsteu  imdclurchlauclitig-sten 
Adel  deutscher  Nation. 

1520. 


Herausgegeben 


Ernst  Voss. 


Halle  a.  S. 

Max   Niemeyer. 

1899. 


Neudrucke  deutscher  Litteraturwerke  des  XVI.  und  XVII.  JahrhvuidertB, 
No.  Iö3. 


Einleitung. 

Thomas  Murners  satirisch-didaktische  Dichtungen  liegen 
uns  heute  mit  einer  einzigen  Ausnahme  (Von  den  4  Ketzern) 
in  guten  kritischen  Ausgaben  vor,  die  auch  denjenigen  zu- 
frieden stellen  werden,  welcher  sein  Augenmerk  in  erster 
Linie  auf  die  Sprache  des  streitbaren  Mönches  richtet. 

Von  Murners  grösseren  Prosaschriften,  die  wohl  imstande 
wären,  sein  Bild,  wie  es  uns  in  den  Litteraturgeschichten  und 
Monographieeu  begegnet,  bedeutend  zu  seinen  Gunsten  zu 
modifizieren,  ist  bis  dahin  nichts  neu  gedruckt  worden.  Der 
vorliegende  Neudruck  will  diesem  Mangel  abhelfen,  und  nach 
Aufnahme  in  diese  Sammlung  dürfte  er  einer  Entschuldigung 
nicht  bedürfen. 

Murners  Schrift  „An  den  Groszmechtigsten  vnd  Dnrch- 
lüchtigsten  Adel  tütscher  nation"  ist  die  unmittelbare  Antwort 
auf  Luthers  „An  den  Christlichen  Adel  deutscher  Nation" 
(Neudruck  No.  4,  hg.  v.  W.  Braune,  2.  Aufl.  ISUT)  und  erschien 
wie  diese  im  Jahre  1520.  Sie  wurde  gedruckt  von  Johannes 
Grieninger  in  Strassburg.  Goedekes  Grundriss -11,  21S  ver- 
zeichnet von  dieser  Schrift  Murners  nur  ein  Exemplar,  das- 
jenige der  Berliner  Königl.  Bibliothek  (Cn.  4702).  Nach- 
getragen sollten  2  Exemplare  werden,  von  denen  sich  das 
eine  auf  der  Hamburger  Stadtbibliothek  (0.  A.  IX.  No.  2192  n.), 
das  andere  im  British  Museum,  London  (39o(i.  h.  67.)  befindet. 
Beide  Exemplare  decken  sich  vollständig  mit  dem  BerUner 
Exemplar,  welches  diesem  Neudruck  zu  Grunde  gelegt  wurde. 
Dasselbe  enthält  10  Bogen  in  4»,   mit  den  Signaturen  A— K. 

In  dem  Neudruck  sind  die  Abkürzungen  des  Originals 
aufgelöst,  durchweg  im  Anschluss  an  die  von  Braune  in 
seiner  zweiten  Ausgabe  von  Luthers  Schrift  „An  den  Adel" 
befolgten  Grundsätze.  Im  übrigen  bin  ich  dem  Originaldruck 
genau  gefolgt.  Das  Titelblatt,  suwie  die  erste  Seite  des 
Originaldruckes  sind  diesem  Neudruck  in  photographisch  ge- 
treuer Nachbildung,  allerdings  auf  »4  der  natürlichen  Grösse 
reduziert,  beigegeben.  Für  die  Besorgung  der  photographischen 


IV 

Nachbildungen,  nach  welchen  für  den  Druck  Zinkätzungen 
angefertigt  wurden,  bin  ich  meinem  Freunde,  Herrn  Dr.  Hans 
Möller  in  Hamburg,  verpflichtet,  welcher  auch  eine  Korrektur 
des  ersten  Bogens  zu  lesen  die  Güte  hatte.  Die  Seitenüber- 
schriften des  Originaldruckes  schwanken.  Sie  erscheinen  ent- 
weder als  3.^01!  bcm  teutfcfien  abel  (so  auf  Seite  A2,  Aa^,  A4 ; 
Bi,  Bab,  ganz  durch  D,  F  n.  H,  sowie  auf  K,b,  K2,  Ks^,  K^) 
■oder  als  iöon  bem  tütfdjcn  abd  (A-i^,  A3,  A^b;  B,b,  B2.  63^, 
Bj,  ganz  durch  C,  E,  G  und  auf  Seite  Kj,  K.2b,  K3).  Auf  An- 
raten des  Herausgebers  dieser  Sammlung  sind  sie  wegen  ihrer 
schwankenden  Form  in  dem  Neudruck  ganz  weggelassen 
worden. 

Die  folgenden  Druckfehler  des  Originals ')  habe  ich  ver- 
bessert: 828  elnangclaumg,  ^22  üerancinurtcn,  ^25  bi(Iid)ct,  628  ba* 
tradötuttg,  63«  umuarliaffitge,  Tu,  bcliilfflcicö,  8,7  Iiettteft,  9«  ga= 
raten,  10«  A3]  B3,  IO20  gi^tlfd^en,  II35  beiii,  I82  bf^]  m'^,  18.4  gee- 
fangeti,  2O25  lunb,  2I33  bcn,  213»  beidjrirmung ,  22,5  peefonen, 
24,9  fett]  fein,  2424  berluf)en,  253.  foft]  folt,  26,3  frrafft,  28j  ba§ 
baS]  ba§,  28,0  teren]  irren,  29»  fünbent]  fünbet,  29,o  öbn]  Dnb, 
3O2  d)riftenleit,  SOs,  betrctffen,  3O34  anuerbotten,  31,0  crlnecfer, 
31,1  idjeitiiun-tcn,  324  fdireiber,  32-23  ofcrtidi,  32.27  bieifnltifett, 
54,5  geftoffcn]  gcI)oIffen,  34,6  üer§per,  343,  gemeinencn,  35:,4  Säp= 
It(^e,  36,0  gcld)rifft,  37,5  eintd)rift,  39,0  ftcren]  ftcten,  39-2«  tl)ün] 
tf)un,  3939  bilfc^i^ff,  4O4  älinfc^ten,  4125/26  ncrtcribcn,  4I32  euanglio, 
42i5  barpffer,  47,5  abg6etercn,  4839  gff'ffcr,  50-27  tugenbcnben, 
52,0  idö  d)  ba§  ü]  irf)  üd)  ba§,  534  iüngftan,  5529  gluuben]  glauben. 
57,4  erin-ffnen. 

In  dem  Neudruck  bitte  ich  zu  verbessern:  4.-,  familii 
ariter]  familiaritct,  7-29  in]  in,  11-20  bcrj  meber,  2632  bapft]  bapft^, 
272  5lä;eter]  '4-^etro,  28-22  lüürbenbune]  Uiürben  mc,  2823  er]  ber, 
3430  ibrcr]  trer,  3820  jn]  5Ü,  50,4  ^cpfcr]  5?ei)er,  55^  alf^]  al§. 

Ich  beabsichtige,  dieser  Prosasohrift  Murners,  vielleicht 
seiner  bedeutendsten,  die  übrigen  aus  dem  grossen  Jahre 
1520  bald  folgen  zu  lassen,  zunächst  seine  Schrift:  Von  dem 
babstenthum,  das  ist  von  der  höchsten  oberkeyt  Christiichs 
glauben  wyder  doctor  Martinum  Luther.    Strassburg  1520. 

Madison,  Wis. 

U-  S.  A.  Erust  Voss. 

^)  Die  Citate  nach  Seiten-  und  Zeilenzahlen  des  Neudrucks. 


2.n  bell  05roß- 

med)ttö)lfu  Dub 

Diird)liid)ttg|}fu  aM  titt- 

fd)fr  uatioit  Mb  fm  Un 

d)ri)ilid)eu  ginukn  bt- 

fdjirnint,  unjkr  bnt 

d)ri)it,  Jtartiinim 

lutljfr  mmi  mtüt 

ut  kr  fiufcl 

tipu  d)rt|lftt. 


Murner,   An  den  Adel. 


[5l2]2)em  aller  bur(^Iücf)ttgftcn@ro^me(i)tigften 
fürften,  önb  {)erren,  f)errn  ^arolo  ernjeltem  rö- 
mifc^en  fetjer,  ^ifpanifc^er  önb.  2C.  maieftabt.  2C. 

5^Ur(^Iüc^ttger  gro^merfitiger  fürft  önb  f)er,  @§  ift 
t||  oon  örfprung  be§  romfrfien  rctc^s,  bei  bu  ie| 
■''^  burrf)  got§  fürft(^tigfcit  ein  fribfamer  fe^fer,  önb 
gebieter  crraelet  önb  gefalbet  bift,  foIc()e§  betn  reirf)  öon 
offcnüc^cn  finben  nie  fd)ablid)er  angefochten  töorben,  ban 
ie§  5ü  bifen  jeiten.  8t)ttcnmal  ba^  (Jatilina  {idq  mein 
boctor  SJkrtinum  lut^er)  ift  öon  ben  bebten  erraecfet 
lüiber  511  menfc^Iic^em  leben  fnnnnen,  önb  bar  bie  atter 
ebliften  gemiet  beini  reid)§  311  burgerlicfien  öffrüren  önb 
nibcrgang  ire»  eignen  öatterlanbS  eriöecfen,  ben  öatter 
lütjber  feine  finb,  briiber  gegen  brüberen,  önbert£)onen 
5Ü  gegen  irer  oberfeit,  aKe  bing  ber  maffen  311  öerwidfen 
önb  öermifcften,  ha^  njeber  bapft,  feifer,  fünig,  bifc^off, 
babcr,  ober  fülüi)irt  nit  mcr  fottent  önbcrfc^eibet  werben, 
ein  öngemone  fac^  a[lentt)alben ,  wo  gute  fitten,  berben, 
äud^t,  ere,  orbenung,  frib,  fröb,  önb  mut,  aud^  aUel  tüoU 
faren  foHent  geiebet  önb  get)altcn  mcrben.  $ßnb  öff  ha^ 
foI(^e»  beft  fcE)cbIid}er  önbcrftanbcn  tuerb,  lüürt  önfer 
(f)riftlid)er  glaub  für  ein  berfmantcl  fürgciöenbet,  al§  ob 
firf)  füllte  öffrür,  ernümerung,  önb  öerenbrung,  in  frafft 
rf)riftlid)§  gloubens  gebüren  uiefle  ,511  tf)ün  önb  önberfton, 
ba*[3(.2'*Jburcf)  and)  göttlidj  gebot  erfuEet,  recf)t,  önb  in 
feinen  tücg  gcfünbct  fei,  funbcr  be§  füg  glimpff  önb  ecre 
f)aben  öfe  gebot  erlaubniB  önb  nadjfaffung  djriftlid^er  lere 
önb  bc§  beifise^  eioangcliumy,  alfo  liftig  babent  fie  ha§ 
göt(id)  gcfo§  in  bebilff  irc;?  bofcn  önb  öffrierigen  für^» 
nemnien,  fünnen  an  fid)  jicljen  önb  öff  ircn  nuö  öer- 
fieren,  raie  ber  büß  tüffel  in  ein  engel  be»  Iied)t5,  önb 
bie  öniöarbeit  in  fd)in  ber  uiarbeit  tranf formieret,  önb 
öerfta(tet,  bo  mit  ben  nibcrucrftcnbigen  in  irc  ^itff  gü 
öerfieren.  S^aS  fie  auc^  bei  nit  on  geiüalt  burd)  glitruden 
öergebenl  önberftanbcn,  bem  burd)Iüd)tigftcn  a\)d  beütfd^er 
nation  ein  folc^l  fpcdlin  öff  bie  fallen  gebunben,  önb  bol 
belmün  önber  ber  nafen  gebogen  fie  reifig  3Ü  madien,  önb 
inen  beiftenbig  jü  fein,  mit  bem  gefrit^Iet  jü  erjüerfen,  mie 


ber  römfc^  ^off  mit  gelt  befd)tücrben  baj  beütfd)  (anb  er- 
f(f)öpffe,  önnb  ünjer  öermügen  ber  maffen  öffüge  mit  annaten, 
öj.  monnaten  pfrünben  gii  öcrleif)en,  mit  anbren  (iften  bie 
^?frünben  an  fid)  jit  jietien  in  frafft  be§  bot5  eine§  ber 
bff  bem  lüeg  gen  ^Rom  ftürbc,  ober  ber  familiariter,  önb 
beütfc^e  Sarbinel  jü  machen,  ön^elid^  gut  oon  bem  palium 
511  nemmen,  Onb  für  bie  beftetigung  ber  S3ifd)6tf,  auc^ 
coabiutore»  gü  mad)en,  reirf)  aptien  in  commenben  5Ü 
beuellien,  ünleiblidie  pfnmben  leiblii^  311  mad)en,  5U  in- 
corporieren  ünb  bereinigen,  abminiftratoreö  ju  fe^en,  9ie- 
feruata  öor  §übebalten,  ^cctoralem  referuationcm  ,^ü  er- 
bid^ten,  mit  :pfrünben  fauffen,  tierfauffen,  loei^flen,  baufd^en, 
raufd^en,  mit  liegen,  triegen,  rauben,  fielen,  brad^ten, 
l^ürere^,  büberet),  atlerlet)  lueife  got^  öerac^tung,  mit  manc^- 
[2I3]  erlei  fd^inberet) ,  ablag  jügeben ,  feien  ög  bem  feg 
feür  §ü  berfauffen,  abplag  bricffen,  bi§|)enfieren,  butter- 
brieffen  (Sonfeffional.  :c.  i8nb  filen  bergleid)cn  fo  t)0(^ 
angef taget  raürt  in  einem  buc^  ber  beütfc^  abel  genennet, 
tüürt  beiner  Sciferlid)en,  öt)fpanifd^cn  ünb  .2c.  maieftabt, 
in  aller  bemietigfcit  ^ii  öerftanben  geben,  baj  mir  fold^e 
fürgemante  miprud)  imb  imbabtcn,  wo  im  alfo  mcre  nit 
önbcrftonb  311  üerantmurtcn ,  bau  mir  be§  fein  bcuet^e 
t)aben  nocf)  berid^t  üon  bepftlid^er  t)eilifeit,  in  einc^erleQ 
meg  311  öerbrettcn  ober  311  bcfc^onen,  han  mir  mol  ermeffen 
finnen  ünb  öerfton,  ba3  fid)  niemand  bittirficr  beclagc,  ban 
ber  ba  leibet  ünb  befdimerct  ift,  2(bcr  ba3  üagent  mir 
beiner  burd)lüct)tigften  genaben  maicftat  önb  (f)riftlirf)cm 
t)ertien,  mit  fampt  ben  burd)Iüd^tigftcn  Gt)urfürftcn,  fürften 
üub  ^crrnn  geiftlid)  ober  mcltlid^^  ftat»,  ba»  fold^c  be- 
fc^merben  ber  beütfd^en  nation  burd)  9JJartinum  i^utbcr  ein 
marf)afftigen  Gottielinam  onb  on  3mciffal  ein  3ornigen  on- 
befinten  man,  mit  foldien  imgefdiidten ,  ondbriftlidicn  onb 
ünmarijafftigen  mitten  fürgcfd)Iagen  merben,  ba^?  nicman» 
3miffIon  mag,  er  ncm  foldbe  befd^merben  be^  römfcften 
migbrud^^,  für  ein  bct)ilff,  Onb  ein  fpedlin  off  bie  füllen 
önb  3Ü  einem  bcdmontet,  onferen  d)riftlid)cn  glauben  ümb 
311  fören,  fieglid^  fein  gifft  öf5  3"9iffffn  ^^"i>  Iiuffifc^, 
midlöffifd^e  botfdjofftcn  311  öcrfünben,  mit  ben  bötiemcn, 
mofcouiteren   3Ü   oereinigen,   ein   tiantfoll   leüt   off  ba3  er 


önfe  öon  aller  anbren  criftcn^eit  bie  on  gal  ift,  abfünbre, 
lerne  ein  füngfric^  5Ü  einigen ,  önb  ein  fe^fertf)üm  jü  oer- 
lieren,  ein  ünfiniger  menfc^  ber  bapft  [2(:,  %  feifer,  bifrf)off, 
önber,  ober,  \ampt  ber  ganzen  farten,  ber  moffen  ftot  ju 
öermifdien,  ba§  fein  erttJürbig§  angefi^t  eind)erlei  orbenung 
in  cf)riftlic^em  glanben  erfunben  werb  fo  boc^  d§  frieg§=» 
leüffen  erforen  ift,  bag  nibergang  ber  orbenung  ein  fal  jeQ 
emftlic^eS  fümemnteng.  jßarumb  beiner  burctilüdötigen 
maieftat,  bemietig  fürgeraenbet  müvt,  mit  \ampt  allem 
beinen  burcfilücfitigen  abel,  d^riftlic^e  äugen  bff  önferen 
glauben  311  merffen,  in  bem  roir  öeriioffen  feiig  ,^ü  n^erben, 
be^ilfflicfie  ijtnh  an  gü  fd)Iagen,  önfer  gotlid)  bnb  öätterlid) 
gefal  burd^  Sriftum  ^efun^  onferen  f)erren  gu  befd)irmen, 
önb  benen  bofen  rabtgcben,  in  foldiem  nit  toilfüren,  önb 
in  allen  anbren  barin  (f)riftlirf)er  gelauben  mod^te  gelc|et 
njerben.  (Srftlid^  gebiete  ba,^  fid)  bifcr  ßl)atelina  mit  fampt 
feinem  anf)ang,  maffen  önmar^afftige  irrungen  5Ü  ertüecfen 
ben  glauben  in  c^riftüdier  frafft  laffen  riitt)en  önb  beleibcn, 
ein  gimlicEie  bit  mit  beiben  oren  öon  einem  c^riftHcf)en 
Reifer  311  ert)6ren,  önb  fo  fie  ba^  nit  lüettent  gctt)on  babcn, 
funber  d)riftlid)  gerebt,  önb  folc^e  uüme  funnb  önb  er- 
nümerung  bitlidien  criücctet,  fotc^eS  burct)  bein  groffe  macf)t 
gu  rec^tfertigung  für  ben  gelortften  be§  gtauben§  !umb, 
önb  3Ü  öert)6r  unb  ö^f)3rurf),  allein  mitler  ^cit  biffen  öff* 
rierigcn  nit  gebüre  bon^  farften  önb  bie  önuerftenbig 
gemein  fo  balb  311  böfem  al^  gutem  anjüäünbcn,  önb  in 
fd^eHige  flammen  §u  bcmegen,  onpart^cifi^e  ric^tcr  jü  fe|en, 
lüelrf)e  gii  erroelen,  niemansi  billic^er  bau  bir  511  fton  mil 
in  für  ö§äüfpred)en  önb  311  öcrorbencn,  mit  nammcn,  fo 
bife  öffrierigen,  füne  bcei  önfriben^  t)eberman  argfmenig 
erod)ten,  önb  in  mifetrumen  allen  [3(4]  minbe  forrfitent  öon 
einem  öff  ha^  anber  appellieren  bi|  off  ba^  iungftc  gcridit, 
ha^  fie  mitler  jeit,  mit  öerbcngftem  joum  önfcren  glauben 
mit  ircm  gifft  önber  bem  t)onig  oerfaufft  burd)renncn  önb 
Wertrennen  mögen.  2BeI(f)e  c^rifttic^c  bit  önb  biHicbe  Hoffnung 
in  bi(^  einen  rfiriftgteübigen,  menfcf)Iirf)en,  önb  angeborner 
art  gütigen  fürften  ö^  öftereii^,  fo  bu  jü  bcr|en  öcr^» 
faffet,  onferen  glauben  beinc  önb  önfer  ade  feligfcit  be^ 
fcf)ü|en    mürbft   önb   befcf)irmen,   ha   mit   beine§  anf)erren 


6 

Sl'lajiminani  Onfer§  on  jcin  getronlid^e  titel,  lieben,  frünt- 
lid^en  bnb  üetterlid^cn  füntg  art,  aber  imb  gemiet  naä)^ 
folgent  erfülle[t,  in  bie  füfeftapffen  beiner  frummcn  eltcr 
önb  öorfaren  brittc[t,  3«^  9ef(^tüeig  gottesi  gebot  baran 
biegeft,  bir  in  bae  etrig  (eben  erf(f)üfe[i(^  onb  ju  bem 
eh)igen  feifertJ)üm  bienent. 

©eint  havxiad)  gü  bem  anbren  (fo  rf)riftlic^er  glaub 
(alB  t)nfer  augapffet)  bngctet^et  belibet,  etlicbe  bcft^mcrben, 
bürben,  önb  ünleiblic^e  tiranncl)  ber  beiitfc^en  nation  ju 
nibergang  Onb  öerberpnife  erbi(^tet,  ha^'  fei  Don  loem  c? 
Iva  bff  erben  gefreuelet  önb  önberftanben,  \vd  bein  Reifer* 
licfie  maieftat  trnb  genab,  mitfampt  ben  burc^Iü(^tigen  ß^ur* 
fürften  nad)  gclegenliett  ber  fod)en  311  f)ilff  fumnten,  troft, 
ftür,  önb  I)ilff  beincifcn,  öon  wegen  ber  erfc^opfften  Hoffnung 
jü  beiner  fürfiditigfeit  entpfangen. 

33nb  511  bem  brüten  boctor  S^Jartinug  fadben,  feine 
fpen,  3end,  imb  t)äbcr,  erfttirf)  öon  ber  farf)cn  bcy  glaubend 
abfünberen.  3"  ^cm  anbren  auä)  öon  bem  fürnemmcn 
önb  anfragen  ber  bepftlid^en  miPrüd),  hü§  alfo  bie  facb 
önferen  glauben  betreffen,  öon  gefegten  [^4^]  riesteren  öon 
beiner  gnaben  ein  rid^terlic^en  ö§fprud|  öor  allen  bingen 
erlange. 

S)arna(i)  511  bem  anbren,  in  ben  fod)en  ber  mifebrü(^ 
burd)  beinc  fürfidjtifeit  mit  fampt  ben  burd)Iüditigftcn 
^urfürften  erfennet  loerb.  5?nb  311  bem  (etftcn  boctor 
^artinu»  jend  önb  bäber  auc^  ri(^terli(^  lüt  flag  önb 
antmurt  tjingelcgt  luerben,  nac^  beincr  genaben  gelcgenbcit, 
erfentni§  önb  betrad)tung,  ob  foldie?  burd)  ein  Goncitium, 
ober  fünft  in  anbre  mcg,  mieg,  gröfferen  toftcn  .önb 
fc^abcn  ja  öcrmeiben  gefdjcben  m6g,  önb  öff  ba^  gcfdiid- 
iid)ft  önberftanbcn  merbc.  ii^f;  mctdier  önfer  dn'iftlidjen 
önb  bemietigcn  bit  bein  ^ciferlid^  gcnab  cracbten  mag  önb 
erfennen,  ba»  mir  aU  geborne  beütfdien  and)  fein  gefallen 
baron  Jiaben,  mo  önfer  öiitterlant  ber  maffen  folt  önbiHid) 
erfd)6pffet  merben,  c§  mer  bod)  öon  mem  e§  motl,  allein 
bog  511  bergen  faffcn,  ma^  red^t  fei  311  tbün,  reditlid)  gc» 
f(^el)e,  on  fotc^e  öffrürcn,  Ie|ung  önferc^  glaubeut-,  ön- 
ttior^afftige  reben,  funber  burd)  gefd^idte  mittel  burd)  bcine 
fürfid^tigfeit  fotd^e  fachen  ermeffen  merben.    ®an  feittcnmot 


ber  mcrerteil  obgenanter  mifebruc^  ünb  bejt^luerben  alidn 
bie  pfafff)eit  betreffen,  ire  mentel  be^atung,  befeftigung  ber 
bi)(i)6ff,  oerorbenung  ber  pfrunbcn,  coabiutorien,  abbauen, 
commenben  wie  nac^  ber  leng  önlang§  erleid  ift,  tücHent 
bie  ^oc^uerftcnbigen  ic  öcrmeinen,  e§  loeHe  bir  ol^  einem 
lüeltlid^en  feifer,  billidfier  gebüren,  erftlic^  önb  öor  allen 
bingen  bie  fad)en  ha§  gemein  rcid)  betreffen,  ftett  lanb  trnb 
leüt  ^h  befe|en,  in  friben  önb  fürfid)tiger  orbenung,  ban 
gleich  anefcngüi^  [S3j.]  alfe  ob  bu  aHein  ber  pfaffen  feifer 
erboren  önb  gefolbet  inen  bebilffticf)  (ünb  filiert  mit  be5 
ganzen  xdd)^  foften)  üffiuifdjen  folteft,  ha§  fie  ire  mentcl 
beft  molfeiler  faufften,  önb  ire  pfrünben  leiblicher  mit 
einanber  beileten,  mil  ^ie  erachtet  merben,  ba»  foIc^eS 
nocft  mol  fnmpt,  men  ba^  forn  jeitig  mürt,  geben  mir 
beiner  fcifer(id)cn  genaben  önnb  fürfict)tigfeit  aftc§  jü  er- 
meffen.  2(tlein  mie  üor  tmfere  bemietige  bit  ift,  tjnfere 
c^riftlic^e  marf)eit  nnb  gelauben  511  befdjirmen  ünb  bt" 
f^ü^en,  onb  bngeleöet  ^ü  nertiieten. 

Seint  barnorf)  anbre  I)enbcl  imferen  glauben  nit  bc' 
treffen,  al^  bog  gu  fit  münd)  ünb  )3faffcn  feicnt,  ünb  ha§> 
ir  ftat  ber  c^riften£)eit  nit  not  nod^  crfdjüfeUd)  fet),  bnb  baj 
man  etli(^  firc^en  dnb  flofter  gerftore,  ünb  fil  anbre  ber 
gleichen,  gefd)cf)e  barin  nac^  erfcntnift  beincr  gnaben  für» 
fic^tigfeit  ünb  gemeiner  c^riftent)cit,  ban  mir  ie  fein  anbre 
mcinung  in  bifcm  bicd)Iin  für  ün;^  ^aben,  ban  ünferen  d)rift» 
Iid)en  glauben  ,^u  ücrfcd)ten  ünb  nieman^;  feiner  mißbrüd) 
äu  üerantmurtcn.  2}a»  mir  aber  meber  SOZartino  Iutt)er 
noc^  ieman§'  anber»  mit  ber  ünmart)eit  nic^§  begcren  5Ü 
gulcgen,  mellent  mir  in  bifcm  biec^Iin  feine  irrung  beiner 
feifcr(id)en  genaben  entbeden,  ünb  barübcr  antmurt  aHein 
geben,  han  mibcr  in  3Ü  arguicrcn  f)abcnt  mir  ün»  in  anbre 
bied)ün  üorbct)aIteu,  üff  ba,^  in  foId)er  rcb  ünb  miberreb 
bein  ^eiferlid)e  genab  ba,^marf)afftigft  mog  crmeffcn  ünb 
üfefpred^en,  me(d)c  beinc  gcnab  bitten  mir  got  ha^  er  fie 
ünfe  lang  in  friben  ünb  freibcn  üer(eil)c.  2c. 


©in  öorreb  jü  2)octor 
9Jiartino  lut^er 

«@  folte  fid^  bein  biHic^  (Tlavtim  Iutf)er)  gemeine 
d)ri[tenf)eit  erireütüen  al^  ein§  befunberen  ge- 
lerten  ntan§,  tt)o  bu  beine  fünft  önb  burd^Iüc^»» 
tige  öernunfft,  nit  brüd^teft  ja  nibergang  beine§  öatter- 
Iant§,  önb  gerftornng  nnfer§  glaubend  önb  üetterlicften 
gefa|e§,  and)  mit  bcm  [c^trcrt  ber  gefrfirifften  Ie|teft  bic^ 
fo  balb  al§  ieman§  anber§.  SDarum,  tuir  für  foId^e§  cre 
erbieten,  fo  lüir  bir  beiner  öernunfft  ^alb  pflicfitig  weren 
alt  bert)eifen,  ön§  Iciber  gegen  bir  al^  einem  abgefagten 
finbt  erlüeren  muffen,  ünb  brieberlic^cn  lentlic^en  gunft, 
in  ein  bngunft  öercnbren,  miber  önfcr§  ^er^en  njillen,  ban 
tt)ir  ie  lieber  bein  lob,  ere,  önb  bri|,  at|  ein§  gebornen 
beütf(^en  önb  gefd)icftcn  man^  fe^en  önb  fürbren  irolten, 
ban  bein  fd}anb,  löo  bu  nit  alfo  mit  öngemefdmcn  tienben 
in  bein  önb  önferen  c^riftlid^en  glauben  gegriffen  fietteft, 
0n§  öerurfa(i)et  511  befd)übung  ber  iüarf)eit,  fcifer,  fünig, 
fürften,  önb  berren  tuiber  bic^  an  jü  rieffen,  fo  bu  bi^ 
nit  fdfiammeft  önferen  frummcn  Reifer  önnb  allen  burcb- 
lüd^tigen  beütfc^en  ^Ibel  an  311  rieffen,  511  befcf)irmung 
beincS  önioarbafftigen,  öffrierigen,  önfinnigen,  önb  freuel» 
fd^elligen  fürnemmenS,  l^ctteft  fic  lüol  ,^u  gröffercn  eren 
gefparet,  ban  ba,^  fic  bir  ^ilffcn,  beine  öndiriftlicfee  lügen 
jü  beftetigen,  önb  bein  önucrnünfftig§  öncrlid)*  önbcrfton 
burd)  3Ü  bruden,  bic^  felb  5Ü  einem  ratgeben  gemad)et, 
miber  [$82]  ben  alten  'ipvnd),  fo  bn  öon  niemand  barjü 
erbetten  bift,  önfercm  iungen  frummen  blüt  ö^  oftercic^ 
önb  angonben  ^eöfcr,  fd)cltig,  gicid)  angonb^  önb  in 
anefang  feinet  xdd)§  gcrabtcn  bem  bapft  jnio  fronen  ,^it 
pdcn,  er  I)ab  nod^  mit  ber  brüten  genüg  önb  nur  jü  fil, 
alle  Sarbiuct  ah  ju  tfjün,  e§  fei  gnüg  mit  j:ii.  fird)en, 
flofter  gü  jerftorung  .  alle»  geiftlid}  rcd)t  ah  ju  tf)ün ,  önb 
ein  rabtcn  fiauffen  baru^  gii  mad)cn,  baj  finb  mit  bem  bab 
ö^gufd^ütten,  füm  mit  bem  falb  3Ü  mengen,  ein  marmen 
anf(f)Iag,  freitid)  in  ber  batftuben  gcfd)ef)en,  ba^  er  alfo 
l^i^ig  ö^f)in  geng,  mit  bem  iungen  abel  fünig  Stoboam 
in   anefong   feinet   reic^§   geraten   ein   00I  ftreng   lauffent 


Jüaffer  önb  ben  ganzen  9fJetn  gelüeltig  ein§  mol^  5Ü  tttiber^ 
treiben  flid^,  morb,  i)aura,  f^Iog,  oben  dB  önb  ntenent 
an,  nic()t  ban  ein  jeweiligen,  dnfürfiditigen  fopff  erzeiget, 
bem  biHid^  niemonS  öolgen  fol,  er  lüelle  ban  lanb  önb 
leüt  öerberben ,  olfo  baj  \d)  [eftcgflid^  gelaub ,  t)etteftu  ber 
Dfterei(Wf(i)en  fürften  angeborne  ort  getüifft  onb  erfennet, 
bu  tt)ürbeft  onjerem  fribfamen  blüt  dfe  Dftereic^  folrfier 
öffrüren  nit  geraten  baben,  ban  jie  511  bliitüergieffen  nie 
neigung  Ijetten ,  eg  mieftc  ban  fein  n)t)ber  iren  willen ,  önb 
joI^eS  toiltu  al^  ein  Ijoffnar,  tmb  in  narren  weife  getf)on 
iiaben,  iup  bebing  bon  einem  geiftlid)en  man  in  foldien 
foc^en  bie  leichtfertigen  Wörter  311  treiben,  Oermeineft  rao 
bu  fit  ocrwirreny,  ünwar^eiten,  fc[)mad)beweifung  üfe  ge- 
goffen  l)abeft,  al§  ban  ^etteftu  iebernmn  bie  fi^etlen  an=' 
fnipffet,  onb  wie  (Sragnuie  Sftoterbam  .  ber  and)  in  ber 
geftalt  ein§  narren  bie  wartieit  rebte  ban  ba^  e§  bir  nit 
fo  mol  alfe  im  angeftanben  ift,  barumb  bir  alfe  einem  narren 
mic  (galomon  [33-2^]  fprid^t  fol  biflid^  nac^  beiner  narrf)eit 
geantmurt  werben,  off  ha^  bu  bid^  nit  für  einen  weifen  ad)teft, 
ban  beine  gcWonlic^e  tittel  alfe  einen  boctor  onb  geiftlirfien 
man,  ^ettent  wir  bir  biffid)  geben,  luo  bu  bid)  nit  in  einen 
narren  tranfformieret  ()etteft,  ®arumb  onö  gebüren  wil 
bem  narren  feinen  folben  311  seügcn,  ban  bir  in  war^eit, 
folrfie  narren  weife  ie  Obel  an  ftot,  bafe  bu  ^utium  ben 
bapft  ein  blutfuffer  ncnneft,  onb  ben  ie^igen  bapft  mit 
ben  feinen  ein  bieb ,  ein  led er ,  buben ,  Onb  beren  gieidien 
fcf)mef)eU^e  Wörter,  ünb  I)i|)penbiebfd)e ,  ban  \va  bu  ie 
etwa»  wiber  in  oermeintcft  311  babcn,  loer  bir  eerlicbcr, 
geiftli(i)er ,  jücfitiger,  onb  frümlid)cr  angeftanben,  t)n  mit 
feinem  gewonIicf)en  nammen  311  melben,  onb  beine  flog 
Wiber  t)n  mit  rf)riftlict)er  mcffigfcit  für  zutragen,  an  ort 
Onb  enb  "oa  fold^e^  mbdft  gcbeffcrct  werben ,  Onb  bir 
geI)Dlffen.  Söilt  Onfcren  iungcn  onb  nngonben  Seifer 
onb  regierer  üfferwerfen,  wie  bu  fagft  wiber  bie  fürften 
ber  ^eUen,  onb  nenneft  ba^  ein  f|)il,  weld^eS  fo  e§ 
nit  mit  gotteg  ford)t  angefangen  würb  bie  ganl^e  weit 
in  bem  blüt  fc^weben  folt,  bü  wilt  onö  ie  3Ü  einer 
groffen  offrüren  bewegen,  ic^  fil)e  aber  niemand  ber 
beinem  fturm  äulaufft ,  fpiefe  ober  ^eßenparten  jurf e ,   ober 


10 

fo  bu  önfinntg  bift  ber  mit  bir  luel  frfiellig  werben,  2(IB 
freilid^  bie  judI  tuiffcn,  baj  alk^  fo  bu  fürlüenbeft  3Ü 
reformieren  bnb  beffercn  on  q((c  öffrür,  mit  ber  geit  onb 
mit  guter  muffen  burrf)  fürfid)tigfeit  önferg  eblen  Seifert 
onb  bnferer  si)urfürftcn  mag  gcbcfferet  merben,  trnb  in 
ein  leibtid^e  form  ünb  geftalt  ncrorbcnet. 

®arum£)  mir  c^  genfilit^  bar  für  ^aben,  ba§  bu 
ben  [©n]  obgenantcn  fürften  tmb  Ijcrrcu  ein  flein  gefallen 
bemeifeft  ha§'  bu  alfo  bie  gemein  ünberftoft,  mit  fiten 
beütfc^en  bicd^Iin  gü  ergeben  bnb  üffrürig  gü  mad^cn,  önb 
boc^  mot  miffcn  foltcft,  mo  fic  jüfammen  lieffen,  alfe 
balb  inen  fclbcr  etrna,^  fürncmmen  borfften  imbcrfton ,  alfe 
balb,  fie  bir  tiolgtcn,  bamit  birf)  mit  turnen  morten  mit 
ermanet  imb  gemarnet  f)oben  mibcr  bie  feiferlid&en  Oerbot 
bie  facl)en  nnfcr^  glaubend  üor  ben  tmuerftenbigen  nit  ^ü 
bi0)3utieren  ünb  in  ein  jmcifal  jü  berieffcn,  meUcnt  mir 
oIIc  an  bem  farren  frf)oIten  ba§  bir  bein  fo  manigfeltig 
miffebabten  trnb  fctimad)  bemeifen  genebig  öergigen  mcrb,  birf) 
öerenbreft  in  rf)riftlirf)ere  meffigfcit,  ünb  mit  mv  in  got 
ben  Ferren  in  ricmigcm  fjcr^cn  loben  mögeft  5lmcn. 

S)ag  ber  melttüc^  ftat  bie  geiftlirf)cn  rid)ter= 
lirf),  meber  ^^u  ftraffen  nod^  jü  örteilen  t)att. 

'^  SIe§  fo  bu  bifetjor  imbcrftanbcn  onb  fürgcnummcn 
J\  J)aft ,  bem  mürt  gclaupt  in  rinn  tmb  ocrficrung  beiner 
mortcr  bag  bu  birf)  almegcn  fo  ^offertig  pflcgft  ber 
g6tlirf)en  gefrf)rifft  511  ricmen ,  alf?  bu  an  filen  orten ,  t)n=' 
lDarf)afftig  fprirf)ft,  ba§  fog  bein  cmangclium ,  bein  rf)riftu#, 
beinbibel,  bcin  ^^aulu?,  ha^  aber  mcngflirf)  mog  crfcnncn 
ba§  bu  in  feiner  gcfrf)rifftcn  gefunbierct  bift,  funbcr  fil 
irriger,  önb  frf)mct^iger,  önb  einem  rf)riften  imb  gciftlidicn  nmn 
I)offertigcr  rcben  bie  tmuerftenbigen  allein  oerblenbeft,  mit 
irf)  onfat)en  in  bem  nammcn  be^  t)errcn  [333 ''J  ^ii^  <i"  fl"^' 
murten  önb  nit  311  orguieren,  han  mir  ön^  ha^^  felb  öff 
ein  anbren  plai^  üorbef)atten  I)aben. 

(grftlirf),  öff  bai§  bu  bein  öngunft  gegen  ben  Sxonmnifcen 
crjeigeft,  fprirf)eftu  boj  fie  crbirf}tet  baben,  mie  brelertci) 
ftenb  feient,  ein  geiftli^er,  obeIirf)er,  önb  peürfrfier  meldte 


11 

bret)  ftent  ber  maffen  fottcnt  dnberfdietbet  fein,  ha^^  ber 
lücltliii)  aMiä)  ober  püri^  ben  geiftlirfien  nit  t)ah  gu 
ftraffen,  funber  (jortriberumb  ber  geiftlid)  bie  anbren  ^\vm, 
önb  "iia  mit  tüellen  ft(^  bie  romanifccn  be)(i)trmcn  al^  f)iitber 
einer  muren  ha^  fie  öngereformieret  beiciben  onb  iren  mxiU 
tüilen  önftrefflii^  breiben  mögen. 

®a»  tüiltu  nun  I)0(^  wiberfcd)tcn  narf)  beiner  gciuon^eit 
üfe  ber  f)eiligcn  gcftfirifft,  önb  bringft  fant  ^aulum  l)ar. 
ab  (Jor.  i-ij.  ber  fag  ba»  tütr  ade  ein  cörper  fetient,  an  bem 
ein  icbc§  glib  fein  eigen  locrcf  i)ah  önb  ®riftu§  haS  Ijanpt 
fet),  lüir  t)aben  auc^  atl  ein  ciuangelium,  ein  tauff,  ein 
glouben,  ha  bur(^  mir  alte  geiftürf)§  ftabt§,  S)arum6  aucf) 
nit  mar  fei)  hü§:  bret)  ftenb  feient,  fnnber  nit  mer  ban  ein 
geiftlic^er  (i)riftücl)er  ftant  oder  gemeinen  diriftenbcit,  barumb 
aud^  bie  ie§  meltlirf)  ftant^  genant  feint  aber  waxiiä)  geift- 
Iicf)#,  cf)riftli(^»  ftant§,  ben  ie§  genanten  geiftlic^en  ftatt  al^ 
ire  mitgliber  ^n  ftraffen  Onb  ,^ü  befferen  Ijaben. 

©arjü  gib  iä)  ein  antmurt  mit  folc^er  proteftation 
ba§  id)  toeber  bie  SRomanifcen  nocf)  niemand  anberli  in 
feinen  obelbabtcn  t)erferf)ten  onb  befdiirmen  mit,  ober  in 
feinem  miitmil  f)al^ftard  mad)en,  atlein  311  gegen  ben 
bnmart)afftigcn  onb  ündiriftlic^en  rebcn  gcantmurt  baben 
min.    [584] 

(£rftli(^  off  haä  funbament  gon,  bnb  fag  bo§  c§  nit 
mor  feij  ba^^  mir  ein  ftabt  fei) ,  ber  ein  geiftlii^er  gemctiner 
(^riftlid)er  ftabt  genant  fei),  e§  fint  ficf)  and)  nit  ber  in 
götlidien  nod)  menfc^tic^en  bici^crcn,  boctor  iintl)er  luurbt 
and)  fein  leptag  nimmer  atfo  gelcrt  ba§  er  beis  eind)er(ei) 
gfd)rifften  geigen  mog,  ban  ha^  er  anjcigt  fant  ^aulu^  .i. 
Gor.  i'ij.,  5Ib  9ioma.  xij.  Onb  .i.  '^^etri  .iij.  ^a§>  feint 
brt)  ort  ber  angezeigten  I)ei(igen  gefd)rifft  ba  mit  er  mit 
bemeifcn  ha^  nur  ein  geift(id)er  ftabt  fei),  9hin  fol  mengt" 
lid)  miffen  ba«  .i.  ©or.  ii\.  alfo  ftat  gcfd)rit)cn ,  Söarlid) 
in  einem  geift  feint  mir  atte  in  eine  oerfamlung,  ben  id^ 
corpus  nit  anber»  ben  ein  ocrfemlung  bcütfdien  fot,  mir 
feient  iubcn  ober  beiden,  eigen  ober  frei),  onb  feint  aflc 
in  einen  geift  gebrendt  morbcn ,  mer  ift  aber  uff  erben  alfo 
ünbifc^ ,  ber  ba  nit  bcrftanb  bai  in  bencn  morten  nit  mag 
bemeret  merben  ba§  nur  ein  ftat  fei),   cS  ftat  mol  ha   bol 


12 

toir  in  got  einer  öerfamlung  fe^ent,  aber  nit  ein§  ftanbt§, 
e§  ift  in  einer  ftot  and)  ein  derfamlung  ber  burger,  nD(^ 
ift  ba  mancher  ftabt  önb  mürbigfeiten  ber  perfonen,  er 
nent  ba§  njort  corpu§  ^k  bütfd)  an  bem  felben  ort  ein 
leib,  önb  folt  t§  tüarlid^er  ein  üeriamlung  beütfd)en,  ban 
ob  tüir  fd^on  ein  leib  mit  Srifto  S^t^fii  önferem  baupt 
madien,  ligt  e§  borf)  on  bem  tag  ba«  ber  leib  nit  anber§ 
bon  ein  öerjamlung  gleicher  weil  foH  oerftanben  werben, 
al'Q  man  fprid^t  corpnl  capituli  bie  oerfamlung  be§  capitel, 
SKie  gar  mifeuerftenbig  brückt  er  bie  Iatinf(f)e  fprad)  ba§ 
er  corpus  önnb  [^4^]  ftatu§  für  ein§  nim|)t,  ben  leib  ober 
oerfamlung,  önb  ein  ftat  ift  jiüeierletj.  @o  nun  bife^ 
Don  im  angegeigt  ort  ber  ^eiligen  gefclirifft  nit  fagt  ba^ 
Wir  alle  ein§  ftat§  fet)ent  funber  in  Srifto  einer  öerfam= 
lung,  ba  bei  mag  mengfüd^  öerfton  baj  er  wie  bie  fo 
aud)  fc^ier  an  alten  orten  bie  bei^ige  gfcbrifft  fürwent, 
wiber  iren  eignen  fl)n,  tan  weber  bie  Wörter  nocf)  ber 
öerftant  geben  mögen,  wan  man  feinem  allgieren  glaupt 
fo  ^et  er  red)t,  füc{)t  man  aber  ^inber  fic^  in  ber  t)eiligen 
gefdirifft,  ort  önb  enb,  fo  er  angezeigt  t)at,  fo  ift  c§ 
Iurtf(^  önb  nit  alfo  wie  er  fagt. 

Stem  er  weifet  311  bem  anbren  3Ib  Stoma.  j:ij.  ba 
ftat  atfo  gefc^riben,  'üü'q  wir  in  einem  leib  fil  geliber 
^aben,  önb  aber  alte  gliber  nit  ein  wercf  tljitnt,  alfo  feint 
Wir  alle  ein  oerfamlung  ober  leib  in  Sbrifto.  So  e§  nun 
nit  war  ift  ba§  wir  ein  warlidbcr  leib  mit  (^rifto  feinbt, 
ban  in  einner  gleict)ni§,  ba§  ift  ein  oerfamlung  in  einig- 
teit  ©bnfti  öerfaffet,  folt  er  corpu§  nit  für  einen  leib, 
funber  für  ein  oerfamlung  öerbeütfc^en ,  bocb  lafe  ba§  fein 
fpan  fein,  önb  werb  l)ie  gcrebt,  hav  wir  in  dirifto  all 
ein  leib  feient,  bamit  baftu  aber  nit  beweret  bal  wir 
alle  ein§  ftabt  feient,  3unbcr  baft  nocb  beiner  gewonbeit 
aber  eine  bie  beilige  gefcbrifft  önnb  fant  ';|?aulu!?  in  ba§ 
balfe^fen  önb  öff  ben  laftcrbangf  gcftellet,  ben  leib  önb 
ftabt  ift  zweierlei},  erbüt  id)  mid)  für  aHc  gelörten  öff 
erben,  önnb  ift  bifcr  tej-t  mer  wt)ber  bid)  ban  mit  bir 
brau ,  ban  er  fprid)t  ba§  wir  ein  oerfamlung  feint ,  ^o(^ 
nmn^erleö  glib  alfo  bag  iebc§  fein  cögen  werd  [ß,  ]  tl)üg, 
ba^   fol   billid)   wiber   bxä)   öerftanben   werben,   ban   bein 


13 

Tneinung  raer,  baj  ber  tueltlid)  be§  geiftlid^en  werd  ti)ün 
fol,  baj  ift  bie  racltlicf)en  feien  pfoffen  Onb  pfeffin,  ba§ 
jie  in  bem  tauft  empfangen  ^abcn,  önb  tt)an  bu  beinern 
^aulo  öolgtft,  fo  lieffeftu  ein  iebe§  glib  fein  eigen  föerrf 
tt)ün,  hk  äugen  fet)en,  ben  magen  beumen,  bie  füfe  gon, 
tinb  bie  ^enb  greiffen. 

S)a§  brit  ort  .i.  ^^etri  .iij.  fo  bu  an^ögft  in  fant 
1}?eter§  fenbbrieffen  ftot  tücber  öon  leib  nocf)  non  bem  ftat, 
önb  nit  weiter,  ban  baj  mir  in  bem  glauben  einmütig 
fein  füllen,  barufe  luürftu  nimerme  bemeifen,  ha^  nur 
ein  flat  fei  önber  allen  criften.  ®arum  id)  ie|i  ieberman 
mit  gen)arnet  ^aben,  rtjan  bu  etliche  orter  ber  t)eiligen 
gefcEirifft  an^ogft,  ju  be^ilff  beiner  reben,  bag  man  bir 
ba§  nit  glaubt  funber  an  angegogten  orten  önb  enbcn  fid^ 
befüc^en,  fo  merben  fie  in  mar^eit  befinben,  ha^  bu  hid) 
ber  tieiligen  gefcf)rifft  miber  iren  finn  t)orf)  miBbrurfieft, 
bnb  felfrf)licf)en  ben  armen  bnuerftenbigen  511  oerbicnben 
fürioenbeft. 

SBilt  loeiterg  ben  meltlid^en  ftat,  bber  ben  geiftlic^cn 
bemegen,  aU  ob  fie  folrfie  criftii(^e  rüt  bie  fünben  5Ü 
ftrafen  billig  an  ben  geiftlic^en  brudE)en  mögen  önb  fotten, 
loB  i(i)  fton  in  feinen  mcrb,  ba§  müfe  ic^  aber  ha  bei 
fagen,  ^\t  e§  ein  criftlicf)e  riit,  fot  man  fie  criftlic^  önb 
nit  öffrürig  nocf)  mörberifc^  brücken ,  funber  nad)  ber  leren 
crifti  .  SlJJottjei  .jöiij.  önb  5uce  .i'öij.  8ünbct  bcin  bruber 
in  bi(^,  gang  ^in  ftraff  in  .^ftüfdien  bir  önb  im,  luürt 
er  bnfträfflic^  crfunben,  fo  nim  einen  ober  ,^iöen  ,^ü  bir 
in  frafft  einer  funbtfcftafft,  ^oret  er  bie  alle  nit,  fo  fag 
ba§  [S,^]  ber  oberfeit  ber  firc^en.  2c.  Sllfo  fol  bife  rüt 
gebrud)t  merben,  ha^  ift  aber  beiner  meinung  nit,  funber 
baj  ir  mit  bufoncn  önb  trumeten  allein  ömb  bie  ftat 
§ieri(f)0  giengen ,  önb  eilenbS  bie  gan|  ftot  öerficl  in  cfc^cn, 
ben  bein  gornig^  gemüt  wer,  ba§  man  ben  blunber  allen 
fdinel  in  efc^en  legt ,  balb  fcicrabent  mad^t ,  baj  man  noc^ 
bt)  tieüem  tag  in  baä  hah  gieng.  ©§  fein  fünft  öil  ftrafen 
önb  njeg  offenmenbig  bein§  fürttienbenS,  ha  mit  bie  geift^» 
liefen  öon  bem  »ücittidien  mögen  bc,Vöungcn  merben  öon 
öbelem  ah  ^üfton,  ban  bie  feifer  öil  ftct  mit  gemalt  ju  bem 
criftlic^en    glauben    bezwungen    ^aben    .    Siber    ba^    ge^- 


14 

ftonb  icf)  nit,  ha§  fie  ha^  mit  rid^terlic^em  getoolt  ntod^t 
i)abm  jütfiün,  ha^  foltu  probieren  önb  betneifen,  oft  ber 
^eiügen  gejrf)nfft,  aU  bu  birf)  berümcft  bocf)  nocf)  nit 
gett)on  Ijaft. 

^a§  bu  aber  fpre(f)eft  ha^  alle  criftcn  feien  geiftlid^^ 
ftanbg  in  anfet)ung  ire§  geiftlic^en  glaubens  bnb  ber  öer=" 
reinigung  in  criflo  i^efu,  toa  mit  lüiitu  ha'^  beroeifen,  fie 
fein  wol  cin§  glaubend,  aber  nit  ein§  ftanb^.  5(Ifo 
mod^tftu  and)  fagen ,  iDir  n^eren  einanbcr  all  in  bem  crften 
grat  üertuont,  ünb  fdjroefter  imb  briibcr  in  einem  SIbam 
önferm  battcr,  imb  morfit  alfo  fein»  boy  anber  511  ber  ee 
nemen.  9{Ifo  moc^teftu  auc^  fngen,  tüir  meren  atle  be§ 
obelid^en  ftabö,  ban  mir  einen  gemeinen  öatter  criftum 
S^efum  f)aben,  ber  fein  fron  in  bem  blut  erholet  ^at. 
Sllfo  modit  icf)  bem  nedfiften  ber  me  f)et  ban  iä) ,  ba§  fein 
mit  re(^t  anfallen ,  mit  mir  jütljcilcn ,  ban  mir  al§  brüber 
öon  einem  natter  noc^  in  önjertciletem  gilt  feffen,  folcbe 
reben  fl^otlic^  bnb  finbifd^  Hon  bir  511  fjorcn,  ban  ob  mir 
fcf)on  [©-2]  eing  crifti  gliber  fein ,  ift  bannod)t  in  benen  ein§ 
ieib§  gliber  ein  großer  onberf(^eib,  önb  f)ot  iebe§  fein 
eigen  mercf  ,^iitf)än ,  mic  fant  'i^au.  fagt.  3^  melcfien  eigen 
merden  ein§  ba§  anber  fol  bngefiinbert  fafen ,  ha  bei  mcrcfft 
bu  no6)  mol,  ba§  bein  angelegte  gcfdjrifft  mer  miber  bid^ 
ift  ban  mit  bir  baran. 

(2pricf)ftu  nad)gonb6,  bo§  bnber  aßen  criften  fein  onber^» 
f(^eib  fei,  ban  beö  amptBf)a(b.  Soltcftn  billidi  anfeben 
\va§>  ^^aii.  fd)rcibt  .i.  (lor.  ^ij.  5^06  got  crftlid)  in  ber 
fird)cn  gefettet  {)at  .^mölffbotten,  jü  bem  anbern  propf)eten, 
all  bem  brüten  boctore§  .:c.  5^nb  alfo  nad^gonbS  anbere 
empter  bnb  mürbifeit  bnbcrfd)ciblid^. 

S^Jun  frag  id)  bid^ ,  ob  fie  in  iren  emptcrn  emig  feien 
ober  nit,  fein  fie  in  cmiger  mürbigfcit  bnb  ampt,  bnb 
baben  bae  allein  bon  got,  fo  babcn  fie  ein  ftat  miber  bic^. 
©ein  fie  ober  abfelVIic^,  aU  ban  foün  bemcren,  ha^  fie 
ha^  apoftolat,  euangelifc^ten ,  bnb  boctorat^  mürbifeit  mit 
bem  ampt  ah  legen ,  f)ic  folteftu  biflid)  nit  alfo  on  gefd)rifft 
reben,  greiff  bieff  in  ba§  fedlin  beiner  bellifcben,  idi  t)ab 
miferct,  beiner  ^eiligen  gefcftrifft,  ob  bu  ein  blinben  tej:t 
finben    mogeft,   ber    bir    belff    bemeren,   ha§    bie    ftiitlic^ 


15 

raürbifeit  mit  bem  ampt  Eingelegt  lucrb  fnb  abgang ,  raan 
lüir  ba»  öon  bir  ^oren ,  rüoßen  lüir  bir  ein  onttüurt  geben 
bau  mir  beinen  leren  morten  onb  fabelen,  al§  roenig  glauben 
lüoflen,  al5  bu  ben  bnfern. 

jDarnac^  iuffeft  bu  mit  ben  t)eiligen  (Sacramenten ,  ünb 
[6-2^]  öermeinft,  fo  ein  bifd)off  m\i)t  önb  falbe,  fo  mog 
er  tvot  ötgoBen  mai^en.  %l)o  moc^teftu  ouc^  oon  ben 
fünigen  fagen,  fo  man  jie  iuei{)et  önb  falbct,  baj  man 
einen  olgößen  üb  im  mac^e ,  ünb  raer  mit  feiner  ermölung 
gnüg.  9hin  fint  man  bannodit  in  bem  alten  gefa^,  ba§ 
man  bie  priefter  gefalbet  :^at  @jo.  .jji^.  ünb  befegleic^en 
bie  fünig  auc^  gejalbet.  i.  re.  i^.  £h  bu  aber  fprect)ft. 
maj  gat  mid)  in  bem  fal  ha5  alt  geiaß  an,  mit  man  in 
einem  ha^  alt  gefaxt  tialten,  fo  fol  mon  e§  oud)  in  bem 
anbern  t)oIten ,  barju  fag  icf)  ba§  mol  bcfcfiloffen  fei,  toa^ 
DB  bem  alten  gefa|  ü;if3  5iit)a(ten  ift,  ünb  tva]  nit,  habü 
foltu  ünfe  biflic^  tafcn  bleiben ,  ober  ein  anjögung  tf)ün 
üor  bcqucm(id)en  ricf)tern ,  marum  nit.  3{ber  bos  bu  üer»- 
meinft,  bie  ämolffbotten  fiaben  bod)  fein  üricfter  gefalbet 
ünb  mie  mir  ber  maffen  üerorbenet,  fag  ic^  alfo  ba§  bu 
baö  beiuercn  fo(t,  han  bir  nit  mit  gcbüren  ein  folcfien 
loblid^en  brurf)  üon  ber  ,^m6(ffbotten  ,^citen  üff  ünR  ermodifen 
ja  ücricugnen  on  ürfad)  ünb  bie  tieiüg  gefd)rifft,  mir  ade» 
gieren  baj  alt  t)arfumen,  ba«  mir  üon  ben  r^molffbottcn 
erlernet  t)aben ,  mos  atlegiercftu  bar  gegen  moflen  mir  gern 
üon  bir  f)ören.  Spried^ftu  aber  C5  ftanb  nit  in  bem  euan^» 
gelio,  fag  id^  ha  bei  e§  ftot  boc^  aud)  nit  in  bem  euan^ 
gelio,  baj  criftus  ünfer  t)er  gu  ber  t)el(en  fei  gefaren,  ünb 
ift  bamtod)t  in  bem  articfel  ünfer^  glauben«  üon  ben  ^molff^ 
botten  empfangen  üon  gemeiner  criftcnf)eit ,  e«  fein  nocö 
me  bing  burd)  criftum  ünb  bie  .rij.  botteu  gcfd)e{)en  hau 
in  ben  cuangeücn  üergriffen  fei.  !l:arumb  e«  mid)  üon 
bir  ein  ünfinniteit  bundt  nit  für  ein  martjeit,  ünb  (obüdie 
gemont)eit  ju  giilaffen,  bau  ba^  [(£3]  in  bem  euangelio 
gefd)riben  ftanb.  8|)rid)ftu  bau  ic^  lafe  üit  bing  üffen^ 
menbig  bem  euangelio  ,^u  für  feinen  merb ,  ünb  für  meufd)»- 
Iid)C  erbid)tung.  (Sag  id)  meiter  baö  es  für  fein  menfd)Iid) 
crbid^tung   mag  gefc^e^t   merben  mas  burd)  t)nbilbung  beö 


16 

I)eiltgen  geift§  §ie  ift,  fünft  iperen  aHc  propf)ett)cn  mcnf(^=' 
ü(^  erbtrf)tu!tg ,  folt  au(^  nüt  ben  alleitt  ba§  euangelium 
ben  gwölffbottcn  nnb  ber  criftenl)cit  not  geroefen  fein,  marjü 
jrer  ban  on  not  bcr  ficilig  geift  gefenbet  roorben,  ban  fJj 
ft(^  be§  euangelium!^  luol  I)etten  mögen  be^elffcn. 

2)a§  ber  bifd^off  fo  er  njeil^et  an  ftat  ber  gemein  für 
^riefter  ernjöle.  Suter  ma  bleibt  bein  tieilig  gefrfirifft, 
bamit  bu  bo§  bemereft ,  foHen  lüir  atten  beinen  leren  Worten 
glauben ,  fo  mercftu  Unfern  loorten  aud^  fd^ulbig  ,^üglaubcn, 
han  Oilen  ift  in  gteid)cm  fal  ee  ^uglauben,  ban  einem. 
15)arum  ,^eug  Onfe  burc^  bie  gefdirifft  an,  baj  ber  bifc^off 
be§  gciüattt  I)ab  an  ftat  ber  gemein  p  t^"n,  ober  ba§ 
im  be§  got  an  ftot  ber  gemein  befotf)en  ^ah.  ^d)  finbc 
lüol ,  ha§>  criftuS  tmfer  :^er  gmolffbotten  imb  priefter  gefegt 
t)at ,  ha§  er  aber  ba§  an  ftat  ber  gemein  getfton  i^ah ,  ba^ 
finbe  ic^  ni(^t. 

5)emnorf)  iprid)ft  bu,  merben  mir  attc  fampt  bur^ 
ben  tauff  priefter  gemeibet.  3Bie  .i.  ^etri  .ij.  gefagt  ift, 
önb  fein  fo  pfaffen  fo  aud)  pfeffin.  S)aräü  fag  id^,  ba^ 
bu  aber  bie  Ijeilig  gefd)rifft  brurf)eft,  anbcrS  ban  ber  fin 
tinb  ber  oerftanb  lautet,  ^an  fant  i^eter  fdireibt  511  etlid^en 
ba  beftimpten  criften,  bog  fie  feien  ein  bfsermelt  folrf,  onb 
ein  fünigtid^§  prieftertf)um,  alfo  bolmctfcf)  id)  faccrbo^ßa''] 
tium ,  tinb  bu  felber  aurf) ,  ba  burrf)  baftu  nit  bemert  ba^^ 
ieber  in  bem  |3rieftertum  begriffen ,  ein  priefter ,  pfaff  ober 
pfeffin  mcr,  al»  fo  irf)  fprerf),  mir  teutfdben  fein  ein  off- 
ermelteS  !eifertt)üm,  baruft  folgt  nit  ba^  ein  ieber  in 
bnferem  fe^fert^üm  begriffen,  ein  feifcr  ober  f eiferin  f^, 
ober  tütfd^  e§  gleicf)  alfo,  ir  fein  ein  ofermclt  folct  onb 
ein  füniglid^  ^)ricfterfd^afft ,  ift  glcid^  alfo  oil  gefagt,  al» 
ob  id^  fogte.  (S3o§  efti'S  imperiale  regnum.)  :^^r  tütfcöen 
fein  ein  teifcrlid^  reid),  barufe  ift  nodi  nit  gefagt,  ba^ 
ein  ieber  tütfd^  ein  fcifcrlid)er  fünig  fei,  c§  oolget  üil  ec 
ofe  biffcn  morten  fönt  'i)setcr§  ba^  bir  nit  lieb  ift,  ba§ 
ber  bapft  bcr  t)nfcr§  criftenüdben  prieftcrtbünty  bie  bodbftc 
oberteit,  ift  ein  fünig  fei  511  ad^ten,  ba<s  milt  aber  bu 
nit  julaffen.  ^c^  bit  bid^  boc|  burct)  got,  fo  man  fprecfte, 
ir  tütfdien  fein  ein  o|ermeIte§  feifertbüm,  ob  barufe 
folg,   ba§   ieber   tütfdöer   ein  feifcr   ober   feiferin  fei,   fag 


17 

nein.  Ud)  aiio  luenig  folgt  aucf)  hai'  narf)cr,  ir  criften 
fein  ein  tiBerinelts  pfaffentum  ober  pricftertftüm,  ha^  barumb 
ein  icber  crift  ein  pfaff  ober  pfeffin  fei. 

5^ie  anbcr  fieiligc  gefdirifft  bamit  bu  fcetoeren 
iuilt,  bog  luir  burcf)  ben  tauff  af(c  pfoffen  tmb  pfeffin  feien, 
ift  in  apocalipfi.  ba,3  ift  in  bcm  bnd)  ber  fieiligen  offen» 
bomng.  c.  ij.  Spric^ftu  ftanb  affo  gefrf)ri6en  burcf)  fant 
^o^annes,  bu  §oft  önB  gemacht  burd^  bcin  bhit  §ü  prieftern 
önb  fünigen,  ic^  tüoit  ee  gern  bt)  bcincn  luorten  (äffen 
Bleiben,  fo  folgt  fiernac^  al§  incnig  ein  ieber  fünig  rcere, 
als  inenig  loer  ein  ieber  priefter.  [(£4]  (S*  ift  aber  nit 
n^ar  ba§  gefcfiriben  ftanb  mie  bu  fagft,  funber  alfo.  Gr 
^at  ünB  gemacbt  ein  reirf),  onb  priefter  got  Pub  feinen 
Patter,  n^er  in  einem  reic^  ift,  ber  ift  barumb  fein  fünig, 
tote  aber  has  fol  Perftanben  werben,  boj  er  pn^  priefter 
■gentacfit  i)ab,  §ogt  fant  ^eter  Porgonb§  an,  ha^  Pnfe  got 
p  einem  prieftertbüm  gemacht  bat,  baruB  Polgt  aber  nit, 
ba§  ieber  in  bem  prieftertbunt  begriffen  ein  priefter  fei, 
clö  raenig  0I5  fo  man  fprecb,  ber  fcifer  ^at  pr  bem 
2Bürtenbergfcbcn  (onb  ein  bcr^ogibum  gemad}t,  ba?  ieber 
IlSürtcnbcrger  ein  l)er|og  mer. 

<Bo  bu  nun  aber  f)ie  ^mei  mal  bie  bcilig  gefcbrifft 
nit  narf)  irem  fin  PB  legft,  funber  luiber  iren  Perftanb 
Settjaltigeft,  rail  id)  511  bem  anberen  iebcrman  Por  bir  ge^ 
luarnet  baben,  loa  bu  bie  bciüge  gefc^rifft  atlegicreft,  ba,^ 
bir  niemand-  glauben  geb,  funber  ort  Pub  cnb  fud),  bie  bu 
-anäögeft,  fo  roürt  es  erfunbcn,  ha^  bein  facb  off  miiU 
miHigen  reben  ftonb,  onb  in  feiner  t)ciligcn  gefcf)rifft  gc- 
funbiert.  Unb  fan  alfo  bei  feiner  marbeit  befton,  't>a^  ber 
tauff  Pfaffen  ober  pfeffin  lueibe,  ober  bu  müfteft  bae  anber§ 
benjeifen  ban  mit  bifen  gcf(^rifften. 

S)a§  aber  nidit  alle  cbriften  gteirf)en  gettalt  beben, 
fo  Pil  bie  priefterfd)afft  betriff  et,  gibt  hav  ein  anzogen, 
ha§i  criftus  Pnfer  ()er  allein  ju  ben  ^^mölffbooten  geret  bat, 
nemen  ben  l)eiligen  geift,  Pub  toem  ir  feine  fünb  Per,5eiben, 
bem  füllen  fie  Perjigen  fein.  2C.  25?a  f)at  d)laua  bie  müter 
■gotte§   fic^   be§   priefterlid)en  [©4'']  gett)alt§  Pnber,5ogen  fo 

Murner,  An  den  Adel.  2 


18 

bu  bod^  fprt(i)ft,  fie  fei  aU  moi  aU  alle  anbcrn  ein  pfeffin, 
ober  36g  önfe  an,  ob  bu  fagen  lüolteft,  fie  luer  bar  311  nit 
eriüclt  gemefen,  \va  fein  ie  fraumen  5Ü  prieftcriidiem  ampt 
in  ber  criften^eit  erraett  tuorben  ba§  fo  bu  nit  anjögen 
fanft,  Io§  xd)  c§  für  ein  önmarfiafftige  reben  fton,  bae  ber 
tauff  alle  criften  pfaffen  ünb  |)feffin  mai)  Dnb  be§  i^alhm 
inen  gleirfien  gemalt  geb. 

j^üreft  barnad)  üff  ein  folftfie  rcb,  ein  falfc|e§  ej;empel 
t)n,  aU  fo  3ef)cn  geborne  brüber  ein§  fünigreirf)^  gteic^ 
erben  tüeren,  wer  hoä)  atlein  ber  tttvbU  in  hxnd)  be§ 
fünigfücfien  ampt§,  luic  luol  fie  alle  fünig  tt)cren,  trnb 
gleicEien  geiuatt  I)ctten.  ^^k  gibftu  bcin  dntuiffenbeit  ^06) 
311  tierfton  in  tiillen  ftüdfen,  bod)  in  bcni  baran  mir  ie| 
fein,  fo  sog  mir  an,  ha^  trir  gteicb  erben  feien  ber  prieftcr- 
fc^afft.  3c^  finb  luol  baj  criftuio  feine  priefter  crmolt  bat, 
önb  nacf)  ber  crmolung  inen  ben  gemalt  geben  be§  pricftcr- 
(irf)cn  amptg.  §(bcr  ic^  finb  nit,  ba§  fant  ^cter  bie 
pricfterfd^afft  bon  feinem  öatter  ererbet  t)ab,  onb  aücin 
oon  crifto  (on  mcitern  gemalt  geben)  barjü  ermelet  fei,, 
ban  bie  criftlid)  prieftcrfd)afft  ererbet  fid)  nit,  mie  in  bcm 
alten  teftament. 

®ibft  511  bcm  anbcrn  nod)  einen  falfd)en  ejempel^ 
noc^  ein  üii  fetfc^er§,  al§  fo  ein  beufflin  f rumer  criften 
gefangen  mürben,  ünb  in  ein  müftenei  gcfctU,  bie  nit  bct) 
inen  betten  ein  gemeiljcten  priefter,  üon  einem  bifcboff^ 
Onb  mürben  afle  ba  ber  fad)cn  cin^,  crmoltcn  einen  imbcr 
in,  er  mer  eclic^  ober  nit,  imb  bcfitf)en  im  bae  ampt 
gü  teuffen,  mefetjalten,  abfoluieren,  imb  prebigen,  ber  mcr 
[®,]  marbafftig  ein  pricfter,  aU  ob  in  afte  bifcftoff  tntb 
®äpft  Ijctten  gcmcitjct.  ^octor  i?utber,  ma  ift  ie^  bcin 
^eilige  gefd)rifft,  bercn  bu  bicb  atlc  jeit  fo  Iiod)  berümeft 
maj  bu  fogft,  ba§  fei  bie  t)cilig  gefc^rifft,  huxd)  meld)e 
gefd^rifft  miltu  onf?  bi^  bemcrcn.  ^örftu  nit,  ma  ftot§ 
gcfct)ribcn,  ba^  ber  foldjcr  mafen  crmölt  ein  pricfter  fi]  in 
bcm  fal  ber  noturfft,  e§  ift  audi  ba  fein  fold}e  notnrfft 
bau  altein  in  bcm  tauff  ben  nmg  ein  icber  crift  geben,  er 
ift  aber  barumb  nit  ein  pfaff,  bcv  abfoluicrenftbalb  imb 
ber  anbcrn  .  zc.  ^ft  got  off  bie  Sacramcnt  gebunben, 
mürb   inen  fein   naditeil   an  irer  feien  felifcit  bringen  ob- 


I 


19 

ft)  jd)on  fein  pfaffen  fiettcn.  5)arum  mir  bicf)  bitten,  n^an 
bu  ünB  anttüurtft,  ha^  bu  beine  f)ci(igen  gejc^rifft  ha% 
an)et)ei"t,  ban  in  ber  tmfern  finben  mir  nit,  ba,5  einer  ber 
mafjen  erinolt  ein  iüarf)afftiger  priefter  fei,  als  ob  er  ge- 
loei^et  luer. 

S^arnac^  fprid^ftu  ha-^  off  bife  tueiB  bie  criften  öß 
bcm  puffen  tre  bifc^off  önb  priefter  ermolt  t)abm,  ban 
alfo  tt)arbe  fönt  5üiguftin .  SXmbrofiu» .  (Jiprianu§  bif(^off, 
ba§  lüie  e§  üon  fönt  5(mbrofio  nit  tvax  ift,  alfo  ift  e§ 
auc^  non  ben  anbern  nit  gfeublid),  ban  ftiir  üon  fant 
Stmbrofio  finben,  ha§'  in  ber  jiuitracfiten  ber  arrianer  önb 
ber  criften  bnr(^  bie  ftim  gottes  fei  bem  fofcf  für  ein 
bifd^off  311  gericfft  niorben,  ber  ftimen  t)at  baj  folcf  nad^ 
ge^encft,   ünb   in  für  ein  bifc^off  begcrt,   aber  nit  ernpolt. 

^xenjeil  nun  als  hü  fagft  bt)  mettlicf)  getüalt,  ift 
gleirf)  mit  bn^  getaufft,  f)at  ben  felben  glauben  bnb  euangell), 
muffen  wiv  fie  laffen  prieftcr  önb  [^1  '^j  bifdiöff  fein  önb 
ir  ampt  ,5e(en,  als  ein  ampt  hai-  ha  gcf)6re  önb  nu^  fei 
ber  criftenüd)en  gemein.  3^^  geftonb  bir  nit  ha^^  ein 
cinict)er(ei  lüeltlic^cr  gclualt  mit  önB  getaufft  fei,  aber  mol 
ha^  menfc^en  bie  ie6  öitteic^t  gemalt  tragen  mit  önß  ge- 
taufft fein,  ha^  taffen  mir  jü  ben  fein  gemalt,  funber  bie 
menfd)en  getaufft  merben,  ö^  örf ad)  tf)ü  icf)  bie  ijureb, 
hau  id)  meife  bcin  ü^fc^lupff  önb  i]ngeng.  8ag  an,  irf) 
mü§  boc^  ein  mal  teütfd^  mit  bir  reben,  macf)t  ber  tauff 
Pfaffen  önb  pfeffin,  ma  feinb  bie  ,^m6(ffbotten  pfaffen  morben 
in  bem  tauff.  Spric^ft  hn  fie  feien  getaufft  morben,  fo  36g 
mir  ha^  in  ber  Ijeiligen  gefcf)rifft  an,  fünft  glaub  ic^  bir 
alfo  mcnig,  als  bu  önB  glaubeft,  c§  ftanb  bau  in  g6t(irf)en 
bürf)cren  gefc^riben,  önb  miemot  id)  c^  fetb  glaub,  ba§ 
fie  feien  geteufft  morben,  nodi  bannod)t  uia*  bir  red^t  ift, 
fei  mir  bi((id],  bu  milt  nidit«  du  gcfdirifft  glauben,  fo 
mit  ict)  bir  and)  nüt  on  bie  gcfdirifft  glauben,  fo  bu  nun 
nit  fanft  anzögen  in  ber  gefc^rifft,  bags  fie  getaufft  morben 
fein,  fo  ift  aud)  nid^t  mar,  ha^  fie  ber  tauff  pfaffen  ge= 
mac^t  i)üb.  £)h  bu  aber  ic  moltcft  fagen,  fie  meren  ge* 
tauff t,  ha§i  glaub  id)  felb,  aßein  mit  id)  bir  bamit  5Ü 
oerfton   geben,    ba§   üi(   erücf)er   bing,   önb   noturfftig   jü 

2* 


20 

önfer  feien  felifcit  bn^  bic  ätüölfft'otten  ünberridfitet  onb 
gclernet  ^aben,  bl)  nit  in  ben  gotlic^en  geirfirifften  fton, 
junber  in  f rafft  einer  loblid^en  getuonfieit,  ünb  criftlic^er 
niarl)cit  öff  ün^  ern^arfifen  fein,  ma  ftat  e§  gefcf)ribcn  ba» 
bie  muter  gotte§  mit  fcet  t>nb  leib  jü  !^immcl  ent;)fangcn 
fei,  ünb  gctauffet,  befegleid)cn  bie  jmolffbotten,  \va  ftat  e» 
gcfcf)riben,  ba§  [S)^]  fie  on  erbfünb  empfangen  fei,  ünb 
üit  tufenterici  ber  geftalt,  bo§  mir  bod)  ie§  in  önferm 
glauben  fo  ernftlidi  I)alten  onb  glauben. 

§te  frag  id)  alle  bie  Sutl)eru  günftig  fein,  feiten^» 
mal  ba§  fie  in  ber  Ijeiligen  gefc^rifft  fo  I)oci^  riimen,  baj  fie 
borf)  OnB  gogen,  ma  e§  gefd)riben  ftot  fo  einer  |3riefterlic^ 
antpt  geiebt  I)at,  ünb  ah  gefc|ct  ift,  ba;^  er  miber  511  einem 
pauren  ober  burger  mcrb,  bon  es  mit  ficE)  im  ie  nit  ge- 
büren,  miber  atle  gcfdirifften  biB  bor  gebalten  foId)C§  on 
funbament  ber  gefdjriffteu  äürebeu  bau  mit  gleid)cr  leidjt- 
fertifeit  möc^t  aud)  ha§  mibcrteil  geret  merben,  ha^  fein 
ampt  mer  bie  priefterfdiafft,  funber  ein  mürbigfeit,  onb 
ein  ftanb. 

IRun  mil  id)  bir  ju  gefallen  ba^  annemen,  luiemol 
e«  nit  mar  ift,  ba§  Ict)cn,  fürften,  bifd)bff,  gciftüd}  onb 
mcltlid),  in  bem  grunb  onb  mar(id)  fein  onberfc^eib  baben, 
bon  mie  bu  fogft,  foHen  fie  otle  geiftlidb?^  ftonbiS  fein  on 
öden  onberfd)eib,  bau  foIc{)cr  onberfdieib  odein  in  ben 
emptern  onb  merdcn  ift,  bu  folt  ober  boren  mo§  boru^ 
folgt,  bon  mie  bie  meltlidien,  aU  bu  fogft,  bie  gciftlid)cn 
ftroffen  mögen,  borumb  boe  fie  oud)  be^  geiftlidien  ftonb^ 
marljofftig  fein,  in  !rofft  hc^  taufeio,  gteid)er  folg  mögen 
aud)  bie  gciftlidieu  bie  meltlidien  ftroffen,  al^  ire  mit 
geiftli(^en,  fo  fie  hod)  on  onberfd)eib  ein»  ftanb»  fcienb. 

®§  folgt  c.nä)  meiter^  borufe,  ba§  oud^  fein  ablid)er 
[^2^  ftonb  fei,  funber  mer  511  einer  oberfeit  ermelt  ift, 
fo  er  boj  ompt  niber  legt,  fo  ift  er  ein  bouer  ober  burger 
mie  oor,  ee  onb  er  bo§  ompt  on  nom.  ^sd]  loeif;  ober 
mol,  boö  ber  obel  boi-  ol^  ongeru  onnimpt,  bo^  fein  ftot 
be§  abels  fei  at»  ongeru  bie  geiftlid)en  boren,  boe  ieberntou 
Ofaffen  onb  pfeffin  feinb. 


21 

2Beiter§  folgt  ham%  ba§  man  ein  |5rtefter  ünb  geift«« 
liefen  aU  hiUid)  Reifer,  fünig,  fier^ogcn,  graffen,  rttter 
ober  fnccf)t  mad)t,  al^  ein  ebel  man,  ban  bn  1pridf)ft  luir 
feien  afle  ein§  getft(id]en  ftanbs  on  onberfrf)eit,  bnb  fol 
mit  ber  lüeiB  bie  geiftlic^cn  at§  biHic^  ba^  raeülirf)  frf)tüert 
tragen,  al§  e§  ie|  bie  lücltlicfjen  tragen,  ba§  werbet  aber 
fie  öngebnitig  ^oren,  nnn  folgt  es  attel  ob  '^^i^^  beinen 
morten.  jDa§  aber  beine  folg  nit  mar  fei,  gib  icf)  bir  bein 
eigen  eyempel  loiber  bid).  Sant  paulu^i  fprirf)t,  loie  ob 
gefagt  baö  niir  alle  eins  Icib§  fein,  ünb  criftuS  onfer  t)aupt 
bocf)  tfüh  ein  iebe^i  glib  fein  eigen  luerc!,  a(fo  fol  ber 
priefter  nit  tt)itn  ba^  locrcf  be§  abet§,  onb  ber  ahd  nit 
ti\m  bie  ttjerd  ber  bauren,  bnb  ber  bauer  aurf)  nit  tf)iin 
hk  mercf  ber  b^efter  Onb  be§  abel§,  aU  loenig  al^  ein 
leib,  ein  güb  bem  anbern  in  feinem  loercf  511  f)ilff  !umen 
mag  onb  fan,  bie  bcnb  mögen  ünb  fünnen  ben  angen  nit 
l^elffen  fctien,  norf)  bie  angen  ben  füffen  l]elffen  gon,  nocf) 
ber  magen  ben  t)cnben  f)elffen  greiffen.  Xarumb  ift  bein 
ejempel  üon  ben  gübern  mer  roiber  bicb,  ban  mit  bir 
baran. 

'$)aTnad)  fagftu,  ba§  loeltlid^  gemalt  üon  got  üer== 
orbenet  ift  bie  bofen  311  ftraffen,  ünb  bie  guten  311  be-» 
fcf)irmen,  bargü  fag  id)  hivP,  ah,  ba^  foIc^§  nit  mar  fei, 
ba§  ber  [^3]  mcltlid)  gemalt  barjii  ücrorbnet  fei  üon 
got,  ün  retft  miber  bid)  fclb,  ban  bu  fprirf)ft,  ha^  fein 
meltürf)cr  ftat  fei,  funbcr  mir  feien  afle  geiftnd)§  ftanb^. 
^d)  finb  mot  .1.  petri  .ij.  S)a§  ün^  fönt  "i^^eter  gcbüt, 
einer  ieben  menfdien  creatnren,  bie  ein  oberfeit  tregt,  ber 
füllen  mir  ümb  gotte§  millen  ünbertbenigc  gcborfame  ht" 
meifen,  e§  ftot  aber  nit  ba  aflein  bem  meülidicn  gemalt. 
5^ an  mie  bu  fagft  fein  mir  eins  ftanbs,  fo  mögen  feifer, 
fünig,  fürften  ünb  t)errcn  al»  lool  üf3  bem  gciftlidien  ftanb 
ermö(t  mcrben,  ats  of,  bem  me(tlid)en,  aii  üor  feiten  feifer 
ünb  fünig  aud^  priefter  rooren,  biß  ift  and)  beiner  boc^ften 
ürfad)en  ein  ba^  man  bem  bopft  fot  get)orfam  fein,  nit 
barum  ha^  er  üon  got  erftifftet  ift,  funber  ba^  er  ben 
gemalt  be§  fd)iüert§  üfj  gotte§  orbnnng  ünb  millen  fiert 
gü  ftraff  ber  bofen  ünb  befd)irmung  ber  guten,  ünb  ift  er 
bonnod)t    ein    priefter.     SSie   fanftu    ban   fagen,    baj   bie 


22 

lucltliif)  gejuolt  ju  bem  fd)iucrt  Hon  got  üerorbnet  jei,  ünb 
nit  aU  iuot  au(|  bie  gciftlidjen. 

$8nb  ic^  inü^  hidj  ein  wenig  bo^  gürten.  Sant 
^;)]aulu»  ro  .i'iij.  fagt  alfo.  Gin  iebc  fcel  ober  menf(^  fei 
ber  obren  gelüalt  nnberlüürfflic^.  Xan  fein  geroalt  ift  ban 
üon  got,  ünb  Wa;^  üon  got  ift,  ha^  ift  oon  im  georbnet. 
Sarum  loer  bem  gemalt  luiberfpennig  ift,  ber  toiberfic^tet 
gotte§  orbenung,  ober  bie  fid^  ha  iuiber  fperren,  bie  er» 
langen  babnr(^  ein  OcrbampniB.  So  nun  ber  bapft  baj 
tueltlid^  fc^ircrt  and)  tregt  in  feinen  tanben,  dnfere  bret) 
lucltlic^en  Gtiurfürftcn,  onb  ber  mcrcr  ti)cil  ber  bifc^off  in 
tütfd)cn  lanben  and)  etüdjer  gefürftetcr  ept,  fan  nit  anber» 
t)fe  ben  morteu  ''^auli  ncrftanbcn  Juerben,  ban  baj  fie  baj 
[2)3^]  fdimcrt  beei  gcu)alt§,  üon  got  imb  feiner  orbnung 
emfangcn  baben,  imb  fein  boc^  geiftlic^e  perfonen.  2öie 
barffeftu  ban  fagcn,  bie  ioeltlid^  geiuaft  Ijah  bav  fd)tüert 
gü  ftraffen  öon  got,  bie  geiftlic^en  äüftraffen.  3o  fie 
nun  beibe  ftät,  ber  gciftlid^  onb  lueltlid)  ba§  fdimert  Hon 
gott  f)a6cn,  jimpt  bir  nic^t  ,^iuei  fc^iuert  in  cinanbcr  ^ü 
t}ernntrren,  Onb  l}ar  0^  bar  ^mnac^cn,  ftreit  ift  finmct,  luer 
loei^  toeldier  ben  anbern  ftrafft  ober  fd)Ic(^t,  feinb  aber 
ctlidi  befd^iucrbcn,  Onb  mi^bruc^  abgüt^nn,  ba^  mag  mol 
burd)  fürfid)ti!eit  iniferS  !eifer§,  ünb  ber  bnrdilüdjtigen 
(S()urfürftcn  mit  guter  muffen,  ünb  gefd^irften  mitten  ah^ 
getl)on  merben,  ba§  fid)  bie  tütfd^  nation  nit  mc  511  hc^ 
flogen  ):)ah,  \vk  man  fie  otfo  mit  oiKcr  nümer  finb  imb 
crbid)tuug  olfo  imberftonb  an  irem  gclt  nnb  barfd)afft  jii 
erfd)öpffcn  ünb  embloöcn,  olfo  boe  bein^  mütenben  rat» 
nit  borgii  not  mürt  fein,  man  fol  bidi  oucft  barumb  nit 
l^ören,  ban  bu  burd)  foId}y  fd)miercn  ünb  fpedlin  on  allen 
3iueiffal  ünbcrftoft  unfern  glauben  511  fd)ebigcn,  ünb  b6be= 
mifd^e  meren  511  ücrfünben,  gogft  mit  ben  fingern  üff  bo» 
tütfd)  tonb,  ünb  nnnrfeft  mit  ben  äugen  üff  bobcm.  S<^ 
boff  311  got,  nur  tütfdicn  turnen  oller  befd)iucrben  ein  mal 
ob,  ünb  tuüllen  bonnod)t  frum  criften  ünb  üff  ünferni 
üetterlic^en  gefo^  bleiben. 

ji}c»  bonne-o  Iiolb  bo»  ioeltlid)  fdnocrt  ir  luerd  tbü, 
ünb  fein  bon  borunbcr  onfebe  luil  id)  an  bifcm  ort  (offen 


23 

rügen,  hau  luir  in  einem  an[2*4]bern  büc^Iin  in  crift^ 
lieber  warfieit  baruon  reben  nioden.  5^q§  fag  idf)  aber  mit 
üodcm  munb,  ba§  ber  bau  alfo  üerarfitet  ift,  ünb  tuürt, 
baran  f)at  niemand  fd}utb  ban  bte  geiftiic^en  tmb  bifd)6tf, 
W  in  fo  leichtfertig  nnb  offt  nur  ümb  brei  öaffelnuB  onb 
groen  baubenbrecf  bnicben  ober  marlic^er  mißbrncben.  S)a=' 
Tumb  bat  fid)  bie  geiftli(^eit  biß  gar  nicf)ti?  3U  beflagen, 
ban  niemand  baran  fd^ulb  f)at,  ban  fie  felb,  fetb  tt)ün, 
felb  leiben. 

i)lit  bcm  pricftcr  Der  nbgc- 

fe|t  ipürt  begrabiert,  ünb  uicltücf)em  gelualt  öberliffcret, 
ha'g  er  nit  me  prieftcr  fei,  bov  ift  gor  nit  n^ar,  ban  \va 
er  nacf)  ber  abfcßung  mefs  lefe,  luiemol  er  baran  unrecht 
tbet,  f(f)ieff  er  fo  öil  in  bem  ampt  ber  ^eiligen  meB,  cd^ 
ein  ünabgefeöter.  @g  befrembt  mic^  i)od),  ma  für  bu 
biet)  acf)teft,  ba^  bu  fo  Dil  Ongerooner,  önget)6rter,  onnb 
bniuart)afftiger  reben  miber  alle  I)eiligen  lerer  ober  ben 
merern  t^eit  barffft  tt)ün  on  gefc^rifften,  bnb  n)eift  ha?, 
bu  üerargmeniget  bift,  luie  bu  ha^  gifft  mit  bem  bonig 
öerfouffeft,  onb  loir  bir  biltid)  on  gefdjrifft  nit  glauben 
foUen,  mit  namen  fo  bu  birf)  oor  beinen  günnern  in  alten 
büc^Iin  ber  gefdirifft  fo  I)od)  berümcft,  'Da§>  fie  offenlicfi 
fagen.  ^octor  Sutber  rebet  boct)  üß  ber  gefcbrifft,  ma« 
rumb  fragen  fie  hid)  ie^  nicfit,  marumb  bu  fo  üit  on 
gcf(^rifft  mer  fd)me^eft  mit  ben  a^elen,  ban  bu  rebeft 
[2)4'']  tmb  ob  bu  mir  miber  fünuürffeft,  marum  ict)  aud) 
nit  mit  gefdirifft  anzögt,  ba^  ein  begrabierter  prtefter,  fol 
bannocbt  prieftcr  bleiben,  fag  id)  baS  c^ö  mir  al»  einem 
ontmurter  nit  gebürt,  bau  bu  al§  ein  arguierer  folt  bemeren. 
9?am  actori  incumbit  probatio  ünb  nit  icb. 

^ermeinft  e§  fei  ju  üi(  ba^  man  bie  geiftlid^cn  fo 
Pil  frei  in  bem  geiftlicben  redeten  gleid),  aU  meren  bie 
Iet)en  nit  awi)  fo  geiftlic^  gut  criften  a(§  fie,  ober  aU 
get)6rten  fie  nit  jü  ber  fird)en.  SBarum  fol  ir  leib, 
eer  ünb  gut  fo  frei)  fein,  ünb  nit  ba§  mein,  fo  mir 
bod^  gleid)  criften  feinb,  gleichen  tauff,  glauben,  geift 
önb  alle  bing  boben.  %r:aQ]t  \va  ^er  fo  groffer  ünber^» 
fcfieib   fum.     Qv    ift   niemand    fo    einfeltig,    ber    t)ie   nit 


24 

öcrftanb,  ha§  bu  ben  Iet)en  5Ü  gefallen  rcbcft,  ünb  tvitt 
fie  in  frei^eit  ben  geiftlicfien  ncrgleic^cn ,  borf)  fo  bife 
bic  n:)arl)cit  ünb  ben  glauben  nit  beriert,  mag  irf)  e§  mol 
laffcn  fton.  Söeiftu  nit  \va  in  ire  freit)eit  be§  merenr 
teil§  I)er  fumpt,  fo  Ii§  ba§  feif erlief)  rec^t,  trnb  ha§'  bud^ 
ber  leuiten  in  bem  alten  gefatj.  Söorumb  rebeftu  lüiber 
bie  frei^eit,  bie  in  got  ünb  bie  feifer  geben  I)aben,  önb^ 
oucö  nit  fo  biHicö  unbcr  bie  freit)eit  bt)  bie  feifer  ben 
ftctten  ünb  leiicn  geben  ^nbcn.  S<i)  ^ö"  ou^)  i^it  funber» 
lic^e  freil)eit  ber  geiftlirfien  finben,  f(^Iect)t  ein  Iet)e  ben 
anbern  ^iitob,  ünb  laufft  in  ein  fircben,  fo  ift  er  fret)^ 
fo  man  ein  pricfter  tobfcf)Ieger,  on  alle  freif)eit  öon  bem 
altar  nimpt,  ünb  gibt  im  fein  ftraff,  id)  loolt  banno(^t 
lieber  ein  freif)eit  t)aben,  fo  id^  ieman§  erbötet  freibeit  jü 
finben,  ban  fo  einer  mid^  erfc^Iieg,  ha^^  man  interbict  bielt. 
3)arum  red^  einä  gegen  bem  anbern  ah,  fragft  [©,]  fit 
önnü|ilid^§,  fo  muß  icf)  biet)  and)  fragen,  morumb  geboren 
bie  ftül  önber  bie  bencf,  barnmb  gebort  and)  ber  nibern,. 
ünber  fein  obren,  Slber  üergleicf)  ber  (ei)en  frei^eit,  fo  fie 
öon  bcpften  bnb  feiferen  f)aben  gegen  ber  geiftlicben  freificit, 
fo  f)abent  fie  tufent  mal  mer  ban  bie  geiftlicfien,  barumb 
mir  gern  mit  in  bufdien  mcHcn,  onb  bett  baran  fein  fpan. 
SdE)  meif5  ein  freibeit  cin§  pU  Oon  feiferen  an  einem  ort 
öerlictjen  etlid)  tnfent  gutbin  ein  iar  off  ,^u  beben,  onb  ber 
fie  batt,  barff  loebcr  ftat,  brucfen,  mcg,  ober  anbcr»  befferen, 
id)  nem  bie  felbig  freibeit,  Onb  tief5  bir  bie  fo  ein  prieftcr 
erfcf)(agcn  ift,  ha^  man  interbict  batte,  ber  leien  freibeit 
brüfft  in  bie  fu(|in,  fo  ber  geiftlid^en  ein  hitre  bettlerei) 
ift,  önb  nit  ber  feuff  gegen  iren  frcibeitcn  ,^ü  bemalen,  e^ 
oerbrüffet  micf)  ba^  id)  bir  ober  bife^  bored)t  linrcbcn  )s> 
fit  gcantunirtet  l)ai),  fo  e-^  bocb  onferen  glauben  nit  betrifft. 
®u  fprid)ft  eio  ftant  in  bem  gciftlidicn  rcditcn,  man 
ber  bapft  fo  fdjeblic^  bo^  mere,  ba^  er  g(cid)  bie  feien  mit 
groffen  Ijauffen  jiim  teüffel  fieret,  fint  mon  m  bcnnodjt 
nit  abfegen,  baj  miefe  ein  bauptteüffet  barin  gefe^et  baben,. 
in  fold^er  fd^eblicber  auflag  foltcftu  billid)  angezeigt  i^ahm 
an  mcldiem  ort  onb  enb  bay  ftünbe,  bau  bir  baj  niemand 
glaupt  ba^  e§  bin  feii,  barnmb  billicb  eradjtet  mürt  ba^ 
bu   ha^   bem    geiftlid)en   red)ten   mit   ber   onioarl)eit   baft 


25 

gugelegt  6ife  bu  ein  angeigcng  biegeft  rva  e§  bin  gefdjviben 
ftanb,  bu  büft  eben  tüte  ^an§  fürtilin,  ber  woit  butom 
trnb  fieng  an  ein  ^ufe  gan§  abjübred^en,  barnacf)  ober  .ij. 
ior  njolt  er  ein  nüme^i  buttjen,  alfo  ha^  er  bie  .ij.iar  im 
regen  fa^,  trnb  nit  fo  tnitiig  rcag,  ba§  er  firf)  be»  alten 
f)U^  [(Si^'j  folt  bef)elffen  biß  er  ein  nüme§  öbcrfeme,  mac^ 
ön§  jü  bem  erften  ein  num  geiftlirf)  redfit,  ban  fo  lang 
wir  ia^  nit  £)aben  werbent  luir  m§  be§  alten  be^elffen, 
önb  birf)  an  ein  ferbI}o(ö  laffen  fcfime^en,  e§  ftat  boc^  ge= 
fd^ribben  o.  non  niutabi§  bonec  plurale  t)ibebi§,  boj  tft 
bu  folt  bie  alten  fcbu  brücken  hi%  bu  ein  nüm  par  öber=» 
funipft,  tnib  alB  hn  fpridieft  raeiterg  ha^  in  bcn  geift(id)en 
rechten  fo  fit  fe^ereif^er  imcfiriftücfier  Onb  bnnotürfidier 
gefa|i  ftont  bie  folteftu  bitlic^en  angejeigt  t)abcn,  fo  mer 
bir  borf)  beft  gemilliger  getaupt  n^orben,  barumb  müftu 
ha^:  billic^  erbi(f)tet  ^aben,  ober  ein  uieiter^  anzeigen  borurab 
tt)un,  aber  bu  fagft  e^  fei  nit  öon  nöten,  ^orjü  jag  aber 
id)  baj  ein  ieber  anfteger  biQirf)  foH  fein  auflag  in  ge»= 
fd)rifften  tbün  ünb  nit  mit  blinben  mortcn,  3Ü  latin  be 
cbenbo,  fünft  möi^t  ein  ieber  reben  \vü§>  er  molt,  onb  mer 
alfo  niemand  fff  erben  feiner  eren  fieser  dor  önnü|en  trnb 
leren  roörteren. 


MD 


2Ber  in  fpennen  (£t)riftlid)5  glaubend  311  erfennen 
i)ah  onb  irtpm  ^t)n  §ü  legen. 

'3r  fummcn  i^  off  bie  onber  muer  mic  bu  e§ 
nenncft,  luer  in  fpennen  onb  oiuciffal  d)riftü(i)§ 
glaubend  ^ab  5Ü  fpredEien,  ünb  311  erfennen,  Sag 
ic^  barjü  erftlid)  baj  in  fpennen  be^  glaubend  bob  511 
fprec^en  nieman^i  bau  fant  ^eter  onb  feine  nacfifaren,  bag 
beiuer  id)  Ofe  ber  gotlic^en  gefdjrifft  actuum  .jo.  ba 
fint  man  ha^^  in  Orfprung  ünfcre  glaubend  ein  groffe 
l)rtf)üm  entftanben  tüa§,  ob  511  bem  tauff,  [So]  aud)  folt 
befd)nitten  merbcn,  bei)  onfer  fetcn  feligfeit  ba  finb  id)  baj 
fant  ^^eter,  on  alle  miberreb  bie  irtbum  f)ingclcgt  bat,  onb 
in  bifer  fad)en  be§  g(auben§  gcfprod)cn,  onb  loeiter§  fant 
^acob  feinen  fprud)  beftetiget  bot,  baj  er  ber  I)eiligen 
gfdirifft  gleidiförmig  fei),  onb  ein  fleinen  3Üfo§  get!^on  ba§ 


26 

man  fid^  {)ietet  öor  tmfcüfd^cit.  k.  5ßnb  ^ot  fant  $au. 
fclbcr  ünb  Sarnaba!^  gen  |)ierufalem  geretfet,  5Ü  ben  .^i]. 
botten,  ben  priefteren  bnb  ben,  alten  alfo  h^  in  bem 
felben  capitel  clartic^  erfunben  föürt  baj  in  fpeennen  (^rtft= 
Iid)§  glaubend  fant  ^eter  gcjpro(^en  f)a6  önb  niemand 
anber§. 

@o  ligt  auc^  an  bem  tag  öß  ben  luorten  Srifti  ie)u 
luce  .£fij.  ba»  (iriftuy  dnfer  ^er  alfo  gu  fant  ^4-^eter  fprad), 
^^etre  id)  'i)ah  für  bic^  gebetten  baj  bein  glaub  nit  gar 
^ergang  imb  crfige,  ^arumb  tbx  birf)  5Ü  jciten  ümb  nnb 
beftetig  anä)  beine  brieber,  5}a  bet)  wol  derftanben  ift,  ba5 
beftetigung  in  bem  glauben  fönt  ^eter  ,5Üget)6ret  gegen 
feinen  rfiriftüd^cn  brieberen,  in  frafft  ber  fürbit  bie  driftu» 
für  in  getbon  bat.  ^^  Ia§  mic^  aucf)  ganlj  nüt  irren 
ha^  bu  fagft  driftmo  tiah  für  bie  anbren  aud)  gebetten 
3^1»  .j:t)tj.  ben  li^  bet}bc  tejt  fo  finbeftu  ein  groffen  trnbcr 
f(^eib  ünber  ber  fürbit  Srifti  'i^etro  getf)on,  tmb  ber  fürbit 
ben  anbren  gct^on,  ban  ^etro  barumb  ba§  er  in  frafft 
ber  bit  in  bem  glauben  fteiff  bcübe,  ünb  bie  anbren  feine 
brieber  m6cE)te  beftctigen.  3Iber  ben  anbren  barumb,  ba§ 
fie  baj  mort  c^rifti  angenummen  t)atten,  tmb  in  im  ge= 
iaubet,  be-ji  erbüt  icf)  mic^  üff  bcibe  tcj:t,  barumb  fag  id) 
ba^  t)^  ben  mortcn  (Jrifti  bie  beftetigung  in  bem  glauben 
ollein  ^etro  jüftot,  imb  nit  ben  anbren.  [(£2*'] 

^c^  (a^  mic^  anä)  ^u  bem  anbren  nit  binbren  ba# 
bu  fagft  bifer  bapft  feti  ein  öngtcübiger  fauffman,  tiran, 
hkh  ünb  fit  ber  gicidien  fdicttiger  tmb  imgeiftlidber  mort, 
ban  laB  iin  ein  mörber  fein,  mil  im§  bennodit  nit  ge=> 
büren  in  jü  nerbammen  ünuerl)öret,  e»  mere  aud)  luiber 
ber  teütfc^en  ort  alfo  Ieid}tfertig  einem  icbcn  -jü  gelauben 
öngel)6ret  ber  uüberpartben,  barumb  fo  lang  mir  i>cv 
bapft  nerantiüurten  nit  gei)öret  baben,  fo  merbcnt  mir  im 
babei  laffen  bcleiben,  ha;>i  im  ßriftu#  geben  bat,  ha^  er 
bie  diriften  i-)ab  in  bem  glauben  ^^ü  beftetigen,  ift  er  fdion 
boß  luic  bu  fagft,  fo  feint  nor  im  gute  gemefcn,  imb  ift 
3Ü  i)offeu  ha^  imÄ  nad)  im  got  miber  gute  dctter  imb 
pretaten  gebe,  tmb  fct;  ba^  ,^ü  bem  reditcn,  ob  man  bir 
ber  auflag  miber  ben  bapft  gcfton  imb  glauben  fol,  imuer^ 
i)6ret  imb  imuerantmurt  fei)n. 


27 

{^ä)  fag  aud)  iretter  ha-if  jolc^c  Seftetigung  be§  glaubend 
in  frafft  ber  i(i)lüffel  be§  ^immclreic^^  fant  ^^^eter  gegeben 
feint,  ünb  ift  auc^  nit  war  ha§  bie  fc^Iüffel  be§  reid^§  ber 
l^immcl  ber  gemein  geben  feicnt,  ban  zi  flat  gefd)ribben, 
^etre  bir  mi  id)  geben,  fieißt  ''^etre  bie  gemein  fo  f)a1tu 
recf)t,  ift  c§  aber  ein  eigner  nam,  fo  bant  mir  recE)t. 

3c£)  ^ab  nie  gemiBt  ha^  ^i?etrn§,  ein  gemein  fiei§t 
ban  ie|,  ünb  ob  bu  f(f)on  fpredift  fie  feint  boc^  nai^  ber 
l^ant  gegeben  morben  ^otjanni^  am  letften  capitel  ber 
gemein  alß  ®^riftu§  fpract),  S^emment  ben  ^eiligen  geift 
tt)eld)en  ir  bie  fünbe  nac^Iaffcn,  borgu  fag  ic^  baj  an  bem 
ort  nit  geben  feint  bie  f(f)Iüffe[  be»  I)immelrei(i)§,  fnnber 
allein  ber  gemalt  511  binben  önb  entbinbcn  ber  priefterlid^en 
orbcnung  anbangenbt  in  bem  ber  bapft  mit  ben  anbren 
[(£3]  üergicicfiet  ift,  barumb  muftu  anbre  orter  füc^en  ha 
bie  öerfproc^enen  fc^lüffel  gegeben  feient  be§  ^immelreic{)§, 
bod^  bob  irf)  baruon  meiter§  geantmurtet  in  bem  bücft 
Don  bem  bapftentf)iim  önb  ber  t)6(^ftcn  oberfeit  dirifllirf)^ 
glaubend. 

jj^u  gipft  önß  ha^  §ü  bebenden  and)  511  befennen,  baj 
frumme  cf)riften  onbcr  tm§  feint,  bie  ben  rediten  glauben, 
geift  öerftant  mort  önb  meinung  cf)rifti  ^aben,  mer  molt 
aber  bo^  Icügfnen,  ha^'  miffent  mir  mol,  önb  gcftont^,  Saj 
ober  nad)er  öolge,  baj  beine  lere  ein§  fotc^en  redeten  öer»- 
ftant§  feljent  ha^  finbcn  U)ir  nit,  ban  mir  bii^  finben 
irren  fd^ier  in  allen  finden,  önb  ö§  ,5orn,  neib,  önb  bafe, 
mer  reben,  ftücben  bobcn,  önb  fdjelten,  ban  bie  marl}eit 
ift,  aber  ha^  öon  bir  nit  ein  groffe  öcrmeffent)eit,  ma§  bu 
rebft  alfo  glaubmürbig  acf)teft,  önb  ade»  ba»  mibcr  bic^ 
ift  öermürffeft,  bu  möc^teftg  boc^  ben  riditeren  t)eim  fegen 
^ü  erfennen  ba  cö  bennorf)t  binbcnnad^  binfummen  mü'», 
got  geb  mo  für  bu  biet)  üeräoHeft.  2öir  glauben  auc^  in 
gemeine  rf)riften^eit  ünb  nit  in  ben  bapft  o(B  bu  ün§ 
felfd)üd^  3Ü  icgft,  ünb  ba  bei)  meiter»  ha^^  ber  minft  d)rift 
«in  mart)eit  finben  önb  miffcn  mög  burd)  üugebung  hc^ 
f)eitigen  geift§  ba§  ben  aller  mcifeftcu  be§  glaubend  öer»- 
borgen  ift,  atfe  gefd)ribbcn  ftot  9Jiatl)ci)  .yi.  ba»  ober  bu 
ber  felbig  feieft  bem  fold)e  bif?  I)ar  öerborgene  mort)eiten 
eröffnet   fetjent   burd)   ben   geift  gotte»,   boö  gloubent  mir 


28 

nit,  önb  lüeHent  bo  mit  nit  gefreuelet  {)abcn  noä)  bidf)  öcr» 
adelet,  80  irir  ba§  fe^en  gtütfcften  önfe  önb  bir  bem 
eoncilio  i)et)m,  bnb  tueftenbt  barin  (äffen  erfcnnen  [(J3''] 
önb  fpredien.  ©ipft  nad)  bcr  f)ant  brt)  ejempel,  ba§ 
Slbra^am  @arc  feiner  I)ufefraun)en  ^ett  mieffen  öo(gen  önb 
lüeid^en,  Salaant  bem  effel  ö§  bem  bcr  enge!  rebte  önb 
^n  ftraffte  önb  '"Ißanln^  ftraffte  ^etrum  ta§'  er  nit  rcc^t 
ging  in  bem  weg  be§  eiüangelinm§,  öfe  bifen  lafe  irfi  bir 
gern  5Ü  ta^  bie  minbrcn  mögen  bie  obren  ftraffen  marin 
fte  irren,  önb  tjab  be§  gar  fein  fpan  mit  bir,  ba^  aber 
bir  biKicd  alß  ©are,  ^^^anlo,  bem  effel  fol  gemid^en  merben, 
alfe  bem  ber  bie  mart)cit  rebt  miiber  ben  Sapft,  ba  mit 
idE)§  önberfd)eiben,  mcinftu  in  bem  glauben,  fo  finb  ic^ 
biet)  üngerccf)t,  önb  fot  bir  bidii^  nit  gefolget  merben, 
meinftu  e§  aber  in  etürficn  ml)^brü(^en,  önb  befrfiraerben 
fo  ber  33apft  önb  fein  t)off  föttent  miber  reifjt  tl^iin,  ba» 
finnent  mir  nit  öcrfprec^en  ban  mir  fein  meber  berirfit 
Jiaben  norf)  beuel()e,  5lber  ba3  buncft  mic^  rerfitlic^  önb 
frumlic^  gelianbett  ha§'  mon  in  önfdE)uIbig  ^alt  bife  e^  mit 
rc(f)t  öff  t)n  brarfit  mürbe,  önb  06  er  fc^on  ein  mörbcr 
mcrc,  ba^  mon  l)n  laß  ^h  öer^orc  tummen,  önb  mittcr  ^cit 
in  lafe  beleiben  in  feinen  mürbenbmie  er  ift.  Qh  tetft  in 
bifer  matert),  fo  id)  gcfagt  ^ah  er  bapft  ^ah  in  fpenncn 
be§  glaubend  aKein  mit  ^etro  ,3u  fprectjen,  miife  ic^  ben- 
nod)t  gütaffen  önb  billicf)  ba,^  ein  gemein  Soncilium  in 
foIrf)en  fpenncn  ifab  511  erfennen,  ^an  c§  ftat  gefcfiriben 
ah  @ala  .ij.  bog  fant  'i^anlu?  fprict)t,  irf)  bin  mit  ©arnaba 
önb  $itD  311  ben  apofteten,  pricfteren  önb  alten  gon  ,'öicru»' 
falem  gesogen  in  bem  fpan  ber  gieübigen  öff  ha^'  id)  nit 
oblid)  in  bem  glauben  prebiget  önb  lernet. 

2;a  bet)  mol  311  öerfton  ift  ba§  bie  felbig  öerfamlung 
in  fotc^cm  fpan  bat  511  erfennen,  mie  mol  "^^eti-U'c  folrf)e 
erfentnife  [64]  öon  (£rifto  t)att  ö^3ufprec^cn,  aU  auc^ 
gefd)et)en  ift  5tctuum  .jö. 


29 

23er  in  cfiriftlid^em  glauben  ein  GonciUum  ^ab 
gu  berieffen  unb  üerfamlen. 

C>(If)  fumb  barnacf)  off  bie  brit  maur,  raer  ein  (Joncilium 
^j)  in  (i)rift(id)cm  glauben  t)ab  ju  eriuccfcn  nnb  gü  öer^ 
''^^  fantlen,  ber  bapft  ober  gemeine  rf)riften§eit,  in  rcelcfier 
fragen,  3<^  alle  lerer  jwcitrec^tig  finb,  etlicf)  jagen  ha^^ 
folc^eö  niemand  geiüalt  i)ab  ^u  t{)ün  ban  ber  ©apft.  ^er 
anber  teil  be§  bu  bift,  fagent  ha'f^  in  benen  inorten  (^rifti, 
fünbct  bein  brüber  lüibcr  bicf)  9)?atf)ct)  .i-üijj.  3C.  fo  ftraff 
in,  ,^iüi)(i)cnt  bir  önb  im  nntrt  er  bon  onftreffticb  entlid) 
erfunbcn,  a(|  ban  fol  ein  icber  gemalt  t}abcn  ein  concilium 
.^ufammen  bringen  Dnb  jü  ermecfen,  mit  fiten  ber  gleid^en 
ünbemereten  morten  onb  reben,  ha^  bie  apoftelen  ha^^  con- 
cilium  5Ü  $)ierufakm  gef)alten  bie  .jij.  botten  alle  önb 
bie  eltiften  berieffet  t)abcn  önb  nit  fant  ^etcr  2(ctuum  .jn. 
2BiI  ic^  gü  bem  erften  bir  antmurten  önb  barnacf)  mein 
meinung  jagen,  5.^nb  jag  erjtlic^  ha^^  ha§>  jelbig  (Joncilium 
bie  apojtelen  önb  bie  alten  joUent  berieffett  (laben  nit 
jtant  in  bem  tejt  ber  bciligcn  gejcf)rijft,  önb  mifebruc^ejt 
hi<i)  aber  ber  gjcf)rifft  nact)  bet)ncr  gcmon[}eit,  önb  jeigjt 
off  ein  ort  bo  jol  man  finben,  ünb  jo  mon  ba  jucfiet  jo 
fint  man  nüt,  ijt  bog  ö^  ber  {)eiügen  gfi^rifft  reben  ha^ 
man  allein  jprect)  ha  Dnb  ba  ftat  ba^,  e§  fei  ober  jei  nit 
jo  fünt  jicf)  bermajjen  ein  icber  bropff  ber  gjc^rijften 
brucf)en.  [(£4'']  ^scf)  finb  aber  mot  ba  jelbejt,  alfe  ^$aulu§ 
önb  ^arnabaö  gen  ^ierujalcm  fnment,  ba3  jie  jcint  cnt=' 
pfangcn  morben  oon  bcn  apoftelcn,  önb  ben  olten,  ba^  aber 
^etnt§  bie  fclbig  oerjamlung  nit  i)ah  ,^u  berieffen,  ünb 
ba§  e§  bie  apojtelen  onb  bie  alten  berieffet  Ijaben  ha^  ftat 
nit  ha,  2)arumb  bu  gar  nüt  mit  bem  jclben  tejt  bemeret 
{)ajt,  onb  aljo  jmcijjalliafftig  nit  beftminber  belibet,  ob  ber 
iapit  ha^  Goncilium  Inb  ,^u  berieffen,  ober  bie  gemein 
ci)rijten^eit,  in  nielcf)cm  jmeijjat  ettlict)c  ofe  gunjt  bem  bapft 
311  fi(  jügcbcn  bie  anbren  alB  bu  oß  ongunft  bem  bapft 
5Ü  ftl  ünberjtaft  ju  nemmen. 

2)arunib  buncft  mict)  baj;  bet)be  parttien  nit  rcc^t 
f)aben  fo  bie  erften  on  gefc^rifft  erfc^inen,  önb  bu  mit 
gejctirifften   jü  beiner  meinung  gan|  önerfd)üBlic£),   medent 


30 

mir  ba^  mittel  treffen  rnib  bem  bapft  feinen  genjalt  bef)alten, 
tnb  bie  gemeine  (^riften^eit  irc»  recfiten  nit  entfe|en.  S3nb 
fagent  erftlid)  Wo  ein  irtf)üm  önb  öffrur  in  bem  glauben 
kfd^el)e,  ha§'  bie  gemein  etlicfie  botfd)afftcn  non  ben  aller 
treff(id)ften  foltent  öerorbenen  511  ber  oberfeit  d)riftli(^§ 
glaubend,  ha^  bemcr  ic^.  5(ctuum  .j:t).  ba  ftat  alfo  ge^» 
fc^riben  baS^  ettlicf)e  öon  iubea  lerneten  bie  brieber  wen 
fie  nit  bef(f)nitten  lüürben  nad)  bem  gefa|  mol)fi  fo  moc^tent 
fie  nit  fclig  ioerben,  önb  ift  alfo  njorben  nit  ein  f leine 
öffrur,  ba§  alfo  ^au(u§  önb  !öarnaba§  tüi}ber  fie  onnb 
onbrc  mer  öon  anbren  üerorbcnet  morben  ju  ^etro  önb 
ben  apoftelen  önb  alten  bes  glaubcns  öon  inen,  in  fotc^em 
f^on  önb  ber  öffrürcn  ein  bcrid^t  ^ü  bringen  önb  ein  ent^ 
lidien  abfi^eibt.  ®o  nun  ':|sau(u5  önb  Sarnaba«?  [f^,] 
fürtrefflidie  öerfonen  fein  be»  glaubend,  önb  öon  ber  ge-» 
meinen  criftent)eit  gu  ben  oberfeiten  bc5  g(ouben§  gefenbet 
morben  fein  in  foldien  grofen  öffrüren,  ift  lüol  ^üuerfton 
ligt  ber  manlicfien  tütf(|en  nation  dtva^  an  gegen  bem 
bapft  fo  ben  glauben  fo  and)  anbere  befc^jucrben  betreffen, 
fol  mau  bidic^  in  uameu  obgcnanter  önferer  nation  ein 
treflicfie  botfc^afft  gu  bem  bapft  önb  ben  oberfeiten  önfer» 
glaubend  öerorbenen  folc^e  önfere  not  fürmenben  5Ü  be» 
flogen,  mit  ernftlicf)er  bit,  ö§  irem  gemalt  ein  ©onciüum 
gemeiner  criftenf)eit  311  öerfamlen,  ma  önfer  anligen  on 
baj  nit  m6d)t  f)ingelegt  werben,  mit  in  gaulu^-  önb  fol« 
fumner  fjoffnung  fein,  ba§  bä^ftlidie  bcilifcit,  ma  ir  etma§ 
an  ön§  tütfdien  gelegen  ift,  baran  id)  nit  ^meiffel  merb 
öuier  not  öetterlid)  erljören,  alfo  tafe  id)  511,  ba^  ben 
glauben  511  retten,  c#  fei  miber  bie  tüfftifd)e  gemalt,  menfc^- 
üc^cn  ober  fünft  miber  meu  e§  möl  actio  publica  fei,  ha^ 
ift  ieberman  erlau|3t,  öon  ber  gemeinen  criftenbeit  511  fiagen, 
für  gü  bringen,  önb  ben  riditern  miffcn  ,iütlniu,  al^i  au(^ 
in  alleu  anbern  rcd)tüd)eu  benbicu  auflag  ber  befdimerben, 
ieberman  jügclaffen  ift,  önb  öuucrbotteu,  audi  afler  meift 
I)ie  in  fachen  öufcr  felifeit  betreffen,  önb  bie  oberfeit,  fo 
fie  befii  orbenlidien  gemalt  bat,  fot  fidi  banin  gefdiidlidjcn 
baltcn,  bie  gemeine  crifteulieit  ju  beriefen,  ein  frei  criftlic^ 
önb  öngeämungne  öerfamlung  511  t^ün.  3nfo  bleibt  ber 
oberfeit  ir  gcmolt  ein  gemein  Soncilium  311  berüffcu,   önb 


31 

bcn  ünbert^onen  irc  gcrecfitigfeit  öngelefiet,  ha§  fie  ire  not 
ünb  onligcn  bittic^  beflagen  mog,  ha§  inen  öon  einer  ge- 
meinen oberteit  ader  cri  [?5 1 '']  ften§eit  mög  ein  trofttid^er 
önb  njar^afftiger  abfd^eib  gebeten.  Tan  )x>a  man  ba§ 
obgcnant  capitel  ber  felbigen  grofen  öffrüren  ermeffen  mil, 
ift  Cio  nit  anberö  t)ingelegt,  erforbert  gctialten  önb  gcenbet 
luorben,  ban  wie  ic^  gefagt  f)a6.  S3nb  bunrft  mic^  gon| 
nnb  gar  jü  einem  bunbf^n  biencn,  önb  einer  f Reuigen, 
wietenben,  önb  önfinigen  öffruren,  bie  fo  balb  luiber  bt) 
ertüecfet  ift  aU,  miber  ieman§  anber§  bo§  man  ber  maffen 
mit  f(f)mac^bü(f)(in,  önb  mancherlei  fifieltmorten  ber  gemein 
geben  mil,  bag  biHit^  ber  oberfeit  jügebort.  5(ber  I)ar 
gegen  gan|  ber  gotlicöcn  gefcf)rifft  gleichförmig,  ha^^  ire 
befcf)iöerben  bie  önbertf)onen  öernünfftig  fürtragen,  önb  bie 
oberfeit  inen  bnrc^  iren  gemolt  511  ^ilff  fnm,  ha§  alfo  ir 
beiber  ampt  önb  gereci^tifeit  erforbert  toerb,  önb  nit  alfo 
öon  önbertt)onen  üffrürigen  getjanblet  fei,  fo  balb  jü  bofem 
aU  511  gntem. 

2öa  bn  aber  fprec!^eft,  bie  oberen  ber  bapft  mürt 
önfere  trcffenlicfie  botfrf)afft  öeracf)ten,  ha  hm  id)  nit  öor 
bcm  bcrren  fif(i)cn,  önb  öerfilje  ba§  mici)  gan^  nict)t§  511 
bem  ba|jft,  funber  i^  glaub  er  lüerb  bie  botten  önfer 
nation  önb  öon  ön§  gefanbt  tut  attcr  öölcfer  rec^t  mit 
eren  empfaticn  laffen  önb  f)alten,  wa  er  aber  ba§  nit  tbet, 
al§  ban  mociit  biflic^er  toiber  in  mit  fic^crt)eit  geüaget 
merben,  ban  ic^  önfic^cr  |jro|:)betiert.  ^c^  bin  and)  in 
fcftem  glauben,  fei  c§  öbcrcin  ba^  fürnemen  önfer§  burc^^ 
(ü(f)tigen  önb  gro^mec^tigften  fünig'S  baj  ein  concitium 
merb  311  bcfferung  önb  reformation  ber  criftcnljeit,  mit 
fampt  bcm  miden  önferer  burd)(üd)tigen  cfturfürften,  fürften 
önb  Ferren,  geiftlic^en  önb  Uicitlidicn ,  [Jv.,J  e»  tt'crb  mit 
fügtidien  mitlen  mol  burcf)  fie  erforbert  on  alle  öffrür 
önb  einic^erlci  bejmangni^  ber  önbertt)onen. 


0 


arumb  boctor  fintier  ein  Soncilium  begeret. 

U  begcreft  erftlicf)  barumb  ein  ßoncilium,  ba^  ber 
bapft  ein  foIcf)en  grofen  bracf)t  füret,  ba^  in  fein  fünig 
ober  Ijer  bifcr  melt  erreid^en  fün  ober  mog,   fe^e  ic^ 


32 

bem  concilio  {)eim  3Ü  ermeffen,  ban  e;?  önferm  glauben 
roeber  gibt  nod)  nimpt,  önb  önfer  meinung  nie  ttjeiter^ 
toa^  han  önfern  glauben  511  retten  mit  bifem  ünferm 
fd^reiben. 

3u  bem  anbern  t)aftu  ein  mi^f allen  ba»  er  fic^  ben 
aKer  l^eiügiften  lafet  nennen,  fo  er  boc^  iüeltli(^er§  raefen^ 
ift  ban  bie  tüelt  f eiber,  ba»  ift  ein  f leine  orfac^  ein  con^- 
cilium  511  erroeden,  ban  luir  criften  fein  alle  bciligen  genent 
an  öilen  orten  bcr  fenbbrieffen  ber  ^luölff boten,  fo  ift  er 
aller  t)eüigcn,  bag  ift  aller  criften  ^eilig,  boj  ift  ber  aller 
tjeiligft  nit  in  betrad)tung  feiner  perfonen,  funber  in  an^» 
fe^ung  fein^  ampt§,  aU  loenig  n»ir  criften  olle  ^eilig  fein 
mit  önfern  merden,  funber  angefe{)en  ben  fieiligen  criftlid^en 
ftanb,  bart)n  mir  fein. 

Su  bem  brüten,  ba§  bu  meinft  e§  fei  t)e  511  oi(  ha^ 
er  brei  fronen  trag. 

SDar^u  fag  ic^,  wa^  ift  gott  fo  funberlic^e§  in  bem 
alten  gefati  baran  gelegen  [go'']  geföefen,  ben  oberften 
priefter  jü  gebieten,  alfo  erlic|  unb  foftlicb  gu  fleiben,  fein 
^aupt  mit  golb  bnb  filber,  feibin  imb  ebel  geftein  5Ü  gieren, 
mit  f ereilen  ünb  fo  einem  foftreid^en  gürtet,  mit  einem 
t)alben  mon,  in  bem  ber  namen  gottei*  gcfdiribcn  ftünb, 
al§  ban  in  ben  büc^er  9)Zot)fi  ofenlirf)  gef(^ribcn  ftot,  ban 
ha^  foId)l  altc§  3Ü  ber  eren  onb  maieftat  gottc^i  mcr  bicncn 
folt,  ban  ,5Ü  einer  Ijoffart  be§  obriften  pricftcr-?  eraditet 
mürb.  Sltfo  fag  id)  üil  biflidier  t)ie,  ha^  foldic  tronung 
ber  brei  fronen,  bie  maieftat  ift  ber  beiligen  breifaltiteit 
önb  onferS  glauben'^  mc  ban  e^  für  ein  I}offart  ift  5Ü 
ad^ten,  cg  ad^tet  and)  fold^e  fronen  niemand  anber§  für 
ein  t)offart  ban  bu,  fo  bu  bir  ein  mal  für  genumcn  baft 
hü  mötleft  afle  bing  jn  bem  böfiftcn  üfelcgen,  bodi  fo  e'^ 
bem  glauben  lueber  gibt  nodi  nimpt  laB  idi  ba^  fton,  aU 
ein  micffige  intreb  öon  bir  gctl)on,  bau  e-^  biüxd)  für  fein 
fron   ber  f)offart   oon  frumen  criften  fol  gebatten  merben. 

3üt)eft  Oil  gcfd)rifft  ba  bei  t^n,  ba»  er  folt  ein 
bemütig§  ejempel  fürtragen,  ba^  ift  audi  mar,  baj  bu 
aber  fcf)eft  ha^  bie  brei  fronen  nic^t  fein  bey  bapftcsj',  fo 
nim  be§  crü|^  mar  ta§  off  ben  fronen  ftot,  baj  mürt  bir 
njol   ein   angogen^   geben,   i>a^   foldje  fronen   onb   eer  fei 


33 

be§  crü^igten  gotS,  be§  er  ein  ftat^alter  ift,  ünb  nit  be§ 
I)apft§.  3(^  ^^oB  i^i<i)  c§  au(f)  nit  irren  ba§  bu  fagft  criftu§ 
f)ab  üor  ^^pilato  benennet,  boS  fein  reii^  nit  f)ie  fei  in  n)a§ 
meinung  er  ba§  geret  f)Qb,  ift  luot  jü  crmeffen,  fo  bg 
er  ba§  geret  i)ab,  ift  mol  jü  emicffen,  fo  bi)  anflag  ber 
iuben  lua§,  ba§  er  fic^  folt  für  ein  fünig  uff  njerffen 
föiber  bie  römer,  aU  ber  ben  rontern  ünberftünb  ein  jeit 
[gg]  Hd^  tünigreic^  Suentfrcmbben  önb  guden,  ficf)  biflirf) 
dcrantn^urt,  ba§  ber  maffen  er  fein  fünigreicf)  uff  erben 
^et,  ijat  aber  babei  nit  öerlognet,  funber  bapffer  geftanben, 
ba^  er  ein  geborner  fünig  luer  be§  iubifrfien  knbv  önb 
reicf)§  barunib  ift  bcin  tjnreb  nienbert  für,  fnnber  ein  lere  reb. 

2!ie  flag  bie  bu  füreft  wiber  bie  ©arbinäl,  ha§  fie 
ber  criftenbeit  jü  üerbampni§  önb  jerftorung  crbid^t  fein, 
fe|  iä)  gu  erfantniß  be£(  (Soncitimn§,  be^glcidien  and)  öon 
ben  tütfdien  ßarbienälen,  uon  ben  annaten,  önb  fcd^f?  monaten, 
bie  pfrünben  311  öcrlcil)en,  önb  anbere  öil  befcf)lücrben  önb 
mipruc^,  bie  bu  nad)  ber  leng  fürmenbeft,  tüie  önfe  ber 
ba|3ft  mit  benen  atle§  önfer  gut  öfe  fug,  bi^  öff  ba^  nmrcf 
im  bein,  önb  muffen  önfer  tülfd)  lanb  fester  ade  fünff  iar 
lüiber  öon  im  erfauffen,  öermeineft  er  fei  !ein  ()irt,  funber 
ein  fc^eblic^er  tüolff,  önb  fd^ebig  bie  criften^eit  mc  han 
!ein  3:ürcf  ie  gett)on  i)al\  önb  folc^en  geit;  erjeleftu  mit 
öilen  önb  ba^ffern  morten  naä)  ber  teng,  mit  ^ot)en  bc- 
girben  önb  bit  gu  aßen  tütfc^en  fürften  ber  gemeinen  önb 
fallenben  criftent)eit  5Ü  ^ilff  311  fummen  2c.  Saut  beiner 
articfel. 

Xax^ii  fag  irf)  al^  ein  alter  molff  ber  folcfie  gefcbrei} 
mer  getiort  önb  öerlefen  t)at,  mit  namcn  bei  feifer  Sigmunbu^ 
Seiten,  ber  and)  ein  rcformation  gemacht  bat,  \va$  competcnj 
ierlid)  ein  bapft  t)abcn  fol,  (iarbinel,  bifd)öff,  t^ümberren 
önb  anbere.  @§  ift  aber  mibcr  öff  ben  fdilacf  fummen, 
lüie  e§  bau  ie^  ift.  ^tcm  id^  finb  in  gafciculo  temporum 
olfo  gefd)riben.  (9Jota  que  i)Dc  anno  crebre  leguntur 
reformatione!§  facte  que  inter  omnc§  be  \%?i^'\  ficrunt  proptcr 
mortem  öenerabilium  patrum.  '5)a§  ift  alfo  öil  jutütfrf). 
9)?ercf  ba§  in  bifem  iar  gelefen  löcrbcn,  bog  öil  refornmtion 
önb  ermanung  gefd)el)en  fein  bie  nüer,  borf)  alte  abgangen 

Murner,    An  den  Adel.  3 


34 

fein,  oon  lüegcn  bcr  tob  bcr  crmürbigen  öeter.  2(Ijo  ift 
^ic  aiic^  311  mütmafjen,  jo  grofer  foftcn  ein  conctüum  ju 
ücrfamfen  gefcf)ef)c,  Dnb  bic  c^riftenl^eit  mit  grofer  arbeit 
fid^  ert)ü£),  fo  imirb  e§  allc§  bcftenbig  bleiben,  tt)ic  af(e 
menfrf)Ii(^e  t)enbel  beftenbig  fein  bife  f)ar  bliben,  mit  namen 
fo  i(^  tierftanb,  baä  ber  S3apft  aud)  t)er  tüibcr  begere,  luol 
man  in  reformieren  t)nb  fein  Sarbinöl,  fot  man  bar  gegen 
aud^  ade  bifi^öff,  ept,  tf)umf)erren  Dnb  prelaten  ber  criften» 
beit  aud^  reformieren,  imb  ircn  brai^t  ah  ttjiin,  meiner 
adE)tung  ein  billidic  bit  ein§  innb  ba§  anbcr.  3*^)  beforg. 
ba§  feuer  fei  at(entt)alben  in  bem  barf),  tmb  merb  affc» 
fd)Ie(i)t,  ob  fcf)Dn  ein  eoncitium  umrb  on  ber  t)irtenftecfen, 
ünb  bleiben  bannocbt  berren,  Iierren,  ünb  arm  tut,  orm 
lüt,  ban  boÄ  ber  foften  nber  bcn  armen  gat,  önb  im  bannocbt 
ganö  nict)t§  gctjotffen  miirt,  ober  ob  im  fcbon  gebolffcn 
mürb,  fo  lücret  e§  ein  befper  ünb  ein  feiieraben,  ha^s^  man 
barnai^  ntog  in  ha^  bab  gon. 

9hin  ift  aber  imfer  meinnng  gar  nie  gemefen,  üon 
biffen  mif^brücbcn  ,^ii  rcben  fie  511  nerfpredien,  ober  in 
einic^ertei  n)cg  bnf?  ber  felbcn  gu  betoben,  ban  aftein  luaj 
ünferen  gtanben  berüren  möc^t. 

@o  icE)  aber  ba§  mani  fo  meit  i\ah  off  getbon,  ']a 
mü^  e§  hod)  bcran^,  inib  gib  ber  bcften  meinnng  ,sn 
oerfton,  [S4]  fo  ie  ein  concifinm  erforbert  nuirt,  ba^  nor 
allen  bingcn  crmeffen  merb,  tner  ben  foften  tragen  fol, 
ban  e§  luil  mic^  ie  bebnncfcn,  ha§>  ber  abel  ünb  bic  bnrgcr= 
fc^afft  mit  fampt  allem  meltlic^en  ftanb  nid)t'o  bamit  56. 
fc^affen  ^aben,  tüie  bie  geifttidbeit  ire  mentel  ober  pfrünben 
fanfen,  ober  Derleit)en  alfo,  ha^  fie  hc^  follcn  enidierlei 
foften  tragen,  ban  nad)  ibrer  an,^at,  um  etum^  irenbtbatben 
inib  üon  bc§  gemeinen  gtaubenv  megcn  folt  traetiert 
merben,  aU  ban  luer  bitlid),  bay  fie  fid)  ircr  rat  imb 
an<^al  nit  fperretten.  ^Jtit  meitery  mit  id)  barnon  gcret 
babcn,  \va§>  mifebrnd^  ober  befdimerben  fein,  imb  fel3  ha§' 
gent.iüdb  feiferlidier  onb  .Vil)fpnnifd)er  ^"Ifaieftot,  mit  fampt 
ben  bnrd)Iiid)tigen  ßljnrfürften  tmb  fürften  ,^n  ermeffen,  ob 
ein  Soneitium  fol  bcgcrt  merbcn,  ober  bife  befdnnerben 
fünft  mit  gefd)idten  mitten  möditen  bingelegt  U'crben.  ^an 
c»  mil  mi(^  ie  bebnnden,   alle^o  bac  ihitber  füriuenbct,  fei 


35 

be§  grofen  foftens  önb  ber  müc  nit  tuürbig  ein  concilium 
3Ü  begcren,  man  rai^  hau  t)orf)in  mer  bcn  inirt  bemale. 

3<^  ^et  üermeint,  fo  bii  atfo  trefflief)  na<i)  einem  con- 
cilio  füfft^eft,  bu  raürbeft  bem  felben  ,5iifünfftigcn  doncilio 
erfantnüfe  (önb  biKid))  ^eim  fegen,  bnrcf)  ben  ^eiligen  getft 
QUen  mangel  önb  breften  511  erftatten  ünnb  bcfferen,  fo  laftu 
ein  foficfien  re(f)tlirf)en  lueg  fallen,  önb  fabeft  an  tobfid^ 
gn  f)anb(en. 

©rftticf)  mit  ben  5(nnaten,  ha^  ein  ieber  fürft,  abel, 
ftatt,  in  iren  t)nbertf)onen  frifcb  an  gebiet  hk  9(nnaten  gen 
9tom  311  geben,  önb  gar  ah  ,^iit^iin,  buncft  mirf)  ob  1%^'] 
et  geraten,  bas  bie  önbern  bae  on  ^eiferlic^en  befd^hiB 
tt)ügen.  SDan  bu  ^aft  ob  gefagt,  e§  Ijabcn  üor  geiten  tütfcöe 
feifer  önb  fürften  öermifliget  bem  bapft  bie  annaten  öff 
allen  lel)en  tütfcber  nation  tinjünemen.  ^aben  nun  bie 
feifer  öerlüilliget,  marumb  molt  ban  ieman^  ber  minber 
tvQx  ban  ber  feifer  on  fein  tüiffcn  önb  töiflen  baj  abtbun, 
bart)n  er  öermirtiget  bat.  Tarumb  buncft  micl)  bie  annoten 
ab  äütl}un,  bem  feifer  billic^er  ,^n  gel)6r,  hau  bcn  önbertl)onen. 

2öeiter§  rateftu  bem  tütfcf)en  abet,  ba^  fie  Ijinfürt 
fein  le^en  mer  taffen  gen  9iom  gieljen  .2c.  Safe  irf)  fton 
für  feinen  tuerb,  fo  fer,  baj  im  niemand  in  eigner  fac^ 
örteil  f^rec^.  Xorf)  öertraum  irf)  bem  frumen  abel,  ha§'  fie 
fid^  Uiol  Jüiffen  barunber  511  Ijalten. 

i^nb  mit  mirf)  furt3  abfertigen  in  alten  ben  fturfcn 
bt)  önfern  glauben  nit  berieren,  ön  in  ber  taben  ftonb,  önb 
nie  in  bem  recf)tcn  ban  ob  ba^  ober  bi|3  gut  fei,  löil  me 
in  erfarener  fürfic^tifeit  ermeffen  ipcrben,  bau  in  bürf)Iin 
öerfd)riben.  jßarumb  lafe  irf)  ba§  bie  boc^ucrftcnbigen  önb 
bie  oberfeit  önfer§  glaubend  öerorbenen,  tuelrf)er  farf)en  fic^ 
bie  Cffitiel  follen  önber3iet)eu,  ober  ob  ein  gemein  cDn=^ 
fiftorium  in  tütfc^en  lanben  fol  öff  gericbtet  merbeu,  önb 
fein  durtifan  bie  :prieftcr  lafe  citiercn,  bie  öorbcljaltencn 
ßafu!^  önub  fcH  ah  ,^u  tf)ün,  aurf)  bie  iBäpftlirfic  öorbcl}altung, 
ha^Q  ber  bapft  offitia  önb  fein  boffgcfinbe  minbre,  bie  öer= 
pflirf)tung  in  eib§  frafft  nit  me  befrf)ebcn  follent.  Xa§  ber 
bopft  ober  ben  Reifer  fein  goöalt  ^ahc,  Ter  feifer  im  aud^ 
nit  fol  frf)ulbig  fein  311  bulben.  Ter  [(3),]  bapft  altein 
geiftlirf)e    önb   nit   meltlicfie   enipter   öoHenbringe,   önb   ob 


36 

bic  gob  Sonftantini  fal)d)  fei),  ha^  er  ©iciüen  önb  Dieapoli^ 
nit  fol  Ic^enljer  fein,  int  feine  fiefe  nit  füllen  gefüffet  werben, 
bie  iüalfarten  gen  9?om  ab  foften  gcfteftct  werben,  cttlic^ 
clofter  abbieg,  bie  münrf)  nit  mer  i^rebigen  un  beirf)t  boren 
folten,  nit  fo  mancberlel)  orben  feicnt  bie  gilüpt  ber  geiftUcben 
ah  fet),  baj  bie  |)rieftcr  mögen  ee  luciber  nemmen,  ba^ 
interbict  abgett)on  werbe,  ünb  bcn  ban  nit  iniBbrudien, 
firdiweitjung,  fit  feirtag,  inib  faftag,  fcitfircben  ünbertt)un, 
ünb  beren  gleirf)en  fil,  fo  bu  in  langer  orbennng  mit 
leren  Worten  attein  fnb  on  afte  gefcbrifft  an  tag  bringft 
ünb  offenIict)en  beflagcft,  weldje  bef tagen  bcfd) werben,  imb 
mi^bruc^  ber  c^riftlirf)cn  tird)en  twr  bir  nod)  iwn  anbrcn 
mer  treffenlidier  feint  gcflagct  werben  in  ^tluaro  in  bcm 
hhd)  öon  bem  trnrcn  ber  fird)en,  ünb  in  bem  hnä)  Speculum 
bumanc  uite  genant,  ünb  t)on  ©rafmo  9toterobamo  in 
feiner  9J?Dria,  ünb  in  bem  bicd^lin  ba§  man  nennet  be 
^i^ctro  fancto  et  ^utio  fanctiffimo,  önb  in  fiten  ^a^jquifliy, 
in  Jriabc  romana,  imb  fit  anbren  mer,  wie  wol  ettlid)» 
fcbmarf)bicdilin  mögen  erad)tct  werben,  ünb  ift  bennod)t 
oIIeÄ  üngebefferet  bife  t)ar  atfo  bcliben,  Qft  c§  ban  gotte^ 
wit  baÄ  c§  ic^  fol  gcbcfferct  werben,  ünb  otle  mißbrnd) 
feiner  finden  nit  allein  bie  bu  nenncft,  funbcr  aKc  anbrcn 
in  allen  ftenben  bie  bu  nit  metbeft,  fo  gefd)ct)e  fein  gottlidier 
luit  in  ^immet  ünb  üff  erben,  wir  weHent  ünbertbenig 
geI)or?amen,  tüir  babent  bir  and)  barüben  nit  wellen  ant^ 
wurten,  fo  e§  ünfercni  glauben  Weber  gipt  nod)  nimpt,  aiid} 
bid)  üerarg=[®i''l  wenigen  baj  bu  bifc  bing  allein  baruntb 
eiuäübeft,  bir  ein  guuft  ünb  anbong  ba  mit  ^^h  crfdiöpffen 
baj  bu  beinen  bofen  fomen  fo  bu  wiber  ben  glauben 
ü^goffen  Ijoft,  ba  mit  gern  begcrteft  üffäügon,  ünb  nit  ha^^ 
bir  fo  l)od^  baran  lige  ob  bie  bing  alle  gebefferct  loerbcn 
ober  nit,  folc^en  argu'on  crmeffcn  wir  baruf?  baj  bu  bife 
grollen  erft  üf?  gefd)üttet  baft,  nad)  bem  ünb  bu  in  hc^ 
bapft  mignaben  fummcn  bift,  ünb  in  radi  gegen  im  bewegt 
fo  fprid)tman  onbaj  fintio  munbt  rebt  nie  gut?,  bau  wa 
bu  ein  gemeiner  d)riftlid)er  ftroffer  wereft,  folt  bein  ftraff 
gemein  fein,  ünb  finbeft  wol  bei  bem  abclifdien  ftat  fo  fil 
gii  ftraffen  ünb  bei  bem  peürfd)cn  alfe  bei  bcm  bopft  ünb 
bem  geiftlic^cn,  aber  hn  tbüft  nüt  bamit,  bau  ba^  bu  bein 


37 

nienfcf)Iicf)e  anferfitungcn  ha  mit  ocrrabtcft,  fo  ftat  3(ctuum. 
ö.  gefcf)ribcn,  Sft  cS'  bon  menicf)Iirf)er  erbicf)tung,  fo  luürt 
e§  fclb  5ergon  trnnb  in  fd^eitteren  fallen,  ünb  öorab  fo 
bu  bie  bing  afle  üitberftaft  on  red^t  fitnbcr  botüc^  ju  be- 
l^aupten.  @»  lüürt  üon  notcn  erachtet,  ein  antiuurt  jü 
geben  etlicf}en  nnuernünfftigen  bie  trnft  für  feinb  achten,  fo 
ber  iDcr^eit  fo  and)  beütfcften  nation,  alß  baih  fie  fioren 
ba3  loir  nit  mer  ben  ünferen  munb  dfftJjunt  boctori  Wart 
lu.  gü  ttjiberfprec^en.  9^un  Ijobent  mir  in  bem  anfang 
önferg  frfireiben«  Dn§  bapffer  ünb  öerftentlid^  proteftieret 
ünb  belüget,  ha^  mix  alkin  in  ben  fachen  bnfer;?  glauben» 
mcUent  ünfere  meinung  311  üerfton  geben,  ünb  \va  mir  lüiber 
War.  In.  glauben  im  fein  mißüerftantg  narf)  önferem  üer^ 
mügen  antmurten,  ünb  ha;^  mit  befc^eiben^eit,  on  an  bem 
ort  ba  er  ben  bapft  ein  entc^rift  nennet  t)aben  mir  üb 
f)obem  ücrbruB  in  beiffen  liegen  bo^  er  bie  ^oc^ft  ünb 
d^riftücfie  oberfeit  bem  teüffel  ju  ^enben  ftettet  miber  baj 
üer^eiffen  c^rifti,  üermeinen  and)  [©2]  baran  nit  311  fünben, 
ba^  mir  311  rettung  ünfer§  glaubend  fc^reiben  ünb  in  miber  ==■ 
fechten,  ban  mir  a(B  mol  cf)riften  Icüt  feint  at^  er,  ünb 
ün§  gebüret  alfe  iüo[  ünfer  fefen  feügfeit  ju  ergrinben  a(§ 
im,  5.^nb  311  letft  ünfere  fpcn  jufc^en  (}eim  gemeiner  cbriften»» 
f)eit  ein  recfitlicben  fprucb  barumb  311  cruiarten,  ünb  ben^ 
felben  311  fton,  .Jpabent  ün^  aud^  ber  9x6mfc{)en  mt)f3bruc^ 
gar  niit  mcßen  beloben,  noc^  bie  fclbcn  üerantmurtcn,  a(§ 
bie  bc»  fein  beuelbc  baben,  bctt  ün^i  aber  ünred)t,  ünfrintlirf), 
ünb  beütfcfier  bapfferfeit  üngemefe  bebud)t,  ba§  man  einen 
ünanffagt  onbcricffet,  ünuerurteif,  ber  maffen  fo(  3erbeiffen, 
ünb  3erreiffen  in  feinen  ercn,  al^  fein  t)unb  ober  molff 
betten  einen  bobten  feiben,  ber  nod)  bie  oberfeit  ift  c^riftlicbS 
glaubend,  ünb  feiner  mürben  ünb  eren  ünb  ampt^  ünent= 
fe|et.  80  mil  ict)  in  marbeit  fagen  ba3  nie  fein  t)ippen= 
büb  fc^entlic^er  ift  üfegerieffet  morben  ban  ber  ©apft,  ünb 
men  er  ic  ein  morbcr  mcrc,  ober  ber  boffeft  üff  bifer  erb, 
fo  foft  bocf)  mit  im  nit  affo  bobtficf)  fünber  rcd)tlicf)  gef)anb(et 
merben,  ein  fofcbcr  freuenticbcr  mutmilt  betib  ben  iuriften 
mol  über,  aber  ben  Xbeologen,  ünb  lerer  ber  gef^rifft  ünb 
beie  emangelium?,  mag  bai?  nit  überbeteiben. 

barumb   ba«  mir  e§  nod)  mit  bem  ißapft  galten  fol 


38 

ün§  nit  in  argem  berforet  uicrbcn,  funber  jü  gutem  baj 
luir  C5  üon  iebem  gut  mel)nen  biB  er  mit  red^t  bberminben 
tft,  inte  Dil  mer  öon  bem  53a:pft. 

3r  jolt  aucf)  ba,^  üon  tjnß  lutffeu,  ba,!;  ön§  üiüer  tiffrierig^ 
füruemmen  tüiber  bcn  bapft  nit  tpürt  bemegen,  er  i^ah  ficf) 
hau  öor  tierjprodien  önb  fet)  ^ü  öer^öre  fummen,  barnac^ 
lüir  [&-2']  bau  tiß  feiner  antmurt  boren,  raeltent  mir  Dn§ 
f)alten  na(i)  gelegent)eit  ber  fachen  alf?  frum,  bopffer,  cf)ri)"ten 
leut,  mettent  ir  lnt5  han  ie  imib  be^?  miffen  feint  fein,  hav 
mir  jü  bcn  focfien  nnferö  glauben*  reben,  onb  ben  Sapft 
nit  mellen  öcrtreiben  e§  fei  ban  uff  in  brad)t  mit  rerfjt 
ma5  ir  öon  im  begeben,  in  bem  nammen  gottö  ba^  mieffen 
mir  leiben,  in  ^ofjem  tertrumen  bae  bie  fnunmcn  beütfc^en 
bn§  bcft  bolbcr  feicnt,  fo  mir  bem  bapft  mebcr  ^elffen  norf) 
cntbelffen  in  folcbcn  mi^brucfien,  aflcin  ha^  rieffen,  rotten 
bnb  fcbreiben,  ba^  man  got  ,^u  eren  foIc^C!?  mit  rccbt  imb 
rf)riftli(5cr  mcffigfeit  öottcnbc,  mib  nit  mit  fo((f)cn  fcf}met)cn- 
Iid)en  gfrf)rifften,  wo  ir  ban  ie  bife  Lmfer  entfd)ulbigung 
bc^  nit  lieffen  erfettigen,  funber  mie  ir  trumen  mit  bn§ 
bcren  ju  fatjcn  bnberftünben,  folt  ir  bn^  ber  maffen  nimmer 
alfo  fleinmietig  cra(^teu,  ha^  bn^  bmere  tröm  mort  bon 
bufer  bapffcrfeit  abjiedien,  bnred)t(icf)ei  .^ü  bnbcrfton  bemcgtcn, 
mer  mciß  mer  bem  Ictften  bereu  bie  but  mürt  ab,^icbcn, 
bnnb   ben  anbren  fdienben  id)  mott  gefagt  babcn  fd)inben. 

•J^asi  fcim  gemein  in  ftctten  bab  gematt  ein 
bifc^off  ober  pfarrer  ju  fetsen. 

SU  bringft  aber  ettma§  nüm§  ^orfür  mic  baj  mir  bfe 
bem  apoftcf  ^^anto  lernen  flertidien,  hav  e§  in  ber 
dirifteulieit  alfo  folt  ,^ü  gen,  ba»  ein  icgtidie  ftat  bß 
ber  djriftlic^cn  gemein,  einen  getcrteu,  frummcu  burger 
ermelct,  |0^jj  bub  bem  fclbcn  hai  pfarampt  beuilbe,  bnb 
l)n  bon  ber  gemein  crneret  im  frei)  mblhir  lieft  ecltd)  bcr^ 
m'ebclet  merben  ober  nit.  k.  Sßnb  baj  fol  fant  iniulu» 
fdireiben  i.  3^bimo.  iii.  bnb  Xi.  i.  ^arjü  fag  idi  ba^  an 
bcren  orten  feinem  ftant  bo§  in  bie  gemein  mög  ein  pfarrcr 
melen  ber  bfe  fold)er  mal  bab  bie  facrament  -^u  miniftrieren, 
bu  tbiift  fant  '^aiÜD  buredit,  bnb  meifeft  bn§  aber  511  füd^en 


39 

ha  wir  nüt  finben  narf)  betner  gemonfiett,  tüol  ftot  ha 
tüa§  eigentfcfiafft  ein  bi)d)off  Iiaben  iol,  ha^  t)n  aber  bie 
gemein  511  eru'elen  i)ab,  nnb  in  frafft  ber  election  mog  bie 
facrament  miniftrieren,  bog  finbeftn  ober  lücber  ba  noi^ 
onber§  raa,  c^  flat  woi  ba  ha§'  [ie  lueibcr  mögen  Iiaben, 
über  511  bem  fclben  nioltcftu  inte  gern  hav  and)  brein  üerfrfilogen 
ba^   bie   bifc^off   et)n   gemein   f)Qb  511  ermelcn,  ba§  nit  ift. 

@!§  ftat  mol  haä  n:)iberteil  ha  3:i.  i.  8c^reipt  fant 
■^aulu^  311  Jito.  S)arumb  t)ah  irf)  bi^  §u  ßreta  gelaffen, 
ha§i  hü  )X)a§>  ha  manglet,  beffereft,  ünb  fegeft  in  ben 
ftetten  priefter,  alH  i(^  bir  tierorbenet  i)ab,  I)6reftu  ba§ 
if^auht!^  jcf)reipt  3:ito  bem  bifdioff  priefter  in  fteten  jii 
fe|>en,  lut  feiner  orbennng  bie  er  im  üerfafjen  t)att,  önb  nit 
ber  gemein  bie  ir  leptag  nie  gemalt  I)at  öB  gotücEien 
gfc^rifften  priefter  ,^ü  melen  ober  machen. 

S)e§  gleichen  ift  Jimot^euS  non  fant  '*|sau(o  ünb  nit 
Don  ber  gemein  gefeßet  ober  ermelet  morben  .i.  2tb.  JQ  .iiii. 
SDu  folt  nit  nerfumen  bie  genob  bie  in  bir  ift,  bie  bir 
geben  ift  burc^  bie  proptie^et),  imb  uflegnng  ber  f)enb 
ber  pricftcrfrf)afft,  mh  .1  timo.  i.  li^mb  meldte  örfarf)  ic^ 
bicf)  ermant,  bag  bn  ermedeft  bie  gcnab  got§  bnrd^  bie 
öflegung  meiner  \&-i^]  I)enb.  SSnb  ca.  ii.  ha§  beuil^e 
gteübigen  menfdien  bie  gefrf)idt  fetjent  anber  leüt  gü  leren, 
SBarnmb  gipt  er  bir  bencüjc  nit  ber  gemein,  ober  tva  f)aftu 
bein  leptag  getefen  fo  ein  priefter  mürt  burd)  nflegnng  ber  t)enb, 
bog  bie  getnein  ie  ntenfdien  bie  bcnb  uffgclegt  ijah,  ob  bn  aber 
fagteft  fljc  tietten  ha^  ben  bifd)üffen  in  irem  nammen  benollien 
^ii  tt)iiit,  ^Dce  be  maitbato,  bag  geig  m-:^  mit  gfdirifften  an. 

S)arumb  t)etteftu  e§  mot  bei  ben  götlii^en  gfdirifften 
an  fo  moncfien  orten  (offen  beleiben,  ha^  (Sriftn*  ber  erft 
:priefter  ünb  ciuig,  bie  apoftoten  nerorbenet  l)ab  gü  priefteren 
ünb  bie  apoftolcn  meiter  öcrorbcnct  I)aben  anbre  gu  priefteren, 
önb  leniten  alfe  üon  fant  Steffan  ftat  in  ben  gefd)id)tcn 
ber  .gii.  botten. 

5)o§  aber  ein  bifdioff  intb  ein  pfarrer  ein  bing  fei 
tonb  fönt  '^]?anhiÄ  bfl§  fprcd),  ober  oudi  .s^ieronimnsi,  bog 
fag  bog  mürt  fic^  nintmer  finben,  ober  bag  mit  ic^  mo! 
gelouben  bog  in  anefong  ünferv  gIouben§  bie  bifdiöff  ber 
^riefter  etnpter  geiebet  boben,  bo  bnrd)  möd^t  eroditet  merben, 


40 

ba§  e§  ein  bing  loere  fo  c»  boc^  nit  ift,  ban  aijs  nod^  nit 
priefter  öcrorbenct  iimrcn,  müften  bic  bifcf)6ff  t^nefterlic^e 
emptcr  tragen,  alß  fo  bie  fncd)t  nit  ,vi  f)u|i  feint,  muß  ber 
f)cr  311  bifcf)  bicnen,  ünb  ift  bcnnocf)t  ein  onberfd)eib  ^irifrfien 
bcm  :^erren  fnb  ben  fned)ten,  lua^  aber  önbcrfrfieib  fei  imber 
einem  bifdioff  Dnb  priefter,  untrt  5Ü  feinen  jciten  öß  ber 
gefc^rifft  bartI)on  werben,  ban  bie  bifc^off,  alß  bifd^off  feint 
üon  feiner  d)riftli(^en  gemein  ubcr  bic  pfarrer  gcfe^ct  311 
regieren,  fie  ^abent  JüdI  fnnft  öon  ben  doncilii»  geraalt 
cntpfangen  baj  laß  tcf)  ie|  fton.  3^er  priefterlicfien  eeraeiber 
()alb  [©4]  erftrecfeftu  ein  (angc  reb,  raie  c5  beffer  raere 
ba3  man  t)n  geftattet  eelicf)e  raeiber  ban  alfo  onfcbamfiafftige 
beifrf)Iefferin  311  geftatten,  ba3  lofe  ic^  atte§  fton,  ban  e»- 
bem  glauben  raeber  gipt  noc^  nimpt,  ^n  bem  namen  got§- 
rail  bie  gemeine  c^riftenf^eit  ba3  ie  raibcr  3U  laffen,  irf)  bin 
be§  raol  311  fribcn,  e§  raerb  geftottet  pfaffen,  muncben,  ober 
pfarrerftant. 

Xu  fpricbft  ba§  ber  iöapft  nit  rnarfit  i}ah  füfdieit  iu 
gelüpbc  31t  cntpfo^en  ober  ben  pricftcren  311  gebieten  alR  raenig 
er  mac^t  Ijah  3U  oerbieten  cffcn  ünb  brincfcn  onnb  ben 
natürlid)cn  üftgang  ober  feif3t  raerben,  "i^a^  buncfent  mic^ 
ergerlic^e  raörter,  rec^eftu  e*  ie  gleid),  raarumb  gebüt  got 
ünfeüfd^cit  311  meiben  benen  bie  nit  in  cclidbem  ftanbt  feint^ 
fie  mod^ten  mit  bir  fagen  effen  onb  brinrfen  onb  anber§ 
aud)  müfe  fein  Umgang  f)aben. 

©Ä  ift  aud)  ergerlic^  gerebt  oon  allen  Heben  fieiHgeit 
mit  nammen  oon  fant  ''^^aulo  ber  ita^  ben  ftid)  3atbane 
nennet  ünfcüfd)eit  fo  in  anföchte,  onb  bn  oerglcidieft  e»- 
einem  natürlid)en  öBsnng.  il^ie  haben  bie  f)ci(igen  fo  groffe 
angft  mh  not  gel]abt  bie  onfeüfd)cit  311  unberfed}tcn  oon 
bem  bu  fagft  e«  oergkicf)  fid)  einem  natürlid)en  nierd  ba-^ 
nit  fan  ocrmittcn  beiciben. 

Grforbret  icl3  in  ber  latinfdicn  fird)en  ber  priefterlid^ 
ftat  feüfc^eit,  fo  ift  rao(  311  crmeffen,  ba3  foldiev  ob  e^  ein 
prieftcr  raol  bart  anfumpt,  nit  bcftminber  mog  er  füfdieit 
t)a(tcn  mit  ber  ()ilff  got^,  onb  ift  nit  alfo  onmüglidi  a(ü 
bu  e§  mad)ft,  fünft  mieftcn  rair  be§  gicidien  rcben  oon  allen: 
anbren  menf(^en  bereu  ctUd)  in  eelidicm  ftaut  feüfdicit  gc- 
I)oIten   baben.     Serncft   barnad)   3raei  ftürf  meiner  aditung 


41 

bnbifüc^,  jo  fic^  einer  [©4*^]  priefter  iDet)f)en  laßt  fol  er 
firf)  luibren,  bie  feüfcfieit  511  ücripredicn,  ban  nicmane  ben 
cnglic^e  ftercfe,  onb  ^imüfcf)e  maä^t  mög  füfc^eit  f)a(ten,  tva^ 
ift  ban  bag  Srtftn»  jagt  50catf)eQ  .fij.  bae  etlii^  inen  felb 
dfegeiüorffen  f)aben  (öerftanb  in  bem  Ijer^eni  üon  toegen 
bee  reirf)«  ber  J)TmmeI.  Qh  bem  anbren  mt  man  fol  ein 
ioId)e  bt)id)(efferin  bem  Bapft  f)eimlic^  ftelen  für  ein  eefraum, 
alß  bie  iubcn  iren  berbicntcn  Ion  ben  egtpticrn  ftatcn, 
ba§  ift  gar  ein  üng(eirf)§  ejempel  {)ar3ii,  t»nb  ein  Pngefctiicfter 
fottel  öff  biß  roB,  ban  ftelen  ift  oerbotten,  barumb  mieftu 
üoröin  bart{)iin  ha§>  bie  concubin  fein  ücrbienter  Ion  roere, 
9?nb  311  bem  anbren  ba§  foIc^e§  jü  t^ün  got  get)eifen  t)att, 
^sd)  finb  ober  nit  bog  l)enbert  got  ])üh  alfo  gelernet  ee- 
franmcn  fteeten,  SJarumb  irf)  fit  ee  rabten  niolt  einem  ber 
tüfdieit  nit  mi(  geloben  ba,^  er  nit  priefter  mürbe,  fnnber 
ein  eeman  fo  barff  er  be?  biepfta(§  nüt,  man  fot  offricbtig 
Pnb  nit  büctifct)  ober  bopcl  fjanblen,  nein  off  ber  jungen 
f)aben,  onb  ia  im  ^er|en,  oor  bem  bapft  fie  für  ein  eefraum 
Pemcinen,  Pnb  oor  got  Periad^tjcn. 

'^^u  meinft  ber  Sapft  iiah  fil  feien  511  bem  teüffet 
Perfieret,  mit  ber  gelopten  önb  erforbretcn  feüfdieit,  ba^  ift 
aber  feinem  menfc^en  mifDiicf),  mcr  mein  aber  mie  fil  bar» 
gegen  mit  ber  gclübtcn  ber  füfcfieit  feint  fclig  morben, 
Xarnmb  bu  nit  oft  fo(d)cn  Pnficfteren  reben  folteft  gebogen 
^aben,  ha^  ber  53apft  mürbig  mere  Pfe  bem  ertrid)  511  Per» 
treiben,  bu  flagft  onb  retft  fil,  Pnb  bringft  nüt  bep,  ober 
beroereft  nüt,  moi^t  alle§  beine  Permeffenlieit,  baj  bu  onB 
alfo  borecI)t  acl)tft,  alß  ob  mir  beinen  morten  roie  bem 
[§,]  euangclio  glaubten. 

Xu  fagft  eÄ  fei  nie  gütö  onb  merb  aud)  nimer  gute« 
PB  bem  bapftentpüm  fumen,  mer  billirf)  bae  bu  be«  ein 
an,^ögene  t^eteft,  got  bat  onß  in  bem  euangelio  ein  oberfeit 
geben,  beren  follen  mir  billid)  in  ,ymlid)en  geI)orfamen,  e& 
nimpt  mid)  munber,  ma  bu  mit  beiner  Ijeiligen  gefdirifft 
bleibeft. 

9^ad)gonb§  fagftu,  got  ifob  gebotten,  bo§  man  Pub  meib 
nieman^i  fd)ciben  fol,  ba5  ift  mar.  9,1?atl)et)  .}i}:.  (5§  ftot 
aber  gleic^  aud)  babei,  ha^  ctlid)  füfd)eit  ongenumen  baben, 
öon  megen  bes  reid)§  ber  I)immcl,  jü  latin.     Sunt  enucbi 


42 

qui  fe  i|)fo§  caftrauerunt  propter  regnum  celorum.  ^abci 
ftarli(^  ntag  beiber  ftanb  öon  got  beracret  fein  ber  cclt(^, 
ünb  ber  tunrffrcinulicö.  jDarumb  ee  mirf)  buncft  bu  gebft 
bem  eeltc^en  5Ü  i.n(  ^ü,  fo  bu  fie  billt(^  beib  licffeft  bleiben, 
önb  bocf)  bcn  iunvffreiülid^en  ben  böcfiften  eraditcn.  ^a§ 
bu  aber  jagft,  ba»  man  önb  ipeib  niemand  fcbeiben  fol,  baj 
ift  mar  in  eelüten.  2Bie  fan  aber  ber  ein  eeman  fein,  ber 
nit  in  ee(i(i)cn  ftat  5Ü  öcriintligen  tjat,  funber  füfc^eit  gelobt 
§üf)atten,  fo  ift  e§  bod^  in  feinem  freien  luitlen  gemefen. 
Qc^  glaub  ba§  bie  criftenljeit  nit  üngenottrcngt  bie  gelübben 
ber  füfrf)eit  bon  ber  priefterfct)offt  crforbert  iiah.  SBan  fie 
e§  lüiber  eint)eUig  abt(}üt  in  bem  namen  gotte^,  al§  ban 
wollen  mir  onfj  gct)orfom  er.uigen,  buncft  mirf)  erUcfter  ban 
atfo  cefromen  lüginbafftig  ftcHen,  e^  fol  mit  ben  Saeramenten 
nit  alfo  biebfcf),  funber  bapffer  ünb  mart)afftig  ömbgangen 
merben. 

,3tem  bu  fprirfift  h^  in  bem  ganfeen  bäpftticbcn  gefo^ 
[Öi^]  nit  brei  ,^ei(en  fein,  bie  ein  frumen  menfd)cn  mocbten 
önbcrrocifen,  befremt  mid)  ha^^  bu  Off  bem  fifcbmarcft  brot 
fauffen  milt,  onb  off  bem  ratt)u^  betten,  moe  miltu  oubcr= 
lüiffen  fein  onbatfiti,  ba^  fuc^  bu  in  bem  euangelio,  bu 
barfeft  ba^  in  ben  geiftlic^en  retf)ten  nit  füc^en.  SBittu 
ober  bey  rechten  in  geiftlidien  fienblen  berirf)t  fein,  ba^ 
finbftu  ha  felbft,  Onb  retft  hav  mit  ber  ontoart)eit,  t>a^  nit 
brei  geilen  barin  fein,  bie  ein  frummen  driften  möchten  be*^ 
rechten  onbermeifen. 

Slber  mit  ber  file  ber  gcfa^,  ha  balt  icf)  e^  marlid) 
mit  bir,  bac^  oil  ba  fein  gebottcn,  baj  bcfer  locr  fie  uieren 
ab,  Onb  gib  bir  be^  ein  oerftonb,  crftli(^  mit  faften,  hn 
loeift  ha;^  mir  tütfrf)cn  nit  gern  faften,  got  geb  man  gebiet 
gü  faften  ober  nit,  onb  tbiin  bannodit  onredit  ba,  mir  miber 
bie  üerfd^ribnen  gebot  fünben,  man  fie  gütlidi  abgetbon 
meren,  fo  meren  mir  ber  fünben  entlaben.  ^eüglcidicn 
mit  fet)ren  fitjen  mir  onb  fel)rcu  off  ben  ftuben  in  ber 
tauten,  in  bem  bret,  Onb  an  bem  banl3.  '^\n  ben  ,voeien 
ftucfcn  oerftant  bie  anbern  alle.  80  nun  on  allen  ,^mciffel 
foldie  gebot  got  ünb  ben  lieben  bciligen  5Ü  ben  ereu  ber 
aller  beften  meinung  üff  gefetU  fein,  onb  aber  iel?  ber  mei» 
nung  nit  mc  moHen  gebalten  onb  oerftanben  merben,  bundft 


43 

nticf)  gcf(f)icfter  geraten,  ba§  man  atte  folifie  gebot  ünb 
befc^Juerben  b^jüg  önb  anzogt,  mit  gemeiner  bit  bnfi  jolc^er 
befd^merbcn  ju  entlaben,  trnb  nic^t  alfo  mit  feuften  barl)n 
fd^Iagcn,  önb  bcn  blunber  gar  öcrmerffen,  ünb  ein  ratten 
iiauffen  boru^  maä)m,  mie  bu  aber  ein§  mit  gornigem 
i)a\ipt  geraten  t)aft.     [§2] 

'äud)  f an  iä)  ta§  ntt  f  ürgon:  ba^  bu  fage^t,  ber  bapft 
»erbiet  ben  celicf)en  ftanb,  önb  be^  mü§  go|  gebot  bnbergon, 
bnb  ber  eelicf)  ftanb.  ©arjü  fag  id),  ba§  511  beuraten  ober 
§11  ber  cc  greiffen  nicnbert  geboten  ift  öon  got,  funber  in 
freiem  mitten  ftanb,  önb  \va  bu  ha^  f)arfür  ,^üt)eft,  in  bem 
büc^  ber  gcfc^opff  macbfen,  önb  meren  cürf)  .:c.  Xa§  ift 
!ein  gebot,  bau  ma  einer  ni(f)t  müi^Be,  fo  tt)et  er  miber  ha^ 
gebot,  ma  e§  ein  gebot  mere,  önb  fünbet.  9?un  ift  aber 
tt)arf)fen  in  önferm  gemalt  nit,  aber  bie  fünben  fein  in 
bnferm  gemalt. 

$)?it  ben  öorbet)aItenen  funben,  ba§  bie  oberfeit 
inen  etlicbe  fünben  öorbcljaltet  bie  nit  ein  icber  priefter  ^äb 
511  abfoluieren.  Sag  ic^  barju  e§  ift  anfengUc^  in  ber  beften 
meinung  befcbcf)cn,  ha^  fotc^c  fcbmere  fei,  ali^  morben,  iuncf^ 
framen  fcbmedien  .:c.  i^nb  anbere  bergleirfien,  beft  meniger 
gefc^etien,  ma  fl)  nit  Iei(f)t  gnab,  önb  geringe^  na(^Iaffen 
fünben,  mit  aber  ie  ein  mifjbrucf)  önb  ein  fanffmanfrf)at^ 
barlin  tumen,  in  bem  namcn  goö,  fo  mcrb  ba§  mit  anbern 
miprücf)en  aucb  gebcffcrt,  aber  nit  nad)  beinem  rat,  ha^ 
gteid)  fo  fold)  fei  nit  mercn  obgetI]on,  bir  molt  gebüren, 
beinem  brüber  ober  beiner  frfjmcftcr,  mer  bie  meren  ^ubciditen, 
önb  öon  inen  abfolution  erfangen,  ban  got  bcn  prieftern 
gemalt  geben  t)at,  bie  fünben  ju  binben  önb  ^ii  entbinben, 
ba§  ift  bareljn  3Ü  erfennen,  önnb  nid}t  einem  ieben  knien, 
ۤ  mere  bau  fac^  ba^i  bu  alten  fleif?  anforet  I)etteft  [^-ib] 
priefter  f,iiübertumen,  önb  bir  nit  müglid)  mer  priefter  gü 
f)abcn,  o(y  ban  gibt  bir  bie  not  ,^u,  einem  leöen  ,^ubeid)ten. 
5tber  fo  bu  priefter  baft,  fo  beid)t  im  ade  bcin  fünb,  ob 
er  bic^  fd)on  öon  bcn  öorbet)altencn  fünben  nit  mil  ab- 
foluieren, fo  fd)affftu  bannodit  mer  ba^  felbig  einem  priefter, 
ban  einem  fcbleditcn  leiicn  ;^u  bcidbtcn,  baruon  mil  id)  ie^ 
nit  gcflif^ncr  rebcn. 

@§  mer  and)  not,  ba^  bie  iarjeit,  begenrfni^  feelmefen 


44 

gar  abgetfion,  ober  t)c  geringer  roürben,  ba§  foIc^e§  gut 
luer,  nerftanb  irf)  nit,  bo^  bii  aber  ycrmeinft,  fie  luerben 
gefc^nattert  onb  on  aiibarf)t  t)ottenbrarf)t.  S^arjü  fag  ic^ 
ber  g(eicf)  mieft  aud)  äffe  abmtniftration  guter  raercf  ah^ 
gctf)on  luerben,  fo  niemand  irife(icf)  ift,  mit  iraj  i^nmuenbigem 
anba(f)t  ba»  gefc^idit.  (?«  (igt  aurf)  funberli(^5  nit  tiil  baran, 
mit  nanten  tibung  ber  Sacrament  an  bem  anbacfit  be» 
priefter§,  ban  fic  f)a6en  ire  frafft  üb  bem  üerbienft  crifti 
be«  ftiffter§.  5i?nb  ob  bu  fcbon  inl  meinteft  in  bem  iar 
nur  einen  I)er6  ernftüdien  onb  anbecf)tigen  iar  tag  für  äffe 
güttöter  gfiftifften,  fag  i(^  ba§  ioId)§  nit  müglirf)  ft)  öon 
bem  menfrfien  äüftifften,  ben  be§  t)er^en§  anbacfit  fan 
affein  got  crmeden  ünb  erfennen  imb  ob  man  f(i)Dn  offe 
ö^enmenbigen  anjögungen  eine  erbi(f)ten  anbackt«  tt)et,  fo 
iiüi  f]erö  ba  bei  mag  fatfcf)  önb  hil  fein,  barum  bleibt  e? 
biffirf)  bei  ber  bBcninibigen  fircf)en  nffl'aimng  ber  figiüen 
ünb  mcfjen,  ban  tjon  verborgenen  bingen  t)rtt)eilet  got  onb 
nit  bie  tircbcn,  bau  ob  irf)on  bee  |3ricftcr§  perionlic^er 
onbacf)t  nit  babei  ift,  fo  ift  boc§  ber  firctien  anbackt  babci 
onb  be§  frumen  ftiffter§  [$>:(]  onb  ba*  ift  gnug  onb  me 
erfcfiüßlicf)  511  emiger  felüeit  fo  einer  gemeiner  criftenfieit 
onbacfit  bit,  bau  ein  einzige  perfon. 

'itber  ba§  $)?otbei  .oi.  baj  oi(  loortig  gebet  oerbottcn 
ift  Oon  erifto,  ret  er  oon  funberlicbcm  gebet  ein>3  ieben,  onb 
nit  oon  ben  gebetten  off  gefat3t  oon  gemeiner  criftenbeit, 
er  müft  fünft  ben  pfalter  audi  abtt)ün,  ba^  nie  bie  meinung 
crifti  juae. 

"^u  blaffeft  and)  f)od)  off  oon  tncgcn  be^  intcrbict§, 
ha^  e§  ber  tüffcl  t)ab  erfunben  ba5  cv  ber  böfs  geift  erborfjt 
^at.  ^on  loie  bu  fpricfift,  ift  e*  nit  ein  tüffclifcb  mercf, 
ba§  man  ein  fünb  beffcrn  U'il  mit  oil  onb  grofeu  fünben, 
e§  ift  t)c  ein  gröfere  fünb,  baj  man  gotte'?  mort  onb  bienft 
niber  (egt,  bau  bet  einer  .^-j:.  bäpft  on  ein  mal  crmürgt. 
^arjü  loolt  ict)  lieber  kdien  bau  antiourten,  bau  an  oiffcn 
orten  magftu  mol  mit  oermeintem  anbact)t  raten  onb  reben, 
aber  wa^i  ju  bem  red}ten  bicnlidi  ift,  biftu  meiner  adihtng 
nit  gant3  beridit,  ha^  hah  mir  nit  oerubef,  a(fo  moditeftu 
aud}  fagen,  ma,  omb  einer  fad)en  iriffen  lanb  onb  lüt 
oerberbt  mürben,  onbilid)   mer   oon  einer  taben  megen  fo 


45 

öil  güt§  ab  5Üt^ün,  ha^  burdf)  bie  moc^t  befd)c^en  bk 
red^tlic^  geftrafft  trnb  berberbet  tüerbcn,  ic^  ipolt  bir  {)ie 
tujent  ei"enipel  geben  and)  ofe  bor  bciligcn  gefcfirifft,  fo  ift 
c§  nit  öDti  iiotcn,  ban  in  folrfien  fetten  ber  red^tüc^en 
ftraffen  bie  forf)  önb  nit  hk  nocf)  folg  ermeffen  mürt,  alfo 
luan  einer  gemorbt  ()ct,  folt  man  in  au(^  nit  toben,  funber 
bas  norf)  üil  gti|  burc^  in  in  feinem  leben  befcbet)e,  folt 
laffen  leben.  So  nun  ha§  interbict  [^o'']  ein  ftraff  ift 
be§  recf)ten,  fol  nit  betracfit  inerbcn  tva^  qu^  foI(iie  ftraff 
t)inbere,  funber  lüO§  gnti  foId)e  ftroff  recbtiid)  fürberc,  barum 
bie  ftraff  nit  ber  tüffel  erfnnben  t)at  funber  bie  fünb,  Onb 
got  t)at  bie  ftraff  über  bie  fünben  erfunben. 

2Bie  ber  ban  fot  gebroud)t  lüerben. 

JftCn  bem  ban  ba§  bu  fageft  er  fei  ie^  gangf}afftig  bmb 
1[|  ha^  jeitlicf)  gut,  ber  folt  aucb  gereformiert  onb  gebeferet 
werben,  hai  er  nit  tvüxb  gebrucbct,  bau  in  bencn  feien, 
bie  in  ber  gefcf)rifft  fein  angejögt,  ba  bin  icf)  nit  loeit  Oon 
bir,  önb  fag  in  maljrlieit,  ha^  bie  orbenlicfien  riiiiter  ben 
ban  ^ü  dil  bnb  me  ban  jü  dil  mifebruc^en,  gu  groffen 
fc^anben  ber  criftent)eit,  onb  Onferem  beiligen  glauben,  aU 
ob  fic  mit  einer  aj;t  ein  flod)  ermorbcn  motten,  ein  folcbe 
groffe  ftraff  offt  Omb  ein  tjcHertin  bructien,  fo  e§  bocf)  an 
bem  tag  (igt,  ba^  bie  beiligen  .;rii.  botten  ben  ban  nur  in 
trefflid^en  facfien  baben  gebrudjt  be»  ,^6g  id)  bir  fier  ort 
on.  Sal  erft  ift  Stetuum  quinto  aU  ^tnania^;  onb  fapbira 
bie  gemein  ber  eriften  betriegcn  motten,  bannet  fie  ^etruy 
beib,  ba§  fie  üor  im  bes  get)cn  tob?  ftorben.  Xasi  anber 
ift  ßorintf)eo§  .5.  fpri(f)t  fant  "'^sautui?.  Q^  mürt  marlid) 
ünber  euc^  erfunben  ünfüfcficit,  bereu  gleict)en  nit  ift  imbcr 
ben  [)eiben,  ba^  einer  bie  baufefraum  [^^4]  feinc^  oatter« 
nem  311  ber  ec,  barumb  fol  oon  eüdi  bingeuumeu  merben 
ber,  haS'  gett)on  i)at.  3<^  abbcimfd)  mit  meinem  leib,  aber 
gegenmirtig  in  bem  gcift,  tjah  ie^  geurteilt  bac-  ber  gegen^ 
tüürtig,  ber  folcftö  getbon  ^at  in  bem  namen  onfer^  berren 
önb  gotte§  3befu  crifti,  fo  ir  ocrfamlet  fein  mit  meinem 
gcift  in  ber  frafft  bev  beeren  ^iicfn.  ben  menfcbcn  .^u  geben 
bem   tüffet,   511    fat  feine^^  Ieib'5,   ba^  fein  feel  bct)alten  fei 


46 

in  bent  tag  önfcr^  fierren  ^i)t\n  crifti.  S)a§  brit  ort  ift 
.i.  %h  2:imD  .i.  3n  lücfcfiem  glauben  etli(^e  öfe  öerac^tung 
gefd)ttfbrüd)t  ^abcn,  nfe  rt)e(rf)en  ift  ^imeneu-?  imb  Slficjanber, 
bic  id)  bem  tüffel  geben  t)ab,  ba§  jie  lernen  nit  alfo  Icftern. 
^a§  fiert  ift  5Ib.  galn.  .i.  SSnb  ob  fc^on  icf)  ober  ein  cngel 
üon  bem  t)iinme(  anbcr^  bas  euangelium  lere  ban  ic^  üc^ 
baj  üerfünbet  önb  geternet  i)ah,  ber  fei  in  bem  ban.  Xi| 
fein  fier  ort  bie  ict)  finb,  in  n)a§  fachen  bie  ^mölffbotten  ben 
ban  gebrud)t  t)abcn.  ^n  bem  crften  fal,  barumb  ba^  5{nania§ 
bie  gemein  bat  motten  in  seitlichem  gut  betriegen,  mit  mid^ 
bebundcn,  bu  tt)ügeft  im  ,^ü  üi(  baran,  hai  bu  fpric^ft,  man 
f6(  ben  ban  nit  Dmb  seitlich  gut  brucben. 

9lun  bat  in  bocb  fant  'i^etcr  in  3(nania  imb  Sapt)ira 
ümb  ^eitÜd)  gilt  gcbrancf)et,  barumb  glaub  icb  ba«  man 
ben  ban  and)  in  .^eitlic^em  gut  brudien  mog,  ober  jü  grofer 
felgamfeit,  ma  ieman§  in  ^eitlidiem  üon  bem  onbcrn  betrogen 
iDÜrb.  Sn  bem  anbern  fal,  ma  üerbottenlid)  gcmcibt  mürb, 
mie  ob  ftot,  ba5  einer  fein^  oattcr'S  framen  311  ber  ce  nem. 
^n  bem  brüten  fal  ma  in  bem  glauben  geirret  mürb.  [^i^] 

Qu  bem  fierben,  \va  ctmaS  miber  ben  glauben  geprebiget 
toürb.  SS6  meld)en  fier  feien  tlarlid)  ermeffen  mürt,  ba§ 
ber  han  nid)t  in  fo  lcid}tfertigen  fad)en  folt  gebrudit  merben. 
2tuc^  babei,  ba§  ber  ban  in  äeitlid)em  gilt  mag  geübet 
nterben,  lut  be»  erften  fal§. 

®a§  bu  aber  babei  fagft  ber  han  fol  in  feinen  anbern 
fad)en  ban  in  ben  ob  genanten  fier  ftüden  gebrudit  merben, 
bnndt  mid)  on  marbeit  fein,  oon  megen  ber  mörtcr  crifti 
ber  ba  fagt  SJJatbct)  .j:t)iii.  Sünbct  bein  bruber  miber  hid), 
fo  ftraff  in  jmifdicn  bir  unb  im,  ^brt  er  bicb  nit  fo  fag 
ba§  ber  oberfeit  ber  firdien,  boret  er  bie  and)  nit,  fei  er 
bir  aU  ein  ongleubiger.  Tan  fürmar  fag  icb  cud)  rooS 
ir  binben  off  erben,  fol  in  bem  bi"""ci  gcbunben  fein, 
önb  ma§  ir  off  erben  off  Ibfen,  fol  in  bem  bimmel  off 
gelöst  merben.  ®ife  morter  crifti  tbun  ein  offenlidi»  an^" 
sögen,  bac-  in  meren  fadien  t>an  in  ben  fier  obgcnanten 
mag  ber  han  gebrudit  mcrben.  9lbcr  feiten  mal  bie  smolff^ 
botten  ben  ban  allein  fo  in  treffenlic^en  fad)cn  gebrudit 
baben,  ift  faft  mol  ju  merdcn,  baj  bie  riditer  and)  allein 
in  bapffern  benblen  ben  han  brudien  folten,  onb  nit  omb 


47 

ein  fjalhcn  bu^en  neftel  alfo  bic  criften  Dcriüten,  oerfc^teffen, 
ocrbrenncn,  mib  bcm  tüffef  geben,  alfo  ba,3  ie§  offt  bie  tüffei 
frünter  fein  ban  bic  ricf)tcr  felber,  fo  fie  bie  felbigen  tion  in 
öerbanten  in  ber  ließen  nit  uiötlen  miffen,  fe^cn  ober  i)bxm. 

£b  nun  iemans  fprec^,  fotten  luir  ric^ler  ben 
ban  allein  in  frfiroeren  ^enblen  brücken,  loa  mit  wollen 
lüir  ban  bie  täglid^en  jencf  onnb  ^eber  ber  diriften  füt 
niber  legen,  buncfet  mi^  es  luere  öil  beffer,  ir  lieffen  ha^' 
bie  [3i]  burgermcifter  in  ftetten  ofericfiten  nnb  ire  meltlirfie 
oberfeit,  onb  gingent  ir  in  bic  fircfien,  ben  pfaltcr  barfür 
Icfen,  lüo  aber  geiftlicftcr  fachen  ir  od)  bclaben  mieften 
ober  bif(icf)  folten,  ^abent  ir  noct)  fil  mer  anbre  ftraffen 
ban  ben  bon,  loa«  aber  bic  ftraffen  feient  lügent  .i.  Sorin.  ö. 
ba  fpridit  fönt  '^?autu«,  feint  etUct)e  brieber  önber  öcf),  önfeüfdj 
gcitig,  ben  abgottercn  bienent,  öbelrebner,  bruncfen  reüber,  mit 
benen  foücnt  ir  nit  effcn,  ha  t)abt  ir  ein  ftraff  nffcnraenbig  be§ 
ban!?  ha$  man  mit  einem  lueber  e§  noc^  brincf  fo  er  ba^  biflic^ 
befcf)u(bet  ^at.  ^s^mi  Jcffalo  iii.  bobt  mit  ben  fd)u(bigen 
nüt  gu  fcf)affen,  bo^  fic  fic^  fcbamen  micffcn.  5?nb  .ii. 
tf)imo.  iii.  etlicf)  oermeib  ah  Zi.  iii.  ein  nngieübigcn  fo  bu 
l)n  gmeimal  gemant  boft  ben  oermeib.  li^nb  Qo^annes  in 
feinem  anbrcn  brieff  fpric^t  fumpt  ieman»  -s^u  ücb  imb  bringt 
nit  mit  im  bife  lere  fo  entpfobent  in  nit  in  nmer  buR, 
aurf)  gricffcnt  in  nit.  5(n  bifen  orten  bflbt  ir  ein  guten 
bericbt  üon  mir,  bo»  mer  ftraffen  babent  in  ben  gütlichen 
biect)eren,  bon  ben  ban  bie  ir  moctjten  brücken  nod)  gelegen- 
^eit  ber  ^cnbct  imh  ber  perfonen. 

5l(fo  bflftu  l'utbcr  ein  üerftonb  meiner  mort  alß  ic^ 
oncfengflicf)  rebt  bo^  ic^  nit  meit  üon  beiner  meinuug  n»ere 
be«  bong  i-jcib,  ba§  mon  in  mag  in  ^eitlicbcn  gietercn 
brücken,  onb  in  fit  mercn  forf)cn  bon  in  ber  gfcftrifft  an=" 
gejeiget  ift,  ober  nit  fo  (cid)tfcrtig  oIr  biß  bor  bcfc^cben  ift. 

Xic  anbrcn  gciftitdieu  pencu,  fu^ipcnfiou,  irrcguloritet, 
3(ggrouation,  S^coggrouotion,  Tcpofition,  Xonbren,  bUjen 
öermolcbcicn,  moltcftu  bo5  folc^c  finbün  .^cben  [5i^]  eleu 
bicff  begraben  meren  in  ber  erben,  onb  tbuft  in  bem  fal 
tvk  etlirf)  bofe  fnaben  bt)  in  bie  golgcn  fülcn  t)aumen,  onb 
ben  b^nff  OBrupffen,  of?  forcbt  baron  ein  mal  ^ü  enoürgen, 
oud)   loie  bic  böfen  finb  bic  ire  ruten  ocrbrcnncn,   bon  e$ 


48 

nmg  faft  trol  beunfecn  luerben  n§  ber  ^eiligen  gefc^rifft, 
bog  fold^c  ftraffeii  follent  über  bic  böfen  gen.  ©»  ift  auc^ 
nit  lüar  baj  ber  tüffel  bie  ftraffen  erbic^tet  ^ab,  tüic  ob 
gefaget  ift,  ban  ber  teüffcl  ii"t  ein  crfinber  ber  fünben,  ünb 
got  ein  ftraffer  ber  öbcitabten. 

9?un  fan  bcnnoc^t  baö  übel  nit  üngeftraffet  beleiben, 
)o  gilt  e§  in  bcm  fol  gleirf)  ob  e«  mit  bifen  ober  anbren 
^jenen  gef(f)et)e,  gefaftent  bir  hk  nit,  fo  ,5eig  onß  anbre  an 
in  got§  nanimen,  e?  gipt  nüt,  fo  nimpt  e§  nüt,  bog  nur 
baö  bofe  geftraffet  locrb,  bu  tootteft  gern  ber  gemein  bamit 
licbfofen  ünb  fie  tmflrefflid^  machen,  fo  fic^  ber  ftraff  anber^ 
niemand   beftogt   bnn   ber  fie  nerbienct  t)ab. 

^er  feiertag  f)alb  ba^  man  fie  obbicg,  ünb  nit  einem  icben 
gebüren  folt  feiertag  jü  fe|en,  ünb  ba^  önfer  frauttjen  feft  ober 
ber  .^-ii.  botten  uff  ben  funtag  geleget  mürben,  ^c^  gcbencf  bu 
rabtft  bas  üß  fo(rf)em  grunb,  ta§  beft  minbcr  off  ben  ftuben, 
ünb  in  ben  tabernen  gemütmiHigct  merbe,  ünb  iebcrman  feinem 
luercf  beft  geflifencr  anbicng,  ia  man  mir  be§  fidbcr  mercn, 
boÄ  e»  alfo  mürb  gefc^et)en,  I)ctt  e^^  jrol  ein  gute  mei)nung. 

5(ber  mir  feljen  ba-o  üon  aften  banbtinercfen,  fo  ein 
gan|c  mocf)  ift,  macf)en  fie  inen  felb^  ein  feiertag,  buncft 
mid§  gelegener  fein,  ba,^  ber  Sifc^off  bic  fel)rtag  marf)  ban 
bie  fcf)neiber  ober  fdjutnec^t.  [^s->]. 

®er  brincfftuben  ijalh  mct)§  ict)  marüd^  nit  \va^  id)  fag, 
«§  feinbt  üil  fpid  ,^ii  tl}un  üff  beilige  tag  üerbottcn  morbcn  ünb 
offt,  5hnt  laffcnbt  mir  c-:-  üc  nit  mir  tument  üff  ben  ftuben  ,sii= 
famcn,  fotlenbt  fie  nun  ha§'  ober  bi§  nit  tbun,  onb  !an  bocb  ber 
mcnfct)  aU  ein  ünriegigö  tbier  nit  mieffig  gon,  ma§  foHent  fie 
bau  tbun  fo  fie  jamen  fummen,  511  latin  omni  negationi  prceft 
üna  affirmotio,  5^a  büditc  mid)  gerabten  fein,  ba»  ein  icber 
fet)ne  roden  ober  hindel  mit  im  brei^t,  ünb  fpünnen  mit 
et)nanbcr,  fo  ^ettcnt  mir  beft  mer  guter  bcmbber.  ^a  bc^ 
miti  id)  gu  üerfton  geben,  ba§  fil  bing  gebulbct  ünb  erlitten 
mieffen  merben,  bic  nit  rcd)t  feint. 

5^a#  man  aber  bie  fir^mci^ungen  abbieg,  bundt  midb 
nit  gilt  cind)crlct)  anbed)tigen  ünb  loblid^cn  gottv  bicnft  ab' 
,^ütt)ün,  üon  bc^  menfd^Iid^cn  mutmillcn§  mcgen,  han  man 
mieft  fünft  alle  tird)en  abtt)ün.  5)an  ic^  ni':nbert  ort  nocb 
enb  meiR  ma  groffer  bürer^,   ünb  bütcren  gefd^idit  bau  in 


49 

ben  fircf)cn,  önb  toa  jie  nicnbert  jammcn  mogcnt  fummen^ 
fparenbt  fie  ha§'  an  btc  fietügen  ort  önb  enb. 

SIber  man  fo(  tiff  ftrc^mcii)ung  oor  bem  bb\m  feiiv 
fo  faft  man  mag,  ma§  nit  mag  geliinbret  raerben,  leibt 
man  mit  bem  guten,  (tut  beg  cmangeliumS  i  öff  ^u  H)acf}ien^ 
bt§  oft  bie  eer  gotte§,  bo  er  haS'  gut  mürt  üon  bem  böfen 
fcf)eiben,  SDa§  aber  got  fein  eigen  gefa|  fo  er  üon  bem 
!t)immel  geben  ^att  offgeliabt  i^ah,  ift  nit  mar,  onb  miber 
[3-2^']  i^ie  morter  rf)rifti  9[Ratf)ci  .0.  fpricf)t  6riftu§,  ir  foHent 
nit  oermeinen  ba§  id)  fei  fummen  off,^uf)c6en  ba»  gefa^ 
ober  bie  proplieten,  funber  ,^ü  erfüUcn. 

SBoIteft  aucf)  gern  ba^  in  ben  brüten  ober  fierben, 
önb  in  bie  geuatterf(^afft  moc^t  gemcibet  werben,  ba  rebftu 
gar  nit  güm  jil,  ber  iub  hat  nit  mögen  erlitten  merben, 
borumb  baj  iebe§  gfc^Ierf)t  im  ^u  guten,  Onb  ben  anbren 
gü  fc^merem  nacf)tei(  onb  imbergancf  in  bie  nerf)flen  grab 
Joeibet,  Ijat  menfc^Iic^  üernunfft  notturfft  onb  ^luang  erfunben^ 
in  bie  ferre  ber  grab  511  meibcn,  ba,^  mcnfcbücbc  früntfcf)afft 
beft  flantl)afftiger  belibbc,  önb  ofe  filen  anbren  eet)aftigcn 
ürfacfien  Onnot  ie§  gu  er^elen,  bo§  nun  bir  alfo  mit  fditcct)ten 
leeren  morten  miber  einen  foldicn  natturftigcn  brucb  ünb 
erfentniB  ber  mcnfc^en  fol  gcuolgct  uicrbcn,  mag  nit  erachtet 
fein,  ia  fpric^ftu  ber  hapit  nuf3brucf)ct  ha'^  Onb  nimpt  gelt 
brumb,  ^-läBbrurfiet  er  ha;\  fo  but  er  ünred)t,  baruiitb  fof 
aber  baö  gebot  nit  abgetbon  merbcn,  t>an  fünft  lua  ber 
glauben  mi^brucbet  mürt,  fo(t  man  ben  glauben  aurf)  ab' 
t^un,  tinb  ma  man  ben  mein  mi^brucbet  micft  fein  mein 
mer  gebumen  merben. 

S)a§  mir  aber  frei  feient  511  faften  önb  effen  tüo§  mir 
mellcn,  gefallet  mir  mol,  borf)  mit  bem  onberfrfieib,  ha^^  c0 
mit  bcmietiger  tinb  rf)riftlict)er  meffegfeit  an  ben  bapft  er»- 
forbret   mcrb,   imb   nicman^;  ba^  0^  freuet  felb  onbertaffe. 

3)ie  fe(ttird)en  abjutbun  ift  miber  ba»  fcifcrlidi  rerfit, 
maö  ein  mal  gotteS  ift,  fot  nit  mer  in  mcnfd)üd)cn  bruc^ 
fummen,  aber  t)in  fürbaj^  feine  mer  taffen  bumen,  baran  molt 
iä)  ee  fein,  ban  gü  erftörung.  ^a*  aber  \%]  bie  munber= 
Juerd  ber  teüffel  bieg  ift  fdnibelidi  511  (lören,  fo  er  boc^ 
fein  munber,0(^en  tbun  fan,  tan  munbermerd  ^u  tbün  allein 
got  müglid)  ift,  5)a§  aber  ber  tüffel  auc^  fün  munber^eid^en 


50 

t^ün,  ioeifcft  bu  önft  ha^  ftant  ge)c^riben  Wat^ct)  .ji*jt, 
(Jap.  i.  hü§i  tft  mar  Iitnbcr  bem  Dtftn  ftont  bte  f)Dt|)d)ü 
ha  jol  fie  bcr  brucfer  finbcn,  f)aftu  aber  geirret,  ba*  fan 
ic^  fum  gelaubcn. 

2öie  fan  man  aber  fo  fil  frummen  teilten  nit  getauben 
bie  ben  niunber^eid^en  jo  bapffcr  funtfcftafft  geben,  fo  bod^ 
in  bem  etnangetio  ftat  9!}latf)et)  .itiiii.  boy  in  .^tncier  ober 
breier  munb  afte  funtfc^afft  ftanbc.  Tarumb  rebftu  on 
attc  gefdjrifft,  i:>av  necftft  baj  bir  in  mitten  fumpt. 

Q\VD  rcben  •  bruc^cftu  na(i)gonb§,  ^ie  erft  ba§  bcr 
^Sapft  nact)  attem  feinem  uermügen,  atte  firct)cn  gteid)  freien, 
tinb  eren  fot,  bie  anber  fot  er  im  nüt  norbc^Iten,  bie 
erft  fan  nit  bcfton,  bie  anber  fot  nit  fein,  atfe  menig  ein 
Set)fer  ijeberman  freien  fot,  ober  fo  fit  er  modite  geben, 
bau  fant  "^^^autusi  frf)rei|)t  fHo.  j:ö.  dhm  mit  icf)  ,^ict)cn  gon 
^ierufatcm  ba  biencn  ben  fettigen,  bon  e^  babent  llfaeebonia 
önb  5td)oia  angenummen  ein  famtung  511  tbün  ben  armen 
t)eiligcn  bie  ha  feint  311  ,'pierufalem  bau  e§  bat  inen  gefaften, 
imnb  feint  irc  frf)utbener,  ban  feint  bie  beiben  irer  geiftlidien 
gaben  bcitt)afftig  morben,  foHent  fie  inen  biftic^  in  teiplic^en 
notturfftigfeiten  biencn.  S?^  biffen  mortcn  mit  id)  fo  filt 
■jieben,  ie  mer  ein  ort  üon  ber  t)auptfirdien  trnb  oberfeit 
geifttid)er  genaben  entpfatjct,  fot  bav  fctbig  ort  meiter§ 
oerpflicbtet  fein  in  ,^eitlidiem  bas^  ,^ii  oerbicncn  imb  bcfd)ulben, 
t)nb  ie  l^n'']  mci-"  c§  befdiutbct  oor  anbren  gceret  merben, 
ban  gleid)  betonen  Onb  geben  oerbienten  imb  onoerbienten, 
mere  ein  abbruc^  atte  tugcnben  511  ieben,  gü  tatin  cum 
agcntur  bona  etiam  rationc^i  crefcunt  bonorum,  ^a§  ift, 
fo  fid)  bie  gaben  meren,  foftcnbt  fic^  and)  bittid}  mercn 
bandfagung  ber  gaben.  jDu  fd)itteft  aber  ben  bapft  bod) 
bay  er  atft  ein  btinbcnfierer  mit  bicberei,  ba«?  gelt  ber 
maffen  Oon  ben  tcütcu  fd)inb  Onb  fdiab,  onb  oerbieg  ba,^ 
Dnnügtidi,  ba  la'ß  id)  in  omb  forgen  er  ift  fdiaffner,  fd)afft 
er  c§  ban  nit  mot,  fo  fint  er  fein  ton  barumb,  ba^  fdiabet 
ob  gott  iii}K  onf?  nit. 

jßer  better  batb  ba§  fie  anä:)  ^u  reformieren  meren, 
taffent  mir  bei  fciferttidicm  gefa^  beteiben,  bc  imtibi?  mcubi* 
cantibuv;,  ba^  ift  oon  trcfftigcn  bctteren  gcfc^ct.  '^(bcr  ber 
arbeit  batb  baj  man  nit  miffig  gon  geftatten  fot,  fie  feien 


51 

geiftlid)  ober  meltlirf),  SIrf)  got  oom  ()immcl  bog  c§  gefc^e^e, 
bie  lantfc^clnten  hnnmcnt  ie^  bcn  mereren  teil  in  bie 
flofter  bag  jic  ficf)  mit  mieffiggon  crncren,  onb  nit  öon 
ber  feien  feUgfeit  wegen,  ünb  lüeHent  incbcr  mit  ben  ftenben 
noä)  mit  bcrnunfft  arbeiten,  feint  mie  bie  t]ummel  bie  ben 
arbeitfamen  binlin  ire  arbeit  önb  t)onig  treffen. 

jDarnac^  hnnpftu  öff  ben  j:j:ii.  orti.  bie  me^  berierent 
bog  ftifftung  ber  meffen  nit  allein  lüenig  nü6  feicnt,  funber 
gotte§  gorn  ermecfen  ober  ön§,  ^c^  muß  mein  t)er|  t)ie 
aber  mit  groffer  bitterfeit  öff  brerf)en,  ünb  furo  ob  teütfrf) 
mit  bir  rcben,  önb  fe^  öff  ein  ort  aüc  priefterfc^afft, 
boctorat,  müncf)eit  orben,  gelüpt,  eib,  öerfprüd),  önb  mo 
mit  ic^  mörf)t  öerpflid)tet  fein,  önb  mit  oHein  ein  frummer 
cf)rift  [3 4]  fein,  fo  t)at  mii^  mein  öatter  öon  iugent  gelernet 
anbacf)t  gu  ber  meffen  tragen,  alfe  311  einer  gebec^tni^  be§ 
leiben»  Srifti  Q^cf"  önfcr§  t)erren,  fo  lernen  atte  bie  in 
ber  t)ei(igen  gf(^rifft  ben  gemeinen  ct)riften  bert(^ten,  baj 
bie  mefe  ein  opffcr  fei),  für  Icbenbig  önb  bobtcn  erfcf)üfeli^, 
ber  met)nnung  feint  olle  f]eiligen  lerer,  önfcr  brurf)  öon 
ben  .jii.  betten  öff  tm^  ermocfifcn.  9Jun  lügt  önb  gebencft 
ir  oberfeiten  be^  glanbens  baj  ir  ön§  mit  ber  iöar£)eit 
berichten  in  ber  farf)en  ber  meffen  Ijalb,  ha  bem  d^riften 
man  fein  gr6ftc5  berfe  an  (igt,  ban  ma  baj  nit  gcfcf)ct)e, 
önb  löürb  an  bem  eincf)erlcö  irrnng  erfunben,  müg  raol 
ermcffen  werben  mag  in  anbrem  gefrf)et)en  mag,  Siigt  önb 
gebenett  ba^  ir  öd)  I)ie  in  ber  materl)  ber  meffen  nit  fumcn 
norf)  fparen,  ban  ir  fet)en  ha^  fid)  bie  nit  fnmen  bie  önferen 
anbaci)t  ber  ^eiligen  meffen  roiberfccftten,  öerfument  ir  aber 
öd)  fo  bapt  Dcb  ben  fd)aben,  ba^  reb  id)  für  mein  c^riftlid) 
l)erft,  önb  öon  wegen  mein^  öätterHd)en  gefaU,  wan  e^ 
luter  regnete  önb  fd)nüet,  önb  fidi  alle  !öifd)6ff  ^^ü  bobt 
ftilfi^nngent,  öff  baö  ber  anbadit  ber  beüigen  meffen  cr= 
i6fd)ete  bcnnodit  be^üg  id)  mid)  mit  bifer  meiner  l)ant- 
gfd)rifft,  ba^  id)  in  öetterlid)er  lere  bee;  anbadity  ber  meffen 
fterben  rail  öon  biefcr  mclt,  önb  in  ber  betrad)tung  be§ 
leibene  ßrifti  3^efn  fc^ifl  &eger  511  mcrbcn. 

^d)  fag  öd)  Sifd)6ffen  önb  oberfeiten  ^n,  ob  ir  fcf)on 
burd)  öwere  finger  feben  löolten  önb  fileid)t  fd))öcigen,  ob  ir 
öwere  mentel,  confirmation,  beftetigung,  pfricnben  ober  ber 

Murner,  An  den  Adel.  ^ 


52 

gleichen  ni6d)tcn  fürbaß  beft  leiblicher  überfummen,  für  mar, 
für  tvax,  onb  aber  für  tnar,  ent|)falt  bem  cfiriften  man  ha 
got  Oor  fei,  fein  f)eilfamer  anbadit  bcr  I)ciligen  meffcn,  So 
ift  e§  ümb  niuere  pfricnben,  mentel  mit  ben  roden  gct^on, 
onb  feierobent  gcmacf)t,  ha  mifet  od)  nad)  5Ü  rid)ten,  ban 
guter  fpric^t  bas  bie  mcB  niemand  nü|Ii;^  fei,  ban  attein 
bem  ber  fie  lifet  ober  Ijörct  feffen,  mogent  ir  hav  leiben 
onb  barju  ftil  fc^iocigen,  fo  mögt  ir  and)  fi^üngftein  oer^ 
beüloen,  ha  bei  Oerftonb  loa§  ir  meKent,  onb  gebenden  bal 
ic^  oc^  ba§  gefagt  tjah. 

S)a§  aber  bie  alten  ftifft  onb  tl)üm  für  bes  abcl^ 
finber  feient  erftiffct  toorben,  ob  ire  elter  fie  in  ber  roett 
nit  mochten  Oerfet)cn,  barin  folten  get^on  toerben,  t)ie  rebt 
ber  ^eilig  geift  nit  o^  bir  Sutber,  funber  bu  gü^eft  bem 
abel  5u  bem  bu  fd)reipft  ein  Iinbe§  feberlin  onber  ber 
nafen,  ban  bu  fpric^ft  lüir  feient  alle  geiftlic^§  ftaty,  feint 
loir  nun  alle  eine^  ftat^,  marumb  gi|}ftu  ber  cbellcüt  finber 
bie  freil)eit  oor  allen  anbren,  bu  meinft  fiHeidit  ha^:-'  ßriftu» 
nur  ebelleüt  in  feinen  l)öd)ften  tl)üm  ber  .j;ii.  bottcn  ge^ 
nummen  ):}ah,  alf?  bu  loilt  fein  ein  rebner  ber  loarbcit  ift 
bir  hüv  liebfofen  obel  angeftanben,  boc^  fo  bu  ba5  OR  ber 
^et)ligen  gefdirifft  nit  betoereft,  la^  id)  ha§'  für  ein  menfd^Iic^e 
reben  fton. 

®a3  and)  niemand  fot  fil  pfrienben  t)aben  ha^  ift  ein 
alt  gefa^,  la^  id)  fton,  be§  gleid)en  mit  ben  brüberfd)afftten 
onb  bal  bie  bc|)ftlid)en  botten  mit  ircn  faculteten  onnb 
freiljeit  geben  o^  bem  lanb  foltenb  oeriagt  merbcn,  fittenmal 
bu  barjü  fein  gfd)rifft  brudjcft,  Onb  bic^  bag  laffeft  be= 
bunden,  gib  i6)§>  ben  rid)teren  5u  ernteten,  ban  c§  auc^ 
[^,J  ben  glauben  nit  betrifft. 

^u  begcrft  banuic^  ba§  got  be§  bapft§  ftül  balb  äcrftor, 
Dnb  in  abgrunb  ber  t)ellcn  fcnde,  Onb  gibft  be»  orfadö 
(Srftlid)  ha§>  er  ber  loar  enberift  fei,  3Ü  beut  anbcrn,  baj 
er  jerftör,  ha§  got  gebotten  1:)ah,  5Ü  bem  britten  ba3  er 
bli  tütfdjcn  ler  Onbeftenbig,  mcincibig,  oerreter,  boBioicöt 
trülolo^  fein.  Qu  bem  fierben  bu  fpridift  ba»  in  bem 
tcljrifc^en  becretal  ftanb,  baj  fein  ber  bapft  madit  liab, 
trüto  onb  glauben  off  511  lofen,  be§  lieg  er  in  fein  balß, 
onb    fiber   aU   ein    bofer   fatl)an,   aU  er  nod)  nie  gelogen 


53 

\}at  Qn  bem  fünfftcn,  haS'  er  fi|  jü  9^om  in  be^  tüffell 
neft,  5Ü  bem  fediBten  ha§>  ber  bäpftlic^  getüalt  nichts  anber§ 
fei,  bon  bte  feien  ju  berbamni^  füren.  Qu  bem  .tiii.  be- 
gerftu  baj  criftu§  ben  iüngften  tag  laß  t)n^cr  brechen,  bifel 
alleg  511  einer  ,5erft6rung.  ^d)  fil)e  önb  greiff  ba§  bu  aornig 
bift,  borum  mir  gebüren  ttjil,  faltfinnig  ^üfein,  öff  ha^  nit 
gefpro(f)en  toerb,  baj  lüir  beib  nnfinnig  fein,  e;!  ift  gü  üil  mit 
bir.  ißnb  fag  erftlid^  ba§  bu  nit  luar  rcbft,  ha^  ber  enbcrift 
fumen  fei  nacf)  bem  anzogen  crifti  icfu  Dnfcr§  Ferren.  ^11 
bem  anbern,  bem  brüten,  ficrben  önb  fünfften,  aU  tneil  bu 
nit  angögft,  ma  ber  bapft  ba§  t£)ü,  ober  in  n)elrf)en  farf)en, 
orten  önb  enben  ha^  ftanb  ober  befd)el)cn  fei,  önb  öff  in 
bemerft,  mitftu  ba§  erbid^tct  ^aben,  bnb  mit  ber  üniunrbeit 
im  511  gelegt,  bon  folt  e§  uff  erbtreicb  bar^ü  fumen  önb  baj 
geftattet  merben,  önb  glaubt  \va§>  ein  icbcr  on  ade  bemerung 
miber  ben  anbern,  öfe  fofect,  ober  fpeujuet,  fo  ircr  niemand 
mer  feiner  eren  fid)er.  Sie  malen  ben  tjeiligcn  geift  öff 
bein  baupt,  al§  ob  er  öß  bir  rebte,  [S^i'']  erft  lerne  id) 
bo5  ber  beilig  geift  aud)  !an  önfinige  reben  tbun,  boct)  fag 
id)  bargu,  tva  bu  mar  retft,  ba  rct  on  smeifel  ber  t)eilig 
geift  ö^  bir,  hau  alle  marbeit  ift  üon  got,  xva  bu  aber  nit 
mor  retft,  ha  ret  fieser  ber  tüffel  öfe  bir,  ber  ein  öatter  ift 
aUer  lügin.  ^arumb  riet  i<i)  man  malte  bir  fie  beib 
öff  bein  t)aupt,  ben  bciligcn  geift  öff  ein  feit,  önb  ben 
tüffel  öff  bie  anber  feit,  önb  bie  ftat  präg  in  bic  mitten, 
^orjü  ba§  bu  in  I)eift  liegen  in  fein  feber  önb  balfe 
ba§  fon  öon  ben  ebellüten  gu  ben  bu  fd)retbft,  für  fein 
criftlid^e  meffifeit  bcrftanben  merben.  Sd)  H^  öon  fünig 
2>auib,  ber  aud^  ein  ebelman  ma§,  al^  fein  öorfar  Saut 
öon  got  be»  fünigrcid)§  entfel^t  maj,  önb  er  öon  got  ein 
fünig  gefalbt,  baj  er  bannod)t  mit  morten  ober  mcrden 
faul  nie  Ie|en  molt,  fo  lang  in  got  im  ampt  bulbet. 
Sllfo  folteftu  bittidien  fo  lang  got  ben  bapft  in  bem 
ampt  bulbet,  ob  er  fd^on  ber  böfeft  öff  erben  mer  in  tobltd) 
mebcr  mit  morten  ober  werden  ber  nmffen  önb  fo  fd)entli(^ 
fc^met)en,  mü^  ba^  mandier  rocifer  man  bir  ba»  in  feinem 
giiten  empfangen  I)at,  bod)  fol  bir  äugclafcn  merbcn  in  ^u^ 
fdienben  önb  an  feinen  eren  jüle^en,  fo  erforbert  bie  not 
önb  ba§  natürlich  red)t  bie  gegen  mer  ha^Q  man  in  Ia§  jä 


54 

üert)6r  fumen,  üiib  ftcf)  üerantiüurten,  06  er  fd^on  ber  tüffel 
felb  tuer  fot  man  im  bannod)t  günftigcr  fein  haw  bir,  ban 
in  allen  ärocifficn  anflogen,  folt  bem  ontiunrtcr  nie  ge=' 
günftiget  mcrben  ban  bem  onflager,  önb  alle  Jücil  fic^  ber 
bopft  nit  öeranttunn  ijat,  luürt  bcin  anflag  biiiid)  als  oon 
einer  part{)en  getf)on,  smciffelftafftig  erachtet.  Qu  bem 
fec^ften  ift  haä  gan|  nit  war,  aber  \v^  6epftli(^er  gemalt 
ift  [^o]  ^ß^  ^'^  gefigt  in  bem  biirf)  üon  bem  bapftcnttium. 
3n  bem  [ibenbcn  mit  bir  gar  nit  gebürcn  bie  ,5eit  ^u  gat)cn 
önb  fürfumcn  tion  got  ,511  begcrcn  bie  er  im  in  feiner  für^» 
fid)tifeit  ticrorbnet  l)at,  bn  moditeft  fünft  begcren,  ha^  ber 
oftertag  öff  bie  meinad)ten  fem,  fo  mer  fein  faftcn  nie,  mer 
molt  ban  bie  ticring  effcn,  511  tatin  (9tam  ftuttum  eft  pt" 
tere  qnob  poteft  iure  negari). 

■Jjaö  man  aber  ben  feinbcn  fo(  glauben  tiatten,  baj 
ift  mar,  fo  fer  fic  firf)  and)  geicittirf)  tmb  gteublict)  liatten, 
ban  ma  fie  gtaubenbrücf)ig  mürben,  aiS^  ban  folt  man  inen 
bittic^  and)  fein  glauben  balten.  Stber  meifter  öanß  fiuB, 
§ieronimu§  ber  b6I)emcn  botfcftafft  in  ha^  concilium  gen 
donftcng  t)abcn  ftd)  nit  geteitlirf)  ge£)alten,  ban  fie  bem 
concitio  lierfpro(i)cn  t)aben  nüt  ,sü  ernümern  in  bem  glauben, 
bi^  fie  ein  enblict)en  befrf)hi^  Oon  bem  concilio  empfiengen, 
bae  ^aben  bie  336liem  nit  getialten,  funber  ire  fecf  onb 
irrung  angefangen  ee  onb  bie  botfd)afft  ift  in  ba^  concilium 
fumen.  9}?eiftcr  fianf?  ipuf?  fiat  fid)  aucft  bev  alfo  oerant- 
murt  baj  er  fein  fd)ulb  baran  i)ah,  fo  nun  ha^^  geleib  be^ 
reid)§  gemefen  ift,  onb  c^  bat  fein  glauben  gebalten  nocft 
ücrfprud),  marum  moft  man  ban  inen  glauben  baltcn.  'üBa 
fiaben  bie  bobcm  ire  trüio  onb  glauben  gebattcn,  bau  fie 
in  cibftfrafft  iren  eignen  rat  getlion  baten,  aU  fie  bie 
frumen  tütfd)en  rat3t)erren  in  bie  fpieß  empfiengen  ir  eigen 
lanbfold.  9hm  loiltu  aber  ba^  concilium  alfo  bodi  fcfienben, 
bag  e?  fein  glauben  bab  gebalten,  ba  mit  mad)ftu  be^^  puffen 
fa(|  nit  beft  bcffer,  hau  fo  einem  mörber  ein  gelcit  mer 
gegeben,  onb  nit  gebalten,  bleibt  er  nid)t  [^.>'']  beft  minber 
ein  mörber,  mie  faft  bodi  bie  onredit  tlieten  bie  ba,5  brcdien. 
5tber  bie  Don  bc'o  i^uffen  gelcit  marum  e^  billidi  nit  ift  ge= 
I)alten  morben,  foltu  balb  in  einem  anbern  bucf)  berid)t  merben. 


55 

^aä)  gonb§  ^aftu  bil  önnü^er  Jörgen,  m^  bnb  bic 
T)6I)emen  gu  üereintgcu,  irf)  m6rf)t  leiben  ha^^  es  gefd^et), 
bod^  nit  burc^  beine  mittel  )o  bu  fürfd^Iec^ft.  2(ber  baj 
riet  irf),  loa  fic  lüolten  glauben  ünb  Italien  a(§  atte  anbere 
criften  öff  erben,  bercn  on  ^al  üi(  fein,  fo  fein  fie  ön§ 
loiifum,  al^  I)er|  Hebe  criftlid^e  brüber,  tra  fie  aber  baä 
nit  motten  tf)ün,  njollen  rair  lieber  ünb  rect)tli(^er  auc^ 
god^tlidier  bei  bem  grofern  f)uffen  bleiben,  bon  511  inen  üer^ 
einigen,  önb  non  bem  merern  t^cil  ber  criften^eit  abfünbern. 

^^nb  off  boj  ic^  bodi  ein  mal  311  einem  enb  fum,  (afe 
id)  bie  reformatione§  ber  üniuerfitetcn  onb  fcf)ulen,  beiber 
rechten,  ber  tticologen,  leren  ber  finbcr,  oberflu^  ber  tütfc^en 
nationen,  bon  ber  fpe|erei,  auif)  be§  fucfers,  fauffmanfdia^, 
äin^  äufauffen,  mifebrurf)  in  effen  önb  trincfen,  ober  ha^ 
nit  offene  fraumen  ftcüfer  foHcn  fein,  attc§  falten  at§  menfd^^ 
lic^c  ^enbet  onfcrn  gtauben  gar  nirf)t§  betreffen,  bnb  mit 
bo5  ben  regenten  befott)cn  t)aben  guregieren. 

Sefcfitufe. 

3©^  fer  ie^  miber  3U  bcE)  ir  gro^mecfitigen  burd)tüd)tigen 
t)od)  bnb  mot  gcborncn  ftrcngen  cren  notfeften  frunten 
ebet  tut  bnfer§  bettertirfien  tütfc^cn  tanb§,  mit  er=' 
mannng  ber  bapfferfeit  cumcrcr  ctter,  bnb  eertirfien  [^3] 
namen§  bnb  abcticften  fiarhnnen»,  'iia'^  ir  cnd)  bie  liebe, 
crifti  bnferi^  t)errcn,  bnb  eniocrg  bättertid)cn  gcfat3  burc^ 
fein  mi^ncrftanb  tafen  in  enmerm  bergen  ertofdien  bon 
megen  ber  cmigcn  felifeit,  bic  mir  mit  üd)  bon  got  ermarten 
nit  teid)ttidE)  burd)  ernümcrung  tafen  in  einen  bngtauben 
füren,  funber  ot§  ir  in  frafft  nwmx^  obetid)en  t)artummen§ 
berpflid)t  fein,  bnfern  glauben,  berfed)ten  befd)üt3cn  bnb  be= 
fd)irmcn,  ba^  red)t  bnb  bic  biftid)cit,  in  bifcm  bunbf^u 
trmcffen,  boctor  Suter  nit  in  aftcu  bingcn  gtauben,  ber  euc^ 
atte  eumer§  abetidicn  ftat'^  beraubt  ^at,  bnb  ^u  pf äffen 
gemad)t,  aufct)cn  motten  ba,^  ber  bffrüren  gtcid)  bor  me 
gefd)el)en  fein,  bnb  eben  in  foic^cn  artidten,  ift  aber  atmegen 
ber  criftticf)  gfaub  für  gangen,  bnb  fein  fotd)  nüm  bnb  cr= 
bid)tc  mcnfdilidie  fünb  .^ertrent  morbcn  bnb  bnbergongen 
mit  grofem  fdiabcn  bnb  fd)anben,  bercn  bie  foti^e  5mitra(^t 


56 

ermccft  fietten.  SBil  babci  nit  öerleugnet  f)abm,  ha^  boctor 
Sutf)er  in  allen  bingen  önrecf)t  f)ab  nnb  bic  önirarf)eit  geret, 
funber  in  fittcn  bingen  nit  lingefrf)icft  crfnnben  lüürt,  allein 
in  bem  bCi?  aller  l)6[ten  gefcf)nlbiget,  ba^  er  bic  lüar^eit 
mit  ber  önirarlieit  tnb  mit  gifft  aljo  bof?  liftig  Dermifd^et 
f)at,  ta^  ein  üor  bem  anbern  nit  mag  noc^  fan  üon  ben 
einfoltigen  criftcn  Oerftanbcn  merben,  auc^  babei  ha^  er  fein 
ebel  tnnft  imb  nernunfft,  önb  bie  l)cilig  gefc^rifft  mife6rucl)t 
5Ü  einem  öffrürigen  önb  tmfribfamen  aucfi  nncriftlicf)en  enb 
burd^  eucf)  aU  bie  ^ouptlüt  onb  fürtrcffli(f)ften  bie  anbern 
armen  frf)eflin  crifti  in  einen  imglanbcn  ,^ü  ticrfürcn.  ®ebcn 
babei  eumern  gnabcn  in  bemütiger  criftli(^er  geliorfam 
önfer  eigene  [^:i'']  bnunffenlieit  jn  üerfton  ha^  on  feilen  in 
bifem  eilenben  fcftreiben  in  bem  luir  bem  lualbmaffer,  onb 
bem  füllen  rein  l]anb  tüötten  entgegnen  mag  erfunben  merben, 
haS-  intteid)t  billicf)  auc^  mag  geftrafft  merben,  ban  bic  Dn=' 
befnnnen  eijl  ift  bid  ein  müter  bcr  irrung,  borum  wir 
önferc  gefd)rifft  tmberanirffli(^  mad)en  nit  allein  bcr  ober- 
feit onferÄ  glaubend,  funber  aucb  euRicren  gnaben  ünb  einem 
^ebcn  onfe  beffery  lernen  Onb  berid]tcn  fan,  ban  mir  ber 
l^offart  gar  nit  fein,  bag  Joir  on^  id)ampten  Oon  ieman§ 
äu  leren,  ba§  mir  nit  mieten,  ober  ofe  fc^clligem  jorn  onfere 
irrung  511  oerlaffen.  S?nb  bar.^ii  \va  mir  boctor  Suter  ben  mir 
für  ein  gelcrtcn  man  ftaltcn,  ma  er  fein  fünft  nit  ^u  einem 
bofen  enb  brud)  für  ein  glori  onb  ecr  be^  tütfd)cn  lanbv,  etma§ 
§ü  gelegt  licttcn,  "öai  nit  feiner  mcinuug  mcr  ober  fciu'S 
guten  ücrftanb^i,  mollcn  mir  brübcvlid),  unb  oon  bcrtien 
gern  feiner  bcclaration  fton,  onb  mit  onicrm  fdjreibcn  in 
nit  meiter^  ban  oerurfadit  baben  fid)  baB  3Ü  crflercn,  ba§ 
foId)e  bcclaration  bei  criftlidjcm  oerftanb  mog  bleiben,  ban 
mir  ie  lieber  fein  (aU  ein;?  tütfdicn)  ecr  ünb  leben  fübcrn 
moltcn  bau  fein  fdianb  Onb  tob  procuriercn.  (Sv  ift  ie 
grüntlid)  onfcrc  mcinuug,  ba;,  mir  fein  lang  leben  gern 
fef)en,  bodi  feine  oercinigung,  fo  mit  bcpftlidicr  licilifcit  unb 
gemeiner  criftcn  begercu,  raten  onb  bitten  burdi  bt)  gotlidie 
einifcit  onb  fribcn  bce  criftlidicn  glauben§.  2öa  er  aber 
ic  onfern  brüberlidicn  gunft  ocraditct,  fid)  gegen  Onfe  fperret, 
mollen  mir  billid)  oon  im  leiben  onb  gern,  bav  er  in  crift= 
lid)cr  meffifcit  onb  in  glcid)em  fd)rciben  onb  fal  OuB  ent- 


57 

gcgnc  nad)  aficm  feinem  [S4I  gefatten,  ha  mit  önfere 
replicfcn  criüarten  fein  bnb  gegen  reb,  haä  eumere  gnaben 
ü^  folc^er  reb  tmb  rcibcrreb  bie  n)ar£)cit  ermefe,  ergrünb 
ünb  be§  t)§fprucf)Ä  ermart,  got  geb  üon  mem  ber  gefd^efie 
ber  fein  gemalt  hat.  S5?ürb  aber  ie  boctor  2ut^er  gegen 
tmfe  alg  er  pflegt  feinen  zornigen  fopff  nnber  fton  jü  brurf)en, 
bnb  önfe  geme(tlid)  mörtlin,  mag  eumer  gnab  erfennen  ba§ 
bitlirfieit  erforbre  im  nad)  gelegenl)eit  gu  entgegnen,  e§  ift 
bürf)  nocf)  onboö  ömb  ben  crften  nmrff  gutf)un,  önb  ligt 
bie  fugel  nD(^  nit  an  irem  red)ten  ort.  !5)a§  firf)  aber 
bife§  büc{)(in§  niemand  jübeflagen  i)ab,  aU  ein§  frf)mac^=» 
bü(^Iin§  on  ein  namen  gefc^ribcn.  Qft  bem  gnebigen  fürften 
önb  f)erren  einem  bifc^off  öon  Strasburg  ber  nam  be^ 
mac^er§  onb  fein  perfon  befant.  ^n  3^  eroffnen  ma  e§ 
fein  gnab  notnrfftig  erfent  .ic. 

ßenforeg. 

©etrucft  bon  ^o^fii^iic  ©rieninger  in  bem  iar 
Jaufcnt  C£ae(£G.  «nb  U-  S?ff  ben  Griftabent  mit  ^eifer- 
lid^em  ^rinilegium,  in  einem  iar  nicmans  na(^truden  fol  .2c. 


mec^tigffenvn 

ttxi>(tmfd 


©cm  aller  OrircWücIptißfteri 

(Sio^mtd^ti^ilm  fütjltn/'on  ^mcn/$cth  1k<t 
tolo.eifwclrcm  r^mtfc^m  ^ditvJf^iipAnU 

^rct)Iuct)tföerßro^me 

1  (§«fger  futfl  vnt»  ^er/Age't /?  von  vrfpmnj 

^_^^___J  furfic^ttgPdt  ritt  ftii>famvc  feyftt/'^h  gtbic 
ret  erwcletvnö  gcfalbrtbffl/ folgte. ^ü'n  r«((^VCfl  ofi 
fcnlic^^ftn&ent'e  fc^rtbh'c^n;  ßttgefbtßtcn  wo:b(fi/'?Atr 
fcjjiu^ireti  jeitciu    ©yttenmal^  <D?tiliria  (tc§  mciri 
9octo:  <?D(;irrinn  lotset) ijl  v5  tcn  ^otJtett  ctn^cfet  ui> 
$ü  menfc^Uc^em  leben  Wmmctt  /  vtjö^flt^ic  rtller  «^ 
lijTctt  ^emict  9ein  e  reiche  jw  bargetli'cfi'en  vffturm  vn^ 
n(bctg<tngt«^e^  eigtien  wttetlrtn^^  envecteit/^env«' 
ter  wy öcc  feine  tinbM'i^a gegen  bttrt)erert/«n5f rt^o/ 
«enjtt gegen irer|oberfrit  /Allc^ng^er  möffeii ju vep 
wtrtlen  v>n^  wrmifc6'en/^c6  weiset  b<»p/T/f eiftt/  f  ünig/" 
bifc^off/baöet/oter  füttfirtnume«  feilen  tvll^e^•^cfe 
bertwt&eti/eirtvngctt'Ciiefrtt^  rtHent^ölbrn/ti-o  giJlf 
fitTen/ber^eJ1/5ac§f/ere/  o:^e^a^g/fi:(^/  ^ot)/\>n  mtu 
<jtjcß  <Jllf  Ä  u^lfrtU  follent  geicbet  vn  ge^Alt?  weil '.  Vt 
vflF?>folc€eö  bf fJ fcßtMicCcc  vn^'/Trtnbc  «•erö/uxiirr  vn 
fec<C:ifTUc6er  glaub  fii[rctfi  becfnirtrcl  furgeti-cii{>ct/<jli 
ob  ficß  folc^'evfftür/crnuo'mTg/  vtii>ciiv):Hg/  iii  trcft 
<^ipUc^eglßubc*gcburtwUc3»rpunvii  vnöfToM/'?* 

2t  u 


Flugschriften  aus  der  Reformationszeit.    XIV. 


Die  Schriften 

Hartmuths  von  Cronberff. 


Herausgegeben 


Ed-inard  Kücli. 


Halle  a.  S. 

Max  Niemeyer. 

1899. 


Neudrucke  deutscher  Litteraturwerke  des  XVI.  und  XVII.  Jahrhunderts 
No.  154— 15V. 


Herrn  Bibliothekar 

Dr.  Adolph  Hofmeister 

in  Eostock 

und 

Herrn  Pastor  prim. 

Ferdinand  Cohrs 

in  Eschershaasen 


in  Verehrung 

zugeeignet. 


VORWORT. 


Hartmnth  von  Cronberg  (14S8 — 1549)  ^  war  Mitinhaber  des 
Reichsmannslehens  Cronberg  im  Taunus.  Bald  nach  dem  Reichs- 
tag von  Worms  griff  auch  der  ungelehrte,  aber  liefreligiöse 
und  bekehrungseifrige  Ritter  zur  Feder.  Die  meisten  seiner 
Schriften  sind  Sendbriefe,  in  denen  er  für  Luther  und  über- 
haupt die  reformatorische  Bewegung  eintritt.  In  der  zweiten 
Hälfte  der  Schriften  waltet  neben  dem  religiösen  ein  persön- 
liches Interesse:  der  wegen  Unterstützung  Sickingens  in  der 
Trierschen  Fehde  von  Philipp  von  Hessen,  Pfalzgraf  Ludwig 
und  Erzbischof  Richard  von  Trier  vertriebene  Ritter  klagt 
über  das  ihm  geschehene  Unrecht  und  sucht  wieder  zu  dem 
Seinen  zu  gelangen. 

Auf  eine  Charakterisierung  seiner  Schriftstellerei  verzichte 
ich  hier,  zumal  ich  demnächst  Gelegenheit  haben  werde,  in 
einem  weiteren  Zusammenhangt)  darauf  einzugehen.  Der  Inhalt 
der  Einleitung  ist  durch  die  Ueberschrifteu  ihrer  beiden  Teile 
genügend  angedeutet.  Von  den  angehängten  Abschnitten 
„Die  andern  Sendschreiben  Cr.'s"  und  „DieschedaeDolzigianae" 
enthält  der  zweite  Mitteilungen  über  bislang  nicht  wieder  auf- 
gefundene Ausfertigungen  Cronbergscher  Schriften.  Den  Ab- 
schluss  bilden  Nachträge  und  Berichtigungen.  Für  den  Text 
zweier  Schriften  (VI  und  X)  gewährten  im  letzten  Sommer 
persönliche  Nachforschungen  in  Basel  und  Strassburg  eine 
kaum  mehr  erwartete  Ausbeute ;  da  der  Text  bereits  gedruckt 

')  Er  schrieb  sich  selbst  (wenigstens  1523  und  1537) 
.^artmubt  üon  dronbergf,  dagegen  den  Namen  des  Städtchens 
(1537)  (£ronberg. 

■■')  „Schriftstellemde  Adlige  der  Reformationszeit.  I. 'Cron- 
berg, Sickingen,  Hans  Landschad":  Progr.  d.  Rostock  er 
Gymnas.  1S99. 


VI 

war ,  musste  ich  mich  darauf  beschränken ,  das  Wesentliche 
der  Ergebnisse  in  den  betreffenden  Einleitungen  mitzuteilen; 
aus  demselben  Grunde  konnten  einige  Resultate  einer  Durch- 
arbeitung von  Cronbergarchivalien  im  Staatsarchiv  zu  Marburg 
erst  unter  den  erwähnten  Nachträgen  Verwendung  finden. 
Neben  den  textkritischen  Anmerkungen  ist  in  beschränktem 
Masse  der  Erklärung  Platz  gegünnt. 

Der  Herausgeber  hofft,  so  weit  die  ihrer  Zeit  gedruckten 
Schriften  in  Frage  kommen,  eine  Gesamtausgabe  vorzulegen; 
daneben  haben  die  ihm  bekannt  gewordenen  handschriftlichen 
Quellen  1)  Verwertung  gefunden.  Dem  Abdruck  liegt  der 
Originaldruck  zu  Grunde  bei  den  Schriften,  die  nur  gedruckt 
erhalten  sind;  besteht  daneben  eine  handschriftliche  Ueber- 
lieferung,  so  giebt  die  betreffende  Einleitung  das  Nähere  an. 
Sämtliche  Nachdrucke  sind  verglichen  worden.  Verschieden- 
heiten nur  graphischer  oder  lautlicher  Natur  sind  nicht  ver- 
zeichnet, ausser  wo  die  Rücksicht  auf  die  Darstellimg  des 
Verwandtschaftsverhältnisses  es  empfehlenswert  machte ;  ausser- 
dem ist  bei  VII  C — F,  wo  der  Abstand  der  handschriftlichen 
Ueberlieferung  von  der  Sprache  des  Druckes  veranschaulicht 
werden  soll,  von  dieser  Regel  abgewichen  worden.  In  kleiner 
Anzahl  sind  dialektisch  bemerkenswerte  Varianten  gegeben. 
Wo  die  Lesart  eines  Druckes  vermisst  wird,  ist  anzunehmen, 
dass  keine  bemerkenswerte  Abweichung  von  derjenigen  der 
abgedruckten  Quelle  vorliegt.  Die  Abkürzungen  sind  auf- 
gelöst. Dem  Semikolon  entspricht  meistens  in  der  abgednickten 
Vorlage  ein  Komma;  im  übrigen  dürften  hinsichtlich  der  Inter- 


')  Hinsichtlich  des  Schicksals  des  Familienarchivs  sei 
folgendes  bemerkt:  Der  ältere  Teil  ist.  vielleicht  in  einer 
Fehde,  zu  Grunde  gegangen,  wie  Sauer  (Nass.  Urkundenb.  I, 
Einl.  XXVI)  vermutet.  Was  von  den  Beständen  des  Archivs 
nach  dem  Aussterben  des  Geschlechtes  (1704)  nach  Mainz  ge- 
langte, wurde  später  aufgeteilt;  auf  diese  Weise  kam  wohl 
manches  nach  Wiesbaden  und  Darmstadt.  Möglicherweise 
sind  aber  1704  auch  an  die  Allodialerbiunen  Teile  des  Archivs 

fefollen;  es  waren  dies  (vgl.  Stätter,  Cronberger  Regesten, 
tadtarch.  zu  Frankfurt,  Abt.  fremder  Archivalien) :  Anna  Maria 
von  Cr.,  zuerst  mit  Johann  Dietrich  von  Rosenbach,  später 
mit  Graft  Cuno  von  der  Leyeu  verheiratet,  und  Maria  Mar- 
garetha,  vermählt  mit  Peter  Johann  Christoph  Freiherrn  von 
Bettendorf. 


VII 

pnnktion  durchschnittlich  auf  die  Druckseite  2  —  3  Ab- 
weichungen entfallen.  Mehrfach  ist  im  Text  die  Zeilenbrechung 
der  Quelle  bezeichnet  worden,  bei  Subscriptionen  und  wenn 
die  Möglichkeit  vorliegt,  dass  der  Drucker  Trennungsstriche 
zu  setzen  versäumt  hat.  Gelegentliche  Custoden,  Ligaturen  der 
Titel,  auch  das  doppelte  r  sind  nicht  zum  Ausdruck  gebracht. 
Rechts  und  links  ist  bei  der  Beschreibung  der  Titelholzschnitte 
vom  Beschauer  gerechnet.  Bei  dem  Nachweis  von  Exemplaren  ^) 
bedeutet  Berlin  und  München  (ebenso  Dresden)  die  Königlichen 
Bibliotheken,  die  sonstigen  Universitätsstädte  die  Universitäts- 
bibliothek. Hinsichtlich  der  Subscriptionen  und  ihrer  Zeilen- 
brechung wird  für  Original-  und  Nachdrucke  auf  den  Schluss 
jedes  Abdrucks  verwiesen.  Kurz  citiert  sind: 
Ad.  Baum  (Magistrat  u.  Ref.  in  Strassburg  bis  1529,  Strassb. 

1887). 
Bogler    (Hartm.  v.  Kronberg.    Eine   Charakterstudie    aus   d. 

Reformatiouszeit,  Halle  1897).-) 
Enders  (Luthers  Briefwechsel). 
Mende  (Fr.  v.  Sickingen.  Progr.  d.  Annen-Realsch.  in  Dresden, 

1863). 
Münch  (Fr.  v.  Sickingen). 

Nebe  (Denkschrift  d.  Semin.  zu  Herborn  1863,  3—24). 
Ritsert  (Hartm.   v.  Kronberg,   Sehr.  d.  Gustav-Adolf -Vereins 

No.  7). 
Ritter  (Evang.  Denckmahl  d.  Stadt  Franckfurth,  Frankf.  1726). 
Seckendorf  (Historia  Lutheranismi  1692). 


^)  Nicht  alle  auf  meine  Anfragen  mir  gewordenen  Mit- 
teilungen waren  so  eingehend,  dass  in  jedem  Falle  die 
Identificierung  möglich  gewesen  wäre.  Z.  B.  sind  von  XI  weit 
mehr  Exemplare  vorhanden,  als  verzeichnet  werden  konnten; 
trotzdem  glaube  ich  nicht,  dass  es  sich  um  andere  als  die 
mir  sonst  bekannt  gewordenen  Ausgaben  handelt.  Auch  von 
V  dürften  mehr  Exemplare  existieren:  manche  Bibliotheken 
scheinen  die  Schrift  nur  unter  Luthers,  nicht  auch  Cronbergs 
Namen  registriert  zu  habeu. 

^)  Das  auf  Grund  einer  noch  nicht  veröifentlichten  aus- 
führlichen Lebensbeschreibung  entstandene  Buch  ist  die  neueste 
Erscheinung  der  Cronbergliteratiu*.  Eine  Kritik  habe  ich  im 
Theol.  Literaturblatt  18  (1897)  S.  600-604  veröffentlicht. 
Eine  Geschichte  der  Familie  Cronberg  ist  vom  Freiherrn  von 
Ompteda  zu  erwarten. 


VIII 

Spangenberg  (Adelsspiegel). 

Steitz  (Refonnator.  Persönlichkeiten   etc.  in  der  Reichsstadt 

Frankfurt  von  1519-22,  Archiv  für  Frankfurts  Geschichte 

und  Kunst,  N.  F.  Bd.  IV,  57—174). 
Strauss  (Ulr.  v.  Hütten,  4.  —  6.  Stereotyp-Auf  1.) 
Thelemann  (Füllners  Deutsche  Blätter  1875,  14—37). 
Ulmann  (Fr.  v.  Sickingen). 
Virck  (Polit.  Correspondenz  d.  Stadt  Strassburg). 

Bei  dem  zerstreuten  Material,  das  vielfach  erst  aufge- 
funden werden  musste,  war  ich  auf  das  Entgegenkommeu 
vieler  angewiesen.  Allen,  die  schriftlich  oder  mündlich  meine 
Bitten  imterstützt  haben,  sei  nochmals  an  dieser  Stelle  mein 
herzlicher  Dank  zum  Ausdruck  gebracht.  Durch  die  Dar- 
leihung der  Drucke  oder  sonstigen  Quellenmaterials  ver- 
pflichteten mich  die  Verwaltungen  der  Königl.  Bibl.  in  Berlin^ 
Dresden  und  München,  der  Herzogl.  Bibliothek  in  Wolfenbüttel,, 
der  Universitätsbibliotheken  in  Giessen,  Halle,  Rostock  und 
Zürich,  der  Stadtbibliotheken  in  Frankfurt  a.  M.,  Hamburg  und 
Rudolstadt,  durch  Uebersendung  von  Archivalien  die  Vorstände 
des  Staatsarchivs  in  Marburg,  des  Kreisarchivs  in  Würzburg,^ 
der  städtischen  Archive  in  Frankfurt  und  Strassburg.  Von 
einzelnen  Gelehrten  habe  ich  für  mehrfache  Nachweise  den 
Herren  Bibliothekar  Dr.  Ad.  Hofmeister  in  Rostock,  Direktor 
Dr.  K.  K.  Müller  in  Jena,  Pastor  prim.  Cohrs  in  Eschershausen 
und  Pastor  D.  Enders  in  Oberrad  meinen  Dank  auszusprechen  ; 
noch  kurz  vor  dem  Abschluss  der  Einleitung  haben  die 
Herren  Archivar  Dr.  Jung  in  Frankfart,  Stiftsdirektor  Pfarrer 
Dr.  Erichson  in  Strassburg  und  Bibliothekar  Dr.  Schneider  ia 
Basel  durch  ihre  Bemühungen  die  Ausgabe  gefördert. 


EINLEITUNO. 
Erster  Teil. 

Zu  Cronbergs  Sprache. 

In  stilistischer  Hinsicht  ist  sie  einmal  von  der  Kanzlei 
beeinliusst.  Was  Szamatolski  in  dieser  Hinsicht  über  Hütten 
ausgeführt  hat,  trifft  vielfach  auch  auf  Cr.  zu:  Auch  bei  ihm 
begegnen  der  Kanzlei  entstammende  Wörter  und  Formeln 
in  Menge.  Auch  hier  die  häufige  Verwendung  von  Fremd- 
wörtern, eine  dadurch  besonders  beachtenswerte  Erscheinung, 
dass  der  Verfasser  der  lateinischen  Sprache  unkundig  war. 
Szamatolski  äussert  Bedenken  gegen  die  alte  Auffassung,  die 
dem  Humanismus  einseitig  die  Schuld  an  dem  Vordringen 
der  Fremdwörter  zuschiebe  und  die  bei  der  zunehmenden 
Ausbreitung  des  römischen  Rechts  von  den  Kanzleien  aus- 
gegangenen Einflüsse  zu  wenig  beachte:  dass  die  von  Cr. 
gebrauchten  Fremdwörter  zum  grossen  Teil  unmittelbar  aus 
der  Kanzleisprache  geschöpft  sind,  kann  keinem  Zweifel 
unterliegen.  Daneben  hat  besonders  die  deutsche  Kirchen- 
sprache und  eigenes  Studium  der  Bibelübersetzung  auf  seinen 
Stil  eingewirkt.  Ein  Urteil  über  sein  stilistisches  Können  er- 
möglicht die  einschneidende  Ueberarbeitung,  die  Luther  mit 
Cr.'s  Schrift  an  die  Bettelorden  (IV  C,  vgl.  d.  krit.  Apparat) 
vorgenommen  hat.*) 

Nach  diesen  Andeutungen  wende  ich  mich  dem  eigent- 
lichen Zweck  des  Kapitels  zu,  einer  Erörterung  über  die 
formale  Seite  seiner  Sprache  und  das  Verhältnis  der 
Ueberlieferung  zu  ihr.  Cr.  bediente  sich  in  seinen  Schriften 
des   sogenannten  Gemeinen  Deutsch  und   zwar  in  der  mehr 

')  In  das  Lob  Baums,  der  (Cap.  u.  B.,  202)  über  Cr.'s  Aut- 
wort an  Luther  (V  A)  äussert,  die  Schrift  müsse  ..jeden  Kenner 
der  Sprache  in  Bewunderung  setzen"  vermag  ich  keineswegs 
einzustimmen.  Hinsichtlich  der  stilistischen  und  überhaupt 
sprachlichen  Mängel  seiner  Schriften  sei  im  Voraus  auf  das 
oben  (S.  V,  Anm.  2)  angeführte  Programm  verwiesen. 


oder  weniger  lokal  gefärbten  Form  der  mittelrheinischen 
Kanzleien. 

Betrachten  wir  zunächst  die  nach  handschriftlichen 
Quellen  abgedruckten  Stücke  (VII  A—G).  E  und  G  kommen 
als  Erzeugnisse  eines  andern  (des  Frankfurter  Pfarrers  Meyer) 
hier  nicht  in  Betracht,  i)  Von  den  übrig  bleibenden  sind  A — C 
Abschriften  eines  und  desselben  Cronbergschen  Schreibers, 
D  und  F  eines  Frankfurter,^)  dem  vermutlich  nicht  Original- 
niederschriften Cr.'s,  sondern  Ausfertigungen  seines  Schreibers 
vorgelegen  haben.  Nirgends  liegt  also  dem  Abdruck  ein 
Original  zu  Grunde.  Er  kann  wohl  ein  ungefähres,  aber  kein 
genaues  Bild  von  Cr.'s  damaliger  Sprache  geben,  wofür  der 
Beweis  später  zu  führen  sein  wird. 

Wichtiger  ist  die  Frage  nach  dem  Verhältnis  von  Cr.'s 
Sprache  zu  derjenigen  der  Drucke  oder  genauer  der  Original- 
drucke, da  die  sprachliche  Form  der  Nachdrucke  für  die 
vorliegende  Untersuchung  gleichgültig  ist.  Wir  wissen,  wie 
die  damaligen  Setzer  gewöhnlich  mit  den  Manuskripten  ver- 
fuhren ;  eine  durchgreifende  Umsetzung  in  die  ihnen  geläufige 
Drucksprache  war  die  Regel.  Gleichgültig  standen  die  Ver- 
fasser, selbst  Luther  —  wenigstens  in  der  Zeit  noch,  der  Cr.'s 
Schriftstellerei  zum  grössten  Teil  angehört  — ,  diesem  Verfahren 
gegenüber.  Sogar  in  Fällen,  wo  Verfasser  und  Drucker  der- 
selben Stadt  angehören,  hat  man  ein  in  hohem  Grade  eigen- 
mächtiges Vorgehen  der  letzteren  nachgewiesen:  es  sei  an 
Hans  Sachs  und  die  Anfangsjahre  von  Luthers  schriftstellerischer 
Thätigkeit  erinnert.  Bei  Cr.  liegen  die  Verhältnisse  noch  be- 
sonders ungünstig.  In  dem  sprachlich  nahe  verwandten  Frank- 
furt gab  es  damals  noch  keine  Druckerei;  überhaupt  ist  kein 
Druck,  so  weit  es  sich  nachweisen  lässt,  auf  mittelrheinischem 
Gebiet  hergestellt  worden,  sondern  die  Druckorte  gehören 
dem  oberrheinischen  und  obersächsischen  Gebiet  an.  Aber 
in  den  Drucken  Cronbergscher  Schriften  liegt  nicht  nur  eine 
Umsetzung  in  die  Drucksprache  der  jeweiligen  Stadt  vor, 
sondern  die  Mitwirkung  von  Abschreibern  hat  den  Abstand  noch 
vergrössert.  Denn  wenn  wir  sehen ,  dass  Cr.  nach  Frankfurt 
(VII  A—  C),  Strassburg  (X)  und  Nürnberg  (XV)  Copien  sendet, 
wenn  wir  hinsichtlich  eines  Schreibens  die  Bemerkung  lesen 
(79,  15),  er  habe  es  aus  Mangel  an  Schreibern  nicht 
jedem  Kloster  und  jeder  Kirche  Frankfurts  besonders  zusenden 
können,  so  liegt  die  Vermutung  nahe,  dass  wir  es  mit  einer 
wohl  zu  berücksichtigenden  Gepflogenheit  des  adligen  Herren 
zu  thuu  haben,  dass  durchweg  auch  iu  die  Presse  keine  selbst- 
geschriebenen Ausfertigungen,  sondern  nur  Abschriften  ge- 
langt sind. 

1)  G  ist   eine   eigenhändige  Niederschrift,    E   eine   von 
anderer  Hand  geschriebene  Copie. 
*)  Desselben,  der  E  copiert  hat. 


XI 

Man  kann  zugeben,  dass  in  diesem  Falle  bei  den  vor 
der  Vertreibung  gedruckten  Schriften  Original  ^)  und  Abschrift 
und  ebenso  bei  einigen  nach  der  Vertreibung  veröffentlichten-) 
Abschrift  und  Druck  einen  verwandten  sprachlichen  Typus 
gehabt  haben:  andererseits  ist  die  Müglichkeit  nicht  zu  be- 
streiten, dass  gelegentlich  Verfasser,  Copist  und  Drucker  in 
verschiedenen  Sprachgebieten  zu  Hause  waren.  3)  Jedenfalls 
hat  die  Auffassung,  dass  in  der  Eegel  Schreiberhände  die 
sprachlichen  Verschiedenheiten  vergrössert  haben,  einen  An- 
spruch auf  hohe  Wahrscheinlichkeit. 

Unter  diesen  Umständen  ist  von  dem  Versuch  einer 
Rückumsetzung  Abstand  genommen  und  der  Text  in  der 
Form  der  verschiedenen  Originaldrucke  gegeben,  um  so  mehr, 
da  eigenhändige  Niederschriften  Cr.'s*)  vor  1537  wenigstens 
mir  nicht  bekannt  sind. 


Die  hier  erwähnten  Originale  befinden  sich  im  Stadt- 
archiv zu  Strassburg  (AA.  461).  Es  sind  zwei  Briefe  Tsamt 
einem  Zettel)  an  Jakob  Sturm,  der  damals  als  Strassburgscher 
Gesandter  in  Schmalkalden  weilte  und  von  Cr.  um  seine  Ver- 
mittlung beim  Landgrafen  Philipp  angegangen  wird.  Selbst- 
verständlich ist  der  Lautstand  von  1537  nicht  ohne  weiteres 
auf  1521— 25  übertragbar.  Trotzdem  ermöglichen  die  Briefe 
den  Nachweis,  dass  bereits  1522  —  vor  der  Einnahme  der 
Stadt  —  sein  Schreiber  (VII  A— C)  willkürlich  zu  Werk  ge- 
gangen ist.  Gleichzeitig  werde  ich  den  gedruckten  Text  von 
VII  C  heranziehen,  um  so  an  einem  konkreten  Beispiel  die 
obigen  allgemeinen  Ausführungen  zu  veranschaulichen. 

Cr.  bedient  sich  15.37  des  Präfixes  ^cr  —  im  Sinne  von 
er  — :  l)erlangung,  f)ergebner,  l)cr)d)cnncn,  anlicrerpt,  l^crfcnt, 
lerforbern,  ^crpotten,  nur  einmal  erfinbcn.  Dass  hier  nicht 
etwa  eine  später  angenommene  Eigentümlichkeit  vorliegt,  ist 
sicher,  da  auch  die  Drucke  gelegentlich  jene  Form  erhalten 
haben  (7  Anm.  13  ^erinberung,  104,  6.  7  l^erpotten  und  ^erptctten, 

1)  Die  Möglichkeit  eines  wenigstens  gelegentliehen  Dik- 
tierens  ist  ja  freilich  auch  zu  erwägen.  In  dieser  Hinsicht 
sei  aber  bemerkt,  dass  die  nachher  zu  erwähnenden  Briefe 
von  1537  und  die  Unterschrift  unter  X  eine  völlig  ausge- 
schriebene Hand  zeigen,  die  merklich  von  den  unbeholfenen 
Schriftzügen  mancher  gleichzeitigen  Kitter  absticht. 

-)  Z.  B.  bei  den  in  Basel  geschriebenen  und  gedruckten 
{VIII,  IX  und  XV),  vorausgesetzt  dass  Petri  nicht  das  Kon- 
zept erhielt. 

3)  So  z.  B.  vermutlich  bei  XIV  (Nürnberger  Schreiber, 
Zwickauer  Drucker). 

*)  Abgesehen  von  der  Unterschrift  unter  X. 


XII 

131,  18  !^frpDttc:i,  132,  30  ^erlücren).  Offenbar  hat  der  Schreiber, 
der  nur  die  Form  er—  giebt  (erfüllen,  (^rpiet,  erzeugen,  er« 
manung,  erfennen,  crftaltenn,  ^uerfenncn),  eigenmächtig  geändert. 
1537  erscheint  sowohl  altes  t  wie  altes  ei  nur  als  ei),  dagegen 
beim  Schreiber  i  meist  als  t),  daneben  ei),  ei,  i,')  altes  ei  als 
et,  el),  c.  Es  ist  möglich,  dass  Cr.  sich  erst  im  Laufe  der  15 
Jahre  diese  Uniformität  angeeignet  und  1522  noch  mehrfach 
geschwankt  hat,  aber  mit  Wahrscheinlichkeit  darf  man  einen 
Teil  der  Schwankungen  auf  die  Rechnung  des  Abschreibers 
setzen,  zumal  Cr.  1537  den  Buchstaben  i)  (von  der  Verbindung 
eti  abgesehen)  überhaupt  nicht  verwendet,'-*)  auch  nicht  für  t, 
wofür  ihn  ebenfalls  wiederholt  der  Copist  setzt.  —  Auch  die 
Schwankungen  feiinnl ,  fennt,  feint  (sunt)  [1537  nur  feiml], 
^ranngffurt,  t^'f^nncffurt,  ^^'ranncffort  [1537  g-rancffort],  fte,  fiie, 
fll   [1537   fie]   dürften    ähnlich  zu   beurteilen  sein.     Folgende 

fraphische  Eigentümlichkeiten  von  1537  begegnen  beim 
chreiber  nirgends  und  sind  ohne  Zweifel  ausgemerzt:  ba% 
als  Pronomen,  Artikel  und  Conjunction,  einmal  baf  (Schreiber 
ba§),  iDiife  neben  tüof  (Schreiber  Hia§),  befe  neben  bef  (Schreiber 
bef§,  be§,  vgl.  beff  I)alb),  ef?  neben  ef  (Schreiber  e§),  allefe 
(Schreiber  aüe§),  ünfj  (Schreiber  ünnS). 

Genauer  lässt  sich  das  Verhalten  des  Druckers  zu  seiner 
Vorlage  kontrolieren.  Mhd.  ie:  Schreiber  meist  ie,  selten  i, 
Drucker  ie  (iie).^)  Für  ü  (tn)  und  ue  (Ire)  [beides  =  nAd.  uo] 
setzt  der  Drucker  ü  ein,^)  für  ü  und  ue  (üc)  [beides  =  mhd. 
üe]  11.^)  Für  altes  i  überwiegend  ei  (gelegentlich  et),  selten  t\ 
für  altes  ei  überwiegend  eti  (daneben  ei),  für  mhd.  iu  (Schreiber 
eu  [elü]  oder  ü)  eü;*^)  auch  in  der  11  =  Klasse  der  ablautenden 
Verben  tritt  letzteres  auf:  Schreiber  (5^nntbiet,  Drucker  ent= 
beut. ')  Mhd.  ü  (Schreiber  u  oder  au)  und  mhd.  ou  (Schreiber 
au)  erscheint  gleichmässig  als  au  (am)**).  Gelegentlich  tritt 
für  a  0  ein  (fc^af :  fd)off) ;  nirgends  hat  der  Schreiber,  nirgends 
1537  Cr.  ein  solches  o,  dagegen  jeder  der  in  Frankfurt  copierten 
oder  entstandeneu  Briefe  (D— G):  ein  Beweis,  dass  hier  der 
Frankfurter  Copist  von  seiner  Vorlage  abgewichen  ist. '')    Dass 


')  Selbstverständlich  handelt  es  sich  nur  um  graphische 
Verschiedenheiten  (aljit,  geit,  fni,  freu). 

'■')  Vielleicht  in  einem  Falle  (ettiangelij  =  eiiHingcIl)). 

^)  1537  i:liben  (caro\  binft. 

*)  1537  u. 

^)  1537  ü. 

'^)  15.S7  eu  (eui),  doch  neben  eud)  üd);  einmal  tvütnlid). 

')  1537  5eud)t. 

s)  1537  u  (einmal  üortrauter)  für  mhd.  ü,  au  (ain)  für 
mhd.  DU. 

^)  Auf  die  andern  nachweisbaren  Abweichungen  gehe 
ich  nicht  ein. 


*  XIII 

der  Druck  an  diesen  Stellen  a  aufweist,  erklärt  sich  daraus, 
dass  ihm  in  Cronber^  hergestellte  Copien  als  Vorlage  dienten. 
Der  Umlaut  von  a  (1537  c,  aber  Zarterer),  o  (1537  nicht  aus- 
gedrückt) und  u  (1537  zum  Teil  nicht  bezeichnet)  wird  ge- 
nauer durchgeführt. 

Auf  konsonantischem  Gebiet  ist  bemerkenswert:  Jedes 
gf  (noch  1537  gern  angewendet)  wird  als  g  gegeben  oder 
durch  cf  ersetzt,  mit  Vorliebe  doppeltes  u  vereinfacht  (1537 
ist  die  Vereinfachung  fast  überall  durchgeführt).  Gelegentlich 
zeigt  sich  allerdings  das  umgekehrte  Verhältnis  (bin  :  6inn, 
vgl.  iDoIfen  :  treffen,  geintB  :  geluifB,  mit :  mitt}.  p  für  mhd.  b 
(noch  1537  nahezu  regelmässig)  wird  in  b  geändert  (plei)bet : 
hlei)bt);  begrcpnüfe  :  begrebnü)fe  (1537  Ici)p&,  get)apt).  Für  an- 
lautendes pl)  setzt  der  Drucker  pf  (82  Aum.  16  ist  es  aus- 
nahmsweise stehen  geblieben),  für  anlautendes  cl  fl. 

Schliesslich  verdient  folgendes  hervorgehoben  zu  werden: 
in  der  1.  u.  2.  Pers.  Plur.  Ind.  Präs.  stimmen  Schreiber,  Drucker 
und  Cr.  überein  (1.  l'ers.  -en,  2.  -ent,  Drucker  auch  -enbt); 
die  3.  Pers.  endigt  1537  auf  -en,  beim  Schreiber  auf  -cn 
neben  -ent,  Ja  sogar  abftene,  geene,^)  beim  Drucker,  der 
dieses  in  ge^en  umsetzt,  auf  -en  und  -ent  (-enbt).  fannt 
23artI)Iomcn§  :  fanct  23artf)Dlonieu§,  be§  (i'toangeli)  (auch  1537 
-1D-):  bc§  (i-uanc]clti,  ciDangeli)  (Acc):  enangelium,  (?rtftu§ 
(1537  (i^-):  (^{)nftu§,  be§  öerrn  (^rtftu§:  be§  fierren  (s:^rifti, 
Sieminnil cerc:  9}eminifcere  (9iementfceve  78,  15  wohl  ein  Ver- 
sehen des  Schreibers).  Der  Infinitiv  beft6ne  (85,  Aum.  5)  für 
beftene  (1537  guöorftene)  lässt  vermuten,  dass  der  Druck  (und 
ebenso  die  aus  derselben  Offizin  hervorgegangenen 
Drucke  VIII  2  und  X)  in  Strassburg  hergestellt 
worden  ist.-) 

Hier  lasse  ich  den  Vergleich  mit  Copien  und  Druck  fallen 
und  stelle  zum  Schluss  die  bislang  nicht  erwähnten  sprach- 
lichen Besonderheiten  der  Briefe  von  1537  zusammen:  bomit 
neben  barmit,  bovine;  mantag.  f)crjnn  (hierinn),  f)ülf  (auxiüum). 
binft  neben  tl)incn,  liorberben  neben  borterbcn,  Ijinfürter,  be- 
tI)orfenb,  nur  inibcr;  einmal  bag  (Tage).  thcbtS  (Gen.),  id) 
bibt,  elenbt  neben  lantfrib;  c\n\i  neben  gutö.  imbert{)cnifei)t 
(neben  Dnbcrtf)cnig(icö),  barml)cr,^ifent;  eftomidji.  fofer,  pev= 
fc^onlirf),  Sc^malfallen;  Ü:  Hill,  basumall,  mittel!,  hanbell. 
—  Substant.:  finber  neben  finb,  jn  ber  nel)en,  binft  in 
Höflichkeitswendungen  (meim  tuillig  binft  ;?uüor)  als  Neutrum. 
Pronomina:  biffcr,  benen  (([uem),  mit  jme  (secum),  aber 
pluralisch  mit  fic^,  jn  (iis),  mei)m  neben  mcDneni,  inellic^er, 
Velbert  (ipse,  auch  10,  9  erhalten).    Verba:  prac^t  (gebracht); 

')  Vgl.  auch  S.  3  Anm.  7  rnffenbc  ünb  hittenbe. 

■■')  Diese  Vermutung  hat  inzwischen  Hr.  Dr.  .1.  Luther  von 
d.  K.  Bibl.  in  Berlin  bestätigt,  der  ihn  auf  Grund  der  Lettern 
„mit  positiver  Sicherheit"  Job.  Schott  zuweist. 


XIV 

id)  lüerb;  id)  fum,  3.  Plur.  befummelt,  Part,  fommen;  3.  Sing. 
fte^et,  Prät.  ftunt;  Ind.  Prät.  ic^  liffe;  Plnr.  fotten,  folt,  folten; 
3.  Plur.  mugen,  Couj.  tc^  mug;  öormugen,  mugltcf};  1.  u.  3.  Sing, 
tnill,  aber  tt)i(§,  ir  mollent,  Part.  moUen;  Inf.  üffsu^igen  mit 
Accus,  (hinzuziehen,  vorzuenthalten)  neben  [ic^  üor;;eii|en  mit 
Gen.  —  üor-  überwiegt  öer-,  jn-  (einmal  el}n-),  -nu§.  Im  Accus, 
bte  üfge^abne  nu^ung  neben  burcf)  bie  ftetilmac^cnben  ti)üx. 
Wortgebrauch:  ring  (gering),  rugflid)  (ruhig,  vgl.  4,  23  rüg). 
Vgl.  auch  149,  Anm.  1. 

Das  in  diesem  Abschnitt  zusammengestellte  Material 
ermöglicht  einigermassen  ein  Urteil  über  die  überhaupt  von  den 
Offizinen  vorgenommenen  Aenderungen.  Es  zeigt  ferner,  dass 
Cr. 's  Sprache  sich  bis  1537  in  mehrfacher  Hinsicht  geändert 
und  zwar  vorzugsweise  vereinfacht  hat.  Gleichwohl  sehen 
wir  ihn  auch  noch  1537  in  vielen  dialektischen  (gelegentlich 
auch  subjektiven)  Eigentümlichkeiten  befangen  :  in  graphischer 
und  lautlicher  Hinsicht,  auf  dem  Gebiete  der  Formenlehre, 
der  Syntax  und  des  Wortgebrauchs.  Irgend  welche  immittel- 
bare Beeinflussung  in  sprachlicher  Hinsicht  durch  Luther 
lässt  sich  nicht  nachweisen  Von  Luther  trennt  ihn  auch  1537 
noch  eine  weite  Kluft.  Jener  würde  bei  einer  etwaigen  Um- 
arbeitung der  beiden  Briefe  vermutlich  nicht  weniger  die 
Feile  angelegt  haben  als  1522,  wo  er  den  Brief  an  die 
Bettelorden  einer  Umschrift  unterzog. 


Zweiler  Teil. 

Einleitung  zu  den  einzelnen  Schriften. 

I.  Sendbrief  an  Kaiser  Karl  V. 

1.  (5^ DU  ^üpfc^  (^riftcnltd)e  |  tmb  (SiHlic^c  erinnerung 
tmb  marnung,  |  fo  .staiiferücficr  illiaieftat  no  cnneiu  |  ircn  [lies  irer] 
•S^aDferlid^en  3)iaie[tat  av  \  men  JHcüterlDu,  uub  m\  \  bertftenigem 
biener  1  be[d)icöt.  —  Hierunter  ein  Holzschnitt  (b.  91,  h.  93 mm.): 
links  der  Kaiser  mit  Krone  und  Scepter,  vor  ihm  kniet  ein 
Kitter,  in  der  Kechten  ein  Barett,  die  Linke  zur  Huldigung 
ausgestreckt;  hinter  dem  Eitter  steht  sein  Pferd.  0.  0.  u.  J. 
(Strassburg,  Joh.  Prüss.  Beendigung  der  Drucklegung  spätestens 
Anfang  1522).  6  Bl. ,  d.  1.  Bl.  leer.  Siguat.  ?l  ij,  Ül  iij,  Jliitj. 
40.  =  Weller  2ül5.  Dem  Abdruck  Münchs  (II  >;o.  112)  liegt 
nicht,  wie  Weller  angiebt,  1,  sondern  2  zu  (Trunde.  Hier  ist 
der  Text  nach  I,  dem  von  Crouberg  selbst  veranlassten  Druck, 
gegeben  worden.    Exempl.  in  Basel,  Ulm  u.  Zürich  (Kaut.-B.). 

2.  Ohne  von  Cronbergs  Absicht  einer  Veröffentlichimg 
zu  wissen,  haben   etwa  gleichzeitig  zwei  seiner  sächsischen 


xy 

Freunde  den  Sendbrief  an  den  Kaiser,  zusammen  mit  dem  an 
Sickingen,  in  die  Presse  befördert.  In  dieser  Hinsicht  ist 
folgendes  zu  bemerken.  Am  2.  November  152]  übersandte 
Cr.  dem  kursächsischeu  Marschall  Hans  von  Doltz  Copien  der 
beiden  genannten  Schriften  (Seckendorf  I  225 1>).  Er  und 
Bernhard  von  Hirschfeld  Hessen  sie  infolge  einer  zufälligen 
Anregung,  die  ihnen  ein  kurz  darauf  eintreftender  Brief  gab, 
drucken  und  widmeten  die  Ausgabe  dem  Absender  jenes. 
Briefes,  Joachim  Marschall  zu  Pappenheim,  einem  entfernten 
Vetter  des  bekannten  Ulrich  von  Pappenheim.  Die  Heraus- 
geber haben  dem  Abdruck  einen  drei  Seiten  (al^— 0  2*») 
lullenden,  hier  fortgelassenen  Brief  an  den  Marschall  vorau- 
geschickt.  Letzterer  hat  sich  in  seinem  Donnerstag  nach 
Martini  (J4.  November)  aus  Nürnberg  abgeschickten  Brief  be- 
klagt, dass  von  jenen  das  beim  Abschied  von  Worms  ge- 
gebene Versprechen  der  „^ufrf)icftnufe  netner  aufsgangnerfc^rifften 
ünb  gutgnmbiger  lalirc  2;octor  2)iartmt  ßut^ers"  immer  noch 
nicht  erfüllt  sei.  Sie  verwahren  sich  dagegen,  dass  die  Zu- 
sendung aus  Misstrauen  gegen  die  Beständigkeit  seiner  noch 
jungen  evangelischeu  Ueberzeugung  unterblieben  sei;  sie 
hätten  vielmehr  seinen  Aufenthaltsort  nicht  erfahren  können 
und  im  übrigen  geglaubt,  die  neueren  Veröffentlichungen 
würden  infolge  des  Buchdruckes  auch  ohne  ihr  Zuthun  ihm 
zukommen.  Um  aber  zu  zeigen,  dass  sie  keine  leeren  Ent- 
schuldigungen vorbrächten,  und  zugleich  aus  christlicher 
Nächstenliebe  sendeten  sie  ihm  „dopten")  gtoetier  .  .  .  fcfinniben 
be§  ebeln  önb  e^rnü[)eftcn  £»artnutbt§  üon  CfronbergS  .  .  .,  al§- 
nemltd),  6inc  an  ^Ttomtid)  fcDlcrlid)  2}faicftat  unfern  aller  gne= 
bigften  [)errcn,  mb  bie  aubere  an  feinen  öettern  fjern  ^■rancifcimi 
öon  Sicftngeu  aufgangen-')  fein  f ollen".  Sie  fügen  hinzu,  die 
beiden,  vor  wenigen  Tagen  ihnen  zugesandten  Schriften  hätten 
bei  vielen  Gelehrten  und  Laien  (denen  die  beiden  sie  gezeigt 
hatten)  Beifall  gefunden  wegen  des  „christlichen,  treumeinenden 
Herzens"  und  des  „adelhaftigen  Gemüts",  das  sich  darin  be- 
kunde. Die  Subscription  des  Briefes  lautet:  Xatu  ^u  ber 
Sociale  am  crften  fon=  |  tage  be§  Slbuenty  (1.  Dec.)  2tnno  bomini 
M.  X.  Sri.  II  §an§  üon  ^ol^d  ünb  j  23eni^arbt  wo  .sIMrfefelt. 


*)  Die  Drucklegung  der  beiden  Schriften  (vermutlich 
nach  den  zurückbehaltenen,  ihnen  selbst  zugegangenen  Aus- 
fertigungen) und  des  voranstehenden  Briefes  erfolgte  wohl 
gleich  darauf.  Die  Annahme  einer  Ueberarbeituug  durch 
Doltz  und  Hirschfeld  habe  ich  bereits  früher  zurückgewiesen, 
Theol.  Literaturbl.  18,  6ol. 

^)  Hier  s.  v.  w.  „den  Adressaten  übersandt".  Eine  An- 
spielung auf  den  von  Cr.  veranlassten  Druck  der  Schrift  an  den 
Kaiser  ist  hierin  nicht  etwa  zu  suchen;  die  andere  Schrift  ist 
überhaupt  nicht  von  Cr.'s  Seite  veröffentlicht  worden. 


XVI 

Titel  des  Druckes:  'Seg  ©beln  Dnb  ©^rnbl)eften 
^art=  I  mubtS  Don  (5ronberg  ^tren  |  Srieff,  ©i)ner  an 
JRcmttfcöe  S?ai))cr=  |  Itc^c  2}faieftat,  ünb  ber  anber  an  1  f^ranctjcug 
Don  ©irfin*  |  gen  feinen  öettern,  ber  1  gotlicften  m  ®uan=  |  gclifc^e 
ler  ünb  ]  irar^eit  |  Dnb  |  gcnteiiner  |  Ö^riftenl|eit  gu  i  fnrberung 
gefd)rieben.  ||  din  fii)rifft  üö  §anfen  no  Xol^d:  \  ünnb 
^ern^arbt  tion  .s^irfefelbt  an  _3oa4int  |  2}farfc^al(f  3U  $appen= 
l^ei)in  2C.  aufe*  1  gangen  icie  folget.  —  0.  0.  u.  J.  (Melchior 
Lotter  d.  Jüngere  in  Wittenberg).  10  Bl.  Signat.  a  ij,  a  ttj, 
b,  bij,  b  iii.  4«.  =  PaDzer  II  1138,  Weigel - Knczynski  535; 
denselben  Druck  meint  Weller  998,  vgl.  d.  Berichtigung  S.  455. 
Exempl.  in  Berlin,  Dresden,  Frankfurt  (G.  Freytagb.),  Giessen, 
Göttingen ,  Greifswjild ,  Halle ,  Heidelberg ,  Jena ,  München, 
Nürnberg  (Germ.  Mus.  [doppelt]  u.  ScheurlscheB.),  Strassburg, 
Wernigerode,  Wolfenbüttel,  Zwickau.  Die  Schrift  an  den 
Kaiser  umfasst  a3a — b'I^  (einschliesslich). 

Wann  ist  die  Schrift  entstanden?  Spangenberg  (II  48^) 
behauptet,  als  Karl  V.  von  den  Papistischen  zum  Wormser  Edikt 
beredet  sei,  hätte  Cr.  ihm  seinen  Dienst  aufgesagt  und  1522 
sein  Schreiben  an  den  Kaiser  und  ein  anderes  an  die  Bettel- 
orden verfasst.  Die  erste  Behauptung  ist  richtig;  >)  die  zweite, 
wenigstens  hinsichtlich  der  Entstehungszeit  der  Schrift  an  den 
Kaiser,  falsch.  Es  liegt  nur  ein  Eückschluss  vor  aus  dem 
bekannten  Brief  Luthers  vom  Ende  Februar  oder  Anfang  März 
1522  (Erl.  A.  53,  S.  120),  wo  dieser  bemerkt,  er  liabe  Cron- 
bergs  Schrift  an  den  Kaiser  und  die  an  die  Bettelorden  mit 
grosser  Freude  „erfahren  und  gelesen". 2)    Bogler  (10)  spricht 


•)  Vgl.  Luther  an  Melanchthon  am  12.  Mai,  von  der  Wart- 
burg (Enders  III  No.  432) :  Hartmanuus  Cronenbergius  renun- 
tiavit  Caesari  Stipendium  2üO  aureorum  nummorum,  nolens 
servire  ei,  qui  impios  istos  audiat.  Der  Zusammenhang  zeigt, 
dass  das  Edikt  Cr.  zu  dem  Schritt  veranlasst  hatte.  Uebrigens 
bezog  sich  die  Renuntiation  nur  auf  die  Aufkündigung 
des  ihm  von  Karl  V.  ausgesetzten  Jahresgehalts;  als  Mitinhaber 
des  Eeichslehens  Cronberg  blieb  er  nach  wie  vor  „ein  Diener 
Kaiserlicher  Maiestät",  wie  er  sich  selbst  bezeichnet  mit  Be- 
zug anf  die  Zeit,  wo  Sickingens  Zug  gegen  Trier  bevorstand 
(Supplication  an  d.  Reichsregiment,  Marb.  Archiv,  4»). 

2)  Luther  hatte  offenbar  Copien  zugesandt  bekommen; 
wenigstens  kann  der  Brief  an  die  Bettelorden  (IV  C).  da  der 
mitgedruckte  Brief  an  Kübel  (IV  D)  erst  vom  (i.  März  1522 
datiert  ist,  noch  nicht  gedruckt  gewesen  sein.  Ich  glaube 
auch  nicht  an  eine  Zusendung  durch  Cr.  selbst,  eine  mehrfach 
geäusserte  Vermutung.  Denn  Cr.  beginnt  mit  der  Niederschrift 
seines  Briefes  an  Luther  (V  A),  bevor  Luthers  Schreiben  ein- 
getroffen ist,  und  nimmt  auch  keinerlei  Bezug  auf  eine  der- 


I 


XVII 

sich  folgendermassen  aus:  „Wir  haben  schon  erwähnt,  dass 
Hartmuth  während  desselben  (des  Reichstages  von  Worms) 
dem  Kaiser  eine  Schutzschrift  für  Luther  übergeben  haben 
soll  (Bezieht  sich  auf  S.  3,  wo  übrigens  nur  von  Cronbergs 
„Eintreten"  beim  Kaiser  für  Luther  erzählt  wird).  ...  Es 
ist  keineswegs  unwahrscheinlich,  dass  wir  es  in  diesem  Briefe 
(an  den  Kaiser)  mit  einer  Umarbeitung  und  Erweiterung  der 
Hartmuthscheu  Schutzschrift  zu  thun  haben".  Ich  weiss  nicht, 
worauf  die  Erwähnung  der  angeblichen  „Schutzschrift"  sich 
gründet,  und  möchte  vorläufig  in  der  Angabe  einen  Ana- 
chronismus^) sehen.  Der  Gedanke  an  eine  Umarbeitung  und 
Erweiterung  ist  auch  deshalb  zurückzuweisen,  weil  Doltz  und 
Hirschfeld  dem  mit  ihnen  in  Worms  gewesenen  Pappenheim 
etwas  ganz  Neues  zu  bieten  glauben. 

Fest  stehen  zwei  Daten:  die  Versendung  der  Copien 
der  Schriften  an  den  Kaiser  und  an  Sickingeu  erfolgte  am 
2.  November,  die  Beendigung  der  letzteren  Schrift  am  13.  Ok- 
tober. Mit  hoher  Wahrscheinlichkeit  darf  man  etwa  gleich- 
zeitige Abfassung  annehmen.  Die  Uebereinstimmungen  sind 
zu  auffallend;  Cr.  schreibt  bei  dem  einen  Brief  den  andern 
zum  Teil  einfach  ab. 2)  Nur  die  Priorität  kann  fraglich  sein. 
Augenscheinlich  ist  die  Beeinflussung  des  Kaisers  für  Cr.  die 
Hauptsache:  auch  in  dem  Schreiben  an  Sickingen  ist  sein 
Blick  fast  unablässig  auf  jenen  gerichtet.  Das  könnte  dafür 
sprechen,  dass  der  Brief  au  den  Kaiser  zuerst  niedergeschrieben 
"worden  ist. 

Dass  Cr.  zu  der  Zeit,  als  Doltz  die  Copien  empfing,  be- 
reits Ausfertigungen  beider  Schriften  versandt  hatte,  darf  als 
sicher  angenommen  werden. 3)  Ebenso,  dass  Cr.  in  dem  an 
den  Kaiser  gesandten  Schriftstück  offen  sich  als  Absender 
genannt  hatte;   Doltz  und  Hirschfeld  hätten  sich  durch  ihre 

artige  Sendung;  erst  im  Laufe  der  Abfassung  trifft  Luthers 
Brief  ein.  Dass  Cr.  erst  die  beiden  Schriften  gesandt  und 
sich  dann,  ohne  eine  Zeile  von  Luther  erhalten  zu  haben, 
nochmals  zum  Schreiben  niedergesetzt  hätte,  ist  wenig  wahr- 
scheinlich. Vermutlich  war  die  Zusendung  durch  einen  von 
Cronbergs  sächsischen  Freunden  erfolgt.  Auch  die  Bemerkung 
in  einem  Brief  an  Doltz  u.  Spalatin  (vgl.  XXII  Anm.  2),  Luther 
hätte  ihm  geschrieben  und  er  geantwortet,  spricht  für  die 
obige  Auffassung. 

*)  Ein  solcher  liegt  auch  bei  Spaugenbcrg  (II  48»)  vor, 
der  behauptet,  Cr.  hätte  Sickingen  seine  Schrift  „in  weerendem 
Reichstage"  zugeschrieben.  Bekanntlich  trägt  die  Schrift  an 
Sickingen  das  Datum  des  13.  Oktob. 

2)  VgLz.  B.  2,1—3  mit  15,  12—15:  6,  6— 10  mit  14,  28— 30 
«nd  15,2—4;   6,  H"- 19  mit  14,  5— S;   6,24—27  mit  15,  S— 11 

3)  Vgl.  das  S.  XV  erwähnte  aufgaitgen  fein  follen. 

Cronberg.  v 


XVIII 

Veröflfentlichung  eines  groben  Yertranensbruches  schuldig  ge- 
macht, wenn  sie  ihrerseits  hiervon  nicht  überzeugt  gewesen 
wären.  1)  Ebenso  sicher  ist,  dass  Cr.  am  2.  November  den 
sächsischen  Freunden  von  seiner  Absicht,  eine  anonyme  Aus- 
gabe der  .^^chrift  an  den  Kaiser  zu  veranstalten,  noch  nichts 
mitgeteilt  hatte,  dass  er  diesen  Plan  vielmehr  erst  später  ge- 
fasst  hat.  Vermutlich  hat  er  es  nachträglich  für  angemessener 
gehalten,  der  Oeffentlichkeit  gegenüber  —  handelte  es  sich 
doch  um  seinen  ersten  schriftstellerischen  Versuch  —  seinen 
Namen  zu  unterdrücken.  ^)  Vielleicht  hat  er  auch,  wie  schon 
mehrfach  vermutet  worden  ist.  den  damals  in  der  Nähe  des 
Kaisers  befindlichen  Sickingen  (vgl.  die  Einleitung  zu  II)  um 
Uebemiittlung  gebeten.^) 

Wenn  Cr.  später  (125,  2)  sagt,  er  habe  dem  Kaiser 
„öffentlich"  geschrieben,  so  wird  man  am  ungezwungensten 
dies  „öffentlich"  im  Sinne  von  „offen"  verstehen  „öffent- 
lich" in  der  älteren  Sprache  sowohl  ^palam*  wie  „publice") 
und  an  die  Uebersenduug  einer  schriftlichen,  offen  seinen 
Namen  tragenden  Ausfertigung  denken.  „Oeflfentlich"  passt 
nicht  recht  auf  die  Ausgabe  2,  da  sie  ohne  sein  Zuthun  er- 
schien ,  auch  nicht  auf  1 .  wennschon  die  auf  dem  Titelholz- 
schnitt dargestellte  Rittergestalt   porträtähnlich  sein  mochte. 

Das  Sendschreiben  ist  eins  jener  vielen  Erzeugnisse  der 
religiös -nationalen  Richtung,  die  auch  nach  dem  Edikt  von 
Worms  die  Hoffnung  auf  die  Gewinnung  des  weltlichen  Ober- 
hauptes nicht  aufgeben  wollte.  Der  anfängliche  Zorn  über 
das  Verhalten  des  Kaisers  ist  einer  ruhigeren  Betrachtungsweise 
gewichen.*)    Die  Hoffnung,  dass  durch  die  Macht  der  Ueber- 

1)  Ich  zweifle  nicht,  dass  Cronbergs  unter  der  Schrift 
an  den  Kaiser  in  der  Wittenberger  Ausgabe  stehender  Name 
schon  unter  der  den  Herausgebern  zugegangenen  Copie  stand. 

-)  In  allen  späteren  Schriften  bekennt  sich  Cr.  als  Verfasser. 

3)  Dass  er  sie  persönlich  überreicht  habe,  wie  Nebe  (6) 
anzunehmen  scheint,  ist  ganz  ausgeschlossen.  Auch  Hütten 
lässt  l.T2(i  ein  Klagschreiben  an  den  Kaiser  durch  Sickingen 
übermitteln  (Stranss  326\ 

'*)  Das  schon  von  Seckendorf  J  2251')  als  bemerkenswert 
bezeichnete  Duzen  des  Kaisers,  das  in  Uebersetzungen  latei- 
nischer Originale  häufiger  begegnet  (vgl.  z.  B.  Hütten,  ed. 
Böcking  I  371,  32.  II  47,  25),  schmeckt  in  einer  deutsch  abge- 
fassten  Schrift  dieser  Art  nach  einer  noch  etwas  gereizten 
Stimmung,  trotz  aller  sonst  an  den  Tag  gelegten  Ehrerbietung. 
Man  kann  sich  dieses  Gefühls  um  so  weniger  erwehren,. 
da  Cr.  sieh  gegenüber  Leo  X.  und  Hadrian  VI.  dieselbe  Anrode 
gestattet  hat.  Sickingen  wird  als  Freund  und  Verwandter 
geduzt.  Mit  Ihr  redet  er  Walther  v.  Cr.,  Jakob  Köbel,  Spalatin 
und  Luther  an,  ebenso  einen  Gegner,  den  Pfarrer  Peter  Meyer. 


XIX 

redung  und   Sickingens  Unterstützung  doch   noch  etwas  zu 
erreichen  sei,  macht  den  33jährigen  Mann  znm  Schriftsteller.  ^) 

II.  Sendbrief  an  Franz  v.  Sickingen.  (S.  9). 

1.  Der  unter  I  als  2  verzeichnete  Druck.  In  ihm  füllt 
die  Schrift  b2b  —  c2h,  die  letzte  halbe  Seite  ist  leer. 

2.  Die  im  folgenden  aufzuführende  zweite  Ausgabe  ist 
so  entstanden:  Joh.  Schwebel  aus  Pforzheim  gab  1522  den 
Sendbrief  Sickingens  an  Diether  von  Handschuhsheim  heraus 
mit  einer  Widmung  an  den  Junker  Georg  Lutlirummer  in  Pforz- 
heim, die  von  der  Ebernburg  am  andern  Tag  Petri  und  Pauli 
(30.  Juni)  1522  datiert  ist;  mehrere  Nachdrucke  folgten. 2) 
Einen  dieser  Drucke  hat  dann  Joh.  Grunenberg  in  Wittenberg 
aufs  neue  abgedruckt  und  das  Sendschreiben  Cronbergs  an 
Sickingen  (nach  der  Lotterschen  Ausgabe,  oben  Xo.  1)  an- 
gehängt.^) Den  Grund  für  die  Zusammenschweissung  gerade 
dieser  Schriften  gab  ersichtlich  die  Person  Sickingens,  der 
einmal  der  Verfasser,  das  andere  Mal  der  Emptänger  ist.  Wer 
die  Ausgabe  veranlasst  und  den  Lotterschen  Text  einer  Durch- 
sicht untem-orfeu  hat,  lUsst  sich  nicht  feststellen.  In  zeitlicher 
Hinsicht  ist  erwähnenswert,  dass  Cr.  am  14.  August  1522 
(Enders  III  No.  .568  Luther  einen  Druck  von  Sickingens 
Schrift  an  Handschuhsheim  sendet;  damals  also  ist  —  nach 
Cr."s  Ansicht  —  diese  Schrift  in  Wittenberg  noch  gar  nicht 
bekannt  gewesen.  Das  Erscheinen  der  (iruneubergschen  Aus- 
gabe ist  somit  vermutlich  ziemlich  weit  in  die  zweite  Hälfte 
des  Jahres  hinabzurücken.  *) 

Titel  des  Druckes:  (li)n  ©enbbvieff,  fo  i  ber  ®bel 
önb  (5^mueft  5'i"anctfcu§  öon  1  Sicftngcn,  iei)nem  ZdjWdja,  bem  | 
(«■•bleu  ünnb  ernueften  3unrfcr  |  2;tetlKnt  üo  .sl-»enid)ud)fe^ei)m  |  ju 
üntcrrid)tug  etlicf)er  2Ir  |  ticfel  (f^riftlic^eS  glau  |  ben§,  fürglingen  | 

')  Aus  Cronbergs  näherem  Bekanntenkreis  ist  hier  ausser 
dem  schon  erwähnten  Hütten  (vgl.  auch  Strauss  402.  404) 
Jakob  Kübel  aus  Oppenheim  zu  nennen,  der  eine  —  gereimte 
—  Ermahnung  an  den  Kaiser  richtete  (Weller  1319.20). 

-)  Einen  Abdruck  unter  Benutzung  sämtlicher  (darunter 
mehrerer  noch  unbekannter)  Ausgaben  wird  das  V,  Anm.  2  ge- 
nannte Programm  bringen. 

3)  Also  Schwebel  hat  sein  Vorwort  nicht  erst  für  die 
Grunenbergsche  Ausgabe  abgefasst,  wie  irrtümlich  schon 
Schwebeis  Sohn  behauptete  (in  der  vita  Schwebelii,  gedr.  iu 
d.  Centuria  epist.  theol.  ad  Schwebelium). 

*)  Das  Vorhandensein  der  Wappen  auf  dem  Titelholz- 
schnitt würde  für  Beendigung  des  Druckes  noch  vor  dem 
Herbst  sprechen,  wenn  v.  Dommers  Hypothese  (zu  Xo.  204 
der  Lutherdrucke)  das  Richtige  treffen  sollte. 


XX 

^u  gcfcötcft  i  i)att.  \\  2)Mffiue  &artmut»  |  üon  (Froncnbcrg  an 
^rancijcu  |  üon  ©idfingett.  |1|  3Bittcmberg  i  2lnno  3)L2:;.rrii.— 
Titel  in  eiuer  Grunenbergsehen  Holzschnitteinfassung  ,  der- 
selben, die  V.  Dommer,  Lutherdr.  S.  235  No.  70  A  (vgl.  auch 
Strobel,  Neue  Beitr.  II  1,  118)  beschrieben  hat.  Die  Schrift 
an  Sickiugen  umfasst  6  3^  (von  der  Mitte)  —  c  2^  (7  Zeilen, 
der  Rest  der  Seite  ist  leer).  10  Bl.;  Signat.  51  ij,  21  tij,  23, 
SS  tj,  23  itj,  (S.  4".  =  Panzer  II 1514,  Weigel-Kucz.  25 1 3,  Goedekes 
Grundr.  11-'  S.  233  No.  3«  (vgl.  Heyses  Bücherschatz  595). 
Abdruck  und  zwar  nach  2  in  Schwebeis  deutschen  Schriften 
I  (Zweibrücken  1597)  51  ff.,  danach  Münch  II  No.  99.  Exempl. 
in  Berlin,  Dresden,  Göttingeu,  Halle,  Jena,  München,  Rudol- 
stadt,  Wernigerode. 

Als  Cronberg  (am  13.  Oktober  1521)  den  Brief  an  Sickingen 
abschloss,  war  dieser  seit  einigen  Monaten  durch  den  Feldzug 
an  der  Maas  dem  Kreise  der  Ebernburg  entrückt.  Zwischen 
dem  20.  und  26.  September  war  er  nach  der  vergebKcheu  Be- 
lagerung von  Mezieres  über  die  Maas  zurückgegangen,  bald 
nachher  wurde  er  persönlich  vor  den  Kaiser  beschieden 
(Näheres  Ulmanu  221  f.,  223,  226  nebst  Anm.  2).  OflFenbar 
hielt  Cr.  den  Augenblick  für  gekommen,  gleichzeitig  mit  dem 
Kaiser  den  Freund  und  Verwandten  zu  ermahnen,  dem  sich 
jetzt  die  Gelegenheit  bot,  durch  persönliche  Einwirkung  auf 
den  Kaiser  das  nachzuholen,  was  er  durch  seine  unentschlossene 
Haltung  vor  und  seit  einem  halben  Jahre  versäumt  hatte. 
Aus  dieser  Stimmung  heraus  scheint  der  Brief  abgefasst  zu 
sein.     Im  übrigen  vgl.  die  einleitenden  Bemerkungen  zu  I. 


III.  Sendbrief  an  Walther  v.  Cronberg.  (S.  IS). 

Eine  das  Datum  des  6.  Nov.  1521  tragende  Copie  der 
Walther  v.  Cronberg,  dem  Komthur  des  Deutschordens  in 
Frankfurt  und  Bruder  seines  Schwiegervaters  Philipp  v.  Cron- 
berg, gewidmeten  Schrift  sandte  Cr.  am  30.  November  au 
Doltz  (Seckendorf  I  225 '').  Die  einzige,  mir  bekannt  gewordene 
Ausgabe  ist  von  Cr.  selbst  veranstaltet.  Der  Druck,  der  ebenso 
wie  der  von  I  1  Joh.  Prüss  in  Strassburg  übertragen  wurde, 
dürfte  bald  nach  dem  andern,  also  etwa  im  Anfang  1522,  er- 
schienen sein. 

Titel:  216  lernt  Uli  g  bc§  Herrn  ein  |  lidöen  luiglimpff»  fo 
bem  2lnt)ed)tigen  s?od)  \  geleiten  inib  d-iftcnlidjen  irntter  Xoetor  | 
iViarttn  i.'ntlier  2luguftiuev  orben^J.  :e.  j  uon  Hielen  uigelegr,  jn 
bem  bac-  er  im  j  fent  initter  ben  23abft  ein  i^ieari  |  bes  2eüfel§ 
inib  2lnteeiift§  :c.  genant  hat.  — -  Hierunter  ein  Holzschnitt 
(b.  72,  h.  83  mm):  AValther  v.  Cr.in  der  Tracht  des  Deutschordens 
unterredet  sich  mit  dem  in  Rittertracht  abgebildeten  Hart- 


XXI 

muth.  Auf  der  Rückseite  des  Titelblattes  ein  anderer  Holz- 
schnitt (b.  73,  h.  117  mm):  zwei  mit  Schwert  und  Fahne  ver- 
sehene Wächter  halten  Wache  auf  einem  Turme.  10  Bl. ,  d. 
1.  Seite  leer.  0.  0.  u.  J.  Signat.  a  ij,  a  iij,  b,  b  ij,  b  tij,  b  iitj. 
40.=:;  Weller  2014.  Bislang  nicht  wiedergedruckt ;  ein  längerer 
Auszug  in  modernisierter  Form  bei  Bogler  S.  77  f.  Exempl. 
in  Basel,  Dresden,  Wolfenbiittel,  Zürich  (Stadt-  u.  Kantonsb.) 

Ad.  Baum  spricht  S.  13  Anm.  ö  von  einer  Ausgabe  mit 
dem  Titel  „Ablehnung  von  Unglimpf",  die  er  ausdrücklich 
als  von  der  Wellerscheu  verschieden  bezeichnet.  Sollte  diese 
wirklich  existieren,  i)  so  würde  es  sich  höchstens  um  einen 
Nachdruck  handeln  können. 

Cr.  will  den  Nachweis  führen,  dass  Luther  mit  Recht 
den  Papst  einen  Vikar  des  Teufels  und  Antichrist  genannt 
hätte.  In  der  Schrift  an  den  Kaiser  hat  er  selbst  diese  Be- 
zeichnung gebraucht  (S.  4,  Z.  1  v.  u.);  vielleicht  hatte  Walther 
gerade  an  dieser  Stelle  Anstoss  genommen  und  Hartmuth 
bei  einer  Aussprache  darüber  das  in  der  Einleitung  (Ib,  9) 
erwähnte  Versprechen  gegeben.  Die  Bemerkung  (IS,  IS),  er 
schreibe  „aus  herzlicher  Liebe  zu  allen  I\Ienschen",  zeigt,  dass 
die  Veröifeutlichung  von  vornherein  beabsichtigt  war.  Der 
Umfang  und  die  Wettschweifigkeit  der  Schrift  erklären  sich  aus 
dem  herzlichen  Verlangen,  den  einflussreichen  Verwandten  auf 
die  Seite  der  Anhänger  Luthers  hinüberzuziehen;  dass  dem 
Verfasser  die  Fähigkeit  einer  knapperen  Fassung  und  ab- 
gerundeteren Darstellung  damals  noch  gefehlt  habe,  muss  ich 
bestreiten.')  Cr.  hatte  die  Macht  seiner  Beredsamkeit  über- 
schätzt; er  gewann  den  Komthur  ebensowenig  für  die  Refor- 
mation, wie  einige  Jahre  später  (1526)  ein  anderer  fränkischer 
Adliger,  Friedrich  Herr  zu  lleideck,  durch  seine  „Christliche 
Ermahnung"  den  Deutschordensmeister  Walther  von  Pletteuberg. 

IV.  Drei  (vier)  Christliche  Schriften  (S.  32). 

Die  Drucke  1—3  umfassen  folgende  Schriften:  A.  Au 
PapstLeoX.,  spätestens  Anfang  Dezember  1521  abgefasst,^) 

^)  Die  Behauptung  geht  wohl  auf  eine  ungenaue  Katalog- 
angabe zurück. 

2)  Hinsichtlich  dieser  Annahme  sei  auf  Theol.  Literaturbl. 
18,601  verwiesen,  wo  ich  mich  ebenfalls  gegen  die  Ilülfs- 
hypothese,  die  eine  Umarbeitung  von  I  und  II  durch  andere 
annimmt,  ausgesprochen  liabe.  Cr.  tritt  im  gereiften  Maunes- 
alter  in  die  publizistische  Thätigkeit  ein;  irgend  welche  er- 
hebliche Entwicklung  in  seinem  schriftstcllerisclien  Können 
ist  während  der  kleinen  Spanne  Zeit,  der  seine  Leistungen 
angehören,  nicht  wahrnehmbar. 

^)  Also   wahrscheinlich   als   näcliste  Schrift  nach  der  an 


XXII 

da  nach  der  Ueberschrift  Cr.  vor  der  Absendung  die  Nachricht 
von  dem  (am  1.  Dez.  erfolgten)  Tode  des  Papstes  zukommt. 
B.  An  die  Einwohner  von  Cronberg,  vor  dem  R.März 
1522  entstanden,  denn  auf  diesen  Tag  fällt  die  Abfassung  des 
Stückes  D,  das  B  voraussetzt  (vgl.  D).  C.  An  die  Bettel- 
orden, Samstag  nach  conversionis  Pauli  (25.  Januar)  1522 
niedergeschrieben.  D.  An  Jakob  Köbel,  den  Stadtschreiber 
und  Buchdrucker  in  Oppenheim,  Donnerstag  in  der  Fasten 
(6.  März)  1522  als  Begleitschreiben  zu  einer  Copie  von  B  ab- 
geschickt. 

2  und  3  sind  Nachdrucke  von  1 ;  über  die  Heranziehung 
der  Lutherausgaben  (Witt.,  Jen.)  bei  C  siehe  Näheres  S.  XXV  flf. 

1.  ®rei)0  (i^rtftlidöe  fdörift  |  bc§  ©bleu  ön 
©rnuefte  |  ßartmubtö  üonn  6r£)=  |  nenberg.  |  Sic  erft 
an  iöapft  ßco  |  bc§  namcnS  ben  ^c=  |  I)cnbeu.  |  'Sic 
anbcr  an  Sic  ciit=  1  luoner  t3u  (^ronen^  |  bcrg.  |  Xtc 
brittc  an  bic  3?cttcl  orbcii.  [  Sie  bicrb  an  3ncoben  Sobeln.  | 
ihüttembcrg.  —  0.  J.  (Melchior  Lotter  d.  Jüngere  in  Witten- 
berg). Die  Drucklegung  ist  wohl  im  zweiten  Viertel  des 
Jahres  1522  erfolgt;-')  Luther  (vgl.  seinen  Brief  an  Spalatin. 
Enders  III  No.  -49',)  und  meine  Ausführungen  darüber  S.  XXV) 
hat  offenbar  am  24.  März  noch  nichts  davon  gewusst.  Titel 
in  einer  Holzschnitteinfassung,  =  v.  Dommer,  Lutherdr.  S.  237, 
No.  75  A.  IH  Bl.,  d.  Eücks.  d.  Titelbl.  u.  d.  1.  S.  leer.  Signat.  3t  ij, 
6  it;    (im  Münchener  Exemplar  3t  üj ,    eine   Presskorrektnr), 

Walther.  Letztere  wird  an  mehreren  Stellen  stark  ausge- 
schrieben: 34,  19—22  =  25.  10—12;  34,  26—32  :  22,  35—23,  4; 
35,4—7  :  26,  15—17. 

1)  Nach  1  hat  im  folgenden  Jahrhundert  (Marburg  1642) 
J.  C.  Dieterich  einen  Neudruck  der  Schrift  an  die  Einwohner 
von  Cronberg  und  des  Briefes  an  Köbel,  der  voraugeschickt 
wird,  veranstaltet:  C^-jn  9)Ziffit>c  |  Xefe  Söctlanb  Si^oKS-blcn 
inib  ©cftrengcn  j  .v»artiuul)ti'  (sie)  üon  Ö"ro=  |  ncnbcrg,  |  3tn  | 

•Seine  (Srrmbcrflifct)c  isntcrtl)ancit,  | Exempl.  in  Giessen. 

Das  Bürgermeister  und  Rat  von  Cronberg  gewidmete  Buch 
verfolgt  ebenso  wie  Dieterichs  Neudruck  des  Lutherscheu 
Missives  (vgl.  S.  XXVII)  den  Zweck,  die  Gestalt  Cronbergs 
gegen  die  Katholisierung  der  Stadt  herauf  zu  beschwören. 

2)  Zu  bemerken  ist,  dass  allerdings  weder  Cr."s  Brief  au 
Doltz  und  Spalatin  vom  Dienstag  nach  Palmarum  (15.  April), 
noch  ihre  Antwort  vom  Freitag  in  der  Osterwoche  (25.  April), 
abgedruckt  bei  Schlegel,  vita  Spalatini,  S.  204  u.  206,  auf  den 
Druck  Bezug  nimmt.  Auch  Cr.'s  Brief  an  Doltz  vom  29.  Mai 
und  der  Spalatius  au  Doltz  vom  8.  Juni  helfen  nicht  weiter, 
doch  besitzen  wir  von  beiden  nur  die  abgerissenen  Notizen 
Seckendorfs  (I  225''  und  226«). 


XXIII 

5Ö,  33  ti,  23  itj,  e  2C.  bis  2  tt;.  4".  =  Weller  2016,  Weigel-K. 
536.  Spätere  Abdrucke  (allerdings  nicht  anf  die  Originalausgabe, 
sondern  3  zurückgehend)  sind  S.  XXVI  verzeichnet.  Exempl. 
in  Augsburg/Berlin,  Dresden,  Frankfurt  (G.  Freytagb.),  Giessen, 
Oöttingen,  Halle,  Hamburg,  Heidelberg,  Jena,  München,  Schaff- 
hausen (Stadtb.),  Wernigerode,  Wolfenbüttel,  Zürich  (Stadtb.), 
Zwickau. 

2.  Srei}  (J^riftlt  |  c^e  fcörtfft  be§  (Jblen  !  üitnb  ernueften 
^avt=  I  ntubt§  Don  Gronberg  |  Sie  erft  an  ^a  i  pft  Seo  be§ 
name§  |  hcn  ge^enben.  |  ®te  anbcr  an  bte  ein  |  tnoner  ju 
<Sroncnburg  |  Sie  brttte  an  bk  bcttel  orbcn  |  Sic  üierb  an 
iacop  9iobeIn  (sie),  i  Söittenberg.i)  —  8".  24  BL,  das  1.  El.  u. 
^.  Rückseite  d.  vorhergehenden  Bl.  leer.  Sign.  ^Hj,  Stüi, 
Slitii,  5Ui,  :ö,  33  tj  K.  bis  23  u,  C^  2C.  Am  Schluss:  ^  ©etrucft 
gu  Strasburg  burd)  aJlartinum  |  g-Iacft  Jlnno  bomint.  a^lS.iTti. 
Um  den  Titel  4  schmale,  zusammenhangslose  Leisten,  die 
untere  HSxl9,  die  obere  6Sxl4,  die  dazwischen  gelegten 
Seitenleisteu  ca.  7;^xl  3  mm.  Die  untere  ist  zum  Teil  (horizontal) 
schraffiert  und  zeigt  drei  Putten;  zwischen  der  mittleren  und 
der  linken  ein  Schild  mit  zwei  Querbalken,  zwischen  der 
mittleren  und  der  rechten  ein  solcher  mit  drei  übers  Kreuz 
liegenden  Zwiebelpflanzen.  In  der  oberen,  vertikal  schraffierten 
Leiste  zwei  phantastische  Yogelgestalteu.  Die  linke  Seiten- 
ieiste  enthält  auf  weissem  Untergründe  ein  mit  dem  Knauf 
nach  unten  gekehrtes  Schwert  und  zwei  Stäbe,  die  drei  Teile 
in  Form  des  Andreaskreuzes  zusammengebunden.  In  der 
rechten,  schwer  zu  beschreibenden  eine  Eule.  —  Die  Ausgabe 
ist  bislang  unbekannt:  Weller  3;56S  meint  sie  offenbar,  aber 
seine  aus  einem  Butsch"schen  Katalog  übernommenen  dürftigen 
Angaben  sind  unbrauchbar,  ausserdem  ist  die  Ausgabe  an 
ganz  falscher  Stelle  (unter  152.5)  verzeichnet.  Exempl.  iu  Frank- 
furt (G.  Freytagb.)  u.  AVolfenbüttel.  2) 

3.  liier  (JI)riftIid)e  fc^rifft  be§  ©ble  |  ünb  C^-rnueftcn 
^artmunbt»  Don  C^roncnberg.  |  Sic  crft  nn  23a pft  £co  beg  | 
namcn»  ben  3c{)cnbcn.  |  Sic  anber  an  bie  iniDoncr  |  .^u 
(Sroncnbcrg.  |  Sic  brit  an  bic  23ettel  |  orbcn.  |  Sic  üierb 
an  3ac£i6  ]  tobeln.  |  SBittcmbcrg.  —  0.  0.  u.  J.  (1522;  in 
Nürnberg?).  16  BL,  d.  Rückseite  d.  Titels  u.  d.  1.  Bl.  leer. 
Signat.  21  ij,  51  üj,  ^  3C.  bis  S  itj  (die  Seite  (5  tij  trägt  keine 
Bezeichnung).    4''.  =  Panzer  II  1511   (mit  falscher  Angabe  d. 

')  Die  gesperrt  gedruckten  Stelleu  bedeuten  bei  dieser 
Ausgabe  Rotdruck. 

-)  Der  Nachdruck  ist  für  die  Strassburger  Drucker- 
sprache von  besonderem  Interesse;  ausserdem  insofern,  als 
die  Zahl  der  reformationsfreundlicheu  Strassburger  Drucke 
von  1522  mit  dem  Namen  des  Druckers  nur  gering  ist  (Ad, 
Baum,  13  zählt  deren  3  auf,  der  obige  fehlt). 


XXIV 


Blattzahl).  Weigel-K.  (Supplem.)  3071.  Exempl.  in  Augsburg, 
Berlin,  Dresden,  Giesseu,  Hamburg,  München,  Nürnberg- 
(Scheurlsche  B.),  Strassbarg,  Wolfenbüttel,  Zwickau. 


Zu  einem  Exkurs  nötigt  C.  Vorher  zu  den  i  Briefen 
noch  einige  Einzelbemerkungen. 

Zu  A:  Nur  der  Vollständigkeit  wegen  sei  eine  frühere, 
aus  ungenügender  Kenntnis  der  Schriften  Cr.'s  hervorgegangene 
Hypothese  erwähnt  (vgl.  Nebe  9 ,  Anm.  2),  wonach  der  Brief 
an  Leo  mit  dem  an  Hadrian  identisch  sein  soll ;  Cr.  hätte  vor 
der  Drucklegung  an  Stelle  des  inzwischen  verstorbenen  Lea 
den  Namen  Hadrians  eingesetzt.  Die  in  beiden  Papstbriefeu 
(S.  3Sf.  u.  120)  vertretene  Forderung  der  Türkenmission  ist 
von  besonderem  Interesse:  ob  hier  indessen  eine  selbständige 
Anregung  vorliegt,  wie  Plitt  (Einl.  in  d.  Augnstana  I  324)  an- 
nimmt, scheint  bei  dem  sonst  so  wenig  originellen  Schrift- 
steller wenigstens  zu  bezweifeln. 

In  B  wendet  sich  Cr.  zuerst  an  das  Volk.  Die  an  seine 
Unterthanen  gerichtete  Ermahnung  zeigt  den  Verfasser  nuch 
stark  in  der  Theorie  befangen :  im  Laufe  der  nächsten  Monate 
aber  sehen  wir  ihn  einen  bedeutsamen  sozialen  Gedanken 
in  die  Praxis  übersetzen  (vgl.  zu  VI).  Die  Schrift  ist  vor  der 
Zeit  abgefasst,  wo  Oekolampad  die  Kaplanstelle  auf  der  Ebern- 
burg autrat:  dass  die  von  diesem  vorgenommene  und  auch 
von  Hartmuth  gebilligte  Umgestaltung  des  Burggottesdienstes 
(Verlesung  der  Episteln  und  Evangelien  in  deutscher  Sprache) 
alsbald  nach  Cronberg  übertragen  wurde,  darf  als  wahrschein- 
lich gelten. 

Zu  C :  Die  häufig  begegnende  Bezeichnung  „An  die  vier 
Bettelorden"  findet  sich  erst  in  den  Lutherausgaben.  Dass 
Cr.  sämtliche  Bettelorden  gemeint  hat,  ist  sieher;  ebenso 
wahrscheinlich  aber,  dass  das  Schreiben  zunächst  durch  das 
ihm  vor  Augen  liegende  Treiben  der  drei  in  Frankfurt  ver- 
tretenen, der  Karmeliter,  Franziskaner  und  Dominikaner,  hervor- 
gerufen ist.  Der  Versuch,  die  von  anderer  Seite  leidenschaftlich 
bekämpften  Bettelordeu  durch  eine  „brüderliche  Ermahnung'' 
zu  gewinnen,  war  wohl  noch  nicht  gemacht  worden  (vgl. 
Nebe  1). 

Zu  D :  Ueber  Cr."s  Verhältnis  zu  Köbel.  der  später  zum 
Katholicismus  zurückkehrte,  ist  Näheres  nicht  bekannt.  Für 
Cr.  scheint  seine  Presse  nicht  gearbeitet  zu  haben. ')  Viel- 
leicht ist  der  Brief  erst  später  als  die  drei  andern  in  die 
Druckerei  befördert;  der  eigenartige  Titel,  der  zunächst  von 
drei  Schriften   spricht  und  dann  vier  aufzählt,   könnte  damit 

^)  Ueber  seine  Thätigkeit  als  Buchdrucker  vgl.  F.  W. 
E.  Roth,  4.  Beiheft  d.  Centralbl.  f.  BibliotheksMesen  1SS9. 


XXV 

in  Zasammenhang  stehen:  ausserdem  würde  andernfalls  D  doch 
am  passendsten  vor  oder  nach  dem  mit  ihm  zusammenge- 
hörigen Stück  B  seine  Stelle  erhalten  haben. 

Exkurs. 

Luthers  Verhältnis  zu  Cronbergs  Schreiben  an  die 
Bettelorden.  Entstehung  der  Fabel,  Luther  hätte 
sich  des  Pseudonyms  Cronberg  bedient. 
Schon  oben  (S.  XVI  u.  Anm.  2)  wurde  bemerkt,  dass  Luther 
auf  der  "Wartburg  eine  Copie  von  Cronbergs  Schreiben  an  die 
Bettelordeu  erhielt.  Die  Herausgeber  der  Werke  Luthers  sind 
nun  auf  eine  von  Luthers  Hand  geschriebene  Ausfertigung 
gestossen,  die  aber  Cr.'s  Namen  trug;  sie  schliesseu,  Luther 
sei  der  Verfasser  und  habe  ein  Pseudonym  gebraucht.  In 
der  Jenaer  Ausgabe  Bd.  II  flööS)  Seite  70  fRücks.;  ff.  und 
der  "Wittenberger  Bd.  IX  (1559)  Seite  143  (Päicks.)  ff.  wird 
die  Schrift  als  ein  Werk  des  Reformators  abgedruckt.  ^')  In 
Wahrheit  liegt  die  Sache  so,  dass  Luther  sich  mit  dem  Ge- 
danken einer  Verüffentlichung  getragen  und  zu  dem  Zweck 
die  Schrift   mit  manchen  Aenderungen   abgeschrieben  hat.  ^) 

')  Die  Vorbemerkung  lautet:  2iefc  (^f)rtftlidH' (^'rnmmnig 
an  bie  üier  ^ettclorben,  i)at  X.  d)l.  feltgcr  gcbcd)tni§,  )elb§  iboö) 
alfo,  ba§  man»  nid)t  uicrrfcn  fan)  gcfteüct,  unc  fein  eigen  £-»anb= 
fd)rifft  augnunfet  (bie  all{)ie  bei)  einer  erb  am  '4-^erfon 
äufinbenj  2erbatb  er»  and)  unter  ein»  anbcrn  "^itamcn,  nemlict) 
§artmut§  öon  (5ronbcrg,  frciltd)  nicftt  on  ürfad),  ^at  laffen  auv= 
gel)en.  So  die  Jenaer  A.  Die  Witt,  hat  die  gesperrt  gedruckten 
"Worte  fortgelassen. 

'■')  Am  24.  März  1522  (Enders  III  499),  also  einige  "Wochen 
nach  Absendung  des  Briefes  an  Cronberg,  in  dem  er  von  der 
ihm  zugegangenen  Copie  der  obigen  Schrift  spricht,  schreibt 
er  Spalatin :  Mitto  ad  te  literas  has  Hartmanni  de  Cronberg 
hoc  nomine,  ut  tuo  eonsilio  excudeudas  remittas  ad  nos  alia 
manu  descriptas.  Nara  nostri  eas  contempserunt  nimio .  ut, 
nisi  tuum  nomen  et  eonsilium  praetexam,  commode  vulgare 
non  possim.  Ich  halte  es  für  sicher,  dass  Luther  seine  Um- 
arbeitung der  Schrift  an  die  Bettelorden  gesandt  hat:  Spalatin 
soll  eine  neue  Abschrift  anfertigen  lassen  und  von  sich  aus 
den  Wunsch  der  Verüffentlicliung  aussprechen.  Der  Plan  der 
Einzelausgabe  ist,  vermutlieh  wegen  des  Erscheinens  der 
„Drei  Christlichen  Schriften",  nicht  verwirklicht  worden.  Es 
scheint  übrigens,  dass  er  von  Spalatin  angeregt  worden  war; 
denn  Luther  setzt  stillschweigend  seine  Beistimmung  voraus. 
Vielleicht  war  überhaupt  Spalatin  derjenige,  der  Luther  die 
Copie  (samt  der  des  Kaiserbriefes)  zugesandt  liatte.  —  Spangen- 
bergs Bemerkung  (II4s1j):  Sie  ermanung  be§  von  (^'ronbergg 
an  bie  -i  Settelorben ,  I)at  Xoct.  ßutf)er  covrigirt,  imD  ettiia§ 


XXVI 

In  einen  weiteren  verhängnisvollen  Irrtum  verfällt  Job.  Caspar 
Sagittarius,  der  Heransgeber  der  Alteuburger  Ausgabe:  In 
Band  II  (1661)  S.  84ijff.  druckt  er  die  Schrift  nach  der  Jen. 
Ausgabe  ab  und  teilt  dann  S.  247"  mit,  ihm  sei  inzwischen 
von  dem  fürstlich  sächsischen  Hof-  und  Justizienrat  Hans 
Dieterich  von  Schönberg  auf  Mittelfrohne  eine  Schrift  ein- 
gehändigt, die  unter  Cr.'s  Namen  ausser  der  Schrift  an  die 
Bettelordeu  noch  drei  weitere  enthalte;  da  Luthers  Verfasser- 
schaft bei  der  genannten  Schrift  für  ihn  feststeht,  schliesst  er, 
Luther  hätte  auch  die  drei  andern  verfasst.  Somit  druckt 
er  nach  dem  Exemplar  [einem  von  Ausg.  3]  S.  247 äff.  auch 
diese  als  Erzeugnisse  Luthers  ab.  Noch  während  des  Druckes 
des  Bandes  wird  ihm  sein  Irrtum  klar;  auf  der  letzten  Seite 
sucht  er  sich  in  einer  Berichtigung  aus  der  Affäre  zu  ziehen: 
die  drei  Stücke  gehörten  Cronberg,  das  vierte  —  die  Schrift 
an  die  Bettelorden  —  sei  von  Luther  durchkorrigiert.  Noch 
Seckeudorf.  der  die  Berichtigung  wohl  übersehen  hatte,  ist 
sich  über  die  Angelegenheit  nicht  klar  (vgl.  1225a  u.  ^).^) 
Unter  C'ronbergs  Namen  bietet  zuerst  die  vier  Stücke  die 
Leipziger  Ausgabe,  Bd.  XVIII  (17.32)  S.  21.5 ff.  Danach  die 
Hallische,  Bd.  XV  (1745)  S.  1955  ff.  ^)  Diese  liegt  dem  Münchschen 
Abdruck  (II  No.  100—103)  zu  Grunde,  der  somit  hinsichtlich 
der  Schrift  an  die  Bettelorden  den  inzwischen  natürlich 
noch  mehrfach  entstellten  Text  der  Lntherschen  Ueber- 
arbeitung,  hinsichtlich  der  drei  andern  Schriften  den  der 
3.  Ausgabe  bietet. 

Die  Abweichungen  der  Lutherschen  Bearbeitung  sind 
unter  dem  Text  verzeichnet  worden  und  zwar  nach  der 
Witt.  A.  Dass  der  Abdruck  in  der  Jenaer  A.  der  ältere  ist, 
wusste  ich  damals  noch  nicht.  Eine  nachträgliche  Vergleiehung 

für(5er  gefa)')ct,  ünnb  bod)  ):i(^t§  bcfto  Irentger  inner  .\>crrn 
§artmiit§  5camcn  in  Trucf  au§gc^cn  (äffen  ist  ein  ungenauer 
Abklatsch  der  citierten  Vorbemerkung  in  Luthers  Werken; 
dass  übrigens  Luther  die  Drucklegung  von  1  besorgt  hätte, 
ist  durch  nichts  zu  erweisen,  sondern  zunächst  an  Cr.  selbst 
zu  denken. 

1)  Erwähnung  verdient,  dass  noch  1601  ein  Schriftsteller 
sich  mit  dem  Pseudonym  Hartmut  von  Cronberg  maskiert, 
der  Verfasser  folgenden  Buches:  Übel  eingenommener  Be- 
richt Caroli  Bunvisii  vom  rechtmässigen  Pietismo  (Weller. 
lex.  pseudon.  S.  131).  Cr.'s  Namen  mit  einem  Buch  anscheinend 
pietistischer  Richtung  in  Verbindung  gebracht  zu  sehen  ist 
mteressant  genug. 

*)  Bei  der  Schrift  an  die  Bettelorden  giebt  sie  ein  falsches 
Datum  an  (25.  Juni  statt  25.  Januar),  was  ich  deshalb  erwähne, 
weil  der  Irrtum  in  Rankes  Gesch.  d.  Ref.  (IP  S5  Aum.  1)  über- 
gegangen ist. 


XXVII 

hat  ergeben,  dass  bis  auf  einige  wenige  Stellen')  sämtliche 
Varianten  der  Wittenb.  A.  sich  —  buchstabengetreu  —  schon 
in  der  Jenaer  finden.  Die  Gründe  der  von  Luther  vorge- 
nommeneu Aenderungen  sind  verschiedenartig:  sie  siud  teils 
theologischer,  teils  rein  menschlicher  Art  (Ablehnung  über- 
triebener Lobeserhebungen);  weitaus  die  Mehrzahl  soll  stilis- 
tische und  überhaupt  sprachliche  Mängel  beseitigen.  Luther 
erkennt  die  grossen  äusseren  Mängel  der  Leistuug,  aber  die 
christliche  Gesinnung  des  Verfassers,  der  er  in  seinem  Missive 
das  grösste  Lob  spendet  (Erl.  A.  .53, 120),  erscheint  ihm  wichtig 
genug,  selbst  die  bessernde  Hand  anzulegen  und  für  die  Schrift 
gegenüber  seiner  sich  ablehnend  verhaltenden  Umgebung  ein- 
zutreten. Ob  Luthers  Ueberarbeitung  und  seine  Vorlage  noch 
vorhanden  sind,  war  nicht  zu  ermitteln.  Leider  ist  auch  un- 
gewiss, obAmsdorf,  Aurif;iber  oderEorarius  die  Vorbemerkung 
der  Jenaer  Ausgabe  abgefasst  hat.  Dass  die  Vorlage  Luthers 
der  des  Lotterschen  Druckers  ganz  nahe  gestanden  hat,  er- 
giebt  sich  ohne  weiteres. 

V.  Autwort  auf  Luthers  Missive  und  die 
Bestallung.  (S.  61). 

Die  unten  verzeichneten  vier  Drucke  haben  vor  diesen 
beiden  Schriften  noch  Luthers  Missive,  zuletzt  in  d.  Erl.  A.  58, 
No.  45  (S.  120  f.)  gedruckt.  Dort  sind  auch  die  nach  Luthers 
Tode  erschienenen  Abdrucke  der  Schrift  und  ihrer  lateinischen 
Uebersetzung  aufgeführt.  Enders  (III  No.  494)  fügt  Obsopaeus, 
farrago  ep.  Luth.  hinzu.  Hier  sei  noch  nachgetragen  Münch 
II  No.  104  (nach  Walch)  und  J.  C.  Dietericus,  epistola  Lntheri 
ad  Hartmuthum  a  Cronberg  (Marburg  1640),  ein  zwei  Nach- 
kommen Cr.'s  gewidmeter  Abdruck  mit  einem  von  unfruchtbarer 
Gelehrsamkeit  strotzenden  Kommentar  (Exempl.  in  Giessen). 
Der  deutsche  Text  beruht  in  den  erwähnten  Neudrucken  auf 
der  Wittenberger  Ausgabe  (4),  einem  Nachdruck,  dem  aber 
«ine  Durchkorrigierung  des  Lutherbriefes  vorausgegangen  ist. 
Die  Varianten  von  1  und  .'!  (nach  meiner  Zählung)  giebt  Enders 
zu  III  No.  404.  Von  niemandem  herangezogen  ist  bislang 
die  Ausgabe  2,  die  durch  mehrere,  gegen  Georg  und  den 
Kurfürsten  von  Sachsen  gerichtete  Interpolationen  Cr.'s  be- 
sonderes Interesse  erweckt  (vgl.  meinen  Aufsatz  ,.II.  v.  C.  als 
Interpolator  des  von  Luther  au  ihn  gerichteten  Missives"  in 
Briegers  Z.  f.  K.-G.  1S9S,   lOti— 203).    Der  betreffende  Band 


')  Zu  S.53,  Anm.  1):  Kein  Abs.  —  Zu  Anm.  25:  guabc  und 
§ü(ff.  —  Zu  S.  54,  Anm.  2:  Kein  Abs.  —  Zu  Anm.  11  :  i\e= 
fe^cn.  —  Zu  S.  56,  Anm.  12:  Don  bcm.  —  Subscr.:  '2:5Üum 
Samftng ,  Conuersionis  Pauli ,  Anno  Do=  |  mini  M.  D.  XXII. 
Die  wenigen  sonstigen  Verschiedenheiten  s.  im  krit.  Apparat. 


XXVIII 

der  Weimarer  A.  steht  noch  aus.  —  Man  nimmt  gewöhnlich 
an,  Luther  habe  das  Schreiben  von  Wittenberg  aus  an  Cr. 
gerichtet.  Da  es  Cr.  aber  durch  Hans  v.  Berlepsch,  den  Schloss- 
liauptmann  der  Wartburg,  zugeht,  scheint  die  Abfassung  noch 
auf  ihr  erfolgt  zu  sein,  also  ungefähr  Ende  Februar  oder  Anfang 
März  (am  2S.  Februar  war  Luther  noch  dort ,  vgl.  Enders  III 
S.  295  f.).  Luthers  Worte,  er  habe  „sich  jetzt  gen  Wittenberg 
gemacht",  sind  nicht  auf  sein  Eintretfen  dort,  sondern  auf 
seinen  Aufbruch  von  der  Wartburg  zu  beziehen.  Ueber  die 
äussere  Veranlassung  zu  dem  Schreiben  ist  das  Nähere  S.  XVI 
Anm.  2  gesagt.  Die  Uebermittlung  des  Briefes  scheint  sich 
verzögert  zu  haben  und  jedenfalls  erst  nach  Mitte  März  er- 
folgt zu  sein.  Denn  in  die  Mitte  März  fällt  Cr. 's  erster  Handel 
mit  Meyer  (VII  A — C).  Dass  er  seineu  säch.sischen  Freunden 
darüber  Mitteilung  gemacht  hat,  darf  als  sicher  angenommen 
werden.  Nun  berichtet  er  in  seinem  Brief  vom  15.  IV.  au 
Doltz  und  Spalatin  (Schlegel,  vita  Spal.  204 f.)  von  Luthers 
Brief  und  seiner  (am  Tage  vorher  abgeschlossenen)  Antwort, 
erwälmt  aber  jene  Märzereignisse  mit  keiner  Silbe.  Das  be- 
rechtigt zu  dem  Schlnss,  dass  der  Brief  Luthers  erst  nach 
diesen  Ereignissen  eingetroffen  ist.  Dafür  kann  auch  seine 
Bemerkung  in  dem  Antwortschreiben  sprechen,  ihm  sei,  nach- 
dem er  sein  Schreiben  aufgesetzt  hätte  und  willens  gewesen 
sei  es  abzuschliessen .  „erst"  Luthers  Schrift  zugekommea 
(6.3,  19  f.). 


Cr.'s  Antwort  trägt  das  Datum  Montag  nach  dem  heiligen 
Palmtag  (14.  April).  Die  Bestallung  ist  erst  später  geschrieben: 
wie  Seckendorf  (I  225t''\  aus  den  schedae  Dolzigianae  mitteilt, 
sandte  Cr.  am  2!(.  Mai  an  Doltz  ein  Exemplar.  —  Dass  die 
Bestallung  als  Belehrung  für  Sickiugens  Krieger  in  der  Trierer 
Fehde  geschrieben  sei  (Nebe  15),  ist  unwahrscheinlich,  da  die 
Fehde  erst  am  27.  August  angesagt  wurde.')  Dass  sie  für 
wirkliche  Kriegsleute  und  deren  Familien  abgefasst  ist,  macht 
die  Einkleidung  wahrscheinlich.-)  Vermutlich  wendet  sich 
Cr.  darin  zunächst  an  die  in  seinem  Sold  stehenden  und 
weiterhin  an  alle  Krieger  der  Welt.  Bei  dieser  Auffassung 
ist  die  Schrift  die  Ergänzung  zu  den  Statuten  der  Cronbergi- 


0  Allerdings  begannen  die  Werbungen  weit  früher 
(vgl.  LTmaun  247). 

2)  Aehnliche  Gedanken  äussert  Cr.  in  IX  (102.  I(i3);  be- 
zeichnenderweise wendet  er  sich  dort  an  die  Schweizer  Eid- 
genossen. Schon  hier  sei  bemerkt,  dass  bereits  Eberlin  von 
Günzburg  in  seinem  an  die  Eidgenossenschaft  gerichteten  \ii. 
Bundesgenossen  mehrfach  von  Christus  als  dem  göttlichen  Haupt- 
mann gesprochen  und  deu  Vergleich  weiter  ausgeführt  hatte. 


XXiX 

sehen  Brüderschaft,  die  zunächst  für  Cr.'S  Unterthanen  be- 
rechnet ist.  gleichzeitig  aber  auf  Nachahmung  an  anderen 
Orten  rechnet  (75,  28  f.).  Janssens  Urteil  (II  233),  der  gelegent- 
lich der  „Bestallung"  von  einer  an  Geisteskrankheit  streifenden 
Schwärmerei  Cr.'s  spricht,  thut  ihm  Unrecht.  Die  Schrift 
zeigt  vielmehr  Cr.'s  Geschick  für  vulkstümliche  Darstellung; 
zweckmässiger  und  verständlicher  konnte  nicht  leicht  ein 
Kriegsmann   über  religiöse  Dinge  zu  Kriegsleuten  sprechen. 


Verzeichnis  der  Drucke. 

1.  (^M)n  miffiue  alle  ben,  fo  ]  oon  iDcgc  bc§  inortt 
gotte§  bcrfoI=  |  gintg  h)ben  tnHtlnc^,  Don  boc-  \  tor  SÖlartin  fiut^er 
an  ben  |  C^Tcnueften  .s^artlmüt  |  Don  (ironberg  gefcf)ri  |  ben,  Du 
Dff  btefelbig  |  .'öartnnlt  Don  1  (ivöbcrg»  ant  1  lüurtt.  ||  H  @ie 
tocrbe  Dcö  Don  mei]nc§  nä=  |  meng  liegen,  Dfe  ber  Dcrfamlunng  | 
ftoffcn  [Job.  1(5,2],  toelc^ei"  Derf)arret  Dn^  511  |  bcm  cnbe,  ber 
tourbt  feütg  [Matth.  24,13].  —  Titel  in  Eint".,  beschrieben  bei 
von  Dommer,  Lutherdr.  S.  267  No.  1 54,  facsimiliert  von  Bntsch 
I  Taf.  69.1)  14  Bl.,  d.  Eücks.  d.  Tit.  u.  d.  1.  S.  leer.  Sign. 
2t  tj,  51  itj,  2?,  S3  ü,  2?  iii,  C^  C^  tj,  C^  iij,  (S  iitj.  4".  Der  Drucker 
„5unt  ©tcinburcf"  -')  ist  "Wolf  Köpfel.  =  Panzer  II 1321,  Weigel- 
K.  1477,  V.  Dommer,  Lutherdr.  272,  Enders  (III  No.  494)  No.  2. 
Exempl.  in  Hamburg,  München  u.  d.  Scheurlschen  Bibl.  Ver- 
anstaltet ist  die  Ausgabe  von  Cr. 

2.  (l-\)n  mifiiuc  alle  ben  fo  Don  megen  |  be§  niortt 
gotte§  Derfolgüg  Ii)ben  tr^ftlid),  Do  1  boclor  Älcartin  £utl)er  an 
ben  G-renneften  1  £">arttmnt  Don  (Ironberg  gefd)ribcn,  Dn  ]  Dff  bie 
felbtg  .sltarttmüt  Don  (^ron  |  berg§  antiüurtt.  ||  ^  @te  werbe  ürf) 
Don  mei)ne§  nänten§  loege,  Dfe  ber  i  Dcrfamlüg  ftoffen,  nielc^er 
Derl)arret  ünß  ^u  beni  en  |  be,  ber  inurbt  fellig  [ohne  Punkt]  — 
Keine  Titeleinfassung.  Zweite  Ausgabe  Köpfeis,  in  der  Seiten-, 
fast  überall  auch  iu  der  Zeilenfüllung  mit  1  stimmend.  Bogen 
VI  und  2?  sind  neugesetzt,  von  (S  j  an  ist  der  Satz  stehen  ge- 
blieben (Näheres  Z.  f.  K.-G.  1^9S,  S.  201  Aum.)  =  Weller  2172, 
Enders  No.  3.  E.Kempl.  in  Basel  u.  Rostock.  Auch  diese 
Ausgabe  ist  auf  Cr.'s  Betreiben  hergestellt.    Beide  sind  — 


1)  Zu  Grunde  liegt  allerdings  bei  Butsch  ein  Druck  des 
Matthias  Hupfulf;  das  Monogramm  im  Schilde  ist  wegzudenken. 
M.  H.  hat  schon  151fi  von  demselben  Stock  gedruckt  (nach 
V.  Dommer).  1 522  hat  ihn  auch  Joh.  Prüss  bei  seiner  Aus- 
gabe des  „alten  u.  neuen  Gottes"  [in  meinem  Neudruck  Nr.  6] 
benutzt. 

2)  Es  ist  der  Name  des  Köpfeischen  Hauses  (Ad.  Baum, 
22  Anm.  1 ). 


XXX 

gegen  Baum,  Cap.  u.  B.  202  —  schon  1522  erschienen,  denn 
Herzog  Georgs  Brief  an  Luther  vom  30.  Dez.  1522  (Enders 
IV  ü03)  setzt  beide  voraus.  Der  Druck  der  zweiten  dürfte 
spätestens  in  der  Mitte  des  Monats  beendigt  gewesen  sein^ 
die  erste  muss  kurz  vor  ihr  die  Presse  verlassen  haben  (vgl 
den  erwähnten  Aufsatz  S.  200  f ). 

3.  (Jtn  mifftue  alln  ben  |  fo  bon  lüegen  be§  tnort 
gottc§  I  öerfolgung  leiben  txb^Üxd)  bo  |  '3)DctDr  2}Jarttn  2uü)tt 
an  I  ben  ©rnfeften  ytii'tn^i't  I  bon  (^ronberg  gefd)ri  1  ben,  tonb 
auff  bie  _iel=  |  big  S>artmüt  Ho  1  6rcberg§  ant=  I  tturt.  ||  •]  ®t) 
aerben  eüd}  üon  mct)=  i  ne»  nantenS  toegen,  Stufe  ber  |  nerfams 
lung  ftoffen,  inelc^er  j  neriiaxTet  bife  ^u  bem  enbe,  ber  |  teirt  feiig. 
—  0.  0.  u.  J.  10  Bl.,  d.  1.  S.  leer.  Sign,  a  tj,  a  üj,  b,  b  tj,  c,*) 
cij,  ciij.  4".  Cr. 's  Antwort  beginnt  61^(Z.  18),  die  Bestallung- 
c  2b  (Z.  17).  =  Panzer  II 1322,  Enders  Xo.  1.-)  Ex.  in  München. 
Der  Druck  scheint  aus  der  Offizin  Melchior  Rammingers  in 
Augsburg  hervorgegangen  zu  sein;  wenigstens  entspricht  der 
Titelholzschnitt  dem  bei  von  Dommer,  Lntherdr.  S.  269,  Bord. 
160,  Absatz  beschriebenen  Rammingerschen.  3  ist  ein  Nach- 
druck von  1  und  vermutlich  um  die  Wende  des  Jahres  gedruckt. 

4.  6i)n  mifiiue  nllen  !  ben,  ßo  üdu  tnegen  be§  tuort 
got  I  te§  üerfolgung  lenben  tnS'tUc^,  I  üon  X.  2)iartin  iiut^cr  | 
an  ben  G-renoeftenn  |  Ä^arttmutt  üonn  [  Gvonberg  ge-  |  fc^rtebcn.  || 
Slnttmortt  i3arttmutt§  üon  |  Gronberg.  |1  @ebrucft  ^u  aBtttem^ 
Berg,  i  1922!^  —  Druck  von  Joh.  Grunenberg  in  Wittenberg, 
dessen  Druckerzeichen  (ein  verschlungenes  J  G)  sich  unten 
auf  dem  Holzschnitt  befindet.  Titel  in  der  bekannten  Ein- 
fassung mit  der  Bücherpresse  (=  v.  Dommer,  S.  235  No.  71, 
facsimiliert  bei  Butsch  I  Taf.  89).  10  Bl.  Sign.  512,  «13,  J8, 
SB  2,  23  3,  23  4.  4".  Cr.'s  Antwort  beginnt  b  2^  die  Bestallung 
umfasst  die  beiden  letzten  Blätter.  =  Panzer  II 1320,  Weigel- 
K.  1476,  V.  Dommer  271,  Enders  No.  4.  Exempl.  in  Göttingen 
(doppelt),  Hamburg,  Heidelberg,  Jena,  Wolfenbüttel.  Zu 
Grunde  liegt  1.  Luther  erwähnt  den  Druck  bereits  in  seiner 
Antwort  an  Herzog  Georg  vom  3.  Jan.  1523  (Erl.  A.  53,  No.62). 

Spätere  Drucke  von  Cr.'s  Antwort:  Witt.  A.  VI  366 
(nach  4),  Leipz.  XVIII  230,  Walch  XV  No.  508,  Münch  II 
No.  105.  Enders  III  No.  511  (Text  von  3  mit  den  Varianten 
von  1). 

Die  Bestallung  verdankt  ihren  Neuabdruck  dem  zufälligen 
Umstand,   dass    sie  in   der  Flugschrift  hinter  Cr.'s  Antwort 


1)  Dass  von  b  ij  sofort  zu  c  übergegangen  wird ,  erklärt 
sich  aus  der  Vorlage  (1),  von  der  der  Drucker  bereits  Bogen 
(S  vor  sich  hatte. 

-)  Seine  Bemerkung  „Herausgeber  ist  Cr."  ist  nicht 
richtig. 


XXXI 

stellt:  Witt.  A.  \T368  (ebenfalls  nach  4),  Leipz.  X^^II  233, 
Walch  XV  No.  509,  Münch  II  No.  106,  Thelemann  (stark 
modernisiert)  S.  33  f. 

Über  zwei  mit  V  (und  VI)  in  Beziehung  stehende 
Briefe  Luthers  (Enders  III  54o.  542). 

Luther  schreibt  an  Spalatin  (Enders  III  No.  540):  Literas 
Cronobergii  inter  Chartas  nondum  quaesivi.  Habebis  autem 
eas  excusas  ex  Argentina,  sie  enim  mihi  ipse  simul  scribebat. 
Enders  setzt  den  Brief  überzeugend  ungefähr  in  den  Anfang 
Juni  1522.  Auch  darin  ist  ihm  beizustimmen,  dass  der  von 
Luther  noch  nicht  hervorgesuchte  Brief  Cr.'s  Schreiben  vom 
14.  April  gewesen  sei.  Es  ergiebt  sich  also,  dass  Cr.  die 
Drucklegung  von  V  bereits  im  Frühjahr  ins  Auge  gefasst  hatte. 

Die  Mitteilung  Cr.'s  von  dem  geplanten  Strassburger 
Druck  ist  aber  nicht  schon  gleichzeitig  mit  dem  Antwort- 
schreiben vom  14.  April  erfolgt,  obwohl  das  sie  simul  scribe- 
bat zunächst  diese  Auffassung  nahelegt.  War  doch  die  in 
V  mitgedruckte  Bestallung  damals  noch  gar  nicht  abgefasst. 
Die  Mitteilung  ist  Luther  offenbar  erst  ungefähr  am  5.  Juni 
zugegangen,  wo  er  Spalatin  (Enders  III  542)  schreibt:  Hart- 
man a  Cronberg  nuntium  apud  me  hie  habet  cum  literis.  Da 
Cr.  am  29.  Mai  Doltz  die  Bestallung  und  die  Statuten  der 
Cronbergischen  Brüderschaft  sendet  und  „omnia  Lutheri  cen- 
surae  subicit",  liegt  es  nahe  anzunehmen,  dass  damals  —  viel- 
leicht durch  denselben  Boten  —  auch  Luther  diese  Schriften 
erhielt  und  zugleich  die  Mitteilung,  Luthers  Missive  und  seine 
Antwort  samt  der  Bestallung  würden  in  Strassburg  gedruckt 
werden. 

Hieraus  folgt :  In  No.  542  spricht  Luther  von  einem  ver- 
loren gegangenen  Brief  Cronbergs,  der  die  obige  Mitteilung 
enthielt  und  wahrscheinlich  zwei  Beilagen  (die  Bestallung  und 
die  Statuten)  hatte.  Dann  folgt  in  einem  verloren  gegangenen 
Brief  die  Bitte  Spalatins  um  Uebersendung  des  Cronbergschen 
Schreibens  vom  14.  April. >)  Hierauf  in  No.  540  Luthers  Be- 
merkung, er  habe  den  Brief  noch  nicht  hervorgesucht.  Also 
540  ist  nach  .^42  anzusetzen;  statt  „ungefähr  Anfang  Juni", 
wie  bei  Enders  die  Datierung  lautet,  muss  es  heissen:  „nach 
dem  5.  Juni". 


^)  Der  etwaigen  Annahme,  Spalatin  hätte  den  kürzlich 
eingegangenen  Brief  Cr.'s  verlangt,  widerspricht  Luthers  „non- 
dum quaesivi",  das  sich  tmgezwungen  nur  auf  einen  vor 
längerer  Zeit  erhaltenen  und  inzwischen  verkramten  Brief 
beziehen  lässt.  Die  Bestallung  und  Luthers  Missive  kannte 
Spalatin  vielleicht  durch  Doltz,  denn  auch  von  dem  letzteren 
fand  sich  eine  Ausfertigung  im  Doltzschen  Nachlass  (Schlegel, 
vita  Spal.  61  Anm,). 


XXXII 

VI.    Statuten  der  Himnilisclien  (Cronbergischen) 
Brüderschaft.  (S.  74). 

Dieses  seiner  Zeit  nicht  gedruckte  Schriftstück  ist  fiir 
Cr.'s  soziales  Wirken  so  bedeutsam,  dass  sein  Abdruck  ge- 
rechtfertigt erschien.  In  Ilartmuth  vermutete  den  Verfasser 
zuerst  T.  W.  Eöhrich  (Nieduers  Z.  f.  bist.  Th.  1S60,  14),  weil 
au  einer  Stelle  (7.5,  4)  die  Einwohner  Croubergs  genannt  werden; 
Keller  stimmte  bei  (D.  Ref.  u.  d.  alt.  Reformpart.  ."182,  Anm.  2). 
Die  Vermutung  ist  richtig:  nicht  nur  der  Stil  spricht  für  seine 
Verfasserschaft,  sondern  auch  die  noch  nicht  beachtete  Notiz 
Seckendorfs  aus  den  schedae  Dolzigianae  (1225^):  1522  d. 
29.  Maj.  Dolzigio  mittit  [seil.  Cronebergins]  instructionem 
Evangelicam  .  .  .  (eine  Scftallung)  .  . .,  ut  et  fraternitatis  Crone- 
bergicae  noviter  ordiuatae  statuta,  quae  omnia  Lutheri  cen- 
surae  subicit.')  Röhrich  giebt  als  Abfassungszeit  „1522  vor 
Pfingsten"  an ,  da  zu  Pfingsten  nach  den  Statuten  die  Unter- 
stützungskasse ins  Leben  treten  soll;  Keller  (375)  die  ersten 
Monate  des  Jahres  1522.  Da  die  Sendung  am  29.  Mai  abging 
und  Pfingsten  auf  den  8.  Juni  fiel,  scheinen  die  Statuten 
(ebenso  wie  die  Bestallung)  erst  im  Mai  entstanden  zu  sein, 
zumal  Cr."s  Brief  an  Doltz  und  Spalatin  vom  15.  April  von 
beiden  noch  nichts  erwähnt. 

Rührichs  Abdruck  (a.  a.  0.  26 — 28),  bislang  der  einzige, 
ist  hier  wiederholt.  Seine  unvollständige  Angabe ,  er  habe 
eine  in  der  Kirchenbibliothek  zu  Basel  aufbewahrte  Aus- 
fertigung benutzt,  die  am  Schluss  die  von  Capitos  Hand  stam- 
mende Bezeichnung  „Jptmmclid)  33rübcrli:^fltft "  ^)  trage  (26, 
Anm.  39) ,  vermochte  das  Schriftstück  bis  zum  Beginn  der 
Drucklegung  nicht  wieder  aus  Licht  zu  fördern.  Nachträglich 
fand  ich  es  in  den  Basileenses  Antiquitates  Ecclesiasticae, 
dictae  Gernlerianae,  Tom.  I,  p.  5.  6.  Die  Vergleichung  hat 
leider  ergeben,  dass  der  Abdruck  an  manchen  Stellen  kein 
buchstabengetreuer  ist.  Ich  sehe  jedoch  von  den  orthogra- 
phischen Varianten  ab  und  verzeichne  nur  die  weitergehenden : 

S.  74-,  Z.  14  (Anm.  2)  Serben  (wie  verbessert).  Z.  18  iücr= 
ben  statt  morbcn.  S.  75,  Z.  22  33Iciid)cnbac^3)  statt  2?Icnbcnbac^. 
Z.  34  (Anm.  3)  tnaS  (statt  inaß).  S.  7G,  Z.  1  (Anm.  I)  dlat. 
Z.  8  f)elige  statt  feltge.    Z.  9  (Anm.  8)  ncvljcvrt.    Z.  16  f.  (Anm.  5) 


•)  Ein  Urteil  Luthers  ist  nicht  bekannt. 

*)  Genauer:  s^imclfc^  brubcrfc^afft. 

^)  Vermutlich  identisch  mit  dem  Bleigenbach,  dessen 
Weingarten  von  Peter  Tendel  in  der  Beschreibung  der  Be- 
lagerung Croubergs  erwähnt  wird  (Münch  111  S.  28).  Der 
ebenfalls  als  Vorsteher  genannte  Pfarrer  ist  sicher  derjenige, 
dem  Cr.  nach  dem  beigefügten  Brief  (Seckendorf  I  226")  da- 
mals gestattet  hatte,  ut  ancillam  suam  in  matrimonium  duceret; 
sein  Name  war  nicht  zu  ermitteln. 


xxxin 

■war  mein  Austoss  berechtigt,  Rührich  hat  eine  ganze  Zeile 
fortgelassen:  irelltc^eS  :^iimmeUifd)cn  <iiatter§  barm!^er§igfet)t 
jo  grofe  tft,  ba§  er  fcimnen>  feiner  fünbenlialben  etc. 

Die  betreffende  Ausfertigung  dürfte  Cr.  Capito,  mit  dem 
er  auch  sonst  korrespondiert  hat  (vgl.  Baum,  Cap.  u.  B.  84  u. 
86  Anm.  1),  selbst  zugestellt  haben. 

Die  Beeinflussung  durch  Luther  ist  auch  hier  nicht  zu 
verkennen.  Aus  der  Schrift  an  den  christlichen  Adel  sei 
folgende  Stelle  (Neudrucke  No.  4  S.  60  =  W.  A.  VI  452,  31  ff.) 
ausgehoben:  „^dj  rcbc  and)  luin  ben  Brubcrfc^afften,  bari)nnen 
man  ablaB,  3)fe^  bnnb  gultc  luercf  aufstcDÜet.  l^tebcr  bu  {)aft 
in  ber  tauff  ein  brubcrf d^af ft  mit  C^Ijtifto,  allen  engcln, 
I)ei)ügcn  nnb  (J^riften  anff  erben  angefangen,  f)alt  bte  felben  ünnb 
ti)n  \)i)x  gnug,  feo  ftcift»  O^nig  &rubcrfd)afftenn,  tafe  bte  anbern 
g(et)ffen  inie  fic  tooUenn,  fjo  fein  fie  gleich  löte  bie  ^al  Pfennig 
gegen  bte  gnlben.  2Bo  aber  ein  folt^e  inere,  bie  gelt  3U= 
fammen  gebe,  arme  leut  .^ufpenfeen  ober  fonft  nemanb 
3ul)elffen,  bie  inere  gut,  bnnb  f)et  nf)r  abla?  mib  öorbinft 
Dm  f)i)mel.  5(ber  it3t  fcinn  e§  (ioliation  bnnb  feuffcren  braufe 
toorbenn."  Aehuliche  Gedanken  äussert  Cr.  schon  einige  Monate 
vorher,  in  IVB  (S.  42.  43)  und  VII  C,  vgl.  auch  m  (S.  18, 
Z.  20);  der  Plan  der  Brüderschaft  ist  aber  wohl  erst  später 
gereift. 

Eöhrich  (14)  sah  in  ihr  eine  Einrichtung  der  Wieder- 
täufer; er  weist  daraufhin,  sie  habe  ihre  Vorsteher  und  Almosen- 
kasse  gehabt  gerade  wie  die  späteren  Wiedertäufer  ihre  Häupter, 
ihre  Büttel,  ihren  Armenstock.  Keller  bringt  die  Stiftung  in 
Zusammenhang  mit  der  Neubelebung  des  Waldensertums,  die 
seit  der  Mitte  des  zweiten  Jahrzehnts  in  fortwährendem  Steigen 
begriffen  sei  (vgl.  S.  370).  „Dieses  Statut  enthält  im  Keime 
sowohl  die  Lehre  wie  die  Verfassung  der  damaligen  „Brüder- 
gemeinden" in  merkwürdiger  Vollständigkeit"  (3"5).  Er  glaubt, 
Hartmuth  auf  Grund  einer  Eeihe  schwerwiegender  Gründe  in 
jenen  Jahren  für  die  Partei  der  „Brüder"  in  Anspruch  nehmen 
zu  dürfen  (S.  382,  Anm.  2).  Sein  Versprechen,  gelegentlich 
diesen  Nachweis  zu  führen,  hat  er  meines  Wissens  bislang 
leider  noch  nicht  eingelöst.')  Der  anscheinend  von  Keller 
vertretenen  Anschauung  gegenüber,  dass  die  Schrift  zu  den 
Baseler   Capitelsversammlungen    der  Brüder    im  Anfang  des 


1)  Ob  der  Beweis  zwingend  sein  wird?  IMehreres  scheint 
Ton  vornherein  zu  widersprechen.  Die  waldensische  Auffassung 
der  Taufe  (vgl.  z.  B.  Keller  89  f)  ist  schwerlich  mit  der  Cr."s  zu 
vereinigen.  Der  Grundsatz,  die  Eeligion  Christi  dürfe  sich 
„in  keiner  Richtung  des  weltlichen  Arms  bedienen"  (91), 
passt  gar  nicht  zu  dem  Bilde  Cr.'s. 

Cronberg.  q 


XXXIV 

Jahres  1522  Beziehungen  gehabt  hätte  ^)  nnd  die  Brüderschaft 
als  Uebergang  zu  einer  Gemeindegründnng  dienen  sollte  (3SS 
u.  Anm.  2),  sei  auf  die  Entstehungszeit  der  Statuten  nnd  ausser- 
dem auf  die  angeführte  Stelle  Luthers  hingewiesen.  Man  mag 
über  Cr.'s  Zugehörigkeit  zu  den  Waldensern  denken,  wie  man 
will:  hier  reicht  die  Erklärung,  dass  er  sich  von  Luther  hat 
anregen  lassen,  vollkommen  aus.  Auch  dass  er  von  ihm 
gerade  eine  Begutachtung  wünscht,  ist  wohl  in  Betracht  zu 
ziehen. 

Ob  und  wie  lange  die  Brüderschaft  bestanden  hat,  wissen 
wir  nicht.  Die  Vermutung,  dass  Cr.  die  Seele  des  Planes  ge- 
wesen ist  und  die  Einrichtung  seine  Vertreibung  jedenfalls 
nicht  lange  überdauert  hat,  drängt  sich  ohne  weiteres  auf 

VII.  Die  Schriftstücke  aus  Cronbergs  Streit  mit 
Peter  Meyer.  (S.  77). 
Von  den  zum  ersten  Mal  hier  vollständig  vereinigten 
Briefen  hängen  die  ersten  drei  (A — C)  mit  dem  Ibachschen 
Handel  zusammen.  Ibach  hatte  zuerst  Invocavit  (9.  März) 
in  Frankfurt  gepredigt.  Am  Dienstag  darauf  reisten  Peter 
Meyer  und  Friedricli  Martorff,  Pfarrer  und  Dechaut  zu  St. 
Bartholomäi,    nach   Mainz,   um   ihn   zu   deunncieren. -)     Am 


1)  Kellers  Schluss  (375),  dass  die  Baseler  Brüderschaft 
„zum  Himmel,"  nach  seiner  Annahme  (32S)  eine  uralte  Hütten- 
brüderschaft, nach  denselben  Grundsätzen  wie  die  „Himmlische 
Brüderschaft"  Cr.'s  organisiert  gewesen  sei,  hat  wenig  für 
sich.  Die  „himmlische"  Brüderschaft  ist  lediglich  ein  Gegen- 
satz zu  den  „menschen  erdachten  Brüderschaften"  (43,  11),  in 
die  man  sich  mit  „Geld  oder  Gut"  (74, 6)  einkaixfen  muss. 
Auch  Luthers  Bemerkung,  eine  derartige  Brüderschaft  würdö 
ihren  Ablass  und  Verdienst  ,,im  Himmel"  haben,  ist  zu  be- 
achten. Ausserdem  fragt  sieh,  ob  Capitos  Bezeichnung 
„Himmlische  Brüderschaft"  der  Absicht  Cr."s  entspricht;  74,5 
steht  „himmlisch"  neben  anderen  Attributen,  und  neben  , .diese 
himmlische  Br."  (74,12)  findet  sich  „diese  selige  (oder  viel- 
mehr heiige)  Br."  (76,  8).  In  einer  neueren  Schrift  (Die  An- 
fänge d.  Reform,  u.  d.  Ketzerschulen.  Berl.  1S97,  S.  2^)  spricht 
Keller  von  der  in  Basel  1522  begegnenden  ..himmlischen 
Brüderschaft,"  deren  Satzungen  in  einer  Aufzeichnung 
von  Capitos  Hand  erhalten  seien;  hier  liegt  offenbar  ein 
Irrtum  vor. 

^)  So  behauptet  Wolfg.  Königstein,  der  Canonicus  am 
Liebfrauenstift  (Q.  z.  Fr.  Gesch.  II  4b,  10).  Steitz  i^Wl)  setzt  die 
Reise  fälschlich  erst  nach  Ibachs  Predigt  von  Oculi  an.  Die 
Annahme  geht  auf  die  Ueberlieterung  zurück,  die  Reise  sei 
nach  der  zweiten  Predigt  erfolgt.  Letzteres  ist  richtig,  aber 
Steitz  hat  übersehen,   dass  Ibach  nicht  nur  Invocavit,  Oculi 


XXXV 

Donnerstag  (13.  März)  bitten  drei  Edelleute  der  Umgegend, 
Marx  Lösch  von  Mölnheim,  Georg  von  Stockheim  und  Emmerich 
von  Reifensteiu,  den  Rat,  seinen  Eiufiuss  geltend  zu  machen, 
dass  die  Priesterschaft  Ibach  weiter  predigen  lasse  (fol.  19  des 
auf  S.  XXXVII  angeführten  Archivalienbandes,  danach  Ab- 
druck bei  Ritter  43—45,  hiernach  bei  Walch  XV  No.  517). 
Die  ablehnende  Antwort  des  Rats  (fol.  2o,  Steitz  116)  erfolgte 
zwar  erst  am  Freitag  nach  Reminiscere  ("21.  März),  aber  schon 
nach  der  Ratssitzung  vom  14.  März  war  es  klar,  dass  der  Rat 
den  drei  Rittern  nicht  das  gewünschte  Entgegenkommen 
zeigen  würde  (Näheres  Steitz  114  f.).  Seiner  Haltung  entsprach, 
dass  die  für  Reminiscere  (16.  März)  angekündigte  Predigt 
Ibachs  unterblieb. 

Uns  interessiert  hier  besonders  die  Thatsache,  dass  die 
Edelleute  unter  ihr,  übrigens  auch  in  Stil  und  Gedanken  stark 
an  Cr.  erinnerndes  Schreiben  sein  Siegel  gesetzt  haben.  Das 
heisst :  Cr.  beurkundet  die  Richtigkeit  der  Absendernamen ;  er 
hat  es  nicht  etwa  „miterlassen"  (gegen  Nebe  1 1  u.  Anm.  8). 
Sein  eigenes  Vorgehen  fällt  erst  einige  Tage  später. 

Künigstein  (Q.  z.  Fr.  Gesch.  II  49,  21  f.)  stellt  als  Grund 
der  Schrift  an  die  Frankfurter  (C)  den  Umstand  hin,  dass  der 
., lügenhafte  Mönch"  Reminiscere  nicht  gepredigt  hätte.  Es  ist 
kaum  zu  bezweifeln,  dass  Cr.  bei  der  Abfassung  schon  Kenntnis 
von  dem  Predigtverbot  hatte.  Um  so  mehr  wundert  man 
sich,  dass  Ibach  nicht  genannt  wird  und  der  Verfasser  sich 
darauf  beschränkt,  die  Frankfurter  Geistlichkeit  und  besonders 
Meyer  als  Wölfe  imd  falsche  Propheten  anzugreifen.  Cr.  ver- 
sprach sich  wohl  bei  dem  von  Mainz  auf  den  Rat  ausgeübten 
Druck  von  einem  direkten  Eintreten  für  Ibach  keinen  Erfolg; 
ausserdem  musste  er  schon  deshalb  davon  absehen,  weil  er 
von  den  Bürgermeistern  sich  die  Erlaubnis  zum  Anschlag  am 
Römer  erwirken  wollte.  Die  schon  vor  dem  Anschlag  an 
das  Fahrthor  von  vielen  gelesene  (78, 24)  Schrift  hat  ihren 
verhüllten  Zweck,  gleichzeitig  eine  Schutzschrift  für  Ibach  zu 
sein,  sicher  erfüllt.  Jedenfalls  durfte  dieser  Oculi  (2.'<.  März) 
wieder  predigen.  Nochmals  bestieg  er  Judica  (6.  April)  die 
Kanzel,  bevor  er  sich  vom  Rat  zum  freiwilligen  Fortgang 
bestimmen  Hess. 

In  geplanter  Abwechslung  (so  müssen  wir  annehmen) 
erfolgen  die  Vorstösse  des  ,, Pfaffenkrieges".  In  den  April 
und  Anfang  Mai  fällt  das  Vorgehen  Huttens  gegen  Meyer 
(erster  Brief  vom  31.  März);  nebenher  gehen  seine  Absagen 
an  die  Predigermönche  und  die  Curtisanen  (Näheres  Strauss 
420 ff.,  Steitz  119  ff.).    Nunmehr  ist   die  Reihe  wieder  an  den 

und  Judica  gepredigt  hat,  sondern  auch  am  Dienstag  und 
Donnerstag  nach  Invocavit  (nach  dem  Zeugnis  Königsteins, 
a.  a.  0.). 


XXXVI 

drei  Tauuusritteru:  am  Moutag  nach  Jubilate  (12.  Mai)  erlassen 
sie  ihren  Absagebrief)  an  alle  Geistlichen  der  Stadt  (nach 
fol.  14  zuerst  von  öteitz  1B2  abgedruckt). 

Dann  gab  das  (auf  den  8.  Juni  fallende)  Pfingstfest  Cr. 
Aulass  zu  einer  neuen  Fehde  mit  dem  Pfarrer,  die  brieflich 
ansgefochten  vpurde.  Er  hatte  zum  Pfingstfest  einen  evan- 
gelischen Prediger  -)  nach  Frankfurt  gesandt,  dessen  Auftreten 
—  nach  Cr."s  Behauptung  —  durch  Meyer  hintertrieben  war. 
Diesem  Streit  gehören  die  Stücke  D— H  an.  Zwischen  G  und 
H  liegt  die  (mündliche)  Antwort  des  Rates,  er  (der  Pfarrer) 
werde  sich  angesehen  seines  Richters  wohl  zu  halten  wissen 
(Steitz  132).  Die  falsche  Behauptung  von  Steitz  (131),  Cr.'s 
zweiter  Brief  (F)  sei  von  Meyer  unbeantwortet  geblieben,  er- 
klärt sich  daraus,  dass  er  nur  die  archivalischen  Quellen, 
nicht  auch  den  Druck,  benutzte.  Bei  Seckendorfs  Behauptung 
(I  243  a),  später  habe  der  Erzbischof  von  Mainz  zwischen  Cr. 
und  Meyer  mehrmals  in  Aschaifenburg,  jedoch  ohne  Erfolg, 
zu  vermitteln  gesucht,  liegt  wohl  eine  Verwechslung  vor  mit 
dem  Streit  zwischen  Quirin  v.  Cr.  und  dem  Bartholomäusstift, 
zu  dessen  Beilegung  (vgl.  Steitz  137)  der  Erzbischof  eine  Tag- 
fahrt in  Aschaö'enburg  angeordnet  hatte. 

Wann  Cr.  die  Stücke  C,  D,  E,  F  und  H  in  den  Druck 
gegeben  hat,  ist  ungewiss.  Wahrscheinlich  aber,  bevor  ihn 
die  weiteren  Ereignisse  aus  der  Umgegend  Frankfurts  fort- 
führten. Seit  dem  U.  Juli  begann  der  Rat  infolge  eines  vom 
Erzbischof  von  Mainz  auf  die  Absage  der  drei  Junker  (vom 
12.  Mai)  erwirkten  kaiserlichen  Mandates  an  die  Stadt  Frank- 
furt (Nürnberg,  4.  Juni)  aus  der  bisher  im  Ganzen  gewahrten 
Neutralität  etwas  zu  Gunsten  des  Clerus  herauszutreten.  Da- 
mals etwa,  wo  gleichzeitig  ein  von  den  drei  Taunusrittern 
erregter  Zwiespalt  zwischen  den  Geistlichen  und  den  Born- 
heimern  herrschte  und  Quirin  v.  Cr.  mit  dem  Bartholomäusstift 
im  Streit  lag  (Q.  z.  Fr.  Gesch.  II  57),  mag  die  Verött'entlichung 
beschlossen  sein. 


1)  Auch  zu  diesem  Schreiben  muss  Cr.  Beziehungen  ge- 
habt haben.  Die  an  den  Rat  gelangte  Ausfertigung  ist  von 
einem  Schreiber  Cr.'s  geschrieben.  Der  die  Antwort  des 
Liebfrauenstiftes  überbringende,  am  IS.  Mai  abgesandte  Bote 
triift  die  drei  endlich  am  20.  —  in  Cronberg  (Q.  z.  Fr.  Gesch. 
II  53,  Steitz  134).  Aber  Sprache  und  Stil  sprechen  weniger 
als  bei  dem  Brief  vom  13.  März  für  seine  Verfasserschaft. 
Vermutlich  ist  das  Konzept  ihm  vorgelegt  und  hierauf  die 
Abschrift  seinem  Schreiber  übertragen. 

■-')  Dass  dies  Ibach  gewesen  sei  (Panzer  zu  II  1512),  ist 
zu  bestreiten.  Auch  Enders"  Behauptung  (zuVb72l.  Ibach 
sei  ursprünglich  Prediger  Cr."s  gewesen,  dürfte  auf  einer  Ver- 
wechslung beruhen. 


xxxvir 

Für  den  Abdruck  habe  ich  bei  den  Schriftstücken,  die 
in  handschriftlichen  Ausfertigungen  erhalten  sind,  diese  zu 
Grunde  gelegt,  i)    Im  kritischen  Apparat  bezeichnet 

1 :  Tom.  I  der  Akten  des  Stadtarchivs  zu  Frankfurt,  das 
Religions-  und  Kirchenwesen  betreffend.  Die  Ziffern  im  Ab- 
druck der  Stücke  A — G  (über  deren  Herkunft  S.  X  zu  ver- 
gleichen ist)  beziehen  sich  auf  die  Blattzählung  dieses  Bandes. 
H  ist  nicht  handschriftlich,  sondern  nur  in  dem  Druck  (2) 
erhalten.  A  und  B  sind  bislang  nicht  gedruckt.  C— G  von 
Ritter,  dann  von  Walch  (XV  No.  510 — 14),  zuletzt  von  Münch 
(II  No.  107—11).  In  dem  —  mit  dem  Stadtarchiv  vereinigten  — 
Archiv  des  Bartholomäusstiftes  hat  sich  keins  der  auf  den 
Streit  bezüglichen  Schriftstücke  vorgefunden. 

2  bezeichnet  den  von  Cr.  veranstalteten  Druck.  Titel: 
@ cö  1"  i fft en  ü 0 n  3 un rf e r  1  i^artmubt  üonn (ironbcrg nuf3gangen, 
tri  I  bcr  boctor  ^Jletcr  SJtcDer,  '4:^farrt)er  311  |  Tvrancffurt,  fein  iicr= 
blenbt  üerftocft  i  ininb  öncftriftltcf)  leer  i  betreffenbt.  |i  ©ampt 
SinetKV  gegcnantU'ortcn  be§  felbcn  ;  ^^farrf)er.  —  0.  0.  u.  J.  (1522, 
von  Joh.  Schutt  in  Strassburg  gedruckt,  vgl.  S.  XIII).  6  Bl., 
d.  1.  S.  leer.  Sig.  51  tj,  51  ttj,  51  itij.  4''.  =  Panzer  II  1512.  Die 
Heranziehung  des  Druckes  erfolgt  hier  zum  ersten  Male. 
Exempl.  in  Berlin.  Dresden,  Göttingen,  Halle,  Leipzig,  München, 
Strassburg ,  Wernigerode ,  Wolfenbüttel ,  Zürich  (Stadtb.), 
Zwickau.    2   enthält  C— F  und  H;  H  ist  bislang  ungedruckt. 

VIII.  Treue  Vermahnung  an  alle  Stände  und 
Gesandten  auf  dem  Reichstag  zu  Nürnberg.  (S.  95). 
Das  sich  zuspitzende  Verhältnis  zwischen  Sickingen  und 
Richard  von  Greiffenklau ,  dem  Erzbischof  von  Trier,  bringt 
Cr.  in  einen  Konflikt.  Er  war  dem  letzteren  „mit  Lehnschaft 
und  naher  Sippschaft"  verwandt  und  andererseits  „als  ein 
Diener  Kais.  Majestät  auf  Franz,  seiner  Majestät  Hauptmann," 
der  zugleich  sein  „naher  und  lieber  gesipptcr  Freund"  war, 
„zu  warten  bescbieden".    Seine  Vermittlungsversuche  bei  den 

')  Hinsichtlich  des  Abdrucks  ist  zu  bemerken :  Den  Um- 
laut habe  ich  im  Anschluss  au  die  Manuskripte  bezeichnet 
oder  unbezeichnet  gelassen.  Nur  hinsichtlich  des  u- Umlautes, 
bei  dessen  Bezeichnung  die  Manuskripte  schwanken .  ja  oft 
die  Absicht  der  Schreiber  unklar  ist,  schien  es  am  geratensten, 
den  Druck,  der  jenen  einigermassen  sorgfältig  durchgeführt 
hat,  zur  Grundlage  zu  nehmen.  Bei  den  nicht  im  Druck  ver- 
tretenen Stücken  (A,  B  und  G)  ist  der  u- Umlaut  in  den  mir 
sicher  scheinenden  Fällen  gesetzt  worden.  Abweichungen  in 
der  Bezeichnung  des  o-  und  a- Umlautes  sind  in  den  An- 
merkungen zum  Ausdruck  gebracht,  eu  (=  mhd.  iu)  ist  über- 
all als  eu  bezeichnet,  nicht  cü,  wie  meistens  der  Druck  und 
gelegentlich  die  Archivalien  haben. 


XXXVIII 

Eäten  des  Erzbischofs  nnd  Franz  fruchten  nichts.  Cr.  über- 
nimmt die  Bewachung  der  Ebernburg  und  schreibt  dem  Erz- 
bischof Lehen  und  Pflicht  auf.')  Er  „sieht  beiden  zu,"  dieweil 
er's  „nit  wenden  mögen".  Gleichzeitig  aber  zieht  er  auf  An- 
regung Sickingens,  der  noch  auf  friedliche  Beilegung  hoflft 
iiud  dann  im  Dienst  des  Kaisers  gegen  Frankreich  marschieren 
will,  westlich  der  Ebernburg  Eeiter  zusammen,  um  diesem 
etwaigen  Falls  nach  Frankreich  zu  folgen  (Quelle :  Cr.'s  Suppli- 
kation an  d.  Kais.  Reg.,  Marburger  Archiv).  Nach  Sickingens 
Atif  bruch  von  Trier  richtet  der  bereits  Gewarnte  am  ]  6.  Sep- 
tember von  der  Ebernburg  aus  ein  Schreiben  an  das  Reichs- 
regiment, worin  er  sich  erbietet,  auf  Erfordern  des  Statthalters 
und  Regiments  ohne  Geleit  nach  Nürnberg  zu  kommen  und 
sieh  wegen  aller  Worte  und  Werke  zu  verantworten  (Näheres 
in  dem  Exkurs:  Die  anderen  Sendschreiben  Cr.'s).  Das 
Regiment  antwortet  (Mende  S4,  unter  IV),  ohne  ihm  aber  , Trost 
oder  Hülfe  zu  beweisen"  (153,22).  Im  Oktober  wird  er  als 
Helfer  des  inzwischen  geächteten  Sickingen  und  Landfriedens- 
brecher von  Trier,  Pfalz  und  Hessen  überzogen.  Nach  der 
Eroberung  Cronbergs  hält  er  sich  zunächst  in  der  Nähe,  an 
einem  seinen  Freunden  bekannten  Orte  versteckt,  um  auf  den 
etwaigen  Wunsch  der  Gegner  seinen  Rechtserbieten  nachzu- 
kommen (vgl.  die  erwähnte  Supplikation).  Nachdem  er  ver- 
gebens gewartet,  sehen  wir  ihn  Ende  November  in  jener  Stadt 
auftauchen,  die  damals  neben  Wittenberg  der  Hauptzufluchts- 
ort  der  Bedrängten  war,  in  Basel  (Glarean  an  Zwingli,  2S.  Nov.^) 
Schüler  u.  Schulthess  VII  S.  247).  Dem  ersten  Rittertag  in 
Schweiufurt  (25.  Nov.)  liegt  ein  Schreiben  Cr.'s  vor,  worin  er 
klagt,  über  alle  Rechtserbieten,  die  Türken,  Heiden,  ja  die 
Hölle  zufrieden  stellen  müssten,  vergewaltigt  zu  sein,  und  um 
Verwendung  bei  Statthalter  und  Regiment  bittet  s)  (Ulmann  327, 
Kreisarchiv  in  Würzburg).  Der  folgende  Tag,  d.  26.  Nov.,  ist 
das  Datum  des  Sendschreibens  VIII,  das  wohl  in  Basel  abge- 
fasst  wurde.  *)    Einige  Tage  vorher  hat  er  iu  eigener  Sache  ge- 

1)  Abdruck  bei  Mende  S3. 

'■')  A.  d.  IV.  Kai.  Dec,  also  nicht  am  2!».  Dez ,  wie  mehr- 
fach den  Herausgebern  nachgeschrieben  ist. 

^)  Auch  Capito  erhielt  (in  Nürnberg)  einen  Brief  Cr.'s, 
den  er  durch  ein  Trostschreiben  am  30.  Nov.  beantwortete 
(Baum,  Cap.  u.  B.  84  u.  S6,  Anm.  1).  Cr.'s  Brief  scheint  ver- 
loren. Dass  er  „rein  religiöser  Natur"  gewesen  ist  (Bogler  57), 
möchte  ich  nicht  glauben.  Dass  Cr.  eine  Abschrift  des  Send- 
schreibens geschickt  hat  (ebenda),  ist  in  zeitlicher  Hinsicht 
(26. :  30.  Nov.)  unwahrscheinlich. 

*)  Dass  Cr.  (ebenso  wie  bei  XV)  dem  Reichstage  eine 
schriftliche  Ausfertigung  zugesandt  hat,  darf  als  sicher  an- 
genommen werden  (vgl.  auch  125,  2  f.).  Meine  Nachfragen 
waren  ergebnislos. 


XXXIX 

schrieben ;  liier  schweigt  er  von  seinem  persönlichen  Geschick 
und  führt  den  Kampf  für  die  Sache  des  Evangeliums  fort. 
Im  Namen  „aller  Adligen,  die  keinen  Stand  im  Keich  haben," 
wendet  er  sich  an  die  Stände  und  Gesandten  auf  dem  am 
17.  November  eröffneten  Reichstag  zu  Nürnberg.  In  dem  Brief 
an  Jakob  Kübel  hatte  er  mit  Bezug  auf  sein  Schreiben  an  die 
EinM'Ohner  Cronbergs  es  ausgesprochen,  wie  er  sich  verpflichtet 
fühle,  für  das  Seelenheil  seiner  Untergebenen  zu  sorgen.  Hier 
sucht  er  den  Ständen  für  das  gleiche  Pflichtbewusstsein  das 
Gewissen  zu  schärfen  und  spricht  unumwunden  den  Grundsatz 
aus,  den  Luther  besonders  in  der  Schrift  „von  der  Freiheit 
eines  Christenmenschen"  verkündigt  hatte,  der  Unterthan  sei 
in  Glaubenssachen  nicht  an  den  Gehorsam  gegen  die  Obrigkeit 
gebunden.  Die  Schrift  ist  ein  interessantes  Stück  des  ,, Fürsten- 
krieges". 

Mir  sind  5  Drucke  der  bislang  nicht  wiedergedruckten 
Schrift  bekannt.  1  ist  von  dem  Verfasser  veranlasst.  Druck  2 
zeigt  Verbesserungen,  die  zum  Teil  Cr."s  Hand  verraten  (vgl. 
z.  B.  100,  Anm.  7);  wahrscheinlich  überwies  Cr.  selbst  ein 
durchkorrigiertes  Exemplar  von  1  dem  betreffenden  Drucker. 
b  ist  aus  2  abgedruckt,  4  (wahrscheinlich)  ebenfalls;  5  aus  3. 

i.  (i'in  trcuic  oermanung  an  alle  ftcnbe  m  gefc^icf  |  tcn 
auff  be  dlndj§'  tage  i)c^unbt  511  dlüxn-  ;  bcrg,  Bon  einem 
armen  Deriagten  |  üom  5lbel  mit  beger  fd^'^  uerma  |  nung 
ön  treüiren  rabt  5u=  |  I)Ln-en,  bcbcncfe  vn  au  i  jüneme,  öo 
aller  |  (5'blen  mege,  |  bte  feinen  ftanbt  im  !  9tetd)  Ijabe.  —  Cr. 
nennt  sich  als  Verfasser  im  Anfang.  0.  0  u.  J.  (Adam 
Petri  in  Basel,  etwa  Ende  1522).  4  Bl.  Signat.  5Hj,  51  iij. 
4".  =  Weller  20 IS.')  Exempl.  in  Berlin,  Dresden,  St.  Gallen, 
Strassburg,  Zürich  (St.-  u.  Kant.-Bibl.). 

2.  G-in  trcüme  öcrmanung  an  alte  |  Stäub  üunb 
gefcöitften  anff  |  bcm  3ieid))3tag  t)etninb  311  3Jurcnburg, 
t>on  einem  ar=  ]  men  ücriagten  üom  3(bcl,  mit  bcger,  iolIid)c 
»er  I  manung  inib  trcüincn  rabt  311  ^6ren,  be=  |  bencfen  unb 
ansilneincn,  üon  aller  |  (i-blen  megcn  bte  feinen  i  ftanbt  im 
dlcid)  I  l)aben.  —  0.  0.  u.  J.  (Druck  von  Joh.  Schott  in 
Strassburg).  4  Bl.,  d.  1.  S.  leer.  Signat.  aij,  a  iij.  4".== 
Panzer  II  1 509.    Exempl.  in  Berlin,  Dresden,  Halle. 

3.  Derselbe  Titel  wie  bei  2,  nur:  3türcnburg  und  stets: 
gu.  Brechungswörter  (-Silben):  alle  |  anff  1  einem  1  iDlItd}e  | 
^bvm,  I  üon  I  fei=  |  Mdd)  |  I)aben.   —   0.  0.  u.  J.  4.  BL,  d. 


')  Weller  2390  (angeblich  von  1523)  ist  zu  streichen. 
Der  betreffende  (Berliner)  Dnick  ist  =  Weller  201  s;  in  der 
Subscr.  ist  yrij  mit  Tinte  in  jxiij  umgeändert.  Durch  diesen 
Druck  scheint  auch  Will  (Bibl.  Nor.  II  No.  65  S.  27  f.  Anm.) 
irregeführt  zu  sein. 


XL 


Rucks,  d.  Titels  n.  1.  S.  leer.  Signat.  a  ij,  a  itj.  4".  =  Weigel- 
K.  547.  Exempl.  in  Berlin,  Dresden,  München,  Nürnberg 
(Scheurlsche  B.),  Strassburg. 

4.  (Sin  treine  normanflß  [  an  alle  ©tenbt  onb  ges 
fc^irf tcu  Off  1  bcm  9}cicöf5tag  D^unbt  31!  9lurcn=  |  bürg ,  üoim 
einem  armen  nor tagten  i  nom  abel.  mit  beger,  foUii^e  t)er=  | 
mannng  imnb  treumen  rabt  ,51!  |  i)km,  bebencfcn  ünb  ansü  [ 
nemcn,  uon  aller  (?blcn  |  megenn  bte  feinenn  |  ftanbt  im 
dtcid)  j  fiaben.  |1  .s^arbtmubt  öoit  (ironbergf  (ohne  Punkt)  — 
In  einer  Hulzschnitteint'assung  (b.  120,  h.  178mm)  i):  eine 
portalähnliche  Verzierung,  oben  am  Bogen  eine  Guirlande, 
auf  der  ein  das  Hörn  blasender  Knabe  sitzt ;  ausser  andern 
Gestalten  unten  im  Vordergründe  rechts  ein  Wächter,  links 
ein  Knabe,  jeder  mit  einem  Spiess.  Nach  der  Mitte  zu  zwei 
Schilde,  der  links  befindliche  hat  übers  Kreuz  zwei  netz- 
artig schraffierte  und  zwei  (mit  einem  Eichhörnchen?)  ge- 
zierte Felder,  der  rechts  befindliche  drei  Segelschiffe. 
0.  0.  u.  J.  (Druck  von  Michael  BuchtÜrer  in  Jena; ^)  ver- 
mutlich hat  Cronberg  diesem  selbst  ein  Exemplar  (von  2) 
während  seiner  böhmischen  Reise  zugestellt,  wie  ebenso 
von  Druck  1  der  Schrift  an  die  Eidgenossen.  Die  Schrift 
an  die  Böhmen  existiert  überhaupt  nur  in  einem  Druck 
dieser  Offizin).  4  Bl,  d.  Rucks,  d.  Tit.  u.  d.  1.  S.  leer.  Sign. 
21  j  (verdruckt  für  2(  ij),  ?l  iij.  4».-=  Weller  2391,  Weigel- 
K.  545.  Wahrscheinlich  identisch  mit  derjenigen  Ausgabe 
von  1523,  die  nach  Panzers  Angabe  (zu  II  lölO)  Will  in 
der  Bibl.  Nor.  II  S.  2S  verzeichnet  hat.  Exempl.  in  Dresden, 
München,  Zürich  (Stadtb.). 

5.  6'tu  trejuc  öermo=  |  nnng  an  alle  Stenb  imb  ge=  | 
fc^icften  auff  bem  9Jencf)S-tag  su  :)ciicrenbcrg  |  uon  aiinent 
armen  Herjagten  üoni  5lbcl/'  mit  beger,  foüidie  nermannng 
nn  I  tremen  rat  ^ubin-cn  bcbencfen  1  mtb  an5uuenien  von 
aller  |  (fblen  megen  bie  faii=  !  nen  @tanbt  im  |  JTienc^  i\a-  I 
Ben.  —  0.  O.  u.  J.  4  Bl.,  d.  Rucks,  d.  Tit.  u.  d.  1.  S.  leer. 
Sign,  a  2,  b  (sie)  3.  4".  =  Panzer  II  151i),  Weigel-K.  537») 
(aber  wohl  erst  —  gegen  beide  —  1523  gedruckt).  Exempl. 
in  Frankfurt  (G.  Freytagb.,  doppelt),  München  u.  Strassburg. 


1)  Die  Anlehnung  an  einen  Hans  Holbeinschen  Holz- 
schnitt (Rutsch  I  Taf  41)  ist  unverkennbar. 

-)  Buchfürer  scheint  1523  von  Erfurt  nach  Jena  über- 
gesiedelt zu  sein  (vgl.  das  Typographenregister  bei  Weller); 
in  welcher  Stadt  die  Cronbergdrucke  hergestellt  sind,  lässt 
sich  wohl  nicht  mit  Sicherheit  feststellen. 

ä)  Unklar  ist  Weigel-K.  54t>.  Derselbe  Druck  wird  noch- 
mals aufgeführt  und  bemerkt,  er  fehle  bei  Panzer,  während 
537  auf  diesen  verweist. 


XLI 

IX.  Vermahnung  an  die  Eidgenossen.  (S.  102). 

Die  Schrift  ist  ähnlich  wie  Eberlins  13.  Bundesgenosse 
(vgl.  auch  die  unten  zu  nennende  Hofmeistersche  Schrift)  ein 
Versuch,  die  Schweizer  Eidgenossen')  für  die  Reformation 
zu  begeistern.  Der  die  „Bestallung"  durchziehende  Grund- 
gedanke von  dem  obersten  himmlischen  Hauptmann  und  seinen 
Kriegern  wird  aufs  neue  verwandt.  Hatte  Cr.  in  der  Schrift 
an  den  Reichstag  seinen  Handel  mit  keiner  Silbe  erwähnt, 
so  bietet  sich  jetzt  ungesucht  der  Anlass  dazu.  Christus  ist 
ein  treuer  Hauptmann ,  aber  auf  die  Fürsten  der  Welt  kein 
Verlass;  der  Verfasser  hat  für  seine  Dienste  nur  Undank  ge- 
erntet. Die  Frage,  ob  Cr.  vielleicht  von  Eberlin  (vgl.  auch  XXVIII, 
Anm.  2)  angeregt  ist,^)  verdient  jedenfalls  Erwägung.  Die 
Schrift  ist  vom  Dienstag  nach  Gonceptionis  Mariae,  also  dem 
9.  Dezember,  ^)  und  wurde  ebenso  wie  die  vorige  (wohl  Ende 
15"22)  von  Adam  Petri  ia  Basel  gedruckt.  An  diesen  Druck 
knüpft  sich  eine  Verwechslung: 

Im  Züricher  Staatsarchiv  (A.  240. 1)  befindet  sich  ein  auf 
einem  Querquartblatt  gedruckter ,  vom  Montag  nach  Fron- 
leichnam (S.  Juni)  1523  datierter  Widerruf  Adam  Petris  gegen- 
über Rat,  Gemeinde  und  Prädikanteu  von  Luzern.  Der  — 
abschriftlich  in  meinem  Besitz  befindliche  —  Widerruf,  zu  dem 
noch  eiue  Strafe  von  200  rheinischen  Gulden  kam,  bezieht 
sich  auf  ein  von  Petri  gedrucktes  Buch.  Letzteres  soll  nun 
die  obige  Schrift  Cronbergs  gewesen  sein.  So  behauptet 
Weller  2631  ;  vgl.  Panzer  zu  II  1899,  der  wieder  auf  Haller, 
Bibl.  d.  Schweizer  Gesch.  III  No.  188  zurückgeht.  Die  an- 
scheinend noch  ältere  Behauptung  ist,  wie  der  Inhalt  des 
Widerrufs  zeigt,  unrichtig.  Es  handelt  sich  offenbar  um  die 
Sebastian  Hofmeister  zugeschriebene  0   „trcülüc  crmanung  au 

^)  Also  Cr.  schreibt  weder  an  die  „Brüder  der  Landauer 
Einung"  (Münch  I  217)  noch  an  „seine"  Bundesgenossen  (Nebe 
18),  sondern  an  seiue  neue  Umgebung. 

^)  Ausg.  von  Enders  144,  17  ff. :  äi>a§  tft  bann  ccrlid^er, 
Wann  bcr  ai}b,  bcn  intv  dirtftcn  intfcrcni  (^6tllid)cn  I)onptman 
c^rtfto  tut  touff  gcid)iiiürcn  ^aben.  —  14.5,  31ff. :  C^-§  tft  aurf)  cüd) 
tniffcn,  baS'  ^lni\inz-  üufcr  Iioiiptmait  nitf]  cicbcit  I)at  ein  c\\a^, 
begriffen  int  t)e[c]eu  eiuancielio,  mh  m  iMblifd)cit  büdjern  be§ 
neinen  teftaiitcnt§  etc.  (vgl.  Cronberg  73,  Ulf.). 

^)  Nicht  dem  8.,  wie  aus  Schüler  u.  Schulthess  VII  S.  247 
Anm.  auch  in  Enders'  Briefw.  Luthers  (zu  IV  No.  627)  über- 
gegangen ist.  Durch  die  falsche  Datumsauflösung  des  Glarean- 
schen  Briefes  (29.  Dez.  statt  2S.  Nov..  vgl.  XXXVIII,  Anm.  2) 
erklärt  sich  auch  des  letzteren  Bemerkung  ,,\vir  finden  ihn 
(Cr.)  am  8.  Dez.  in  Basel'',  während  er  jedenfalls  schon  am 
28.  Nov.  dort  war. 

*)  Die  Verhandlungen  stehen  in  den  Eidgen.  Tagsatzungs- 
abschieden Bd.  IV  1»,  p.  292.    293.   390.   917.     Petri  schwur. 


XLII 

bte  .  .  .  ©tbgnoffen,  ba§'  fn  itit  bmä)  ire  falfdje  projjfictcn  t)er= 
fürt,  ficf)  Unbcr  bte  lere  6()riftt  fegenb"  (Weller  2455). 

1.  6nn  fur^,  treütoe,  (S^riftücf)e  üermanöfl,  |  an  bie  &)b- 
gitoffcn,  öon  SbaxU  \  mubt  üoit  C^'rmiberg.  —  Ö.  0.  u.  J.  4  Bl., 
d.  1.  S.  leer.  Signat.  2t  ij,  ?nij.  4".  =  Weller  2017.  Exempl. 
in  Basel,  Berlin,  Frankfurt  (G.  Freytagb.),  Zürich  (St.-  u.  Kant.-b.). 

2.  (f'in  fur§,  treiti,  (it)riftlicöe  nor  |  mammg,  an  bie 
^unbtgnoffen  ober  C^'Dbgnoffcn,  m  j  §artmubt  bon  (Sronbcrg.  — 
Hierunter  Vignette  und  etwas  tiefer  ein  Holzschnitt  (b.  (i5, 
h.  92  mmj :  ein  Hauptmann  zu  Pferd  mit  einem  Haufen  Lands- 
knechte, deren  einer  eine  Fahne  mit  schwarzem  Kreuz  trägt. 
Druck  von  1523  (vgl.  d.  Suuscr.)  0.  0.  (von  Michael  Buch- 
fürer  in  Jena,  vgl.  zu  VUI  4).  4  Bl. ,  d.  Rucks,  d.  Tit.  n.  d.  1. 
Bl.  leer.  Signat.  51  ij,  5(  iij.  4".  =  Panzer  II 1899,  Weigel-K.  544. 
Abdruck  dieses  Nachdrucks  bei  Münch  H  No,  1 13.  Exempl.  in 
Dresden,  München,  Zürich  (St.-b.),  Zwickau. 

X.  An  Meister')  und  Rat  zu  Strassburg.  (S.  lOS). 

Ungeiähr  in  derselben  Zeit,  wo  zwei  andere  Adlige, 
Eckart  zum  Trubel  und  Mathis  Wurm  von  Geudersheim,  durch 
ihre  Schriften  den  reformatorischeu  Geist  in  Strassburg  ge- 
stärkt haben,  sehen  wir  Cr.  in  der  gleichen  Richtung  tliätig. 
Am  13.  Januar  1523  lief  die  Amtszeit  des  grossen  Rates  ab 
(Ad.  Baum  20).  Am  2 1 .  Januar  beendigte  Cr.  sein  Ermahnungs- 
schreiben an  den  neugewählten  Rat.  Trotz  der  gegnerischen 
Umtriebe  (vgl.  S.  111.  Anm.  4)  waren  die  Wahlen  wieder  zu 
Gunsten  der  reformatorischen  Bewegung  ausgefallen.  Cr.  durfte 
annehmen,  dass  eine  derartige  Ermahnung  auf  fruchtbaren 
Boden  fallen  würde ;  die  freundliche  Aufnahme  der  Köpfeischen 
Drucke  von  Y  mag  bestimmend  mitgewirkt  haben.  Vor  der 
Abfassung  muss  Cr.  Basel  verlassen  haben,  um  nach  Böhmen 
zu  reisen;  bereits  am  12.  Januar  berichtet  der  Frankfurter 
Gesandte  in  Nürnberg"^)  über  diese  Absicht  Cr.'s  nach  Hause 
(Ulmann  320,  Anm.  2). 

er  kenne  den  Verfasser  der  (auf  eigentümliche  Weise  ihm  zum 
Druck  übergebeuen)  Schrift  nicht.  Nach  einem  Gerücht  sollte 
ein  Barfüssermönch ,  früher  Prädikant  in  Luzern,  damals  in 
Schaifhausen ,  sie  abgefasst  haben  (292).  Die  vom  Februar 
bis  Juni  dauernden  Verhandlungen  vermochten  den  Autor 
nicht  ausfindig  zu  macheu.  Auch  der  betreöeijde  Herausgeber 
spricht  in  dieser  Hinsicht  keine  Vermutung  aus. 

')  Gemeint  sind  der  Ammeister  u.  die  4  Stättmeisfer 
(Näheres  über  ihr  Amt  bei  Baum.  C.  u.  B.  170). 

-)  Da  Cr.  gegen  Ende  des  Monats  in  Schweinfurt  weilt, 
liegt  die  Annahme  nahe,  dass  er  über  Nürnberg  gereist  ist. 
Vielleicht  hat  er  sich  schon  zur  Zeit  der  Heidelberger  Ver- 


XLIII 

Baum  bemerkt  über  das  Schreiben  (C.  u.  B.  202):  , Be- 
zeichnend für  die  Stimmung  des  Rates  nnd  des  Volkes  ist  es, 
dass  diese  Zuschrift  zuerst  in  zahlreichen  Abschriften  und 
zuletzt  sogar  im  Druck  erschien".  Hierbei  ist  übersehen,  dass 
Cr.  selbst  die  Drucklegung  veranlasst  hat  und  zwar  schon  vor 
der  Abseudung  des  Schriftstückes  (vgl.  115  unten).  Was  die 
„zahlreichen"  Abschriften  betrifft,  i)  so  will  ich  nicht  in  Ab- 
rede stellen ,  dass  zunächst  die  Verbreitung  auf  handschrift- 
lichem Wege  erfolgt  ist,  obwohl  meine  Nachfragen  keine  einzige 
jener  Copien  aufzutreiben  vermocht  haben.  Wichtiger  ist  — 
was  Röhrich  und  Baum  sich  haben  entgehen  lassen  — ,  dass 
wir  das  Original  selbst  noch  besitzen.  Es  wurde  im  Archiv 
des  Thomasstiftes  in  Strassburg  (Briefe  des  16.  Jahrh.,  Lad.  22) 
bei  einer  persönlichen  Anfrage  meinerseits  aufgefunden. 

Ich  beschränke  mich  auf  die  Anführung  der  wichtigeren 
Varianten.  Die  Ausfertigung  stammt  übrigens  nicht  von  Cr.'s 
Hand,  nur  die  Unterschrift  ist  eigenhändig. 

S.  108,  .3:  fürfycf)tigcn  fehlt.  6:  mein  .  .  .  roiUig  15:  nff  (bte  felbige). 
lü:  ennigen  (rec()ten)H)ege.  22:  antötcriftuä.  28  (Aiim.  6):  Jöcrbcn.  33;  fpr'idjt 
statt  Derjpridit. 

S  lu9,  6:  ben  (iraren).  7:  erfennen  statt  befeimen.  11:  gciDorben. 
15:  Don  bcm  ant£)it{)rifto.  20:  in  .statt  an.  23:  ift  hinter  gefteUt  fehlt.  28: 
kein  Absatz,    bie  fehlt.   ba§  ant^tc^riftuö  ^aiipt. 

S  110,1:  (ivarljQftig)  glr)b.  2:  einig  statt  eiutg.  8;  in  statt  an. 
11:  jerfniefet. 

8.111,6:  btefelben  statt  bef^elbigen.  9:  in  ber  orgeln  su  ftraßburgt 
in  ber  criftna^t  in  einer  ftunb  jerbroc{)en  f?  .  .  .  onb  baifelbig.  1-3:  burc^ 
<ben).    15:  bafletb. 

s.  112,2:  (^ailfame)  §et)mfi°^ung.  6:  S)eif>^a[b  (fo).  29:  onä  fehlt. 
33:  nroern  tanftä  pflidjten. 

S.  llo,  1:  kein  Absatz.  6:  onc§  fehlt.  11:  lebenbigen  statt  eu'igcn. 
13  (Anm.  3):  ipcldjcr.  25:  felben.  28:  t;ab  fehlt,  dafür  am  Schluss  d.  Zeile 
rfegene  laffen.    29:  juuerbore. 

S.  114,  7:  Icein  Absatz.  Ober  (ire§)  obet  lebenä.  9:  Solidjä.  10:  bero 
statt  benen.  13  (Anm.  3):  arges.  14:  mit  got§  ^ilff.  27:  kein  Absatz. 
36:  DRbrncft.  dirifto. 

S.  115,4:  ge^apt.  17:  gan|e.  20:  ben  fehlt.  26  u.  ;j2:  kein  .\bfatz. 
33:  5u  fehlt. 

^.  116,  2:  bas  fehlt.  13:  kein  Absatz.  15:  ba§  statt  beö.  16:  (}itbm 
statt  Saturn.    Unterschrift:   .gartmubt  Bon  Gronbergt  |  met)n  §anti(^rtft. 

Titel  des  Druckes :  C5'-iit  fdjrifft  ünb  (il)riftlic^  l)er=| 
nianung  an  bie  Strengen  üe  |  ften  (frfamen  nnnb 
toctfen  1  älJeifter  inmb  diati)  ?,n  \  Straftburgf.  |  i^ou 
^arimubt  üon  (^xo-  \  ncnburgf  gcfcf^rtben.  |  Slitno.  2C. 


handlungen  (5. — 7.  Januar,  vgl.  Ulmaun  3.51  f.,  Münch  III  No.  28) 
in  jenen  Gegenden  aufgehalten.  Was  Erasmus  von  Basel  aus 
unter  dem  1.  Febr.  an  Laurinus  über  ein  zweimaliges  Zusammen- 
treffen mit  Cr.  berichtet  (Hütten,  ed.  Böcking  II  S.  171  §65), 
liegt  mindestens  mehrere  Wochen  zurück. 

1)  Schon  Röhrich  I  (1S30)  139  spricht  von  ihnen  und  fügt 
hinzu,  es  seien  noch  einige  vorhanden. 


XLIV 

im.  XXIII.  —  0.  0.  (Job.  Schott  in  Strassburg).  6  Bl., 
d.  Küclis.  d.  T.  11.  d.  1.  S.  leer.  Signat.  a  ij,  a  iij,  a  iiij.  4".  = 
Panzer  II  1900,  Weigel-K.  539.  Exempl.  in  Augsburg.  Berlin, 
Dresden,  Frankfurt  (G.  Freytagb.),  Halle,  Jena,  München, 
Strassburg,  Wernigerode. 

XI.  Sendbrief  au  Hadrian  VI.  (S.  117). 

Dem  am  2.5.  Jan.  1523  beginnenden  zweiten  Adelstag  in 
Schweinfurt  übergiebt  Cr.  eine  auf  Geheiss  der  fränkischen 
Ritterschaft  verfasste  Klageschrift  ^)  über  die  ihm  geschehene 
Vergewaltigung;  sie  wird  in  Gegenwart  der  Abgesandten  der 
drei  angeklagten  Fürsten  verlesen  und  durch  eine  Gesandt- 
schaft mit  anderen  Werbungen  der  Ritterschaft  den  Reichs- 
ständen und  dem  Reichsregiment  übermittelt  (152,  5  ff.).  Ende 
Februar  weilt  er  mit  Albrecht  v.  Mausfeld  bei  Luther  in 
Wittenberg  (.Melanchthon  an  Spalatin,  C.  R.  I  604  vom  23.  Febr., 
Luther  au  Spalatin,  Enders  IV  027  vom  25.  Febr.). 

Wann  die  Schrift  an  Hadrian  abgefasst  ist,  dafür  besitzen 
wir  keinen  sicheren  Anhalt.-)  Da  aber  die  Originalausgabe 
1523  in  Wittenberg  gedruckt  wird,  möchte  man  vermuten, 
dass  die  Drucklegung  mit  dem  dortigen  Aufenthalt  in  Be- 
ziehung gestanden  hat.  Nur  aus  diesem  Grunde  ist  sie  hier 
eingereiht.  Ein  Neudruck  ist  bislaug  nicht  veranstaltet  worden. 

2 — 4  sind  Nachdrucke,  2  und  3  von  1,  4  von  3. 

1 .  (5- 11  u  j  e  n  b  b  r  i  e  ü  n  it  23  a  p  ft  51  b  r  i  =  |  a  n  u  m :  b  a  m  it 
mit  (ii)riftlirf)em  1  marf)affttge  grunb  angc^uigt  | 
luurb  ei)n  ficf)ercr  f)e')Il<i»i'-'r  I  ^DClii  3u  auircuttiing 
aller  fet=  i  ^creticn:  ün  gu  :^ciiliamcr  ret*  |  tung 
ganzer  (S^rt[tenf)et)t  uo  |  be§  Surcfcn  ti)ranner).  ||| 
2?on  .s^artmubt  Oon  i  Gronbergf.  ||  äBtttemberg.  |*) 
3)1.  S^.yfiij.  —  6  Bl,    d.  Rucks,  d.  Tit.  u.  d.  1.  Bl.  leer. 

^)  Gemeint  ist  ein  in  mehreren  Ausfertigungen  (vgl. 
S.  XLVIII)  erhaltener  Bericht  über  die  Vorgänge  vor  und 
nach  der  Eroberung  Cronbergs.  Die  ,, Instruction'"  Hartoiuths, 
die  eiu  Würzburger  Fascikel  neben  einer  Copie  jenes  Berichtes 
enthält,  gehört  ebenfalls  auf  diesen  Adelstag;  der  Bericht 
war  als  Beilage  der  Instruction  abgefasst. 

^)  Die  Bemerkung,  er  habe  Hadrian  (9.  Jan.  1522  — 
14.  Sept.  1523)  in  ,, etlichen"  Schriften  angegriffen  (117,7), 
lässt  nicht  erkennen,  ob  die  Abfiissuug  schon  1522  oder  erst 
1523  erfolgt  ist. 

3)  Weller  (und  Weigel-K.)  giebt  an:  0.  O.  Das  Miss- 
trauen gegenüber  der  Druckortsbezeichnuug  Wittenberg  war 
dieser  Originalausgabe  gegenüber  unberechtigt  und  wird  sich 
vermutlich  noch  öfters  —  bei  Untersuchung  der  Stemmata  — 
als  ungerechtfertigt  herausstellen. 


XLV 

Sign.  2[ti,  ?nii,  23.  4°.  =  Weller  23SS,  Waigel -K.  543. ') 
Der  unbekannte  Drucker  war  Hans  Lufft.  Exempl.  in 
Augsburg,  Basel,  Berlin,  Dresden,  Frankfurt  (G.  Freytagb.), 
Hamburg,  Heidelberg,  Leipzig,  München  und  Strassburg 
(doppelt). 

2.  •]  ©DU  fcnbbrieff  an  |  23apft  Stbrinnum,  baninn 
mi)t  I  (5t)ri[tltc^em  marfiaftige  grunb  |  angegeigt  im'irb  ei)n 
fidlerer  I|cil  |  famer  tncg  3U  anfereuttüg  |  aller  ftclßereiie,  ünb 
.^n  I  ^ei)li'amer  rettnng  ga  |  ger  (il)rt[tennl)eiit  |  üo  be§  Xmde  | 
2;i)rannei).  |||  Hon  .s3artmubt  üo  IGronbcrgf.  |1  2Öittem= 
b  er  g.  |  Wl  ®.  X.\"  iij.  —  4  Bl.,  d.  1.  S.  leer.  Ohne  Signaturen. 
4°.  Subscr.:  ^]  @etrucft  i)nu  ber  lDbli)d)cn  Stabil 
(Srffurbt.  nnn  ber  '^^ermenter  gaffecn,  .^um  g-erbefail  |  i)m  3ar 
Wl  (^(iiS^i^..  ünb.  ?l:.\"  iij.  Dort  druckte  Ludwig  Trutebul 
(vgl.  V.  Domnier,  Lutherdr.  S.  S2);  auch  die  Titeleinfassung 
entspricht  der  Trutebulschen,  die  v.  Dommer,  S.  262,  No.  137 
beschreibt.  In  den  bekannten  Sammelwerken  nicht  ver- 
zeichnet.    Exempl.  in  Berlin,  Leipzig  und  Wernigerode. 

3 .  (Sijn  f  enbferieff  i  a  n  23  a  b  ft  51  b  r  i  a  n  u ,  b  a  r  =  |  inn  mit 
6I)rtftenIid)emmarE)atftigem  |  gruitbt  angc5at)gtmirt  ein  fieserer  | 
Ijatilfamer  toeg  3u  aufsrcültuiig  j  aller  fe(3crci)en,  tmb  ju 
f)ai}I=  I  i'amer  retlung  gaut3er  |  (5f)riftenl)att  uon  |  be§  2:ürcfen  | 
tljrauncii.  |||  3^on  .v^artmubt  üon  |  (Sroubcrgf.  ||  2Öittem= 
berg.  |  tOt  2).  rr  tij.  —  4  BL,  d.  1.  S.  leer.  Ohne  Signaturen. 
4".  Die  Titeleinfassnng  entspricht  v.  Dommer,  Lutherdr. 
S.  262,  No.  139  Jobst  Gutknecht  in  Nürnberg).  =  Panzer  II 
1902,  Weigel-K.  542.  Exempl.  in  Berlin,  Dresden,  Frank- 
furt (G.  Freytagb.),  Göttingen,  Halle,  Heidelberg,  München, 
Ofen -Pest  (Nat.-Mus.),  Strassburg. 

4.  (i'in  ©cnbbrieff  anzapft  51bria=  \  uum,  bart)n 
mit  (SI)rti"tenttd)em  uiarl)atfti=  i  gern  grunbt  aiigc^aijgt  mürt 
ein  fid)e=  |  rer  tjaiiljamer  iueg  .^ü  auftreüttug  j  aller  Met?erei)en, 
mb  51!  f)ai)l  I  famer  rettnng  gant3er  1  (5f)riften(]att  uou  |  be§ 
Surcfen  i  tnrannen.-)  ||  i^on  i^artmubt  von  \  (Fronbergf.  || 
aSittemberg.  ä>f.  ®.  rrül  (über  j  fehlt  der  Punkt).  —  Ö.  0. 
(da  die  Ortsbezeichnung  bei  dem  Nachdruck  nichts  beweist). 
6  BL,  d.  1.  S.  leer.  Signat.  21  ij,  2(  iij,  23,  23  ij.  4".  =  Weller 
2389.  Exempl.  in  Augsburg,  Erlangen,  Heidelberg,  München 
und  Zürich  (Stadt-  u.  Kant.-b.). 


1)  Panzer  (zu  U  1902)  spricht  von  einer  Ausgabe,  die 
von  der  hier  unter  3  verzeichneten  verschieden  sein,  5  Bl. 
und  keine  Titeleinfassung  haben  soll.  Gemeint  kann  nur  1 
sein,  sei  es,  dass  er  das  6.  (leere)  Blatt  nicht  mitgezählt  hat, 
sei  es,  dass  es  (^ie  z.  B.  in  dem  Berliner  Exemplar)  heraus- 
gerissen war. 

-)  Die  letzte  Hälfte  des  Titels  also  wie  bei  3  gebrochea. 


XLVI 

XII.  Sendbrief  an  die  Bühmen.  (S.  124). 

Die  Ansichten  über  die  Zeit  von  C'r.'s  Aufenthalt  in 
Bühmen  bedürfen  der  Berichtijrung.  Nebe  (17)  stellt  über- 
haupt die  Eeise  in  Abrede.  Nach  Uluiann  (Allg.  D.  Bibl. 
unter  Kronberg)  ist  er  im  Winter  1522,"-'3  in  Böhmen  gewesen, 
soll  dann  aber  zu  der  Zeit,  wo  die  Fürsten  ihre  Stellungen 
vor  Landstuhl  eingenommen  hatten  (also  Ende  April),  in 
Nürnberg  in  einem  einen  günstigen  Verlauf  verheissenden 
Process  gegen  jene  gestanden  und  sich  deshalb  von  Sickingen 
zurückgehalten  haben  (Sick.  367).  Bogler  (12.92)  setzt  die 
Schrift  an  die  Böhmen  vor  die  Schreiben  an  die  Eidgenossen 
und  die  Strassburger,  während  ihre  Veröffentlichung  ebenso 
wie  die  Reise  selbst  erst  später  erfolgt  ist. 

Die  Bemerkung  der  Flersheimer  Chronik  (Waltz  77,  5  f.), 
„mitler  zeit"  sei  Schwicker  von  Franz  v.  Sickingen  nach 
Schwaben  und  Cr.  zu  den  Böhmen  geschickt,  gewährt  keine 
sichere  Stütze,  da  die  chronologische  Reihenfolge  in  den  um- 
gebenden Teilen  gestört  ist.  Fest  steht  folgendes:  Am 
12.  Januar  152m  weiss  man  von  seiner  Reise  in  Nürnberg 
(vgl.  S.  XLII).  Ende  Januar  hält  sich  Cr.  in  Schweinfurt.  Ende 
Februar  in  Wittenberg  auf  (vgl.  S.  XLIV).  Dass  der  Reiseplan 
erst  nach  diesem  Aufenthalt  ausgeführt  ist,  ergiebt  sich  aus 
dem  Briefe  Hedios  an  Zwingli  (4.  April,  aus  Mainz,  Schüler 
u.  Schulth.  VII  S.  2S0):  Hartmudius  a  Cronberg  Bremiam 
concessit;  quid  istic  acturus,  nescio.  Bremiam  (es  müsste 
doch  wenigstens  Bremam  heissen)  ist  offenbar  ein  Lesefehler 
und  dafür  Boemiam  einzusetzen. 

Cr.'s  Schrift  ist  in  derselben  Druckerei  wie  VIII  4  und 
1X2  hergestellt  worden,  also  der  Michael  Buchfürers  in 
Jena.  ^)  Sie  gelangte  wohl  gleichzeitig  mit  Sickingeus  ,, Aus- 
schreiben und  Verantwortung'"  (vgl.  Münch  I  27S)  zur  Ver- 
teilung. Dass  der  Sendbrief  zu  Lebzeiten  Sickingeus  (also 
vor  dem  7.  Mai)  abgefasst  ist,  würde  als  selbstverständlich 
anzunehmen  sein,  auch  wenn  das  ausdrückliche  Zeugnis  S.  126, 
22  ft'.  fehlte.  Der  Bericht  (hier  127,  1  —  131,8)  war  schon  zur 
Zeit  der  Schweinfurter  Ritterversammlung  fertig  (vgl.  S.  XLIV 
u.  Anm.  1 ).  Ob  damals  bereits  die  ganze  Schrift  abgefasst 
war  oder  ob  sie  mit  Ilerübernahme  jenes  Berichtes  erst  später 
niedergeschrieben  wurde,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden. 

Die  Verquickung  seiner  persönlichen  Angelegenheit  und 
der  Sickingeus,  für  den  er  Bundesgenossen  werben  sollte,  mit 

^)  Jena  liegt  zwischen  Schweinfurt  u.  Wittenberg,  dagegen 
abseits  bei  der  Reise  von  Wittenberg  nach  Böhmen.  Es  ist 
also  möglich,  dass  XII  schon  vor  XI  unter  die  Presse  gelangte. 
Ob  Buchfürer  damals  noch  in  Erfurt  oder  schon  in  Jena 
druckte  (vgl.  S.  XL.  Anm.  2),  macht  für  diese  Erwägung  wenig 
aus;  in  ersterem  Falle  würde  die  Möglichkeit  nur  noch  gewinnen. 


XliVII 

der  Sache  der  Eeformation  ist  für  die  Schrift  charakteristisch. 
Die  Böhmen  sollen  der  „göttlichen  Wahrheit  und  Gerechtigkeit" 
beistehen  (132,5),  d.  h.  ihm,  dem  um  des  Evangeliums  willen 
Verjagten  (125,  1),  und  Sickingen,  dem  ,, wahrhaftigen  Diener 
Gottes  und  seiner  göttlichen  Gerechtigkeit"  (126,22),  in  dem 
er  bereits  beim  Beginn  der  Trierer  Fehde  den  Bahnbrecher 
des  Evangeliums  gesehen  hatte.  Besondere  Belege  für 
Hartmuths  Thätigkeit  in  Böhmen  fehlen.  ^)  Ulmann  vermutet, 
er  habe  im  Verein  mit  dem  Ritter  u  Doctor  Johann  von  Fuchs- 
stein gewirkt,  und  glaubt  „die  Hand  der  Sickingischen  Agenten 
in  der  hinter  dem  Bühmerwald  und  bald  bis  zur  Naab  spür- 
baren Bewegung"  zu  bemerken  (323 f.). 

Nach  Sickiugens  Tode  bleibt  Cr.  noch  mehrere  Monate 
in  Böhmen.  Der  Zweck  seiner  Sendung  ist  hintäilig  geworden, 
er  beschreitet  den  "Weg  des  Rechtes.  Am  Kilianstage  (S.  Juli) 
verwendet  sich  für  ihn  auf  sein  persönliches  Ersuchen  die  in 
Sedlcan^)  versammelte  Partei  des  Zdenek  Lew  von  Rozmital 
beim  Reichsregiment.  Cr.  als  Bittflehendeu  in  der  Umgebung 
Lews  zu  sehen,  des  Hauptes  der  katholischen  Partei  in  Böhmen 
und  eines  ausgesprochenen  Feindes  Luthers,  befremdet  eiuiger- 
masseu.  Aber  Lew  war  ein  Bewunderer  Sickingens  (vgl, 
Palacky  V  2,  477).  Deshalb  ist  es  nicht  unglaublich,  dass  Gr., 
dessen  gednicktes  Ausschreiben  sich  an  ,,alle"  böhmischen 
Adligen  wandte,  von  vornherein  ebenfalls  mit  ihm  und  der 
um  ihn  gescharten  Ritterschaft  Fühlung  zu  gewinnen  versucht 
hatte.  Der  Wunsch ,  den  nächsten  Zweck  seiner  Mission  zu 
fördern,  hatte  wohl  über  andere  Bedenken  den  Sieg  davon- 
getragen, vielleicht  sogar  die  Hoffnung,  Konvertiten  zu  machen, 
ihm,  der  in  dieser  Hinsicht  ein  grosser  Optimist  war,  den 
Schritt  erleichtert.  Von  einer  wärmeren  Anteilnahme  ist 
übrigens  in  dem  kurzen  Schriftstück  nichts  zu  spüren:  die 
Ritter  unterstützen  ihn  als  ihren  Standesgenossen  und  bitten, 
,,so  viel  er  Recht  habe",  ihm  beizustehen. 

Verzeichnis  der  Quellen: 
1.  Der  schon  erwähnte  Druck.  Titel:  (5 in  (5f)riftlic^ 
©ci^rifft  an  5nie  ©rafen  !  .Vierren  (5'blcu  ütib  alle  cDuinoucr 
ber  (fronen  ^u  2?c^cm  üon  eine  |  onfcf^ulbige  uoriafltcn  Dom  3lbel 
§artmubt  1  üDltn  (^^ronberg.  —  Hierunter  Vignette  (dieselbe 
wie  am  Schlüsse  von  IX  2).     Unter  ihr  ein  unten  abgerundeter 

*)  Die  einzige  Spur,  die  ich  in  dieser  Hinsicht  zu  ent- 
decken vermochte,  ist  seine  Anwesenheit  in  Sedlcan  (6  Meilen 
südlich  von  Prag),  vgl.  d.  Folg. 

-)  In  dem  Schriftstück  (Copie  in  dem  Marburger  Fascikel 
,,Supplicationes  Hartmuth  v.  Cronbergs"  etc.)  lautet  der  Name 
Zaletzam ;  bei  Palacky  V  2,  5ü6,  wo  der  Rittertag  kurz  erwähnt 
wird,  steht  die  obige  Form.  Da  das  Datum  an  beiden  Stellen 
dasselbe  ist,  lässt  sich  an  der  Identität  nicht  zweifeln. 


XLVIII 

Schild  mit  dem  böhmischen  Löwen  in  schräg  schraffiertem 
Felde  (h.  80,  obere  Kante  68  mm).  4  BL;  Signat.  2t  ij  und  iö 
(sie)  iij.  4".  =  Panzer  II  1903.  Exempl.  in  Dresden  u.  Zwickau. 

2.  Eine  Copie  von  1  (im  Archiv  zu  Marburg),  die  bis- 
lang für  das  einzige  Ueberbleibsel  des  Aufrufs  galt,  'j  Ueber 
ihre  Herkunft  ergiebt  sich  aus  Marburger  Archivalien  folgendes: 
Mittwoch  nach  Assumpticmis  (IVt.  Aug.)  1523  bittet  Philipp  den 
Pfalzgrafen  um  den  Abdruck  von  Cr.'s  Ausschreiben  an  den 
böhmischen  Adel,  den  er,  bevor  sie  ins  Feld  gezogen,'-')  ihm 
gesandt  hätte,  oder  eine  Abschrift,  ebenso  um  die  sonst  aufzu- 
treibenden Exemplare  und  Schriften  Cr.'s.  Freitag  nach  Bartholo- 
maei  (28.  Aug.)  meldet  Ludwig,  er  habe  im  Handel  nachsuchen 
lassen,  aber  nicht  mehr  als  den  einen  Druck  gefunden,  dessen 
Abschrift  erfolge.  Freitag  nach  Egidi  (4.  Sept.)  schickt  Philipp 
die  Abschrift  seinen  Procuratoren  in  Nürnberg:  Ihn  interessiert 
besonders  das  Selbstbekenntnis  Cr."s  (126, 12f),  dass  er  sich 
während  der  Trierschen  Fehde  auf  einer  Sickingischen  Burg 
aufgehalten  habe.  Indem  er  auf  dieses  hinweist,  bestreitet  er 
die  folgende  Behauptung,  dass  von  dort  aus  keine  Feind- 
seligkeiten während  der  Zeit  unternommen  seien.  Ausserdem 
habe  Cr.  durch  seine  ,.grausamlichen  Schmähungen"  des  Papst- 
tums in  dem  Schreiben  ein  crimen  laesae  maiestatis  begangen. 

Der  erzählende  Abschnitt  (127,  1  bis  131,  8)  wurde  von 
Cr.  noch  zwei  anderen  Schreiben  einverleibt,  von  denen  der 
schon  erwähnte  Marburger  Fascikel  „Supplicationes"  etc. 
Copien  bietet. 

3.  In  der  Bittschrift  Cr.'s  an  die  (in  Sedlcan  versammelten) 
böhmischen  Adligen  umfasst  er  S.  8»  Z.  20 —  10^  Z.  8. 

4.  In  der  Supplicatlon  Cr.'s  an  das  Kaiserliche  Regiment 
S.  2  a  Z.  5  —  4"  Z.  1.  Die  Abschnitte  3  und  4,  die  unterein- 
ander grosse  Verwandtschaft  zeigen,  hat  Cr.  ohne  Zweifel  aus 
1  mit  mehreren  Abänderungen  herübergenommeu.  — 

5.  Aus  der  in  Würzburg  aufbewahrten  Copie  des  Be- 
richts (vgl.  S.  XLIV,  Anm.  1)  seien  nachträglich  folgende  Les- 
arten notiert: 

S.  127,5:  Jöanö  genant.  9:  nocfi  statt  boc6.  17:  eutmelKicKn.  18:  an= 
gemengtem.    19:  ueröore. 

S.  128, 7:  SJiberöejftat  (die  Namen  der  beiden  Orte  sind  nicht  fort- 
gelassen). 18  :  iuuerantiöortteu.  21:  fein  rt'"rf'Ii'')tait-  --^ '■  bar|u,  über  ^u 
ist  jn  geschrieben. 

S.  129,13:  fiir  bte  brci)  Glnirfürftcii.  18:  nacfegomeltc  und  hinter  bcrrn 
eingeschoben  »onn. 

S.  l:iO,  4:  et)e  onnb  suiior. 

Trotz  mehrerer  Abweichungen  stimmt  5  mehr  zu  I  als 
zu  3.  4.  — 


*)  Auf  der  letzten  Seite  die  Bemerkung :  JöartmauS  üon  | 

(5:ronberg  |  auffc^riben  bi)  ben  |  33el)emifcf)cn  abcin  |  :^ot  ber  pfal^= 
graf  bcn  1  abbrugf. 

-)  Gegen  Sickingen,  in  der  zweiten  Hälfte  des  April  1523. 


XLIX 

Den  Bericht  (ohne  die  Instruction,  vgl.  S.  XLIV,  Anm.  1) 
bieten  auch  noch  zwei  Copien  in  Marburg;  der  Text  entspricht 
nach  den  vorgenommenen  Stichproben  dem  Würzburger. 

XIII.  Christliche  Schrift  und  Yermahnnng  an  alle 
Stände.  (S.  135). 

Die  Schrift  wendet  sich  schlechthin  au  alle  hohen  und 
niederen  Stände  des  Eeiches;  der  Zusatz  von  YIII  und  XV 
„auf  diesem  Reichstag  zu  Nürnberg  versammelt"  fehlt.  Der 
naheliegende  Gedanke,  dass  sie  zunächst  für  den  zum  Mar- 
garethentag  (13.  Juli)  nach  Nüruberg  ausgeschriebeneu  neuen 
ßeichstag  abgefasst  sei,  ist  deshalb  abzuweisen. 

Von  der  Schrift  giebt  es  zwei  Drucke: 

1.0rignaldruck:Giit(£^riftlttl)e|fcörtfftönb  öermanungl 
an  alle  Stent  befe  9i6mti'(^en  |  3ieiicö§,  üo  mir  il-tartmnnbt  i  tion 
iSronberg,  ^üui  lob  \  (Sotte§,  bnb  ,,ii  nu^  ;  allen  Gt)riften.  ||  SBclc^cv 
nic^t  burc^  gnab  cnbt=  |  mi)d)t  bem  Öotteg  ^orn  |  2er  muß 
huxd)  mcnfcöltcö  tor=  I  i)cx)t  eluigfltc^  fcmt  Derlorn.  —  0.  0.  u.  J. 
(Jörg  Gastel  in  Zwickau;  1523:  vgl.  d.  Subscr.).  Titel  in  einer 
Einfassung,  die  einer  Grunenbergschen  nachgeschnitten  ist 
(=  V.  Dommer,  Lutherdr.  S.  235,  70  C).  <!  Bl,  d.  Rucks,  d.  Tit. 
u.  d.  1.  S.  leer.  Sign.  5t  ij,  21  iij,  58,  23  ij.  4».  =  Panzer  II  1901, 
Weigel-K.  540.  Nicht  wieder  gedruckt.  Exempl.  in  Berlin, 
Halle,  Leipzig,  Strassburg  und  Zwickau. 

2.  Nachdruck :  5(  i  n  (S  ^  r  t  ft  ( i  d)  e  i  c^  r  i  f  f  1 1  ünb  ücrmanung 
an  alle  ©tenbt  |  be§  äK^mifdje  j){ei)c^§,  üo  |  mir  öartmub  m 
i^ron  1  berg,  ^um  lob  gölte»  |  bn  p  nu^5  aücn  |  (^firiften.  |]  Dann 
folgen  in  gleicher  Brechung  die  Verse  von  1  (nur  gottei3  und 
tor|ai)t).  —  0.  0.  u.  J.  (vermutlich  1523).  Titel  in  einer  Ein- 
fassung, die  mit  der  vou  1  nahezu  übereinstimmt  und  mit  der 
bei  vou  Dommer  S.  235,  70  C  Absatz  erwähnten  identisch  ist. 
V.  Dommer  hält  sie  ebenfalls  für  einen  Nacbschnitt  der  Grunen- 
bergschen  und  zwar  für  einen  späteren,  da  er  sie  erst  in 
einem  Druck  des  Augsbnrger  Valentin  Otmar  von  1545  nach- 
zuweisen vermag.  Vielmehr  ist  der  Nachschnitt  spätestens 
1523  angefertigt,  ja  vielleicht  für  den  Nachdruck  selbst  her- 
gestellt und  zwar  nach  dem  Holzschnitt  von  1.  Offen  bleibt 
die  Frage,  wer  den  1545  von  Valentin  Otmar  benutzten  Stock 
1523  besessen  hat.  Weller,  der  Grunenberg  als  Drucker  an- 
giebt,  hat  sich  durch  den  Holzschnitt  täuschen  lassen.  Blatt- 
zahl, Signaturen  und  durchweg  auch  Seitenfüllung  stimmen 
mit  1  überein.  4".  ==  Weller  23S7,  Weigel-K.  541.  Exempl.  in 
Augsburg,  Dresden,  Erlangen,  Frankfurt  (G.  Freytagb.),  München 
und  Strassburg. 

Cr.  entwickelt  in  der  Schrift  sein  kirchenpolitisches 
Programm.  Seine  Vorschläge  sind  auch  hier  nicht  originell; 
sie  begegnen  ähnlich  in  vielen  gleichzeitigen  Flugschriften. 
In   dem   Schreiben   au   Karl  V.  verlaugt   er  Uebergabe   des 

Crouberg.  j 


Patrimonium  Petri  an  den  Kaiser  (37  f.),  in  dem  an  Hadrian  VI, 
Teilung  zwischen  Karl  V.  und  Franzi,  von  Frankreich  (HS) 
und  Verwendung  der  geistlichen  Besitztümer  zum  Nutzen  der 
Christenheit  und  zur  Bekämpfung  und  Bekehrung  der  Türken 
(119 f.).  Iq  dieser  Schrift  lautet  seine  Forderung:  Papst  und 
Bischöfe,  Pfaffen  und  Mönche  sollen  ihre  Herrschaften  und 
Reichtümer  den  einzelnen  christlichen  Gemeinden  übergeben 
(139).  Mit  anerkennenswertem  Freimut  werden  die  Folgerungen 
für  den  stark  interessierten  Adel  gezogen. 

XIV.  Persönliches  Vorbringen  vor  dem  Kaiserlichen 
Regiment  zu  Nürnberg.  (S.  144). 
Unter  Geleit  des  Regiments,  das  ihm  sein  eigenes  An- 
suchen und  die  S.  XLVII  erwähnte  Fürsprache  der  am  KiHanstage 
(S.Juli)  in  Sedlcan  versammelten  böhmischen  Adligen ^  aus- 
gewirkt hatte,  kam  Cr.  nach  Nürnberg.  Am  9.  August  erschien 
er  vor  dem  Regiment.  Einen  Abriss  dessen ,  was  er  damals 
vorgebracht  hat,  giebt  er  in  XV  (152,  2.5  tf.).  Vollständig  besitzen 
wir  es  in  der  „Supplication  an  das  Kaiserliche  Regiment"  (Marb. 
Archiv).  Er  beginnt  mit  dem  S.  XLVI  u.  XLVIII  erwähnten 
Bericht,  rechtfertigt  sein  Verhalten  vor  und  während  der 
Trierschen  Fehde,  erinnert  an  sein  das  bekannte  Anerbieten  ent- 
haltendes Missive  an  das  Regiment  vom  16.  Sept.  1522,  erwähnt 
seinen  Verwandten  Quirin,'')  der  in  einem  Monate  dauernden 
Process  endlich  ein  ihn  in  seinen  Anteil  wieder  einsetzendes 
Urteil  erstritten  hatte,  behält  sich  gegen  .Jakob  v.  Gr.,  der  seinen 
Jahresanteil  unrechtmässig  Philipp  von  Hessen  verkauft  hätte, 
weitere  Schritte  vor  und  bUtet,  eilends  gegen  die  Kriegsfürsten 
mit  der  Erklärung  der  Acht  und  Aberacht  samt  den  andern 
Pönen  des  Landfriedens  vorzugehen  und  ihm  nebst  seineu 
Vettern  zu  ihrem  Recht  zu  verhelfen.  In  einem  Nachwort 
bemerkt  er,  er  habe  auch  durch  ein  Gesuch  sich  vom  Erz- 
herzog Ferdinand  eine  Botschaft  an  das  Regiment  verschali't, 
die  er  samt  Ferdinands  Antwort  an  ihn  auf  Wunsch  verlesen 
lassen  wolle.^) 

*)  Ihrem  Gesuch  war  Cr.'s  (undatiertes)  Bittgesuch  an 
sie  beigelegt  (Copie  ebenfalls  in  dem  Marburger  Fascikel 
„Snpplicationes"  etc.). 

-)  Auf  die  Angelegenheit  Frowins  von  Hütten  (Ulmann  396) 
wird,  obwohl  dies  nahe  lag,  nicht  eingegangen. 

^)  Copie  von  Ferdinands  Schreiben  an  das  Regiment 
(Innsbruck,  14.  Juni  1523)  in  dem  erwähnten  Fascikel  (Xiclueil 
bcnit  ^Rcc^tg  nicmanbt»  ücrfagt  uicrbcit  foll,  bauTcn  mir  au  c. 
1.  lutb  cud),  ir  inotlct  auf  bcnaut»  nou  (5viinbiu\i  anlani]cii  unb 
crnid)eu  im  bic  pillidjeit  luib  dUA)t,  Souil  fidj  gcbürt'  unb  iv 
.lUtliun  wol  aiiffen,  cvgccn  laffcti).  Ueber  Cr.'s  Schreiben  an 
Ferdinand  vgl.  d.  Abschnitt  ,,Dio  anderen  Sendschreiben  Cr.'s''. 


LI 

Der  diesem  Nachwort  vorangehende  Abschnitt  steht  zn 
XIV  in  Beziehung.  Cr.  sagt,  er  wisse,  dass  er  beim  Regiment 
und  vielen  Herren  wegen  seinei*  das  Evangelium  betreffenden 
Schriftstellerei  verunglimpft  sei,  wolle  aber  jedem,  er  müge 
noch  so  gelehrt  sein,  hier  uud  anderwärts,  wo  es  sich  schicke, 
zu  Antwort  und  Recht  stehen.  Nach  Laurentii  (11.  August) 
greift  er  nun  ein  Thema,  das  für  ihn  augenblicklich  von  be- 
sonderer Wichtigkeit  ist,  heraus;  er  behandelt  sein  Verhältnis 
zum  Erzbischof  von  Trier  und  sucht  nachzuweisen,  dass  die 
Ungnade,  in  die  er  durch  sein  Eintreten  für  das  Evangelium 
bei  ihm  gefallen,  unverdient  sei.  i)  Noch  an  demselben  Tage 
verlässt  er  nach  einem  ungünstigen  Abschied  Nürnberg  (154,  5). 
Die  Verteidigung  wandert  dann  in  die  Offizin  desselben  Druckers, 
der  —  wohl  während  der  Reise  nach  Nürnberg  —  mit  der  Ver- 
öffentlichung der  vorigen  Schrift  betraut  worden  war,  Jörg 
Gasteis  in  Zwickau. 

Titel :  SOJetjn  §nrt=  |  m  u  b  t  b  ö  (£ r  o  n  6  e  r  c;  §  1 5|5crfDnItd&  für= 
hringcu,  fuer  |  bcm  ^DitdHiItdje  £ct)ier  |  ltd)e  9{egtmet  511  9lurn  | 
berg,  ba§i  Ijcilige  (^nia  \  gclium  im  luort  @ot=  |  tc»  S3eti-effcnb,  | 
mad)  ßaur=  |  eittij.  mx-  \  no.  k.  \  9)1  ®.  XXIII.  ||  ßniirfo»! 
(ohne  Punkt)  —  Titel  in  Einfassung:  ein  Portal  mit  Sockel 
(Breite  des  Gesimses  114,  Höhe  des  Portales  einschliesslich 
des  Sockels  162  mm),  rechts  und  links  unter  dem  Gesims 
Amoretten  mit  Füllhorn ,  mitten  auf  dem  Gesims  ein  Engels- 
kopf mit  Flügeln,  rechts  und  links  davon  zwei  urnenartige 
Verzierungen.  4  Bl. ,  d.  1.  S.  leer.  Signat.  atj,  a  iij.  4".  Nicht 
wieder  gedruckt.  =  Weller,  I.  Suppl.  S.  2;)  (N.  24S),  W^eigel- 
K.  538.  Exempl.  in  Berlin,  Frankfurt  (G.  Freytagb.),  Göttingen, 
Leipzig,  Rudolstadt  und  Zwickau. 

Ueber  das  damalige  Verhalten  zweier  Kriegsfürsten, 
Philipps  und  Ludwigs,  gegen  Cr.  geben  Marbnrger  Archivalien 
nähere  Aufschlüsse.  Montag  Laurentii  (10.  August)  schreibt 
Ludwig  an  Philipp,  wie  er  von  seinen  Räten  in  Nürnberg 
gehört  habe,  sei  Cr.  in  Nürnberg  und  gehe  damit  um,  weil 
kein  Fürst  als  Statthalter,  auch  sonst  kein  Fürst  wie  billig  am 
Regiment  sitze,  durch  andere,  so  da  Rats  sässen  und  ihnen  — 
den  Kriegsfürsten  —  zuwider  sein  sollten,  seine  Sache  anzu- 
bringen. Er  möge  seine  Räte  und  Procuratoren  in  Nürnberg 
lleissig  aufmerken  und ,  wenn  Cr.  die  Kriegsfürsten  verklagen 
und  etwas  bitten  wolle,  „arbeiten  uud  handeln"  lassen. 
Philipp  befiehlt  in  einem  undatierten  Schreiben  seinen  Räten, 
die  Mittwoch  und  Donnerstag  Oswaldi  (5.  und  H.  Aug.)  ihn 
von  Cr.'s  Absichten  in  Kenntnis  gesetzt  hatten,   „mit   allem 


1)  Die  Gedanken  von  XIII  kehren  in  der  Hauptsache 
wieder;  auch  hier  fehlt  es  nicht  an  fast  wörtlichen  Ueber- 
einstimmungen.  146,20—25:  142,24—30;  147,2—5:  142,  10—18; 
147,6—8:  139,28—31. 

d* 


LH 

Fleiss,  so  viel  möglich,  gegen  Hartmuth  zu'  arbeiten,"») 
und  stimmt  ihrem  Vorschlag  zu,  Cr.  durch  das  Kammergericht 
für  die  Sickingeu  erzeigte  Hülfe  in  die  Aclit  erklären  zu 
lassen.  Die  Autwort  Philipps  an  Ludwig  von  Mittwoch  nach 
Assumptiouis  Mariae  (19.  August)  und  Ludwigs  Antwort 
hierauf  von  Freitag  nach  Bartholomaei  (2S.  Aug.)  betretfen 
noch  denselben  Gegenstand:  die  beiden  Fürsten  sind  im  Zweifel, 
ob  die  Achtserkliiruug  durch  das  Kammergericht  oder  das 
Reichsregiment  zu  geschehen  habe.  —  Die  Achtserklärung 
gegen  Cr.  unterblieb.  Sie  war  auch  —  vor  der  Hand 
wenigstens  —  unnötig  geworden,  da  der  von  Cr.  gerührte 
gleiche  Schlag  —  die  Forderung  der  Achtserklärnng  geg^u 
die  drei  Fürsten  — ,  den  sie  offenbar  erwidern  wollten,  wirkungs- 
los geblieben  war. 

XV.  Ernstliche  Schrift  an  alle  Stände.  (S.  150). 

Am  11.  August  sahen  wir  Cr.  Nürnberg  verlassen.  Am 
24.  erwartet  ihn  Botzheim  in  Konstanz,  von  da  begiebt  er 
sich  nach  Zürich  (vgl.  Enders  zu  IV  No.  627).  Hierauf  weilt 
er  mit  anderen  vertriebenen  fränkischen  Rittern  bei  Herzog 
Ulrich  von  Württemberg  in  Mömpelgard,  den  er  zum  Luther- 
tum bekehrt.  Da  er  sich  im  November  wieder  in  Basel  auf- 
hält (Heyd,  ülr.  v.  W.  II  119)  und  am  16.  Februar  1524  an 
einer  dortigen  Disputation  beteiligt  (Hagenbach,  Oekol.  50  ff.), 
darf  man  annehmen,  dass  von  Basel  auch  unsere,  vom  2.  Jan. 
1524  datierte  Schrift  abgesandt  ist. 

Nach  dem  Misserfolg  beim  Reichsregiment  trug  sich 
Cr.  anfangs  mit  dem  Gedanken,  dem  Kaiser  in  Spanien  per- 
sönlich seine  Sache  vorzutragen  (vgl.  Hej'd  II  1  IS).  Bei  der 
Verbindung  mit  Ulrich  wurde  der  Plan  aufgegeben;  an  seine 
Stelle  trat  ein  anderer,  zunächst  an  den  Reichstag  zu  appellieren. 
Die  Ausführung  verzögerte  sich,  da  der  seit  vier  Monaten 
ausgeschriebene  Reichstag  erst  im  Januar  1524  zusammentrat. 
Cr.  erklärt,  er  werde  in  Kürze  sein  Hab  und  Gut  samt  allen 
Forderungen  an  Lehen  und  eignen  Gütern  gerichtlich  seinen 
Kindern  übertragen  und  bittet,  in  ihrem  sowie  seiner  Vettern 
Interesse  die  Kriegsfürsten  zur  Rückgabe  ihrer  Eroberungen 
und  zum  Schadenersatz  zu  zwingen,  ferner  sie  nach  den  Vor- 
schriften des  Landfriedens  zu  bestrafen.  Im  Gegensatz  zu  VIII. 
der  ersten  Schritt  an  den  Reichstag,  betrifft  also  dieses  Schreiben 
rein  persönliche  Angelegenlieiten. 

Cr.  bittet  um  Antwort  durch  den  Boten,  der  die  —  von 
ihm  eigenhändig  unterschriebene  —  Ausfertigung  überbringt. 
Vermutlich  hat  der  Reichstag  zunächst  die  Antwort  der  Kriegs- 

J)  Dieser  Ausdruck  könnte  dafür  sprechen,  dass  das 
Schreiben  erst  nach  dem  Empfang  von  Ludwigs  Brief  auf- 
gesetzt ist. 


LIII 

fiirsten,  die  Abschriften  zum  Beriebt  erbalten  (vgl.  unter  2), 
abgewartet. 

Zu  Grunde  ist  dem  Abdruck  1  gelegt: 

1.  Einziger  Druck:  (vin  ernftüc^e  fd^rifft  an  all  | 
ftenb  be§  9{6mifcf)cn  reiic^s.  iUnt  i*öartmubt  Don  |  (Jronberg. 
2;artnnen  mcnigltc^^  ncntciucn  |  mag  tm  übcrgroifen  uitrcc^tlid^cn 
QC'  I  lualt  Dnb  Derfolgung,  fo  benen  uon  j  (Ironbcrg  lüibcr  alle 
rcdjt  ünb  I  über  ^uutl  i)od)v  erpitten  I  begegnet.  —  0.  0.  u.  J. 
(Petri  in  Basel,  1524).  4  Bl.  Signat.  a 'ij,  a  ttj.  4".  =  Weller 
28-13.  Abdruck  bei  Müncb  II  No.  1S4.  Exempl.  in  Dresden 
und  Zürich  (Kant.-b.),  defekte  in  Berlin  und  Wolfenbüttel. 

2.  Die  Landgraf  Philipp  vom  Reichstag  übersandte,  in 
Marburg  aufbewahrte  C'opie  des  (nicht  aufzufindenden)  Originals. 
Aufschrift:  .s^artman  üon  (Fronbercf»  1  mii'ftne  an  bie  ftcnbe  be§  | 
retc^S  3"  9turmberg  üerfamelt  ||  Anno  etc.  n  ütj.  Ihrer  wird 
gedacht  in  der  imdatierten  Antwort  Richards  und  Ludwigs 
an  Statthalter  und  Stände  des  Reiches  (wohl  vom  Januar  1524), 
die  Philipp  aufgesetzt  zu  haben  scheint  (Konzept  nebst  einer 
Mundierung  in  Marburg) :  Ihnen  beiden  und  —  durch  Vermitt- 
lung der  hessischen  Gesandten  —  auch  Philipp  sei  von  den 
Ständen  ein  Sendbrief  Cr."s  behändigt.  Sie  bedanken  sich 
(.freundlich ,  günstiglich  und  gnädiglich".  Ein  Bericht  sei 
nach  ihrer  Ansicht  nicht  nötig,  da  landkundig  wäre,  welcher 
Gestalt  Cr.  als  „offenbarer  Friedbrecher"  Sickingen  Hülfe,  Rat, 
Förderung  und  Beistand  erwiesen  hätte.  Am  Schluss  erklären 
sie,  sie  seien  Hartmuth  um  ihr  Vornehmen  weder  in  noch 
ausserhalb  Rechtens  irgend  welche  Antwort  zu  geben  pfliebtig, 
falls  er  aber  ihnen  samt  dem  Landgrafen  Ansprache  (gericht- 
liche Verfolgung)  nicht  erlassen  wolle ,  möchten  sie  gcbülir- 
liches  Recht  wohl  erleiden. 

XVI.  Sendbrief  an  Spalatin.  (S.  157). 
1523  Mar  Cr.  im  Auftrage  Sickiugens  nach  Böhmen  ge- 
reist. Zum  zweiten  Male  hält  er  sich  dort  im  Anfang  des 
Jahres  1525  auf  und  zwar  im  Dienste  Herzog  Ulrichs  von 
Württemberg.  Ulrich  wollte  mit  Hülfe  der  aufständischen 
Bauern  in  den  Besitz  seines  Landes  zurückgelangen.  Gleich- 
zeitig sollten  die  fränkischen  Ritter,  die  sich  nach  Sickingeus 
Fall  ihm  ebenfalls  angeschlossen  hatten,  von  Böhmen  aus 
durch  anzuwerbende  Truppen  ihn  unterstützen  (vgl.  den  Brief 
des  herzoglichen  Rats  Weissenfelder  ans  Innsbruck  vom 
15.  Februar,  Jörg  1(33,  und  der  bairischeu  Herzöge  vom 
21.  Februar,    Jörg   164).     Im   Februar i)    wirkt    mit   Cr.  in 

*)  Gleichzeitig  haben  Cr.  und  andere  Freunde  Scbwickers 
V.  Sickingen  mit  dem  Erzherzog  Ferdinand  wegen  einer  Schuld- 
forderung der  Sickingischen  Familie  an  den  Kaiser  unter- 
handelt (vgl.  Bremer,  Fr.  v.  Sickiugens  Fehde  gegen  Trier, 
77  u.  82;  die  betreffende  Nachricht  ist  vom  17.  Febr.  datiert). 


LIV 

Bübiuen  der  schon  in  Verbindung  mit  seinem  ersten  dortigen 
Aufenthalt  genannte  Fuchsstein,  der  im  Januar  beim  französischen 
König  im  Lager  vor  Pavia  gewesen  war,  um  ihn  um  eine 
Gelduuterstützimg  für  den  von  Ulrich  beabsichtigten  Kriegs- 
zug anzugehen  (Jörg  163.177,  Stalin,  w.  G.  IV  1,  262).  Be- 
sonders in  Prag  und  Umgegend  scheint  geworben  zu  sein 
(vgl.  bei  Jörg  1 66). 

Ulrichs  Unternehmen  verlief  ergebnislos.  Der  geplante 
Zug  der  Sickingischeu  Partei  kam  nicht  einmal  zu  stände. 
Bald  darauf  weilt  Cr.  zu  Sonuenwalde  in  der  Niederlausitz, 
wo  Ibach,  sein  früherer  Schützling,  als  Prediger  wirkte  (vgl. 
Spangenberg  II  50  a).  Dort  erhält  er  einen  Trostbrief  von 
Spalatin ,  der  offenbar  den  Schwergeprüften  und  abermals  in 
seinen  Hoffnungen  Getäuschten  durch  geistlichen  Zuspruch 
aufzurichten  suchte.  Die  Autwort  hierauf  ist  der  folgende, 
bald  nach  dem  Fortgang  aus  Sonnenwalde  abgefasste  Sendbrief. 

Einzige  Ausgabe : 

^ortatuti  öoiilC^ronhcrg,  2tn|(^cürc}iuOT|(2pa=|(ati  = 
uum.  I  6'J)H  troftüd)  fd)=  |  rifft,  ünb  billidö  ciiit  |  Spiccjel 
© 0 1 1 1  d)  er  I  g  n a  b  en ,  c  t m  ci c  =  I  nt  e t) n  cn  m a n.  1 2'ß  1 1 1 cm h er  g  | 
2)i.  ^.  ,\".\'V.  —  Titel  in  Einfassung  (b.  104,  h.  153mm):  ein 
Portal,  dessen  mit  sechs  fünfeckigen  Sternen  geschmückter 
Bogen  auf  zwei  nach  oben  sieh  verjüngenden  Säulen  ruht. 
Die  beiden  Seiteulcisten  sind  eingelegt,  die  rechte  zeigt  horizon- 
tale, die  linke  schräge  Schraffierung.  Den  Lettern  und  dem 
Holzschnitt  bin  ich  sonst  nicht  begegnet.  Die  Lettern  von 
Peypus  in  Nürnberg,  den  der  Berliner  Katalog  als  Drucker 
nennt,  sind  auf  einen  kleineren  Kegel  geschnitten.  An  dem 
Druckort  Wittenberg  zu  zweifeln  liegt  kein  Grund  vor.  4  Bl., 
d.  Eücks.  d.  Tit.  u.  d.  1.  Bl.  leer.  Signat.  Ül  ij,  ?l  üj.  4''.  = 
Panzer  II  2829.  Exempl.  in  Beriin,  Darmstadt  (Ilofbibl.), 
Halle,  Heidelberg,  Rudolstadt,  Wolfenbüttel,  Zwickau. 

Mit  dieser  Schrift  ist  Cr.'s  literarische  Thätigkeit  zu 
Ende.  Ueber  die  Gründe  dieses  plötzlichen  Schweigens  hat 
bereits  Bogler  (12  f.)  alles  Wesentliclie  gesagt.  Cr.  bleibt 
nach  wie  vor  ein  „ergebener  und  ofl'ener  Bekeuuer  des  Evan- 
geliums," wie  er  sich  selbst  1537  nennt,  aber  offenbar  hat  es 
in  seiner  Umgebung,  ja  unter  seinen  nächsten  Angehörigen 
(vgl.  154,  22.  23)  nicht  au  Stimmen  gefehlt,  die  ihm  begreiflich 
machten,  dass  seine  Schriftstellerei  die  Aussichten  auf  die 
Wiedererlangung  seiner  Besitzungen  eher  verschlechtere  als 
verbessere.  Dazu  kam,  dass  Landgraf  Philipp,  in  dessen  Besitz 
sich  seit  dem  Vertrag  der  Ebernburg  (1523)  Schloss  und  Stadt 
Cronberg  befimd,  bald  zur  evangelischen  Sache  übertrat. 
Ausserdem  nahm  die  reformatorische  Bewegung  melir  und 
mehr  einen  dogmatischen  Charakter  an;  der  „schlichte  Laie" 
hatte  ihr,  seitdem  und  solange  die  weitesten  Kreise  des  Volkes 
von   ihr  ergriffen   waren,   nach  besten  Kräften  gedient  und 


LV 

schon  damals  (vgl.  z.  B.  57,  13)  erkannt,  dass  sein  Wollen 
grösser  sei  als  sein  Können;  in  den  dogmatischen  Streitig- 
keiten noch  irgend  eine  Eolle  zu  spielen  war  er  nicht  befähigt. 
Auch  die  Mitwelt  scheint  seine  Schriften  bald  vergessen  zu 
haben;  keine  einzige  hat  in  jenen  Jahrzehuten  einen  Neudruck 
erlebt.  Auf  die  späteren  Bemühungen  Cr.'s,  Avicder  iu  den 
Besitz  seiner  Güter  zu  gelangen,  kann  hier  nicht  eingegangen 
werden;  erst  1541  wurde  er  besonders  durch  Bucers  Ver- 
mittlung beim  I>andgrafeu  restituiert. 


Die  anderen  Sendschreiben  Cronbergs. 

I .  Ueber  das  von  der  Ebernburg  Dienstag  nach  Kreuzes- 
erhöhung (16.  September)  1522  an  das  Reichsregimeut  ge- 
richtete Missive  vgl.  das  in  der  Einleitung  zu  VllI  Gesagte. 
Die  im  Nachstehenden  gegebene  Rekonstruktion  des  bislang 
nicht  wieder  aufgefundenen,  übrigens  niemals  gedruckten 
Schriftstückes  beruht  auf  folgenden  Quellen: 

a)  einer  im  Haupt -Staatsarchiv  zu  Dresden  befindlichen 
Inhaltsangabe  (des  Rates  Dr.  Pack),  abgedr.  bei  Mende  S.  84, 

b)  Seckendorf  I  226»,  vgl.  auch  2r>9a, 

c)  Spalatins  Annaleu  (bei  Mencken  II  615), 

d)  Cr.'s  eigenen  Angaben  (1t3,  2 — 22). 

Der  Anfang  enthielt  wohl  den  Anlass  seines  Schreibens, 
die  ihm  durch  viele  Freunde  und  Gönner  kundgethane  Un- 
gnade einiger  geistliclicn  Fürsten  (iu  erster  IJuie  des  Erz- 
bischofs von  Trier).  Der  Grund  dieser  Ungnade  sei  sein 
berechtigtes  Eintreten  für  das  Wort  Gottes.  Die  Fürsten  und 
Herren  möchten  an  Kaisers  Statt  so  regieren ,  dass  es  nicht 
länger  unterdrückt  würde.  An  Beispielen')  wird  gezeigt,  wie 
von  Anbeginn  der  Welt  bis  auf  die  Gegenwart  alle,  die  der 
Wahrheit  entgegen  gelebt  haben,  schwer  und  grausam  gestraft, 
vertilgt  und  verdammt  worden  seien.  Die  Unterstützung  des 
Evangeliums  würde  ihr  eigenes  Glück  sein,  ihr  Widerstand 
den  Zorn  Gottes  und  den  Ungehorsam  der  Unterthanen  zur 
Folge  haben  imd  sie  ebenso  wie  die  Oberen  der  Juden  ins 
Verderben  stürzen.  Ihvran  scheint  sich  sein  Erbieten'-')  ge- 
schlossen zu  haben,  durch  das  er  jeder  etwaigen  Gewalt- 
thätigkeit  ohne  vorheriges  Verhör  vorbeugen  will:  „uad)bcm 
ber  front  i5-rancifcu§  uon  ©icfingcn  jc^5t  au§cic,Higcn,  bic  gotti? 

')  Vermutlieh  waren  es  wenigstens  zum  Teil  die  auch 
S.  96  angeführten. 

2)  Ein  ähnliches  Erbieten  äussert  er  nach  der  Vertreibung 
100,  26ff.  (125,  yff.).  Auf  das  Erbieten  vom  16.  Sept.  1522 
kommt  er  1 13,  27ti['.  u.  153, 14  ff.  zurück,  auch  in  der  Supplication 
an  das  Kais.  Regiment. 


LVI 

finbt  SU  ftraffcn,  'i)at  er  mir  fel)n  5au§,  bt)  eBerburgf,  5U  lauten 
ei)ngd:^an,  bcr  i^alber  toiil  mir  nicf^t  geburen,  je^t  bar  bon  p 
Sicn;  fo  balbt  er  aber  miberfumpt,  bin  irf)  crbottig.  3tr)  6.  f.  g. 
m\b  gunftcn  fegen  9hircmbergf  funber  geleit  ju  tommen  ünb 
ba  an^ujeigen  ünb  mar^nmacfien,  ba§>  c.  g.  ünb  gunften  alle  mit 
fulc^cn  nnb  ubiln  nicrn  pen  nnb  ftraffcn  mern  belet)bigt  mcrn, 
lüu  (?.  g.  ünb  gunft  ber  tcarl^eitt  ünb  beut  mort  gott§  md)t  mer 
er  ünb  plag  mcrbcn  geben,  nnber  (meber?)  bisher  gcfc^en".  Er 
wolle  sich  „gern  lebendig  vierteilen  lassen,"  ^)  wenn  er  da- 
durch Deutschland  zur  Annahme  der  evangelischen  Lehre 
bewegen  könnte,  und  zehnmal  lieber  sterben  als  die  Wahrheit 
zum  Euhme  Gottes  und  zum  Besten  Deutschlands  verschweigen. 

Cr.  bat  um  Antwort  durch  den  Ueberbringer.  Ueber  sie 
vgl.  S.  XXXVIII. 

Dass  die  „sehr  schöne  und  abenteuerliche  Epistel",  wie 
Pack  sie  nennt  (Spalatin  spricht  von  litterae  magnanimae), 
ein  treffliches  Denkmal  seiner  unerschrockenen,  glaubens- 
eifrigen Persönlichkeit  gewesen  ist,  ergiebt  sich  aus  dem 
Obigen  zur  Genüge. 

2.  Am  14.  August  1522  (Enders  III  56S)  teilt  Cr.  Luther 
mit,  sein  Prediger  (Michael  Stiefel)  habe  Luthers  Buch  De 
abroganda  missa  übersetzt.  Er  habe  die  Uebersetzung  einem 
evangelischen  Doktor  zur  Drucklegung  übersaudt  und  zwar 
zusammen  mit  einer  (offenbar  von  Cr.  selbst  verfassten)  Schrift, 
von  der  er  eine  Abschritt  beilege.  Das  geplante  Buch  ist 
nicht  erschienen.  Mit  Eecht  wird  Weim.  A.  YlII  479  vermutet, 
dass  Cr.  mit  Rücksicht  auf  die  schon  vor  längerer  Zeit  er- 
schienene, aber  ihm  damals  noch  nicht  bekannte  Uebersetzung 
„iUtm  äUifebraucft  ber  ä)teffcn"  den  Plan  aufgegeben  habe. 
Hinzuzufügen  ist,  dass  Cr.'s  eigene  Schrift  vermutlich  eine 
Art  Vorwort  zu  der  Stiefeischen  Uebersetzung  war,-)  das  sich  für 
eine  besondere  Veröffentlichung  nicht  mehr  eignete.  Das  Schick- 
sal der  dem  erwähnten  Doktor  zugesandten  Manuskripte  und 
der  Luther  geschickten  Ausfertigung  ist  unbekannt. 

3.  Das  in  der  Einleitung  zu  XIV  erwähnte  Schreiben  an 
Erzherzog  Ferdinand  Avurde  nicht,  wie  Bogler  (12)  meint, 
1522  abgeschickt,  sonderu,  da  Ferdinand  dadurch  zu  seinem 
Brief  an  das  Reichsregiment  (vom  14.  Juni  1523"^  veranlasst 
wurde,    etwa  Anfang  Juni   1523.    Aus    dem   letzteren   Brief 

*)  Vgl.  auch  die  S.  lüO  Aum.  7  angegebene  Variante  der 
Nachdrucke  von  VIII  1 . 

2)  Möglicherweise  verbreitete  er  sich  auch  über  die  Ge- 
danken, auf  die  ihn  einige  Monate  vorher  seine  Beteiligung 
an  der  Reform  des  Gottesdienstes  auf  der  Eberuburg  getÜhrt 
hatte.  Unter  dem  Eintluss  dieser  Reforui  steht  wenigstens 
zum  Teil  auch  Sickingens  Sendbrief  an  Handschuhsheim,  von 
dem  Cr.  Luther  gleichzeitig  einen  Abdruck  übersandte. 


LVII 

ergiebt  sich  mit  Wahrscheinlichkeit ,  dass  das  Schreiben  u.  a. 
den  mehrfach  genannten  erzählenden  Abschnitt  (127,  1  — ^131,8) 
enthielt.  Gleichzeitig  wurde  Ferdinand  zum  wahren  Christen- 
tum ermahnt,  wenn  das  von  Buchhultz  (Gesch.  Ferd.  I., 
Bd.  II  ST)  angeführte  Schreiben  mit  ihm  identisch  ist.  Cr. 
selbst  bezieht  sich  152,  20  ff.  auf  den  Brief,  der  übrigens  wohl 
eher  den  Charakter  eines  Bittgesuches  als  eines  Sendschreibens 
hatte. 

4.  Luthers  Aufforderung  (Erl.  A.  .53,  123,  in  dem  Wart- 
burgbrief), an  Herzog  Georg  eine  Schrift  zu  richten,  ist  nicht 
befolgt  worden.  Boglers  leise  Andeutung  (81),  dass  vielleicht 
die  mit  der  Stiefeischen  Verdeutschung  in  den  Druck  gegebene 
Schrift  (oben  2)  eine  solche  gewesen  sei,  hat  nichts  für  sich. 
Was  Cr.  literarisch  gegen  den  Herzog  unternommen  hat,  be- 
schränkt sich  auf  die  Seite  XXYII  erwähnte  Interpolation. 
—  Ein  Ermahnungsschreiben  Cr.'s  an  den  „Bürgermeister 
Doltzig  in  Frankfurt"  (Münch  I  216)  hat  nicht  existiert  (Ver- 
wechslung mit  einer  Sendung  an  Doltz  .  —  Auch  keine  Kirchen- 
ordnung (Bogler  27;  Verwechslung  mit  den  Statuten  der 
Himmlischen  Brüderschaft).  —  Ebensowenig  eine  Ermahnung 
au  die  Einwohner  von  Oppenheim  (vgl.  S.  57,  Anm.  3).  — 
üeber  eine  angeblich  in  Worms  dem  Kaiser  übergebene 
Schutzschrift  für  Luther  vgl.  das  S.  XVII  Bemerkte.  —  Die 
vom  Pfarrer  Stephan  Sieber  in  Schüuau  an  den  Stadtschreiber 
Mag.  Stexjhan  Eoth  in  Zwickau  am  2.  Juni  1523  (Arch.  f.  Gesch. 
d.  d.  Buchh.  XVI,  S.  30)  geschickten  epistolae  Hartmundi  de 
Cronbergk  waren  wohl  nur  einige  von  den  bekannten  nicht 
verschiedene  Drucke. 

Die  sehedae  Dolzigianae. 

Einen  eifrigen  schriftlichen  Verkehr  pflog  Cr.  mit  dem 
mehrfach  genannten  kursächsischen  Marschall  und  Rat  Haus 
V.  Doltz  (über  ihn  vgl.  d.  AUg.  D.  B.).  Die  von  Cr.  ihm  ge- 
sandten Briefe  und  Sendschreiben  brachte  mit  andern  Papieren 
ein  glücklicher  Zufall  gegen  das  Ende  des  17.  Jahrhimderts 
wieder  ans  Tageslicht,  mehrere  Gelehrte  benutzten  sie,  aber 
sie  sind  dann  wieder  verloren  gegangen. 

Seckendorf  (I  '22b^)  berichtet,  der  Jenaische  Professor 
Caspar  Sagittarius  habe  ,.haud  ita  pridem"  jenen  Schatz  in 
Saalfeld  gehoben.  Er  selbst  hat  daraus  Copien  benutzt  von 
I,  II,  III,  V  B,  VI,  ebenso  eine  von  dem  ungedruckten  und 
sonst  verlorenen  Missive  an  das  Eeichsregiment.  Auch  eine 
Ausfertigung  von  Lutliers  Missive  an  Cr.  hat  sich  darunter 
befunden  (vgl.  S.  XXXI  Anm.  1). 

Schlegel  hat  für  seine  Vita  Spalatinl  (1693)  jene  „con= 
geries  epistolarum"  ebenfalls  benutzt.  Nach  der  Einleitung 
sind  die  Papiere  ,ante  hoc  quadriennium'  (also  wohl  168it) 
im  Rathaus  zu  Saalfeld  gefunden  worden.    Er  bemerkt  (S.  61, 


LVIII 

Anm.),  Sagittarins  plane  eine  Cronbergausgabe  auf  Grund  der 
Drucke  und  der  anfgefuudeueu  Manuskripte. 

An  der  Ausführung  dieser  Absicht  wurde  Sagittarius 
durch  seinen  Tod  (9.  März  16VI4)  verhindert.  Der  handschrift- 
liche Nachlass  ging  grösstenteils  in  die  Hände  des  Jenaer 
Professors  Johannes  Andreas  Schmidt  über.  Dieser  verspricht 
in  der  Vorrede  (30.  April  1()94)  der  von  ihm  publicierten 
„Introductio  in  Historiam  ecclesiasticam"  des  Sagittarius,  für 
die  Herausgabe  des  Nachlasses  Sorge  tragen  zu  wollen;  einst- 
weilen werde  er  einen  Katalog  der  von  Sagittarius  veröffent- 
lichten Bücher  und  der  zu  veröffentlichenden  Manuskripte 
aufstellen.  Das  Verzeichnis  jener  enthält  der  Catalogus  scrip- 
torum  a  Sagittario  olim  editorum  (Jena  1094),  der  natürlich  von 
der  Cronbergausgabe  nichts  erwähnt.  Aber  auch  Schmidts 
Buch  De  vita  et  scriptis  Caspari  Sagittarii  (Jena  1713),  das 
ausführlich  die  Eeisen  und  Fuude  des  Gelehrten  schildert, 
weiss  von  den  Doltzschen  Papieren  nichts  zu  berichten. 
Möglicherweise  sind  sie  gar  nicht  in  Schmidts  Hände  ge- 
langt (vgl.  S.  61:  cum  omnes  eins  schedae  in  meas  non  per- 
venerint  manus),  möglicherweise  auch  mit  jenen  Briefen  zu 
Grunde  gegangen,  von  denen  es  in  der  Einleitung  heisst: 
Extabat  isto  adhuc  tempore  (als  Schmidt  noch  in  Jena  lebte, 
von  wo  er  1695  nach  Ilelmstädt  übergesiedelt  war)  amplissimum, 
(juod  ille  cum  aliis  habuit,  literarum  commercium,  ab  ipso  ante 
obituni  iuxta  alphabeti  seriem  distributum ,  nunc  vero  a  muri- 
bus  gliribusqne,  quod  vehementer  doleo,  penitus  absumtum, 
ex  quo  multa  rem  literariam  omnemque  eius  vitam  et  conatus 
illustrantia  excerpi  potuissent". 

Die  Nachforschungen  des  Herrn  Direktor  Dr.  K.  K.  Müller 
unter  dem  in  Jena  vorhandenen  Nachlass  des  Sagittarius  haben 
keinen  Erfolg  gehabt.  Seckendorfs  Nachlass  auf  Schloss 
Meuselwitz  ist,  wie  mir  versichert  wurde,  nicht  zugänglich. 
Eine  Anfrage  in  Saalfeld,  ob  die  Schriftstücke  in  das  dortige 
Archiv  zurückgelangt  seien,  konnte  leider  nicht  erledigt 
werden;  der  Bestand  ist  noch  nicht  geordnet,  und  ein 
Archivar  tehlt. 


Nachträge  und  Verbesserungen. 

S.  Xni  (unten) :  Das  über  das  Geschlecht  von  binft  Be- 
merkte trift't  nicht  zu  (billft  ist  als  Plural  zn  fassen);  auch 
150  (Anm.  1)  war  nici)ncu  btcuft  beizubehalten. 

S.  6,  Anm.  12;  bü,  Anm.  10;  83,  Anm.  33;  84,  Anm.  22 
fehlt  vor  den  Lesarten  die  Ziffer  2. 

S.  24, 15  statt  cngeltfd)  enaugdtfd)?  (vgl.  50,  5—7). 

S.  34,  Anm.  6  zu  streichen  (vgl.  52,  11).  Ebenso  38j 
Anm.  7  (die  Stelle  ist  klar,  wenn  das  Komma  hinter  (£^riftt 
beseitigt  wird).    Auch  49,  Anm.  8  und  93,  Anm.  2  (unten). 


LIX 

S.  59, 4  (v.  unten) :  statt  gforii  besser  glort). 

S.  64,  Aum.  2  lies:  Wohl  aufzufassen  als  gücttgeit. 

S.  81  (Anm.  42):  die  Lesart  von  2  ist  vorzuziehen  (ge= 
matge  =  Malerei). 

S.  103,  Anm.  3:  Der  dem  Schreiben  Sickingens  an  den  Eat 
von  Strassburg  beigelegte  Abklagebrief  war  der  (am  8.  Okt. 
in  Cronberg  eintreffende)  Ludwigs.  (Altzey,  Montag  nach 
Francisci  [6.  Okt.]).  Au  Philipp  hat  Cr.  wenigstens  zweimal 
geschrieben  (vgl.  auch  127,17  den  Plural  t)n  f^rtfften):  Mon- 
tag Michaelis  (29.  Sept.)  und  Samstag  nach  Michaelis  (4.  Okt.). 
Beide  im  Marburger  Archiv,  wo  ausserdem  eine  andere,  nahe- 
zu gleichlautende  Ausfertigung  des  zweiten  Briefes  vom  Dienstag 
nach  Francisci  (7.  Okt.). 

S.  104,  Anm.  1  lies:  Eine  Gesandtschaft  etc.  Die  letzte 
Hälfte  der  Anmerkung  (von  „Cronbergs"  an)  muss  korrekter 
lauten :  Die  Abordnung  einer  ähnlichen  Gesandtschaft  an  den 
Erzbischof  von  Trier  folgt  aus  129,  2.  Geplant  war  auch  eine 
solche  an  Philipp :  Mittwoch  nach  Francisci  (8.  Okt.)  bitten 
Eberhard  Graf  zu  Königsteiu  und  Walther  v.  Cr.  Philipp  um 
sicheres  Geleit  zum  Zweck  einer  Werbung  für  Hartmuth 
(Marb.  Archiv);  vermutlich  hat  aber  Philipp  sich  gar  nicht 
darauf  eingelassen.  Die  schriftlichen  eigenen  Erbieten  der 
Verwandten  (vgl.  1.30,  5;  1-51,  11  uud  Anm.  8)  werden  in  diesem 
Seudschreiben  nicht  erwähnt. 

S.  111,  Aum.  2:  bcffeclbigcn  ist  vielmehr  als  Nom.  Plur. 
zu  fassen  (vgl.  133,  31);  auch  d.  handschr.  Ausfertigung  hat 
biefelben. 

8.127,5:  Der  Knecht,  Hans  Müller,  wurdeauf  dem  Wege 
zum  Mainzer  Domherrn  Simon  v.  Cr.  in  Rüsselsheim  nieder- 
geworfen; der  Name  des  Epstein  er  Wirtes  Mar  Ileintz  Bereither 
(nach  Cr.'s  oben  erwähntem  Brief  vom  29.  Sept.).  Zeile  10 
war  SÖaffciibübleS  einzusetzen.  Anm.  1 1  statt  Bruder  Schwager 
(Hartmuth  u.  Caspar  hatten  Schwestern  zu  Frauen). 

S.  128,  1:  der  Fehdebrief  Philipps  im  Marburger  Archiv 
(ohne  Datum),  der  Ludwigs  (Z.  1 1)  abschriftlich  im  Stadtarchiv 
zu  Strassburg  (A  A  373). 

Die  Auffassung,  dass  Cr.  nur  das  Mascul.  tauff  gebraucht 
hat,  ist  nicht  überall  zum  Ausdruck  gebracht  (es  fehlt  eine 
Anm.  zu  143,27;  145,10;  149,9). 

S.  154,  18:  die  Parenthese  wird  besser  mit  bcgcieil  ge- 
schlossen. 


I.  Seiidbrief  an  Kaiser  Karl  T.') 

(vor  d.  2.  Nov.  1521). 


[a  2^]%|t9Jüberiüintüc^fter  ^urrf)tcü(i)tigfter ,  ©roBme^- 
jlf  tigftcr  önb  (£riften(id)er  Sel)fer  Ö  S?aroIi,2) 
3"i)  ö^  ^£1^  geringften  bt)ner  ÜJktjeftat  bicner, 
^ab  ^er^üd)  betrac^t  bic  bo^e  önb  groffe  bt)neö  ob- 
gemelten  5:itelÄ,  lüclc^er  bir  burc^  bie  QÖer  f)6cbfte 
gnab  gottsi  inar^affttglic^  jügcorbttet  ift.  ^e^^alben^)  er* 
forbert  bie  gro^  notturfft,  hai  bu  gefcbtcft  fljeft,  bic^  burd^ 
eilten  bemütigen  get)ft  empffenglirf)  ^ümacfien  fölcöer  über- 
I)o^en  gnab  öon  got  jücmpffaficn,  gügü)d)  luic  hk  müter 
gotts  burc^  jre  betüilligung,  t3nb  ha§>  fie  bcn  Worten  glaubt 
e^n  9Jiütter  toorben  ift  be§  f)i)melifc|en  einigen  !önig§. 
D^)  ^aifer,  ber  almec^tig  gott  burcfi  ftine  götlid)  gnab 
önb  miltigfeit,  berüfft  bid)  jii  obgemeltS  3:itel§  luürbigfeit, 
in  bel)nem  gciralt  ftot  nit  allein  ein  fnerf)t  gotte§  5Üft)n: 
fonber  aud)  ein  finb  gotte;  fo  bu  bid)  ei)nig^)  mit  finbt- 
iid)er  fordit  bl)nem  t)crren  onb  t)t)meli)c^en  oatter  ergibft, 
fo^)  lüürt  berfelbig  bl)n  l)l}melid)er  oatter  bic^  fret)  lebig 
machen  öor  aller  menfd)fid)er  ford)t. 

D  ^aifer,  fo  bu  anniinbft  bie  forest  gotte§,  fo  mürbt 
bir  bie  gnab  oon  gott  t)auffenbt')  .^üfaften;  Xein  mannlid) 
Wh  trefflid)  friegSfoId  be§  9tümifd)cn  inib  ^ifpanifdicn 
rt)d^§,  ft^nt  bir  oon  got^)  511  el)ncm  nnübcriuinbtlidien  maffen 
geben,  fo^)  bu  ei)nig'o)  baffelbig  maffen  nad)  bcm  luitlen 
gotte§  mit  ernft  önb  flctift  tmbcrftcen  loürbcft  jiigebrudicn, 
S8nb")  ha§  bu  bl)ncn  fletjft  baruff  ftefteft  mit  ber  fint- 
[a  2'']  ticken   ford)t   511  gott,    in   gottc»  mege  5U  luanbelcn; 


')  In  der  Lotterschen  Ausgabe  ist  (wohl  von  den  Heraus- 
gebern, wie  auch  bei  II)  d.  Ueberschrift  hinzugesetzt :  X  c  r  33  r  t  e  f  f 
an  3^onttfcfte  feiifeerli=  |  d)e  2}Jatcftat  2c.  .vartmutbS  (sie) 
Hon  (Jronbcrg.  -)  l  .Slarolc,  2  Garoli.  ^)  Absatz  in  2. 
*)  Absatz  in  2;  vgl.  S.  8,  Anm.  4.  *)  2  CDnife.  ^)  Absatz 
in  2.  ')  Eingesetzt  für  ^auffcntb,  2  (jauffcnbc.  *)  üon  got 
fehlt  in  2.       ">)  Absatz  in  2.        'o)  2  ci)ni§.        ")  Absatz  in  2. 

Cronberg.  1 


2(I§  bau  liebt  önb  fordit  ba§  oolcf  ft)nen  Iierren,  fo  ba§ 
fic^t  hü§>  er  gott  forcfit,  önb  fouit  irt)teri)  ber  ^err  oon 
got  abroQc^t,  fouit  iiit}tcr  icic^t  ba»  üolcf  tion  bem  ^errn. 
jDarumb^)  wo  bu  bie  forrf)t  gott§  luürbeft  annemen,  fo 
öerieüreft  bu  alle  anbere  forest  ber  menfdien  Onb  teüfcl, 
onb  erlangeft  dfo  irarf)afftig  ben  überI)of)en  Jttel,  Onb 
trürbeft  ft)n  ünübertuinbtlic^,  burc^Ieüctitig ,  grofemecf)ttg, 
fo  bu  el)n  iuarl)affter '^j  Grift  bift;  bau  földien  -Titel  mag 
niemantg  tnar^afftig  ^abcn,  er  ft)  bau  el)n  lüarer  drift. 
^arumb^)  du  gtutjfel  öil  faifer  önb  fonig  t)aben  juen 
joldieu  Iiof)eu  Jitcl  fdlfc^lirf)  3Üf(^rt)ben  ia]izn:  öfe  mangel, 
ba§  fie  burrf)  bic  gnab  gott§  f6ltc^e§  S:itel§  uit  gnügfam 
erinnert  lüorbeu  feint;  'J't)ne  f)ol)e  obelirf)  Söniglict)  geburt 
begabt  mit  l}ober  abelic^er  tugent,  bar^ü  bie  groffe  mac^t 
bljuer  ^6nigrt)c^  ünb  ^elifert^umb,  \vdd)§'  bir  fonber  ^iniifel 
atte§  ÜB  i^cr  Ijoben  gnaben  gott;?  geben,  bief eibig  ift  nit 
3iinerglt)ct)cu  ber  überboben  gnaben  bie  bir  gott  in  bcm-H 
tauff  geben  bat,  bau  in  bem**)  felbigen  biftbu  fo  borf) 
gemürbigt  onb  geabctt  ba§  bu  gcnialt  t)aft  ein  bruber  onb 
miterbe  Grifti  onb  foneö  euiigen  roc^§  3ufnn.  ^timoft') 
bu  földfie  über()ot)c  gnabe  an,  fo  biftu  feiig,  mo  bu  aber 
Jüürbcft  biefelbig  nit  recbt  311  bergen  faffen  (unc  bu  fcbulbig 
bift)  fo  mürbt*)  bir  alle  gnab  Oon  gott  off  ba§  aller 
fdf)eblicl)ft  ftin;  3ii9tt}<i)  al^^  Sucifer  mit  foner  gcfelfcfeafft 
3U  engelifcber  I)o^er  iuürbigfcit  oon  gott  erfchaffcn  ift,  ^ic^» 
tüt)I  aber  foldb  cngclifd)  creatur  [a  3^J  fid)  jrer  bobeu 
gnaben  burd)  bie  boffart  mißbrudit  baben,  befelialbeu  fouit 
obelic^cr  Onb  loürbiger  fie  oon  gott  befd^affen,  fouil  fcbme- 
licfier  onnb  I)erter  fie  burrf)  bie  ftrade«)  gerecfttigfeit  gotte§ 
jür    emigen    ftraff    oerurtcilt.  D^**)    aller    abclirfifler 

großmütiger  Saifer,  uim  on  bie  ^obe  gnab  gottc^,  fordit 
conig  boucu  gott,  ber  bidi  in  feoucr  not  ocriaffen  mil, 
loB  bicb  fein  menfrf)licb  forrfjt  oon  bem  rerfjtcn  ftrarfen 
Juege   onnb   oon   gott   niti')   abmenben,'-)   oolg    nit    bem 


0  Fehlt  in  2.  ^)  Absatz  in  2.  ^)  2  toarl^afftig. 

*)  Absatz  in  2.         *)  2  ber.  '^)  2  ber.         ")  Absatz  in  2. 

")  Eingesetzt  für  icürbc  (2  nnirbct).  ^)  ftracfc  2,   1  ftarcfc. 

'0)  Absatz  in  2.        >')  Fehlt  in  2.  ^-)  1  abtticnbcn  (sie). 


SBabft,  fo  er  ha^  inort  göltet  gü  nnbertrucfen  önberfiot. 
QJib  raunt  bem  traren  fnerf)!  gottcy  boctor  Sutf)crn  ba§ 
jTort  gotteei  gü^^rebigen,  Uicfcfier  ini  taufent  menfc^en  jit 
bem  niarcn  brunnen  Sriftum  3^1""^  gefüret  f)ot.  SSfe 
luelcfiem  brunnen  ei^n  t)etlirf)cr  bürftiger  (fouil  er  ml) 
trincfen  mag.  D^)  tük"^)  ein  feiiger  brun^)  ift  ha§*)  ein 
t)etlirf)er  ber  ben  ^otien  aller  cbelften  gefc^macf^)  befinbet, 
ben  bürftct  mer  barnocf),  ünb  mürt  nadi  ft)nenx  begeren 
ipunberbarlirf)  erfettiget.  H  D^)  ^ot)fer  et)n  groffe  fcf)or 

ber  nienfc^en,  ft)nt  burc^  hk  lere  be§  iüegn)t)fer§  boctor 
£utber§  gii  biefem  lebenbigen  brunnen  fomen,  önb  tife  bem 
^t)mclifdE)en  brunnen  getruncfen,  melcfie  barbnrcf)  belegt 
^ertiii<i)  öor  tid)  gii  gott  rüffcnb  trnb  bittenb/)  ha§'  bu 
burrf)  bie  gnab  gotts  mocbteft  red)t  derfüc^en  önb  er- 
fcbnmcfen  bt}fen  alter  ebelften  moIgcfcf)macfeften  brunnen. 
D '')  Stat}fer,  rao  bu  ba§  lebenbig  moffer  ferfürfien  ttjürbeft, 
fo  niagftu  narf)  aftem  tuften  bid)  crfcttigen,  mit  erlangung 
otler  gnaben  önb  tugenben.  X\i  mürbeft  barburcb  bewegt 
afl  bct)n  öolcf  [o  3'^]  511  biefem  afler  fetigften  brunnen  p- 
füren,  ban  biefe§  afler  ebelften  lebenbigen  brunneg-^  mürbet 
fain  manget  ft)n,  ünb  fo  Oil  mer  barnfe  getruncfen  Unirt 
fo  oil  rl)rf)(irf)er  fotificr  ebter  brunnen  nberfieüffet  üot  afler 
gnaben  önb  tugenben.  S?t)ni")  öbertreffüct)  ^ricg^  öolcf 
(me(cbe§  burd)  bie  männig  bc§  golbö")  önb  fi(ber§  nit 
mol  gucrfüflcn  ift,  ömb  be§  öerf(üd)ten  get)|i  unften  ber  in 
aficr  melt  ön§  regiert)  fo  bu  fü(d)§  bt)n  manlid)§  öo(d  gü 
bem  feiigen  brunnen  füren  mürbeft:  fo  merben  fie  erfült 
önb  erfettiget  mit  allen  •"^)  gnaben  önb  tugenben  besi  feiigen 
brunnen«,  önb  barburd)  ber  önerfätlid)  geit^  öermanbelt 
merben  in  einen  gebürlid)en  genügen,  önb  fid)  fettigen'^) 
laffen  mit  einer  Il)bli(^en  befolbung,'^)  alfj  han  mürt  önbcr 
bt)nem   öold  ein  groffe   öermanblung  gefd)e()en,  ber  et)gen 

1)  Absatz  in  2.  '-')  rt)ic  2,  1  mol.  ^)  2  brunnen. 
♦)  Komma  statt  hinter  ift  hinter  ba§  gesetzt  (mit  2).  ^)  1  ge= 
fdömacf  (sie).  «)  Absatz  in  2.  ')  2  ruffcnbc  trnb  bittcnbc. 
**)  Absatz  in  2.  »)  2  bronnenS.  '")  Kein  Absatz  in  2,  auch 
kein  Ausschluss.  ")  2  gclt§.  »^)  2  aller.  ")  fettigen  2, 
l  fertigen.  >*)  befolbung  aus  2  (einem  [sie]  Iei)blicben  bc= 
folbungen)  eingesetzt,  1  belonung. 


nu|  lüürt  ficf)  burcf)  bie  gnob  gott§  öerroanblen  in  bie 
füffe  briiberltdie  lieb,  ünb»)  gü  gott  riiffen  önb  bitten  in 
offer  not,  alft  gü  önferem  tt)arf)afftigen  f)t)meUic6cn  ge- 
meinen üatter. 

Xt)n-)  grofemütigg  ^  I  !rieg§  öolcf  ttiürt  et)n  ünüber= 
ipintlic^  gcmüt  fafien,  önb  et)nig  got  fordeten,  bnb  bir  al§ 
jrem  Iierren  ^at)ier  önb  fned)t  gotts  in  affer  ünbertf)cnifeit 
ge^orfam  fl)n.  ^rc  Iet)b  imb  gut  iperben  fie  raiffiglicf)  für 
hid)  mit  froürfiem  gcmüt  fcficn,  fo  bu  et)nig  in  bem  ftieg 
bcö  ^crrn  (Jrifti  mit  ernft  imberfteft  jümanblen.  S^cin*) 
önüberiuinbtlicf)^)  fricgSöoId  mürt  ben  tobt  nit  forcfiten, 
®rDBer6)  traten  merbent  fie  ficf)  tmberfteen  önb  aurf)  enben 
gegen  btjncn  f^nben,  fo  bu  marf)afftig  bift  ein  biener  gotte§. 
O')  wa§  groffer  forrfit  merben  i)a'[a  4«]  ben  äffe  ft)nb 
drifti,  fo  fie  befinben  ha§'  btin  nolcf  ficf)  öor  bem  grau= 
famcn  tobt  nit  forcfit,  fie  werben  erfc^recfen  bor  btmem  ön- 
überiinnbtücficn  gemaü,  melcfier  bir  non  oben  berabe^i  ge- 
geben ift.  2)u  mürbeft  frib  gebieten  mhcx  blinem  oolcf. 
S^ie  imgerecf)ten  merben  jitterenb  erfc^rccfen  öor  bi)nem 
angefic^t.  ^ein  gemalt  ber  bir  öon  gott  geben  ift,  ber 
mürt  burc^tringen  in  ber  ganzen  melt.  D^)  Saifer  öil 
manlidier  frummer  man  mürbeftu  erwerfen  önbcr  btinem 
öoI(f,  bie  fid)  in  rug^**)  geben  baben,  in  jrem  baimet  got 
önb  jrem  ncdiften  ^übiencn,  meldte  fre  moffen  önb  äffe") 
jre  !rieg«rüftung  mit  bem  böc^ften  fü)fe  ber  |  für'-)  fücfien 
merben,  gegen  äffen  benen  bie  got  önb  bir  mibcrftrcbcn  . 
öiet  bapfferer  gemi'it  mürbcftbu  önber  benfelbigen  finbcn, 
bie^^)  auB  bem  üorgemeften  brunnen  getruncfen  baben. 
D^^)  tugentlidicr  fetifer,  bir  mil  aucfi  gebüren,  ben  Söabft 
önb  bie  fi)nen  öf?  brüberlicfier  liebe  gü  bicRem  brunnen  jü 
leijten,  bemfelbigcn  fanftu  mit  grünt  ber  beiigen  gefcfirifft  i^) 
onäeigen,  ba§  er  icar^offtig  ein  Jßicort)  be§  teuf  eil  üitb 


1)  Zu  ergänzen   ,.wir  werden".  ^)  Kein  Absatz  in  2- 

^)  2  grofemutig.  *)  Kein  Absatz  in  2.  auch  kein  Ausschluss- 
^)  2  ünuhcrunntliciift  (Vorlage  Lnmbcruiiutlidi§  ?).  *)  groffer  2, 
1  @roB.  ')  Absatz  in  2.  '*)  2  I)erali.         *)  Absatz  in  2- 

'")  2  ruiDC.  11)  Eingesetzt  aus  2.  '-)  2  bcrfurc.  ")  2 
bercn  Dil.         i«)  Absatz  in  2.         'S)  2  fc^rifft. 


5Inticrift')  tft,  onb^)  baö  lüarfiafftig  bie  Sebftlicft  gefe^  fo 
burrf)  bte  menfc^en  jrem  fopff  no<^  erboc^t  ünb  gefeit  3) 
fein  guten  gnmb  t)aben,  ünb  ha§>  f6Iid)§  nichts  anberg  ban 
ein  ftindenber  fauler*)  pffig^j  tft  be§  tüfel§,  önb  njtr  fo 
übel  t)n§  felbft  berfürt  ^aben,  bff  önfer  atgne  felbft**)  er^» 
ba(f)tc  tüfelifd)en')  niege,  önb  barbur(^  bert)inbcrt  jü  bem 
recfiten^)  t)et)Ifamen  brunnen  äüfummen,  meld)§  fo  gar  war- 
fiaftig  burcJi^j  bte  überi)o^  gnab  gotts  buri^'o)  boctor  Suter§ 
lere  clarltrf)  t)^gebrucft  n)ürt,iii  ba§  ein  Ijetlic^er  ber  äugen 
bnb  oren  f)at,  baff  eibig  fdi^nbarlid)  fic^t  [0  4*^]  ünb  ^öret. 
Sß?elc^5  ber  Sabft  mit  oHcn  ben  ft)nen  mit  fet)nem  grunbt  12) 
ber  bciligen  gefcf)rifft'^)  lüiberrefcen  mögen,  bau  ber  munb 
ßrifti  übergeügt  fie  fo  dar  (befe£]a(b  fie  ganfe  gefangen 
muffen  f^n  burc^  jr  et)gen  befantniß;'^)  man'^)  mir  fc£)Iec|ten 
Iot)en  oerftcen  föld)§,  t)nb  id)  et)ner  ob  ben  geringen  öer^ 
ftenbigen,  ijab  fouil  bfe  bem  obgemelten  bntnncn  getruncfen, 
barburd)  id^  aUc^n  ]büid)§  gnügfam  mit  grunb  ber  t)cilgen 
gefcbrifft'6)  mit  ber  f)ülff  gotte§  3Überot)fen  me^fe.  3)Dcf)  mK 
^df  m\d)  I)iemit  bnbegcben  ^aben,  be^  be^ftanb«  t}on  oielen 
gelerten  önb  Iat)en,  bie  fid)  f6(di§  obgemetten  bninnen^ 
burc^  bie  gnab  gotte§  t)6£)er  ünb  beffer  gebrud)t  baben  ban 
id),  raeld)c§  id)  mir  borbcbaltcn  baben  mift,  fo  id)  oon  bem 
$8abft  ober  ben  ft)nen  ümb  ber  mar^eit  mitten  angefoditen 
merbe.     @ott'')  ^at  ün^  auB  groffer  ft)ner  barmber^igteit 


0  2  2rnti(f)riftu§.  »)  Absatz  in  2.  ^)  ünb  flefe^t 

aus  2  übernommen.  *)  Aus  2  eingesetzt.         ^)  2  pfu^cn. 

^)  Alis  2   eingesetzt.  ')   1  tiifeltfcf)en.  **)  Aus  2  ein- 

gesetzt. *)   Ans  2    eingesetzt.  i")    burd)  2,    1   ön. 

")  In  der  Schrift  „an  den  cbristl.  Adel  d.  N".  Vgl.  z.  B.  Weim. 
A.  VI  411,  20;  415.  5.  20;  430,  2—4;  434,  15;  453.  11;  454, 
14.  Den  obigen  Ausdruck  „Vikar  des  Teufels",  den  Cronberg 
im  Anfang  des  Schreibens  an  Walther  von  Cronberg  unter 
ausdriifklicher  Nennung  Luthers  nochmals  anführt,  vermag  ich 
in  der  Schrift  ,an  d.  ehr.  A."  nicht  nachzuweisen;  da  Luther 
aber  den  Teufel  als  den  Urheber  des  ganzen  papistischen 
Systems  hinstellt  und  wiederholt  auf  das  Widersinnige  der  Be- 
zeichnung des  Papstes  als  des  „vicarius  Christi"  hinweist,  so  lag 
die  Prägung  jenes  Ausdrucks  nicht  eben  fern.  '^)  grunbt  2, 
1  fimbt.  '3)  2  fcbrifft.  '*)  Schluss   der  Parenthese  in  1 

hinter  ft)n.        ^^)  2  ban.        '«)  2  fd)rtfft.        '•)  Absatz  in  2 


bic  augcn  auff  getfian:  haS^  aucf)  bic  ünber  fefien  mögen, 
bnb  [tot  H}arli(|  bie  feligfeit  in  tmi'ern  ^enben.  ^an  ob 
tüir  lüotlen,  fo  fef)en  n»ir  baö,  ha^  bie  5(pofte(n  ünfeere» 
I)errn  ©riftumij  gejelien  t)aben,  511  benen  er  gefproc^cn.-) 
<SeIig^)  ft)nt  bie,  bie  bo  fe^ent  baö,  ta^  jr  fef)ent.  2c. 
^arninb^)  aKcr  3(beli(^fter  ^atjfcr,  bu  magft  i)e  mit  lt)rf)tem 
gemüt  t)ierjn  ^anblen,  fo  bu  ba^  loort  ©ottes  üff  btmer 
feilten  I)aft,  bieiutjP)  baff  eibig  burc^  driftu»  munbt  fo^) 
t)od)  bccrefftiget  ift  fpred^enb.')  5>i}mel  ünb  erben  merben 
jergon,  aber  mi)ne  inort  müffent  bti)bcn  emiglicf).  2öo  ber 
93abft  mit  ben  ft)nen  nit  gant}  mit  bem  teüfel  önb  get)^ 
befeffen  ift,  fo  magft  bu  fie  It)ditüc^  [b  1^]^)  üon  bem  teüfel 
ret)ffcn  imb  bff  ben  meg  drifti  füren,  Onb  barmit  bem 
SBapft  imb  ben  ft)ncn  bie  t)6c()fte  brüberüi^e  liebe  bcm^fen. 
S^nb  mo  ber  S3apft  mit  ben  fl}nen  bir  in  bemfetbigcn  nit 
tjolgen  mift,  ünb  one  allen  grunbt  öerblent  b(i)ben,  fo  fiaft 
bu  öon  gott  ben  gemalt,  trnb  bift  e*  aud^  fc^ulbig,  mit 
aller  bel)ner  macfit  gegen  jmc  ünnb  ben  fi}ncn  311  fjanbten, 
ali  gegen  abtrünnigen  feiern  önb  5{nticriften.^)  D"^) 

ünüberminbtlic^cr  ^at)fer,  fordet  bir'i)  nit  üor  bem  12)  ge» 
tüalt  be§  Sapft;  mic  grofe  fel)n  mad)t  ober  fiin  3tnticriftU'? '  3) 
anbang  Pub  tiülff  fpn  umrt,  gott  mit  bir  belffen,  Pub  fpn 
gotlidier  gciualt  luürt  burcfttringcn,  hü'^  mag  nienmnbt 
inenben;  Cfriftu»'^)  fprid)t.i^)  ^v  föffcn  bie  nit  forcbten, 
bie  eüc^  ben  Ii)b  tobten,  aber  Por  bem  fbflent  jr  eüd^ 
fordjten  ber  tt)pter  geiüalt  bat  eümer  feie  in  bie  ^cü.  jü- 
fe|en. 


1)  1  unseren  bei"^"»  (^riftum,  2  imfcr§  berrcn  G'brtfti. 
2)  Luc.  10.  23.  ä)  Absatz  in  2.  *)  Kein  Absatz  in  2.  auch 
kein  Ausschluss.  ^)  Absatz  in  2.  '^)  Fehlt  in  2.  "^  Matth. 
24,   35.  ^)  Die  Seiteubezeichnung  ist,    wie  in  ähnlichen 

Fällen,  wo  sie  im  Druck  fehlt,  hinzugesetzt  worden:  hinsicht- 
lich der  Paginierung  der  Drucke  wird  ein  für  allemal  auf  die 
bibliographischen  Bemerkungen  der  Einleitung  verwiesen. 
»)  2  Slnticbriftu^.  >«)  Absatz  in  2.  ^O  bir  2,  1  btd).  '-)  ber. 
")  1  Stnticriftlid),  2  2lnticbriftu§.  >*)  Absatz  in  2.  '5)  Matth. 
10,  28. 


HO')  ^dfcr  fordet  btjiien  gott,  lueldicr  ümb  ftiner 
flrengen  gcrect)tifeit  raitlen  ben  engel  Sucifer  mit  fl)tier 
gefeifcfiafft  ü^  bem  I)t)melifd)cn  rt)c^  in  bic  graufame-) 
J^eU  öerftoffen  ^at,  burrf)  treldje  t)of)e  gerec^tifeit  alle§ 
Tncnfdilid)  gefd)Iec^t  ufe  bem  ^arabt)fe  geftoffen,  öon  megen 
ber  übertrcttung  5(bam  trnb  (Sua,=*)  ünb  J)at  bic  ftrenge 
gerecfitifait  gottc§  jm  jclbs  nic^t«  narfilaffen  motten,  funbern 
Tiad)  bem  ber  almec^tig  gott  ft^n  önaußfpred^Iid)  hauw" 
f)er|igfeit  an  önß  ftjner  armen  creaturen-*)  ^at  möllcn 
«rge^gen,  fo»)  t)at  gott  gemolt,  hav  fi)n  emiger  föne  üm6 
tnfer  erlofung  mitten  menfcö  morben,^)  ünnb  für  bnfer 
fünbe  fo  graufamtic^  gelitten  Onb  geftor=[6  PJbcn:  t»nb 
X)n§  bamif)  nit  attein  erlogt  üon  bem  emigen  tobt, 
funber  bas  öil  t)6f)er  Dnb  groffer  ift,  önS  mit  tt)eilt)afftig 
gemalt  fiineei  emigen  ri^(f)g,  önb  beßtialben  fo  bil  t)5^er 
t)n6  gott  begnabigt  ^at,  aucf)^)  fouil  meer  mir  gemarnet 
ft)nt  burc|  bie  ftrenge^)  gered^tifait,  fo  über  bic  engclifd^ 
creatur  auc^  ober  önfer  öatter  önb  müttcr  5(bam  ünb 
<Süa  ergangen  ift,'")  fo  öil  groffer  forg  fotten  mir  bittidE) 
tragen,  bamit  mir  ün«  nit  bon  got  bnrd^  menfcfilicf)  fori^t 
obmenben  laffen,  barmit  mir  ün§  bcr  atter  liocfiften") 
Qnaben  gotteS  nit  fclbft  berauben,  ünb  mnb  tmfer  ün^ 
bandbarfeit  mitten,  burd)  bie  ftrenge  gereditif eit  in  bie 
cmige  ftroff  üatten. 


D'2)  atter  abelid)fter  Sa^fer,  bein  9-1?atcftat  motte 
bi^e  erinberung'3)  üon  bt)nent  marf)afftigcn  trümen'-*) 
!l)icner  ümb  ber  mar^eit  mitten,  jü  eren  got  bem  aU 
nied)tigen    nit    oerad)ten.     ®cr'^)    attmed)tig    gott    motte 


')  Auch  in  2  Abs.,  aber  kein  Paragraphzeichen,  auch  vor- 
her keine  Durchschusszeile.         ^)  2  graufame.        ^)  (5-ua  2, 

1  G^uc.  ■»)  2  creatur.  ^)  Absatz  in  2.  «)  2  tücrben. 
')  2  barmit.  *)  Absatz  in  2.  «)  2  geftreug.  »")  Fehlt 
in  2.          ")  1  allen  b^^cöftcu,  2  atIcrI)ocftften.  '-)  Auch  in 

2  Abs.,  aber  keine  Durchschusszeile.  '^)  2  ^erinberung. 
**)  2  gtretoen.        ^=)  Absatz  in  2. 


8 

Ict)ten  bt)ite   füfetrit  öff  ft)nenJ)  tücg,   bcr  er  fclber  tft,  ju 
bt)ncm  ünb  bt)ne§  öolcfg  f)et)I.  2C.2) 


^at).  ajJaieftats) 


2?nbert{)enigfter 
Xiener.fi 


^)  1  it}nein,  2  feinen.  2)  jf  f^iiit  in  2.  3)  Fehlt  in  2. 
Die  Unterschrift  lautet  dort :  25nbertf)enigfter  bicner.  ]  Ä3art= 
mubt  DO  I  ßronberg.  Ein  Datum  fehlte  ebenfalls  in  dem 
Exemplar  der  schedae  Dolzigianae,  wie  Seekendorf  I  225b) 
ausdrücklich    angiebt.  *)  An    einigen    Stellen    hat    oben 

wegen  des  gleichzeitigen  Beginns  einer  neuen  Zeile  ein  Aus- 
schluss von  1  nicht  zum  Ausdruck  gebracht  werden  können. 
Dies  zur  Ergänzung  folgender  Anmerkungen:  S.  1,  4;  S.  3,  8; 
S.  4,  14;  S.  6,  4. 


II.  Seiidbrief  au  Franz  v.  Sickingeii. 

(13.  Oktober  1521.) 


[h2^']  ^er  Srieff   an   ?5rancifcu§   öon  Si='|cfingen 
^artmubt§  oon  Kronberg.') 

«Seber  netter  2)  mic^  Stüingt  bie  lparf)eit  G^rifti  onfer^ 
^ern,  bir  meinem  äff  er  liebftcn  öettern,  al§  einem 
biencr  gotttg  §ufrf)ret)ben ,  53etrctfenn  bie  farf)e  be§ 
I)etil§  affer  nienjcf)cnn  bie  got  mit  feiner  menfcf)irerbung 
Iet)ben  onb  fterben  t)at  raoffen  erlofen. 

ü^nnb  nad)  bem  icf)  biet)  n)et)63)  einen  marbafftigen 
tremen  biener  fein  onfere  ^ern,  bc^  9tomii(^en  fegfer?, 
lüeldicn  icb  bofrcn  uon  got  eriuclt  fein  gu  fet)fer,  ju  troft 
önb  t)u(tf  bcr  ganzen  (Jbriftenbeit,  ünb  ha^  ber  almecbtig 
got  merbe  lounbcrbarücb  gnabe  äffen  G^riften  menfc^en 
tf)un  onb  rcircfen,  burcb  hai:  borf)  abelicb  blut  önfer«  iaijitx*) 
Gorolum,  unb  tregt  micf)  bie  boffnung  Ro  oicl  fjober^) 
bie  lüolgcicbidlicbcit  feiner  boben  oernunfft,  bie  icb  yon  tnelen 
glanbiuirbigen,  ünb  in  fonberbeit  non  bir  anff?  Ijocbft  fiov^n 
berumcn;  ünb  juuermercfen  bie  fad)  bar  bnrcb  irf)  boff  ba§ 
önfeer  I)er  ber  ^at)fer  burd)  bie  gnabe  gotti;?  groffer  tmb 
me^r  luirrfen  mag  jn  goti§  ef)re,  lobe  bnb  jn  mibberauff- 
bringnng  be§  gemclincn  nnfe  önb  merung  ber  ganzen 
ßf)riftcnbeit,  bon  fein  ^ai)fcr  bie  meil  bie  melt  geftanben  ift. 

©50  6)  ift  imtüibberfpredilic^  bie  grnntlid)  roorbeit, 
ha§  bie  lDari)atftig  5(ntict)riftU!g  üerfurung,   burd)  bie  t)of)C 

')  Dieselbe  Ueberschrift  in  2  (nur  brieff,  ^-rancifcit,  §art= 
muttg  und  ö'roucberg);  ebenfalls  in  der  Zeilenbrechung  und 
dem  fetteren  Druck  der  Anfangszeile  herrscht  Ueberein- 
stimmung.  '^)  Im  Sinne  von  ^luiinnlicher  Seitenverwandter". 
Cronbergs  Grossmutter  väterlicherseits,  Elisabeth,  war  eine 
Tante  (Vatersschwester)  Sickingens.  ')  Anakoluth.  ■*)  2  faii= 
feerS.  ^)  =  und  trägt  mich  die  (vorher  angegebene)  Hoffnung 
so  viel  höher,  so  viel  höher  die  Wohlgescliicklichkeit  etc.  ist. 
^)  Der  Absatz  wäre  besser  schon  mit  ünb  .^uucrmcrcfen  be- 
gonnen. 


10 

gnabe  gottiS  et)gcntlt(^  t»nb  clerlic^  in  bcm  6f)riftli(^en  i) 
fc^reljben  S^octor  fiutfjcrs  aufegctrucft  önb  ercicret  tft. 

SSeI(^5  fo  dar  burcft  ben  munbt  ber  irar^eit  S^riftum 
3I)cfum  unfern  ^ern  in  bem  f)eti(igcn  ©uangelio  [b  3'']  be- 
zeugt nmrbt,  ha^  auä)  mn  alkn  menfc^en  bic  bn§  leben 
laben  nit  mögen  fein,  fie  fein  and)  fo  gclert  fie  t)nnner 
mögen,  bie  mit  et)nigcm  grunb  ber  bcijligen  fc^rifft  foIcf)§  mit 
luor^eit  mibberfei^ten  mögen,  ban  bie  emig  ble^benbe  roar^eit 
i>a^-)  mort  gotti^,  baö  ift,  got  felbert^^)  überzeugt  ön«. 

Söir^i  finben  clerlic^  t)m  t)eiligen  Guangelio,  ma5  hk 
Xücxd  inib  gebot  gottiS  feint,  bie  tm§  (5t)riftu§  gebeut  önb 
öerbeut,  ünb  bert)alben  alle  (erc  onb  gefefee  oon  ben  menfc^en 
crbac^t,  bie  firf)  nid)t  gang  öeft  auff  (5(iriftu§  loeg  imnb 
lere  mi^m,  bie  feint  gcmiBlicf)  mibber  d^riftum.  (5()riftu§ 
ber  warnet  lin§  oilfaltiglic^en,  nor  imB  fclbft,  OnBer») 
menfd^en  megen,  bnb  met)nungcn,  er  fpric^t  dar,  ©roer 
JDege  fein  nit  mein  meg.ß) 

Gr  bcmelifet  darlid}  baö  bie  luarc  geiftlicfeit  in  fetmcn 
cuBerlicben  bingen  ober  fc^ein  ftebt,  mie  and)  (5f)riftu5  ber 
!^od)ft  t)er  t)m  ^mnel  onb  auff  erben  mit  feinem  önb  feiner 
Stpofteln  felbft  leben  ünb  ejempefn  imB  genugfam  uer» 
ftenbiget  onb  gelert,  barmit  epgentlic^  gcfagt,  mie  er  nbm 
mit')  nadjerbolget  I)abcn,  onb  ba«  ber  fnecf)t  nit  fein  fol 
ober  ben  meifter^)  2c.  (Sr  fagt,'*)  id)  bin  ber  meg,  bic 
mar{)eit,  onb  ba§  leben,  mer  bo  gleubet  in  mid)  ber  wurbt'») 
feiig,  ünnb  ntdc^er  einen  anbern  meg  get)t  ban  burdö 
G^riftum,  ben  t)ergleid)t  er  einem  bieb  ünb  morber,")  S'cr=> 
gleichen  üil  darer  (cre  um  ©uangdio,  borburd)  mir  ünfeer 
9(ntid)riftifd)cn  üorfurung  barin  mir  ün*  fclbft  burd)  cügene 
erbac^te  menfdien  mcg  gefurt  tiaben  nit  laugfnen  mögen. 
2tber  mie  tJioren,'^)   über  bie  üilfattig  gefd^dien   marnung 

')  Fehlt  in  2.  Gemeint  ist  die  Schrift  „an  den  christ- 
lichen Adel  deutscher  Nation."  -)  be§  '•:'  ^)  2  fclber.  *)  In 
2  hier  wie  noch  öfter  statt  des  Abs.  ein  kleinerer  Ausschluss, 
eine  hinfort  nicht  mehr  angemerkte  Abweichung.  ^)  Dat. 
plur.  mit  abgefallenem  n.  «)  Wohl  nach  Jes.  55.  S.  ")  n^m 
mil  2,  1  in  Dil.  »)  Joh.  13.  Iti.  »)  Joh.  14.  6  u.  11.  25. 

'")  1  mürbe,  2  mtrt.  ")  Joh.  10,  1.  i'^)  2  tl)i'ircn  [also  tf)oren 
als  portis  verstanden!]. 


11 

bon  ßf)rifto  fcI6ft,  2(ucf)  ben  ^ropi)eten  ünb  3I|)DftcIn  Ijabcn 
iüir  in  bie  menfc^en  dertralnet,  ber  lüei)B  man  f priest,  ber 
i[t  ein  narr  ber  in  fic^  felbft  ücrtralüet. 

2;er  2{ntic^riftu§  ift  loarlid)  in  uns  geboren  burd)  ben 
tenffel,  ber  ön§  burc§  bie  t)erf)engnuB  got*  [b  3^]  ti§  ümb 
Unfer  affer  fnnbe  njiffen  be§  affer  ^oc^ftenn  lafter»  ber  ün^» 
bandbarcfeit  Ijalben  befeffen  i)at,  imib  ba§  ioir  ben  ünau^^- 
fprec^lid^cn  gnoben  gotti^,  feiner  menfc^werbung ' )  le^beng 
Dnb  fterbeng,  fo  gor  önbandbar  gelreft  ünb  bie  gnabe  be§ 
fte^Iigen  ©uangelij,  bo§  Icbenbig  mort  gottt§  ünfer  jelicfeit,-) 
fo  geringe  gearf)t,  borburd}  bie  Iei(^t  bnrbe  d^rifti  ünfer§ 
l^ern  uerac^t,  unb  an  ber  felbigcn  ftabt  ün§  fo  fd}Uiere 
nienfc^en  erbad)te  burben  burd)  ben  teuffei  ber  auc^  ein 
niartjofftig  2{nti(^riftu§  ift,  felbft  auff gelegt  ^aben,  bamit 
feine  5Intic^riftifd)en  iungcrn  loorben  feint. 

2öie  tüol  ber  Sapft  aU  ba§  oberfl  5{ntic^riftu§  t)eubt 
mit  feinen  53ifd)Dffen,  Pfaffen  önb  mundien  t}erin  üornem= 
lic^  2Intid)riftu§  onb  feine  iungern  feint,  fo  niugen  luir 
anbern  ms  bod)  aud)  nit  bauon  entfc^ulbigenn,  bau  luir 
l^aben  äffe  fd)ult  an  bem  rechten  2Intid)riftifd)en  ürfprung,^) 
tü§  feint  •*)  onfere  epgne  erbad)te  merd  luiber  gotti§  gebot. 

SfJemlid)  bie  groffe  menige  ber  ftifftung  ber  fird)en, 
clofter,  fecten,  lüolfarte,  Onb  ber  g(eicf)en  julaffung  bie 
geiftlid)e  loar  Lnnb  gelt  guuerfauffen ;  ünb  t)at  fi^  ber  get)^ 
fo  tüet)t  bamit  eingcmif^et,  ha^  53apft,  bifdioff  ünb  bie 
man  geiftlid)  nennet  ganb  erbünbet  fein,  unb  olf^o  ber 
83apft  ber  ein  ^Ucarij  (£t)rifti  fein  folt  ber  ift  toorbcn 
S(ntic^riftu§  Dnb  oicari  be§  teuffelsi. 

8oId)   blintl)eit  Iiat  got  üort)engt   on^er   funben  ber 


')  1  mfcö  I  tuerbung;  die  3  Genitive  gehören  explicativ 
zn  gnaben.  ^)  imfer  iclicfcit  als  Genitiv  zu  fassen,  vgl.  in 
d.  Schrift  an  Leo  X.  ba§>  unr  bie  aller  i)od)\t  gnab  flotteS  unfeer 
feligfeiit  üeradjt  fiaben.  ^)  =  an  dem  Entstehen  dieses  echt 
antichristischen  Wesens  (vgl.  in  der  Schrift  an  Leo  X.  „Wo 
füllid)e  tcufeüiüte  ücvfuruug  allcnn  nriad)  inib  üviprung  geliabt 
Don  betucn  üorfaren  inib  bir  alö  ben  Stapften").  ■•)  ba§  feint 
—  diese  Schuld  sind  .  .  .  Vgl.  i.  Sendschr.  an  Walther  v.  Cr. : 
^uuernemen  ben  ftarden  grunbt  öel^en,  .  .  .,  iav  fei)nt  bie  inort 
be»  ftarcfcn  gotteS. 


12 

lafterüc^en  önbancfbarfeit  wegen.  2;ic  tceil  ober  ber  gutig 
barmfieröig  got  aufe  groß  feiner  gnaben  önb  milbicfeit  ön§ 
bie  Qugen  autftf)ut,  ünb  ün;^  fe£)en  onb  entpfinbcnn  laft, 
bcn  graiulid^en  grcwel,  bnrin  lüir  aufff*  bieffft  ftecfen. 

So  füllen  mir  got  furrfiten,  anruffcn  onb  bitten  mit 
anbQcf)t  ünb  ganzer  frafft  onfcr?  gemut»  ümb  n)eitter  [b  4*] 
erclerung  onb  erfantnuB  foId)§  ftincfenben  greraeB,  t3nb 
hav  ber  gutig  got  gnabe,  loet)fef)eit  ünb  fterrf  ün§i)  berin 
üerlei^en  rcol,  barmit  n}ir  burrf)  dbriftuS  lueg  mögen  beroufe 
fommen,  ban  burcf)  menfcfien  weg,  ift  on»  nit  f)erauB  5U= 
l^elffcn. 

'^od)  roircfet  got  nit  almeg  burd^  fic^  felbft,  funber 
merma(§  buri^  bie  menfdicnn,  bcfsbalbcn  aurf)  fein  jireiffel, 
boctor  Sutbcr  bat  fein  fd)reiibcn  nit  auB  t)bni  felbft,  funber 
burc^  bie  gnabe  gottiio  onb  ben  f)ct)(igcn  geift  getban.  2(uc^ 
unfern  bern  ben  Sot)fer  in  feinem  fcbrciben  ^ocb  ermanct 
ünb  groffe  boffnung  in  bbn  gefegt.-) 

9htn  ift  fein  ,5tüciffcl,  loo  ünfer  ber  ber  S  auf  er  biefee 
facb,  lüic  er  für  got  fcbulbig  ift,  bfircr  bobe  ünnb  groß 
narf)  betracf)tcn  luurbe  ünb  recbt  ju  bc^^t^en  üaffen,  ünb 
mit  bemutigem  geift  ümb  bie  gnabe  ju  got  ruffenn  mit 
üeftem  üertramen  mie  bie  nobturfft  erforbert. 

©0  lüurbt^)  on  ^meiffel  ünfer  foüfcr  Sorolu^  ber  fein 
buri^  meldten  got  ber  almecbtig  ün§  nninberbarlicb  belffen 
lüurbe  üon  ber  2Intic^riftifrf)en  ^ )  üerfurung,  melc^?  alle» 
Iei(f)t(icb  gcf^eben  mag. 

^ie  meil  in  bcutfcb  lanben  üil  üon  bocbgelerten  geift«- 
licfien,  oucb  unter  ben  bü^en  33ifcbDffcn  folcbe  nrrung^) 
burcb  bie  gnab  gotti»,  ünb  Gbriftlicbc  lere  dar  erfennen, 
ünb  fie  bcfinben  hai'  mit  feinem  grunbe  ber  beiiligen  fcbrifft 
bie  Sutbcrifc^  lere  mibberlegt  mag  merbcn. 

Xcrbalbcnn  ünfeer  ber  ber  Slaiifer  mit  tugentlic^er 
mebB,  oHe  beutfcbe  bifcf)off  ünb  geiftücben  (eiditlicb  auff 
®i)riflu§  febtcn  bringen   mag.    2)e^  glcic^   in  allen  feinen 


1)  Fehlt  in  2.  ^)  Vgl.  Weim.  Ausg.  VI  405 .  23  ff. 

^)  Die  VenuischuDg  des  Eealis  o.  Irrealis  bei  Cronb.  mehrfach 
begegnend.  ■•)  5lnticbriftifd)cn  2,  1  2lntid)riftifcbc.  ^)  2  nr= 
tl)umcn. 


13 

9tet)(^en  bnb  Sanben;  ünb  oh  \vol  biel  ber  get)i'tlicf)en  mit 
bem  teuffei  ober  get)ö  §o  t)art  befeffcn,  barburc^  fie  an 
allen  grunbt  öerblenb  inolten  6(el)ben. 

80  moä)t  ber  fciifer  burrf)  ben  gemalt  l}m  fictiligen 
©uangeüo  burc^  (S{)riftum  geben,  narf)  aller  nobturfft,  onb 
nüt  ber  tt)at  f)anbe(n. 

[b  4'']  2Iu(^  • )  ber  gleid)  an  bem  S3apft  mit  ber  I}Ocf)ften 
guticfeit  üorfu^en,  bem  felbigen  mit  grunb  ber  f)et)Iigen 
fc^rifft  bnb  d^riftnä  felbft  munb  anl3u§el)gen,  haS^  ber 
bapft  mart)afftig  fein  anbcrer  ban  einn  ©tabfielter  bei 
teuffel^  önb  fclbft  5{ntic^riftu§  ift,  fo  lang  er  firf)  nit  er^» 
fennet  bnb  bon  feinem  5Xnticf)riftifd)cn  regiment  abfielt; 
fo  ban  bem  S3apft  nit  muglic^  mit  aflen  feinen  ant)angern-) 
folic^«  mit  einigem  grnnbt  ber  ^cbligcn  fd)rifft  abl3ulegncn 
ober  guuerlaugnen,  beBl)a(b  burc^  ben  fet)fer  auff  ha^^  aller 
tugcntlicf)ft  bnb  brubcrlict)er  n3ei}f5c  guermanen,  ha^  er  bon 
feiner  ijrrnng  abfte^n  bnb  fi(^  mibcr  auff  ben  meg  bnb 
befeit)  (If)rifti  füren  taffen  mol,'^)  bnb  alfo  burd)  bie  gnabc 
gotti§  ein  marer  bicari  (SI)rifti  bnfers  I}crn  5U  mcrbcn. 
5^ie  ]d)ü]i  Slirifti  nad)  bem  befell)  t)m  I)ci)Iigcn  ©uangelio 
furtt)er  äumei)ben,  bic^)  fd)inberei)  bnb  wai  bon  onnotigen 
Pfaffen  bnb  munc^en  erfcnnet  unirbe,  baffelbig  burd)  ben 
tetjfeer  ober  ein  mar^afftig  G^riftlic^  frei)  (£onciIium  ah- 
getrau,  ober  mit  ber  ge^t  au^fterben  Iaffen,=')  bnb  bk 
felbigen  bberige  guter  got  ju  cl)ren  ju  nu^e  gcmciincr 
(X^riftenl)eit  bnb  gemeinem  nu|e*^)  gnuerorbenen.') 

1)  Auf  diesen  n.  die  beiden  folgenden  Absätze  bezieht 
sich  Seckendorfs  Excerpt  (I  225^,  von  „nt  Pontifici  errores 
suos  ostendat"  an).  Einen  Gewinn  in  kritischer  Hinsicht  er- 
giebt  es  niclit  (handelt  es  sich  doch  auch  nur  um  eine  Aus- 
fertigung, die  wir  selbst,  eben  in  der  Lotterschen  Ausgabe, 
gedruckt  besitzen):  mehrfach  hat  Seck.  seine  Quelle  sogar 
falsch  verstanden.  '^)  1  alle  feinen  aubangeu,  2  allem  iennen 
anbögen.  ^)  JddI  vermutungsweise  eingesetzt.  *)  Fehlt  in  2. 
5)  Viell.  abgctbau  mcrben,  ober  ....  auf5flerbeu  (suV)  laifcn. 
«)  2  gcmcinicu  uug.  '')  1  .^uuorbienen,  2  tuiucrorbeueu;  dass 
die  letztere  Lesart  schon  in  der  Handschrift  stand,  zeigt 
Seckendorfs  Excerpt  (reliquos  vero  ad  Dei  gloriam  et  Eccle- 
siae  salutem  ministerium  gerere  doceat),  der  allerdings  das 
Verbum  missverständlich  auf  die  Ordinierung  der  Geistlichen 
bezieht. 


14 

SSo  aber  ber  S3apft  burcfi  bcn  teuffei  gonfe  befefien 
fic^  nit  erfcnnen  ober  bem  Genfer  ge^orfam  fein  lüolt,  lüie 
er  bod)  oor  got  onb  in  frafft  be§  roarcn  ßuangclij  fcöulbig 
ift,  ba§  and)  ber  93abft  mit  aflen  ben  feinen  burc^  feinen 
gnmb  ber  {)et)Iigen  fcfirifft  luiberreben  mag,  fo  f)at  ber 
Staiifer  rec^t')  fug,  ünb  ift  für  got  fi^ulbig,  mit  atter  feiner 
moc^t,  gegen  bem  33apft  ,3ut)anbefn,  als  gegen  einem  ab^ 
trennigen  feiger  Pnb  2{nticf)riftu§,  mh  gu  fotrfiem  mag  ber 
^et)fer  bie  5tnti(f)riftifc^en  guter,  bic  t)|unbt  geiftlicf)  gutter 
genant,  gcbraucf)en  nad)  aüer  nobturfft,  '3]^artiu  merben 
önfer  gct)ftlicf)e  ?^urften  mit  atten  (£(oftern  Dnb  pfaffen 
f)elffen  tmb  barftrccfcn  [c  1^]  muffen  .  51(^0  murt  bas  ^(nti- 
c^riftu«  reid)  burdi  fein  fclbft  guter,  ale  burd)  fein  etigcn 
fc^mert  önbertrudt  tmb  crfd)(ogcn  mcrben,  onb  alfo  bem 
teuffei  fein  5Intid)riftifd)e  guter  genommen  onb  ju  bem 
luarl)afftigen  binft  gotti?  gebraud)t,  iian  fein  groffern^) 
binft  imferm  got  mögen  mir  tl)un,  ban  in  ön§  tilgen,  bie 
5lntid)riftu§  ocrfurung. 

^Ibcr  5U  miffen  ift  not,  ba§  tiornemlic^ft  Dnb  rcd)t 
maffcn  ju  foIc^:m,  9?emlid),  bas  Icbcnbig  mort  goti^?  tim 
I)e^Iigen  (Juangclio,-*)  ivddp  ha^  marliafftig  maffen  ift,  ba» 
ben  SIntidjriftum  Im  bobcn  ftoffen  nnirbct,  ban  mo  ba5 
©uangelium  frei),  mie  (Iliriftui!  gepotten,'*)  gcprcbiget  murbt, 
fo  mnfe  ba§  teuffclifc^  S3apftlic^  gefeß  mit  allen  5fnti- 
d)riftifd^en  leren  ontergan;  mo  ber  Statifer  biefe  facfie  rec^t 
Daffen^)  mürbe,  burc^  bic  gnabe  gottie,  fo  mirt  t)I)m  got 
tüeifeljcit  ünnb  I)ulff  fenben  nadi  aüer  notturfft. 

Xer  Sct)fer  mag  t)I)e  mit  leichtem  gcmut  Iierin  ^anbeten, 
fo  er  bas  ©uangelium  'i)a§'  mort  gottiv  auff  feiner  fenten 
l)at,  tmb  laffent^)  ben  fe'apft  fein  faapftlid)  gefet^e  ba§  Sin«« 
tid)riftu§  ©uangelium  Iiaben,  mit  öfter  teuffei  tmb  aller 
t)Iirer  biener,')  tmb  anliongcr  I)ulff;  mie  greufelid)  bie  limer 
fd)etinen  mag,  fo  mufe  baficibig  bodi  geuuBlid)  burd)  bic 
marlieit  ju  bobem'»)  gcftoffen  mcrbcn,  tmb  mag  ba'3  5Inti- 
c^riftifi^   rcgiment   öon  bem  tcuffel  auff  bcn  faulen  grunb 

0  =  t>öllig.  2)  In  der  Handschrift  groffer  ?  ^)  1  @un= 
gelio.  *)  2  gcpott.  ^)  vcd}t  \u  Iiergcn  imffcn  '^  *)  2  laffeet. 
')  2  mit  allen  tcuffcln  tmb  allen  i)t)ren  bicncrn.        *-)  2  boben. 


15 

ber  lugen  gebotnct,  nor  bem  tüort  gotti'?  nit  beftelm,  ban 
got  befrcfftiget  fein '  i  roort  bermaB  t)nt  Guangeüo  fprecf)enbe,2) 
^t)mel  onb  erben  tt^erben  jurgeiien,  aber  met)ne  irort  muffen 
blet)ben  einiglid). 

SSa?  bebarff  ber  ^ai^fer  ficf)  oor  bem  33apft  ober  aflen 
feinen  ^elffern  juforcfitenn,  bie  weil  ber  almec^tig  got  ge= 
maltig  oder  bing  in  f)QmeI  önnb  erben  bie  feinen  nit  öer^ 
laffenn  mil.  (Jf)riftu0  lernet  ün§^)  ba§  tüiv  bie  nit  furrfiten 
follen  bie  on§  ben  ktip  tobten,  fonber  öor  bem  [c  P]  füllen 
tüir  ün§  forc^ten  ber  weiter  geiralt  ^at  önfer  feie  in  bie 
graufamen  I)eIIe  pfe^en:  barumb  ift  bem  ^ctiBer  bie  fori^t 
gotti^  t)erinnen  not,  at^ban  liebt  ünb  forest  ba^  üotgf 
feinen  t)ern,  fo  ha^  firf)t  ba«  er  got  fordetet,  önb  fo  oie( 
raeitter  ber  i)tx  öon  got  obioeicftt,  fo  niet  loeitter  tt>eirf)t 
ba^  üolgf  bon  bem  I)erren;  mit  t]nnigem  gebet  füllen  mir 
5U  got  ruffen  ünnb  bitten,  ha§^  ber  gutig  barmlierßig  got 
ünferm  l)ern  bem  ^a^fer  gnabe  ünnb  f rafft  cinc^  rccl)ten 
gemut§  geben  mol,  bamit  feinn  gemut  ber  maß  gu  got 
gericl)t  merbe,  bas  er-*)  ftcf)  feinen  menfdicn  non  bem 
rechten  maren  ftracfen  mcg  füren  ober  öon  got  abtuenben 
laffen  raol,  meber  au^  lieb  nac^  au§  forest,  mie  glei^ffenb 
ober  greulicl),  onb  mit  gefcf)mirten  morten  öon  menfc^en 
tjmmer  erfc^eint.^) 

Saffenb  öng  got  anruffen  nmb  biefc  imobermintlic^ 
gnabe  unfern ^.i  ^etifer,  a(ftban')  murt  bem  Genfer  nicf)t§ 
mangeln  gu  feinem  figf  bicnenbe.  ©ot  murbt")  til)m  bie 
gnabe  geben,  barburcf)  er  fein  trefflicl)  txka,^  oolcf  ^•Komifc^ 
onb  ^ifpanifcf)  ju  feinem  allerl)ocf)ften  figf  broucfien  mag, 
ünb  üor  allen  bingen  got  bie  el)re  onb  hai  lob  geben,  önb 
alle  örfadE)  ju  fricgen  l)inuieg  fcftlagen,  auf^gcnommen  omb 
einen  gerecfiten  n3arl)afftigen  friben,  bo  nnirbt  got  ^ulielffen 
ünnb  meifel)eit  fenben,  barburdi^i  fein  mangel  an  gelt  trnb 
gut  fein  wurbt  ,^u  einem  fülrfien  frieg,  fo  etinig  ber  feiifer 
feinen  millen  in  imb  nad)  gottis  mitlen  juricbten  mit  crnft 
onterfteljt;  aik  geiftlic^e  gutter  feint  üon  got  felbft  ^o  tjod) 

1)  1  fein,  2  fel)u.  -)  Matth.  24,  35.  ^)  Matth.  10,  28. 
*)  1  el)r.  -^j  i)mmcr  er  crfc^cintV  ®)'2onßcrm;  vermutlich 
üor  »nfern.        ')  2  al».        *)  1.2  tturbc.        -')  2  ba  burc^. 


16 

gcfret)tiet,  ba»  tütt(f)cr  incttfrf)  beren  burcf)  W  gnabe  gotti^ 
erlangt,  ber  mag  fie  mit  gotti»  f)u(ff  behalten,  bas  Q^m 
oKc  crcQtur,  ber  ^apft  ober  tcuffel  feinen  i'c|aben  tf)un 
mögen  an  folc^en  guttem,  aber  bas  bie  Iet)plic^en  jeitlic^en 
gutter  üon  ün§  bi^£)cr  öor  geiftÜc^  gutter  gef)a(ten  njorben 
fein,  bog  ift  martiafftig  Slntidiriftu»  onb  tiat  fein  rfirift^» 
iidien  [c  2*]  grunb,  funber  baffelbig  grunbet  [ic^  auff  be§ 
?(nticf)riftuÄ  öuangclium,  ba»  bac^  babftlid)  gejeö  ift,  milc^§ 
allentt)alb  mibbcr  dfjriftum  onb  ein  fauler  önbeftenbiger 
grunb  ift,  auff  ben  teuffei  aB  einen  üatcr  ber  lugen  ge» 
bamen,  atte^  genugfam  erclerct  burd)  boctor  2utf)em  aU 
einen  anbern  ^anielem.\i 

'^a§>  icf)  micf)  aber  bicfer  facben  fo  I)Oc^  anneme  onb 
|u  l^er^en  gcbn  laffcn,^)  has  murbct  mir  oor  ein  torf)cit  5U- 
gerecf)net,  ha^  id)  auc^  gern  alfo  fein  laficn  mit,  aber  mit  got 
bem  a[mecf)tigen  id)  mi(^  bezeug,  bas  ic^  fold)^  auß  feinem 
:^cffigen  gemuet  tf)u,  bem  3)  5öapft  ober  ben  feinen  nit  ^u- 
ftiibber,  funber  ju  t)f)rem  befteu  tjnb  juentgegen  ti^rcm 
5(ntid)riftifc§cn  regimcnt,  barin  man  fie  fo  iamerlic^en  er= 
blinbet  firf)t  mit  alfo  ünyalirfien  fc^ar-*)  ber  menfc^en  bie 
t)bnen  folgen  ^u  bem  tcuffcl  faren,  ha^  ift  bie  ünmibber^" 
fpred)Iicfi  marf)cit  omb  bereu  miUcn  ic^  mir  nit  forcf)ten  mag. 

'^an  icf)  bcö  gciuiB  bin,  bai  mein  got  mccf)tig  gcnung 
ift  mir  jubcfffen,  onb  micf)  nacf)  feinem  gefallen  oor  bem 
^{ntic^riftifc^en  gemalt  bcbuttcnn  mag,  ober  aber  ob  i)f)m 
gefeit  mir  gnobe  gibt  einen  mutigen  tob  barumb  juletjben, 
mel(^»  xä)  5U  feinem  gotlidien  loillen  onb  gefallen  geftelt 
f)abcn  mit. 

S^nb  tüolt  got  ha^  id)  einen  tob  bcBbalb  Ici)ben  folt, 
onb  bie  iad)  barmit  aufegeric^t  fein,  ba§  barburcft^)  ber 
Sapft  bnb  alle  menfc^en  gu  erfantnu^  ber  rechten  mar^cit 


')  Bezieht  sich  wohl  auf  seine  ,.Ad  llbnim  Catharini 
Eesponsio  .  Cum  exposita  Yisione  Dauielis  VIII.  de  Anti- 
christo"  (die  Widmung  Luthers  au  Weuceslaus  Link  ist  vom 
1.  April  1521  datiert).  Da  eine  deutsche  Uebersetzung  (von 
Paulus  Speratus)  erst  1524  angefertigt  ist.  müsste  freilich  an- 
genommen werden,  dass  Cr.  von  anderer  Seite  über  den  Inhalt 
der  Schrift  belehrt  war.  ^)  2  laffc.  ^)  1  be,  2  ben.  *)  2  fc^arcn. 
«)  2  ba  burd). 


17 

Jornmcn  mochten,  ^ä)  trolt  foI(f)§  mit  ber  fiulff  gottB 
ipilliglic^  annemcn,  ha§>  lüere  aurf)  fein  bejrfitDcrürfier  tob; 
fo  boc^  bie  f)ct)ben,  lüic  man  bilfaltig  in  ben  ^iftorien 
tiefet,  öil  mal  ben  tob  iDittiglid)  önb  mit  frolic^em  gemut 
angenommen  f)aben,  bon  rcegen  eini»  gemeinen  nut3  einer 
einzigen  ftab  ober  lanbt»,  marumb  jolt  firf)  ban  ein  S()rift 
Dor  'j  bem  tob  furcf)ten  jur  (lijxu  [c  2'']  ftent)eit  gemetinem 
nu^e  bienenbe,  ber  tit)n  ju  cmiger  feücfeit  tregt. 

Sieber  üetter  bieße  erinberung  bie  id)  in  mir  ftecfen 
geljabt,  \:jab  ict)  bir  ^ut^un  nit  moKen  erlaffen,  ber  t)offnung 
bu  merbcft  joirfiem  meiter  önb  got  önferm  t)ern  gefeßiger 
önb  fruct)tbarli(f)er  nadibencfen,  ban  id^  in  met)nen-)  ein- 
feltigen  öerftanb  öermag  jubringenn,  §ie  mit 3)  hid)  got 
I)efet)Ienbe  ■*)  mit  f)er^Iicf)er  bit  ju  got,  ha^  er  bir  geiuntt)eit 
be§  Ict)b§  önb  gemut§  geben  mol,  bamit  bu  mircfen  mogeft, 
Jüa§  gottiö  lob,  cf)re,  önb  fein  gotlidier  mit  fei),  ^u  mef)rung 
be^  Jüaren  glauben;!,  ju  nu|  allen  Sbriftglaubigen.  S)at.&) 
'SontagS  naö)  2}io  |  nifij.     5(nno  'SR.  X.  3:i-i. 

^artmubt  öö 
©ronberg. 


0  2  e^rtft  mt^  öor.  *)  1  meime,  2  niet)uem.  ^)  2  hat 
grosseren  Ausschluss  vor  öiemit.  *)  2  bcfclficubc.  ^)  Sub- 
scription  in  2:  Xatum  8omag§  nad)  \  Xioniftj.  xHnno  M.  2.  yiill 
■^arttnutt  üon  |  (5^ronenberg. 


Cronberg. 


18 


III.  Sendbrief 
an  Waltlier  Yon  Cronberg. 

(6.  November  1521.) 


A\\  bcrgf  teüticf)§  ortend  (£f)uintf)ür  gü  gi^ancffurt  .ic. 
nit)ncm  früntlid^cn  lieben  !^crn  trnb  SSettern, 
Smbieten  i^  Hartman  üon  Sronbergf  mt)tt  ganß  freüntlic^ 
luidtg  bicnft  unb  otlcg'  gute  güuor.  Sieber  ^err  önb  Steuer, 
ic^  f)ab  mir  fürgcnomen  eürf)  süfc^rtiben,  roie  irf)  tierfprorfien, 
§ü  ablct)nung  bQ§  önglimpff^,  fo  bem  criftenlid^en  oatter 
2)octor  9J?nrtin  lut^erg  öermeinlic^  üon  öielen  luürbt  jü- 
gemeffen,  DZenilid^  in  bem  ftücf  aU  ob  er  jme  güuil  t{)on 
folt,  ba§  er  ben  S3abft  nennet  etm  Sl^icart)  be§  teüfelÄ  ünb 
2(nticrift§ ')  önb  ber  gtt)(i)en.  S.^tf  föHcbsi  iint  irf)  midö  mit 
gott  bezeugen  (bem  attc  bing,  aud)  alte  bert^cn  ber  menfcf)en 
offenbar  fijnt)  ba§  id)  bi^  nadiliolgenb  feiner  anbercr 
meinung  id)rt)ben  luiU,  ban  einig  Dmb  ber  lut^ern  önnjiber» 
fprec^Iirf)en  luarljeit  luiUen,  önb  nfe  t)ert>ilic^er  briiberlicfecr 
Hebe  gegen  allen  menfrfien  bie  ba^  leben  baben,  roie  ic^ 
in  frafft  bei  tanff§  ber  aller  2)  f)6d}ftcn  bruberfrfiafft  mt)nem 
t)t)metfc^en  gnebigen  fonig  jc^ulbig  bin;  me(rf)e  b6f)e  ber 
gnaben  fo  tmv  atten  in  bem  tauff  geben  ift  alle  mcnfcblic^ 
öernunfft  fo  alle^)  bie  dff  ei)ncm  l)auffen  lucren  bie  Don 
anbeginn  ber  loclt  gete|3t  baben,  fo  licrmöd^ten  fie  biefe 
überl)ol)e  gnaben  0^  menfrfilid^er  oernnnfft  nit  erfcnnen^ 
ban  fonil  t)6f)er  önb  mer  bie  menfdilid)  iüt)fe^eit  bar^u 
gcbraud)t:  fouil  nncrfantlii^er  bie  felbig  gnab  luurbet. 
SSöllen   rair   aber   fotidie   unfer   [a2^']   aller   l)6d)ftc  gnab 

0  2lnticrift§  als  Accus.  (=  5lnticrtftu§)  zu  fassen,  vergl. 
oben  lutf)er§.  Ueber  die  angezogene  Schrift  Luthers  vgl.  S.  5. 
Anm.  11.  '■*)  allen.  Ueber  die  Taufe  als  die  beste  Bruder- 
schaft vgl.  Luther,  „an  den  ehr.  Adel"  Weim.  A.  VL  452, 
32 f.  =*)  Die  verdorbene  Stelle  lautete  etwa:  ....  iicniunffi 
übertrifft;  fo  aüi  :c. 


19 

jparljafftiglicf)  crfennen,  fo  muffen  ttitr  üon  afler  menfcfilic^er 
üernimfft  abften:  önb  fet)ncn  ocrtraurocn  off  önfer  ober 
aller  mcnfc^en  logfe^eit  feöen,  Onb  einig  onib  bie  lot)fe^eit 
onb  gnabe  ht)  gott  mit  ber  f)6cf)ften  innerlicfjen  bemütigfeit 
fu(^en  onb  bitten,  mit  oeflem  oertrauiDcn,  in  bie  onmanbelbar 
martieit  onnb  ber  felben  oer{)et)fungen  ')  bie  one  in  bem 
^et)Iigen  cioangelio  onb  burc^  ben  munbt  (l\:jvi]ti  cforlid^ 
üerfrf)rie6en,  mit  bem  btüt  ßrifti  onb  jQnem  tobe  oerficfiert 
onb  beftetigt  ift;  So  mir  ban  baffelbig  loar^afftig  glauben, 
fo  mögen  mir  barburd)  It)rf)tigrict)  311  Ocrftanbt  ber  fefbigen 
onfer  ^6d)ften  gnaben  fomen :  burd)  bie  gnab  gotte§  bie  ün§ 
geben  ift  noc^  aller  onfer  beger  gunemen  fouit  mir  moffen, 
fo  oerre  mir  in  onfer  mt)Bf)eit  nit  oertraumen,  fonber  et)nig 
onb  bemütigücf)  in  bie  gnabe  gotte»  Onö  ergeben  onb  bie 
mt)Bf)eit  mie  mir  fc^utbig  bt)  gott  fuc^en. 

Te§  i)aben  mir  in  bem  (ämangelio  an  oielen  onen 
ein  claren  oerftanbt,  onb  fonberlict)-)  al§  bie  apofteln  üon 
crifto  gefragt  morben,  ma§  fie  oon  jme  hielten,  onb  ^etru§ 
ontmort.  Xu  bift  ein  föne  be§  tebenbigen  gott§,  onb  criftu§ 
miber  baruff  lagt,  ba§  ijat  bir  fKnfrf)  onb  btüt  nit  gejagt, 
funbcr  ml)n  oatter  ber  im  I)t)mcl  ift.  Xe§  glt^c^en  finbt 
man  baö  bie  apoftcin  mangel  bl}  inen  funben  t)aben  bc§ 
glaubend,  be§  bat  ben  ben  f)erren  gebctten  fprec^enbe,'^)  $)crr, 
ermere   on5   ben   glauben.  3t(le   menfcf)Iic^  oemunfft 

ift  oor  gott  ei)n  lautter  tor^eit,  ta§  mögen  mir  mot 
erfennen  himt)i  aEcr  t)ocb  meltmi^- [a  3=*]  fen  met}fe^eit, 
ficf)  attein  grünbt  off  bie  ät}t(icf)e  0ergenglirf)e  bing  onb 
guter  ■•)  onb  taffen  bie  cmigen  ^icmeflifc^en  guter  faren,  onb 
acf)ten  bie  fetbcn  fo  gering,  moden  nit  betrachten  mo  ^)  bie 
mare  mt^B^eit  in  on§  mere,  mir  mürben  iolicbe  ombferen: 
onb  bie  jotlirfien  Oergcndlidic  guter  gering  achten  gegen 
benen  oberricf)en  emigen  bt)me(ifd}en  giltern:  melj^e  on§ 
ber  mafe  oon  got  Ofe  groffc  ft)ner  gnaben  geben  fint,  aud) 
fo  i)od)  oerficf)ert  onb  gcfrobet,  ba§  On§  afle  crcaturen  off 
erben  Onb  in  ber  betten  feinen  fd)aben  tt)un  mögen  an  bem 
fetbigen   fo  einig  onfer  gcmüt  in  gott  gerid)t  ift.     ör  bat 

»)  ocrf)et]fung(e)?  ?)  Matth.  16,  13  flf.  »)  ßuc.  17,  5. 
*)  guter.       ^)  Vermutlich  ö)6llen  fie  nit  betrachten;  mo  2C. 

2* 


20 

einem  ietlidien  geben  getüalt  ein  finbt  gotte§,  önnb  ein  erbe 
feine«  ctüigcn  rct)rf)g  5iift}n,  luelc^er  ha§  glaubt,  ber  ift  Oer^ 
fiebert  ünb  ü}u  gott  lüirt  Qn  leiten  üff  fi)nem  i)  mg,  onb 
bct)altcn,  ha^^  bebarff  feins  ^iPtifeB:  folii^er  ober  tiö^en 
gnabe  mag  feiner  ber  in  G^riftum  rec£)t  glaubet  ünbancfbar 
fQn:  S)e§  i)aib  lüoUcn  ntir  önferm  t)ern  Grifto  bancfbar 
ft)n,  fi)ner  ober  l)6t)cn  gnaben  )o  er  gegen  on5  fnnen  trn- 
luirbigen  creaturen  crjaigt  i\at,  )o  muffen  njir  ac^t  t)aben 
üff  bie  lucrcf  bie  got  bem  berrn  am  gefeUigftcn,  önnb  bar 
bff  ber  gan|  criftlirf)  grunbt  fteet.  Xa§  ift  gott  lieb  t)aben 
ü^  aller  froft-)  be§  (cib§,  be^  gemiit§,  önb  ber  feien,  önb 
hm  3)  nerfiften  glict)  m§>  felbft. 

SSfe  biefem  öotgt,  biemi)!  burc^  bie  aller  tiöc^fte  gnab 
gottio  üon  bieten  menfd^en  clar  erfant  mürt :  ba§  ber  SBabft 
önb  bie  ft)nen  einen  tcüfelifc^en  attcr  geuerlidjftcn  lüeg  gen, 
önb  fouil  ön^atidier  f^ar  ber  menfc^en  öon  bem  waren 
ftrarfcn  *)  lueg  ©rifti  ah'  [a  3  ^]  füren  3u  ber  graufamen 
betten,  önb  alfo  mit  cinanber  ^u  bem  teüfel  roorbafftig 
faren,  mic  mocbt  boctor  Sutber  einen  groffern  gefatten 
fl)nem  gott  getl)on  auc^  bie  füffe  brüberlid^e  liebe  gegen  5) 
bem  58abft  öub  aflen  menfc^en  ^öber  crjaigt  t)aben,  ban 
ha§'  er  bem  'öabft  önb  ön»  atten  bie  Iautt)cr  iuort)eit,  burd^ 
bie  ^ot)  gnab  önb  gi'itigfeit  go|»  mit  fo  groffern  crnft  önb 
fU}^  gcfagt. 

2BorIid)  ber  ^abft  önb  mir  foltcn  gott  jiiuor  önb 
bocter  Iutt)crn  öff^i  f)öl)ft  bar  ömb  banden:  mir  fotten«) 
in  bittid)  nit  attein  aU  ön^ern  treümen  brübcr  balten: 
fonber  aud)  öor  önfern  trcümcn  öatter,  iöeld)er  nit  attcin 
önfer  graufame  not  önb  frandbeit  ön§  gejaigt  bat.  fonber 
@r  troftet  ün^  barnebcn  fo  ober  troftlidi,  önb  jaigt  vmv 
ben  lebenbigen  ar^t  Sriftum  iefum  önfern  gott  önb  fdjopffer, 
melc^er  inhi  fo  gncbig(id)cn  angcbotten')  öB  aller  önfer  not 
3Üt)eIffen,  ünb  öff  fi)ncn  ftradcn  Il)d)ten  atter  lieblicbften 
meg  ju  leiten  önb  äübcbalten.  boctor  Sutbcrn  t)at  nit 
gebürt  bie  marbcit  äuuerfd)mi)gen  bie  mt)!  bicfelbig  criftlid^ 
lere   gefloffen   üb   bem   brünnen   ber   marbcit  Grifto   it)efu 

')  ftjnen?  ^)  fraft.  ^)  bem.  *)  ftarden.  ^)  gegem. 
«)  foItenV        ')  Ausgefallen  bn§? 


21 

§11  aller  menfc^en  f)eil  bicnct,  aller  bereit  bie  föürfie  lere 
burcf)  bie  gnab  gotti  rerf)t  gü  gemi'it  faffcn.  3)ie  tuare 
n)t)fef)eit  leret  boctor  Sutf)ern  hav  imc  nüßer  ift  bc5  babft§ 
tnb  affer  fijner  anf)enger  tingimb  tmb  ftraff  511  üben,  ban 
bo§  er  bie  iüarf}cit  crifti  ünfer§  {)cren  tierj(f)irt)gen  folt. 
^d}  tt)il  öc^  ein  prob  f(^encfcn  öon  önfer  menic^Ii(f)en  iutjB^eit. 
^r  tüiffent  fo  man  öff  ben  groffen  rt)c^etagen  bie 
[a  4^]  nufec  onb  notorfft  be§  ganzen  5R6mifc^en  rt)d^§ 
betradit,  mit  fo  groffem  rat,  off  iüel(^en  bie  bef^ioerungen 
n}erben  beroegen  mit  t)öt)er  menfc^nd)er  iüt}Bt)eit,  alba  mürt 
alle  fai^  fouil  menfc^ücf)  ift  off  ba§  ^ödift  betrai^t  onb 
betoegt.  9temli(f)  ber  miBbru(^  in  äffen  ftenben  onb 
in  fonberf)eit  bie  greioIirf)en  fcfiafeung  be§  babft?,  fo  burd^ 
ben  apto^  an  genanten  bifcf)off§  mcntel  mit  onjalbarlic&er 
namen  onb  mo^,  beBgtt)cf)  mit  anbern  manigfaltigen  ge^ 
met)ner  befdimerungen  al§  fauffmant^  gcfeifrfiafften,')  Onb 
bergllid)en2)  oieI,'^j  onb  affc  be§  rt)cf)5  nottorfft  nac^  ber 
lenge  bebarf)t  onb  barüon  bcratfct)(agt,  onb  mangelt  off 
fold^en  rt)rf)§  tagen  fein  menfd^Iid)  irljfj^eit.  2lber  ben 
einigen  mangel  ben  wir  {)aben,  ben  n3i(  icf)  cüd)  clerlirf) 
önb  warlicf)  anjcigen,  ba§  ift  bie  i)ot)c  gnab  gotte§  bo§ 
n)ir  ünö  ofe  etigcnem  mütmiffigem  fopff  ber  felbigen  nit 
gebrauchen  luöffen.  S5?ir  oermetjnen  ba^  nit  not  fi)  mit 
ernft    bie    I)^me(if(^e  ^j    mt)^t)eit   b^   gott   äüfüc^en,    laffen 

')  Am  19.  Januar  1523  beschwerten  sich  die  in  Schwein- 
furt versammelten  Ritter  beim  Reichstag  u.  a.  über  die  Duldung 
der  .jMonopolien  oder  grossen  Kaufmanusgesellschaften",  die 
durcli  Festsetzimg  der  Preise  die  „kleinern  gemeinen  Kauf- 
leute" unterdrückten,  vgl.  May.  Albrecht  IL  527,  ferner  533  f. 
Man  denke  auch  an  Luthers  Polemik  gegen  die  „Fucker  und 
dergleychen  geselschafften",  a.  d.  ehr.  A.  VI  466.  '•')  bcrg[l)I)cn. 
^)  Die  schwer  zerrüttete  Stelle  ist  folgendermassen  zu  ändern  : 
fo  burd)  ben  aplofe,  an  genabcn,  biid)off§  mcntel,  mit  On;;al= 
barlirfjcn  namen  [  =  VorwUndenJ  on  ma^,  bef5gll)d)  [als  Subjekt 
jetzt  nicht  mehr  )(f)a^ung  be§  bab[t§,  sondern  nur  fd)aBung 
vorschwebend]  mit  anbern  manigfaltigen  aemciinenbcid}iucrungen 
al§  fauffmang  gcielfd)afften,  0.  b.  0.,  geicßeben.  Die  Einsetzung 
von  genaben  ftir  genanten,  ebenso  die  Interpunktion  stützt 
sich  auf  eine  Parallelstelle  des  Sendschr.  IX:  alle  fdiaßung 
für  ablas,  an  gnaDen,  non  pfrünbcn  imb  anber§  ber  gletdien. 
*)  t)i)melifcö». 


22 

ön^  benügen,  fo  im  anfang  ber  9?i)(f)§tage  ettlic^  meffen 
Don  bem  I)ailigen  ©eift  ober  fünft  gefungcn  irerben,  aber 
önfcr  Ijcrgen  loffen  mir  ftccn  lüic  fie  ft)nt.  Stli<^cr  betracf)t 
flauen  gciuin  ünb  nu|;c  I)6^er  ban  fiine^  nec^ften,  bic  brüberlid)e 
iicb  bic  derlürt  fiäi,  ein  3tftli<^er  lernet  önb  trarfitet  ficö 
änt)iiten  bor  bem  anbern,  ha§'  f)el)ft  lüettlicf)  gefc^icfücbeit, 
ünb  Ijaben  ein  groffe  freib  in  ber  felbigen  onfer  menf(f)Ii^en 
nuj^Ijeit;  JüQg  lüürbet  aber  güt}i§  bar  bnrcf)  geenbt,  nic^t§ 
anber§  bon  önfer  gett  bnnültid)  öer^ert,  önb  ba§  alle  fachen 
ein  tuenig  arger  luerben,  ünb  [a  A^]  ha^^  mir  einanber  ber 
nm^  I)aben  leren  erfcnnen  bamit  lüir  nit  groffen  träumen 
äiifamen  fe^cn;  barju  bringt  ün§  bie  menfcblid)  mljf^Jieit 
biemt)t  mir  ünfcr  üertraumcn  baruff  feben  ünb  nit  mit^er 
bl)  gott  fü(i)en. 

3lber  bie  mare  mi)^t)cit  bie  ün^  üfe  ber  gnabe  gott^  frt) 
ertaupt  ift  ^ügebrauctien  jüuernemen,  metrfic  ö^  gefproc^cn 
ift  burd)  bie  cmige  I^icmelifd^e  mt)^t)eit  (£riftum  J^efi^i" 
neuilid)  bie  mctjnung.  ^r  follent  üon  erft  fuctjen  ha^  rt)c^ 
gott§,  fo  mcrben  üct)  überflüffig  jüfaUcn  ünb  fomen  aKe 
bing.i)  SKarlid)  mo  fet)ferli(^  maieftat  ünb  bie  criftenücben 
fürften  bicfen^)  anfang  ber  maren  mi)Bl)eit  rec^t  jugemüt 
faffenn  mürben :  fie  tüürben  3)  barburd)  bemegt  bcn  gnebigen 
gott  ümb  gotlic^e  mt)§f)eit  mit  ^erl^en  5u  bitten,  ünb  ir 
I)erfeen  gegen  gott  ünb  irem  ned^ften  red)t  füllen :^)  ban  gott 
ad)tet  nit  bie  üilc  ber  üfferlic^cn  merd  ber  gcbrcnge  ober 
langer  gebet,  er  mit  ein  gut  ()er^  ^aben,  "öa^  f)e^fet  mar- 
Ijafftig  ba§  rcid)  gotteS  gcfüc^t. 

^em  !al)fer  ünb  ben  fürften  mit  ^üm  erften  ünb  üor- 
nemlid)ften  gcbürcn  am  b6d)ftcn  sübetrac^ten :  ba^  ber  gematt 
h(^^  babftS  ben  er  üon  bcn  meufd)eu  ünb  burd)  mcnfd^Iid) 
mi)^I)eit,  ,^ü  imc  gcbrad)t  feinen  grunb  bat,  ünb  üon  gott 
ünlijblid)  ift,  be^  t)albcn  foficn  mir  mcr  bcuiegt  fim  bie 
erc  gottcö  ünb  ft}n  rt)d)  bierin  jüfüdicn,  hau  ba§  ünfscr, 
ünb  unfern  et)gcn  nulj.  Taruf?  mürbt  üon  jmc  felbft  üolgen 
hüv  alle  befc^merung  ünb  fd)a|iung  barmit  ber  ^abft  ünb 
bie  fl)nen  ünio  miber  gott  ünb  aUc  bittid^eit  fo  ünmil=>Lb  l*j 

»)  Matth.  6,  33.  ^)  bie  fqn.  ^)  merben.  ♦)  =fteüen, 
ebenso  S.  2S,  Z.  6  v.  u.  gefttlt. 


23 

ligfic^  befd^luert  bnb  belaben  f)a6ent  fallen,  önb  luir  burd) 
bic  gnab  gottc§  baruon  entlebigt  tuerbcn,  imb  ba§  luir  ner^ 
manet  lüerbcn  mere  gübarmfierlsigfeit  gegen  bem  Sabft  ttnb 
ben  ft)nen  ban  311  ber  radie  ünb  gri)mmigfeit.  barju  fol 
bnis  ürfocEien  bie  tuar^eit  ia^  ün§  gott  jolc^en  blinben 
!^irten  nnfer ')  ct)gencn  fünben  f)albcn  geben  ^at,  ber  oller 
Iei"terlirf)[ten  2)  fünbe  ber  3)  önbanrf parfeit  f)albcn,  bamit  mir 
t»n^  fo  öber^ocf)  oerfünbiget,  be^^Ib  mir  hnvd)  bie  ftrenge 
gerec^tigfeit  gottS  luol  öerfc^ulbet  aller  gtjtüc^en  ünb  emigen 
ftraff.  5önb  fo  mir  betrad^ten  ben  fale  2ucifer§  önb  f^ner 
gefelfc^afft,  barjü  bnfer§  erften  uotterg  dnb  niütter  2{bam 
önb  (Sua,  önb  mie  ftreng  bie  gerec^tigfeit  gotte§  über  fie 
ergangen  ift,  fo  mögen  mir  fein  inrebe  i)ahm  ha^  mir 
taufent  mal  mere  üerfc^utt  ber  jtitlicEien  ünb  emigen  ftraffe 
ban  Siicifer  ünb  fün  gefelfdiafft,  ünb  ü^  bem  grnnb.  3Bir 
l^aben  erftlid)  bie  marnung  ber  gotlid^en  ftrengen  ftraff,  fo 
über  bie  engelifd)  creatur  ergangen  ift  üon  megen  ber  ijoffart, 
befeglic^  ber  ftrengen  ftraff  abam  ünb  (Sua,  üon  megen  ber 
übertrettung  be§  einzigen  ücrbotten  obfe:  irf)  gefdimcig  ber 
nmnigfeltigen  marnungen  fo  üng  in  bem  alten  tcftament 
burc^  üil  ber  menfc^en  Übertrettungen,  baruff  bie  ftraff 
gotteg  über  graufamlic^  geuolgt^).  5tber  ha^  af(ert)6d^ft 
önb  groft  ift  on§  jubebcncfen,  ha^  burrf)  ben  a(mcrf)tigen 
gott  nit  anberg  gemott  ban  ba«  hk  fünb  ünb  Übertretung 
be5  apffelö  burrf)  feinen  anbern  mcg  ^at  föden  gcbeffert, 
önb  ha§  ganß  menfd^Iic^  gef(^Ierf)t  üon  ber  emigen  ftraff 
:nit  anber§  t)Ot  mögen  ertoft  merben,  [b  1  'J  ban  et)nig  burd^ 
t)ie  menfrfimerbung  tljben  ünb  fterben  be«  I)i)melifrf)cn  emigen 


*)  unfern.  ^)  lefterlic^en.  ^)  Eingesetzt  für  ünb.  Auf 
diese  Stelle  bezieht  sich  die  erste  Hälfte  dessen,  was  Seckendorf 
(I  225  b)  aus  der  Doltz  zugesandten  Copie  mitteilt:  erga  Pouti- 
ficem  eiusque  sectatores  misericordia  potius,  quam  rigore  et 
vindicta  utendum  esse,  a  Deo  enim  coecum  illtim  pastorem 
nobis  datuni  esse  ob  atrocia  peccata,  uiaxime  ob  ingratitudinem 
abominabilem  adversus  Deum  tautis  beueficiis  per  Christum 
nos  cumulantem,  et  quod  divinam  ab  humana  sapientia  dis- 
cernere,  et  hanc  prae  illa  sequi  voluerimus.  Die  letzten  Worte 
(von  tantis  an)  sind  nicht  Uebersetzung  einer  bestimmten  Stelle, 
sondern  eine  Zusammenfassung  verschiedener  Stelleu  des 
Sendschreibens.        *)  Man  erwartet:  geuolgt,  geben  fijnt. 


24 

fontg^  önb  gottS.  jDtüt]( ')  aber  bcr  gutig  6Qrm^er|ig 
gott,  »B  übcrflüffigcr  önt»§fpre(^Ii^er  gotlidier  gnaben  doti 
ön§  gan^  önuerbient  öntb  önfer  erlofung  lüillen  mcnfd)§2) 
tuorbcn:  önb  fmb  bnfer  fünbe  fo  graufamli(^  gelitten  ttnb 
geftorben,  önb  trn^  nit  ntlein  üon  bcm  tob  erlofet,  fonber 
ba§  öil  t)6I)er  Dnb  groffer  ift  ön§  jü  mit  erben  gemad^t 
f^ne§  einigen  f)t)melif(^en  rt)(i)§,  welcfie»  er  t)n§  fo  gan^ 
fret)  gü  ön^ern  ^enben  geftelt  i)at,  ba§  aud^  ein  t)et(i^er 
ber  folid^g  burd)  bie  gnabc  gottc»  bert)d)t  niürbet,  ber  mag 
e§  annemen  ünb  behalten,  ünb  fid)  frij  öertroften  ba^  alle 
creaturen  dff  erben  imb  in  ber  gellen  jme  an  fölicbem 
fet)nen  fd^oben  t^ün  mögen,  ^onn  loelc^er  menfcft  in  bie 
ber^eiffung  drifti  önfer§  ir)ar{)afftigen  gotte§  öeftiglic^  ber- 
traut  önb  gelaunt,  bcn  ^cpt  er  mibcr  öff  fo  oft  er  feilt, 
^ar^u  ^at  er  ön§  ein  engelifd)  I)t)metTifrf)§  önb  lebenbig 
brot  gu  et)ncr  teglic^en  fpl)fe  geben,  hav  ift  ba»  lebenbig 
n)ort  gotteS  ba§  er  fclber  ift.  ^n  melc^em  brot  ön§  öer- 
lü^en  löürt  Ware  tttlipcit,  alte  gnab  önb  emigtS  leben. 
Xn)l)1 3)  füldie  groß  übcrI)Dl)e  gnab  gott§,  bie  nit  öon  mcnfdien 
ö^gefprocfien  uicrben  mag,  öon  ön§  fo  gering  geadbt,  önb 
bie  It)d)t  bürbe  (Srifti  önfcr§  berren  burd)  ön§  öeradit,  önb 
barburc^  in  ba§  aller  t)Dcf)fte  lofter  ber  önbandbarfeit 
gefallen,  önangefefjcn  ber  claren  lautern  niarnungcn  önferö 
got§  ünb  felignta(^er§,  fo  öilfaltiglidicn  bem^)  (fnangclio 
mit  öer^eiffungen  ber  t)ellifd)en  önb  emigen  ftraff  allen 
benen  menfd)cn  [b2'\]  bie  fotd^e  gnab  nit  annemen,  önb 
bmt)I  ber  aimcdbtig  gott  burd)  ftincn  cmigcn  föne  burdi  fönen 
gütlichen  felbft  munbt  fo  clarlid)  fönen  meg  angcjaigt,  önb 
mir  alle  önfcr  notturfft  gniigfam  in  bem  bciligen  Suangelio 
gelerct,  baruf5  mol  güuerftan,  burdi  bie  gnab  gott^  alle§ 
ba§  ön§  burcf)  Sriftum  gcbottcn  önb  öerbotten  ift.  S^a# 
i)cilig  cuaugciium,  tav  lüort  gott§  ift  fo  clarc  önb  lauter. 


^)  Anakolnth.  Als  Nachsatz  war  beabsichtigt  der  Gedanke 
„so  hat  er  uns  zu  Miterben  seines  Reiches  gemacht",  der  dann 
aber  mit  in  den  Kaiisalsatz  gezogen  worden  ist.  -)  menfc^? 
oder  monfdie'c'  "')  Anakohith.  Der  Gedanke  des  Nachsatzes 
(so  hat  uns  Gott  zur  Strafe  mit  Recht  solche  blinde  Hirten 
gegeben)  folgt  erst  25,  1 0.  *)  Etwa :  fo  Hilf .  ö  fe  i r u  d t  f  i)  n  t 
in  bcm  (Juang. 


25 

ba§  e§  anä)  burrf)  fet)nen  racnfcfien  mag  gebeffert  tuerben. 
Q§  ift  öon  got  becrefftigt  jprerfienbe.  ^tjxnd  bnnb  erben 
ttierben  gergon,  aber  m^ne  lüort  muffen  blieben  emigf(id).i) 
@§  f)aben  aud)  bie  t)eiltgen  Stpoflel  ntrfite  anber§  gelert. 
önb  fant  ^^^auIuS  fprid^t.^)  Ob  et)n  enget  öon  f)t)emel, 
ober  fie  fetbft  tütberqucmen  önb  anber§  feren  wollen,  fo 
\t)  e§  bermalebt)!.  '^tütji  irtr  aber  f61id)§  alle§  bie  ober- 
!^D^e  gnabe  aud)  bie  groffen  tüarmmgcn^)  nit  fo  f)ocb  jü 
gemüt  gefaxt,  njie  loir  t)n§  fcf)ulbig  jüftin  ernennen  muffen, 
ber^alben  on§  gott  güftraff^)  biUid^  fölidie  bünbe  i)irten 
geben,  bie  ber  aller  £)6c^ften  gnaben  gotteio  nit  erf(^macfen, 
and)  jren  fc^offen  güerfc^macfen  oert)inberen,  njcti^e^  »oir 
mer  onb  t)o^er  jugemüt  ünb  ^cr|en  f äffen  föftcn  ban  arte§ 
gotb  ünb  fitbcr:  önb  afte  rt)cf)tumb  ber  ganzen  mett:  önb 
betrachten  bie  grofe  lieb  hk  got  ju  ön§  tregt  tücld)cx  önfer 
gnebiger  got  OB  überflüffiger  )üt)tt)erer  gnaben  öns;  bie 
äugen  öfftf}ut  önangefc^en  önfcre  grufame  fünbe  ber  ön- 
bandborteit.  S)arumb  ,^iicrcn  önfern  ^)  gott  foften  mir  bem 
S3abft  önb  ben  fl}nen  brübertid)  öerjli^en  atler  önbittid)er 
fdia^ung,  bomit  gott  ber  almed^tig  befter  geneigter  ft)  ön§ 
tüiber  mit  [b  2^]  gnaben  anjüfeticn,  önb  bar  neben  bebenden, 
bog  f6Ud)§  äMti^off  önferer  groffen  fünben  öon  gott  über 
ön§  bittic^  ücrt)cngt  ift,  önb  bas  mir  ben  Sabft  brüberlid) 
ermanen,  taä  er  furtt)er  öon  allem  önbiflid)cn  gt)§  ünb 
üon  bem  teüfelifd)en  meg  abftce,  ünb  nod)  bem  befeld^ 
ünb  gebot  ßrifti  bie  fc^aff  crifti  furter  gü  met)ben,  ünb 
burc^  ein  frl)  criftlic^  (Soncitium  allen  geiftlid)cn  ftant  511 
reformieren,  ünb  bem  Reifer  in  aflen  gebürlid)en  bingen 
geborfam  ft)n  nad)  bem  gebot  gotte§,  mic  ha^  jm  bailigen 
(Suangelio  ünb  burd)  fant  ^aulumt^)  ctcrtid)  ü^gcfbrod)en. 
^d)  irerbe  berid)t  mie  im ')  Säbftlic^en  gefdö  gefc^rt)ben 
ftee,8j  ber  S3abft  mög  nit  jrren,  önb  ob  er  mo(  önjalic^e 
feien  §ü  bem  teufet  füret,  folt  man  jn  bod)  nit  abfegen  .2c. 


1)  Matth.  24,  35.  »)  Gal.  1,  8.  ^)  gnabe  und  Warnungen 
gehört  erklärend  zn  f6[i(|§  aßes.  ••)  ju  i5uftvaff.  *)  Dat. 
Singul.  «)  Matth.  22,  21,  Rüiu.  1.3.  1.  7)  in.  ")  Dist.  40,  c. 
Si  Papa;  Quelle  ist  wohl  Luther  (VI  410,  29,  bei  der  Polemik 
gegen  die  erste  Mauer;  ebendort  (409,34)  die  kurz  vorher 
angeführte  Stelle  des  Römerbriefes). 


26 

\bü<i)§  mag  tüol  ein  teüfelifc^en  grunbt  f)a6en,  aber  fein 
6riftcnli(f)cn,  bann  fo  bem  teüfel  mcr  feien  ju  f)auß  fomen 
fo  jm  lieber  ift.  2(ber  Griftuö  meinung  fteet  gnebiger  gegen 
bn^  ban  ha§  teüfelifc^  gefc^.  5)an  (Jriftug  Iprid)!')  luelc^er 
ben  ttjenigftcn  D^  ben  fl)nen  ärgere,  bem  mere  nü|er  ba^ 
jm  ein  mülftein  an  f^nen  balfe^j  jn  ber  bieffften^l  be§ 
rnere^  berfencft  toere.  ©a»  lieilig  euangeli  ünb  bie  lere 
©rifti  ^eügt  firf)  a(tentf)a(ben  ütf  bie  fiiffe  brüberüc^e  liebe. 
bo§  teüfetifc^  Södbftlic^  gefa|,  ift  an  üilen  orten  gan^ 
iüiber  Griftum  önb  miber  aHc  mar^afftig  brüberlic^e  liebe. 
Qu  föld^eni  allem  ^at  tin§  menfcf)üc^e  n)^fet)eit  önb  önfeer 
et)gen  gntbebnncfcn  brarf)t:  in  meiere  mir  günil  üertraut 
t)aben  über  bie  oilfeltig  aiarnung  gotte^  bnrc^  bie  propbeten, 
bur(^  driftum  felbft  önb  ber'*)  ^tpofteln.  jDarumb  füllen 
mir  gott  befter  mer  [bS'"*]  bancfbar  ft}n,  ba§  er  ön^  in 
biefer  5et)t  ber  gnaben  hit  äugen  öff  tf)üt,  önb  önfere  eigen 
tI)orbcit  fo  dar  fel)en  laffet.  Wan  fpric^t,  bie  luöfen  tbun 
nit  ctet)n  tf)orI)eit,  alfo  mag  önfern  tiodiraiifen  aucb  gefcöcl)en, 
bie  öff  bem  net^ften  öergangen  9iiic^^tag  3Ü  mormb§  fo 
finbifd}  in  ber  fac^  gegen  boctor  l'utfiern  gebanbelt,  ban 
mart)afftigers  eriftlirfien  Ierer§  f)at  on  ,^miifel  in  taufent 
ober  bi(  mer  jarcn  nit  gelept  aU  biefer  boctor  fintier, 
ba§  bcm^fe  icö  mit  gutem  grunbe,  burcb  ben  munbt  gott§ 
felbft  ö^gefprodien  ber  clarlicf)  fagt  &)  Xai-  er  ben  nit  lobe 
ber  bay  Iierf)t  anjünbt  önb  önbcr  ha^  fomere  fteß,  fonber 
ben  lobt  er  2öetrf)er  ba§  liedit  an.^ünbt  önb  frti  öff  ben  Icüd)ter 
ftelt:  bamit  alle  bie  feticn  mögen  bie  in  bem  Iiauß  fqn. 
(Sriftu^  gebeut  mi)tt)er  föne  mort  öff  ben  tacken  geprebigt 
,Sumerben«).  tiefer  boctor  bat  fidi  crfrcüiöct  hav  er  öon 
gott  gemürbigt  ömb  ber  löarbcit  unflcn  öon  ben  menfd^en 
öermatebt)t  önb  burdnic^tct  511  mcrben.  IHucb  miitbcr,  ömb 
ber  marbeit  lüiUcn  ben  tobt  3ult)ben,  l)at  fön  criftlid)  gemüt 
nit  mollen  mcnben  öon  ber  marbeit,  er  ^at  öil  lieber  ben 
tobt  hjben  mctien  önb  alle  graufomfeit  be^  33abft,  bann 
üerfcfimijgen    bie   töarbeit,    bamit   er   bie    I)oI)   criftenlic^e 


^)  Matth.  18,  6.  2)  Ausgefallen  etwa:  gebencft  ünb  er. 
^)  bteffeu  ?  oder  bicffften  ftette  V  *)  bie  ?  ")  Matth.  5,  15. 
«)  Luc.  12,  3. 


27 

Brüberlid)c  liebe  6eiPt)fet  gegen  beut  93a6ft  ünb  äffen  menld6en. 
3)er  ift  fein  treüiucr  ünbertliancr  ')  frünt  ober  brüber,  iüeld)er 
f^neg  f)crrn  ober  neben  menjcfien  mnuiberbrucEiIic^en  2)  fc^aben 
fictlt,  ünb  dB  fordet  ber  tmgnabe  ober  öniuiffen  öerftüigt. 
liefen  boctor  £)Qt  ge^imtngcn  bte  ^o^e  gnab  gotts  bie  Hebe 
jü  got  nnb  äffen  menfcfien  nad)  bem  gebot  gott».  @r  §at 
betrac^t  [b '6^']  luie  er  flinem  got  bancfbarfeit  nacf)  ft)nem 
üermögen  erfeaigen  mocfit,  trnnb  311  ^ergen  gefaffet  bic  raort 
be§  §erren  jm  (Suangelio,^)  2öie  groft  gefaffen  önb  freübe 
gott  mit  affem  ()t)meliirf)en  ^)  t)ere  i)ab  uon  beferung  ei)ne§ 
einzigen  jünber?,  ünb  jo  mx  onferem  necbften  ettlpa§  gut§ 
t{)ün,  ha§  gott  baffelbig  nit  anber^  redEien  n^iff,  ban  aU 
ob  mv  jme  e§  felbft  geti)on  betten. 

^n)t)I  ban  ber  from  erifttirf)  boctor  Sutf)er  groffen 
effenbcn  nmnget^j  be§  Icbenbigen  wort  gotte'^,  onb  bie 
graufome  öinftcrniB,  bt)  uns  armen  Jcütfdien  gemercft, 
begriffen  ünb  üerftanbcn  burcf)  bie  gnabe  ünb  giitigfeit^) 
gotte^,  fo  Ijat  er  511  lobe  ünb  band  got  bem  almecfitigen, 
äütroft  ünb  piff  äffen  frummen  ünb  üfeermelten  gotte^ 
ba§  lied^t  frü  angegünbt,  barburd)  äffe  bie  fetten  mögen  bie 
jm  f)aufe  fünt.  ^nb  bar,3u  alk,  bie  burct)  bie  gnab  gotte§ 
ünb  El)riftli(f)e  lere ')  in  hai  I}auJ5  fomen,  merben  fic  all 
feiig  ftin,  bie  fid)  |ölid)§  Iied)te5'  rcd)t  braudien. 

SSnb  barunib  fo  befd)Iiefe  id)  bicmit  ha^  bem  S3abft 
ünb  ben  fi)nen,  auc^  ün§  allen  not  ift  ünfere  gcbred^en 
§üerelercn,^)  ünb  fteet  ber  gon|  grunbt  ber  maren  Jüi)§beit 
üff  bem,  ha^  mir  got  mecr  forcbten  füllen  ban  bic  menfd)en, 
ünb  bie  marljcit  311  ünfecry  ncdiften  noturfft  bienct'')  ümb 
mcnfc^Iid)er  ford)t  millen  nit  ücrfdimügcn.  il^nb  ift  bie 
emige  belonung  ünb  bic  cmige  ftraff  mccr  juaditcn  bann 
bie  5et)tlicb  ücrgenglic^  belonung  ober  ftraff.  ®arumb  ift 
boctor  ßutlier  marbafftig  mii^  gemeßt,  ba§  er  fid)  nit  bemegen 
I)at   laffen,   3t)tlid)  belonung,   ober  bie'")   grim-[b  4»]men 

1)  bnbertban?  »)  ünmiberf prcd^Iicöen ?  ^)  Luc.  Ib,  7 .  \0 
undMatth.  25,  40.  <)  ^umcilfc^cn.  ^)  mangelt.  «)  gölgifeit. 
')  lerr.  *)  ^üerclercn  =  einzug^estehen?  Vermutlich  schrieb 
Cr.  juerfeunen.  ^)  Entweder  btcnent  oder  bie  lüarbcit  f  0  .  .  .  . 
bienet.       '")  ber. 


28 

firaff  ber  mcnfcftcn,  bie  jme  an  ft)ner  ewigen  beIonunge,i) 
hüxd)  ft)n  öeftc  beftcnbifeit  feinen  fcf)aben  t^n  mögen. 
SJiit  criftli(f)em  gebet  feilen  mir  jü  got  rüffen  bnb  bitten, 
büÄ  ber  almecfttig  got  bnxdi  ft)n  groffe  überflüffig  gnab 
önb  gütig!eit  önferem  iioct)  abelictiem  blut  önb  Üat)']n  Garolum, 
fampt  anbern  {dürften  bie  überf)o^e  gnab  ti)un  IüoI,  mit  bem 
niarf)afftigen  öerftant  ber  maren  emigen  tüt)Bf)eit,  barburd^ 
fic  grünbtiid)  tmb  Jüart)afftig  mögen  derftän  ben  recf)ten 
önberfd)eit,  sroüfc^en  ber  gotüc^en  criftlicfien  önb  ber  menfd)- 
licfien  tt>t)^^eit.  SBarlid)  fo  bie  red^t  totiPeit  burd^  bie 
gnab  gott§  rcc^t  erfant  mürt,  fo  mu§  bie  menfd^Iidf)  tt)^§- 
l^eit  öerac^t  önb  nernicfitct  werben,  ban  bie  red)t  tnarljafftig 
ivti^^eit  bringt  mit  jr  bie  adcr  ^oc^ft  liebe  gegen  gott  onb 
bem  nerfiften.  5^nb  barmit  fucfient  511  bem  atlcr  erften 
baÄ  rt)ct)  gotte*  martiafftiglirf) :  in  ben  gemelten  gmeien  ftucfen 
l^afftenbe,  barburrf)  irürbt  verfallen,  önb  öon  jme  felbft 
3nnicE)t  werben,  ade  öncriftcnlirf)e  ford)t  öor  bem  93ab[t  önb 
allen  fijncn  menfc^en  geje^en. 

^er  S3a&ft  önb  bie  ft)nen  werben  felbft  tngentlid^en 
abftcen  öon  allen  öncriftenticfien  gefeiten,  önb  mit  willen 
obtreten,  önb  firf)  mit  ön§  crfreüwen  be^:?  t}icmelifrf)cn  lieditcg, 
in  biefer  önfcr  greülid)en  finftcrnife  burcE)  bie  aller  b6rf)fte 
gütifcit  gotti§  gegeben,  511  önfer  gemeimer  fdtigfeit  alfo  über«- 
fd^lmbarlirf)  Ieüd}tenbe.  Miller  eigner  nn^  wiirt  öerwonbelt 
Werben  in  bie  aller  füffefte  brüberlid)e  liebe,  alleg  aufe 
grnnbt  gemelter  jwalier  ftud,  baraufe  bon  wt)tlicr  [b  4''] 
öolgen  würbt,  bai?  ein  öctiidier  für  föne^  ncdjften  nottnrfft 
forgen  würt,  gliicb  föner  eigen  fclbft  fachen,  '-l^nb  barburc^ 
Würt  bie  gereditifcit  in  bie  bergen  önb  gewiffcn  ber  menfrficn 
geftilt  werben,  önb  nit  fouil'-)  öff  bie  önöfegrüntlidben 
i^uriften  bied)er  wie  bifebar  gefat3t,  ban  bie  criftlid)  brüberlid^ 
liebe  mag  bie  önentlid)  3ui"iftcvt}  nit  erüiben,  in  weldber 
!et}n  enbfd)afft  jiifinben  ift,  wie  wir  augcnfd&cönlid)  fc^cn 
in  alten  grofewiditigen  fad)cn.  8oIt  nit  einem  i)ettid^en 
ber  gern  red)t  tbim^)  wolt  faft  lieber  fnn,  fi}ne  fad)cn  on 


0  ewige    belonungen.  '')  Ansgefallen    luTtrauwenS  ? 


29 

«tlid^e  frumme  perfonen  gürccf)t  juftetlen,  önnb  bal  tk" 
felbigen  perfottcu  naä)  oer^orungen  ber  jachen,  ber  funtfrfiafft, 
önb  \üa§  bie  bloffe  nottorfft  bann  erforbert,  jrem  geroiffen 
nac^,  red)t  fprec^en,  ünb  barmit  auB  ber  farficn  ünb  iüi)tf)ereni 
coften  gereiften.  3o(t  folic^  fcruberticfte  liebe  nit  gemeBer 
Xinh  taujent  mal  beffer  ftin,  ban  ba^  luir  )o  groffen  coften 
öff  luenben,  luelc^en  bie  ^aupt  fadien  6ct)iut)(en  nit  lüot 
ertragen  mögen,  önnb  gü  nic^t§  anbcr»  nuö  ift,  ban  jü 
ert)altung  onb  mernng  eine§  eigen  nüBigen  imtreüwen 
]^auffen§  ber  ^^rocurator  bnb  jrer  gefeiten,  barunber  manic^er 
Bt)berman  ift  ber  f6Iicf)§  felbft  befent,  jd)  luil  ön§  glt)c^ 
alle  fament  üfe  bemfclben  tianffen  nit  gemeint  I)aben,i)  bann 
t)etlic^er  füct)t  in  bemfetbigen  fi)nen  Hortet}!,  önb  flinen  nnber=> 
fdc^er  beg  redeten  güncrfüröen  umb  fcl}nen  eiigenen  nu^. 
2Ba  1  a)  aber  bie  lüare  Jü^^eit  in  im§  mere,  fo  luürben  mir 
ittiffen  önb  Herfton  tai  luir  tufent  mal  mer  fcf)aben  on» 
felbft  ttjün,  fo  mir  onfern  nerfiften  roiffentticf)  betriegen. 
[cl"]  S;ie  erfarung  gibt  ön»  etinen  claren  öerftanbt,  bo§ 
tuir  aucf)  ün|cr  3t]t(irf)  enbe,  fo  mir  mit  groffer  menfd)(ic6cr 
t}ernunfft  füd^en  nit  erlangen  mögen,  fo  mir  iniBcrn  ndcfiften 
miff entließ  onbcrftcn  jiibetricgcn,  eintmeber  e»  gee  fouil 
coften§  baruff  ba«  mir  folicft»  -)  fenffterer  off  ba»  aller 
büreft  erfaufft  tietten,  ober  aber  e»  gee  fünft  brl)mat  bar- 
neben fonil  5iifd)i}tcren.'')  90?anct)er  famelt  ein  narung  bie 
fom^jt  nit  mi)tt)er  ban  off  ben  crften  erben,  fo  meint  ber=» 
felbig  er  i)aM  gon|  mot  troffen.  2Bo  aber  rec^t  mi}|^eit 
inn  bn§  mere,  fo  mürben  mir  bie  marnnng  drifti  betrarf)tcn 
ber  cmigen  ftraff,  nemtirf)  ber  bcraubung  fl)ner  ciuigcn  n)rf)§, 
ünb  bie  emige  t)ellifrf)c  pi^n;  'Ä^orlicf)  er  mürt  uns  nit 
liegen,  ban  alle»  ma-c^  er  gefagt  t)at  ba»  ()aben  mir  mar^- 
tjafftig  an  bem  »ergangen  funben,  2Bir  merbcn  ba^  jü«- 
fünfftig  al§4)  (betonung  ünb  bie  ftraff  mie  er  ünn^  üer^ciffen) 
fo   gemi^   ^aben   aU   !^ctten   loir  c^  im  ferfel.    SSo  rerf)t 


*)  Das  Wort  ist  zweimal  gedruckt.  ^a)  Z^v^schen  nu^ 
und  2Öa  ein  hier  felilender  Ausschluss.  ^)  das  Streitobjekt. 
^)  =  oder  aber  sei  es,  dass  sonst  [etwa  durch  Yernachlässigung 
der  Berufspflichten]  dreimal  so  viel  gleichzeitig  zu  Grunde 
geht;  fc^Dtcrm  Dat.  plur.  zu  nhd.  Scheit  (zu  Scheitern  gehen). 
*)  =  alles. 


30 

Jt)i)^f)eit  in  m§  were:  tüir  loürben  öiel  ^anbelung  öor 
l^or^eit  »rtctjlen,  bie  mir  öor  groffe  n)t)^J)cit  f)alten. 

@umma  fummarmn  bie  ganft  roarc  lDt)fef)eit  ünb  atle 
önfcr  fcligfeit  ftot  pff  bcm  einigen  jtucf  bem  roaren  glauben 
in  criftum,  tueldier  menfd)  ben  felbigen  erlangt,  ber  ift  feiig, 
önb  wer  benfelbigen  glauben  nit  f)at  ober  erlangt,  ber  ift 
be§  teüfelfo  enng(id).  ®ar  uff  moc^t  einer  fpred)en,  fo  mir 
bau  criftcn  fl)n  ünb  glauben  in  Sriftum  fo  bebürffen  mir 
nit  miiti)er§  .  baruff  antmurt  ic^  bemfelbigen  ha^:  melc^er 
ficf)t  ein  groffe  grub  oor  jni  fteen  ooUer  teüfel,  onb  ha^  alle 
bie  borin  fielen  emiglic^  in  ber  Ijellen  niuften  blgbcn,  onb  ber- 
felbig  [c  1^]  getl)  et}gen  miltiglid)  furtl)cr  Onb  feilet  alfo  in  bie 
grübe  marlirf)  ber  felbig  tjumtjß  ift  nit  3Ü  ürtet)len  ba$  er  rec^t 
glaubt  l)abe  fi)nem  etigcn  gefiei^t,  fo  er  bie  marl)afftigen  on=' 
5mt)feli(f)  marnung  burd)  ft)u  torl)eit  t)erad)t  l)at.  Stlfo  ift  e§ 
mit  alten  bencn  bie  ba§  mort  gotte§  nit  annemen  ober  glauben 
mcUen.  SIber  meldicr  menf(^  ben  marcn  glauben  in  Sl)riftum 
ein  mal  rcrf)t  erlangt,  ber  ift  gemt)^  basi  er  in  bie  emige  ^ellifc^e 
grüben  fürt^er  nit  fallen  mag.  ®an  ob  mol  ber  felbig 
menfc^  burc^  menfd^liclie  blobigfeit  in  fc^mere  fünb  feit, 
burd^  übcrtrettung  ber  gebot  gott§,  gegen  gott  onb  bem  i) 
nediften,  fo  mirt  ber  felbig  glaubig  mm\d)  burd)  Sriftum 
(fo  oft  er  tiettet)  miberumb  offgebaben,  ba§  ift  fo  marl)afftig 
Dnb  gemi^  al§  ba^  ^eilig  2?atter  onfeer.  2^od)  ift  et)nem 
t)etlid)en  crift  glaubigen  not,  ba§  er  nit  off  i)6rc  mit  oeftem 
verträumen  5Ü  got  rüffcn  onb  bitten,  Omb  merung  be^ 
maren  glauben^!,  mie  bie  51pofteln  auc^  gct^on  onb  omb 
merung  be5!  glaubend  gebettcn  liaben^). 

3?nb  bo§  id)  nod)  mi}t^cr  befd)Iie^  off  ben  ganzen 
ctjnigen  grunb  ber  maren  emigcn  miife^cit  onb  feligfeit,  fo 
fteet  e§^)  baruff  gen^Iid),  möllcn  mir  ben  glauben,  mt)fe- 
^eit  onb  mare  feligfeit  in  onferu  ocrftant  bringen,  fo  muffen 
mir  feinen  oertraumen  fcljcn  in  alle  menfdilidic  fünft,  m^§- 
t)eit  onb  oernunfft  aller  ber  gelertten  onb  miifen  bie  ba§ 
leben  l)aben,  fonber  fo  balb  mir  off  Onfer  menfc^lii^en 
mii^beit  blt)ben  onb  ber  felbigcn  oertraumen,  fo  faren  mir 
neben  bem  meg  mie  oorljin:  ünb  mögen  nit  fönten  jü  ber 

0  be.        ')  Lac.  17,  5.        3)  er? 


31 

waren  erfantnig,  hau  foiiif  tt)cItf)DC§trl}fer  önb  ^oc^geler- 
[c2*]ter  mcnfd^en  ftjnt,  fouil  raeniger  fie  bie  gnob  önb 
feligfeit  ber  regten  tt)t)Bi)eit  oerfteen  mcgcn,  alle  bie  mt)I 
fie  in  jre  menfcf)Iicf)  fünft  unb  tt)tiftf}eit  verträumen.  '^ax^ 
umb  laffent  nn§  ben  gnebigen  mitten  gott  mit  t)er§en 
anruffen,  bamit  mir  burc^  fl]n  gcnab  abfteen  mögen  tion 
bem  üertrumen  in  alle  mcnfct)Iic^e  mt^fe^eit.  StlBban  mürt 
all  fad)  Ii)c§ttic^  gu  fetigem  guten  enbe  anbringen  ft)n, 
SSnb  roürbt  barburd^  önfer  t)err  ber  Slei^fer  mit  ft)nen 
{dürften  aUer  fac^  jü  bem  beften  t)elffen  mögen,  ünb  alle 
mongel  be§  ganzen  9i6mif(^en  önb  anberen  rt)(|en  It)ct)tiglirf) 
gü  bem  aUer  beften  meg  bringen.  SSnb  ift  fein  smifat, 
aller  mangel  imb  mifebrauc^  ber  gangen  geiftticf)en  imnb 
meltlicften  ftenben,  meiere  burc^  aller  menfdien  uernunfft 
önb  mt)Peit,  auc^  burcf)  atte  mac^t  ber  gangen  mett  nit 
mag  §u  beftenbigen  giiten  enbe  fomen,  baffetbig  mürt  alle^ 
burc^  bie  gcnab  gotteS  ünb  bie  mare  mi)^t)eit,  fo  mir  bie 
mit  bemütigem  geift  annemen,  attc§  off  ha§  atter  It)d}fte 
merben  511  ct)nem  feiigen  enbe  jübringen,  imb  bar  bnrd^ 
liditlic^  alter  et)gen  nug  gefert  merben  in  bie  brüberlict)c 
liebe:  barburc^  mir  bemegt  mere  bor  trnferg  ned)ften  not= 
torfft  güforgcn,  ban  Hör  t>n§  felbft.  S)arburcf)  mir  merben 
erlangen  bie  gnab  üor  gott:  ba§  mir  burc^  bie  liebe  gegen 
got  onb  imferm  nec^ften  merben  fetig  ft)n,  t)ie  jtjttid)  pnb 
in  bem  t)t)mclifct)en  9il)cf)  cmigtict),  bargü  t>ng  t)etffen ') 
toolle  ber  gütig  barmtjergig  gott,  ünfer  t)err  Scfu^  (£riftu§. 

2rmen.2) 


^)  t)clffen  (sie).  ^)  Das  Datum,  d.  6.  November  1521  [also 
Mittwoch  nach  Aller  Seelen],  das  nach  Seckendorf  (I  225  b) 
die  an  Doltz  gesandte  Copie  trug,  ist  im  Druck  fortgelassen. 


32 

IT.  Drei  (yier)  Christliche  Schriften. 

A.  An  Papst  Leo  x. 

(spätestens  Anfang  Dezember  1521). 


[a2*]  (5t)n  fdirifft  öon  mir  ^artmubt ')  üon 

dronnbergf    an    S3apit"-)    Sco    bcn    §ef)enbcn    gemadit 

be§  tüiften^,  fodic^  fc^rifft  önb  ermanung  3) 

bem  33a|)it  ^ufenben,  in  bem  fei 

bigen  ift  ber  gemclt  Sapft 

mit  tob  tiorfcfti- 

ben  ^unor 

ünnb  (lf)e  bife 

fc^rifft  aufegangcn  ift. 

/^Slbl't  £co  gcnont  bcr  feefienbt.  ^cf)  einer  aufe  ben 
TJri  gertjngcn  biennern  meinem  f)crn  ^cfii  G^i-'üti,  bin  be=» 
lucgt,  bir  niiB  rerfitcr  diriftlic^cr  liebe  pi(i)rct)benn, 
bir  f)crl3li(f)  barmit  iimnjc^cn  bie  gnab  t»nb  allerfiDdift 
gucticfct)t  gotteÄ,  2Bie  luol  id)  fimbcr  fin)el)ffel  glaiub,  ba§ 
bu  foüi^s  für  ein  borccf)t  funi)cit  ober  ein  boU}Ci)t  mir 
^ure(i)nen  iimrbeft,  S3nb  infunbcrl)et)t,  bie  loet)!  icfi  bir 
Seinen  gemonlidien  tittel  f)erauffen  gelaffen,  ^nanfebung 
hai  alk  funig  fnb  mirften  ber  ganzen  cf)riftenf)eiit,  bir  in 
metimmg  als  elmem  ftattbelter  be5  almecbtigen  gotte§, 
üntertcnig  intb  gcI)orfam  fciinl,  tmb  ift  alßo  bel)ner  oorfarcn 
irnnb  bein  geiualt  burd)brungen  in  ber  ganl3cn  cbriftenbet)t, 
önb  i)aft  alk^  uoId  in  ber  d)riftenf)eit  nnber  beiinen  *)  gewalt 
bnnb  gefjorfam  bracf)t,  imnb  bift  geaditet  onb  gehalten  für 
ba§  baupt  ber  ganzen  d)riftenbelit,  ^cßbalben  fonber  t3aieQfcI 
öon  oielen  für  ein  groffe  borbcl)t  mir  l^iugeredinet  nmrbet, 
^a^  xd)  at§  ein  armer  boriditer  ■'• )  menfc^  (nnc  id)  aud^ 
felbft  befennen  tuiK)  mic^  imterftebe  eljncr  follidien  über=> 
:§of)enn  menfc^Iidien  9Kat)eftatt,  aU  bu  bift,  ju  fc^re^ben, 

^)  3  Hartman.    ^)  2  Jöaptj.    3)  2  nermanung.    *)  1  be^ner, 
3  beinen.       =)  2  bored^tiger. 


33 

Dnb  infunbcrf)cl)t,  bieroct)!  id^  hn  betnen  öber^ofien  tittef 
t)eraufjcn  gelafjen,  5Iber  0  tu=[a  2'']gcntf)afftcr  leo,  |u 
bifecm  fc^rei}i)cn  bringt  mid)  bie  iuare  c^rif'tli(^  önb  bruber- 
Iid)e  liebe,  önnb  "Cfai-  id)  t)erf)off  bu  mcrbcft  bi§e  meine 
fc^rifft  (e^en,  tiuuor  önnb  ef)e  bu  ürtf)et}Ieft,  önb  ba§  bu 
burd)  bie  ^of)e  gnab  gotte§  erfenncn  »mirbeft,  ha§  foHic!^§ 
mein  frfirelibenn  luavbafftig  oufe  I)erh(i(f)er  cbriftlic^er  liebe 
gefcf)ic^t,  33nb  |u  foflidbcm  ijüb  id)  ein  troftUd^  Hoffnung, 
öu§  orfacf)en,  ba^  irf)  non  öielen  norftanben,  bie  mit  bir 
gemonbelt,  ebe  dnb  6u ' )  üor  bu  ^n  einem  S3ap[t  morbcn 
bift,  bie  bic^  2)  ^^^  einen  tugcntlic^cn  menfcben  gcacbt  ttnb 
gef)alten.  Xarumb  0  Seo,  )o  ift  mein  bemutig  bitt,  bu 
motleft  ümb  beiner  ongeborncn  tugent  miUen,  mic^  al§ 
einen  biener  gotte^  mit  gebult  ^oren,  ömb  beine§  £)et)Ie§ 
wifteu,  hn  folt  lüiffenn  ba§  ic^  bein  tremer'O  biener  fein 
lüid,  ßo  bu  Lmßerm  bern  (If)rifto  gef)Drfamen  milt. 
l!  0  Seo,4)  bein  Sapftumb  ftet  raarlirf)  üff  ct)nem  bofen 
foulen  grunb,  baö  t)aufe  Bo  barauff  gebamen  murbet,  mag 
öor^)  ben  mtjuben  imb  ptaßregen  gan^  nit  befteene,  han 
foIc{)§  ftet)et  marlirf)  bff  bem  aller  fauleften  bofeeften  grunb, 
bem  teufet,  ber  ein  natter  ber  lugen  ift,  ©oflicbg  ift  mar^ 
^afftig  nit  menfd}cn  mort,  funber  gott  fagt  onö  folIid)§,  buri^ 
fet)nen  gotlictien  munbt  auBgcfproctien  burct)  bie  ^ropbeten, 
üucf)  Sbriftum  felbft,  nnb  bie  3(pofte(n,  mic  ba^  alle§  burd) 
W  aller  t)oc^ft  guetigfelit  gottcsi,  bei)  bi^en  imfern  öel)tten 
offenbar  ttjurbet,  bas  auc^  mir  armen  Iet)t)en  mib  bie  !t)nber 
fefien  mögen  Sben  imb  g(ct)cb  beffelbig  ♦*)  bas  bie  ;^ungern 
önfer^  berrn  Gbrifti  gefebcn  baben,  l^u  ben  felbigen  er 
gefprodEien,')  feiig  feinbt  bie,  bie  ba  fe^en  ba^,  ba§  t)br  febent  2c. 
II  D  ^}  Seo,  Ujo  foflicbc  teufeHifrfie  Oerfurung  atletin  urfacf) 
önb  orfprung  gebebt  non  bcinen  uorfaren  onb  bir  0(5  ben 
Zapften,  80  mer  fetin  boffnuug  t^ubaben,  boi?  bu  ei)nnic^e 
gnab  bet)  gott  erlangen  modift,  funber  mürbe  gent^Iic^ 
lubeforgenn  fein,  ha^  bu  burc^  ben  öorn  \a  3=^]  gotte§  in  be§ 
teuffelö  boBt)et}t  oorberten  murbeft,  bi^  I3U  enbe  be^neio  lebend. 

0  Fehlt  in  3.  -)  2  tcb-  ')  2  getrah)er.  *)  2  Sapft. 
^)  2  üon.  6)  2.  :{  baffelbig.  ')  Luc.  lo,  23.  «)  Kein 
Absatz  in  2. 

Cronberg  3 


34 

^  8,^0 1)  aber  bie  luarfie^t  tft,  ba§  foüicfie  tcufefifcfee 
öcrfurunc;  entfprungcn  tft  auB  oder  menfc^enn  funben, 
ber  2)  grcmüc^cn  ünb  (efter(ic{)cn  funben  ber  imbandf berfe^t,^) 
ba§  mir  bie  aller  I)od)ft  gimb  göltet  onfeer  feligfctit  (fei> 
ön§  aden  in  ber  ••)  3:f)auff  geben  ift)  t>erarf)t  baben,  23eIIic^e 
aller  bodifte  fcligfetit '")  tipn  tct}nem  ntcnfcfien  aufegcfprocfien 
lüerben  magf,  (Sonbern  bicjelbig  gnab  et}nnig  in  bem  lüort 
göltet  auBgebrucft  Lnib  ercicret  ift,  ünb  burc^  bie  gnab 
gotte6  etjnem  tjglicben  begerenben  mcnfrf)cn  ßuuerfteen,  onb 
ferner  burcf)  ba§  bh:t  nnb  ftcrbcn  ©brifti  nnfecr«  bem 
gotte§  dnb  feli(f)macberö  bcftctigct  unb  gan|  nn§raet)felic^ 
t)crfirf)crt  ift,  5)ieniet)t  bann  foKicbc  nnfere  gnab  imb  roare 
feligfel)t  feo  gering  bnrcf)  ön§  geacbt  unb  gefialten  luorbeit 
ift,  onb  baben  nn*  fclbft  burrf)  ntenfcbenn  erbac^tc  nicge,^) 
an  ftnt  ber  (cticbtcnn  burben  imferv  bern  db^ifti,  hk  felbft 
erbacbtcn  mcnfcbcn  fcbroercn  bnrben")  offgetegt,  bnrdi  ben 
gei)ft  be§  teufel«,  mellicbcr  uns  burcb  bie  uerbcngfniB  gotte^ 
bes  ahnerf)tigcn  bcfcffcn  t)at,  onBcrer  granfnnien  fnnbc  ber 
Iefterlicf)en  iinbancfberfct)t  wegen,  3^crba(bcn  im«  gott  biüid) 
ßnr*)  ftraffe  fonicbe  blinbc  ^irtcn  gcbenn  bat,  SSitlirfie  birten 
ber  aKcrf)ocbftcn  gnabcn  gottcsi  nit  crfcbnuidt  baben,  aucb  n^ren 
fcbafen  |uerfcl)macfen  ")  öerbinbern,  baburcb  bann  crfaltet  ift 
in  ünS  bie  attcr  fueffeft  liebe  gegen  gott  onb  bem  nebften  ober 
neben  menfi^cn,  ^i^nnb  an  bcrfelbigen  ftatt  nidit;?  anbcr»  in 
ün0  regiert,  bann  ber  teufelifd)  gci)^  onb  ber  ctjgen  nuße. 
11  5)arumb '»)  O  SBapft  Sco,  mir  baben  nitt  orfacf)  onb 
grunbt  gegen")  bir  lui  ber  rad^ '-)  onb  grlnnmigfcot,  bie« 
mein  mir  foilicbe  ftrafe,  mit  onfcrn  groffcn  fnnben  ber 
ooracbtung  ber  Iel}cbtcn  burben  (ibrifti,  aflfanicnt  ooricbutbct 
^ü''  [a  3  '^]  ben,  Sunbcr  mir  foUcn  mere  geneogt  fein  gegen 
bir  mit  barmberlügfei}t,'-')  onb  bir  alle  onmilte,  oncbriftlicbe 
f(^a^ung    bruberlid)    oer^e^dien,    mit    ber    afler    tjoc^ften 

')  Kein  Abs.  in  2.  -)  1  ber  grclDlicbcn  imb  lefterltc^en 
funben,  ber  grcmlict)cn  onb  laftcrlidjen  funben  ber  oubancfbcrfcnt; 
so  auch  (von  orth.  Verschiedenheiten  abgesehen)  die  Nachdr. 
^)  2  inirai)nu]fait.  *)  bcm'i         •')  gnabV        *)  Vermutlich 

lere.  ")  fdjmcrcn  menfct)cn  burben  "C  "  "  2  ^u  ber.  *)  2  3Ü 
fcbmarfeu.  '")  Kein  Abs.  in  2.  '')  2  geben.  '-)  2  fa^. 
*3)  Ausgefallen  gubanbcin? 


35 

bQncfberfet)t  gegen  tmfern  i)  aUer  gnebigiften  ünb  mifteften 
got,  roedi^er  tmfeer  gnebiger  gott  auR  ünuerbienter  gnaben, 
et)nnigt  burcf)  i'eijit  ünauf|)recf)Itcf)  gnab  unb  gutigfeljt,  önS 
bie  äugen  in  bifecr  fn^erer  gretnüc^cn  ölinfterntfe  tifft^ut, 
önb  nn§er  ctigen  obergroffe  -i  borfie^t,  funbe  önb  ininfternife, 
in  bifeer  tieQt  ber  gnaben,  alfeo  nberjrfil^nbarücf)  fel)cn  önb 
cntpfinbcn  laffet. 

H  D^)  Seo,  bu  folt  bi^  bittiif)  Don  {)er|en  mit  önS  cr<> 
freuen,  bifee§  n^aren  {)t)mmeriiicf)en  Iic(^t§,  in  bifeer  ünBerer 
greiuüc^en  £)t)nfternife  alfo  über  fc^etjnbarlirf)  Icurf)tenbe, 
bu  bebarffcft  fet)ne§  öcreelifeln«,^)  wo  hu  bißc  ober  i)oi)t 
gnab  mit  bemutigem  getjft  non  got  annl)mbft,  £50  luurbeft 
bu  biet)  üor  ben  armenften^)  menfcf)en  erfenncn,  nnb  got 
mit  t)eröen  unb  gemut)et  anrueffen  innb  fe^n  gotlic^  gnab, 
barburd^6)  ^y  magft  abtretten  öon  beljuem  natter  bem 
teuffei,  beffelbigen  ftat  nnb  9iegiment  bu  befeffen  t)aft, 
önber  bet)ner  bret)fcttigen  fronen,  Setracftt  ha^  bein  leben 
nit  lang!  felju  iimrbt,  iüet)c^  non  bcljnem  ^ern  Sueifern,') 
bann  ^)  fet)n  belonung  ijt  hai  emig  Ijeftifcf)  femljre,  iinf(icf)e§ 
aud)  fet)nn  felbfi  einiger  tone  ift,  üon  ipegen  fei)ner  boffart. 
%  3SnBer  ^err  3efu§  (££)riitu§,  ift  onS^j  fo  gnebigf,  ba§ 
er  biet)  annt)mpt,  magft  bu  bie  gnabe  Ijaben  bii^  öuerfenncn, 
in  bi§er  ge^t  ber  gnaben,  feo  tüurbeft  bu  fetigt  fein,  Onb 
tüurbeft  üorarf)ten  onb  felbft  t3urel)ffen  beinen  teufe(ifrf)en 
brad)t  onb  gemalt,  ünb  burcf)  bie  gnabe  gottcio  ein  marer 
nacf)fo(ger  merben  onBers  t)erren  Sbrifti  önb  fanct  'i)veter§, 
önb  bic^  furter  öonn  bergen  erfremen  t3ufcin  ein  marer 
fnecf)t  alter  ct)riften  menfc^en,  ben  tcufete  ftand  beinen 
teufeüfc^cn  get)ftlicf)enn '»)  tittcft,  aud)  bie  f)offart  ber  cutjcr^ 
lieben  gebreng,")  mit  ben  teufe(ifrf)en  [a  4^^]  menfd^en 
gefe^en,  murbeft  bu  in  ben  mueften  tat  mcrffen,  i.ui  bem 
teufet  bo  t)i)n  foflirf)^  gent3licf)  geljoret,  bau  mo  bu  baffelbig 
nit   tl)un   murbeft   bei)   beinern    leben,    8,^0   folt  bu  gemife 


0  2  ünferm.  -)  3  nnfcv  groffc.  ^)  Keiu  Abs.  in  2. 
*)  Wohl  nur  Druckfehler  für  t3nici)fclu§;  auch  die  Nachdr. 
haben  das  e  nicht.  ^)  3  armcfien.  ^)  1  barbucf).  ')  3  ifuctfero. 
8)  2  gan.  »)  Fehlt  in  3.  ■")  Fehlt  in  2.  ";  3  bc§ 
eüfferlic^en  gcprenge. 

3* 


36 

fein,  ba§  bu  jampt  betincr  9Jiaieftat  onb  allen  beinen  nacf)- 
uolgern  be§  teuf  eis  Ici)p(i(^  fet)n  rourbeft,  bas  bebarff 
feljne^  ^iüct)fel§. 

H  D  ^eo  ttioHeft  hi<i)  nit  öff  bet)nen  teufelifc^cn  gemalt 
öerlaffcn,  lueldien  gott  bcr  almc^tig  nit  Icngcr  ücrf)cngcn 
nuirbct,  bann  ^o  lang  fein  gDt(irf)cr  milt  önb  gcfaden  ift: 
3(i)  gctraluc  §u  got,  bciin  tcufeltfrfier  gemalt  önb  teufeüfdie 
tiiinfterni^,  mittic^^  nuBcr  aller  funbcn  l}a(ben  öon  got 
billid)  ober  on^  nerl}engt  ift,  mcrb  ünb  nerniog  nitt  lenger 
bcfteenc,  bieiuel)!!  ber  guttig  barmtieröigf  gott,  burcf)  feinen 
treuen  tned)t  S)octor  2utf)ern  ßo  ütit  ont3a(i(i)»  foIcf§  ber 
getaufften  (£I)riftenn,  §u  bcm  marcnn  meg  G^rifti,  burc^ 
fcinn  C£t)riftlirf)  lere  gefurct  ijat,  baburc^  ein  groffer  t)unger 
önb  burft  bc^  Icbcnbigcn  mort  gotte^o  in  i)  gcmarfiffen, 
mellid^eÄ  fid)  nod)  teglid)  liauffet  ünb  mcret;  Solche  gnab 
^übm  mir  nitt  aufe  önferm  nerbienft,  funber  cqnigf  an^ 
ber  nberflieffenben  allcrbodiften  gnobcn  be^  almed)tigen 
gotteö :  barumb  ift  bcm  tcufcl  feiin  boffnung  mcr  ^u  liabenn, 
hüv  fet)nn  mcltlid)  rct)d)e  ba^  33apflum6  lang  bcftcn  mag; 
bie  marbeit  f(^el)nct  öberfd)einbar(id)  berfur,  mir  erfennen 
bie  molff  in  "^  i  ben  fdiaff?  clct)bcrn  ganö  e^gentlid),  Sie 
funben  •')  nit  betten  nad)  bem  befcld)  be§  t)et)Iigen  (Suangelij, 
bei)  lil)rem  gefand  önb  beulen  ertennen  mir,  tav  fie  ber 
red)ten  molff  feljnbt,  bauor  im*  Sbriftu«  gcmarnet  bat,  t)rc 
fruc^t  babcn  mir  burd)  bie  gnab  gotte§  moll  crfennet;  S» 
finb  an  berfclbigcn  ftatt  h  burd)  bie  atterI)od)ft  gnab  gotte^ 
foutcn  önb  morben  nit  guter  fdiofferruben,^)  bi^c  funben  ß) 
red)t  betten,  mcllidic  rubcn  l)brc  fdiaff  treulid)  uor  ben 
teufelifdjen  molffen  nntcrftcen  t3u  öcrmaren,  bie  marbct)t 
bie")  nt)mpt  ober  t)onbt  [a  4^^]  mie  cinn  gremlidje  maffer- 
flut,»)  ba  nit  für  |u  ^out)en  ift. 

•)  in  ün§?  2)  2  molffin  in.  ^)  2  funntcn.  *)  an 
Stelle  der  Wölfe  in  Schafskleidern  (sie  ablösend  und  ver- 
treibend). •')  Die  ,, Schaf erriiden"  und  der  vorher  erwähnte 
.Gesaug"  der  Wölfe  lassen  vermuten,  dass  Crouberg  den 
„Wollfgesang"  des  Judas  Nazarei  kennt  (Erwähnung  der 
„Schäferhunde"  im  Sinne  Cronbergs  z.  B.  in  Schades  Abdruck 
der  Flugschrift,  Sat.  u.  Pasq.,  111  25,  17  u.  2S.  11);  die  Frage 
ist  für  die  Datierung  des  ^Wolflfgesangs''  von  Wichtigkeit. 
«)  2  funtcn.        ')  Fehlt  in  2.        **)  3  nmfferflufe. 


37 

H  Sei) ')  {)off  |u  gott  e§  fol  bie  funbfluB  bebeuten,  ba  öon 
önfer  Slftroninii^i  jagen,  bie  in  !ur^  funfftig  tiubeforgenn 
fct),  ba§  burrf)  bie  aller  f)orf)ft  gnab  gottes  einn  gnebige 
nninberbarlic^e  funbtflufe  über  ünn§  fumen  ttjerbe,  9'?emli(^ 
bie  funbflu^  be§  feügen  '^)  toajfer!?  be»  f)et)ligen  tauff^,  ba- 
mit  foIIidiS  t)beri)anb  nemen  in  ber  ganzen  föelt,  barbiird) 
all  f)et)ben,  3^nrcfen,  ^iiben,  önnb  önrcd)t  glaiubige  incnirf)cn, 
önb  mir  all  in  berjelbigen  aUcrtiorfiften  gnaben  be§  tauf§ 
ertrincfen,  önb  bamit  ein  et)nnigcr  fdiaf-g  ftall  imb  ein 
!^irt  roerben;  O  lüol  ein  feligc  gnaben  rct)d}e  funbtfluy-*) 
n)irbet  ba§  fein,  D  2eo  bn  luurbeft  nit  lucniger  feiig  fein 
bann  fanct  ^eter,  wo  bu  bnrcf)  bie  gnab  gottc§  nod)  getualt 
t)aft  ein  ftjnbt  gotte*  ^umcrben,  Sjofcrr  bu  bicf)  folüd^er 
gnaben  re(^t  gepraucfien  unirbeft. 

H  D  Seo  tritt  ah  Oon  beiner  ineltlicEien  f)erfct)afft  ünb 
teufetifcf)en  geiualt,  übergib  follidiö  bem  tugentlic()en  ^ct)feer 
^arolum,^)  ünbernnmn  biet)  bc§  5Imptö  et}ne'5  guten  Ijirten, 
tüie  (s:f)riftu§  birf)  leret  ünb  bir  gepotten  tjat.*^)  9Jt)m  t3u 
!)ilff  bie  guten  ruben  ünnb  fc^efferl}unbt,  ünb  üeriüar  bcinc 
fd^aff  mit  t)ilff  be§  oberften  t)irten  ®t)rifto')  3ef"f  ^i'^)"^ 
gu  ber  t)anb  ben  guten  fdicferruben  baö  tugenttid)  bocb^» 
abelifc^^)  bluet  unfern  S?ei)fer'M  darolum,  er  ift  üon  rechter 
arte,  benfetbigen  üorman  ünb  fi^rei)  t)n  recf)t  an  gegen  bcm 
Jurrfcn,  lofe  ben  fclbigen  ben  rerf)ten  bauptruben  fein  gegen 
bem  3:urcfen,  il^erfud)  ünb  befiel)^  '")  biet)  fn)ben  ^M  |umad)en, 
tiiüifctien  ben  C£i)rift(ic^en  Sinnig  ünb  Selten,  burrf)  guete 
erinnbcrung,  beine  rel)d)tumb  über  gib  bem  Sletj^er,  üolg 
C£t)rifto  wie  fanct  ^^eter  ünnb  anbere  getban  baben,  lafe 
bein   reibet)   nit   üon   bt)^er   melt   fein,'^)   ®cnb   au^  etlid^ 

')  Kein  Abs.  in  2.  ^)  3  Slflronomi.  —  Job.  Stöfler, 
Professor  in  Tübingen,  hatte  aus  astrologischen  Berechnungen 
für  1524  eine  allgemeine  Sündtlut  vorausgesagt,  vgl.  Röhrich, 
Gesch.  d.  Ref  i.  Elsass  1  443.  Das  ebendort  abgedruckte 
Prognosticon  astronomicum  Sebastian  Brants  (1521)  auf  1524 
gestellt)  spricht  gleichfalls  von  einer  bevorstehenden  „ErdHus"'. 
3)  2  feltbcn.  *;  2  gnabe  füntflufe.  5)  2  tarolo.  «)  Joh.  21, 15. 
')  3  (Jbrtfti.  8)  2  Iiodjablifd),  3  f)':'rf)abcltcb.  »)  2  9Un)fcr 
(diese  hinfort  nicht  angemerkte  Verwechslung  der  beiden  Typen 
mehrfach  in  dem  Drucke).  i«)  2  fleife.  *')  2  freuben. 
")  Joh.  18,  36. 


38 

rerfit  S8if^of  ^u  beut  S^urcfcn,  bic  bo  prebigen  ba»  raort 
gottc^,  ünh  ba§  foUitfie  ^ifrf)off  bcret)t  Unb  roidig  fet)nt,i) 
burd)a(^t^»[b  l'^Jung  ünb  ben  tob  ^u  leiben,  ümb  be» 
trarcn  glaiübcnS  unllcn;  bir  lüiiH  nit  anbcr^  geburcn  §u 
fliegen  bann  mitt  beni  iitunb  önb  bem  inort  gottc^,  §u 
,  foIIi(i)cni  bebarffeft  bu  fetinc»^)  fd^a^^)  ober  fierfc^afft  |u- 
I)a6en,  luie  bog  aITe§  burd^  ben  munb  im^ev'?  Ferren  ^efu 
Cltirifti^)  clerlic^  nufegcfprorfjen  imnb  gesotten  ift. 
H  SBorlic^  100  bu  bie  'iaä)  und)  bem  befeld^  önb  gebott 
(Jl)ri[ti  angrel)ffen  lourbeft,  ©jo  nmrbet  genßlicf)  ^u  |  uer== 
I)offen  )et)nn,  ber  lüorl^afftig  ßtjriftlicE)  gtaiub  luerb  burcf) 
bic  crafft  be§  lüaren  ^)  lebenbigen  mort  gotte^  groffficft  önb 
lüunberbarlic^  {3uneinen;  Sßarlid^  bic  $urrfcn  finbt  aüd) 
nicnfd)cn,  ^abcn  nitc^  fictiidöcrn  0)  bert3en,  bic  gnab  gotte» 
i[t  iinen  anä)  nitt  oon  gott  tiorfagt,  Sie  mögen  bic  luar^e^t 
burcf)  bie  gnab  goteS  and)  üorftcen,  ©50  nncn  bac-  mortt 
gottcy  rec^t  geprcbiget  untrbet,  Sie  fein  ancft  ncrnunfftig 
©reatnren  gottc»  Imb  mcnfd)en,  fie  geI)oren  in  ben  )d)aff§ 
ftaH  d^rifti,  ©50  bu  annemen  murbeft  bas  2tmpt  cineS 
red)ten  (jirtten,  onb  fie  redjt  crfuccf)cn  burd)  rcd)tc  Hub  fvumme 
S3ifd)off,  bic  bu  a\i^  ben  gucten  fcöefcrrubcn  mol  tumcmen 
onb  Uufinbcn  f)aft,  bic  ba^i  Icbcnbig  U)ortt  gottcÄ  lautter  onnb 
rct)ne  bur;^  bic  gnab  gotte»  uioH  fagen  onnb  prebigen  merben. 
H  C  l'co,  Bo  bie  3^urden  gruntlid)  bcrid)t  merbcn,  baö 
bu  tion  tocgen  onnb  in  namcn  onfjcr^  bern  ^cfu  (Sbrifti/) 
nit  fud)cft  t)br  golb  Onb  rci)d^tumb  inib  bciincn  eignen 
nu^,  fonbcr  etnmig  i)I)re  emigc  feligtelit,  mit  crlangung 
bcr  cuiigen  f)timmcllifd)cn  guetcr,  onb  bav  (ibriftn»  onfeer 
berr  m^  aden  foHic^S  oerbicnct  bat  freu  13U  nemcn,  onb 
§0  mir  bic  mort  (Xtirifti  boren,  bic  oollcr  gnaben  onb 
troftlidicr  tmfagung  gottcv  fetmt,  onnb  etmigf  benfclbigcn 
U)ürtcn  glaiobcn,  830  feunbt  mir  bc'?  cmigen  bbmntclifd)en 
erbtet}!^  be^  emigcn  Icben^o  oerfid)ert,  SBarlidi  bae  Icbcnbig 
mort  onnb  bic  oorbciffung  bc^  |  b  1  ^]  marbafftigcn  gottey, 


*)  3  bcrant  fcinb.  ^)  2  fein  [vielmehr  steht  d.  Genitiv 
fei)ne§  fdja^  parallel  mit  Iicrfcbafft  ^jubabcn].  ^)  3  fd)at5e». 
*)  z.  B.  Matth.  10,  Off.  i)  2  loeren.  «)  3  fla^fcfttne. 

0  Ausgefallen  fie  erfnecfieft? 


39 

iuurbet  burc^  bte  gnnbc  gotc§  in  bcn  S^urrfen  geiüiffüc^ 
irurcfen;  830  fie  bcricfit  ii^urben  bc'?  ftorcfcnn  gninbc§ 
t)nßcrÄ  C£f)rtftlicf)eit  glaiu&ettÄ,  [}ab  bii  fcl)n  ^iuel)fcl,  ba§ 
iportt  gottcy  murbct  fetin  alte  iimrfuiig  i)a6en. 
^  C  2co  lafe  farcn  äffen  gci)|,  deracftt  aflc  t)rbif(^e  guter, 
tüte  fanct  ^^^eter  get^an  ^at,')  laji  bie  gnab  gote»  raie 
<5t)riitu^  gepeilt "-)  innb  fünft  nemen  et)nen  t)glid)en  menfd^en 
ber  ha§>  begeret,  laB  ctmnigf  bie  iHimnicffifdienn  gutter 
t)cinen  ]d}a^  fein,  önb  t)crfd)(ie&  ben  fclbigen  nit,  bieiüe^II 
"bocf)  berfelbig^)  f)t)meffifdi  frf)a^  nit  öurt)nnen  mag,  bann 
"^0  uiff  mere  banon  geben  önb  genoinen  luurbet,  f^o  ni( 
Tet)d)Iicf)er  foffic^er  t)t)mnieffif(f)er  gnaben  fcfta^  öberau^ 
tt)nnet ;  lüarlirf)  ber  berr  S^riftu§  raiff  fet)nenn  \dja\  ret)d)(ic^, 
öberfinffig,  ünnb  aufe  lauter  gnaben  au§getei)It  babcn,  Sr 
begert  bnnb  luiff  nicbt^^  anbcr'?  bann  ein  rec^t  glaubig  ber^ 
in  ßbriftuni,  ba»  ift  fein  gottlid]  n)orf)afftige§  Iebenbig§ 
tuortt  ba§  t)et)tig  emangeliunt. 

^  D  Seo  laß  fodicb^  bein  einige  forg  fein,  baig  bife 
oHerbod)fte  gnab  önb  ber  t)i)mnieffifc6  fd)a|;,  öerfnnbet  werb 
in  ber  gantien  luelt,  dnb  Jüie  foffidier  bbmmeffifd)er  fcfta^ 
burd)  bie  Ieid)t  ünnb  fneffe  burb  Sbrifti  ^0  Iet)d)tlic^  burd| 
bie  gnab  gotte§  ^uerlangenb  ■*)  trnb  ^ubebalten  fei),  Ijob 
fIet)B  ba^i  foffid)§  in  ber  gantien  luelt  üerfunbet  merbe. 
H  SBoffeft  bidi  entbalben,  üon  unnützer  forg,  ubergib  bem 
tngentlid)en  ^e^feer  daroto  bein  berfdiafft  önb  t3eiittid^ 
Tet)d)tuinb,  önb  Ia§  in  hc^  ^)  3^nrden  geu'att  meren,  bu  folt 
ititt  t3niet)feln  ber  ^ci)fer  lüurbet  bcni  Wurden  ftarcf  gnugf, 
t)nnb  ob  er  nit  mer  t)ett  bon  fein  trefflid)  nian(id)  friegfe^» 
fold,  hQv  9tomifd)en  önb  §l)fpanifd)en  9ieljdiy,  ^0  nnirb  er 
bodi  beni  3:urden  mit  ber  l)u(ffe  gotte§  gnngfam  miberftanb 
tt)un  mögen,  bann  e^  (igt  [b  2*^]  nit  an  ber  grofeften'')  nicntg 
be§  fold^,  funber  am  aUer  ^odiften  an  ber  gnaben  gotte^ 
i)e6  a(med)tigen,  ^arnmb  C  Seo  moffeft  bein  el)nnige  forg 
fteffenn  öff  bae  ()t)inineffifd)  lebenbig  lauter  mort  gotte^, 
i)a§  foffid^g   rec^t  geprebiget,   önnb  in  alle  weit  öerhinbet 

1)  Matth.   19,  27.  •-')  Matth.   10,  8.  ^)  2  ber  felb. 

■»)  1  guerlangeng,  2  jü  erlangimb,  3  511  erlangen.       ^)  2  be§  | 
be§.       '^)  2  grofen. 


40 

tüerb,  ißerman  alle  mcnfcfien  ^u  ber  aller  fucffeften  ünb 
aller  l^odiftcn  liebe  ^u  got  mtb  beut  ncfifteii,  in  lüclirfieit 
ljtiiet)en  fturfen  erfullung  nller  gebott  ünnb  ber  gonfi  grunb 
ünjer-o  glatüben§  fteljct,  öff  iDeIlicf)e§  bir  gepurt  betnn  et)nige 
forg  ^iiftencn. 

H  ©§  ift  fctin  ^lue^fel  |u£)aben,  ha^  burc^  bo§  lüort  qottt^ 
vmh  fet)n  anber«,  mag  ber  luorfiafftig  graitib  in  Göriftiim 
erlangt  luerben,  nnb  ob  ber  ^ctifecr  önb  tuir ' )  (Xf)riften 
bie  3^urcfcn  I)a(b  t3u  tob  gefcftlagen  betten,  S30  iinirb  ioüirf)^ 
ni(^t§  erfd^ie^Iic^  fein  ^u  bcm  glawben  d^rifti,  luo  berfclbig 
nit  ret)ne  bnb  lauter  tnie  ßbriftue  gebotten^)  ge^rebigt 
H)urbt,3)  S)ann  luo  foIUdier  ^)  ^u  prcbigen  nitt  ha}i  angeftelt 
lüurbt,^)  bann  trie**)  ber  9?Diniicf)  93epftlidic  ftnte  bifeber 
ba»  Wort  gote^  iierfd}afft  tju  prebigcn,  B^o  ift  ficf)  dit  ebe 
onb  geiui§{id)er ')  t3nuerfebcn,  ba§>  nil  auft  ben  Sriften  ^u 
Jnrcfen  merbenn,^)  bann  bae  bie  wurden  m  bent  maren 
glaiüben  d^rifti  tonien  mögen,  ban  ben  maren  glamben  in 
ßbi"iftinn,  mag  nieman|  erlangen  ober  baben,  ban  et)nnigf 
hnvd)  ha§  loutcr  lebenbig  ^)  mort  gottev  t)m  fieDligen  cwan» 
gelio.  ßriftu§  ampt  ift  gemeft  foldby  ^uprebigen,  (fr  bat 
ancb  ben  ^Ipofteln  onb  l)brcn  iiaditomenben  gcpoten,"')  ha^ 
fie  fet)n  anber  ampt  l)abcn  foKen,  bann  fein  mort  ^nprebigen,. 
5l^nb  tnuebfeU  nit,  ber  Sel)fer  murbt  i}me  andi  rccfit  tbun, 
burd)  bie  gnab  gotte§ ;  barnmb  mir  aüe  fament  auffc'  bod)ft,. 
oermanet  luerben  follen,  t3U  gott  rncffenu  onnb  bitten,  bmb 
fein  göttlich  gnab  onnb  barmbert3igfcl)t,  bamit  er  burc^ 
fein  gottic^  gnab,  burc^  bidi,  aud)  ben  S?et)t?er  Sonig  onnb 
f^-urftenn,  onnb  bnrd)  onn^^  [b  2'']  all  fcftaffen  onnb  nnirden 
mol,  ma§ ' ')  fein  gottlidier  mil  lobe  onb  ebr  feii,  t3u  nn^ 
ünnb  troft  allen  menfd)cn  bie  mne  gott  au^  ermelt  bat, 
bargu  I)clff  on'3  gott  2(men. 

^)  2  mir.       2^  Matth.  28,  19.  2n.  »)  2  tourtt,  3  tourbe. 

*)  foiridnm?         5)  2  murbct,  3  miirbc.  ^)  2  bie.         ')  2 

mifeltcber.  »)  2  untrbcn.  '■')  Fehlt  in  2.  »")  Vergl. 
Matth.  10.  7  ff.        1')  3  baÄ. 


41 

B.  An  die  Einwohner  Ton  Crouberg'.') 

(vor  dem  6.  März  1522.) 

3{n  bte  ciniuDiicr  ^n  Sro 
ncnbcrtj. 

-^1  SIcn  mib  i)gfltcf)en  cinraoncrn  mt  Sronbergf,  atltcn 
/\  ünnb  bcn  iungcn  iinmfcf}  id)  .viartmubt  2  \  tion  C£ronn- 
bert3f,  bte  genab  imBcr^i  f)errn  ^tiu  6f)rifti,  dnb  bie 
erfantnu§  fuBcre  i)et)(Ic§,  onb  nad)  bem^)  tine  bcr  barm= 
^er^tg  adnecfttig  got,  bei)  bqfcn  ininBern  6et)tten,  in  unserer 
t)t)nftenmB,  |o  ober  meffigflid),  burc^  fetinc  gottlicfte  gtiob 
f)et)mfiirf)ct,  burrf)  fein  btjmmeliid^  (iec^t,  ha^  lautter  uiort 
gottei\  ba§  (5l)riftu§  felbft  ift,  foflirf)^  iüar£)atftig  tit)mmelüfd) 
Iierf)t,  {)abcn  tm^;  menfcben  gci'e^,  unb  ber  menfcbcn  guet  | 
buncf en  »erfinfteret,  nnnb  trne  in  etinen  ^  1  finftern  nebel, 
iMirrf)  t)bve  menfdicn  lere  onb  geiai3  gefuret,  barbnrrf)  luir 
m[  {)unbert  oare  neriiqnbert,  yn  ber  niart)atftigen  erfantnufe 
^ufomcn,  onfeer^;  et)nnigen  i}ern  ^cfu  Sljrifti,  berfelbig  ift 
iü§>  einnigf  luar  ücrf)t,  ber  et)nnigf  mcge,  bie  luarbeQt  imb 
ba»  leben,  berfelbig  ift  ba^  etjnnig  lüort  ba§  luarbofftig 
^ijninielbrot,  in  uiedicfiem  unfjer  aUer^)  egnnige*')  feligfei)t 
ftet)et,  ein  ijglidier  ber  bem  loortt  glambt  (bae«  ift  in  bie 
öeri)ct)ffung ',)  C£t)rifti)  ber  ift  feüg,  Xeni  atlent  ^1  nacf)  bie« 
lueitl  luir  befinben,  baö  luir  ai^  bie  t)rrenben,  biet  Onnb 
ferre  in  bem  finfteren  nebel  ftecfen,  imb  barbnrcb  nertninbert, 
^u  bem  ct)nigen  (iecfit  dbrifti  t3n  tomen,  bcBl)alben  anfi 
ber  f)od)ftcnn  pf(id)t,  ber  (ibriftlirfien  mtb  brnber(id}en  liebe, 
Onb  and}  infunberf)ei)t  befebalben,")  bieme^I  id)  für  eud) 
funberücben  onb  mcotter  ban  fnr  anbere  forg  antragen 
fd)ulbig  bt)n,  2,^o  [bH*]  bnb  id)  mir  fnrgenomen  einen 
furt3en  onnb  gcmiffcnn  loeg  antuUnnjgen,  barburd)  mir  bur(^ 
bie  £)ilff  onb  gnab  onfeer?  bcrn  ^efn  Gbrifti,  auB  bem 
OQnftercn  nebel  OnBcr  greiolidicn  fijnfternu^  '")  fomen  mögen. 


')  Die  Ueberschrift  vou  B  schliesst  sieb  iu  1  nnmittel- 
bar  (also  ohne  Durchschuss)  au  A  an.  -)  3  .s>artmunbt. 
3)  Anakoluth.  *)  1  ci)nem,  2  einem,  3  ainem.  ^)  Fehlt 
in  2.  «)  Fehlt  in  3.  ')  2  Dorl)aiid}ung  (diese  Umsetzung 
durchweg).      «)  2  allain.     ^)  1  befe^albicn.      »")  3  finfternuffen. 


42 

H  2)emna(^  >)  §o  2)  erforbert  ünfecr  notburfft,  bae  luir  mit 
einnigcm  gemuet  imb  f)er^en,  ünfeere  funb  befennen,  önb 
önßern  icligmai^er  (5I)ri[tum  bemutigflicf)  anrueffen,  ba§  er 
fet)n  f)^ntmclltfc^e  gruntlofee  gnab,  an  ötin§  onwirbigen 
fet)ner  Srcoturen  crfectigen  woU,  ünb  ömb  ict)ne§  namens 
önb  eren  luiden,  im^  öonn  ber  graufanicn  t)t)nfternufe  er== 
lebigen,  imnb  burrf)  fel)n  gott(irf)  gnab,  t)n§  off  fernen 
ftracfen,-')  let)c^ten,  geiuiffen  tmb  aficr  Iicblicf)ften  lueg  |iU:» 
iet)ten  Dnb  cmigfüd^  borauff  ^ubcf)altcn,  bomit  wir  roar^afftigc 
ft)nber  gotte^,  onb  nüterben  tmfersi  öotter  rct)cf)e»  in  beni 
f)t)mmer(  derben  fein  önb  blel)ben. 
H  C  lieben  bruber  önb  fcblreftern  laffet  ün-S  recbt  ^iu^» 
gemuett)  unb  f)erl3en  öaffen  bic  a((er  gnaben  rcicbftc  bruber»» 
fd)afft,  S50  lüir  in  ber  *)  tauff  erlangt  t)abcn :  ^11forf)ten  inir 
bie  gnab  t}abcnn,  boiä  tuir  foI(^er  bruberfd)afft  U'irbigfet)t  in 
ön^ern  öorftanb  bringenn  morfitcnn,  ßo  werben  wir  feüg  fein. 
H  SBarlic^  aKer  3(bc(,  gemolt  önb  rct)cf)tumb  ber  ganzen 
föelt,  ift  nit  ^u  öorgIet)c^cn  biferer  bt^mmeHifdien  bruber»» 
fcf)afft,  ban  ina§  bilfft  eignen  ba^  ^cDtlid}  rcticf)tumb,  bie 
aller  gctuaftigifte  glucffeligfte  bcrfd}ung  ^)  ober  alle  bie  ^ent^ 
Iid)en  ^ct)Bertbumben  önb  ^uningfrciid),  ©50  er  in  bißcr 
t)t)minelifd)en  (ibriftlidicn  bruberfdiaft  nit  bcfcftigct^)  raurbe, 
bargegcn  mav  ^t)nbert  cinnen  arnutt  frandbeit,  ober  aller 
ber  uiett  oerad)tuug,  Sjo  er  in  bifer  bt)nnucriifd)en  bruber- 
fdiaft  red)t  ftet,  630  er  bod)  ein  bruber  Onb  niiterb  ift 
be?  after  (iod)ften:  ^cr  bcrr  bontmclÄ  onb  ertrid)fe,  ^at 
öorfd^madit  bic  rctid^tumb  biBcr  uiclt,  er  bat  önv  ocrficbert,") 
ein  iglid)cr  ber  fein  ocrtrauicu  \b'6^]  onb  glauben  in 
(5t)riftum  fcfttglid}  fet3en  uuirbct,  ber  bat  gcjoalt  ein  fl)nb 
gotteS  önb  ein  mit  erb  fetmc«'  cungen  reid)»^)  ^ufein: 
toelc^er  menfd)  toolt  aber  foüidic  groffc  uninberbartidie 
gnab  in  bcm  emangcno  clerlidi  auftgctrudt,  glaiobcn,  mann 
follidi^  nit  burdi  bcn  3one  gotc^^  fclbft  auftgcforodicn  onb 
ücrt)ct)ffcu  mcre,  mcllidjcr  oon  locgcn  ber  gotlidicn  barmbertiig- 
!et)t,  oon  bem  iQmmell  ^erob  geftigen  ünb  menfd)  »oorben, 

1)  Kein  Abs.  in  2.  2)  Fehlt  in  2.  »)  3  ftarrfen.  *)  bem? 
^)  2  ^crfung.  «)  2  bcftctigct.  ')  Vgl.  Joh.  1,  fj.  Rom.  S.  16  f. 
•)  3  gertc^tS. 


43 

ömb  bc§  iintlen,  ba§  er  ünfecr  funbe  öff  firf)  (aben  ünb 
tragen  raolt,  bnb  mty  barburc^  ^u  fct)nen  brubern  ünb 
mit  erben  fet)nct^  b^mmetifrf)en  9ieirf)f§  genmcfit. 
H  3<^ ')  bitt  ben  almecEitigen  gott,  ba§  er  öng  gnab  geben 
h)oU,  barburrf)  lüir  ön^er  f)cicbften  2)  gnaben,  bnrcf)  S^riftum 
erttporben,  gruntltd)  t3nbcrrid)t  ipcrben  mogen,^)  SHU  bann 
iüurbet  fct)n  ^luetilen,^)  bic  el)nnige  gnobenrct)rf)e  brubcrfcf)offt, 
bie  imÄ  in  ber^)  tt)auf  geben  ift,  luurbet  bei)  ünS  allen 
mit  aller  freub  önb  ^oc^[ter  iüirbigfet)t  ongenonten,  önnb 
in  brnberlic^cr  liebe  gemeret  ünb  erl)alten  merben,  be^^alb 
nit  not  fein  lüurbt  anbere  nienfd)en  erbad)te  bruberfrf)afften, 
W  man  ümb  gett  fauffen  mnfe,  |ulurf)en,  bie  ni(f)t§  bann 
ein  üerfnrung  fe^nt. 

H  ^armit  aber  t3unerncmcn,  wie  lct)cf)tlict)  mir,  burcö  bie 
l^ilff  ön^er^  l)ern  ^cfu  Sbrifti,  au^  tmficrn  üinftern  nebel,**) 
önb  tcu[clii(i)cr  öin)"ternn§  fernen  mögen,  Sjo  ift  ön^ 
n)iberi|)rec^li4  war,  mir  Ijaben  einen  fi(^ern  ünb  gemiffen 
meg  üor  ön^,  meHic^er  ön§  öon  gott  felbft  angcöe^gt 
ift;  mir  mollen  ber  l)ct)ligenn  oatter  önnb  ber  menfc^cn 
öff  fe^ung,  mit  bem  firdien  gebreng,  alfeo  gut  laffen  fet)n, 
ah  e§  Qmmcr  feijn  mögt,  3,^o  mogenn  mir  bod)  nit ')  laugten, 
ha§  mir  in  follidjg;,  and)  in  ber  lieben  beljligen  anrucffen, 
madfarten  önb  anbern^)  ber  glel)d]cn,  tui  öill  öertramen§ 
gefegt  baben,  ünb  barburd)  in  ben  üinfteren  nebel  gefuret 
morben,  ünnb  bieme^l  mir  aber  [b  4*J  follid)er  bing  l)alben, 
fet)n  gebott  üon  got  böben,  aud)  fetin  üorl)ei)ffung  ober 
lufagung  berfelbigen  merrf  l)alben  üon  6t)riito,  feo  foHen 
ünb  mollen  mir,  bicfelbigcn  cufferlid)en  merd  nit  fto  l)art 
|u  gemuet  ncmcn  5llö  ob  bic  '•)  felbigcn  t^u  ön^er  feligtel)t 
geljortenn ;  t>u  follid)cm  gebeut  üU'S  gott,  burdi  bie  ''^sropljeten, 
bur^  eijriftuui  felbft,  ünb  burd)  bic  apofteln,i")  ha^  mir 
nic^t§   ah    ober    |u   bem  mort  gottcö,    t^un  follen,    5lud) 

1)  Kein  Abs.  in  2.  ^)  1  ünfeern  ^od)fte,  2  unfern  bocöfte, 
3  unfern  I}6ci^fte.  ^)  2  mögen  mcrben.  *)  Einzuschieben 
fctmV  ■^)  bem?  «)  3  nebeln.  ')  nit  2.3:1  mit.  «)  anber^? 
*)  2  bife.  »")  Vgl.  z.  Beisp.  Jereui.  23.  25  ff.  [in  den  damaligen 
Flugschriften  mehrfach  verwendet];  Matth.  '24,  35:  Gal.  1,  S  f. 
[die  beiden  letzten  Stellen  im  Sendschr.  an  Walther  v.  Cronberg 
(S.  25.)  angeführt.] 


44 

bae  iinr  nit  tfiiin  foücn  raae  ön§  gut  buncft,  ober  tra§ 
bte  mcnirf)en  giitbuncft,  funber  voa^  ün«  Gfiriftu^  f)eQi'fet 
tinb  gebeut,  ba«  follen  lüir  tf)un:  Iiierumb  mögen  loir  bie 
(fcrcmonicn  obbcr  ftjrrfien  gebrengf,  fo  fer  bie  ^t)mmi(üc^ 
geicf)ef}cii,  bulbcn  onnb  b(ct)kn  (äffen,  850  fang  mir  beffers 
berid)!  lucrbcn,  ober  rair  foücn  nidit?  barauff  baiüi)en. 
H  Stber  >)  ^uucrnemen  ben  ftorcfen  grunbt  oelfeen,  barauff 
lüir  baiüen  mögen,  nac^  aller  onfeer  notburft,  ba^  ons 
wthtx  bie  menfc^en  ober  teufel  onb  -)  alle  funtfluß  nit  ömb 
ftoffen  mögen,  baö  feqnt  bie  3)  mort  be^  ftavden  gotte§, 
fctiner  gotüc^en  gebot,  lere  nerbeliffungcn  onb  Bufogungen,*) 
burd)  (ibriftum  ben  t)errcn  aufgefprodien,  onb  becrefftiget, 
fpred)enb,'' )  biimmeli  onb  erben**)  loerbent  nurgecn,  3(ber 
met)nc  raort  muffcnt  b(et)ben  eiuiglid):  9^iemant^  mag  Dn§ 
feiig  mad)en,  bann  ber  et)nnigf ')  glamb  in  (Sbriftum,  onnb 
feine  toort,  roie  ba«  oilfaltig  in  bem  t)etiligenn  (Snangclio 
auBgetrurft  ift,  üiiemant^^  mag  got  erfennen,  bann  burc^ 
ba?  luort  gottee,  5Iüein  baffelbig  tilget  ah  bie  funbe,  ^lüein 
gottee  mort,  onnb  bie  fcve  C£Iirifti,  ift  oon  gott  donformicrt ;  ^) 
10er  in  benn  fonc  glaubt,  bae  ift  ba-?  loort,  ber  bat  ba§ 
cmig  leben,  3ot)aiini^  öm  britten:")  aücin  gotC'?  mort  gibt 
ben  get)ft'")  onb  fefc^t")  ber  feien  burft:  3ot)a""C'5  am 
üierten  ^-)  Sbriftue  fprid)t,  mel(^er  bf3  bem  maffer  nnirbet 
trinden,  ba;?  id)  l)m  geb,  ben  untrbet  emigflidi  nit  burftcn, 
Sunber  ha^  maffer  bae  icb  iibm  mcrb  geben,  lourbet  in 
iime  merben  [b  4^']  ein  brunnen  bev  fpringbenben  maffer^ 
ober  quellen  in  ba§  emig  lebenn.  (Sbriftu^  fpridit  roer 
mct)ne  reb  boret  onnb  glaubt  bem  ber  mid)  gcfant  bat, 
ber  bat  bae-  eioig  leben,  onb  lourbet  nit  fomen  in  bie 
oerbomnuR  aber  t}n§  1^)  örtbenl  ober  geridit,  Sonber  er  ift 
fd)on,  oon  bem  tobt  tiU'?  '^i  leben  fomen  ober  gangen,  3o^anni§ 
om  funfften;  '^)  dbriftu^  fpridit,  idi  bin  ba?  brot  be^  leben§, 
wer  §u  mir  himpt  lourbet  nit  t)ungern,  onb  mer  t)n  mic^ 


0  Kein  Abs.  in  2.  ^)  3  nod)  bie  teüffcl,  nod).  »)  3  bie 
feim  (statt  fennt  bie).  *'  Eingesetzt  für  gufaeungcn.  =)  Matth. 
24.  35.  «>)  2  erbe.  ')  3  einig.  ")  3  connrmi"crt.  **  3, 36 ; 
1  brtttem.  ''>)  Vgl.  Job.  3.  .S4  u.  -i,  24.  ")  2  liec^t,  3  left. 
'■')  4, 14.        '3)  2  in  bag.        ")  2  in  ba§.        '^)  5,  24. 


45 

glaubet,  inuvbet  ni)mmcr  burften,  J^o^anniÄ  am  fcdiften ; ') 
ha^»  g,anl^  citangelium  ift  uoKer  gotüciicr  gnabcn,  ftufagung, 
öcr^ctiffung  önnb  (cre,  bie  apcftoUfcftcn  prcbigen  önb  Icrc 
1t)nt  ntf  "ixi-^  f)et)(ig  Giiangelium,  önb  off  dfinftuin  gcn^üd^ 
gcgrunbct,  ijim  folcftcm  adclju  ein  iiglic^cr  (£t}riftcn,  bo  er 
bas  ijDxct,  genugfam  bernemen  önnb  öerftc^cn  - )  magf,  tva^ 
er  ti)un  önb  (äffen  foff;  8umnia  funiarum,  aHe  feligfe^t 
alle  gnab  önb  eraig?  (eben,  ftet()  ct)nnigf  öff  önRcrni  er(ofer 
Gbrtfto;  lueKicfter  öff  ben  etinnigen  öc(fen  (£()riftnm  öff 
feine  inortt  önnb  öcrbcöffung  baiüiiet,  ber  ftct()  öefter,  bau 
bcr  ()t)ntmc((  önb  bie  erben,  nie(c()er-^i  aber  öff  menfrfien 
gefeß  ober  gntbuncfen-')  bani()et,  ber  fe(big  luurbet  öff  ben 
fanb  önb  öff  ben  ^ )  et)fe  gebawben  ()aben,  önnb  mag  öor  ben 
tt)t)nben  onb '')  ben  roafferf(uten  gan|  nit  befteen.  Xer  eroan- 
geiift  y^soi)ar\nt^,  befieugt  öon  btm  a((er  bet)(igftenn  ^soijan 
bem  taufer,  ha§  ber  fe(big  nitt  ract)tter§,  bann  ein  ge^eug 
be§  lk(i)U  gemefen  ift,')  ber  f)et)(ig  tauffer  öeöget  önnb 
ii)t)fet  öne,  öff  ben  ei)nnigen  Gbriftum,  ha^^^  (emb(in  gotte-^, 
n)i(Iirf)e^  biiUüegf  nijmbt  ber  iue(t  funbe,  2pred)en,  ber  ift 
ba  öon  ic^  fagte."*) 

^1  jTer'O  ()el}(i9  Sobanne»,  önnb  a((e  @uange(ifcb  (ercr 
mögen  nitt  meijtter  bann  öuö  off  hai  mort  öff  Gbriftum 
tt3et)Ben,  ©5  mag  niemant«  bann  bnrcb  bie  eiinnig  pfortenn 
(£()riftum  ^cü'^-  "^c«  bnfbcnn  crforbert  önfecr  groffe  not* 
burfft,  ha^  mir  öff  bie  menfc()enn  gefe^  nit  bameu;  (if)riftu^ 
önnb  bie  bei}(igenn  ^^(pDfte(n  ön'[cl'']ber  mei)Ben  öu!^,  ber 
me(t(i(^en  oberfept  geborfam  ^u  fein,'")  t)n  benu  bingen 
hk  nit  miber  ben  (I()riften  g(amben  fe^nbt,  barneben  bat 
(£bnftu5i,  t>n<-  c(are  marnung  geben,  öor  ben  fa(fdien  *?lpofteln 
önb  ben  fatfdien  bbrtcn,")  barbel)  önnb  barburd)  mir  lei)c^t= 
lic^  öerftecn  önnb  feben  mögen,  ba^  ba^;  :6apftlid)  ^Kegiment, 
mie  ba^  öil  bi'"bert  iar  gebraucbt  ift,  bac-  aller  önerift^ 
Iict)eft'2j  off  erben  ift,  2:ann  öumijberfpredjlic^ '■»;  ift  mar. 


')  6, 35.  •-)  1  üeftcben.  *'  2  mclcben.  *)  2  gebunrfcn. 
^)  öff  ben  fehlt  iu  3.  «)  2  wiederholt  Dor.  '^  Joh.  1.7  f. 
")  Joh.  1,29  f.  '')  Kein  Abs.,  anch  kein  Paragraphzeicheu 
in    2.  '»)  Vgl.  S;  25,   Anm.  6.         >')  Matth.   7,15.         i-')  2 

öncf)rtfilicf)§.       '■'')  1  mnumberiprecblicf),  2  mtberfprec^licb. 


46 

ba§  fottic^g  ^ßapftlirf)  rel^d)  aller  bing  lrclt(ic§  mh  t)rbifc^ 
ift,  bcm  leben  tmb  ben  niortten  (£f)rtfti  ganß  entgegen  önb 
feumibber,  banimb  bafjelbig  marlid)  mag  gejagt  werben,  in 
craft  bercn  n:)Drttcn  Gfirifti,  ein  reict)  nnb  ^Regiment  be» ') 
teufel«,  05  mag  non  2)  menict)cn  nit  gnngfam  aufgeiproc^en 
werben,  bte  atter  groffeft  boßfieit  ber  teufeüfcf)en  uorfurung, 
bee  33epftlicf)en  9icgimcnt6,  ti(}rc  frncf)ten  3)  feinb  burc^ 
bte  gnab  gotte?,  a(lentt)a(bcn  offenbar  morben. 
H  'äba*)  öiuierncmen  bic  alier  fcf)eblirf)ftcn  molfe,  bic 
ön^  ber  t)err  (Xfiriftn!?  in  ben  fc^af?  c(ct)bern  angeße^gt, 
bie  fetbigen  t)aben  m§>  all  fament,  in  epnncm  aller  ge^ft» 
lidlften  frfieiin  oerfnret,  ba?  Sapftücf)  5{nnticriitn5  9iegiment 
als  äj  für  ct)rift(id),  in  allen  ft)rcf)cn  geprebiget,  onb  beftetiget, 
ale  in  ei)nnem  gctiftlicöen  fd)ci)n,  bißc  iiorfiirnng  ift  alBo 
glet)fent  in  epnncr  guttenn  geftalt  ber  fcftafe  clct)ber,'^)  in 
aller  (St)riften^cpt  geprebiget,  ba«  nitt  mnglid)  ift  gemeßen 
follirf)«  t3ubetcnnen,  bann  ennig  fnnb  aüetnt,  an^  ber 
Clären  Warnung  gotte^,  burcf)  bie  i^ropbeten,  bnrrf)  Gdriitum 
fclbft,  Pnb  bie  ^(pofteln;  SSJeüicbcr  äugen  Pnnb  Crcn  f)at, 
ber  fe^e  mh  ftore,  bie  Warnung  ift  feo  dar  Pnb")  lauter, 
ber  grewtid^en  Perfurung,  ber  falfdben  Wolfen  Pub  ftirtcn 
gefcf)rt)ben,*')  ba§  wir  foHic^i^  grcpffen  mögen,  3Uier  ber 
teufet  t)at  Pn§  alfo  t}art  in  fepnem  gewalt  gcbabt,  Pnb 
a(§  Kubeforgen,  bas  wir  nocf)  nitt  ganti  fon  nt)me  ennt- 
lebiget  fepnbt,  beßljolb  wir  mit  felienben  äugen  blint  geweft, 
Pnb  Pff  bifeen  tag  [c  1  ^]  Pnberftet}et  Pnn*  ^ )  ber  teufel, 
ba§  t)pmmelifct)  Iied}t,  ba§  Pun^  gott  aufe  gnaben  geben, 
Pon  On§  lurepffen,'")  tinnb  in  Pnfeere  alte  uinfternul  §u- 
furen;  Soflid^!?  tl)ut  onnb  wurdt  ber  teufet  alßo,  burc^ 
feine  teufe(ifd)e  ftirten  intb  woIfc  in  ben  fcfiaf'?  clepbern, 
bie  rciiffenben  wolfe  feinb  une  burd)  pdre  angenummen 
clepbcr,  onb  t)f)rcn  getiftlidien  fd)ct)ne  Pub  imBer  blpnb^e^t 


0  2  ba§.  2)  3  yt,„  ^cn  3)  9  frud)tc.  *)  2  druckt, 
nachdem  das  vorhergehende  Wort  die  Zeile  abgeschlossen 
hat,  ohne  Paragraphzeichen  weiter.  ^)  =  durchaus.  *)  1 
clcnber.  ')  Fehlt  in  3.  ^)  1  gefdöröbcii.  *)  Wenn  die 
L'eberlieferung  richtig  ist,  als  Dat.  ethicus  zu  fassen.  '*')  3 
3crret)ffen. 


47 

I)aI6en,  ganö  ünbefant  gewesen;  ®ot  fet)  lob  onb  bancf 
gejagt,  bae  er  nn§  burc^  feijn  gnab,  t)f)re  teufeüicf)e  fruc^t 
bat  lernen  fcnnen:  2(f[el]n  gott  burcb  )tm  gottlid)»  Wort, 
önb  burrf)  fein  gotüdie  gnebige*  rcarbafftig  ^ufogen,  ttjurbet 
ön^  belffen,  5?ttt  burcf)  onBcrn  ncrbienft,  fonber  et)nnigf 
mib  allein,  baniit  fein  gottücf)  barmber^igfetit,  bie  getnalt 
önb  ere  fernes  gottürf)enn  roortec^  offenbar  iperbe;  {5i)nnigf 
burrf)  bog-  gotürf)  loort,  mufe  bie  9lnnticf)riftu!5  uerfurung 
(bie  bcr  teufet  imber  nns  atl  gefet)et  ^ati  au^getilget  werben, 
®ot  geb  fein  genab  hai  fofiicf)^  gefc^ebc,  burcb  et)nnen 
croangetifcbcn  tugentlicfien  luege,  Xarburcb  loir  atle  ünßere 
funbe  onb  t)^rung,  fefbft  befennen  t^nb  bauon  abftcen  mögen, 
alleg  burd)  (I^rifttic^  onnb  etoangelifc^  lere,  ünnb  onber^ 
tt)et)fung,  barburd)  in  nn^  uiarf)ffen  möge  bie  roart)afftig 
gotli^  bruberlic^e  (iebe,  fon  miftic^er  gar  mei)t  onb  fern 
fet)nbt  bie  falfdicn  Inirtten,  bie  falf^en  9(pofte(n,  onb  bie 
oormumbten  luolfe  in  iiren  9JhimmenbeuBern :  Bo  fie  fic^ 
fclbft  probieren  moffen,  werben  fie  finben,  bae  rerf)t  mar» 
t)afftig  d^riftlic^  ^e^c^en,  ber  raaren  liebe,  gang  nitt  bet) 
Dnnb  onber  t)f)ncn  fet)n,  bann  betten  fie  d^riftum  lieb 
get)abt,  fie  mürben  On§  nit  bo  Joet)t  oon  C£t)rifto  abgefueret 
tjoben,  off  bie  menfc^enn  gefeß,  bie  gant3  ferr  oonn  bem 
meg  ö^brifti  fei)nbt;  bcr  Ijcr  beticugt  üiv:-  ha-:-,  meUidicr 
auB  (i^rifto  ift,  ber  ^oret  feljnc  ftt)mmc,  onb  oolget  bcr» 
felbigen,')  ^^(ber  bie  motfe  in  benn  fcfjof^  cicobcrn,  met)fen 
off  menfrfien  lere  onb  meg,  bie  gani3  mct)t  t)i)nmegf  letjten 
oonn  bem  [c2*]  maren  emangetifcben  mege.^) 
^  S^arumb  lieben  bruber  Onnb  frf)meftern,  bie  ba  annemen 
mollenn  bie  ci}nnigf  3|  bt)mmclifd}e  brubcrfdiafft  onBerig  berrn 
onnb  feiig  macf)er§  3cfu  (ibrifti,  SBoflent  nit  erfdireden, 
bifeer  gnabenrct)d)en  miBbcüigfcit  ■*)  ober  t3Uici)foe(tigfeot,  feo 
fic^  ert)aben  bßt,  onBer§  d^riftlic^en  glaubenö  balbcn,  2öir 
motten  tjcrfur  fudienn  bie  red)tcn  l)auptbricffc,  bie  m\v  aufe 
bem  t)^mmet  gefenbet  fet)nb,  oerfic^ert  onb  bcftetiget  burd^ 
ben  munbt  ber  mart)et)t  tibriftum  3^1""^  iöcrfigelt  burc^ 
tah  blut  Onb  fterben  beffelbigen  onfäcr'ö  ^ern  onnb  gotte§; 

0  Joh.  10,27.        ^)  1  möge.        ^)  3  ainigfait.        *)  Mit 
2  (mtfebeüigtaitj,  1  mt^t)et)Iigfeit. 


48 

feo  tt)ir  tntä)  bie  gnab  gotte§,  ^oUiö)  brieff  |u  ber  l^onb 
ncmen  lucrben,  feo  beborffcn  luir  fct)n  |iiiet)ffel  ^aben,  mir 
finben  barinn,  alles  iras  uns  nu|  önb  not  i)t,  bamitt  roir 
ber  1)  ()i)mmenif(^en,  cQnnigcn  eipigeu  brubcrfd)afft,  nit  öer* 
feien  werben,  feonbcr  berfclbtgen  on  allen  |iüet)fc(  öerfic^ert 
nnnb  gciüife  fein. 

11  S^nfeer  glaiub  ünb  ücrfidierung  ift  t}§  bem  eroangelio 
Hon  einem  t)gli(i)en  begcrenben  leßer  ober  |u^orer  ganft 
Iei)rf)t  |uuerftel)en  onb  nuuernemen;  bie  3nmme  önb  er= 
fullung  önfcres  dliriftüc^en  glambene,  aller  gebott  önfer« 
f)ern,  ünnb  barburc^  roir  genßlirf)  front  onnb  fcüg  werben, 
ba§  ift  ba-?  mir  gott  lieb  t}abenn  follenn,  an\i  ganger  crafft 
bes  gemuete^,  be»  kt)b§,  önnb  ber  feien,  unb  ben  nel)ften 
glet)c^  onn^  fc^bft,  bar  t)n  ftct  bie  gant3  Snmma  eroangelifcfier 
lere  onb  gebot ;  2)  8oIIi(^e  dbriftlidic  onb  bruberlirf)e  liebe, 
mögen  tuir  aber  nit  oolfommcnlic^  I)abcn,  auf?  on|er  crafft, 
allein  burrf)  bie  gnab  onnb  oerfunbung  be^  morts  gotte^, 
mögen  mir  foIIic|Ä  erlangen,  burd)  etinen  öeften  glamben 
önb  bertramen  in  d^riftum,  onb  bebarff  feiinfe  ^roe^fel«, 
€in  t)glicl)er  ber  got  mit  oeftem  oertramen  onb  glamben 
barumb  anruefft,  onnb  in  fi)nbtlidicr  forcfit  bittet,  ber 
^l}mmelifd)  oater  lourbet  e^  t)Iim  geben  onb  nit  oerfagen, 
^ie  onö  beffel^  [c  2''j  big  in  bem  ^el)Iigcn  Gmangelio,  burcfi 
ben  ioarI)afftigen  gott  feo  gant3  clarc  an  oielen  enben  oer- 
I)et)ffen  ift,=')  befbalb  on^  ber  beiilig  ^^auluö  t)cfftig  marnet,-») 
bo^  mir  nitt  glamben  foKcnn  onn^  nott  fciin,  bal  mir  bie 
I)et)Iigcnn  onnb  enngel  anrueffen,  onnb  bitten  follen,  on^ 
|u  ber  feligfetit  ^u  ficlffen,  ban  ber  aUmccfitig  gott,  bat 
on§  bar  |  umb  feo  oielfaltig  erborung  onb  gnab  ^ugefagt, 
barburrf)  mir  gemiffer  boffnung  mögen  fctm,  ba»  one  got 
erhöret,  ^0  mir  mit  oeftem  oertramen,  mit  fiinbtlicber  forest 
bitten;  5^nb  ob  et)ner  bie  atlergroffeften  fdianbtiicbften  boß- 
f)et)ten  onb  funbe,  oon  ber  melt  getban  bet,  S50  berfelbig 
rem  onb  Iet)b  ober  feine  funb  bat,  onnb  mit  oeftem  oer- 
tramen, lui  got  alv  IUI  feimem  oater  mit  mar^afftigen 
gutem   ^er^km   bittet,   berfelbig   barff   fei)ne^   t''mei)fclÄ,   er 


1)  2  ben.        2)  Matth.  22,  37  f.       ^)  2  )o  ganfe  an  oiel 
orten  gant5  clarc  an  oiclcn  cnben  ocrbaifcben,  ift.        0  Ool.  2,  IS. 


49 

"iüurbct  Don  got  geiioret  nnb  geiüert,  ferner  bit,  mit  ber- 
maffen,  ha^  w  got  baffelbig  ha^  er  bittet  ober  etin  beffersi 
^ibt,  nad)  jetner  feelen  i)ct\k;  m  g(et)cf)  irie  einn  wetifeer 
tremer  gültiger  nattcr  fetinem  ')  ft)nb  nit  gifft  gibt,  fo  ha5 
!l^nb  barumb  bitten  lüurbe,  fonber  er  gibt  tjmc  baiS  er 
ft)ct)B  t)m  nu^  nnb  not  ift,  onnb  bei)  met^Ien  ^o  e»  not  ift 
ein  gnte  rutten;  ®ott  mü  Don  on»  baben,  bas  wir  time 
bertramen  follen,  |u  glet)cf)  mie  einn  fune  bcr  -)  oerftenbig 
ift,  nnb  iüet)§  ha§  er  et)nen  uiet)fen  trennen  natter  ^at, 
berfclbig  föne,  ift  in  glet)cf)cnt  fribcn  in  aßen  bingen  fct)ne§ 
öQttere,  gletxf)  als  i-ooll  in  ber  ftraffe  als  in  ber  miltigfct)t 
aber  guctigf eilt  •5 1  bes  Dattcrs,  bann  ber  fune  glambt  ha§ 
fet)n  natter  wct)^,^)  tmb  feinem  ti)nb  getrero  ift,  tmb  ha§ 
er  fernes  @rbtet)I§  gemife  ift,  befet)alben  bulbet  ber  oerftenbig 
föne  alle'')  ftraf  bie  er  öermurcft  gebultigflic^ ;  SBammb 
fotlen  mir  bann  tinfeerm  ^t)mmeflifcf)en  üater,  onb  feper 
bnmanbelbaren  marbet)t  nit  tramen,  meflidier  bns  fret) 
t)crt)et)ffet,*^)  mir  fotlen  ünfeere  funb  onb  boß^e^t  reebnen, 
|o  mit  er  berfelbigen  nergeffen  nnb  nit  mebr  gegen  onns 
gebencfenn;  [c3*]  ^ocb  mueffen  mir  adit  ba&cn,  ha^  mir 
ünfeenu  bruber  aucb  ner|ct)^en,  mic  mir  in  beni  natter 
önfeer  bittenn;  9Jiemant5  barff  ficf)  feiiner  groffcn  funben 
fiaiben  forcbtcn  nor  bem  l)t)mmcflifcben  oatter,  feo  ferr  er 
bie  gnab  mag  baben,  ha^  er  mit  ncften')  öcrtramen  ^u 
gott  ümb  iier|et)bung  bitten  mag ;  ha§  ^)  t)aben  mir  ein 
claren  grunb  auß  bem  emongelio  Suce  bon  bem  üerlornen 
fone,'M  onb  fonft  on  öicien  orten;  gott  t)at  fe^n  gefallen 
bar  tinn,  bas  mir  mattfaftcn  fucf)cn  onb  bie  beifügen  an=- 
nieffcn  unßer  funb  falben,  ßonber  mir  fotlenn  onuer^ogenlicf) 
glet)ct)  bem  ncrlornen  fune  &u  gott  bem  '")  necf)ftcn  tretten, 
bnb  bcmfclbigen  onfeere")  funb  befenncn,  mir  foHenn  bar 
l)nn  fetinen  oer|ugt  ober  feumnuf,  macben,  mir  follen  onng 
erftlicf)  mit  gott  ocrfunen,  ünnb  barnacb  guttc  mcrcf  murcfen 
gegen  gott  onnb  bem  net)iftenn  burcf)  bie  liebe. 

1)  1  fet)nen,  2 . 3  feinem.  ■■')  Fehlt  in  3.  ^)  aber  guetig= 
feilt  fehlt  in  2.  *)  =  mei)fe.  ^)  2  bie.  «)  Geht  wohl 
auf  Hesek.  18,21  f.  ')  3  oeftem.  ")  bc^V  '■')  15,11  ff. 
1")  bem  3:1  ben.  ")  1  befelbigen  Dußcrm,  2.3  bcmfclbigen 
tinierc. 

Cronberg.  4 


50 

^  ^arumb  laffcnt  Dns  on  off  ^oren  feu  gott  onBernt 
OQtter  mit  foüicfiem  öertraraen  rueffcn  onb  bitten,  imb  ba 
mit  lüir  ,5U  bem  forberftcn  ben  glaroben  ünb  Dcrtraroen  in 
(St)riftum  mögen  erlangen,  %o  foUen  wir  fleiß  onnb  ernft 
t)aben,  barmtt  mir  teglicf)  gefpet)fet  merben  mit  bem  f)i)mcl 
brott  bem  lautern  mort  gotte^,  ber  clarcn  @mangeüfcf)en 
lere,  in  bem  fclbigcn  bomclbrot,  onne  burct)  ben  ahnec^tigcn 
t)er^e£)lier  (Xt)riftum,  etinnigf  bie  fcligfet)t  oerfprocfien  mh 
oerficf)ert  ift:  baö  t)et)Iig  (jmangelium  onb  bie  emangclifd) 
lere,  burc^  bie  (le^Iigen  2(pofte(n  ofegefprorfien,')  önberroetißct 
One  BD  clare,  ade*  ha§'  t3U  C£t)rift(icf)er  bruberüc^er  liebe 
bienet,  raie  ficb  ein  tiglicbcr  in  fconcm  ftanb  oHentbatben 
batten  foff,  barauß  gnugiam  onb  gruntlicb  t3uuerfteben,  mo 
mir  follicbe  mitt  flcoB  boren  onb  marnemen  mürben,  2lMr 
merben  bar  burrf)  erlangen  feügfcot  off  erben,  onnb  narf^ 
on^erm  tobt  in  bem  ^t)meflifc|en  ret)c^  eioigflid^. 
II  SSoUent  boren  onb  morncmen,  ben  aller  ficberften  [c  3"^] 
meg  ^u  ber  fcligfeot  onb  bem  rcoct)  gotte^^,  ha^  ift  bae 
et)nnigf,  borfjft  onb  ba^'  gcmiffeft  gutmcrcf,  bav  mir  off 
erben  tbun  mögen,  ba^  mir  gott  oertraiocn  onb  glambcn,. 
nacf)  ben  mortten  onßcr^  bcrn  3cfu  Gbrifti,  onb  in  bem 
et)nnigen  ftucf  ober  merct  ^at  onn§  ßbriftue  attc  felirfeot 
üeifproc^en,  onb  ein  Qglicfier  menfd)  ber  fo((i(f)§  ftucf,  burrf) 
bie  gnab  gotte»  begriffenn  murbet,  ber  ift  marbafftig  ein 
ft)nb  onnb  miterb  gotte»,  onb  burrf)  bie  gnab  gottee  front 
gemarfjt.  Soflic^en  oertrawen  ober  glambcn,  mag  aber 
niemant»  l)aben,  bann  eimnigf  burrfi  bie  lautern  claren: 
mort  Gbrifti,'-)  in  bem  beoligenn  Smangclio,  bann  nicnmnts 
mag  benen  morten  glambcn,  bie  er  nit  boret. 
%  2^arumb  ^)  laffet  on»  ben  bt)mmelifrf)en  gncbigen  oatter 
anrueffen,  ba§  er  on§  gnab  geben  mol,  ba§  mir  bav  mort 
ber  feligfcDt,  frurf)tborlirf)en  mögen  boren  onb  oerncmcn; 
©egen  follicbcm  mollent  boren  onb  oerncmcn,  bie  groffcft 
onb  grcmlirf)ift  funbe  off  erben,  onnb  bie  groffcft  frf)marf)et)t, 
fo  mir  gott  bem  almerf)tigen  tbun  mögen,  ba-?  ift,  gott  nit 
ocrtramen  ober  glaioben,  Oon  fci^ncm  mcg  onb  morten  onö 

^)  1  üfegeproc^en.        *)  Gemeint  ist :  dadurch,  dass  er  die 
Worte  Christi  (fleissig)  hört.        ^)  Kein  Abs.  in  2. 


51 

abfueren  laffen,  onb  an  fottic^er  graiüfamen  funben,  fetinbt 
alle  bie  frfiulbig  bie  hav  Sroangelium  (bar  t)nn  bie  öcr* 
t)et)fjung  gottes  begriffen)  oerac^ten  ober  nit  mit  fIet)B  ^orcn ; 
biciret)!  aber  onfeer  feltgfet)t  aüctju  imnb  et)nnigf  in  bem 
njortt  gottesi  ftet,  ha§>  ift  in  G^rifto  ielbft,  ber  ha  ift  ba§ 
lebenbig  brot,  baS  oon  bcm  ^timmeff  ^erab  geftigen  ift, 
mt  er  haä  felbft  bezeugt,')  Sjo  i)ab-)  id)  betrad)t  not 
önnb  nu6  fct)n,  ba§  mir  öermanet  locrbenn,  trns  |u  bent 
f eibigen  |uric^ten  onb  ben  geiuiffen  Iet)cf)ten  onb  aEer 
iiebli(i)iften  eraangeüjc^en  raeg,  nnfeerg  f)crren  önnb  gotte* 
für  Dn§  |u  nemen,  önnb  barauff  gubletjben,  önnb  motten 
barneben,  benn  menfc^enn  3)  fd)jperen  onnb  barten  toeg,  für 
ficf)  jclbft,  in  feinem  [c  4*^]  mcrb  blet)ben  (äffen,  onb  gan| 
fet)n  Dcrtrauen  off  bie  menfcf)cn  lueg  feöcn ;  2Bir  motten  off 
Sbriftum  onb  off")  feinen  mortcn  b(ei)ben,  feo  raanbern 
mir  ficf)er  onb  gemife  bie  nedift  onb  atter  ficberft  ftraffen 
gen  f)t)mmctt,  bargu  on§  ßiben  muß  onfeer  oatter  ber  in 
bem^)  f)t)mmel  ift,  bemfelbigen  mir  beff^alb  oertromen 
motten,  bas  belff  uns  ber  guetig  C£t)riftu?  2Imen. 


C.    An  die  Bettelordeii  (25.  Januar  1522.) 
'an  bie  ^Bettel  orbcn.') 

£3eben  bruber,  ^sd)  ^^artmubt  oonn  dronbergf.  ®nt- 
beut  eucf)  ben  S3etteIorben  mein  frunt(icf)en  bienft,  mitt 
ber^ücber  munfcf)ung  ber  gnaben  gottes,  onnb  fueg 
euc^  ßunernemen,  bas  bie  emangctifcb  marf)ei)t,  onb  bie'^^) 
©briftlicf)  bruberlicb  liebe  fo  barauß  fleuffet,  mirf)  l3minget, 
befef)oIb3)  icf)  nit  ünber  lafeu  mogen,^)  eudi  ein  brubcrürf) 
ermanung  ^utf)un,  ^Betreffen  bie  tauttere  reljnc  emongclifc^en 
lere,  bie   bet)   bi^en   onfeern   Petiten   burct)  bie  atter  ^oci^ft 

i)Joh.  6,  51.       ••ä)  Fehlt  in  3.       3)  md^^f^e^^^  cri,ac^ten  ? 
♦)  Fehlt  in  3.        '=)  2  imm. 

*)  In  1  zwischen  B  und  C  e.  Zeile  Darchschuss.      ")  Fehlt 
in  d.  Witt.  Ausgabe.       ^)  Witt.  i:er{)alben.        *)  Witt.  mag. 

4* 


52 

guetidc^t  gotteS  mit  einem  claren  t)t)mmellifrf)en  liei^t  ^u 
t)n§  önJüirbigen  armen  menfrfien  fd)et)net ;  foüic^er  i)  emon* 
gcUfrf)cr  lere,  ioflcnn  wix  ön^  atfament  bitlic^  uon  t)cr^en 
onb  tif  ba§  t)Ocf)ft  erframen,  önb^i  bem  altmeditigen  gott 
bemuttil)!Iic^  band  fagcn,  imb  bieße  önBerc  arierborfn'tc 
gnab  mit  freubcn  annemen;  2Öir  joften^)  gott  bem  aU 
merf)tigen  bcftermer  bancfbar  iei)n,  aud)-*)  ön§  bcfter  me^r 
bemntigen,  bieluet^t  ^)  mir  auf jcn  haS'  mir  foHic^e  gnab  nitt 
üerbienct  ^abcnn,  'ßonber  mir^)  muffen  m^')  befennen, 
ha§>  mir  burd) »)  oerod)tung  ber  Iet)C^ten  burben  St)rifti,  ünb 
burc^  annemung  ber  menfd)en  crboditen  burben  ünnb  meg,**) 
bie  mir  ön^erm  fopff  nad)  crbad)t  tjoben  [c4'']  teumiber 
mmb  Ijuentgegcn  '")  ber  rct)nen  lauttcrn  emangclifd)en  lere, 
befetialben  ^'j  mir  be§  ^eltifd)cn  ünb  emigen  tob^  mirbig, 
tmb  mit  mi^crni"-)  funben  berbienet,  ba§  imö  gott  in  onßer 
gremlic^en  öl)nfternufe  bittid)  fterben  f)et  laffen;  barumb '=*) 
lieben  bruber  laffent  ünn^  t3ut)er|ienn  öaffenn,  bie  onauf'- 
fpred)Iidi  gnabe,  bie  im^  ber  guetigt  barmber^ig  got  on 
attenn  imkern  '•*)  oorbienft,  bei)  bt)fcn  imfeern  ^enttcn 
ber  gnoben  geben  I)att;  imi  murbct  in  bt)J3er  bei)lfamen 
lere,  lauter  mtnb  rel)n  gc^eligt,'^)  ber  mar  baff  tig  mcg, 
bie  I}i)mmclifd)e  aiarl)el)t,  unb  ha^  bber  Ieud)tenb  fdion 
I)i)mmelif(^  liec^t,  tmb  bay  t)t)mmelifd)  lebenbig  brott 
ei^i'iftuÄ  3efu§. 

H  Sieben  bruber,  bie  lere  f^o  ®Dctor  2utt)er  leret,'«)  ift 
nit  feine  lere,  feonber  follidie  lere'')  ift  gefloffen  auß  bem 
brunnen(5t)riftD^sefu,  mellidicr  menfd)  btißer  bi}mmellifd)en  ^^) 
lere  uolget,  ber  imigt  nit  2)octor  l'utbern,  fonber  dbrifto, 
2Bir  glamben  boetor  :^utl)crn  nitt  nerncr  imnb  meiitter, 
bcn   ^0   Hill  mir  in  bem  '*■')  {)et)Iigen  ©mangelio  gcgrunbct 


1)  Abs.  in  Witt.        ^)  Witt.  auc^.       ")  Witt.  3u  bem 

foffen  mir  auc^.  *)  Witt.  Stern.  ^)  Witt.  mcil.  «)  3 
mir,  das  Wort  fehlt  in  Witt.  '')  Fehlt  in  Witt.  •'')  burcö 
Witt.:  1.  -2.  3  bie.  '•')  Witt,  ber  fc^mcrcn,  initrcglidicn  '^iicnfcöcn 
Stürben  imD  megcn.  '")  Witt,  entgegen.  ")  Witt.  "Jerbalben; 
der  dass  ==  Satz  geht  an  dieser  Stelle  in  einen  Hauptsatz  über. 
^0  3  tmfer.  ^^)  Abs.  in  Witt.  '*)  Witt,  aüe  linier.  ■^)  Witt, 
angescigt.  '^)  Witt,  prebtget.  '")  foUicbc  lere  tehlt  in  Witt. 
'»)  3  biminieUfcler.  '»)  Witt.  im. 


53 

finbcn;  5)ie  tietiligen  öetter  •)  bie-)  tinberraetifeen  önn§, 
ha^  lüir  berjelbigen  •^)  t)re  ^)  lere,  auc^  nitt  roet)ter  glatüben 
obcr^)  annemen  follen,  bann  feo  Lnn*^)  in  bcm')  f}et)Igen 
eiDangelio  gegrunbet^)  ift;  2ötr^)  muffen  ünn§  "*)  befennen, 
ba§  nur  all  fament  n)et)t  t»on  ber  fauttern  "i  ewangetifc^enn 
ttiar^e^t  gebretten,  burd^  bie  '2)  öeracf)tung  ber  tct)d)tenn 
burben  ©t)rifti,  erMt)nbet '3)  in  Dnfeerm  guetbuncfen,''*)  beB= 
l^alb  '^)  got  ber  almec^tig  rt)ie  billid)  onfer  aller  funben-» 
l^olb  öerfienngt,  ba§  ong  ber  teuffei  bur(f)  fepen  teufetlifi^en 
get)ft  befeffen  t)att,  befetialben  i6)  njir  au  fament  aU  bie 
blimben  get)rrct  t)aben;  2Bir  foHcn  aurf)  nitt  netibig  ober 
bcffig  of  eurf)  fein,  emerer  bli^nt^etit  falben,  önnb  baö  tir 
önn«  neben  bem  marcn  lautern  en)angelifcf)en  meg  gefurct 
l^abt,  bann  roir  f)abenn  fotticfie  biQnbe  Iei)ter  '')  mitt  önfern 
fc^meren  funben  önnb  biK  erger§  öerbienet;  3r'^)  [b  !■''] 
fottent  aber  aud)  nitt  üngebufbig  barumb  feinn,  ha§'  mir 
ben  teufelicfien 'öj  meg  oerlaffen,  tmnb  uolgcn  bcm  maren 
ftracfen-^)  emangelifc^enn  mege,  raelitfien  önn§  ber  guetig-') 
barmfiergig  gott  auß  feonberlid^er  bnuerbienter  gnaben, 
burrf)  bie  überdiriftUc^  22)  lere,^^)  fo  gan|  clor  ^ct)gt:  mir 
merben  burc^  t)ilff  önb  burd)  bie  gnab  gotteö  nadi  ber  '^) 
lere  fanct  ^]>aulu§25)  fet^n  Greatur,  ob  e§  gletid^-^)  ein 
enget  ober  ^et)Iig  öon^")  t)t)mme(I  mere,  önn§  öon  ber 
lautern  emangelifdien  lere  abret)ffen  taffen,  SlUr^^i  motten 
furterÄ,  §0  öitt  ben  ßbriftlic^en  glamben  betrifft,  mit  grunbt 
ber  t)ct)Iigenn  gefctirifft 2«j  onter  |  mei)^ct  merben;  ß^riftu^ 


^)  Zum  Beispiel  Augustinus  (vgl.  Dist.  IX  Ego).  ^)  Fehlt  in 
Witt.  •')  Witt,  berfelben.  *)  3  jrer,  auch  in  Witt,  der  Dativ ; 
vermutlich  aber  schrieb  Cronberg  den  Accusativ,  vergl.  die 
folgende  Anm.  ^)  Witt,  schiebt  ein  ftc.  ^)  fic  in  Witt, 
hinzugesetzt.  ''  Witt.  im.  ^)  Mit  Witt,  für  evqrunbet. 
»)  Abs.  in  Witt.  '")  Fehlt  in  Witt.  »')  1  lattcrn.  ''')  Fehlt 
in  Witt.  ")  Witt,  crblenbet.  ")  2  gebuiufcn.  's)  Witt. 
S)crbalbcn.  '«)  Witt,  ba^cr.  i")  Witt.  $8ltnbcnlcttcr  (Jen. 
»linbcleitcr).  '*")  Abs.  in  Witt.  '»)  2  . 3.  Witt.-ifd)en. 

^o)  2  flarden.  ^i)  witt.  emige.  '^'')  Witt.  ^briftHcbe,  d.  Jen. 
(übercbrifllic^e)  hier  umändernd.  23^  ]^ja.n  vermisst  2utber§. 
'■**)  1  bc  (sie).  ^^)  Witt,  burcb  @otte§  gnab  ünb  bulffe,  nad) 
(©.  $Pauli  lere ;  das  Citat  Gal.  1 ,  8.  '-«s)  Witt.  aucb.  ")  Witt.  Dom. 
2«)  Witt.  ajSnb.        •^»)  Witt.  @cf)rifft. 


M 

ift  bcr  red)t  i)  öelfen,  barauff  totr  batüf)en  tüoEen ;  2Bie  -) 
lüir  aber  6tfef)cr  Grifteim  geiueft,  be5  mögen  wir  ein  geroiffe 
prob  ncmcn  an  ben  ^)  |ei)rf)en  d^riftltt^cr  liebe,  wie  gar 
fcrr  foEirfi^  (iriftliii)^  ^ctjcften  in  fetinnem  ftanb  ber  melt 
gctücft,'»)  bnb  ein  t)gli(^er  off  feinen  etigen  nu|i  önnb  geti| 
getrad)t,  barburcf)  ift  erfaltct  in  m^  allen,  bie  raar  (If)riftü4 
bruberlid)  liebe.  5^arumb  |o  tttill  irf)  eu(^  bruberücfier 
loetiße  emtanen,  bas  t)br  mit  onn§  annembt  bie  mar^etjt, 
onb  erfrenjct  cucf)  bi^e§  onßer»  gemcnnen  ^t)mmellifcf)en 
licd^tcä  tm  bifeer^)  on^crn  gemet)ner  cnjiger  feligfet)t  Bo 
öberflar  Ieu(i)tenbe. 

H  SBoflent*')  bon  eucf)  außtreoben  ober  einen  |iaum  an 
Icgcnn  emern  clofter  brnbern,  bie  on  allen  grunbt  ber 
[ict)ligen  gottIirf)enn  ■)  (Siuangelifdienn  gefc^rifft,^)  bie  ober- 
criftlicf)  (erc  I)octor  9)?artin  l^utf)ery  onberftet)cn  bnber 
^utrucfen,  luellidie  fnnber  allen  grunbt  ber  ötDangclifrfien 
gefcf)rifft  9)  fagcn,  bie  lere  Xoctor  £uttt)cr§  fet)  fe|erifc^ 
ünnb  loibber  gott,  5ie  fprecftenn  and)  fo(d)e  lere  fet)  off- 
rnrifc^  onber  bent  gemeinen  üolcf;  2)ieiüet)I  aber  fet)ner 
tinber  aHen  gelerten  mitt  cinnidiem  recfitcnn  grunb  be» 
^octor  2ut{)er§  lere  mibericget  ^at,  \)a  aud)  alle  t)ot)en 
fd^ulen,  fjo  miber  linen  gefdört)=[b  1'']  ben,'"»  feijnnen  G^rift- 
liefen  grunbc  gegen  onnb  un)ber  t)ne  babcn  mögen,  barburd)  bie 
iüart)et}t  onb  bie  frafft  be^  ün&erftor(irf)en  "i  gottc^  morttes, 
burd)  unn^^  alle  befte  mcre  ertant  unirbet,  Onb  barburd) 
crefftigHd)  in  lin§  murmelt,  i)e  (enger  t)c  mcrer:  nur  inerben 
crefftigtlid)  in  onn*  üaffen  bie  lebenbigen  bct)Ifamenn  Joortt 
G^rifti,  mir  merben  on^^  burc^  mcnfdicn  lere  onb  gefc^ '-) 
nitt  ta  oonn  fucren  laffcn,  mir  merben  in  gebeditnufe 
bet)altcn,  ha^  ein  i)glid)er  ^imeiigf  ber  nit  frud)t  bringt  in 
(5:^rifto,  ber  '^)  murbet  abgefdntitten  onnb  in  hai  fernere 
gemorffen  merben.'^) 

')  3  gcrcd)t.  -')  Abs.  in  Witt.  3)  ^^j^y  *)  Witt. 
flcmcicn  ift;  eine  kühne  Zusammenziehuug  ans:  wie  gar  fern 
solches  ehr.  Zeichen  uns  gewesen  ist.  ja  so  fern,  wie  es  etc. 
^)  Eingesetzt  nach  Witt,  ^bicfcr).  ^)  Kein  Abs.  in  2.  •)  Fehlt 
in  Witt.  ^)  Witt.  Sdirifft.  '')  bie  übercriftlid)  — gcfcftrifft 
fehlt  in  Witt.  i")  Köln.  Löwen  u.  Paris.  »')  2  ini^erftDr= 
lidjftenn.     --^  Witt,  gefege.'  ^^)  Fehlt  in  Witt.     '*)  Joh.  15.  2  .  6. 


55 

H  "^arumb  f^o ')  öermann  irf)  eucfi  aufe  (X^riftürficr 
bruberüc^er  trciue  ünb  liebe,  ba§  t)r  biße  OnnBerc-)  aüer* 
l)0(^ftc  gnab  fampt  imnö  nit  üeracfitenn  woHent,  barmit 
tnd)  onnb  ünn»  nit  furgelüorffenn  luerbe  luie  dapbarnaum 
tjnnb  ijrer  gkticficn,^)  bcnfelbigen '')  bie  f)oI)e  gnab  gotte^ 
€rfd)t)nen,  Dnnb  fie  )iä)  bcrfelbigcn  alßo  boBiuittigflid)  ^) 
■önb  übc(  gcbraud)t  f)abcn,  bannitt  lüir  nit  in  bcr  unfertigen 
fd)ar  gel3e(et  luerben  bie  fid)  raerben  ärgeren  an^)  dbrifto. 
il  S"^  &it^  ^"^  Perman  tudj  f)iemit,  ba»  t)r  bi'gc  met)ne 
fct)rifft  nitt  nerad)ten  irottent,  öon  beg  luegen,  ba^  foIticJie 
Dcrmannng  üon  mir,  aU  öon  ctinem  id)Ied)ten  Iet}t)cn 
^ejct)e^en,  bann  bie  dbrifttid)  luarbe^t  fol  öon  ben  G^riften 
i»ie  fic^  be§  tauf^  oeriefien,')  nitt  oeracftt  merben,  ob  fc^on 
follicb^  bnrrf)  bie  atlergcrtjnngftc  Greatur  gejagt  ünnb  auB^- 
gefprocben  niurbet,^)  bamitt  nit  ^u  önn§  gcfagt  irerb,  ba§ 
njir  ticrfcfimacbt  l)aben  bie  gueten  Üiüte,  non  luegen,  ba§ 
Ijiefelbigen  ••)  ün^  burc^  bie  ger^nnge  i^)  per)oncn  öonn  gott 
geben  fet)nbt;  ber")  alniecbtig  gott  t)at  fcipi  t)l)mmellifc^c 
lüet)Bf)eit  üorborgen  nor  ben  iDclif^en  önnb  öor  ben  ^'^)  »üißigen, 
tinnb  t}ot  fofIicb§''M  geoffenbaret '^i  ben  clelinen,  barumb 
<iucb  ber  armcft  feiut)irtt  Bo  er  '■^)  bie  gottlicf)  niart)et)t 
auBfprc*[b  2'']d)en'^)  tourbe,  oon  ünS  angenommen  merben 
■foll,  SBorumb  foUen'')  mir  bann  bie  gottlirf)  ün^mciifelirf) 
loarbetjt  nitt  annemen,  bie  onn§  burd)  ^octor  2utl)ern 
geoffenbaret,  melticber  ber  t)et)ligcn  gefcbrifft  i"')  ool  ift 
önnb  nit  meljtter  begert  oon  ferner  lere  anlmnemen,  bann 
■^0  oill  in  ber  gott(id)cn  marenn  fdirifft  gcgrunbet  onnb 
'büxd)  ben  munbt  ber  marbeljt  C£t)riftum  ^cfum  beftetiget 
ift;  SBir'ö)  moltcnn  nit-")  ben  alten  frf)rifft  gelartcn  g(et)f=> 
jenern   onb  fd)rifftioei)ffen  nad)fo(gen,   bie  mv  C£briftn§  in 

')  Fehlt  in  2.  •^)  Fehlt  in  Witt.  »)  Matth.  11.21  —23. 
*)  3  fdbigcu.  '")  Witt,  bcrfclben  b6§lirf).  «)  an  Witt:  1—8  in. 
')  Witt,  bcr  Jauffc  ücrjalicn.  **)  Witt,  irürbe.  »)  Witt, 
biefelben.  i")  2 . 8  cieriniien,  Witt,  burcb  acvinge.  ^^)  Abs. 
in  Witt;  das  Citat  Luc.  10,21.  '■'-)  yor  ben  fehlt  in  3  u. 
Witt.  ")  Witt.  fie.  »)  2  offenbaret.  ''')  Fehlt  in  Witt. 
^^)  1  aufeprec^en  (Jen.  aufprecl)en,  Witt.  anfpred)en).  '')  Witt. 
jolten.  '**)  2  u.  Witt,  fcbrifft  (3ct)rifft\  i»)  Witt,  schiebt 
davor  Siunma  ein.  '^"i  Witt,  setzt  die  Negation  [nic^t]  vor 
nadjfolgen. 


56 

bcm  1)  f)et)Itgcn  (Sjoangelio  ctcrlidf)  abmalet,  ttjcltic^e  S^rifto  2) 
ünnb  ber  iüar^et)t  gün|;  ^uiDtbcr  jct)nbt. 
I1  S^riftuö  betroroct  ^^erufatem  fpred^enbe^)  3i)eruialent 
3f)eru)alem  bu  erfdEiIec^ft  ^  1  bie  &)  roet)fi agen,  bu  öer[tet)neft  ^} 
bie,  iDcIüc^e  gu  bir  jel^nb  gefant,')  lüie  offt  ^ah  icb  rcollen 
fomeln  beine  fune,  aU  bie  ^enne  jamlet  t)f)rc  fiunlin. 
Onber  t)t)re  flugel,  aber  bu  iDoIteft  ber  gnaben  nit  ic.^) 
2Bie  bill  manigfaltigcr  clarer  Warnungen  f)aben  rair  in 
ber  f)et)ügen  waren  ©luangelifdien  gefdiriift,^)  ber  grerulidien 
eroig  roerenbeu'")  ftraffe,  aller  beren,  bie  ß^riftum  onb 
ba§  lauter  eroangelium  nitt  annemen ;  luarlic^  ber  Derbe^ffer 
Sbriftu§  lüurbet  Dne  gero^fe  jctin  aller  fet)ner  oert)et)fiungen,. 
ber  belonungen  önb  ber  ftraffe,' •)  bau  wietüol  Sbriftu^ 
für  t)n^  gcftorben  ift,  |o  ift  er  boc^  loiber  öon  bem'-) 
tob  üfferftanben ,  ünnb '=^)  fet)nen  almecfttigen  geroalt  tmb 
ba»  orte^II  dber  im^  alleei  fet)n§  gefallend  '4)  öorbcbalten, 
(5r  rourbet  fet)nen  öerlaffen  ber  beftigffid^  fein  fertraroen 
in  tine  fe|t,  9äcmant§  ber  roiber  iine  feiinn  rourbet  '^)  Der- 
mag  fic^  bor  fet)nem  geroalt  '**)  entt)alten:  bifee'')  erinbening 
ijah  id)  eurf) "')  au^  Sl)rifttic^er  liebe  alBo  in  ber  fur§  '9) 
önnb  ©umma  nit  roollen  onbertaffen,  ^e§  üertrarocn^,  t)r 
rocrbet  follicb^  !et)ner  anbern  metmung  öerftecn  önb  t)ff== 
nemen,  ba§  I)elff  eud)  önnb  mn^  ber  guetig  St)ri-[b  2''jftu^ 
Slmen,  Saturn^")  fampftag»  conucrfionii^  ^auli  ]  Stnno 
bomtni  :c.  jyij. 

')  Witt,  im;  vgl.  Jlatth.  23.  ^)  Witt.  jm.  ')  Matth. 
23,37.  *  3  crfcblegt.  *)  Witt,  bie,  fo.  «)  Witt,  ftciuigcft. 
')  Witt,  gcfanb  finb.  **)  Fehlt  in  Witt.  »)  Witt,  fc^rifft. 
»")  Witt,    fficrcnbcr.  ")  Witt,   ber   belol)nimg   imb   ftraff. 

")  Witt.  liom.  '^)  Zu  ergänzen  „hat".  '♦)  =  ganz  nach 
seinem  Gefallen.  ")  Witt,  fein  SBort  ift.  '«)  Witt,  feiner 
©cmalt.  "~)  In  Witt.  Abs.;  bifee  nach  Witt.  [I^iefeJ;  1  bifecr, 
auch  hl  2  n.  3  d.  Genit.  "*)  Witt,  and)  (Jen.  eud)].  '»)  Witt. 
al§  in  fur^.  ^*')  Subscr.  in  2:  2:atum  famftag§  1  conuevfioniS 
5>auli.?lnno  bni.  2c.  j'pij.  In  3:  Xatu  ©amb=  |  ftag  (Fonuer=  | 
fioni§  I  ''^aiüi.  5tnuo  |  bomini  M.  D.  XXII.  In  Witt.:  Xalnm 
«Samftag  6onuerfiont§  '4-^auIi,  Anno  Domini  M.  D.  XXII. 


57 
D.    An  Jakob  Köbel  in  Oppenheim,    (6.  März  1522  . 

%n  Jacoben  ^obelJ) 

^^@m  acfibarn  Srbern  onnb  tnel^Benn  ^^coben  Pöbeln 
Jjli  ftatt  frfire^bern  §u  Cppenf)et)m  meinem  ßonbern  guten 
fccunb,  (Jmbeut  id)  feartmubt  -)  öon  Sronbcrgf  met)n 
freuntUcf)en  bienft,  önnb  )<ijid  cud)  titemit  einn  einfeltig 
fcfirifftUrf)  cmangciti'rf)  ermanung,  fo  icft  an  ba§  gemein 
öolcflin  onBer«  i)ern  ^cfu  (5f)rifti  |u  (i:ronnbergf  gettian 
f)ab,  t)n  betrarf)tiing,  ba§  ic^  in  iunbert)el)t  al§  et)n  mit«= 
oberer  gemeltg  flerfün^,^)  narf)  meinem  aKer  beften  oermogen 
fd^ulbig  bt)n,  fotIicf)§  öff  bic  gef)orfeam  gtarobenn  önnb  öer^ 
tranken  önfeer§  oberiiem  Sf)rifti  t3uroet)feen,  in  bißer  atler 
gnabenret)(f)i'ten  |et)t;  5.?nb  mieraol  id)  mid)  befennen,  ba§ 
id^  al§  ein  armer  tmuerftenbiger  menfd),  auB  metmen 
fd^rifften  önnb  öermanungenn,  nit  Bo  t>ic(  fi^urf)t  fctjaffen 
magf,  al5  irf)  auB  gefeiuangf  ber  raarijafftigen  brubcrlic^enn 
liebe  gern  tf)un  molt,  830  i}ab  id)  borf),  iold)^  nit  lüoHen 
önberiaffen,  önangefc^en,  mie  mirfe  oonn  et)nnem  Qben 
gererf)net  murbet;  mir  fotl  benuegcn,  ha§  got  mein  |er^ 
t)nnb  metinung  lüe^B;  feu  bcm  feo  ^loetifeß  ic^  gan§  nit, 
ba§  icf)  barburc^  öiler  mcnfd)cn  öngnab  erlangt,  benen 
id)  mit  allem  |)  met)nem  oermogen  gern  bienen  roofte,  ßu 
t)rem  önnb  önfecr  atter  i)0(f)fter  notburfft  imnb  nu^;  ®ie 
diiriftticf)  bruberlid)  liebe,  bie  lernet^)  önns  forg  tragen 
tior  einnen  iigUcfeen  bruber,  SBarumb  folt  id)  bann  meinet 
bruberg  frandbe^t  t)orfd)iüet)gen,  biemctit  mir  boc^  [b  'd^\ 
etinnen  ^DmmeHifc^cn  almecfttigen  gemiffcn  ar^et  baben  ben 
^ern  (Si)riftiim  Scfum,  ber  feo  mißig  ift  meine  onnb  etinne^ 
^glid^en   frandt)e^t   gefunbt  ünnb  ^e^I  §u  mad^en;  5lttet)n 


^)  In  1  zwischen  C  und  D  eine  Zeile  Durchscliuss. 
')  3  ^artniunbt.  ^)  2  folcfltnS.  Mit  dem  „gemclten  flecfün" 
ist  natürlicli  Cronberg  gemeint.  Auf  einer  falschen  Autfassang 
dieser  Stelle  beruht  offenbar  Ritserts  Behauptung  (10),  Cr. 
hätte  als  Mitoberer  im  Ritterrat  zu  Oppenheim  ein  Schreiben 
an  die  Einwohner  dieser  Stadt  [also  Oppenheims]  gerichtet; 
vielmehr  handelt  es  sich  nur  um  einen  Privatbrief  an  Köbel 
[der  als  Begleitschreiben  zu  einer  Ausfertigung  von  B  ab- 
gefasst  ist].        *)  1  aile.        ^)  3  leret. 


Ö8 

önnb  et)nnigf  ftcf)et  bnfeer  aller  ^et)I  bnb  gefunti)et)t  in 
bem,  ba§  luir  trnfeer  groffe  francEf)etit  befcnncn,  ünnb  barumb 
mögen  mx  wol  jpredien,  C  gutiger  gott,  iinc  lanng  lüollen 
juir  b(t)nbt,  boridit  ünb  öcrftorft  blcl)bcn,  Üi^oüen  luir  nocö 
Dnßcrn  üntrciuen  öatter  ben  tcufel  nit  rccftt  lernen  crfennen, 
tt)ir  ^aben  bocf)  feliner  bclonung,  bic  er  nn^  gibt,  gut 
luiffeng,  fel)n  lone  ift  ba»  eiuig  bellifc^  feiufier :  uiolt  gott 
l)a§  meine  ermanung  in  etlicben  etina»  f)elffen  mod)t,  Sjo 
tüolt  ic^  alle  menfdien  ermanen ' )  t)re  franrfbeijt  mit  mir 
gubefennen,  bem  almedjtigen  9{r|t,  mellid)er  luidig  ünnb 
bercl)t  ift,  tmn^  aufe  allen  banben  bnb  ftricfcn  be»  teufet'» 
hu  t)elffen;  Xer  allmci^tig  barmbert3ig  got  ijüt  einnig  au§ 
fel)ner  gnabenn,  ünnS  13U  biRenn  ünfecrn  §et)tenn  "öa^ 
^Qmmellifd^  emangclifcf)  Iicd)t  gefenbet,  barburd)  öiler 
ntenfc^enn  I)eröen  erleurf)tent  -)  fctntbt,  barburcb  bem  teuffell 
oKe  fet)ne  boB()el)t  bffgebecft  morbenn,  ba»  foIHcb^  einn 
liglitfier  menfd)  febcnn  bnnb  grct)ffen  mag,  ünnb  mir  bie 
ha  foltcn  fein  gcmcft  bie  merd  |  l3eug  gottee,  feiinbt  morbenn 
mercfHeug  hc^  teufelö,  melüdi§  icf)  micb  meinc§  tciilÄ  bcfennc ; 
D  et)n  munberüd^e  fad)  ift  eö  biemeiitl  mir  f^o  groffe 
n)arnung  bor  bnn§  get)abt,  bnßery  fet)nbey  bc^i  tcuffell 
Iiftigfci)ten,  bic  mir  miffen,  er  ber  teufet  gegen  bem  menfd)^ 
tid)en  gefdite^t,  in  feo  biU  lueg  fo  bbcrtiftigf(id)  gebraucht 
ge^apt,  5lud)  bic  ctarcn  marnungen  burcb  bcn  almeditigcn 
gutigenn  gott  aufe  gefprod)en  burd)  bic  '^ropbctcn,  burd) 
(Stiriftum  fetbft  bnb  bie  IJtpoftetn,  Soüii^e  marnungen  febub 
bod)  fo  ctare,  hai-  k\)n  menfd)  bicfctbigen  bonn  bcn  gefd)cbenen 
bingen  ctarcr  fc^rcbbcn  mod)t;  'l^ber  fotti^»  aftc^  bat  ber 
taufentfunftiger  bnfeer  feinbt  [b  3  ^]  ber  teufet  fic^  feo 
mct)ftertid)  in  bn§  cingcfcf)tcicf)t,  in  bnnb  burd)  bnn^  ge^» 
murfet  nad)  fct)nem  motgcfaUcn,  barburd)  ein  fotlidic  gteifenbe 
teufet^  gct)fttid)c  5tnnticriftuÄ  bcrfuerung  bnbcr  bn^  att 
gefeffct,  t)n  ebnem  fDtIid)cn  gebftlid)cn  gicbffenbcn  fc6et)n, 
ba»  aud)  nad)  bcn  luortten  goti^,'M  bic  außcrmeltcn  ocr=» 
fueret  mod)tcn  tüorben  fein,  S50  e^o  gott  bcrbcngcn  bet 
ibotten ;  Xiemebt  aber  *)  foltirfie  berfucrung  in  biüer  gnabcn 

1)  2  ermenen.         2)  3  erleuchtet.         =»)  Matth.  24,  24. 
*)  Anakoluth. 


59 

^et)tten  offenbar  würbet,  önb  etin  t)gli(j^er  geloatt  ^at  fid^ 
öon  be§  teufel§  banben  miret)ffen,i)  burd^  erfantnuß  on^er 
gretülidien  feunben,  mitt  bemutigem  anrueffen  ünb  üortraiuen 
in  ben  et)nnigen  5(r|at  (St)riftum  ^efum,  ünnb  in  fein 
gottlid)  gnab  önnb  barmf)cr^igfeQt. 
H  S^ann  burd^  menfc^en  tt)c^B^et)t  onnb  mege  feint  ioir 
in  bie  ftarrfen  banb  be§  teufel§  fomen,  3(ber  hüxd)  aller 
menfc^en  tDet)fef)clit  tinb  gctualt  mögen  luir  önl  nit  f)erau^ 
l^elffenn,  5)ann  )oo  foIHc^g  burrf)  onfeer  locqfe^ei^t  ünb  gemalt 
tonbcrftanben  mürbe,  Sgo  ift  gemife,  baä  ber  teufel  burc^ 
fein  iiftigfet)t,  burc^  bie  f)offart  ünb  ben  get)l3  ön^s  noc^ 
met)ter  oerfueren  raurbe,  barburd^  er  t)n§  in  ein  greulidier 
gefenncfnufe  ünb  üinfternu^  bringen  mürbe,  bann  mir  gemeft 
fet)nb;  bc§t)oIben  un§  I)ocf)  üon  noten  ift,  ba§  mir  on§ 
üor  bem  aller  liftic^ftcn^)  fci)nb  bem  teufel  moU  furfel)en, 
S5nb  barumb  ^o  füllen  mir  ünßcr  einnige^)  üertramen  üff 
unfern  treuen  t)ern  d^riftum  Iierqnneu  fe|cn,  ünnb  ftracf^i 
nad^  feijncm  befeld^  in  tugentlidier  bcmutigcr  mei)^  nad^ 
ben  morttenn  ünnb  leren  in  bem  I)e^Iigen  (ämangelio  Ijanbeln ; 
tonnb  §o  mir  füllic^§  mitt  crnft  ünnb  f(et)^  merben  für- 
nemen,  Sjo  mögen  mir  unfern  aller  gremlictiften  fe^nb 
ben  teufel  ganl3  leit^tlid)  übcrmi)nbcn,  ünnb  tui  allen  fc^anben 
bringen,  burrf)  unfern  ^ernn  ^cfum  Gliriftum ;  ünnb  fo(Iidf)§ 
ijab  ic^  ei)nn  gemiffe  [b4'']  t)offnung,  bicmei)(  borf)  be§ 
teufcl§  crafft  ünb  marf)t  nirfits  anbcrs  ift  gegen  ünn§  bann 
c^ttel  betrugt  ünb  lugen,  barburrf)  er  ün§  bi^ijer  üerfueret 
I)ott,  S)iemei)I  aber  ber  almerf)tig  gott  burrf)  fet)n  gottlid^^ 
marf)aftig§  mort,  be§  teufelä  bo|^et)t  tcg(irf)i§  i)e  derer 
üff  bedt,  8,30  mögen  mir  ün§  üor  bes  teufcl§  lugen  ünb 
Bo§t)et)tcn  mitt  Ijilff  gottc!^  moll  bemarenn,  ha^  meber  ber 
teuffei  ober  bie  menfd^en  bie  i)me  bem  tcufell  lengcr  be^ 
gerenb  an|ul)angen  ünn!§  frf)aben  mögen;  (£§  mu§  offenbar 
merben  bie  ere,  bie  glorii  ünnb  bie  ünou6fprcct)Iirfi  gnab 
gotte§,  ünnb  fciju  almcrf)tige  fterde  ünnb  gemalt,  ®a  merben 
mir  fet)en  bie  groffe  fterrf  ünnb  crafft  ber  emigen  ^)  t)t)mmel«> 
Iifrf)en  mart)ei^t  mie  crefftigtlii^  =)  bie  lugen  burdb  bie  mar- 

1)  3  3erret)ffcn.         ^)  2  liftlic^ften.         »)  3  ainigS;  viell. 
ünfeern  cinnigen.       *)  2  mcigen.       ^)  2  crefftigf. 


60 

l^e^t  önbergcbrucft  tuerbenn  mufe,  burc^  ha^  crefftig  roor- 
l^afftig  tttort  gotteS,  ha§  wir  baffelbig  fru(f)bar(id)cn  annemen, 
tinnb  in  aller  Dnbertenigfetit  onnb  bcmutig!et)t  brau(^en 
mogenn;  ha§  ^elff  önn*  ber  S3artn6er§igf  gott  5tmen, 
^iemit  eu(^  gott  befelf)ent,  2)Qtum  ')  off  |  ben  erften  bornftag 
in  ber  naftcn,  9tnno  bni  2c.  jjij. 

1)  Subscr.  in  2 :  2)atnm  auff  |  ben  erften  bonberftag  in  ber 
öaftcnn,  |  2lnno   bomini .  3?t.  X.  irij.    In  8:   ^atu  auff  |  ben  I 
erften  bönrftag  i  in  ber  Haften.    5lnno  |  bomini.  :c.  ffij. 


61 

Y.  Antwort  auf  Luthers  Missiye  und 
die  Bestallung. 

A.    Antwort   auf  Luthers  Missire')  (14.  April  1522). 


[b  3*^3.9]  $)arttmut§  öon  Groncnbergg: 
antiüurt  öff  oorgonbe  miffiue. 

*•]  S)en  fribcn  bnnb  ftercf  üon  gott  onnjcrm  f)et)Ima(i)er 
lüünfdie  2 )  icb  eu(^  ^)  meinem  53ruber  in  (S^rifto  bem  i)emn 
bon  f)er|en.  5((Ier  (iebfter  bruber,  raie  tt)oI  id)  eucf)  meinem 
gutbunrfen  nacf)  batter  fdirenben  folt,-*)  emerer  öätterlic^en 
betüeifung  falben  gegen  afler  lüelt,  önb  fonbcrlicft  gegen 
t)n§  armen  teütfc^en,  bic  ir  mit  bem  claren  luttern  mort 
gote§  gel>ei[et,  önb  guerfentnüfe  önnferS  ^ci)!^  gefüret  önb 
gelet)tet  ^aben,  Xe^^alben  fo  mir  gemalt  fetten  ciinen  oatter 
öff  erben  ^urüffen,  fo  mecf)ten  mir  eucf)  billicf)  für=)  et)nen 
öater  f)a(ten,  bie  mel)I  aber  bcr  berr  (Sbriftu^  ioid)^  öerbeüt,^) 
ba§  mir  önn«  fet)nen  üatter  ober  metifter  öff  erben  rüffen 
joden  fonber  öff  önnfcrnn  einigen  öatter  ber  in  bem  kommet 
ift  berutien,')  5tucb  ben  felbigcn^)  für  bcn  eönigens)  öatter 
gubefennen,  ber  felbig  gütig  önfer  tjtimmeHifcbcr  öatter,  bat 
gemiffH(^  auß  öberflüffigcr  gnabenn  bur(^  eud),  al^  burcb 
feinen  gefeUißcn  mcrct^eüg  mürcfen  motten,  ^m  bem  att- 
med)tigcn  öatter  feil  (ob  önb  erc. 

H  jDem '")  norf)  fo  iiait  önb  adjt  id)  eud)  öor  einen 
meinen  otter  liebften  bruber,  ban  ir  babt  bie  morbafftig 
brübertic^  liebe,  bart)n  aller  gebot  erfüttung  ftent,  mitt  ben 
mercfen  gegen  atten,  önb  fonnbcrlid)  gegen  tütfrf}er  [b  4»] 
Stationen  i)b&)ü(i)  bemtifet,  önb  babt  bar  mit  fonber  smifell  •') 
öottenbrad)t  ben  mitten  be^  t)bmmcttifrf)cn  öaterl  beffelbigen 


1)  In  den  Drucken  steht  vor  ihr  Luthers  Missive  an 
Cronberg.  2)  j^ünf^e  2 : 1  münefcb-  ')  4  aucb-  *)  Anakoluth; 
als  Nachsatz  war  eigentlich  der  im  Anfang  d.  folg.  Absatzes 
stehende  Gedanke  beabsichtigt.  •^)  Wohl  verdruckt  statt  für. 
«),Matth.  2;i, '.».  ■')  1  .4bcruit)cn,  2  berufen,  3  bereuen.  ")  3 
felben.  »)  Fehlt  in  3.  "^)  Kein  Abs.  in  :!.  n)  1  smiftel, 
2  smeiflel,  3  smeifel,  4  §U)ei)ffell. 


62 

ir  eurf)  bittirf)  crfreiüent.  S'arum  folt  ir  loiffen  ba§  iä) 
mi(^  au%  bcr  gnaben  göltet  clüercr  önb  etüerg  gleii^en 
t)rübcrfd)afft,  bie  bon  ber  inellt  öerfc^mecf)t  tüerbent,')  f)6t)er 
erfretüc,  ban  aller  leiplic^en  6rübcrf(i)afft  aber  -)  ate§  .^ittltc^en. 
güt§.  3c^  lüiU  in  f)tlff  go|  (icber  mit  eu^  önb  anbem 
ömtnb  3]  j)e§  allmed^tigen  berrnn  onb  feiner  iüarf)eit  irillen, 
t)on  ber  inellt  t)erjci)me(i)t  ünb  bnrc^äc^tct  lüerben,  nnb  leiben 
n)a§  bem  alhne(f)tigen  f)errn  gcuclt,  ban  ba§  ic^  aufe  ber 
toaren  cri[tltd^en  ■*)  bruberfrfiafft,  önb  öon  S^rifto  aufe 
gefrf)IjD[ien  iuerben  fotit.  :3<^  ^^^  "^^^  SeifiB,  ba§  mein 
Slbel  önb  reic^tumb,  önb  ob  ic^  aud^  gleii^  üon  ber^) 
(Sbelften  fet)fcrürf)en  geburt  ber  lüelt  geboren,  Und)  ob  ic^ 
et)n  berr  aller  rcljrf)  onb  reic^tumb  ber  ganzen  melt  roere,. 
fo  ift  folc^s'  bod)  al(e§  öor  ei}ncn  fc^aten  onb  et)n  nicbtigfept 
gurerfinen  gegen  beni  »uarbafftigen  Stbel  ünb  reicbtumb  be§ 
aller  geringftcn  criften,  ber  in  ben  i)ern  (I^riftum  rec^t 
glaubt  ünb  mit  gon|em  £)eröen  in  got  üertraraet.  2)er 
allmec^tig  gott,  ber  ben  menjd)en  au^  (Srtricf)  gemai^t  ber 
audf)  fe^jern,  tonijgen,  dürften  ünb  f)ernn,  n)ettlic^c  (£re- 
ünb  glorti  üor  annbern  menfc^en  geben  bat,  ber  f eibig 
allmeditig  berr,  I)at  ün§  au^  alhne(^tigen  gen^alt,  üon 
n)egcn  güttli(i)er  lautern  mittifeüt  ein  üil  gröffer  bingf 
gettjan,  in  bem,**)  ha^  er  allen  menfc^en  bie  fein  mort 
fjörenn  ünb  annement,  gemalt  i)at  geben  ft)nber  gote§  ^u 
lüerben;')  folcbe  alter  böcbfte  gnab  jubebalten,  bebörffen 
mir  nit  gcitlic^g  5(bcl!o  ober  ret)cbtumb§,  fonber  el)nnigf 
ünb  altet)n  ba§  luir  glauben.  2)an  ünniuiberfprecblic^  ift^ 
luare,  alle  mcnfcben  bie  foUirf)  gnabenreidie  üerbeiffungen 
t)6rent,  ünb  (Ibrifto  üeftigflirf)  glauben  bie  felbigen  finb 
Uiar^afftig  recbt  ebcll  ünb  rcid),  [b4'^]  Ticmeül  fn  be§ 
eiüigen  l)t)mmelifct)en  reidi^i  ücrfic^ert ;  bau  burc^  ben  elmnigen 
glauben  in  (£brtftum,  werben  mir  loarbafftig  ebelt  ünb 
reicf),  in  ünjerftorlidier  f)ümenifd)er  emiger  mei^,  bcß^alb 
mir  bie  seitlid)  irbifd)  üergcnbgf (id)e '')  ere  ünb  reid^tumb^ 
bie  ün§   üon  bem  mart)afftigen  tj^mmellif^en  fo  weit  ah-^ 


0  mcrbcnt  2 : 1  merbcnt.  *)  2 . 3  ober,  4  obber.  »)  2  ümb. 
*)  2  d)riftlid)cn.  ^)  1  b  (sie),  2  beg.  ^)  1  bcj,  2  bem. 
')  Job.  1,12.        »)  3  nergcnrfhicbe,  4  oergcngf liebe. 


63 

furcn,  biilidi  öcracf)ten  foden.  (J^riftug  ift  on^  in  bem 
felbigen  biüic^  e^n  ©yempell,  her  öerfcfimc^et  i\at  allen 
reicf)tumb  nnb  f)erfd)ung  ber  tuelt,  önb  ber  fel&igen  aikt 
fet)ne£i  haben  lüdkn.  3^er  gütig  barm^er^ig  got  tobli 
tinfern  obernn  önb  önä  allen  fein  gnab  geben,  bar  biird^ 
mir  got  mögen  red)t  befennen,i)  onb  and)  on§  felbft  lernen 
erfenncn,  bar  mit  mir  onfer  f)Otfart  bnb  get)6  oon  öns 
burcf)  bie  gnab  gottes  außtret)bcn  mögen,  bie  tueil  Joir  boc^ 
befimben,  ha§  mir  fo  ganö  nirf)|  gut^  '^j  oermogen,  fo  mit 
bie  gnab  gotte§  nit  tjahcn.  Xann  too  nit  mit  marer 
bemut  foIIirf)§  befennet  önb  erlannget  mürbet,  fo  ift  fe^n 
boffnung  anbcrft  ^ufiaben,  bann  ba§  bie  fe(bigen  atte  bie 
in  ber  grufamen  boffart  beharren,  greuücf)  fallen  merbent,, 
gicirf)  bem  teüfcl  Sucifer  onb  feiner  gcfelfc^afft.^;  @ott 
geb  on^  fein  gnab  ömb  feiner  barm^er^igfelit  mitten,  ha^ 
mir  auB  bem  fcfilaff  tjnb  gefengfnüfe  ber  fünbcn  ermadien 
onb  fomen  mögen  burc^  bie  f)ilff  gottes  in  biefer  gnaben=» 
reicfien  jeit,  ju  leiben-*)  önb  ju  mürcfen  ma§  gott  mtl. 
9(tter  üebfter  bruber,  nai^  bem  ai?-  irf)  bieffe  bie  for  gemelt 
meqnnung  an  eurf)  gefcbriben,  onb  roet)tter  bcflieffcn  ■•)  ijah 
motten,  ift  mir  erft  eumere  fc^rifff^i  gu  fomen,  bie  mir 
bnrc^  bö^fen  öon  iöerlipfcben  meinem ' )  fonnbern  guten 
frünbt  onb  bruber  ^ugefennbct  morben.  ^l^nb  mie  rao(  id) 
micf)  meiß  norf)  met)t  fein  oon  marer  üolfomener  frumbfet)t, 
fo  i}ab  id)  hod)  fottidbe  fcbrifft')  mit  bancf barem  gcmiet 
gegen  got  onb  eucf)  '■>)  entp^angcn  a(§  ein  oermanung  don 
bem  gütigen  gott,  in  me(icf)»|e  r'!'")cn  icb  mein  grüntlic^^ 
oertrumen  fet3en  mitt.  ^ann  mie  mot  iicb  micf)  bcfinbe 
ootter  gebred)(icbfcit  onnb  fünbe,  fo  ^ab  ic^  bocf)  oon  ber 
fettbigen  ")  roegen  fet)n  erfd^recfen  ober  for^t,  t}d)  Ia§  mir 

')  3  erfenncn.  -)  Fehlt  in  3.         ■■")  gefclfd)afft  2  : 1 

gcfdc^afft.  ■*)  =  mit  nns  geschehen  zu  lassen.  ^;  Ver- 
mutlich bcfc^lieffeu,  vgl.  die  Parallelstelle  30, 29.  «)  3  gfc^rift. 
')  meinen?  ^)  3  gfd)rift.  ")  end)  2,1  cucf).  '")  Von 
hier  an  liegt  1  und  2  derselbe  Satz  zu  Grunde.  Zur  Stütze 
dieser  Behauptung  sind  im  folgenden  einige  die  Stellung  und 
Ausprägung  der  Lettern  in  den  beiden  Ausgaben  betretfende 
Anmerkungen  hinzugefügt  worden.  Die  wenigen  hinfort  noch 
begegnenden  Abweichungen  sind  als  sogen.  Presskorrekturen 
aufzufassen.        'i)  Eingesetzt  für  (1 .  2)  felbligcn,  3  . 4  felbigcn. 


64 

benügen  bQ§  mir  folrfic  meine  gebrecfien  bon  f)erfeen  (e^b 
finb.  Stber  id^  mili)  ben  güetigen^)  gott  tegli(^  bitten 
önb  bcm  fclbigen  öertrumcn,  er  mcrb  burc^  fein  göttlidö 
bQnnJ)er^i!et)t  folctie  meine  gcbre(f)(id)fet)t  Dnb  ben  mangell 
meinet  glaubend  •')  don  mir  nemen,  nacb  feinem  göttlit^en 
millen,  roelid^e  jeit  t)m  gefeilt,  ber  fclbigen  jeit^i  t)c^  mit 
gcbult  tmb  guter  Hoffnung  crmarten  mill.  (Mott  belff  balb, 
bamit  t)c^  in  ttotfumenb  ••)  liebe  gegen  gott  imb  bem  ned^ften 
mac^fen  möge,  t)n  mellidiem  ftnct  t)d^  woä)  groffen  mangell 
in  mir  befinb.  ©otlic^ö  milt  t)c|  mid)  gegen  eürf)  al§ 
gegen  meinem  brüber  mit  fret)er  beiditf?  meife  befennen. 
^er  auffß)  bitt  bnnb  beger  t)d)  öon  eiid)  meinem  brüber 
bauon  t)d)  glaub  et}nen  fonberlicfien  biencr  gotte»  fein,  et)n 
^bfolution  über  alle  meine  begangne  fünnbc,  fn  fet)en 
töbtiid)  ober  teglid),  mie  bie  gott  an  mir  fd)ulbig  met)§, 
bann  meine  fünb  fein  mir  Iei)b  Oon  Ijer^en.  (Iriftlidjer 'j 
boctor  önb  briiber,  l)d)  Oernem  öluern  groffen  fd)mer^en 
ünb  dreü^  Don  mcgen  tjitiiger  liebe,  bie  t)r  t)abt  gegen 
gott  önb  bem  nedjften,^)  ^'an  icf)  öermercf  grüntlii^  emer 
grofe  fd)mer^(id)  betrachten,  be§  cHenbig,")  iiamer*,  ttnb 
grülid)cn  üalfe'")  ganzer  Xeütfd^cr  ÜJacion,  onb  ir  f)abt 
oucf)  follic^f")  groffe  onb  Iiobe  urfac^,  mic  t)r  jum  tetil  in 
emerer  fd)rifft  ^-)  gcmelt  l)obt.  SDar  ^u  fo  mag  e^n 
t)egflicf)er  biberman  lool  fpüren  emeren  groffen  Dlcif§  onb 
ernnft  in  emercn  (alfo  manigfaltigen)  Srt)ftlidöen  leren  onb 
crmanungen,!'*)  5IIfo  mit  fo  oil  groffer  mübe  imnb  arbeit, 
bie  gottlidic  marf)eit  in  ^*)  ben  tag  bra^t,  onb  bie  marbe^t 
burcft  bilff  onb  gnab  gotte»,  t)n  fo  oil  bert^en  ber  menfcben 
[c  1'']  gebracf)t  ^abt.'=)    2l^arIict)  bie  oertütfc^ung  ber  33i)ben 


^)  mil  2,  1  mll.  -)  Wohl  verdruckt  statt  güetigcn. 
3)  3  gdiubcnö,  4  fllambcn»:  l  .  2  glaubcs.  *)  wn  —  seit  fehlt 
in  3.  ^)  Croub.  schrieb  vermutlich  uolfuntcnbcr  oder  genauer 
üolfumcnb  mit  der  bekannten  und  auch  bei  ihm  gebräuchlichen 
Abkürzung  tlir  —  er.  ^)  auff  2,  1  Duff.  ')  In  4  Abs. 

und  Paragraphzeichen.  *)  Das  erste  e  in  I  und  2  mangel- 
haft ausgeprägt.  »)  3  clebn.  '")  3  falfdi  [so  behauptet, 
wie  ich  nachträglich  sehe.  Enders;  mir  selbst  ist  seiner  Zeit 
beim  Kollationieren  diese  Abweichung  nicht  aufgefallen]. 
")  3  )üld)e.  >'-)  6  gfd)rift.  *^^  Hinter  dem  Komma  scheint 
ausgefallen  zu  sein  barburc^  t)r.      ")  4  ann.      '^l  3  bracf)t  bah. 


65 

Xüüxbt  nit  on  groffe  lounberbarlirfic  lüürcfung  ber  genaben 
^ottee  fein  onb  luerben.  SSarlicf)  e^  ift  btflicf)  atten  frummen 
<Sf)riften  et)n  f)od)5  erfc^recfenüd^g  bing,  onb  ein  tier^Iid^er 
fc^merl3,  Don  wegen  ber  Onac^tfantfeiit  be§  claren  Onuf- 
fprerf)(ic^en  gnaben  fcftog,  be»  lautern  iiometlifc^en  irort 
gotte^,  alfo  überret)(^Iic^  gegeben  '  i  onb  oerfid^ert,  iüelic^e!§ 
boc^  ba§  f)öd^ft  onnb  ba§  crlic^ft  ift,  ba^  loier  baben  mögen, 
l)n  f)t)mmell  onb  off  erben.  @§  ift  fet)n  rounber,  ha§  et)nem 
loarcn  Sliriften  aUer  -)  fein  (ei)b  oor  gran}e  ^j  gitteret,  fo  er 
ben  i)ammer  bebendt  wie  greülid)  tütfd)  lanb  fallen  muß, 
tüü  ber  barntl]er|ig  gott  on§  nicf)t  mit  gnaben  erteücf)ten 
Würbet,  bar  burc^  loir  in  befennen  mögen.  2^an  wa  foffc^l 
itit  burc^  gnab  gottee  gefrf)icf)t,^j  fo  ac{)t  t)c^  fünnfftig  et)n 
grcülicf)e  Onb  gemiffe  ftraff,  onnb  et)ncn  erbermlic^en  fatt 
tütfcEier  ^^focion,  bann  bie  claren  loarnnungen  gotte§  mögen 
Onfe  nit  feten.  @ott^)  ^at  on§  teütfd)en  fein  gotttid^S 
toort,  onb  bie  onmiberf^^rec^Ieic^  marl)eit  Oor  anbern  DIacionen 
geoffenbaret,  bie  fünft  hc§>  3:rucfen5,  baraufe  ber  gangen 
Wellt  troft  onnb  feügfeQt  fomen  mog,  t)ft  in  teütfcE)em  lannbt 
erftlicf)  erfunben,  bar  gu  mögen  wir  nit  (eücfnen,  wir  baben 
bie  fi^mmettifc^e  fdirifft**)  onb  wart)et)t,  t)n  gutem  clarem 
teütfc^,  barau^  ber  afler  armeft  fein  t)e^I  al§>  wol  t)ören 
Onnb  Oerftef)en  mag,  als  ber  aller  reid^eft.  Sßir  t)aben 
et)nnen  gewiffen  ^t)mmetlifc^en  leermeifter,  ber  on»  nit  feien 
mag,  baö  ift  ber  ^elig  gel)ft,  ber  onB  aflen  in  gemein 
tjerfproc^en  ift;  wellicfjer  gott  mit  oertrawen  Omb  bifen 
lermeifter  mit  gutem  rerf)tem  t)er|en  anrüeffet,  ber  würbt 
ben  t)t)mmellifrf)en  leermctifter  gewiffüc^  t)aben,  bl)fer  Ieer= 
me^fter  oermag  wo  er  will,  et)ncn ')  mer  grunbt«  be§ 
cf)riftlict)en  glauben^  in  ciinncr  ftunb  1er  [c  2")  nen,  ban  ob 
el)ner  gefien  l)ar  off  ber  ^^-^arij^er  fcf)ül  ftunbe.  Gtm  ogcflic^er 
■ber  burc^  gnab  gotteg,  biffen  leermeifter  auß  bergen  begert, 
ber    würbt  ^)    t)n   l)oben   gewifflic^;    |)i)mmel  onnb   erben 


^)  3  geben.  ^)  4  alle.  ^)  oor  grame  (viell.  gramen 
■einzusetzen)  fehlt  in  4.  *)  geicbici)t  2, 1  gc  fcbicbt.  ^)  Hiervor 
Paragraphzeichen  in  Druck  4,  der  übrigens  auch  nicht  absetzt 
*)  3  gfcbrift.  '')  1 . 2  eqne,  8  atne,  4  cijncm.  **)  mürbt  2,  1 
tJÜrbt. 

Cronberg.  5 


66 

muffen  c^e  brecfien,  bann  ha^  einigem ')  recf)t  bittenben 
menfcfien  bifer  ^tjmmellifc^er  fc^üfmeifter  öerfagt  rocrben 
mag.  ©§  ift  bie  öcrijeiffung  be§  almecfitigen  roarliafftigenn  2) 
mitten  gotte§,  bie  barml)er§igfet)t,  trnb  gnab  be§  ^errn 
ift  groB. 

H  Srf)  3)  irolt  gerrn  3U  Jeütfcficm  (anbt  reben  unb  fprecf)en.. 
D  teütf4  lanbt  erfrerae  bi^  beine^  t)t)mme(Iif(^en  l^errn 
^el)m  füd)ung,  nt)m  an  mit  bemütiger  bancffagung,  ba§^ 
Inmnneriid}'*)  Iiecf)t,  bie  göttlicE)  mar^et)t,  Dnb  alter  t)6d)ftr 
lüolfart,  gebraurf)  bic^  ber  alter  t}6cf)ften  mit(tifet}t  gotte», 
iüetrf)er  üon  i6armf)er^igtet)t  lücgen,  bir  bein  groffe  fünben  ^) 
nai^  6)  laffen  raitt  ^i^nangefet)cn  bein  groffe  Porac^tung, 
motleft  bir  fet)nn  metittern  taft  nff  taben,  Sonber  rourff 
ab  tjon  bir  ha§  frf)iücr  iorf)  be^  teufet^,  imnb  ni)me  off 
bic^  ba§  füeff§  iod)  (it)rifti,  mic  er  bann  fetber  gefagt  i\at.') 
Wann  mein  lioc^  ift  füß  imb  mein  bürb  ift  ganu  teictit, 
onnb  marf)  bir  in  fotcftcm  feiinen  tiff^ügf.  Sl^o  bu  aber 
bein  t)el}mfnc^nng  noct)  luitter  tierarf)ten  iinirbeft,  fo  mürbt 
ber  teufet  ön^  erft  rcct)t  befi^en,  imb  merben  in  imfern 
bofft)ei)ten^)  oertjerten.  SBartic^  attc  bie  fottirfie  genaben 
ret)(i)  ^et)mfud)ung  miitmittigftidi  tieracbten,  bie  werben  eim 
ftreng  örttielff  oon  gott  t)aben.  @ibon  imb  Jiron  ■*)  luerben 
met)r  gnob  finben  bt)  gott,  ban  bie  felbigcnn,  tire  ftraff 
würbet  greütidier  fein  an  bem  tag  be*  ^nngften  nrttieit^^ 
ban  ber  Sobomar  imnb  ©omorrar,  fie  werben  nit  weniger 
cntfd)ulbigung  t)abcn  oor  gott  ban  ihieifer  imnb  feine 
gefettfdiafft.  ^arnm  i^)  laffet  tnn^  lier^itii^cn  rüffen.  D 
S8armbcrt3iger  mittter  [c2*'J  gott  wir  befennen'M  onn» 
gröfftirf)  Derfc^utbet,  Dnnb  öerfünnbiget  f}abcnn,  imnb  ba^ 
wir  burd)  trnnfer  carfft,'^!  fnnnft,  dnnb  oentunfft,  imn^^ 
nid)^s   t)etffenn   mögen,   ban    aßetin   D   tierr   ®ott   l)n   bir 


*)  3  aintgcn.  -)  3  mavt)afftcn.  ^)  Kein  Absatz  in  3. 
*)  2.  'S.  4  die  Bildung  auf  =iid).  ^)  3  fünb.  «)  In  1.2 
h  etwas  tiefer  stehend.  ")  Mattb.  1 1 ,  30.  -)  In  1.2  das 
zweite  s  ausgelaufen.  ^)  Matth.  11.  22  f.  '")  In  4  Abs. 
und  Paragrapbzeichen.  ")  3  fcnnen.  •-)  cavfft  (1  .  2)  nach 
Weinhold,  all.  Gr.  §  197  zu  erklären?    Aber  67,25  crafft. 


67 

ftef)ct  imnfer  ci)nntgc  £)offnung,  fonbcr  üti^  ^ilff  i)  biirc^ 
bcin  gnabc  baö  nur  birf)  ben  etjnnigen  f)e(ffer  befcnnen, 
ünb  boi?  wir  üff  önn§  ober  önnfcrc  mcrcf  fciinen  bertrauiDen 
fe^en,  fonber  mad)  ün§  ^u  tior  gerecht  in  etjnem  ftarcfen 
glauben,  ünb  üertramnen  2I[(et)n  in  birf)  bnnb  beine  gotlic^ 
öertieiffungen,  bamit  bt)n  gottlid)  oller  ^öc^ft  name  gnobe 
Onb  miltigfe^t  in  atler  irtellt  gemeret,  ge|3reifet  önb  gelopt 
luerbe,  f)ilff  ünn^  ba§  lüir  befenncn  ha^  alk  bein  gnob 
onb  gaben,  lauter  bormf)erötgfet)t  finb,  bu  tregft  Ounfere 
fünb,  oon  on§  Omierbient,  bic  bu  bitlid)  folteft  mit  etoiger 
t)eriifrf)er  peljn  ftraffenn,  onb  gibft  on^  bor  ju  bo§  en)ig 
leben ;  olfo  ^at  e§  beinern  2)  aftmecfitigcn  getuolt  moIgefoHen, 
ba§  bu  an  on§  beiner  armen  Ommirbigen  menfcblid^en 
Kreaturen  tiofft  luotlen  erjeigen,  onnb  beioeifen,  bie  tugent 
ber^i  natur  beiner  gottleid^cn  90?at)eftott  i)oi)t  gnob  onb 
barm^cröigtet}t,  bic  bu  gegen  on»  ben  onmirbigi[ten  jünberen 
crgeigeft,  bar  burrf)  ba§  t)6d)ft  gut  bcincr  gotttidien  9Dkt)e=' 
ftot,  On§  ormen  fünbereu  geoffenbaret  toerbe,  on^  ber  felbigen 
aller  I)öc£)ften  gnoben,  nocb  beinem  gottlicbcm  (ob,  Onb 
tinnfer  feeten  I)et)(,  gugebroudjcn  emigtlicf)cn.  ^t)fe  loollent 
aller  liebfter  brüber,  l}n  ftorrfem  oertrouiocn  gott  mit  onn§ 
^elffen  bitten,  beffgteic^  Uiöten  mir  aucf)  Ijertiigflic^en 
rüffen  gu  gott:^) 

H  D^)  ^t)mmcUif(^er  oottcr,  bic  mel)I  bu  bt)ft  etüig  önb 
allmed^tiger  gott,  fo  ift  bic  crofft  oller  teiner  gef^opfft 
nit  f 0  med)tig,  ba§  fic  biet)  oufe  t}crcm  fe(b§  [c  3  '^  ]  tfiun 
3U  t}rf)ten'^)  smtmgen  nod)  bcioegcu  möge.  -Tarum  mer 
aller  meufcben  bitt,  onb  mürrfung  Omb  fuunft,  um  bu  bid) 
nit  fctbö  ^n  beinner  ouncntlidicnn  gute')  onb  bormber^ig' 
fe^t  bemegt,  onö"*)  bar  burd)  befd)offen  ünb  fouil  gnebiger 
öertieiffunng  gett)on  fiettcft;  ®ie  met)!  bon  nu  bein  emiger 

1)  i  t)tlff  ün§.  ^  4  betjner.  ^)  Viell.  bet)ner  und 
Komma  hinter  natur.  *)  Doppelpunkt  statt  des  überl.  Punktes 
gesetzt  (mit  Enders).  ^)  Druck  3,  der  vorher  eine  volle 
Zeile  hat,  druckt  ohne  Zwischenraum  und  Abs.  weiter. 
®)  3  ntcblen.  ')  Eingesetzt  für  (1 . 2)  gute.  **)  4  bemegtift, 
Ofi ;  die  offenbar  vorliegende  Verderbniss  wird  so  nicht  be- 
seitigt, wahrscheinlich  ist  vor  bc)cf)nffeu  eine  Lücke  anzunehmen. 


68 

eingebornner  geliebfter  Jone,  Zsi)m^  (Sf)riftu§,  ben  bu  ön§ 
I)aft  f)eifjen  I)6ren,  getieiffen  ^at,')  bog  wir  bitten  f ollen, 
önb  äugefagt,  fo  lüir  bitten  ba§  ttjir  entpt)af)en  werben, 
önb  iva§>  tüir  'üid)  feinen  ^t)metli)d)en  2)  üatter  bitten  in 
feinem  nammen,  ba§  raerbcft  3)  bn  ön»  geben.  ®o  fcböpffen 
n)ir  auB  foId)er  beincr  gegebenen  gnaben,  ein  fecf^elit  bic^ 
gu  bitten  ünb  ein  ftarrfö  oertrauiüen  beiner  gemerung,  onb 
üff  folc^en  grunb  bitten  mx  hid)  D  l)t)meflifcf)er  üatter  in 
bem  nammen  3^ef"  C£I}rifti,  in  meld)cm  namen  alle  htie 
werben  gebogen  ^j  I}QmmelIifrf)  önb  Qrbifct)  luie  ^auluä 
leret,^)  bu  lüeHeft  beincn  luerd  jeüg  onnfern  bruber  9}iartinum 
2utt)er  in  beinern  göttlidien  geift  erbauten,  hav  ba§  ß)  ennbe 
feiner  arbeit  nmrcfen  önb  erbebe  bein  gottlicf)  ©re,  onb  bu 
C  gott,  ijnfür '')  ijnen  and)  nit  in  Ocrfucbung  be^  erf)cben^,  ober 
aufftrunfen ")  im  get)ft,  fonnber  erlö^  t)n  öon  öbel  5{men.9) 


5ßnnb ' f')  bife  unirbeft  bu  btimellifi^er  batter  ön»  nid^t 
öerfagen,  bann  fo  luir  öff  foHid)  abcr^elt  bciffen  önb  jufag 
bittenn,  bnnb  nic^t^  anbcr«  bann  enntlic^  ju  erböbung 
beine§  Iob§  tuie  hu  erforfcber  bcr  t)cr§enn  meift  bitten,  fo 
mürbeft  bu  bir  felb§  ju  lob  aucb  aufe  beiner  barmber|igen 
gufagung,  ön§  ju  troft  befijeben,  önb  bau  auß  beiner 
War^e^t,  bie  bu  fclb§  bift,  welcfie  bic^  nit  liegen  (äfft,  ön^ 
bein  gcmerung  nit  ent^iben  mo^cS^Jgen.  0  br)me(Iifc^er 
öatter,  bein  lüill  gefc^et)e  9|t  önb  emirflicf).  Stmen.  S^atü'') 
öff  montag  nad)  bem  I)eügen  I  ^almtag.  Stnno  bfii.  Wl  b.  fpij. 

0  Marc.  11,24:  Joli.  16,23.  -)  Eingesetzt  für  feinem 
biimelUfdier  (3  bDmelInfcben).  '•')  3  »ürbeft.  *)  3  bogen. 
5)  Philipp.  2,10.  «)  Lies:  ba§  er  m6g  ha^.  ')  3  ein  för, 
•4  für.  **)  Auch  3  auftrüfcn  [gegen  Enders],  4  autftunßen. 
^)  Fehlt  in  3.  ")  3  wie  beim  Beginn  des  vorhergehenden 
Absatzes,  4  hat  ausser  d.  Abs.  Paragraphzeichen.  ")  Subscr. 
in  3:  '2^atii  auf  1  niötag  nad)  be  bniHgcn  'iJJalmtafl.  ÜUtno  bfii. 
9Ji.  X.  rrii.  I  H  £>artmüt  öon  Gronhevg.  In  4:  Xatum  auff  montag 
nadi  bem  I  bcöHgen  ^^almtag.  '^Inno  bomini  fv.  Dommer,  wie 
ich  nach  d.  Küclcsendung  des  Drucks  sehe.  Xomiiii]  )))l  X.  irij- 
Hierauf  [auf  d.  folg.  fcjeite.  in  fettem  Druck]  i^arttuutt  üou 
^ronebergf. 


69 

H  |)artmütt  öon  Sronn6ergf. 

B.  Bestallung:.    (\'erschickt  den  2!t.  Mai  1522.) 

@t)n ' )  tiffgencfjnufe  ctlid)cr  i^anpt 
artidel  aufe  ber  beftaHung  gejogen,-)  bc^  aflmec^tigen  fönigg, 
QÜcn  fet)fern,  fonigcn,  dürften,  onb  f)cren,  ber  gangen  roeKt, 
fnb  aKcm  fricgfoolc!,  gu  5Rdb  önb  füB  tröftlitf),  ünb  an«» 
nemlid),  Dnb  a((en  oerftodten  fcinben  bes  gottlidien  luort^ 
gotteS  ericf)röcfüc^. 

11  3teni3)  fürnemlic^  fo  öerfprid^t^i  ber  f)t)mcKifc^  fünig 
feinem  friegfoolcf,  ben  bienft  nit  et)n  geitlang  ber  monat 
ober  Qare,  fonber  fret)  eroigflic^cnn. 

H  Qtcm  bie  befolbung  be§  fitimmeflifc^cn  fünigl,  ift  ba§ 
en)ig  (eben,  Dnb  bas  et)n  t)gflicf)er  ber  ficf)  in  ^  i  ben  biennft 
gotte§  ergibt,  ber  1  eibig  ^i  fof(  für  eiinen  8one,  t)n  ba§ 
!t)t)meflifcf)  eroig  rei)c^  angcnomen  roerben,  2((fo  boS  ber 
felbig  ficb  beg '  i  aller  böd)ften  f)iimme((ifcf)enn  fcfia^  ber 
nit  äurt)nncn  tan,  frei)  gcbrucften  mag  oüä  feines  @rbt^et)t§. 

H  3tcm  ber  ^riegfteüt  roei)ber  ünb  ftjnber,  fotfen  ai  mU 
lomcnenbcn  "^  i  folbt  baben,  alfo  ba*  et)nn  ^gfürfier  ^ung 
ober  alt,  gefnnbt  ober  franrf,  reticf)  ober  arm  roeüic^eg 
fic^  in  be^  Ferren  bienft  begibt,  bas  fod  fein  [e4=']  Solb 
fo  grofe  onb  gemiB  ^aben,  3ug(el)d)e^)  nad)  bem  et)n 
t)gflicf)5;  b6()er  gtaupt,  ünb  bem  t)errn  üertraroet  feiner 
roor^afftigen  onäroeif(i(^en  oer^eiffungen. 

H  Stcm  1^)  eg  folt  tetjn  »nnberfrfieib  fein,  ber  befolbung 
I)Qlben,  groifi^en  ben  frieg*  leüten,  fie  feigen  ju  rofe  ober 

1)  Auf  Cronbergs  Antwort  fin  1  . 2  nach  zwei  Zeilen 
Durchschuss)  folgend.  ^)  3  nalluni]  (4  bcftettimg)  lOflcn.  ^)  In 
3 . 4  fehlt  die  Durchschusszeile  zwischen  den  einzelnen  Para- 
graphen. *)  i  iprtcbt.  ^)  3  ja.  "^j  3  felb.  ')  Eingesetzt 
(mit  4)  für  ber.  '')  öolfomenbcn':'  (so  4,3  üolfommenben). 
*•)  1  .  2  auglericb  e  (3  .  4  -dj).        ^°)  Paragraphzeichen  fehlt  in  3. 


70 

fu§,  nnnber  ^ctifern,  fürften,  Iieren  imnb  tinber  ben  alter 
ücrarfjtcften  armen.  2^an  tt)eli(^e  perfon  glaupt  tmb  öer^ 
tramct,  ber  I)at,  5^nb  luer  nit  glaupt  roürbt  nic^§  t)a6en, 
on  ber  f)t)nnneIHfw§enn  befolbung,  @r  fet)  f)err  ober  fnec&t. 

H  3te'n  ep  t)g!Iicf)cr  ber  fic^  mit  oeftcm  gtauben  ünb 
nertraumen,  Dn  be§  f)crrn  bienft  ergibt,  bem  mürbt  fe^n 
folb  öoii  ftunb  al§  balb  aiiget)en,  nnnb  ber  jelbig  üerfti^ert 
fein  be§  etüigen  9?e^(^tumb§,')  getittid^  bnb  eraigflirf). 

H  ^tem"'')  ber  t)t)mmer(iict)  t)auptman,  mitl  aud^  etinem 
3g!ti(^en  nor  ]ct)aben  fte^cn  §el)ttic^cn  Ditb  cmigtticften,^) 
5tttcn  bcncn  bic  tjmc  glauben  inib  üertraumen,  Imnb  roetticöer 
an  bem  gtauben  tmb  nertrauiuen  nmnnget  t)n  i)me  befinbet,^) 
ber  mag  gott  mit  (Jrnnft  imb  ftetiB  barum  bitten,  fo  mürbet 
l)mc  ber  gtaub  mib  üertratDen  nac^  alter  feiner  notburfft 
geben  merben. 

H  3tcm  t)unbert  fattigflict)  ^)  mitt  biffer  IiDmmeltifdi  fünnig 
au§  atmedjtiger  mad)t  eiinem  ligflidien  crftattung  tbun, 
alle§  toa^  er  ümb  feinen  milten  fcrlcürtt,  SSetlicber  ber^) 
t)me  glaubt  imb  ncrtrnumet,  tmnb  t)n  bem  getauben ') 
bet)arret.* 

1]  Stent  atte  5'urden,  §e^ben,  Qii^cn,  Sieger  önb  [c4''] 
attc  abtrünnige  Gtiriftcn  mcrbent  erforbert  im  ben  biennft 
tmb  bcftattung  bifc§  Iicrrnn :  n'ctct)er  burdi  bie  gnab  gotte» 
biffcm  attmed)tigcn  uiarbafftigcn  t)crrn  glauben  tmb  t»er- 
träumen  milt,  ber  mag  in  ben  biennft  bc5  berrn  trctten, 
t)nb  bce  ©migen  rel}cf)§  üerfidicrt  fein:  luellirfjer  ba§  tbun 
limrbet,  ben  *)  mag  e§  nit  geraumen,  5)an  aller  gemalt 
önb  rel)d)tumb  be§  5ürdifd}en  fetifer^,  ünb  ob  er  fi^on 
bic  gant^  mctit  tmber  febnen  gemallt  tmb  geborfam  bringen 
mürbe,-')   Xa§   gott   nad)   feinem   mitten  "M  oerbülen  molt, 

^)  1 . 2  S?cnrf)tuinb§.  *)  Paragraphzeichen  fehlt  in  3. 
3)  4  ^ciitlid)  tmb  ciuifllicb.  *)  3  finbct.  ^)  1.2  faltigfld). 
^)  bo?  ')  gelaubcn"3:  1.2  galauben,  -1  glairben.  *)  1.2 
be  (4  bem).       »)  3  ttirt.        »*>)  1.2  Jollen. 


71 

follid^^  ift  a[Ie§  für  gering  unb  ntcfitig,  önb  afte^  für 
c^nen  frfiatten  ^u  rerfien  gegen  be§  roenigiften  ^Irmcften 
menfdien  6efoIbung,    ber  t)n  gott  glaupt  ünnb  ücrtrautüet. 

H  ^tem  ber  allme(i)tig  gott  üer^eift  aflenn  bnb  t)egfU(^en 
tet)ncn  gläubigen  gnab  önb  ftercf  gegen  aflen  t)ren  fe^nben, 
bnb  fie  werben  obligen  önb  gefigen  gegen  ber  tüellt  önb 
bem  Jeüfel,  önnb  ben  graufamcn  tob,  burd}  bie  crafft 
•gotte§  übertt)t)nben,  funber  aUe  forge. 

11  ^km  aUe  inenf(^en  ftje  ft)gen,  ^etjfer,')  fünig,  ^^ürften 
ober  Ferren,  3(rm  ober  ret)(^,  bie  fofticbenn  aller  böcfiften,"-') 
allmecbtigen  Ferren  önnb  feine  Wort  önnb  tüarfie^t  öeract)ten 
Werben,  önb  foCticbc  gnab  bie  er  ön^  aUet)n  önb  et)nnigf 
üufe  feiner  läutern  miHte  önb  barmbergigfeöt  ömb  fonft 
geben  bat  öerfcbmaben,  önnb  au§  etigenem  müttiöilen  ön 
t)rem  fürnemen  öert)arren  werben.  3)ie  fotten  wiffen,  ba^ 
ber  allme(i)tig  berr,  fet)nen  graufamen  äorn  önb  gererfitig" 
fe^t  ober  fie  ergeben  würbet  taffen  an  beut  Iet)b  önb  gut 
5et)tlirf)  önnb  t^re  Seelen  mit  ber  ewigen  bettifc^cn  ftrafe 
ierbammen  önnb  öcrurtbet)Ien,  barfür  würbet  !fet)nen  [b  1"] 
befc^irinen  aßer  nienfc^Iidier  gewaftt  önb  rcic^tbumb  ber 
^on^en  wet)ten  wellt. 

H  3?er3ci(^nü^  3)  et)nne§  articfel  brief§,  ber  öon  bem 
gemeinen  (Sbriftlicben  frieg§  bauffen,  öcftigüicb  geballten 
werben  müfe.  S3nb  wclict)cr  follicben  articfel^;  brief  nit 
■ballten  würbet,  Xer  mog  ficb  frti  öerfcben,  ha^  er  öon 
bem  obreften  t)i)mc(Hfcl)en  t)errn  önb  tjauptman  au^gemuftert 
tüerben  foH. 

11  ^tem  weüicbcr  fid)  i)n  ben  bienft  be§  ^timmellifcben 
üllmed^tigen    t)errn   ergeben   ^at.     ßr  fet)  Set)fcr,    fünig, 

•)  1 .  2  5)iei)fer.  ^)  3  b^cbfter.  ^)  Paragraphzeichen  in 
1.2  eingerückt,  nicht  in  3.4.  Der  „Artikelbrief"  enthält 
die  Verpflichtungen  des  ^gemeinen  christlichen  Kriegshaufens", 
"Während  bislang  die  ihm  vom  himmlischen  König  bewilligten 
Eechte  und  Vergünstigungen  aufgezählt  worden  sind. 


72 

fürft,  ^err  ober  fncdit,  bcr  foü  allen  fernen  brüberen  ünt> 
!riegfge|ellcn  öerjetificn,  tüie  mir  t)n  bem  öatter  önfer  bitten^ 
bar  burc^  mir  befterbafe  mit  ct)nf)elligcm  gemüttie  Ditb 
I)erfeen,  allen  gottc§  fetinben  mt)ber[tanbt  t^un  mögen. 

^  ^km  e^  foll  e^n  ijgflic^er  alle  feine  roerrf  ri(f)ten  Qn 
bie  lieb  gottcS  bnb  be§  ned^ften,  bamit  bie  felbigen  merrf 
t)n  allmcg  bcr  mctinung  gcfdiebcn  bem  nc(^ftcn  bamit  p- 
belffen,  tmb  bienftlid)  pfein,  ban  burrf)  bie  lieb  gegen  bent 
necf)ften,  merben  erfüllt  alle  gotteS  gebott,  mie  fant 
^aulue  leret. 

^  ^tem  e§  foII  et)n  ^gflirfier  bcn  befelcb  gottee  boren 
mellicber  fid)  genPi(id)  grünbet  öff  bie  ^men  ncd)it  gemelttcn 
Slrtidell,  ünb  fid)  t)ütten ')  nor  allen'-)  moutterel}en-')  bie- 
bo  mögen  geprebigt  merben,  §u  mibcr  onb  jn  entgegen^) 
bcr  oorgenanten  ^5;it)ct)cr  artidclen.  9Ü^  nenilid)  ^n  nnn^ 
fomen,  bie  öermnmbten  mölfc,  l)n  bcn  fc{)aff»  fletibercn,  bie 
ün§  ber  berr  C£tjriftu§  felbft  =)  abgemalet  {)at,  bie  nit  burcb 
bie  ti)ür  i)t)nnci)n  gef)cn,  fonnber  [b  1  ^]  aU  bicb  ünb  mörber 
t)n  bcn  fd^afftatl  fteligen,  allet)n  ha§  fic  me^Icn*^)  imb 
oerbcrben  bie  fdiaff.  2Bel(id)c  bicbifd)e  mölfe,  t)n§  mcnfd)en 
gefeg  onb  lere  berfünben  ünb  prcbigenn,  an  ftatt  bee  mortt 
gotte§.  5}ie   fetbigcn   baben  imnfer  teglid)  prot,   ba^ 

mort  gottc^,  bie  bt)mmellifd)en  fpcife  üon  ün»  genomen, 
onb  anbere  bing  bie  t)nen  gellt  tragen,  ba  üon  mir  feqn 
gebott  ober  üerbeiffung  üon  gott  baben,  an  bcffcnbigeii 
ftat  üerorbnet,  bar  burcf)  manid)  tanfent  Secl  ücmcrlit^ 
crmorbct.  Xa^  feint  hk  teüfcllifdicn  früd)t  bar  bell  man 
fic  crfennen  mag.  ^er  beilig  '^-^auhiÄ '  i  bat  ün§  bie  feübigeit 
üerfürcr  in  bcn  fonberlidicn  flel)bungen  ünb  cligncn  ^)  Secten 
and)  flartid)  abgemalet  ünb  gefagt,  bae  bie  felbigen  on^ 
leren  merben  onbcrfc^cib  ber  fpei'^,  ünnb  ber  tag,  fi)  merbcnn 
anc^   ei)n   angcnomcnc  üalfd)c  feüfdiet)t  Ijaben,  ünb  annber 

»)  1.2  büttc,  3  böte,  4  butten.  »)  Eingesetzt  für  aller. 
^)  4  nmttcrciicn.  ^  1 . 2  ,5ur  mit  gegen,  3  jüt  mit  gegen,  4 
^ur  entgegen.  ^)  Matth.  7,  15  u.  Job.  10, 1.  ^)  3  iiie^gcn. 
')  1.  Tim.  4,  Iflf.        ^)  4  cngnem. 


73 

ber  glet)c§en  t»il  mef)r  bl)nngf  tüiber  gottc§  gebott,  önb 
iüiber  bie  liebe  be»  nec^ften.  ^orumb  lüotl  ficf)  et)n  tigüid^er 
üor  ben  fellbigen  gleiffcnnben  üerfürcrn  f)utten,  aU  öor 
ben  5Irgftcn  feljnben  Si)riftt,  önnb  feinet  gann|cn  ©firift» 
liefen')  boIcfe§,  bamit  er  nit  burc^  benn  obersten  fiau^tman 
Oon  bem  fi^niellifd^en  öold  au^  gemuftert  tüerbe. 


©efc^Iufg  biffer  befteiliing. 

H  ^aniit  ba§  e^n  t}gfHd^er  gan|  geiüife  öimb  ft^er  fein 
mog,  alleg  toaS  in  bijen  öorgemelten  Strticfelen  ber  hC" 
fläüung  begriffen  ift,  fo  follt  t)r  nnffen  bn§  foIIidiS  be^ 
ftettiget  imnb  Sonfirmirt  hnxi)  ha§'  lüort  gotte§  dnb  ben 
tob  S^rifti,  il^erfigett  mit  fcl)nem  plüt;  ijtjmmell  ünb  (Srtrid) 
merbent  jurgetjen,  aber  bie  luortt  [b2^']  be^  t)errcn  muffen 
ple^ben  eiuigflirf).  ©Ijn  t)gfli(^er  tvbü  |icmit  crmanet  fein, 
ba§  er  fid^  nit  Ucrbricffen  lafe  bie  rec^t  ganl,^  bcftdllung 
S^rifti  be§  fierrn,  9cemlic^  ba^  ^et)Iig '-)  ©uangelinm,  burd) 
önb  bitrcf)  5utefen  ober  gu  ^oren.  ^n  bem  felbigen  e^n 
t)g!Ii(j^er  bife  üorgemcitc  aulgcjogne  SIrticfel  •'* )  ünb  üit 
clarer  burd)  bie  gnab  gotteS  in  feinen  Hollen  berftanbt 
pringen  mag.  'änä)  luie  er  fic^  in  alle  lueg  gegen  frünben 
onb  feinben  f)alten  foll,  cl}gent(id}  berid)t  finben,  ünb  bar 
burd^  marl^afftigflid^  ben  eloigen  fig  erlangen,  allee  burc^ 
l^üff  be§  oberften  I)t}mmeIIif(^en  I)anptman§,  ber  felbig  üff 
et)ne§  t)gflic^en  bienftmaniS  onruffen,  in  aller  t)annblung 
ünb  not,  gegen  allen  feinben  geiuolltigflid)  l)elffen  ünnb 
t)beriut)nben  mill.    Xax  an  fol  tetjner  äioeijfel  t)aben. 


H  ©etrudt  gum  ©teinbnrrf  ,^u  fürberung  be§  ^eili  |  gen 
tüort  gotte§,  ünb  ^u  fd^mac^  aller  fljnb  be§  (£rü§  |  (£^rifti. 
5lnno  M.  b.  iiij.-«) 

0  1.2  (Sfisiftadjen.  0  Fehlt  in  3.  ^)  Etwa  aus- 
gefallen gan^  finben'':'  *)  2  hat  dahmter,  in  derselben 
Reihe:  21?"^^  6.  (=  Wolfg.  Cephalaeus  [KöpfelJ.j  in  3  . 4  fehlt 
jede  Subscr.  3  setzt  hinter  l^abcn  ein  5lmen. 


74 


VI.  Statuten  der  Himmlischen  (Crou- 
bergischen)  Brüdersclhaft. 

(Verschickt  den  29.  Mai  1522.) 


@t)n  furtier  begriff  e^nner  erntanung  ber  rerf)ten 
«ijnntgen  luar^afftigen  f)»)mnielifct)en  bruberfd^aft,')  in  tüeHii^e 
bruberfd)Qfft  fid)  nt)mQnt§  mit  gellt  ober  gut  et^ntauffen 
mag,  funnber  et)nigf  ünb  odetin  burcf)  onnb  mit  bem 
^er|en  mag  joHic^e  l)l}mmelifd)e  bruberfdiafft  erraorben 
t3nnb  crlongt  merben  biird)  ben  et)nigcn  glauben  önb  der»» 
träumen  in  (J^riftum  tinnfern  .*perrn  ünnb  Sriöfcr. 

3tem  trcdic^er  mcnfd)  burd^  bie  gnab  ©otte»  ber  etjn 
gemalt^abcr  ader  mcnfrf)en  I)er|en  ift,  in  bifc  t)t}mmelifc^e 
bruberfdiafft  geprac^t  ünb  angenomen,  beffetbigen  namen 
timrbet  t)ffgefd)rt)bcn  merben^)  in  ba§  burf)  ber  lebenbigen 
in  bem  ^t)mmcl. 

:3tem  ade  menfifien,  bie  hnxd)  @nab  ®Dtte§  in  ha§ 
mart)afftig  tiertraumen  ünb  ben  glauben  in  Gbriftum  ben 
^errn  gejogenn  morbcn,  bie  fotlen  miffen  ba§  fie  luarbafftig 
brüber  ünb  fc^meftern  feint  ünfcr«  |>errn  Gbrifti  ferner 
geroirbigiten  SOhttter  ünb  aftcr  Heben  feiigen  ünb  auffermelten 
<^otte§  in  bem  §t)mmet  ünnb  üff  ©rtrirf);  SoHicfie  all- 
fament  fetjnnbt  mart)afftigc  ^ünnber  O^otte^  ünb  luarbafftige 
glljber  ber  c^riftlicften  ^iird^en  eünigf  ünb  atlcün  barumb 
So  fie  glauben  ben  cmigcn  pleübcnnbcn  mortcn  (Sottet, 
aufegefproc^en  burc^  bie  propbcten,  burcb  dbriftum  fclbft 
ünb  bie  feiigen  apofteln.  ^tem  etin  ^.?)gt'(i(i)er  bruber  ünnb 
fcf)mefter  in  bifer  bruberfdiafft  üon  ®ott  angenomen,  berfelbig 
menfc^  murbet  gerrn  bijren  ba»  mort  @otte>5  ünb  bemfelbigen 
üolg  tt)un,  ünnb  ift  nit  not  in  bifer  üer,^eüd)nuB  ju  lernen 
bie  mert  bie  mir  fc^ulbig  fein,  bann  ber  gcift  (Spotte»  murbet 
ünn§  in   fet)nnem   göttHd)en  mort  fo   mir  ha^  mit  üle^fe 


*)  Eöhrich  giebt  das  Wort  bald  mit  Umlaut  bald  un- 
umgelautet,  hier  ist  stets  die  letztere  Form  gewählt  worden. 
*■')  Röhrich  unuben. 


75 

l^ören  tücrben  alle  bing  lernen  fo  bil  ünö  not  ift,  imnb 
bog  aller  ®otte§  gebot  erfütlung  ftcet  in  ber  lieb  be§ 
nec^ften  wie  fonnft  ^aulu«  leret.') 

Stern  bamit  aber  mir  ju  Sronnbergf  au§  jd)ulbiger 
p^Iid)t  ber  brüberlic^en  liebe  ben  armen  notbürfftigen 
önnfern  brübern  bnnb  fd)me[tern  in  J^ren  SIrmubten  önb 
notburft  fo  t)it  mere  mie  mir  jctiulbig  ju  bilff  fteure  ünnb 
troft  fommen  mögen,  fo  murbet  bcbactit  ba§  öil  frummer 
menfc^en  gereift  burcf)  ©ottee  mitten  attmufcn  ju  geben, 
önnb  bt)  mei)ten  bocf)  nit  miffen  mo  fie  fottictie  ^re  attmufen 
t)in  orbnen  fotlen  narf)  Q)otte§  gefottcn,  Qu  bem  fo  merben 
tjit  frummer  tcut  burrf)  bie  gel^gigen  rcl)c^en  pettler  öatfc{)tic^ 
önb  übet  oerfürt  önnb  betrogen,  bamit  fie  ^t  armubt  ^n 
^ren  franft)et)ten  Onb  fonnft  t)inmeg  geben  an  bie  Crtter 
ba  @ott  ber  .v^err  felinen  gefalten  bat,  barburi^  5U  btifer= 
malen  arme  Srben  Onnb  mctifen  imnb  frum  leut  ^vt^ 
erbtet)I§  mibcr  alte  (Ibrifttid)e  ticbe  beraupt  merben,  metlidie» 
ber  fdimereften  fünben  et}nn  ift  gegen  @ott  beut  iperrn; 
©oltid^e  oerfürung  ju  fürtommen  fo  oit  ®ott  gnab  geben 
min,  fo  ift  üerorbnet  etjn  gemeine  trugen  -)  tinb  barüber 
beftellt  et)n  S^i'^anng  brel)  man,  9JemIi(^  ber  ^4ifai^i'^<^^r, 
ber  fd^ulteife  önnb  Ott  S3tci)benbarf),  bieffelbigen  brcti  fotlen 
ben  armen  ^u  gut  eljnnemen  Oon  allen  bcnen  bie  au^ 
fret}em  mitten  t}nnb  rechter  metinung  ben  armen  in  bife 
S^rugen  geben  motten,  boc^  foüen  bie  brel)  fid)  fürfcben, 
ob  3cmann|  aufe  irriger  meijuung  feine  Grben  0n3l)mtic§ 
berauben  mottt,  baffetbig  fotlen  fie  nit  annemen. 

Öie  fott  ntimman^  acfjten  haSf  mir  in  bifer  bruberfcbafft 
öermanen  atlelju  in  onfer  tift  ober  trugen  anlegen,  fonnber 
ba§  et)n  t)ber  in  feiner  Dberfei)t  imnb  ^ei)mu'cfen  bcren 
gtet)(f)   oerfe^ung   ben   armen   notbürfftigen   and)  oerorbne. 

Stern  ber  bretier  Sai"e  foli  angenn  p  ^t)iugften 
?lnno  XXII.  bnnb  nt)mman|  fott  etma?  oerptilicbtet  fein  in 
bife  trugen  ^u  geben,  bann  altelin  mal3  •')  @t)nny  S9f^id)en 
freier  gutter  milt  ift;  onnb  ma^  alfo  ,^u  fotticbem  gefeilt,*) 
ta^   foll   burd)   bie   brcii    mit   9iat   frummer   leut,   beren 


1)  Gal.  5, 14.     2)  Truhe,  Geldlade.     »)  i^a^g    4)  =  ein- 
kommt. 


76 

9tati)  |ic  jicf)  gepraurf)cn  mögen,  au!Sgctf)cilt  roerben  ^u 
notburfft  bcr  fruiimten  armen  onnb  notburffttgcn. 

5tem  e§  foll  in  Joüi(f)c  bruberfrf)afft  nit  angenomcn 
tüerben  3t)i^nB,  gulten  ober  (icgennbe  gütter.2j 

Stern  aiktjn  bife  menfcfien  fo  öon  @ott  in  bife  brubcr^» 
fcfiafft  angenomcn  feinbt  ober  raerbent,  bie  follcn  roar^afftig 
gnab  Dnnb  ert)örung  ^^vqv  bitt  oon  @ott  ttjifien  imb  i\abm. 
%ik  anbere  mcnfdicn  bie  nit  in  bife  felige  bruberfc^afft 
fommen  bie  mcrben  üerftocft  ttnnb  derficrrt,-^)  mit  fefiennben 
9higen  plYjXiht  fein  önb  mit  t)örennben  Cren  nit  t)ören, 
lüie  baffelbig  in  bem  breii^efiennben  (£apittel  9J?atf)ei  *)  ünb 
an  mcr  ortten  be§  f)eügen  öuangeüo  clärUc^  aufgetrurft 
ift.  Sßnb  t)iemit  wöll  et)n  Sö^^i'^e'^  öermanet  fein  ben 
{)t)mc(ifc^en  Satter  mit  öleiß  ünb  @mft  anjuruffen,  mellic^er 
allein  gciualt  ftat  eijnen  Qs^tic^en  menfcfien  in  bife  bniber-» 
fcfiafft  ct)n3unemcn  ober  aufjnfcfttieffen,  toetlicfier  fe^n 
menfc^en^)  feiner  fünbentialbcn  auffdileuffct  ber  mit  üeftem 
glauben  in  bie  barmfiergigteiit  @otte§  nertraut;  ba,^u  möge 
bn»  bie  gröffe^)  nnnferer  fünbcn  nit  f)t)nnbern,  fo  »ir 
©Ott   glambcn   önb   fci)nncn   morten   ncftigtüc^  bertromen. 

^piemit  foKen  geiuarnnt  fein  alle  bie  öff  mcnfcöen 
gefe|  önb  gutbünfen  ober  off  ^re  etigne  lüerf  bamfien, 
bann  bie  felbigen  alte  bie  5si^  grunnbtfeft  nit  eiinnigf  ünb 
allet)n  üff  ben  ftarfcn  öclfcn  (£l)riftiim  bamben  bie  merben 
fidler  bnnb  gemiß  fein  ha^  fie  aufs  bifcr  bruberfrfiafft  auf» 
gefdiloffen  lücrben,  bnnb  uff  ben  flicffennben  fannbt  ge- 
baun)i)en  f)aben. 


1)  9tat§?  2^  Rührich  gutter.  3)  ücrftcrtet?  *)  13, 14. 
*)  So  vermutlich  statt  des  von  Rührich  Gelesenen:  toettidöeS 
I)i)mmeltfcf)en.       ^)  R.  groffe. 


77 


TU.  Die  Scliriftstücke  aus  Cronbergs 
Streit  mit  Peter  Meyer. 

A.    Cronbergrs  Schreiben 
an    die   Bürgermeister   von   Frankfnrt.^) 

(16.  März  1522.) 


[30]  SJJein  freuntlii^  tuiUtg  biennft  bnnb  toa§  id}  gut§ 
bermog  puor  ©rfamen  lt)ct)icn  guten  frünb,  in  bifen  letften 
5et)tten,  ireüidie  ift  ct)n  gnobenreljcfie  önnb  aucf)  et)n  ferlic^e 
jcl^t,  9Zarf)bem  ber  aKmec^tig  ett)ig  gott  c^nnent  jben  gnab 
gibt  fic^  foUidier  geil  \voi  ober  öbcl  ^ugeprauc^en,  2;armit 
id)  bonn  bie  Juariiafftig  brucberücf)  liebe  jnnfonnberfie^t 
gen  allen  ©tinftionern  jm  ?^rannrffurt  mit  ben  roercfen  er- 
füKen  mog,  SSie  icf)  mirf)  aucf)  gegen  gott  bcm  a[(merf)tigcn 
fc^ulbig  befennen,  fo  ^ab  irf)  {)crömb  ctju  fur|e  fcf)rifft 
önnb  rcarnung  an  eurf)  önnb  ade  ct)ntt)oner  5n)e  ?vranngffurt 
getrau,  bamit  firf)  ct)n  jber  leicr  ba^  oor  ben  falic^cn 
Propheten  onnb  luolfen  3uf)uetten  loiR,  Xann  jr  bcrfelbigen 
in  alten  enjcren  dloftern  onnb  bc§  merer  tbe^f  pbarren 
öil  fiabcnt:  ©rpiet  mid^  aucf)  fjcroff  benfelbigen  n^olfen 
olle^  lua§  ic^  fie  befcf)u(big  fxt)  gegen  jnen  oor  eurf)  onb 
et)nnem  (Srbern  IRate  ,^n)  ?vranngffurt  .lUgcgen  ,^uftecne  onnb 
jnen  jrc  oerfuerung  grüntUc^er  onb  clarcr  beioet)ien,  3.?nnb 
iüo  icf)  ioUicf)§  nit  mit  grunb  be§  Gioangeü)  tl)uen  magf 
fo  mii  icf)  et)n  luiberfprud)  tl)un,  onb  mic^  oil  orgerer 
befennen  bann  icf)  fl)  befc^ufbigt  l)abc;  Xarumb  loöflen  bie 
gatte^  biebifcfje  n}Dlf  fid^  oerantniortcn,  fo  mögen  ft)  ba^ 
tf)un,  2)ieiüe^I  aber  jnen  baffelbig  nit  muglicf)  ift,  fo  mU 


0  Dazu    gehörig   die   Aufschrift.  (30t>):    2)cn  ©rfamen 

önnb  toeiifen  23urgermetftern  ber  |  «Statt  A-ranngffurt.  ^Dfeinen 
fonnöern  gueten  nünben.  Am  Rande  die  Notiz,  Pauhis  Wysseln, 
der  den  Brief  Sonntag  post  prandium  iiberbracht  hätte,  sei 
die  Antwort  geworden,  er  solle,  was  er  mit  den  Geistlichen 
zu  handeln  habe,  ihnen  selbst  verkünden  und  E.  E.  Rat  mit 
dem  Anschlage  unbekümmert  lassen.  Paulus  habe  entgegnet, 
er  wolle  das  seinem  Junker  ansagen  und  diesmal  damit  zu- 
frieden sein. 


78 

irf)  jnen  mein  brucbcrüc^en  9iat  jöunt  onb  jiu  atter  jegt 
geben,  ba§  fi)  tion ')  jrer  jrrung  abftcne  Dnnb  firf)  befcnnen 
ba§  ft)  jrr  ganngcn  fet)nnt,  9L?nnb  51Ü  bem  befed^  (Srifti 
Irettcn,  jDieraet)!  jii  norf)  ftatt  onb  jeit  ^abcn  2 )  fotIic^§  gu^» 
t^un,  jDann  fe^n  gmeifel  ift  luo  [ie  Don  ircm  teufelifi^en 
fürncmen  nit  balb  abftenc,  fo  luürbt  fi)  ber  teufel  noc^ 
f)arterer  bcfi^en  merben ;  fi)e  mögen  bebenncfen  af(e§  ttjo»  i6) 
öon  jnen  f(f)ret)b  onb  jag  ba§  luiH  id)  mit  {)i(ff  gottes  offennt" 
lic^  onb  frQ  off  fie  erzeugen  onb  mit  grnnt  bemet)fen,  bann 
mein  gegeugfnuft  ift  (IriftuS  bie  cioigc  marfieiit,  bie  nt}eman^ 
mit  grunbt  oermerffcn  magf;  ^effl)alben  ift  mein  früntli^ 
bitt  jr  tüödet  mtjr  julaffen  ba§  mein  bicnner  bifen  3)  offenen 
briefe  t)iebt)  *)  offenntlicf)  an  ben  5Römcr  frf)(agen  möge,  bann 
ic^  \iii)Q  nit  bo§  ikdjt ;  Surf)  jnbienen  bin  ic^  aljit  ^)  mitlig, 
®atum  off  8onntag  JRemenifcere,  5(nno  :c.  i-j:ij, 

^artmubt  oon 
Gronnbergf. 


B.  Cronbergs  Schreibeu  au  Bürg-eriiieister  und  Rat.^) 

(17.  März  1522). 

[12]  90?etn  früntlic^  miHig  bicnnft  onnb  \m^  id)  gut^ 
bermag  gunor  gürfiditigen  ©rfamen  mcl})cn  lieben  bcrrn 
tnnb  frünb.  9?ad)bem  id)  et}n  criftüd)  ocrmanung  an  euc^ 
tnnb  aüe  cmere  ct)nmoner  31t)  ^^ranndfort  gett)an  l\ab,  onnb 
bann  biefefbigc  oilen  gnfc^en  morben  ift,  fo  loid  mir  (Sren 


0  Vielleicht  öan  zu  lesen  (o  und  a  mehrfach  von  gleichem 

Aussehen).  '■')  Vielleicht  I)oben  zu  lesen.  ^)  t'bergeschrieben. 
*)  Gemeint  ist  eine  Ausfertigung  von  C.  von  dem  am  Montag 
auch  dem  Rat  eine  Abschrift  zugeht  (vgl.  in  B).  eben  die 
unter  C  abgedruckte.        ^)  Übergeschrieben. 


')  Hierzu  die  Adresse  (17^):  "J^cn  L5^rfamen  j^ürftd^tigen 
mmb  lücnfen.  2?uriicr=  |  mciftcr  mmb  Mate  bcv  Statt  l^-ramirffcrt 
SJktnen  |  Heben  ^■»cnn  ininb  freunbenn.  Am  Rande  dieser  Seite 
die  Notiz,  H.  v.  Cr.  schreibe,  wie  er  etwas  angeschlagen  habe. 


79 

^aib  ge)3üren  oll  et)nnem  ftanntfiafftigen  Stiften  follid^e 
fc^rifft  offcnntlic^  ju  oerfünbigen,  jDarmit  bie  öet)nnb  be^ 
I)eügen  eiuangelQ  fef)en  imnb  mercfen  mögen,  ba§  icf)  meiner 
frfirifften  fet)n  fc^eu()e  trage,  2?nnb  i)ab  befit)aI6  follic^e 
fd^rifft  mit  meinem ')  figel  öerfigelt  offenntlirf)  an  bie 
farpi)orten  fd)Iagen  laffen,  2öeind)§  briefg  icft  eurf)  ^iemit 
et)n  ob]d)rifft  eingefrf)Ioffen  äufd^icf,  S^^nnb  6itt  euc^  follic^^ 
nit  annberft  bann  aufe  notburfft  bnnb  fürberung  bes  t)eligen 
emangelt)  öon  mir  gefc^efien  ju  öerftene,  SBeüid^em  man^ 
gelio  mir  all  fament  bie  fid)  be§  namen  Srifti  beruemen 
mit  allem  tinnfcrem  üermogen  aU  bem  mort  gotte^  jtnbienen 
fdiulbig  jet)nnt;  ^d)  t)ab  t)er  öff  ben  tjerrn  jm  fannt 
S8artt)Iomeu»  et)n  abfc^rifft  al§>  don  allen  geiftlid^en  ober 
föolfen  megen  310  (^ranncffort  pgeorbnet  ^m  oberanntmurten, 
5;ien)et)I  ic^  jgfHrf)em  clofter  ober  tird)  mangel^alb  bcr 
f(f)rt)ber  nit  i)üh  mögen  jbem  jnnfonnbert)et)t  5m  fc^icfen; 
^d)  befenn  and)  ba;?  in  ciueren  firct)en  imnb  cloftern  Oit 
frummcr  criftlictier  brüber  fetinnt,  Xarumb  id)  niieman|i 
bann  motf  onnber  jnen  gefct)ulbiget  i)abm  mift,  attcijn^) 
bie  in  jrer  bofjljeit  bet)arren  roerbcn,  önnb  jre  jrrung  nit 
befennen  möUcn,  2)ann  ^)  in  anje^ung  bag  mir  mit  Lmnfern 
jünben  alte  jrr  ganngen  fet)nt;  ^efjt)a(6en  lucttidier  mofff 
fid)  betennt  ünnb  üan  feiner  jrrung  abferet,  ben  mifl  ic^ 
alfbalb  für  meinen  bruber  ^aben,  Onnb  t)elffen  oertebingen 
in  alter  feiner  mibcrmertigfeljt ;  @o[(id)Ä  l)ab  id)  nid)  au§ 
criftlid)em  emangelifdiem  grünt  im  aEer  beften  nit  möden 
üer^attten,  Saturn  montags  nad^  9teminifcere  SInno  2c.  i^xj. 

^artmubt  oon 
Sronnbergt. 

0  Die  Buchstaben  mein  in  einer  Rasur.        2)  yoj.  allein 
ein   durchgestrichenes  bann.  ^)  Auch  dieses  Tann  giebt 

keinen  Sinn  und  wäre  zu  streichen  gewesen. 


80 

C.  Croubergs  Schreiben  an  die  Frankfurter.*) 

(Vom   16.  März,  in  Frankfurt  angeschlagen  am  17.  März  1.522). 

[13'']  Slllen  Dnnb  jgfüc^en.^)  ben  gürfic^tigcn  bnnb 
werfen  SBtrbigcn  ^od^gclertcn,  aud^  ftrenngcii  ©rnueften  onb 
©rbern  "M  Bürgermeister  9iate  ünb  gerillt  Dnb  allen  e^n^» 
ironern/)  ber  Iöb(icf)en  ftatt  siu  ^i  ^ranngffurt,^)  gnntbiet^ 
tcf)  .'partmubt  non  ßronberg  mein  mUig,  früntUd^  biennft 
imb  ma«  icf)  gut§  öermag,  ünnb  fueg  euc^  meinen  toaX' 
f)afftigen  bruebern  in  (Srifto*)  bem  $)errn  gumiffen,  ha^ 
id)  QUB  crift(irf)er  ünb  brucberlicfecr  liebe  geättmngen  roerbe,^) 
€t)n  ermanung  guttun,'")  ®uc^  ,^ubuetten  onb  öerforgen 
öor  ben  reißennben  luolfen  baöor  "j  tmns  ber  .»per  (Iriftu§ 
geroarnet  l)at,'"^)  9Jiat§ei  am  fijbennben,'^)  Snnb  ber  berr 
Griftns  imng  bie  felbigen  luolf  gann|  clar^^)  anzeigt  roie 
mir  bie  erfennen  forien,'^)  ^effgh}c^ '6)  gobanne^'')  am 
^ebennben,'*»)  mie  mir  t)nn§  öor  ben '^)  buetten  foflen  bie 
nit-fj  burcb  bie  tbüre  ^inel)n  geenc'^i)  burcb  Griftum,  funber 
al§  bieb  imb  mijrber  binetin  ftet)gcn,22j  i^'nnb  berfelbigen 
ftljmmc  ift  gannl3  nit  bcS  i>errn  (£riftu§'--M  ftt)mmc,  funber 
ouB  bcm  teufel,  bann  jre  -*)  fttimme  ünb  lere  fommcnt  -'^)  mit 
ber  fttimme  be§  Seligen -6)  ©mangeln '-'i  gann^  nit  ober  e^n, 
t^e  fuecbent  2*)  nit  bie  icf)af  2«)  gumeyben  mit  bem  lautem  =*") 
Wort  got^,  funber  fie  fuecfien^')  jren  eignen  nu^  nad^  bem 


^)  Steht  in  2  an  erster  Stelle.    Voran  geht  als  gemeinsame 
Überschrift    für    die    im    Druck    vereinlgteu    Schriftstücke: 

(Scbrifftcn  Donn  mir  .sl">arimubt  |  Don  (fronbcrg  aufjgangcn, 
ünb  be§  '4-^farrbcrÄ  Don  ^-rancf  |  furt§  antmort,  baraufe  ein 
ncglicbcr  C^brift  ber  foI=  |  icb§  biVt  finbcn  loürt,  bai:  er  fid)  böten 
ioU  üor  i  ber  grcülidjen  üerfürung  be§  iierftoct= '  tcn  intnb  üerplcnbien 
^4*farr  |  ber»  ^u  ^rcmctfurt.  -)  2  neglicbcn.  ^)  2  crbarcn. 
*)  1  ei)niDonen,  2  cinmoncren.  *)  Fehlt  in  2.  *)  2  ?5rancf= 
fürt.  ')  2  entbeut.  ^;  2  (5brifto  (.diese  Abweichung  durch- 
gängig). 9)  2  mcrb.  '")  ^iitbune.  ")  2  mMffcn,  bar  »or. 
'■')  2  batt.  '3)  7, 15  ff.  ")  2  mMff  gan§  flar.  '')  2  i6Cen. 
1«)  2S^efegleid).  ")  2  3oan.  ■«)  10,  l  ff.  »'')2benen.  -")  2  mit. 
2')  2  tbür  btcnettn  geben.  -"-)  2  bit-"nci)n  ftigen.  --0  2  CNbrtfti. 
24j  2  ir.  -5)  2  leer  fumcnbt.  -")  2  bfnHc]en  (diese  Ab- 
weichung durchgängig).  -')  2  (5uangelti  (die  verschiedene 
Schreibung,  mit  m  und  u  [=  n],  ebenfalls  durchgeführt). 
^»)  2  fucbenbt.  -»)  2  fcboff-  ^")  Fehlt  in  2.  ■")  2  fi)e 
(so  durchgängig)  fud&en. 


81 

leufelifcf)eit  get)|i,  fl)  irf)C^cn  bag  arm  bofgfHn  i)  tütber  gott 
Xmh  fein  iocIigc§  Siuangclium,  fn  oerfaiiffen  bie  $>eügen 
gött(icf)en  Sacrament  narf)  jrem  luiflcn,  ft)  derfautfen  bie 
bcgrepnüB-j  ber  tobten  uff  '^a§  aller  tliüreft^);  Qrf)  i^ab 
get)ijrt  öon  etüdien  etücren-*)  frommen  bnrgern  mie  eroer 
pf)arrer^)  öon  megen  feinet  übcrfcftmcngflicficn^)  teufelif(^en 
geit; ')  eud)  emere  tobten  nit  annbcrft  gcftatten  luilt  jn^ 
Begraben  bonn  gn  ^) feinem nu^cn,  bcffgicid)  '■>)  nilcn  tcufelifcfien 
gaucf(eret)cn  mit  bem  butter  fanffen :  2(ucb  al§  nemlicf)  fo 
et)n  finbt  bett]cn]n '<>)  mit  tob  abgeti),")  fo  muB  man  ben 
tobten  Ici)(i)nam  eingefegnen  bnnb  annbcre  berg(et}d)en  '^j  teufet- 
Iifct)e  13)  öncriftlid)e  '■*)  fürnemen:  Sriftufo  fpricbt  ctor  '•^)  30=" 
!^anne§  ^ß)  am  ^eliennben  '')  Zs^  bin  bie  t^ür,iN  fo  jmmant  '^) 
burd)  mirf)  eingef)en  mürbet,-")  ber  mürbt  er£)a(tenn-i)  ober 
feligf22)  ttjerben,  önb  mürbt  eingeben  ünb  aufgeen^^)  t,^^ 
tüe^b  [13 1»]  finben,  St)n  bicb  himpt  nit  bann  nur  aKet)n 
ba§  er  ftele  önb  mefeel  ober  fct)(adit  -|)  ober  ömbring,"")  ^d) 
bin  barumb  fomen'^ß)  ha^'  fie  ba^  eroig  leben  baben  önb 
öberflüffig  t)aben:  C  yS^  driftürfien^')  brueber,  O  ^r  l)t)mme(- 
lifdicn  burger  e^  ift  bod)  '■^)  jeit  ba§  roir  foflidie  -'■')  hkb  önb 
mörbcr  bie  önn§  ber  be^  Ciriftuö  in  ben  fd)af§  ^")  cleöbern 
önb  bt)-'''j  jren  früd)ten  .yierfcnnen^^,  geben  bat,  befcnnen; 
2)a§  feint  3:-)  aber  jre  tcufe(ifd}e  früditen^^i  barbt)^'^)  man 
fl)  fcnnt,^'')  baÄ  fi)  önn*  fa(fd)  leren,  bem  eroangelio  gann^ 
nit  gemefe,'  9Jcm(id)  fo  fic  önn^  lernen  ba^  bie  armen  ben 
ret)ct)en  pfaffen  ünnb  monid)cn  ■'' )  atlmufen  foUcn  ■"* )  geben, 
fo  fie  önnö  leren  ^'^)  firdien  paufjen,^^')  foftlic^c  " )  bitb  modien, 
grofe  gloden,  foftIi(^§  gemalt, -»^j  foftlid)  ^■')  tabernadet  mad)en, 

')  2  üMcflin.       ■')  2  bcgrcbnüffe.        ")  2  tbcüreft.        ')  2 
cmcrn.        ^)  2  t^farrber.        *^_)  2  übcrfd)ir)cni-flid)cnn  ")  2 

geii6e§.  ")  Zuerst  jn  geschrieben,  <hinu  j  in  3  umgeändert. 
'■')  2  bcfsgleicben.  *")  2  finbtbctterin.  ")  2  tobt  abget.  '-)  2 
ber  glidjen.  '^)  Uebergeschrieben.  >*)  1  oncriftlicben,  2 
iind)riftltd)c.         '^)  2  flar.  '^)  2  3oanni§.         *')  lo,  !•  flf. 

^•■')  2  tböre.  '^)  2  «eman^.  2°)  2  mürbt.  ^i)  o  erbaltcn. 
-')  2  fälig.  ")  2  auBgcbcn.  ^^)  2  fd)lacbe.  '")  2  innbrutge. 
2«)  2  fummen.  ■'')  2  d)rinlid)cn.  '•"*)  2  i)oi)t  •'-')  1  foUicber, 
2  folc^e.  3")  2  fc^off.  ^')  2  bell.  =»2)  2  ^uerfomcu.  •»)  2 
feinb.  31)  2  frücbte.  ^sj  o  bar  betj.  ^'0  2  fcnnet.  ^t >  2  gitüncben. 
=***)  2  fMlen.  ä^)  2  lernen.  *")  2  baingcu.  "j  2  f unliebe. 
*^)  2  f6ftlicb  gcmalfe  (sie).        ")  2  f6ftlid). 

Cronberg  6 


82 

in  jren  clöftcrn  meffen ')  Sßigtlien  nera  Bruberfc^afften  ftifftcn 
Dnb  alle  bcrg(et)d^en  ün^alic^e  lucrgf-)  bie  |ic  Icrcn,  bie 
boc^  bcm  ncgjten^j  fel)n  nuß  bringen  onb  bcnen  gott 
t)et)nnb^)  ift,  ^v  foUet^)  ha§  Wiffen  wetticfier  ^fiarrfier^) 
ober  prcbtgcr  uff  foIIirf)er ')  me^nnung  bnb  lere  ^)  beharret, 
ber  ift  inarliafftig  ein  rciffenbcr  molfe,")  bicb  önb  niorber,^^) 
barfür'')  ünn§  (5riftn§  geluarnet  I)at,i2j  j)ie  borgemelt 
üalfd)  lere  '^)  ift  bie  fntrf)t  barbii  '^)  man  fn  gemifflicf) 
bnnb  etigcnntlicE)  befcnnet'^);  Siucr  p()arreri6)  3ai  fannt 
^artliIonicu5i '')  §ot  fid)  nernemen  '")  loffcn,  ha§  nit  n»eiff(irf) 
fet),  ba§  idj  betreffen  ben  ßriften  glauben  fcf)ret)b,  önnb 
hat  beff  ^alb ''')  et)n  inmü^e  forg,  bann  id)  lueiß  mic^-'») 
öon  ben  gnabcn  gottes  frl)/^')  ba§  meine  fctirifften  in  bem 
Seligen  2'-;)  (Smangelio  grunbt^^)  I}abcn,  5^arumb  icf)  ber=- 
felbigen  al§  bcr  marficiit  fein  frf)cube  trag  nor  niiemannty,^-!) 
2(ber25)  {(fi  bin  befy  geiuiB  ha^  fein  lere  Lmnb  bannbtung 
frt)2  6)  miber  gott  nnb  fein  gottlidicn-")  bcfcld)  lmnb  eman= 
geil) 2^)  ift;  ©otlid)«  mifl  icf)  jmc-")  frei)  gcftanbig^*^)  fein, 
S8nnb  fo  lanng  er  off  feiner  jrrnng  Onb  bemfelbigen  für* 
nemen  plet)bet,^')  mag  ein  jgtlidier  •'-)  criften  jnen  barfür 
flauten,  i^nnb  fid^  oor  feiner  onb  feine^  glci}(f)en  lere 
bütten,  5{I§  oor  bem  biebifcfien  onb  morbcrifdien'^^)  gefd)rii  =^^) ; 
@olIicf)g  i)al^  id)  eud)=^-')  bamit  id)  marf)afftig  brueberlid) 
liebe  gegen  cud)  mit  ben  merrfcn  beioeiifc^ß)  j^ij  joöUcn 
oerfiaftten,  ©eben  3')  onnber  meinem  ciigen^'*)  3»i^9cficgef 
off  ben  ©ontag  fReminnifcere  5{nno  :c.  fjij. 


1)  meffen  2, 1  mcffe.  •^)  2  uicrcf.  ^)  2  ned)ften.  M  2  feinbt. 
')  2  folt.  «)  2  todd;er  5}.^farr^ev.  ")  2  folrfjer.  n  2  leer. 
9)  2  reiffcnbcn  loolff.  ")  2  m6rber.  >')  2  bar  Oor.  ''^)  2  ^att. 
'3)  2  falfd)  leer.  ")  2  barbeii.  '=)  befcnnct  2,  1  crfennet. 
^^)  2  ^4>{)arrlicv.  *')  2  fand  '-i^artfiolomcuiv  >"•)  2  ncrncinenn. 
^®)  2  beftbalbcn.  ■■^")  =  liinsichtlich  ineiuer;  der  beabsichtigte 
sogen.    Acc    c.    inf.   wird   dann    aufgegeben.  -')  2    frei). 

--')  Uebergeschrieben.  ^■^)  2  grünt.  "-'*)  2  nneman^i.  ")  Ab- 
satz in  2.  ''^)  2  freu.  ^')  2  g6ttlid)cn.  -'')  2  cuamielium. 
^^)  2  im.  s«)  2  gcftenbiii-  ^0  2  blenbt.  ^')  2  i)e\iltcl)er. 
^*)  1  morberifcftem,  2  nil>rSiid)en.  ^*)  2  gefcbrei).  ^'^)  Aus 
2  (eüd))  eingesetzt.  ^'^)  2  bemctfe.  ^")  Snbseription  in  2: 
@cbcn  pnber  meinem  eDgen  3nfigel  Off  ben  Soiltag  1  :'1{eminticerc. 
5lnno  :c.  xi'i'h        '^^)  Aus  2  eingesetzt. 


83 

D.    Cronbergs  erster  Brief  an  Meyer.')     (9.  Juni  1522). 

[21^]  @ud)  bem  p§ar§er2)  gm  fants)  S8ort^olomeu§ 
glü  francffurt  ©nntbeut  i(^  ioartmubt  bon  Sronbergf^) 
meinen  grufe  ünb  füg  curf)  311)  öcrncmcn  luie  ic^  glauplic^ 
bcrid^t^)  bin  nnb  erfünbet  i)ab  luoUic^erö)  maß  jr  bie 
lDarf)afftig  crtftHrf)  '1  lere  ^)  S^octor  3[Rarttni  Sut^ers  funbcr 
allen  grunbt'M  ber  Seligen  gefrf)rifft  önberfteljent  "* )  ünber=» 
gmtrucfen.ii)  bargegen  ben'-i  Sapftücfjen  !■')  geiualt  önb 
9teginient  fo  ^odj  giocrlicben,  ber  maffcn  '^i  ba§  jr  alle 
bie  für  fetter  acf}tenbt  '^)  bie  bem  crtft(i(f)en  boctor  9Jfartino 
ober  fet)ncr  (Smangetifrfien  2erc  folgenbt,"^)  ünb  ntjmantsi') 
für  driften  achten  molTenbt'^)  bann  metlicfic  •'•')  bem  53apft 
önb  feinem  gebot-"]  gcdorfam  ftnf-')  imb  letiftent,-^) 
meflic^ö  -iij  cmere  raort  t)nb  offcntlicf)  eroere  -^)  prebig  f(arc  '^''>) 
onmiberfprecf)Iid)  jeughmfy -'^)  geben;  S^ai^bem-'j  ict)  ban 
oon  ^er|en  begirig  bin,  be§  ber  allmcc^tig  gott  mein 
ge^eug  ift,  ba^  id)  gern  ein  luartjafftiger  crift  fein  molt, 
önb  oon  einem  t)g(id)en  -^)  me§  ftant«  -^)  ber  ift  brüberlit^ 
onb  criftlid)  onbermctifnng  (eibcn  mag  onb  biefelbig  üon 
bem  gcringftcn  gern  ünb  tugentüc^^")  off  ncmcn,  biciuet](3i) 
jr  ban  ein  pi)ax^a  eiinner  groffen  l)erli(^en  Statt  ^tü 
grandfurbt  ■^'^)  fet)I)et  •'■')  ünb  mein§  bebunden^  bem  {&toan^ 

*)  2:ie  (Jrftcn  33riff  i^arpman§  (sie)  \  oon  Gronbergf  |  dopen 
(22^,  von  Meyer,  nicht  dem  Kopisten  geschrieben).  In  2  folgt 
der  Brief  (mit  einer  Zeile  Durchschuss  auf  den  Cronbergs 
an  die  Frankfurter.  '^)  2  ^^ä^fni'rlH'v  (diese  Abweichung  noch 
öfter).  3j  2  fanct.  *)  2  üonn  Cu-onberg.  ■')  2  glaublid) 
beried}t.  '^)  ==  luMlidjer,  2  nicld)cr.  ')  criftlid)  —  iiutljcv» 
unterstrichen  (wohl  von  einem  späteren  Leser  des  Schrift- 
stücks, ebenso  wie  die  hernach  zu  bezeichnenden  Stellen). 
")  2  leer.  *)  2  grünt.  '")  2  ünberfteen.  ")  1  ünber^iotrürfcn, 
2  önber^utrurfen.  »-)  ben  2 : 1  ber.  ^'^)  2  93ApftItct)en.  ")  ber 
maffen  aus  2  eingesetzt.  's)  2  ad)tent.  "^)  2  oolgenbt. 
")  2  nnemant§.  '*)  2  irMlent.  i')  2  tt)clc^e.  -")  2  gebott. 
-')  2  feinbt.  ^'')  2  leiiftenbt.  -^)  2  2ÖLMd)e§.  ''*)  offentltit) 
emere  2  : 1  öffentliche.  ^^)  Aus  2  eingesetzt.  2^)  2  onnnbcr= 
fprec^lic^c  Sfügnufe.  '-')  Absatz  in  2  und  Paragraphzeicheu 
(letzteres  fortan  vor  jedem  Absatz  begegnend).  -"-)  2  neg(id)cn. 
^*)  2   ftanbt§.  ^")  Ueberl.  tügentlictj,  aber  ü  hier  =  u  (2 

tugentltd)) ;  an  den  übrigen  ähnlichen  stellen  ist  u  stillschweigend 
eingesetzt.        ^^)  Absatz  in  2.       ^-)  2  fyrandfnrt.       ^')  feinb. 

6* 


84 

gelio  imb  bem  clarcn  luort  gotteS  groffe  frf)mad)eit  onber- 
fteiient'j  51D  bciüeiicn  burcf)  eroer"-)  falfcfie  teufcüfc^e 
tmb  mcnfrf)cn  erbarf)ten  leren  bte  jr  önücrfc^ampt  otfentlic^en 
;)rebigent 'j  önb  barntit  hai'  gan§  Liolcf  bcr  trcff entücf)er  ^) 
Statt  5ro  f^rondfurbt  öff  ben  jrrigen  rocg  önberftetient  5ID 
berfürn,  9(ucf)  rooKent '")  jr  fct)nncn  rccfiten  (Sroangelifd)en 
:prebiger  jinlaffen  mit  croerm  erlauptnüff '')  ^ro  prebigen 
imh  jonberlicf)  tiff ' )  ben  pfingftag  et}nnem  ^  1  (iri[tticf)en ") 
prebiger  ben  icf)  gen  gfönrfTurt  gejcfticft  nit  üergonnen 
roollcn 'ö)  5ro  prebigen:  XieroetC)  aber  eucf)  al^  el)nem 
p^arfier  ber  Statt  rronrffurt  drfad)  bnb  grunbt '"-)  eroercr 
me^nung  onb  Dffentlid)cr  prebig  gepüret  '■')  äufagcn  roie 
(Sant  1^)  ^etru§  gepeut,  fo  erf orber  ünb  beger  ic^  üon  euc^ 
auB  cri[tli(f)er  fc&nlb  önb  Pilicfit  ba?  jr  mir  mit  Groan- 
geüfcfiem  grunbt  inib  .Seliger  got(icf)cr  ^-'i  gefdirifft  an3epgen 
roöüent  •**;  oub  roelct)enn  '■)  üriacficn  luir  bem  ^i^apftlidienn '*) 
9tegiment  glaroben  ober  neigen  foflen,  Tieroei)!  boc^  '21^] 
dar''-*)  önb  offennbar-")  ift  roie  ba?  93ap)tlicf)-'j  ^Regiment 
gan^  mit  bem  (Sroangclio  nit  jutrcgt.  Sunber  gant>  bor^- 
roiber,22)  3Xnber§  öermag  irf)§  nit  öß  3urecf)encn,'--M  Xargcgcn 
trifft 24)  S^DCtor  Srotlicrf?  lere"-')  önb  prebig  mit  drifto 
gati^  gro,  alfo  dar  bae  auc^  bic  fiinnber-"i  foftidi^  ietien 
önb  greiften  mögen.-")  3lber  nict)tÄ-^j  befter  roeniger  mag 
idi  lct)bcn  ha^  t)r  midi  befjer^  önberricfit  bamit  id)  bie 
red)t  tt)ür  treffen  mog-^^)  bic'^*^)  bie  (Iriftu^  ^oftanne^  ") 
am  äel)enbcn  (lappitel  lerct;  roo  jr  aber  bafielbidi  nit 
5rotl)un  roiffent,  jo  öermane  •'-)  id)  cud)  prüberlidier  loeöfc  •'•') 
ba«  jr  cuc^  öon  eroer  jrrung  mit  ön^  jro  @ott  ferennbt  önb  bc» 
fcnnct  roie  eroer  t)obc  notbnrfft  erforbert,  bi)croci(  jr  nit  roiffen 


offentbar).  «ij  2  ^ÄpftUc^.  --)  barnnbcr.  -')  2  aiife  ^li 
rechnen.  -*)  trifft  —  moi^cn  nuterstricbeu.  -•)  2  JL'utbcr 
leer.  -ß)  2  finber.  -")  2  mi^gcn.  -'')  2  nidjß.  •■':  2  nuV 
30)  Fehlt  in  2.  =*i)  2  Soanni^.  3^)  o  ocrmci,  33)  o  brÄbcrlt^er  ipeqf 


85 

mogent  1 )  miclang  jr  jcit  ^abent,  bann  iparücf),  ic^  trarn 
curf)  35?crbcnt  jr  md)  oerfeumen-)  fo  tuerbent-^)  jr  edennbigf* 
lirf)  ^)  be[tenc  -- )  mit  äffen  benen  bic  jr  öcrfürct.'*)  Söiffcnnbt ') 
jr;?  aber  bcffer  nnf  ic^  ctner  metnung  trnb  ünberrid)!  gern 
tngenKic^  f)Dren;Sj  rco  jr  nicf)tÄ  raetitere  troft")  bargegen  i") 
njtffent  ban  menjrf)(ic^en  9J5apftfid)cn ")  gemalt  funber '2) 
gninbt  ber  t)eligen  fcbrifft  jo  tuerbent'-*)  jr  einen  faulen 
grunbt  baben;  ber  aCtmed^tig  fcf)Dpffer '■*)  ber  uns  aUfament 
auf^  nicbt5  gcmacf)t  bot,'-^i  in  bcfielbidicn  i*^)  aflmecf)tigen 
gottee  gcroalt  ftcbennti')  irir  norf)  jiu  atfer  jeit:  n)DlIent'''j 
§n)ber|en  üafien''')  bie  manigfafftig -")  luornung-'i  gotte^ 
burrf)  bie  pro^i^etcn  burd)  Sriftum  felbs'-j  imb  bie 
SIppofte(n,2-)  SBarüc^  raerbent-')  jr  f)irtten  eucf)  nit  balb 
befcnncn  gegen  got  jo  irürbet  enjer  fall  '■^)  mit  äffen  benen  -^) 
bie  jr  öerfürt  greulidier-')  ban  ber  teuffei -^)  faff.  Sefent-») 
ba§  Sappittel  G,^ecf)iel  an  bem  ■^^' )  britten  onb  incrDnb* 
breiffigiften.  ßacba^^c  Q'^  t'e'^  eijlfften  Gappittel.  3f)ercmie  •") 
an  bem  bretitinb^ipein^igiften  ünb  fünff  imb  jrocinlMgiften 
(Sappittel,  (äfaie  an  bem  fcct)jt)nbfunff,5igiften  (lappittcl, 
3)?atf)ei  am  bretibnb^rocin^iigiftcn  önb  anbern  üilen  mere 
ortten.-'-)  ^sd)  •'■")  luüntfcfe  -''^j  eucb  f)iemit  auf§  brüberli(f)er 
p^idjt  genob  ■'••')  non  gott  ba^  jr  bife  meine  fd^rifft  5» 
emerem  beften  öffne- [22*; ment,-'**)  SD^it  begcre-''')  etrer 
frf)rifftlicl)  'N  antiuurt  mid)  barnacb  babcn  gmricfiten,  bnb  mid) 
fürtcr  ciuangelifdier  pflid)  ■^'')  nac^  ^wlialten  ttjiffe,  ©eben  ^^} 

1)  2  mogent.  -)  2  ncrfnumcn.  ^)  2  »erbet.  *)  2 
eUcnbifllic^.  °)  2  bcft^ne.  '^)  ncrföret  2, 1  üerfürcnt.  ")  Ab- 
satz in  2.  *)  2  tiigcntlicbcn  i)bxm.  ')  m.  t.  also  Genit. ; 
2  nit  itietittcr  tr.  ^")  2  bar !  gecn.  ")  2  JöApftlic^en.  •-_)  fimber 
grunbt  ~  fcfjrifft  fehlt  in  2.  ")  2  tt>erbet.  '*)  2  fd)6pffer. 
'5)  2  bat.  '^)  2  bcffclbigen.  •')  2  ftcnbt.  "*)  2  2it6aent. 
***)  2  faffen.  -")  2  manigfaltigen.  ^'^  Warnung  2, 1  ttiamng 
(sie.)  2-)  2  felbft.  -^)  2  3{po"ftolen.  -*)  2  »erben.  ■^)  e^er 
fall  unterstrichen,  ebenso  im  folgenden  greulidier  —  fall.  -'^)  2 
ben.  -')  2  grülidier.  '^^)  2  teüffel».  -'^)  Absatz  in  2, 
ausserdem  ßefen.  ^")  2  am  (ebenso  bei  den  folgenden  Citaten, 
die  übrigens  in  2  mit  Zitfern  bezeichnet  werden),  ^r  9  ^iercmie. 
^-)  2  6rtern.  ^^)  Absatz  in  2.  ^*)  2  münfct).  ^'^)  2  guab. 
^)  2  auffnemen.  ^7^  9  beger.  ^^)  1  frf)ifftlid).  ^')  2  pf(id)t. 
*")  Subscription  in  2 :  ©eben  Dnber  meinem  3nfigel  üff  ben  bepligeu 
$ßfingft  I  montag.    Jlnuo  bomini.  ffij. 


86 

önber   meinem   jngefigel   üff   ben  ^eiligen  p^ingft  Spfcontag 
2(nno  :c.  im  funffgeiien  fjunbert  unb  groeQönbämeinligiften.'j 


E.    Meyers  erste  AntTVort  an  Cronberg.*)    (II.  Juni  1522.) 

[24]  9)Jßin  tuiKigen  5;iitft  -)  ^uuor  (Sr6ar  fefter  2i6er 
junrfer'^)  Giucr  fdirciben  ■*)  an  mic^  getf)on-^)  am  britten 
|}fingftag  f)ab  ic^  öorlefen  *^)  trnb  1üo(  ncrftanbcn,  Stntroorbt ') 
bff  ben  articcl"^)  ba«  ic^  öff "'j  ben  pfingftog  ©im'")  (iraon- 
geUfdien  prebiger,  non  encf)  gefanbt,")  öerpotten ''^j  ^ab 
ba§  er  nit  ^lu  prebigen  grogeloffen  fet),  fpric^  ic^  ba^  man 
mir  önrerf)!  t^ut ;  e§  ift  feiner  beQ '  ^)  mir  gemefen,  oud^ 
1)01 1^)  mic^  nt)manbt  borumb  '■•)  erfucfit,  öab  auc6  öff 
bifentag'")  crforbert  ein  gant3  dapitel,  t)n  füergelcgt ' ')  ob 
an  Qr  '"*)  einen  etuia§  eriucf)t  fei),  öaben  iiie  gcantiüorbt 
bei)  i)rn  tremf)en  tntb  etibt,''')  nein,  e6  fei)  on  i)rn  fein  20) 
ni)e  crlongt,  bitt)  borumb  t)r  iDoIf-i)  mir  ant3et)gen  "--j  ben 
ber  mir  fulic^c  -'■')  facf)  üfflegt,  fo  mil  icf)  alfo  mit  jm  rebcn 
ha§  l)r  erlernnen  folt  ha^  mon  mir  imrerf)t  tf)ut,  Dnb  bin 
nie  ber  geiuefen  ber  go§  morbt  gebinbert  "-^)  funber  atlsegt 
gefürbert  ■-•')  mit  lüortten  ünb  C£7:empeln;-**)  ba»  nr  aber 
mir  frf)reibt  üon  mein-')  prcbigen,  fpricb  id),  3"^  ^0^ 
offentlirf)  üor  ber  gantien  melt  geprebiget  onb  JMnbt  -^)  in 


1)  1 3toet)Dnb3toei}önb3tDein§igiften. 


1)  In  2  nach  einer  Zeile  Durchschuss:  Stntunirt  be» 
^ifarvl)cr§.  ;  2cm  ö'-rbarn  imb  Heften  ^nncfber  .öartmubt  von 
(Sronbcrg  ieinem  lieben  3'*nufl}ern.  In  1  \21  '\  von  Mej-ers  Hand) 
der  Vermerk:  (Sopci)  ber  antuort  be§  pfarer»  |  ^^afpman  von 
C^ronbergt  mff  ;  bic  erftcn  2?riff.  -)  2  bienft  ^)  2  (vrber 
Hefter  lieber  oitncfber.  *)  2  frf)riben.  =1  2  (.]etlian.  '^)  2  ucrlcicn. 
')  Zuerst  !?lntlLiörbt,  dann  die  Tüttelchen  durchgestrichen,  2 
5luttt3urt.  '')  2  ^Ittirfcl  (sie.)  ^)  Eingesetzt  aus  2.  '")  2  einem. 
"  2  gcfant!  '-)  2  uerbottcn.  '^)  2  bn.  '*.)  2  batt. 
^"')  2  miemant  barumb.  "^)  2  auff  biienii  tag.  '■)  2  jn 
fürgeiccjt.  '^)  2  ir.  ''*)  2  geantnnirt  bn  iven  treuicn  imb 
(5'i)ben.  -")  2  ir  feinen.  -')  2  33it  barumb,  ir  ni6llen. 
--)  2  anzeigen.  -^)  2  folcbe.  -'*)  2  ber  i>a§  gotic^o  uuirt 
gc^inbcrt  bat.  -=)  gefürbert  2, 1  gerfurbert.  -*)  2  öiempelcu. 
-')  2   mcim.        -^)  2  neßiinbt. 


87 

ha^  jiij.  jor  i)  §lü  grancffurbt  -)  önb  derijoff  bie  lüorJieitt  ^) 
önb  hav  fieilig  Giuangelium,  ba«  f)aben  iij.  ober  iiij.  tf)aufent^) 
incnfdjen  afictag  öon  mir  getiorbt,^)  önb  geft^cc'^j  meiner 
prebig  fret)  öor  atter  melt ;  mer  okr  timants ')  ber  iid) 
lie«  blinden  ^j  iif)  f)et  juuit  ober  jmmenigf  getf)on  '■•)  fo 
f)ab  id)  ein  orbcntlicöen '")  rid)ter  bo  mag  man  mi(^  an- 
fprecticn  bo  'V)  mil  id)  antmorbti-)  geben,  2;Dmit'^0  gutten 
UJiflen  end)  jmbelueijen  bin  i(^  geneigt,  2)atnm  '^)  off  mit^ 
Jüodien  nad)  pfingften  in  ii'ij.  (5.  g. 

3iMf(iger  ^^etrus  5Kaner  ber 

|)ei(igen    fdjrifft    2)oetor    onb 

^farf)er  5m  frandfurbt. 


F.    Croubergs  zweiter  Brief  an  Meyer.')    (14.  Juni  1522). 

[25'']  (JrfanntnuB  ber  barmf)erfeigfet)t  Onb  Grafff-) 
Qotte^  tDÜntf(^  ■')  id)  öartmubt  oon  (Sronbergf  |)  ©ud)  bem 
pfarrf)ern  ■•)  jm  fant  *^)  Sartfio(omcu§  310  grandfurbt,  (Siuan^ 
geüf(^  Onb  brüber(id)  ■)  pflid)t  ,3Uit)ngt  mic^  bas  id)  encf) 
loeiiter  fc^reiben  mu§  ^)  Off  eioer  fdjrifft  bero  ''j  batum  fielet 
Dff  pfingft  mitrooc^en.i") 

©rftlid)  fo  I)ab  id)  be§  |)rebiger§  f)alben  ")  ben  ic| 
get)n'-)  frandfurbt  9cfd)idt  einen  genügen '■'•;  ban  e§  ftef)e 
bamit  lüie  e§  tt)öl  fo  ift  nid)t§  baran  gelegen. 

1)  2  3are.  -)  2  g-randfurt.  •'')  2  ttiart)ett.  *)  2  taufenbt. 
^)  2  ge^6rt.  '^)  2  gefte^e.  ')  2  i)emant§.  "*)  so  2, 1  bünrfen. 
®)  2  ,311  nicnici  gct^an.  ^")  2  orbcnIid)cn.  'M  2  ba.  >-')  2  ant= 
tourt.  *^)  2  bamit.  '')  Subscr.  in  2:  Xatum  off  mitiuoct) 
nac^   ij^fingftcn   im   .rrij.  '  6'.  58.  2BiIIigcr  '4-^etni§  iöicner 

ber  Ijci)ligcn    gefc^vifft  boctor  onb  ":}?farr^er  |  5Ü  Jiaudfurt. 


1)  In  1  (26b,  von  Meyers  Hand):  <^k  Slnbcrn  29riff  | 
.•parpman  SSon  (ironberg  dopei).  In  2  folgt  der  Brief  (mit 
einer  Zeile  Dnrchsclmss)  auf  Meyers  erste  Antwort.  ")  2  fiHifft. 
^)  2  nninfd).  M  2  oonn  (n-onbcrg.  ^)  2  ^farrfiev.  ")  2  fand. 
'')  2  briibcrlid).  '')  2  id)ribcn  muffe.  ^)  Aus  2  eingesetzt. 
*")  2  mitmoc^.    ")  Aus  2  eingesetzt.    ^^)  2  gen.    '^)  2  genügen. 


88 

2(ber  haS'  jr  tneljter  öbergongen  i^abt  mir  jitiannt» 
lüurten  aii'^^^)  ina«  grunb§  jr  ba§  bapftlic^^i  g^egiment 
önb  bie  mcntfrfien  gebot  onb  lere'')  a(fo  ^od)  crfiebcnt,-*) 
ünb  bomit  •'')  bie  ümüiberfprccf)li(f)  inarf)cibt  '^)  gottee  alio 
Dffcn6ar(id)  önberfteftent '  i  önbcr^utrucfen  inib  ictmeöcn,"') 
ircflirfjC'o  nff  cudi  offcntüdi  erzeugt'')  mag  tnerben,  burd) 
öil  bibcricut  31U  frandfurbt  imb  anbcrfino  bie  einer  prebig 
geboret,!»)  barumb  iä)  beff^alb  fein  genügen")  ^ah, 

5Iudi  aiv  jr  fdjreibent  ^-)  wie  jr  ba§  Iiellig  Siüangetium 
breQjebcn  jare  3m  frandfurbt  gcprebiget  ^bt/^i  ^aroff 
fag  ic^  hü^  jr  ba^  f)e(ig  ßii)ange(ium  nit  geprebiget  ftabent 
jnmoffen  i-")  luie  ßf)riftu£i  gebottcn,  53cionnber  mere  ^^i  in 
emren  '*^)  get)|  önb  ctigen  mit;,  ban  gm  be§  foldö  feligfe^t'') 
önb  f)et)(famcr  mct)bei*^)  fotlic^s '■')  gebogen, 

Torumb -'0  eroer  bcrümen  onb  ba§  jr  eudi  nennet-') 
et)n  boctor  ber  beugen  gefdirifft  bae  9iciid)et  bem  beiigen 
croangetio  önb  ber  roorbafftigen -'- )  beiigen  gefd)rifft  ,5m 
önle^blidier  icf)mac^et)t, 

3r  mogent--')  mit  fet)nem  grunbt  ber  gefdirifft  fagen 
ta^  ber  atlmeditig  gott  end)  ober  erinicbem  annbirn  gemalt 
hah  geben--')  bie  menfdilicbcn  gcfety--')  aud)  bie  menf(^en 
Stramme  imb  gntt  bnndcn  onber  ha^  clar'-''i  emangelinm 
gm  oermifdien  ober  borneben-')  juprebigen,  imb  bem 
(Smangelio  follic^c^  for  |  oi^oijgen  ober  uorgIei)(^en,'-^) 

33etrad)tunbt  -•')  bt)  eud)  fe(b§  •^")  fo  jr  einem  ewerm  ■") 
!nec^t  ein  befcld)  gebent  •'-)  eim  merbung  nacb  jnbalt  etmncr 
clnren  ■'■')  jnftrui^  oufjuriditen  nnb  ber  f eibig  fned)t  ber-'-*) 
ioürbe^s)  fagen  bie  morbt-**»)  be§  beuelc!^»^')  ober  jnftruf, 

0  2  ufe.  •^)  2  3?ÄpftIid).  s)  2  mciifdicn  gcbo«  imb  leer. 
*)  2  ergeben.  ^)  2  bamit.  «)  2  marbcit.  ")  2  ünbcrftcljct.  «)  2  \n 
fcbmebcn.  ■')  2  erzeugt.  '")  2  geboret,  i')  2  genügen.  '-)  2 
fdiriben.  ^^)2babent.  ")  -  "^  n^i^fffn.  '*)2niev.  "^rieniercm. 
")  2  luMrf^  fÄligfeit.  '""l  Vor  fcltgteiu  eine  durchgestricheue 
Klammer,  hinter  ireiibe  eine  stehengebliebene,  h-ier  beide  fort- 
gelassen, i'-'i  2  fold)-?.  -"J)  2  Xavumb.  -')  2  nennt.  -'-'  2  Uiar= 
baffttgcnn.  -3)  2  m^genbt.  -*)  2  geben.  "^  2  gefAg.  -•^)  2  flar. 
^')  2  barneben.  ■^)  2  nergleidicn.  "•''•')  2  3?ctradnen.  ^o)  2  felbft. 
^•)  2  cmerem.  ^-)  2  geben.  ^^  2  flaren.  ^MAus  2  eingesetzt. 
»■^)  2  unirb.        ■'")  2  mort.        ^')  2  befeld}§. 


89 

Stber  ömb  jeinee  ct)gcn  '  i  nug  luiffen  mac^t  -)  er  ei}n  .^u» 
ia|i,  Seines  £)crrn3)  befcIc^M  mib  gcbott  ganfi  entgegen, 
dnb  ma(f)ct  alfo  etin  ganlk^n  nnber  luertigcn  borftanbt  •'^) 
[25 '^J  auB  bem  befefd)  feinet  i)ernn  •^)  loiber  fein  pflidit  bie 
er  curf) ' )  fc^ulbig  were,  Cn  allen  3tüet)fet  ^)  jr  njürbet  ^) 
alfo  grob  bcrftenbig  nit  fein  ha^  jr  eucf)  foHidie'")  t)be(ei') 
banblung  öon  entern '-)  fnerfit  gefaflen  njürbct  laffen,  ber 
fned}t  lüürbe''')  aucb  nit  mitt  niorbci)t'^i  fagen  mögen '5) 
hai-  er  eioern  befe(cfi  üBgcricfit '^)  bett, 

2{(fo  jn)  gtcicber  ii)et)B  tuie  mocf)t'')  jr  eucf)  eiocrer 
Oalfcbcn  lere'")  bie  jr  off  entlief)  "M  miber  gotte^  gebott 
ünb  fein  beligce  ßmangclium  biß  bff  bife  ,^et)t  offenbarüc^ 
getbon  I)apt-")  enntfe^ulbigen, 

3r2ij  ijapt-'-)  nit  a{iet)nn  eioern-'*)  get)^  nacb-')  bie 
fd^af2=)  n)iber2'5)  gottee  gebott  gefc^oren  onb  bofücb  of- 
gefagen,-')  funber  nucb  ha^  oil  groffcr-^)  onb  fcbmerer  ift 
bie  bet)(famcn -'■')  metjb  (irifti  mit  füffen  ocrtretten, 

C  3")  mos  groffcn  feel  morbene-^')  ^abt  jr  in  ben 
bret)^eben  '■^-)  jaren  get^an.  ißebencft  wie  flrenng  bie 
gerc(f)tigfet)t -^'-^ )  tirteblt-'^)  e^nnen  Icip(icben  morber,-'^) 
borumb''*')  betracf)tcnt'^')  ttjie  oi(  greulidicr  onb  DnIci)bH(^er 
emer  Onb  cmer»  gleidien  morben^^j  fci),  mcflic^-^")  nit 
hüxi)  bie  redit  tbür  bbnetin-"')  geben,  fonnber  aU  biep^') 
onb  morber  btinet^n '-i  ftei)gen  al(ci)n  bae  jr^'')  met3lent 
onb  tobtennbt.'^) 

^c^  (ob  ©Ott  ben  almedjtigen  ber  on^  oon  eroer  ^••) 
önb  eroer§  glet)d^en  morberifd)en -"^j  gcroalt  erlofen^')  roil 

M  2  cDgnen.  '-)  2  madjct.  ^i  2  bcvrcnn.  *)  2  beuelcb- 
^)  2  oerftanbt.  ")  2  bcrrcn.  ')  Aus  2  (cürf))  eingesetzt. 
"■)  2  simifel.  ^)  2  unirbcnn.  '")  2  fold)c.  ")  2  üble. 
'■-)  2  ercerem.  '^)  1  untrbt,  2  loürb.  '*)  2  marbctt.  '^)  2  m^genn. 
'^)  2  außgerid}t.  i')  2  ni6cbt.  ^'^l  2  falfd)en  leer.  ''••)  2  offen  = 
barlid).  -")  2  babt.  -■)  Kein  Absatz  in  2.  '")  2  babt. 
^^)  2  eloercn.  ^4)  9  nod).  ''^)  2  fd)off.  -'*)  miber  2, 1 
ünber.  -')  2  b^felid)  aufegcfogen.  -*')  2  gr6ffer.  ^»)  2  bei)I= 
fame.  ä")  Kein  Absatz  in  2.  ^i)  o  fcc[m6rben§.  ^^)  breii= 
Sebcn  2, 1  breD^cbenbc.  ^s)  2  gcreditifeit.  **)  2  ürtcnlet. 
^*)  2  mürber.  ^«j  2  barumb.  ^')  1  botrad)tcnt,  2  betrad)tcn. 
^^'I  1  niorben,  2  m6rben.  ^'•')  2  h)e(d)e.  *")  2  bienretm  (sie). 
")  2  bieb.  *-)  2  m6rbcr  biencmt-  ")  2  ft)e.  **j2t6btent. 
**)  2  ciocrcr.        *'■}  2  miH"berifcben.       *'')  2  crl6ien. 


90 

burc^  bie  crfantnü^  ber  guten  fcligen  •)  lDet)b  ©rifli  bie 
tüir  armen  etjnfclttigcn  Iet)f)en  -)  bberfUiffig  gennnd  3)  t)aben 
Ttarf)  aßem  imfcrm  4)  luiUen  burrf)  bie  et)nnig  gnob  ^)  gotte§ 
§rt)ge|jraud)en, 

2Bir  I)aben  aurf)  gemalt  nac^  atfcm  önferm")  lufften 
ou|  bent  lebcnbigcn  prunnen ')  ©rifto  jmtrincfen  fo  dil  s) 
mir  motten  ;'■')  barauB  crfotget'")  ba^  mir  emere  biebifdie 
bnb  morberifdie  11)  fttimme  (bie  aud)  @ant'-)  ^autu§ 
temfetifd)e  tere'-')  nennnet)  f}oben  ternen  erfennen,  metc^e 
gann|  met)b  '•*)  entgegen  ift  ber  ftijmme  Srifti  ünb  motfifd)  '*) 
t^onct'6)  gegen  ber  ftt)mnie  eljnneS  Qgflid^en'')  redit  jn=' 
get)ennben  1*^)  ^irtten.'") 

^ä)  öornem-")  in  cmercr  fd)rt)fft  mie  jr  üDrmcl)nnet2i) 
bff  emerer  alten  met)fc  ber  pnhiQ  ^mptt^bcn.--)  S^nb  ob 
bie  felbig  imontg  miffalte-^)  ber  mog'-^)  cud)  bor  cmern 
üornieinten    orbenttidicn^ä)  9tic^ter  befftatben  fürnemen,  2C. 

^ar  uff  jag  ic^  mir  baben  ein  etaren  beuetid)  -^)  gotte», 
motlent  2^)  jr  cuc^  emerer  jrrung  betcnnen  onb  bie  gnob  -^) 
gotteg  bie  ün^  aflen  crfd)et)nbt "-')  annemen,  onb  cud)  mit 
ünn§  ber  öncntlidien  barnit)er|;igtct)t  gotte^  gcpraudien, 
[26 '^J  bargm  id)  euc^  brübcrtic^  3")  ermanc,  fo  mit  id^ 
eud)  gern  für  e^nnen  bruber  onnemen  onb  brüberlid^c 
tretoe^i)  bemeiifen, 

2Bd  jr  aber  foflic^S  nit  tbun  merbcnt  fo  marnn  ■'"•i) 
id)  cud)  nnb  geb  ■^'^)  eud)  jiuuerfteliene  ^^ )  ba^i  cioer  moDuung 
önb  mitten  nit  ftatt  ijabcn  tan  ober  mag,  funber  cmcr 
banbtung  tt)ürbt  35)  bermoff en  in  ben  tag  geprad^t  ^«)  merben, 

1)  2  fÄliqen.  -)  2  einfi^Iticicn  [ei)cn.  ^)  2  genüg. 

*)  2  mtfercnt."  '")  2  gnab.  «)  2  unfern.  ")  2  brunnen. 
""}  Zuerst  staud  l)i)(  da.  »)  2  mMlcit.  '")  2  erfolflt.  ")  2 
m6rberifd)e.  ^')  2  fant.  ")  2  tcüffellifct)e  leer;  1.  Tim.  4, 1. 
")  2  mcl)t.  '^)  Vor  liiolfifd)    ,2   nuMftfd))   steht  ein   diirch- 

gestrichenes   Wort,    anscheiuend    uuMfild).  '")  2    ib^ncl. 

")  2  nec|lid)en.  'S)  2  eingebenbcn.  "')  I^'ehlt  iu  2.  -")  2  üernem. 
2')  meniu-iinet  (sie).  --)  2  .^libleiben.  -')  2  iieinaui?  mißfallen. 
-')  2  nu\].  -•^)  2  emerce  (sie)  uermcDUtcn  orbcnlid)eu.  -'"^)  2 
befeld);  der  „klare  Befebl"  geht  auf  die  vorher  und  nachher 
benutzte  Stelle  Joh.  10, 1  ti.  -')  2  meüent.  -'■'*)  2  gnab. 
^9)  2  erfdjcmit.  =^»)  2  briiberlid).  -')  2  bn'ibevlid)  tvem. 
^■-)  2  inante.  ^^)  2  gib.  ^*)  2  siiuerfte^cn.  =*•■)  2  mürt. 
"«)  2  gebracbt. 


91 

bae  alle  menfdien  äiü  ?5rancffurbt  lüiffen  ünb  Ratten  mögen  i) 
aufe  lüor^afftigem  2)  griinbt  boi?  jr  ein  follic&er  balfiiier^) 
berfürcr  )ctjtt,*)  \vk  fjk  öornnen  genieft  ift,  önb  ba§  aüer^» 
menigflicf)  ■')  mit  gutem  gemiffen  gegen  eudi  mit  ber  tl)at 
gm^annblen  erlangt  raürbt,**)  fo  üil  fid)  gegen  etmncm 
reiff enben  roolff ,  geljftlicften  hupp ")  bnb  SJJorber  ^ )  mit 
niorten  bnb  merden  smijannblen  gepürbt,^) 

SSnbi")  fo  alfbann  jr  bnb  bie  emerni')  fürntenben 
n)erbenti'-)  ta^  gegen  nid]  )oUiä)§  bn&iüid^  fürgenomen 
ober  gc^anbelt  morben  mcre,'-'')  fo  tocrben  bie  felbigen 
t^atter  '*)  nit  allein  fel]n  fd)ciu^e  Iiaben  9icb  bnb  antmorbt  i^) 
bor  cmern'^j  orbenlic^en  fRic^tern  beff()alben  umgeben, 
funber  fie  merbcn  aud)  bori'j  eimem  Grbarn'^)  diaU  bnb 
ganger  Statt  ?vrandfurbt  jrer  tianblung  fcim  fdiemtie  t)oben, 
ban  jr  grunbt  mürbt'")  fein  bff  bem  bn^crflorlidien  20) 
mort  gotte§,  mcllic^eio -')  ftard  genud""j  ift  aüe  emere 
ben)t)e2:<)  bie  fr  bff  ben  fanb  bamlien  mogenbt-*)  bmb^» 
Sttjftoffen. 

^arbmb  begere'-&)  onb  bitt  id)  bon  eud)  nodimal^ 
mie  in  meiner  negft  get^onen  fc^rifft  "^♦^)  gemctt  ift  fürberlid) 
fdirifftüd)  antiuurt,-')  ban  id)  beforg  mo  jr  eud)  nit  bolt  2*) 
bor  29)  bem  onganngf^'")  ber  ftraff  bff  ben  rechten  meg 
begebt,  fo  loürbt^i)  eud)  barnac^  nit  5m  9taten  nDd)^^) 
3mf)elffen  fct)n, 

S^er^:')  admec^tig  gott  ber  mot-'^a)  bn*  allfament  burd^ 
fein  gnabt'*')  auf?  bes  teufelc^  banbt->-\)  bnb  ftridcn •'••*)  cr^ 
iebigen,  batum-'")  bnnber  meinem  jnfigel  bff  Sampftag 
nac^   |)fingften  2(nno   bomini  2c.   im  äiüel^bnb^mein^igiften. 

')  2  m6gen.  -)  2  icarliaff tigern.  -)  2  foId)er  fcilfc^er. 
*)  2  ieiint.  ■'■)  2  aller  mcniglid).  "^t  2  luürbct.  ')  2  bteb. 
*)  2  morber.  -'i  2  gcbürt.  "*)  Kein  Absatz  in  2.  ")  2  eueren. 
'2)  2  tüerbcn.  ")  lüorbcn  uhtc  2,1  nicrbcn.  ")  2  tI)Ätter. 
")  2  antmovt.  "^)  emcrn  2, 1  ciiu-vm.  '")2üon.  "'')  2  Urbaren. 
")  2  lüirt.  -•')  2  Dn,5crn6rlid)cn.  -')  2  uield)c§.  --)  2  gnüg. 
^*)  2  bciiic.  -'t  bauicu  niogent.  -^)  2  bcgcr.  -"^I  2  meine 
erften  gctf)oncri  icl)rifften.  -')  2  autlDort.  -'')  2  balb.  -'^)  Zuerst 
stand  Lion  da,  dann  n  durchgestrichen  und  r  übergeschrieben. 
^")  2  angaug.  ^M  2  merb.  •''-)  2  ober.  ^'^)  Kein  Absatz 
in  2.  ä-'a)  2  wbli.  ^M  2  gnab.  ■*''')  2  banb.  '^*'}  2  ftrid. 
^'j  Subscription  in  2:  Xatum  imber  meinem  3nfigel  uff  famb= 
ftag  ]  nacb  ^.^fiugften.    Slnuo  :c.  rrii- 


92 

a.    Meyers  Brief  au  den  Rat  von  Frankfurt.') 

(17.  Juni  1522). 

[23]  ©rfamcn  önb  2Bet}fien  günfttgen  öibcn  -"pernn, 
mein  2(nberf)tig  gebctt  gegen  gobt  onb  nnllig  imuerborffen 
binft  alle»  öormogey  juuor,  3rf)  K§c  in  fein  ,5n)t)ue(  ©wer 
2öei)ff)eibt  mog  n)ornonicn  - 1  f)aben  raie  mir  ^pavpman 
non  (Sronbergf  furßer  borganger  tage,  luff  lueß  anmetiiung 
ber  borleljtung  mag  id)  nit  uitjffen,  ein  n)et)t(euffttge  and) 
met)n§  bebuncfc!^  ein  ünge)c^icfte  ferifft  )ei)n  ftanbt  ünb 
mefen  ganb  intgemeffe  .^ugemenbet,  barmff  id)  jm  luibcromb 
mit  gültiger  jüditiger  unb  turt^er  antuorbt  begegcnt  jnmaffen 
@.  3B.  tt)iJ3  birjnngefd)(ofjcn  (iopeien'')  ,^uuernemcn,  önb 
mid)  bornff  and)  bem  erpieten  nac^  in  metmer  antuorbt 
üer(et)bt  gent3tict)  norjelien  er  falt  at§  ein  üorfteniger  rebgltger 
tote  I  mol  imgelcrt  mam  '^hci  fid)  meißner  ^üc^tiger  antuorbt, 
mit  anget)cncftem  orbcntIid)en  erpieten  genüget,  önb  mid) 
metitber  imgenuttbe ')  gelaffen  baben :  'i^tber  folidi^;  a(5  on- 
angeiel)en  bat  er  luiberumb  ein  anbernn  nad)  uientleufftigernn  ^) 
bnb  ein  ernftlidie  •')  bctreme ")  ferifft  ju  gefenbet,  Xer  inbatt 
@.  2Ö.  I)irjn  borfd)Ioffen  ^)  and)  ^nuerftbeen  t)aben  mögen. 
9Zn  bin  i(|  t)e  bngesiuiueitcr  '■')  boffenung  ic^  ^ab  mid)  in 
mein  prebigen  albic  ^u  frandfnrt  gctban  nit  anbere  man 
Srift(ict)er  Inib  eniangelifd)er  lere  mit  anbernn  bemerten 
lerern  l)oren  (äffen  onb  ber  maffen,  ba»  icb  fuld)e§  oor=" 
meffen-o  fereibeu'?  uon  junder  Ä^arpman!?  piflid)  oberid)  Onb 
Oortragen'")  mere,  2Iber  aio  er  beö  ,^utbun  nit  oorbept 
fein  molt,  hai  er  micf)  ban  an  ben  orten  ficb  fuld)e!?  gepürbt 
t^et  ooreiagen,  fonbt  mid)  albon  nit  mit  reblid)er  gegrünten 


')  Auf  der  Rückseite  die  Adresse:   ^en  (Jrfamen  önb 

2Bei)fcn  .veren  |  23urcifrmciftcrn  imb  nani^e  |  JHabt  ber  ftabt  franif= 
fürt  1  fciincn  c;üuftiflcn  .s>crcn.  '-)  =  nornomcn  (vj;-!.  im  folgenden 
mam  5lbcl  =  yam  51.)  •^)  Diese  Abschriften  liegen  oben 
bei  D  und  E  dem  Abdruck  zu  Grunde.  M  =  imcjcmübet 
(unbelästigt).  ^)  Die  schwache  Flexion  befremdet  um  so 
mehr,  als  das  folgende  bctrcuic  starke  Flexion  zeigt.  *)  Für 
crftlid)e  schon  von   Kitter  eingesetzt.  ')  bctrcine  =  mhd. 

hcbriniuicnbe.  '')  Davor  die  durchgestrichenen  Buchstaben 
Dorloffe;  die  hier  erwähnte  Schrift  ist  die  unter  F  abgedruckte. 
^)  Ueberl.  ongejinelter.        '")  Ueberl.  ootragcn. 


93 

antuort  entlebigen,  müBt  id)  inet)n§  fcfiabenl  baruiub  er== 
märten;  barumb  inib  Bo  icf)  meiner  get^onen  lere  ünb 
prebig  onct)  9icci)te6  öor  aKer  (Srbarfeibt  mir  gebürenbe 
gar  fein  bejcftmere  trag,  S,^o  bit  id)  G.  met)lf)eibt  als  mein 
günftigen  f)ercn  fie  motten  mic^  als  iren  pfart)ernn  unb 
get)ftlicf)en  befeffen  üor  gemalbt  bei)  rerfit  tmb  be§  recf)t§ 
lanbt  fribt  ünb  orbennng  günfticf) ')  f)anbti)aben  frf)üt3en 
unb  jc^irmcn  Dnb  bem  Lm,ym(i^cn  gemeüigen  tremen  -) 
fürnemcn  ^o  juncfer  .v^arpman  oon  CIronbergf  ■'•)  le^fte  fcl^nö 
l'creibens  onI)encfct  fein  ftabt  geben,  ßo  ic^  rerf)t  biflicbfeibt 
öor  got  Imb  afler  melt  leiben  mag ;  Tav  gepürbt  mir  aflc§ 
met)ns  armen  ncrmogens  ömb  (£.  mei}Bl)eibt  emiglicfi  ünb 
guttmiüicf)  gunorbincn,  S3it  bes  ünnergoglicf)  troftlirf)  antuorbt, 
^atum  mff  binftag  narf)  trinitati^  anno  .y^i]. 


e.  3«. 


SBidigcr  ^etru§  Tlat^cv  pfar{)cr. 


H.    Meyers  zweite  Antwort  an  Cronberg.') 

(IS.  Juni  1522). 

H  9}?ein  mifligen  bienft  311  üor.  ©rbar  üeftcr  ^uncffier, 
ic^  f)ett  üerf)offt  cmcr  üeftigfeit  foft  meiner  nedift  gctboner 
antmurt,  ber  batum  fteet  üff  mitmod)en  nadi  '".^sfingften  btfe 
(auf- [a  6'']fenbcn  iar^,  mol  bei'ettiget  gemeft  fein,  ünnb 
mein  erbiettenö '- )  angenomen  liaben.  Ziemet)!  id)  aber 
über  iottidisi  üon  emer  ücftigfeit  ioeiiter  ange,^ogenn  mcrbe, 
boiö  mir  bod)  ol^  gott  meife^?  mit  ünid)n(ben  üffgelegt  mürbet. 
bann  id)  aU  ein  (£I)rift  [  glaubiger  boctor  ber  bet)Iigen 
fc^rifft,  gar  ungern  anber^  bann  ©l)riftglaubigen  euongeüft^en 

')  Zuerst  scheint  künftigen  dagestanden  zu  haben.  -)  = 
dräuenden,   vgl.   oben   bctrcmc.  '■')  Znerst  war   (5roiigcrgf 

geschrieben. 

')  In  2  nach  einer  Zeile  Durchschuss  auf  F  (Cronbergs 
zweiten  Brief  an  Meyer)  folgend.  Ueberschrift :  Jhitmurt  be§ 
'i^fcirrber».  ||  Xcm  (5-rbcrn  ünb  üeftcn  ouncfber  ijtartmubt  1  üou 
(5ronbcrg  feinem  lieben  Csuncftjcrn.        -)  crbietten? 


94 

Icrcn  bem  üolcf  )o  mein  prcbig  ftoren  öerfünben  ober  öb= 
gieffcn  mbit,  mib  mag  nmb  alle  meine  prebig  tinb  leer 
erfantnuB  red)t  mib  äffe  bidicfieit  bon  meinem  orbenlid^en 
9ti(^ter  meinem  gncbigiften  fierren  öon  äJJcnt;,  in ')  ober 
feiner  ßf)urfürft(ic^en  gnaben  in  bem  beuelc^  iiaben,  öer|6r 
fnb  crfantmt^  gcbulben  imb  (ctiben.  5?nb  mo  foffic^» 
öon  eJuer  neftigfcit  nit  gniigfam  gead^t  merben  molt,  aU 
bann  5ü  übcrfüif?  mtl  icfi  micf)  and)  erfantnuB  öerfiore 
bnb  rechte  tmb  aHcr  nottburfft  I)iemit  erbotten  ^aben  üff 
Siömifc^er  Sel)ferlid)er  nmieftat  ünfer«  a((er  gnebigiften 
l^erren  öerorbneten  ftattfiafter  im  !^et)(igcn  Üieid),  aucb  be§ 
9teid)§  9^egiment.  3i\'rb  idi  bann  meiner  prebig  imb  leer 
falben  öff  ffagen  ünb  mein  antmort  anber*  bann  einem 
ßf)riü(irf)en  boctor  gcjimpt  fnnbcn,  barumb  anti  irf)  gepürlic^e 
ftraff  nit  fliebcn.  53in  barufr  nerbofflidicr  ^üucrfidjt,  cmer 
tieft  mcrbe  foflic^?  mein  erpietcn  für  gnügfam  öon  mir 
annemen,  ünb  mir  mit  tmgünften,  bie  id)  gar  ungern 
bmb  emer  öcft  öcrfd)u(ben  molt,  miber  mid)  fic^  nit  beiuegen 
laffen,  baS^  mit  id)  in  meinem  gebett  gegen  gott  ömb  emer 
üeft  gern  tjerfdmtben.-)  5^atnm  ju  ^^randfurt  am  mit« 
Jooc^en  I  nad)  bem  Soixtag  Jrinitati?.    9(nnD.  :c.  im  .^pj. 

e.  ^.  SSinigcr  ^;\nru§  9J?el}cr  ^^far«» 

r^er  3Ü  (^randfurt 
boctor. 


*)  Die  Stelle  ist  verdorben,  baben  gehört  jedenfalls  zu 
den  Accnsativen  crfantnufe  :c. ;  vielleicht  schrieb  M.  jm  ober 
bcr  feiner  (iburfürftlirficn  gnaben  in  bem  beueldi  =  ihm  selbst 
oder  einem  Beauftragten  S.  Ch.  Gnaden.        -)  =  vergelten. 


95 

yill.  Treue  Veriiialmung' 

au  alle  S laude  uud  Oesaudteu  auf  dem 

llelchstag  zu  Nüralberg. 

(26.  November  1522). 


[a  V']  '^  Ilen  önb  t)cg(tc^cn  ^o^en  imb  nibcrn  ftenbcn, 
i\  öff  bifem  9f{cirf)§  tag  gü  9?ürnbcrg  öerjamelet, 
tüunfrf)  id)  ^artnmbt  öon  Sronbcrgf  bic  er- 
fantni§  ber  gnaben  gotte§,  mit  öcrmanung  önnb  lüarnung 
Jute  t)ernacf)  folget,  $önb  crftlid)  fo  bcger  irf),  ,511  bebcncfcn 
mein  f(i)utbe  önb  pftirf)t  gegen  gott  intb  bem  ncfieften, 
mie  ha§>  ein  ^cgüc^cr  re(|ter  (ifirift  fcftn(big  ift,  i>nb 
öermane  t)iemit  einen  lieg(id)en,  üon  bem  tmberften  bife 
511  bem  obersten,  ^r  lu6ttenb  bebenden  ben  groffen  laft 
gan|e§  3:eütfd)en  lanbeiS,  mcnicficr  laft  öon  megen  ber 
göttlidien  tüart)eit,  be§  f)etiligen  ©nangetij  i)alben  auff  ön^ 
ligt,  3)enn  ünnnberf;)red)üg  ')  ift  bie  marbeit,  mo  bae  l}eilig 
(Suangelinm  (mie  biß  ber  gcfc^et)en  ift)  bon  im-?  ocrtrucft 
Dnnb  önad)tfam  get)alten  mürbet,  ©o  mag  ün^:?  nit  belffen 
(3Ü  entpflictjung  ber  greulid)en  ücrbeiffenen  gotte;?  ftraff) 
ba§  ettlid)  an^  ßn»  bie  luorbeit  anneuten,  imb  bem  (Suan=" 
getio  ett(id)er  ma^  beiftenbig  finb,  ©onber,  id)  fage  frei), 
mtb  !an^  mit  l)i(ff  gottc^  elar  bemeifen,  Juo  anff  bifem 
9tei(^§  tag  nit  gel}anbelet  iimrbet,  bamit  ba-?  bnüg  ©uan» 
gelium  tinfcrS  erlofer»  frei)  gelaffen  nnirbct  burd)  önfcre 
oberen,  bamit  ba§  felbig  im  ganzen  ücütfdicn  lanbt,  fret) 
,^ü  |3rebigen  nerfd^afft  merbe,  @o  ift  fid)  511  ücrfetjen  ein 
aller  greülid)fte  gemiffe  ftraff,  über  ganti  3:eütfdi  lanbt, 
SSnb  fotid)e  ftraff  mürbet  gecn  über  bie  gütten  Onnb  böfen, 
mie  luol  nngleid)e,  ®enn  ob  tüol  ein  geredeter  ben  grenüd)en 
tobt,  ober  anber^  let^bct,  fo  ift  e§  im  bod)  afle«  gcminlid), 
®ar  gegen  bem  be^arrenben  ongered^ten  fd)äbt(id)  tmb  ^n 
emigem  üerbcrbcn;  Slcincr  fo(I  baran  ätueijflen,  ba-o  anc^ 
frumme  [a2^]  ß^riften  ju  ^erufalem  geiüeft  finb,  511  ben 

')  Die  Nachdrncke  —  lic^. 


96 

getittcrt  bo  (If)riftu§  bcr  fierr  über  öicrufa^em  toetnet,!) 
i)nb  metffagct  bic  greu(irf)c  gottcÄ  ftraffe  über  ft)  fünfftig 
fein,  Hon  luegcn  ba^  ft)  nit  erfant  i)at  bie  f)eimiürf)ung 
ireö  fcf)cptfcr5  bnb  crtofcr^,  SScIcber  Juolt  nit  glauben,  ha^ 
ber  gleid)  in  anbern  ftettcn,  barinn  (Xt)riftuÄ  gcprcbigct 
önb  tt)unber5cid}cn  getlinn,  al^  in  (Soro^aint,  53ctf)faiba, 
önb  (£apernaunt,  nit  aucb  nit  frumnicr  Gtiriftgleubiger 
gcniefen  |inb '?  9cid)t  bcftcr  mcnigcr  üerntalcbeit  tinb  -)  oer^ 
flü(^t  ber  l)crr  foIid)c  ftett,  Imb  ncripridit  bcn  f eibigen 
fd)tt)erer  ftraff  am  tage  bc^  iüngften  urteil^  bcnn  ben 
Soboniern  Unb  ©omorrern ;  •■)  3((jo  jn  gleirf)er  ioeife,  ift 
fi(^er  ^ )  bnb  gelüiB,  "öa^  nit  belffcn  raürbt  Jeütirficm  lanbt 
^ti  entpf(it)ung  bcr  attcr  grculid)ften  ftraff,  bae  ettlicft  frumme 
6f}riften,  hoä)  wenig  an  allen  orttern  3:eutfrf)e§  lanbeö 
feinb,  wo  nit  Xie-^)  Iieintfürf)ung  Dnfcr?  gnebigen  gotte» 
burrf)  fein  gottlid}»  luarliafftig^^  loortt,  önb  •*)  iuarI)offtig 
Guangelium  i)et^unbt ')  gü  9hirnberg  bcfent,  nnb  mit  rechter 
banrffagung  gotte^'')  angenommen  ttiürbt. 

@onber  luo  bog  f)cilig  ©uangelium,  ba§^)  flar  bell 
lied^t,  bie  lanttcr  marlicit  dinc  bif?  bcr  gcfd)cbcn)  nnber 
gcbrudt  tmb  imaditfani  gcbaltcn  luürbct  auff  bifem  dici6)§> 
tag  5ü  9türnbcrg,  fo  lucb  bcm  3^cütfd)cn  (anbt. 

S[)arumb  '")  fo  hjil  id)  f)ie  mit  einen  t)cglidicn  oer= 
orbncten  ober  gcfdiicften  auff  bifcni  JReidiv  tag  oermancn 
nnb  trcmlid)  gcuiarnct  liabcn,  ^a^  fid)  ein  negüdicr  bcr 
innen  meifetid?  fürfcbc,  in  bctrad)tung  feiner  b6d)ften  pflid)t, 
2^enn  e§  ift  bic  jeit  5Ü  reben,  üub  mcldicr  bic  gnab  Oon 
gott  bat,  bae  er«  üerftelt,  onb  fd)jucigct  barüber,  bcr  ift 
niart)afftig  trenjlofe  Hub  meincnbig  gegen  gott  tmb  bem 
nebcften,!!)  jDarumb  bemar  fid^  ein  i)cglid)er. 

[a2^]  ^tem  in  bcr  meU'-)  fadicn  lafe  id)  :\\i,  ba^ 
bie   melttlic^   oberfeit   aU   t)nfcrc  Jürftcn,   obcrn,   imb  irc 


')  Luc.  19,41  —  44.  -)  ncrmalebeit  mib  fohlt  in  2—5. 
3)  Matth.  11,  21 .23;  11, 15.  *)  M.  d.  Nachdr.;  1  ftccr.  •^)  Xic 
—  (luangclium  in  Klammern.  *)  Mit  d.  Nachdr.  eingeschoben. 
')  Die  Nachdr.  schieben  davor  burd)  cüc^  ein.  *)  Fehlt  in 
2  —  5.  »)  Fehlt  in  4.  >")  Kein  Absatz  in  4.  ")  Die 
Nachdr.  bcn  ntenfdjen.        '-)  ivtlt  Nachdrucke:  1  itieit. 


97 

Tetfie ')  gclüolt  ünb  für^ug  i)abni  foUcn,  2(6er  in  bifcr 
t)6c|ften  facfien,  bie  gotteS  ipcife^eit,  trnb  aHer  menfd^en 
-eluigc  jcügfeit  belangt,  ^at  e^i  gan^  ein  anbcr  nicinung 
bnb  geftaü,  ^enn  in  foÜcfiem  lotten  ,^ü  bem  erften  gefragt 
n)erben  bie  geringen  önb  fleinen,  raelc^en  infrafft  be§ 
^uangelij-)  oerfprodien  ift  ber  £)eilig  geift,  onb  Offenbarung 
l)er  meiBbcit  gotte^.  ^i^nb  trucft  ha^  ©uangelium  flar 
öB,  hQ-i^  fo(die  ineiB£)eit  gottee  uerporgen  feii  üor  ben  groffen 
önb  n)ii3igen  ber  iue(t,-'')  imb  bav  mort  gotte?  mag  in 
feinem  menf(f)en  gtitte  frucf)t  Bringen,  ei?  fet)  benn  giiuor 
burcf)  luare  bemüttigfeit  (bie  bo  fompt  auß  recf)tem  glauben) 
afle  ^  I  lioffart  grünbt(id)  oon  im  aufe  gcrüttet ;  marumb  feren 
rvix  benn  folic^«  fo  gant3  ömb,  alfo  ba§  tüir  normeinenb, 
bie  luciB^eit  gotte^^  önb  ben  meg  gottee  511  boren  önb  ju 
lernen  öon  bifen,  bencn  oon  gott  nit  oeriprocfien  ober  geben 
ift  ber  öerftant  gött(id)er  roeiBftcit. 

3rf)  ■'')  laB  ,5»'  i^fl-  önfere  dürften  önb  oberen  gcloalt 
Ijaben,  in  offen  meftfidien  farf)en,  önb  ob  ft)  in  bem  felbigen,*^) 
ön^i  mit  bofier  groffer ')  bcfrf)iüerung  bcfaben,  önnb  ob  gleid^ 
tiaffefbig  ettma»  über  meffig  önb  önret^t  mere,  So  Jüolt 
irf)  boc^  öngern  fogen,  ober  barfür  baften,  ba§  ein  i)egficf)er 
i3nbertbon,  feinem  berrn  nit  geborfam  feiften  folte,  -Tenn 
irf)  bin  fic^cr  önb  gciuiB,  mo  tiirannifdi  öngercrf)te  oberfeit  ^) 
finb,  bov'  ift  ircr  önbertf)Dn  fünben  frf)ufbt,  önb  ift  fein 
^meifcf  5u  f)aben,  wo  fid)  bag  öoirf  rec^t  3Ü  gott  feret,  fo 
tüürbt  got  ir  oberfeit  auc^  ,^ii  bem  rechten  meg  feren,  ober 
ober  hai  öofcf  öon  fofidier  töranneö  in  anberc  meg  crfcbigen  ; 
^nnb  barumb  fo  fagc  idi  frei),  ha^  id)  öfter  oberfeit  an 
irem  meftlic^en  gemalt  nid)t'5  obgeprodien  babcn  mif,  önb 
ob  [a3*1  ft)  gfeirf)  ire  önbertbonen  auff  boe  offer  b6d)ft 
■an  bem  geitfic^en  glitt  befd^meren  »uurben,  in  bem  felbigcn 


1)  2  (u.  so  auch,  von  d.  Orthogr.  abgesehen.  3 — 5)  önb 
£beren,  mitt  iren  Vvitbcn;  entsprecheud  dem  letzten  Wort  für 
•das  iiberl.  rccbtc  retf)c  eingesetzt.  -')  Vgl.  das  nächste  Citat. 
^)  Luc.  in.  21;  das  Folgende  scheint  —  wenigstens  im  Wort- 
laut —  sich  nicht  au  eine  einzelne  Stelle  anzulehnen.  *)  1  alcl, 
mit  d.  Nachdr.  geändert.  *)  Kein  Abs.  in  d.  Xachdr.  *)  1  be 
felbigen.  ^)  Mit  den  Nachdr.  für  gr^ffcr.  ")  Die  Nach- 
■dr.-en. 

Cronberg.  7 


98 

fe^e  ein  r)cglirf)c  obcrfcit  ju  im')  ielbft,  ba»  er  bermaß^^ 
gegen  feinen  Linberti)anen  t)anbel,  bomit  er  bae  gegen  gott 
bem  aimed)tigen  oberen,  getraiüe  jüuerantmortten :  SSeld^er 
oberer  folirf)^  nit  lool  bebencft,  ber  roürbt  finben,-')  bas  im 
nüßer  eineS-*)  feuf)ierten  ainpt  geioejen  rcerc,  bie  t)eri(^ung 
fet)  ipic  gütt  ft)  luöfle.  '^Ibcr  in  bijer  ©uangeliirfien  jarfien^ 
joll  ein  ticglirf)cr,  ber  gnab  uon  gott  fiatt,  bie  roartieit  reben^ 
onb  föHen  bie  l)erren  ünb  oberen  bie  ficinen,  bie  ben  geift 
gottee  f)aben,  nit  nerfdinrnfien,  Sonber  oon  ben  felbigen^) 
ben  befeU^)  mtb  lucg  gotte§  bemüttiglicf)  t)6ren,  trnb  ein 
t}egli(^er  bem  m  felbigen,  fo  üi[  er  gnabe  üon  gott  fjaben 
mag  nad)  fommen:  ^orauB  loirbt  folgen,  ba§  auff  bem 
W.dd)^  tag,  ber  nul3  bee  ganten  Jcütfcf)en  lonbe»  mof 
bebact)t  onb  gel}anbclt  unirbt  bnrd)  t}ilffe  gotte^i,  on  meieren 
mir  nid}t:ö  gutt^  ocrmögen,  Xenn  (I£)riftuc  ocrfpric^t  vn§^,'^) 
fo  mir  5Ü  bem  fürnemeften  fnd)en  bo'c  reirf)  gotte»  imb 
fein  gered^tigfeit,  fo  merben  on«  311  fommen  alle  bing  bie 
tm^  nott  finb;  3^arnmb  bemuttiget  enc^  aßc  oberen  ju 
boren  Omb  gottes  millen  bie  meiBl)eit  gottc^  oon  ben  ficinen 
Lniaditbaren  üon  ber  luelt,  meldien  ber  geift  gottec'  geben 
ift,  onnb  ad)tcn  nit  mer  ft)  gcmcft  finb,  fonber  bebenrft, 
ba§  bie  bciligcn  5(pofte(n,  aud)  grob  einfcltig  fifdicr  onb 
fünber  gemefen  finb,  onb  bae;  ber  licilig  geift  glidier  frafft 
in  einem  tieglidien  bemüttigen  menfdien  ber  hav  mit  bergen 
begert,  mirdcn  nmg;  ^r")  folt  miffen  biemcit  mir  arme '") 
ebelen  fned)t  (mie  fid)  onferc  eltcr")  gcncnnet)  feinen  ftanbt 
im  9ieid)  baben,  fo  mit  id)  aU  ein  armer  ücriagter,  omb 
ber  göttlid)cn  gered)tigfeit  nnften,  bife  gottc^  oermanung 
onb  marnung,  oon'"-)  me=[a3^]gen  onb  an  ftat  aller 
©bclcn  fncd)t,  alten  ftenbcn  onb  gcfdiidten  511  ^äirnberg,, 
auß  t£f)riftli(^er  fc^ulbe  onnb  pflid)t,  Ijiemit  getljan  l)abcn. 


1)  Das  Masculinum,   weil  dem  Verf.  der  Begriff  des  die 
Obrigkeit  Innehabeudeu    vorscliwebt.  -)  3   ber  maffen,  5 

bcrmaffcn.  ^)  Die  Nachdr.  bcfinbcn.  ■•)  5  ain.  ^)  ö  bcn= 
iclben.  «  Die  Nacbdr.  bcfddi  (befcü)).  ')  1  be.  '■)  Matth.  6,33. 
^)  Abs.  in  2 — 5.  '")  Die  Nachdr.  armen.  ")  2  . 3  alteren, 
-t  eiteren,  5  ßltcren.  '-)  oon  —  fned)t  in  2  —  5  in  Klammem 
gesetzt. 


99 

Saffet  üni-  511  gott  nnfcrm  nattcr  rüffcn  inib  bitten 
ba?  er  bcr  a(mecf)tii]  einig  gotr  luol  ficf)  über  tmicr  afler 
öngerecf)tigfeit  erbarmen,  onb  ba^  er  nn§  bic  bobc  gnabc 
beroeifen  raöH,  ba«  wir  aftcin  jn,  maren  got,  befennen  '), 
önfern  fcfiopffer  ynb  a(mec{)ttgen  f)erren,  ünb  haä  afler 
geiüatt  ünb  menfcf)(icf)  oberfeit,  einig  non  got  geben  nnnb 
jügelaffen  luirt,  loie  ber  mnnbt  ber  luarbeit  felb»  bezeugt, 
(2prc(f)enb,-)  S;n  t)etteft  feinen  geiualt  über  nii(^,  luo  ber 
fclbig  bir  nicf)t  non  oben  f)erab  geben  mere;  0  bcrre  gott, 
burcf)  bein  gnabc  gib  nnfern  obern,  nnb  nne  aden  folic^e 
erfentniß,  fo  merben  nur  bar  bnrc^  baben  crfentni&  nnfer 
fc(b5,  bomit  mir  al§-^)  über  breiffig  idrigc  finber  nnfer 
finbticf)ü(^  ah  ünb  üon  ün§  legen  mögen,  ^nb  0  gott, 
ertebige  nn§  üon  ber  aller  fc^ebtlic^ften  trnncfenbeit  ber 
irbifcbcn  bcgirb,  fonberlic^,  be§  üerflü^ten^)  gei^  ünb 
boffort,  fampt  anbern  boi'cn  begirben,  bomit  mir  alfo  bnrc^ 
bein  götttief)  bittf,  i-iuff  ben  rccfjten  maren  meg,  ber  bcmiittig- 
feit  fommen  mögen,  i^nb  bar  bnr^  in  marem  glanben 
befennen,  ha^^  bir  nnfcrm  jc^opffcr  aftein  ■')  atte  erc,  genlüic^ 
jüftet,  ünb  ba»  aik  gnabe  irbifcf)  ober  geift(icf),  ma§  mir 
f)aben  ünb  ücrmogen,  aftein  non  bir  geben,  nnb  bir  affein  •') 
gemaft  foficb^  beine^  gefaffen'?  mibcr  ^nnemen  üorbebaftcn 
f)aft  3Ü  atfer  ^eit,  aullgcfcbeiben,  ein  i}egficf)cr  ber  marbafftig 
bnrc^  bein  gnabe  beinem  cmigen  fnn,  ünb  feinen  mortten 
ünb  üerbeiffungen  gfanbt,  bcffcfbigcn  menfctjen  nerpflicbter ') 
bift  bn,  auB  gnaben  bem  felbigen  bas  emig  feben  ,^n  geben ; 
barnmb  0  güttiger  gott  f)ifff  uns'  burcf)  bein  gnabe,  ^u 
foficf)em  tva'[a  4"]rcn  gfoubcn  burcf)  ben  gcbenebeiten  namen 
3efu  beinem  emigen  fune,  *?fmen. 

5.^nb  f)iemit  roif  icf)  einen  l)egficf)en,  bcr  bic  marf)eit 
burcf)  bie  gnabc  gottC'o  üerftcct  trcmficf)  ücrmanen  ünb 
gemarnet  t)abm,  ha§>  er  bet)  ücrfnft  emiger  fefigfeit,  bem 
©uangcfio  ber  gottficf^en  marf)eit  (mit  anrüffung  göttfic^eu 

')  5  erfennen.  ^)  Job.  19, 11.  ^)  ä  ün§.  *)  Eingesetzt 
für  Derflüd)tcn.  '")  Fehlt  in  2  —  5.  '^)  In  den  Nachdr.  ^u 
allen  und  im  folgenden  üorbebaltcn  weggelassen.  Die  in  1 
iiberl.  Lesart  ist  unanstüssig  (vor  bir  allein  ist  bu  zu  ergänzen). 
')  2  üee  (^sic)  ,  pfh)cl)tigtev,  auch  in  d.  andern  Nachdr.  d.  längere 
Form. 


100 

gnabcn)  a\k^  feinet  bcrmogcn«  bet)  fteen  tPÖHe,  bnb  ber 
lüarf)eit  loic  einem  luaren  Gf)riften  §u  |  ftet  jeugniß  geben, 
S)enn  c§  ift  Ijcttnnbt  bie  ,5et)t  5Ü  reben. 

2BeI(i)cr  aber  anß  [ord)t  ber  üerlterung  geittüc^er 
gütter,  ober  leiplirfier  jtraff,  anrf)  be§  tobl§  falben,  bie 
tt)arf)eit  bie  im  aufs  gnaben  gotte«  geoffenbaret ' )  ift,  jü 
nacbteil  bem  nef)eften  ncrfcbmeigt,  fo  er  ftatt  bat  ,^ü  reben, 
ber  mürbt  öon  gott  liärtigüd)en  geftrafft  werben,  2)enn 
er  tbütt  feinen  bödiftcn  pflicbten  nit  gnug,  bie  er  gott 
önb  bem  nebeften  fdnilbig  ift. 

Stent  ift  ber  SBapft  ein  marbafftiger  ®t)riften,  fo  iDÜrbt 
er  fetbft  befennen,  ha^  fein  33apftlt)umb  önb  ba§  9i6mifd^ 
gciftli(^  recbt,  mibcr  gott  imb  ha^  beilig  (Suangelium  ift, 
S)ie  meil  bodi  hav  fclbig  icb  ober  ein  anber  fcblecftter 
teutfcber  letie,  mit  ben  fiaren  anBtrürflidien  mortten  hcv 
©nangeüj,  a(e  burrf)  ben  mnnbt  gottee,  bemeljfen  mögen, 
^enn  ba«  3^äpft(id}  geiftlidi  rec^t,  ift  an  feinen  boc^ften 
ftucEen,  ein  lautter^)  fatfcf)  ertid)tung  bc§  teufet»,  roiber 
gott  önb  fein  t)eitige§  ©uangelium.  Se§  gleichen  alle 
fd)afeung,  oon  megen  bei?  ablafe,  onb  anber^  balben  ir»a§ 
Hon  gelt  nfe  -Teutfd)  (anbcn  gen  Siomm  gefallen,  ha§'  ift 
aufe  tautterem  teüfe(ifd)em  betrug  befdiebcn,"*)  tmb  finb  mir 
beffelbigen  einen  Pfenning  311  geben,  ober  gen  9iomm  fommen  *) 
gülaffen  nit  fd)ulbig,  SBelcbcr^)  anber»  fagt  ober  glaubt 
ber  irret,  er  fei)  Stapft,  ßarbinal,  33ifd)Dff,  berre  ober  tncd^t. 
[a  4^]  ^a§  fclbig  crbeutt  icb  mid),  al»  ein  f(^Ied)ter  le^c, 
flar  bor  allen  menfdien,  aufe  bem  tiaren  lautieren  (Suan- 
gelio  5Ü  bemeifen,  meld)»  man  bar  legen  fol  in  gutten^) 
3:eutf(^en,  isnnb  mo  fid)  folic^»  nit  flar  erfinbt,  Bo  foll 
man  mii^  lebenbig  fc^inben  önb  ertobten;")   S)arumb  ^off 

1)  Die  Nachdr.   cffcnliavct.  -')  Fehlt   in  4.  ')  Die 

Nachdi.  gcfcbcbcn.  M  Mit  4.5  (2  . o  fiimmcn)  einj^esetzt  für 
binein.  °)  Abs.  iu  2 — 5.  **)  In  d.  Nachdr.  die  starke 

Form.  ')  t  ctt6btcn ;  2  (ebenso,  abgesehen  von  d.  Orthogr., 
3  —  .5)  fDcrtciilen,  offenbar  eine  von  Cronb.  selbst  stammende 
Aenderuug  (vgl.  den  Abschnitt  ,Die  andern  Sendschreiben 
Cr.'s",  wo  ausführlicher  über  das  Anerbieten  gesprochen  ist.) 
Somit  ist  der  Verdacht  gerechtfertigt,  dass  überhaupt  die  tiefer 
greifenden  Aenderungcn  von  2  in  der  Hauptsache  auf  ihn 
zurückzuführen  sind. 


101 

id),  ber  iöapft  werbe  folc^g  burd)  bic  gnabe  gottc§,  ünb 
burcf)  1)  bas  f)elle  (iec^t,  ha^  ün§  aflcn  auff  [  gangen  tft, 
Sßefennen  önnb  öffentlich  üort^e^cn,  ünb  fo  er  ha^  nit  t{)utt, 
Onb  feinen  antic^riftifdien  geiüalt  unber  ba§  ©uangelium 
lenger  311  fc^ü|en  tmberfteen  luürbt,  fo  luiffen  mir,  bas  er 
ein  roar^afftiger  antirf)riftUf§  ift;  ^a§  erbeutt  id)  mid^ 
gnngfamiglicf),  önnb  offentlirf)  gitbcweifcn,  nnb  erforber 
bamit  einen  t)eglirf)en  (5f)riften  6eQ  feiner  ^ocfiften  pflicf)t, 
ber  ©§riftli(f)en  onjerftorlicfien  marlieit  bell  31:  fteen,  önb 
ha^  öne  bie  gan|  luelt,  mit  jrcm  JRec^tcn  t)errn  bem  teüfel, 
tüie  jn  (£f)riftu6  nennet,-)  non  ber  lüartieit  nit  fcficiben 
ntcgen,  ba«  t)elff  on?  gott,  Stmen.^') 

Xatum^)  nacf)  @ant  Sattierinen 
tag,  2Inno  zc.  ji'ij. 

1)  Fehlt  in  4.  ^)  Joh.  12, 31  (14, 30).         ^)  1  Sintern. 

*)  Subscr.  in  2:  Xatum  nac^  '  fand  6att)artnen  tag.  I  Jtnno.  :c.. 
jjij.  In  3:  Xatü  nac^  fand  .s^atf)arine  tag.  5(n.  2c.  rrü.  Fehlt 
in  4.  Ebenso  in  Druck  5.  der  ausserdem  für  gott  einsetzt 
(S^riftug  3ffit»- 


102 

IX.  Vermaliiiung  au  die  Eidgenossen. 

(9.  Dezember  1522). 


[a  1  ^]  ^  Ken  ©Qbgnoffen  ')  nietinen  lieben  Ferren  önnb 
/\  freünben  entpict  icf)  .x>Qrtmubt  bon  Gronberg 
mein  ganB  tuidigen  bienft,  bnub  füge  cucf)  511» 
ucrncmcn  ha^  mirf)  ,^n)ingt  bie  f)6d)ft  güttigfcit  bcß  a(= 
nterf)tigen  jdiopffcrio,  jo  id)  qub  ionbcriicftcr  gnaben  ick 
önb  befinbe,  tüic  gncbiglirf)  bcr  unübcnninblicf)  dimmelifrf) 
fonig,  aUe  meiifdjcn  in  biier  gnaben  ,^ei)t  in  feinen  bienft 
berüffet,  mit  ffarer  an^e^gung  hai  b^t)  im  a((ein  bolfommen 
gnabe  onb  glaub  ift,  ,^ugebcn  ^eittlidie  nnnb  cmige  rei}cft= 
tumb:  fein  fcnig  bcr  melt  bermag  im^  atlc  iinbcr^Itcn, 
lueHidicr  ift  unbcr  bcn  fclbigcn  fo  med)tig,  ba*  er  in  fleinen 
güfagen  glauben,  ob  er  mol  gern  molt,  al^cit  polten  möge, 
@o  ber  felbig  gleidi  einen  cin,^t}gen  fkincn  f)auffen  bienft 
öoldg  ifüt,  216er  ber  almcditig  berrc  bcrüfft  mi  alle  in 
feinen  bienft,  tueld)e§  [)crren  rei)cf)tt)unimcn  nit  jürinncn^) 
mögen,  ber  ,^et)tfid)en  bnnb  enngen  giitter,  er  ift  njiffig 
einem  tiegüc^en  ber  im  bcrtramct,  rcidiHd)  aufe  5Ü  tct)Icn 
übcrflüffiglid),  anc,-')  bie  fid)  in  bienft  bifc^^  fönig^  be^» 
geben,  borffcn  nit  forg  I)abcn,  basi  einer  bcr  mcnnig  tialben 
feiner  mit  biener  bon  bcr  gnabe  bc-ö  fnimdifdicn  fonig^ 
(n)ie  bct)  bcn  f)crren  bcr  erben  gcfdiiditi  ucrtrungen  merbcn 
möge,  ^enn  bei)  bifcm  l)6d)ftcn  fürften  ift  ein  freier  jiigang 
aller  feiner  biener  5U  mctlidicr  ftunbe  ein  iicgiidier  begert, 
e§  fe^  tag  ober  nad)t,  Xifer  I)t)mclifd)  bauptman  ift  alle 
^Qit  berelit  nnftig  nnb  gcfd)tdt  einem  neglidicn  bcgerenben 
gnebige  ocrbörung  bnnb  bcfdictjbt  ,^U  geben,  baran  binbert 
nit  bie  gröffc  bce  tiauffcuÄ,  ^arumb  ift  ein  ncglidicr  Gtirift 
fct)ulbig,  feinen  mitbrüber  3U  bienft  bi=[a2*  fem  lierren 
gü  reiben,  fo  bil  er  oermog,  benn  in  bifem  fcligen  Iiauffcn 


0  2  Stilen  bunbttjnoffen  ober  enbgnoifcnn  [dieselbe 
Aenderung  auf  d.  Titel  von  2].  '^)  =  zemuueu.  Die  Vor- 
silbe ^u  (vom  Baseler  Drucker  diphthoucjisiert)  erscheint  bei 
mitteldeutschen  Schriftstellern  oft  statt  3er.  ^)  Eingesetzt 
für  alten. 


103 

luürbct  feines  ,511  ött  fein,  bifer  ^t)metifcf)  fiauptman  muftert 
feinen  au'^,  bcr  mit  rechtem  ^er§en  in  feinen  bienft  begeret, 
er  fan  nnb  luif  ön^  fe(ig  marf)cn,  afle  ntenfcfien  bie  jm 
öertraiuen:  Seilen  ift  unffcnb,  onnb  ic^  hüb  and)  erfarn 
bie  bienft  ber  groffcn  ünb  fleinen  fürftcn  ber  luelt,  alfo 
ta^'  icf)  gefefien  ünb  gefnnbcn,  ba?  bie  raartiafftigen  trerae ') 
biener  ber  groffcn  fürftcn,  nit  ottcin  bofe  belonung  ents- 
prangen, fonbcr  and)  ba«  nocf)  erbärnimig(icf)er  ift  feinen 
bancf  für  irc  wartjofftigen  treünien  bienft,  Don  fo(d)en 
f)erren  gemertig  fein  mögen,  tjnnb  melicfier  biener  bie  raor« 
Ijeit  bie  er  fcf)n(big  ift  bet)  feinem  geiuiffen  jü  fagen  nit 
lierfrf)n)eigct,  ber  mag  bei)  feinem  fürftcn  fein  gnabe  be^» 
t)Q(ten,  Sorumb  auc^  onmügtidi  ift,  bas  icb  ale  ein  ein= 
fettiger  luarliafftigcr  (XI)rift,  gnabe  ober  bancf  omb  meine 
treme  bienft,  bet)  ben  fürftcn  ber  lucit  I)a6cn  mcge,  5tber 
einen  rect)ten  tone  oon  bcr  irclt  tjab  icf)  entpfangen,  Oon 
ettlic^en  fürftcn,  bo  icf)  beiiict)fcn  mag,  ba§  ic^  bcn  felbigen 
)t}arf)afftigc  treme  bienft  gctt)an,  tremlicfter  benn  feiner  irer 
gemaltigen  rctt)e,  über  foticfte  t)a6cn  bie  fclbigcn,  nemlicft 
pfalt3  mtb  ^'ricr-)  micf)  fonbcr  atlc  rcbtüc^  urfacf)  ganti 
linuorfcl)cn(icf)  übcrj^ogen,  tmb  bclffcn  ucriagcn,  über  onb 
mibcr  irc  ct)gne  gemacf)te  önb  bocf)  t)erpflicf)ticf)te  (anbtfribcn 
tinb   öffgeric^tc   orbenung   bei?  reic^§,'*j  ünnb  über  hai  id) 


')  Etwas  weiter  beidemal  die  schwache  Form  (für  ire 
toar^afftigcn  tvcüiuen  bienft),  alsu  trcffien  einzusetzen?  :2iüar= 
I)afttige  trclPC).  ^)  Hessen  lässt  Crouberg  mit  Rücksicht  auf 
seine  Teilnahme  an  der  Fehde  von  151S,  die  den  Grand  zu 
der  Feindschaft  mit  Landgraf  Philipp  legte,  hier  fort.  -^  Worin 
nach  Croubergs  Aultassung  die  Rechtsverletzung  der  Fürsten 
bestand,  zeigt  das  XU.  Sendschreiben  (on  bai-  id)  einiger  ber 
ghic^en  ftraff  überi3og§  ünb  befcfjebigung,  aUi  yerbrediev  ober 
übcrfarer  beß  lanbffribeng  [von  1521],  rcie  firf)  nocl)  feiner  [des 
Landfriedens]  aufe  locifung  unb  orbenung  ber  red)ten  ^u  tt)un 
gepurb  bctl),  ^üuor  erfanil),  bcclarirt  ober  erflert  bin);  ähnlich 
im  Anfang  des  XV.  An  der  zuerst  genannten  Stelle  (kurz 
vorher)  werden  noch  weitere  Rechtserbieteu  aufgezählt.  Vgl. 
über  Cronbergs  Rechtserbieten  ferner  Sickiugens  Brief  au  den 
Rat  von  Strassburg  vom  27.  Okt.  (Virck.  I  Xr.  I(i3).  dem  auch 
einer  der  Abklagebriefe  | wessen?]  beigefügt  war.  Hiusiciitlich 
der  Zeit,  in  der  die  Rechtserbieteu  gemacht  worden  sind,  lässt 
sich  folgendes  feststellen:    Am   S.  Oktober  erhält  Cr.    einen 


104 

mt(f)  bes  rechten  nit  aHein  öor  !eiferHcf)cr  iimicftat  and) 
für  ha^  feifcrtirf),  ünb  bei  rcic^g  regiment  Onb  (lammer 
gertd^t  crpottcn  l)ab,  fonbcr  311  f)of)em  übcrfhtB  iiah  id) 
mirf)  auff  irc  ciincne  ret{)c,  aucf)  für  trc  ritterfcf)afft,  be^ 
g(cicf)en  für  irc  lanbtfdiafft,  bie  ft]  [a2^]  im  feit  ocrfamlct 
get)obt,  fürfDinmen^i  ünb  cnbilirf)*  red)ten  f)erpotten,  mit 
bem  t)erpiettcn,  \va^  bur^  bie  felbigen  mit  rerf)t  gefprocften 
lüorben  mere  bem  molt  id)  önucnuan^  fÜB  nac^fommen 
t>nb  gelcBen,  ober  mid}  fiatt  nit  mögen  fcftirmen  mein  ön= 
fc^utbt,  meine  treme  bienft,  aud)  mein  überflüffig«  Iierpictten,. 
fo  burd)  meine  gnebige  l)erren  imb  freünbe ')  öon  meiner 
megcn  münbt(id),  nnb  burdi  mid)  fd)rifftlid)  ge)d)el)cn  ift^ 
§ü  bem  ha^  bie  gemeine  ritterf(^afft,  grafen,  berren  önb 
eblen  ber  pffal^,  mit  gemeinem  bauffcn  für  bie  fürften 
getretten,  önnb  mit  t)of)cr  erinncrnng  fold)«  DnbiUigen  für- 
nemen§  ber  fürften  tremlic^  für  mid}  gepetten,-i  aber  fotcfe»' 
adeS   Onangefeben,   ift   mir   ber   redit   meü   lonc   niorben: 

Verwarnungsbrief  des  Pfalzgrafen  Ludwig,  worin  ihm  vor- 
geworfen wird,  er  sei  Sickingens  Helfer  und  Anhänger  gewesen. 
An  demselben  Tage  (Mittwoch  nach  Fraueisens)  sendet  er  dem 
Pfalzgrafen  sein  Erbieten.  Eine  Copie  davon  fügt  er  einem, 
am  9.  Oktober  an  das  pfälzische  Heerlager  gerichteten  Schreiben 
bei.  (Copien  der  beiden  Schriftstücke  im  Kgl.  Kreisarchiv  zu 
Würzburg).  Der  Brief  an  den  Pfalzgrafeu,  dem  übrigens  das  Er- 
bieten an  den  Landgrafen  abschriftlich  beigelegt  war.  wird 
kurz  auch  in  XII  erwähnt.  Nach  demselben  Sendschreibea 
muss  das  Rechtserbieten  an  Philipp  von  Hessen  ca.  den 
29.  September,  das  an  den  Erzbischof  von  Trier  vor  dem 
14.  Oktober  abgesandt  sein   (Vgl.  d.  betr.  Anmerkungen).  — 

^)  Die  Gesandschaft  der  erwähnten  „gnädigen  Herren 
und  Freunde"  wurde  in  das  Lager  der  verbündeten  Fürsten 
vor  Cronberg  abgeordnet ;  eine  vermutlich  ähnlich  zusammen- 
gesetzte Gesandschaft  (die  Grafen  v.  Köuigstein,  Walther  v.  Cr. 
u.  a.)  scheint  aber  schon  vorher  sich  au  den  Pfalzgrafen  (während 
seines  Aufenthalts  in  Frankfurt)  gewandt  zu  haben  (vgl.  bei 
Münch  ni  S.  29).  Croubergs  schriftliches  Erbieten  erging  a» 
die  drei  Fürsten  einzeln  und  zwar  vor  ihrem  P.intreft'en;  das- 
an  den  Erzbischof  von  Trier  hatten,  wie  XU  zeigt.  sein& 
„Herren  u.  Freundschaft"  aufgesetzt.  Näheres  in  d.  Anmerkungeö 
zu  XII  u.  XV.  -')  Also  im  Lager  vor  Cronberg.  Ihre  Für- 
bitte offenbar  eine  Folge  des  obenerwähnten  Cronbergschen 
Briefes  vom  9.  Oktober. 


105 

S^c^  f)albc  lob  id)  gotr,  bcnn  fo  mir  ber  weit  lone  al§ 
ein  oerfolgung  mxb  ber  gerecf)tigfcit  wiflen  morben  ift, 
tüie  oil  mere  bin  id)  ficftcr  nnb  gciuife  ber  belonung  ber 
l^o!f)en  gnabcn  gottce,  bcnn  bet)  bcm  bt)mcüirf)en  Iicrren  ift 
allein  fiebere  giitte  belonung  feiner  biener,  ünb  ber  felbig 
almecf)tig  berrc  ift  fo  gültig,  ha■5^  er  feine  gnabe  nit  atlein 
gibt  feinen  treümcnn  bienern,  fonber  aucf)  fo  ein  fei)nbt 
@otte§  ficf)  bemüttiglicf)  befenbt,  önnb  mit  n)arem  fierßcn 
gnabe  oon  gott  bittet,  fo  ift  ber  güttig  gott  gnebig,  gibt 
bem  felbigen  feinbe  eiüig?  gütt.  Stber  ber  onbidigen  tbat 
{)albcn,  fo  bie  gottloßen  fiirften  an  mir  begangen  baben, 
^ab  id)  nit  groß  tnuuren,')  benn  bie  meil  ft)  ünnb  ire 
metifen  retbe  gotte-3  onnb  feinec-  g6tt(id)cn  mortis  nit  t3cr= 
fd)onenb  ober  ad)tenb,  onb  alfo  offenbar  roiber  ben  felbigen 
almecbtigen  rid)ter  ünuerfd)ampt  bnnblenb,  fo  folc^e  Oon 
gott  öerf)engt'-i  loürbet,  loarumb  folt  id)  benn  ale  einer 
aufe  ben  geringen  bienern  [a  3^]  göltet  bor  inen  gefre^et 
fein;  ^arnmb  mag  micb  ire  ongerecbte  banbelung  nit 
traiurid)  madien,  benn  id)  bin  fid)er,  burd)  ben  munbt 
gölten,  So  oil  bife  gottlosen  mir  üngnebiger  feinb,  fo  nil 
toppel  mere  geet  mir  ,^ü  an  ber  gnaben  gottee,  onb  muffen 
micf)  511  fold]er  bocbfter  gnabe  fonber  iren  band  fürbern, 
beBi)aIb  erbarmet  mic^  bie  oerftodung  onb  oerplenbung 
ber  gottlofcn  oil  mere,  benn  ha^  id?  racf)  über  ft)  begeren 
folt,  onnb  bitt  gott,  ba^^  er  fid)  über  ire  elenbt  erbarmen 
loöfle,  benn  mo  fi)  fid)  nit  balb  befennen,  onb  ,^u  gott  fercn, 
fo  ift  jnen  oerbeiffen  ,^eilltid)e  onb  eioige  flraff,  bas  0er* 
fpric^t  jnen  ber  munbt  gölte?,  ber  onsi  nit  feien  mag, 
^enn  gleicb  loie  ber  ftaub  muffen  alle  gottlofcn  oergan,-') 
ba«  barff  feine?  jioeifcl? ;  ^di  begcre  onb  loil  feiner  gnabe 
Oon  bifen  üngered)ten  fürften,  fli  mögen  mir  mein  5ei)ttlid) 
gütt  nit  lenger  fürbaltcn,  benn  fo  lang  gott  rail,  an  meldjem 
ic^  einen  oimed)tigen  gnebigen  riditcr  b^bc.  hieben  bcrren 
onnb  freünbc  folcb?  fd)reibe  icft  nid)  alc-  einem  manlicbcn, 
trefflid)en  frieg?  oold,  in  C£briftlid)er  ermanuug?  mcDB, 
mit  bitt  bae  ir  möHenb  gü  gemübt  faffen,  bie  bobe  onauR- 


')  ü  (=   mhd.  w)  im  Allem,  oft  belegt,   vgl.  Weinhold 
§  78.        2}  =  gestattet.        ^)  Ps.  ],4? 


106 

jprec^Iic^c  tröftlit^e  gnabe  gotteS,  bie  ön§  allen  burd^  bic  gnabe 
ht^  ^eiligen  cuangelij  bct)  btfen  önferen  ^et)tten  fo  f(ar  ficrfür 
frf)cinet,  bar  burcft  rair  in  allen  anftoffcn  [id)crcn  troft  tmb  fiilff 
non  gott  bcm  almec^tigen  furf)en  önnb  Iiabcn  mögen,  uielc^c 
^olie  gnabe  gotte«,  bur(^  bc»  tenfc(y  (iftigfeit  ünb  i)erf)engniy 
gotteS  oil  ^unbcrt  iar  Herbergen  geroefl  ift,  mic  ba«  ön» 
lancfbar  am  tage  letitt.  inelcfier  moltt  mic^  einen  armen  boni 
SIbel  )o  bet)er^et  machen,  ba§  icli  bie  üngereditigfeit  önnb 
gDttlojigfcit  ber  fürften,  alfo  o^[a  3'']fenbor(irf)  önb  frc^c 
fcJireibcn  borffte,  luo  önS  bic  marlieit  gottcC'  im  f)ei(igen 
tnangelio  nit  bnrcf}  gottec^  gnabe  offenbaret  mere,  3(ber 
t)e,3unbt  bab  id}  nit  afteinc  fein  fcf}cnben  baff  eibig  non  jnen 
,^u  fc^reiben,  fonber  ic^  bin  aucf)  miUig,  fotc^«  gniigfamiglid^ 
t)nb  offenbarlic^  anff  ft)  jü  beluetifen,  raie  einem  bt)ber= 
man  jnftcet.  ®arumb  luil  id)  alle  (Siibgnoffen  brübcrlid^ 
üermanet  babcn,  ba§  ir  alle  fament,  foldie  gnobe  ber 
crfantnifi  gottes  ' )  (barinn  umrbafftig  unfer  einige  feligfeit 
fteet)  mit  böcbfter  banctbarfcit  üon  gott  annement,  in  attcr 
bemüttigfeit,  bcn  fnr^en  meg  in  bem  enangetio  börent,  önb 
bem  glanbcnt,  fo  merben  ir  feiig  fein  ,^eittlidi,  mib  nac6 
bem  tobt  eluiglicf),  bas  ift  eu(^  oerfprorficn,  bnrc^  ben 
munbt  gottcy,-)  ber  nit  liegen  mag.  ^ft  ber  33apft  ein 
marbafftigcr  (II)rift,  fo  mürbet  er  öffentlich  benennen  »nb 
seriellen,  ba^  alle  fd)al3nng  für  abla^,  an  gnaben,  öon 
pfrünbcn  Onb  anbery  ber  gleidien,  fo  binber  gen  'jRomni 
gefallen,  fampt  bem  33äpftlidien  gciftlidien  reditcn,  mit  bcm 
ganzen  Sapftlic^en  prad)t,  alii-i  ein  lauttcrer  bctrng  bc§ 
tcufelsi  ift,  mibcr  gott  imb  fein  bciligc»  euangelinm,  önb 
mo  er  fol^»  nit  tl)nn  miirbt,  fo  miffen  mir,  bav  feiner  im 
gefolgcn  ober  ^h  geborfamcn  fdnilbig  ift,  fonber  mir  foKen 
jn  für  ben  tjalten,  ber  nad)  inbaltt  be-?  ,^ebenbcn  6apitcl§ 
^obanniÄ,:-)  nit  bnrd)  Die  red)te  tbür  cingangen  ift,  ba§ 
barff  nit  ,^mei)fel§,  benn  bie  nmrbeit  lenbt  am  tage.  Tarnmb 
laffent  im;?  gott  alle  fament  li  anrüffcn,  anf?  allen  onfcrn 
trcfften,  bay  er  imy  allen,  feinen  götlidien  gcift  geben 
motte,  mie  er  ^)  au^  lauttcrer  gnaben  einem  peglidien  rcdjt 


für  einen 


')  1   g6tte§.    *)  Wohl  Job.  5,  2-1   gemeint.    3)  i  o,  l ;  also 
inen  ..Dieb  und  Mörder".    *)  a.  f.  fehlt  in  2.     ■'')  Fehlt  in  2. 


107 

glaubenben  berf)ctffen  f)at,')  "Da  mit  tüir  in  rediter  G^rift^ 
Iicf)er  liebe  biirrf)  (lilff  g6ttli*[a  4'^](^er  gnaben,  önfs  aiife 
bem  antic^riftifd^en  gemalt  erlebigcn  mögen,  ünb  burc^  folrfic 
gnabc  gotteö  .^ü  bem  forbcrften  füct)en  bae  rcict)  gottee,  fein 
gottlicfie  erc,  tmb  gercrf)tigfeit,  fo  luerben  im§  atte  ?;eittlic^e 
bing  bie  ön?  nott  finb  übcrflüffiglirf)  ^ufatten,  önb  alio  mürbt 
önier  jeligfeit  in  bifem  ^eittüctien  (eben  anfallen,  mit  ber 
ermartung  in  rechtem  glouben  ber  t3o(fommenben  jeligfeit,  nac^ 
bem  (eip(icf)cn  tobt,  bar,^ii  t)elff  ün^  gott  aden,  SImen. 

^atum  -)  off  binftag  nad)  Gonceptioni^ 
93?arie,  2Inno.  j"j:ii. 

1)  Joh.  15.  26.    2)  In  2  kein  Datum;  statt  dessen:  •}  ®e= 

brucft  3mm  3ar.  ;  iöi.  X.  ."t.^'iii.    Darunter  Vignette. 


108 

X.  An  Meister  uud  Rat  zu  Strassburg. 

(21.  Jan.  1523). 

[a  S^'JT^Sn  ftrengen,  tieften,  türft)d^ttgen  erfamen  onb 
i\\  mc^jen  aJieifter  önb  9iat^  ju  ©trafeburgf, 
meinen  befunberen  günftigen  lieben  i)erren  onnb 
freünben,  entbeut  ict)  cViartnuibt  oon  (Jronenburgf  meinen 
gon|i  miHigen  bienft.  5.^nnb  füg  eürf)  bar  mit  §ü  miffen, 
i)a^  mein  ßbriftlid)  piliä^t  mid^  Jlüingt,  eüd)  in  bifeer  t)et)U 
famen  tmnb  f6rg!Ii(^en  5et)t,  eine  treiüe  öermanung  511 ') 
t^nn.  9^dmü(^  fo  tc^  beriebt  bin,^)  ba§  nil  imber  eücf) 
burrf)  bie  gnab  @otte§,  5u  üerftant  be§  ©uangelt)  (£^ri|"ti 
(fo  lin§  allen  lang  derborgen  gcJueft)  fommen  feinb.  S.^nb 
ift  t)n§  bnrct)  bic  boI)c  genab  gotte»  fnnbt  gett)on,  ha^^ 
önfere  altforberen  ünb  wir,  burcf)  menjd)tirf)  n)ei§t}eit  get)rrt, 
in  bem  ba§  tuir  311  öil  off  onfcre  e^gne  önnu^e  gebici^t 
gebamcn  ^aben,  Dnb  barbnrd)  iueit  üon  bem  einigen  mcrcf  -') 
(Jbrifti  abgetretten,  trnb  aU  bie  gcfi^rifft  fagt  ^)  t)aben  luir 
alle  get)rret  luic  bie  fd)aff,  lieber  t)at  fid)  üff  feinen  ineg 
gelenbet.  ©arufe  fon  notniegen  gefolgt,  ha^  mir  non  bem 
glauben  abfallen  müftcn,  nocb  oermog  ber  üaren  mort 
ünnb  marnnng  @ottc§  im  Snangelio  Sbrifti.  3>fe  meUd&em 
aud)  ermacfifcn  ift  bie  ^Cntc^riftifct)  öerfürung,  bie  bet)  ber 
I)et)ligen  5(pofteIen  jetiten  angefangen  bat,  nod?  t}nnbalt 
ircr  felb§  fdjrifften.  5^i§e  uerfüning  ift  alfo  frefftigfli(^ 
burd)  be^  teüfcl^  mürdung,  in  m\i  alle  gemurtjelt,  "oa^ 
mir  marE)offtige  gtt)ber  morbcn  feinb  be§  teufet^.  5önb  ift 
\oüd)  greülid)  öerfurung'*)  in  fo  gleiiffenbcm  geiftlid)cm 
fd)ein  gefd)e^en,  ha^  aud)  bie  ofeermciten  oerfürt  mürben,'^) 
fo  öil  ©Ott  oerbcngt  ^ai.  nod)  tmnt)alt  be^  bet)Iigen  ©uan- 
gelt),  in  fonberbeit  "iXIJattb.  i'j^'iiij.')  '-l^nb  mo  folidb  graufam 
t)rrnng  burd)  bie  bobe  gittigfcit  gotte^ö  nit  üerfür^t  mürbe, 
fo  m6d)tcn  menig  menfdien  [a  2'']  feiig  merbcn.  5lber  gott 
t)erfprid)t  on  gemeltem  ort,^)  bal  bie  5Ct}t  ober  bie  tag 
öertürgt   toerbcn    ümb    ber    ofecrmelten   loillcn.     25Jcltc^er 

^)  Ueberl.  jü.  ^)  Auakobitb.  ^)  meg  ?  [Im  Manuscr. 
stand  wahrscheinlich  mcgf].  *)  Matth.  9,  ;S6.  ^)  Ueberl. 
üerfurung.       «)    rocrbenv       0  H  24.       8)24,22. 


109 

d^rift  ttjolt  nu  baran  ,^uiet)fe(cn,  ha§  foltd^e  gnabreid^e  er- 
lojung  bnb  öerfür|iung  burd)  etiua^  anber§  gcfrf)cf)cn  mög, 
bann  e^nig  onb  aUein  burrf)  ba^  mort  gottey?  wie  auc^ 
bic  f)Ct)Iig  gcfcfirifft  (ba*  ift  bcr  munbt  gotte6)  flarlid) 
öBbruft,')  önb  6et)  bißen  ünfercn  ^ctiten  erfüllet,  alfo  ha^ 
öil  taufent  mcnfdien,  burrf)  ben  gnabenreid^en  glauben, 
fild)tbarlic^e  bie  greuliche  öerfürung  bcfennen.  ®ann  ipelidöcr 
mag  mttt  roarfieit  ablct)ncn,  ha^  nff  bißen  tag  burc^  ba§ 
mort  gotte^  ein  ünäälicf)§  öolcf  bcm  teüfel  ah  |  geriffen, 
önb  öf  5(ntct)rifti)(^cn  gh)beren,  marfiafftige  glt)ber  C£t)riftt 
iDorben  feinb?  D  >üic  Sil  faftcn  toglidi  non  bem  tcüfel 
oft  bie  feiten  St)rifti,  aud)  öß  ben  ^ot)en  liaubtglqberen 
be§  ?Intd)rift§,  önb  üfe  bem  S3äpftlic^cn  t)auffen.  5?nb  ob 
gleid^  öil  öß  ben  felbigen  nod)  ^art  bei)  ircm  üatter  bem 
teüfel  galten,  önb  fic^  nit  iPÖUcn  abreiffen  laffen  üom 
?(ntd)rift  (ha§>  ift  bie  ganb  berfammehmg  in  bem  geift  bei^ 
teüfel«)  fo  feinb  ft)e  borf)  fo  ganl'i  francf,  matt,  imnb 
fdimad)  morben.  ünb  ift  bcm  teüfel  alle  ar|cneti  511  betiottung 
feiner  glliber  genommen  ünb  entraubt,  burcf)  ba»  fein  lugen 
an  ben  tag  bracht  feinb.  Xef^^alben  fein  bäpftlic^cr  fürter 
mce  einen  einigen  rcrf)tgeftalten  fdiein  gü  rettung  önb  t)ilff 
bem  5(ntic^riftD  t)crfür  bringen  nmg.  ^ann  biemcil  ir 
grunbt  nff  bie  lugen  gefteüt  ift,  fo  ift  ber  ganli  bam,  fo 
baruff  gebamt,  burd)  bie  mart)cit  ,^erftürt.  ,s>i)erumb  mclicftc 
teüfel§  glt)ber  fic^  nitt  balb  burd)  gcnab  gotte^  neriranblen 
in  glt)bcr  (Jtjrifti,  bic  muffen  türt3lid)  burd)  ba«  ftreng 
tortet)!  gotteS  öertilget  merben. 

^ann  burd)  bie  offenborung  bc§  tuortS  gottc§,  ift  bc;^ 
Wntd)rifl»  baubt  (ba«  ift  ba«  S3apftumb  ,^u  Üiom)  tobt, 
^orumb  aud)  üon  nottncgen  afle  gll)ber  beffelbigcn  jü  bem 
[ad"]  menigften  faft  fd)mad)  fein  muffen,  r^sthod)  i)off  id), 
bi^er  ermölter  jü  einem  33apft,''')  fet)  nit  allein  nit  ein 
t)Oubt  be§  3lntd)rift§,  fonber  aud)  fein  glt)b  bc«  fclbigen. 
^ann  er  l)at  fonber  3met)fel  luol  bcfunben,  ba§  ha^  S3abftumb 
feinen  d)riftlid^en  grunbt  l)at.  i^snnb  fo  er  folid)«  erfcnnt, 
mag  jn  gott  erlcüd)ten,  begnabigcn,  onb  tjcrluanblcn  in  ein 


1)  Vgl.  Joh.  17,20;   Köm.  10,14.  17.        «)  Hadrian  VI., 
seit  dem  9.  Jan.  1522  Papst. 


110 

glt)b  ßf)rifti,  bocf)  nit  jü  einem  l)aubt.  bann  ß^riftuS ') 
ift,  önb  bleibt  eluig  ha^  ^au6t  ber  cftriftUcfien  firc^en,  wie 
ta^  im  f)et)Iigen  GuangcÜD  tiar  erfiinben  luürt.  Gf)nftUö 
lüornet  t)n§  Uax  tor  benen,  bie  firf)  öfegebcn  Dnb  berümen 
ba§  ft)e  (I§riftu6  [etient.-i  So(ic^§  f)aben  ade  bie  geti)an, 
bie  firf)  für  ein  ^aubt  ber  c^rift(irf)cn  firc^en  öfegeben  baben. 
3)a§  S3apftl)ümb  mitt  feinen  gdibercn,  ift  ber  greiucl  ber 
geftanben  ift  an  ber  I)ct)(igen  ftat,  ha  dtiriftu^  bon  fagt 
SRatt[)ei  am  fl)crt)nbt3Uicn^iften.'')  Hon  melidiem  aurf)  -Daniel 
fagt,  ha§  ber  felbig  greinet  luerb  öfffton  miber  bcn  fürften 
ber  fürften,  bnb  foH  on  t)anbt  ,^erfnirfc§t  merben.-*)  3ft 
ha^  nit  ftarlirfi  erfüllt?  Üfammüd)  ber  teufet  aU  ein 
!^aubt  bes  53opftiimbÄ,  mitt  elitetcm  '>)  falfrf)en  betrug  onnb 
lugen  tjatt  er  burd)  feine  gtl)ber,  bie  23äpft,  bat-  5H6mifrf) 
!et)fert§nmb  ünber  feinen  gcmatt  ünb  gct)orfom  brarf)t,  in 
bem  nammcn  dbrifti,  önb  miber  bie  leer  (It)rifti.  ^ann 
ein  S^ömifc^er  ^et)fcr  ift  ein  fürft  ber  fürften,  »uelirfiem 
ouc^  (S^riftu!?  tribut  behalt,  Dnb  ber  gleirf)  im*  jntbün 
gebotten,'')  Sturf)  felbft  bet^cügt,  ha^^  ber  felbig  gemalt  Don 
gott  geben  fet).')  ^nB  fotid)em  ftaren  r)nnnber(egHrf)en  grunbt 
ber  marf)eit,  fjoff  id)  bie  überigen  glliber  be§  2(ntd)riftio, 
bie  ic^  für  tob  fd)nt^,  foHen  fidi  gtcici^  m^  311  gott  feren. 
Sßnb  fo  ft)e  boren  bie  fttimm  C£()rifti  im  beiiligen  ©uangelio, 
fo  luerben  flje  tebenbig  merben,  fo  fl)e  attcin  glauben,  loie 
ber  euangetift  ;3oI)annee  ftarlidi  üfibrudt.'')  S^iemeiP')  nu 
bie  nerfnrung  hc^  ^^(ntd)rift§  burrf)  ba«  mort  gottes  fo 
gani3  f lar  an  ben  tag  brad^t,  önb  bur^  ben  bct)ti-  [a  3  >'] 
gen  gcift  tägtirfiy  mer  ofigefünbet  mürt,  onb  aber  nirf)t^ 
befter  meniger  ber  teüfel  afte  mügtidie  meg  onberftect  ju 
flicken,  burd)  feine  fdimadje  gli}ber,  barmitt  er  mv:-  oon 
ber  martjeit  öff  imfcre  alte  han  gern  füren  molt,  mie  mir 


1)  Ueberl.  (f^ru§.  ■')  Matth.  24  (5  .  23  f.)  ')  24. 15. 
*)  9, 27 ;  die  Stelle  lautet  iu  der  Vulgata :  erit  iu  templo 
abomiuatio  desolationis,  et  nsqne  ad  cousiiiuiuatiouem  et  finem 
perseverabit  desolatio.  Dass  sieh  der  Greuel  gegen  deu  „fürften 
ber  fürften",  nach  Cronbergs  Auffassung  deu  römisehen  Kaiser, 
richtet,  gründet  sich  \vohl  auf  v.  26 :  Et  civitatem  et  sanctuarinm 
dissipabit  populus  cum   duce   veuturo.  ^)  Ueberl.   ciUde. 

e)  Matth.  22,21.        ')  Joh.  U),  11.       «)  5,24.      ^)  Auakoluth. 


111 

fein  tcüfeüfrfie  (ifttgfett  (bie  önö  burc^  üilfaltigc  erfarurtg 
funbtg  ift)  luol  mercfen  mögen,  i^nb  jonberlicf) ')  ^ah  id) 
oon  ettUd)en  einfältigen  menfcf)en  uernommen,  raie  ft)e  be= 
forgen,  (Straßburgf  irerb  burrf)  ®ott  geftrafft  n^erben,  ömb 
bei  njtHen,  hav  bafelbft  jngefafjen  mürt  hai'  ©uangell) 
S^rifti  jiiprebigcn.  5ßnb  beffeelbigen  tragen  rt)eiter  forg,^) 
)o  bie  Sutberifdien  büdier  gelitten  werben,  bas  beffe  |  Ijalbcn 
3ur  ftraff,  bie  groß  gforf  im  münfter,  önb  bie  groB  preiiff 
in  ber  orglen  ,^ii  ben  2(uguftineren  511  ©trafebnrgf^)  öff 
ben  S^riftag  gerbroc^en  fct).-')  ^nb  ba§  felb  a(f)ten  ]t)t 
für  ein  Qn,^6igung  ber  ftraff.  Solid)?  f(f)afft  afle§  ber 
teüfel  burd)  ettlic^e  feine  geiftlidien  .  bieroeil  er  enpfinbt 
tt)a§  ö^  bißem  fpt)(  werben  will,  burc^  tägücf)en  abgang 
feiner  gltjber,  bie  firf)  511  gott  tmb  bem  rechten  weg  feren, 
befB^alb  wolt  er  baö  felbig  gern  binberen,  wie  ei  jm  offt» 
nmli  geraten  ift.  S^ub  barumb,  wiewo(  icb  ewcren  rf)rtft(id)en 
üerftanbt  ber  ünbcr  eüdj  ift,  geboret,  aiiä)  ocrf)offte,  ob 
fd)Dn  id)  ober  anbere  eüd)  nid)t§  wet)ter!5  ernmneten,  ir 
würben  eüc^  bannodit  bie  teüfeüfdien  geiftlid)en  ,^ii  irer 
folg  nit  füren  laffeen,  wiber  bai  bcblig  ©nangc(t)  onb  Wort 
gottei.  Wieweit  aber  and)  barneben  offenbar  ift,  hae  ünfer 
menfd)Iid)  ücrmügen  frand  ift,  önb  aud)  oil  bet)  dljriftui 
5et)ten   (ümb   i)rbif(^  güti   willen   ünnb   ünnü^er  forg  bei 

')  Ueberl.  fonber(cf).  ^;  Subj.  bleibt  ft)C.  ^)  Ueberl.  8ttafe= 
burgf.  *)  Ueber  das  Zerspringen  der  grossen  Münsterglocke 
beim  Läuten  zum  Huchamt  Weihnachten  1522  und  die  Aus- 
beutung dieses  Ereignisses  durch  die  Mönche  und  ilire  Partei 
vgl.  Rohricli  I  1311,  Baum,  C.  und  B.  200.  Hinsichtlich  der 
vorher  erwähnten  Duldung  lutherischer  Bücher  in  .'^trassburg 
folgendes:  Nachdem  am  Schluss  d.  J.  15'21  nichts  mehr  von 
luth.  oder  ähnlichen  Schriften  zu  haben  gewesen,  war  1522 
die  Censur  gegen  Drucker  und  Buchführer  wieder  milder 
geworden  (Baum,  C.  und  B.  199  .  200),  wenn  auch  die  meisten 
Bücher  ohne  Druckernamen  erschienen  (Ad.  Baum  18).  Am 
27.  Dez.  1 522  war  sogar  ein  Ratsbeschluss  erfolgt,  Murnersche 
Schmähschriften  seien  zu  verbrennen  (Baum,  C.  und  B.  200). 
Hadrians  Breve  (vom  3(i.  Nov.  1522),  das  mit  einem  Begleit- 
schreiben des  Kardinals  Chieregato  am  17.  Januar  —  also 
kurz  vor  Cronbergs  Schreiben  —  in  Strassburg  einlief  und 
den  Druck  lutherischer  Bücher  verbot  und  die  Verbrennung 
der  gedruckten  forderte  (vgl.  Virck,  I  Nr.  135),  hatte  keinen 
nennenswerten  Erfolg  (Ad.  Baum  21). 


112 

3et)tlirf)en)  bon  Ef)rii"to  abgeiüidjen  feinb,  alfo  ha^  foüc^e 
l^el^ntfüdiung  önnb  gcnab  gotte»  bcr  felbigen  oilen  ,^u  eraigem 
tjcrberben  ')  gereid)t  t)at.  ^cffefialb  ic^  mitt  n)arf)eit  fagen 
mag,  ba§  bi^e  önierc  {)6d)ftc  gnab,  fo  ön§  [a4»]  gott  beq 
biRen  tmjercn  ,^et)tcn  erzeugt,  forgflidö  ift  aficn  benen  bie 
Jülich  i)et)miücf)ung  gotte^  nit  anncmen.  ®efß{)alb  i)ab  iä) 
öß  red)ter  rfinftürfier  trciu  önb  liebe,  bifee  öernmnung  gegen 
tüd)  nit  moffen  önberlaffen.  i^^nb  ob  lüol  ir,  aii  id)  i)off, 
meiner  öerntanung  nit  bebürfft,  racrben  ir  borf)  folid)  mein 
fc^reiben  ö^  bem  gcmüt  id)«  getban  t)ab,  guter  trciuer 
mt)enung  ücrfton  önnb  bffnemen.  '^ann  irf)  öermane  eüc^, 
ba§  ir  Ijflicbtig  icl)t,  nitt  aftcin  9JJeifter  SJJattbifen  in 
feinem''')  prcbigcn  .^üjc^ü^en,^)  fonber  cüd)  gcbürt  öi(  mer 
au(^  anbere  uff  ,511  ftetten,  bie  ba5  luort  gottce  rerf)t  prebigen. 
.Qr  iet)t  )'cf)u(big|)  einen  t)egflid}en  red)t  qngcenbcn  (burc^ 
bie  rccf)t  tbür  Sbriftum)  süboren.  2Bc(ic^e  aber  neben  in 
ben  f(^afffta(  fttigen,  bie  fol  man  nit  bulben.  ^ie  red^t 
prob  gibt  fonct  ^eter  .  ber  gebeut,  ba§  ein  t)egflirf)er  briadb 
tinb  grunbt  fein«  glaubend  üfe  ber  fcbrifft  bemcii^cn  iofl.^) 
tt)e(irf)§  ein  t)egtlicf)er  prcbigcr  ^ütbun  icbulbig  ift.  Tieroeil 
bann  aUe  papiftcn  firf)  alio  borf)  uff  fanct  "^^cter  ,5eügen, 
ire§  ocmet)ntcn  gcnialts  i^albcn  .  mb  aber  ir  bemcißung 
tinb  grunbt  nit  b^  ber  gefrf)rifft  ift,  fonber  cbnig  bnb  allein 
bff  einen  luteren  teüfclifcöen  gciualt  ber  luelt,  bnb  bff  lugen 
gefteüt  ift  .  marumb  folt  ein  rf)rift  ben  felbigen  miber 
gottö  gebott  glauben,  bie  neben  bngeftbgen  feinb,  bnb  bie 
rec^t  ft^mm  nit  babcn?  3Ö3aÄ  ligt  baran  ob  bie  ber- 
mctinten  geiftlic^en  bil  reuten  boben  bnb  bil  pfriinben, 
aud)  übel  leben,  fo  fi)e  bue;  ba^o  ßuongelium  ,^ü  prebigen 
nit  berl)inberten.  5lber  bmb  ire§  berflüd)ten  get)tv  mißen 
mögen  fpe  nit  bulben  euangelifrf)e  prebiger  ,^u  Strafeburg, 
jj^arumb  gebürt  eüd)  aly  ber  oberfeit  barim  ,^ufcben  .  bann 
ir  fet)t  baffelbig  in  emer  taup  Pflicht  fd^ulbig. 

')  Ueberl.  üeberbcn.  -)  Ueberl.  feine.  *)  Am  9.  Januar 
hatte  der  Rat  Magister  Matthäus  Zell  uud  allen  Leutpriestern 
ansagen  lassen:  ,,ein  jeder  solle  in  seiner  Kirche  das  Evan- 
gelinm  predigen  mit  der  Wahrheit  uud  niemand  darum  fürchten ; 
der  Rat  wolle  solchen  beschützen  und  schirmen"  (Ad.  Baum, 
17).  Ausführliche  Nachrichten  über  den  Zellschen  Handel 
ebd.  15  ff.        \  Vgl.  Joh.  10, 1  f.        ">)  2.  Petr.  1, 19. 


113 

Sd^  tüill  eüc^  i)t)fntbm  aud)  einen  trennen  fieberen  rat^ 
ntittet)fen,  ber  jerbroc^nen  gtocfcn  f)aI6en.  ythmüd),  ha^' 
ir  bie  felbig  311  gelt  mac^cnt,  inib  bament  bem  a(med^ttgen 
[a  4'^]  got  lebenbige  tempel,  tet)Ient§  ünber  bie  armen.') 
^arburcf)  roerben  ir  eüd)  famlen  einen  bnuBjprerfiüd^en 
fd)aB  in  bem  ^immel.  ^v  mogent  barbet)  aut^  einen 
icbenbigcn  tf)on  ma(f)cn,  borburc^  bie  tobten  tebenbig  werben. 
9?ammlic^,  fo  ir  befteffent,  ha§i  afle  tag  ein  ftucf  bon  bem 
ttjort  gotteä  geprebigct  tücrb,  barburd)  ir  t)nb  ciuer  bolcf 
gefpeifet  merbent  mit  bem  lebenbigen  brot  .  bnrd)  lüetii^S 
ir  öon  gott  crlangent  queflen  bes  emigen  mafferS,  bie  öfe 
eroeren  leiben  flieffcn  merben  in  ha§  eroig  leben.-)  ^ann 
feiig  ift  ba§  öolc!  beren  ftatt,  in  iDeIi(^er^)  bie  oberen  got 
er!ennen.  S?nb  üi(  jefiger  bann  bie  9^iniuiter,  metictie  mit 
irem  !ünig  nod)  ber  oermanung  be§  ^ropf]etcn  ^onc  glaubten 
in  ben  berren.^j  5)orgegcn  mec  ber  [tatt,  melicfte  bie  flare 
marfieit  gotte§  bet)  bi^en  Onfcren  ,5cl)ten  ücracfitct  ünnb  nit 
onnimpt.  ^ann  ber  felbigcn  oerfprid^t  G^riftu^  greiültc^ere 
ftraff  bann  benen  öon  Soboma  onb  ©omorra,  je^ttic^  ünb 
emigflirf).'^)  ^x  i)aht  tobtcnftang^  genüg  an  ben  überigen 
gloden  gü  Strapurgf.  @ot  i[t  mein  jeüg,  ba§  icf)  bem 
93apft  ünb  feinem  ganzen  t)ermet)nten  geiftüc^en  fiauffen 
fein  arg§  tuünfc^,  fonber  bon  @ott  bitt,  ba§  er  fl)e  gnebigfüd^ 
gü  erfantnife  ber  mar^eit  füren  luoll.  SDZirf)  tirret  an  bem 
felbigen  nit,  ba§  offenbar  genug  ift,  ba»  flje  brfac^  mcine§ 
üerjagenS  feinb.  Qu  bem  fo  wiffen  ft)c  baö  id)ö  nit  ber=» 
fci^ult  i)ah.  !5)ar,^ii  tjüb  irf)  mic^  meiner  gefd)rifften  lialben 
bie  id)  offentIicf)en  f)ab  bnber  meinem  nammen  (äfften  bfe^ 
gon,  ,5Ü  bert)üren  erbotten  gen  9?ürenbergf  bor  bay  ^)  9\egiment, 
ober  bor  afle  ftdnb  fonber  ad  ge(et}t  ju  erfc^einen.  Tefft- 
t)alb  nit  not  gelüefsen  mere  mid)  alfo  fonber  afle  rcb(id)e 
ürfac^   ober  grunb  jü  öerjagen.    Slber  beffttjalb')  mitt  iä) 

^)  Aach  Zell  eiferte  gegen  die  abergläubiscben  Auf- 
fassungen, die  sich  an  das  Zerspringen  der  Glocke  knüpften: 
es  bedeute  gar  nichts,  als  dass  man  die  Glocke  wieder  um- 
giessen  müsse  (Baum,  C.  und  B.  2ü()).  -)  Nach  Joh.  4,  14 
und  7, 38.  3)  Eingesetzt  für  uielid)en.  *)  Jona 3.  ^)  Matth.  10, 1 5. 
*)  Ueberl.  ba^  ba§;  gemeint  ist  das  von  der  Ebernburg  (am 
16.  September  1522)  abgesandte  Erbieten  (vgl.  über  dieses  die 
Einleitung  von  VIII.)        ')  Ueberl.  beffet)aib. 

Cronberg.  8 


114 

fein  fc^nblfc^afft  gü  jncn  tragen,  fo  ferr  f^e  fid^  gu  gott 
fercn,  ünb  nit  lueiter  lüiber  ba§  irort  gote^  ^anblen  .  bann 
id)  [b  1  *  I  geb  gott  bie  rarf).  5^nb  ob  ic^  gleid^  al§  ein 
Iiantiuercf  gotte§  tt)dtUc^  V)  gegen  jnen  t)anb(en  mürbe,  üfe 
bem  befeld)  gottc^,  fo  n)et)i§  idö  ha^^  jotirf)§  gott  i'c^afft  öon 
ircr  nerftocfung  tnegcn. 

5öinb  ire  nil  pfrünben  önb  übelc-  lebend  lüiflen,  merbent 
ft)e  gott  reb  inib  anttuort  geben.  Xarumb  J)ab  id^  ba§ 
jelbig  in  meinem  -)  f(^rciben  uff  ir  getuiffen  gefteflt.  Solid^e 
gu  reformieren,  laffe  ic^  bie  obcrfcit,  bencn  ba§  ^nfteet, 
bcbendfcn.  90Zein  ucrjagen  ift  ntir  nitt  lunnberbarlid)  .  bann 
id)  l)ah  jiiuor  mirf)  folic^y  in  frafft  be§  ©ucngell)  jüuerfe^en 
gemufft.  S?nb  ob  gleich  mir  nit  arg§  ^)  äiigeftanben  luere, 
ober  fünfftigfücf)  süfteen  mürb,  ba§  folt  mid)  mit  ber 
gottc^  tliiff  ömb  ein  t)or  oon  ®ott  ober  feiner  gotlid^en 
n)arl)eit  onb  gerec^tigfeit  nitt  abmcnben.  ^s^)  ^ab  i)t)e  | 
burc^  entpfunben  hav  idi  .^iiuor  glanbt,  ba^  bie  bürb  önb 
jod)  et)rifti  allen  red)tg(aubigcn  Ieid)t  ift.  '-i>nb  mein  oerjagen 
gibt  mir  mer  freüb  onb  maren  friben,  bann  fd)mer^en. 
t)nb  ha^  biUic^,  fo  id)  mctjffe  ba§  e^  unfer»  bimmclif^en 
uatters  miU  intb  gefallen  ift.  ^ar,^ü  troftct  mic^  barneben, 
baä  ic^  gant3  lnuicrfd)nlt  non  ben  breljen  ?i-ürftcn  oerjagt 
binn.  5ßnb  bie  urfadi  folid)»  nerjageniS  ift,  baiJ  id)  ein 
offcntlid^er  biener  binn  bc§  Suangclinme  dlirifü  meine» 
crlo^erä.  2;er  felbig  tan,  onb  mürt  mid)  fd)abla§  bauten, 
imb   t)rret  nit   ob   baiS  ber  melt  tmb  bem  tcüfel  Iet)b  fe^. 

Qc^  l}ah  oon  üilen  bapfferen  leüten  gebort,  ba§  f^e 
!ein  fonbere  gute  frud)t  oernemen  oon  bcn  jbcnigen  bie 
bem  nemcn  glauben  anbangen,  mic  fne  jn  uf?  onmiffen^eit 
neuen.  5lber  flie  rebcn  in  bem  felbigen  aU  menfdien, 
meliere  ir  äugen  allein  off  cüfferlidien  fd)ein  onnb  gletiffen 
gerid)t  Ijabcn.  Si^clidie  aber  burd)  ba^  U'ort  gottei^  febenb 
Hub  börcub  merben,  bie  oernemen  oil  anber^.  Üi'ir  babcn 
bef^t)alb  flare  leer  tmb  eyempel  in  bem  beliligen  6uan-jb  1''] 
gelio,  fonberüdi  ^obanni^  ant  ^mälfftcn  .  bafelbft  flarlidj 
li^gcbrudt,  ba^  nil  ufs  ben  ?jürften  ')  glaubten  in  (Sbriftum  . 

0  Ueberl.  t^Ätli^.  =)  Ueberl.  meine.  »)  argerS? 

*)  =  Obersten,  wie  Luther  an  der  betreffenden  Stelle  (1 2, 42)  über- 
setzt ;  in  der  Vnlgata :  ex  principibas  multi  crediderunt  in  eum. 


115 

ober  bie  ^ricfter  ünb  fc^rifftgelerten  nioditen  nit  glauben. 
1J)ie  felbigen  f)at  nit  gef)oItfen  ba§  fl)e  bie  ge[rf)rifft  gcicfen 
f)aben,  aud)  ha^  ßbriftu§  inl  ii)unber,3ct)c^en  öor  jnen 
getf)on  ^at.  bann  fl}c  moren  üerftocft  önb  öerblenbt,  noc^ 
l)er  meiffagung  bey  'i}?ropf)eten  (Sfaic.')  St)c  üennoc^ten 
gleid)  fo  irenig  mitt  bcr  gefrf)rifft  ipibcr  S^riftum,  aU  bie 
ipapiften  bei)  unferen  ,^et)tcn.  5^arumb  brarf)ten  fl^e  (If)riftum 
an  ba»  freü|.  @t)C  fordeten  mer  bie  minbernng  ire§ 
getüaltg  ünb  abgang  ber  rcid^tumb  bann  gott.  2;arumb 
borfftcn  ft)c  nnnerfrfiainpt  gü  (5I)rifto  fprcd}cn,  er  i)dk  ben 
teüfel  bei)  \nO)  Qu  gleic£)crliieife  mt  bie  tcüfclifc^en  ^^apiften 
au^  feinen  anbercn  grunbt  bann  lugen  gegen  be§  ©uan- 
gelium§  biener  t)aben  mögen,  fonber  aßen  grunbt  ber  gefdirifft 
rcben  ft)e  tuag  f^e  gilt  bnndt.  Sgnb  barumb  aü  bietneil 
f^e  feinen  grunb  ö^  ber  gefdirifft  öff  ir  feiten  5eQgen 
mögen,  fo  foKcn  mir  jnen  nit  folgen.  S)ie  t}et)Iigen  5(pojteten 
me(i(^e  hod)  gang  öngelerte  fifd)er,  ünb  fünber  gemeft,  bie 
feinb  ünS  cj;empel5  genug  mit  iren  morten  imb  merfen  . 
i)a§  ein  t)cgflid^er  bcr  bem  ©uangelio  glaubt,  feiig  ift. 
1EBeüd)cr  gott  glaubt,  ber  laf^t  fid)  bie  menfc^en  önb  ben 
leüfel  nit  abfdireden.  Werne  t)erren  üon  (Stra^burgf  traben 
ein  üertramen  bet)  ollen  iren  bieneren  innb  bie  befolbung 
öon  jnen  öerfdiriben.  Wk  üil  fid)erer  tmnb  gemiffer  mag 
fid)  ein  ^egflidjer  d)rift  berümen  bes  f)el}Iigen  geift§  fo  jm 
tier  öon  65ott  nerfprod^cn  ift. 

S)orumb  lieben  f)erren  imb  frcünbt,  Iaf§ent  eüd^  bie 
teüfelifd)  S3äpfllid)  t)ei)Iigfeit  nit  meiter  uerfiircn.  $)e§ 
teüfel^  betrug  ünb  lugen  mit  feinem  iöapftümb  feinb  offen» 
bar  morben  .  ha§>  ^dpft(id)  fd}mert  t)att  fein  frafft  mer, 
bann  einig  in  abgrunb  ber  bellen,  babün  bcr  tcüfcl  mit 
fin='[b  2''^]cm  Sapftümb  gebort. 

$8nb  bomit  ir  imb  menigflicf)  bcfter  flarer  U'iffen 
mögen,  mein  fd)reibeu  mart)afftig  ,^it  fein,  fo  i^ab  id)  bi^c 
fc^rifft   üerfd^afft   511   bruden.^)  ba  mitt,   ob  bie  fd^Jüac^en 


>)  Nach  Joh.  12,38—41.  =•)  Job.  10,20.  3)  =  so 
habe  ich  diese  Schrift  driickeu  lassen  (Parallelstelle  in  XI, 
„üorfcf)affen  ba»  Guangclium  red)t  ^u  prcbigen").  Näheres  in 
d.  Einl. 

8* 


116 

tobten  gtt)ber  be§  33apftiim6§  etttüoS  grunbg  bargegen  öer- 
metinten  an  5Ü3et)gen,  ober  rao  f^c  achten  haS^  icö  meinet- 
ftf)reiben§  nit  grunb  i)ahcn  fo(t,  fo  erbeut  id)  mtc^  meinen 
grunb  genügfam  ü^  ber  gefd^rifft  311  beroeifeen.  S?nb  ttjo 
ic|  ftraffbar  crfunben  merb,  barumb  ml  ic^  gern  mein 
ftraff  leiben.  2Bo  icf)  aber  plaß  gegen  jnen  begatten  merb 
(aU  mir  nitt  5met)felt)  fo  beger  ic^  n)et)ter§  nit,  bann  ha§ 
ft)e  fi(^  ©Ott  befennent,  onb  burcf)  fiilff  göttlicfier  gnab  oß. 
teüfel§  glt)beren  öerroanbelt  merben  in  marbafftige  glt)ber 
St)rifti.  ®ar  511  Onä  gott  allen  t)eltfen  mofl  burc^  fein 
erbarmung,  bie  er  burcf)  ben  ^ropf)eten  ^ieremiam  ber»- 
fprod^en  f)at  an  bem  ein  onb  bret)ffigften.i) 

H  ©ünftigcn  lieben  t)erren  onnb  freünb.  3c6  bitt 
eüd)  bife  meine  frfirifft  omb  ünfer»  crlöierÄ  mitten,  ber 
bie  mar^eit  felb«  ift,  tugentlict)en  off  guncmen.  be§  merben 
ir  Betonung  burcfi  bie  t)öcf)ft  genab  bei)  gott  finbcn.  Saturn 
off  ben  ein  onb  |  3men|igften  tag  be§  monat^  ^anuarij  | 
5Inno  ^l  X.  jfiij. 

')  31,3. 


117 


XL  Seiidbrief  au  Hadrian  VI. 

(1523). 


[o2^]/J2{pft  5(brianu§,  3cf)  ^artmubt  öon  GronBcrgf, 
jj  als  et)n  offentürficr  befcnter ';  biener  ^^ju, 
n.ninfd)  bir  bie  irarfiafftig  erfanttii»  gottc§  ünb 
■bet)n  fclbft,  Tiem(id)  in  jumina  bie  einige  jclicfet)t,  fnb  nac^ 
bcm  ic^2i  etlicf)e  fdirifftcn  i)ab  laffen  auBgcEjen,  bar  t)nn 
ic^  bet)n  perfon  trefflirf)  mit  ber  iiiart)et)t  angetaftet  i}ah, 
nnb  bafjelbig  01116  aKer  dfti'iftcn  notburfft  irillcn,  bie  6i§» 
l^ere  burcf)  bas  ©opftum  311  9xüin  aufe  funberlicber  üorliencfni^ 
^otteÄ  ünfer  funb  i)a(ben  öorfuret  iel)nt,  lueüicEie  affer= 
geiülic^fte  forfurung  bnl  suuor  öon  got  oilfoltiglic^  001-=' 
!unbiget  ift,  burcfi  btn  aller  fjocbften  (If)rtftuin  felbft  onb 
cnberc  l)cl)ügen  propf)cten  onb  51pofte(en  dbrii'li. 

H  jj^ie  wet)I  fic|  aber  bie  le^te  »on  got  üor^e^fjene 
,§ufunfft  d^rifli  ijcr^u  nef)eret,^j  burc^  bie  gnabret)d^e 
frefftige  crfcf)et)nung  bes  roort?  gotte§,  loenic^?  luort  ift  ber 
luar^afftig  C£i)riftu§,  Onb  gott  felbft,  fo  muß  oon  nott 
wegen  folgen,  ha^  foüict)?  93apftumb»  faljd)er  erbid)tcr 
geioalt,  al«  tobt,  epn  enbt  baben  ninfe,  in  frafft  ber  claren 
|ufag  gottes,  loie  ha^  Oerfunbiget  lonrbt  mit  grunbt  ber 
cuange(ii{i)en  geicbrifft,  biird)  bie  mcnfdien  loeflic^e  Oon 
gott  gelert  jet)nt,  bet)  biffcn  Onferen  geljtten  in  tcutid^Ianbt. 

^1  ^d)  f)6re  onb  oornt^m  Don  Oilen  benen  f)Dd)  §u 
gemut  onb  ^er^en  gef)et,  fo  mit  gruntlirfier  offenbarer 
n}arf)eQt  iot)bber  bog  ^apftumb  feime  geli)ber  onb  fd)ufe«> 
Ferren  gefagt  obber  gefcf)ribcn  anirbt,  beforgenbt-*)  ber 
auffrure  bie  aufs  folIirf)ein  fomen  mag,  S{ber  njenig  auß 
i)en  felbigen  toerben  gcfunben,  bie  fic^  ijod)  befummeren 
ober  betrüben  omb  bie  offent(icf)  oorlefterung  onb  oorfolgung 
lüt)ber  baö  loort  gotte§  onb  fei)ne  bijner,  öet)  foIIic^em=>j 
ift  rooH  t3U  mercfen,  ta^  gott  in  ben  felbigen  menfc^en 
[a2^]   nit   bauBct   ober   loonet,   ioild)e   me^r  forc^ten  ben 

0  3.4  befanter.  ^  Anakolnth.  »)  3 . 4  ne^enet. 

*)  Als  Particip  zu  fassen.        ^  1  follidie. 


118 

geiuatt  bcr  inelt,  ban  gott,  SS^araus  aud)  folget,  bal  bt)e 
felbtgen  iitcfir  jucken  ben  frt)bcn,  ben  bic  weit  gibt,  hau 
ben  recf)ten  moren  frtbcn,  tt)t(cE)cr  e^nig  ünb  atleijn  in  bent 
luort  gottciö  gc)uct)t  önb  getunbcn  mag  werben,  als  in  bem 
et)nigen  (Xfirifto,  SSnb  et)n  igftirficr  bcr  foflicEien  fribcn  rcc^t 
öon  gott  bittet,  ber  luurbt  joftic^cn  waren ')  friben  nit 
adeljn  t)oben  in  jcl)ner  glucffeltcfetit,  funber  Dil  mct)r  ünb 
frefftiger  in  oHer  fct)ner  twii}l'tcr-)  wt)bcrwertirfei)t,  ünb  in 
fet)ncin  tobt,  (S^n  foffid^e  frofft  f)ot  ber  wäre  frib  (Jfirifti^ 
baron  foll  fe^n  war£)afftiger  (iljrift  öwcl)ffeln. 

n  ^0  mit  aber  bu  ünb  mennigtlic^  mcrden  Onb 
oor[tet)en  mögen,  ha^  me^n  jd^reljbcn  bid)  onb  ba§  33api"tumb 
gu  3^om  bcrnrenbt,  auß  !ct)nem  tjeffigen  gemnbt  gefd)e^en 
ift,  funber  met)r  an§  übe  imb  (iljriftlidjcr  pf(id)t,  ßo  wit 
tc^  bir  auff  bcljne  offenbare  önb  auffgebecfte  wunben  et)u 
fidlere  ^et)t^ame  cr^enet)  anl3ei}gen,  wildier  er^enctj  bu  bicf> 
^u  betjnem  onb  aller  (St)riftent)ct)t  t)ocf)ftem  bet)II  feligflid^ 
brau(i)cn  mugeft,  ncmlicf),  ba^  hn  mit  guttem  wiflen  ab' 
tretteft  öon  aller  bevfd)afft  imb  ret)d)tumb  be§  53apftum^ 
^ü  9tom,  Dnb  madieft  bir  freunbe  üon  bem  bo|en  iior=' 
fluchten  gutt,  glct)rf)  bem  fct)alcft)afftigen  fnec^t,  ben  bcr  ticrr 
iobt  t)n  bem  ©uangetio;'')  bu  wurbeft  nit  elin  !Ict)n  gut 
tt)at  tt}un,  fo  bie  |wenc  mcrf)tigcn  ^crren  l)n  ber  Söriften» 
f)et)t  ben  $Romifdicn  ^etjfer,  onb  ben  ^önig  ton  t5randrct)c^ 
mit  et)nanber  oerfuneft,  onb  bcBt)a(b  beim  berfdiafft  genant 
Patrimonium  ^ctri  inibcr  fie  tbditcft,  bo  mit  bu  fie  funber 
^we^ffel  \xi  guttem  frib  bringen  magft,  5^arnebcn  oorfd)affcn 
ba§  lebenbig  ^)  (Suangelium  in  aflen  tauben  red^t  t^u  prebigen. 

%  ®er  glet)d)eu  bie  weiill  offenbar  worben,  ba^  ber 
gan^  [a3=^]  genant  get)ftlid)  ftanb  wie  bcr  oor  äugen  ift, 
febnen  ®briftiid)cn  grunb  nit  bat,  aud)  onfere  iöifdioff,. 
90^unc^  onb  ^^faffen  ^u  ijrcn^)  ()crid)afftcn  onb  grofßen 
ret)(^tumbeu  tei}n  rei^t  babcn,  'Serlialbcn  oorlaffcn  fie 
biUid)  bie  felbigc  ire  t)crfc^afft  onb  rct)d)tumb,  onb  laffen 
fid)  fettigen  mit  e^ner  |imü(^en  t)nberf)altung  c^ne^  igfiidien 


>)  Fehlt  in  3.4.  ■')  3 . 4  ^6cöflen.         ')  Matth.   18, 

24-27  (32).        *)  Mit  den  Nachdr.;   1  Icbncbtg.       "•)  3  jrcr, 
4r  irer. 


119 

leben  lang,  nad^  be§  ftanbö  ge(egenf)et)t ;  D  lüie  feltglid^ 
mod)t  jotttd^§  mit  anruffung  gotlid^er  ^ilff  |ugef)en,  feo  bu 
ber  fachen  eignen  gerechten  anfand  mad)en  luurbeft,  burd) 
e^n  follic^  befentnc§  bct)ncr  t)rrung  önb  obtrettung  ber  Sa|)[t=» 
Iirf)en  teuffeHifc^en  t)erf(i)ung. 

H  SBoHeft  6ctra(^ten,  fo  an  allen  cnben  ber  Sfiriften^» 
t)et)t  atte  I)erf(^afft  önb  ret)(i)tum  be§  üormetjnten  gei[tltd)en 
ftanb§  t)n  et)nen  gemet)nen  nu|  ber  ganzen  S£)riften^et)t 
genomen  lourbe  mit  gutter  orbenung,  fo  moc^t  man  Don 
ben  felbigen  t)rbijct)en  gnttern  ju  bem  forberften  merben 
laffen  önb  geben  äffen  ben  felbigen  get)ftlicf)e§  ftanb§  perfonen, 
bo  mit  firf)  e^n  t}gflic^er  nad)  gelegent)et)t  fet)n  leben  lang 
erncren  moctit,  Xerglel)(^en  mürbe  feu  bem  forberftcn  nott 
fe^n,  ba§  an  äffen  enben  prebicatnren  öerorbenct  mnrben, 
mit  ^imtid^er  önber^altung  ber  felbigen  gefc^icften  perfonen, 
mit  fpet)fe  önb  t(ei)bern,  bie  me^ff  äffe ')  önfer  felicfet)t 
e^nig  önb  affet)n  t)n  bem  f)oren  bc§  mort§  gotte§  fielet, 
aU  Qn  bem  eiinigen  (ebenbigen  tegüdjen  brot;  bnrd)  ba§ 
teglid)  öorfunbigen  önb  gnab  be?  mort?  gotte§,  mürbe  fid) 
önfer  felideit  t)n  böfem  leben  anfoben  emig  mcrcnbc. 

1"!  ^tcm  barneben  folt  man  bie  öberigen  gntter  önb 
reic^tumb  affer  58iftum,-)  Stifft  önb  Gloftcr  öororbenen 
gegen  bem  3:nrden,  ^u  et)ner  rettung  önferer  SI)riftIid)en 
bruber,  berfelbigen  fnnber  feme^ffel  ön,^elid)  öiff  fet^nt  l)n 
ben  eroberten  lanben  be§  tnrdcn,  luildjer  gc-[a  3'']  bet  t)rer 
erlebignng  bolben  öon  bem  gnebigen  barmberUigen  got 
erboret  merben  mnf?;  berbalbcn  modjte  jn  rettung  folid)er 
©bi'fftcn  eön  gemaltiger  trefflict)er  ,^ug  gegen  folidiem  fci)nbe 
bem  Wurden  öororbenet  merben,  -^u  maffer  önb  ^u  lanb. 
5)0  mürbe  öff  önferem  tbepl  fet)n  mangel  erfunben  merben, 
an  obeticbcm  temrcm  manlic^em  trigsfold,  feo  finbet  man 
bie  önberbaltung  öiler  bcre  öberf(nffigtli(^  öon  ben  genenten 
get)ftlid)en  gnttern,  alfo  ba§  fepn  armer  borbnrd)  ctma§ 
bef(^meret  mürbe,  fnnber  burd)  bt)Bc  öberbleljbenbe  rel)(^^ 
tumb  mod)tc  öilen  armen  nottorfftigen  menfdien  d)rift(id) 
geften^ert  önb  gegeben  merben,  8o  fern  mit  tremcr  mei)nung 
önb  gutter  orbenung  rec^t  bo  mit  ümbgangen  würbe. 

1)  2  al.        ')  2  bifc^tumb. 


120 

Stern ')  fo  ber  -Turd  rerfit  Bcrii^t  Jüurbe,  bes  ftarcfen 
h'cfftigcn  grunbcs!  ünfers  g(auben6  gn  bem  f)e^Iigcn  ©uan« 
gcüo  G^rifti,  ünb  boS  bcr  felbig  ünfer  glaub  bff  ben 
et)nigcn  lucg,  ünb  btc  eljnige  pforten  Gtiriftum  gerieft,  mit 
fo(IicE)cr  frefftiger  beraetifung  ber  tüari^afftiger  ^et)Iiger  ge^ 
fd)rtfft,2)  ünb  öff  ben  et)nigen  öelBen  be§  glaubend  Qtt 
(St)riftum  gefielt,  bar  burc^  luere  gen|Iic^  ^u  üorfioffcn, 
bcr  jurd  lüurbe  lüidigfftc^  311  bem  iüarl)afftigen  glauben 
trctten:  bar  au§  burd)  bic  giiab  gotte§  mcijtter  folgen 
mod^t,  hav  aütv  Hold  bcr  ganzen  erben  .^u  bem  einigen 
Uiorf}afftigcn  glauben  fomen  bnb  trettcn  murbc;  2o  bic 
ungläubigen  üorncmen,  has  nnBcr  glaub  off  ben  ct)nigen 
gruntftel)n  dfjriftum  (üff  tt)ctid)cn  bic  gan^  t)e^üg  gefd)rifft 
beuttet)  onb  öff  bic  mare  bruberli(^e  übe  gefielt,  nit  öff 
9lom  ober  beffclbigen  53apftumb,  önb  öff  onfercn  eiignen 
nuö,  funber  nn  ben  etinigcn  Porgcmelten  Helfen  gebarobcn, 
banmiber  bie  pforten  ber  beften  nictity  oormogen,  ©l)n 
fDnid)5i  fampt  ernftlid)  crrcttung  imfc*  [a  4''*]rcr  (Xbriftlid^en 
bruber  t)n  be§  Wurden  (ant,  mocbtc  aticy  bold  bcr  erben 
bemegen  ,5u  bem  luaren  glauben:  onb  f)iruff,  bie  uiet)t  qn 
fumma  bie  aller  grcmclic^ftc  antid)riftu§  oorfurung  be§ 
$ßapftumbÄ  5U  9iom  mit  aKcn  fclincn  glibbcrcn,  hnvä)  bic 
l^Dc^ft  gnab  gottcio  offentlicf)  an  ben  tag  prad)t  morben  ift,  ünb 
Pn^alidi  nid  jcqnt  au^  bem  gcncntcn  gciiftlicbcn  ftanb,  bie 
felbft  ofrcntlicb  follid)e  l]rrung  bcfcnncn,  onb  mit  onmiber^» 
fprcd)(id)cm  grünt  bie  fclbig  oorfunbigen, 

11  @o  bin  id^  einer  troft(icf)en  boffnung,  bu  mcrbcft 
bt)ffe  mctjne  fdirifft  aU  e^n  f)et)Ifame  an^iciig  ber  gcmcitcn 
öffentlichen  munben  feligflicben  offnemen,  ,^u  bem  bodiften 
lob  gottc!?,  audi  M  bcpncm  tmb  allcv  iiolde^  bepl  bcr  ganzen 
erben,  2)an  burd)  ctjncn  foflidicn  mcg  mögen  mir  fidjcriic^ 
entpf(if)cn  bcr  üorI)ct)ffcncn  ftraff  gottc§,  bic  mir  ficbtigticf) 
bor  unfern  äugen  fcf)en;  C  2Ibrianu^,:M  iclig  merbcn  bid^ 
fagcn  alte  Polder  ber  erben,  fo  bu  bid)  biffer  gnabcnrcpcbften 
^cpt  rcd)t  braueben  nnirbcft:  bnb  waä)  bem  ber  laft  beriner 
borgerurten  munbcn  offcntlicb  ift,  So  hab  id)  biffc  fdirifft 

')  Vor  Stent  in  3.4  Paragraphzeichen.  -)  i  fc^ritt. 

3)  2  Slbriane. 


121 

an  bi(^  burcf)  et)ncn  trucf  auBge^en  laffen,  onb  ift  berfialb 
Ttit  not,  ba^  ii^  bir  jofItcf)cn  brifr  burcf)  ct)gnc  Sotfc^afft 
lufeiib,  funber  id)  acf)t  öor  irud)t6arnd)er  bas  bir  follic^l 
iuvd)  bct)nc  anf)enger  qB  bie  mitglibber  beö  58apftumb§ 
^u  9ionta  äugcjcnbct  roerbe. 

^  58nb  bafjelbtg  ift  aucf)  be^ner  perfonen  fialben 
nott,  ban  ob  bu  gleticf)  burcf)  bic  gnab  gottc§  gu  it)Qrf)afftiger 
befcntnc«  aller  ijrrung  tomm  luercft,  unb  befeljolb  önber^ 
ftet)en  'j  luurbeft  bcn  rccfctcn  lucg  ^ugeiien,  t}n  ange§et)gter 
mafi'en,  vok  t)n  biiBcr  frfirifft  gerurt,  Bo  luurbc  bir  foUic^ä 
^ufrf)tt)cre  fei^n,  imb  roerc  be§  f)alben-)  öubcforgen,  ]o  bije 
glibber  be§  5öap[tumb§  ct)n  foüi^»  üon  bir  iitercfcn  irurben, 
JD  lücrcft  bu  ber  gcferlifcit  [a  4»]  bei^ncS  Icbens  in  ficf)erer 
fare,  alö  burc^  gifft  ober  anbcre  frfjicfung  ^u  bem  tobe; 
bic  n)ei)It  aber  3)  burc^  ha^  wort  gottc§  bie  iuorf)Ct)t,  mic 
lüir  lüifjen,  funber(irf)cn  burrf)  haS'  gan|  tcutfrf)  lanb  allem 
nofcf  offenbaret  umrbet,  ünb  ber  öorftanb  be^  irort»  gotte^ 
nit  alkijv.  imber  ben  bocfigclcrten,  funber  aucb  luunberbarüc^ 
burct)  roircfung  be§  ljet)(igen  get)fte»  unbcr  ims  ctinfeltigen 
Iet)f)cn  ift,  alfo  ba»  n)ir  burcf)  bie  trafft  be§  luortli  gotte^ 
iniffen,  ha§  mx  an  bae  ®a|)ftum  ^n  9?om  nit  gebunben 
fet)n,  Qn  maffen  n)ie  wir  bi^I)er  burd)  oorfurung  geglaubt, 
fonbcr  bem  almed^tigen  got  gcI}orct  aflci]n  allel)  cre,  ber 
felbig  ift  aflct)n  ber  oHer  I]ei)ligft,  ben  felbigcn  ünb  fernen 
anbern  befenncn  mir  uor  inifern  ei)nigcn  oattcr  onb  me^fter, 
mir  tjaben  telju  anber  Ijaupt  ber  (5t)riftlicl)en  firc^en  ban 
ßf)riftum  atletjn. 

H  ^a§  Suangelium  set)gt  ün§  forberlic^  bie  gebot 
gottt§  ünb  barauff  ünfer  ünuormogen,  bar  burrf)  mir  üor* 
ncmen  ünb  befinben  baö  mir  fofIirf)e  gebot  an^  alten  ünfcren 
frefften  nit  Ijalten  ober  crfuficn  mögen,  ban  got  mit!  fotlic^c 
erfuflung  mit  bem  f)crt3en  fjaben,  wcld\^  Ijertj  i)n  ünferem 
gemalt  nit  ftebct,  funber  gott  aM)\\  ift  ei)n  gemaltbaber 
oHer  menfc^en  ^erfecn ;  baruff  murb  onö  i)n  bem  cuangelio 
mct)ttcr  angc&eügt,'  ber  ei)nig  rec^t  ar|t  (Il)riftu!§  3efu§, 
mclrf)cr  ficf)  gegen  aUen  funbern  mit  ber  ma^  erbeut,  ha^ 


0  1  bn  er  I  fielen,  2  bnb  erfte^en,  3 . 4  tinberfteen.    *)  2  befe« 
Iialb,  3  . 4  befe^alben.        ^)  Anakoluth.        *)  4  bie. 


122 

cp  igf(i(f)er  bcr  fct)n  irort  {)Dret,  onb  bem  glaubt,  ben 
lüiH  er  al§  batbt  gefunt  önb  felig  nmrfien. 

H  Qtem  atle  funb  ber  ganzen  Welt  feqnt  burc^ 
ßl)nftum  gnugfam  önb  ret)cf)Iirf)  behalt,  t)n  bem,  ba§  er 
ün§  üorfprocfjcn,  ba§  je^n  (et)b  üor  ön§  t)n  ben  tob  geben 
fet),  onb  er  öor  önS  gcftorben,  nnb  fe^n  blut  bor  ünfer 
funb  unb  |iu  bel^alung  ber  fclbigcn  üorgoften  t[t.  ®a§  fet)nt 
bie  t)orbet)ffrf)ung  gotte?,  bcr  got  mag  uns  [b  1=^]  ömb  et)n 
f)are  nit  fet)(en,  ber  glaub  ber ')  tutt)  e§  adetin,  onb  t)n 
bem  ftct)et  tmfer  felifel)t,  Dnb  t)n  fetinem  anbern. 

H  jS^arau§  mog  et)n  igfüc^er  dbrift  prüfen,  ba§  n)ir 
burrf)  bie  ret}ffenbe  molff  t)u  ben  f(i)aff§  f(et)bern,  bar  für 
önS  Söriftu5!  f(ar  maruct,-)  t)od)  üorfurct  fci)n ;  33Str  follcn 
bitten  ha^  t)nen  gott  öorgeb,  bo  mit  mir  auc^  Dorgebung 
öon-^j  got  erlangen  mögen,  Tan  mi)r  fetjn  onferer  funb 
fialben  fo(rf)cr  Ijtirten  moH  mirbig  gcmeft.  5Iber  fotc^cn 
ftanbt  ber  falfc^en  f)irten  fei)n  mir  fort  m^er  jugebulben 
nit  fcbulbig,  aber  mir  folten  ber  maffen  mit  t^nen  banbetn, 
bar  burc^  mir  tim  grunbc  erfunben  mcrben,  a(§  bie  maren 
ßf)riften,  bie  hc^  get)ftlic^en  ftanb§  guttcr  nit  fuc^en  ^u 
eignem  nu^,  fonber  öiel  mcl)r  p  gcmeiiner  Sbriftenbet)t 
nug,  2Bo  aber  foldie  tugcnlii^c  mege,  bet)  bem  gemelten 
ftanb  nit  ftab  ^aben  motten'')  fo  babcn  mir  ol»  ban  fug 
^u  met)tterem  ic. 

H  Tem  altem  nad^,  bie  met)t  fofürfie  marf)et)t  burcb 
bie  after  f)ocbfte  gnab,  onb  ^ufunfft  be-J  umrt^  gotte^  t)n 
bt)fer  let^Uen  ^ciit  offenbaret  unirbt,  onb  bu  moft  ftabt  onb 
gematt  boben  magft  mit  anruffung  gotlicber  bilff,  imn  bcDucr 
irrung  abtnttrctten  imb  ba'?  iiPabfttumb  Inirbredjen,  barumb 
fo^)  oorfeume  birf)  felbft  nit. 

H  Targegen  moflcft  bcbcncfen,  mo  bu  ba^  Sapftumb 
tiormet)nft  ju  erbolten  mit  oncbriftticbcm  grunbe,  mt}c  bißber 
gefrf)ebcn,  fo  biftu  fidier  tinb  gcmiB  bcr  norbctiffcnc^)  oor* 
tilgung,  meld)e  Oorbcl)ffung  burd)  (S^riftum,  bie  'i^ropbeten 

^)  Fehlt  in  2  .  3  .  4 ;  trotzdem  ist  die  Behauptung  aufrecht 
zu  erhalten,  dass  sowohl  2  wie  3  ans  1  abgedruckt  sind. 
*)  Matth.  7,15.        ^)  i  ömb.        *)  Der  letzte  Strich  des  n  in 
1  wie  ein  t  aussehend,  daher  2  moltcnt  (3  .  i  uuMten).    *)  Fehlt 
in  3.4.        ^)  2  =  1;  3  Dcrbaiffenc,  4  ocvbaiffcn. 


123 

önb  ^ct)Iigen  5IpofteIn  aufgefprodien  ift;  ®ie  §et)t  ift  öor» 
^anben,  fo  ir  eu(f)  nit  bcfennen  iüo(t,  modelet  t)i)i  ju  tobt 
gefd)Ia^en  merben  mit  bcm  frf)Jücrt,  ba§  ift  ber  befciti 
gotteS  önb  öoK[lrecfung  iet)ner  gotIicf)en  trort,  ®arumb 
fo  1)  nt)m  an  bie  lüarnung  '^j  gottc»,  tmb  frifte  bo  mit  bep 
önb  betonet  anfanget  Ict)b  önb  feel. 

[h  l^']  11  ^en  S3apftlicf)en  glibbcrn  ift  fet)n  Hoffnung 
lu^aben,  ba§  loir  teutfd)cn  i}n  cl)nig  ge£}Drfam  gegen  foIIicf)em 
^abftumb  fomen  merben,  ®an  t)nn  beutfd^iant  fet)n  ön^» 
^elid)  öiet,  melrfie  bie  luar^e^t  i)n  bem  ©uangetio  burd^ 
bie  ^D^e  gnab  gotte§  gruntlic^  begriffen  ^aben,  önber 
n)el(^en  id)  ber  geringftcn  e^ner  bin,  5?nb  öon  folcfier 
tüor^et)t  ber  öorI)et)ffnng  gotteS  öcrmag  ön§  atter  tenffel== 
lifc^er  ober  menfd^(ict)cr  getüalt  nit  füren,  S5?ir  miffen  ba§ 
menfdjen  in  iren  gufagen  fet)ten  mögen,  3(ber  gott  mag 
ön§  nit  feijkn.  iönb  ömb  fotlidjcr  fic^ertjcit  roiften  mel)ne§ 
glaubend  önb  öertrameng  ön  t£t)riftum,  fo  bin  id)  öor=> 
fid^ert,  ba§  auc^  ade  fet)nb  luiber  t)ren  miden  mid)  '^xi 
folc^er  ^0(^fter  3)  gnab  gottc§  forbercn  muffen,  önb  baruinb 
alle  öerfoignng  fo  mir  an  Iel)b  önb  gut  gegcnmertiglid) 
ober  funftigfüi^  tiuftet)cn  mag,  ba§  ift  alle§  lui  mcönem 
t)od^ften  öortlje^ft,  önb  gnab  öor  gott,  önb  ömb  fottic^er 
n)iffenfd)afft  midcn  et)n  marljafftig  Iel}c^te  burbcn  Sbrifti, 
Sßnb  foId)er  ort  önb  bauff  foId)er  redeten  Clbriften  mec^fet 
teglid^  aU  mere  in  aUcn  lanbcn,  '^cm  almed)tigen  fei)  lob 
önb  ere  t)n  etüigfel)t,  önb  bt)i'umb  tourbt  bei)  ön§  !et)n 
mangell  fel)n,  ben  gramfameftcn  lob  mit  ganzer  freiüb  ömb 
ber  n)art)el)t  miHen  ^u  (ei)ben,  ct)c  önfer  cl)ncr  ber  n)arl)cit, 
bie  ön§  got  in  önfer  I)er^  gefd)ribcn  öortaurfnen  mcrbe. 
@^n  foIct)e  erfantni»  ber  l)0(^ftcn  gnaben  gotte^;  öor(cl)be 
bir  ber  barmi)er^ig  got,  Siem  felbigen  get)ort  aUelju  atte 
ere  t)n  etüifet)t  Stmen. 


1)  Fehlt  iü  3.4.        ^)  1  uuinnu].        ^)  3  A  belüften. 


124 


XII.  Sendbrief  an  die  Böhmen. 

(Vor  d.  7.  Mai  1523). 


[a  l^]  11  ®en  tüolgebornen  (Sbetn  (Strengen  (Sernfeften 
^urf{(^tigen  ttietfen  önb  (grbaren  ©rafen  §errcn  6beln 
ömtb  allen  Sniuonern  bcr  Sronen  gu  33c^cm  meinen') 
genebigen  gnnftigcn  licbcnn  f)crren  önnb  freunbcn  cntpiebt 
^ä)  .'oartmnnbt  üon  ßronbcrgf  mein  gon^  njitlig  binft 
önb  füg  ■^)  bomit  euJüern  genabcn  gunften  onb  frunbtfd^aften 
(aU  ctinem  (5t)riftlirf)cn  monlic^cn  tion  got  craicitem  •'■)  öolcf 
gii  f)QnbI)abung  feiner  gottlitfienn  warfjeit  önnb  gered^tifeit) 
cleglic^  511  üornemcn,  ba§  mit  öncbriftlictiem  gemalt  ünb 
groffer  önbefd)eibcn()eit  bei)  tmio  3:eutfd)en  ba^o  l)eilig  Suan^ 
gelium  bie  gotlid)  mar^eit  önb  gered)tifeit  burrf)  bie  gotlofen 
önberftonben  *)  umrbet  önbcr  ^übrucfen,  önb  babcn  bie  bre^ 
l^ürften  3:^rir,  ^^t)al^  önb  bcffen  ömb  ba§  irf)  gotte^  marbeit 
önb  gerecE)ti!eit,  o^entlirf)  angct)angen  bin,  ganft  önuor^ 
fet)enblic^,  funber  alle  rcblic^e  örfa(|  mid)  mit  bcre^  d)rafft 
ober  ^ogen,  önb  mid^  einen  cffenbarcn  önfrf)nlbigen  mit 
meib  önb  ünbern  öon  bem  önfern  öoriagt.  SoHicbe  clag 
id)  nit  bor  ömb  ha^  idi  meiner  pcrfoncn  t)albcn  einig 
tramren  \:}ah  ömb  bie  öorlnft  meiner  norung  önb  giittcr,^) 
@unber  in  d)rafft  ber  clarcn  güfag  meinci?  bcrrcn  önfer»  ß) 
fd)6ffer§  önb  erI6feri§  So  crfrom  id)  mid)  öon  ganftem 
i)er|en '')  ein  fottidie  öorfotgung  ömb  ber  gered)tifeit  millen 
p  leiben,  önb  funbcrlid)  bie  mcö(  offentlidien  am  tag  leigt, 
ha§  bt)  gotlofen  dürften  mic^  ömb  bcv  t)eiligen  Suangclio 


^)  1  meine.  ^)  1  ffig.  Das  fi  des  jenaischen  Druckers 
ist,  wo  es  dem  mhd.  uo  entspricht,  stehen  gelassen,  ebenso 
i'i,  wenn  es  =  mhd.  üe  ist.  Nur  bei  „Fürsten"  sind  die  Formen 
dürften  und  'gurflen  beibehalten.  '^)  crmclten  (2)"c'  *)  Statt 
burd)  —  önbcrftanbcn  in  2:  offcnntlicb  anngcbannöcn  bin  | 
ftannben  [ein  Versehen  des  Abschreibers,  der  bei  gcrccbtifeit 
nach  dem  gleichlautenden,  einige  Zeilen  weiter  begegnenden 
Worte  abirrte].  ^)  1  guttcr.  ^)  2  ünb.  ")  b<-'r<3fn  2:1 
I)crßem. 


125 

lüitten  üoriagt  J)aben,  bau  e§  ift  mennig(tcf)em  in  Seutfc^^ 
lanbt ')  tüiffenb,  wie  id)  ^etiferlid^er  ^l^ieftat^i  auc^  bcn 
durften  onb  allen  ftenben-^)  offentlicfien  gefc^riben  önb 
bo  mit  auf§  ^0(i)ft  erinbert  önb  oormanet,  bar  burrf)  bie 
Suangelijd)  aEer  |oc^ft  raar^eit,  fo  t}n§  aus  boc^fter  genaben 
gotte^  bei}  biffcn  önferen  geilten  offenbaret  ift,  nit  öorac^tet 
werbe,  ©unber  ha^-  in  bctrac^tung  onfer  ^od^ften  Pflicht 
©oHii^e  groffe  genab  wie  önfer  (}0(f)  notborfft  erforbert 
recf)t  angenonmten  würbe :  * )  i^  1:)ah  ntic^  bar  bet)  önb 
mit  erpDtt:n,^)  ®o  id^  erforbert  werb,  wolle  id)  witligftid) 
funber  olle  gelet)t  gen  Ühtrnburgf  fomcnn,  öor  bem  regement 
ober  allen  ftenben  be§  ret)(i)§  offentlirf)  beweifen,  ba§  ha§> 
S3apftum  äü  rome  fampt  feinem  öormeinten  geiftlid^en 
redeten  mit  bem  erbid^ten  geiftticf)em  t)auffen,  e^nn  (auter 
faifcf)  betrug  be§  ^^eufet^  fet),  mit  bem  erpitten,  wo  id) 
ba§  felbig  nit  dar  onb  genngfam  beweis  ^)  au§  bem  claren 
(SuangeUo,  fo  fo(t  man  mid^  Icbcnbigf  fd^inben  önb  üier- 
tet)Ien ; ')  ?lber  ber  ^Babftlict)  I)anff  tjat  fic^  oor  mir  e^nem 
fdf|Iedt)ten  tet)i)en  gefort^t,  bie  weif  fie  mit  feinem  grunbt 
be§*)  @uangelinm§  önb  beiliger  gefd)ricfft  befteben  mögen, 
bon  ünfere  [a  2^]  irrunge  önb  wie  gro^Iid)  onfere  öorfaren 
<Bid)  an  ben  St)riftli(^en  bet}Iigen  bicnern  gotte§  bem  .^^uffen 
önb  ^ei^onimo  üorfunbiget  babcn,  ift  in  gan^icm  'JeutfcEiem 
lanb  aud)  önbcr  ön§  Iet)en  ganii  offenbar  worben,  önb 
önwibterfpred^üd),  barumb  ön§  got  billid^  gür  ftraff  an 
bcn  greuwUd)en  teuffclifd)en  aptgot«)  hav  ^abftum  glauben 
laffen,  gii  önferem  jelitlit^cn  önb  ewigen  fc^aben;  follic^er 
33abftnd)  t)auff  folt  i")  mir  bilUc^  bandbar  fein,  ömb  meinen 
groffen  f(et)fe  ben  id^  gebabt,  önb  noc^  bab,  bar  burd^  fie 
311  t)rem  bet)I  abgeriffen  m6d)tcn  werben,  öon  bbrem  öater 
bem  Jeufel,  aber  bie  Weit  fie  ber  ort  ber  öerftodtcn  ^uben 
feinb,  Ijaben  fie  mir  üor  ein  belonung  gü  |  gerieft  ha^  id) 
ooriagt   bin,  bem  pl)al|grafen  t)öbcn  fie  geftuert  gelt  önb 

*)  1  Xeutfdö  lanbt.  ^^  Im  1.  Sendschreiben.  ^)  Im 
8.  Sendschreiben.  *)  2  Warbt.  ^)  Von  den  beiden  er- 
wähnten Sendschreiben  aber  nur  in  dem  zweiten  (100, 26). 
«)  bewie§  (2)?  ')  2  Dcrtbeilcn.  «)  2  schiebt  dahinter 

^eiligen  ein.  ^)  Zu  der  Form  vgl.  Weinhold,  all.  Gr.  175  c. 
'")  2  fol. 


126 

frud)t,  tüelc^e»  id^  nit  ringcr  Qcf)t  ban  an  brctjffig  taufent 
gulben,  ba§  er  offentlicE)  Oon  ben  getftitcfien  entpE)angcn  ^at, 
bie  anbcrn  gincne  f^ürften  !Jrir  önb  öeffen,  fcinb  für  )i6) 
felbft  tüiHig  jüm  £)anbel ')  geioefen;  bie  gemelten  bret) 
durften  ^oben  ürfad)  jü  mir  gefud^t  tüie  bie  3u5)en  ju 
G;i)rtftD,  fic  f)aben  mid)  in  l)ren  offenen  öeinb^briefen  6e=- 
fd^ulbigct  ba»  ic^  meine§  bettern  i^ran|en  oon  Siefingen 
i)elffcr  geinefcn  fclm  folt  gegen  bem  ©ifcfioff  don  Srier 
n)etd)§  id)  t)t)ncn  aU  balbt  burd)  fc^rifft  ünnb  treftic^ 
munbtlid)  botfd)afft  -)  grunbttic^  abgclet)net,  nnb  mart)afftigen 
beri(^t  getfjan,  ha§  id)  wibkv  ben  ^Bifc^off  üon  5:rir  nit 
geritten  ober  gefd)idt  f)ab  ©unber  bie  ^eit  offentlid^  in 
f^ran^en  t)enfer  einem  gelueft,  bor  aufe  ober  barin  ber 
fetbigen  t^eit  nidite  '•*)  öe^eblid^§  gegen  nimanö  gef)anbelt 
tt)orben  ift,  bnb  foIIid)§  ■*)  t)ab  ic^  biflid)  gctt)an,  aufe  orfod^ 
bo§  i^  aU  ein  biener  ^eifcrlid)en  SO^aicftat  auff  ?yran^en 
feiner  9Jiaieftat  I)eubtman  Onb  fct)ne^)  tjeufcr  ^u  luarten 
befdieiben  bin,«)  ^ü  bem  fo  I)ot  fi^  S^^an^  in  allen  feinen 
tianbetungcn  fo  reblid^  bnb  ta^jfer  gel)alten,  be§  t)alb  ic^ 
t){)m  Waid)  gebienet  i)ab,  bnb  fo  id)  ?^rani3en  l)a(ben  boriagt 
rt)ere,  fo  hinten  mid^  hod)  meine  bienft  nit  rcmen,  ban  er 
ift  ein  iuart)afftiger  biener  gotte»  bnb  feiner  gotüd^en ") 
gereditigfeit,  fo  ift  mir  and)  moß  miffenbt,  ba«  fein  gemi'tt  *) 
nie  geftanben  ift  511  festen  bmb  et)gen»  nu§  miUcn,  funber 
oIIet)n  bon  ber  gereditigfeit  megcn,  wellidEier  ^)  ben  redeten 
burft  f)at  nad)  ber  gercc^tigfeit,  got  ber  motte  ^nen  mit 
genoben  erfettigen  nad)  feiner  gottlicfien  borfieifung ; '") 
bamit  aber  emer  genab,  gunft  bnb  frcunbfd^afft  grunbtlid^ 
borfteen  mögcnn  mie  gant^  feinen  grnnbt  fugt  ober  red^t 
bie  bre^  giirftenn  i)rer  banbfung  gcgenn  mir  get)abt,  fo 
Ijah  id]  bie  gefd)id^t  mie  bie  marliafftiglidien  ergangen  ift, 
mit  [a  2 '']  ber  fur^  bor^eidinet '  •)  mie  na(^foIget. 

')  2  §u  !^annbetn.  ^)  Vgl.  weiter  unten  nebst  d.  An- 
merkungen von  IX  (S.  10-t)  u.  XV.  3)  nicf)t§?  (2  ntd)t). 
*)  2  foüic^.  ^)  2  feiner.  *)  „Mit  grossem  Geschick  beutete 
Sick.  [vor  d.  Trierer  Fehde]  seinen  Titel  als  kaiserlicher  Rat, 
Kämmerer  und  Hauptmann  aus"  (Ulmaun,  279).  ')  Fehlt  in  2. 
«)lflemüt.  »)  al»  meüicöer'^  »<»)  Matth.  5,  6.  ")  öor= 
^eid^net  2 : 1  bor^einet. 


127 

H  3tem  ber  S)urcf)feud)tig  ' )  öoc^gebornn  gürft  ^err 
^^ilip§  2anbtgrafe  jü  Reffen  2C.  i)üt  auff  fampftag  nod^ 
fand  9)?aurittu§  tag  ncc^ft  iierfcf)inenn-)  burcf)  feiner 
?^ürft(ic^feit  ^)  ftret)ff enbe  ^j  $Rott^,  dJlix  einen  9ieifigen 
biener  genant  §ann6  nibter^)  geraorffen  ben  a(fe  \  bolbt 
mit  feinem  *^)  i^abc  gen  ©pftein ')  in  bie  £)erberig  gebagt,^) 
bes  jtüeiten  toge  barnact)  hat  fein  J^ürftlicfifeit ")  meinet 
öetteni  dafper^  1")  üonn  Sronberg  i')  feügen  finber '-)  (ber 
boc^'Sj  feing  ober  acfit  iar  a(t  ift''*))  önb'"')  mir  önfer 
inf)abent  gut  9?em(ic^  t)au»  nnb  ^off  ,311  SBaffcnbübte^  16) 
mit  otter  jugetjorbe '')  önb  etlichen  frui^ten,  öorrabt,'*) 
önnb  onbcrm  on  einige  furgeenbc  bebeibunge,''')  ober 
befc|reiben§,  2tu(^  auffertjolb  enuonne^  -''}  rechten  cinncmen 
laffen,  önb  önferS  befe§  bnb  be§  felbigenn  in{)abennb  gut§ 
alfo  tetlic^2i)  cntfc^t,  barauff  icf)  feine  ?fürftlic^fait "") 
bamolB  23)  ömb  erlebigung  ■*)  meinel  biener^  tmb  lüiöer== 
fteHung  meiner  entmeltigen ^'^j  gittere's)  t)n  fc^rifften  bnber- 
teniglic^  gebetten  mit  angesengten  2')  erbietfien  rcc^tö  ünb 
t)er£)6rn  --j  mie  t)iemod)uoIgt.  2Iber  feine  antmorti)  no^ 
einige  ürfad)  feinet  geübten  tbünfs^^')  erlongen  mögen. 
^axnod)   bngeuerlic^  t)m-"';  smölfften  tag''")  ^ott-'^j  fe^nn 

1)  3  burcf)leu(f)ttgift.        ")  27.  Sept.  1522.       ^)  4  burc^» 

Icud)tigfeit.  *)  3  ftraffenbe.  *)  2  nteben.  «)  3 . 4  fetner 
[viell.  einzusetzen].  ')  2  Gopftein.  Epi>stein  gebürt  heute 
zum  Amtsgericht  Künigstein  (Regier.-Bez.  Wiesbaden.  Ober- 
taunus\  «)  3 .  4  betagt.  »)  4  Xurcf)leud)ttgfeit.  ^°)  4  (5:afpam. 
'')  2  GroennbergS ;  Caspar  von  Cr.  war  der  Bruder  von  Cronbergs 
Gattin  (f  1520).  '2)  ftnbern  (4)?  3  mein§  üeltern  üon  Gronberg 
(5afpar§  feiigen  finber.  ")  3  ba.  ")  Fehlt  in  4.  'S)  Statt 
tonb  —  gut  3:  mit  unferm  jnbabenben  gut  (sie).  >«)  Identisch 
mit  d.  heutigen  Wasser-Biblos  (im  Starkenburgschen,  Amtsger. 
Gernsheim).  '')  2  ^lugcborunge,  3  ^ugcborung.  '*)  3  format 
(sie).  1")  3  beteibigung.  ^")  2.3  ernionnen§;  =  ohne  sein 
Eecht  erwiesen  zu  haben  (von  mhd.  erwinnen).  *•)  3  alfo 
ia^  etlicb  (sie).  ''-)  4  burcbleucbtigfcit,  3  feiner  C)  f.  g.  ^^)  Also 
am  29.  Sept.  oder  kurz  darauf.  '''*)  4  entlebigung.  •'")  ent= 
lüeltigen  1  . 2,  4  entfteltigten,  3  entmerten.  ^«')  —  er  mit  3 
(guter" :  1  glitten.  '-'')  3  ungebeugtem.  ^^)  3  cerbore,  4  oer= 
bor,  2  üernner.  ^^)  1  tbönf§.  ="»)  2  am.  ^')  Es  war 
der  S.  Okt..  da  für  den  im  folgenden  erwähnten,  an  dem- 
selben Tag  eintreffenden  Fehdebrief  d.  Pfalzgrafen  dieses 
Datum  feststeht.  Spangenbergs  Daten  (II  49^)  sind  durch- 
weg falsch.        32)  1  boitt  (sie). 


128 

gurftügfait ' )  t)ren  offen  ö^ebt§  brieff^)  in  Sronbergf 
gefc^icft,  Sirf)  an  mir  bnb  allen  öon  Sronfccrg  ber  boc^ 
nit  nieder  ban  ünfcr  jmen  •')  bo  gciueft,  üeriüarbt,  ünb  in 
ber  f eibigen  ftunbe^)  jmei  borff,  melc^cr  einfe  in  bie^) 
gemeinfc^afft  ^ü  Kronberg  gebörige)  gnant  ©fdiborn,') 
ba§  anbcr  ^6nigfteinnifrf)e  eigetbumb  önnb  mein  Ief)cn  ift, 
genont  9tibberl)ed)ftabt/«)  eingcnomen,  gepf(iinbcrt,*ai  öer»- 
berbt,  önb  al^paltb")  mit  f)erefe  crafft  Sronberd  belegert. 
«So  ^ot  am  Selbigen  tage  'O)  ber  2)urct)Ieuc^tigftc  I)0(^gebDrnn 
gurft  ^err  Submig!  |3fal^;grauc  Set)  Stein  Surfurft  :c.  Qren 
offen  öebtÄ  brieff  an  mi(|  allein  l)altcn  and)  t)nn  Gronberg! 
gefdjidt,  ^arnff  id)  feiner  ^nrfurftlidal)t  mibternmb  ge- 
fd^riben/i)  mie  hafi  id)  bcro  meinet  loiffeng  ^u  einiger 
üngnabt  mein  febcnlang  nie  ürfac^  gegeben  mit  ant^eige 
ba|  auc^  ßronberg  Uai.  Tla'i.  bnb  besi  Ijciligen  reid)^ 
eigentl)umb  imb  bnfer  aller  öon  (Sronberg,  imuertcilt  leben 
fet).  S3ittenbt  ba§  fein  Snrfnrfttidoit  mid)  bor  tebtlid)cm 
furnemen  jnuorantmort^  bnb  borbore  tomen  '^i  laffen, 
bnb  be§  gemein^  flcden§  Sronberg  bmb  ber  anbern  ibitlcn 
bie  in  feiner  abfage  nit  begriffen  loeren  berfd^onen  moHe. 
?lbber  inn  gtocien  tagenn  i^')  ift  fein  ^urfnrftlidifeit  mit 
l^ereg  crafft  and)  fnr  ©ronberg  gebogen  bnnb  bie  beibe 
^nrften  Ijaben  barfur  gelegen,  barin  '^)  gefc^offen  bnb  ba§ 
benotigt  bngcuerlid)  in  bierten  [a  3'']  tag;  bo '•'^)  ift  ber '6) 
i)od)mirbt)gft  ^erre  9(ieid)art  (Sr^bifc^off  p  3:rier  i'')  ©urfurft  :c. 


1)  4  f.  b.  ^)  3  öl)einbt§  bricf.  ^)  Ausser  Hartm.  noch 
Quirin  v.  Cronberg.  *)  Statt  in  —  ftunbc  3  al§palb,  +  nlpalb. 
*)  2  ber.  «)  3 . 4  3>nen  borrf  gen  (fronbcrg  flcborig  eingcnomen 
(4  ingenomen)  [also  mit  Fortlassuug  d.  NamenJ.  ')  Im  Ldkr. 
u.    Rgbz.    Wiesbaden.  **)  Eingesetzt    für   lltibberbcnftabt : 

Niederhöchstadt  liegt  zwischen  Eschborn  und  Cronberg. 
**»•)  1  gcpflönbert.  '-')  Fehlt  in  3.4.  '")  Am  b.  Okt.,  denn 
in  Cronbergs  Schreiben  vom  9.  Okt.  (S.  104  Anm.)  heisst  es, 
der  Pfalzgrat'  habe  „am  gestrigen  Tage"  ihm  einen  offenen  Ver- 
wamungsbrief  geschickt.  ")  Noch  am  8.  Okt.  ^-)  =cn  mit 
2.3.4:1  fome.  '^)  Am  10.  Okt.  ")  Mit  3.4:1  bar  ^ü. 
1^)  Am  14.  Okt.,  wie  d.  Beschreibung  d.  Mainzers  bei  Miinch 
III  S.  29  ausdrücklich  augiebt.  '^)  Statt  ber  —  :c.  4  ber 
6t)urfürft  öon  Jrter.        ")  3  schiebt  unb  ein. 


129 

Tlit  feinem  frieg§  öoirf  auc^  gu  fommen  bnb  jid^  barfur 
gefd^Iagcn,  ober  ba§  fein  bifd)offlirf)  inirbe')  burd^  meine 
!^ern  ünb  frunbtfcfiafft  2)  ,^üuor  faft  uff  meinung  n)ie  b^ 
^men  obgemeüen  {durften  2Iurf)  £)efrf)riebcn  önb  erfud)t 
tüorben,3)  ünb  t)at  mic^  bei  i|gnanten^)  breien  furften  nit 
mögen  öertragen,  ha§>  id)  mirf)  gegen  t)re  t)be§  ^^urftücfait 
in  fonber^eit  511  öorantiuortf)  meiner  onfd)n(bt  barfeu  9iecf)t§ 
bnb  für  fommcn§  ßrbotten  i)ab  für  9xom.  Üat).  ^lai.  ünfer 
^llergnebieften  ^)  ^errn.  Stent  für  ben  6)  gro^mect)tigen 

burc^Ieucfitigen  ©r|^er|og')  gerbinanbum  als  ftatftalter 
meinen  gnebigeften  ^ern,^)  bnb  bQ§  ücrorbent  9^egiment 
t)e§  tjeiligen  reic^§. 

H  Stent  ^)  öor  ba§  Seiferlirf)  ^ammergericf)t,  öor 
t)rei  ^urfurften  meine  ©nebigften  f)crn  SOJenö,  Goln,!'^) 
Sac^fen.  Qtem  öor  mein  gnebigen  durften  dnb  £)errn, 
l^ergog  porigen  oon  Sadifen,  33eibc  .'pcr^og  ju  älJecfelnburg 
gebrüber,  9J?arggraff  Safimeren  öon  ^granbcnburg,")  öor 
Ttod^gemelten  ^'^)  geiftlic^  ?5ürften  mein  gnebigen  tierrn  2Bir|^ 
Burg,  S3amberg,  @:peier,  Söormä,  Strasburg,  3(ffe  fam|)tlid^ 
ober  öor  ein  t)ben  in  fonberfieit.  Stem  511  öberftufe  öor  t)rer 
ber  obgcmciten  breier  ^^urften  eigene  i^erfon.  Stent  für 
^re  9ietf)e'3)  ober  tjre'^)  gemein  9titterfc^afft  önb  lanbt^ 
frfiafft,  bie  folten  midi  bod^  boren,  fo  molt  idi  nod)  angelegter 
dlage  SJieine  öorantmort^ung  t^un  önb  önucriuanbtfe  füfe  i^) 


1)  Statt  bifcftofflicö  lo.  4  g-ürftücfeit.  •■')  1  frunbtfcbaff. 
^)  Die  Erwähnten  haben  ihm  das  J>bieten  Ilartniuths  überreicht. 
*)  3  i^gcmcltcn,  4  ie^gcmelten.  ^)  4  allcrgncbigtftcn.  ^)  ben 
3:1.2  bcr,  4  bcm.  ')  3  gro»mccbtiGiftcn  crsbersog.  *)  meinen 
—  ^ern  fehlt  in  3 . 4.  ^)  Auch  in   2  Absatz   [stimmt   in 

dieser  Hinsicht  überall  mit  1 ;  3  u.  4  weichen  —  auch  imter- 
«inander  —  meistens  ab,  Näheres  wird  nicht  verzeichnet]. 
'")  3   schiebt  dahinter  önb  ein.  'i)  n  (in   d.   Mitte)  ein- 

gesetzt mit  2  —  4.  ^-)  nad)geinelt  (4)  oder  nac^gcmelte  3)? 
")  Entsprechend  d.  Vorschrift  d.  Landfriedens  von  1495,  gegen 
die  die  Landauer  Einung  (1522)  protestiert  hatte.  Näheres 
Ulmann  254.  ")  Fehlt  in  3.  ^^)  1  füfe,  2—4  ue  [die  Cronb. 
geläufige  Schreibweise  für  das  mhd.  uo  ist  —  wenigstens  1537, 
vgl.  die  Einleitung  —  u.  Entsprechend  dem  sonstigen  Ver- 
fahren des  Drucliers  ist  u  eingesetzt  worden.] 

Cronberg.  () 


13Ö 

^re  erfenteni^  leiben  raa§  mir  öff  gelegt  ttjurbt,  e§  betreff 
gleich  leib  aber  gut  ann. 

So  f)aben  mein  octtcrn,  bie  anbern  ©teme  üonn 
©ronberg,  lanbtgraff  ^f)ilipfeen '  i  aucb  e^e  jüuor  ban  er 
fic^  üor  dronburg  gclegcrf'^j  SonberücE)  gefäirieben  önnb 
gebet^en,'')  nio-*)  Gronberg  mcinetbatb  folt  oberjogen 
tücrbcn,  fo  irf)  ^)  ban  in  bie  3Irf)t,  ober  oor  ein  fribt- 
brerf)cr  offcnlicb  erfcnt^)  lucrc  ober  murbt,  raolten ')  fie  fic^ 
gegen  mir  onb  meinem  teil  I)alten  mie  ber  nero  auffgeric^t 
önb  aufegefnntb  Sanbtfribc  be§  }al\i  aufebrucft,  önb  int)elt. 

SIber  nbcr  folc^^'  meiner  octtern  onb  mein^)  onber 
t:^enig§  bitücf)!?  flelic^!?,  anfud)cn  Onb  i^gemeltl  oberfluffig:? 
erbiet^en^.ö) 

5Iuc^  über  ba«  bie  bret)  durften  in  nren  eigenen  '") 
perfoni')  au§  obangcscic^tem '-)  an  fie  gtban,  fcftreiben '3) 
onb  beriebt  gut  miffcnÄ  gc{)abt  bae  dronberg  i^ai.  9J?a. 
onb  be«  bciüc^cn'^)  Üicid)'^  eigentbumb  onb  onfer  oder 
oon  Sronberg  onucrtcilt  £ebcn  onb  ban  bie  toarbeit  ift,  ba§ 
ber  breicr  (dürften  feiner  nod)  bi)  i)ren  in  ober  auß  dronberg 
befrf)eibigt  morben.  [a  S**]  2(uc^  on  ba§  ic^  einiger  ber 
g(t)cl^en  ftraff  ober^og^  Onb  befi^cbigung,  aU  oerbrec^er  '^) 
ober  oberfarer  beß  lanbtfribcn^,  mie  fid)  noct)  feiner  i^)  au| 
meifung  onb  orbenung  ber  rechten  5Ü  tbun  gepurb  betb, 
güuor  crfantb,  bcciarirt  ober  ''1  erflert  bin.  2o  boben 
boc|  irc  durfurftUdie  onb  ?vurftlicfaiten  ©cblofe  onnb  Stabt 
dronberg,  mit  gemalt  erobert  Sampt  obgemeltcn  '*)  borffen 
onb  anbern  t)öffen  eingenommen,  befehlt,  5(urf)  oon  ben 
iöurgern  onb  jurconern,  bulbung  onb  pfticbt  entpfangen^ 
9}?ein  '•')   onb   meiner   oettern   biener   onb    friegfe   oolct,^«) 

^)  Frank,  Jakob  u.  Quirin  von  Cronberg  (Sonntag  nach 
Franciscus  —  5.  Okt.;  Marb.  Archiv.)  *)  3  gelebt,  -i  bcicgcrt. 
^)  3  gepcttcn  onb  geid)i"iebcn.  *)  4  schiebt  dahinter  id)  ein. 

^)  2  in  (sie).  *)  Doppelt  geschrieben  in  4.  '•)  Davor  3 . 4 
(So.  «)  onb  mein  fehlt  in  3.4.  »)  3 . 4  crpictcn.  *")  1  eigene; 
n  aus   3.4  eingesetzt.  ")  3.4  pcrjoncn.  '*)  1   oban- 

qcsctd)te.  '»■)  3  gefcbreiben.  i')  Fehlt  in  3.  ^^)  3  ueripredjer. 
1«)  Fehlt  in  4.  ")  3  Onb.  '»)  Fehlt  in  3 . 4.  ''*)  3  meiner. 
*")  onb  friegfe  ooIdE  fehlt  in  3  .  4. 


131 

®o  borinncn  gefegen  jü  üerlöpnuB  gcbrungen  önb  ünS  aH 
bon  Kronberg  be^  bod)  ein  tetIB  t)ner|ogen  t)nfpre(^enbc 
finb  fin,  (Segen  ben  önb  anbern  fic  auc^  üff  biefen  tag, 
fein  örfac^  i)abm  nocf)  ooripenben  funncn,  3nfo  önjer^ 
ererbten,')  (angberbrai^ten  befefe  öetterüc^en  alten  Stam 
le^enß  namens  erbfe  ünb  gere(i)tifait  ünncrüolgt^  rechten 
tmbeteibingt -)  tinge^ort  onb  önuerfe^en*  entfe^t,  2(n§ 
geftoffen  -^j  önb  öerbrungen. 

H  ^ttm  etliche  ©rafen  meine  genebige'')  Ferren  bnb 
au»  meiner  frunbtfcftafft  feinb  ju  ben  durften  geritten  önb 
fie  ötf§  J)oc^ft  erinbcrt  ircr  t)oi)cn  üorpfHctltung  fo  fie  bcm 
reic^  gett)an  i)aben  2C. 

11  Stent  bie  Surdman  git  Jribburgt  t)aben  ben  ^^t)at§^ 
graue  ^)  funberlii^  ermanet  wie  t)oc^  er  fi^  üoric^reiben 
önb  öDrpflt)cbttget  bab,  gegen  mir  önb  einem  ighc^en 
S3urgfmann  jü  gribburgf  nemlic^  hav  er  mic^  bei)  rec^t 
5Ü  fä)u|cn  j(f)ulbigf  fei),6)  bie  lüci[  id)  bo§  rec^t  öff  t)ne ') 
^erpotten  §ob  aber  fotlic^ä  atte§  mit  öit  mcitber  erinberung, 
haS»  id)  ber  ^t)at|i  (eben  man  ]ci,  önb  bcr|e(bigcn  in  t)rcnn 
t)oc^ften  nottcn  bo  [te  in  ban  önb  oc^t  gciuefen  treiuUi^ 
gebienet"^)  ünnb  nie  miber  bie  '*$f)alö  gel^anbelt.  Sotlic^^ 
^at  aber  alk§>  nit  angefet)cn  raoUen  lüerben. 

H  QJenebigc  ©unftige  üben  ^)  I)erren  önb  ^^runb,  (Slüer 
@nab  gunft  önb  grunbi'diafft  babcn  auB  bcm  gemetten 
meinem  mar^afftigen  berid)t  §ü  öornemen,'")  bae  ün(f)riftlic^, 

1)  2  ünfer  fererbten.  *)  3  önb  ertbeinbigt.  ^)  4  öScjefdifoffcn. 
*)  2  genebigen.  Gemeint  ist  die,  vermutlich  in  der  Hauptsache  aus 
den  Grafen  von  Küuigstein  u.  Vettern  Cronbergs  bestehende 
Gesandtschaft,  die  ins  Lager  vor  Cronb.  abgeordnet  wird. 
Dass  hier  die  Vettern  mitgemeint  sind,  zeigt  die  Vergleichung 
der  folgenden  Worte:  „önb  fie  lifT§  bocl)[t  ertnbert  irer  boben 
liorpfIid)tung"  mit  XV  (151,23):  „mit  Düen  imb  hoben  er= 
inncrungen  ber  fiirftcn  öcrpfHcbtungen".  ^)  ^4-^bcilL3örauen ;? 
(2  pfal^graucn).  ®)  Die  Burgmannen  zu  Friedberg,  zu  denen 
auch  Cr.  gehörte,  hatten  sich  14S3  auf  ewige  Zeiten  in  den 
ausschliesslichen  Schutz  der  Pfalz  gestellt  (Roth  v.  Schrecken- 
stein, Gesch.  d.  Reichsr.  II  310  u.  ;H45).  ')  Nach  2  (öf  jn) 
:  1  öff  §nne  [das  runde  s  offenbar  durch  Versehen  in  den 
Satz  geraten].  **)  Im  pfalz  =  bairischen  Kriege.  ■')  2  liebe. 
«")  Nach  2  (äuuememen) :  1  31«  öornomen. 

9* 


132 

önrecf)t(icf),  ttjrQnnifc^  gcmübt  ber  obgenantfien  bre^er  Surften, 
3u  lüibcr  bcr  ciotüc^cn  raarficit  Dnb  gerec^tigfeit,  5^emnod^ 
jo  üormane  id)  ßwcr  ®nab  ©unft  ünb  frunbtic^afft  ir 
iPoHent  bcm  duangclio  t>nb  ber  götlic^en  gered^tigfe^t 
6ci)ftenbigf  fein,  al§  I)Qnbtf)aber  bnb  bef^irmer  ber  göttlichen 
tnar^eit  bnb  gcrcct)tirfeit.  SoIIidier  tittcl  ge_^6ret  uc^  mit 
rechte  sü,  bnb  er  ift  bon  cibcrn  altern  auff  eurf)  ererbt, 
lucriic^e  eurf)  foUic^cn  bon  got  erlangt  i)übm,  burcf)  iren 
luarcn  rf)rift(ic6en  glauben  bnnb  t)r  manltc^  tugent,  mit 
bem,  ba§  fie  i)rc  letjb  bnb  gut  311  behalten  bes  6uangelium§ 
Giirifti  trcrolicf)  betigefcöt  tjobcn,  bnb  t)x  blüt  fecflic^  bmb 
[a  4=^]  be§  glauben^  luiflen  borgofjen,  bnb  bilfaltigen  erliefen 
@ic^  gegen  ')  Sei)fer  Sigmunbt  burc^  funberlic^  ^ilff  bnb 
gnab  gotte^  t)erE)oIten  ^aben.  S;t)  JDCt)II  ic^  aber  mit 
fret)ben-)  erfarn  \)ab,  ha^  t^x  nit  weniger  d^riftlirf)!  ge=' 
mübt§-^)  feit,  ban  cumere  altern,  ber  gotHcften  mart)eit 
bnb  gererf)ticfeit  bei)  3Ü  ftene,  bnb  t)r  ban  baffelbig  beQ 
biftcr  öeit  ftatlictier  bnb  beffer  ti)un  mogcnt  ban  euroere 
borattern  bormo(f)t  (labcn,  be^i  {)alben  ber  barm^er^igf 
got  teutfcblanbt  au^  genabcn  erleud)tet  bat  g(eic^  cuc^,  mit 
feiner  götlidjcn  iborbeit  fcine§  ^eiligen  Suangelium,  be§ 
iialb  lüir  bie  roarijcit  gotte^  befcnnen,  bar  burcb  gent3lic!^ 
311  bDrt)offen,  ba§  bnt?  got  bon  oHer  bngerccbticfeit  erlofen 
iperb,  fo  fer  luir  fclbft  iboflcn:  ban  ci  ift  offenbar  ba§ 
aufe  aßen  ftenben  tcutfd)5  lanbe*,  aU  ncniüd)  ct(id)e  bo^e 
Surften,  auc^  aufe  bem  bornieintcn  geiftlidien  ftont  e^n 
groffe  jat  ba^  3^abftunib  frei)  bor  bcn  red)ten  2inted)rift 
befennen.  5^er  g(eid)  aufe  bcn  ©rafen  t)ern  bom  abel  bnb 
gemeint  leuten,  ber  fclbigen  ift  bnt3alic!^  bil  bie  fo(li(^§ 
befennen.  2'arumb  bin  irf)  troftlic^er  f)offnung,  t)r  merbent 
bns  tcutfrf)cn  trenilid)  bcifcn,  ba§  mort  gotte§  bnb  bie 
gercditirfcit  befc^irmcn,  gegen  aflen  gotc^  bnb  feiner  gere(itig^ 
!eit  fcinben ;  e§  ift  fein  ^ibcifel  fo  ibir  bnrd)  bilff  götlic^er 
gnab,  gü  bem  erften  aufreutten  ben  babftlidben  bauffen,  fo 
ibotlen  ibir  bn§  barnacb  beiS  turcfen  mit  ^ilff  gotte^o  mol 
Ijeriücren,  ban  ber  berftocft  33abftlic^er  ^auff,  ift  arger  bnb 
bnrf)rift(id)er   bon    bie   turcfen,   bnb   dnleiblicf)er  ban   bie 

1)  2  gegen  fegen.        -)  2  fi-icben.        ^)  1  genuibt». 


133 

offenbaren  oorlaucfneten  c^riften,  bie  roeil  6en)et)feltcf)  ba§ 
ber  33abftltc^e  ^auff  gengUcf)  öoni  glauben  ßijrifti  abgetrettcn 
ift,  ünnb  nic^t§  ^)  bcfter  tucniger  geben  fie  fic^  auB  t>or 
^Bifc^off  onb  f)irten  be§  cf)riftlicben  öold«,  tjnb  mit  Qrem 
glet)ffenben  fd^ein  ünb  fd)effenen  c(et)bern  i)aben  fie  öns 
öorhirt,  önb  off  bifeen  tag  ift  t)X  grofter  ernft  önb  flct)^ 
bae  cinfeltig  öofcf  5Ü  öorfuren,  tnangefe^en  bas  ganfe  dar 
ünb  offenbar  am  tag  leigt,  ba§  fie  a(B  biebe  tmb  morber 
mit  neben  ber  rechten  tf)ür-)  C£t)rifti  in  bcn  fdjoffö  fta( 
etjngeftigen  feinbt,  imb  i)re  ftt)m  lautet  ganß  biebifc^  onb 
morberifrf).  ®ie  meil  ban  bie  teuffetifc^  Oorfurung  be§ 
antic^rtftifrf)en  papftumb§  off  ba§  aller  offenbareft  toorben 
ift.  So  ruff  i(^  eud^  an  ol§  et)n  cf)rift(ict)§  man(icf)§  ootcf 
gotte«,  mit  §od)fter  bit,  ha^  t)v  ümb^j  onfer«  gnebigen 
fc^öffer«  onb  ertofer!?  loiflen,  in  bie  füftapfen^)  enrcer 
altern  trctten  moUent,  onb  On?  tielfen  erlofen  üon  ber 
graufamen  ttranneij  bc«  33abftumb§,  onb  alter  feiner  an^^ 
t)angcr:  bo  mit  mir  aber  ha^  gebot  onfere  er(6fer§  bie 
d^riftlic^  liebe  nit  obertretten,  aud)  ben  c^riftlic^en  tugent^» 
Rafften  mcgf  eutoer  altern  gene  mögen,  So  mil  fic^  gepuren 
ba§  mir  ben  3^abft  \a  4^']  mit  feinem  t)auffen  511  bem  oder 
forbcrften  noc^  meittcr  bau  bifet)er  gcfcfie^en  ift  cbriftlic^ 
ünb  briiber(irf)  ermancnt/^i  oon  t)rem  üatter  bem  teufel 
ünb  feinem  teufettifcben  locfen  abäuftene,  onb  bem  (äuangelio 
©I)rifti  311  ge^orfamen  ober  aber  grunbt  oree  glaubend 
önb  ftanbts  aufe  ber  ßioangetifdien  gefrf)rifft  3U  bemeti[en, 
lüD  fie  aber  boffelbig  ^i  nit  oormogen  .^et^un,  ba«  fie  fid) 
aU  hau  befennen,  onb  ein  Guangclifd)  '^Ikformation  leiben ; 
tt)o  aber  ober  fodid)  d)rift(id)  oormanung  ct(i(^er,')  oit  ober 
menig,  funber  aUcnn  grunbt  ber  gefdirifft  inn  orer  oor^ 
ftodung  bleiben  moltcn,  fo  feinb  mir  fdndbig  beffelbigen 
mit  atlen  tiren  belfern  fedlic^  onb  manüd)  in  bem  namcn 
gottes  an§Ugreiffen  mit  onferen  maffen,  onb  gegen  bcn 
felbigen  t)anbe(en  nnie  fid)  gegen  ben  argeften  feinbcn  gottc» 
ünb  feine!?  (£E)riftüd)en  foldö  gepurbt,  ünb  onfere  loaffen 
gegen   inen   braui^en   mie  fonct  Sßcixü§'  onnb  '>:t?au(u'S  ju- 

>)  2  ntc^t.        2)  i  tf)ür.      3)  Fehlt  in  2.      *)  1  fuftapfen. 
*)  2  crmanet.        «)  Mit  2 : 1  baffebig.        ")  etliche  ? 


134 

laffen,')   ju   ber  vaä)  önb  ftraff  ber  bofen  bnb  §u  erlofen 

bcö  dfiriftlic^en  folcf!?  öon  ber  atter  grcuiucHc^ften  mDrberet)en 
ber  bicbifcfien  rc^fcnbe"-)  roolfe  in  ben  fc^aff^  fleibern,  bo 
mit  ha$  woxt  gottel  fret)  lebigf  gelaffcn  lüerb,  gü  §eil  bem 
ganzen  folcf  ber  erben,  ha^  ber  lebcnbigf  fon  gottes  -'j  mit 
feinem  blüt  erlöfet  ^at;  bon  an  n)ellirf)en  enben  ha^  roort 
gotte6  nit  ge^^rebiget  rourbt,  bo  ift  fein  t)e^t,  ban  ci)nig  in 
bem  mort  gotte§,  tinnb  in  feinem  anbern  bing,  fte^et  bie 
gnabentrirf)  liort)et)fc^ung  gotte^  nnnb  onfer  fetigfeit.  ©enebige 
©unftigc  libenn  Ijerren  imnb  freunbt  ^d)  crpibt  mic^  ^Qc 
mit  ma§  id)  ucfi  ti^rinn  ^u  frfircib,  ha^  fic^  foüicfts  mit 
grunbt  ber  luar^eit  olfo  erfinben  fo(,  onb  mo  icf)  an  et)nicf)em  *) 
ftncf  Onuiart)afftig  onb^i  öngered)t  erfunben  roerb,  fo  folt 
t)r  mein  rirf)ter  fet^n,  onnb  id^  bin  bar  auff  ber  troftlid^en 
On3rael)fferiirf)cn  ^Dffcnnng,^)  t)r  merbent  bt)  öanbelung  ber 
gotlofen  feinbt  ber  göttlichen  mar^eit  tmb  gerecfttifeit  ju 
gemübt  imb  t)er§en  faffen,  omb  gotte^;  onb  eumer  cf)riftlic{)en 
bnnb  manücficn  tugcnt  mitten,  mir  onb  aden  bienern  gotte§ 
önb  feiner  gered)tigfeit  ^e(fflict)  onb  troftlic^  fein,  ^n  er»» 
Ijattung  ber  göttlict)cn  loarbeit  imb  gerecf)ticfeit,  be»  merbcnt 
^r  ben  bocf)ftcn  Iot)n  bet)  got  finbcn  nadE)  feinen  göttlichen 
üorI)ei}fungcn ;  ber  almecfitig  got  raoHe  Ons  alle  burd^ 
fein  gnab  t)on  allem  obel  erlofen  unb  in  one  fcfiaffen  gü 
leiben  onnb  5Ü  mircfen,  \va§  fein  gottlidier  mill  fei)  jü 
feinem    eluigenn    lob.      5Imcn.      ^atil    3Inno    bomini    :c. 

aeaeiij  i|)iie') 

')  An  welche  Stellen  Cr.  denkt  (2.  Petr.  2:  2.  Tim.  4.  2?), 
ist  ungewiss;  der  Wortlaut  im  folg.  scheint  sein  Eigentum 
zu  sein.  -)  rcnfenbcn?  ^)  2  got»  foon.  M  2  einem. 
5)  Fehlt  in  2.  «)  2  Hoffnung  unnemetfelic^enn.  ')  Also 
ohne  Punkt. 


135 


XIII.  Christliche  Schrift 
und  Yeriiialinuiig'  an  alle  Stände. 

(24.  Juli  1523). 


J\  t)n  bem  gonlert  9i6nüicfien  rcticf),  luünid)  i(^ 
^artmiitt  Don  ^ronbcrg  cr(eüd)tung  511  merer 
crtentnufe,  bcr  genabelt  ©ottes,  bic  önR  burd)  basi  götlirf)  raort 
gegeben  ift,  allen  benen  bie  bart)nnen  glauben;  53nb  \6) 
erbtet  mtd)  f)iermit  meljner')  tmbertlientgen,  gefiorfornen, 
lüilligen,  gepürü^cn,  ünb  frcüntlicfien  binften,  2öie  mir  gegen 
€t)ncnt  lieben  gebürt;  i^nb  ba  mit  \&\  met}nem  erbieten, 
2Bie  ic^  jc^ulbigf  bt)nn  noc^  melmem  oermogen,  gnüg  ttni, 
@o  mit  icf)  fo  Dil  mt)^r  @ott  gnabe  berleljf)et,  et)n  mar- 
l^afftige  an,^et)gung  tt)ün,  befe  icf)aben§  ei)ne§  ganzen  gemet)nen 
itufeeö,  nnb  tinfer  aller,  5(ud^  ba  mit  önb  neben,  ct)nen 
gemiffen,  fid)ern  megf  an^etigen,  barburcfi  mir,  funber  allen 
^me^fcl,  bcn  gemetinen  nüßen  auffrict)ten  mögen,  p  jetittic^em 
önb  emigem  betitl,  bcr  t)Dt)cn  tinnb  niberen  i'tenbt;  mic^ 
fol  aurf)  an  bifem  nid)t  üer^inbern,  bie  gcringifeiit  meinet 
üerftanbe,  Dnnb  ber  perfonen,  nadi  bem  anicf)en  ber  meltt, 
©onber  alß  et)ner  ber  bo  bcgert  uom  tier^en  t)n  bem 
Iierf)t  ,5Ü  manbcin,  mil  irf)  nirf)t  jcöcmcn  ba«  Iietf)t,  bann 
ein  t^cgflidier  ber  bo  glaubt  t)n  C£f)riftum,  ber  mag  nicf)t 
t)n  finfternufe  manbern :  3<i)  &itt  nnb  begere  micf)  3Ü  f)6ren 
t)nb  öernemen,  ümb  bcr  mart)et)t  mitten  bie  @ot  felbit  ijt, 
önnb  nit  ömb  mciinct  mitten,  S^nb  einem  t)egnid)en  ßbriften 
ift  gemalt  geben  ^ü  urteilen  ob  id)  bierljnnen  ba'o  luort, 
önb  ben  benell)  öotte§  anjetjgen  n^erb  ober  mein  ci)gne 
met)nung ;  -)  3ttmt  ic^  mit  aud)  bebingS  met)B  einen  ijeglidien 
gebeten  t)aben,  bife  fd)ritft  mir  ,^it  gut  jti  t)alten,  bie  itje^I 
|i(^  fet)n  menfd)  entid)ulbigen  mag,  ba§  er  nicftt  abgetretten 
jet)  üon  Öott,  tjnb  üon  bem  mege  ber  gcred^tigfe^t,  onb 
funber  ätuetifel   ferner  unter  ünn^  aßen  ift,  er  ^abc  noc^ 

1)  Eingesetzt  für  metinen.      ')  1  mcntmgn,  2  mainungcn. 


136 

gu  betn  tüenigften  ein  fturf  fein§  groffen  baidm§  Qnn  fernem 
augc,  5ßnb  barumb  foHen  wir  biffirf)  bnferc  gebrerfien  gerne 
^oren,  fie  fein  g(ei(^  fo  gro§  fie  raoHen,  bie  Jue^f  (5)ot  al§ 
eiin  gütluitligcr,  alntc(i)tiger  artit  firf)  fo  gnebig^»  [o  2  "^J  fü(f> 
erbeüttet  ct)ncn  ijcßlic^en  bcr  ha^  begert  gcfunbt  511  ntad^en, 
Onb  barumb  fo  crfrajuet  fid)  bidic^  ber  am  J)6rf)ften,  bcr 
ficf)  am  mct)[ten  foIrf)cr  ^ülff  nottürfftig  bcftnbet,  nemblic^ 
alle  mcnfcf}cn ;  •)  dnb  barumb  fo  ic^  auff  bcr  mar^ct)t  blet)be, 
5U  notturfft  gemct)nc§  nu|icn  ber  (Sriftlirf)cn  gemetine,  ®o 
öer^off  jd^  gegen  nt)manbtg-j  ftraff  juuenüircfen. 

^tem  ha§>  ®6tt(icb  onb  natürlicf)  gefe|,  barauß  atte 
^ct)ferli(i)e,  önb  gefaßte  redete,  al§  au^  bem  recf)ten  prunnen 
^er  flieffenbt,  grünbent,  imb  fc^Iiffent  fic^  jüfamen,  ünb  bie 
fumma  fummarum  beß  felbigen  grunbt?  ift  burc^  (£f)riftum 
unfern  fcligmacbcr  gefielt,  bie  meijnung  ncmürf),  n)a§  mir 
n)öllen,  ba§  im^  bie  menfd^cn  tl)iin  foUen,  ha§^  füllen  mir 
^nen  ^erjuibcr  t^ün.-') 

Tarau^  totget  ba§  ficf)  bcr  et)nigen  ttjarbafftigenn 
gerc(i)tigfeit  fialbcn  gebürct,  aCten  menfdien,  onb  funbcrlic^ 
ünfe  ©bnften,  auff  bifen  etinigcn,  reditcn  grunbt  ,^ü  baircn, 
2BcI(^§  t)n  allen  auffricbtungen,  ber  gemctmen  rcDcftfe  orbnung 
fatiungen,  ober  anbern  I)ol)en  puntneffen,  biKirf)  auff;?  bocftft 
bemegen,  onnb  genauen  tuerben  folt,  bann  aio  ein  foIc^§ 
t)nn  auffrid)tung  cijner  puntncfe  nit  gefacht  luurbe  mit 
red)ter  ©ottcg  fordet,  80  lourbe  befe  red)ten  grunb»  ücr- 
felet,  önnb  ber  bant  Oorterbt  511  nac^tetit  onnb  fcbaben 
ben  Reuigen  fo  fDtlid)^  auffrid)tcn,  bo  t)Dtfft  fei)nn  nieiiB- 
^ci)tt  ber  uielt  fucr;  5(lfo  ift  and)  offenbar,  bie  mcil  mir 
ben  etjuigcu'*)  rechten  grunbt  baß  mort  ®ottc§  (barauff 
aUein  nnljUd)  gebajoet  locrben  mag)  nidit  gcaditct  baben, 
ha'Q  bcf5balben  alle  tmfcrc  paiue,  auff  cDnen  fanbidjten, 
böfen  grunbt  gcfteltt  fctinbt :  2Bt)r  iinbtcrftüt3en  bie  bofen  hawc 
lüie  ioir  iüöHen,  fo  mag  bod)  ber  ferner  bie  Icngc  beftcl^en. 


^)  ncniblicö  alle  incnfri)C)!  1  Nominativ)  bezieht  sirli  auf  den 
vorangehenden  Relativsatz  („und  in  diesem  Fall  befinden  sich 
alle  Menschen").  Hinter  nnt  I)6d)ftcn  ist  vielleicht  ausgefallen 
bifec»  ar^n§,  vgl.  die  Parallelstelle  141,31.  -)  1  lunnanbeg, 
2  nncmaut§.        ^)  Luc.  (i,  31.    ■•)  2  ncnigen. 


137 

(Sunber  lücrben  gü  leöft,  mitt  beni  ^6(f)ften  fcfioben  ber 
batületüt  fallen  mücffen,  onnb  barfür  mag  oder  menfd)en 
lüe^§f)et)t  nit  f)elffen ;  fo  fcr  tnir  nitt  511  (Bot  tretten,  dnnb 
ben  felbigen  baiüme^fter  ömb  f)ü(ff  anf^red^en,  @o  ift 
aU[aS'']k§>  onfer  t^ün  ganö  öerloren;  ^c^  ad^t  ben 
@c^tüebifrf)en  35unbt,  nac^  menfd^lidicr  acf)tung  ^oä)  ttnnb 
grofe  fet)n,  5t6er  n)a§  fol  e§  bic  ©unbt§  nerwanbten  |elffen, 
fo  fie  glet)(^  gegen  t)ren  nnbcrmerttigen,  ünb  gegen  tüeld^en 
fie  vobUm  mit  gelüalt  t)rcn  U)if[en  üolbrtngen,')  ??nb  ober 
tuxä)  foIrf)§,  bie  ongered)tigteit  unter  t)nen  felbft  merenten, 
önb  ftercften;2)  ^^nb  mo^  ^ülffet,  jo  et)ner  ein  f)au^  öor 
eüfferlidiem  regen  onb  üngemitter  üermaret,  @o  er  befe 
grunbts,  barouff  ha^  bau^  geftelt  ift,  bnb  ber  murmeffigen 
t)6I|ier,  t)nmenbig  um  hawc  nitt  marnt)m|?t,  bann  fo  ber 
grunbt,  t>nb  öil  ber  boI^er  fant  onb  bD§  feinb,  Sn  mag 
bafe  baufe  bie  (eng  nit  befteen,  ob  gle^cb  fein  regen  ober 
mint  fctiabet :  Sllfo  fott  biflid^  l)n  et)ncr  t)gli(i)en  auffric^tung 
ber  33nnbtgnoffen,  ber  rec^t  gut  grunbt,  mit  anriiffung 
@6t(id)er  t)ülff  gefurf)t  merben,  5tIfo  ba§  !et)ncm  33unbfeuer- 
manbten,  ongeret^tigfeit  511  üben  miber  @ott,  önb  ben 
gemet)nen  nüfcen  geftottet  merben  folt;  gleirf)  mie  bie  bofen 
murmeffigen  faulen  i^öt^er  Don  fernen  rerfiten  met)fter  t)n 
einem  guten  pame  geliben  merben,  5llfo  fott  t)n  et)ner 
©briftlidien  !^unbtnuf3  biftid^  om  l)6^ften  dnb  met)ften  befe 
grunb§  margenommen  merben,  S5nb  fel)n  üngeredötigfetit, 
unter  ^nen  felbft  bulben,  imb  baffelbig  nic^t  tin  etjuen 
frf)Ie(i)ten  fd^et)n,  funber  mitt  ber  marbcljt,  im  betrociitung 
bo^  aller  gematt  ber  mett  ni(f)t  nermog  einem  etjuigen  rechten 
©l^riften,  fo  öil  fcbabeng  311  tl}ün,  als!  er  t)m  felbft  tbim 
mag  burct)  abmct}cbung  •')  ber  forc^ten  ®otte§,  önb  barumb 
ift  and)  et}nem  t)eglict)cu  marljafftigcn  iöiberman  inl  Iel}cbtercr 
üngerecbtigfeit  imn  anbcrnn  jü  Iel)ben,  bann  felbft  bic  boB- 
^et)t  tbuu,  ber  ®otlD§  fcfjabet  t)me  felbft  giel)C^  mie  ei)n 
ftatt,  bie  ben  i)nnerlid^en  Srieg  batt. 


*)  Ueberl.  nolbrtugn.  *)  Anspielung  darauf,  dass  sich 
der  schwäbische  Biiud  im  Frühjahr  1523  den  drei  Fürsten, 
von  denen  Cr.  vertrieben  war,  angeschlossen  hatte,  um  einige 
Beschwerden  gegen  fränkische  Ritter  zum  Austrag  zu  bringen 
(Bogler  39).        ^)  Ausgefallen  DonV 


138 

SBir  folten  txüiä)  ct)n  et)nige§  SuntncB  f)aben  alle, 
bte  firf)  befe  CS^riftcnn  namens  bcrüemcn,  üicmlic^  ben 
Sunbt  bcr  lict)ügenn  -lauff,  ben  mx  alle  gefc^rooren  ^aben ; 
t)nn  bem  felbigenn  S3unbtt  ijabenn  iüt)r  bie  [aS**]  I)6c6ft 
öer{)el)f^ung  ')  ber  ewigen  belonung,  Sitten  benen  bie  folc^en 
bunbt'-)  mit  e^nem  luar^afftigen  glauben  onnemen,  bie 
fet)nbt  emiger  feligfct)t  oerfirfiert,  dnnb  mog  fet)ner  ber 
\old)  bunbtnüfe  mitt  ct)nem  rccfiten  glauben  annt)mbt  üer=- 
bompt  tücrben,  barfür  ift  önfe  Sf)riftu§  gut  önb  bürg,  S;ar 
gegen  ift  atten  bencn,  bie  folc^e  pünbnufe  ber  ^et)Iigen 
3:auff,  nit  mit  et)nem  lüorcn  glauben  annemen,  bie  ewig 
t)etti(^  3j  ^traff  t)crt)el)f(i)en ;  SIber  bog  rec^t  ^e^c^en,  ha  bet) 
tt)ir  dnB  felbft  öor  glaubig  crfennen  mögen,  ober  üonn 
anbern  erfant  luerben,  baö  ift  bie  rec^t,  öngefelfcfite  liebe 
gegen  ©ot  önb  atten  mcnfcben,  ha^^  ift  bie  rcdit  früdit 
eines  re(^ten  glaubeng* :  5.^nb  fo  gleic^  ber  mcnfcf)  mangef  ber 
liebe  ^ü  @ott  trnb  ben  mcnfrfien  pnn  l)me  befinbet,  nit  ober 
rcenig,  ba»  t)rret  ober  t)inbert  teuncn  rcd)t  glaubigen,  ber 
(Sott  teglid),  luie  er  fol,  ömb  bie  gnabe  bcr  notfumenben 
liebe  bittet;  atte  onbere  tuercf  bie  nicf)t  511  nut^  bem  nerfiften 
gerid)t  fet)nbt  alfe  bie  fa(frf)cn  @otte§  bicnft,  bie  itcrfertten 
9t6mifd)en,  53epftlic^enn  meffcn,  bie ')  ^löfter  mib  bot)en 
ftifft,  SBalfarten,  5ßnnb  ^blaBftifftcn,  fambt  beffclbcn  anbang, 
bofe  ift  atteS  mart)afftig,  3:eüffctifcf)  üorfüerung,  ünb  betrieg, 
^ie  burc^  ©otlirf)  gnabe  flar  offenbar  ift. 

Qtem  lüie  macf)t  ttn§  bie  t)Dcf)ft  greralidift,  nerfüerung 
(baruor  önfe  bie  ^et)Hgen  "i^roplieten,  Gbriftu^  felbft,  bie 
t)et)Iigen  Stpoftetn,  gcmarnct  baben)  flerlidier  offenbaret 
merben,  bonn  fie  auff  bifcn  tag,  offcntIid)en  ift  atten  menfd)en, 
bie  fe^en  ober  boren  motten. 

2Bie  m6d)t  burdi  menfdilicbc  ncrnunfft  tferlic^cr^) 
dwai  aufegefproi^en,  ünb  gefagt  merben,  bann  baf?  (ibriftuv 
bcr  munbt  bcr  mar^el)t  auf^trugfüd)  gefagt  unnb  burcö 
fet)ne  Stpofteln   auff   ba»  ftarcft  bezeuget,   baß  bie  Sifd)off 


0  2  üer:^ai)ffung.       '-)  2  3lÜeg  (sie)  ....  foßid^en  |  en 
bunbt.        3)  2  tiellifd).        ')  Fehlt  in  2.        ^)  2  flÄrlic^. 


139 

t)n  feinen  toeg  Ferren  foHen  fein,  über  ha§  ©riftlirf)  ooIcE,') 
funbcr  alleine  fnec^t  önb  bicner,"-)  ^km  ha^  )ie  [0  4=*]  ha§ 
öolcf  aftein  mit  bem  luort  ©otte»  werben,  Dnb  nic^t  ^erf(^cn  3) 
füllen,  (5f)riftu§  öerbeüt  l)ncn  mcnfd)en  gebot  511  lernen 
bnnb  gebeut  adein  bafe  ©uangelion  güprebigen ; 'i)  2!arau§ 
crfinbct  ficf)  offenberlic^  bic  aller  j)6d)ft  ünnb  grerclid)ft 
öerfüerung  ba  bie  gefrf)rifft,  ünb  baB  Suangelium  öonn 
fagt,  bann  önjerc  t)ormct)nbten  t)crrcn  ber  'Öapft,  ünnb 
bie  Sifcf)Dtf  gebietten,  ha^  mir  fic  öor  hk  ^öc^ften  |erren 
I)altcn  füllen,  mir  i)abcn  muffen  ben  Sabft  ben  atler 
l^et)ligften  f)cl)ffen,  ünb  üor  ben  t)6(^ften  t)erren  über  ben 
^et)fer  l)a(tcn,  berglet)c^cn  bie  folfc^en  Sifd)off,  Oor  ünfer 
gnebigft  ünb  gnebige  t)erren,  Xae  ift  offenbar  ünb  bebarff 
ferner  belüet)fung,  ünb  at(e§  t)r  (eben,  luanbel  ünb  mefen 
ift  gang  nad)  -teüfüfcfiem  betrieg  gcrid)t,  ünb  t)ren  frac^t 
I)aben  fic  gefüert  mit  bem  5(Imüfen  ünb  famrcn  fct)niet)B 
ber  2(rmen,  ber  Söitmen,  ünnb  armen  iucl)fen,  loiber  ®ot 
ünb  fein  t)ct)Iigce;  (äuangcüum,  ünb  regiert  t)n  bem  ganzen 
üermetjntten  gcljftlid)en  ftanbt,  ber  Jeüfef  bnrrf)  feiinen 
get)ft  gcmaltiglic^;  ^ä)  ml  bljcmit  an§  rect)ter  (£{)rtftlid^er 
pflicbt,  bem  33a|3ft  ünb  ben  ii?ifd)offen,  tremlic^  rabten, 
ha^  fic  üon  t)ren  berfdiafften,  ünb  rct)ct)tnmben  abftetien, 
ünb  fampt  allen  anbcrn  '"Jßfaffcn  ünb  SDiüncften  fid)  fctbft 
ünb  ade  t)crfc^afft,  gcfeHe  ünb  93arfd)afft  ber  Gljriftlic^en 
gemeljne  übergeben,  barburd)  bie  felbigen  güeter'*)  nac^ 
rechter  cre  @otte§,  ünb  511  bem  gemetjncn  nu§  georbnet'a) 
njerben. 

3tem  moHen  bie  aufe  bem  get)ftlic^cn  ftanbt  dürften 
ünb  f)erren,  feiin  ünnb  bictjben,  bafe  mögen  fie  tbün  üon 
t)ren  üetterlid)cn  crbtct)Icn,  ünb  nit  üon  ben**)  almüfcn 
ber  5(rmcn,  ha^  ber  (Il)rift(id)cn  gemet)n,  eine»  lie^üc^en 
Ianbe5  ober  ftatt,  fnnbcr  ijntrag ")  ber  tjerren,  ünnb  fünft 
n^emantg  güuerorbnen  güftetjen  folle.s) 

»)  1.  Petr.  5,  3.  '')  Matth.  20,  26  .  27.  »)  Job.  21,16, 
1.  Petr.  5,2.3.  *)  Marc.  Mi.  1,5;  das  voraustehende  Verbot 
ist  wohl  nur  eine  von  Cronberj?  gezogene  Folgerung,  ^j  Ueberl. 
güeter.  ^a)  üerorbnetV  ")  bem':'  Wie  U(),  2  zeigt,  denkt 
Cronberg  besonders  an  die  Stifter  und  Klöster.  ')  =  Wider- 
spruch, Einrede  (2  eintrug).    **)  Dahinter  eine  Zeile  Durchschuss. 


140 

intern  bcr  mcftlicfien  6berfet)t,  mürbct  burc^  ha§>  (Juan» 
geliinn  ganfi  ntc^t§  abgebrocficn,  ben  tmbcrtfianen  tDur»[a  4*'] 
htt  t)n  bem  ©uangelio  ')  gebotten  ber  obcrfet)t  önbertiienig 
önb  ge^orfam  gü  jein,  and)  ben  üngerecfiten  Ferren  fo  fer 
t)r  gebott  ntt  miber  ©ottcÄ  gebott  rel^cfiet. 

3tcm  tt)o  firf)  bte  «dürften,  (brauen,  |)erren,  ünnb  bie 
bom  abel-)  be^c^roeren  luoltcn  beB  abgang«  bc»  öormet)ntcn 
ge^ftlitfien  ftanbc§,  non  mcgcn  beß  bae  t)r  ftanbt  gcfc^melert 
würbe,  burc^  btc  mci)nung  ber  finber,  bie  aik  erbtet)! 
^aben  rootten,  fo  t)ncn  bie  ftifft  onb  Sloftcr  abgangen 
tnerenbt,  S)a  tt)it  itf)  ben  dürften,  ©raucn,  öevren,  ünb 
benen  üom  5(bel  ratfien,  ha^  fte  gfeijc^  ben  erücfiften, 
^6d)ften  ^et)ben,  311  ber  jc^tt  ber  gemet)nen  9t6miic^en 
regirung,  t)n  ber  fe(bigen  tiigenbt  nachfolgen,  nietcfie  (äb(en 
9t6mer,  jeqtlicfte  güetter  önb  ge(t  niefit  gerechnet  baben 
öor  jre  ret)rf)tuinb,  fiinber  t}re  abliefe  tugent  baben  fie  öor 
^re  böi^fte  reljcbtuntb  gcbalten,  onb  geachtet,  mi  Slblicber 
trefflicher  bauptkiut  feimbt  unter  t)nen  getuefen,  bie  mol 
Süniglicfie  ret}cf)tumb  betten  mögen  erlangen,  2{ber  fie 
fiaben  a[(et)ne  getrachtet  nadj  ret}d}tumb  ber  tugcnbt  ^n 
ntanlicben  tabten,  nnb  ,^ü  gemetinem  nu^  bicnent  fürtreflicf),'') 
önnb  t)n  bcni  friebeu  bnbcn  fie  öor  bie  böcbfte  erc  gebauten 
arfer  bawen,  onb  batt  ficf)  nicrnialB  begeben  fo  enncr  auB 
ben  nortrefflicfiften,  bie  aucb  non  cbtem  S^ünigticfiem  gefcf)(ed)t 
geborn,  bnb  t)n  ormut  ,;;ei}tIicf)cÄ  gittö  geftorben,  bav  t)on 
wegen  grer  tugenbt  iinen  groffe  retic^tumb  jugcredjnet  roorbcn 
feinbt;  5{ber  \m^  ift  nott  nil  oon  ben  Sblen  .'oeiiben  ju 
fagen,  fo  ber  Son  @otte§,  ber  crlofer  ber  wc(t,  bie  ret)cf)^» 
tumb  ber  weit  tieroditct,  üon  bem  wir  bitlicf)  C^jempel 
ncmcn,  ^^nb  berbalbcn  bie  reiicbtumb  ber  weit  wellt  onbtcr 
bie  retjcfitumb  ber  tugent  fe^cn;  'i^nb  fo  foId)v  gefdiicbt, 
fo  würbet  funber  jwciiffcl  fctincn  ^ )  reditcn  5tblicbcn  gemüet, 
ber  tugenbt  bat,  an  .^etitlidieni  gut  burd)  ®6tlicb  gnab 
mangeln;  8oIt  ni(^t  etinem ^ )  31blid)en  gemut,  luftiger  fein 


1)  1.  Petr.  2, 13.  18  (, Evangelium''  hier  im  weiteren  Sinne). 

-)  Steheuder  Ausdruck  für  Fürsten  und  niederer  Adel.  *)  ünb 
—  fürtrefltd)  steht  parallel  zu  dem  AdJ.  manlidicn  (.in  tapferen 
Thaten,  die  hervorragend  zum  gemeinen  Nutzen  dienten"). 
*)  fei)ncm?        ^)  2  aincn. 


141 

Xjn  et)nem  5(cfer  Baiue  gü  arbeitten,  be§  einer  gleijcft  bcn 
eblen  9i6mern,  bittic^  ere  ^abcn  folt,  bann  ^n  ftetiger 
fülle«  [b  l*]ret)  effen^  önb  trincfens  jupictiben,  @o  bod^ 
bie  füHeret) ')  ein  lunr^el  önb  öri'prung  ift  ber  üntugenbt 
beB  abel« ;  ö incin  bibcrman  gehöret  ^ü  -)  ha^  er  fic^  aUei)ne 
f^emc  cor  ben  laftern  Dnb  öntugenbten  bic  onB  @ot  0er« 
botten  f)at;  3(ber  Omb  beB  njittcn  bafe  lüir  üon  ber  forest 
®otte»  abgeraidien,  ünnb  fein  ©öttlic^  gebot  gering  geac^t, 
berf)a(6  fcinbt  rair  piflicf)  burcf)  @6tlic^  ftroff  i)n  fo(cl)en 
oorfertten  fiin  gefallen,  alfo  hü§  loir  ha^  böfe  onb  fc^enbtlid^ 
üor  gut  onb  erlief)  geac^t  onb  ge{)a(ten,  barburd)  oon  not- 
tt)egen  onfer  notur  fo  ganö  ?,n  beiu  böfen  gefert  toorben 
ift,  ha^  irf)  an  mir  felbft  befinbe,  ha^  ficf)  meine  natur 
f(f)empt  onb  förcbt  t)n  benen  bingen,  bie  (Xt)riftürf)  onb  rec^t 
feinb,  5(ber  t)n  ben  bingen,  bie  tüart)afftig  bofe,  onnb 
gle^Biic^^Üf^  fet)nbt,  bo  ift  fe^n  fc{)anbt  ber  roelt;  hnxä) 
et)n  foüic^ö  abtretten  oon  ber  forest  Öotte»  ift  gefolget, 
ha^  ünfe  ©Ott  5ur  ftraff  ijn  ein  bo^  oerfert  gemüet,  onb 
t)n  begirbt  aftcr  boBbet)t  gcftoffen  batt,  nad)  ber  ftaren 
niarnung  Sancti  ^^auli  511  bcn  'JRömcrn.^) 

Tic  loet)!  aber  ber  almcc^tig  @ot,  auB  ®6tlicf)er  gnab, 
bei)  bifer  set)t,  onfer  gebrechen  onb  mangel  fo  njir  onfer 
fünbt  falben  gebabt,  Onß  alfo  gnebiglic^  .^üerfennen  gibt,  onb 
bameben  ftatt  onb  jetjt  laffet,  fo  loir  aUcin  onferen  loitlen 
bar^u  geben,  fo  Joil  er  onB  t)elffen.  So  oerman  icf)  ei)nen 
^eglicbcn  t)ot)en  Onb  nobercn,  'Dai'  fet)ner  bie  i}oi)c  gnab 
@ottee  oeract)tcn  möftc,  'iiud)  fconcr  ben  anbern  an  folc^cr 
groffen  gnab  oerbijnbern,  funbcr  mercr  fürber;  bann  bie 
t)o^e  gnab  ift  onfer  aller,  bie  hai  annemen,  ber  ar^t  ift 
Oerf)anben  gant3  loiftig  onb  berei)t,  onB  feelig  ^ümac^en, 
^etjtlicf)  onb  eioigüc^,  loetc^er  erfreioet  fid^  bif[ict)er  am 
l^oc^ften,  bi^es  almec^tigen,  gutioidigen  ax^ti,  bann  ber 
am  t)6cf)ften  mit  franrf^eit  befc^ioeret  ift,  ^-ßnb  barumb  bie 
lue^l  fein   ünc^riftlic^er  ftonbt  auff  bem  ganzen  erbtre^c^ 


^)  2  füUcre=  |  ,  also  am  Schluss  der  Zeile;  am  Schluss 
der  folgenden:  aini)=  \  cm  (statt  atncm):  ofFenbar  ist  nur  das 
l)  vor  dem  Druck  aus  der  oberen  Zeile  in  die  untere  geraten. 
^)  3"  2, 1  50  (sie).        ^}  1,  28  f. 


142 

ift  (and)  ben  ^Jürcfcn  ftanbt  nid^t  aufegenomen)  bann  ber 
öermetint  gei)ftürf)  ftanbt,  fo  foUen  bie  öon  bem  fclbigen 
ftanbt  üüd)  biUid)  auffg  t)6-  [b  1  ^]  c^ft  fic^  mitt  lin|  erfremen, 
ba§  fie  gtet)d)  ün^  burcf)  bic  ^6rf)ft  gnab  @otte§  erloiet 
lucrben;  S)ie  Sifi^off  mügen  JüoI  bcbencfen,  wo  fie  bem 
Uiort  (Sottet  burd^  gnab  nic^t  entn5et)d^en,')  ba§  t)X  fechten 
balbt  ct)n  enbe  f)aben  mücffe. 

Stcni  mir  oon  bem  ^i^e^en  ftanbt,  fotten  ber  gefunbt- 
marfiung  be^  üermetjnttcn  gei)ftncf)en  ftanbe§  g(ct)cE)  ber 
önfern  füd^cn  tmb  begeren,  önb  fo  mir  befinben  bae  bei) 
bem  meert^et)!  berfelbigen,  bie  erfenbtnufe  t)rer  t)rrung 
nic^tt  fet)nn  motte,  o^tIet)(i)t  au^  örfad^  ta§:  ber  3reüffe( 
t^re  t)eröen  511  !^arbt  befeffen  :^at  mit  bem  get)|,  berbafben 
fie  Qre  befi^ung  ber  berfcftafft  önb  reiid}tumb  nit  gern  ner- 
laffen,  fo  follcn  mir  mit  jnen  bcr{)alben  ein  briibcrlicb  mit- 
Iet)bcn  baben,  tmb  mit  groffer  fiirfirf)tigfeit  mit  ijnen  ^anbeln, 
mie  man  pflegt  gegen  anbern  befcßnen  üon  bem  Jeüffei 
giitianbeln,  benen  man  gern  511  ^rer  ericbigung  belffen 
motte,  önb  mir  foden  ünß  auffg  boc^ft  beftciffigen,  bie 
rcd^t  mart)afftig  brüberlirf)  liebe  gegen  t)ncn  jücrjetigen, 
önb  bemetjfcn,  ünb  mir  füHen  imfe  auff§  bödbft  t)crf)iiten, 
ha'ii  mir  önferm  getiti  fein  ftat  geben,  in  ber  begirbt  ber 
gcnentten  ge^ftlirfien  güettern. 

2Bir  feben  offcnberlic^  ben  groffen  fcbaben  unn  ber 
melt,  benn  bie  begirbt  frembber  gütter  gepiret,'-)  i^nb  barnmb 
fol  fet)nem  er  fei)  t)orf)  ober  ni)ber  geftattet  merben,  feinci^ 
gefadeng  mit  ben  güettern  ^übanbetn,  ®unber  maß  t)n 
t)eglirf)en  lanben,  gebietten,  ober  ftetcn,  bnrcb  ei)ne  Sriftlicbe 
gemeine  (mie  bieuorgemett  •^)  ßriftlicb  bcfdbloffen  nnb  genmdit 
mnrbet,  ba^  blel)bt  bitlirf)  barbei),  imb  bem  nad},  mo  fei)n 
©ötlid)  i)nbterrid)tnng,  imnb  btt  bei)  ben  geiiftlidien  ftanbe 
perfonen  t)elffen  motte,  l)re  lirrung  ,^iibcfennen,  Dnb  oon 
ben  giittcrn  absiitretten,  So  fotlen  mir  mit  güttcnH)  oor- 
betrad)tem  5el)ttigcm  rabt,  511  ben  felbigcn  oerftorften  önb 
befeffenen  menfdien  gret)ffen,  mie  baf?  am  gefdiirffeften  önb 
nü^^Iid)ftcn  erbad)t  merben  mag,  barmit  mir  öon  jrer  ön- 
gere(^ten  $:t)rannel)  erlebigt  lücrbent,  boc^  atte§  mit  brüber- 

1)  Vergleiche  den  Titel.  -)  2  gcbürct.  *)  Bezieht 
sich  auf  S.  139,  24  ff       *)  Ueberl.  guttcn. 


143 

lieber  ücrfc^onung,  So  üil  bie  [h  2*]  notturfft  önb  billig« 
fet)t  erleiiben  mag. 

^tem  tinffen  fic  bie  öormct)titten  get)ft(id^en  |}erionen 
felbft  einen  beffcrcn  weg  an3ii5cl)gen,  fo  fotten  inirfe  gern 
^oren,  önb  bie  facf)  nic^t  überet)(en,  5)ocf)  ba?  foHii^» 
et)Ienbt,  önb  t)n  ber  jeit  gefc^ee,  bann  bife  iad),  toil  ni(f)t 
langen  ouff^ug  nemen,  bann  ttjir  roiffen  nic^t,  ob  ünfe  @ot 
lenger  luartten  rooUe,  mit  ferner  graufamen  ftraff  bomit 
er  huxä)  bie  ^6d}ft  fetine  gücttigfeit,  auff  önfere  befferung 
gnebiglid)  berjogcn  i)at;  8onber  bieme^I  bnfe  ha^-  ®6tlic| 
mort  aljo  flar  offenbaret  ünfer  tiodiftc  tirrung,  fo  gebürt 
onfe,  fo  t)i(  mere  tmb  groffer  forg  gütragen,  bomit  loir 
onfere  oorbintte  ftroff  burc^  ©etliche  gnab  üon  onfe  ab'^ 
n)cnben  mcgcn. 

^d)  ermane  {)iemit  etjnen  ^eglic^en  ber  etjn  Srift  fein 
loil,  ha§>  fort  me^er ')  feiner  ben  pcrfonen  uon  bem  öor^- 
meinttcn  geQftUcf)en  ftanbt,  alB  üon  t}re§  falfc^en  ftanb§ 
loegen  get)orfam  tt^iber  bafe  gebott  @otte§  (ciiftcn  iroflc, 
onb  bafe  felbigc  frct)  auff  mid),  Onnb  fofc^  mci]n  fcbrei)ben 
tril  icf)  off  entlief)  üor  aficr  mcnigüc^,  ünb  tnic  etincm 
frummen  C£f)riften  gebürt  üortretten  onb  öortetibigen  mit 
grunbt  befe  (£uangeUum§,  onb  tt)o  id)  beBf)a(b  tmgerec^t 
befiinben  mcrbt,  fo  mit  idi  fein  ftraff  flicken,  S5nb  icf) 
ermane  ^icmit  el)nen  t)egUcf)en  ber  gnab  bat  bie  marf)ei}t 
an  tag  jübringcn,  ba§  er  bart)nne  nit  feümig  fet),  Xann 
fo  wir  onfcrcm  fampff  genug  tf)iin  lüöffen  gegen  bem  Jcüffct 
bem  tüir  miberfagt  f)aben  jn  ber  2^auff,  fo  müeffen  Juir 
nacf)trucfen  t}n  bre(^ung  ber  fel)nbt  fpi^,  ®o  toir  bocfi, 
fet)cn  onb  bcfinben,  luie  geioaüiglic^  ha^  mort  gotte§  burc^= 
bricf)t,  ünb  ber  fet)nbt  bauff  gan^  ^urtrcnbt  onb  abtuet)cf)cn 
rourbet,  oor  ber  frafft  befe  affer  b6(f)ftcn  cioig  bfct}benben 
raortt  ®ottc§,  burcf)  irefticf)§  mir  ben  fi)g  bebatten  toerbcn 
511  Onferem  eiuigen  f)et)(  Stmen.  Xatum  (^rei)tag§  nad^  | 
SJiarie  SKagbafeno,  5tnno2).  9J?.  5).  XXIII. 


1)  2  für^in  mcr.        -)  1  5(uno.  Sonst  herrscht  Ueberein- 
stimmang  in  den  Subscr. 


144 


Xiy.  Persönliches  Yorbriiiffen 

vor  dem  Kaiserlichen  Regiiiieut  zu 

Nürnberg. 

(11.  Angast   1523). 


[a  l^J/tTD^ebige  önb  gönftige  {)crren,  @!o  ij't  2)octor 
II  I  Jfieüngm ')  bcm  3:riertld^en  Gan^Ier,  ber  albo 
511  gegen,  jn  bcm  loblii^en  ^et)f erliefen  9iegi=" 
racnt  figet,  IüoH  luiBürf),  tok  treiülic^  bcmüetigfUc^  önb 
<I£)riftIic|,  ic^  fet)ncn  i)errcn  Don  Ariern  munbtlic^  önb 
fd)rifftlic^  2)  ermanet  önb  geiuarnet  fiabe,  mit  flarer  roax^ 
!^afftiger  anäet)g,  au\i  bcm  {)ct)Iigcn  Guangclion,  ba^  fein 
ftanbt  önnb  fürncmcn  boijnne  er  ftei)c,  3o  er  bo  i^nne 
Beharre,  mcr  roiber  ®ot  önb  fein  fjciiligc^^)  ©uangcUon 
fen,  bann  feine§  3:ürcfcn  ober  offcntlirficn  öerleücfenten 
Gfiriftcn  ftanbt,  fcön  tan  ober  mag;  önb  foIrf)c  met)ne 
marnungc,  i)üb  icf)  nit  gett)an,  aufe  nei)bt  ober  auB  ön* 
norftanbt,  jDasi  bezeug  ic^  mid^  mit  bcm  tav  id)  berfelben 
^ei)t,  mic^  teljner  öngnabc  ,^u  bcm  S3if(^off  öon  Girier 
öorfef)en  *)  gcfiabt,  3u  bcm  anbren,  fo  bin  icf)  nocf)  millig, 
ha§>  iä)  bicfelbe  mei)ne  anjcljg  önb  marnung,  bie  ict)  fcf)rifftlic| 
önb  munbtlic^  gett)an,  war  fein,  bcmctifcn  löiti,  önb  tt)ü 
l^^rauff  bife   nac^folgenbe  martjafftige  anje^gung,  2)arau§ 

')  XI)üengin  oder,  da  ruhd.  üe  nicht  selten  durch  üe 
wiedergegeben  wird,  2f)iicngin?  Gemeint  ist  Heinrich  von 
Thiingen.  -)  Schriftlich    hat   Cronb.   ihn    gewarnt  in  der 

Aufkündigung  seiner  Lehnspflicht  (gedruckt  bei  Mende  S.  83), 
mündlich,  wie  aus  dem  Schriftstück  hervorgeht,  auf  dem 
Reichstag  zu  Worms.  Die  oben  angeführte  Aeusserung  (dass 
sein  Stand  und  Vornehmen  etc.)  rindet  sich  allerdings  hierin 
nicht.  Sie  ist  also  entweder  schon  in  Worms  gefallen  oder 
bei  der  Besprechung,  die  Cronb.  vor  dem  Beginn  der  Trierer 
Fehde  u.  der  Aufschreibung  seiner  Lehnsverptlichtungen  mit 
den  Räten  des  Erzbischofs  gehabt  hat  (vgl.  4»  des  in  d. 
Einleitung  erwähnten  Marburger  Fascikels  jSupplicationes"). 
^)  Ueberl.  t)ei)Iigen.        *)  Ueberl.  uor  fchcn. 


145 

mein  grunbt  ünb  bie  önuerfc^ult  bngnabe  be^  Sifci§off§ 
ton  Ariern,  gegen  mir  befter  baB  üerftanben  roerbe,  3Sic 
Dolgct. 

3Gf)  bcfennc  bnb  öorfef)e  f)iemit  öffentlich  gegen  aller^ 
menigflirf),  ^o§  ic^  aflcn  ünb  Qe^Iic^en,  bie  micf) 
angufljrecfien  üormetincn,  ^ii  red)t  bnb  SIntmort  ftekn 
Join,  95mb  bife  nac^folgenbe  luarfiofftige  Qn,5et)g,  loie  mir 
^ebürt,  ^nb  bebinge  mic^  i)  bar  mit,  2)a§  id)  nl)emanbt§ 
"bomitt  begere  3u  fdiaben,  bann  at)nigf,  bnb  allein  bem 
3:eiiffetl,  luie  ic^  miber  jaget  i)ab  l)n  ber  Sauff,  onb  irf) 
l^offe  f)iemitte  anberen  mel)nen  [ct^nben  ^h  bicnen,  fo  fern 
"fie  öon  bem  -Teüffel  begerenb  ab^utrcttcn  anff  S^riftn§ 
fet)tten. 

©rftlid)  fage  ic^  fret)e,  ba^i  gnngfamlirf)  offenbar  ift, 
STa^  ber  oonnet}nte  @et)ftli^e  ftanbt,  SfJemlic^  ba§  33abftumb 
^ü  9tom,  mit  allen  fct)nen  t)or==[a  2^]met)nten  Sifc^offen, 
Sie  fid)  be§  58iftt)ümb§  iialben,  für  f)erren  onb  dürften 
«uBgeben  t)aben,  fampt  jren  Pfaffen  ünb  9Mnrf)cn,  at)gentlid^ 
t)nb  fid)crli(i),  onb  funber  jmetifel  bie  red)te  5(ntirf)riftif(^e 
tierfürnnge  feinbt,  bofür  Dn§  @ot,  burd)  bie  '*^ropt)eten, 
€f)riftuö  fetbft  önb  feine  Stpofteln  gclnarnet  ()aben;  Ta» 
Jüiffen,  befennen,  bnb  bejeügen  bie  alten  bnb  bie  ünber, 
Utnd^  bie  gelerten  bnb  2et)en  überflüffiglic^ ;  Xarjü  linirbct 
■foId)§  burc^  bie  gnab  @otte§,  offentlid^  anff  bcn  Santjcln, 
junber  alle  ibiberlegung,2)  geprcbinget,  bnb  bem  ganzen 
tjold,  ernfttic^  berüinbiget,  bnb  bie  met)!  bann  uiir,  fotd)l 
ibiffen,  aifo  luar^afftig,  bnb  ber  oHmed^ttge  @ott,  aufe 
I)6(^fter  güttigtetjt,  nit  ibid  ben  tobt  be§  fünber«,  Sunbcr 
t)il  met)r,  bag  mir  bn§  beferen,  ®erbalb,  ®ot  bnrd)  feqne 
l^of)e  gnab,  bmS  borftanbt,  ftat  bnb  ,5et)t,  gibet,  ^oburd) 
mir  au^  bnfer  f)üd)ften  ^abiIonif(^en  gcfendnuf?  erlebiget 
mögen  mcrben,  ^arnmb  mill  id)  nad)  ber  gnabe  be^  ©nan» 
gelij,  bie  mir  bon  ©ot  geben  ift,  et)nen  furzen  l^Kabtfdilag 
geben,  anff  berbefferung  aller  l)odibcrftenbigen,  bie  bnrcb 
ben  ge^ft  gotte^,  luetjttern  berftanbt  {)abcn,  jn  ber  mar- 
l^afftigen  ®6tlid)en  fd^rifft. 

1)  =  verpflichte  mich,  verspreche.    '^)  Ueberl.  iDtberleguug. 

Cronberg.  \Q 


146 

f  Qtcm  nac^  bemc  öniinberiprecfilicf)  mar  ift,  ^a§ 
alle  Stifft  onb  Gloftcr,  almüfen  bcr  'ävmm  fcinbt,  5?nb 
roir  burc^  bcn  betrug  be§  3^eütfe(§,  jn  bcn  öorferten  \t}nn 
fommcn  feinbt,  5((io  bas  mir,  au§  bcn  afmüfcn  ber  armen, 
j^ürftent^umen,  ^relaturen  önb  berg(et}d^en  gemorf)t  onb 
beftettgct  ^aben,  ^ieraetl  aber  foI(^6  atte«,  au§  t)rrung 
menfrf)(ic^er  öernunfft,  gefd^ef)cn  ift,  n^iber  bie  lere  önb 
gcbott,  bes  tiel^Iigcn  ©uangclij,  roic  m§  bie  t)cilige  geftfirifft 
flärlid^  an^etjget,  So  ac^t  icf)5  üor  bas  [id)erfte  önb  bittictifte,. 
'^ai  aKe  5^ifct)off  ^^^faffen  imb  9)?6n(^en,  fon  ben  ^erjc^afftcn 
gemalten  trnb  9iet)(f)t(iümen,  fret)^c  abtretten,  tinb  biei'elbc 
f)erid)afften  unb  9ftet)d)t§umb,  etincr  (St)riftli(^en  gemenne, 
mibtcrgeben,  ^((fo  ha§  [a  2^]  ein  t)e|(ic^e  (Jt)riftltd)c  gemet)ne 
eqney  iie§Iid)en  lanbe?,  tjerfc^afft,  ober  ftabt,  fxTt)t)e  nacfi 
i^rent  getuifjen,  mac^t  önb  gemalt  i)abcn  follen,  Solcfie  ftiffte 
onnb  ßlöftcr,  t)erfc^afft  önb  güctter  (X^riftlicf)  juuororbcncn, 
jü  bem  marbafftigcn  lob  ©ottee,  mit  öoriet)ung  bc§  prebing^ 
amptÄ,  önb  barnarf)  ,5u  gemeiinem  nu^  ^en  armen  not= 
türfftigen,  nact)  geftalt  önb  gclcgcn^eöt,  ct)ne^  tie^^icften 
Ianbe§,  t)eri(f)afft  ober  ftabt;  '^tuc^  angefet)cn  ben  groffen 
frf)aben,  ben  bie  begirbc  frembbcr  güttcr,  gebiret,  2Bic  ön;^ 
bie  tegtic^e  erfarunge  jeügfnuB  gibct,  3o  fofi  feimen  obern 
ober  ntjemaHbtsi  jügclaffen  lucrben  t)re§  gefallen^,  mitt 
benen  giittern  5Ü  t)anbeln,  bann  fouit  bie  (Xt)rift(icf)c  gemeimc 
an  t)ebem  orte,  bcri)alben  C£t)riftlic£)  bc)d)(iffcnt,  Tann  önfcr 
groffe  notturfft  ift,  ha^  mir  ön^^  büetten,  für  bem  et)genen 
nut;,  aiv,  für  önferm  t)Lid)ftcn  önb  forglid)ftcn  feiinbt,  Tic- 
met)(  mir  miffen,  fouil  groffer  tticnirer  nambafftiger  Icmtt 
öon  gemeltem,  forgtlic^en  fet)nbt  übcrmunben  önb  fcööblicf) 
nlibergelcget  morben  fet)n,  5(ud)  bat  boburrf)  bie  gremlicf) 
'2tntirf)riftif(f)e  öorfürung,  über  banbt  genommen,  5u  cmigen 
öorterben   ct]ne§   önt^elict)cn  öolcf^  an  ber  3e(e  önnb  cbre. 

H  ^tcm  irf)  ad)t  bifen  ange,^ei}gten  meg,  burrf)  anrüffung 
g6tti(^er  gnabe,  önb  I)ü(ffe,  gan^  Iei}d)tlidi  5U  mad]en,  önb 
311  enbcn  fein,  5)iemei(  bie  marf)eit,  mit  feiinem  (ibrift(irf)cn 
grunbe  miberfprodien  merben  mag,  i^nb  öil  perfonen  fet)nbt 
in   bem  öormet)nbten  @eiftlirf)en  ftanbe,   bie  fclbft  ^j  barju 

1)  Ueberl.  biefelbft. 


147 

beging,  ba§  fic  oon  bem  Jeüffel  cricbiget  irerben  mögen; 
2Bo  roir  bann  ief)en,  bas  et(id)e  mit  bem  5cüfliid)en  get)i't, 
önb  bem  get)6  511  fiort  bcfeffen  merenbt,  mit  bcnfelben  fo(t 
Srüberücf)  get)anbelt  merben,  2öie  man  |)fleget  gegen  ben 
anbem  befeffen  menfcf)en  jii^anbeln. 

H  ^tem  lüil  jr  et)ner  etjn  fürft  ober  fierr  fein,  önb 
bleiben,  ba§  mag  et)ner  tbun,  öon  fernem  öäterücf)cn  [a  3*] 
@rbtet)U,  ünb  nit  öon  ben  Sümüfen  ber  armen,  $ßnb  et)n 
t)e6(ici^er  öon  bem  @ct)ftlic^en  ftanbe,  bancf  bittic^  @ot, 
hah  er  burc^  einen  folc^en  lüeg,  non  be§  5;eüfel^  gefelfc^afft 
erlebiget  iinirbe. 

5ßnb  me(ct)er  gnabe  öon  @ott  I}at,  ein  recf)ter  ^Bifc^off, 
nac^  ber  9tegeII,  be§  (5uangeüum§  süfein,  ber  fol  fic^ 
benügen  laffen,  raitt  5t)mIicE)er  notturfft,  bie  t)me  öon  ber 
St)riftlic^en  gemein,  an  feinem  ort  jüuororbent  mnrbc; 
ein  33if(^off  fod  fein  f)err  fetjn,  funbcr  ein  fnec^t,  ber 
(Jf)rift(irf)cn  gemcljn,  bie  fetbigen  mit  bem  mort  ®otte§, 
adein  iret)bcn,  onb  nit  t)crf(i)en,  2Sic  ^etrus  'j  gcternet  Ijatt. 

3d)  begere  mir  fernen  rijüm,  bet)  ben  menfrf)en,  omb 
bie  gnabe,  bie  mir  @ott  geben  ^at,  80  fol  mic^  auc^ 
öerfpottung  öon  ben  mcnfcfien  nit  t)rrcn,  S^nb  mir  gef)6rt 
auc^  bert)a(b,  fclin  rl)üm  511,  bann  bie  fort^t  bat  mid)  jn 
ber  roarljeqt  onb  bem  meg  gottcs  gebrungcn,  l^lNnb  idi  i)üb 
fucr  mir  gefe^en,  meine  iDibenuertig!et)t,  mit  bem  fiebern 
oertramen  5Ü  ©ot,  bo;?  mir  bie  felbe  nit  fcbaben  mögen: 
önb  bljn  burd)  ©otlid)  gnabe  baraufe  erlöfet,  otfo  ba^  mir 
aud)  atte  mibermertigfcit,  burc^  gnabe,  (ci)d)t  ,5;utragen 
fe^nbt,  SSnb  ob  g(ei)d)  mir  berl)alben  Oorfotgung  ,^iibanbcn 
gangen  feinbt  ober  merben,  baio  fol  mid^  ob  got  mi((  nit 
t)rren,  fnnber  fürbern  ^u  mcrer  gnab  bet)  @ot;  il^nb  mic 
mofi  idi  enbt^jfnnben,'-)  ba§  id)  ben  53ifd)off  uonn  Jrier 
burc^  mein  Sbrifllid)  uormannng  ,^ü  groffcm  grl)mme,  onb 
jorn,  gegen  mir  betoeget  babe,  80  bat  er  mir  bodi,  nit 
metiter  fc^aben  tt}ün  mögen,  bann  an  met)nen  ,5ei)tlid)cn 
güttern;  i^nb  bie  ract)I  er  funbertid),  at«  et)n  baubtglibt, 
be§  (Jnbtidirift^,  mit  feiner  tl)at,  fid)  bemetifet,  2o  luit  id), 
al§    e^n    gering    geübt   (£f)rifti    et)nen    gei)ftlicben   fampff, 

0  l.Petr.  5,2.3.       ^)  Ueberl.  entbpfunben. 

10* 


148 

gegen  t)mc,  aud)  gegen  bcm  Sabft,  ünb  aden  üormel^nbten 
Sijd^offen  annemen,  @d  tüil  iä)  boc^  mitt  ber  ^ülff  ®otte«, 
gegen  jncn  öil  firfierer  önb  gemifjer  beftef)en,  bann  ber 
\a3^]  (gblc  9t6nier,  ©cipio  gegen  bem  i^")ambatl  jn  [igt 
beftanben  ift;  önb  äfigleici)  luie  Scipio,  fet)n  fd^erai)e  gefiabt, 
feine  fe^nbc,  alle  feine  lüogenbergf,  önb  i)6re  befic^tigen 
guloffen,')  Snfo  löiti  icE)  öil  weniger  oud)  feljn  fdieiü^e 
tragen,  öor  bem  ^Teüffell  önnb  feJjnem  Slpoftolifd^en  f)auffen, 
r\Kt)nm-}  troft  äüoffenbaren,  ber  et)ntgf  önb  allcine  t)m 
luort  ®Dtte§  gan|  fid)er  ftef)et;  '^ann  bei)  mir  ift  fe^n 
forge,  ba§  i^  önterligen  möge;  ^ien^et)!  @ot  für  mi(^ 
ftcet,  (So  mag  mic^  an  meinem  figf,  nit  i)t)nbern  ober  t)rren, 
ber  3et)ttlid)e  öorluft,  Iet)b§  önb  giitg,  SIbcr  bo  gegen  öer- 
mögen  bic  gebad)ten  fe^nbtc,  !et)nen  troft,  ober  t)Dffnungc 
Ijabcn,  511  t)rem  figf,  So  baö  luort  gotte^  alfo  frefftigflid^ 
übcr^anbt  genommen'^)  f)at;  i^nb  barumb  fo  muffe,-*)  ber 
öormeljnbt  get)ftli(i)  t)auff,  be§  triegc§  önberligen,  gleid) 
Sucifern,  ba  fuer  mag  fie  fein  gcioalt,  ber  loclt  fcf)ü|ien, 
®i^  fet)  bann  ha^  fie  firf),  frciibe  öor  gefangen  erfenncn, 
önb  öon  jrem  I)errcn  bem  Jeüffcl,  bnrcf)  @ötlid)e  gnabc, 
abfallen,  önnb  311  (5{)rifto  obgemciter  mafe,  önb  met)nunge 
bcmiittigflid)  tretten,  mit  öerlaffung  ber  Ijerfi^afften  önb 
be§  gemalte,  bo  311  fie  fct)n  rerf)t  I)aben:  Sßnferl  fei)nbe!» 
be§  3:eüffel§  betrieg!  önb  falfd),  ligt  marlidö  am  tag,  önb 
ein  t)e^Iic^er  ber  ba§  öorftct)et,  ber  mag  fid)  burc^  anrüffung 
@otte§,  be§  Jeüffcl^  f)auffen  leijditlid)  ertoeren;  ^sä)  bin 
eljner  au^  ben  geringen  öorftcnbigen,  aber  nid)te^  befto 
weniger,  iuet)fe  id)  mid)  öonn  ben  gnaben  gotte^,  in  bem 
I)ct)Iigen  (äuangelion,  önnb  t)et)Iiger  gcfd^rifftt  fo  gcgrünbt, 
ba^i  id)  mid^  füer  fetjncm  Siedeten,  ober  fner  fcl)nem  gemalt 
ber   melt   nid)t   förd)te,  S3nb   mid^   fol   ber   tobt  mit  ber 

0  Diese  von  Cronberg  wohl  einer  Anekdotensammluug 
entnommene  Notiz  geht  auf  Livius  XXX  2',)  zurück  :  Inde  [von 
Zama]  praemissi  speculatores  cum  excepti  a  custodibns  Romanis 
deducti  ad  Scipionem  essent,  traditos  eos  tribunis  militum 
iussosque  omisso  metu  visere  omnia,  per  castra,  qua  vellent, 
circumduci  iussit;  percoutatusque,  satin  per  commodum  omnia 
explorassent,  datis,  qui  prosequerentur,  retro  ad  Haunibalem 
dimisit.  *)  üeberl.  fenncn  ....  mcnncnt.  *)  Ueberl.  über 
I)anbtgenommen.       *)  nuife'-:' 


149 

l^ülff  gotte§  t)nn  bifer  farf),  et)n  J)arbreQt  nit  ^t)nbern,  Stber 
@ot  ben  forest  ic^,  tote  i(f)  frfiuIbiQ  bin,  ünb  barwrab  fo 
fc^Iag  ic^,  bie  menj(^It(f)e  ford)t  ömb  bcr  forcfit  &otk§ 
lüitten  Ij^niuegf,  mit  erbietung,  ba§  5ubenjet)fen,  tüie  einem 
frommen  getaufften  ©Triften  3Üfte^et. 

[a  4*]  ©nebig  trnb  gonftige  Ferren,  SBo^e  @.  @.  ünnb 
gonft,  mit  9te(^tem  gelüiffen  ortet)Ien  werben,  aftcin  nad) 
bem  anfefien  ber  marf)cit  be§  lüort  Q^oteS,  bem  et)n  ^c|{id^er 
S^rift  t}n  ber  Sauff,  gefd)lüorn  ift,  @o  werben,  @.  ds.  ünb 
gonft  bifc§  fürbrengcnä,  2BeId)6  burd^  mi(^,  eignen  armen 
öerijogten  gcf(^id)t,  nt)t  üorat^ten,  ^n  betrac^tung  bie  Ijo^e 
gnabe,')  bie  @ot  t)n  allen  benen  würdet,  bie  f eignem  Wort 
feftigüid)  glouben ;  Qrf)  acfjt  auc^  nic^t  t)od),  ®a§  mir  bor 
t|or^et)t  äiigemeffcn  wt)rbt,  2(uc^  311  erlangung  meiner 
gütter  ^^nberüd)  ift,  ^Da^  id^  mid)  be^  mortg  (S5otte§  fnuil 
befümmer,  önb  anneme,  ^Die  wel)(  id)  fieser  bt)n,  mel)nem 
@d)öpffer  tnib  erlofcr,  baburd)  511  gefallen,  iönb  barumb 
alle  bie  wetjK,  bie  Verfolgung  über  ba^  Wort  ®otte§  gef)et, 
Onb  ber  3lntid)rift  alfo  9icgirt,  ©0  gebütt  mir  nit  jü^» 
fc^metjgen,  onangefct)en  loa»  mir,  befetialb,  Iet)b§  önb  güt§ 
Jialben  fc^aben!§  güftetien  mag;  ®ann  bie  gnabe  bie  mir 
öon  met)nem  @d)5|5ffcr,  ünb  erlöfer,  üort)eQfd)en  ünb  geben 
ift,  ma^t  mir  mel)ne  üerfotgung,  fouil  mctju  perfon  axi" 
trifft,  gan|  Iet)d)t,  2)a§  luortt  @otte§  ift  mcl)n  l)crre  ünb  mel)n 
©Ott,  SSnnb  barumb  fo  gebürt  mir  nit,  ba§  tjc^!^  beffer 
beger  5iit)aben  bann  mel)n  i)err  ünb  met^n  ©ot,  ünnb  barumb 
fo  gefd)ee  fet)n  ©6ttlid)er  miKe. 

^el)ferlid)§  9te- 

gimenbtg. 

i^ntertfjcniger 

l^artmübt  üon 

(Sronbergf. 


1)  Parallelstelle:  ju  ^erlangung  gnab  ünb  Iet)blid)cn  üor= 
trag!  (Cr.  in  einem  eigenhändigen  Brief  an  Jakob  Sturm  1537). 


150 


XV.  Erijstliclie  Sclirift  an  alle  Stände. 

(2.  Jannar  1524). 


J\  graben,  f)erren  dnb  ftctten  5euti(f)er  nation,  fo 
bifer  jtit  burc^  fic^  feI6  ober  burc^  ire  boU 
f(f)atft  önb  gefd^icften  üff  bifcm  9ieic^5tag  511  9?ürnberg 
ücrfamlet  jeint,  ßnbüt  id)  öartmubt  don  Sronbcrg  inet)n ' ; 
önbcrtljenig,  gefiorfoni,  gebürlid^  önb  lüiCIig  bicnft.  3?nnb 
[ug  beucn  atten  ha  mit  gu  iniffen,  9iarf)  bcm-)  offenbar 
ifl  ber  önrec^tlicf)  gemalt  bcn  bic  bret)  fürften,  ber  S3ifci)off 
t)on  -Trier,  ber  ^^falögraff  trnb  ber  Sanbtgraff  oon  Steffen, 
über  aik  überflüffige  •^ )  crbietten,  gegen  Gronberg  önb  mir 
geljanbelt  tjabcn.  ünangefetien  baö  ic^  mic^  ,5ü  t)ot)em  Über- 
fluß ^)  öff  ber  gemelten  brtier  fürften  ■^)  el)gne  pcrfon  511 
red)t  erbottcn  f)abc,  mit  bem  gebing,**)  ta^  id)  perfonlid) 
für ')  bie  gcbad)ten  fürften  meine  fe^nb  fomen  molt,  önb 
öff  ber  fürften  anflag  mein  uerantmortung  tt)ün,  önb  barauff 
t)r  erfantniB  Ict)ben,  önb  10a»  burd)  fie  gcfprocben  luurb 
bem  luolt  icf)  önuernian|  fuß  noc^  fomen,  e»  betreffe  mein 
leib  ober  gut  an.  36Iic|5  ^)  erbieten  ^ab  i(^  getban  frfjrifft» 
lic^  önb  burd)  münblidb'')  fc^idung,  5Ü  öor  önb  nad)  bem 
bie  brcö  gcbact)ten  fiirften  fid)  öor  dronberg  gelegert  babenJ'^) 
5(ber  folid)»  fampt  anbercn  öilen  erbieten")  baben  bie 
bre^  fürften  mir  önb  meiner  fdjidung  5Ü  bem  britten  mal,'"-) 

')  1  meinten,  2  mein.  '-)  Auakoluth.  ^)  1  überflüiiige. 
*)  1  übcrflufe.  ^)  Hinsichtlich  der  textkritischen  Behandhing 
des  Ä  und  ü  vgl.  S.  124,  Anm.  2.  ^)  =  Versprechen.  ')  1  für. 
«)  2  golic^.  »)  1  rnftublid).  '«)  Vgl.   S.  104  Anm.  1. 

")  Die  andern  Erbieten  sind  in  IX  und  XII  aufgezählt. 
^-;  Die  drei  abschlägigen  Autworten  sind  wohl :  1 )  vom 
Pfalzgrafen  (in  Frankfurt,  vgl.  S.  104  Anm.  1),  2)  vom  Erz- 
bischof (vom  Landgrafen  war  keine  Antwort  zu  erlangen,  wie 
sich  aus  127,  19  ergiebt  .  :V  von  den  drei  Fürsten  vor  Cronberg 
oder  genauer  nur  dem  Pfalzgrafeu  und  Erzbischof,  da  der 
Landgraf  die  Gesandtschaft  überhaupt  nicht  vorgelassen  zu 
haben    scheint    (Vgl.   Llmann,  Sick.  SOS:   der  dort  erwähnte 


151 

on ')  ollen  grunb,  abgefdöfagcn,  556cr  ha§>  id)  bor  ober 
Tiad)  beficnbigung  ber  fürftcn  nenb§  bricff,  nie  citiert  ober 
oud)  -)  in  einiger  geftalt  üon  benen  ■'■]  fürften  ober  t)cmants 
anberft  mit  rcrf)t  befd)nlbiget  ober  fünft  in  einiger  tt)ei§ 
erfiicf)t  tnorben  bin,  ourf)  t)nange)et)en  ba«  Sronberg  ('welche!! 
tl5  mit  Qtüait  erobert)  Sc^ferlic^er  maieftat  bnb  be§ 
tRomifd^en  reicf)§  etigent^umb  bnb  onfer  atter  non  Gronberg 
önnerteilt  9J?ankf)en  geiüefen  önb  noc^.  G^  ^aben  oud^ 
metj'Ta  2=']ne  betern  bie  anbem  ftemme  bon  Gronberg  al^ 
bie  ganö  nicbt?  mit  benen  ^)  brt)en  fürftcn  5Ctbün  gehabt, 
ficf)  erbotten  in  f(^rifften  gegen  ben  fiirften  ^üuor  bnb  ct)e 
ft)  fict)  bor  Gronberg  gelegert.  9?emli(^  ber  maffen,  So 
fie  bie  brt)  fürften  an  meinen  überflüffigcn  ■')  erbieten  fein 
genügen  I)aben  bnb  ficf)  bamit  nit  fetigcn  laffen  motten, 
80  ic^  bann  in  bie  acfit  ober  für  ^j  einen  fribbrccf)cr  erfant 
mere  ober  mürbe,  So  motten  ft)  fic^  gegen  mir  bnb  meinem 
tt)eit  galten  mie  ber  ncm  uBgcfünbet ')  lanbfrib  be§  fal§ 
int)ielte  bnb  bßtrucft  mit  biler  bnb  groffer  bnbertfieniger 
bit  an  bie  fürften  ,5Ü  bor  bnb  nacf)  ber  betegernng  Gronberg^ ") 
l)a«  ft)  bie  fürften  bce  flecfeng  Gronberge  be^  reicbe  et)gen= 
ti^pmb,  bmb  irer  ber  anbercn  ftemme  bon  Gronberg  toitlen 
(beren  norf)  eine§  tt)cil§  bnfprecfienb  fleine  tinbcr  ft)enb) 
berfcf)onen  motten,  mit  biten  bnb  t)o^cn  crinncrungen  ber 
fürften  berpflicf)tungen,'')  bie  t)crinen  jü  crjclen  nit  not  finb. 
5(ber  fot(^§  affes  bat  bon  ben  gebod)ten  brien  fürften  nit 
ongefebcn  motten  merben,  bnb  t)aben  barauff  Gronberg  mit 
gemalt  erobert,  bie  burger  bnb  einmoncr  bafclbft  3Ü  t)u(bungen 
trungen,"Jj   meine   betern   bon  Gronberg    bnb  mirf)  bnfers 


Ritt  der  Gräfin  v.  Königstein,  der  Gattin  Cronbergs  und 
anderer  Damen  ins  feindliche  Lager  erfolgte,  wie  ich  vermute, 
in  Begleitung  der  Gesandtschaft). 


')  2  funber.  ^)  Aus  2  eingesetzt.  ^)  2  ben.  *)  2  ben. 
*)  1  übcrfli'tffigen.  "J  1  für,  2  bor.  ")  l  wfegcfunbct.  *)  Die 
Bittschriften  der  Verwandten  vom  Flügelstauim  wurden  wohl 
teils  bei  Gelegenheit  der  S.  1()4,  Anm.  1  erwähnten  Gesandt- 
schaften überreicht,  teils  (wie  die  l'M).b  erwähnte)  übersandt. 
")  2  öerpflic^ticjungcn.        '")  2  getrungcn. 


152 

alten  deterlic^en  flamm(ef)en§  Dnb  erb«  onbetebinget,  on- 
uerf)6ret,  ober  af(e  öberflüffige ')  erbieten  trnb  onuerfefientic^ 
nnber  aik  rcc^t  önb  lanbtfriben  geroaltiglicf)  enfe|t  önb 
üertrungen. 

(Sljnen  folic^cn  nnrecbtltd^en  geiualt  liab  id)  tta%t-) 
ben  ftenben  be^  JRomft^cn  reirf)B  önb  irem  ÄetiferUc^en 
imb  reictife  regiment  gu  Diurnberg  burd)  ein  öerfa^te  gejc^rifft 
bie  irf)  ü%  gcf)ciB  ber  rt)teri"c^afft  §ü  j^rancfen  öff  irem 
gemeinen  3)  tag  üor  nerfiftnerfcbciner  faBnod)te  ju  @cf)ipinfurt 
ber  ritterjc^afft  ■»)  übergeben,  2Beürf)e  fc^rifft^j  ba  fclbft 
offentlid)  in  gegenmerttgfeit  ber  geboditen  breier  fürftcn 
botfc^afft  beriefen  morben,  SBeHid^e  fcfirifftüc^e  Slag  non 
ber  geba(f)ten  fürften  bot=' [a  2 '']  fdjofft  ganl3  ünuerantmort 
bleiben,  5?nb  folicfie  mein  clag  ift  burcf)  ein  botfcftafft  bie 
mit  trefflidjer  gat  öfs  ber  rittcrfd)offt  nerornet  aU  halb  gen 
Dlurnbcrg  gcfc^idt  tmb  ha  felbft  ber  nerfamlung  be» 
9ft6mfd)cn  reljc^e»  imb  bem  fet)|erlid)en  trnb  reid}»  regiment 
burc^  gemelter  ritterfd)afft  trcffenlid)  ♦5)  botid)atft  neben 
onberen   ber   ritcrfdiafft   Werbungen  ober  ontmort  morbcn. 

9?ad)noIgenl3  ^ab  ic^  folic^  mein  clag  auc^  fdiriiftlic^ 
gctban  bem  burd)icud)tigijten  cr§l)er^og  (Verbinanbo  ot§ 
bem  ftatttjalter  ^cl}ferlid)cr  maieftat.  bor  auff  fein  burd^^ 
(eud)tifeit  imb  fürftlid)  gnab  mic^  üor  hav  Seiferlidi  trnb 
reic^»  regiment  bcfd)eiben.')  baranff  id)  im  öergangnen  fummer 
üor  Saurcntij  'a)  o^  gel}orfam  perfönlid^  jü  9Jiirnberg  "*)  nor 
bem  ^ei)ferlid)cn  imb  reidi^  regiment  crfdiinen,  imb  ben 
giualt  ber  fürften,  fo  fii  gegen  (Sronberg  bee  reidi'?  eigen- 
tt)um  oud)  gegen  meinen  netcren  nun  Gronberg  imb  mir 
geübt,'')  nadb  ber  lenge  cr.^elct  imb  gnügfam  fürbradit  mit 
ber   mibertt)enigen  bit,   mir  al^  einem  armen  •'')  üom  abet 

0  1  übcrflöfftgc.  ^)  2  gcciagt.  ^)  2  gcmcDncm.  *)  Also 
der  zweiten  Sehweinfarter  Ritterversammlung,  die  am  25.  Jan. 
1523  zusammentrat  (über  die  von  Cr.  überreichte  Schrift  vgl. 
d.  Einl.  von  XI).  ^)  2  gcfc^rifft.  ^)  1  trcffcnlicli.  ')  Ueber 
Cronbergs  Brief  an  Ferdinand.  Ferdinands  Antwort  an  Cronberg 
[u.  Schreiben  an  das  Reiclisreglment] ,  ferner  über  die  im 
folgenden  erwähnte  Selbstverteidigung  in  Nürnberg  vgl.  d. 
Einl.  von  XIV.  "a)  =-  9.  August.  ")  1  3iüvberg  (2  ^liurm= 
bergf).        ^)  1  geübt.        '")  Aus  2  eingesetzt. 


153 

bcm  aü  fein  ^ah  ünb  guter  öorgemelter  maffen  mit  ön^ 
reditem  gwalt  genommen  güöertielffen.  ^d^  ijab  ourf)  bar= 
neben  ba§  gemelt  regiment  erinnert  metjneS  überftüffigen 
erbietten§  ba§  ic^  in  einer  miffiue  •)  bem  regiment  ju 
gefc^riben  einen  monat  lang  öngeferlid^  öor  ber  betegerung 
®ronberg§,2)  nemüc^  ,3ü  ber  ^cit  bo  ^rang  öon  Sl^dingen 
mein  öeter  felig  nod^  öor  Girier  gemeft,  tmb  jü  foHcftcnt 
fc^riben  f)at  mi(|  geurfad^t  ba§  mir  buri)  üil  meiner  frünb 
Onb  gunber  funt  get^an  ift  morben  bie  f)ot)e  gefaxte  tmgnab 
etlicher  be§  geiftli(^en  ftant§  fürften  gegen  mir.  Sier  t)alben 
id^  öff  fürforg  onb  gu  öor  |  fommen  ben  ■^)  onrec^tigIirf)en  ^) 
gmalt  ber  ^)  mir  fonber  alle  borbett)ebigung  onb  onucrbört 
gegnet^)  ift,  onb  borumb  bie  gcrürt^a)  fcfirifft')  an  ftatt«« 
l^alter  onb  regiment  t^on,'')  onb  mein  erbietten  barinnen  gan^ 
überflüfftg  geftelt.  9?em=[a3'^]Iirf)  ber  geftalt  Onb  mcinung, 
ba§  irf)  auff  erforbcrung  bc§  ftottt)aIter§  onb  rcgiment§ 
gen  OJeurnberg  rc^tten  motte,  onb  einem  et)glid)cn  nicmants 
o^genommen  ba  felbft  Oor  bcm  ftattt)alter  onb  regiment 
fonber  afle^  geleit  3Ü  rcdit  ftcn  Onb  bleiben,  Omb  alte 
fachen  bie  irf)  getjonbelet  ticttc  mit  fd^ribcn,  mortcn  ober 
merden,  aber  folid^g  alle§  bnangefctjen  t)at  mir  Da§  ^e^ferlid) 
regiment  feinen  troft  ober  I)itff  be)ueifet  ober  erjctigt.") 

Stnrf)  t)at  ha^  fetjferlid^  regiment  ,^ii  ber  seit  ber 
betegerung  ßronberg§  off  ha§'  ficiffig  onbcrtbenig  anfüd)en 
miner  oetern  oon  (Sronberg  (onangefeben  ba^  gemett  regiment 
folirfier  onrei^Iic^cr '•')  tbabt  ber  fürftcn  onb  onfer  aller 
oon  ßronberg  oberflüffig  erbieten  genU(id)  mtffen  '  '1  onb 
beriet  entpfangen)  ben  fürften  fein  manbat  getban,  mie  ft) 
fdfiufbig  merent  geloefen,  fonber  nit  mcr  benn  ein  |dbled)te 
pittfc^rifft  ben  fürftcn  ju  gefc^icftJ^) 

0  2  9)Jiffiucn.  '')  Am   10.  Sept.   1522  (vgl.  d.   Einl. 

von  VIII).  3)  2  ber.  *)  2  0m-cd)llid)cn.  '•)  Auch  2  [lässt 
also  hier  das  Mascul.  stehen].  ")  2  begegnet.  ''a)  1  gcnirt. 
'')  2  gefdjrifft.  '')  2  gettian.  '•')  Eine  Autwort  d.  Reichs- 
regimeuts  wird  kurz  in  d.  Inhaltsangabe  des  Croubergschen 
Briefes  an  das  Reichsregiuient  bei  Mende  S.  8H  (Nr.  IV.) 
erwähnt.  '")  Wohl  Druckfehler  für  mtvedjtlidjcr.  ")  2  äBiffenS. 
'-)  Die  Bittsteller  waren  Frank,  Walther,  Simon,  Jakob  u. 
Quirin  v.  Cr.  Die  Antwort  Ferdinands  an  sie  und  die  An- 
geklagten, Philipp  und  Ludwig,  ist  in  zwei  Ausfertigungen 
in  Marburg  erhalten  (Nürnberg,  14.  Oktober  1522). 


154 

S)ereit  imb  onber  ürfacf)  falben  bie  offenbar  feinb 
f)ob  ic^  fein  f)offnung  mögen  f)aben  etniQ«  nü^üd)§  öor 
bem  Set)fcrlid)cn  önb  rct)(^g  regiment  üBaüricEitcn,  onb  bin 
barumb  öff  bcn  abfc^cib  fo  mir  bon  bem  Set)ferlic^en 
regiment  lüorben  besmal^  nad)  fant  Saurentij  tag ')  Don 
^fJurnberg  abgcfd)et)ben. 

S?nb  bcmnad^  icf)  aber  gut  miffen  trag  \)ü^  mic^  ctttirf) 
be§  geiftlic^cn  ftanb§  fürftcn,  nit  affein  onucrfc^ulbct,  fonber 
tirfacfien  ^aih  bie  mir  biftidier  bt)  aUcn  (5t)riftli(^en  ^er^en, 
gunft  önb  luiKen,  bann  i)a^  ünb  üngnab,  geberen  foltcn, 
mit  öngnab,  nt)b  önb  ^af^  fo  ^art  öerfotgcn,  bas  ft)  and), 
aliS  ft)  benn  in  ber  rcgicrung  bes  5R6mif(^en  retcf)§  nit  bie 
fleinften  geacf)tet"-)  feinb,  ctlid^e  fürftcn  ömb  bie  id)»  nit 
öcrf(i)ulbct,  aftein  öff  ber  felben  get}ftli(^en  anregen,  meine 
üt)enb  ,^ü  mcrben  bemcgt,  \:)abc  ic^  Iicf)tlic^  ab5encmcn  gei)cbt, 
\)a^  id)  bt)  angcreg*[a  3^]ter  rcgierung  barinnen  ft)  bt) 
ben  t)6c^ften  finb,  ge|3ürlid)  ■'-)  t)ilff  gebefomen  (bie  mir  ban  ^) 
bife£)cr  ünb  nac^  üerfagt)  ober  min  tjitfeltig  ernftlic^  an= 
füd)en  önb  begcren,  fein  [}offnung  I}aben  mögen :  ber  önb 
auc^  anber  merer  örfac^cn  önb  fonbcrlic^  am  f)öc^ften  bamit 
mein  öetern  öon  (£ronberg  oud)  mein  muter,^)  mct)b  ^j  önb 
finbcr')  fid)  befter  löeniger  öon  mir  ^jucfagen  babcn  bal 
ft)  minent  t)alben  in  öerbcrbcn  biQbcn  niüften,  2o  i)Qb  id) 
baruff  mit  gutem  öorbebad)t  önb  ganzem  lüiUcn,  mir  entlid)  ">) 
fürgefaßt  öor  einem  orbenlid)en  geridjt  alle  mt^ne  hah  önb 
gilter  fampt  aller  forberung  ber  leben  önb  et)gncn  guter 
ünmtberritffelii^  mtnen  eelic^en  finberen,  fo  ebcft  idi  ba» 
l}emer^)  getf)un  fan,  jüübcrgeben  önb  gcnlUid)  inbenbig '") 
^emad)en.  58nb  ift  ber  iialbcw  mein  öubertbenig  bemütig 
gcbürlid)  ")  önb  bienftlid)  flcbcn  önb  bitten  mie  fid)  mir 
gegen  einem '-)  t)ben  ftanb  gcpiirt,  3^^  löoflen  nad)mal« 
uiie  biflid)  jidjer^en  faffen  ben  önd)riftlid)en  önbillid)en 
gtualt   ber   brier   fürften,  S:rier,  ^fal^  önb  Reffen,   fo  f^ 

1)  =  11.  August.  -)  2  ficinft  gcacbtcn.  ')  2  cjcpürlicöer. 
^)  Aus  2  eingesetzt.  ^)  Clara  v.  Ilelmstädt.  *)  Änua  (vom 
Flügelstamm).  ")  Hartmuth  und  Philipp;  Walther  scheint 

erst  später  geboren  zu  sein.  **)  =  endgültig.  *)  Aus 
2  (i)mer)  eingesetzt.  >")  1  in  benbig.  >',)  1  gc&ürlicl)c, 
2  gepürlidö.        '^)  2  einen. 


155 

gegen  Gronberg  be§  Diomifdicn  reid^g  e^gent^umb  oud^  gegen 
mir  önb  minen  öctern  geübt  ijaicn,  önb  baruff  ernftUrf) 
bcrfi^affen  ta^  minen  finbern  önb  ücttern  all  i\ah  önb 
gilter  ]o  bn§  mit  öorgemcltem  gloalt  önb  mit  geferlirfier, 
önrccf)tli(^er  me^fe  öon  gemcitcn  brien  fürften  genommen, 
cntmcnt  önb  önBillirf)  endogen  feint,  gen^tirf)  raiber  ju^ 
Iianbcn  geftelt  merbcn,  fampt  befcrung  atlc§  jc^abcnS  ben 
minc  oetern  i)  önb  irf)  erlitten  ftaben,  ^ufampt  öoftftrccfung 
aller  ftraff  gegen  ben  gemelten  brien  fürften  önb  iren 
Iielffern,  fo  fic^  ber  offcntücfien  tt)abt  ijatbcn  gegen  ben 
t^etern  öon  re^t  önb  norf)  öcrmog  beö  lanbtfriben  gcbürt, 
bamit  minen  finbern  önb  minen  öetern  öon  ßronberg  ir 
intereffe  an  foHicfjer  ftraff  wie  fic^  gepürt  entrict)t  önb 
öergnügt'-)  merbe. 

3Snb  bamit  mein  önfcbulb  bcfter  mer  offenbar  mer- 
[a4*]be,  önb  meniglict)  mtiffen  möge  ha^»  bie  gemelten  brei 
fürften  fampt  iren  ^elffern  feinen  grunb,  füg  ober  rec^t 
irer  geüpten  ftanbinng  gegen  mir  gehabt,  fo  fag  id)  frei) 
ba5  fein  Icbenbigcr  mcnfd)  er  fei)  bod)  ober  niberc^  ftant§ 
mic^  einiger  önreb(id)er  öiibiflidier  ober  ftraffbarer  t)anbhing 
Dnb  tbat  mit  einiger  mar()eit  befdwibcn  mag,  i!.Nnb  löo 
t)emant3  ^od^  •'■)  ober  niber^;  ftanby  mid)  cötiiger  öermürdnng 
einer  ftraff  je  fd}ulbigen  önberften  mürbe,  ®o  erbiete  id) 
mid)  fo(Iid)§  jeöerantluorten,  mie  et)nem  frommen  .^üftect, 
önb  miti  micf)  barinnen  bauen  ha^^  min  entfd)ulbigung  bö 
aften  öerftenbigen  önb  frommen  für  gnügfam  önb  öberftüffig 
öerftanben  önb  erfunben  mcrben  fofl. 

il^nb  nac^  bem  id)  aly  ein  öater  mincr  finber  fdmibig 
bin,  ben  felbigen  nac^  mincm  beften  öcrmogcn  mit  fampt 
anberen  iren  *)  frünbcn  ••)  für,^efin,  barburd)  inen  redit  önb 
biftic^y  miberfare,  önb  bamit  fö  redit  önb  mol  öff erlogen 
mcrben.  jJ)er  glid)en  bin  icb  minen  öetern  öon  (Ironberg 
oud)  311  bienen  fdjulbig  bie  meinent  batbcn  gant3  önncrfd}ulbt, 
ben  öorgcmelten  önrcd}ten  gmalt  gelitten.  Xer  lialbcn 
ift  mein  önbertt)enig  benn'itig  önb  bienftlidi  bit,  mic  bie 
öor   gemelt.    5önb   bie  mit   mein  erbieten,  fo  id)  in  bifcr 


»)  1  öeter,  2  öebtern.        ')  2  öernügt.        ^)  2  ^o^e  (sie). 
*)  2  metjnen.       ^)  1  fvönben. 


156 

fd^rifft  getf)an,  öberflüffig  ift,  önb  ic^  ömb  feiner  miner 
^anbiung  oon  benen ')  gemelten  br^en  fürften  ober  ^emanß 
anbern  mit  ober  offertfialbcn  recJ)ten§  Qe  mol^  erfüd^t  ober 
betebiget  tuorben  bin,  SDann  aHein  mit  iren  fet)n|brieffen 
dnb  mit  ber  ma§  mie  tiieuor  gemelt,  3o  bit  ict)  afle  ftenb 
be§  Stomifc^en  reid^g  önbertf)enigli(^ ,  bemütigüc^  trnb 
bienftlid^,  obgemelte  t)ngebürtic|e,  tfietlic^e  ^anblung  mit 
ernft  ge^er^en  gefaffen,  jeenuegen,  Onb  jebebencfen,  bnb  mir 
{)ieruff  gepürlic^  anttoort  bt)  bifem  botten  gegeben,  ha  mit 
id),  mefB  ii^  ntirf),  meiner  finber  önb  üeteren  oon  Gronberg 
Onb  minct  balben  off  bife  f)ieringemelte  angetjg  ünb  bitt 
Oer'=[a  4'^]tr6ften  föHe,  gebalten  toiffen  möge.  5}arbt)  fo'^) 
lüiH  id)  onc^  alle  t)ot)en  Onb  nibercn  off  ba§  t)öd^ft  gcmanet 
^aben,  ber  tjoi^ftcn  pf(i(f)t  bie'^a)  ein  ei)tli(f)er  3)  C£brift  gegen 
®ot  ünb  bem  ne^ften  fc^ulbig  ift,')  On§  in  bifcr  fad)  ju 
ber  biriic^eit  jeuertietff en ,  ^argü  ber  pflid^t  onb  peenen 
barinnen  fid^  bie  ftenb  be§  ret)d^§  nai)  inbalt  be§  lanb- 
friben   fonberlid)   oerftricft,   Oerpf(irf)t  Onb  gebunben  (laben. 

©eben  ^)  off  famftag  nad)  bem  nennen  jorS  tag,  onno  | 
Tl.^.  ünb.  jjiiij. 

^)  2  ben.  ^)  Aus  2  eingesetzt,  -a)  burc^  bic?  ^)  2  i&licöer. 
*)  Fehlt  in  2.  ^)  2 :  ©eben  auf  Sambftacj  nad)  bem  |  'Dteliicn  3ar§ 
tage,  S)a  man  galt  nad;i  ber  |  gepiirt  C^brifti  iniferS  f)frn,  Xaufent 
funf=  I  bunbert,  3lD'-'i"t3ig  onb  iner  3nr.  Darunter:  gn  nierer 
bcfentbniife  bab  icb  wartmubt  i  Dan  L5'ronbcrgf,  biejc  meine  icbrifft  | 
mit  metner  .s>anbt  üiiterfcbrieben.  Hierauf:  2^enn  ^urri)(eud)tigften, 
'SJurdjIeud^ttgen,  .s>ocbgcpornnen,  |  .vodjunrbigften,  .s>od)Uiivbigen, 
SSolgepornnen,  (5^b[en,  Ö^rn=  i  murbigen,  .s>od)gelerttcu,  (f-rfamen, 
S^nnb  Söeiißen,  alten  i  Stenben  be§  9Jomiicbcn  JHeid)»,  ne^t  auf 
bem  9{eid)§tage  |  gu  lUormbergf,  Anno  rfitii".  Xurd)  ficb  felbft, 
Onnb  1  3re  potfcbnift  öerfammclt.     Darunter  ein  Vidimatuui. 


157 


XVI.  Seiidbrief  an  Spalatiii. 

(20.  März  1525). 


[a2»]/|*' 9?ab  ünb  frib  öon  @ott  üiiferm  Dater  fet)  eiid) 
\lj  auuor,  lieber  i)cxv  ünb  bruber,  3<i)  ^a^  c^ncn 
troft  brieff  Oon  cuc^  entpfangen,  bo  id)  fur^ 
bergangcn  ^e^t  ^u  Sonbetüalb  geraefen,  be!§  ic^  eucf)  freunt^ 
tieften  bandfag,  ^enn  tr)t)r  lüiffen  burd)  ben  gfaraben  luar- 
bafftig  fet)n,  bae  ber  troft,  fo  nn§  burcf)  önb  mit  bem 
uiort  ©ottes  gefcf)irf)t,  übertrifft  allen  troft,  ben  bie  racnfc^en 
önb  bie  luertt  geben  fan;  Stent  alte  ret)ct)tumb  fo  ^nn 
ber  lüellt  finb,  ftaben  ct)n  folcfte  frafft  nicftt,  ^cnn  ob 
glet)d)  iüt)r  üon  menfcblicfter  natur  frölic^  merben,  fo  ön§ 
öberftüffige  ,^et)tlicf)e  et)re  önb  ret)cf)tumb  anfallet,  2o  ftat 
bocf)  ei)n  foId)e  freub  et)n  fnrt3cn  beftanb,  benn  aucf)  offt 
berbrufö  ')  bnb  önluft  t}nn  folcfte  önfere  frenb  ein  |  fallet, 
burcf)  fd)Iecf)te  jufaHenbe  ir)ibbermerticfei)t,  onb  afle  je^t 
nenien  bie  ,^ei^tlid)en  frenben  fur^e  enb,  Sßnb  e^n  iglid)cr 
menfct),  ber  fe^n  tratuen  nicftt  auff  onb  t)n  (Sftriftnnt  fe^ct, 
be§  enb  ift  nic^t«,  Xenn  bie  bocbft  t)nanffprect)Ii(f)  traniricfel)t. 
3{ber  bargcgen  et)n  iglicfter  recbter  (£briftg(ambger-) 
ber  n^mpt  an,  hai  troftlicft  »ort  ©otte;?,  bari)nncn  er 
et)ncn  folc^cn  troft  finbet,  ber  ouff  ba§  afler  fid^crft  ift; 
nemlid)  fo  ^I)ni  n)ibbenrerticfet)t  trnb  uerfolgnng  ^ubanben 
geftet.  So  ift  er  bocf)  bes  gemifs,  ha^  fotrf)«  üon  ÖJott  bem 
I)l)m(ifcften  üater  ift,  ber  gen)igiicf)  fnr  ün«  forget  mcftr 
önb  Softer,  benn  \vt)v  bitten  ünb  bcgeren  mugcn ;  ber  felbig 
ünfer  üater  ift  alnterf)tig,  ünb  aflc  ftare  ünferer  fteubtcr 
I)at  er  geödet,  banimb  \vt)v  fi(^er  finb,  baö  altcS  ha^  fo 
et)nem  red^tglart)bigen  ^uftanben  geftet  atle§  ju  ünferm  groffen 
genjQn  bienen  mu«,  3?nb  ha§  enb  attc§  ,^n  ben  bocftften 
frenben  gerirf)t,  S^nb  barumb  fo  luurbet  uns  afte«,  ba^  ün^ 
©Ott   äufdjicft,   eö   fe^   füe  [a  2  ^]  obber  bitter,   burc^  ben 

0  Ueberl.  berbrnfS.        '■')  C^^riftßlatrbiger  ?   [b  steht  am 
Schlass  der  Zeile,  und  der  Platz  für  e.  Letter  dahinter  ist  freij. 


158 

glaipbcn  alle§  füffe.  ^d)  fe^e  et)n  fd)(ec^t  gte^c^nie,  So 
ct)iicr  t)nn  cijncm  bergroercf  bajuet,  önb  gan§  arm  ünb 
notbürfftig  irere,  auc^  ein  liebe  f)QU«frajr)  önb  mennig 
rerfitfcftaffcne  finbcr  f)ette,  önb  jo  bem  et)n  foftlic^  er§ 
troffen  töurbe,  bas  er  für  ougen  ^m  berge  fef)e  ftef)n,  5?nb 
bie  fic^eri)et)t  f)ettc,  bas  folc^er  frf)a|  me^r  ünb  groffer 
tt)ere,  benn  er  begcrt  obber  geiuunbfc^et  ^ette.  3^  Öa^l 
bafiir  ber  fclbig  önb  aße  fet)nc  öermanten  önb  gonner 
luurben  fid]  be§  f)ocf)  frciüen  ünb  troften,  fo  folc^e  t)offnung 
gon^  fi(i)er  önb  on  allen  feie  ipere;  Xie  ixitt)i  rotir  nu 
geiuifg  finb,  ba^  önfer  ^offnnng  fo  Wqx  aus  bem  tt)ort 
@otte§  i)aben,  auff  ba§  aflcr  ficfierft  ünb  marfiafftigft  tft, 
ünb  aud^  folc^er  gnab  ünb  ftcf)eri)el)t  fe^n  glet)(f)niö  fet)n 
fan  ünb  ünfcr  trübfol,  lüo  e§  trübfal  ^ctiffen  fotl,  fo  m^r 
etjn  fictjne  ^eüt  f)aben,  gemi§Iirf)  3n  ber  ci)re  ©otte-?  ünb 
ünferm  f)0(^ften  bct)I  bienftlic^,  ünb  ')  bornmb  iüi)r  auc^ 
aUc  iöibberiuerticfct)t  ber  lücftt  önb  beren  trübfal  für  gani 
gering  önb  nicf)tig  adjkn  foflen,  fo  to^r  bod^  offtma(» 
ümb  be§  3Clit(ic^en  löiflen  eljn  groffe  frf)iöcre  müt)e  arbct)t 
ünb  forgfelticfeiit,  fo  gering  aditen,  fo  mt)r  et)nen  f)unbert- 
faltigen  ober  met)rern  nu§  bauon  entpfa^en. 

5(Ifo  ift  bem  acferman  fclin  l)arte  arbetit  Iet)rf)t,  fo  er 
t)nn  ber  erne  fet)ne  crbaiöctc  frucbt  noc^  allem  lönnbfc^ 
luol  önb  rcdit  ftcben  fibct  :c.  bee  g(ci}d)cn  ad)t  id)  .^.  dJi. 
ünb  bem  ertUjcrfeog  Jverbinanbo  ganti  Ici)(^t  feiin  aller  loft/'^) 
mül)e,  ünb  arbeijt,  fo  auff  bifen  ^ucf  i}nn  9-ltet)Ianb  gangen 
ift,  fo  ber  fonig  üon  Jvrandrcijd)  baburd)  fo  I)art  niiber* 
gelegt  ift;  ^snb  fonbcr  ,5met]ffel  fo  bie  ft)g^afftigen  tibren 
fi)g  für  t)brem  auijjurf  geiuuft  l]etten,  fie  nnirben  fid)§  liodj 
gefremet  I)aben,  3]nb  alle  übre  arbeüt,  fo  burd)  gebred)cn 
profinanb,-')  gutter  bcrberg,  bunger,  froft,  önb  ber  gle^cöcn, 
erlitten,  gan^  für  ge»[a3^]ring  gebalten  baben.  '^Ilbcr 
iüi)r   lüiffcn   unfern   fl)g,   önb   öberiuinbung   fo   fid)cr   ünb 


')  Die  Konstruktion    wird    aufgegeben:    man    erwartet: 

barumb  foUcn  unir  and)  3C.  -)  Der  Nominativ  statt  des  zu 
erwartenden  Accusativs  erklärt  sich  aus  Croubergs  Unbekannt- 
schaft mit  der  lateinischen  Sprache.  *)  Diese  Form  Cuiit  n 
in  d.  Mitte)   scheint   unbelegt. 


I 


159 

getüifi,  al§  fetten  lüijre  fc^on  i^unb  t)nn  önfern  Jienben, 
benn  tüi^r  fiaben  et)n  folc^e  f)offnung,  hk  nic^t  feien  mag, 
fonbern  rot)r  finb  fo((i)§  oerfic^ert  burcf)  bas  iport  ©ottes, 
ba§  etüiglidi  b(et)bt,  bnb  raic  iüdI  roir§  noc^  nic^t  fefien, 
tüttS  lü^r  fetjn  raerben,  fo  tüiffen  rv^v  bod)  ba§  önfer 
befolbung,  fo  öng  au§  gnaben  öcrfprocfien  ift,  mef)r  ift, 
benn  lu^r  mit  önfer  öernunfft  bcgret)ffen  mugen,  mie  mi)r 
ha^  flaren  grunb  f)a6en  pm  inort  Q)otte§,  fonberlic^  jun 
atomcrn  'j  am  ai^tcn  ünb  t)nn  ber  erften  ©piftel  3ot}anni^ 
am  britten.2) 

Sieber  f)err  önb  bruber,  iii)  a<i)t  gen^ücf)  bafur  ha^ 
fet)n  tremcr  biener  fet)nc§  fierm  t)f)m  munbfc^en  mürbe,  ob 
ce  gIeQ(i)  mit  fernes  Ferren  mitten  fei)n  mDd)t,  b^nber 
fet)nem  Ferren  anbcl)mifrf)  ^j  t)nn  fernem  i)auf§,  önb  gutten 
gemo(^  ,^u  b(ct)ben,  fo  fctin  f)crr  fclbft  gegen  fetjnen  fet)nbcn 
äoge,  Onb  ber  biener  guuor  luufte,  ba$  fei)n  bcrr  mit  fampt 
fet)nen  btcnft(cutten  eljnen  foId)en  groffen  ft}g  begatten 
mnrbc,  bauon  ber  J)err  ünb  oder  feijn  ^onff,  bie  t)od)ft  e^re 
onb  obcrfluffige  retjcfie  |)eutc,  gan^  gemi^Iirf)  erlongcn  onb 
bel)a(ten  mürben.  5<^  ßct)t  es  müfte  et)n  tt)ori(^ter  fauler 
onb  nichts  merbtcr  biener  fcl)n,  ber  ficf)  fet)ncn  rootluft  onb 
faul^et)t  Urningen  licffe  bo  {)ei)men  ^u  b(ei)ben,  fo  er  feiin 
anber  forg  beftc^cn  borfft,  benn  eljn  f(et)ne  ,^el}t  mangeln 
ct)neö  fei)gen,  faulen  moÜuftö;  2BiIc|cr  mo(t  nirfjt  oiel 
lieber  mit  onb  neben  fernem  getrcmen  f)crren  t)unbert  ma( 
lieber  bie  fletjne  jetit  groffen  t)ungcr  onb  fc^merc  arbci)t 
anncmen,  fo  er  ber  gutunfftigen  e^rcn  onb  be^  fQg§  auc^ 
rei)d)cn  pcuttc  ,5uuor  gemif;?  raere.  ©^  ift  ei)n  maree  fprid)» 
mort,  fo  ci)ner  ,^u  |  oor  tonftc,  mo  bae  crt3  oerporgen  lege, 
ber  mürbe  gut  bamen  t)abcn,  onb  balb  rciicf)  merbcn. 

\a'6^]  2ßt)r  aber  fo  mt)r  bem  mort  @otte^  g(amben, 
fo  finb  mi}r  ünfcrS  fijg§  Onb  pcut  mit  onferm  berrn  ßbrifto 
gemi«,  barumb  fotl  on^  and)  nic^t  befc^merlid^  fet)n,  feim 
ßreug,  ha^  er  on§  fo  ganlj  gncbig(id)  auff  legt,  mit  ganzem 
mitten  gutragen;  onb  milder  loolt  t)t)m  bod)  felbft  fo  fe^nb 


1)  Ueberl.  9fiomen.  Gemeint  ist  8,  18.  =*)  1.  Job.  3,  2. 

3)  =  daheim   ^wörtlich   „in  seinem  Heim  befindlich"). 


160 

fe^n,  ba§  er  t)f)m  foIc^S  obtüunbfc^en  tüolt,  fo  er§  gtet)d^ 
mit  julaffung  önb  betüißigung  fet)ne§  f)errn  ®{)rifti  tnol 
t{)un  nto(f)t,  fo  ©Ott  ber  f}err  ön§  fo  t)od^  i)  begnabet  |at, 
bag  tüt)r  nid)t  aflc^n  biencr,  fonbcrn  ouc^  @ottc§  finbcr, 
ünb  bnferS  f)errn  Gfirifti  brüber  ftnb;  önb  barumb  )o 
mugen  \vt)x  fernen  derluft  an  ber  fad^  ^aben,  Snfer  ft)g 
ift  gletid)  fo  gett:)i§,  al§  fetten  totjv  ben  juuor  l^nn  önfern 
^enben ;  önb  boruntb  glauben  ft)t)r  @ott  önb  fernem  Wort, 
fo  werben  n^l^r  öns  au§  bem  ftre^t  üon  onfernt  tierrn  Sf)rifto 
ntd^t  abroenbcn,  fonbern  öiel  mel^r  t)f)n  bartinn  begeren  '^) 
önb  bie  fron  be§  fl)g§  bauon  entpfat)en.  ?5ur3)  foIc!^§ 
troftet  mid)  auc^  t)nn  meiner  löibberirerticfetit,  önb  bitt 
(^ott,  ba§  er  bie  njibbermerticfetit  nid^t  öon  nU)r  nemen 
obber  Quff  f)orcn,  mcl)r  auff  p  legen  narf)  jet)nent  ©ottlidjen 
lüiKen,  ju  ber  ef)re  @otte§  bienet,'')  fonbern  allein  bitt  ic^, 
ha^  er  ntt)r  Qnn  ädern,  fo  er  m^r  gufc^icft,  c§  fet)  fü§ 
ober  fauer,  gnab  geben  rooll,  ba§  mit  rerfitem  I)erticn,  mit 
lüarem  glaiubpn,  önb  rechter  forcEit  (Mottet,  anännemen,^) 
zutragen,  ju  ©otttid^em  lob,  önb  gu  meinem  önb  me^ne^ 
ned^ften  nn| ;  @oId)§  ^ah  iä)  end)  auff  enier  troftfdE)reQbcn 
oul  @otIic|em  mort  gefc^e^en  ^t)niüibber  nidEit  wollen 
toer^alten;  ^er  almec^tig  gebe  fernem  raort  ben  fi)g,  loie 
er  gemiSIid^  t^ut,  fo  gefegen  M)x  cud^^)  mit,  5t93Z@9?. 
5)atum  montog  nac^  Dcuü,  ttnno  bomini 

0  Ueberl.  godö.    *)  Befdöirmen  (Befc^ermen)  ?    ^)  fjurtoar? 
*)  bienent  (Part.)  ?    ^)  üeberl.  anjuncmen.    «)  gefqgen  mir  aucö  ? 


E5@fe>  «|@|s'  ■4^h  ^©l»  ^i&h  «2®^  ^®l»  *^®s*  '4®h  <lÄt*  «ift 
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i^r  4^h  40h  4^h  4^h  4^h  4^h  4^h  40h  40h  4^ 
p  4^h  40h  40h  40h  40h  40h  40h  40h  40h  40h 

:ä®l»'    «^^1»   ^l^b   «9^^    -«10^   «$^b    4(^1»    ^-^^^    -^BÜht    ■^^h-   <9^ 


"i'ö'^r     ^'SS'^^    ^SllgSlSr^    ^^>at»»*^      ~5W5*^    ^^«»5^     ■^««»5*^     ^^lews*     ^^«»5*     ^*BSI5*    ' 

1.NC4.  l^^l^:4l^4il^A  t»^^^  IwTi^  1^4  I^AlMfA 

r  "*?i^p  "*l^l*  40h  40ih  40h  40h  40h  40h  40h    i0 


:S^^   ■i^^h'   -ii^g»   ^^^^    «^^^   <£<l^l>   -c^^b   <S^^   «S^g»   d!^i^   <;£^ 


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p  «^^p  -1®!*  <l0p  <^@p  40h  40h  40h  40h  40h  ^^$s» 
i0h  40h  40h  40h  <^äs»  -^^h-  ^iSnh  ^^h 

Isaf  A  ^35f  jv  jSSr  jt  iS5f 


'    *5SPS^    ■^'ä^S*    '^l©'!*    ^Bg?»    SSBSs*    •*«B3f>    * 

i.^J^'^J^L'^^J^C^  J^"^  J^"*^  J^^  J^"^  J"^^  j^  "^  M.' 
r  40h  40h  40h  4®h  40h  40h  40h  40h  4&h  40h 

^®<£»  ■4®h-  40h  40h  40h  40h  40h  40h  40h  40h  iB,i 
"^  Al«f  A  IwTa IwTAl^rA  iMf  A IäTa  iSf^W^' 


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PT 
1898 


Sachs,  Hans 

Gemerkbiichlein 


'4 


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