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Das
Gemerkbüchlein des Hans Sachs
(1555—1561)
nebst einem Anhange:
Die Nürnberg'er Meistersinger -Protocolle
von 1595 — 1605.
Herausgegeben
von
Karl Drescher.
Halle a. S.
Max Niemeyer.
1898.
Neudrucke deutscher Litteraturwerke des XVI. und XVII. Jahrhuuderts.
No. 14!i— löi.
Seiner Königliclien Hoheit
dem Grossherzog von Sachsen
Carl Alexander
ehrfurehtvoUst
zugeeignet.
Digitized by the Internet Archive
in 2010 with funding from
University of Toronto
http://www.archive.org/details/gemerkbchleinOOsaGh
V 0 r w 0 r t.
Das folgende Heft bringt zunächst das Gemerkbüch-
lein des Hans Sachs, das E. Goetze in der Gvossherz.
Bibliothek zu Weimar entdeckte und mir freundlichst zur
Mitherausgabe mit den übrigen Protocollen überliess.
(Vgl. Ankündigung des Fundes durch Goetze, Zeitschr. f.
vergl. Litt.-Gesch. 1894 s. 417—426 und Rulands
Bericht über die Weimarer Hans Sachs-Ausstellung
Weim. Ztg. 1894 Nr. 276). Es enthält die Protocolle der
Nürnberger Singschule, wie sie Hans Sachs in seiner
Eigenschaft als Merker aufgezeichnet hat. Sie umfassen
die Zeit von 1555 — 1561, die späteren Texte setzen
erst 1576 ein, um dann im wesentlichen ununterbrochen
bis 1689 weiterzulaufen. Nimmt also das Gemerk-
büchlein (GB) hinsichtlich der Person seines Schreibers
wie der Zeit seiner Entstehung als alleinstehender,
ältester Text, eine Sonderstellung ein, so bildet es
hinsichtlich seines Inhalts ein Ganzes mit den Pro-
tocollen, wie sie in den Publikationen des Litter. Vereins
Nr. 213 (Bd. I.) und 214 (Bd. II.) wiedergegeben sind.
Daher konnten auch als Anhang die später bekannt
gewordenen Protocolle von 1595 — 1605 beigegeben
werden, die sonst Prot. Bd. I. nach s. 89 ihren Platz
hätten finden sollen.
VI
Das GB. (Cod. Weim. 0. 151) ist in Qneroctav,
Holzband mit gepresstem Lederrticken. • Die Zählung
142 bll. ist, da Hans Sachs die Zahl 89 bei der
Paginirung übersprangen hat, nur richtig, wenn man das
unpaginirte Titelblatt mitrechnet. Das Papier ist das
aus den Spruch- und Meistergesangbüchern bekannte
starke mit dem Wasserzeichen der Türme. (Goetze a. a.
0. s. 417). Die im Anhang wiedergegebene Handschiift
der Mainzer Seminarbibliothek ist schon Prot. Bd. H,
s. VI beschrieben.
Was in den Protocollen Bd. H., s. V — XH über
die dortigen Texte gesagt ist, gilt natnrgemäss auch
für diesen Teil. Es sei nur noch hervorgehoben,
dass die, wenn auch nur kurzen Liederanfänge auch
Anhaltspunkte gewähren für die Frage nach dem
inneren Bau der Meisterlieder des Hans Sachs und
der Anderen und nach der Frage, ob Silbenzählung
massgebend war oder nicht. Verse wie die folgenden:
„Johann apocalips[!] am elften" s. 21 (fridweis fridels;
richtiges Schema: Zu ingolstadt im bayerlande); „Eins
tags hört ich zu leipzg[!] von guten schwenken" s. 101
(roten ton zwinger; Schema: Auf einem dorf walt ein
pfarher vor jaren, Prot. II, 214); „Valerius schreibet
aber" s. 106 (blutton folz; Schema: Eulenspiegel gen
braunschweig kam); „Als Joseph sent nach seim vater"
s. 115 (unbenant zorn; Schema: Christus der spricht
das himelreich) mit iliren Kürzungen, Zusammenziehungen
und Reimverstössen, zu denen ich noch die Reime „in der
fasten: einzogen" und „schlachtens : und auch ein gens
[Gans]" (nach Bolte: Ad. Puschmann, Die Römern mit dem
pfaffen. Jahrb. d. Ver. f. nied. Sprachf. XXII. (1896), ferner
„tempel: Kirchen schnei." „schön canzel: und zwingel"
vn
(Nürnb. Hans Sacbs-Festschr. s. 395. 396) füge, mögen
sich diejenigen besonders ansehen, die in den Liedern der
Meistersinger nach alter Weise Hebungen land Senkungen
erkennen, oder die Silbenzählung nur höchstens als Mode,
nicht als Princip gelten lassen wollen. —
Der Text des GB. ist, abgesehen von den leicht
als solche erkennbaren Abkürzungen, welche die Rück-
sicht auf den Raum gebot, genau wiedergegeben. Die
Handschrift ist nicht ganz so sorgfältig wie im allge-
meinen in den Hans Sachsischen Meistergesang- und
Spruchbüchern, runde Klammern im Texte bedeuten,
wie in den übrigen ProtocoUen, das Auszuscheidende,
eckige die Zusätze und Verbesserungen. Besonders
berücksichtigt sind die Haken ' über u, o (im Text
mit der nicht glücklichen Type ü und 6 wieder-
gegeben), um einen möglichst deutlichen Ueber-
blick über die Verwendung dieses orthographischen
Zeichens bei Hans Sachs zu geben. Es zeigt sich
wiederum zweifellos, dass ö — Ausnahmen der flüchtigeren
Schreibung berücksichtigt — durchaus ö bezeichnet
(Röttenpach [Rettenbach] 41; Jörg Frölich 77; Völker
69 etc.). Der Haken bei u hat doppelte, schwankende
Verwendung, er kann sowohl den einfachen u-Haken,
als auch den Umlaut ü andeuten (herzog früdrich 4;
das sübent 5; resürgsnah [Hans Grüser] 24; dazu
wünüclich aus MG. 8 bl. 26; ganz vereinzelt neben
sibent, siebent auch sübent 6. Vgl. Michels, Nürnb. Hans
Sachs-Festschr. s. 4, dagegen in obigem sinne Drescher,
Euphor. 2 (1895) s. 833, ebenso Jahresber. f. neuer. Litt.-
Gesch. 1895 II 2 [Wolkan] : 33).
Die Register hier sind genau wie die Register der
späteren Protocolle eingerichtet. Besonderes ist bei den
VIII
betreffenden Stellen angemerkt. Die auch später noch
vorkommenden Texte sind mit einem * versehen, es
ermöglicht diess, das Fortleben jedes einzelnen Textes
rascher zu überschauen. Ein ausschliessliches Vor-
kommen eines Textes auf den SS. 1 — 89 des ersten
Protocollbandes beschränkt ein Gedicht auf die Zeit
von 1576 — 1594, von 1595 — 1605 giebt das beige-
drnckte Register des Anhangs Auskunft, über die
folgenden Jahre die Seitenzahlen 90 ff.
Von besonderem Interesse ist es natürlich das
Fortleben Hans Sachsischer Dichtungen festzustellen und
zu verfolgen. Als Ergänzung zu den Liederregistern
(GB. s. 178—232 und Prot. Bd. II, 215—322) wird
daher E. Goetze in seinem Gesamtregister der Hans
Sachsischen Dichtungen, das voraussichtlich im nächsten
Jahrgange des Litterar, Vereins erscheint, bei den
Meisterliedern stets diejenigen anmerken, welche nach
Massgabe der beiden Protocollregister auf den Sing-
schulen zum Vortrag gekommen sind.
Die Protocolle beleuchten eine spätere Zeit des
Meistergesanges, eine Reihe Vorarbeiten für das 14.
und 15. Jahrhundert liegen vor mir, ich hoffe in nicht
allzu ferner Zeit den Fachgenossen des ersten Teil
eines monographischen Versuches über „Ausbildung und
Geschichte des Meistergesanges" vorlegen zu können.
Bonn, Februar 1898.
Karl Drescher.
[bl. 1 iinpag.] Die anfeng der par, so auf der
schüel vnd an der zech gesungen worden sambt kran
[krön] vnd krenczen, sambt den wirten vnd ueberpliebnem
schüelgelt verzaichnet von ainer schuel zw der andern
vnd angefangen anno salütis 1555 auf den suntag egidv
[1. Sept.].
) das zaichen pedewt, das ein par zway mal
ist gsungen, das selb par wirt dis jar nit mer pegabet.
[bl. 1 pag.] 8iiig-sehüel auf siintag- Egidi
«nno 1555 [1. Sept. 1555]. Das kurez gemes.
Pawlus Schmid klingenden th. hans Sachsen Nach dem dauid
war redlich vnd aufrichtig
Jörg Spiegier rosen th. hans Sachsen Das fünft zun romern
aus er koren
Wolflf Stecher verporgen th. fricz zorn Am sechzehenden
spricht lucas
Hans Grueser frewdweis hans von maincz Johannes der
ewangelist
Antoni Fibinger pfaben weis Johannes schriebe
Frembder klingenden saxen Marcus an dem andren capitel
sprichte
Bastian Hil[praDt] vberlangen Sachsen, vogel vnd eyslinger
Drey kuen[e]r held im alten testamente
Hans Zwirner verporgen zorn Am neunden als aber cristüs
Kaspar Pecz newen th. hans Sachsen Matheus schreibet an
dem driten sein
Frembder guelden radweis fraw: Matheus schreibt
Friczlein We[i]d :[enhoffer] dailten nachtigal Als Josephs
prueder wolten heim
Hans Sachs, Gemerkbüchlein. \
Gleicht auf der schnei.
Antoni Fibinger geflochten th. peczen Matheus an dem
fünften spricht
Wolff Stecher langen eyslinger Das zwolflft in appocalipsim
Caspar Pecz Matheus der ewangelist
Vnd Caspar Pecz hat die krön vnd Wolff
Stecher den kraucz gewnnen. — Die par au
der zech.
Linhart Maler Ein maiil das ging auf einer waid
[bl. 2] Killian Loer mayenweis eyslingers Nach dem marsilia
die stat
Jacob Sailer feyel weis folczen Ein pawer sas
Hans Norlinger kurczen mügling Es peschreibt plutarchüs
Bastian Hilprant feyelweis folczen Ein pauren knecht
Caspar Schacz eren thon erenpoten Ein fraw het ainen
foUen man
mayenweis jorg Schillers Da ich zum ersten
mal auszug
Gleicht an der zech.
Jacob Sailer kelber weis hans haiden Aus norwegen hadingus
der gros füerst
Hans Zwirner süesen regenpogen Es lag in grüenem walde
Kill[i]an Loer küpferthon fraw: Alls ella kiinig wäre
Hans V Nor :[lingen] graben thon regenpogen Hortnümeri^
Hans Zwirner romers gesangweis Zw athen war ain kiinig
der hies egeus
Ynd den zechkrancz hat der Norlinger
g-eM'unen. Schnelgelcz plieb 62 eS. — Sing-
schüel auf suntag nach mathey [22. Sept. 15ö5]
lang gemes.
Hans Norlinger laugen frawenlob Oesanges künst hat mich
von jügent auf erfrewt
Jörg Frölich dailten nachtigal An dem achten peschreibt
marciis
WollV kiirsner engelw. vogel Als Jacob selb von berseba
aüszüege
Paul Schmid boh. gartw. [Das letzt in der anderen] kronica
Antonl Fibinger verwirten th. hans vogl In exodo ge-
schrieben stet
[bl. vi] Michel Vogl krönten duller We den die hinab zi(h)ehen
Killian Loer gsangweis leschen Do | got anfi\ret israel
Wolft' .... \ erporgen fricz zoru Nach dem als der heilige
geist
Bastian Hil[prant] vnpenanten zorn Als Joseph nach seim
vater sent
Hans Grueser zugweis zorn Ein [ man was jairüs genende
Hans Lang fridweis balthas fridl Got erschin isaac zw nachte
Walter .... guelden radweis fraw. Lucas spricht dar )
Jacob Sailer langen eyslinger Esaias spricht we dir haus )
Gleielit auf der sehuel.
Hans Norlinger vberlangen fogl hans Drey künig israel
Antoni Fibinger vberlangen fogl Manase war der drit
Michel Vogl vberlangen hans vogl Das ander gsez der riit
Wolff .... guelden fogelgsang Als die sintflüs nam ende
Hans Grueser vberlangen hans vogl Der ander kung achab
Vnd den datiid hat Jacob Sailer gewünen.
Vnd den kranez Hans Grueser. — Die par an
der zech.
Antoni [Fibinger] kürczen thon linh. nünenpecken Es saget
Michel Vogl hofton danhewsers Pey rappersweil da ligt
ain dortf
[Bastian] Hilprant süesen regenpogen Nach dem jesüs aus-
ginge
Jörg Frolich gülden marner Das drit der wei[s]heit spricht
warhaft
[bl. 4] Wolff klingenden ton saxen Her | valerius maximus
erzelet
Hans Leutzdorffer rotten thon zwingers Zv lanczhnet sas
vor Zeiten ein gwant Schneider
Killian Loer suesen thon Schillers Nach dem vnd icarüs
Kursner pluenden thon frawenlobs Hort wie in der cronica
stet
1*
Caspar Pecz rewter thon fuelsack Herzog früdrich [!]
Sebalt Probicz kurczen saxen Ains tages leret mich mein
vater alt
Gleicht an der zech.
Antoni Fibinger laiton regenpogen Des herren wort ge-
schaeh geschwind 'i
Hilprant donerweis regeupogen Der | hauptman hanibal
Michel Vogl fridweis balthes drexl Johanis spricht das
sechzehende
Killian Loer gülden thon hans Sachsen Oüidiüs der hoch poet
Viid den zechkrancz hat Killian Loer ge-
wünen. Schuelgelcz plieb vber 74 A — Sing-
schuel auf suntag- vor galli [20. Oct. 1555] das
lang gemes.
Jörg Frolich lerchenw. hainrich endres Im ersten künig
püech
Michel Vogl gsangw. hans Sachsen Hort | an dem tag der
süesen prot
Antoni [Fibinger] rorw. ptalczen Paulus der spricht
Paulus S[chmit] engelweis hans fogels Lucas am fünften
spricht auf ainen tage
Hans Grueser langen nachtigal Als jeremias der prophete
[bl. 5] Jörg Spigler vnpenanten zom Lucas an dem achten
capüt
Hans Norllnger newen th. Sachsen Nach dem paulus durch
den h[eiligen] geist
Kursner verholen zorn Lucas im ewaugeli sein
Fricz Feselman f ton marners Johannes in dem driten
spricht
Woltf Stecher lerchen weis hainrich endres Nach | dem aber
thomas /
Killian Loer im kupfferth. frawenlobs Es peschreibet on mitel
Gleicht auf der schnei.
Hans Grueser vberkronten düeller Nach dem dauid entrone
Hans Norlinger langen th. vngelerten Nach dem der tiran
nicanor
Wolflf Stechr gülden thon fogelgsang Als der philister here
Killian Loer vberlangen regenpogen Im ] anefang
Vnd den daiiid hat Hans von Xorling
vnd den krauez Kilian Loer gewunen. — Die
par an der zech.
Michel Vogl schwarczen th. hans fogl Ein lanczknecht kam
auf ainen tag
Linhart Maler silber weis hans Sachsen [Wie elisa] mit nome
Jacob Sailer grünt weis trawenlobs Nach cristi gepiirt
hundert dreissig jare
Feit Feselman creucz thon wolfran In der stat pisa
sase ':
Gleicht an der zech.
Jacob Sailer silber weis hans Sachsen In cicilia wäre
Feit Feselman gart weis jeronimi\s schmid Hort wie daüid
der kiiniclich prop[h]et
[bl. 6] Vnd den krancz hat Jacob Sailer
gewunen, schuelgelt plieb ueber46A — Sing-
schuel auf siintag vor martini [3. Nov. 1555].
Antoni Fibinger dailten kruegweis hans leutzdorflfers
Der herr sprach zv jeremia
Jörg Frolich spruchweis hans Sachsen Esaias zaigt one
Michel Fogel fridweis walthas fridl Johannys sag[t] das sech-
zehende
Paiil Schmid newen thon hans Sachsen Das sübent [!] im
richter puech saget wie
Hans Zwirner pawren thon paül ringsgwant Moses saget
dem volck gemaine
Caspar Pecz langen wolfran Wer die schrift leren sol der
kon
Bastian Hilp[rant] gesangweis hans Sachsen Nach | dem het
absalom vmpracht
Frjcz Fesselman newen thon Sachsen Hort es peschreibt der
prophet esaias
6
Eillian Loer gnelden thon hans Sachsen Hort wie der herr
sprach zv mose
Jacob Sailer abgeschieden ton schweinfelder Do | necho herauf
zwge
Gleicht auf der siugschüel laug- gmes.
Antoni Fibinger vogel weis hans fogels Dir | we dw arge
State
Jacob Sailer fogelwels hans fogl Das j wort des herren clare
Bastian Hilprant langen th. mayenschein Hort wie im alten
testament
Vnd das schuelklaiuat hat Sebastian Hil-
prant vnd den krauez Jacob Sailer gewünen.
— Die par an der zech.
Caspar Pecz greffrey fricz zorn Hort johannem bocacium
Hans Leuczdo:[rfFer] kurczen th. hans Sachsen Ein pauren
maid trug haim ein purden gras
[bl. 7] Killian Loer kurzen thon wolfran Als der gros künig
alexander krieget
Jörg puchdruck[er] greffrey zorn Es war ain graf zv siinenperg
Vnd den zechkrancz hat Hans Lewtz-
dorffer gewunen. sehuelgelcz plieb ueber 50 c^.
— Siugschüel auf süntag vor Kateriue [24. Nov.
1555] das kurz gemes.
Michel Vogl geflochten thon c. peczen Der | ewangelist
luatheüs
Wolff Stecher vnpenanten zorn Die erclerüng jesw cristi
Paul Schmid gülden th. fogelgsang Nachdem daüid entrone
Anthoni engelw. vogl Exodo am dreyzehenden capitel
Heinrich Endres newen. th. hans Sachsen Als zw seinem
Propheten elia
Hans Zwiruer gsangw. h. saxen Im | siibenden Jesus sirach
Ponleln straffw. h. folczen Das ain vnd zwainzigst clare
Kursner roraers gesang weis Herr jesw crist in deinem
namen heb ich on
Hans Grüser rossen thon hans Sachsen Cristüs der spricht
das himelreiche
Paul Keller freydweis hans von maincz Lucas spricht am
zwelfften capitel
Killian kupfer thon frawenlobs Als ella kiinig wäre
Caspar Pecz newen thon Sachsen Als elisa troet fraw isebel
Hans Walter laiton nachtigal
Gleicht auf der schüel.
Antoni [Fiblnger] langen ej'slinger [bl. 8] Vnd ich höret ain
grose Stirn
Caspar Pecz vberzarten fraw:[enl.] Her | salomo
Gmeser mayen schein langen
Ponlein laiton orteis In der hoch sey got lob vnd er
Killian laiton ortel Das fünff vndreisigst psalmen lied
Vnd das kleinat hat der Ponlein vnd den
kranez Caspar Pecz gewunen. — Die par an
der zech.
Antoni [Fibinger] honweis Ich hab oft hören sagen
Grüeser kurczen vogl Ein kremer ging durch aiuen walt
Jacob [Sailer] daildon folczen Der payrisch füerst der lüed
zw gast
Paul Keller gülden wulfron Hort der prophet esaias
Killian Loer osterw. ketners Oüidiüs schreibt von der
ki\n(i)gin niobe
Gleicht an der zech.
Gruesser pluenden th. michel lorencz Als Israel sich het
abkert von got
Jacob Sail[er] rossen thon Sachsen Kaiser otto der drit mit
namen
Vnd den zechkrancz hat Hans Grueser
gewiinen, schuelgelt plieb 45 £^, mer 22 ^ von
der vrten vber. — Singschüel auf süntag- vor
thome [15. December 1555] lang gm es.
Hans Grueser strafiweis folczen Als josua ein niime
Paul Schmid lerchen weis Ich danck dem herren rein
[bl. 9] Hans Norlinger verporgen zorn Nach dem cristus
verschieden war
8
Antoni Fib :[inger] gsangweis saxen Der herr durch zepha-
niam spricht
Wolff Stecher pfaben weis Als paulus ziiege
Frolich klingenden thon Sachsen Lii | cas am neunten spricht
in der geschichte
Fricz Fesel:[mann] leschen gesangweis Esaias am neunden
dar
Gleicht auf der schuel.
Hans Norling[er] gülden th. fogelgsang Criste dw dich er-
parmen
Antoni [Fibinger] freyen thon folczen Her | durch ging ich
fand ain altar
Das klaiiiat hat Antoni Fibing-er vnd den
krancz Hans von Norling. — Die par an der
zech vnd verhör.
Jacob Sailer dreten fridweis Got peschuef adam im anfange
Ponlein vnpenanten zorn Hort wie in dem sechsten monat
Zwimer vogel weis hans fogel Lu | cas also anfinge
Vogl plue weis michl lorencz Aufstünde maria vnd ging
allein
Paul Schmid suessen thon vogel Im andren auserkoren
Frolich langen thon hopfgart Als niin die weisen zigen hin
Kilian abgeschiden nunepecken Als )acob sterben
Hans Grieser pflügton sighart Virgiliüs peschreybet dar
[bl. 10] Gleicht an der zech.
Hans Grueser reben weis vogl Als in lamparten sas
Ponlein dretten fridweis Johannes an dem andren claie
Vnd den krancz hat der Pongracz Jörg
gewünen, schulgelcz plieb ueber 0. — Öing-
schuel auf wey nachten anno 1556 [Mittwoch
25. Dec. 1555].
Jacob 8ailer fridweis waltes drexl Got peschueft" adam im
anfangt
Ponlein vnpenanten fricz zorn Hort wie in dem sechsten
monat
9
Wolff Stecher hohen gartweis jer. schmit Matheus am ersten
spricht die gepurt
Hans Zwirner vogelweis hans vogl Luc | as also anfinge
Paul Schmid suesen vogl Im andren auserkoren
Haus Laug engelweis vogl Lucas im andren spricht als die
tag kamen
Caspar Pecz gsangweis hans saxen Mercket ziim pschlüs
ein psalmen hoch
Gleicht auf der schnei.
Jacob Sailer gülden thon fogelgsang Als kÜD[i]g saul 3 jare
Wolff Stechr raysing fraidweis Die | hochzeit wart
peraitet zwar
Hans Zwirner korweis hans folzen Es süngen
Vnd das sehüelklainat hat Hans Zwiriier
vnd den krancz Wolff vStecher gewuuen. —
Die par an der zech, kurze gemes.
Paul Schmid spigel thon erenpoteu Drey pewerin peschlosen
pey dem weine
Jacob Sailer kurzen wolfron Hort im nechsten monat ver-
gangen
[bl. 11] Hans Lang feyelweis, lügen weisz, rosenton Nun höret
schlecht
Ponlein verkerten peham Ewlenspigel gen roma kom
Antoni [Fibinger] honweis wolfran Ein mals ein reüter
Hilprant gülden maruer Calistenes philosophüs [trabet
Paul Kelr honweis wolfran Eschiles der weis mone
Pecz schwinden fraw:[enl.] Die pallenpinter gingen zv dem
weine
Hans Haflfner kurczen nachtigal Als einer frawen starb ir
man
SchlemüUer Der schiltperger peschrieben hat
Killiau geschieden thon nachtigal Ein wunderlich histori
Gleicht an der zech.
Jacob Sailer spruchweis Sachsen Ewlenspigel noch junge
Paul Schmid klingenden Sachsen Nach dem daiVid war
redlich vnd aufrichtig
10
Anthoni [FibingerJ rosen th. Sachsen Plinius schreibet von
der rosen
Hans Lang schwarczen th. vogl Nach dem die früme kaiserin
Ponlein romers gsangweis Zw athen sas ein kün[i]g der hies
pandion i
Hilprant kelberweis Ein kaufman rinaldüs genande
Pecz rorweis pfalczen Fraw helena
Schlemüller grünen nnigling Nach dem palamedes
Gleicht zürn andern mal.
[bl. 12] Paul Schmid klingenden ton bans Sachsen Frw | det
janatan diese potschaft werben
Hans Lang schwarzen vogel Die alt ging sagt dem kaiser on
Vnd Paulus Schmid hat deu zeehkrancz
gewüneu. schuelgelez plieb ueber 2 fl. —
[15561. Singsehüel auf süntag nach obersten,
[12. Januar 1556] das lang gemes.
Jacob Sailr vnpeuanten zorn Höret wie vns Jesus sirach
Paul Schmit hohen knaben weis Lucas im andren schriebe
Hans Lang langen nachtigal Als daüid holt die gotes laden
Hans Norlinger langen niinenpecken Drey | mal hat zeugnus
geben
Antoni [Fibinger] krönten düller Lucas am neunczehenden
Stainschneider zugweis zorn Ein | man was jarüs genente
Hans Grueser starken nachtigal Da Jesus war geporen
Paul Keller dailten nachtigal Nach dem cristus verschieden
was
Fricz Fesselman glas weis hans fogels Fro | locket ir volker
mit henden
Caspar Pecz linden th. traybolt Hort wie des herren wort
geschach geschriben ist
Gleicht auf der schüel.
Hans Norlinger kettenweis hans folczen Am \ ain vnd vir-
zigsten caput
Fricz Fesselman laiton ortls Der berr zv mose sprach also
Caspar Pecz laiton ortl Hort wie des herren wort geschach
11
[bl. 13j Vnd das schuelklainat hat Hans
von Nöiiing vnd den kranez Caspar Pecz ge-
wunen. Die par an der zech lang gme^.
Paul Schmid pfliigthon Ein junge schone witfraw was
Hans Zwirner pfluegthon sighart Als cupido [!] sach durch die
Leutzdorlfer süesen schiller Sebastianüs prant [tron
Paul Kellr gruntweis fraw:[enl.] Am driten puch saget mose
an mitel
Hilprant hofton mügling Eiu Schneider die gewonheit het
Fricz Feselmau gülden wolfran Als perseus flog vber mer
Linhart Malr rotten thon czwinger Eins tages sas ich vnter
güeten schwencken
Killian suesen schiller Nach dem vnd dedalüs
Ponlein pflugton sighart Vor zeiten war in der stat rom
Gleicht an der zech.
Ponlein dretten fridweis Hort es geschach des herren worte
Zwirner reben weis vogl Als von athen dion
Hilprant frawen thon Als man zelet für wäre
Killian dailten thon nachtigal Das dreyzehent Jesus sirach
Lewtzdorffer krüeg weis Als eulenspigel mit schalkheit
Gleicht zum 2. mal.
Zwirner reben weis Das der haüptman dion
Ponlein fridweis waltas fridl Vnd die schifflewt warften das
lose
[bl. 14] Hilprant leben weis peter flaischer Als die kaiserin
pey dem prünlein schliefe
Hans Leücz[dörferj creüczton marners An dem ailften pe-
schreibt lucas
Gleicht zum 3. mal.
Zwirner rebenbeis (!) Vnd schriren all gemein
Hilprant verschrenckten pezen Nach dem man virzehündert
Lewtzdorffer laiton frawen: Constancius [zeit
Gleicht zürn 4. mal.
Hilprant Zw augspurg sas ein schüester reich
Leutzdorffer reben weis Sprach saget an was sey
12
Vnd den kranez hat Hans Leützdorffer ge-
wunen. schulgelcz plieb vber 18 A Singschüel
auf den gülden süntag in der fasten [1. März
1556] das kürcz gemes.
Paul Schmid pfaben weis lieinrich endres Johannes schriebe
Jörg Sporl abgeschieden schweinfelder Johannes melt mit
namen
Antoni [Fibinger] newen thon hans Sachsen Mose zaigt an
im fünften püech
Kürsner fridweis baltas fridl Der herr ist künig worden
krönet
Zwirner tagweis frawenlob 0 das ich künt für meinen münd
Paul Kell[er] schranckweis Ich schrey mit meiner stim zw
Hans Lang gülden radweis Hort matheüs [got
Hilprant krönten frawenlob Hort wie lucas
[bl. 15] Kur[s]ner rorweis pfalzen Die uebeltat
Friczlein [Weidenhotfer] korweis munchs Am siebenden
peschreibt lücas
Feit Feselman gülden thon Sachsen Nach dem vnd joas
künig war
Killian gsangweis leschen Drey beide künig daüid het
Gleicht auf der schüel.
Zwirner langen nünenpeckeu Do | cristus der hailande
Paul Schmid guiden fogelgsang Als der phillster here
Hans Lang langen mayenschein Der herr zv jeremie sprach
Antoni (Fibinger] geflochten th. peczen Matthey an dem
fünften spricht
Bastian Hilprant fogel weis hans vogl Die junger theten
fragen
Die par an der zech.
Ponlein kurczen regenpogen Als pausanias der grosmechtig
Friczlein hen weis wolfran Herzog fridrich von Sachsen
Hans Lang hofton mügling Ain payer mit eim Schwaben züeg
Kursner gsel dailten folczen Quarti regüm das ander seit
Jacob Sailr grundweis fraw: Nach cristi gepurt hundert
dreissig jare
13
Leuczdorflfer plutweis folczen Ewlenspigel gen praünschweig
kom
Caspar Pecz hofifton schiler Ewlenspigel ein mesner was
Zwirner dailten folzen Theseüs der weise bald ....
[bl. 16] Paul Keller feyelweis folczen Im payerlant
Linliart Maler guelden marner Ains mals da war ain alter man
Feit Fesselman flamweis wolfran Ains mals ein reicher
piirger sas
Kilion Loer schwinden fraw: Als der künig cambises wolt
pekriegen
Kursner gsel frosch weis fraw: Seit das ich aber singen sol
Gleicht.
Ponleiu romers gsangweis Zv athen sas ein künig der bis
pandion )
Jacob Salier alment des stoln Als ein leüitisch man von dem
Hans Zwirner radweis lieben von gengen Nach dem xerxes
mit grosem her
Viid den daiiid hat Antoni Fibinger. den
schiilkranez Bastian Hilprant. den zeeh-
krancz Hans Zwirner. Sehuelg-elt plieb 50 ^.
— Singsehuel auf iudiea [22. März 1556] lang
gemes.
Hans Grueser schneweis Als Jesus fiilgten vil volckes
nach
Jiinger corweis münchs von salcz: Im sechsten monat wart
gesant
Caspar Pecz schrankweis folczen Das sechs und zwain-
zigiste dar
Paul Schmit gsangweis Sachsen Cristus ging zv der stat
Hilprant 1 par in 3 thonen Drej' gros tirannen [hinab
Froiich laiton frawenlobs In der ersten
Hans Norlinger 1 par in 4 hauptonen Funffcrley werck cristus
alhie auf erden thet
Caspar kürs . . . dailten nachtigal Als mose Israel durch got
Ibl. 17] Hans Lang paratrayen ketners Got der ist vnser
zufersicht
Paul Kellr verholen zorn Herr vnser herscher wie herlich
14
Gleicht auf der schuel.
Hans Grüeser vberlangen vogel Der ander küng achab
Caspar Pecz pewerten thon bans Sachsen Als cristüs an dem
creucze hing
Wastian Hil:[prant] vberlangen [?] stilkrieg Ein | abgot war
ZV babilon
Ynd den daüid hat Hans von Norling vud
den krancz Hans Grueser gewunen. Die par
an der zech.
Ililprant fraw eren tlion In niderlant war ein gwonheit
Antoni [Fibinger] tagweis frawenlobs Als cristüs hing am
t verwünd
Paul Schmid gulden fogelgsang Das vir vnd zwainzigiste
Hans Zwirner hohen th. folczen Oseas die vrstent ir cristen
Ponlein korweis munch Am sechsten spricht ad romanos
Hans Lang siiesen fogl Hort wie am ostertage
Killian Loer abgeschideu nunenpecken Lucas spricht clare
Caspar Pecz plaben regenpogen Drey straffred det cato
der weis
Kürsner romers gesanckweis Vns peschreibet der geschicht-
schrei ber plutarchüs
Kaspar Kürsner gruntweis fraw[enl.] Ein alter man der nam
ein jüuge frawen
Der jung rosenth. h. Sachsen Herodotüs der kriech fer-
kündet
[bl. 18] Veit Fesselmann grefifrej' zorn Ein pürger
Linhart Malr roten thon zwingers Ein adler einem hasen
lang nach stelet
Schlemüeller fein ton wolfran Johannes de nionte villa
Gleicht an der zech.
Hilprant trachen weis hilpraut Zv babel war ain grosser
trach
Antoni Fib:[binger] guelden thon Sachsen Oüidiüs vns von
der lieb
Pecz verschrenckten thon Ach got es get mir nit gar wol
15
Hans Lang reben weis vogl Ste auf dw menschen kind
Schlemueller hofton cvinrat von wurczpurg Her(e)t Johannes
pocaciüs
Gleicht zümb 2.
Hans Lang reben weis vogl Dardiirch mein herrlikeit
Hilprant crewczthon marners Es schreibt in seinem alcaron
Caspar Pecz mustaphiet langen hoffton Hort wye da war
Hans Schle[müller] hofton cünrat v: w: Dem sich der künig
widersetzt
Gleicht zum 8 mal.
Hans Laug reben weis vogl Die purger israel
H. Schlemueller hofton cunrat v: würcz: Vnd deten ein
pluetige Schlacht
Yncl den krancz hat Haus Lang gewunen.
schuelgelcz plieb 0 von 0 pleibt nichs. —
Singschüel auf ostern anno 1556 [5. April 1556]
kurz gemes.
Hans Zwirner hohen folczen Oseas die vrstent cristi
Anthoni Fib:[inger] tagweis frawenlobs Als cristiis hing am
creücz verwünd
[bl. 19] Caspar Pecz schranckweis folzen An dem leczten
peschreibt marcüs
Paul Schmid gülden voglgsang Das vir vnd zwainzigiste
Hans Lang suesen vogel Hort wie am ostertage
Pongracz Jörg corweis münichs v: salcz: Am sechsten
spricht ad romanos
Vnd den daüid hat Hans Zwirner vnd den
krancz Antoni Fibinger. — Die par an der
zech kurcz gemes.
Caspar Pecz fraw eren thon Ein reicher kauffman het ain sün
Ponlein pflugthon sighart Ein guet gesel fragt mich der mer
Hilprant greffrey fricz zorn Nach dem vnd prometheus stal
Schlemüller dailten folczen Ainer sprach zw menederao
Hans Lang feyel weis folczen Zw altorfif war
Jacob Sailer kürczen müegling Als in lamparten sas
16
Killian Loer suesen regenpogen Phebus war auf aim perge
Paiil Keller bonweis wolfran Eschalus der weis inane
Gleicht an der zech.
Caspar Pecz rossen thon bans Sachsen In hoch purgünd ain
riter sase
Ponlein schwarzen vogl Dagobertus ain künig alt
Hilprant radweis lieben von gengen Ein mawl das ging auf
ainer waid
Schlemüeller alment des Stollen Es schreibet vns adel-
pbonsus
Gleicht zum andren mal.
Caspar Pecz rossen thon bans Sachsen Die ganczen nacht
er pey ir läge
[bl. 20] Ponlein im schwarzen thon lians fogl Zog es auf
an ains kindes stat
Vnd den krancz hat der Ponlein gewünen.
sehuelgelt plieb ueber 1 gülden. Singschuel
auf suntag cantate [3. Mai 1556].
Wolff Stecher verporgen th. zorn Hort wie in der apostel
gschicht
Hans Lang dailten nachtigal Nachdem mit kiinig salomo
engelweis vogels Als abraham sara gar niehs
gepare
Elain maier h . . . gsangweis hans Sachsen Got dw pist in
juda pekant
Jacob Sailer engelweis vogl Nach dem künig saul erlag in
dem streite
Michel Vogel corweis munch von salzpurg Im ersten kunig
puch das drit
Frembder frawen thon ketners Abia künig wäre
Caspar Pecz kelberweis hans haiden Als auf dem perg sinay
war pey got
Panl Schmid hirsen weis hainrich endres Matheüs vns aus
liebe
Angspurger parat weis onoflferus schwarzpach Lucas pe-
schreibet dar
17
Jobstkürsz: dretten fridweis Johannes am zwainzigsten clare
Frolich hohen folczen Das vir vnd zwainzigiste süech
Weideuhoffer plue weis michel lorencz Johannes am ain
vnd zwainzigsten sein
Gleicht auf der sehiiel
Jacob Sailer mayenschein langen thon Als der hünger nam
üeber hant
Hans lang
[bl. 21] Die par an der zech.
Antoni [Fibinger] gfangen thon hans vogel Nach dem gen
himel fuer cristüs
Grueser abgeschiden schweinfelder Das | ain vnd dreisigst
schriebe
Paul S[chmit] gsangweis Sachsen Lii | cas in der apostel
gschicht
Ponlein langen nachtigal In der geschieht saget das ander
Vogl engelweis vogl Als paulus zerstrew[e]t gottes gemeine
Lang engelweis vogl Johannes schreibet an dem sech-
zehenden
Zwirner knaben weis paul schmid Das neünzehent perichte
Jobst kür: gaillen thon fraw: In dem schlesier lande
rotten thon zwinger Als der pfarer zum kalenperg
noch wase
Caspar Pecz gülden wolfran Plutarchüs vns peschreibet das
Hans SclemüUer gülden marner Als der cartagisch hanibal
Caspar kürsner pluenden frawenlob In dem ma3'en ein jeger
schos
Augspurger vergessn fraw: Herr thitüs liuius thüet vns
verjehen
Gleicht an der zech.
Hans Grueser gülden thon Sachsen Ein junckfraw hies
athalanta.
Antoni [Fibinger] kruegweis hans leütz derfler Der her
sprach zu jeremie
Hans Sachs, Gemerkbiichlein. 2
18
Vnd den dauid hat Jacob Sailer, den
schüelkrancz Hans Lang [bl. 22] vnd den zech-
kranc'Z hat Hans Grueser gewunen, sehüel-
gelt plieb lieber 22 ^. — Singschüel auf
pfingsten anno 1556 kurz gemes.
Grüesser abgeschieden schweinfelder Das ain vnd dreysigst
schriebe
Hans Lang engelweis h. vogl Johannes schreibet an dem
sechzehenden
Paul. S[chmit] gsangweis h. Sachsen Lu | cas in der apostel
gschicht
Antoni [Fibinger] gfangen th. hans fogl Nach dem gen himel
fuer cristüs
Ponlein laiton herman ortl Hort in der apostel geschieht
M: Vogl engelweis vogl Als paulus zerstrewet gottes ge-
meine
H Zwirner knaben weis paul schmid Das neun zehent perichte
Jacob Sailer schranckweis folzen Der heillig gaist gesendet
wart
Gleicht auf der schüel.
Hans Lang langen mayenschein Darumb so kiimpt die zeit in
quäl
Antoni Fibinger fogelweis hans fogl Dir | we dw arge State
Hans Norlinger langen ottendorfter Der sün jerobeam
Hans Zwirner lang, mayenschein Als amacia [?] kunig war
Die par an der zech.
Hans Norlinger Spiegel th. frawenlob Dantes zw florencz
ein poet
Michel Vogl praün th. regenpogen Theodoriciis acht
vndreissig jare
[bl. 23] Ponlein kurczen nachtigal Ein kaiser rait durch
ainen walt
Adam Püsch[mannl honweis wolfran Matheus schreibt am
Kilian feyelweis folczen Nach dem cristüs [achten
Hans Schle: froschweis fraw : Jesus sirach hat vns gelert
Jacob Sa[i]lr kelber weis Aus norwegen hatingüs der gros
füerst
19
Gleicht an der zech.
H. Norlinger uistribuit michl herbart Der weis man spricht
am virden
Killian silberweis Sachsen Ein kun[i]g war genande
Ponlein hagen pluet fraw : Zway ding mich hart vertriessen
Vnd das schülklainat hat Hans Lan^ vnd
den krauez Antoni Fibinger, aber den zech-
kranez Hans Norlinger. schuelgelt plieb 9h3<^.
Singschüel auf suntag vor viti. Das lang
gemes.
Wolflf Stecher verporgen thon fricz zorn Am sechzehenden
spricht hicas
Paul Schmid langen thon saxen Daüid hat in seim leben
Antoni Fibinger henfl'ling weis adam puschman Jo | hanes
an dem driten cristüs spricht
Grüeser jung starcken thon nachti[gal] Als Jesus war geporen
Michl Vogl in 3 seinen thonen Nach dem vnd appo[lo?]niÜ8
Panczermacher gfangen thon Nach dem gefangen wart petrüs
[bl. 24] fewerschlosz langen nachtigal Machabeus am
neünden saget
Hainrich En[dres] langen eislinger Jephte der gileaditer
Adam Pü[schman] cleweis schwarczpach Lob den herren dw
sele mein
Caspar Vnger tagweis frawenlob Als Jesus gen bethanien
Killian kupfer thon fraw: Als ella künig wäre
Gleicht auf der schnei.
Ad: Puschman korweis folczen Es saget
Caspar Vnger mayenschein langen thon Am achzehenden
matheüs
Killian ueberlangen Sachsen Clar find man zwailfif der durch-
leuchtigen trawen
Vnd das kleinot hat Killian Loer gewünen
vnd den krancz Adam Puschman. — Die par
an der zech lang gmes.
Michl Vogl harder suesen thon Als alexander raagnüs züege
Hans Lang Ein pos weib het ain junger man
2^
20
Antoni [Fibinger] vergessen thon fraw: In epheso war der
perumptest tempel
H Schlemüller pflügton sighart Zw rom ain maist[e]r fiUiüs
Gleicht an der zeeh.
Michel Vogl krönten dueller We denen die hin zihen
H Schlemüller hofton cunrat von würczpürg Hort Johannes
bocaciüs
Den zechkrancz Hans Sehlemueler ge-
wünen, sehuelgelcz plieb lieber 0. [bl. 25]
Singschüel auf simtag vor petri. Das kurz
gern es.
Paul Schmit überkronten dueller Nach dem daüid entrone
Bastian [Hilprant] gueldeu vogelgsang Als der philister here
Hainrich En[dres] krönten thon düllers Nehemia vns saget
Wolff Stecher freyen folczen Johannes appocalipsis
Hans Grueser newen thon hans Sachsen Johanes am
sechzehenden spricht
Amprosi .... reben weis vogel Nach dem predigt paühis
Antoni Fib[inger] zug weis fricz zorn Do | der himel ver-
schlossen wäre
Adam Püschman graben thon onophri schwarczpack
Lucas peschreibet dar
Caspar Pecz plosen thon michel herwert Lu | cas vns meldet
oflfenpar
Bastian Hilprant engel weis vogl Herodes het johannem
lassen fangen
Die par au der zech.
Hans Schlemüller gruen thon mugling Nach dem ganimedes
Bastian Hil[prant] hohen nachtigal In Schweden sas
Killian Loer gretferey zorn Als hercüles der küene helt
Adam Püschman thailthen folczen Zw i)openreut ein
pfarrer sas
Caspar Pecz kurzen regenpogen Eine listig gailende kra
sasse
[bl. 26] vrmacher pluenden frawen lob Valeriüs schreibt
von der güet
Spörl hagenpluet frawenlob Es jjat vor etling jaren
21
Gleicht an der zech.
Killian Loer rosenthon Sachsen Eclesiasticus pericbte
Wastian Hil[prant] moren weis scbwarzpach Echeciel thuet
sprechen
Sporl lerchen weis hainrich endres Merck auf mein herre
Gleicht zum andren mal.
Kilian [Loer] rosenthon Den truncken macht der wein noch
doller
Wastian [Hilprant] spruchweis Sachsen Ein man sein frawen
schluege
Gleicht zum 3 mal.
Killian [Loer] rossen ton Wo die spilewt mit keinen dingen
Bastian Hilp : kelberweis Morholt ein helt der 4 man-
stercke het
Vnd das schuelklainat hat Hans Grueser
gewünen, den schuelkrancz Antoni Fibinger,
den zechkrancz AYastian Hilprant, schuel-
gelt plieb 44 A — Sing-schuel auf suntag nach
jacobi. Das lang gemes.
Wolff Stecher in der lerchen weis hainrich endres Ich wil
erheben dich
Adam Püschm: fridweis waltes fridl Joba apocalips [!) am
ailften . . .
Paul Schmit verseczten thon paul ringsgwant In | dem ersten
psalmen boret wie dai\id gar
Antoni [Fibingerj vnpenanten zorn Ein weise fraw die pawt
ir haus
Hans Lang hörn weis hainrich endres Als Jesus ging durch
Jericho
[bl. 27] Hainrich Endres newen thon bans Sachsen
Nach dem paulus durch den heilligen geist
Caspar Pecz korweis münich von salczpurg Im ersten künig
püch das drit
Amprose Wal schranck weis folczen Als den schiffpruech
erliden het
Killian verporgn thon zorn Das zwolft in actis vns pekent
22
Gleicht auf der schüel.
Hans Lang raissing frewdweis Es | pegebe sich zv der zeit
Eillian vberhohen perckweis Sachsen Do | kiinig salomon
regirt
Wolff Stechr langen thon eislinger Das zwolflft in appocalipsim
Vnd den daüid hat Caspar Pecz vnd den
krancz Killian Loer gewünen. Die par ander
zech.
Antoni Fibinger kurczen thon nünenpecken Es saget
frawenlobs riter weis Got grüs euch lieben singer fein
Vnd den zechkrancz hat Antoni Fibinger,
schuelgelt plieh lieber 3 h. — Singschfiel auf
suntag nach laurenti. Das kuercz gemes.
Jörg Frolich laiton frawenlobs In der ersten
Adam Püsch: laiton orteis Als Jesus gen Jerusalem
Paul Schmid verholen thon fricz zom Im sesten danielis stet
Panczermacher krönten düeller Es pegab sich nachdeme
[bl. 2S] frembder freyen thon folczen Hurt | in dem künig
puech das drit
Hans Nerlinger vnpeDJinten fricz zorn Höret den propheten
Jona
Bastian Hil: schwarzen fogl Nachdem fasti austreiben det
Hans Lang friedweis baltas fridl
Antoni leben weis Got sprach ecechiel mach ein weclage
Eillian gsangweis leschen Drey | helde künig daüid het
Jacob Sailer osterweis ringsgwant Do | steffanüs vol ge-
laubens vnd krafte
Gleicht auf der schüel.
Adam Pusch[man] langen eyslinger Joseph der wart gefüert
hinab
Bastian Hil[prant] langen vogel Im andren püeche
Antoni langen hainrich part Hurt wie am fünften nümeri
Eillian Loer freyen folczen Nach dem Joseph gefangen lag
I
23
Vnd den dauid hat Bastian Hilprant vnd
den krancz Killian Loer gewiinen — Die par
an der zech.
Wolff V : wath : pfluegthon sighart Cirns der kunig mechtig
Norlinger senften harder Ein pewerin drey dechter bete
Jacob Sailer tauten folczen Ein pawer sas
Schacz piuetAveis des Stollen [bl. 29] Ein pawer hat gar ein
vnhewslich weibe
Ponlein hagenpluet frawenlobs Zway stueck mich hart ver-
triesen
Adam Pusch: spigel thon frawenlobs Ein edelman luede
ain mal
Antoni [Fibinger] kürczen nachtigal In ainem pawren haiis
ein spinn
Hans Lang thaiithon folczen Als ein altes weib sterben wolt
H Leützdorfer verkerten peham Demonax ein philosophüs
C Pecz Als zw terkawflfen an dem mark war stene
Gleicht an der zech.
"Norlinger hofton marner Nach dem zw sparta ariston
Jacob Sailr kelber weis hans haiden Hatingus aus norwegen
der gros fuerst
Antoni Fib: langen thon miigling Als man zeit fünfze-
hundert acht und zwanczig jar
Ponlein silberweis Sachsen Ein | Schneider der kranck läge
Leuczdorffer radweis lieben von gengen Nach dem athen in
kriechen lande
C Pecz Spruch weis Sachsen Als ewlenspigel auf ein zeit
H Lang silber weis hans Sachsen Ju | piter aus dem trone
Vnd den krancz hat Jacob Sailer ge-
wiinen, schuelgelt plieb ueber 3 h. — Sing-
schuel auf süntag nach egidi lang gmes.
Adam Püschman silber weis hans Sachsen Au dem anderen gare
[bl. 30] Panczermacher verhollen zorn Johannes am ach-
zehenden
Paul Schmit plosen thon michl herwart Jo | hannes am
zehenden spricht
Hans Lang newen saxen Am fünften capitel spricht matheüa
24
fremder gsangweis leschen E | saias am neunden dar
Norlinger verporgen zorn Nach dem cristus verschieden war
Kilian langen walter Mo | se sas vnter dem folck zv gericht
Antoni engelweis vogl Exodi am drejzehenden capitel
C Pecz verholen thon zorn Paulus an dem funfzehenden
Gleicht auf der schfiel.
Norlinger vberlangen saxen 0 | ir kinder seit den eitern
ghorsame
Adam Püsch: vberlangen vogel Gotloser künig drey
Antoni Fib: vberlangen peczen
Vnd das sehulklainat hat Hans Norlinger
vnd den kranez Adam Püschman. — Die par
an der zech.
Antoni grünt weis fraweu: Zw regenspürg vor zeit ein
pürger sase
LeützdorfiFer suesen regenpogen Lucianüs peschriebe
Klllian pflüegton Nach dem argos die kriechisch stat
Ponlein spetten thon frawen lob Ein künig ceix war genant
[bl. 31] Hilprant kelber weis hans haiden Johann heroltnach
lenge vns erzelt
Lang rotten thon peter zwinger Ein jüngling resürgsnah*)
wurde genenet
Gleicht an der zech.
Antoni [Fibinger] meyen weis Schillers Als ich zürn ersten
mal auszüeg
Leüczdorffer krügweis seinem thon Als ewlenspigel mit
schalckheit
Eillian [Loer] mayenweis schiller Ewlenspigel kam auf ein schlos
Vnd den zechkrancz hat Hans Leucz-
dorfer gewiinen. schuelgelt plieb lieber 3 h.
— Singschüel auf suntag nach michaeli kurcz
gemes.
Paul Sehmid guelden radweis fraw. Lucas spricht dar . . .
Panczermacher plosen thon niichel herwart Lu | cas vns
meldet offenpar
*) Das scheinbar ganz sinnlose wort ergibt sich als die
umkehrung des namens Hans Grüser.
25
Adam Püschmann seiner klingenden puschweis Mose am
virden
H Lewzdorffer abgeschieden schweinfelder Do | thimoth[e]iis
zuege
Brosi Wal knabenweis paul schmid Ir himel lobt den herren
Killian Loer pewerten ton saxen Lucas im euangelion
stainschneider verporgen thon zorn Nach dem cristus sein
red volent
Hans Zwirner krönten thon fraw. Als durch den geist
schuknecht krönten th. bastian wilden
Caspar Pecz gsang weis saxen Im ersten puech samüelis
Antoni schranckweis folczen Am driten spricht esaias
[bl. 32] Jacob Sailer starken nachtigal Nach dem Joseph
wart harre
Gleicht auf der sehüel.
Adam Pusch: steigweis lorencz stilkrieg Cornelius war ain
Killian corweis folczen Es sprichte [hauptmau
Zwirner langen vogel Als kirchweich wäre
Antoni [F.] corweis folczen Es süngen
Vnd der Zwirner hat das schuelklainat
vnd der Killian den kranez gewunen. Die par
an der zech.
Norlinger kurzen nachtigal tagweis Es schreibt von der
nacht ewlen
Adam Pusch: spigel thon erenpoten Hort grosses wunder-
werck hab ich erfaren
Panczermacher gülden wolfran Als der gros starck ris aqüinüs
H Leuczdorffer kurzen nachtigal Als ainer frawen starb ir man
Pecz gülden wolfran Johannem pocaciüm
Jacob Sailr hagenplüet fraw: Ein gierten thet ich fragen
Gleicht an der zech.
Zan junckfraw weis vogel Ein künig wont in Oriente
Puschman lügen weis vogl Nach dem adam vnd eva wert
Panczermach : heren weis hainrich endres Albertus kraucz der
thüet vns oftenparen
Jacob Sail: radweis lieben von gengen Hanno ein fürst zw
cartago
26
[bl. 33] Vnd den kiancz hat Jacob Sailer
gewüneu, schuelgelez plieb ubr 36 ^. — Sing-
schüel auf süntag vor simon vnd Jude.
Paul Schmid parat reyen fricz ketners Frolocket all ir cristen
lewt
Seiller verhollen Ihon Lucas im ewangelio
Prosi Wal pewerten thon hans saxen Mosi schreibet in
genesim
frembder laiton nacbtigal Es schreibt marcus
Schürstab langen nachtigal Als jeremias der prophete
jünger schrotweis Nun hört was Jesus sirach spricht
Hans Grüeser straffweis folczen Als josua ain nüme
Panczermach: fridweis baits Am 24 clare
Killian Loer romers gsangweis Ein cristenmensch sol hüten
sich vor trünckenheit
Hans Lewcz : langen frawenlob Als kun[i]g daüid samlet ein
her mit verstant
Gleicht auf der schuel lang gemes.
schüester freyen folczen Nach dem der philistiner beer
Schuerstab langen eyslinger Hort wie got sprach zv abraham
Ha: Grueser vberlangen Sachsen Er|zuern dich nit spricht
daüid ob dem posen
Killian vberlangen regenpogen Im anefang
H : Leüczdorfer korweis hans folczen Am tage
Vnd den daüid hat Hans Grueser vnd den
kranez Killian Loer gewünen. [bl. 34] Die par
an der zech.
Stainschneider leschen hamerweis Ein meil von gmind im
Schwaben land
abenteur weis Es sas ein fischer an der ron
Hans Norling hofton marners Nachdem zv sparta wäre
Haffner kürzen fogel Ein leb in ainem walde lag
Zwirner hohen thon ketners Ein jüngling würt vertrieben
Linhart M: Schillers hofton Ewlenspiegel ein mesner war
Vnd den kranez hat Hans von Norling ge-
wünen, schftelgelt plieb ueber 9 A par gelt.
27
Singschuel auf suntag nach martini kurz
gemes.
Prosi Wal . . . gesangweis Nach | dem herr künig saul war dot
Panczermacher krönten düUer Do Jesus wart geporen
Paul Schmid engelweis fogl
Steinschneider knaben weis Am zehenden thuet sagen
Wastian Hil: engelweis Als daüid sein vater isay sendet
H Norlinger radweis lieben von gengen Als got ainen man
gotes sent
fremder fridweis waltes drexel Alzeit solt ir euch frewen in
dem heren
Friez Fesselman leschen gsanckweis E | saias am achten dar
Gleicht auf der schüel.
Panczermacher klingenden puschweis Mose am virden
H Norlinger in seiner pluetweis Hort der prophete
[bl. 35] Wastian Hil : vberkronten düller Nepucadneczar war
Den dauid hat Bastian Hilprant gewüneu
vnd den krancz der panczermacher. — Die
par an der zech.
H Norlinger senften nachtigal Hort wie ein man geschlagen
het
Hans Lang feyelweis folczen Zw altortt" war
Caspar Schacz süesen harder Eclesiasticus peschiede
H Leüczdorflfer schwarzen klingsor Ains tages fünd der
vogel schar
Ponlein kurczen regenpogen Als der kriechisch fürst gros-
mechtig
Eilian feyelweis folcz Weil nach cristüs
Gleicht an der zech.
H. Leuczdorffer schwarzen fogel Ains mals ich spacirn ging
Ponlein klingenden saxen Lu | cas in dem andren capüt
pekennet
Kilian rorweis pfalzen Die vbeltat
28
Vnd den krancz hat Kilian Loer gewunen
sehuelgelcz plib 0 lieber. — Singsehuel auf
süntag lucie das laug gemes.
Caspar Pecz pawren thon ringsgwant Als got in das ver-
baysen lande
Stainschneider vnpenanten zorn Nachdem cristus vom dot
erstund
Killian rosenthon Sachsen Eclesiasticüs perichte
Fricz Feselman Es saget der prophet esaias
[bl. 36] Paul Schmid hohen gartw eis jeron. schmid Im fünften
puech am fünften spricht mose
Prosi Wal abgeschieden schweinfelder Do | kunig achab
Pewtler langen regenpogen [schlüege
Vnd das schuelklainat hat Caspar Peez
vnd den kranez Killian Loer gewunen. Die
par an der zech.
Panczermacher gülden thon canczler Im fürstentnm zv
Sachsen
Bastian Hil: kurzen nüoenpecken Im lande
Veit Feselman pUienden th. frawenlob Zw der zeit als kvinig
midas
Stainschneider grünt weis frawenlobs Im ries ein Schwaiger
zwainzig creücz kes hette
Gleicht an der zech.
Paul Schmid gülden th. hans Sachsen Clicia der ander verret
Bastian Hil: abgespiczten cünrat von wurczpürg Als man
simsou sein weib verhilt
Vnd den zechkrancz hat Wastian Hilpraut
gewunen, schuelgelt plieb 0. — Singsehuel auf
weinachten anno salutis 1557. Kurz gemes.
Hans von Nor : zugweis fricz zorn Mo | se am zwainzigen
capitel
Jörg Frolich straffweis folczen Im sechsten monat wäre
Hans Lang newenthon hans Sachsen In dem ersten pe-
schreibet vns lücas
29
Hans Grueser abgeschieden schweinfelder Lu | cas nach
leng anfinge
[bl. 37] Paul Schmid knabenweis Lucas schreibet an mitel
Prosi Wal vnpenanten zorn Nach dem cristüs geporen wart
Pewtler klingenden Sachsen Do [ Jesus das kindlein war alt
zwolff jare
Caspar Pecz klingenden Sachsen Heut j ist vns cristüs der
hailant geporen
Gleicht auf der schnei.
Hans Grueser langen eyslinger
Amprosi Wal langen eyslinger
Ynd das schuelklainat hat Hans Grueser
vnd den krancz Brosi Wal. — Die par an der
zech knrcz gemes.
Paul Schmid hoffton Schiller Eulenspigel ain mesner was
Panczermacher kurz regenpogen Isün bort zwo wunder
trewe date
Paul Kellr Das acht vnd zwainczigst sirach rawch
Killian Loer kurzen saxen Hort wie mir nechten erzelt ain
rainjeck*)
Hilprant flamweis wolfran Ein junckfraw in aim closter war
Pecz kurzen regenpogen Ein listig geilende kra sase
Hans Haffner fewer weis wolff püchner Dion zw athen der
dewer haüptmane
Probicz t thon wolfran Als das micenisch reiche
Veit Fessel : Schiller hot'ton Eins mals ein reiche witfraw war
Hans Lang hen weis Herzog tridrich von Sachsen
Gleicht an der zech.
[bl. 3&] Paul Schmid sümer weis haincz endres Matheus vns
peschriebe
Panczermachr silber weis sachsn Mi | sosternon genande
Zan spruech weis Sachsen Zv claro stund ein thempel
Wastian Hilprant rosen thon Sachsen Nach dem der herr all
creatiire
*) = geck vom Rhein. Vgl. Hans Sachs ed. Keller-
Goetze 17, 400 Z. 23: „Die reinlender nennt man die jecken."
30
Hans Lang silber weis Sachsen Jw | piter aus dem trone
Pecz abenteur weis folczen Ewlenspigel fiel auf ein zeit
Vnd den zechkrancz hat Paul Sehmid ge-
wünen, schulgelt plieb ueber 23^. — Öingschüel
auf süntag nach obersten das lang gemes.
Panczermacher kupferthon frawenlobs Frewt euch ir cristen-
lewte
Hans Zwirner verporgen thon zoru Als nun die weisen
zogen hin
Hans Lang engelweis vogl Lucas im andren spricht als die
tag kamen
Fricz Fessel: verholen thon zorn Hort der prophet esaias
Killian Loer spruch weis Sachsen Am hünderten da iste
Paul Sehmid klingenden th. Nach | dem dauid war redlich
vnd aufrichtig
Puchdrucker schrotweis martin schroten Niin hört was Jesus
sirach spricht
Prosi Wal dailten nachtigal Salomo in den spriiechen sein
Caspar Pecz linden th. trabelt Hort wie peschreiben ist
[bl. 39] Jörg Sporl newen thon saxen Das ain vnd zwain-
zigiste numery
Das schiielklainat hat Kilian Loer vnd den
krancz Hans Lang gewunen vnd den zech-
krancz Pangraz Jörg gewunen, schuelgelt
plieb uebr 52 ^ — Singschüel auf den guelden
suutag in der fasten das kurcz gemes.
Panczermacher newen mustapluet Als moses gotes knechte
Bros! Wal hohen gartweis Im fiiuften püech am fünften
spricht mose
Weidenhofter Corweis münch von salczpiirg Am sibenden
peschreibt lucas
Paul Sehmid verholen zoru Am leczten danielis stet
Stainschneider vnpenanten
Hans Lang radweis frawenlobs Nach dem pawhis l
Adam Puschman hohen folczen Am vir vnd zwainczigisten
suech
31
Jacob Sailer engelweis bans vogl Nach dem künig saül
erlag in dem streite
Hans Walter vnpenanten zorn Als cristüs hinging in den
dot
Gleicht auf der sehuel.
Brosi Wal corweis hans folczen Eine clare||vnd wäre
Paul Schmid oster weis ringwant Da | jesw anhinge das volck
gemeine
Jacob Sailer langen eislinger Esaias spricht o dw haus
Walther laiton ortl Johannes apocalipsis
[bl. 40] Vnd das schuelklainat hat Pawl
Schmid vnd den kranez Jacob Sailer gewunen.
Die par au der zech.
Stainschneider grünt weis frawenlobs Im ries ein Schwaiger
20 crewczkes bete
Panczermacher gailen frawenlob Priamüs ain sün hete
Hans Lang pflugthon sighart Pocacius peschreibet das
H Leüczdorffer kurczen mügling Als ewlenspigel kam
Brosi Wal spigelton erenpoten Zw gershoffen ein pawer
war gesessen
Kilian feyelweis folzen Weil nach cristus
Fricz Fesselman feyelweis folzen Ein cardinal
Caspar Schacz henweis wolfran Ein weis man von parise
Linhart Maler Schiller hofton Ewlenspigel ain mesner war
Gleicht an der zech.
Caspar Schacz spruchweis Sachsen Ein alter man der wase
Brosi [Wal] rebenweis vogel Nach dem predigt paulüs
Kilian silber weis Sachsen Ein | künig war genande
Fricz Feselman lilgen weis vogl Es pegabe sich das Jesus
Gleicht zum andern mal.
Schacz radweis frawenlob Hort ein figür
Fricz Feselman lilgen weis vogl
32
[bl. 41] Vnd den zeehkrancz hat Friez Fesel-
man gewunen, sehuelgelt plieb lieber 1 <) —
Singsehüel auf jüdiea lang gemes.
Hans Lewczdorffer frawen thon ketners Marcus am sechsten
schriebe
Prosy Wal schranck weis folczen Als abraham peschniten
was
Adam Püschman silber weis Sachsen An dem anderen gare
Panczermacher gülden th. lians Sachsen Jesus cristiis in dem
anfang
Stainschneider newen th. Sachsen Nach dem paulus durch
den heilligen geist
Hans Lang hohen gartweisjeron. schmid In dem ersten pe-
schreibet vns lücas
Vnd das sehuelklainat hat Hans Leuez-
dörffer vnd den krancz Hans Lang gewunen.
Die par an der zech.
Stainschneider hohen knabenweis Das sechzehent thüet sagen
Adam Püschman guelden regenpogen Es stunden auf ein zeite
Fricz Fesselman grünt weis frawenlob Ein hüngeriger iüecbs
nach speis ging aüse
Hans Schle[müller] plaben regenpogen Bachüs ein got der
drinker zünft
Vnd den krauez hat Hans SchemiiHer ge-
wunen, schuelgelez zerunen (16 h hab ich dar-
gelihen.*) Das singen auf osteru anno 1557.
Bastian Copicz abgeschieden th. schweinfelder An dem sech-
sten mit grawse
Jacob Sailr plosen th. michel herwart Marcus der war
ewangelist
Brosi Wal pewerten thon hans saxen [bl. J2] Am vir vnd
zwainzigen lucas
Hans Lang schranckw. hans folczen Johannes vns pe-
schrieben hat
Ponlein laiton nachtigal Drey fruechte gros
*') Das Eingeklammerte ist wieder ausgestrichen.
33
Gleicht auf der scliüel.
Bastian Copicz puscliweis adam puschman Mose am virden
Jacob Sailer langen niaj^enschein
Viid das Sclinelklainat hat Jaeoh Sailer
viid den kraucz Bastian Copiez gewiineu. —
Die par an der zech.
Hans Norlinger f thon waltliers Am nefinten matheiis
Brosi Wal schwinden t'rawenlob Zum leupolcz hofi" ein pew[r]in
war gesessen
H Leiiczdorfl'r gülden canczler Zw speyr ein pischofl wäre
Bastian Hil : guelden marner Calisteniis philosophvis
Ponlein pfliigthon sighart Vor zeit war in der stat roma
Gleicht au der zech.
H Norlinger radweis lieb von gengen Als got ainen man
gotes sent
Leuczdorifer alment Der schwind poet lucianüs
Prosi Wal knabenw. paul schmid Ir himel lobt den heiren
Hilprant hoftton marners Ach was sol ich anfahen
Ponlein schwarczen vogl An dem ersten
[bl. 43] Vud den zechkrancz hat der Ponlein
gewunen, schuelgelt plieb ueber 7 h 14 c^. —
Sing-schiiel auf siintag eantate [IG. Mai 1557]
lang gern es.
Paul Schmid hohen gartweis Lucas am drey vnd zwainzigen
capüt
Ponlein abgeschieden schweinfelder Do 1 künig achab schlüege
Adam Puschman paratw. onofery schwarzenpach Dot kranck
hiskya lag
Hans Lang zugweis zoren Johannes am sechsten capittel
Hans Grüeser frawenthon ketners Abia küuig wäre
Friczlein plueweis michel lorencz Johannes am ain vnd
zwainzigsten sein
Bastian Hilprant langen thon müegling Der künig pharao
verachtet gottes wort
Hans Sachs, Gemerkbüclilein. 3
34
Gleicht auf der sehüel.
Paul Schmid vberlangen th. hans saxsen Do | das folck Is-
rael lag hart gefangen
Ponlein laiton frawen{6rtl)[lob] Als ein Jüngling zv jesw drat
Die par an der zech.
Ponlein krönten thon raphael düllers Als philippus mit nome
Brosi Wal siieseu vogl Nachdem uns gotes gnade
Jacob Sailr langen saxen Lucas peschreybet clare )
Adam Puschman benfling weis Lucas in der apostel geschieht
schon
Paul Schmid abgeschieden schweinfelder E Jesus ging in
dote )
Panczermacher gartweis gronla schmid Nach virzig tagen do
erstanden was )
[bl. 44] Hans Grueser langen nachtigal Nach dem got den
heilligen gaiste
Michel Vogl krönten düUer \Ve denen die doch zihen
H. Schlemüller fein thon walthers Johannes mante vila
schrieb
H. Walter fro[s]ch weis frawenlob Jesus sirach hat vns
erclert
Fricz Fesselman gülden wolfran Als pilatus lantpfleger war
H. Leüczdorfer spiegelton Ein dorff das lieget in dem
francken lande
Gleicht an der zech.
Fricz Fesselman frawen th. ketners Die erden ist des herren
H. Leutzdortfer schacz th. hans vogl Es war ain kün[i]g zv
edom
Den danid hat Bastian Hilprant, den schul-
krancz hat Ponlein vnd den zechkraucz Hans
Leuczdorffer gewunen; schüelgelcz plieb vber
0. — Singschuel auf pfingsten [G. Juni 1557] das
kurcz gemes.
H V Norling abgeschieden uuuenpecken Joel peschriebe
Paul Schmid abgeschieden schweinfelder Do | Jesus in den
dote )
35
Pauczermacher gartweis jeroui: scliinid Nach virzig tagen
als der herr cristüs )
Jacob Sailer langen th. Sachsen Lucas peschreibet
clare )
Prosi Wal siiesen vogel Nach dem aus gotes gnade )
Ponlein krönten dueller Nach dem philippus käme
[bl. 4ü] Adam Puschman henffling weis puschman
Lucas in der geschieht sagt an dem andern
Hans Gnieser langen nachtigal Got vater hat den heilling
geist
Gleicht auf der selifiel.
Nerliuger langen mmenpecken Drey | mal hat zeugnus
geben
Ponlein langen eislinger Jepthe war ein geleatiter
Vnd Hans von Nerling- liat das klainat vnd
der Ponlein den schiielkrancz. — Die par an
der zeeh.
Paul Schmid kurzen nachtigal Es hies ein jungling cüpresüs
Panczermacher kurzen nachtigal Nach dem her gaj-üs
grachüs
Adam Pü : tagweis nachtigal Nach dem cristus auf erden
Jacob Sailr feyelweis folczen Ein pauer sas
Jörg Sporl hen weis wolfran Matheus schreibt am achten
Michel Vogl klagweis lochners Als kung
Hans Wa[l]thr schwarzen klingsor In ainem dorff starb ain
alt weib )
Ponlein schwarz klingsor Ein mesner wont zv wendel stain
Killian susen schiller Nach dem vnd dedalus
Gleicht an der zech.
Paul Schmid gartweis jerouimus schmid Das leczt in der
anderen crouica
[bl. 46] Sporl rosenton Sachsen So wir nun sein versünt
mit gote
Jacob S[ailer] rosen thon [?] Ein pauer thet mich fragen
Walter lilgenweis vogl Neun Schwaben gingen vberlant
Killian kupfer thon Als ella künig wäre
3*
36
Gleicht zum andern mal.
Paul S[chmid] radweis frawlob Lucas schreibt dar
Sporl hohen folczen Oseas die vrstent cristi
Jacob Sailr rosen thon Zum virden er getraget hate
Gleicht zum driten mal.
Paul S[chraid] radweis frawenlob Cristus sprach ge
Jacob Sailr rosen th. hans saxen Das drit[e] lidlen in dem
par[e]
Vnd den zeehkranez hat Jacob Sailr ge-
wiineu, vber schues plieb 9 h 21 <\. ■ — Sing-
schiiel auf süntag nach Johanuis Baptiste
[27. Juni 1557] lang gemes.
Fricz Fesselman suesen fogel Frolocket ir volcker mit
henden
Michel Fogl abgschiedeu schweiufelder Gabriel wart gesante
Hans Lang engelweis hans vogl Lucas am fünften spricht
als in den tagen
Hilprant in 5 thonen Die sechste plag
Gleicht auf der schüel.
Hans Lang geflochten th. caspar peezen Ezechiel sprach durch
den gaist
[bl. 47] Jacob Sailer laiton herman urtel Als cristus gen
Jerusalem
Vnd dendauid hat Jacob Sailer gewuneu
vnd den kraucz Haus Lang schuelgelt plieb 2 A
— Siugschüel auf süntag vor jacobi [18. Juli
1557].
Hans Lang parat rayen ketners Got der ist vnsers zwfersicht
Michel Vogl corweis nnincb von salczpurg Im ersten künig
puch das drit
Killion Loer langen walter Mo | se sas vnter dem volck zv
gerieht
Hans Grueser neweu th. Sachsen Nach dem paiilüs durch
den heilligeu geist
Hilprant eugelweis vogl Als isay seineu sün dauid sendet
I
I
37
Gleicht auf der seliüel.
Hans Lang in der raising fraidw. schechners Do ] pegabe
sich ZV der zeit
Hilprant fogelweis bans vogl Die | jünger detten fragen
Die par an der zech.
Michel Vogl flauiweis wolfran Ein mvieller ainen esel het
Jacob Sailer vergessen frauenlob Diocletianüs wart[e?] ge-
poren
Hans Haffner plutweis stollen Eulenspigel ainmal gen maid-
werck kome
Poulein vergessen fraw : Als piritheus nam(e) sein hippitome
Rot piietner tailthen folczen Herr valerius maximus
[hl. 48] Gleicht au der zech.
Michel Vogl alment des stollen Als ain leüitisch man von dem
Jacob Sailr spruchweis Sachsen Ewlenspigel noch junge
Vud das sehuelklaiuat hat Killian Löer
g:ewuueu deu krancz Wastiau Hilpraut vud
den zechkranez Michel Vogl, schulgelt plieb
üeber 0. — Singschüel auf süntag nach lawrenti
[15. Aug. 1557] das lang gern es.
Friczlein reben weis hans vogl Nach dem predigt pawlus
Fogl verporgen thon zorn Adam erkent sein weib eiia
Hans Lang zanckweis lorencz An dem ailften capitel
Adam Puschman laiton nacbtigal Got sprach mose
Bastian Hil: fridw. balthas [fridl] Als goliat vberwande . .
Hans Grueser corweis münch v: s: Nach dem erstanden
war cristüs
Gleicht auf der sehiiel.
Adam Puschman vberlangen Sachsen Ein | man hies hiob
war in vr dem lande
Bastian Hil: ueberhohen perck weis Sachsen Jü | dit das
heillig kuene weib
Hans Grueser vberlangen Sachsen Er | ziirn dich nit spricht
daüid ob dem posen )
38
YncT den daiiid hat Hans Lang vnd den
krancz Hans Grüeser gewüneu. — Die par an
der zech.
[bl. 49] Adam Puschman alinent des stoUen Die edel küngin
hecuba
Hilprant vergessen frawenlob Als oriou war ain periimbter
Jeger
Kilian Loer mayenweis eislingers Nach dem marsilia die stat
Michel Vogl fein thon walters Im wald ein esel vnd ein per
Gleicht an der zech.
Bastian Hil: suesen thon fogel Als cristiis vnser herre
Killian Loer gülden Sachsen Ein reicher künig hies midas
Vnd Bastian Hilprant hat den zechkranez,
schuelgelcz pHeb lieber 15 A — Sing-schuel
auf süntag vor kuuegunde [5. Sept. 1557] das
kürcz gemes.
Hans Grueser krönten düller Hort wie nach deme
Hans V Nor: in den vier haubtonen Vunferley wünderwerck
thet cristüs hie auf ert
Kilian Loer verporgen th. fricz zorn Das zwelft in actis
vns pekent
Bastian Hil: in 3 thonen Drey thirannen haben dwrch echt
Adam Pusch: corweis münch von salczpiirg Hort der prophet
malachias
Die par an der zech.
Hans Grieser spigel thon frawen lob Als man gewan thebe
die stat
Hans Lang romers gesangweis So wil ich aber singen hie
an argen has
[bl. 50] Jacob Sailer kurczen mügling Es schreibt herodotüs
Hans Leik'zd : thailten folczen Auf einem dorff ein pauer sas
Hilprant in fraw eren thon Im niderlant war ein gwonheit
Ponlein Drey stueck mich hart vertriesen
Gleicht an der zech.
Grueser im rosen th. Cristus der spricht das himelreiche
Hilprant nachtigal tagweis Es schreibt von der nachtewlen
39
Hans Lang radweis fraweulob Nachdem pauliis )
Jacob Sailer spruchweis Sachsen Ewlenspiegel vor jaren
Gleicht zum andern mal.
Hans Grueser rosen th. Sachsen Da antworten die khigen eben
Hans Lang radweis frawenlob Mit auf die stras
Vnd das schuelklainat hat Hans von Xor-
ling vnd den kranez Kilian Löer gewnnen,
aber den zechkranez Haus Grueser, scbulgelt
plib vber 0. — Singschuel auf süutag nach
franeisi [10. October 1557] lang gemes.
Haus Lang in der gsangw. hans Sachsen Nach | dem cristüs
an dem sabat
Jacob Sailer langen thon hans Sachsen Lucas peschreibet
clare )
Hans Grueser verschrenckten peczen Als gen himel fuer elia
Panczermacher plosen th. michel herwart Lu | cas am achten
der geschieht
[bl. 51] Hans Walter pewerten th. h saxen Dreyerley werck
der heillig geist
Hans Leuczdo : schneweis müelner Nach dem vnd assa
künig war
ein Fremder starcken nachtigal Do Jesus war geporen
Kilian Loer gsanckweis leschen Do | got ausfüer[e]t israel
Adam Pusch: in seiner puschweis Am driten sprichte
Schlosser corweis minch v salczpurg Im sechsten monat
wart gesant
Gleicht auf der sehuel.
Hans Walter vberlangen Sachsen Erzuern dich nit spricht
daüid ob dem pusen )
Killion laiton ortl Das 135 lied
Hans Leuczdorffer corweis folczen Am tage
Die par an der zech lang gemes.
Hans Grueser kurzen vogl Ain kremer ging durch ainen walt
Panczermacher grünt weis Als der franczos mailant det hart
verlegen
40
Jacob Sailer in der mayenweis schiller Eim pawren war im
pauch nit recht
Hilprant kurczen nünenpecken Im lande
Killian Loer hofton mügling Eclestiasticus zaigt an
Gleicht aü' der zech.
Hilprant haupton danheiisers Es sagt das sechst capi\t
[bl. 52] Jacob Sailer glasweis vogl Als künig assa starbe
Vnd das schuelklainat hat Hans Walt[ei-j,
den krancz Hans Lenczdorffer und den zech-
krancz Bastian Hilprant gCAvunen, schuelgelt
plieben 0. — Siugschuel auf siintag vor mar-
tini [7. Nov. 1557] kurcz gmes.
Panczermacher hohen gartweis jeronimus schmid Nach virzig
tagen als der herr crisiüs
H V Norling krönten th. frawenlob Als juda hart
Stetfan schneweis Als jesw zog vil Volkes nach
Hans Gräser straifweis folczen Als josüa ein nüme
Hans Lang dailten nachtigal Nach dem liebt künig salomon
Kilian Loer abgeschieden nünenpecken Als jacob sterben
Adam Puschmau in seiner henffling weis Lu | cas im andren
der geschieht
Gleicht auf der schüei.
Hans Norlinger gülden fogelgsang Cristüm det ser erparmen
Hans Lang geflochten peczen Ezechiel spricht durch den
Kilian Loer korweis folczen Es sprichte [gaist
Adam Piischman langen fogel Als kunig wäre
Gleicht zum andern mal.
H V Norling langen vngelerten [bl. 53] Nach dem vnd der
füerst nicanor
Adam Pusch: fogel weis hans fogel Mein kint . . .
Vnd das schiielkleinat hat Hans Lang vnd
den krancz Hans von Norling gewüueu. — Die
par an der zech.
Lorencz Pfaft' guelden wolffran Zw münichen da sase
Jacob Sailer guelden marner Als vlises von troya schied
41
Ponlein abentewr weis Es sas ein fischer an der ron
Killian kurczeü tb. hans Sachsen Ains abencz sas ein pawer
pey dem wein
Veit Feselman henweis wolfrans Zw rottenpach da sase
H Schlemüller fraw eren th. Ein reicher kauffman het
ein sün
Gleicht an der zech.
Lorencz Pfaff mayenweis Schillers Ain daüb nist auf ein
paümen hoch
Jacob Sailer radweis lieben von gengen Hanno ein füerst
von cartago
Feit Fesselman freüdweis hans von maincz ....
Vnd den zeelikrancz hat Veit Feselmau
gewünen, schiielgelcz plieb ueher 40 A. —
Singschüel auf den andren snntag; im aclvent
[5. Dec. 1557] das lang geraes.
Fricz Weidenhofer lügen weis hans fogel Es pegabe sich
das Jesus
Hans Gnieser zalten [!] frawenlob Am tünffzehenden spricht
lucas
[bl. 54] Jörg Sporl abentewr weis folczen Als Jericho ge-
wünen war
Panczermacher knaben w. paul schmid Das fvinfzehent thüet
sagen
Lewczdorffer gefangen fogl Höret das virt jeremie
Mallerlein zugweis zorn Ein man war jairüs genente
jung Wal engelweis vogl ]^ach dem vnd aber sara nicht
gepare
Zwirner newen th. hans Sachsen Als daüid wont in der
wuesten paran
Adam Pw : parat rayeu ortl Da künig pharao gepot
Kilian kupfcr th. frawenlob Paulus schreibet an mitel
Bastian Hilprant krönten frawenlob Jeremias
Gleicht auf der schüel.
Grueser vberlangen hans fogl Der ander kung achab
Lewczdorffer guelden fogelgsang Nachdem daüid entrone
42
Zwirner hoch pcrekweis Sachsen Das | drit im driten
puch esre
Hilprant guelden tagweis jeronimüs trabolt Mat | heus vns
ausweisset
Die par an der zech lang gemes.
Kilian laiton frawenlobs Jeremias
Veit Feselman süesen schiller In plntarcho ich lis
[bl. 55] Sehacz Zw augspiirg sas ein kaufl'man reich
Fricz Fesselman creüczton wolfran Als herodes regiret
Hilprant süesen regenpogen Als jacob lieb gewiine
Leüczdorfer kürczen Sachsen Ein tiger dier wonet in ainem
wald
Gleicht an der zech.
Veit Feselman reben weis vogl Ein Schneider het ein weib
Hilprant morenweis schwarczenpach Ecechiel
Kilian guelden thon Sachsen Oüidifis der hoch poet
Leüczdorfer schaczthon Ein pawer sas zv poppenrewt
Vnd den daiiid hat Hans Grueser vnd den
krancz Hans Zwirner gewunen. aber den zeeh-
krancz Killian Loer, sehulgelt plieb vber 0.
— Das singen aufweinachten anno 1558 [Sams-
tag den 25. Dec. 1557]. Das kurez gemes.
Killian Loer laiton frawenlobs Jeremias
Adam Püsch: laiton ortl In dem ersten peschreibt lucas
Hans von Nor : langen thon nünepecken Lii | cas thuet cler-
lich sagen
Hans Walter fridweis waltas fridl Nach dem Jesus geporen
wäre '.
Hans Zwirner verporgen th. zorn Als nun die weisen zogen hin
Hans Lang langen nachtigal Als nun erfiielt waren die dage
[bl. 56] Hans Grueser gesangweis hans Sachsen ....
Ynd das schuelklainat hat Hans von Xor-
ling vnd den krancz Hans Lang gewiinen. —
Die par an der zech.
Adam Püschman kurzen nachtigal tagw. Xembt war des
berren hande
43
Veit Fessel : kurz, sachs. Zwen prueder waren aus schlaw-
raffen lant
Hans Waltr pflugthon Ain man ain poses weibe het )
Jacob .Sailr gülden wolfran Es schreibet vns valeriris
Antoni Fib: benweis wolfran Ains mals ein reiiter trabet
Zwirner kurzen nachtigal Cristiis leret des volck[e]s schar
Hans Leuczdorfifer plueton des stolen Ein pauer het gar
ain vnheüslich weib[e]
Basti : Hilprant rotten zwinger Drey man haben gewant [?]
in irem leben
Micbl Vogl .... Zw aiigspurg da het ain doctor ain weibe
Kilian Loer pflugthon sighart ^'achdem argos die mechtig stat
Ponlein pflugton sighart Ein guet gesel fragt mich der mer
C41eicht an der zech.
Adam Püschman schrotw. des schrotten Wer zwitracht anrieht
mit der hant
Walter radweis frawlobs Lucas spricht dar
Hans Zwirner klingenden Sachsen Ich | wil dich erheben
mein herr vnd gote
[bl. 57] Antoni newen frawenlob Jeremias der gros prophete
Vogel marners hofton Zwolff woltf die hielten hause
Killian romers gesangweis
Zürn andern mal gleicht.
Zwirner klingenden th. Sachsen Ein | augenplick so wert
allein dein zoren
Adam Püsch: schrotweis Wer ist mit seiner arbeit los
Kilian radweis frauelob [!] Cristus sprach ge
Vnd den zechkrancz hat Hans Zwirner
gewunen, schnelgelt plieb ueber 1 gülden —
[1 558]. S i n g s c h ü e 1 a n f o b e r s t e n [Donnerstag den
G. Jan.] lang genies.
Wastian Copicz dailten krüg weis h leützdorft'er Der her
sprach zw jeremie
Hans Grueser abgeschieden schweinfelder Lu ] cas nach leng
anfinge
Jörg Sporl lerchen weis kamachers Zum herren schreye
44
Hans LaDg parat rayen ketners 0 lierr mein got ich
preyse dich
Killian spruchweis Sachsen Im hunderten da iste
Adam Püsch : newen saxen Cristus sagt sein jungem von
der weit ent
Fricz : Helffenp : newen saxen Johanes am ain zwainczigisten
sein
Antoni Schrein : schranckweis folzen Ich schrey mit meiner
Stirn zw got
Gleicht auf der sehüel.
Hans Grueser vberlangen Sachsen Er | zürn dich nit spricht
danid ob dem posen
[bl. 5S] Killian Loer vberlangen saxen Clar | fint[et] man
der dürchleuchtigen frauen
Antoni vberlangen peczen Mach | abenim das drite puech
Die par an der zech.
Zwirner danheuser hofton Gesta romanorüm vnd [!] sagt
Hilprant Schillers hofton In Sachsen sas ein edelman
Taubela Der romer gschicht sagt vns mit nom
Schlemullr plaben regenpogen Pachus ein got der drincker
zfmft
Das schiielklaiuat hat Autoni vud den
kranez hat Kiliau Löer, aber den zeehkrauez
(aber) der Hilprant, Aebersehüs 35 ^. — Sing-
sehüel auf suntag vor liehtmes [30. Jan. 1558]
kiirez g-emes.
Bastian Copicz radweis lieben von geogen Als got ainen
man gotes sent
HansLeutz: abgschieden schweinfeldr Do thimotheus zuege
Adam Pusch : marner langen Paulus peschreibt am driten
clar
Jörg Spörl verporgen thon Im füntl' vnd fünfzigsten capiit
Hans Walter fridweis waltas Mose am lünften puech pe-
richte )
Hilprant vnpenauten zorn Als mose nach seim vater sent
Killian rorweis pfalzen Die vbeltat
45
Die scluielkron bat Hans Walter vud den
sehüelkrauez Wastian Copiez geAvüneu. [bl. 59J
Die par an der zech.
Jörg Sporl hohen folczen Oseas die verstent cristl
Lorencz Pfaff vergolten wolfran Ain wolft' an ainer wilde
Killian Loer fe3'elw. folzen Nach dem cristüs
Hilprant cleweis Ein edelman in francken was
Haffner kurzen nachtigal Ainer der starb ir man
Gleiebt an der zecb.
Sigela lilgen weis fogel Nach dem adam vnd eua wart
Killian silber weis saxen Ein küuig war genande
Hilprant Diodorus sicülus schreibet dar
Leuczdorffer rosen ton Sachsen Ains nachtz sach ich in ainem
traiime
Vnd den zeebkrancz hat Killian Loer ge-
wünen. scbnelgelt plib 91 fS. — 8ingsehüel anf
oculi [13. März 1558] das lang gemes.
Michel Vogl geflochten thon peczen Der ewangelist matheüs
Panczermacher engelweis vogl Da sanl verworffen wart da
det got jehen
Helffenpainer gartweis Frewet euch in Jerusalem der stat
Hans Lang Als salomon auff pawet het
Killian Loer romers gesangweis Ein cristenmensch sol hüeten
sich vor trünkenheit
Fricz Feselman im langen regenpogen Hort das neünt püche
der weisheite
Hilprant abgeschiden niinenpecken Als abrahame
[bl. 60] Jörg Sporl fridweis waltes fridl Als cristus gen wolt
in den dote )
Gleicht auf der schüel.
Vogl in seim vberlangen thon Do im anfang
Fricz Helffen: freüdweis schechners Do | Israel petrenget war
Hans Lang freüdweis schechner Als ein gepot ausginge weit
Hilprant im freyen thon Drey | tiranen haben durch echt
46
Den daiiid hat Micliel Vogel vnd den kranez
Wastian Hilprant. — Die par an der zech.
Jörg Sporl kurczen vogl Ein kremer ging durch ainen walt
Weidenhoffer fewerweis leschen Ains mals in haiser sümer
zeit
Panezermacher zirckelweis albrecht leschen Nach dem Jeru-
salems
Hans Walter kürzen miiegling Zw franckfürt het ain
kram )
Daübele plüeton [?] Ein man ein pos[es] weib[e] het )
Killian Loer suessen regenpogen Phebns war auf dem perge
Hans Grueser osterweis ketners Sabellicüs peschreibet als
theba die stat )
Melcher kurzen vogl Ein pirprew zv münichen in der stat
Haffner Hans hülczing hagelw. Ein Schneider vnd ain edel-
man
Fritz Feselman gülden wolfran Als perseus fing vber mer
[bl. (31] Gleicht an der zech.
Grüeser langen nachtigal Als jeremias der prophette
Hans Haffner f thon marners An dem zwölften so schreibt
lucas
Gleicht zum 2. mal.
Grueser krönten düUcr Sie sprachen wiltw herre
Haffner langen regenpogen Wol dem der hat die Weisheit
holde
Gleicht zürn driten mal.
Grueser golden bans Sachsen Ain junckfraw hies atha-
lanta )
Haffner schacz thon vogel Es war ain kunig zw edom
Vnd den zechkrancz hat Haus Hnffner, vber
plieben schuelgelez nüllo. — Öiug-sehuel auf
suntag judica [27. März 1558] kiircz gemes.
Bastian Copicz in der schrotweis
Jörg Frölich laiton frawenlobs In der ersten
der Frembd freyen folczen In | actis an dem fünften stat
47
Feiierscblos abgeschieden schweinfelder Do kunig achas
sehlüege
Hans Gnieser newen th. saxen Johannes an dem virzehenden
spricht
Hans Lang rebenweis bans vogl Hör auf dw menschen liind
Killian Leer spruchweis hans Sachsen Eclesiastes sprichte
Zwirner schlagw. nimenpeckeu 0 herre
[bl. 62] Fricz Fesselman glasweis haus fogl Fro | locket all
mit henden
Jacob Sailer engelweis vogl Als kunig sai\l erschlagen wart
im streitte
Gleicht auf der scliüel.
Hans Grueser layton ortel Johannes apocalipsis
Jacob Sailer langen maj'enschein Als der hünger nam vberhant
Vnd das seliuelklainat hat Hans Grueser
vnd den schuelkranez Jacob Sailer gewunen.
sehuelgelt plieb ueb[er] nullo 0. — Die par an
der zech.
Hans Schlemuler dailden hans folzen Amor sprach zv
menedemo
Vnd den zechkrancz hat Hans Schlemuler
gewünen. — Singschuel auf den ostertag
[10. Apr. 1558] das lang gemes.
Bastian Copicz gsanckw. hans Sachsen Osee an dem sechsten
spricht
Hans Zwirner osterweis paul ringsgwant Als | Jesus vur vns
gen weit in den dote
Michel Vogl in seiner harten stainweis Hort vmb die sechste
stünde war
Hans Nörling newen th. hans Sachsen Am abent des sabates
feyertag
Hans Walter vnpenanten fricz zorn Nachdem Jesus erstanden
war )
Hans Lang engelweis hans vogels Lucas am vir und
zwainczigsten capitel
Jacob Sailer plosen th. michel herbarcz Pau | lus schreibt ad
corinthios
48
[bl. 63] Gleicht auf der schüel.
Norlinger vberlangen vogl Der ander kung achab
Walter langen th. hans saxen Cristüs hat auferwecket )
Lang vberlangen eyslinger Do abraham
Jacob Sailer Als künig saul drey Jar
' Die krön bat Hans Laug vud d<*u krauez
Hans von NörHug gewuneu. — Die par au
der zeeb.
Walter rewter thon fülsack Als ain wolfart
Copicz gruen frawenlob Ein Schneider ent sein leben
Michel Fogl harders siiesen thon Als alexander magnüs
ziiege
Hans Zwirner süesen regenpogen Ewsebiüs peschriebe i
Veit Feselman gülden wolfran Als hercules het heldenkraft
Jacob Sailer radweis lieben von gengen Hanno ein füerst
von cartago
Hilprant alment des stellen Welcher nit weit gewandert het
Hainrich Docler Ains mals aiu armer pawer was
Ponlein troschwels trauenlob Jesus sirach hat vns erclert )
Killian Loer greflfrey fricz zorn Als hercules der kune held
Fricz Fesselman paüm th. hans folczen Matheus schreibet
clare
Schachteluiachr kurzen mügling [bl. 64] Anacharsy philo-
sopho
Gleicht an der zech.
Walter fridweis baltas fridl Nachdem Jesus geporen
wäre ^^
Ponlein fridweis baltas f: Hort es geschach des herren worte
Hilprant Die franzosische kronica
Killian mayenweis Eulenspigel kam auf ain schlos
Vnd den zecbkrancz bat Killian Loer ge-
wuuen, schuelgelt plieb ueber 1 H 40 c^. —
Singsebüel auf süntag walpürgis [1. Mai 1558]
Das kurcz gemes.
Fremder 'langen frawenlob Johanes am achten capüt pe-
schreiben thüet
49
Fremder corweis municbs Am aclizehenden vns liicas
Jörg Frolicb hoben folzen Das vir und zwainzigiste such
Bastian Copicz glasweis vogels Do | uianasse lag gfangen
ferre )
Hans Norlinger in den 4 hawbtonen Funfferlay wnnderwerck
thet cristiis hie auf ert
Erbart Nagler engehveis vogl Als Israel das volck wart hart
geplaget
Jörg Sporl vnpenanten zorn Lucas an dem achten capi\t
Die par an der zecli.
Fremder rosen th. Sachsen Ains mals thet ich ain alten
fragen
Fogel praiin thon regenbogen Als man zeit dawsent acht
vnd dreissig jare
Fremder Hort wie in der cronica stet
[bl. 65] Erhart Nagler lügen weis bans fogl Nach dem aaam
vnd eua wert
Kj'llian Leer dailten folzen Es sas ein pawer pey dem wein
Gleiclit an der zech.
Erbart Nagler plüeweis michel lorencz Herodotus der kric-
chische poet
Killian Nagler rosenthon Museüs der poet peschriebe
Vnd das scliuelklainat liat Haus von Nor-
ling vnd den kranez Jörg Frolieli gewünen,
aber den zechkranez Erhart Nagler, schuel-
gelcz plieb 0. — Singsehiiel auf pfingsten
[29. Mai] anno 1558 das lang gern es.
Jacob Sailer langen nachtigal Joel im andren zaigt den segen
Ponlein lerchen weis kamacher Nach des herren vrstent
Hans Lang engelw. vogl Petrus aber nach den tagen auf
drate
Jörg Frolicb gfangen tb. bans fogel Als der pfingstag er-
füellet war
Killian Loer verporgen zorn Das zwelft in actis vns pekent
Michel Vogl abgeschieden schweinfelder Nach dem leret
peschaiden
Hans Sachs, Gemerkbüchlein. 4
50
Wall krönten dviller Als pauliis het durchgangen
Hans Zwirner gsanckweis hans Sachsen Eo | manos an dem
achten ret
Vnd das klniuat hat Hans Lang vud den
krancz der Ponleiu gewünen. — [bl. 66'*] Die
par an der zech.
Jacob Salier mayenweis jorg Schillers Aim pauren war im
pauch nit recht
Michel Vogel haglweis hiielzings Zw der newüng im durgner
Norlinger grnn frawenlob Rimicius peschriebe [land
Frolich cleweis baltas wencken Als ein pawer peherbergt het
Hans Walter kurzen mugling Zw franckfort het ain
kram ]
Wastian Kopicz harders suesen thon In asiria ein küng sase
Melcher jungling weis ottendorfter Ain pirprew in mvincheu
der stat )
Killian Loer kürzen thon Sachsen Hort wie mir nechten erzelt
ain reinjeck
Hans Zwirner hofton jörg Schillers Ein trunckenpolcz der
het geschlembt
Nagler gsel creüczton wolfran Thitus liüius schriebe
Gleicht an der zech.
Hans Zwirner guelden th. Sachsen Als jüliiis cesar zv rom
Michel Vogl krönten düeller We dem die hinab zihen )
Vnd den zechkrauez hat Hans Zwirner vnd
sehüelgelt pHeb vber 1 fl 4 A — Singschüei
auf suntag nach johaues [2ti. Jnni 1558] das
kurcz gemes.
Panczermacher plosen th. michel her(olt)[wart] Do | Jesus in
die gegent kam
Nagler gesel verholen thon Matheus vns peschreibet dar
[bl. 67] Wenczel Knap verwirteu tbgel Als all weit het
ainerley sprach
Jacob Sailer schranckweis tblczen Es pegab sich im ailften jar
Jörg Sporll hohen folzen Hort als simson veriet sein weib
Weidenhoflfer plosen herwart Jo 1 hannes am zehenden spricht
51
Melcher fridweis waltas fridl Mose aru ffinften sprichte )
Zwirner ueweu saxen Als daüid war in der wüesten maon
Hans Walter vnpenanten zorn Als Jesus hing pis in den dot
Gleicht im hauptsingen.
Wenzel freyen th. lians folzen Mose peschreibet exodi
Jacob Sailr langen th. saxen Lucas peschreibet clare
Fricz Weidenhoffer gülden fogelgsang Matheüs schreibt
lobsame
Hans Zwirner langen bans vogl Als kirchweich wäre
Yncl den dafiid hat Fricz AVeideuhoffer
vnd den krancz Jacob Sailer g-eAvünen. — Die
par an der zech.
Jörg Sporl vergolten weis wolfrans Matheus schreibet clare
Nagler gsel hagenphiet frawen lobs Hert ain man mit
schalckheite
Wenczel Knapp honweis wolfran Man list von ainem aft'en
Hans Haffner rosen th. hans Sachsen In hoch pürgiind ain
riter sase
Ponlein vergessen frawenlob Als piriteüs nam sein hipotame
Melchior kurzen nachtigal Ain stolzer Schneider auf eim
schlos
[bl. 6&] Engel Zimerman rosen th. saxsen In lidia dem
kunigreiche
Hans Zwirner rosen th. saxen Oüidius schrieb wolgeziret
Gleicht an der zech.
Zwirner romer gesanckw. Zu athen sas ain kunig der his
Hans Haffner rewter th. fulsack Herzog fridrich [pandion
Vnd den zechkrancz hat Hans Haffner,
schuelgelt plieb vber nüllo. — Singschiiel
auf süntag vor jacobi [24. Juli 1558] das lang
gemes.
Jörg Weber laiton ortl Als ein jungliug zv Jesu drat ) .
Erhart Ebenhoch engelweis vogl Da sara abrahams weib
nichs gepare
Wenczel plueweis michel lorencz Ein inprünstig vnd ernst-
liches gepet
4*
52
Melcher laiton nachtigal Nach dem Jesus
Jörg Sporl radweis frawen lobs In der geschieht
Hans Lang ziiegweis zorn Jo | hanes am sechsten capitel
Bastian Copicz abgeschieden schweinfelder An dem sechsten
mit grawse
Engel korweis munichs Im ersten kunig puech das drit
Vogel Michel zornigen morgen thon Das sieben vnd sieben-
zigst psalmen lied
Killian Loer langen walter Mose sas vnter dem volck zw
gericlit
Veit Weber süesen regenpogen [bl. 69] Bariich am driteu
schriebe
Gleicht auf der schnei.
Wenczel langen eyslinger Joseph der wart gefuert hinab
Kopicz hohen pluet weis zan Hert der prophette
Vnd das klainat hat Killiau Nag-ler. deu
kraucz aber hat Bastian Cojticz g-ewiiuen. —
Die par au der zech.
Jacob Sailr corweis pfalczen Clitimestra
Hans Haffner kurzen wolfran Als in scithia war aufruere
Melcher gruntweis frawen lob Nach cristi gepur[t] 140 jare
Engel froschweis frawen lob Vor alter w^ar in rom der stat
Lorencz Pfaff pflügton Nectanabüs aiu kvin[i]g sas
Gleicht au der zech.
Melchior fridweis baltas fridl Nach dem cristüs geporen
wäre )
Engel gülden th. hans Sachsen Ein junckfraw hies atha-
lanta )
Vogel dullers krönten th. We den die hinab zihen )
Vnd den zechkraucz hat der Engel ge-
wuneu, schnelgelt ist niehs vberpliebeu. —
Singsciiuel auf siintag vor partolomey [21. Aug.
1558] kurz gm es.
Weber gsel corweis münich von salczpürg Vns sagt das
virde kun[i]g puech
Panczermacher langen nachtigal Wol dem der hat die Weis-
heit holde
Wenczl glasweis hans vogi Do küng manasse ferre )
Erhart Naglr freyen th. hans folczen [bl. 70] Jo j hannes
appocalipsis
Hans Lang newen th. hans Sachsen Nach dem vnd jonatan
schlueg in die flucht
Melcher lerchen weis hainrich endres Nach dem vnd Jesus
kam
Hancz Zwirner tagw. frauenlobs 0 das ich kund für meinen
münd
Jacob Salier osterw. ringsgwant Da steifanüs vol gelawbens
vnd krafte
Das scliuelklaiiiat hat Jacob Sailer vnden [!]
krancz Hans Lang- gewünen. — Die par an
der zeeli.
H: Leulzdorfer kurzen mügling r4ot grues den maister güet
Panczermacher froschweis trauenlobs Zw androuella in der
stat
Engel hagenplüe frawen lob Liicas vns zaiget ane
Killian Luer froschweis frawenlob Mose vns in dem andren
püech
Lorencz Pfaflf vergulten thon wolfran Zw ninn[ijchen da sase
Michel Fogl schranckweis romers Mose schreibet im andren
püech
Gleicht auf der schnei.
Lorencz Pfaff radweis lieben von gengen Die war geschieht
sagt vns mit nam
Leutzdorffer zarten thon frawenlob Cleopatra die küngin zart
Vnd den krancz hat Hans Leutzdorffer
gewünen, schuelgelz ist 0 vberplieben, —
Singschuel auf süntag vor mathey [18. Septbr.
1558] lang gern es.
Jörg Sporl in seiner danckweis Künig daüid
[bl. 71] H: Norlinger graben regenpogen Hurt nümery
H: Lang verschieden paul schmid Es schreibet matheus
54
Jünger reben weis bans vogel Nachdem predigt pawlus
Puschman starcken nachtigal Als auf sinay wäre
Weber g[esel] vnpenanten zorn In dem ersten peschreibt
lucas
Michel Yogi fogelweis hans vogl Clar peschreibet die dinge
Zwirner krönten fraw^enlob Als durch den geist
Walther vnpenanten zum ^sach dem cristus erstanden
war )
Die par an der zeeh.
Adam Puschmän langen thon mfigling Nachdem antiochus
gewan Jerusalem )
Hans Walter pluenden frawenlob Johannes de monte filla
Hans Lang radweis frawenlob Hort matheiis
Ponlein schwarczen vogl Dagowertus der kvinig alt
Lei! zdorffer Als in zehen jaren
Jacob Sailer radweis lieben von gengen Vns sagt der romer
gschicht mit nam
Gleicht an der zeeh.
Adam Puschmän langen regenpogen Als israel zog durch die
wüesten
[bl. 72] Lewczdorffer hofton cunrat v wurezpurg Man findet
in luciano
Ponlein gülden th. Sachsen Polixena die junckfraw clar
Hans Lang langen nachtigal Als daüid holt die gottes
laden
Vnd den sehulklainat hat Haus Zwirner
vnd den schuelkranez Hans von NorHng. aber
den zechkranez Hans Lang', sehnelgelez pHeb
lieber 0. — Suntag auf galli [16. Oct. 1558] sing--
sehüel kurz gemes.
Frolich dailten nachtigal Am achten peschreibt marcüs clar
Feit Fesselman ortels laitou Das ain vnd zwainzigist mit nam
Jörg Sporl fridweis fridl Do Jesus für vns gen wolt in den
dote )
Hans Lang hirsen weis Matheus vns peschriebe
55
Mathes sclinkneclit langen miigling Nachdem antiochus ge-
wan Jerusalem )
Fremder Singer kornweis münichs Am siebenden peschreipt
lücas
Wastl Copicz glas weis vogels Im ersten micba der prophete
Wenczel Knap gülden ton Sachsen Jesus cristüs in dem
anfang
Adam Puschman langen eyslinger Als absalum verfolgen war
Jörg Weber langen Sachsen Cristns hat auferwecket )
Engel schranckw. folczen Das sechs und zwainzigiste dar
Jacob Sailer vogelweis vogl Das wurt des herren clare
Hans Walter pewerten Sachsen Dreyerley fnicht der heillig
gaist )
[bl. 73] Gleicht auf der sehüel.
Frolich laiton orteis Als cristüs gen jemsalem
Copicz langen ottendorffer Der sün jerobeam
Wenczel langen walter Lucas schreibet im ewangeli sein
Jörg Weber ortel lait ton Als ein jungling zv Jesu
drat )
Jacob Sail[er] langen eyslinger Isaias spricht o dw haus
Die par an der zecb.
Sporl kurzen nachtigal Die hundert drey vud zwainzigst zir
Schuknecht grüntweis frawen Ein kiinig in lidia dem lant
wase
Wenczel folzen dailthon Quarti regüra das ander seit
Michel Vogl flamweis wolfran Ein mulner ainen esel het
Jörg Weber froschweis frawenlobs Jesus sirach hat vns er-
clert )
Hans Grueser spigelton frawenlob Als man gewan theba
die stat
Hans Zwirner regenpogen süesen thon Ewsebius pe-
schriebe )
Ponlein guelden wollran Ein mal ain lanczknecht käme
Hans Lang tailton folzen Als ein altes weib sterben wolt
Hilprant kurczen nünenpecken Im lande
Simon Spet henweis wolfran In ainem dorffe sase
56
Gleicht an der zech.
Jörg Sporl gartweis Als der künig von pabel senden det
Zwirner radweis lieben von gengen Nach xerxes mit
grossem beer ....
[bl. 74] Wenzel silberweis 0 | iildiüs peschriebe
Ponlein schwarzen fogel In saxen kam ich zu dem pier
Michel Yogi alment des Stollen Als ein leuitisch man von dem
Grueser schneweis Als Jesus zog vil volck[e]s nach
Hilprant hoftou marners Do kam die ander klage
Gleicht zum andern mal.
Sporl gartweis s: Hikias sie haben gesehen was
Yogi alment Yom veld kam haim ain alter man
Grueser schneweis Hant fünff gerste prot vnd zwen fisch
Vnd das schiielklainat hat Jörg- Frolieh
vnd den krancz Jacob Sailer. aber den zech-
krancz Hans Grueser, vberschues 6 A — Sing*-
schiiel auf suntag nach martini [13. Xov. 1558]
das lang gemes.
Basti Copicz hofton cunrat von wurczpürg Als daüid künig
worden war
Jörg Weber sümerweis hainrich endres An dem zwelften
peschriebe
Erhart Nagler hohen gartweis Esaias am ailften spricht
ain rüet
Wenczel Knap newen th. saxen Johannes an dem vir-
zehenden spricht
Jörg Sporl krönten frawenlob Nach dem jesüs
Mathes SchD[eiderj mayen plumbweis wnoft'ero schwarczpach
Ynd an das ort
Michel Yogi verporgen zoru Adam erkent sein weib eüa
[bl. 75] Fricz vnpenanten zorn Kiint ich pewaren meinen weg
Hans Lang lerchenweis Als Jesus der herr giug
Antoni Stechr gsangweis Sachsen Der herre got zv mose
sprach
Adam Puschman langen frawenlob Ad corinthios am fiinf-
zehenden capüt
57
Gleicht auf der schuel.
Copicz vberzarten frawenlob Mich | straflfe herr
Mathes Schü: vberlangen saxen Erzvirn dich nit spricht dauid
ob dem posen
Antoni langen sehlagweis caspar wirt Nach | dem pauhis
noch schnauften wäre
Die par an der zech.
Jacob Sailer fridweis walthas drexl Als cristüs auferstund
an clage
Jörg Frolich gruntweis frawenlobs Ains abencz ir acht in
aim wirczhaus sasen
Adam Püsch: rosen th. hans Sachsen Ein trawrig histori
der liebe
Sporl Jörg greffrey zorn Nun höret wie der heillig geist
Michel Vogl schwarczen thon Ein lanczknecht kam auf
einen tag
Jörg Weber junglingweis otendorffer 0 | viidiiis
Tawbelein romers gsanckweis In der schwedischen cronica
geschrieben stet
Feit Weber klagweis cristofl' lochners Nachdem vnd die
mechtig stat rom
[bl. 76] Gleicht an der zech.
Jacob Sailer romers gsanckweis Machabeorüm clerlich saget
als nach dem
Jörg Frolich Lucas peschreibet dar
Vnd das schuelklainat hat Mathes Schnei-
der vnd den krancz Wastl Copicz gewnnen,
aber den zeehkrancz Jörg- Frolich, schuel-
gelcz plieb lieber 15 «V — Singschüel vor wey-
nach[t]en [2. adv.V; 4. Dec. 1558] kurz genies.
Jörg Weinperger erweiten th. mathes Schneider In Jesus
sirach lesen wir
Jörg Sporl reuter th. fulsack Johannes dar
AVastian Copicz hohen th. schwarczpach Ezechiel
Hans Zwirner pewerten th. saxen Amos am sechsten cr-
schrocklich
58
Adam Piiscliman parat rayen ketners Do kunig pharao gepot
Anthoni Fib : schranckweis folzen Am driten spricht esaias
Elias langen nachtigal Mein snn wilt gottes diener seine
Die par an der zech.
Bastei Copicz vergälten wolfifran Ein alt weib frw ausginge
Mathes Schneider froschw. frawenlobs Zw androuella in der
Hilprant spigelth. erenpoten Den dilla della [stat
Vnd den daüid hat Anthoni gewünen den
krancz Jörg Sporl, aber den zeehkranez Hil-
prant, schulgelt plieb 0. — [bl. 77] Singsehüel
auf weynachten anno 1558 das lang gemes.
Jörg Wein[perger] glasw. hans vogl Frey | schreibt esaias
am virden
Jacob Sailer zuegweis zorn Lii | cas spricht im ersten capitel
Hans Zwirner fogelweis hans fogeln Lw | cas also anfinge
Hans Lang engelweis hans fogel Lü ] cas spricht im andren
als die tag kamen
Feit Feselman frolich morgenweis onofferi schwarczenpach
Nachdem ist woren
Bast: Copicz laiton nachtigal Matheus spricht
Antoni Schrein : verschrenckten peczen Cristi zukiinft hert
dreyer art
Vnd das schüelklainat hat Jacob Sailer
vnd den krancz Hans Zwirner gewunen. —
Die par an der zech.
Feit Feselman hofton danhewsers Wer stet nerrisch ding
fragen thi'iet
Lorencz Kraen[fus] silberw. hans Sachsen Ein kaiser sas
ZV rome
Jörg Sporl kürzen vogl Ein kremer ging durch einen wald
Jörg Weinperger griint weis fraw: Johannes bocacius
schriebe
Bastian Copicz giielden wolfran Als der gros starck ries
a(|üinUs
Bastian Hil: würgen dnlessel Es ging ein pawer aide
Kraenfus lielgenweis fogl Ein Student schon gerad von leib
59
[bl. TS] Michel Vogel rossen tlion Ain luunich alt fragt ich
der mere
Haus Norlinger munichweis kreleins Im dorflf zv zeisselmawer
Melchior grüntweis fraw: Nach cristigepurt hundervirzig jare
radweis lieb. v. geng. Hanno ein fuerst zv cartago
Fricz Feselman gülden wolfrou Nachdem pilatiis pfleger war
Hans Walter rosen thon Ein pawer wolt gewinen ain gfateren
Kraenlüs spiegelth. erenpoten Oüidins schreibet wie vor
vil jaren
Vnd den zechkrancz hat Bastian Copicz
gewunen. schuelgelt plieb ueber 2 g-ulden. —
Singscliiiel auf siintag oeuli [26. Febr. 1559] das
kurez gemes.
Jörg Frolich hohen th. tolzen Das v[i]er vnd zwainzigiste
süech
Wastl Copicz wilden flüchtweis Nachdem simson pereit
Schueknecht . . . wilden Das virzehent
Anthoni Fib: wilden
Hans Lang wilden gnlden schalweis Nachdem die philister
gemein
Jörg Weber knabenweis Ir himel lobt den herren
Hans Zwirner gsangweis Sachsen Am sibenden Jesus sirach
[bl. 79] Gleicht auf der schnei.
Antoni caspar langen schlagweis Nach | dem paulus noch
schnawffen wäre
Lang üsterweis ringsgwantl Paw | lus epbesios am andren
schriebe
Gleicht zum 2 mal.
Antoni freyen folczen Das siebenzehent in actis
Lang osterweis ringsgwantl Das | ir den forhin haiden seit
gewesen
Vnd das schuelklainat hat Antoni Fibinger
vnd den krancz Hans Lang gewunen. — Die
par an der zech.
Jacob Sailer kurzen mvigling Es schreibt herodotüs
Zan henweis wolfran AVer hie mit fried thuet leben
60
Hans Walter feyehveis folzen Ein poses weib
Wastl Hil: steigweis hans pogners Ein schuester in aim
dorflfe sas
Wastl Copicz steigweis pogners Zw wiiczeldorff ein pawer
sas
Jünger kurzen Sachsen Mose schreibet in seinem fünften
puech
Schueknecht silberweis Sachsen Mi ] sosternou genande
Gleicht an der zech.
Jacob Sailer reuter th. fulsac [!] Als ein walfart
Hans Norling silberweis saxsen Herlich ein kauffmau sase
Hans Walter radweis fraw: Lucas spricht dar
[bl. 80] Jacob Sailer Schiller In sicilia wäre
Hans Norlinger abgespiczten cunrat von wiircz: Als man
simson
Vnd den zeclikrancz bat Jacob Sailer g-e-
wiinen, scbuelgelt stet an 8 ^. zv zalen. —
Sing-scbuel auf suutag jüdica [12. März 1559]
lang gemes.
Jacob Sailer langen th. eyslinger Esaias spricht o dw haus
Wastian Copicz suessen vogl Als cristüs vnser herre
Nagler gsel verschrenckten peczen Hort wie cleglich vnd
hart anschreit
Sigelein glasw. hans vogel Im | ersten micha der prophete
Mathes Schneider gülden th. hans Sachsen Das füufzehent
in exodo
Fricz Feselman hohen folzen Hort als simson veriet sein weib
Gleicht auf der schnei.
Erhart Nagler korweis folzen Es süngen
Jacob Sailer laiton örtl Als cristüs gen Jerusalem
Mathes Schneider vberlangen hans vogl Drej kunig israhel
Die par an der zech.
Sigeleiu grüntw. frawenlobs Nach cristi gepurt hundert
virzig jare
Fricz Feselman grünt weis fraw: Es wonet ein schilt krot
pey einem prünen
I
61
[bl. 81] Vöd das schuelklainat hat Matbes
Sebneider g-ewuDen den krancz Jacob Sailer,
den zecbkranez aber bat der Sigelein, vber-
scbues plieben nüUo. — Singscbuel auf den
ostertag [20. März 1559] kurcz gern es.
Feit Feselman vnpekanten th. nestler Als salomon volendet
Hans Lang langen schlagw. caspar wirt Der suesen prot
am ersten tage
Hans Walter laitan nachtigal Es schreibt marcns
Jacob Sailer fridweis waltbas fridl Nachdem eristus er-
standen wäre
Antoni Fibinger gsanckweis hans Sachsen Ad ] romanos am
achten ret
Gleicbt auf der sebüel.
Feit Fesselman langen eyslinger Jeremias am fünften spricht
Hans Lang gflochten caspar peczen E | zechiel spricht durch
den geist
Jacob Sailer langen th. maj'enschein Als der hünger nam
vberhant
Gleicbt zum anderen mal.
Veit Feselman langen th. mayenschein Danckt dem herren
er ist freüntlich
Hans Lang gflochten peczen Er | legt ine min auf der erd
Vud das scbuelklainat bat Hans Walter
vnd den krancz Veit Feselman gewünen. Die
par an der zecb.
Jacob Sailer vergessen thon fraw: Diocletianüs der wart
geporen
[bl. 82] Jörg Weber paiimth. folzen Matheüs schreibet clare
Michel Yogi kurzen regenpogen Als vor zeitten die starken
riesen
Daubelein vergolten wolfran Zw münichen da sase
Friczlein plueweis michel lorencz Johannes an dem zwain-
zigisten sein
Klein zuegweis frawen lob Zw maylant säs ein docter vn-
geleret
62
Ponleia lerchen weis kamacher hainerl Nach des herren
vrstent
Wastian Hilprant prieff weis regeDpogen In dem elsas von
rappenstain nit ser weit
Vnd eleu kraiicz hat Jacob Sailer gewünen
sehiielgelcz plieb lieber 1 ort vnd 1 fl. — Sing--
schüel auf suntag cantate [23. April 1559]. Das
lang gemes.
Erhart Nagler verholen th. fricz zorn Matheus vns peschreibet
clar
Basti Copicz gsangw. bans Sachsen Der herre got zv mose
sprach
Jörg Weber newen th. hans Sachsen In dem andren spricht
baruch der prophet
Pewtler laiton nachtigal Heiliger gaist
Hans Zwirner vnpenanten zorn lu der andren am virden
spricht
Fricz Feselman engelw. vogel Nachdem aber der sabat war
vergangen
Mathes Schneider laiton frawenlobs Es schreibt marcüs
Jacob Sailer gsaugweis Sachsen In | der andren philipenses
[bl. 83] Antoni Fibinger plosen th. michel herwert .....
Gleiclit auf der sehüel.
Hans Zwirner vberlangen Sachsen Paw | lus ad ephesios
hat pescbrieben
Jacob Sailer vberlang hans vogl Im zwölften capiit nun
Die par an der zech.
Sigelein fewerweis leschen Vor langer zeit zv bamberg sas
gesch[i]eden nachtigal Hort wie in engelande
lilgen weis vogl Als dauid der kün held
Vnd das seluielklainat hat Haus Zwirner
vnd den krauez Jacob Sailer gewünen, aber
den zechkrancz der Sigelein scliuelgelt plieb
ueber 0. — Singschüel auf den pfingstag
[14. Mai 1559] anno 1559.
63
Fricz Fesseluian siessen th. fogel In dem ailften capitel
Feit Feselman zuegweis fricz zorn Da | cristns auferstanden
wäre
Hans Lang langen schlagw. caspar wirf Do | der pfingstag
erfuellet wäre
Jacob Sailer langen nachtigal Nachdem die junger allesander
Erhart Nagler gsanckweis saxen Nachdem das ewangelion
Hans Walter korweis münich von salzpürg Dreyerley werck
der heilig gaist
Gleicht auf der scliiiel.
Feit Feselman laiton hermaun ortl Das ain vnd zwainzigist
mit nam
[bl. 84J Hans Lang mayenschein langen th. Der herr zv
jeremia sprach
Hans Walter laiton herman ortl Johannes appocalipsis
Gleicht das ander mal.
Feit Feselman laiton herman ortl Praiten die kleyder an
die stras
Hans Walter langen saxen Cristns hat auferwecket
Gleicht das dryt mal.
Walter fridweis baltas drexl Mose im fünften puch pe-
richte
Fesselman laiton herman orteis Aus der vnmunding seugling
münd
Vnd den daiiid hat Hans Lang vnd den
krancz Veit Feselman g-ewünen. — Die par
an der zech kurcz gemes.
Jacob Sailer guelden marner In norwegen ain kimig sas
Erhart Nagler kurzen vogel Plinius der weis thüet pekant
Hans Walter schwarzen klingsor In ainem dorff starb ein
alt weib
Fricz Feselman fayel weis folzen Ein cardinal
Michel Ailffer Spiegel th. erenpoten Drey prueder hilten mit
einander hawse
64
Sigelein gruntweis frawenlob In der stat wien vor zeit ein
purger sase
Hans Zwiraer hoben th. ketner Ein Jüngling wart vertrieben
Ponlein romers gsangweis Zw atben sas aiu knnig der bies
pandeon
Jung Kraenfus romers gsangweis Ein riter wonet in
proüi[n]cia dem lant
[bl. 85] Gleicht an der zeeb.
Jacob Sailer rossen tb. bans sacbsen Kaiser otto der drit
mit nome
Hans Walter rewter tb. fiüsack Als ein walfart
Fricz Feselman lilgeuw. bans vogel Es pegabe sieb das
Jesus
Viid den zeclikrancz hat Jacob Sailer ge-
wüuen schuelgelt plieb vbersehues 1 fl 1 ort.
— Singschüel auf suutag vor viti [11. Juni
1559] das lang gemes.
Erbart Nagler newen tb. bans sacbsen Als mose fürt das
volck von ysrabel
Frolicb laiton frawenlob In der ersten
Matbes Scbneider vberkronten tb. wilden In exodo ge-
sebrieben stet
Wastl Copicz jungen tbon des francken Das virzigist[e]
Hans Griiser verporgen tb. fricz zorn Am seebzebenden
spricbt lucas
Fricz Feselman rebenw. bans fogels Als die siutflües nam
ent
Antoni Fibinger leben w. peter flaischer Es saget jeremias
der propbete
Gleicht auf der sehuel.
Matbes Schneider vberlangen tb. Sebastian wilden Lob i den
berren o dw mein sei
Wastl Copicz kettenw. bans folzen Am ain vnd virzigisten
schon
Hans Grueser vberlangen th. bans vogl Der | ander kung
achab
65
Antoni FibiDger m<irtli[iD] meezger verporgner th. Es saget
ein schone gleichnüs
Vnd das schüelklainat hat Hans Grriieser
Tiid den krancz Mathes Schneider gewünen.
— [bl. 86] Die par au der zech.
Erhart mayenweis jorg Schillers Ewlenspiegel kam auf ein
schlos
Jacob Sailler hoffton cünrat von würczpiirg Zw augspurck
sas ain puerger reich
VeitFesselman hoffton niüglings Athamanes ains kün[i]gs sün
Fricz Feselman paümb th. folzen Matheüs schreibet clare
Gleicht an der zech.
Jacob Sailer verschrenckten peczen Nach dem man fünf-
zehundert jar
Feit Feselman gülden th. hans Sachsen Nachdem vnd Joachim
alt war
Fritz Fesselman marner creiicz th. Johannes in der ersten
schrieb
Vnd den krancz hat Fricz Fesselman ge-
wünen, schuelg-elcz plieb ueber 0. — Siug-
schüel auf süutag nach Kiliani [9. Juli 1559]
das kurcz gemes.
Jörg Frolich dailten nachtigal An dem achten peschrcibt
marcüs
Jörg Weiber [!] in dreyen vberlangen thunen Drey [feinde het
Hans Lang newen th. hans Sachsen Am fünften capitel
schreibt matheüs
Anthoni Wi[binger] 4 haupthonen Funferley wunderwerck
thet cristus hie auf ert
Schlosser langen th. regenpogen Johannes an dem sechsten
schriebe
Hans Zwirner plosen th. michel herwarcz Crist[us] der spricht
das himelreich
Hans von Nur[ling] gülden dagrais [!] jeroniuius draboltz
Mat I thcüs vns auf weiset
Fricz Fesselmon plosen th. michel herwart
Hans Sachs, Gemerkbüchlein. 5
66
[bl. 87] Erhart Nag[ler] engelweis hans fogl Als sara abraham
gar nichs gepare
Die par an der zech.
Mathes Schneider jimckfraw weis des wilden Das drite
schreibt lucas
Hans Grueser hulzings hagelweis Zwo frawen in ains webers
Fricz Fesselman .... Ein wuchrer war gestorben [haüs
Gleicht an der zech.
Mathes Schneider mayen plumweis schwarczpach Ynd an
das ort
Hans Grüeser Marciis schreibet am sechsten sein
Vnd das schuelklainat hat Haus von Xor-
ling vnd den krancz Fricz Weidendorffer [IJ
vnd den zechkrancz Hans Grueser, schuelgeltz
2 h 25 (^. — Singschuel auf suntag- vor laurenti
[6. Aug. 1559J das lang gemes.
Fricz Feselmon fluchtweis des wilden Nachdem simson pereit
Jung Wal Das virzehent
Jörg Weber nas gesangweis wilden Die wa sol nemen reicht
Erhart Nagler gülden schalweis wilden Nach | dem die philister
gemein
Feit Feselman wilden th. des wilden Das sechzehent
Ponlein langen th. des wilden Als delila das weibe
Mathes Schneider krönten th. des wilden Als delila
petrogen war
Anthoni Fib: vberlangen wilden Nachdem die philister pereit
[bl. 88] Walter H : vnpenanten zorn Als cristiis hing pis in
den dot
Jörg Frolich laiton frawenlobs Lucas schreibt dar
H: Grüeser engelw. müelners Matheus am siebenzehenden
clare
Friczlein holien gartweis Frewet euch mit Jerusalem der stat
Spürl freyen th. folczen
Gleicht auf der schüel.
M : Schneider vberlangen Sachsen Er j zürn dich nit spricht
dauid ab dem posen
67
Hans Walter laiton ort! Als ein jungling zv jesw trat
Jörg Frolich vberlangen vogel Das ander gesecz aus der rütt
H. Grüeser laiton oril Johannes apocalipsis
Die par an der zeeh.
Mates Schneider grüntw. frawenlobs Ein künig in lidia dem
land sase
Ponlein vergessen frawen: Als pir[i]teus nam sein hipp[o]-
Jorg Weber kürzen nünenpecken Anzeigen [tome
Anthoni Als kunig josaphat
Jünger gülden canczler Im drey vnd zwainzigisten
Engel in der hagenpluet fraw: Lucas vns zaiget ane
Fricz Feselm[an] .... Hort was geschach vor langen zelten
Feit Feselm[an] rosen th. Sachsen Matharsi der sagt eben
Gleicht an der zech.
Mathes Seh: laiton fraw: Es schreibt marcüs
[Blatt 89 fehlt infolge falscher Zählung des Hans Sachs; bl. 90]
Feit Feselman regenpogen laiton Als kiinig xerxes ein gros
beer
Ynd das schulklainat hat Hans Walter
vnd den krancz Hans Grüeser gewunen, aber
den zeehkranez Mathes Schneider vnd plieb
vber 45 k — Singschuel auff siintag nach
egidi [8. Sept. 1559] das kiirez gemes.
Frolich klingenden th. Sachsen Lü i cas am neünden sagt
in der geschichte
Erhart Na[gler] gartweis jero: schmid Esaias am ailften
spricht ein rüet
Hans Grüeser körn plüe hans. v. norling Dancket dem
herren vnd rueffet sein namen on
Jörg Sporl reuter thon Johanes dar
Zwirner fogelw. hans vogls Warumb doben die haiden
Ponlein schneweis Als Jesus zug vil volckes nach
Michl Vogl engelweis vogl Als sawlus zerstrewet die gottes
g(e)meine
Mathes Schneider langen mügling Nach dem antiochus
gewon Jerusalem
68
Paul Keiner fridweis waltas fridl Lucas spricht an dem
zwelften capitel
Antoni Fibi: linden th. traibolcz Esaias zaigt on
Die par an der zech kurcz gemes.
Hans Grueser spij^el tli. frawen lob Als man gewou roma
die stat
Frolich kürczen th. sachs Nim hört zw ain wiinderlich dat
Ponlein Ein kaiser riett durch ainen walt
[bl. 91] Hans Zorn Dantes zw florencz ein poet
Michel Vogl marners hoffton Zv rappers weil da ligt ein dorff
Mates Schneider glasweis vogels Man list in der romer
geschichte
Simon Fell silberw. Sachsen Ein kiinig war genande
Hainrich Durch esopum ist vns peschrieben
Gleicht an der zech.
Ponlein radweis lieben von gengen Hanno ein fuerst zv
carthago
Michel Vogl alment des stoln Vom felde kam ain alter
Hans Grueser jungling weis ottendorffer 0 | uidiiis [man
Vnd das klainat hat Erhart Nag-ler vnd
den krancz Autoni Schreiner [d. i. Fibinger]
gewunen, aber den zechkrancz der Ponlein
vberschus 9 ^. — Singschüel auf suntag vor
niichaeli [24. Sept. 1559].
Mathes Schneider langen th. mayenschein Als der hiinger
nam vberhant
Elias Werner engelweis vogl Paulus der spricht nun seit
stark in dem herren
Jörg Weinpe: gülden schlagweis nunenpecken Hab achte
Feit Feselman langen nunenpecken Crist | us am sechsten
sprichte
Antoni Fib: langen eyslinge[r] Als jacob wonet in dem land
[bl. Ö2] Hans Grueser krönten duller Hort sich pegab nach
deme
Paul Keller verholen th. Herr vnser herscber wie herlich
Pongracz Jörg krönten düller Hort sich pegab nach deme
Nach dem die zeit nun kome
69
Die par an der zeeh kürcz gemes.
Paul Keller Das acht vndreisigst sirach rauwch
Erhart Nagler silberweis Sachsen Ein ] kaiser sas zw rome
Antoni Fibinger verkerten th. Ein wolff der fand zw vesper
Jorg Weinperg: romers gesangweis [zeit
Elias Werner silberweis saxen So | Ion ainer der sieben
Veit Fessel: kurzen nunenpecken Der herre
Hans Laug kürczen mügling Ein payer mit aim Schwaben züg
Mates Schneider schwarzen vogl Zw Straubing sas ein
reicher wirt
Gleicht au der zeeh.
Paul Kellr dailten nachtigal Nach dem cristüs erstanden was
Elias Wer: fridweis baltas fridl Zw ingolstat im payerlande
Vnd den zechkranez hat Elias Werner ge-
wünen, [bl. 93] aber das schüelklainat hat
Pongracz Jörg vnd den schiilkrancz Hans
Grueser gewünen. sehulgelt plieb nichs vber.
- Singschiiel auf süntag vor martini [5. Nov.
1559] kurez gmes.
Bastian Ko: abgeschieden schweinfelder An | dem fünften
mit grawse
Fricz Fesselman krönten th. frawen : Nach dem Jesus
Mathes Schneider newen th. hans Sachsen Nach dem paulus
durch den heilligen gaist
Jörg Weinperger frolich morgen weis schwarczpach Got aus-
erkoren
Erhart Nagler glasweis hans fogels Fro | locket ir volker
mit hendeu
Bastian Hilprant langen nachtigal Im zwainczigsten capitel
Fricz Weidenhoffer gülden fogelgsang Das fünfzehent thüet
sagen
Hans Grueser straffweis folczen Wer seim nechsten thüet
leyen
Gleicht auf der schnei.
Weidenhofer guelden fogelgsang Lucas schreibet lobsame
Basti Kopicz langen ottendorffer Der kung jerobeam
70
Fricz Fesselmon laiton ortl Der herr zv mose sagt also
Jörg Weinperger langen ton li s[achs] Cristüs hat aüferwecket
Erhart Nagler langen schlagw. caspar wirten [bl. 94] An |
dem achzehenden capltel
Hans Gruser langen mayenschein
VnclJörgWeinperger hat das schüelklainat
vnd Friez Feselmon den krancz gewünen. Die
par an der zech.
Haus Giüeser osterw. fricz ketners Sabellicus peschreibet
als theba die stat
Mates Schneider vergessen fraw : Es want ain kunig in
Paul Keller dailthon folczen Im pajer lant [egipten lande
Hilprant rosenth. bans Sachsen Vor zeit ein appodecker sasse
Gleicht an der zeeh.
Paul Keller rosenth. bans Sachsen In cento nouella ich läse
Bastian Hilprant radw. lieben von gengen Ein mal da ging
auf grüner waid
Vnd den zechkranez hat Paul Keiner ge-
wünen, schüelgelcz plieb 0 lieber. — Sing-
schiiel auf suntag naeh andre [3. Dec. 1559] das
lang gemes.
Ein jünger im gefangen th. Nach dem gefangen wart petrüs
Hans von Norl[in]g vnpenanten zoren Lucas schreibt im
achten capüt
Sporl Jörg vnpenanten zoren Hort der wie der prophet Jona
Hans Lang engelw. vogl Lucas am lünften spricht als auf
ain tage
Hans Grüeser newen Sachsen Johannes an dem virzehenden
spricht
[bl. 95] Paul Keller schranckw. folzen Wol auf mit meiner
Stirn zv got
Schueknecht laiton frawenlobs Es schreibt marcüs
Frembder langen th. nachtigal Matheus schreibt lobsame
Fricz Weiden : rebenw. vogels Nach dem predigt panlüs
Jacob Sailer in dreyen thonen Drey | plind cristüs er-
lewchtet hat
71
Gleicht auf der schüel.
Hans v: Norling vberlangen sacLsen 0 | ir kinder seit den
eitern ghorsame
Jacob Sailer vberzarten frawenlob Der | ander fein
Das se[hluelklainat hat Hans von Norling
vncl den kranez Jacob Sailer gewünen. — Die
par an der zech.
Panczermacher fein th. walters Johannes de monte villa
junckfraw w. wilden Es peschreibet liicas
Hilprant vergessen tli. fraw: Als orion gar ain peruembter
jeger
Hans Lang spigelth. erenpoten Ein p ecken knecht der peichtet
ainem pfaffen
Weinperger Eins mals ain pauren knecht
Vnd Wastian Hilprant hat den zechkrancz
gewunen. vberschües wart in der rechniing
pegriffen, nemlich 1 fl 20 c^ auf den tag ge-
schehen das gancz jar. — [1)1.90] Singschüel
auf den weinaclit tag anno 156U [Montag den
25. Dec. 1559] das kurcz gemes.
Hans Griieser fraidweis bans von maincz Am neunden spricht
esaias
Erhart Nagler plosen th. michel herwart Lucas im ersten
capitel
Hans Zwirner engelw. hans vogl Lucas in dem andren caput
anfinge
Jacob Sailer fraidw. jorg schechner Da ] Jesus war geporen
weit
Antoni Fibinger plosen michel herwart Mat ] heus spricht
am andren sein
Hans Walter laiton nachtigal Es spricht lucas
Mates Schneider küpfer thon Frewt euch ir cristenlewte
Gleicht auf der schüel.
Jacob Sailer langen th. hans Sachsen In judea pekande
Antoni Fib: kurczen schlagweis Das | . . . .
72
Die par an der zeeli.
Panczermacher vergolten wolfran Ein alt weib frue ausginge
• kurczen matheus wilden Thue nur pej'stant
Mathes Schneider froscbweis fraw: Zw androuella in der stat
H. von Norling romers gsangweis Nachdem die stat Jeru-
salem zerstöret war
Hans Walter feyelweis folczen Ein schönes weib
[bl. 97] Vnd das schuelklainat hat Antoui
Fibiuger vnd den kranez Jacob Sailer ge-
wünen, den zechkrancz hat Hans Walter, vber-
sehües plieb 2 g-iilden 1 ort. — Singschüel auf
obersten [Samstag- den 6. Jan. 1560] das lang
gemes.
Jörg Frolich abgeschieden schweinfelder Lucas nach leng
anfinge
Hans Grueser hohen folczen Das vir und zwainczigiste süech
Hans Lang verholen thon Als salomo auf pawet het
Michel Fogl schranckw. folczen An seinem ailften spricht
lücas
Erhart Na: newen th. Sachsen Als mose ausfuert das volck
israhel
Jörg Sporl sümerweis haiurich endres An dem zwelfteu
Panczermacher hohen th. onopheri Ecechiel [peschriebe
Junger newen th. Sachsen Matheus schreibet an dem driten sein
Jörg Weinperger glasweis vogel Im | ersten micha des
prophetten
Hans Walter engelweis vogl Lucas peschreibet im andren
capitel
Gleicht auf der schiiel.
Hans Gnieser vberlangen hans Sachsen Er | zürn dich nit
spricht dauid ob den posen
Hans Lang vberlangen eyslinger Ab | raham dem
[bl. 98] Jörg Weinperger langen mayenschein Als der hunger
nam vberhant
Die par an der zech.
Jörg Frolich fewerweis leschen Zw kalter winter zeit
Erhart geschieden thon Ein wunderlich histori
73
Ponlein Vor zeit war in der stat roma
Michel Fogl kurz wolfron Vor jaren sas ain füerst am reine
Hilprant kürzen nunenpecken Im lande
Jacob Sailer gülden marner Als vlises von troya schied
Walter gruntweis Ein junger man der nam ein alte frawen
Paternostrer Johannes de monte villa
Gleicht an der zech.
Jörg Frolich laiton frawenlob In der ersten
Erhart Nagler lerchenweis Es spricht kunig daüid
Ponlein lerchenweis Nach des herren vrstent
Gleicht zumb andern mal.
Ponlein lerchenweis hainrich endres Da wart aufheben in
Erhart Nagler verschrenckten caspar peczen Als man vir
zehen hundert zeit
Vnd das Bchüelklainat hat Hans Lang, den
sehüelkrancz Hans Grttesergewunen, den zech-
krancz aber Jörg Pangraz, [bl. 99j schuelgelt
plieb vber 52 4 — Singschüel auf den gülden
süntag in der fasten [10. März 1560] das kurez
gemes.
Wiegelein im gefangen th. hans vogl Als ysrahel gefangen lag
Erhart Nagl[er] langen schlagw. caspar wirt An | dem ach-
zehenden capitel
Knapp plümw. paül schmid Do \ Jesus der herr fuere vber
mere
Hans Grüser straffweis folczen Als josua ein nüme
Antoni praün herbstweis
Jörg Weber verholen thon Herr vnser herscher wie herlich
Paul Keller newen Sachsen Nach dem vnser heyland
Gleicht auf der schuel.
Hans Grueser laiton ortl Johannes apocalipsis
Antoni Fibinger freyen th. folzen Das siebencechentl!] in actis
Die par an der zech.
Ponlein kurczen regenpogen Als pawsanius der gros
mechtig
74
Michel Vogl grünt weis traw: Zw augspurg da het ein doctor
ein weibe
Jacob Sailer kelberw. hans liaiden Aus norwegen hatingus
der gros l'uerst
Gleicht an der zech.
Ponlein schwarczen vogl [bl. 100] Dagobertus ein künig alt
Michel Vogl hohen folczen Hort wie in dem andren lücas
Jacob Sailer frischen vogl Ein mesner in aim dorffe sas
Gleicht ziim andern mal.
Jacob Sailer rewter th. cuncz iülsack Als ein walfart
Michel Vogl lilgenweis vogl Es pegabe sich das jesüs
Vnd den schuelkrancz hat Antoni Fibiugei",
aber das schüelklainat hat Hans Grueser ge-
wunen vnd den zechkrancz Michel Vogl, 15 ^
schuld gelassen. — Siugschüel auf jiidica 1560
[31. März 1560] das lang gern es.
Michel Vogel im geflochten th. caspar peczen Der ewangelist
matheüs
Mathes Schneider parat rayen Nachdem dauid zw seiner zeit
Jörg Weinperger langen walter Der \ heillig früm prophet
esaias
Six Nadler langen uachtigal Esaias hat prophezeit
Adam Puschman in den vir haubtonen Funfferley werek
so thet cristus alhie auf ert
Jacob Sailer engelweis hans vogl Nach[dem] kunig saul
nider lag im streiten
Anton Fibinger engelweis vogl Exodi am dre3"zehenden
capitel
[bl. 101] Vnd den daüid hat Antoni Fibinger
gewunen, Mathes Schneider den kranez vnd
Wastian Hilprant den zechkrancz. Die par
an der zech gesungen.
Michel Vogl danheusers hofton Pey rapers weil da ligt
ain dorff
Bastian Hilprant im eren th. Im niderland war ein gwonheit
75
Die singsehüel am ostertag [14. April 1560]
kurcz g-mes.
AntoniF: verwirtten th. bans vogl In exodo geschrieben stet
Jacob Sailr abgeschieden schweinfelder Jo | hannes schrei-
bet clare
Hans Grüeser langen tbon nachtigal Marcus am leczten
thüet peschreiben
Veit Feselman zuegweis fricz zorn Au dem dag der vrstent
des herren
Michel Fogl plüebeis [!] michel lorencz Am abent am selben
sabat
Adam Püschmann pewerten th. Sachsen Hort dre\' fruecht
der vrstent cristi
Gleicht auf der sehüel.
Jacob Sailr langen th. mayenschein Als der hünger nam
vberhant
Hans Grüeser langen th. eysliuger Got hilif mir wau die
wasser sind
Ynd das schüelklainat hat Hans Grüeser
vnd den kranez Jacob Sailer. — [bl. 102] Die
par an der zech.
Antoni Fibinger kurczen nünenpecken Es saget
Michel Vogl kurczen regenpogeu Als vor zelten die alten riesen
Adam Püschman hulczing hagelweis In esopo ich gleseu hon
Jörg Weber paümth. folczen Matheus schreibet clare
Paul Keller kurczen regenpogen Valeriüs maximüs schreibe
Mathes Schneider junckfraw w. des wilden Es peschreibet lücas
Veit Weber hunweis wolfran Zw rottenwerck da sasse
H . . . plüton Stollen Ein pauer thet pey seim sün hainczen
schicken
Jörg Wildnaü : gründweis frawenlobs Zw regenspurg ein
reicher purger sasse
Gleicht an der zech.
Vogel graben regenpogen Es schreibt mose
Mathes S : mayen plümweis schwarczen : Kam on das ort
Veit Weber frewdweis bans von maincz Es saget aber ein
gleichnüs
76
Vnd den krancz hat Veit Weber, sehuel-
g-elt plieb 73 A par gelt. — [bl. 103] Singschüel
auf den 4 suntag nach ostern [12. Mai 1560] das
lang gemes.
Mathes Schneider newen th. hans Sachsen Nach dem paulus
durch den heilligen gaist
Paul Schmid engelweis hans vogels Lucas am fünften schreibt
an einem tage
Jörg Frolich laidou frawenlobs In der ersten
Paul Keiner dailten nachtigal Nach dem erstanden war
Jörg Hartman guelden schlagweis nünenpecken Hort singen
Wastian Copicz engelweis vogl Lucas am fünften vns pe
schreibet clare
Antoni Fib : . . . . Mose schreipt im ailtten am fünften puch
Fricz Feselman lügen w. hans vogels Es pegabe sich das
Jesus
Sporl glasweis vogl Im | ersten micha des prophetten
Adaiu Puschman zeher weis nünenpecken 0 herre dw pist
woren
Jacob Sailer langen eislinger Esaias spricht o dw haus
Gleicht auf der schnei.
Antoni Fibinger langen velt weis michl vogl Da der haubt-
man aus siria
Fricz Feselman laiton Der herr zv mose sprach also
Jacob Sailer vberlangen vogel Im | zwelften caput klüeg
[bl. 104] Die par an der zech.
Jörg Hartman abgeschiden schweinfelder In | der apostel
gschichte
Bastian Copicz fein th. walters Johannes de monte filla
Mathes Sehne : grüatweis frawenlobs Aiu künig in india sase
(ileicht au der zech.
FrSlich dailten nachtigal An dem achten peschreibt marcüs
Basti Copicz hofton cüiirat von würczpürg Als daüid kunig
worden war
Mates Schneider gülden th. saxen Das fiinfzehent in exodo
Jörg Hartman Wer hie gotselig wol wil leben
77
Gleicht zum andern mal.
Jurg Frolich dailten nachtigal Vnd der gepot dem saget an
Bastian Copicz reuter th. küncz fuelsack Hort wie man list
Das schiielklainat hat Jacob Sailer vnd
den kranez Antoni Fibinger gewüuen, aber
den zechkrancz Bastian Copicz. schuelgelt
plieb lieber 23 c>i — Singschüel auf den pfings-
tag [2. Juni 1560] kürcz gemes.
Antoni Fibinger schlagweis liuhart nünenpecken Der herre
Hans Lang engelweis vogl Johannes schreibet an dem
sechzehenden
Paul Schmid gsangw. hans Sachsen Lü | cas in der apostel
gschicht
[bl. 105] Hans Grüser suesen vogl Als nun der pfingsten
tage
Jörg Hartman abgeschieden schweinfelder In | der apostel
gschichte
Hans Walter pewerten th. hans Sachsen Drey sun(e)d straifet
der heillig geist
Gleicht auf der schnei.
Haus Lang geflochten th. caspar peczeu E j cechiel spricht
durch den geist
Paul Schmid osterw. ringsgwant Do | Jesus anredet das
volck gemeine
Hans Grüsr langen mayenschein Nach dem kun[i]g daüid
war alt
Die par an der zech.
Antoni Fib: in der froschweis fraw: For alters war in der
stat rom
Adam Puschman spigelton fraw: Ein spigel glas hat die natur
Jacob Sailer gnmtweis fraw: Als gayüs mariüs thiranisiret
Michl Vogl harder suesen thon Als alexander magnüs zwege
Bastian Copicz gülden wolfran Als der gros starck ries
aqüinüs
Hans Wal[t]er hagelweis hüelzings Es fuer ein junger pawer
stolcz
78
Hilprant spigelton erenpoten Ein kaufraan wolt zv niirnberg
aus der State
Lorencz Pfaff vergolten tli. wolfran Zw mim[i]chen da sase
Jörg nar[t]man grünt weis Ein alter man der nam ain junge
frawen
[bl. 106] Paul Keiler Hort der prophet esaias
Fricz Fessel: Als ain mal kranck ein pawer lag
Gleicht an der zech.
Antoni Fibinger rossen th. Sachsen Am poden se vor jaren sas
Walter radweis frawenlobs Lucas spricht dar
Vnd das scliuelklainat hat Paul Schmid
geAvünen. vnd den schulkraue z Hans Lang,
aber den zechkranez Antoni Fib[inger]. schuel-
gelt plieb ueber 7 h 8 A par gelt. — Sing-
schiiel auf süntag nach petri [30. Juni 1560] das
lang gemes.
Zwirner linden thon jereniias trajbolt Am fünften osea
Mathes Schneider mayenscheln Als der hünger nam vberhant
Jörg Frolich lerchen weis Lucas peschreibet dar
Jörg Hartman ray sing fraidweis Im | fünften luca find wir das
Hans Walter corweis münchs Dreyerley werck der heillig geist
Fricz Fesselman hohen th. folczen Nach dem der heillig
gaist gesant
Antoni Fibinger frawen thon Wer wissen wil auf erden
Drüncken Kürsner langen schlagw. schmid [?] Nach | dem
paulus noch schnaüflfen wäre
Gleicht auf der schüel.
Hans Zwirner verseczten thon In | dem sechsten capitel vns
clerlich pericht
[bl. 107] Jörg Frolich vberlangen hans vogl Joas ging auf
ins kricht
Hans Walter laiton berman prtl Ein jungeling zv jesw drat
Die par an der zech.
Ponleiu krönten thon düllers Nach dem philippus käme
Fricz Fesselmon jüncktraw w. hans vogl Ein mon der het
ain poses weibe
79
Item das sehuelklainat hat Jörg Frolieh
vnd den kraucz Hans Walter gewunen, aber
den zechkraucz der Ponlein, schuelgelt plieb
vber 25 c). — Singschuel auf suntag nach jaeobi
[28. Juli 1560] das kurez gemes.
Ein Fremder in der rebenweis bans vogel
Mathes Schneider engelweis mülers Josua thuet am sechsten
vns pekande
Fremder schlecht langen (regenpogen) nachtigal Da got von
hinen wolte füren
Woltf Stecher lerchen weis Ich wil erheben dich
Bastian Copicz örtels laiton Gedenck o herr wie es vns get
Jacob Sailer osterweis ringsgwant Da | stephanüs in des
gaistes krafte ....
Michel Vogl Als saulns zerstrewet gottes gemeine
Der jung wal Als paiilus het diirch gangen
Niclas von Sülcz morgen w. hans Sachsen Nun höret den
psalmisten
[hl. 108] Adam Puschman gsangweis Sachsen Das] sechzehent
im richterpuech
Hans Lang gartw. jeronimus schmid Am fiinft" vnd zwain-
czigen jeremias
Hans Walter vnpenanten zorn Als cristus hin ging in den dot
Antoni Fibiuger freyen th. folczen Jo | hannes appocalipsis
FrFeselman wilden th. von augspurg Nachdem simson der . .
Gleicht auf der schnei.
Mathes Schneider im wilden thon In exodo geschrieben stet
Niclas von Sülcz langen eisliuger Joseph der wart gefüert
hinab
Adam Puschman langen hiinenpecken Zum anderen auch kome
Hans Lang mayenschein langen Der her zv jeremia sprach
Hans Walter laiton ortls Johanes apocalipsis
Vnd das klainat hat Antoni Fibinger ge-
wunen, vnd den krancz Kiclas v[on] Sülz ge-
wünen. Der zechkraucz genierckt.
Adam Puschman henweis wolfran Auianus thüet sagen
Jörg Frolieh da[i]lten folczen Es sas ein pawer pey dem wein
80
Mates henweis wolfran Ains mals thet aine fragen
Michel Fogl hrielczinger Zw der newburg in duergner land
Ballein küerczen niügllDg Gen franckfürt ain zanprecher kam
[bl. 109] Ein frembder kürczen mügling Zw popenreüt ein
pfarrer sas
Ein Frembder bunweis wolfran Got gnies euch singer alle
F. Feselman griintweis frawenlob Es wont ain schiltkrot
pey eim prünen
Basti Hilprant kieweis Ein edelman in francken sas
Hans Lang kurczen mügling Als ein altes weib sterben solt
Gleicht an der zech.
Adam Piisch: graben regen])ogen Ein edelman in francken sas
Hans Lang radweis frawenlob Hort niatheiis
Gleicht zum 2. mal.
Adam Posch: graben regenpogen Eins tags ging er widei um
Hans Lang radweis frawenlob Aus dem pehent [in
Vnd den zeehkranez gewun Hans Lang,
schüel g-elt plieb nichts üeber. — Siugsehüel
auf suntag nach partelmey [25. Aug. 1560].
Jacob Sailer gefangen th. hans vogl Als israhel gefangen lag
Michel Vogl krönten duller We denen die da zihen
Kursner im pewerten th. Sachsen Im sibeu vnd dreysig[i]st
der psalmist
Niclas V. Sulcz gülden th. hans Sachsen Jesus cristüs in dem
anfang
|bl. 110] Jörg Frolich im dailten nachtigal In dem achten
schreibet marciis
Hans Lang newen th. hans Sachsen Am fünften capitel
schreibt matheüs
Mathes Schnei[der] starcken nachtigal Nach dem Joseph
Avar herre
Frembder radweis frawenlobs Der heillig geist
Frembder engelweis mülners Matheus am sibenzehenden clare
Gleicht auf der schüel.
Niclas Sülcz vberlangen Sachsen Jo | hannes appocalipsis
am virden
81
Jörg Frolich geflochten caspar peczen Der | ewangelist
matheus
Das klaiaat gewitn Hans Lang, vnd den
krancz Jörg" Frolich. Der zeehkrancz.
Mathes Schneider gülden marner Justinüs der thüet vns
pekant
Michel Vogl danheusers hoffton Pey rapersweil da ligt ain
dorff
Ponlein vergessen frawenlob Als piriteus nam sein hipo-
thame
Antoni Fib: schwarzen vogl In schimpf vnd ernst so list
man das
Niclas V. S. gruntweis fraw: Ein alter man der het ein
alte [!] frawen
Vnd den zeehkrancz hat Michel Vogl ge-
wünen, sehüelgelcz plieb über 0. — Singschüel
auf süntag nach mathey [22. Sept. 15ö0] das
kiircz gemes.
[bl. 111] Michel Vogl gsangweis hans Sachsen Am | ersten
tag der suessen prot
Mathes Schneider knabenweis paul schmid Das füntfzehent
thüet sagen
Hans Zwirner geflochten th. caspar peczen Der | wein pe-
treügt den stolzen man
Jacob Sailer schranckweis folczen Es pegab sich im ersten jar
Niclas V Sulcz knabenweis paul schmid Ir himel lobt den
herren
Jörg Frolich langen nachtigal Mein kind wilt gottes diner
seine
Ein Fremder langen nachtigal Als der heilig gaist war
gesendet
Die par an der zech.
Caspar Schacz strengen vogel Aus denmarck fuer in enge-
lande
Jörg Frolich grüntw. frawenlob Zwen gueter schwenck hab
ich kurczlich erfaren
Hans Sache, Gemerkbüchlein. ti
82
Jacob Sailer grüntw. frawen: Nach cristi gjepürt hundert
(vnd)virzig jare
Hans Lang grüntw. fraw: Ein jünger gsel det ainem mxinich
peichten
Vnd das sehüelklaiiiat hat Mathes Schnei-
der vnd den kranez Michel Vogl gewünen, aber
den zechkrancz Haus Lang, schiielgelt plieb
ueber 37 h — Singschüel auf süntag nach
galli [20. Oct. 1560] laug gemes.
Daniel Glaser im neuen th. hans saxen Als mose der schaff
hüet in midian
Paul Keller verhollen th. fricz zorn Herr vnser herseher
wie herlich
[bl. 112] Hans Zwirner hohen perckw. hans Sachsen Es stet
im driten puch esre
Hans Lang lielgenweis hans vogl Als Jesus ginge in . . .
Gleicht auf der schnei.
Hans Zwirner vberlangen hans Sachsen Mo | se am acht und
zwainczigsten capitel
Hans Lang im langen th. mayenschein Darümen kam die
zeit in quäl
Die par an der zech.
Mathes Schneider plaben frawenlob Weil der herr ging auf
Hans Stengel alment des stoUen |erden noch
Paul Keller gülden wolfran Hort der projAet esaias
Vnd das schulklaiuat hat Hans Zwirner.
aber den kranez Haus Lang gewüneu vnd
den zechkrancz Mates Schneyder gewüneu.
schiielgelt plieb nichs vber 0. — Singschüel
am suutag vor andre [24 Nov. 1560] das kurcz
gemes.
Mathes Schneider silberw. haus Sachsen Das | sechzehent
thuet sagen
Vesselmau gsanckweis leschen Esaias am achten dar
Michel Vogl langen th. eyslinger Als adam sich versuendet het
Ein Fremder langen regenpogen Nach dem Jerusalem het friede
83
AntODi Fibi: plossen thon Her got in deinem tron . . .
[bl. 113] Jörg Frolich im pluenden thon Lucas im neunten
der geschichte
Jacob Sailer verwirtten vogl Mein sei lobe den herren eben
Michel [!] v Sülz engelweis vogl Do saul verworflfen war
da thet got jehen
Gleicht auf der schnei.
Mathes Sehn : Als kung saul vor jare . . .
Antoni Fibi: gülden tronw. schwarczpach Mose der früm
vnd heillig man
Jörg Frolich laiton orteis Cristus ging gen Jerusalem
Das schuelklainat hat Jörg Frolich vnd
den krancz Antoni Fibinger. — Die par an
der zech.
Michel Vogl grüntweis frawenlobs Zw augspurg da het ein
kauffmann ein weibe
Mates Schneider rotten th. zwinger Im payerlande det ein
lanczknecht wilde
Jörg Knoblach friedweis baltas Zw yngolstat im payerlande
Jacob Sailer rorw. pfalczen Fraw helena
Hans Lang schiller hoffton Es loff ain lanczknecht auf der gart
Hans Zwirner hohen th. ketners Ein jüngling wart vertrieben
Spring in kle frischen vogel Ein rewter rit ein ganczen tag
Pawl Keler grüntw. fraw: [bl. 114] Im driten puech[e]
spricht mose an mitel
Gleicht an der zech.
Jacob Sailer silberw. Sachsen In sicilia wäre
Hans Lang frischen vogl Nachdem die früme kaiserin
Vnd der Hans Lang- hat den zechkrancz
vnd schuelgelt plieb ueber29Ä — Hingschuel
auf weinachten anno salutis loGl [Mittwoch den
25. Dec. 1560] lang gern es.
Antoni Fibinger newen saxen Hort es zaigt der prophet esaias
Mates S[chneider] corweis münch von salczp.: Im sechsten
monat wart gesant
6*
84
Hans Zwir|ner] abgeschieden Schweinfelder Maria die ging
aüse
Jacob Sailer osterw. ringsgwant Gros | lucas im andren caput
anfinge
Paul Keiner hohen th. folczen Im andren peschreibt matheiis
Hans Lang schranckw. folczen Matheus im andren hernach
Michl Vogl friedw. balthas drexel Got sey mit euch im
fride eben
Vnd das schüelklainat hat Jacob Sailer
vnd den sehüelkianez Antoni Fibinger. — Die
par an der zech.
Mathes Schneider Nachdem als künig witigis
Hans Lang plaben frawenlob [bl. 115] Zw presz t la sas ein
Vogl in der alment Procemislaüs war genant [edelman
Paul Keler schiller hofton Als ein pauer lag zv nacht . . .
Zon graben regenpogen Hort nümeri
Hilprant alment Welch gsel uit weit gewandert hat
Jörg Frolich hohen ketner Es sassen etlich pawren
Walter hagelweis Es fürt ein jünger pawer stolcz
Gleicht an der zech.
Mathes creücz thon marners Es schreibt Johannes stobeüs
Paul Keiner dailten nachtigal Nach dem cristüs erstanden war
Hans Lang fridweis baltas drexl Got erschin ysaac zv nachte
Vnd den zechkrancz hat Hans Lan<^. schiiel-
g-elt plieb 16 h 2 ^. — (Schill auf obersten.
Das schülklainat hat Hans Grüser. den schül-
krancz Antoni Fibinger, den zechkrancz Paulus
Keler, schülgelts plib über 17«^.. dran ist man
Jacob Sailer schuldig 40 A*) Die singschuel
auf obersten [Montag den 6. Jan. 1561] sint diese
nachfolgende par gesungen worden.
[bl. 110] Antoni Fib: parat rayen Mein sei lobe den herren
Mathes Sehne: güeldeu Sachsen Das 15 in exodo [rein
*) Das Eingeklammerte von andrer Schrift, Hans Sachs
fährt dann wieder fort.
85
Six Nadler gfangen fogl Als jesixs zv capernaiim
Fremder siiesen vogl Nachdem niin abrahame
Paul Kelr pewerten Sachsen Lucas im andren spricht also
Fricz Fesel[man] langen nachtigal Da die weisen hinzogen
schwinde
Fremder klingenden Sachsen 0 | mensch petracht drey ding
in deinem leben
H : Grüeser verporgen th. zorn Am sechzehenden spricht lucas
Die par an der zech.
Der new singer geschieden nachtigal Höret wie ich ain fabel
Frem Singer tail thon folzen Quarto regüm das ander spricht
Sehacz henweis Ein weis man von rodise
Frem Singer griintweis fraw: Artabanüs ain fuerst in
Pai\l Keiner feyelw. folzen Im payerland [kriechenlande
Mathes Schneider klagweis lochners Beronices die künigin
Gleicht an der zeeh.
Fremb Singer abgeschieden minenpecken Hort als vmbleget
[bl. 117] Paul Keiner rosen th. hans Sachsen In cento nouella
ich läse
Vnd das klaiuat hat Hans Grueser vnd
den krancz Antoni Fibinger gewiinen, aber
den zechkranez Paul Keiner, sehulgelez plieb
17 ^. — Singsohüel auf den lichtmes tag
[2. Februar 1561] lang gern es.
Frembder laidon frawenlob Johannes dar
Hans Gru[ser] corweis münch von salczpurg Nachdem er-
standen war cristus
Six schwarzen vogl Abraham in egipten zog
Feit Fesel: langen vogl Cristus der sagt
Weidenhüfer gartweis schmids In dem sechsten monat [als]
a\is dem tron(e)
Antoni Fibi ; newen frawenlob Je | remias der gros prophete
Gleicht auf der schnei.
Weidenhoffer vberlangen vogl Im zwelften caput klug
Antoni Fibinger meczger langen thon Es sag[t] jesüs
86
Die par an der zeeh.
Caspar Schacz kurczen mügling Es schreibt herodotüs
Paulus Keller gülden wolfran Das 38 sirach rawch
[bl. 118] Fricz Feselman gülden wolfran Als pilatus lant-
pfleger war
Vnd das sehuelklaiuet hat Fricz Weiden-
hofferlein vnd den kranez Antoni Fibi[n]ger
gewünen, aber der zechkranez Caspar Schacz
schülg-elt 0. — Sing-schüel auf jüdica [23. März
1561] kurcz gemes.
Hans Grüeser zuegweis zorns Ein | man jairüs war genente
Fremder gsangweis hans Sachsen Der | herre got zw mose
sprach
Vogl corweis münch von salczpiirg Im ersten künig puch
das drit
Mathes Schu: langen regenpogen Als Israel zog durch die
wüesten
Hans V Norling vnpenanten zorn Hort auf den propheten Jona
Hans Lang fridweis waltas fridl Got erschin ab raham zv nachte
Frembder pewerten th. Sachsen Lucas spricht an dem iünf-
ten dar
Antoni Fibinger langen eyslinger Das vir vnd zwainzigst
Fricz Feselman radweis frawenlob Hort matheüs [mathej'
Paul Keiner verholen thon 0 herr mein got wie gar herlich
Caspar Schacz frischen vogl Die jünger draten zw jesw
Gleicht auf der schnei.
Hans Grueser laiton ort! Johannes apocalipsis
[bl. 119] Hans v Norling gülden frawenlob Marciis schreibet
am achten
Caspar Schacz geflochten th. caspar peczen Der | wein pe-
treügt den stolzen mon
Die par an der zech.
Michel Vogl flaniw. woltran Ein mülner ainen esel het
Weidenhofter plueweis Johannes am ain vnd zwainzigen sein
Jörg Knoblacb rotten zwinger Ein payer vnd ein schwab
gen walde ginge
Fricz Feselman honweis wolfran Als die gottin des draides
87
Vnd das schüelklainat hat Hans von Nor-
ling vnd den scliuelkranez Caspar Sehacz.
aber den zeehkranez Michel Vogl, sehulgelez
plieb 0 lieber. — Singschiiel auf ostern [6. Aprilj
1561 lang gmes.
Antoni Fibinger zuegweis fricz zorn Wer | ist der von edom
herferet
Mathes Schneider vnpenanten ton zorn Als cristüs naigt
das haubet sein
Friczlein scbneweis Wie ] der sabat erscbine
Hans Grueser korweis munch von salczpurg Nachdem er-
standen war cristüs
Jacob Saiier starcken nachtigal Hort drey fruecht der vrstende
Gleicht auf der schiiel.
Antoni Fibinger vberlangen th. caspar peczen Mach | ab[e]o-
rum das drit puech
Hans Grueser vberiangen vogl Der ander kung achab
(bl. 120] Jacob Saiier vogelweis bans vogl
Die par an der zech.
Mathes Seh : guelden th. marners Eins tags ich ainen alten fragt
Caspar Sehacz Zw mü[ni]chen vor zeit ein kaüff-
Jacob Saiier kupfer th. frawenlobs [man sase
Vnd das schüelklainat hat Hans Griieser
vnd den krancz Antoni Fibinger gewiinen,
aber den zeehkranez Jacob Saiier. sehulgelt
plieb vber 1 fl 27 <^. — Singschiiel auf siintag
nach walpürgis [4. Mai 15(31] das kurcz gemes.
Schneider newen th. hans Sachsen Das acht vnd zwain-
cigiste numery
Caspar Sehacz römers gesangweis Wem ein tügentsam weib
Antoni Fib: Got sprach [pescheret ist auf ert
Hans Lang engelweis vogels Lucas am fünften spricht als
auf ain dage
Hans Nörlinger in den 4 haubtönen Fünferley wünderwerck
thet cristüs hie auf erd
88
Fricz Feselman gsangweis hans Sachsen Crist | us saget des
menschen sün
Bastian Hil: 1 par in 10 thonen Als kun[i]g pharao verachtet
gottes wort
Die par au der zeeb,
Caspar Schacz grüntweis frawenlob Plütarchus thüet diogeni
gedencken
Mathes Schneider [süs. harder] Durch esopum ist vns pe-
schrieben
Vnd das klainat hat Bastian Hilprant vnd
den kraiiez Hans von Norliug, den zeehkranez
Mates Schneider, schuelgelz plieb 0. — [bl. 121]
Öingschuel auf pfing:[st]en 15<31 [25. Mai] jar.
Jacob Sailer langen nachtigal Joel am andren zaigt den segen
Hans Kraenfüs straffweis folczen Lucas in der geschichte
Antoni Fibinger vogelw. hans vogl Do |nnn der pfingsten dage
Hans Lang engelweis hans vogl Hort die predig petri avif
den pfingstage
Hans Gruser schranckw. hans folczen Dreyerley weis der
heilig gaist
Vnd das klainat hat Hans Grueser vnd
den krancz hat Jacob Sailer gewünen. —
Die par an der zech.
Michl Vogl im hoftou danhaiisers Pei rapersweil da leit
ain dorf
Veit Feselman suesen schiler Ains tages ich spacirt
Bastian Hil: kürczen nunenpecken Im laude
H : Zwimer susen regenpogen Ewsewiiis peschriebe
H : Walter fewerweis leschen Zw ainer zeit zw pamberg sas
Fricz Fessel: rosenton saxen
H: Haffner zugweis frawenlobs Als esopus an dem frey
raarck was stene
Gleicht an der zech.
VeitFesel: laiton regenpogen Als kün[i]g xerxes fiiret ein
gros her
Hilprant langen hofton müstaphiet Zw wurczpurg war
89
Hans Walter fridweis waltas Als nun cristüs geporen
wäre
[bl. 122] Hans Hafner langen nachtigal Wol dem der hat
die Weisheit holde
Gleieht zum 2. mal.
Feit Feselman laiton regenpogen Zitheiis fort peküemert
Hilprant miistaphiet hofton [wart
Vnd den zechkrancz hat Sebastian Hil-
prant, sehuelg:elt ist plieben 8 h 24 ^. — Sing-
schiiel auf süntag laürenti [10. Augustl das
kurez gemes anno 1561.
Michel Vogl engelweis hans vogl Als pawlus zerstrewet
gotes gemaine
Hans Lang gueldeu radweis fraw: Hort niatheüs
Matbes Sehne: silberweis hans Sachsen Das | sechzehent
thüet sagen
Jörg Schneidergsel engelweis vogl Vnzücht aigensin thuet
got heftig plagen
Caspar Schacz verschrenckten thon peczen Nach dem cristfis
verschieden war
Six Nadler engelweis vogl Cristus der saget zw der junger
schare
Auf der sehüel vergleichet.
Caspar Schacz raysing frewdweis schedners Da maria raini-
gung tag
Hans Lang reben weis vogel Nachdem predigt paulus
Jörg Knoblach abgeschieden nunenpecken Hort wie ge-
Michel Winter rorweis pfalczen Als esopus [schrieben
[bl. 123] Gleicht an der zech.
Mielul Winter rosen th. hans Sachsen Pctrarcha wider die
Jörg Knoblaeh rorweis pfalzeii Künig agis [hoffartc
Vnd das schiielklainat hat Mathes Schnei-
der gewünen vnd den kruncz Caspar Schacz,
aber den zechkranz Michel Winter, schuelffelt
90
pliebOvber.*) — Singschüel auf süntag nach
francisi [5. October 1561] lang gemes.
Antoni plosen th. michel herbart Gelobt sey got in seinem
tron
Caspar Scbacz fridw. waltas fridl Am vir vnd zwainczigisten
clare
Jörg Knoblach im gefangen th. hans fogl Nach dem petrns
gefangen war
Hans Lang parat rayen ketners 0 herr mein got ich preisse
dich
Jacob Sailer im verwirten th. hans vogl Mein sei den herreu
lob vnd er
Ein Frembder dailton nachtigal Als mose ysrael durch got
Gleicht auf der schüel.
Antoni Fibinger langen th. caspar ottendorffer Der sun
jerobeam
Jacob Sailer vogl weis hans vogl Das wort des herren clare
Hans Lang lorencz wessels Mo |se pesehreibet vns so clare
Die par an der zech.
Hans Lang im hohen th. des stolen Ains nachtz lag ich in
schlafi'es qüale
[bl. 124] Mathes Schneider rossen th. hans Sachsen Als ich
ains mals mit meiner rot[e|
Ililprant rossen thon Sirach am ain vnd zwaincigisten güet
Caspar Schacz pMeg ton Plutarchüs vns pesehreibet das
Ponlein pflüg ton Vor zeit war in der stat roma
Gleicht an der zech.
Hans Lang baltas fridls friedweis Got erschin isaac zv nachte
Ponlein fridweis baltas Lucas an dem ersten thiiet sagen
Basti Hilprant verschrenckten caspar peczen Als Israel zv
cador lag
Das schüelklainat hat Jacob t^ailr vnd
den schulkrancz Antoni Fibinger. aber den
zechkrancz der Ponlein, schuelgelcz plieb
*) Unter den Notizen auf bl. laoi» steht noch: „vnd
bleyben dem Mates Schneider schuldig 6 A*
91
lieber 55 A — (Am andren suntag in atüent
ist vber bliben 43 <^.*) — Siugsehüel auf siin-
tag: im aduent den sibenden tag decembris
[1561].
Fricz Weber glasweis vogl Fro | locket ir volcker mit henden
Mathes Schnei[der] in seim erweiten th. In Jesus sirach
lessen wir
Feit Feselman im newen tli. Sachsen Als vor kunig achab
floch elias
Caspar Schacz abgeschiden nünenpecken Hort wie peschriebe
[bi. 125] abgeschieden schweinfelder Hie düt fnr-
schreiben
Endres Schneider rorweis pfalczen Johannes dar
Pauly Keiner verholen thon Herr vnser herscher wie herlich
Hans Walter vnpenanten zorn Als cristüs hing pis in den dot
Gleicht auf der schüel.
Fricz Feselman laiton ortl Johanes am zwainczigen hei
Mathes Seh: osterweis Romanos an dem ö pawlüs sprichte
Die par an der zech.
Caspar Schacz grüntweis frawenlobs Plutarchus thüet diogeni
gedenken
Pangracz Jörg schwarzen klingsor Ein messrer [!] war zv
wendelstain
Lorencz Pfaff erenton des erenpoten Ein reicher kauffman
het ain sun
Pauly Keiner honweis wolfran Eschiles der weis mone
Hilprant spigelton erenpoten Ein kauflfman wolt zv nurn-
berg in der State
Gleicht an der zech.
Paul Keiner rosen th. Hort ain mal an sant klement tage
Hilprant Zw salczpurg sas ain Schneider
Item den schiielklainat hat Mathes Schnei-
der vnd den krancz Fricz Fesselman, den
zechkrancz aber Hilprant gewünen. schulgelt
plieb 5 A
*) Andre Schritt, die nämliche wie oben S. S4.
92
[bl. 126 — 130'' leer; auf den folgenden Blättern
sind dann die Preisverteilungen und Ueberschüsse, wie
sie bei den Schulen schon im Texte verzeichnet waren,
nochmals von Hans Sachs zusammengestellt und zwar in
Rubriken in folgender Reihenfolge I.Tag der Singschule;
2. Die Gewinner des schulkleinots; 3. Die Gewinner des
Schulkranzes; 4. die des Zechkranzes und 5. die Schul-
geldüberschüsse. So enthält bl. 131^—132^ die Zu-
sammenstellungen für 1561, bl. IS^^ — 134^^ diejenigen für
1560, bl. 135''— 136^ für 1559, bl. 137"— 138=^ für 1558,
bl. 139'^— 140^ für 1557, bl. 141*^— 142-^ für 1556. Auf
den jeweilig vorhergehenden freigebliebenen Seiten (z. B.
bl. 130'^— 131", bl. 132^—133') sind dann von derselben
Schrift, die schon öfters dazwischen schrieb (S. 84. 90)
die nämlichen Angaben in wenig sorgfältiger Schrift
teilweise wiederholt; bl. 142'', die letzte Seite, ist leer].
Die Daten der siiigsehuleu anuo 1556/57 sind:
i.i.jfi.
Pfingsten 1556 (s. 18) 24. Mai
suntag vor vitus (s. 19) 14. Juni
suntag vor petri (s. 20) 28. Juni
suntag nach jacobi (s. 21) 26. Juli
suntag nach laurenti (s. 22) 16. Aug.
suntag nach egidy (s. 23) 6. Sept.
suntag nach michaelis (s. 24) 4. Oetob.
suntag vor simon u. juda (s. 26) 25. Oet.
suntag nach niartini (s. 27) lö. Nov.
suntag lucie (s. 28) \^. Dec.
weinachten 15.57 (s. 28) Freitag d. 25. üec. 1556
1557.
suntag nach obersten (s. :iü) 10. Jan.
guld. suntag i. d. fasten (s. 30) 14. März
suntag auf judica (s. 32) 4. April
Ostern 1557 (s. 32) 18. April
I
Nachtrag'.
Die Nürnberger Schulprotocolle von
1595— IfiOö.
Nach der Handschrift
der
Mainzer Seminarbibliothek.
Bl. 1 — 20, enthaltend Schuloränungen, neue Be-
schlüsse, Verzeichnisse der Singer etc., ist abgedruckt
von F. W. E. Roth, zur Geschichte der Meistersänger zu
Mainz und Nürnberg. Ztsch. i. Kulturgesch. Neue (4.)
Folge Bd. 3 S. 280 — 90. Die Einträge — von ver-
schiedenen Händen — verteilen sich über die Jahre
1594—1625.
Das vor bl. 16 eingeheftete Beiblatt (a. a. 0. S. 288)
ist von der Hand Georg Hagers; bl. 16*^ — 19*^ schreibt
Benedict von Watt, seine Rundschrift, in der er die
Namen der Singer wiedergiebt ist kenntlich an seinen
G[löggler] und W[att].
Bl. 16 ist mit dem folgenden [unpaginierten] Blatt
zusammengeklebt. Nach Lösung der Blätter ergab sich
die rechte innere Seite als leer, auf der linken stand
nachsteh. Verzeichnis in Rundschrift, augenscheinlich von
B. von Watt herrührend (vgl. auch Nürnberg. Meister-
singerprotocolle ed. Drescher Bd. 1. Bibl. d. Litt. Vereins
No. 213 S. 1 Anm.). Das Verzeichnis fällt zwischen
1595 — 1598, da Hans Deisinger August 1595 zum
ersten Mal erscheint (s. 101), Jacob Feszlein und Hector
Pültz mit dem thomastag 1598 (vgl. Protocolle, Litt.
Verein Bd. 1. s. 90) verschwinden.
1. Wolff Most 7. Hector Pültz
2. Ilannsz Lederer 8. Gory Ncher
8. Hanns Glöckler y. Thoma Grilninair
4. Veit Keszier 10. Hannsz Miilner
Jörg Venitzer*) 11. Aszmns Redel
5. Abraham Neher 12. Sebaldt Früebeysz
6. Caspar Enderlein 13. Georg Hager
") Dazwischen geschrieben.
m
14. Hannsz Jamnitzer
15. Stoffel Hainlein
Ifi. Benedict von Watt
17. Wolff Baudtner
18. Hannsz Deusinger
l'J. Hannsz Weber
20. Jacob Fäszla
*) Die vier letzten
Schrift zugesetzt.
21. Endrez Nüding
22. Hanns Sachs
Steffan Angerer*)
Lorentz Rolck
Nicolaus Fürst
Hans Venitzer
sind später, doch von gleicher
97
[hl. 20] Siugsehul*) am cristag anno 1594,
^velehes der anfang desOöjars. Volg-en diepar.
Benedic von Wat gartw. gronimus schmids Freuet euch mit
Jerusalem der stat
Veit Keszler zuegw. fr. zorns Klar | dut das alt testament
künde
€asp. Enderlein lang hopfengarten Höret wie vns beschreibt
lucas
Wolff Pautner zugw. zorns Lu | cas in dem ersten capitel
Asimus Redel klagw. lor. wesels Klar | matheus am ersten
Wolff Most krönten wesel Es hat beschriben [schrib
Abr. Neher plumw. wolf mosts Ir Christen freuet euch in gott
Stofel Heinle gseln weis Als nun die tag kamen herbey
Hector Piiltz versch. th. paulus schmids Es schreibet matheus
•Görg Hager krüeg[l]w. h. ieutzdörfer Als die weisen waren
dahin
Gori Neher krönten diilner Lucas im andren sprichte
Görg Morgenstern engelw. h. vogls Esaias anzeigt am 9 eben
Volgen die par an der zeeh.
Gori Neher deilth. folzen Quarti regum das ander seit
[21] Dama Grllmair pflugth. sigharts Korianus [!] ein haupt-
man war
G. Morgenstern müglings hofdon Es verdingt sich ein
W. Most feihv. folzen Zu alttdorf war [bauren knecht
W. Bautner ritterw. frauenl beschreibet klar
G. Fenizer gülden woltron Als aristodimus regiert
H. Gomizer gülden wolfron Es beschreibet valerius
Hans Sachs fröschw. frauenl. Zu androvela in der stat
*) Schrift Hans Glöcklers bis bl. 105.
Haus Sachs, Genievkbüchlein.
98
Die gwiuer auff diser schul. Abr. Xehr
das schulkleinat. Casp. Enderlein den schul-
kranz, As. Redel die gans, Gori Xeher den
zechkranz. Görg Feuizer 10 kr., W. Most 2 bazen.
— Anno 1595 am suntag nach obersten [12. Jan.]
hat Wolff Most schul gehalten, volgen die par.
Bened. von Wat krönt, dülner Das neunzehende saget
Seb. Früepeis gestr. zinw. Am driten tage wäre
G. Neher gartw. jer. schmids Do der hauptman joab abner
erstach
[22] Ct. Morgenstern laugen mügling In der geschrifft findet
man 3 heilige berg
H. Pültz reuterth. k. füllsack Künig david
C. Enderlein laidth. nächtig. Vns klar bericht
Stof. Heinle pfingstw. g. hagers 0 das ich fein
Frem schuknecht schnew. m. mUluer Nach dem vnd assa künig
G. Fenizer abgsch. nunenb. Lucas schreib klare [war
Volgen die par au der zech.
Ben. von Wat kurz mügling Ein ritter auff ein zeit
W. Pautner lochners klagw. Als durch künig alexandrum
G. Morgenstern gruudw. frauenl. Keiser constans der war
ein kleiner mane
Hans Müler kurzen mügling Es schreibt herottotus
Die gleicher an der zech.
W. Pautner sües vogl Als künig asza starbe
Morgenstern rebenw. h vogl Zu wien ein alter man
H. Müler hofth. c. v. w. Zu augspurg sas ein burger reich
Die gwiner auff diser schul. [23] H. Piilz
das schulkleinat. Gori Keher den schulkranz.
G. Fenizer die gelt gab, Bened. v. Wat den
zeehkrancz, Morgenstern die ander gab. —
Am suntag remenisere [16. März 1595] hat Jörg
^Morgenstern, an stat des Hans Lederers schul
gehalten.
W. Pautner verwirten h vogl Mein sei den herren lob vnd ehr
G. Neher zügw. fr. zorns Ein man war iarius genende
99
Douia Grilnmair neuen Sachsen Das ein vnd zwanzigiste
numeri
Wilh. Aichler gsangw. Sachsen Hür | et das sechst capitel hie
Stof. Heinle paratr. o. schwarzb. Das ander künig buch
W. Most sumerw. h. endres Matheus uns beschribe
Asm. Redlein frauenth. kettners Abia künig wäre
Die par an der zech.
W. Pautner lilgenw. h vogls Ein pauer het ein kuecht fiir-
war
H. Pülz senfften nachtigal Johan herold macht uns bekand
Die gleicher an der zech.
W. Pautner hofth. marners Matheus hat beschriben
H. Pülz morgenw. sev. v. st. Als jacob in dem lande
[24] Die g-winer auff diser schul. Wened.
V. Wat das sehnlkleinat. Gorj Neher den schul-
krantz, Wolf Most die schaln, H. Pülz den zech-
kranz. W. Pautner die schaln. — Am suntag
judica [6. Apr. 1595] hat Hanns Glockler schul
gehalten, volgen die par.
Casp. Enderlein lang. mügl. hat 4 dön Johannes an dem
17 beschrib
G. Hager zügw. fr. zorns Jo I haues am sechsten capitel
Seb. Früepeis gülden frauenl. Matheus hat beschriben
W. Most sües vogl Mein sei lobe mit Heise
.Tac. Fessla schnew. Herr gott ich preis dich zu der stund
Wened. von Wat*) englw. h vogl Als isai seinen sun david
sendet
Die par an der zech.
W. Pautner grefrey fr. zorns Als kunig sifax gfangen wart
Ben. von Wat pflngth. Julius philipus mit nam
Gr. Hager hannenkrat fulzen Apeles der künstreichest maler
wase
*) Hans Glückler schreibt hier und weiter Bened. „v. d.
Wat" oder „von der Wat." Dies wird von dem letzteren
stets in „von Wat" geändert, vgl. s. 113.
100
Die gleicher an der zech.
W. Pautner hoft. c. v. w. Als haidingus Schweden besas
Wen. (v. Wat*) draurig semelw, Albertus kränz schreibt klar
[25] Die gwiuer auff diser schul. 8eb. Friie-
peis das schulklainat, W. Most den schiilkrauz.
Wen. V. Wat den zechkranz. — Am ostertag^
anno 95 [20. Apr.] hat Wolff Most schul ge-
halten, volgen die par,
H. Müler laidth. nachtigal Zu abraham
W. Most versch. paul schmid Am tag der süesen brott
Asim. Eedl sües hönigw. 1. ferbers Matheus schreibt fiirware
W. Pautner verholen fr. zorn Hort als das wort der prophezei
Gori Neher abgesch. schweinf. Mar | cus der thut anfangen
Abr. Neher gestr. zinw. g. crlstan Johannes schreibet klare
Dama Grillnmair rebenw. h. vogl Johannes schreibet klare
Casp. Enderlein nachtw. s. v. st. Am selben tag der junger
zwen
G. Hager gfangen vogl Als Jesus war erstanden da
Die gleicher im hauptsingen.
H. Muler gülden vogelgs. Matheus schreibt am achten
G. Neher lang feldw. m vogl Do | der hauptman in siria
[26*" leer; 26^'] Am suntag adi den 13. julj
hat Görg Fenizer schul gehalten, volgen
die par.
Ein fremder singer rosenth. h. Sachsen Das puch mose
saget fiirware
C. Endres tagw. frawenlobs Als künig saul ein lange zeit
G. Hager zarten frauenl
Seb. Früepeis neu verk. m. vogls Lis | das sechzehend luce
klar
Asim. Eedel hagers korw. Als nun jacob gen sichern kam
Wen. v. Wat meyenw. wesels Johanes an dem driten dut
'') von B. V. W. hinzugefügt.
101
[27] Die par an der zech.
H. Fenizer guld. wolfr. Als aristotimus regiert
G. Hager speten th. frauenl. Ein alts weib het ein jungen
man
W Pautner mügl. hofth. Es verdingt sich ein bauren knecht
Die gleicher an der zech.
H. Fenizer laidth. frauenl. In asia
G. Hager reuterth. k. füllsacks Justinum lis
Die g-winuer auff diser schul. C. Endres
das schulkleiuat. Wen. v. Wat den schulkranz,
H. Fenizer den zechkrancz. — Am suntag adi
17 augusti hat Gori Neher für den Hemla schul
gehalten, ist der Fenizer gefreit worden.
G. Fenizer 4 krönt, th. Fünferley Wunderwerk det cristus
hie auflf erd
Duma Grillumair sües honigw. 1. ferbers Gar | kleglich rafft
zu gote
Jac. Fessla tagw. frauenl. Matheus hat beschrieben klar
Seb. Früepeis pasional folzen Sey mir gnedig o got
G. Neher schnew. müiers v vlm Nach dem vnd assa küuig
G. Hager In der andren epistel [war
[28] Wen. v. Wat glasw. h vogls hat drey thön Jeremias
spricht am sibenden
W. Pautner m miilners englw. Josua thut am sechsten uns
bekande
Die par an der zech.
Jac. Fesslein kurz nachtig. Als nach Jesu christi gepurt
Wen. V. Wat klew. baldes wenken Caspar goltwurm schreibt
G. Hager kurz nunenb. Es schreibet [ein geschieht
Asim. Redel roten zwinger Ein tags hört ich zu leibzg
von guten schwenken
H. Deisinger kurz nachtig. Ein kaiser rit durch einen
wald
Die gleicher an der zech.
G. Hager hohen gartw. Höret wie in dem sechsten psalmeu
sein
102
H. Deisinger silberw. h. Sachsen Ein | fazman der wolt
peichten
As. Redle tagw. frau. Joban herold im driten buch
Die g-winiier auff diser schul. G. Fenizer
das scliiilklainat, G. Neher den schulkranz.
Dama Grilumair den leuehter im hauptsingen.
Jacob Fessla den zeehkranz. G. Hager die
ander gab in der zech, As. Redel die drit. —
[29j Am suntag den 7 September [1595] hat Gori
Neher schul gehalten, volgen die par.
Seb. Früepeis hochgartw. j. Schmidts Am vier und zwan-
zigsten jeremias
H. Püelz sües weynachtw. m. vogl Lucas spricht fein
D. Grillnmair neu Sachsen Das ein vnd zwanzigiste numeri
J. Fessla abgschiden nunenb. Mose zeigt ane
W. Pautener hagers korw. Im ersten buch der künig stet
As. Redel guld. radw. frau. Lucas spricht klar
Wen. V. Wat gsangw. alpr. leschen Drey helde kunig
david het
H. Müler engelw. hans vogels Als Israel das volk wart hart
geplaget
Die par an der zech.
Seb. Früepeis kurz Sachsen Tepha ein Schwester dionisiy
Jac. Feszla spigl th. des erenpoten Zu nieinz ein reicher
bischoff war gestorben
H. Pülz morgenw. sev. v. st. Als jacob in dem lande
Die gwinner auff diser schul. As. Kedel
das sehulkleinat, Bened. v. Wat den schul-
kranz, 8eb. Früepeis den zeehkranz. — [30]
Am suntag den 5 october [1595] hat Hector
Pültz schul gehalten, volgen die par.
Seb. Früepeis sumerw. h endres Davidt saget fürware
J. Feszla lebenw. p. fleischers Das fier und zwanzigiste
zeiget gute
H. Gomitzer lerchenw. h endres Es spricht künig davidt
G. Neher rebenw. h. vogls Ste auflf du menschenkind
103
H. Yenizer klingeten Sachsen 0 mensch bedracht 3 ding in
H. Deysinger laidtb. frau. Paulus in got [deinem leben
G. Venizer engelw. h. vogl Nachdem jacob von persaba
auszuge
Die gleicher auff der schul.
J. Feszla rais. freudw. g. schechner An | dem 24 fein
H. Deysinger krönten wesel Christus ratschlaget
Die par an der zech.
Seb. Früepeis kurz regenbogen Valerius dut uns klar sagen
Jac. Fessla grundw. frau. Es schreibet uns ein weiser poet
zware
As. Redel schwarzen klingsor In frankreich in der stat leon
W. Pautner ritterw. frau. Thitus livius beschreibt klar
[31] G. Venitzer abgesch. nunenb. Lucas schreibt klare
Jac. Feszla dagw. frau. Ach du mein lieber got und herr
Die gwiner auff diser schul. C. Endres
das schulklaiuat. O. Neher den schulkrautz,
W. Most die stimpf. Doma Grilnmair das pest
kendelein. Ahr. Neher das ander kendeleiu.
J. Fessla die schaln an der zech. AV. Bautner
den zechkrantz. — Anno 1596 am suntag nach
obersten [H. Jan.] hat Hans Mülner schul ge-
halten, volgen die par.
G. Neher vier haubt th. Das samaritisch fräulein beim brunnen
[UeberschriftV]
Seb. Früebeis korweis m. v. s. Als aus egipten zoch abram
Hector Pülz reiter th. k. fiillsacks Künig david
Wened. v. Wat gülden radtw. Esaias
W. Most sumerw. h. endres Matheus uns beschribe
Jörg Hager verporgen th. fr. zorns Johannes schreibt am
andren da
Jac. Feszla schneweis Her got ich breis dich alle stund
Eotschmidt lerchenw. h. endres Es schreibt matheus klar
Die i)ar an der zech.
Jac. Feszla blauen frauenlob Bedracht
W. Bautner roten zwinger Eins mals der liicifer hilt einen rate
Wened. v. Wat riterw. frauenl. Thitus livius schreibet klar
104
[32] Die gleicher auff der seliul.
H. Piilz gülden voglgsang Es schreibet der prophete
W. Most langen maienschein Als der hunger nam vber band
Jac. Feszla laidtb. herm. ürtels Ach herr vnd got erhör
mein stini
Die gwiner auff diser schul. Gregori
Neher das sehulkleinat. Wolf Most den schul-
krantz, Feszla den zechkrautz, Weuedic von
Wat die ander gab. — Am suntag vor mit-
fasten [d. i. vor Laetare; 14. März 1596] hat As-
mus Redl schul gehalten, volgen die par.
Casp. Enderlein knabenw. paul schmids Künig david schreibt
klare
H. Piielz morgenw. sev. v. steür Als jacob in dem lande
G. Hager reuter th. c. füllsacks Als nun sara
Wened. v. Wat (meienw. wessels*) Johanes an dem driten diit
Seb. Früebeis vnbekandten nestler Als kuuig david . . .
Doma Grilnmair neu sachs Das ein und zwanzigiste numeri
H. Deusinger sües weinachtw. m. vogl Lucas spricht feiu
W. Most sües th. h. vogl Mein sei lobe mit fleise
Volgen die par au der zech.
[33] G. Neher theilth. folzen Der ander spricht
W. Bautner gülden regenbogen
Doma Grillenmair kurzen miigling Ein richter auff ein zeit
H. Müler kurzen nachtig. Ich sing von dreyerley geschlecht
Asmus Redl pluthon stoln Als die auffrur mit groser thiraueie
Die gleicher an der zech.
G. Neher fraidweis h. v. mainz Eusebius beschreibet klar
W. Bautner gselnw. v. steir Ais cartago vil schwere krig
Die gwiner an diser schul. Wenedie von
Wat das schulkleinat. Doma Grilnmair den
leuchter, Püelz den schulkranz. D. Grilnmair
den zechkranz, Wolf Bautner die maskandl.
Gorj Neher drey batzeu, Hans Miller 0 kreuzer.
*) Von B. V. Watt nachgetragen.
105
Asmus Redl 6 kreuzer. — Anno 1596 am oster-
tag- [11. Apr.] hat Veit Keszler schul gehalten.
Volgen die par.
Doma Grilnmair verschrenkten c. pezen Nach dem simson
gefangen war
C. Endres mülers engelw. Hort wie am ersten tag der
suesen brote
[34] Die par au der zeeh.
G. Neher pfliigth. sigharts Johannes de montevila
Hans Sachs pfliigth. dito Bocacius beschreibet das
W. Bautner Als dotiles der mechtig
Die gleicher.
G. Neher dret fridw. Zu Ingolstadt im paierlande
W. Pautner hofth. c. v. w. Als haidingus Schweden besas
Hans Sachs Ein reicher kaufman het ein sun
Die gwiner auff diser schul. S. Früepeis
das schiilkleiuat . Wened. von Wat den schul-
krantz, G. Neher den zechkranz. Hans Sachs
die gelt gab. — Am suntag adi 26 septembris
hat Stofel Heinle schul gehalten. Nun volgen
die par.
Greg. Neher neuen th. h. Sachsen Als got seinen propheten
elia
H. Deusinger schnew. miiler v. vlm Nach dem vnd assa
kunig war
G. Hager verwirten th. h. vogl Salomon au dem driten spricht
As. Eedel gülden radw. frauenl. Lucas spricht klar
H. Gomizer lerchenw. h. endres Es spricht kunig david
H. Pülz sumerw. h. endres Hört david den psalmisten
Schuknecht sües klagw. danpeck Nach dem christus
[35] Ein fremer schifferw. Kler | lieh man liste
Hensa Hager müuichs korw. Am zwey vnd zwanzigsten
fiirwar
Wened. v. Wat gülden frauenl. Kler | lieh matheus dorte
Die par au der zech.
Seb. Früepeis vergult. wolfron Yalerius uns saget
106
Wen. V. Wat guld. (marner) regenb.*) Es hies ein künig
karacus
Endr. Nuding hagenbl. fraii. Nach dem als cristus ginge
Die gwiner auff diser schul. G. Hager
das sehuelkleinat, H. PUlz deu sebulkranz.
Wen. V. Wat den zeehkranz. — Am suntag
adi 14 october hat Hans Sachs schul gehalten.
Volgen die par.
Seb. Früepeis engelw. h. vogls Hort als got die engel
erschaffen hete
Wen. V. Wat engelw. dito Jacob der patriarche auch gar fein
Abr. Nehr engelw. dito Vnd ein engel der
Jörg Braun lang. reg. Ach got wie ist die weit vmbgeben
D. Grillnmair rebenw. h. vogels Ste auft' du menschen kind
St. Heinla Im ersten capitel
H. Deusinger kling, th. h. Sachsen 0 mensch bedracht 3 ding
in deinem leben
As. Redel frauen th. ketners Abia kunig wäre
[36] Die par an der zech.
Wen. V. Wat pluth. folzen Valerius schreibet aber
G. Neher kurz reg. Valerius gar frey
E. Nüding abenteurw. h. folzen Es sas ein fischer an der ron
Die gleicher an der zech.
Wen. V. Wat linden treibolt Als hector ritterlich
G. Neher hofth. e. v. wirczburg Als haidingus Schweden besas
Die gwiner auff diser schul. Abr. Neher
das schulkleinat, Seb. Früepeis den schul-
krantz, G.Neher den zeehkranz. — Am suntag
adi 14 november hat Weuedic von Wat schul
gehalten. Volgen die par.
Seb. Früepeis guld. Sachsen Nachdem kung Joachim ald war
St. Heinle freudw. h. v. m. Johanes der evangelist
C. Endres dagw. frau. Als kunig saul ein lange zeit
As. Redel schrankw. h folzen Als das volck vberfallen det
*) Von B. V. W, korrigiert.
107
H. Müler hofth. c. v. w. Als david kunig worden war
H. Gomizer hoch gartw. gronla schmid Als der hauptnian
joab abner erstach
Die par ao der zech.
[37] As. Redel radw, 1. v. gengen Artaxerxes aus persia
Die gleicher an der zech.
G. Jseher abgespitzten Würzburger Nachdem Israel lag dot
Wen. V. Wat linden th. dreibolt Als exaritus? . . . [krank
As. Redel versch. p. schmid In macedonia
Die gwiuer auff diser schul. As. Redel
das schulkleiuot. Wen. v. Wat den schulkranz,
G. Xeher den leuehter. E. Xüdiug den zeeh-
kranz. — Am suntag- judica [13. März 1597] hat
Hanns Weber schul gehalten. Yolgen die par.
Ein fremer frischen th. h. vogels Als nun herr kunig david
starb
Wen. V. Wat Wem mag doch bewust werden
H. Hager knabenw. p. schmids Got wöl sich vns(er) erbarmen
Jacob Wind lang, hopfengarten Hört wie in exodi so klar
G. Hager klagw. ambr. weinman Jerusalem gesundet hat
W. Bautner tagw. frauenl. Es saget küoig salomon
Die par an der zech.
W. Bautner roten zwinger Ein mals hild der luciver einen rate
H. Glöckler pflugth. sigh. Plutarchus vns beschreibet das
[38] Die gleicher an der zech.
W. Bautner gselnw. Als cartago vil schwere krieg
H. Glöckler rosenth. h. Sachsen Vor zeit ein apodecker sase
Die gwiner auff diser schul. Wen. v. Wat
das schulkleinat, Jörg Hager den schulkranz.
H. Glöckler den zeehkranz. — Am ostertag
anno 1597 [27. März] hat Hoctor Pülz schul ge-
halten. Volgen die par.
8eb. Früepeis vnbenanten fr. zorus Höret ein rigur also klar
Abr. Neher süesen vogel Hört wie an dem sabate
108
G. Hager frauenth. fr. kettner Johannes schreibet klare
H. Deiisinger schnew. Es schreibet vns matheus fein
As. Redel sclirotw. Hört wie umb die sechsten stund war
H.Weber plosenth. m. herwart Wie|nun alda verschiden war
C. Endres abgschiden schweinf. Wie | der sabat verschine
D. Grillnmair vnbenandten f. zorn Nachdem cristus erstund
vom dot
W. Bautner verschiden th. p. schmid Am tag cristi urstend
H. Gomizer osterw. ringsgwand Ver | nembt johanem den
evaugelisten
[39J Tamas Schreiber zügw. f. zorns Ver | nembt das fiinf-
zehende eben
Die gleicher auff der schul.
S. Früepeis langen Sachsen Das alte testamente
Abr. Neher laidth. h. örtels Gedenck o herr wie es uns geht
D. Grilnmair raisig freidw. g sehe. Nach | dem in sünde
manigfalt
Die par an der zech.
Jac. Fessla plau frauenl. Bedracht wie man beschriben hat
As. Redel roten zwinger Wol acht vnd dreisig jare
Volgeu die gwiner auff diser schul. Al)r.
Neher das sehulkleinat. Doma Grillnmair
den schulkrantz. — Am 4 suntag nach osteren
[24. Apr. 1597] hat Jacob Feszlein schul ge-
halten. Volgen die par.
S. Früepeis plosen th. m. herwärts Jo | hannes am zehenden
schrib
H. Deusinger neuen th. hans Sachsen Im zwelfften apoca-
lipsis mau list
Ein schuknecht eugelw. h vogls Herodes het johannem
lasen fahen
G. Neher alment des stein Johannes vns beschreibet klar
As. Redel erweiten th. mates Schneider In Jesu sirach
lesen wir
Wen. V. Wat mejenw. 1 wesels Johannes an dem driten dut
Mer ein schuknecht deilten nachtig. Als mose Israel durch
W. Bautner starken nachtig. Als auff sinaj wäre [got
109
[40] Die gleicher im haubtsingen.
S. Früepeis vberlangen th. hans Sachsen Do | abraham war
alt vnd wol betaget
H. Deusinger leidth. h. örtels Als der kunig antiochus
Wen. V. Wat frölich morgenw. m. drillers Ezechiel schreibet
gewis
Die par an der zech.
W. B.iiitner t:ig\v. Iran. Es saget kiinig salonio
G. Neher grün frauenl. Hagwaitus war aus Schweden
Die gwiner auff diser schul. S. Früepeis
das schulkleinat, W. von Wat den schulkranz,
Gori Neher den zechkranz. — Am pfingstag
äö [15]97 [15. Mai] hat Caspar Enderes schul
gehalten. Nun volgen die par.
H. Deusinger abgeschiden schw. Das | ein vnd dreisigiste
W. Bautner gflochten th. c petzen Clar I . . . .
D. Grillnmair rorw. pfalzen Als christus clar
H. Pülz laidth. frauenl. Nachdem christus
A. Neher schlagw. c wirts Do | der pfingstag erfiilet wäre
G. Neher versch. th. p. schm. Hört wie an dem pfingstag
W. Most starken nachtig. Im driten der geschichte
[41] Volgen die gwiner auff diser schul.
H. Deusinger das schulkleinat, As. Redel den
schulkranz, W. Bautner den zechkranz. —
Am suntag den 4. September hat VeitKeszler.
ein barchetweber. schul gehalten. Volgen
die par.
Wen. V. Wat krönten th. raph. düllner Das 19 uns saget
As. Redel des fricz kettners frauenth. Abia künig wäre
G. Hager klehw. schwarzenb. Herr got der du erforschest mich
G. Neher murgenw. sev. v. st. Matheus schreibet klare
Ein fremer weber v vlm engelw. h v Hort wie der ewige
got sich beklaget
Die gleicher im lia U])tsingen.
Wen. V. Wat frischen th. wolf loschers Der here got ir
Christen
110
G. Hager langen walter Mo ] se sas vnter dem volck zu
gericht
G. Neher lang feldw. m. vogls Do | der hauptman in siria
Volgen die par an der zech.
W. Bautner grün frauenl. Jiilianus der keiser
G. Neher k. tagw. m. vogel Wermundus ein künig in
dennemarck
Die gleicher an der zech.
W. Bautner gseinw. Als cartago vil schwere krig
Gori alment stoln Johanes uns beschreibet klar
Die gwiner. [42] G. Hager das schiilkeinat,
Wenedic den schulkranz. G. Neher den zeeh-
kranz. — Am siintag adi 2. october [1597] hat
Abraham Neher schul gehalten. Aolgen die par.
Seb. Früepeys höh gartw. jer. Schmidt Am 24jeremias
H. Deusinger englw. m müler v vlm Josua thut am 6 uns
bekande
V. Kessler englw. h. vogls Als im anfang erschüfe got
die enge!
G. Neher abgspizten c v w. Nach dem Israel lag dot krank
Wen. V Wat aichhoren w. Esaias am fiiniften spricht
W. Bautner rebenw. h. vogels Nachdem preidtigt [!] pauius
H. Venizer nachtw. sev. v. steur. Nachdem Jesus die junger
sein
As. Redel kelberw. h. heiden Als auff dem perg sinai war
bey got
Die par an der zech.
Wen. V. Wat plutth. volzen Valerius schreibet aber
W. Bautner roten zwinger Eins mals hilt der lucifer einen
rate
V. Kessler gschiden nachtig. Höret wie ich ein fabel
H. Glöckler roten th. p. zwinger Als der pfarherr vom
kalenperg noch wase
[43] Die gleicher an der zech.
W. V Wat draurig semelw. semelh. Albertus kränz schreibt
klare
111
W. Bautner hofth. c v w. Als haidingus Schweden besas
V. Kessler lang, nächtig. Matheus beschreibet lobsame
H. Glöckler guld. Sachsen Ein junckfrau hies athalandta
Die gwiner aiiff diser schul. As. Redel
das schulkleiiiat. Greg. Neher den schulkranz.
Wen. von Wat den zechkranz. — Am suntag
adi 30 october [1597] hat Caspar Endres schul
gehalten. Volgen die par.
Abr. Neher dagw. fraul. Als Jesus von bethanien
W. Bautner guld. radw. frau. Kumet zu mir
H. Deusinger glasw. h vogels Jeremias spricht am sibenden
G. Hager reisig freudw. g. seh. Do | gideon gestorben war
Die par an der zech.
H. Deusinger kurz, regenb. Nun hört zwo wunder threuer
date
As. Redel vergesznen frauenl. Als xerxes persia wolte pe-
krigen
[44] Die gwinner auff diser schul. Abr.
Neher das sc hulkleinat.W. Bautner den seh ul-
kranz. As. Redel den zechkranz. — Am ersten
suntag in advent [27. Nov. 1597] hat Hector
Pülz schul gehalten. Volgen die par.
Hans Fenizer süesen th. h. vogels Als künig asza starbe
W. V. Wat lilgenw. h vogls Als david war von got erweld
Ein fremer rorw. pfalzen Die vbeldat
As. Hedel neu korw. g. hager Als nun jacob gen sichern kam
G. Neher lang. reg. Das 11 capitel vns saget
W. Bautner freudw. h. v. mainz Jesu sirach der frume man
Die par an der zech.
W. Bautner danheusers hofth. Zu nürnberg auf dem milch-
mark sas
Die gwinner auff diser schul. Wen. v. Wat
das schulkleinot, As. Kedel den schulkranz,
AV. Bautner den zechkranz. — Am christag
112
anno 1507 hat Gorj Neher sein festschul ge-
halten, nun volgen die par.
S. Früepeis zugw. fr. zorns Mo | se atn 20 capitel
[45] D. Grillnniair versch. p. Schmidts Im sechsten monadt
war
W. Bautner schlagw. c. wirts Lu | [cas] an dem ersten an-
finge
As. Redel klagw. wesels Klar matheus am ersten schrib
Abr. Neher plosen m. herwärts In | dem andern schreibet
H. Mülner laidth. nachtig. Es schreibt lucas [hicas
Doma Zischer hofth. marners Die 3 weisen . . .
H. Deusinger neuen th. Sachsen Die Opferung im tempel . . .
H. Gomizer morgenw. sev. v. steur Als hin die weisen waren
H. Weber korw. münchs hat 3 thon Frolock du werde
Christenheit
Die gleicher im haubtsingen.
As. Eedel rais. fraidtw. g. sehe. Das erst buch samuelis klar
Abr. Neher laidth. h. ürtels Gedenck o herr wie es uns get
Die par an der zech.
W. Most fröschth. frauenl. Jesu sirach hat uns erklert
As. Eedel baurenth. sev. Salerno ein stat weite
Doma Grilnmair kurz vogi Es schreibet velix hemerlein
[46] Die gleicher an der zech.
D. Grilnmair gartw. gronl. schmids Ein thirann war kararius
genand
As. Redel fraidw. h. v. mainz Eusebius beschreibet klar
Die gwinner auff diser schul. W. Bautner
das schulkleinat, S. Früepeis den schulkranz.
Abr. Neher das thueh, As. Kedel ein kendolein.
Orilnmair das ander kendelein. As. Kedel den
zechkranz. — Anno 1598 am ersten suntagnach
obersten [8. Jan.] hat Doma Grilnmair schal
gehalten. Volgen die par.
G. Neher lang hopfengarten Judit sang got dis lobgesang
Wen. V. Wat leschen gsangw. Drey helde kunig david het
113
H. Deiisinger schuew. michl m v. vlm Nachdem vnd assa
kunig war
As. Redel lerchenw. h. enders Es spricht kunig david
Die gleicher im haubtsingen.
G. Neher krönten wesel Vns schreibt fdrware
W. V. Wat fröl. morgenw. merta drillers Ezechiel schreibet
As. Redla rorw. folzen [pfalzen] Ein wäre [gewis
[47] Die par an der zech.
Wen. V. Wat draur. semelw. semelh. Alwertus kränz schreibt
klare
Die g'winer auff diser schul. G. Neher
das schulkleiüot, As. Redel den schulkranz,
Wen. (v. Wat*) den zechkranz. — Am suntag
remeniscere [12. März 1598] hat Gori Neher
schul gehalten. Volgen die par.
Wen. V. Wat frauenth. fr. kettners Wem mag doch bewust
werden
Siman Voiter pliiew. m. lorenzen Kiinig [david] in seiner
angst und not
Doma Grilnmair neuen th. h. Sachsen Das ein und zwanzigiste
numeri
H. Deusinger versch. p. schmid Mein kind wen du wilt sein
As. Redel Das ander buch erklert . . .
Die par an der zech.
W. Bautner kurz nunenb. Nicht krenke
H. Deusinger hagenbl. fraul. Hamilcar ein haubtmane
S. Voiter osterw. kettners Sabelicus beschreibet als theba
die stat
Die gleicher an der zech.
Deusinger rorw. pfalzen v. strasb[urgj Demetrius
W. Bautner reuterth. k. fülsack Justinum lis
*) Das ganze Buch ist von Benedict v. Watt durchge-
sehen und öfters — wie hier das hinzugefügte ,von Wat" —
ihn selbst betreffendes durch Zusätze besser herausgehoben.
Hans Sachs, Gemerkbüchlein. t
114
[48] Die gwiner aiiff diser sehul. As. Redel
das sehulkleinot. Wen. v. Wat den schulkranz,
H. Deusiuger den zechkranz. — Am ostertag-
anno 1598 [16. April] hat Asnius Redel schul
gehalten, volgen die par.
G. Neher abgesch. nunenb. Hört ein figiire
H. Miibier engelw. h. vogels Lucas am 22 sprichte
H. Deüsinger tagw. frauenl. JohaDnes am dreyzehenden
W. Bautner plosen th. m. berw. Do | christus vnser heiland
rein
S. Yoiter neuen th. h. Sachsen Als christus het sein abent-
mal verbracht
H. Venizer k. tagw. m. vogels Als Jesus gehn wolt in den
tod
As. Redel verholen th. fr. zorns Nachdem christus ver-
schiden war
Abr. Neher morgenw. sev. v. st. Marcus beschreibet klare
Thema Grillnmair nachtw. sev. v. st. An der sabatter
einem da
St. Heinla rebenw. h. vogels Matheus schreibet klar
Wen. V Wat allment des stoln Nachdem christus erstan-
den war
[49] H. Weber den pschlus ins leschen gsangw. Ir | Christen
danket vnserm got
Volgen die par au der zecb.
S. Yoiter kurzen reg. Sabelicus beschreibt mit rechten
D. Grillnmair kurz mügl. Paulus orosius
H. Venizer grundw. frauenl. Nach christi gepurt 43 jare
W. Bautner ritterw. frau. Thitus livius schreibet klar
H. Weber grundw. frauenl. Als der franzos mailand thet
hart verlegen
Die gleicher an der zech.
S. Voiter pliiw. ni. lorenzen Als künig david grose angst
und not
H. Venizer schrotw. merta schroten Hört wie am 6 salomon
W. Bautner gselnw. Als cartago vil schwere krig
115
D. Grilninair gartw. Ein thirann war cararius genand
H. Weber lilgenw. h. vogls In meiner angst drübsal vnd
schmerz
Die g-winer aiiff diser schul. Hans Mtiler
das sehulkleinot, Weudie von Wat den sehul-
krauz. Doma Grilumair den zechkranz. Wolff
Bautner 4 pazen vnd an der zech 4 pazen.
8ima Voiter 18 kreuzer vnd an der zech 4 pazen.
Hans Venizer 3 pazen vnd wider 3 pazen.
Abraham Neher 10 kr. — [50] Am 4 suntag-
nach Ostern [14. Mai 1598] hat Hans Mulner
schul gehalten, wart gesungen die historj
vom Joseph, volgen die par.
As. Redel engel. h. vogels Nach dem jacob von bersaba
H. Müler abgesch. nunenb. Mose zeigt ane [auszuge
S. Voiter dagw. m. vogl Das 39 genesis
S. Friiepeis frey th. h. folzen Do | nun Joseph gefangen lag
O. Hager neuen th. h. Sachsen Als Joseph die 2 dreum het
ausgelegt
H. Deusinger neu korweis g. hagers Als die deurung nam
vberhand
W. Bautner langen meyenschein Als der hunger nam vberhand
H. Fenizer hofth. marners Als Josephs brüder schiechte
Abr. Neher radw. lieb. v. gengen Joseph kundt sich ent-
halten nicht
W. V. Wat vnben. fr. zorns Als Joseph sent nach seim vatter
G. Neher abgsp. c. v. w. Nach dem als Israel lag krank
St. Heinla vobek. nestler v. vlm Als jacob hat im leben
D. Grillnmair freudw. h. v. m. Nach dem jacob gestorben
H. Weber gfang. vogl Als Joseph in egipten land [was.
Folgen die gleicher.
S. Voiter geflochten plumw. w. m. Got sprach zu Samuel
warlich
[51] S. Früepeis langen marx mezger Der künig belsazar
G. Hager korw. h. folzen Mit wirdten [mit nam
W. V. Wat 'i. d. .vberl. sunierw. w herolds*) Nachdem das
volck von Israel
*) Von B. V. Wat als Correctur beigesetzt.
8*
116
Abr. Neher krönten wesel Lucas beschribe
Gori Neher krönten wesel Lucas schreibt klare
Die par an der zech.
Waltes Baur feuerw. buchners Hört thitus livius der thut
uns sagen
W. von Wat meyenw. eyslingers Johanes stumpf macht
uns bekandt
S. Friiepeis guld. reg. Aurelianus war zu rom
W. Bautner kreuzth. wolfran Als die 30 thiranen
As. Redel vergessen th. Als xerxes krichen lande wolt
bekrigen
Die gleicher au der zech.
Wen. V. Wat rebenw. h. vogl Hört wie der ewig got
As. Redel gülden Sachsen Ein Jungfrau hies athalanda
Die g'winner auff diser schul. G. Neher
das schulkleinat, Abr. Neher den schulkrauz.
As. Redel den zechkranz. Weuedic die pest
g-ab auf der schul, S. Friiepeis die ander gab.
— [52] Am pfingstag anno 1598 [4. Juni] hat
Doraa Grillnmair schul gehalten, volgeu
die par.
St. Heinla laidth. nacht. Hört uuineri
S. Voiter krönten düllner Als christus der hailande
S. Friiepeis verborgen fr. zorns Hört in der apostel geschieht
As. Redel zügw. fr. zorns Nachdem christus war auflFgefaren
W. Bautner langen Sachsen Lucas beschreibet klare
H. Deusinger münichs korw. Actis in dem andern lucas
Wen. v. Wat gestrati't zinw. g. cristan Im driten der geschichte
Abr. Neher gsangw. h. Sachsen Nach | dem pettrus ge-
fangen was
H. Weber engelw. mülners v. vlm Nun lobt den herren all
ir Christen frume
Die par an der zech.
St. Heinla kurz nachtw. Höret wie got
Wen. V. Wat zirkelw. leschen Constantinus der keiser
G. Neher spigelth. frau. Als man nach christi geburt zeit
H. Weber abentfeurw. Es sas ein fischer an der rön
117
Die gleicher an der zeeh.
[53] St. Heinla rorw. pfalzen Bocatius
"Wen. V. Wat k. tagw. m. vogl Nachdem rom lang mit
alba krigt
Gori Neher fraidtw. h. v. mainz Eusebius beschreibet klar
Die gwinner auff diser [schul]. Sebalt
Frliepeis das schulkleinat, Asmus Redel den
8chulkranz. Gori Neher den zechkranz. Hemla
die pest ziu gab. Stofel Heinla die ander.
Wen. V. Wat die drit. Sinia Voiter die virt,
Hans Deusinger die fünfft. — Am suntag adi
2 Juli [1598] hat Asmus Eedel schul gehalten,
nun volgen die par.
W. Most engelw. m. mülers von vlm. Matheus am siben-
zehen[ten] klare
Wolf dachdecker engelw. h. vogels Der ewig gott mit
schmerzen dut beklagen
Wen. V. Wat strafw. h. vogls Ezechiel schreit waifen
S. Voiter nachtw. sev. v. steir Nachdem christus die junger
sein
Ein schuknecht geteilt krüeglw. leutsdürffer Nachdem paulus
in kriechenland
St. Heinla engelw. h. vogls Als künig saul sich het von
got gewendet
Die par an der zech.
Wen V. Wat kelberw. h. haiden Nachdem vnd in hieraclia
der stat
[54] Die gwinner auff diser schul. St. Heiu-
lein das s chulkleinot, W. Pautner den schul-
kranz, Wen. von Wat den zechkranz. — Am
suntag adi 6 augusti [1598] hat .Schalt Früe-
peis schul gehalten, volgen die par.
H. Gomizer mitagw. g. hagers Do | abraham vor der thür sas
G. Hager verwirten h. vogls Salomo in dem driten klar
W. Most sUesen th. h. vogls Mein sei lobe mit fleise
Frem schuknecht hohen wesel Hört ir Christen wie der
almechtig gote
118
W. Bautner guld. radw. frau. Kuiiiet zu mir
S. Voiter zugw. fr. zorns Nachdem paulus durch gotes geiste
Frem schuknecht klagw. Vernim mein klag ewiger got
Wen. von Wat engelw. h. vogls Als kunig david von got
war er^elet
Abr. Neher, sunst Hemlein genand: dag w. fr an. Jesus sirach
As. Redel radw. frau. Lucas spricht klar [der dreue man
G. Neher abgeschiden schw. Do | kunig achab schlüge
Die gleicher im haubtsingen.
H. Gomiczer rorw. folzen [!] Ein feines
G. Hager gefl. bezen Wie Samuel gestorben war
[55] W. Bautner raisig freudw. Nach | dem inn siinden
manigfalt
As. Redel scblagw. c. wirts Do Jesus nahent hinzukäme
Die par an der zeeb.
Wen. V. Wat tagw. nacht. Es schreibt von der nachteulen
St. Heinlein honw. An[t]onius ein pfleger
As. Redel k. nachtig. Als man zeit nach christi gepurt
Die gleicher au der zech vnd die gwiuer.
Wen. V. Wat gselnw. Als cartago gwan 3 p
As. Redel dagw. fraul. Johan herolt ...2p
Die gwiiier auff diser schul. W. Bautner
das schulkleinot, G. Hager den sehulkranz.
St. Heinlein den zechkranz. — Am suntag adi
3 September anno 98 hat Görg Hager schul
gehalten, volgen die par.
H. Deusinger krönten diilner Als pharao im laude
Wen. von Wat hofdon c. v. w. Als israel ward ledig doch
Ein schuknecht lilgenw. h. vogls Die schrifl't sagt klar
St. Heinle freudw. h. v. mainz Johanes der evangelist
As. Redel erweiten m. Schneiders In Jesu sirach lesen wir
Die par an der zecli.
W. Bautner roten zwinger Eins mals hilt der luciver einen
St. Heinle zirkelw. leschen Constantinns der keiser [rate
[56] H. Deusinger kurz woltron Ein baur dem teufel sieh
ergäbe
119
Die gwiuer auff diser schul. Wen. v. Wat
das sehulkleinot, Hans Deusinger den sehul-
kranz. W. Bautner den zechkranz. — Am sun-
tag adi primo october [1598] hat Hans Gomizer
schul gehalten, volgen die par.
St. Heinla kalt pfingstw. g. hager 0 das fein . . .
S. Früepeis lang, hopfengarten Mose spricht in dem 5 buch
H. Deusinger frauen don kettners Hör mensch sey weis
vnd kluge
G. Hager schrotw. merta schroten Vil sorg vnd darzu
groses gut
S. Voiter sües hünigw. 1. ferbers Jo | hannes schreibet klare
As. Eedel sües weinachtw. m. vugls Sirach so klar
Die gleicher im hauptsingen.
H. Deusinger krönt wesel Das füntfzehende
St. Heinla lang laistw. g. hagers Herr ich drau allein auff dich
Die par an der zech.
Lorenz Rolick grundw. frau. Valerius maximus vns beschribe
Daucher kurz mügl. Sabellicus gar frey
Steffa schuchknecht hoch gartw. Ein thirann wart kararius
genand
[57] E. Nüding gülden kanzler Ein Jüngling war genande
Die gleicher an der zech.
G. Hager klehw. Herr du erforschst vnd kennest mich
Die gwinner auff diser schul. .St. Heinla
das sehulkleinot. H. Deusinger den schul-
kranz. G. Hager den zechkranz. — Am suntag
den 29. october [1598] hat Stofel Heinlein
schul gehalten, volgen die par.
S. Früepeis langen Sachsen Das aide testamente
Steffan, ein schuhknecht silberw. Sachsen Die | Weisheit
saget feine
H. Deusinger uachtw. sev. v. steur 0 mein got vnd heiland
vernim
120
Wen. V. Wat krönten düllner Das 19 uns saget
As. Eedel nachtw. sev. v. steur Machabeorum sagen dut
W. Bautner feldw. m. vogls Nachdem vnd apolonius
Die par an der zech.
Gorg Drexel kurzen regenpogen Hört 2 wunder getreuer
thate
Die g-winner auff diser sehul. Wen. v. Wat
das schulkleinat. W. Bautner den schulkranz.
Gorg- Drexel den zeehkranz. — [58] Am suutag
adi 26 november [1598] hat Wenedie von Wat
schul gehalten, volgen die par.
Steifan schuknecht mitagw. g. hagers Lu | cas am 12 schrei-
bet fein
St. Heinla im lang miigl. sein freyhort Als Jesus verlies
iudea und raiset zu
Heinla lang meyenschein Im 18 matheus
V. Kessler glasw. h vogels Je | remias spricht am sibenden
Ein fremder dailten nacht. Am siben vnd dreisigisten
Schreiner raisig freidw. Der | evangelist mahteus
As. Eedel kelber. h beiden Als autf dem perg sinai war
bey got
Die par au der zech.
G. Neher grün frauenl. H.igwartus [war] aus Schweden
St. Heinlein schrankw. romers Als die franzosen mit eim her
Michel Daucher k. pluw. schwarz. Als totiles der mechtig
As. Eedel klehw. w wenken Caspar goldwurm schreibt
ein geschieht
Abr. Neher gülden kanzler Zu speyr ein bischof wäre
D. Grillnmair pflugth. Johanes de monde vila
Die gleicher an der zech.
D. Grillnmair hob gartw. Ein thiran war cararius genand
M. Daucher höh gartw. Als der künig von babel sendet her
[59] Die gwinuer auff diser schul. Veit
Keszler das scliulkleiuat. As. Redel den schul-
kranz, D. Grillnmair den zeehkranz, Abr. Neher
vier bazen. G. Neher drey zehen kreuzer. St.
121
Heinla 11 kreuzer. M. Daueher 8 kreuzer. —
Anno 1598 am heiligen christag [Montag] hat
Hanns Müller schul gehalten, volgen die par.
H. Müler sües hünigw. 1. ferbers Gar cleglich rüefft zu gote
D. Grilnrnair stark, nacht. Im sechsten monat wäre
W. Pautner zugw. fr. zorns Lu | cas in dem ersten capitel
As. Redel klagw. sev. v. steir Klar | matheus am ersten
schrib
Heinla münchs korw. Hort im anderen schreibt lucas
W. Must vnpenanten fr. zorns Lucas im andern macht
bekandt
G. Hager klew. on. schwarzbach In dem andren spricht
lucas fein
[6u] G. Neher versch. paul. [schmid] Höret wie mahteus
Wen. V. Wat verh. tr. zorns Als nun die weisen zogen hin
St. Heinle k. tagw. m. vogl Inn dem anderen capittel
H. Weber gfiuchten plumw. w. most Nun | freuet euch ir
Christen leud
Die gleicher im hauptsingen.
Abr. Neher gülden voglgs. Nach dem christus wold sterben
G. Hager schlagw. c. wirts Eecht \ meldet in exodi eben
Die par an der zech.
D. Grilnrnair grefrey Nach dem alexander magnus
W. Most steigw. bogners Ein schuster in eim dortie sas
H. Weber feurw. leschen Als aiiff ein zeit zu baumberg sas
G. Hager fej-elw. h folzen Ein baurenknecht
Volgen die gwinner auff disem fest.
G. Xeher das schulkleinot. Wen. von Wat den
schulkranz, G. Hager den zechkrauz vnd den
pesten leuchter im haubtsingen, Abr. Neher
den 2 leuchter, St. Heinla den 3, H. AVeber
den 4, Grilnmair den 5, As. Redel den 6 leuchter.
W. Bautner den 7 vnd W. Most den letzten . . .
[61] St. Angerer gfang. vogl Lucas im achten der geschieht
L. Eolck glasw. h. vogls Lucas schreibet in der geschieht
H. Jamizer korw. m. v. s. Dreyerley werck der heilig geist
122
Die gleicher im haubtsingen.
W. Bautner osterw. ringsgw. Lu | cas schreibet im 19 klare
S. Voiter osterw. dito Das | erst buch machabeorum
Die par an der zech.
S. Voiter kurz regenb. Sabelicus schreibet mit mechten
St. Heinla honw. wolfrou Antonius ein pfleger
H. Weber kurz nacht. Danket dem herren alezeit
Abr. Neher lochners klagw. Als durch künig alexandrum
Die gleicher an der zech.
S. Voiter tagw. m. vogis Das ;jy genesis
St. Heinlein rorw. pfalzeu Bocacius
H. Weber gartw. gronla schmids Im 5 buch spricht mose
saget got
Die gwinner auff diser schul. [62] Hans
Jamizer das schulkleinot, W. Bautner den
schulkranz, St. Heinla den zechkranz. Abr.
Neher das kendelein. — Am nechsten suntag
nach Johauni [1. Juli 1599] hat Hans Weber
schul gehalten, volgen die par.
S. Voiter gartw. gronla Schmidts Do der hauptman joab
abner erstach
St. Heinla glasw. h. vogls Hie | zeigt uus künig david ane
S. Friiepeis plosen herwart Johanes an 10 spricht
G. Neher allment des stoln Johannes vns beschreibet klar
W. Bautner guld. radw. trau. Kumet zu mir
St. Angerer kalt pfingstw. hagers Sanct paulus klar
Die gleicher im hau))tsingen.
S. Friiepeis korw. bekmesers Do | batseba an iren sun
W. Bautner lang, mej'enscheiu Als der hunger nam vberhand
Die par an der zech.
St. Heinla lang, kanzler 2 briider von indischem stam
Seb. Friiepeis guld. regenb. Es hat ein vatter seinem sun
123
[63] Hans Venizer plüew. m. lorenzeu Als künig david grose
angst und not
Abr. Neher kettners osterw. Thimoleon ein junger edler
ritter war
Die gleicher an der zech.
St. Heinla guld. Sachsen Gordianus ein keiser war
H. Yenizer Nach dem christus die junger sein
Die gwinner auff der schul vnd an der
zech. W. Bautner das schulkleinot, S. Voitter
den schulkranz, S. Friiepeis den zechkranz
vnd leuchter iin hauptsingen. St. Heinla den
leichter au der zech, H. Venizer die drit gab
an der zech. Abr. Xeher die 4 gab an der zech.
— Am suntag adi 29 julj [1599] hat Siman
Voider schul gehalten, volgen die par.
S. Friiepeis langen m . . . Got man lobet dich in der stille
G. Hager reuter th. Als nun sara [zu zion
H. Deusinger lerchenw. h. enders Got sey genedig mir
H. Venizer schrotw. m. schroten Hört wie im 6 salomon
St. Heinlein fraidw. h. v. mainz Johannes der evangelist
Die gleicher im hauptsingen,
Seb. Friiepeis neuverkerten m. vogls Lis das 16 luce klar
[64] G. Hager gefl. pezen Wie | samuel gestorben war
H. Deusinger osterw. ringsgw. 0 | mein got warum hastu
mich verlasen
St. Heinle vnbekanten nestler v. vlm Das dreisigist capitel
Die par an der zech.
H. Venizer hagenplüe frau. Hamilkar ein hauptmane
H. Jamizer kurz regenb. Hört 2 wunder getreuer thate
G. Hager tagw. nacht. Lobet den herren fre3'e
St. Heinle kurz nachtw. wilden Höret wie got
Die gleicher an der zech.
H. Venizer glasw. h. vogls Frolock[t] ir völcker mit den
henden
124
G. Hager allment des stoln Pelobitas war ein hauptman
St. Heinla plüew. m. lorenzen Johanes bocacius klar beschrib
Die gwiner aiiff diser scbiil. H. Deusinger
das schulkleinot vnd die scbaln. Seb. Früe-
peis den schulkranz. St. Heinla das kendelein
vnd 1 gelt gab an der zeeb. Hager das messer
vnd den zeebkranz. H. Venizer zwo sebaln an
der zeeb vnd im freysingen. — [65j Am suntag
den 11 uovember [1599] bat Gregory Neher scbul
gebalteu wegen des Veit Keszler. volgen die
par. die ganze bistorj des biiehs ester in 10
par . . . Die gleieber im bauptsingen.
W. Most lang, meyenschein Als der hnnger naiii vberhandt
H. Venizer lais. freudtw. Matheus an dem neunden klar
S. Voiter guld. vogelgs. Nach dem cbristus wold sterben
H. Deusinger gefl. plumw. w. m. Erhüre o got mein gepet
W. Bautner laidtb. b. ortels Gedeuck o herr wie es vns get
Die par an der zeeb.
H. Deusinger bönw. wolfron Esopus tbut vns sagen
W. Bautner rot zwinger Eins mals bild der luciver einen rate
O. Hager k. tagw. nacht. Lobet den herren freye
Abr. Neher k. regenb. Eins mals vber land zog ein schwabe
Hans Sachs hönw. Escheies der poete
E. Nüding pflugth. Felix hemerlein schreibet klar
Die gleieber an der zeeb.
H. Deusinger morgenw. sev. v. st. Weil mein licht ist der
[66] W. Bautner Ein man w. . . . [here
G. Hager hob gartw. Höret wie in dem sechsten psalmen sein
Abr. Neher glasw. vogls Frolock ir vülcker mit den henden
Die gwinner aiiff diser sebul. W. Most
das sebulkleinot, S. Yoider den sebulkranz.
H. Deusinger die pest zingab. W. Bautner die
ander zingab. H. Deusinger den zeebkranz. —
Am suntag adi 2 deeeraber [1599] baben die
mereker auf der büebsen sebul ffebalten au
125
stat das Abraham Nehers, ist g-falen 11 h vnd
20^. darvon hat man zalt mereker vnd gwinner
vnd den rest zu versingen vnd zu verdrincken
geben.
W. Bautner 4 krönten dhün hat sein freyheit bewert
S. Früepeis frisch, th. h. vogls Am 20 Jesu sirach
H. Deusinger gfangen h. vogl Lucas schreibet in actis klar
St. Angerer neu korw. g. hagers Als nun jacob gen sichern
kam
S. Voiter plosen don m. herwart Do | kunig nebucatnesar
H. Venizer klingenten Sachsen 0 | mensch bedracht 3 ding
in deinem leben
[67] St. Heinla engelw. h vogels Als kunig saul sich het
von got gewend[et]
Die par an der zech.
W. Bautner kreuzth. walthers Als die 30 thirannen
H. Venizer greferey fr. zorns Nachdem vnd kunig witigis
Abr. Neher osterw. fr. ketners Thimoleon ein edler deurer
riter war
St. Heinle rümers schrankw. Als die franzosen mit eim here
S. Voiter froschw. frau. Perseus ein kunig genand
W. Most steigw. bogners Eins tags fragt ich ein doctor weis
Die gwinner auffdiser schul. S. Früepeis
das schulkleinot. H. Deusinger den schul-
kranz. W. Most den zechkranz. S. Voiter die
geltgab. — Anno 1599 am heiligen christag hat
Hanns Gamizer schul gehalten, volgen die par.
H. Mülner hoch gartw. gro. schm. Freuet euch mit Jerusalem
der stat
S. Voiter g. hagers korw. Christi menschwerdung uns lucas
H. Venizer gsangw. h. Sachsen Lu | cas im ersten schreiben
W. Pautner lang. k. singers Matheus offenbar [thut
[68] H. Weber freyen th. h. folzen Lu | cas im andren vns
bescheidt
St. Angerer nachtw. s. v. st. In dem andern schreibet lucas
H. Deusinger lang, hopfgarten Ich wünsch euch alen hie
fiirwar
126
Abr. Neher sües. h. vogls Im andern auserkoren
W. Most morgenw. s. v. st. Als hin die weisen waren
St. Heinlein siies. hönigw. 1. f. Freut | euch zu dem peschluse
Die gleicher im baiiptsiiigeii.
S. Voiter lang. me\ ensch. Im achten schreibet mateus
H. Venizer osterw. ringsgw. Das | 18 in der geschieht dut
sagen
H. Deusinger h. örtels laidth. Als der künig anthiochus
Abr. Neher guld. vogelgs. Nach dem als got warhafFte
Die par an der zeeh.
S. Voitter k. mügl. Es schreibt herototus
St. Heinlein hönw. wolt'rons Anthonius ein pfleger
W. Bautner baurenth. krigs. Als thotiles der mechtig
St. Angerer neu jarw. g. h. In genesim man list
W. Most abenteur w. Ein schuster in eim dorft'e sas
[69] Die g w i n e r a u f f d i s e r 8 e li u 1. H. "We b e r
das schiilkleinot, W. Bauttner den schul kränz'.
H. Venizer den zechkranz, St. Heinla die ander
gab an der zeeh. — Am heiligen ])fing.stag
anno 1600 [11. Mai] hat Wenedie von Wat sehul
gehaltten, volgen die par.
H. Deusinger engelw. m. müler v. vlm Nachdem als nun
die egi[p]ter alsande
11. Venizer versch. p. schmids Am 16 klar
S. Voitter schlagw. c. wirts v. angspurg Vnd | da christus
erstanden wäre
Abr. Neher gfang. tli. h. vogls Nachdem gen himel für
christus
W. Bautner lang. eysl. Lucas im andern der geschieht
St. Angerer krönten düUner Nachdem als am ptingstage
G. Venizer sües. th. h. vogels Als nun heten empfangen
St. Heinle plosen th. mich. herw. Cornelius war ein hauptman
H. Weber reis, fraidw. g. seh. Je 1 derman merkt zu dem
peschlus
127
Die gleicher im hauptsingen.
Abr. Neher vögelw. h. vogis An | dem fünfften perichte
W. Bautner osterw. riDgsgw. Lu | cas schreibet im li) klare
[7(iJ St. Angerer osterw. dito Die i Weisheit erhebet mit
freuden gare
Die par an der zech.
S. Voiter k. regenpogen Sabelicus schreibet mit mechten
G. Venizer kurzen dito Hört 2 wunder gedreuer date
St. Heinle kurzen kanzler Als man nach christi [geburt | war
G. Neher vergulden wolfron Als der droianer he(r)re
H. Venizer hagenpl. frau. Hamilcar ein hauptmane
St. Angerer neu jarw. hagers In exodi man list
H. Weber vergessen don Als perseus
Die gleicher an der zech.
G. Venizer abgesch. nunenb. Lucas schreibt klare
G. Neher rorw. pfalzen v. str. Demetrius
St. Angerer kalt pfingstw. g. h. Sanct paulus klar
Die gwiuner auff dises pfingstfest. x\br.
Neher das schulkleinat. W. Bautner den schul-
kranz, St. Angerer den zechkranz, Gori Neher
die geltgab. — Am suntag den 8 junj [1600] hat
Hans Mtiler schul gehalten, volgen die par.
S. Voiter hob gartw. gr. schm. Do der hauptman joab
abner erstach
[71] H. Deusinger krönten r. dulner Als pharao im lande
W. Bautner abg. schw. Das ander buch uns saget
H. Fenizer glasw. h. vogels Fro ] lock ir völcker mit den
henden
G. Neher alm. des st. Johanes vns beschreibet klar
Schreiner Adam gsangw. h. Sachsen Drey | ampt im alten
G. Fenizer laidth. trau. Paulus in got [testament
St. Angerer plosen th. m. herw. Do | der kunig hiszkia frey
Ein fremder sumerw. h. endres David saget fürware
128
Die gleicher im liauptsingen.
5. Voiter krönten wesel Lucas beschribe
H. Deusinger ostervv. ringsgw. 0 mein got warumb hastii
mich verlasen
J. Fenizer gflochten plumw. w. m. Er | höre o got mein
gebet
Die par au der zeeh.
W. Bautner 4 th. wolfron Als die dreisig tbiranen
G. Neher pflugtb. sigharts Vor zeit so war in rom der stat
Zacharias pflngth. Virgilliiis beschreibet klar
Abr. Neher rotten zwinger Als regnerus gewan in reüsen-
lande
[72] Schreiner Adam reuterth. k. fiillsacks Als ein walfart
H. Deusinger kurzen mügl. Vor zeit im Schweizerland
H. Fenizer grundw. frau. Nach christi geburt 1500 jare
St. Angerer kurz th. h. vogels Eins mals ein reicher künig war
St. Heinle hofth. Schillers Ein apt wont in dem paierland
Ein schuknecht gülden kanzler In der kirchen geschichte
Die gleicher an der zech.
W. Bautner hofdon c. v. w. Als hadingus Schweden besas
H. Deusinger laidth. frau. David der spricht
6. Neher reuterth. fiillsack Künig david
Abr. Neher frauenth. kettners Als droia war gewunen
Die gwiner im hauptsiug-en. 8. Voiter
das schulkleinot, G. Fenizer den schulkranz,
G. Neher den lenchter. Abr. Neher den zeeh-
kranz. — Am suntag den 6. julj [IGOO] hat Se-
bald FrUei)ei8 schul gehalten, volgen die par.
H. Fenizer rebenw. h. vogls Eil vnd erlöse mich
[73] Volgen die par an der zech.
St. Angerer k. nachtw. Als hannibal
Simon Geisler pluth. stoln Ein Junge maid die beichtet
einem pfeifen
S. Voiter k. plüew. schw. Es war genent ein keiser
W. Bautner mügl. hofth. Es verdingt sich ein baurenknccht
129
St. Heinla k. nachtw. Höret wie got
O. Fenizer k. nachtig. Ein junckfrau hies armonia
Wen. V. Wat clew. b. wencken Caspar goldwurm schreibt
ein geschieht
Volgeii die gleicher an der zech.
St. Angerer k. tagw. in. vogls Ach got vnd herr strafe
mich nicht
W. Bautner gselnw. sev. v. st. Als cartago vil schwere krig
St. Heinlein rorw. pfalz v. str. Bocacius
O. Fenizer klingeten Sachsen 0 mensch bedracht 3 ding
in deinem leben
Die g-winer auff diser schul. H. Venizer
das sc hu 1kl ein ot. H. Den singerden schulkranz,
W. Bautner die kandel, G. Venizer den zech-
kranz. W. Bautner die geltgab. — [74] Am
suntag vor michaelj [28. Sept. 1600J hat Wenedic
von Wat schul gehalten vnd ist gesungen
worden die ganz historia thobie in . . . par
verfasset. — Die par an der zech.
W. Bautner kreuz th. wolfron Als die 30 thirannen
Seb. Früepeis eysl. meyenw. Sparta mit dugeut wol gezirt
St. Angerer Nachdem germanicus
Abr. Neher ritterw. Als der grose ris aquinus
O. Neher k. mügl. Es schreibet plutarchus
Die gleicher an der zech.
W. Bautner wirzburgershofth. Als hundingus Schweden besas
St. Angerer süesen vogel In rom ein junckfrau wäre
Abr. Neher kettners frauenth. Als droia war gewunen
O. Neher hofth. c. v. wirzb. Lobet den herren ale zeit
Die gwinner auff diser schul. G. Venizer
das schulkleinat, S. Voiter den schulkranz,
W. Bautner den leuchter, St. Angerer den
zechkranz, Heinla die geltgab. — [75] Am
«untag den 26 october [1600] hat Wolf Bautner
schul gehalten, volgen die par.
Hans Sachs, Gemerkbüchlein. 9
130
S. Voiter 4 haupt th. im hört
St. Angerer glasw. h. vogls 0 got du bist alle tag eben
L. Rolck rebenw. h. vogl Höret jeremias
Abr. Neher lilgenw. h v Herr got ich sag dir lob vnd preis
G. Hager gartw. Heret wie in dem 6 psalmen sein
G. Neher abgsp. Würzburger Nach dem israel lag dot krank
H. Fenizer frauendon kettn. Als iuda het gesundet
Die par au der zech.
G. Neher deilton folzen Quarti regum das ander seit
G. Hager alberw. Amprosius
L. Rolck
St. Angerer k. regenb. Valerius vns klar thut sagen
Die gleicher an der zech.
G. Hager reuter don Als nun sara
L. Rolck lang, frauenl. Lucas am 14 meldet in eim ha . . .
[76] G. Hager tagw. frauenl. In der ersten epistel do
Casp. Egerer g. hagers mitagw. Da abraham vor der thür
sas
W. Bautner lang feldw. m. vogels Nachdem vnd apolonius
Hans Findeysen morgenw. sev. v. st. Lobe mein sei den
[herreu
Volgen die par an der zech.
W. Baurner plutth. stoln Johanes ludovicus vns beschribe
V. Kessler hagenpliie frau. Nachdem samue! hete
Wen. V. Wat [blutt. folz] Valerius schreibet aber
Die gleicher an der zech.
V. Kessler frischen vogl Ein mesner in eim dorfe sas
W. Bautner dagw. m. vogl Ein man wäre in rom der stat
Benedic [von Wat*] baumdon [ansgestr. datur gsellenw. krigs.*]
Als cartago vil [schwere*] krig
Die gwiner auff diser schul. St. Angerer
das schulkleinot. S. Voiter den schulkrauz,
W. liautuer den zeehkranz, V. Kessler das
messer an der zech. — Am suutag vor mit-
*) Zusätze und Aenderungen B. v. Wats.
■131
fasten [22. März 1601] hat Hans Lederer seliul
gehalten, volgen die par.
L. Eülck h. Sachsen silberw. An i dem 3 so klare
[77] S. Voiter klagw. 0 du gedreuer heiland mein
W. Bautner engelw. h. vogels Der ewig got mit schmerzen
sich beklaget
Schreiner Adam sües hönigw. 1. f. Gar | kleglich ruift zu gote
G. Venizer nachtw. sev. v. st. 0 mein got vnd heiland vernim
G. Hager sües meyenpliew. wesel Herr salomon der weise
Volgen die par an der zeeh.
W. Bautner miigl. hofth. Es verdingt sich ein baurenknecht
St. Angerer senft. nachtig. Nachdem . . , die stat
L. Rolck wilden junckfrauw. Aminam ein weib war
H. Venizer fraidw. h. v. mainz Als scipio in krichenland
Schreiner Adam kurz mügl. Ein onmeis durstig war
Die gwiuner auf f diser schul. G. Hager
das sehulkleinot, S. Voiter den schulkranz,
W. Bautner das zin.
[78] St. Angerer sües. vogel Im zwölfften der geschichte
Abr. Neher korw. m. v. s. Dreyerley werck der heilig geist
Die gleicher im hauptsiugen, kurz gmes.
G. Neher freyen folzen Do | nun Joseph gefangen lag
H. Deusinger osterw. p. ringsgwandts 0 1 mein got wie hastu
mich iz verlasen
H. Mulner osterw. dito Lucas an dem 19 heuden spricht klare
D. Grilnmair frey folzen Do | die philister zogen aus
G. Venizer gflochten plumw. w. m. Er j höre o got mein gepet
W. Bautner gfl. bezen Do 1 manasse gefangen war
Abr. Neher gfl. plumw. w. m. Gott | sprach zu samuel . . .
Volgen die par an der zech.
G. Neher spigelth. trauenl. Als man nach christl gepurt zeit
St. Angerer hünw. wolfran Der dürckische pluthunde
Wen. V. Wat grundw. frau. Die alten scitten ein gewonheit
heten
9*
132
Folgen die gwinner auff diser schul.
W. Bautuer das sehulkleinat, G. Venizer den
schulkrauz, D. Grilnmair das messer die best
frey gab, [79] H. Mülner den leuchter, 6. Xeher
den hut. H. Deusinger die schtisel. — Am
suntag adi 5 julj [1601] hat Hans Glöckler
schul gehalten, volgen die par.
L. Rolck rebenw. h. vogel Höret jeremias
S. Früepeis sumerw. h. endres David saget türware
G. Neber alment des stoln Johannes uns beschreibet klar
S. Voiter höh gartw. gr. schin. Als der hauptuian joab
abner erstach
St. Angerer neu korw. g. hagers Als nun jacob gehn
G. Fenizer laidth. frau. Paulus in gott [sichern kam
Abr. Neher klagw. wesel Klar | . . . .
Die gleicher im hauptsingen.
S. Voiter gülden vogelgs. Nachdem cristus wold sterben
G. Venizer gülden vogelgs. Ir Christen hört den titel
Abr. Neher klagw. wesel Christus ratschlaget
Die par an der zech.
G. Venizer feuerw. buchners In tito livio hab ich gelesen
St. Angerer kurz vogel Als künig agamemnon sich
[80J H. Venizer gselnw, sev. v. st. Ein künigin in siria
Die gwinuer auff diser schul. H. Deu-
singer das schulkleinot, Seb. Früepeis den
schulkranz, H. Venizer den zechkranz. — Am
suntag den 8 uovember [1601] hat Doma Grilln-
mair schul gehalten, volgen die par.
J. Zöllner [verschrien lauterw. beruh, pirscheis*] Gott spricht
sich es kumet die zeit
G. Hager schlagw. nunenb. Habt achte
H. Venizer klagw. wesels 0 [ herr got sei genedig mir
W. Bautner raysig freydw. Drey | plind cristus erleuchten
St. Augerer neue junglingw. Esaias der spricht [thet
H. Findeisen gülden radw. frau. Der heilig geist
*) Von B. V. Watt zugeschrieben.
133
Die g-leieher im hauptsingen.
G. Hager sein greiffenw. Klar | im buch der Weisheit
stet ....
H. Fenizer gülden vogelgsang Ir cristen hört den titel
St. Angerer hagers greifenw. Das ander buch samuel[is]
Die par an der zech.
H. Deusinger k. mügling Vor zeit im Schweizerland
[81] H. Venizer lochners klagw. Als künig . . . sas
H. Mülner grefrey fr. zorns Höret ein erenkeusche dat
Die gleicher an der zech.
H. Deusinger süesen th. h. vogels Wie der hirsch schreit
in quele
H. Mülner lewenw. peter fleischers Plinius die art der lewen
beschreibet
Die gwiner auff diser schul. G. Hager
das schulkleinot. St. Angerer den schulkranz,
H. Deusinger den zechkranz. — Am ersten
suntag im advent [29. Nov. 1601] hatt Hans
Mttler schul gehalden. volgen die par.
St. Angerer bagers mitagw. Lucas am 12 schreibet fein
L. Rolck wesel mayenw. Paulus seine kohrinter lehrt
H. Fenizer gfangen fogl Am ein vnd zwanzigisten fein
S. Voiter nachtw. sev. v. steur Nachdem christus die jünger
sein
Bauman, ein messerer gfang. vogl Israel hat deucht got
noch [lieb]
H. Findeisen morgenw. severinus Mein sei lobe den herren
S. Früepeis spizig drinckschuhw. g. hager Als ioiachim drey
jare
[82] G. Neher m. vogels teldw. Do | der hauptman in siria
S. Voiter wolf moststh. Wie | lang wiltu o herre gott
W. Bautner gefl. th. c. pezen Do | manasa gefangen war
Folgen die par an der zech.
G. Neher kurz. mügl. Zu frankfurt het ein kram
S. Voiter riterw. Als der gütige keiser frum
134
H. Weber kurz, nächtig. Dancket dem herren alle zeit
H. Venizer spigelth. fraii. Als man zeit 150(» jar
W. Bautner baurenth. ringsg. Als man nach cristi geburt
H. Deusinger alberw. Mit fleis nachsuch [zelet klare
D. Grilnmair grundw. Ein schwank ist geschehen vor
kurzen jaren
Die gleicher au der zech.
S. Voiter pluew. Als kunig david grose angst und not
W. Bautner gselnw. krigsauer v. st. Als cartago vil schwere
krig
H. Deusinger gartw. 0 du getreuer heiland iesu crist
D. Grilnmair gartw. Ein thirann war cararius genand
Die g-winner auff diser schul. 8t. Angerer
den schiilkranz, G. Venizer das schulkleinat,
[83] S. Voiter den zechkranz vnd die anderen
halieu al gewunen, was gleicht hat. beide
auff der schul vnd an der zech. — Am fnnfften
suntag nach ostern [12. Mai 1602J hat Görg
Hager schul gehalten, volgen die par.
D. Grilnmair neuen Sachsen Das 21 numeri
St. Angerer meyenw. wesel 0 du getreuer got wie lang
L. Rolck nachtw. sev. v. st. Am 38 klar
H. Deusinger schnew. , morenschlacht Nach dem vnd asa
künig war
H. Müler glasw. h. vogls Lucas beschreib in der geschichte
Volgen die par an der zech.
H. Deisinger lochners klagw. Als mitritates der gros her
L. Rolck junckfrauw. wilden v. augspurg Ami ... ein weib
H. Venizer grundw. Nach cristi geburt 14liii wäre [war
Franz Kalferder v. edfort kurz nunenb. Es schreibet
G. Venizer guld. wolfran Als aristotimus regirt
H. Miilner guld. kanzler In india dem lande
Die gleicher an der zech.
H. Deusinger leidth. frau. David der spricht
H. Venizer sües vogl Ir cristen mit verlangen
135
[S4] Franz, ein kürsner ein fremden thon In sein sprichen
sagt salomon
Velta Paiiman gfang. vogl Israel hat auch got noch lieb
H. Müler trauen th. kettners Wem mag doch bewust werden
W. Bautner raisig freudw. Drey | plind cristus erleuchten det
V 0 1 g- e ü die p a r an der z e e h.
L. Rolck kurz regenb. Franzciscus petrarcha thut sagen
W. Bautner plutth. stoln Johanes ludovicus vns beschribe
H. Venizer kurz kanzler Von der grosen vntrey der weld
Am suntag- den 10 oetober [1602] hat Haus
Venizer schul gehalden, volgen die par.
G. Neher neuen tb. h. Sachsen Als got seinen propheten elia
St. Angerer glasw. h vogls 0 | got du bibt alle tag eben
H. Deusinger neuen Sachsen Abocalipsis thut uns sagen . . .
Elias Freudenpeck gfang. vogl David der Kunigklich prophet
Franz Kalt'erter tagw. frauenl. Mensch nim ....
Abr. Neher hamerw. Der kunigklich prophet davidt
W. Bautner engelw. h vogls Der ewig got mit schmerzen
sich beklaget
[85] Die gleicher im haubtsingen sind ge-
wesen St. Angerer, H. Deusinger. F. Kalferter,
Hemla vnd W. Bautner. sind die thon nit ein-
geschriben. — Die par an der zech.
St. Angerer schalmeyenw. g. hag. Als mit denen von florenz
G. Neher sues regenb. Ovidius beschribe [het
H. Miller pflugth. Irenes das weib erkandt . . .
Die gwiner auff diser schul. H. Deusinger
das schulkleinat, W. Bautner den schulkranz.
G. Neher den zechkranz, St. Angerer die gelt-
gab. — Die gleicher an der zech.
L. Rolck pluew. m. lorenzen Als kunig david sich an
seinem got
W. Bautner kurz tagw. m. vogl Ein man war in roma der
H. "N'enizer gselnw. Ein künig in partia sas [stat
136
Die gwinuer auff diser schul. H. Mtiler das
schulkleinat, St. Angerer den sehulkranz.
H. Venizer den zechkranz. — Am siintag adi
13 november [1602] hat Stephan Angerer schul
gehalden. volgen die par.
W. Bautner m. vogels feldw. Nach | dem vnd apolonius
[S6] H. Findeisen Sachsen gsangw. Im | ersten buch
samuelis
G. Neher langen hopfgarten Judit sang got dis lobgesang
Fr. Kalferter laidth. trau. 0 du mein herr
Elias, ein schuknecht nachtw. sev. v. st. Machabeorum
sagen thut
Die par an der zech.
S. Früepeis klew. baldes wenken Ein steinmez mich eins
fragen thet
Elias schuknecht verguld. wolfran ^'alerius gscLichtschreiber
H. Fenizer junckfrauw. Er f . . V . . dir
H. Müler [k. mügl.] Ein richter autf ein zeit
Die gleicher au der zech.
S. Früepeis klingent. Sachsen Her draianus ein keiser war
zu rome
H. Fenizer fraidw. h v mainz Als scipio durch krichenland
H. Müler hofdon maruer Als in denmark regiret
Volgen die gwinuer auff diser schul. W.
Bautner das schulkleinat, G. Xeher den sehul-
kranz. Elias ein schuknecht den zechkranz,
H. Fenizer die vr*). S. Früepeis 10 kr.. H. Müler
9 kr. — [87J Am suntag adi 5 december [1602] hat
Hans Lederer schul gehalden. volgen die par.
G. Neher allment des stoln Der alte frume thobias
H. Deusinger lerchenw. h e Got sey genedig mir
St. Angerer hohen wesel Hört ir cristen was der almechtig
H. Müler langen th. c. singcrs Gott sprach ezechiel [gote
Ab. Naher süesen vogl Als künig assa starbe
*) B. V. Watt schreibt daneben „uhr".
137
H. Findeisen gülden radw. Der heilig geist
Elias schnew. Nachdem vnd assa künig war
H. Fenizer frauenth kettners Als iuda het gesundet
Die siriger iiucl par an der zeeli.
G. Neher pflngth. Vor zeit war in der stat roma
St. Angerer junckfrauw. wilden Nachdem germanicus
H. Deusinger klagw. lochners Als durch künig alexandrum
W. Bautner romers schranckw. Kin landgraf sas in hessen
weit
Die gleicher an der zech.
St. Angerer gselnw. Höret wie die stat cartago
Deusinger dret frldw. b. fridels In persia ein künig sase
W. Bautner lang, nachtig. Maurizins der keiser mechtig
[88] Die gwiuner auff diser schul. Elias
Freudenbeck dasschulkleinat, H. Fenizer
den schulkranz, G. Neher den zechkranz^
H. Deusinger 2 geltgab eine im haupt-
singen, die ander an der zech. Anno
1602 am heiligen cristag [Samstag d. 25. Dec.
1602J hat Gorj Neher schul gehalden. vol-
g e n die par.
S. Früepeis zügw. f. zorns Mo | se im 20 capitel
H. Deusinger laidth. nachtig. Gabriel da
W. Bautner lang folzen Lucas schreit ause
H. Müler hager chorw. Die gepurt christi aber war
Ab. Neher münchs chorw. Hört im anderen schreibt lucas
St. Angerer nachtw. s. v. st. Ich wünsch euch allen hie
für war
H. Fenizer hamerw. nu. Lucas thut uns dar sagen
G. Fenizer plos. th. m herw. Im | andern schreibet matheus
H. Weber abgsch. schweinf. Fro | lockt ir cristen mechtig
Die gleicher im hauptsingen.
S. Früepeis nunenb. korw. Du | batseba an iren sun
H. Deusinger morgenw. m drilers Ich wil dem herreu alle
[89] W. Bautner Ein weiser [zeit
Ab. Neher fogelw. h. fogels An dem fünflften berichte
138
St. Angerer hohen wesel Als die jünger zsam kamen in den
H.Fenizer gflochten pezen Jojhanes der evangelist [tagen
Volg'en die par an der zeeli.
W. Bautner k. Hb th. Im schweizer land ein snne het
St. Angerer hönw. Der tiirckische phithunde
Hemla liben casp. sing. Marsins in frigierland
H. Deusinger wilden nachtw. Es klaget got
Yolgen die gewinuer auffdis er schul.
8. Früepeis das schulklainat. H. Fenizer
den s e h u 1 k r a n z , H. D e u s i n g e r den z e e h-
kränz [und] schalen. W. Bautner ein s c h a 1 u
und m eser. Ab. Xeher ein kandel. St. Angerer
ein blich lein und los köpf. — Anno 1603
a d i 23 j a n u a r y hat Hans G 1 ö c k 1 e r schul
gehalten, v o 1 g e n die ]) a r.
L. Rolck nachtw. ser. v. st. Am acht und dreisigisten klar
St. Angerer meyenw. 1. wesels 0 du getreuer got wie lang
W. Bautner freudw. h. v. m. Jesu sirch der weise man
[9ö] H. Venizer engelw. h. vogels Nachdem job in seinem
creuz war geduldig
<T. Neher abgsch. schw. Do | künig ahab schlüge
Volgen die par an der zech.
H. Deusinger lochners klagw. Als mitritates der gros her
G. Neher grundw. frau. Nach cristi geburt hundert 40 jare
S. Früepeis guld. regenb. Aurelianus war zu rom
Ziriacus kurz mügl. Sabelicus gar frey
St. Angerer junckfrauw. wilden Nach dem cararius
H. Müler dagw. reg. 0 cristen mensch du doch verstehen
Volgen die gwiner auff diser schul.
^^ \ Bautner das s c h u 1 k 1 a i n o t . H. \' e n i z e r
den seh ulkranz. S. Früepeis den zechkranz.
Deusinger 3bazen. AngererSbazen. Gorj
2 p. — Anno 1603 am suntag letarj |o. Apr.] hat
Hans Weber schul gehalten, volgen die par.
S. Vüiter nachtw. sev. Künig darius sezet ein
L. Rolck gfangen vogel Nach dir o herr verlanget mich
139
Elias schuknecht silberw. Sachsen Der | künig david eben
[Ol] F. Kalferter aychornw. Arn fünfften esaias spricht
G. Hager zügw. f. zorns Jo | hannes schreibet am sechsten
capitel
Ab. Xeher abgesch. schw. Das | ander buch uns saget
G. Neher rebenw. h vogels Ste auff du menschen kind
G. Venizer dagw. m. vogls Ach herr vnd got straffe mich
nicht
Volg-en die par an der zech.
S. Voiter kurz. nu. Es schribe
W. Bautner kurz kanzler Als man nach cristi geburt war
H. Deusinger alberw. Mit fleis nach such
H. Venizer wilden junckfrauw. Hort julianus der
G. Hager kurz nachtig. Hort wie der künig david rund
Gleicher an der zech.
W. Bautener - Matheus hat uns beschriben
H. Deusinger kelberw. h. beiden Als zu rom der keiser
maxencius
Volgen die g-winner auff diser schul.
G. Neher das schulkleinot, F. Kalferter den
schulkranz. W. Bautner den zechkranz, H. Deu-
singer ]0 kr. — [92] Anno 1603 am heiligen
ostertag [24. Apr.] hat Hans Müler schul ge-
halten, volgen die par.
H. Deusinger zügw. f. zorns Wer | ist der von edom herferet
Ab. Neher lang th. c. singer Nachdem christus fürbas
G. Hager frauenth. kettners Johannes schreibet klare
G. Fenizer gstraßt zinw. g. christans Als cristus der woldater
S. Voiter ueuen Sachsen Als christus het sein abendmal
verbracht
H. Fenizer nachtw. s. v. st. Am siben und zwanzigsten klar
St. Angrer münchs korw. v. salzb. Nach dem christus ver-
schiden war
W. Bautner schranckw. h volzen Als der sabat vergangen
war
1). Grilnmair vubenanteu fr. zorns Nachdem cristus erstund
L. Rolck süesen vogel Das 24 klar [vom dot
140
Volgen die par an der zech.
D. Grilnmair grundw. Vor zeit zu regenspurg ein burger sase
G. Fenizer hagenpliie 0 mensch in deinem leben
Deusinger hagers schalmayenw. Es kam ein lanzknecht auft
W. Bautner hönw. In eines joden hause [der gart
G. Hager Es sas ein edelman
[93[ Volgen die gwiner auf diser oster-
schul. St. Angerer das sehulkleinot, H. Veuizer
den sehulkranz. D. Grilnmair den zechkranz,
W. Bautner den leuchter vnd 5 bazen an der
zech, Deusinger die vhr vnd 4 bazen au der
zech, G. Fenizer das meser vnd 2 bazen an
der zech, Hemla das büchlein, G. Hager
3 bazen an der zech. — Am suntag den 22 may
[1603] hat man aus dem puld schul gehalten
an stat des Gorg Fenizer. ist einbuss 4 bazen,
8ol er neben seinem a[n]dern gelt wider er-
stehen. Volgen die par.
G. Hager lang, volzen Luce decimo sagt cristus ein gleich-
nus rechte
H. Deusinger gestrafft zinw. Cristus das volk ermanet
H. Venitzer schrotw. m. schroten Hort wie am sechsten
salomon
S. Voiter gartw. gr. schmids Als der hauptman joab abner
erstach
H. Mülner süesen vogel Als abner war erstochen
F. Kalferter Am ein vnd fünftzigisten
H. Findeisen dagw. frau. In dem lOü herre got
Die gleicher im hauptsingen.
H. Deusinger h. ürtels leidth. Als der kunig aniiochus
S. Voiter guld. voglgs. Nachdem cristus wold sterben
Volgen die par au der zech.
G. Xeher k. dagw. m. vogl Wermundus ein kun(i)g in den-
marck
\ [94] W. Bautner meyenw. eisl. Johanes stumpf macht)
I uns bekand*) )
141
{St. Angerer wild junckfraw. Nachdem germanicus |
E. Nüding pfliigth. sigh. Ein gut gesel frag mich derj-
mer*) |
H. Venitzer ritterw. frau. Pentesila die künigin
W. Bautner lieben th. m. vogel Im Schweizerland ein land-
man het
St. Angerer kurz mügl. Vor zeit im Schweizerland
Die g'winer auff diser seliul. S. Voiter
das scliulkleinot, H. Deusinger den schul-
kranz. H. Venizer den zechkranz. — Anno 1603
am heiligen pfingstag [12. Juni 1(303] hat Sebald
Fripeis [schul gehalden].
H. Mülner engelw. h. vogel Als die Israeliten alesande
Ab. Neher hamerw. nu. Herzlich der here cristus det
H. Venizer neuen Sachsen Cristus lies von sein jungren
H. Weber leidth. frau. Nachdem Jesus [40 tag
W. Bautner lang. Sachsen Lucas beschreibet klare
St. Angerer krönten düllner Nachdem als am pfingstage
H. Deusinger münchs korw. Nachdem die junger hoch gepreist
[95] Volgen die par an der zech.
H. Mülner hagenplüew. frau. Als eines nachts der dote
Ab. Neher bogners steigw. Eins mals petrus von got begert
S. Voiter froschw. Perseus ein kunig genand
V. Keszler kurz nachtig. Als kunig david sein eh brach
Die gleicher an der zech.
S. Voiter schnew. m[ichl] m[iiler| v ului Als zu den reusen
in ir land
Ab. Neher meyenw. wesels Johannes an dem dritten dut
Die gwinner auff diser schul. Niclas
Fürst**) das schulkleinot, F. Kalferter den
kränz, St. Angerer den besten leuchter,
S. Vditer den andern, H. Venizer den driten,
S. Früepeis das messer, Ab. Neher den zech-
*) Das Eingeklammerte ist wieder durchgestrichen.
**) Die Namen stimmen nicht zu obiger Schule.
142
kränz. — Am suntag acli 2 octber [1603]hat Se-
bald Friebeis schul gehalten, volgen die par.
H. Deusinger drey dön Als iuda hart versundel
Ein fremder kürsner engelw. h. vogels Mein kind . . .
H. Venizer kling. Sachsen 0 | mensch bedracht 3 ding in
deinem leben
G. Hager dagw. fraii. 0 menschenkind israel sag
W. Bautner engelw. h. vogels Der ewig got gar hefftig
sich beklagt
Elias ein schiiknecht münich korw. Am 19 meltet das
St. Angerer krüegw. h. leutzdürfer Am 13 spricht sirach
[96] Die gleicher im hauptsingen.
H. Deusinger schlagw. c. wirts 0 | got hilf mir in leid und
schmerzen
G. Hager m. vogls lang feldw. Der prophet an dem 5 rund
Volgen die par au der zech.
H. Venizer hofth. zwingers Got der herr gar nit leiden kan
W. Bautner m. vogels k lieb. th. Im schweizer land ein
landman het
St. Angerer hagers neiijarw. Als man zel(e)t loOO jar
Elias schuknecht des schiiknecht [= h. haiden] kelberw.
Nachdem nun der keiser raaxentius
H. Müler grefre}* Nachdem alexander magnus
Ab. Neher pliitth. stoln Als nun titus zum keiser wart
erwelet
Die gleicher an der zech.
W. Bautner gselnw\ sev. v. st. Als cartago vil schwere krieg
St. Angerer gselnw. dito Mit gewald domieianus
Ab. Neher hoch gartw. Als sila het bezwungen marium
Die gwinner auff diser schul. H. Deu-
singer das s c h u 1 k 1 e i u 0 1 , G. Hager den
schulkranz. Ab. Neher den zechkranz. ^— [97J
Am suntag adi 30 october [1603] hat Görg Hager
schul gehalten. Nun volgen die par.
143
Niclas Fürst gfang h. vogl Daniel der prophet spricht klar
L. Rolck engelw. m. mülers v ulm Das 42 capitel melde
Elias ein schuknecht hamerw. Cristus der herr die iünger
H. Mülner tagw. frau. Als cristus von pethanien [frum
F. Kalferter nachtw. sev. v. st. Jesu sirach der weise man
Johann Schuldes gschwind fluchtw. Kiinig david spricht
mit verlangen
W. Bautner wesels klagw. Klar | das 15 numerj
Volgeu die par an der zech.
N. Fürst wesels meyenw. In einer stat ligt in braband
H. Deusinger rosenth. h. Sachsen Drey gutter freund waren
beysamen
W. Bautner rotten th. p. zwingers Eins tags hild der lucifer
einen rate
H. Müler giild. kanzler Im herzogthum zu Sachsen
Elias schuknecht verg. wolfron Als der thirann gros mechtig
H. Fenizer kurz nu. Ir kinder
[98] Die g'leiclier an der zech.
W. Bautner verschiden p. schmid In macedonia
H. Venizer Ir cristen mit verlangen
Volgeu die gwiner auff diser schul. F. Kal-
ferter das schulkleiuot. Johau Schuldes den
schulkranz, W. Bautuer die geld gab vnd den
zechkranz. — Am ersten suntag des advends
[27. Nov. 1603] hat Wenedic von XVat schul ge-
halten, volgen die par.
Joh. Schultes ein frem th. 0 herr got unser . . .
Ein kürsner meyenw. Mose die gotes klare
. . . Volgen die gwiner auff diser schul.
Joh. Schultes das schulkleinat, Elias schu-
knecht den schulkranz. W. liautner den zech-
kranz, H. Deusinger die geltgab. • — Anno 1603
am heiligen christag [Sontag] hat Doma Grilln-
mair schul gehalten, volgen die par.
H. Deusinger gsangw. h. Sachsen Ein glückseliges neues jar
S. Voiter gflocliten plumw. w most Lucas in seinem ersten klar
144
H. Fenizer osterw. ringsgw. Der | evangelist lucas thut
anfangen
[99] Ab. Neher schrankw. folzen In dem ersten matheus
W. Bautner lang. c. singer Lucas im andren klar [klar
H. Miller verschrenkten pezen Wir wnnschen euch aus
herzengrund
St. Angerer meyenw. wesels Als maria reinigung tag
F. Kalferter neu jünglingw. Wie die weisen hinzogen dar
O. Fenizer verschiden p. Schmidt Höret wie matheus
H. Weber den pschlus korw. münchs v. salzb. Frolock ir
werden cristen heut
Volgen die par au der zech.
H. Deusinger leidth. Wan got straffet ein land
S. Voiter plüew. schwarzenb. Es war genent ein keiser
H. Weber gruudw. frauenl. Als kaius marius zu rom regieret
W. Bautner hofdon zwingers Als stipartus mit seinem her
G. Fenizer hagenp. frauenl. 0 mensch in deinem leben
Hemla guld. kanzler Zu speur ein bischoff wäre
Die g- will II er au ff diser schul. H. Fe-
nizer das schulkleiuat. St. Angerer den
s c h u 1 k r a n z , W. Bautner den z e c h k r a n z. * )
[100] S. Voiter plüew. m. lorenzen In dem ersten das drey
-vnd zwanzigist
W. Bautner hager korw. Im ersten buch der künig stet
St. Angerer klagw. h. vogl Jesus in galli . . . spricht
N. Fürst gartw. Do der hauptman joab abner erstach
Volgen die par a u d e r z e c h.
W. Bautner plutdon Jesus sirach mit fleise
N. Fürst pflugdon Ein man ein böses weibe het
Wen. V. Wat weis nit was er gesungen hat
St. Angerer kurz mügl. Vor zeit im Schweizerland
*) Die folgenden drei Blätter sind verloren . da die
Paginierung erst nachträglich vorgenommen wurde, ist auf
diesen Verlust keine Rücksicht genommen.
145
Volg-en die gwinner aiiff diser schul.
O. Fenizer das schulkleinat, S. Voitter den
sehulkranz, Wenedie von Wat den zeelikranz,
W. Bautuer die gelt gab. — Am suntag den
\K September hat Stephan Angerer schul ge-
halten, volgen die par.
Daniel Graner korw. w. horold v. preszlau Als frau judit
andechtig
W. Bautner feldw. ru. vogls Nachdem vnd apolonius
Jeronimus Driiller meyenw. wesel 0 du gredreuer gott wie
Schloser lilgenw. h vogl Nach dir allein fraget .... [laug
Ab. Neher lang. c. singer Lucas im ersten gut
[lül] Petter Gütt lerchenw. h endres Herr got erhör mein stim
S. Voiter sües hönigw. 1 ferbers Johanes schreibet klare
H. Fenizer nachtw. Das erst buch samuel
Volgen die singer an der zecb.
<y. Venizer f don Es hat sich zugedragen
Jer. Drüler abgesch. filfras Der dürckische pluthunde
Dan. Graner hönw. Menander dut furgeben
H. Fenizer spigelth
. . . Am suntag den 1 october [30. Sept. Vi hat
Hans Lederer schul gehalten, volgen die par.
Hans Lenner gschwind fluchtw. Als kunig david verfolget
G. Hager reuterth. fülsacks Als nun sara [war . . .
W. Bautner gefl. pezen Nach dem als nun die zeit mit macht
Ein weber lebenw. Als nun adam vnd auch sein weibe betten
Jer. Drüler nachtw. Machabeorum sagen dut
L. Kolck narenw. schroten Gleich wie (im) [in dem] sumer
der sehne
N. Fürst plüew. m lorenz Von got dem herren kumpt ale
Weisheit
[102] St. Angerer hohen wesel Hort ir cristen was der al-
mechtig gotte
Die gleicher im hauptsingen.
W. Bautner zarten frauenlob
L. Rolck hagers lange leistweis
Ha na Sachs, Geinerkbüchlein. JQ
146
Folgen die par an der zech.
W. Bautner paumth. folzen Ein alter edelmane
St. Angerer junckfrauw. w[ilt] v a[ugsburg] Nachdem uio-
nericus [= germanicus^
N. Fürst senfften nachtig. Es beschreibet herototus
S. Voiter greferey f z Plato der gros philosophus
Ein weber gsel süesen harder Zwei burger [die?] gingen
spaciren
Die gleicher an der zech.
S. Foiler rebenweis
David Pruhart ein weber
Volgen die gwiner auffdiser schul. L Rolck
das schulkleinot. G. Hager den schulkranz.
W. Bantner die geltgab, S. Voiter den zech-
kranz. — [103J Anno 1604 adi 11 november hab
ich Hans Glöckler schul gehalten, volgeu
die par.
Jer. Drüler gfangen vogl Als iiidit pey holoferno
Dan. Graner .Johanes in der Offenbarung
S. Voiter nachtw. Künig darius sezet ein
N. Fürst rebenw. Freuet euch alzunial
W. Bautner starken nachtig. Als auff sinai wäre
Hans Müler lilgen weis Herr got ich sag dir lob und preis
G. Fenizer engelw. h v Nach dem Jacob von bersaba auszuge
Ab. Neher gsangw. h Sachsen 0 | gott du pist unser heiland
Die gleicher im hauptsingen.
H. Müler leidon h ortel Als künig david hete vil
Ab. Neher lang. Sachsen Im sechzehenden klare
Volgen die par an der zech.
N. Fürst paum. th. Als man nach cristi gepurt zelet
L. Kolck feylw. Zu hirsau war
W. Bautner feilw. Ein cardinal
[104] Volgen die gwiner auff diser schul.
H. Müler das schulkleinat, 8. Voiter den schul-
kranz. A. Neher das gelt, doch wider den stern.
147
— Am ersten suntag im adtvendt [2. Dec] hat
Hans AVeber schul gehalten, volgen die par.
H. Venizer gefang. vogl Am ein und zwanzigisten fein
Elias Drüler nachtw. s v st. Lucas der evangelist klar
S. Voiter klagw. ambr. weinw. 0 du getreuer heiland mein
W. Bautner freudw. h v. mainz Jesus sirach der weise man
St. Anger er glas weis
L. Eolck [meienw. wessel] 0 du getreuer got wie lang
Die Singer an der zeeh.
H. Venizer kreuzthon
L. Rolk pflugdon Der schildperger beschriben hat
D. Grilnmair kurz mügl. Es schreibt herottotus
Die gwiner auff diser schul. St. Angerer
das schulkleiuat. W. Bautner den schulkranz,
L. Rolck die geltgab, ein ort, D. Grilnmair
den zechkranz, H. Fenitzer das gelt. [105]
Laus deo. schreib ein anderer, so lang als
ich
Das walt Jesus, dises ist die erste schul,
so ich B V Wat eingeschriben hab. wie her-
nach volget.
Anno Christi 1604 am h christag auff des
Georgj Hagers schul sein volgende par 'ge-
sungen worden.
N. Fürst süssen hünigw. Ir Christen all gemeine
Ab. Neher versch. th. p. schmid Hört im 6. monat
L. Rolck gsangw. h Sachsen In den tagen stund maria
H. Venitzer klagw. lur. wessel Klar matheus am ersten schrib
S. Voiter schraukw. h foltzen Es begäbe sich zu der zeit
W. Bautner hohen knabenw. p schmids Lucas beschreibet
feine
Jer. Drülner klew. schwarzenb. Im anderen schreibt lucas klar
H. Müller süssen th. h vogels Im andern auserkoren
St. Angerer gestr. zinw. g christ. Im 2 thut fürgeben
G. Venitzer korw. münchs v salzb. Lucas am 2 schreiben ist
Hans Weber 3 th 1. korw m. v s. Höret ir werden christen-
leut
10*
148
Die par an der zech.
W. Bautner schrankw. römers Hört neulich sasz ich bei
dem wein
Toma Grilmair blutth. Stollen Eins dags liiffen vber ein
breite beide
N. Fürst pflugth. sigh. Ein mann ein böses weibe het
St. Angerer jarw. frauenl. In einem dorff ein pauer sasz
[106] H. Venitzer theilt. th. h folzen Im dorflf ein stolzer
paurenknecht
H. Weber kurz th. h Sachsen Ein pauren maid trug ein
grosse bürd grasz
G. Venitzer spiegelth. erenb. Die weil s. petrus ging auf diser
H. Deusinger kurz th. mügl. Ein einfeltiger man [erden
Die gwinner auff der schul vnd an der
zech. Jer. Drilner daz schulkleinot, H.Müller
den schulkranz. H. Venitzer die 1. seideh.
W. Bautner die 2. seidel kandel. T. Grilmeyr
den zechkrantz. H. Deusinger 15 kr., G. Venitzer
3 bazen, N. Fürst 9 kr. — Anno 1605 adi 3 marcy
hat Georg Venitzer (welcher die zech wider
der alten Schulordnung brauch für sich nicht
bey der flaschen*) sampt etlich wenigen gehabt
hat. auch den merckren vnd gwinnern gar
nichts geben) schul gehalten. Volgendiepar
im haubtsingen.
S. Voiter ost. ring. Do | elias solt ausz diser weit fahren
.St. Angerer zanckw. wessels Habacuk dut anzeigen
Hans Leichner 3 tön, 1) pomeranzenw. h beichters Ales was
kumet ausz der erden
D. Graner gsangw. h Sachsen 0 1 got dir sej die not geklagt
H. Deisinger 3 töu, 1. morg. krigs. Als juda hart thet sünden
W. Pautner krönten dülner Das 19. saget
H. Venitzer engelw. h vogels Nachdem hiob in seim f ^'ar
gedultig
[107] NB. Weil obgemelter schulhalter nicht
bey gebräuchlicher zech gewesen vnd zv dem
*) Die „blaue flasche" war ein Wirtshaus in Nürnberg.
149
selben kränz nichts verordnet, so wol als
denen, so auf der schul gewunen haben, ist
aus dem pult dem zechkranz gewiner das
gelt gegeben worden. Volgen die par in der
zech bej der Haschen.
Hans Leichner pflugth. sigharts Julius philippus mit nam
N. Fürst kurz miigl. Vns sagt die cronica
Dan. Graner k. tagw. m v. Ach got wie gar kurz ist der tag
Jer. Drilner osterw. ketners Sabellicus beschreibet als
theba die stat
St. Angerer kurz miigl. Vor zeit im schweizer land
L. Rolck klagw. lochners Als kunig seleucus durch hasz
Hans Müller greferey fr. zorns Nachdem alexander magnus
Yolgen die gleicher auf diser schul im
hauptsingen.
H. Deisinger laug fröl. morgenw. m drilners Ach herr vnd
got ich ruf zu dir
H. Venizer reis, freudw. sched. Da | nun saulus bekeret war
Die gleicher an der zech.
N. Fürst rebenw. vogels Hort wie der ewig got
L. Rolck nachtw. krigsaurs Nun höret an bite auch ich
D. Grauer lewenw. p fleischers Als paulus gen Jerusalem
wolt reisen
H. Müller rebenw. h. vogels Steh auf du menschen kind
Die gwinner diser schul. H. Venizer das
schulkleinot, W. Bautner den schulkranz,
H. Deisinger ein kendelein. N. Fürst den
zechkranz. — [108] Anno 1605 am h ostertag
[31. März] hat Hans Deisinger singschul ge-
halten, volgendie par.
N. Fürst engelw. m mülers Ein figur ist vns auf christum
klar geben
Abr. Neher langen schlagw. c. wirts Der süssen brot am
St. Angerer leidth. nachtig. Nachdem christus [1. tage
H. Müller engelw. h. vogels Als christus het sein abendmal
beschlossen
150
W. Bautner verhol, th. fr. zorn Hört als das wort der
prophecey
H. Leichner stark, th. nacht. Als christus war verschiden
S. Voiter gfang. th. h. vogels Die aufferstehung christi klar
Jer. Drilner neuen t. h. Sachsen Nachdem christus vom todt
H. Venizer corw. m. v. s [erstanden war
G. Venizer gstrafften zinw. g ehr. Lucas thut vns klar sagen
Elias Freudenberg hoffton conr. v. w. Nachdem wir lesen
offenbar
Volgen die par an der zeeh.
H. Glögler senfften th. nacht. Johann herolt macht vns bekant
H. Venizer kurz, nunenbecken
N. Fürst paureu th. krigsauers
El. Freudenberg schwarzen ton klingsor
G. Venizer f thon wolfrans
Thoma Zischer vergolten wolfran Valerius vns saget
[109] H. Müller hagenblü frauenlob Hamilcar ein hauptman[e]
Die gwiuner auf diser schul vnd zeeh.
W. Bautner schulkleinot, Jer. Drilner sehul-
krantz, S. Voitter 15 kr.. G. Venizer 15 k.. X. Fürst
zechkranz, El. Freudenberg- 2 bazen. — Anno
1605 adj 28 apprillis auff des Abraham Nehrs
schul haben nachvolgende gesung-en.
H. Deusinger lerchenw. h endres 0 got sej gnedig mir
L. Rolck nachtw. sev. kr. Am 3S klar
T. Grilmeir neuenton h Sachsen Daz 21 nuraeri
G. Hager lang hopfgarten 0 menschen sun weissag
N. Fürst nachtw. krigsauer Jesus sirach der weise man
S. Voiter 4 krönten tön Ir Christen der todt ist ein be-
schluss vnd auszgang
St. Angerer meienw. 1 wessels 0 du getreuer got wie lang
G. Venitzer gülden ton h Sachsen Als die sirer samaria
H. Müller lilgenw. h vogels Herr jjot ich sag dir lob vnd
preisz
Die gleicher im haubtsing-eii.
H. Deusinger krönten wessel Das lohende
N. Fürst krönten wessel Als david flüchtig
151
St. Angerer starcken greiffenw. g hagers Klar daz 2 buch
Samuel
[110] H S'enizer lang, schlagw. c. wirts 0 liber got ich
leide schmerzen
Die sing-er an der zäeh.
H. Deusinger klagw. lochners Als mithritates der grosz
herr
St. Angerer jungtrauw. wilden Nachdem germanicus
G. Hager blutth. folzen Als man llüu schrib fürwar
Die gwinner im haubtsiugen vnd an der
zäeh. S. Voiter ein maszkaudel, N. Fürst seliul-
kleinot. St. Augerer [und] G. Venitzer jeder [ein]
Seidel kaudelein. 6. Hager den zächkranz;
H. Deusinger 10 kr., St. Angerer die ander gelt
gab. — Anno 1605 am h pfingstag [19. Mai] hat
Hans Venizer schul gehalten, volgen die par.
G. Venizer gfang. th. h vogels In dem 1 1 capitel stet
H. Deusinger neuen Sachsen Nach dem vnd der herr christus
T. Grilmejr rorw. pfalzen Höret lucas fhet verbracht
A. Nehr süssen th. vogels Als christus war gefaren
W. Bautner schlechten langw. ton h Sachsen Lucas be-
schreibet klare
H. Müller nachtw. s krigs. In der apostel geschieht schrib
L. Rolck klagw. h vogels Petrus vnd Johannes gingen on
klag
[111] St. Angerer zugw. fr. zorns In dem S actis klar stete
G. Leichner blosen th. m herwärts
N. Fürst corw. m v. Salzburg
Die gleicher im haubtsingen.
H. Deusinger gflochten t. k hetzen
St. Angerer reis, freudw. schedners
Die singer an der zäcli.
T. Zischer riterw. frauenl. Nachdem kaiser konstantinus
G. Venizer kurzen th. nachtig. Ein Jungfrau hisz armonia
H. Deusinger alberw. s schwarzenb. Mit fleisz nachsuch
152
W. Bautner tagw. regenb. Als die landvögt waren höch-
st. Angerer nachtw. wilden Als hanibal [mutig
A. Nehr blut th. Stollen Als titus war zu eioi keiser erwelet
H. Weber kurz. t. mügl. Vns sagt die cronica
H. Müller
Die g-leieber an der zäcb.
H. Deusinger höh gartw. j schmids 0 du getreuer heiland
Jesu Christ
W. Bautner k. tagw. m v. Ein mann wäre in rom der stat
A. Nehr hob. gartw. j schm. Als silla het bezwungen marium
[112] St. Angerer gsellenw. s krigs. Mit gewalt thet amulius
Die gwinner auf der schul vnd an der zäoh
T. Grilmejr daz sehulkleinot. H. Leichner den
schulkranz. H. Deusinger ein schöns messer,
St. Angerer ein seidelkendelein. G. Venizer
ein seidelkendelein. W. Bautner ein zin-
schalen, H. Deusinger den zechkranz. A. Nehr
die erst, W. Bautner die 2., St. Angerer die
3. geltgab — Anno 1605 adj . . junj bat Toma
Grilnmeyr schul gehalten, volgen die par.
NB. diser schul zedel ist verloren, doch sein
dise nacbvolg-ende, die so gewunen haben,
erstlich H. Deusinger das sehulkleinot.
H. Leichner den scbulkranz, H. Venitzer den
zäehkranz. — Anno 1604 [!] adj 16 [14J July hat
Hans Müller schul gebalten, volgen die par.
H. Findeisen gülden radw. frau. Der heilig crist
L. Rolk kalten pfingstw g hag. 0 das ich fein
G. Leichner güllerth. krigs. Herr deine obren neige
[113] H. Hager rebenw. h vogels Daz 15 melt fein
G. Hager klagw. amb. weinman Jerusalem gesündigt hat
St. Angerer glasw. h vo?els 0 got du bist alle tag eben
G. Fenizer nachtw. krigs. 0 mein got vnd heiland vernim
Volgen die singer an der zäcb.
H. Hager kurzen tagw. nacht. Lobet den herren freje
H. Deisinger hagenbl. frau. 0 mensch in deinem leben
153
H. Hager alberw. s schwarzenb. Ainbrosius
Paul Bodner pflugth. sigb. Ein mann ein böses weibe het
W. Bautner kurz nunenb. Nicht krencke
Die gleicher an der zäeh.
H. Deisinger gestr. zinw. g. christ. Als christus het vermanet
G. Hager elenden wanderw. g oswalds Proverbium am 0 fron
W. Bautner grieszw. m Christof 0 ir knecht all
Zum 2 mal g-leicht. H. Deusinger . . . ..
G. Hager . . ., W. Bautner .... Die gwinner
auf der schul vnd an der zäch. L. ßolck schul-
kleinot. St. Angerer den schulkranz, W. Baut-
ner den zächkranz. — [114] Anno 1604 am tag
egidj [1. Sept.] hat Georg Hager schul gehalten^
volgen die par im hauptsingen.
H. Deisinger neuen corw. g hagers Künig davit erkleret fein
H. Leichner langen wolfran Daz 1. buch samuellis wist
D. Graner grünen weing. g mairs Lucas am zwanzigisten
N. Fürst klagw. a weinmanns Wer die schrifft leren sol
der kan
J. Drilner verhol, f. zorns Als Jesus christ kam in die stat
S. Voiter höh. gartw. schm. Do der haubtman joab abner
erstach
Franz Kalforder gsangw. h Sachsen Nachdem der almechtige
W. Bautner keiserl. paratreyen 1 wessels Zu singen [got
St. Angerer steig, schoberw. pang. schobarts David in dem
100 vnd
T. Grilmeir süssen hünigsw. 1 ferbers Gar | kleglich niflft
zu gote
El. Freudenberg lang, morgenrüt h v. efferting .... mit nam
H. Findeisen rebenw. h vogels Der kunig salomon
H. Hager freudw. h v. mainz Sun ehr deinen vater fürbas
Die gleicher im haubtsingen.
D. Graner vberl. sumerw. w herolts Nachdem daz volk von
israel
W. Bautner lang gewünschten meienblumw. w herults
Herr ich thu alein auf dich trauen
154
[115] St. Angerer frölichen morgen w. m drilners Es ist in
diser weit gemein
Die singer an der zäch.
St. Angerer pflugth. sigh ein künig zwar
H. Deisinger k. vesperw. g hagers Als kunig pirus mechtig
H. Hager senflften nachtigal Ein schöne histori fiirwar
W. Bautner meienw. 1 eisl. Johannes stumpf macht uns
bekant
L. Rolck pflugth. sigharts Der schiltberger beschreibet fein
Die gwinner auff der schul vnd an der
zäch. Daniel Graner das schulkleinot, T. Gril-
mejr den schulkranz, H. Deisinger den zäch-
kranz. — Anno 1605 adj 30 septembris an desz
Benedict von Watt schul wurde die Zerstörung
Jerusalem gesungen in zehen paren. Nach-
volgende 3 haben gewunen, Franz Kalförder
daz schulkleinot. H. Leichner den schulkranz.
H. Deysinger 15 kr. — Volgen die singer an
der zäch.
N. Fürst senfl'ten nacht. Es beschreibet herodotus
H. Deisinger feuerw. leschen Als der grosse türkenzug war
[116] H. Findeisen riterw. frau. In tito livio ich lasz
W. Bautner kurz th. francken 500 eben
A. Nehr feurw. leschen Ein mezger sasz zu weihazell
Die gleicher an diser zäch.
N. Fürst klagw. a weinman Wer die schrifft leren sol der kan
A. Nehr höh. gartw. Als silla het bezwungen marium
W. Bautner neu jünglingw. h panzer Der weise kunig salomon
K. Fürst gewan den zächkrauz. — Anno
1605 am 27 october hat Wolf Bautner schul
gehalten, volgen die par jm haubtsingen.
H. Leichner David jm 25 fein
D. Groner krönten dülner Ein schöne lehr thut geben
G. Hager reuterth. fülsack Als nun sara
N. Fürst gfang. th. h vogels In sein Sprüchen salomon spricht
155
L. Rolck nairenw. m schrot Gleichwie in dem sumer der
sehne
G. Fenizer k. tagw. m vogels Ach herr vnd got straffe
mich nit
[117] T. Grilmejr lerchenw. h endres Es beschreibt matheus
H. Deisinger rorw. pfalzen Davit der spricht
H. Müller süssen th. h vogels Mein sei lobe mit fleisse
Die gleicher im hauptsiugen.
G. Hager corw. h toltzen Mit wirden
N. Fürst krönten wessel Was ich erzele
T. Grilmejr frejenth. h folzen Do die philister zogen ausz
H. Deusinger krönten t. wessels Christus ratschlaget
Die singer an der zäeb.
H. Deisinger riterw. frauenl. Als die phenicer auf ein tag
G. Phenicer feurw. buchners In tito livio hab ich gelesen
A. Nehr süssen t. regenb. Zianipus ein Jüngling her
G. Hager kurz th. wolfran Alexander magnus geböte
Bened. von Wat guld. t. regeub. Es hiesz ein tirann koracus
H. Müller roten t. p zwingers 3 grosse her gingen plötzlich
zu gründe
Die gleicher an der zäch.
[118] H. Deisinger lerchenw. h endres 0 got sej gnedig mir
A. Nehr hoöton c. v. w. Lobet den herren alle zeit
Die gwinner auff diser schul vnd zäch.
T. Grilmeyr das schulkleiuot, N. Fürst den
schulkrantz, G. Hager 3 batzen, H. Deisinger
messer vnd den zächkrantz. — Anno 1605 adj
24 november hat Hans Deisinger schul ge-
halten vnd sein 6 par gesungen worden im
hauptsingen vom herren christo vnd dem
künig Abgaro. Die gleicher darinn.
S. Voiter osterw. p ringsgw. Do elias solt ausz diser weit
fahren
W. Bautner lang, otendörffer Nachdem nun der prophet
156
Die singer an der zäch.
G. Venizer kurz, nachtig. Ein Jungfrau hisz armonia
N. Fürst kurz mügl. Vns sagt die kronica
[119] W. Bautner bluton Stollen Johannes ludovicus vives
schribe
St. Angerer neujarw. g hagers Hort ein philosophus
Ciriacus kurz, kanzler In der greulichen Verfolgung
A. Nehr spiegelth. trau. Vippera ist ein alter schlang
H. Venizer blutth. Stollen 0 christeu mensch thu gotes straf
betrachten
Paul. Frid. Bodner früschvv. frau. Gen augspurg kam eins
mals an gfer
Fr. Kalforder k. tagw. nacht. Antigoni hiesz eben
Die gleicher an der zäeh.
F. Kalforder höh. gartw. j schm. Höret ein historia on ver-
drus
N. Fürst höh. gartw. j. schm. 0 du gedreuer heiland Jesu
Christ
W. Bautner glasw. h vogels Ein historia thut uns sagen
St. Angerer gsellenw. kriegs. Höret wie die stat cartago
H. Venitzer freudw. roseng. Als scipio durch kriege lang
Die gwinner auf diser schul vnd zäch,
S. Voiter das schulkleinot, L. Rolk den schul-
krantz, St. Angerer den zäehkrantz, hat doch
nicht auszgesungen im gleichen, W. Bautner
4 batzen auf der schul. — [120] Anno christj
adj [Mittwoch den 25.] december am h. christag
auff desz Simon Voiters schul haben nach-
volgende singer gesungen.
T. Grilnmair rorw. pfalzeu Gloria in
H. Deisinger verh. fr. zorns Als maria empfangen hat
G. Venizer nachtw. krigs. Im fi monat war gesant
H. Müller rebenw. vogels Matheus .schreibet klar
A. Nehr corw. m. v. s. Höret in 2 schreibt lucas
W. Bautner plossenth. m herw. Ein glückseliges neues jar
H. Venizer gfang. th. h vogels Lucas schreibet also an klag
157
St. Angerer gsangw. h Sachsen Do | nun Jesus geboren war
N. Fürst neuen Sachsen Nachdem die Christen wider mit
begir
H. Weber abgeschiden schw. Ir | frumen Christen leute
Die gleicher im hauptsingen.
H. Venizer osterw. ringsg. Das | 18 in der geschieht thut
sagen
G. Venitzer gflocht. blumw. w most Erhöre o got mein gebet
H. Deisinger feilfarb. flockenw. i framers Einen schönen
psalmen mit fleisz
H. Venizer, H. Deisinger haben beicl 6 mal
sich vergleicht. — Die singer an der zäch.
H. Deisinger vergolten wolfran Als der trojaner here
H. Weber grundw. frau. Als c[aius] marius tiranisiret
W. Bautner hoffton zwingers Als stipartus mit eim schif her
[121] P. Frid. Bodner kurz, regeub. Hört 2 wunder getreuer
thate
H. Venizer f th. wolfrans Simon paulus thut schreiben
Abr. Neher osterw. ketners Thimoleon ein kiiner theurer
riter war
G. A^enitzer hagenbl. frau. 0 mensch in deinem leben
F. Kalförder kurzen francken Lobet den herren
Die gleicher an der zech.
W. Bautner freudw. ros. Jesus sirach der weise man
A. Nehr glasw. vogels Frolockt ir völcker mit den henden
G. Venizer kling, sachs. 0 mensch betracht [3 ding] in
deinem leben
F. Kalförder mejenw. wessels Glückselig ist zu schetzen nicht
Die gwinner auf der schul vnd zech.
H. Venizer den silbern bächer. H. Deisinger
die seidelkandel, G.Venizer ein seidelkandel,
W. Bautner ein wermpfanen, T. Grilnmair
schulklainat, St. Angerer den schulcrantz.
W. Bautner den zechcranz, A. Nehr ein gelt-
gab. — Laus deo adj 1605 B. v. W.
158
Zu dem s. 24 notierten Liedanfang „roten ton p.
Zwinger Ein Jüngling resürgsnah wäre genenet " teilt
mir Herr Prof. Ed. Goetze ein ähnliches Gedicht von
Hans Sachs ans dem (verlorenen) MG. 14 bl. 40 „Ein
jungling relang nielsuech [= nagler uechslein?] ist ge-
nenet'- mit. Es scheinen diese Gedichte zu jenen ..reizern''
zu gehören, die in den Schulordnungen so oft verboten
werden.
Register.
1. Verzeichnis der angewandten Töne (= TR).
[Hier sind wie in dem Register No. 1 der Protocolle
Bd. II. s. 197 sämtliche vorkommenden töne nebst dem
namen des dichters und einem paradigma der ersten
Zeile aufgezeichnet. Auch der Anhang ist zugleich mit
berücksichtigt: töne, die in dem Gemerkbtichlein des
Hans Sachs (s. 1 — 92) noch fehlen, sind durch Einrücken
kenntlich gemacht.]
Sixt Beckmesser,
korweis (Da batseba an iren sim) 122. Auch J37.
Michel Beham.
verkerten ton (Enlenspigel gen roma kam) 9 — 69.
H[ans] Beichter.
pomeranzenweis (Ales was kumet aus der erd(en?)) 1 48.
Caspar Betz vgl. Petz.
Veit Bogner vgl. Pogner.
Wolf Buchner.
feuerweis (Dion zu athen der teuer bauptmane) 29. — A: llü.
132. 155.
Georg Christian,
gestreifte zinweis (Im driten der geschichte) 98 — 153.
160
Melchior Christof
grüsweis (0 ir knecht all) 153.
Georg Danbeck.
süs klagweis (Nachdem christus) 105.
der Danheuser.
hofton (Bey rappersweil da ligt ein dorf) 3 — S8. Auch 23.
68 statt hofton maruer. — A : 111.
haupton (Es sagt das sechst caput) 40.
Jeron. Drabold (Traybolt, Trabelt etc.)
linden ton (Hört wie beschriben ist) 30. 68. 78 — 10(?). —
A: 106—7.
gülden tagweis (Matheus uns ausweiset) 42. 65.
Baltas Drexel vgl. Baltas Fridel.
Martin Driiler (Driler, Drilner etc.).
[fremd] schiiferweis (Klerlich man liste) 105.
lang frolich morgenweis (Es ist in diser weit ge-
mein) 109—154.
Raphael Düller (Dülner).
krönten ton (überkronten t.) (Nachdem philippus käme) 3 — 80.
— Auch: Als paulus het durchgangen 79. — A: 97—154.
Heinr. v. Efferting.
lang morgenrötweis ( ) 153.
Ehrenbote.
frauen erenton (Im niderlant war ein gwonheit) 2 — 91.
spiegelton (Ein beckenknecht der beichtet einem pfaflfen)
9—91. — A: 102. 148.
Ulrich Eislinger [von Nürnberg],
langen ton (Jephte der galeatiter) 2 — 86.
überlangen ton (Abraham dem) 48—72. — Auch 44?
mayenweis (Eulenspiegel kam auf ein schlos) 2 — 48. — A:
116 — 154.
Heinrich Endres, kammacher [nach 43. 49. 62].
lerchenweis (Nachdem aber thomas) 4 — 79. — A: 102 — 155.
sumerweis (An dem zwelften beschriebe) 29 — 72. — A : 99 — 132.
161
hirschenweis (Matheus uns aus liebe*) 10 — 54.
pfabenweis (Johannes schriebe) 1. 8 — 12.
herenweis (Albertus kränz der thut uns offenbaren) 25.
hornweis (Als Jesus ging durch Jericho) 21.
Linh. Ferber.
süs hönigweis (Gar kleglich ruft zu gote) 100 — 153.
Peter Flaischer.
lüweuweis (Als die kaiserin bey dem brünlein sehliefe) 11 — 64.
— A: 102. 133. 145. 149.
Hans Folz.
feilweis (Ein pawer sas) 2 — ^85, auch s. 23. — A: 97. 121. 146.
geteilten ton (Der bayrisch fürst der lud zu gast) 7 — 85. Auch
s. 80 ,Zu. popenreut . ." und „Als e. altes weib . . .*,
,Gen frankfurt" und s. 48. „Anacharsy . . ."? — A: 97.
104(?). 130. 148.^
schrankweis (Als abraham beschulten was) 12 — 88. — A 106.
139—47.
blutton (Eulenspiegel gen braunschweig kam) 13. — A: 106
—151. 144 (?).
abenteuerw. (Es sas ein fischer an der rün) 26 — 41. — A:
106. 116. 126.
baumton (Matheus schreibet clare). 48 — 75. — A: 146.
strafweis (Wer seim nechsten thut leyen**) 6 — 88. — A: 117
(statt: strafw. vogl).
corweis (Ein clare II und wäre) 9-60. — A: (Mitwirden) 115.155.
freyen ton (Nachdem der philistiner her) 8 — 79. — A: 115.
125. 131. 155.
hohen ton (Oseas die urstent cristi) 14 — 84.
kettenweis (Am ein und vierzigisten schon) 10. 64.
langen ton 137. 140.
*) Im Gegensatz hierzu steht die Angabe der späteren
Protokolle (vgl. Protok. Bd. II. s. 199), wo zur „hirschenweis"
der anfang „/-um herren schreye" erscheint, der hier s. 43
(vgl. auch s. 21) wohl tälschlich bei der „lerchenweis" steht.
Gehört der anfang „Zum herren schreye" unter die „pfaben-
"weis öndrGs" '^^
**) Vgl. ProtöcoUe Bd. II. Ausg. d. litt. Vereins s. 200. 334.
Hans Sachs, Gemerkbüchlein. \[
162
pasional (Sey mir gnedig o got) 101.
hanenkrat (Apeles der künstreichest maler wase) 99.
Fried. Framer.
feilfarb flockenweis (Einen schönen psalmen mit
fleis) 154.
[Michel] Franck [von Augsburg],
jungen ton (Das vierzigist[e]) 64. — A: 154.
Heinrich Frauenlob.
grundweis (Im ries ein Schweiger zwanzig kreuzkäs hete)
5—91. — A: 98—157.
vergessen ton (Als pirithous nam sein hippotame) 17 — SL
A: 106. 111. 127 (?).
ritterweis (Got grüs euch lieben singer fein) "22. — A: 97 — 155.
krönten ton (Jeremias) 12-69.
kupferton (Als ella könig wäre) 2—87.
gülden radweis (Hört ein figur) 1 — S9. — A: 102—52.
grün ton (Ein Schneider ent sein leben) 48. öit. — A: 109—10.
120.
schwinden ton (Die ballenbinder gingen zu dem biere) 9. 13. 33.
gailen ton (In dem schlesier lande) 17. 31.
blauen ton (In bresslau sas ein edelman) 82. 84. — A: 103.
108.
langen ton (Gesanges kuust hat mich von jugent auf erfreut)
2. 26. 48. 56. — A: 130.
tagweis (Als christus gen bethanien) 12. 14. 15. 19. 53. —
A: 101—143.
zarten ton (Cleopatra die küngin zart) 41. 53. — A: 100. 145.
leitton (Constaucius) 11—85: 34 ist leitt. örtel. — A: 101 — 41.
blühenden ton (Valerius schreibt von der gut) 3. 17. 20. 28.
54. — (83?) — Auch: Hört wie in der cronica stet 49.
hagenblü weis (Hört ein man mit schalkheite) 19 — 67. —
A: 106—157.
spiegelton (Dantes zu florenz ein poet) 18 — 77. Auch 78:
Hört der prophet esaias. — A: 116. 131. 134. 156.
fröschweis (Seit das ich aber singen sol) 13 — 77. — A : 97.
112. 125. 141. 156.
späten ton (Die französische cronica) 24. 48. — A: KU.
163
neuen ton (Mein kind las von dem Lader forte) 43. 85.
überzarten (Herr salomo) 7. 57. 71.
gülden ton (Marcus schreibet am achten) 86. — A: 99. 105.
würgendrüssel (Es ging ein bauer aide) 58.
jarweis (In einem dorf ein bauer sas) 148.
Balthas Fridel (auch Drexel 4. 27. 57. 63 u. ö).
dreien fridweis (Johann apocalips[!] am elften)
(Zu iogolstadt im bayerlande). 3—90 (häufig).
— A: 105. 137.
Kunz Fülsack.
reiter ton (Herzog friedrich) 4. 48 — 77. — A: 98 — 154.
Georg Hager,
neujahrweis (In exodi man list) 126. 127. 142. 156.
kling, vesperweis (Als küoig pirus mechtig) 154.
neu corweis(Als die deurung nam überhand) 100 — 153.
lang laistweis (Herr ich trau auf dich [las nit mich])
119. 145.
stark greifenweis (Klar in dem buch der Weisheit
stet) 133. 151.
kalte pfingstweis (0 das ich fein) 98 — 127. 152.
mitagweis (Da abraham vor der tür sas) 117 — 133.
spitzige drinkschuhweis (Als jojachim drei jare . . . ?)
133.
schalmeyenweis (Es kam ein landsknecht auf der
gart) 140.
Härder,
süsen ton (In assiria ein küng sase) 19. 27. 48. 50. 77; auch
68.88: Durch esopum ist uns beschrieben. — A: 146.
senften ton (Ein beuerin drey döchter hete) 23.
Hans Heiden (Haiden).
kelberweis (Morolt ein helt der vier mansterke het) 2 — 24.
74. — A: 110- 142.
Wolf Herold,
korweis (Als trau judit andechtig) 145.
überlang sumerweis (Nachdem das volk von Israel)
115. 153.
lang gewünschten meyenblumweis (Herr ich thu alein
auf dich trauen) 153.
11 *
164
Michel Herwart,
blosen ton (Gelobt sei got in seinem tron) 20— 9u. — A:
1Ü8— 156.
braun herbstweis ( ) 73.
distribuit . . ? (Der weis man spricht am virden) 19.
Seb. Hilprant. \
trachenweis (Zu babel war ein grosser trach) 14.
Hopfgart,
langen (Als nun die weisen zogen hin) 8. — A: 97—1.50.
Hülzinger (Hülzing).
hagelweis (Ein Schneider und ein edelman) 46. 50. 66. 75. 77.
80. 84.
Kanzler,
gülden ton (Im fürstentum zu Sachsen) 28. 33. 67. — A:
119 — 144.
kurzer ton |(In der greulichen Verfolgung).
j(Von der grosen untreu der weit) 127 — 156.
langen ton (Zwei brüder von indischem stam) 122.
Fritz Keiner,
frauen ton (Abia künig wäre) 11. 16. 32. 33. 34. 7S. — A:
99 — 139.
osterweis (Sabellicus beschreibet als theba die stat) 7. 46. 70.
— A: 113. 123—125. 149. 157.
paratreyen (Da künig pharao gebot) 1 3. 26 — 44. 58. 74. 90. —
Auch S4?
hohen ton (Es sasen etlich pauren) 26. 64. S3. 84.
Klingsor.
schwarzen ton (Ein messner wont zu w^endelstein) 27. 35. 63.
91. — A: 103. 150.
Franz Kolf()rder.
abgeschiden filfrasweis (Der türkische bluthunde) 145.
Konrad von Würzburg,
hofton (Man findet in luciano) 11. 15. 20. 54. 56. 65. 76. —
165
Auch : Zu augsburg sas ein kaufman reich 42. — A :
98 — 155.
ab gespitzten ton (Als man simson sein weib verhielt) 28. 60.
— A: 100. 110. 115. 130.
Krelein.
münnichweis (Im dorf zu zeiselmauer) 59.
Severin Krigsauer von Steyr.
nachtweis (Künig darius setzet ein) 100 — 156.
morgenweis (Als hin die weisen waren) 99 — 148.
bauren ton (Salerno ein stat weite 112?) (Als totilas
der mechtig 126?) 150; vgl. Protocolle Bd. II
S. 203. — A: Als man nach christi gebart zelet
klare) 134.
göller ton (Herr deine obren neige) 152.
gselenweis (Als cartago vil schwere krig) 97 — 156.
klagweis 121 vgl. klagweis wessel.
[Albrecht] Lesch [von MünchenJ.
cirkelweis (Nachdem Jesus aleine) 46. — A: 116. 118.
feuerweis (Einmals in heiser sumerzeit) 46. 62. 88 (72?). —
A: 121. 154.
gesangweis (Drey beide künig david het) 3. 8. 12. 22. 24. 27.
39. 82. — A: 102. 112. 114.
hamerweis s. 26 vgl. Nunenbeck.
Hans Leutsdörifer [von Nürnberg].
geteilte krüglweis (Als eulenspiegel mit schalkheit) 5. 11. 17.
24. 43. — A: 97. 117. 142.
Liebe von Gengen.
radweis (Hanno ein fürst zu cartago) 2 — 70. — A: 107. 115.
[Christof] Lochner.
klagweis (Beronices die künigin) 57. 85. — A: 98 — 151.
Michel Lorenz [pfarrer von Eschenbach],
blüweis (Herodotus der griechische poet) 7 — 17.33.49 — 61.
75.86. — A: 113-145.
zankweis lorenz s. 37 vgl. Lorenz Wessel.
166
Baltas [Wolf 109?] Loscher.
aichhornweis (Am fünften esaias spricht) 110. 139.
frischen [wolfsweis?] (Der herre got ir Christen) 109.
Georg Mair.
grün weiügartenweis (Lucas am zwanzigisten) 153,
Marner.
hofton (Zwölf wolf die hielten hause) 26. 33. 43. .56. Zu 23.
68 vgl. hoft. Danheuser. — A: 99. 112—36.
langen ton (Paulus beschreibt am dritten klar) 44.
gülden ton (Als ulises von troya schied) 3—17. 33 — 40. 63—87.
kreuz ton (Es schreibt Johannes stobeus) 4. 11, 15. 46. 65. 84.
Mayenschein.
langen ton (Als der hunger nam überhant) 6 — 18. 33. 47.
61— S2. — A: 104. 115. 120—26.
Martin [Marx 1 1 5] Mezger.
langen ton (Es sagt Jesus) S5. — A: langen ton (Der kunig
belsazar mit nam) 115.
verborgen ton (Es saget ein schöne gleichnus) 65.
Mönch von Salzburg,
corweis (Hört der prophet malachias) 12 — 21.3(» — 39.49 — 87,
— A: 103—156.
Wolf Most,
geflochten blumweis (Erhöre o got mein gebet)
97—157.
[Heinrich] Mügling.
hofton (Ein bayer mit eim Schwaben zug) 11. 12. 40. 65. Auch
69, wo kurz mügl. steht.*) — A: 97. 101, 128—31.
kurzen ton (Zu frankfnrt het ein kram) 2. 15. 31 3S 46. 50.
53. 59. 86. — A: 98-156 (häufig).
*) Für s. 80 ,Zu popeureut . . ." und „Als ein altes . . .'
vgl. teilten folz ; diesen auch bei s. 48 ,Anacharsy" und s. SO
-Gen frankfurt . . ." ?
167
langen ton (Nachdem antiochus gewan Jerusalem) 23. 33. 54.
55. 67. — A: 98. 99. 120. 123.
grün ton (Nachdem ganimedes) 10. 20.
Mülner [von Ulm]
(vgl. s. 101. 105. HO. 113. 126. 141 und Protocolle II, 207. 334).
schneeweis (Als Jesus zug vil volkes nach) 13. 39. 40. 56. 67.
— (87?) — A: 98—141.
engelweis (Josua thut am sechsten uns bekande) 66. 79. 80.
— A: 101—149.
Muscatplüet.
langen hofton (Zu würzburg war) 15. 88.89.
neuen ton (Als moses gotes knechte) 30.
Nachtigal.
geschieden ton (Hört wie in engelande) 9. 62. 72. 85. —
A: 110.
teilten ton (In dem achten schreibet marcus) 1 — 90. — A:
108. 120.
hohen ton (In Schweden sas) 20.
kurze tagweis (Es schreibt von der nachteulen) 25. 35. 38. 42.
— A: 118—24. 152. 156.
kurzen ton (Als einer frauen starb ir man) 9. 18. 23. 25. 35.
35. 43. 45. 45. 51. 55. 68. — A: 101—156.
langen (schlecht langen 79) (Als david holt die gottes laden)
4—89. — A: 111. 137.
leitton (Heiliger geist) 26. 32. 37. 52. 58. 61. 62. 71. — A: 98—
116. 137—149.
senften ton (Hört wie ein man geschlagen het) 27. — A : 99.
131—154.
starken ton (Hört drey frücht der urstende) 10. 19. 25. 39. 54.
80. 87. — A: l08. lug. in. 146. 150.
Nestler [A: Nestler von Ulm! s. 115. 123].
unbekanten ton (Als salomon volendet) 61. — A: 104.
115. 123.
Hans von Nörling (Nördlingen).
blutweis (Hört der prophete) 27.
kornblüweis (Danket dem herren und ruffet sein namen an) 67.
168
Xunenbeck.
abgeschieden ton (Als jacob sterben) S. 14. 34. 40. 45. S5.
91. — A: 98—127.
hamerweis (Ein meil von gmiind im Schwabenland) 26. —
A: 135—143.
kurzen ton (Im lande) 3. 22. 28. 40. 55. 67. 69. 73. 75. SS.
— A: 101.-153.
gulden schlagweis (Der herre) 47. 68. 76. 77. — A: 132.
langen (Zum anderen auch käme) 10. 12. 35. 42. 68. 79.
zeherweis (0 herre du bist woren) 76.
korweis 137 vgl. kor weis beckmesser.
Hermann Oertel.
leitto^ (Ein jungeling zu Jesu drat) 7 — 91. — A: 104—146.
G. Oswald,
elenden wanderweis (Proverbium am sechsten fron)
153.
[Kaspar] Ottendorfer [von Augsburg],
jünglingweis (Ovidius) 57. 68. — 50?
langen ton (Der sun jerobeam) 18. 55. 69. 90. — A: 155.
Hans Panzer,
neu jünglingsweis (Wie die weisen hinzogen klar)
132. 144. 154.
Heinrich Part [V]
langen ton (Hört wie am fünften numeri) 22.
Kaspar Petz [von Nürnberg],
überlangen ton (Maccabeorum das drit puch) 24. 44. S7.
verschrenkten ton (Ach got es get mir nit gar wol) 11. 14. 39.
58—65. 73. 89. 90. — A: 105. 144.
geflochten ton (Der wein betreugt den stolzen man) 2 — 12.
36—45. 61. 74—86. — A: 109—151.
[Hans] Pfalz [von Strasburg],
rorweis (Clitimestra) 4—12. 27. 44. 52. 83—91. — A: 109—156.
Bernhard Pirschel.
verschrieen lauterweis (Got spricht es kumet sich die
zeit) 132,
169
[Veit] Pogner [von Nürnberg],
steigweis (Zu wnzeldorf ein bauer sas) 60. 60. — A: 121. 12-5.
141.
Piichner vgl. Buchner
Adam Puschman [aus Görlitz].
henflingweis (Johanes an dem dritten christus spricht[e?l;
die Silben der anfange stimmen jedoch nicht ganz) 19.
34. 35. 40.
klingenden puschweis (Mose am virden) 2.5. 27. 33. 39.
Regenbogen.
braun ton (Theodoricus acht und dreissig jare) 18. 49.
donerweis (Der hauptman hanibal) 4.
gülden ton (Es stunden auf ein zeite . . .) 32. — Vgl. Pro-
tokolle Bd. II s. 208. — A: (Es hat ein vater seinem
sun) 104. 106-22. 138. 155.
grauen ton (Hört numeri) 2. 53. 75. 84. — (80. 80?)
kurzen ton (Als vor zelten die alten riesen) 12. 20. 27 — 29.
61. 73—75. — A: 103—135. 157
leitton (Als künig xerxes ein gros her) 4. 67. S9.
langen ton (Wol dem der hat die Weisheit holde) 28. 45. 46.
54. 65. 82. 86. — A: 100. 111.
briefweis (In dem elsas von rappenstein nit (ser) weit?) 62.
süsen ton (Phebus war auf eim berge) 2. 3. 16. 24. 42 — 55.
88. — A: 135. 155.
tagweis (Als die landvögt waren hochmütig) 138. 152.
überlangen (Im anefang) 5. 26.
blauen ton (Bacchus ein got der trinker zunft) 14. 32. 44.
Paul Ringsgwand.
osterweis (Das ir den vorhin haiden seit gewesen) 22. 31. 47.
53 — 59. 77—91. — A: lOS— 157.
versetzten ton (In dem ersten psalmeu höret wie david gar)
21. 78. — Dagegen vgl. Protokolle Bd II, 209.
bauren ton (Als got in das verhaisen lande) 5. 28. — A: 134
vgl. bauren ton krigsauer.
Römer,
gsangweis (Zu athen sas ein künig der hies pandion) 2—14.
26. 38. 43—45. 51—64. 69. 72. 87.
170
schrankweis (Mose schreibet im andren buch) 53. — A: 120.
125. 137. US.
Hans [Rosengart] von Mainz,
freudweis (Am neunden spricht esaias) 1. 7. 41. 71. 75. —
A: 104—156.
Hans Sachs,
neuen ton (Am fünften capitel schreibt matbeus) 1 — 91. —
A: 99—115. 134—157.
rosen ton (In hoch burgund ein riter sase) 1— 9J. — (35. 59.
67. 90?). — A: 100. 107. 143.
gsangweis (Am ersten tag der süsen brot) 4 — S8. — A: 99
bis 157.
klingenden ton (Her valerius maximus erzelet) 1 — 85. —
A: 103 — 142.
gülden ton (Polixena die Jungfrau dar) 4 — 84. — A: 106 bis
116. 123. 150.
kurzen ton (Hört wie mir nechten erzelt ein reinjeck) 4. 6.
29. 41 — 50. 60. 68. — A: 102. 148.
silberweis (Ein kaiser sas zu rome) 5 — 89. — Auch 60 statt
. . . Schiller. — A: 102. 119. 131. 139.
bewerten ton (Als cristus an dem creuze hing) J4 — 86. (80?)
langen ton (David hat in seim leben) 19. 34 — 39. 48 — 55.
63. 70. 71. — A: langen (schlecht langen) ton 108 — 151.
überlangen ton (Clar find man zwelf der durchleuchtigen
frauen) 1. 19—26. 34—44. 57—72. 80. 82. — A: 109.
morgenweis (Nun höret den psalmisten) 79.
hohe bergweis (Da künig salomon regirt) 22. 42. 37. 82.
spruchweis (Eulenspigel vor jaren) 5. 9. 21 — 29. 30—39. 44.
47. — (23?).
[Georg] Schechner (Schedner).
raisige freudweis (Da pegabe sich zu der zeit) 9. 22. 37. 45.
45. 71. 78. 89. — A: 103—151.
Jörg Schiller,
süsen ton (Sebastianus prant) 3. 11. 11. 35. 42. 88.
hofton (Eulenspigel ein mesner war) 13. 26 — 31. 44. 50. 83.
84. — A: 128.
171
mayenweis (Eim pauern war im bauch nit recht) 2. 24 — 41.
50. 65. — In sicilia wäre vgl. silb. sachs.
Jeronimus Schmid.
gartweis (hohe gartweis) (Das letzt in der anderen cronica)
3—9. 28—45. 56. 66. 67. 79. 85. — A: 97 — 156 (häufig).
Paulus Schmid.
knabenweis (Ir himmel lobt den herren) 10. 17. 18. 25 — 33.
41. 59. 81. — A: 104. 107.
verschieden ton (Es schreibet matheus) 53. — A: 97 — 147,
blumweis (Da Jesus der herr(e) füre über mere) 73.
Mathes Schneider,
erweiten ton (In Jesus sirach lesen wir) 57. 91. — A: 108. 118.
Pangraz Schober,
steigenden schoberweis (David in dem hunderten
und) 153.
Martin Schrot,
schrotweis (Wer zwitracht anrieht mit der hant) 26. 30. 43.
43. 46. — A: 108-123. 140.
narrenweis (Gleichwie in dem sumer der sehne)
145. 155.
Onufr. Schwarzenbach [von Augsburg].
kurzen blüweis (Als totilas der mechtig) 105. 120
bis 128. 144.
kleeweis (Lob den herren du seie mein) 19. — A: 109—121. 147.
frölich morgenweis (Nach dem ist woren) 58. 69.
mayen blumweis (Vnd an das ort) 56. 66. 75.
morenweis (Ecechiel 42 [hohen ton?]; Ezechiel thut sprechen
21) 21. 42.
grauen ton (Lucas beschreibet klar) 20.
hohen ton (Ezechiel) 57. 72. — Auch 42 (?).
gülden tronweis (Mose der frum und heilig man) 83.
paratweis (Dot krank hiskia lag) 16. 33. — A: 99.
[Sam]. Schwarzenbach.
alberweis (ambrosius) 130. 134. 1.39. 151. 153.
172
Seb. Schweinfelder.
abgeschieden ton (Da tiraotheus zuge) 6 — 84. 91. — A: lOK
bis 157.
[Andr.] Semelhöfer.
draurige semelweis (Albertus kränz schreibt klare)
100. HO. 113.
[Peter] Sighart (Sichart).
pflugton (Zu rom ein meister fillius) 9 — 90. — Auch 9: Der
schildberger beschrieben hat. — A: 97 — 154.
Caspar Singer,
kurzen lieben ton (Im schweizer land eine sune het)
138. 138.
langen ton (Gott sprach ezechiel) 125 — 145.
Jörg Spörl.
dankweis (kiinig david) 53.
Lorenz (s. 25) Stilkrieg,
steigweis (Ein abgot war zu babilon) 14. 25.
Stolle,
alment (Welch gsel nit weit gewandert het) 13. 16. 33—38.
48. 56. 68. 82—84. — A: 108—136.
blutton (Ein bauer het gar ein unheuslich weibe) 23. 37. 43.
75. — A: 104—156.
hohen ton? (Eins nachts lag ich in Schlafes quäle) 90.
Unglert.
langen ton (Nachdem der tiran nicanor) 4. 40.
Hans Vogel,
rebenweis (Ein Schneider het ein weib) 8—89. A: 98—156.
schwarzen ton (Zu Straubing sas ein reicher wirt) 5 — 22. 54.
56—69. 74—85. — (27. 33 ?).
gefangen ton (Nach dem gefangen war petrus) 17—19. 41.
49. 70—90. — A: 100—156.
vogelweis (Dir we du arge State) 6—18. 37. 40. 54. 55 — 67.
87. 88. 90. — A: 127. 137.
173
frischen toD (Ein mesner auf ein» dorffe sas) 74 — S6. — A:
107. 125—30.
glasweis (Man list in der romer geschichte) 10. 47. 49. .55 — 76.
91. — 40 (vgl. süsen ton). 53 (?). — A: 101 — 156.
engelweis (Nachdem und aber sara nichts gebare) 2 — 89. —
A: 97—149.
verwirten ton (Als all weit het einerlei sprach) 3. 50. 75. 83.
90. — A: 98. 105. 117.
strengen ton (Aus denmarck für in engelande) 81.
kurzen ton (Ein kramer ging durch einen walt) 7. 26. 39. 46.
58. 63. — (46?). — A: 112. 128. 132.
klagweis (Petrus und Johannes gingen an klag)
144. 151.
lilienweis (Es begäbe sich das Jesus) 25 — 49. 58 — 64. 74 — 82.
A: 99. 111 — 18. 130. 145 — 150.
langen ton (Als kirchweih wäre) 22. 25. 40. 51. 85.
überlangen ton (Der ander kung achab) 3. 14. 24. 41 — 87.
schatzton (Ein bauer sas zu poppenreut) 34. 42. 46.
jungfrauweis (Ein man der het ein böses weibe) 25. 78.
Michel Vogel (Vogl).
kurze tagweis (Nachdem rom lang mit alba krigt)
110—155.
lang feldweis (Da der hauptman aus siria) 19. 76. — A:100 — 145.
süs weinachtweis (Sirach so klar) 102. 104. 119.
neu verkerten ton (Lis das sechzehend luce klar)
100. 123.
kurzen lieben ton (Im Schweizerland ein landman
het) 141. 142.
harte steinweis (Hört um die sechste stunde war) 47.
Vogelgsang.
gülden ton (Als der philister here) 3 — 9. 12—15. 20, 40—69.
A: 100—140.
Walter v. d. Vogelweide,
langenton (Mose sas unter dem volk zu gericht) 24. 36. 52.
55. 74. — A: 110.
fein ton (Johannes de montevilla) 34—38. 71—76. Auch 14.
174
kreuz ton (Am neunten matheus) 33. — A: kreuzton vgl.
kreuzton wolframs.
Ambros. Weinmann,
klagweis (0 du getreuer heiland mein) 107. 147 — 154.
Baltas Wenck.
kleeweis (Als ein bauer beherbergt het) 45. 50. — A: lol.
120—136.
Lorenz Wessel.
hohen ton (Als die jünger zsam kamen in den
tagen) 117. 136—145.
klagweis (0 herr got sei genedig mir) 97 — 147.
krönten ton (Christus ratschlaget) 97 — 155. Auch
132 statt klagw. wessel.
keiserlich paratreien (Zu singen) 153.
meyenweis (0 du getreuer got wie lang) 100 — 157.
süs feielblüweis (Herr salomo der weise) 131 satt
meyenblüweis.
(Mose beschreibet uns so klare) 90.
zankweis (An dem elften capitel) 37. — A: 148.
Matheus p] Wild,
kurzen ton (Thue nur beystant) 72.
Seb. Wild.
wilden ton (Das sechzehend) 59. 66.
überlangen ton (Nachdem die philister bereit) 64, 66.
überkronten ton [krönten ton] (In exodo geschrieben stet)
25. 64. 66. 79.
gülden schalweis (Nachdem die philister gemein) 59. 66.
langen ton (Als delila das weibe) 66. — Vgl. Protokolle
Bd II, 213.
jungfrauweis (Es beschreibet lucas) 66. 71. 75. — A: 129—151.
[hierher?] :
kurze nachtweis (Als hanibal) 116 — 152.
nas gesangweis (Die wa sol nemen ....??) 66.
fluchtweis (Nachdem simson bereit) 59. 66. 79. — A: ge-
schwind fluchtweis? 143. 145.
175
Kaspar Wirt [von Augsburg],
langen schlagweis (Der süsen brot am ersten tage) 57 — 63.
70 — 78.; auch: Caspar langen schlagw. s.59. — A: 109—151,
Wolfram,
gülden ton (Als der gros stark ris aquinus) 7 — 86. Auch 25.
— 40. 55 wohl vergulden ton. — A: 97 — 101. 13-1.
vergulden ton (Zu münichen da sase") 45 — 53. 58—61. 72. 78.
Auch 40 und wohl 55. — A: 105. 127. 136—157.
hönweis (Eschiles der weis mane) 7 — 91. — A: 118 — 145.
kreuzton (In der stat pisa sase) 5. 29. 42. 50. — A: 116 — 157.
langen ton (Wer die schrift leren sol der kan) 5. — A: 153.
kurzen ton (Vor jaren sas ein fürst am reine) 6. 9. 52. 73. —
A: 118. 155.
flamweis (Ein Jungfrau in eim kloster war) 13. 29. 37. 55. 86.
Zan
hohen blutweis (Hört der prophete) 52.
Fritz Zuru.
grefrey (Es war ein graf zu sunenberg) 6. 15. 20. 48. 57. —
(14?). Auch 84: Nach dem als kiinig witiges. — A: 99.
121 — 149.
zugweis (Ein man war jairus genende) 3. 10. 20. 28 — 41. 52
bis 1)3. 75. 87. — A: 97—151.
verborgen ton (verholen t.) (Als nun die weisen zogen hin)
1 — 91. — Auch: Als salomo aufbauet het 45. — A: 100
bis 156.
unbenanten ton (Künt ich bewaren meinen weg) 3 — 91. —
A: 107—139.
Zwinger,
hofton (Als stipartus mit seinem her) 142. 144. 157.
roten ton (Zu landshut sas vor zeiten ein gwandschneider)
(Ein Jüngling resürgsnah wurde genenet) 3. 11 — 17.
24. 43. 83. S6. — A: 101 — 155.
Ferner:
in den 4 hauptünen (lang mügl. etc.) (Fünferley wunderwerck
thet Christus hie auf ert) 13. 38. 49. 65. 74. 87. — A :
101. 103. 125. 128. 130. 150.
176
in 3 überlangen tönen (Drey feinde het) 65.
in dreyen tönen 13. 38. 70. — A: 142.
in 5 tönen 36.
in 10 tönen (Als kunig pharao verachtet gottes wort) 88.
vogelweis, lilienweis, rosenton (Nun höret schlecht) 9.
zornigen morgenweis (Das sieben und siebenzigst psalmen
lied) 52.
Ohne Angabe der Töne.
(Als einmal krank ein bauer lag) 78.
(Als in zehen jaren) 54.
(Als künig josaphat) 67.
(Ais künig saul vor jaren) 83.
(Als zu verkaufen an dem marck war stene) 23; vgl.
Als esopus an dem freimarck etc.
(Der romer gschicht sagt uns mit nam) 44.
(Diodorus siculus schreibet klar) 45.
(Drey stück mich hart vertriesen) 38.
(Ein bös weib het ein junger man) 19.
(Einsmals ein armer bauer was) 48.
(Eins mals ein banrenknecht) 71.
(Ein wuchrer war gestorben) 66.
(Es saget der prophet esaias) 28.
(Got sprach) 87.
(Hort was geschah vor langen zeiten) 67.
(Lucas beschreibet dar) 57.
(Marcus schreib[e]t am sechsten sein) 66.
(Mattheus der evangelist) 2.
(Mose schreibt im elften im 5. buch) 76.
(Nachdem die Zeit nun käme) 6S.
(Wer hie gotselig wohl will leben) 76.
(Zu mün[i]chen ein kaufmann sase) 87.
(Zu Salzburg sas ein burger reich) 91.
Ohne Angabe der Töne im Anliang.
Am ein und fünfzigisten 140.
.... Das an der buch erklert 113.
. . . David im 25 fein 154.
177
Ein man w . . . . 124.
Ein reicher kaufman het ein sun 105.
Ein weiser .... 137.
Es sas ein edelman 140.
Im ersten capitel 106.
In der andern epistel 101.
^in e. fremd, ton) In sein Sprüchen sagt salomon 135.
Protokolle Bd. II, s. 2S1.
Johannes in der Offenbarung 146.
, . . . . Matheus hat uns beschrieben 139.
(ein frem ton) 0 herr got unser .... 143.
Vgl.
Hans Sachs, Gemerkbüchlein.
12
2. Verzeichnis der Liedanfänge (=LR).
[Das Register enthält sämtliche Liedanfänge alpha-
betisch geordnet, nebst den entsprechenden Tönen und
den zugehörigen Seitenzahlen. Die Orthographie ist wie
in dem entsprechenden Register der späteren Protokolle
(Bände des Litt. Vereins) geregelt. Die Texte des An-
hangs sind, falls sie schon im Gemerkbüchlein vor-
kommen, der entsprechenden Zeile beigesetzt und durch
ein vorgesetztes A, dagegen wenn sie neu erscheinen
durch Einrücken der Zeile kenntlich gemacht. Diejenigen
Lieder anfange, die auch in späteren Protokollen (1576
bis 1594; 1605—89 = Protokolle Bd. I und IL Litt. Ver-
ein) noch erscheinen, sind mit einem Stern versehen,
gehören sie allein dem Gemerkbüchlein an, so sind sie
unbezeichnet geblieben. Diess ermöglicht, das Fort-
leben der Gedichte aus Hans -Sachsischer Zeit — und
zumal Hans Sachsischen Gutes selbst — rasch in Jedem
einzelnen Falle zu überblicken.]
*Abiakiimg wäre (frauent. kettuer) 16. 33. — A: 99. 100. 109.
Abraham dem {uberl. eisl. 72.
*Aöraham in egipten zog (schw. h. vogel) 85.
Ach du mein lieber got und herr (tagw. trau.) 103.
Ach got es get mir nit gar wol (verschr. petz) 14.
Ach got und berr strafe mich nicht (k. tagw. vogl)
129 . . herr und got . . . 139. 15-^.
Ach gott wie gar kurz ist der tag (k. tagw. vogl) 149.
Ach got wie ist die weit umgeben (la. reg.) 106.
Ach herr und gott erhör mein stira (leit. ort.) 104.
Ach herr und got ich ruf zu dir (niorg. dril.) 149.
179
Ach was sol ich anfahen (hoft. marner) 33.
Actis an dem andern lucas (corw. m. v. s.) 116.
*Adam erkent sein weib eva (verb. zorn) 37. 5(j.
Ad cormthios am finifzehenden caput (lang frau.) 56.
Ad romanos am achten stet (gesangw. sachs) 61.
Albertus krautz der thut uns oftenparen (herrenw. endres) 25.
Albertus kränz schreibt klare (trau. se. sem.) 100. 110. 113.
Alexander magnus geböte (k. wolfr.) 155.
Ales was kumet aus der erden (pom. beicht.) 148.
Als abner wart erstochen (süs. vog.) 140.
Als abraham beschnitten was (schrankw. folz) 32.
*Als abrahame (abgesch. nunenb.) 45.
*Als abraham sara gar nichts gebare (engelw. vogel) 16. Vgl.
Als sara abr. etc.
Als absalom verfolgen war (lang, eisl.) 55.
Als adam sich versundet het (lang, eisl.) 82.
Als alexander magnus zuge (süs. harder) 19. 48. 77.
*Als all weit het einerley sprach (verw. vogel) 50.
Als amacia [?] kiinig war (lang, maj-ensch.) IS.
Als aristotimus regiert (guld. wolfr.) 97. 101. 134.
*Als auf dem berg sinay war bei got (kelberw. haiden) 16. —
A: 110. 120.
Als auf ein zeit zu baumberg sas (feu. lesch) 121.
*Als auf sinay wäre (stark, nacht.) 54. — A: 108. 146.
Als aus egipten zog abram (corw. m. v. s.) 103.
Als cartago gewan . . . (gselnw. krigs.) 118.
Als cartago vil schwere krig (gselnw. krigs.) 104. 107.
110. 1 14. 129. ISO. 134. 142.
Als Christus') an dem kreuze hing (bew. sachs) 14.
Als Christus auferstund au klage (fridw. drexl) 57.
Als Christus der heilande (krö. düU.) 116.
Als Christus der woldater (gestr. zinw. ehr.) 1.39.
* Als Christus gen Jerusalem (leitt. ort.) 36. 55. 60. Vgl. Als Jesus . .
Als Christus gen wolt in den dote (fridw. fridel) 45.
Als Christus het sein abentmal beschlossen (eng. vog.) 149.
Als Christus het sein abentmal verbracht (neu. sachs)
114. 139.
1) Vgl auch „Als Jesus . . . .".
12*
180
Als Christus het vermanet (gestr. zimv. ehr.) 153.
Als Christus hing am kreuz verwund (tagw. frau.) 14. 15.
*Als Christus hin ging in den dot (uub. zorn) 31. 79. . . hing
bis . . . 66.' 91.
Als Christus klar (rorw. pfalz) 109.
Als Christus neigt das haubet sein (unb. zorn) 87.
'''Als Christus unser herre (süs. vogel) 3S. 60.
Als Christus von bethanien (tagw. fraw.) 143.
Als Christus war gefaren (süs. vog.) 151.
Als Christus war verschiden (sta. nacht.) 150.
Als cupidü sach durch die tron Vgl Als Jupiter . . .
Als das volk überfallen det (schra. folz) 106.
Als das micenisch reiche (kreuzt, wolfram) 29.
*Als david der [jung] kün[e] held (lil. vogel) 62.
Als david flüchtig (krö. wess) 150.
Als david holt die gotes laden (lang, nacht.) 10. 54.
*Als david künig worden war (hoft. c. v. w.) 56. 76. — A: 107.
Als david sein vater isay sendet (engelw. [vogel]) 27.
Als david war von got erweit (lil. vog.) 111.
Als david wont in der wüsten paran (neu. sachs) 41. 51.
Als delila betrogen war (krönt, wild) 66.
Als delila das weibe (lang, wild) 66.
*Als den Schiffbruch erliden het (schrankw. folz) 21.
Als der cartagisch hanibal (guld. marner) 17.
*Als der franzos niailant det hart verlegen (grundw. frau.) 39.
— A: 114.
Als der griechisch[e] fürst grosmechtig (kurz, reg.) 27.
Als der gros (künig) alexander krieget (kurz, wolfr.) 6.
Als der grose türkenzug war (feu. lesch) 154.
* Als der gros stark ries aquinns (guld. wolfr.) 25. 5^. 77. —
A: Als der grose ris . . . 129.
Als der gütige keiser frum (rit. frau.) 133.
Als der hauptman joab abner erstach (ho. gartw. schm.)
107. 132. 140.
Als der heilig geist war gesendet (lang, nacht.) 81.
*Als der hunger uam uberhant (lang, uiayeusch.) 17. 47. 61.
68. 72. 75. 78. — A: 104. 115. 122. 124.
Als der künig antiochus (leit. ort.) 109. 126. 140.
Als der künig cambises wolt bekriegen (schwind, fran.) 13.
181
*Als der künig von babel sendet her (gartw. [schmid]) 56. —
A: 120.
Als der pfarer zum kalenberg noch wase (rot. zwing.) 17. —
A: 110.
*Als der pfingstag erfüllet war (gfang. li. vogel) 49.
*Als der philister here (guld. voglgs.) 5. 12. 20.
Als der sabat vergangen war (schra. folz) 139.
Als der tiranu grosmechtig (verg. wolfr.) 143.
Als der trojauer here (verg. wolfr.) 127. 157.
Als die anftrur mit grosser tiraneye (blat. stoln) lü4.
Als die dreisig tiraneu (kreuzt, wolfr.) 116. 125. 128. 129,
Als die franzosen mit eim her (schra. röm.) 120. 125.
Als die göttin des draides (hönw. wolfr.) S6.
Als die Israeliten allesander (eng. vog.) 141.
Als die junger zsam kamen in den tagen (höh. wes.) 1 38.
* Als die kaiserin bey dem brünlein schliefe (low. flaischer) 1 1 .
Später geändert: Als nun d.
Als die landvügt waren hochmütig (tagw. reg.) 152.
Als die phenicer auf ein tag (rit. frau.) 155.
*Als die Sintflut nam ent (rebenw. vogel) [Später im stark,
nacht.] 64.
Als die sirer samaria (gu. sachs) 150.
Als die sintflus nam ende (guld. folglgs ) 3.
Als die teurung nam überhand (neu korw. hag.) 115.
Als die weisen waren dahin (krügl. leutsd.) 97.
Als durch den geist (krönt, frau.) 25. 54.
Als durch künig alexandrum (klag, loch.) 98. 122. 137.
*Als ein altes weib sterben wolt (teilt, folz) 23. 55. (kurz.
mügl.?) 80.
Als ein bauer beherbergt het (klew. wenk) 50.
Als ein bauer lag zu nacht . . . (hoft. schiller) 84.
Als einer frauen starb ir man (kurz, nacht.) 9. 25. 45.
Als eines nachts der dote (hag. frau.) 141.
Als ein gebot ausginge weit (freudw. schedner) 45.
Als ein Jüngling zu Jesu drat (leitt. ort.) 34. 51. 55. 67.
Als ein levitisch man von dem (alm. stoll.) 13. 37. 56.
Als einmal krank ein bawer lag (ohne angäbe) 78.
*Als ein walfart (reit, fülsack) 48. 60. 64. 74. — A: 128.
Als elisa troet fraw isebel (neu sachs) 7.
182
Als ella küuig wäre (kupf. trau) 2. 7. lU. 35.
Als esopus (rorw. pfalz) SU.
Als esopus an dem freimarkt was stene (zugw. frau) 8S. Vgl.
Als za verkauften an dem mark etc.
Als eulenspiegel kam (kurz mügl.) 31.
Als eulenspiegel auf ein zeit (spruchw. sachs?) 23.
Als eulenspiegel mit schalkheit (krüglw. leutzd.) 11. 24.
Als exarcitus (?) (lind, dreib.) 107.
Als frau judit andeclitig (korw. her.) 145.
*Als gajus marius tirauisiret (gruudw. frau.) 77. — A: ... zu
rom regiret 144 .. . tirauisiret 157.
Als gen himel für elia (verschr. betz) 39.
Als goliat [nun?] überwände (fridw. fridl) 37.
*Als got einen man gotes send (radw. 1. v. g.) 27. 33. 44.
Als got in das verheisen lande (baur. ringsw.) 28.
Als got seinen propheten elia (neu sachs) 105. 135.
Als haidiugiis Schweden besas (hofl. c. v. w.) 100. 105.
Iü6. 111. 128. Als huudigus . . 129.
Als hanibal (k. nacht, wild) 128. 152.
Als hector riterlich (lind, dreib.) 106.
*Als hercules der küne helt (gref. zorn) 20. 48.
Als hercules het heldenkraft (guld. wolfr.) 48.
Als herodes regiret (kreuzt, wolfr.) 42.
Als hin die weisen waren (morg. krigs.) 112. 126.
Als ich einsmals mit meiner rot[e] (rosent. sachs) 90.
Als ich zum ersten mal auszug (mej'enw. Schiller) 24.
Als im aufang erschüfe got die eugel (eng. vog.) 110.
Als in deumark regiret (hoft. mar.) 136.
*Als in lamparten sas (reb. vogel) S. 15.
Als in scithia war aufrure (kurz, wolfr.) 52.
Als in zehen jähren (ohne ang.) 54.
Als isay seinen sun david sendet (engelw. vog.) 36. — A : 99.
*Als Israel das volk wart hart geplaget (engelw. vogl.) 49.
— A: 102.
Als Israel gefangen lag (gelang, vog.) '3. 80.
Als Israel sich het abkert von got (blüw. lorenz) 7.
*Als Israel zog durch die wüsten (lang reg.) 54. 86.
Als Israel ward ledig doch (hoft. c. v. w.) 118.
Als israel zu cador lag (verschr. betz) 90.
183
Als Jacob het im leben (unb. nestl.) 115.
Als Jacob in dem lande (morg. krlgs.) 9'.). 102. 104.
*Als Jacob lieb gewune (süs. reg.) 42.
Als Jacob selb von bersaba auszuge (eng. vog.) 2.
Als Jacob sterben (abgesch. nun.) 8. 40.
Als Jacob wonet in dem land (lang, eisl.) 68.
*Als jeremias der prophete (laug, nacht.) 4. 26. 46.
*Als Jericho gewunen war (abent. folz) 41.
Als Jesus Christ kam in die stat (verh. zorn) 153.
*Als Jesus der herr ging (lerchenw. [endres]) 56.
* Als Jesus für uns gen wolt in den dote (osterw. ringsg.) 47.
Später: Als chrlstus . . .
Als Jesus gen bethanieu (tagw. fran.) 19.
* Als Jesus gen Jerusalem (leitt. ort.) 22. Vgl.: Als christus . .
Als Jesus gen wolt in den dot (tagw. vogl) 114.
Als Jesus ging durch Jericho (hernw. endres) 21.
Als Jesus ginge in [den dot?] (lil. vog.) 82.
*Als Jesus hiug bis in den dot (unb. zorn) 51. Vgl: Als
Christus . . .
Als Jesus verlies judea und reiset zu (la. müg.) 120.
Als Jesus von bethanien (tagw. frau.) 111.
Als Jesus war erstanden da (gfa. vog.) 100.
Als Jesus war geboren (stark, nacht.) 19.
Als )esus zog vil volk[eJs nach (schuew. mül.) 40. 56. 67. Als
j. füelgten \i\ v. n. Vi.
Als Jesus zu capernaum (gfaug. vog.) 85.
Als jojachim drey jare (trinksch. hag.) 1 33.
Als Joseph die zwei dreum het ausgelegt (neu sachs) 1 15
Als Joseph in egiptenlaud (gfa. vog.) 115.
*Als Joseph nach seim vater sent (unb. zorn) 3.
Als Josephs brlider schlechte (hoft. mar.) 115.
*Als Josephs brüder wolten heim (teilt, nacht.) 1. Als mose
[!] ...44.
Als Joseph sent nach seim vatter (unb. zorn) 115.
*Als josua einnume (strafw. folz) ". 26. 40. 73.
Als juda hart (krönt, frau.) 4().
Als juda hart thet Sünden (morg. krigs.) 14S.
Als juda hart versündet (3 tön) 142.
Als juda het gesundet (frau. kett.) 131. 137.
184
Als judit bey holoferno (gfa. vog.) 146.
Als Julius cäsar zu rorn (guld. sachs.) 50.
*Als (cupido) [Jupiter] sach durch die tron (pflügt, sigh.) IL
Als kirchweih wäre (lang, vog.) 2.5. 51.
*Als kung . . . (hünw. wolfr.) 35.
Als kunig . . . (klagw. lo.) 133.
Als künig agamemnon sich (k. vog.) 132.
*Als künig assa starbe (glasw. vog.) 40. — A: 90. 111. 136.
Als künig david . . . (unb. nestl.) 104.
Als künig david grose angst und not (blü. lor.) 114.123.134.
Als künig david hete \'il (leit. ort.) 146.
* Als kün[i]g david samlet ein her mit verstaut (lang, frau.) 26.
Als künig david sein eh brach (k. nacht.) 141.
Als künig david sich au seinem got (blüw. lor.) 135.
Als künig david verfolget war . . . (gschw. fluchtw.) 145.
Als künig david war von got erweit (eng. vogl.) HS.
Als küuig jusaphat (ohne aug.) 67.
Als kün[i]g pharao verachtet gottes wort (10 töne) 88.
Als künig pirus mechtig (k. vesp. hag.) 154.
Als künig saul drey jare (guld. voglgs.) 9. 48.
Als küuig saul ein lange zeit (tagw. frau.) 100. 106.
Als künig saul erschlagen wart im streite (eng. vog.) 47.
Als küuig saul sich het von got gewendet (engl, vogel)
117. 125.
Als künig saul vor jaren (ohne ang.) 83.
Als küuig selencus durch has (klag, loch.) 149.
Als künig sifax gfangen wart (gref. zorn) 99.
*Als kunig wäre (lang, vog.) 40.
* Als künig xerxes ein gros her (leitt. reg.) 67. A. k. x. füret [!]
e. gr. h. 88.
Als man gewan thebe die stat (spig. frau.) 38. 55
roma ... 68.
Als man nach christi geburt war (k. kanzl.) 127. 139.
Als man 1100 schrib für war (blutt. folz) 151.
Als man nach christi geburt zelet (bäumt, folz) 1 46.
Als man nach christi gepurt zelet klare (bau. krigs.) 134.
Als man nach christi geburt zeit (spig. frau.) 116. 131.
Als mau simson sein weib verhilt (abg. c. v. w.) 28. A. m.
simson ... 60.
185
Als man vierzehenhundert zeit (verschr. petz) 73.
Als mau zelet furware (trau, [kett.]) 11.
Als man zeit fünfzehnlinndert acht nnd zwanzig jar da. müg.) 23.
Als man zeit fünfzehnhundert jar (spig. frau.) 134.
Als man zeit nach christi geburt (k. nacht.) 118.
Als man zel(e)t tausend jar (neuj. hag.) 142.
Als man zeit tausent acht vnd dreissig jare (braun reg.) 49.
Als maria empfangen hat (verh. zoru) 150.
Als maria reinigung tag (mey. wess.) 144.
Als mit denen von florenz het (schal, hag.) 135.
Als mitritates der gros her (klag, lo.) 134. 13S. 151.
Als mose der schaf hüt in midian (neu sachs) S2.
Als mose fürt das volk von Israel (neu sachs) 64. ... ausfürt
d. volk Israel 72.
*Als mose Israel durch got (teilt, nacht.) 13. 90. — A: 108.
Als moses gotes knechte (neu muscatbl.) 30.
*Als mose nach seim vater seut. Vgl. Als Joseph . . .
Als nun adam und auch sein weibeheten(low. flaisch.) 145.
Als nun christus geboren wäre (tridw. frid.j 89.
Als nun der pfingsten tage (süs vogl) 77.
Als nuu die tag kamen herbei (gsel. kri.) 97.
Als nun die weisen zogen hin (lang hopfg.) S. (verb. zorn) 30.
42. — A: 121.
Als nun erfült waren die dage (lang, nacht.) 42.
Als nun her künig david starb (frisch, vog.) 107.
Als nun heteu empfangen (süs. vog.) 120.
Als nun Jacob gen sichern kam (korw. hag.) 100. IM.
125. 132.
Als nach Jesu christi geburt (k. nacht.) 101.
Als nun sara (reut, füls.) 104. 123. 13o. 145. 154.
Als nun titus zum keiser wart erwelet (blutt. stoln) 142.
Als orion war ein berümbter jeger (verg. frau.) 38. 71.
Als paulus gen Jerusalem wolt reisen (leb. fleisch.) 149.
Als paulus het durchgangeu (krönt. düU.) 50. 79.
*Als paulus zerstrewet gottes gemeine (eng. vog.) 17. 18. 89.
Als saulus ... 79. Als saulus z. die [!] gottes gemeine 67.
Als paulus zuge (pfabenw. [endr.]) 8.
*Als pausanius der grosmechtig (kurz, reg.) 12. 73.
Als perseus (verg.? frau.) 127.
186
*Als perseiis flog über mer (guld. wolf.) 11. 46.
Als pharao im lande (krüu. dül.) US. 127.
Als philipus mit iiame (krüut. diill.) 34.
Als Pilatus landpfleger war (guld. wolf.) 34. Sß.
*Als pirithaus nam seiu hippotame (verg. frau.) 37. 51. 81. Als
petrus [!] nam sein h. 67.
Als regnerus gewau in reusen lande (rot. zwing.) 128.
Als salomo aufbauet het (verh. [zorn]) 45. 72.
*Als salomo volendet (unbek. nestl.) 61.
* Als sara abraliam gar nichts gebare (eng. vog.) 66. Vgl. Da
sara ....
*Als saulus zerstrewet . . . Vgl. Als panlus . . .
Als seipio in krichenland (freudw. h. v. m) 131. durch
kr. . . . \'M\. durch kriege lang 156.
Als sila het bezwungen marium{ho. ga. schm.) 142. 152. 154.
Als stipartus mit seinem beer (hoft. zw.) 144. .. . seim
schif her 157.
Als titus war zu eim keiser erwelet (blut. stoll.) 152.
Als totilas der mechtig (blü. schwa ) 1(15. 120. 126.
Als troja war gewnnen (frau. kett.) 128. 129.
Als ulisses von troj^a schied (guld. marn.) 40. 73.
Als von athen dion (rebenw. vog.) 1 1 .
*Als vor kunig achab Hoch elias (neu. sachs) 91.
Als vor zelten die Starkon riesen(kurz.reg.)61. . . .die alten . . .75.
Als xerxes persia [!J wolte bekrigen (verg. frau.) 111.
. . . kriechenlande wolt ... 116.
Als zu den reusen in ir land (schnew. miil.) 141.
Als zu rom der keiser maxeutius (kelb. heid.) 139.
Als zu seinem propheten elia (neu sachs) 6.
Als zw verkauflfen an dem mark was stene (....) 23. Vgl.
Als esopus etc.
Alzeit solt ir euch freuen in dem herren (fridw. walt. drex.) 27.
*Am abent [aber] am selben sabut (bliiw. lor.) 75.
Am abent des sabates feyertag (neu sachs) 47.
Am achten beschreibt marcus klar (teilt, nacht.) 54.
Am acht und dreissigisten klar (na. krigs) 134. 138. 150.
Am achtzehenden matheus (lang, meyensch.) 19.
Am achtzehenden uns lucas (corw. m. v. s.) 49.
*Am bodensee vor jaren sas[e] (ros. sachs) 78.
187
Ambrosius (alb. schwa.) ]'MK 153.
Am dreizehendeu spricht sirach (krüglw. leutsd.) 142.
Am driten buch saget mose au mitel (grundw. frau.) 11.
Am driten sprichte (puschw. puschm.) 39.
Am driten spricht esaias (schrankw. folz) 25. 58.
Am dritten tage wäre (zinvv. ehr.) 9S.
Am ein und funfzigisten (....) 140.
Am ein vnd virzigsteu caput (kettenw. folz) 10.
Am ein vnd virzigisteu schon (kettenw. folz) fi4.
*Am ein imd zwanzigisteu fein (gfa. vog.) 133. 147.
*Am ersten tag der süsen brot (ges. sachs) Sl.
Am fünften capitel schreibt matheus (neu sachs) 24. 65. 80.
Am fünften esaias spricht (eich, losch.) 139.
Am fünften osea (lind, treib.) Ts.
*Am fünf und zwainzigsteu jeremias (gartw. schm.) 79.
*Am funfzehenden spricht lucas ;zart. frau.) 41.
Am hunderten da iste (spruchw. sachs) 30.
Aminam ein weib war (jfrauw. wild) 131. 134.
Am letzten dauielis stet (verh zorn) 30.
Am neuuden als aber christus (verb. zorn) 1.
Am neunten matheus (kreuzt, walt.) 33.
Am neunten spricht esaias (freudw. h. v. m.) 71.
Am neunzehenden meltet das (korw. m. v. s.) 142.
Amor sprach zu menedemo (teilt, folz) 47. Vgl. Einer (Ainer . . .
Amos am sechsten erschrocklich (bewert, sachs) 57.
Am sechsten spricht ad romanos (corw. m. v. s ) 14. 15.
Am sechzehendeu klar (versch. schm.) 126.
*Am sechzehendeu spricht lucas (verb. zorn) 1. 19. 64. 85.
Am selbeu tag der jünger zwen (na. krigs.) 100.
*Am sibenden beschreibt lucas (corw. m. v. s.) 12. 30. 55.
*Am sibenden Jesus sirach (gsa. sachs) 59.
Am siben und dreisigisteu (teilt, na.) 120.
Am siben und zwanzigsten klar (na. krigs.) 139.
Am tag Christi urstend (versch. schm.) 108.
Am tag der süsen brot (versch. Schmidt) 100.
Am tage (corw. folz) 26. 39.
Am vier und zwainzigisten clare (fridw. fridl) 2(i. 90.
Am vier und zwaiuzigistcu such (höh. folz) 3u.
Am vier und zwanzigisten Jeremias (ho. ga. schm.) 102. 110.
188
Am vier uud zwanzigsten lucas (bew. sachs.) 32.
Am zehenden thut sagen (knabenw. [schm.]) 27.
Am zwanzigsten Jesu sirach (frisch, vog.) 125.
Am zwei uud zwanzigsten fiirwar (korw. m. v. s.) 10-5.
Anacharsy philosopho (kurz, mag.?) 4S.
An dem achten beschreibt marcus (teilt, nacht.) 2. 65. 76.
An dem achtzehenden capitel (la. schlagw. wirt) 70. 73.
An dem anderen gare (silb. sachs) 23. '.vi.
Au dem dritten so klare (silb. sachs) 131.
An dem elfteu beschreibt lucas (creuzt. marner) 11.
An dem elfteu capitel (zankw. lor. [wess.]) 37.
An dem ersten . . . (schw. vog.) 33.
An dem fünften berichte (vüg. vog.) 127. 137.
An dem fünften mit grawse (abg. schw.) 69.
An dem letzten beschreibt marcus (schrankw. folz) 15.
An dem sechsten mit grawse (abg. schw.) 32. 52.
An dem tag der vrstent des herren (zugw. zoru) 75.
An dem vier und zwanzigsten fein (freudw. sched.) 103.
An dem zwölften beschriebe (sumerw. end.) 56. 72.
An dem zwölften so schreibt lucas (creuzt. marner) 46.
An der sabater einem da (nachtw. krigs.) 1 1 4.
An seinem elften spricht lucas (schrankw. folz) 72.
Autigoni his eben (tagw. nacht.) 156.
Antonius ein pfleger (hönw. wolfr.) 11^. 122. 126.
* Anzeigen (kur. uuuenb,) 67.
Apeles der künstreichest maler wase (hanenkrat folz) 99.
Apocalipsis thut uns sagen (neu sachs) 135.
Artabanus ein fürst in griechenlande (grundw. trau.) S5.
Arlaxerxes aus persia (radw. 1. v. g.) 1(»7.
Athamanes eins kun[i]gs sun (hoft. müg.) 65.
Auf einem dorf ein bauer sas (teilt, folz) 3».
*Auf stunde maria und ging allein (blüw. lor.) S.
Aurelianus war zu roui (gu. reg.) 116. 13S.
Aus dem behent (radw. fran.) bt).
*Aus denmark fiir in engellande (streng, vog.) bl.
Aus der unmuuding seugliug muud (leit. ort.) 63.
* Aus norwegen hadingus der gros fderst (kelb. haiden) 2. IS. 74.
*Avianus thut sagen (hönw. wolf) 79.
189
Bachus ein gut der drinker zunft (blaben reg.) 32. 44.
Baruch am dritten schriebe (siis reg.) 52.
Bei rappersweil da ligt ein dorf (lioft. danh.) :i 74. bl. 88.
(hoft. mam.) fi8.
*Beronices die künigin (klagw. lochn.) S5.
Betracht wie man beschrieben hat (blau, frau.) 103. 108.
Bocatius (rorw. pfalz) 117. 122. 129.
Bocatius beschreibet das (pflu. sich.) 105.
Bocatius thut schreiben (pflug-t. sigh.) 31.
Braiten die kleider an die stras (leit. ort.) (13.
Calistenes philosophus (guld. marner) 9. 33.
Caspar goldwurm schreibt ein geschieht (klew. weuk.)
101. 120. 129.
Christe thu dich erbarmen (guld. foglgs.) 8. Vgl. Christum . . .
Christi meuschwerdung uns lucas (korw. hag.) 125.
* Christi zukunft hört dreyer art (versch. betz) 58.
Christum thet sehr erbarmen (guld. foglgs.) 40. Vgl. Christe
thu . . .
Christus am sechsten sprichte (lang, nun.) 6S.
Christus das volk ermanet (gestr. zi. ehr.) 140.
Christus der herr die jünger frum (ham. nun.) 143.
* Christus der sag[e]t (lang, vog.) 85.
Christus der saget zu der jünger schare (eng. vog.) 89.
Christus der spricht das himelreich (blos. herw.) 65.
Christus der spricht das himelreiche (ros. sachs) 0. 38.
(^'hristus ging gen Jerusalem (leitt. ort.) 83.
Christus ging zu der stat hinab (gsa. sachs) 13.
Christus hat auferwecket (lang, sachs) 48. 55. 03. 70.
Christus leret des volckes schar (kurz nacht.) 43.
Christus lies von sein jüngren vierzig tag (neu sachs' 141.
Christus ratschlaget (krönt, wess.) 103. 132. 155.
Christus saget des menschen sun (gsa. sachs) 88.
* Christus sagt sein jüngren von der weit end (neu sachs) 44.
Christus sprach ge (radw. frau.) 30. 43.
*Cirus der künigmechtig (pflügt, sigh.?; wohl hagenbl. frau.) 23.
Citheus fort bekümmert wart (leit. reg.) 89.
Clar . . . vgl. Klar . . .
Cleopatra die küngin zart (zart frau.) 53.
Clicia der ander verret (guld. sachs) 28.
190
Clitimestra (rorw. pfalz) 52.
*Constancius (leit. fraii.) 11.
Constantinus der keiser (zirk. lescb) 116. 118.
Cornelius Avar ein bauptman (steigw. stilkr.) 2.5. — A: (blos.
berw.) 126.
DaO abrabam (nberl. eisl.) 48.
Da abrabam vor der tür sas (mitag. bag.) 117. 130.
Da abrabam war alt und wolbetaget (uberl. sachs) 109.
Da antworten die klugen eben (ros. sachs) 39.
Da batseba au iren sun (korw. bekm.) 122. 137.
Da begäbe sieb zu der zeit (freudw. scbed.) ;j7.
Da Christus auferstaudeu war (zugw. zorn) 63.
Da Christus der heihmde (lang, nun.) 12.
Da Christus unser heiland rein (blos. herw.) 114.
*Da das volk Israel lag hart gefangen (uberl. sachs) 34.
*Da der bauptman aus siria (la. feldw. vogl) 76. — A: 100.
110. 133.
Da der hauptman joab abner erstach (gartw. schm.) 9S.
122. 127. 144. 153. Vgl. Als . . .
Da der himel verschlossen wäre (zugw. zorn) 20.
Da der künig hiskia frey (blos. herw.) 127.
*Da der pfiugstag erfüllet wäre (la. schlagw. wirt) 63. — A: 109.
Da die philister zogen aus (frei folz) 131. 155.
Da die weisen hinzogen schwinde (la. nacht.) 85.
Dadurch mein herlikeit (reb. vogl) 15.
Da elias wolt aus diser weit faren (ost. ringsg.) 145. 155.
Da gideon gestorben wäre (freudw. sched.) 111.
Dagobertus ein kuuig alt (schwar. vog.) 16. 54. 74.
Da got ausfuret Israel (gsangw. lescb) 3. 39.
Da gott von hinen wolte füren (schl. la. nacht.) 79.
Da ich zum ersten mal auszug (mayeuw. Schill.) 2.
Da im aufang (vberl. [eisl.]) 45.
Da Israel betränget war (freudw. schechn.) 4c.
*Da Jesu auhinge das volk gemeine (osterw. ringsgw.) 31.
Da j. anredet .... 77.
Da Jesu das kiudleiu war alt 1 2 jare (kling, sachs) 29.
Da Jesus der herre füre über mere':* (blumw. schmid) 73.
') Vgl. auch die Anfänge mit „Als . . .•' und ..Wie . .".
191
Da Jesus (fur uns?) gen wolt in den dote (fridw. frid.) 54.
Da jesns in den dote (abg. schw.) 3-1.
Da Jesus in die gegent kam (blos. herw.) 50.
Da Jesus nahent hinzukäme (schlagw. wirt.) 118.
Da Jesus war geboren (stark, nacht.) 10. H9. Vgl. Als . . .
Da Jesus wart geboren (krönt, diill.) 27.
Da Jesus war geboren weit (freudw. sched ) 71.
Da kam die ander klage (lioft. marner) 50.
Da kung nianasse ferre (glasw. vog.) ö:?.
*Da kunig achab schlüge (abg. schw.) 2S. b'.i. . . . achas ... 47.
— A: 118. 138.
Da kunig nebucatnezar (blos. herw.) 125.
*Da kunig pharao gebot (paratr. kettner) 41. 58.
*Da kunig .salomon regiert (üb. bcrgw. sachs) 22.
Da manasse gefangen war (getl. betz) 131. 133.
Da manasse lag gfangen ferre (glasw. vog.) 49.
Da maria reinignng tag (freudw. sched.) 89.
*Da necho herauf zuge (abg schw.) 6.
Daniel der prophet spricht klar (gfa. vog.) 143.
Danket dem herren alezeit (k. nacht.) 122. 134.
Danket dem herren und rufet sein namen an (kornbl. h. v.
norl.) 67.
Danket dem herr(e)n er ist freundlich (lang, may.) 61.
Dantes zw florenz ein poet (spieg. frauj 18. 68.
*Da nun der pfingsten tage (voglw. vogl) 88.
Da nun Jesus geboren war (gsa. sachs) 157.
Da nun Joseph gefangen lag (frey folz) 115. 131.
Da nun saulus bekeret war (freudw. sched.) 149.
Darumen kam die zeit in quäl (lang, may.) 82. Darum so kumpt
d. z. . . . 18.
Das .... (kurz schlagw.) 7 1 .
Das acht und zwainzigiste uumeri (neu sachs) 87.
Das acht und zwainzigst sirach rawcli (guld. wolfr.) 29. Das
38 st sirach ... 69. 86.
Das achtzehend in der geschieht thut sagen (ost. rings.)
126. 157.
Das alte testamente (la. sachs) lo8. 119.
Das ander buch erkleret (....) 113.
Das ander buch mose saget fiirwar (ros. sachs) 100.
192
Das ander buch samuells (greif, hag.) 133.
Das ander buch uns saget (abg. schwei.) 127. 139.
Das ander gesetz aus der ruet (uberl. vog.) 3. fi7.
Das ander künig buch (par. schw.) 99.
*Da sara abrahams weib nichs gebare (eng. vog.) 51. Vgl.
Als sara ....
Da saul verworffen war da tbet got jehen (eng. vog.) 45. S3.
Das der hanptman dion (reb. vog.) 11.
Das dreisigist capitel (uub. nestl.) 123.
Das dreyzehent Jesus sirach (teilt, nacht.) 11.
Das drit der Weisheit spricht warhaft (guld. mar.) 3.
Das dritte schreibt lucas (jungfr. wild) 66.
Das dritt im dritten buch esre (hob. bergw. sachs) 42.
Das dritte liedlein in dem pare (ros. sachs) 36.
Das ein und dreisigiste (abg. schwei.) 109
*Das ein und dreissigst schriebe (abg. schw.) 17. 18.
*Das ein vud zwamzigiste nnmeri (neu sachs) 30. Vgl. Das
acht und — A: 99. 102. 104. 113. 134. 150.
Das ein und zwainzigist mit nam (leit. ort.) 54. 63.
*Das ein und zwainzigst clare (strafw. folz) 6.
Das elfte capitel uns saget (la. reg.) 111.
Das erst buch machabeorum (ost. rings.) 122.
Das erst buch samuel (na. kri.) 145.
Das erst buch samuelis klar (freudw. sehe.) 112.
Das erst buch samuelis wist '.53.
Das fünft zun römern auserkoren (ros. sachs) 1.
Das fünf und dreissigst psalmen lied (leit. ort.) 7.
Das funfzeheude (krö. wess.) 119. 150.
Das fünfzehend in exodo (guld. sachs) (iti. 76. 84.
Das fünfzehend melt fein (reb. vog.) 152.
*Das fünfzehent thut sagen (knab. schm.) 41. 81. (guld. voglgs.) 69.
Das 135 st lied (leit. örtl) 39.
*Das letzt in der anderen crouica (gartw. schm.) 3. 35.
Das neun und dreisigst genesis (tagw. vog.) 115. 122.
*Das neunzehend berichte (knab. schm.) 17. 18.
Das neunzehende saget (krö. dül.) 98. 148 neun-
zehend uns . . . lOy. 120.
Das samaritisch fräulein beim brunnen [Ueberschrift !]
(4hauptt.) 103.
193
*Das sechs und zwainzigiste dar (schrankw. folz) 13. 55.
*Das sechzehent (wild, wild) 60.
Das sechzehent im richter buch (gsangw. sachs) 77.
Das sechzehent thut sagen (höh. knab.) 32. (silb. sachs) 82. 89.
Das sibent im richterbuch saget wie (neu sachs) 5.
Das siben und sibenzigst psalmen lied (zorn. morg. . . .) 52.
Das siebenzehent in actis (frey. folz) 59. 73.
Dass ir denn vorhin haiden seit gewesen (ost. ringsgw.) 59.
Da Steifanus vol gelaübens und krafte (ost. ringsgw.) 23. 53.
st. in des geistes kr.? 79.
Das vier und zwanzigiste klar (guld. fogelgs.) 14. 15. — A:
. . . (süs Vögel) 139.
Das vir und zwanzigiste such (höh. folz) 17. 49. 59. . . puch 72.
Das vier und zwanzigiste zeiget gute (leb. flaisch.) 102.
Das vir und zwainzigst mathey (lang, eisl.) 86.
Das virzehend ([wild, t.] wild) 59. 66.
Das virzigist[e] (jung frank) 64.
Das wort des herren clare (voglw. vogel) 6. 55. 90.
Das zwei und vierzigste capitel melde (eng. mül.) 143.
*Das zwölft in actis uns bekent (verb. zorn) 21. 38. 49.
*Das zwölft in apocalipsis (lang, eisl.) 2. 22.
Da thimothens zuge (abg. schw.) 25. 44.
David der küniglich prophet (gfa. vog.) 135.
David hat in seim leben (lang, sachs) 19.
David der spricht (leitt. frau.) 128. 134. (ror\v. pfa.) 155.
David im fiinfundzwanzigisten fein (. . .) 154.
David in dem huuderten und (schoberw. schober) 153.
David saget fiirware (sum. endr.) 102. 127. 132.
Da wart aufheben in (lerch. endr.) 73.
Demetrius (rorw. pfa.) 113. 127.
Demonax ein philosophus (verk. beham) 23.
Dem sich der künig widersetzt (hoft. c. v. w.) 15.
Den dilla della . . . (spieg. erenb.) 58.
Den trunken macht der wein noch döUer (ros. sachs) 21.
Der alte frume tobias (allm. stoll.) 136.
Der ander fein (uberzart. frau.) 71.
Der ander kung achab (uberl. vogel) 3. 14 41. 48. 64. 87.
Der ander spricht (teilt, folz) 1(»4.
Der bayrisch fürst der lud zu gast (teilt, folz) 7.
Haus Siaclis, Geinerkbüchlein. 13
194
Der evangelist lucas thut an fangen (ost. rings.) 144.
*Der evangelist matheus (gefl. betz) 6. 45. 74. 81. — A: (freudw.
sched.) 120.
Der ewig got mit schmerzen thut beklagen (eng. vog.)
117. 131. ... sich beklaget 135. . . . got gar heftig
sich beklagt 142.
Der hauptman hanibal (donerw. reg.) 4.
Der heilig fruni prophet esaias (lang, walt.) 74.
Der heilig geist (radw. fran.) 80. — A: 132. 137. 152.
Der heilig geist gesendet wart (schrankw. folz) IS.
Der herr durch zephaniam spricht (gsangw. sachs) 8.
*Der herre (kurz, nun.) 69. (gu. schlagw. nun.) 77.
Der herre got ir Christen (frisch, loscher) 1U9.
*Der herre got zu mose sprach (gsa. sachs) 56. 62. 86.
Der herr ist künig worden krönet (fridw. fridl) 12.
Der herr sprach zu jeremia (teilt, krugw. leutsd.) 5. 17. 43.
Der herr zu jeremie sprach (lang, may.) 12. 63. 79.
Der herr zu mose sprach also (leit. ürtl.) 10. 76. ... sagt also 70.
Der künig belsazar mit nam (la. metzger) 115.
Der künig david eben (silb. sachs) 139.
Der küniglich prophet david (harn, nu.) 135.
Der künig pharao verachtet gottes wort (lang, mügl.) 33.
Der künig salomon (reb. vog.) 153.
Der prophet an dem fünften rund (la. fe. vogl) 142.
Der römer gschicht sagt uns mit nam (. . .) 44.
Der schildperger beschrieben hat ([pflügt, sigh.]) 9. — A: 147.
. . . beschreibet fein 154.
Der schwind poet lucianus (allm. stolle) 33.
*Der sun jerobeam (la. ottend.) IS. 55. 90. . . . kung j. 69.
* Der süsen brot am ersten tage (la. schl. wirt) 61. — A: 149.
Der türkische bluthunde (hönw. wolfr.) 131. 138. (abg.
filfr. wolf.) 145.
Der wein betreugt den stolzen man (gefl. betz) 81. S6.
Der weise künig salomon (neu jü. pan.) 154.
Der weis man spricht am virdeu (distrib. micli. herw.) 19.
Des herren wort geschach geschwind (leit. reg.) 4.
Die alten selten ein gewonheit heten (gru. frau.) 13 L
Die alt ging sagt dem kaiser an (schw. vogel) 10.
Die auferstehung christi klar (gta. vog.) 150,
195
Die ballenbinder Vgl. Drey . . .
Die burger israel (reb. vogel) 15.
Die drei weisen [üeberschrift !] (hoft. mar.) 112.
Die edel kungin hecuba (alm. stoll.) 3S.
Die erklerung jesu.christi (iinb. zorn) 6.
Die erden ist des herren (frau. kettner) 34.
*Die franzosische cronica (spet. frau.) 4S.
Die ganzen nacht er bey ir läge (ros. sachs) 16.
Die geburt christi aber war (corw. hag.) 137.
Die hochzeit wart bereitet zwar (reis, freudw. sched.) 9.
Die hundertdrey und zwainzigst zir (kurz, nacht.) 55.
*Die jünger detten fragen (fogelw. vogel) 12. 37.
Die jünger draten zu Jesu (frisch, vogel) 86.
Die Opferung im tempel [üeberschrift!] (neu sachs) 112.
Die Schrift sagt klar . . . (lil. vog.) 118.
Die sechste plag (5 tön) 36.
*Die Übeltat (rorw. pfalz) 12. 27. 44. — A: 111.
Die war geschieht sagt uns mit nam (radw. 1. v. g.) 53.
Die wa sol neraen reicht? (nas ges. wi.) 66.
Die weil s. petrus ging auf diser erden (spig. erenb.) 148.
Die Weisheit erhebet mit freuden gare (ost. ringsg.) 127.
Die Weisheit saget feine (silb. sachs) 119.
Diocletianus wart[e] geboren (verg. frau.) 37. . . der wart . . 61.
Diodorus sicukis schreibet dar (....) 45.
Dien zu athen der dewer hauptmane (feu. buchn.) 29.
Dir we du arge State (vog. vog.) 6. IS.
Do . . . Vgl. stets Da . . .
Dot krank hiskia läge (par, schwarz.) 33.
Drei amt im alten testament (gsa. sachs) 127.
"* Drey ballenbinder gingen zu dem weine (schwi. frau.) 9.
Drei beuerin beschlossen pey dem weine (spig. erenb.) 9.
*Drey blind christus erleuchtet het (3 tön) 70. — A: .... er-
leuchten thet (freud. sched.) 132. 135.
Drey brüder hüten mit eiuander hause (spig. erenb.) 63.
Dreyerley weis der hellig geist (schrank w. folz) 88.
*Dreyerlei werk der heilig geist (corw. m. s.) 63. 78. — A: 121.
131.
Dreyerley werk der heilig geist (bew. sachs) 39. Dreyerley
frucht ... 55.
13*
196
Drey feinde het (drey vberl. t.) 65.
Drey fruchte gros (leit. nacht.) 32.
Drey grose heer gingen plötzlich zu gründe (rot.
Drey gros tirannen (3 tön.) 13. [zwing.) 1.55.
Drey guter freund waren beysamen (ros. sachs) 143.
*Drey beide kunig david het (ges. lesch) 12. 22, — A: 102. 112.
Drey künig israel (uberl. fogl) 3. 60.
Drey kiin[e] held im alten testamente (uberl. sachs, vogl, eisi.) 1.
Drey mal hat zeugnns geben (lang, nun.) 10. 35.
Drey man haben gewant in irem leben (rot. zwinger) 43.
Drey strafred det cato der weis (blab. reg.) 14.
Drey stück mich hart vertriesen (. . .) 38.
*Drey sünd strafet der heilig geist (bew. sachs) 77.
*Drey thirannen haben durchecht (3 tön.) 3S. (frei [folz]) 45.
* Durch esopum ist uns beschrieben ([siis. harter]) 68. SS.
Eclesiastes sprichte (spruchw. sachs) 47.
Eclesiasticus berichte (ros. sachs) 21. '2b.
Eclesiasticus beschriebe (süs. harter) 27.
Eclesiasticus zeigt an (hoft. mügl.) 40.
Eil und erlöse mich (reb. vogel) 128.
Eim bauren war im pauch nit recht (mayenw. schiller) 40. 50.
Ein abgot war zu babilon (uberl. stilkrig) 14.
Ein abt wont in dem baj^erland (hoft. schi.) 12S.
Ein adler einem hasen lang nachstelet (rot. zwinger) 14.
Ein alter edelmane (bäumt, folz) 146.
*Ein alter man der nam ein junge frawen (grundw. frau.)
14. 78. . . . ein alte [!]... 81.
Ein alter man der wase (spruchw. sachs) 31.
Ein alts weib het ein jungen man (spet. frau.) 101.
Ein alt weib frw ausginge (verg. wolfr.) öS. 72.
Ein augenblick so wert allein dein zoren (kling, sachs) 43.
Ein bauer het ein knecht fürwar (lil. vog.) 99.
Ein bauer het gar ein unheuslich weibe (blutt. stoll.) 23. 43.
*Ein bauernknecht (feyelw. folz.) 2. — A: 121.
Ein bauern maid trug heim ein purden gras (kurz, sachs) 6. —
A: E. baurenmaid trug ein grose bürd gras 14S.
*Ein bauer sas (feyelw. tolz) 2. 35. (teilt, folz?) 23.
Ein bauer sas zu poppeureut (schätzt, vog.) 42,
197
Ein bauer thet mich fragen (ros. sachs?) 35.
Ein bauer thet pey seim sun hainzen schicken (blutt. stoU.) 75.
Ein bauer wolt gewinen ein gfateren (ros. sachs?) 59.
Ein baur dem teufel sich ergäbe (k. wolfr.) 118.
Ein bayer mit eim Schwaben zug (hoft. mügl.) 12. (kurz.
mügl?) 69.
Ein bayer und ein Schwab gen walde ginge (rot. zwinger) 86.
Ein beckenknecht der peichtet einem pfaffen (spig. erenb.) 71.
Ein beuerin drey düchter hete (senft. harder) 23.
Ein bierbrew in münchen der stat (kurz, vogl?) 46. (jüngl.
otend.) 50.
*Ein böses weib (feylw. folz.) 60.
*Ein bös weib het ein junger man (....) 19.
Ein bürger . . . (gref. zorn) 14.
*Ein cardinal (feyelw. folz) 31. 03. — A: 146.
Ein klare || und wäre (corw. folz) 31.
Ein Christenmensch sol hüten sich vor trunkenheit (gsangw.
rom.) 26. 45.
Ein dorf das liget in dem frankenlande (spigelt. erenb.) 34.
Ein edelman in franken sas (graben reg?) 80.
Ein edelman in Schweden sas (clew. [wenck]) 45.
Ein edelman lüde einmal (spig. frau.) 23.
Ein einfeltiger man (k. mügl.) 148.
Einen schönen psalmen mit fleis (feilf. flo. framer) 157.
* Einer [vgl. Als einer frawen starb . . .] der starb ir man
(kurz, nacht.) 45.
Einer sprach zu menedemo (teilt, folz) 15. Vgl. Amor . . .
Ein fazman der wolt beichten (silb. sachs) 102.
Ein feines . . . (rorw. pfalz) 118.
Ein figur ist uns auf christum klar geben (eng. mül.) 149.
Ein frau het einen vollen man (erent. erenb.) 2.
Ein gierten thet ich fragen (hagenbl. frau.) 25.
Ein glückseliges neues jar (gsa. sachs) 143. (blos herw.)
156.
*Ein gut gesel fragt mich der mer (pflügt, sigh.) 15. 42. —
A: 141.
Ein historia thut uns sagen (glas, vog.) 156.
Ein hungeriger fuchs nach speis ging ause (grundw. frau.) 32.
*Ein inbrünstig und ernstliches gebet (blüw. lor.) 51.
198
Ein junge maid die beichtet einem pfaflfen (blut. stoll.) 128.
Ein jüngeling zu Jesu drat (leit. ort.) 78.
Ein junger gsel det einem munich peichten (grundw. frau.) 82.
Ein junger man der nam ein alte frawen (grundw. frau.) 73.
Ein junge schöne witfraw was (pflügt, sigh.) 11.
Ein Jungfrau his armonia (k. nacht.) 129. 151. 156.
*Ein Jungfrau his atalanta (guld. sachs) 17. 46. 52. — A: 111.
116.
Ein Jungfrau in eim closter war (flamw. wolfr.) 2'J.
Ein Jüngling resürgsnah wurde genenet (rot. zwinger) 24.
Ein Jüngling war genande (guld. kanzl.) 119.
Ein Jüngling wart vertrieben (hob. ket.) 26. 64. 83.
*Ein kaiser rit durch einen walt (kurz nacht.) 18. 68. — A: 101.
*Ein kaiser sas zu rome (silb. sachs) 58. 69.
Ein kaufman rinaldus [wäre?] genande . . . (kelberw.) lü.
Ein kaufman wolt zu nürnberg aus der State (spig. erenb.)
78. ... in der st. 91.
Ein könig ceix war genant (spet. frau.) 24.
Ein künigin in siria [caria?] (gsel krig.) 132.
* Ein könig in lidia dem land wase (grundw. frau.) 55 . . sase
67. Ein könig in india [dem land] sase . . . [hierher?] 76.
Ein könig in partia sas (gselnw. krigs.") 135.
Ein könig war genande (silb. sachs) 19. 31. 45. 68.
Ein könig wont in india (jungf. vog.) 25.
Ein kremer ging durch einen walt (kurz, vog.) 7. .39. 46. 58.
Ein landgraf sas in hessen weit (schra. röm.) 137.
Ein lanzknecht kam auf einen tag (schwa. vogel) 5. 57.
Ein lob in einem walde lag (kurz, vog.) 26.
Ein listig gailende kra sase (kurz, reg.) 20. 29.
Ein mal ein lanzknecht käme (guld. wolfr.?) 55.
Ein man der het ein böses weibe (jungfrauw. vog.) 78.
*Ein man ein böses weibe het (pflügt, sigh.) 43. (plueton [!])
46. — A: (pflüg, sigh.) 144. 148. 153.
Ein man his hieb war in ur dem lande (uberl. sachs) 37.
Ein man sein frauen schlüge (spruchw. sachs) 21.
Ein man wäre in rem der stat (tagw. vogl) 130. 152.
. . . war in roma ... 135.
*Ein man was jairus genente (zugw. zom) 3. 10. 41. 86. —
A: 98. 124?.
199
Ein maul das ging auf einer waid (radw. 1. v. g.) 2. 16. Ein
mal da ging etc. 70.
Ein meil von gmünd im schwabenland (hamerw. lesch) 26.
Ein messner in eim dorffe sas (frisch, vog.) 74. — A: 130.
Ein messner wont zu Wendelstein (scbw. klingsor) 35. . . war
7A1 ... 91.
Ein mezger sas zu weihenzell (feu. lesch) 154.
Ein müller einen esel het (flamw. wolfr.) 37. 55. 86.
Ein münich alt fragt ich der mere (rosent. sachs) 59.
Ein onmeis durstig war (k. miigl.) 131.
Ein reicher kaufman het ein sun (frau erent. erenb.) 15. 41.
91. — A: 11)5.
Ein reicher küaig hies midas (guld. sachs) 3S
Ein ritter auf ein zeit (k. miigl.) 9S. Ein richter . . .
104. 136.
Ein reuter rit ein ganzen tag (frisch, vog.) 83.
*Ein riter wonet in provincia dem lant (gsangw. rom.) 64.
Eins abenz ir acht in eim wirtshaus sasen (grundw. frau) 57.
Eins abenz sas ein bawer bey dem wein (kurz sachs) 41.
Ein Schneider der krank läge (silb. sachs) 23.
Ein Schneider die gewonheit het (hoft. miigl.) 11,
*Ein Schneider ent sein leben (grü. frau.) 48.
Ein Schneider het ein weib (reb. vogel) 42.
Ein Schneider und ein edelman (hagelw. hiilz.) 46.
Ein schöne histori lürwar (senft. nacht.) 154.
Eine schöne 1er thut geben (krö. dül.) 154.
Ein schönes weib (feyel. folz) 72.
*Ein Schuster in eim dorfe sas (steigw. pog.) 60. — A : 121. 126.
Ein schwank ist geschehen vor kurzen jaren (gru. frau.)
134.
Eins mals da war ein alter man (guld. maruer) 13.
Eins mals der lucifer hilt einen rate (rot. zwing.) 103.
hilt der 1: . . . 107. 110. IIS. 124. 143.
Eins mals ein armer bauer war (....) 48.
Eins mals ein baurenknecht (. . . .) 71.
Einsmals ein reicher burger sas (flamw. wolfr.) 13.
Einsmals ein reicher künig war (k. vog.) 128.
Einsmals ein reiche witfrau war (hoft. schill.) 29.
* Einsmals ein reuter drabet (henw. wolfr.) 9. 43.
200
Einsmals ich spacirn ging . . . (schw. vog.) 27.
*Einstuals in heiser sumerzeit (feuerw. lesch) 46.
Einmals petrus von got begert (steig, pogner) 141.
* Einsmals thet eine fragen (hönw. wolfr.) SO. Vgl. E. det ich
ein . . . Prot. II, 258.
Einsmals thet ich ein alten fragen (ros. sachs) 49.
Einsmals über land zog ein schwabe (k. reg.) 124.
Eins nachts lag ich in schlafes quäle (höh. stoll.) 90.
Eins nachts sach ich in einem träume (ros. sachs) 45.
Ein spigelglas hat die natur (spig. frau.) 77.
Ein tages fund der vogel schar (schw. kUngsor) 27.
Eins tages ich spacirt (süs. Schill.) SS.
* Eins tages leret mich mein vater alt (kurz sachs) 4.
Eins tages sas ich unter guten schwenken (rot. zwing.) II.
Eins tags fragt ich ein doctor weis (steig, bog.) 125.
Eins tags ging er widerum hin (graben reg.?) Su.
Einfs] tag(e)s hört ich zu leibz(i)g von guten schwenken
(rot. zwi.) 101.
Eins tags liefen über ein breite beide (blut. sto.) 14S.
* Eins tags ich einen alten fragt (guld. marner) S7. Vgl. Eins
mals . . . Prot. II, 259.
Ein Steinmetz mich eins fragen thet (klew. wenk) 136.
*Ein stolzer Schneider aut ein zeit (kurz nacht.) 51.
Ein Student schön gerad von leib (lil. vogel) 58.
Ein taub nist auf eim paumen hoch (maj". Schill.) 41.
Ein tigertier wonet in einem walde (kurz sachs) 42.
Ein tirann war cararius genenet (gartw. schm.) 112. 115.
119. 120. 1.^4.
Ein traurig histori der liebe (ros. sachs) 57.
Ein trunkenpolz der het geschlembt (hoft. schill.) 50.
Ein wäre (rorw. pfalz) 113.
Ein weise frau die pawt ir haus (unb. zorn) 21.
Ein weiser 137.
Ein weis man von parise (hönw. wolfr.) 31. . . . rodise S5.
Ein wolf an einer wilde (verg. wolfr.) 45.
Ein wolf der fand zw vesper zeit (verk. ton beb.) 69.
Ein wnchrer Avar gestorben (...) 66.
*Ein wunderlich histori (gesch. nacht.) 9. 72.
*E Jesus ging in dote (abg. schw.) 34,
201
Erfreu .... dir (jgfranw. wi.) 136.
Er legt ine nun auf die erd (gefl. petz) 61.
Erhöre o got mein gebet (bhimw. most) 124. 12S. 131. 157.
* Erzürn dich nit spricht david ob dem posen (uberl. sachs)
26. 37. 39. 44. 57. 66. 72.
Esaias (gu. radw. frau.) 103.
Esaias am achten klar (gsangw. lesch) 27. 82.
Esaias der prophet spricht (jüngl. panz.) 132.
Esaias am elften spricht ein riiet (höh. gartw. schm.) 56. 67.
Esaias am fünften spricht (aichh. losch.) 110.
Esaias am neunden dar (gsang. Jesch) 8. 24.
Esaias anzeigt am neunten eben (eng. vog.) 97.
Esaias hat prophezeit (lang, nacht?) 74.
Esaias spricht we dir haus (lang, eisl.) 3. . . . o dw haus 31.
60. 76.
Esaias zaigt an (lind, treib.) 68.
Esaias zaigt ane . . . . ? (spruchw. sachs) 5.
*Es begäbe sich das Jesus (lil. vog.) 31. 41. 64. 74. 76.
Es begäbe sich zu der zeit (freudw. schechn.) 22. — A: (schra.
folz) 147.
Es begab sich im elften jar (schrankw. folz) 50.
Es begab sich im ersten [?] jar (schrankw. folz) 81 = dem
vorigen ?.
Es begab sich nach deme (krönt, düller) 22.
Es beschreibet herodotus (senft. nacht.) 146. 154.
Es bescbreib[e]t on mitel (kupf frau.) 4.
'^Es beschreibet lucas (jungfr. wild) 71. 75.
Es beschreibet valerius (gu. wolfr.) 97.
Es beschreibt matheus (lerch. endr.) 155.
*Es beschreibt plutarchns (kur. mügl.) 2.
Escheies der poete (hönw. wolfr.) 124.
Eschiles der weis mone (hünw. wolfr.) 9. 16. 91. Vgl. später
E. der poete ....
*Es für ein junger bauer stolz (hagelw. hülz.) 77. Es fürt . . 84.
Es ging eiu bauer alte (wurgendr.) 58.
Es hat beschriben (krö. wess.) 97.
Es hat ein vater seinem sun (gu. reg.) 122.
Es hat sich zugetragen (kreuzt, wolfr.) 145.
Es hat vor etling jaren (hagenbl. frau.) 20.
202
Es hies ein jungling ciipressus (kurz nacht.) 35.
Es hies ein tiran caracus (gu. reg.) 106. 15.5.
Es ist in diser weit gemein (morg. driil.) 154.
Es kam ein landsknecht auf der gart (schalm. hag.) 140.
Es klaget got (na. wild) l;iS.
Es lag im grünen walde (siis reg.) 2.
Es loff ein lanzknecht auf der gart (hoft. schill.) b3. Vgl.
Ein lanzknecht käme etc.
Esopus thut uns sagen (hönw. wolfr.) 124.
*Es saget (kurz, nun.) 3. 22. 75. (corw. folz) 19.
Es saget aber ein gleichnus (freudw. h. v. m.) 75.
Es saget der prophet esaias (. . .) 2S.
Es saget ein schöne gleichnus (verb. mezg.) 65.
Es saget jeremias der prophete (low. fleischer) 64.
Es saget kunig salomo (tagw. frau.) 107. 109.
Es sagt das sechst caput (hauptt. danh.) 40.
Es sagt Jesus (lang, mezg.) S5.
Es sas ein bawer bey dem wein (teilt, folz) 49. 79.
Es sas ein edelman (....) 140.
* Es sas ein fischer an der rön (abent. folz) 26.41. — A: 106.
116.
Es sassen etlich pawren (höh. ketn.) 84.
Es schreibet (k. nun.) 101. 134.
Es schreibet felix hemerlein (k. vog.) 112.
Es schreibet der prophete (gu. voglgs.) 104.
*Es schreibet matheus (versch. schm.) 53. — A: 97.
Es schreibet plutarchus (k. miigl.) 129.
Es schreibet uns adelphonsus (alm. stoll.) 16.
Es schreibet uns ein weiser poet zware (gru. frau.) 103.
Es schreibet uns matheus fein (schnew. miil.) 108.
*Es schreibet uns valerius (guld. wolfr.) 43.
*Es schreibt herodotus (kurz, miigl.) 38. 59. 86. — A: 98.
126. 147.
Es schreibt in seinem alcoran (creuzt. marn.) 15.
Es schreibt johanes stobeus (creuzt. marner) 84.
Es schreibt lucas (leitt. nacht.) 112.
*Es schreibt marcus (leit. nacht.) 26. 61. (leitt. fraw.) 62. 67. 70.
Es schreibt matheus klar (lerch. end.) 103.
Es schreibt mose (grauen reg.) 75.
203
Es schreibt von der nachteulen (tagw. nacht.) 25. 38. — A: 118.
Es schribe (k. nu.) 139.
Es sprichte (corw. folz) 25. 40.
*Es spricht künig david (lerch. endr.) 73. — A: 102. 105. 113.
*Es spricht lucas (leit. nacht.) 71.
Es stet im driten puch esre (höh. bergw. sachs) 82.
Es stunden auf ein zeite (guld. reg.) 32.
Es sungen (corw. folz) 9. 25. 60.
Es verdingt sich ein baurenknecht (hoft. mügl.) 97. 101.
128. 131.
Es war ein graf zu sunenberg (gref. zorn) 6.
Es war genent ein keiser (bliiw. schwarz.) 128. 144.
Es war ein könig zu edom (schätzt, vogel) 34. 46.
Es wonet ein schildkröt bey einem prunen (grundw. frau.)
fiO. 80.
Es wont ein könig in egiptenlande (verg. frau.) 70.
Eulenspigel einmal gen maidwerk kome (blutt. stoU.) 37.
*Eulenspigel ein messner war (hoft. schill.) 13. 26. 29. 31.
Eulenspigel fiel auf ein zeit (abent. folz) 30.
Eulenspigel gen praunschweig kom (blut. folz) 13.
Eulenspigel gen roma kom (verk. beb.) 9.
Eulenspigel kam auf ein schlos (mayenw. Schill.) 24. 48. 65.
Eulenspigel noch junge (spruchw. sachs) 9. 37.
Eulenspigel vor jaren (spruchw. sachs) 39.
Eusebius beschreibet klar (freudw. roseng.) 104. 112. 117.
*Eusebius beschriebe (siis. reg.) 4S. 55. 88.
Exodo am dreyzehenden capitel (eng. vog.) 6. 24. 74.
Ezechiel (höh. schwarzb.) 57. 72 (morenw.?) 42.
Ezechiel schreibet gewis (morgenw. drül.) 109. 113.
Ezechiel spricht durch den geist (gefl. betz) 36. . , spricht . .
40. 61. 77.
Ezechiel schreit waffen (strafw. vogl? [folz]) 117.
Ezechiel thut sprechen (morenw.) 21.42(?).
Felix hemerlein schreibet klar (ptiugt. sigh.) 124.
Franciscus petrarcha tut sagen (k. reg.) 135.
Fraw helena (rorw. pfalz) 10. 83.
*Frei schreibt esaias am vierten (glasw. h. vog.) 58.
Freuet euch alzumal (reb. vog.) 14ti.
204
* Freuet euch in Jerusalem der stat (hob. gartw. schm.) -15.
... mit j. ... 66. — A: ... mit ... 97. 12.5.
Freut euch ihr christenleute (kupf. frau.) 30. 71.
Freut euch zu dem beschlus (hönw. ferb.) 126.
Frolock du werde Christenheit (korw. m. v. s.) 112.
Frolocket all ihr christenleut (par. ketn.) 26.
Frolocket all mit henden . . . ? (glasw. vog.) 47.
* Frolocket ihr völcker mit henden (glasw. vog.) 10. 36. 69. 91.
— A: Frolockt ihr v. mit den h. 123. 124. 127.
Frolockt ihr Christen mechtig (abg. schwei.) 1 37.
Frolockt ihr werden christenleut (korw. m. v. s.) 144.
Fru thet jonatan diese potschaft werben (kling, sachs) 10.
*Funfiferley werk christus alhir(e) auf erden thet (4 hauptt. ;
lang. mügl. etc.) 13. F. Wunderwerk thet ehr. hie auf e. 38.
49. 65. 87. F. Wunderwerk so thet ... 74. — A: Fünferley
w. thet christus hie auf erd 101.
Fünfhundert eben (leitt. nacht.?; [kurz, frankj vgl. Prot.
IL s. 265) 137.
Gabriel da (leitt. nacht.) 137.
Gabriel wart gesante (abg. schw.) 36.
Gar kleglich ruft zu gote (hün. ferb.) 101. 121. 131. 153.
*Gedenck o herr wie es uns get (leitt. ort.) 79. — A: 108.
112. 124.
Gelobt sey got in seinem tron (blos. herv\'.) 90.
Geu augsburg kam eins mals an gfer (frösch. frau.) 1Ö6.
Gen frankfurt ein zanbrecher kam (kurz, mügl.?) SO.
Gesanges kunst hat mich von jugent auf erfreut (lang, frau.) 2.
Gesta romanorura uns saget (hoft. danh.) 44.
Gleichwie in dem sumer der sehne (narenw. schrot.)
145. 155.
Gloria in (rorw. pfalz) 156.
Glückselig ist zu schetzen nicht (inei. wess.) 157.
Gordianus ein keiser war (gu. sachs) 123.
Gott auserkoren (frül. morg. schwarzp.) 69.
*Gott beschuf adam im anfange (fridw. walt. drexel) S.
Got der herr gar nicht leiden kann (hoft. zwing.) 142.
Gott der ist unser Zuversicht (par. ket.) 13. 3().
Gott du bist in juda bekant (gsangw. sachs) 16.
205
Gott erschin isaac zu nachte (fridw. w. drexel) 3. S4. 90. . . er-
schin abraham . . 86.
Gott griis den meister gut (kurz, mügl.) 53.
Gott griis euch lieben singer fein (rit. frau.) 22.
Gott griis euch singer alle (hönw. wolfr.) SU.
Gott hilif mir wan die . . . (lang, eisl.) 75.
* Gottloser künig drey (üb. vogel) 24.
Gott man lobet dich in der stille zu ziou (la. mügl.) 123.
Gott sey genedig mir (lerch. end ) 123. 136.
* Gott sey mit euch im tride eben (fridw. drex.) 84. Vgl. später
(i. d. Protoc): G. s. m. uns etc.
Gott sprach (....) 87.
Gott sprach ezechiel (la. singer) 136.
Gott sprach ezechiel mach ein weclage (low. [flaisch.]) 22.
Gott sprach mose (leit. nacht.) 37.
Gott sprach zu samuel warlich (gefl. most) 115. 131.
Gott spricht es kumet sich die zeit (lauterw. pirsch.) 132.
* Gott vater hat den heilling geist[e] (la. nacht.) 35.
Gott wül sich unsfer) erbarmen (knab. schm.) 107.
Gros lucas im andren caput anfinge (ost. ringsgw.) 84.
Habacuk thut anzeigen (zankw. wess.) 148.
* Hab achte (gu. schlagw. nu.) 68. — A : 132.
Hadingus aus norwegen der gros fürst (kelb. haid.) 23.
Hagwartus war aus Schweden grü. frau.) 109. 120,
Hamilcar ein hauptmane (hag. frau.) 113. 123. 127.150.
'■'Hanno ein fürst zu cartago radw. 1. v. g.) 25. 41. 48.
59. 68.
Hant fünf gerstenbrot und zwen fisch (schnew. [müln.J) 56.
Heiliger geist leit. nacht.) 62.
Herdurch ging ich fand ein altar (frey. folz) 8.
* Herodes het johannem lassen fangen (eng. vogel) 20. —
A: 108.
* Herodotus der griechische poet blüw. lor.) 49.
Herodotus der griech verkündet (ros. sachs) 14.
Herr deine obren neige (göll. krigs.) 152.
Herr du erforschst und kennest mich (klew. schwarz.)
109. 119.
Herr got erhör mein stim lerch. end.' 145.
206
Herr got ich preis dich zu der stund (schnew. mül.) 99.
. . . alle stund 103.
Herr got ich sag dir lob und preis (lil. vog." 130. 150.
Herr got in deinem tron (blos. herw.) 83.
Herr ich thu allein auf dich trauen (la. gew. meienbl.
her. 153.
Herr ich trau[e] allein auf dich ^la. laistw. hag.) 119.
Herr jesu christ in deinem namen heb ich an (gesangw.
röm.) 6.
Herrlich ein kaufman sase (silb. sachs) (jo.
Herr salomo (uberz. frau.) 7.
Herr salouion der weise (meyenbl. [feilblüw.] wess.) 131.
Herr titus livius thut uns verjehen (veTg. frau.) 17.
Herr trajanus ein keiser war zu rome (kling, sachs) 136.
Herr unser herrscher wie herlich (verh. zorn) 13. OS. 73. 82. 91.
Herr valerius maxiuuis (teilt, folz) 37.
Herr valerius maximus erzelet (kling, sachs) 3.
Herzlich der herre christus thet (harn, nu.) 141.
Herzog fridrich (reut, fiils.) 4. 51.
Herzog fridrich von Sachsen (hünw. wolfr.) 12. 2V).
*Heut ist uns christus der heiland geboren (kling, sachs) 29.
Vgl. später i. d. Prot: H. ist ehr. der weit h. g.
Hie thut fürschreiben .... (abg. schw). 91.
Hie zeigt uns könig david ane (glasw. vog.) 122.
Hikias sie haben gesehen was (gartw. schm.) 56.
Hör auf du menschen kind (reb. vog.) 47.
Höret das sechst capitel hie (gsa. sachs) 99.
Höret das viert jeremie (gef. vogel) 41.
Höret den propheten Jona (unb. zorn) 22. 70. Hört auf
den . . . 86.
Höret ein erenkeusche that (gref. zorn) 133.
Höret ein figur also klar (unb. zorn) 107.
Höret ein historia on verdrus (gartw. schm.) 156.
Höret im -zweiten schreibt lucas (corw. m. v. s.) 156.
Höret ir werden christenleut (korw. m. v. s.) 147.
Höret jeremias (reb. vog.) 130. 132.
Höret lucas (rorw. pfa.) 151.
Höret wie die stat cartago (gsel. krigs.) 137. 156.
Höret wie got (na. wild) 116. 123. 129.
207
Höret wie ich ein fabel (gesch. nacht.) 85. — A : 110.
Höret wie in dem sechsten psalraen sein (gartw. schm.)
101. 124. 1.30.
Höret wie matheus (versch. schm.) 121. 144.
Höret wie uns beschreibt lucas (la. hopf.) 97.
Höret wie uns Jesus sirach (unb. zorn) 10.
Hör mensch sei weis und kluge (frau. kett.) 119.
Hört als das wort der prophezey (verh. zorn) 100. 150.
Hört als got die engel erschaffen hete (eng. vog.) 106.
Hört als simson verriet sein weib (höh. folz) 50. 60.
Hört als umbieget (abg. num.) S5.
Hört an dem tag der süsen prot (gesangw. sachs) 4.
Hört das neunt puche der weisheite (la. reg.) 45.
Hört david den psalmisten (sum. end.) 105.
Hört der prophete (blutw. norl.) 27. (höh. blutw. zan.) 52.
*Hört der prophet esaias (verh. zorn) 30. (guld. wolfr.) 7. 82.
(....) 78.
*Hört der prophet malachias (corw. m. v. s.) 38.
*Hört die predig petri auf den pfingstage (eng. vog.) 88.
Hört drey frücht der urstend christi (bew. sachs) 75.
*Hört drey frücht der urstende (sta. nacht) 82.
*Hört ein figur (radw. frau.) 31.
Hört ein figure (abg. nu.) 114.
Hört einmal an saut klement tage (ros. sachs) 91.
Hört ein man mit schalkheite (hagenbl. frau.) 51.
Hört ein philosophus (neuj. hag.) 150.
*Hört es beschreibt der prophet esaias (neu sachs) 5.
*Hört es geschach des herren Worte (fridw. frid.) 11. 48.
Hört es zaigt der prophet esaias (neu sachs) 83.
Hört grosses Wunderwerk hab ich erfaren (spig. erenb.) 25.
Hört ihr Christen wie der almeclitig gote (höh. wess.)
117. 136. 145.
Hört im anderen schreibt lucas (corw. m. v. s.) 121. 137.
Hört im nechsten monat vergangen (kurz, wolfr.) 9.
Hört im sechsten monat (versch. schm.) 147.
Hört in dem könig pucb das drit (frey. folz) 22.
Hört in der apostel geschieht (leit. ort.) IS. — A: (verh. zorn)
116.
*Hört johaunem bocacium (gref. zorn) 6.
208
Hört johanBes bocacius (hoft. c. v. w.) 15. 20.
Hört julianus der (jfrauw. wild) 139.
*Hört matheiis (gu. radw. frau) 12. .54. SO. 86. 89.
Hört neulich sas ich bei dem wein (schra. röm.) 148.
Hört numeri (grab, reg.) 2. öS. 84. — A: (leit, nacht.) 116.
*Hürt sich begab nach deme (krönt, düll.) 68.
Hört singen (gu. schla. nu.) 70.
Hört titus livius der thut uns sagen (feu. buch.) 116.
Hört um die sechste stunde war (ha. stainw. vog.) 47.
Hört was geschah vor langen zeiten (....) 67.
Hört wer da war (la. hoft. musc.) 1.5.
Hört wie am ersten tag der süsen brote (eng. mül.) 105.
Hört wie am fünften numeri (la. part) 22.
Hört wie am ostertage (süs. vog.) 14. 15.
Hört wie am sechsten salomon (schrot. schrot.) 140.
Hört wie an dem pfingstag (versch. schm.) 109.
Hört wie an dem sabate (süs. vog.) 107.
Hört wie beschrieben ist (lind, trab.) 30.
Hört wie beschriebe (abg. nun.) 91.
Hört wie david der königlich prophet (gartw. schm.) 5.
Hört wie der ewige got sich beklaget (eng. vog.) 109.
Hört wie der ewig got (reb. vog) 116. 149.
Hört wie der herr sprach zu mose (guld. sachs) 6.
Hört wie der könig david rund (k. nacht.) 139.
Hört wie im sechsten salomon (schrot. schrot.) 114. 123.
Hört wie in exodi so klar (la. hopf.) lo7.
Hört wie des herren wort geschach (leit. örtl.) 10.
Hört wie des herren wort geschach geschrieben ist (lind.
treib.?) lo.
Hört wie ein man geschlagen het (senft. nacht.) 27.
Hört wie geschrieben (abg. nun.) 89.
Hört wie got sprach zu abraham (la. eisl.) 26.
Hört wie im alten testament (la. mey.) 6.
Hört wie in dem andren lucas (höh. folz) 74.
*Hört wie in dem sechsten monat (unb. zorn) S.
Hört wie in der apostel gschicht (verb. zorn) 16.
Hört wie in der cronica stet (blü. frau.) 3. 49.
*Hört wie in engelande (gesch. nacht.) 62.
Hört wie cleglich und hart auschreit (verschr. petz) 60.
209
*Hört wie lucas (krönt, frau.) 12. Später leit. trau.
Hört wie man list (reut, füls.) 77.
Hört wie mir necliten erzelt ein reinjeck (kurz sachs) 29. 50.
Hört wie naclideme . . (krönt, düll.) 38. Vgl. Hört sich begab etc.
Hört wie um die sechsten stund war (schrot. schrot) 108.
Hört zwei wunder getreuer täte (kurz, reg.) 120. 123.
127. 157.
Ich dank dem herren rein (lerch. end.) 7.
Ich hab oft hören sagen (honw. wolfr.) 7.
Ich schrey mit meiner stim zu got (schrankw.) 12. 44. Si/äter
andre töne.
Ich sing von dreyerley geschlecht (k. nacht.) 104.
Ich wil dem herren alezeit (morg. drül.) 137.
*Ich wil dich erheben mein herr und gote (kling, sachs) 43.
Ich wil erheben dich (lerch. eudr.) 21. 79.
Ich wünsch euch allen hie turwar (la. hopfg.) 125. 137.
Ihr Christen allgemeine (hönw. ferb.) 147.
Ihr Christen danket unserm got (gsa. lesch) 114.
Ihr Christen der tod ist ein beschluss und ausgang
(4 kr. tön) 150.
Ihr Christen freuet euch in got (blumw. most) 97.
Ihr Christen hört den titel (gu. voglgs.) 132. 133.
Ihr Christen mit verlangen (süs. vog.) 134. 143.
Ihr frommen Christenleute (abg. schwei.) 157.
*Ihr himmel lobt den herren (knab. schm.) 25. 33. 59. 81.
Ihr kinder (k. na.) 143.
Im achten schreibet matheus (la. mey.) 120.
Im achtzehenden matheus (la. mey.) 120.
Im anderen schreibt lucas klar (klew. schwa.) 147.
*Im andern auserkoren (süs. vog.) 8. 9. — A: 126. 147.
Im andern schreibet matheus (blos. herw.) 137.
Im andren beschreibt matheus (lioh. folz) 84.
Im andren buche (la. vog.) 22.
Im anefang (uberl. reg.) 5. 26.
Im bayerland (feyelw. folz) 13. 85 (teilt, folz?) 70.
Im bayerlande thet ein lanzknecht wilde (rot. zwing.) 83.
Im dorf ein stolzer baurenknecht (teilt, folz) 148.
Im dorf zu zeisselmauer (münichw. kreleiu) 59.
Hans Sachs, Gemerkbüchlein. Jj^
210
Im drei und zwainzigisten (guld. kanzler) 67.
Im dritten der geschiehte (stark, nacht.) 109 (gestr.
zinw. Christ.) 116.
*Im dritten puch[e] spricht mose an mitel (gm. frau.) 83.
Im ersten buch der künig stet (korw. hag.) 102. 144.
Im ersten buch samuelis (gsa. sachs) 25, Später: leitt. ürt.
— A: (gsa. Sachs) 136.
Im ersten capitel (....) 106.
Im ersten könig puch (lerch. endr.) 4.
*Im ersten könig puch das drit (corw. m. v. s.) 16. 21. 36.
52. 86.
*Im ersten micha den propheten (glasw. vog.) 55. 60. . . des
Propheten 72. 76.
Im fünften buch spricht mose saget got (gartw. schm.)
122.
*Im fünften puch am fünften spricht mose (gartw. schm.)
28. 30.
Im fünften luca find wir das (freud. sched.) 78.
Im fünf und fünfzigsten caput (verb. . . .) 44.
*Im fürstentum zu Sachsen (guld. kanzl.) 28. — A: Im herzog-
tum . . . 143.
Im hunderten da iste (spruchw. sachs) 44.
*Im lande (kurz, nu.) 2S. 40. 55. 73. 88.
Im niderland war ein gwonheit (frau. erent. erenb.) 3S.
Im ries ein Schwaiger 20 creuzkes hete (grundw. frau.) 28. 31.
Im Schweizerland ein sune het (lieb, vog.) 138. ... ein
landmann het 141. 142.
Im sechsten danielis stet (verh. zorn) 22.
Im sechsten monat war (versch. schm.) 112.
*Im sechsten monat wäre (strafw. folz) 28. — A: (stark,
nacht.) 121.
Im sechsten monat war gesant (na. krigs.) 156.
*Im sechsten monat wart gesant (corw. m. v. s.) 13. 39. 83.
Im sechzehenten klare (la. sachs) 146.
Im sibenden Jesus sirach (gsang. sachs) 6.
Im siben und dreisigist der psalmist (bew. sachs?) 80.
Im wald ein esel und ein ber (fein walter) 36.
Im zwanzigsten capitel (la- nacht.) [guld. voglgs. '?] 69. Später
in anderen tönen.
211
Im zweiten thut fiirgeben (gestr. zinw. christ.) 147.
Im zwölften apocalipsis man list (neu sachs) 108.
Im zwölften caput mm (uberl. vog.) 62. ... klug 76. 85.
Im zwölften der geschichte (süs. vog.) 131.
In actis an dem fünften stat (frey folz) 46.
In asia (leit. frau.) 101.
In assiria ein kling sase (süs. liard.) 50.
In cento novella ich läse (ros. sachs) 70. 85.
In dem achten actis klar stete (zugw. zorn) 151.
In dem achten schreibet marcus (teilt, nacht.) 80.
In dem anderen capitel (k. tagw. vog.) 121.
In dem andren schreibet lucas (blos. herw.) 112 (nachtw.
kri.) 125.
In dem andren spricht baruch der prophet (neu sachs) 62.
In dem andren spricht lucas fein (klew. schwär.) 121.
*In dem elften capitel (süs. vog.) 63.
In dem elften capitel stet (gfa. vog.) 151.
In dem elsass von rappenstein nit [ser?] weit (briefw. reg.) 62.
In dem ersten beschreibet uns lucas (neu sachs) 28. (gartw,
schm.) 32.
In dem ersten beschreibt lucas (leit. ort.) 42. (unb. zorn) 54.
In dem ersten das drei und zwanzigist (blüw. lor.) 144.
In dem ersten matheus klar (schra. folz) 144.
In dem ersten psalmen höret wie david gar (versetzt, rings.) 21.
In dem hunderten herre got (tagw. frau.) 140.
In dem mayen ein jeger schos (blü. frau.) 17.
In dem schlesier lande (gail. frau.) 17.
In dem sechsten capitel uns clerlich bericht (vers. . . .) 78.
In dem sechsten monat [als] aus dem tron(e) (gartw. schm.) 85.
In den tagen stund maria (gsa. sachs) 147.
In der andren am virden spricht (unb. zorn) 62.
In der andern epistel (. . . .) 101.
In der apostel gschichte (abg. schw.) 76. 77.
In der apostel geschieht schrib (nacht, krigs.) 151.
In der andren philipenses (gsa. sachs) 62.
In der ersten (leit. frau.) 13. 22. 46. 04. 73. 76.
In der ersten epistel da (tagw. frau.) 130.
In der geschieht (radw. frau.) 52.
In der geschieht saget das ander (lang, nacht.) 17.
14*
212
In der geschrifft findet man drei heilige berg (la. müg.) 98.
In der greulichen Verfolgung (kurz, kanzl.) 156.
In der hoch sey got lob und er (leit. ürtel) 7.
In der kirchengeschichte (gu. kanzl.) 12S.
In der schwedischen cronica geschrieben stet (gsang. rüm.) .57.
* In der stat pisa sase (creuzt. wolf.) 5.
In der stat wien vor zeit ein burger sase fgrundw. frau.) 64.
In einem bauren haus ein spin (kurz nacht.) 23.
In einem dorf ein bauer sas (jarw. frau.) 148.
In einem dorfe sase (hönw. wolfr.) 55.
*In einem dorf starb ein alt vv^eib (schw. klings.) 35. 63.
In einer stat ligt in braband (mey. wess.) 143.
In eines Juden hause (hönw. wolfr.) 140.
In epheso war der berümtest tempel (verg. frau.) 20.
In esopo ich glesen han (hag. hülz.) 75.
In exodi man list (neuj. hag.) 127.
In exodo geschrieben stet (verw. vog.) 3. 75. (überkront,
wild.) 64. 79.
In frankreich in der stat leon (schwarz, klings.) 103.
In genesim man list (neuj. hag.) 126.
In hoch purgund ein riter sase (ros. sachs) 16. 51.
In india dem lande (gu. kanzler) 134.
*In Jesus sirach lesen wir (erweit, sehn.) 57. 91. — A: lOS. 1 18.
In judea bekande (la. sachs) 71.
In lidia dem künigreiche (ros. sachs) 51.
In macedonia (versch. schm.) 107. 143.
In meiner angst drübsal und schmerz (lil. vog.) 115.
In niderland war ein gwonheit (frau. erent.) 14. 74.
In norwegen ein könig sas (guld. marner) 63.
In persia ein künig sase (frid. fridels) 137.
In plutarcho ich lis (süs. Schill.) 42.
In rom ein Jungfrau wäre (süs vog.) 129.
In Sachsen kam ich zu dem pier (sehwa. vog.) 56.
In Sachsen sas ein edelman (schill. hoft.) 44.
In schimpf und ernst so list man das (schw. vog.) 81.
In Schweden sas (höh. nacht.) 20.
In sein Sprüchen sagt salomon (fremden ton) 135.
In sein Sprüchen salomon spricht (gfa. vog.) 154.
In sicilia wäre (silb. sachs) 5. 83. (. . . schill.) 60.
213
In tito livio hab ich gelesen (feu. buch.) 132. 155.
In tito livio ich las (ritt, frau.) 154.
Isaias . . . vgl. Jesaias . . .
Irenes das weib erkandt .... (pflügt, sigh.) 135.
Israel hat deucht got noch lieb (gfa. vog.) 133. .. . hat
auch got ... 135.
Jacob der patriarche auch gar fein (eng. vog.) 106.
Jederman merkt zu dem beschlus (freudw. sched.) 126.
Jephte der galeatiter (la. eisl.) 19 . . . war ein? . . . 35.
*Jeremias (krö. frau.) 41. (leitt. frau.) 42.
Jeremias am fünften spricht (la. eisi.) 61.
Jeremias der gros prophete (neu frau.) 43. 85.
Jeremias spricht am sibenden (glasw. vog.) 101. 111.
120.
Jerusalem gesundet hat (klagw. weinm.) 107. 152.
Jesaias spricht o dw haus (la. eisl.) 55. Vgl. Esaias . . .
Jesus Christus in dem anfang (guld. reg.) 32. 55. 80.
Jesus in galli . . . spricht (klag, vogl) 144.
Jesus sirach der frume man (freudw. roseng.) 111.
Jesus sirach der treue man (tagw. frau.) IIS.
Jesus sirach der weise man (nacht, krigs.) J3S. 143. 147.
150.
* Jesus sirach hat uns gelert (früsch. frau.) IS. . . . erclert
34. 48. 55. — A: 112.
Jesus sirach mit fleise (blutt. folz) 144.
Joas ging auf ins gricht (uberl. vogel) 78.
Joel am andern zeigt den segen (la. nacht.) 49. SS.
Joel beschriebe (abg. nun.) 34.
Joel im . . . vgl. Joel am . . .
Johan apocalips [!] am elften (frid. fridl.) 21.
Johannem pocacium [lis?] (guld. wolfr.) 25.
Johannes am achten caput beschreibet klar (la. frau.) 48.
Johannes am achzehenden (verh. zorn) 23.
Johannes am dreizehenden (tagw. frau.) 114.
Johannes am ein und zwainzigsten sein (blü. lor.) 17. 33. 86.
... an d. zwainzigisten [!] sein 61.
Johannes am ein zwainzigisten sein (neu sachs) 44.
* Johannes am sechsten capitel (zugw. zorn) 33. 52. — A: 99.
214
Johannes am sechzehenten spricht . . . (neu sachs) 20.
* Johannes am zehenten spricht (blos. herw.) 23. 50. — A:
. . . schreib lOS. . . . spricht 122.
* Johannes am zwainzigsten hell (leit. ort.) 91.
Johannes am zwainzigsten klare (dret. fridw. fridl) 17.
* Johannes an dem andren klar[e] (fridw. frid.) 8.
Johannes an dem dritten christiis spricht (henfl. puschm.) 19.
Johannes an dem dritten thut (mey. wess.) 100. 104.
108. 141.
Johannes an dem sechsten schriebe (la. reg.) 65.
Johannes an dem siebenzehenden beschrib (la. miig.) 99.
*Johannes an dem vierzehenden spricht (neu sachs) 47. 56. 70.
^Johannes apocalipsis (frey folz) 20. 53. 79. (leit. ort.) 31.47.
63. 67. 73. 79. 86.
Johannes apocalipsis am virden (uberl. sachs) 80.
Johannes bocacius klar beschrib (blü. lor.) 124.
Joliunnes bocacius [uns bejschriebe (grundw. trau.) 58.
* Johannes de montevilla (fein, walt.) 14. 71. 73. 76. (blü. frau.)
54. — A: (pflügt, sigb.) 105. 120.
* Johannes der evangelist (freud. h. v. m.) I. — A: 106. 118.
123. (gefl. petz) 138.
Johannes in. dem dritten spricht (creuzt. mar.) 4.
Johannes in der ersten schrieb (creuzt. mar.) 65.
Johannes in der offenbar ung (....) 146.
* Johannes klar (reut, füls.) 57. 67. (leit. frau.) 85. (rorw. pfalz) 91.
Johannes ludovicus uns beschribe (blutt. stoll.) 130.
135 . . . ludovicus vives schribe 156.
Johannes mantevila schrieb (fein, walt.) 34.
* Johannes melt mit namen (abg. sehn.) 12.
Johannes sagt das sechzehende (frid. fridl) 5.
Johannes schreibet an dem sechzehenden (eng. vogel) 17.
18. 77.
* Johannes schreibet klare (abg. schw.) 75.
Johannes schreibet klare (gestr. zinw. christ.) 100. (reb.
vog.) 100. (frau. kett.) 108. 139. (hön. ferb.) 119. 145.
Johannes schreibt am andern da (verb. zorn) 103.
Johannes schreibt am sechsten capitel (zugw. zorn) 139.
* Johannes schriebe (pfabenw. end.) 1. 12.
Johannes spricht das sechzehende (fridw. drexel) 4.
215
Johannes stumpf macht uns bekant (mey. eisl.) 116.
140. 154.
Johannes uns beschreibet klar (alm. stell.) 108. 110. 122.
127. 132.
Johannes uns beschrieben hat (schrankw. folz) 32.
Johann herolt im dritten buch {tagw. trau.) 102. 118.
Johann herolt macht uns bekant (senft. nacht.) 99. 150.
Johann herolt nach lenge uns erzelt (kelb. heid.) 24.
Joseph der wart gefürt hinab (lang, eisl.) 22. 52. 79.
Joseph kund sich enthalten nicht (radw. 1. v. g.) 115.
Josua thut am sechsten uns pekande (engelw. miil.) 79. —
A: 101. 110.
Judit das heilig küne weib (bergw. sachs) 37.
Judit sang got dis lobgesang (la. hopfg.) 112. 136.
Julianus der kaiser (grün frau.) 110.
Julius philipus mit nam (pflüg, sigh.) 99. 149.
Jupiter aus dem trone (silb. sachs) 23. 30.
Justinum lis (reut, füls.) 101. 113.
Justinus der thut uns bekant (guld. mar.) 81.
Kaiser constans der war ein kleiner mane (gru. frau.) 98.
Kaiser otto der dritt mit namen (ros. sachs) 7. 64.
Kam an das ort (may. blumw. schw.) 75.
Klar .... (klagw. wess.) 132.
Klar .... (gefl. petz) 109.
Klar beschreibet die dinge (fog. vog.) 54.
Klar das fünfzehend numeri (klag, wess.) 143.
Klar das zweite buch Samuel (greifenw. hag.) 151.
*Klar find man zwölf der durchleuchtigen frawen (uberl. sachs)
19. Kl. findt man der d. . . . 44,
Klar (im) [in dem] buch der Weisheit stet (greif, hag.)
133.
Klar matheus am ersten schrib (klagw. wess.) 97. 112.
121. 147.
Klar thut das alt testament künde (zug. zorn) 97.
Klerlich man liste (schifferw. drül.) 105.
Klerlich matheus dorte (gu. frau.) 105.
König agis (rorw. pfalz) 89.
König david (dankw. spörl) 53.
216
König david (reut, fiils.) 98. 103. 128.
König david erkleret fein (neu corw. hag.) 153.
König david in seiner angst und not (blüw. lor.) 113.
König david schreibt klare (knab. schm.) 104.
König david spricht mit verlangen (gschw. fluchtw. wild)
143.
König darius setzet ein (nacht, kri.) 138. 146.
Könt ich bewahren meinen weg (unb. zorn.) 56.
(Korianus) [Kornelius] ein hauptman war (pflügt, sigh.) 97.
Kumet zu mir (gu. radw. frauenl.) 111. 118. 122.
Lis das sechzehend luce klar (neu. verk. vogl) 100. 123.
Lob den herren du sele mein (klew. schwarzb.) 19.
Lob den herren o dw mein sei (uberl. wild) 64.
Lobe mein sei den herren (morg. kri.) 130.
Lobet den herren ale zeit (hoft. h. v. w.) 129. 155.
Lobet den herren freye (tag. nacht.) 123. 124. 152.
Lucas also anfinge (vog. vogel) 8. 9. 58.
Lucas am^) achten der geschieht (blos. herw.) 39.
* Lucas am drey und zwanzigsten caput (gartw. schm.) 33.
Lucas am fünften spricht auf einen tage (eng. vog.) 4. . . . spr.
als in den tagen 36 spr. als auf ein tage 70. 87.
. . . schreibt an einem tage 76.
Lucas am fünften uns beschreibet clare (eng. vog.) 76.
Lucas am neunten spricht in der geschichte (kling, sachs) 8.
. . . sagt in . . . 67.
Lucas am vier und zwanzigsten capitel (eng. vog.) 47.
Lucas am vierzehenden meldet in eim haus (la. frau.)
130.
Lucas am zwanzigisten (grü. weing. mair) 158.
Lucas am zweiten schreiben ist (corw. m. v. s.) 147.
Lucas am zwei und zwanzigisten sprichte (eng. vog).
114.
Lucas am zwölften schreibet fein (mitagsw. hag.) 120.
133.
Lucas an dem achten caput (unb. zorn) 4. 49.
Lucas an dem ersten anfinge (schlag, wirt) 112.
*) Bei „am" und „an dem" vergl. auch „in" und „in dem".
217
* Lucas an dem ersten thut sagen (fridw. frid.) 90.
Lucas an dem neunzehenden spricht klare (ost. ringsg.)
13L
*Lucas beschreibet im andren capitel (eng. vog.) 72.
Lucas beschreibet feine (höh. knab. schmid) 147.
Lucas beschreibet klar (paratw. schwarzb.) 16. (grab, schwarzb.)
20. (ohne ang.) 57 (lerch end.) 78.
*Lucas beschreibet klare (la. sachs) 34. 35. 39. 51. — A: 116.
141. 151.
Lucas beschriebe (krö. wess.) 116. 128.
Lucas beschrieb in der geschichte (glasw. vog.) 134.
Lucas der evangelist klar (nacht kri.) 147.
Lucas im achten der geschieht (gfa. vogl) 121.
* Lucas im andren der geschieht (henfl. puschm.) 40. — A:
(lang, eisl.) 126.
Lucas im andren klar (la. singer) 144.
Lucas im andern macht bekand (umb. zorn) 121.
* Lucas im andren schriebe (knab. schm.) 10.
Lucas im andren spricht als die tag kamen (eng. vog.) 9.
30. 58.
Lucas im andren spricht also (bew. sachs) 85.
Lucas im andren sprichte (krö. diu.) 97.
Lucas im andren uns bescheid (frey folz) 1 25.
* Lucas im ersten capitel (blos. herw.) 71.
Lucas im ersten gut (la. singer) 145.
Lucas im ersten schreiben thut (gsa. sachs) 125.
* Lucas im evangeli sein (verh. zorn) 4. ... evangelio 25. 26.
Lucas im neunten der geschichte (blüend. [frau.]) 83.
Lucas im neunzehenden (krönt, düll.) 10.
* Lucas in dem andren caput anfinge (eng. vog.) 71.
Lucas in dem andren caput bekennet (kling, sachs) 27.
Lucas in dem ersten capitel (zugw. zorn) 97. 121.
Lucas in der apostel geschieht schon? (henfl. puschm.) 34.
Lucas in der apostel gschicht (gsangw. sachs) 17. 18. 77.
* Lucas in der geschichte (strafw. folz) 88.
Lucas in der geschieht sagt an dem andern? (henfl. pusch.) 35.
Lucas in seinem ersten klar (gefl. blumw. most) 143.
* Lucas nach leng anfinge (abg. schw.) 29. 43. 72.
Lucas schreibet an mitel (knab. schm.) 29.
218
Lucas sehreibet also an klag (gfa. vog.) 156.
Lucas schreibet im evangeli sein (lang, walt.) 55.
Lucas schreibet im neunzehenden klar (ost, rings.) 122.
127.
Lucas schreibet in actis klar (gfa. vog.) 125.
Lucas schreibet in der geschieht (glasw. vog.) 121.
Lucas schreibet lobsame (guld. vogelgs.) 69"
Lucas schreibt im achten caput (unb. zorn) 70.
Lucas schreibt klar (leit. frau.) 60.
Lucas schreibt klare (abg. nun.) 98. 103. 127. (krö.
wess.) 116.
Lucas schreit ause (la. folz?) 137.
Lucas spricht am zwelften capitel (freudw. h. v. m.?) 7. (fridw.
frid.) 6S.
Lucas spricht an dem fünften dar (bew. sachs) 86.
Lucas spricht fein (süs wein, vogl) 102. 104.
Lucas spricht im ersten capitel (zugw. zorn) 58.
Lucas spricht klar (radw. frau.) 3. 24. 43. 60. 78. . . schreibt . .
36. — A: 102. 105. 118.
Lucas spricht klare (abg. nun.) 14.
Lucas thut klerlich sagen (lang, nun.) 42.
Lucas thut uns klar sagen (kam. nun.^ 137. (gstr. zinw.
ehr.) 150.
Lucas uns meldet offenbar (blos. herw.) 20. 24.
Lucas uns zeiget ane (hag. frau.) 53. 67.
Luce decimo sagt christus ein gleichnus rechte (la.
folz) 140.
Lucianus beschriebe (süs. reg.) 24.
Jlachabeorum klerlich saget als nachdem (gsang. röm.) 57.
*Machab[e]orum das drit buch (über), petz) 87. Maccaberum
das drite ... 44.
Machabeorum sagen thut (na. krigs.) 120. 136. 145.
Machabeus am neunden saget (lang, nacht.) 19.
Manasse war der drit (uberl. vogl) 3.
Man findet in luciano (hoft. c. v. w.) 54.
*Man list in der römer geschichte (glasw. vogl) 6b.
Man list von einem aifen (hönw. wolfr.) 51.
Marcus am letzten thut beschreiben (lang, nacht.) 75.
219
Marcus am sechsten schriebe (frau. ket.) 32.
* Marcus an dem andren capitel sprichte (kling, sachs) 1.
Marcus beschreibet klare (morg. krigs.) 11-4.
Marcus der thut anfangen (abg. schwei.) 100.
* Marcus der war evangelist (blos. herw.) 32.
Marcus schreibet am achten (guld. frau.) 86.
Marcus schreibet am sechsten sein (. . .) 66.
Maria die ging ause (abg. schw.) 84.
Marsius in frigierland (IIb. singer) 138.
Matharse der sagt eben? (ros. sachs) 6".
Matheus am ersten spricht die geburt (gartw. schm.) 9.
*Matheus am siebenzehenden klare (eng. miil.) 66. 80. —
A: 117.
* Matheus an dem fünften spricht (gefl. petz) 2. 12.
Matheus an dem neunten klar (freudw. roseng.) 124.
Matheus beschreibet lobsame (la. nacht.) 111.
* Matheus der evangelist (....) 2.
Matheus hat beschrieben (hoft. marn.) 99. (gu. frau.) 99.
Matheus hat beschrieben klar (tagw. frau.) lol.
Matheus hat uns beschrieben . . . 139.
* Matheus im andren hernach (schra. folz) 84.
Matheus offenbar (la. singer) 125.
* Matheus schreibet an dem driten sein (neu sachs) 1. 72. Später
strafw. folz?
Matheus schreibet klar (reb. vog.) 114. 156.
Matheus schreibet klare (bäumt, folz) 48. 61. 65. 75. (verg.
wolfr.) 51.
Matheus schreibet klare (morg. kri.) 109.
Matheus schreibt (gu. ra. trau.) 1.
* Matheus schreibt am achten (hönw. wolfr.) 18, 35.
Matheus schreibt am achten (gu. vogigs.) 100.
Matheus schreibt fiirware (hünigw. ferb.) 100.
Matheus schreibt lobsame (gu. vogigs.) 51. (la. nacht?) ... 70.
* Matheus spricht (leit. nacht.) 58.
Matheus spricht am andren sein (blos. herw.) 71.
Matheus uns ausweiset (gu. tagw. trab.) 42. 65.
Matheus uns aus liebe (hirsenw. end.) 16. ... uns beschr. 54.
Matheus uns beschreibet klar (vcrh. zorn) 50. 62.
* Matheus uns beschriebe (sum. end.) 29. — A; 99. 103.
220
Maurizius der keiser mechtig (la. nacht.) 137.
Mein kind . . . (vog. vog.) 40.
Mein kind . . . (eng. vog.) 142.
Mein kind wen du wilt sein (verseh. schm.) 113.
Mein kind wilt gottes diener seine (la. nacht.) Sl. Mein sun
... 58.
*Mein sei den herren lob und ehr (verw. vog.) 91. ... lobe
den herren eben 83. — A : . . . den herren lob und ehr 98.
Mein sei lobe den herren (morg. hri.) 138.
Mein seel lobe den herren rein (par. [ket.]) 84.
Mein sei lobe mit fleise (slis. vogel) 99. 104. 117. 155.
Menander thut fürgeben (hönw. wolfr.) 145.
Mensch nim . . . (tagw. frau.) 135.
Merk auf mein herre . . . (lerch. [vielmehr hirschenw.] end.) 21.
* Merket zum bschlus ein psalmen hoch (gsa. sachs) 9.
Mich straffe herr (uberz. frau.) 57.
Misosternon genande (silb. sachs) 29. 60.
Mit auf die stras (radw. frau.) 39.
Mit fleis nachsuch (alberw. schwär.) 134. 139. 151.
Mit gewalt domicianus (gselenw. krigs.) 142.
Mit gewalt thet amulius (gselnw. krigs.) 152.
Mit wirden (korw. folz) 115. 115.
Morholt ein helt der vier mansterke het (kelb. heid.) 21.
Mose am acht und zwainzigsten capitel (uberl. sachs) 82.
Mose am fünften buch berichte (tridw. fridl) 44. 63.
Mose am fünften sprichte) [buch berichte] (fridw. fridl) 51.
Mose am virden (kling, puschw. puschm.) 25. 27. 33.
Mose am zwaiuzigen capitel (zugw. zorn) 28. — A: 112.137.
Mose die gotes klare (mey. eisl.) 143.
Mose beschreibet exodi (frey. folz) 51.
Mose beschreibet uns so klare (. . . wess.) 90.
Mose der frum und heilig man (gu. tronw. schwarz.") 83.
*Mose sas unter dem volk zu gericht {\a.. walt.) 24. 36. 52. —
A: 110.
Mose schreibet im andren buch (schra. rüm.) 53.
*Mose schreibet in genesim (bew. sachs) ?6.
Mose schreibet in seinem fünften buch (kurz, sachs) 60.
Mose schreibt am elften im fünften buch (. . .) 76.
Moses saget dem volk gemaine (baur. riugsg.) 5.
221
Mose spricht in dem fünften buch (la. hopfg.) 119.
Mose uns in dem andren buch (^froschw. trau.) 53.
Mose zeigt ane (abg. nun.) 102. 105.
Mose zeigt an im fünften buch . . . (neu sachs) 12.
Museus der poet beschriebe (ros. sachs) 49.
Nach Christi geburt drei und vierzig jare (gru. frau.) 114.
Nach Christi geburt fünfzehnhundert jare (gru. frau.) 128.
Nach Christi geburt hundert dreissig jare (grundw. frau.) 5. 12.
*Nach Christi geburt hundert vierzig jare (grundw. frau.) 52.
59.60. 82. — A: 138.
Nach Christi geburt vierzehnhundert wäre (gru. frau.) 134.
Nachdem aber der sabat war vergangen (eng.vog.) 62.
* Nachdem aber thomas (lerch. end.) 4.
* Nachdem adam und eva wert (lil. vog.) 25. 45. 49.
Nachdem alexander magnus (gref. zorn) 121. 142. 149.
Nachdem als am pfingsttage (krü. dül.) 126. 141.
Nachdem als christus ginge (hag. frau.) 106.
Nachdem als der heilige geist (verh. zorn) 3.
Nachdem als got warhafte (gu. voglgs.) 126.
* Nachdem als [oder: und] könig witigis ([gref. zorn]) 84.
Nachdem als nun die egipter alsande (eng. mül.) 126.
Nachdem als nun die zeit mit macht (gefl. petz) 145.
* Nachdem antiochus gewan Jerusalem (la. mügl. 54. 55. 67.
Nachdem arges die griechisch stat (pflügt, sigh.) 24. . . . die
mechtig ... 43.
Nachdem [assiria) die stat (senft. nacht.) 131.
Nachdem athen in griechenlande (radw. 1. v. g.) 23.
Nachdem aus gotes gnade (süs. vog.) 35.
Nachdem cararius (jfrauw. wild) 138.
Nachdem christus') (feyelw. folz) 18. 45.
Nachdem christus (leitt. frau.) 109. . . . Jesus 141. (leitt.
nacht.) 149. (klagw. danb.) 105.
Nachdem christus an dem sabat (gsa. sachs) 39.
Nachdem christus auf erden (tagw. nacht.) 35.
Nachdem christus die jünger sein (nacht, krigs.) 123.
133.
1) Vgl. auch unter Jesus".
222
* Nachdem christus^) erstanden war (unb. zorn) 54. (teilt, nacht.)
69. 84. — A: (alm. stoll.) 114.
Nachdem christus erstanden wäre (fridw. frid.) 61. Vgl. N.
ehr. geboren . . .
Nachdem christus erstund vom dot (unb. zorn) lOS. 139.
Nachdem christus fürbas (la. sing.) 139,
* Nachdem cristus^) geboren wäre (fridw. frid.) 52.
Nachdem christus geboren wart (unb. zorn) 29.
Nachdem christus sein red volent (verb. zorn) 25.
* Nachdem christus verschieden war (teilt, nacht.) 10. (verb.
zorn) 7. 24. (verschr. petz) 89.
Nachdem christus verschiden war ^verh. zorn) 114.
(korw.-m. v. s.) 139.
Nachdem christus vom tod erstanden war (neu sachs)
150.
Nachdem christus vom dot erstund (unb. zorn) 28.
Nachdem christus war aufgefaren (zugw. zorn) 116.
Nachdem christus wolt sterben (gu. reg.) 121. (gu.
voglgs.) 124. 132. 140.
Nachdem das evangelion (gsangw. sachs) 63.
Nachdem das volk von israel (sumerw. her.) 115. 153.
* Nachdem david entrane (krönt. düU.) 4. 20. (guld. voglgs.)
6. 41.
Nachdem david war redlich und aufrichtig (kling, sachs) 1 . 9. 30.
* Nachdem david zu seiner zeit (paratr. ket.) 74.
Nachdem der almechtige got (gsa. sachs) 153,
Nachdem der heilig geist gesant (höh. folz) TS.
Nachdem der herr all creature (ros. sachs) 29.
Nachdem der philistiner beer (frej. folz) 26.
Nachdem der tiran nicanor (lang, mügl.) 4.
Nachdem die Christen wider mit begir (neu sachs) 157.
* Nachdem die frume kaiserin (schwarz vog.) 10. (fri. vog.) 83.
* Nachdem die jünger allesander (lang, nacht.) 63.
Nachdem die jünger hoch gepreist (korw. m. v. s.)
141.
Nachdem die philister bereit (uberl. wilt) 66.
* Nachdem die philister gemein (schalw. wilt) 59. 66.
^) Vgl. auch unter ^jesus".
223
Nachdem die stat Jerusalem zerstöret war (gsangw. rüm.) 72.
Nachdem die zeit mm käme (....) 6S.
Nachdem erstanden war (deilt. nacht.) 76.
* Nachdem erstanden war christus (corw. m. v. s.) 37. S5. S7.
Nachdem fasti .... vgl. Nachdem vasti . . .
Nachdem ganimedes (grü. mügl.) 20.
* Nachdem gefangen war petrus (gtä. vog.) 19. 70. 90.
Nachdem gen himel für christus (gfa. vog.) 17. 18. — A: 126.
Nachdem germanicus (jgfrauw. wilt) 129. 137. 141. 151.
.... monerieus! 146.
Nach dem got dem heiligen geiste (la. nacht.) 34.
Nachdem hat absalom umbracht (gsa. sachs) 5.
Nach dem herr gayus grachus (kurz nacht.) 35.
Nach dem herr künig saul war dot (gsa. . . .) 27.
Nachdem in sünden manigfalt (freudw. sched.) 108. 118.
Nachdem Israel lag dot krank (abg. c. v. w.) 107. 110.
115. 130.
Nachdem ist woren (fröl. mayenw. schwarzb.) 58.
Nachdem jacob gestorben war (freudw. roseng.) 115.
Nachdem jacob von bersaba auszuge (eng. vog.) 103.
115. 146.
Nachdem jerusaleme (zirk. lesch) 46.
Nachdem Jerusalem het fride (la. reg.) 82.
* Nachdem Jesus (leit. nacht.) 52. (krönt, frau.) 56. 69.
* Nachdem Jesus ausginge (siis reg.) 3.
Nachdem Jesus die jünger sein (na. krigs.) 110. 117.
* Nachdem Jesus erstanden war (unb. zorn) 47. Vgl. auch
N. christus . . .
* Nachdem Jesus geboren wäre (fridw. frid.) 42. 48. Vgl. N.
cristus . . .
Nachdem job in seim kreuz war gedultig (eng. vog.)
138. 148.
*Nach dem Joseph gefangen lag (frey. folz) 22.
* Nachdem Joseph war herre (stark nacht.) 25. 80.
Nachdem keiser constantinus (rit. frau.) 151.
Nachdem kung Joachim alt war (ges. sachs) 106.
* Nachdem künig david war alt (la. mayensch.) 77.
Nachdem künig saul erlag in dem streite (eng. vog.) IG. 31.
. . . niderlag im ... 74.
224
* Nachdem leret bescheiden (abg. schw.) 49.
* Nachdem liebt künig salomon ^^leilt. nacht.) 40.
Nachdem man fünfzehnhundert jar (verschr. petz) 65.
Nachdem man virzehundert zeit (verschr. petz) 11.
* Nachdem marsilia die stat (may. eisl.) 2. 38.
Nachdem mit künig salomo (teilt, nacht.) 16.
Nachdem nun abrahame (süs vog.) 85.
Nachdem nun der keiser maxentius (kelb. beiden) 142.
Nachdem nun der prophete (la. otend.) 155.
Nachdem palamedes (grü. mügl.) 10. Vgl. N. ganimedes . . .
Nachdem paulus (radw. frau.) 30. 39.
Nachdem paulus durch den heiligen geist (neu sachs) 4. 21.
32. 36. 69. 76.
Nachdem paulus durch gotes geiste (zugw. zorn) IIS.
Nachdem paulus in griechenland (krüglw. leutsd.) 117.
Nachdem paulus noch schnaufen wäre (la. schlagw.) 57. 59. 78.
Nachdem petrus gefangen war (gsa. sachs) 1 16.
* Nachdem philipus käme (krü. dül.) 35. 78.
Nachdem pilatus pfleger war (guld. wolfr.) 59.
* Nachdem predigt paulus (reb. vog.) 20. 31. 37. 54. 70. 89.
— A: 110.
Nachdem rom lang mit alba krigt (tagw. m. vogl) 117.
Nachdem samuel hete (hag. frau.) 130.
Nachdem simson bereit (fluchtw. wilt) 59. 66.
Nachdem simson der . . . (wilden ton) 79.
Nachdem simson gefangen war (verschr. petz) 105.
Nachdem und aber sara nicht gebare (eng. vog.) 41.
* Nachdem und apolonius (feldw. vog.) 19. — A: 120. 130.
136. 145.
* Nachdem und assa kunig war (schnew. mül.) 39. — A: 98.
IUI. 105. 113. 134. 137.
Nachdem und dedalus (süs Schill.) 11. 35. Vgl N. u. icarus.
Nachdem und der fürst nicanor (lang unglert) 40.
Nachdem und der herr christus het verbracht (neu
sachs) 151.
Nachdem und die mechtig stat rom (klagw. loch.) 57.
Nachdem und icarus (süs sehill.) 3. Vgl, N. u. dedalus.
Nachdem und in hieracla der stat (kelb. bald.) 117.
*Nachdem und Jesus kam (lerch. end.) 53.
225
* Nachdem und Joachim alt war (gn. sachs) 65.
Nachdem und joas kunig war (gu. sachs) 12.
Nachdem und jonatan schlug in die flucht (neu sachs) 53.
Nachdem und künig witigis (gref. zorn) 125.
Nachdem und prometheus stal (gref. zorn) 15
Nachdem unser heiland . . . (neu sachs) 73.
Nachdem uns gotes gnade (süs vog.) 34.
* Nachdem vasti austreiben det (schw. vog.) 22.
Nachdem wir lesen offenbar (hoft. c v. w.) 150.
Nachdem xerxes mit grosem heer (radw. 1. v. g.) 13. 56.
Nachdem zu sparta ariston (hoft. mar.?) 23.
Nachdem zu sparta wäre (hoft. mar.) 26.
*Nach des herren urstend (lerch. end.) 49. 62. 73.
Nach dir o herr verlanget mich (gfa. vog.) 138.
*Nach vierzig tagen als der herr christus (gartw. schm.) 35. 40.
Nach vierzig tagen da erstanden was (gartw. schm.) 34.
Nebucadnezar war[e] (uberkr. düU.) 27.
Nectanabus ein kün[i]g sas (pflügt, sigh.) 52.
Nehemia uns saget (krönt, düll.) 20.
Nemt war des herren hande (k. tagw. nacht.) 42.
Neun Schwaben gingen uberlant (lil. vog.) 35.
Nicht krenke (k. nu.) 113. 153.
Nun freuet euch ir christenleut (blumw. most) 121.
Nun höret auch an bite auch ich (na. krigs.) 149.
Nun höret den psalmisten (morg. sachs) 79.
Nun höret schlecht (feyelw. etc.) 9.
Nun höret wie der heilig geist (gref. zorn) 57.
Nun hört was Jesus sirach spricht (schrot. schrot.) 26. 30.
Nun hört zu ein wunderlich dat (kurz, sachs) 68.
Nun hört zwo wunder [treue] date (kurz reg.) 29. — A: 111.
Nun lobt ir herren all ir Christen frume (eng. mül.) 116.
0 Christen mensch thu doch verstehen (tagw. reg.) 138.
0 Christen mensch thu gotes straf betrachten (blut.
stoU.) 156.
0 das ich fein (pfingstw. hag.) 98. 119. 152.
0 das ich kuut für meinen munt (tagw. frau.) 12. 53.
0 du getreuer got wie lang (mey. wess.) 134. 138. 145.
147. 150.
Hans Sachs, GemerkbUchleiii. 15
226
0 du getreuer heiland Jesu christ (gartw. schm.) 134.
152. 156.
0 du getreuer heiland mein (klag, loch.) 131. (klag,
weinm.) 147.
0 du mein hör (leitt. frau.) 136.
0 got dir sei die not geklagt (gsa. sachs) 148.
0 got du bist alle tag eben (glas, vog.) 130. 135. 152.
0 got du bist unser heiland (gsa. sachs) 146.
0 got hilf mir in leid und schmerzen (schlag, wirt) 142.
0 got sei gnedig mir (lerch. end.) 150. 155.
0 herre (schlagw. nu.) 47.
0 herre du bist woren (zeherw. nu.) 76.
0 herr got sei genedig mir (klag, wess.) 132.
0 herr got unser . . . (fremder ton) 143.
0 herr mein got ich preise dich (par. ket.) 44. 90.
0 herr mein got wie gar herlich (verh. . . .) 86.
0 ihr kinder seit den eitern ghorsame (uberl. sachs) 24. 71.
0 ihr knecht all (griisw. Christof) 153.
0 lieber got ich leide schmerzen (schlagw. wirt) 151.
0 mein got und heiland vernim (nacht, krigs.) 119. 131.
152.
0 mein got wie hast du mich iz verlasen (ost. rings.)
131 ... warum hastu mich 123. 128.
*0 mensch betracht drei ding in deinem leben (kling, sachs)
85. — A: 103. 106. 125. 129. 142.
0 menschen kind Israel sag (tagw. frauenl.) 142.
0 menschen sun weissag (süs regenb.) 135.
0 mensch in deinem leben (hag. frau.) 140. 144. 152.
157.
Osea an dem sechsten spricht (gsang. sachs) 47.
Oseas die urstent christi (höh. folz) 14. 15. 36. 45.
*Ovidius (juugl. ottend.) 57. 68.
Ovidius beschriebe (silb. . . .) 56.
Ovidius beschriebe (süs. reg.) 135.
Ovidius der hoch poet (gu. sachs) 4. 42.
Ovidius schreibet wie vor viel jaren (spig. erenb.) 59.
Ovidius schreibt von der kungin uiobe (ost. ket.) 7.
Ovidius schrieb wolgeziert (ros. sachs) 51.
Ovidius uns von der lieb (guld. sachs)
227
Paulus ad epliesios hat bescliiicV)en (uberl. sacbs) 02.
Paulus an dem fünfzeheüden (verh zorn) 24.
Paulus beschreibt am dritten klar (la. mar.) 44.
Paulus der spricht (rorw. pfalz) 4.
Paulus der spricht nun sei stark in dem herren (eng. vog.) 68.
Paulus ephesios am andren schriebe (ost. ringsgw.) 59.
Paulus in got (leitt. frau.) 103. 127. \T2.
Paulus orosius (k. miigl.) 114.
Paulus schreibet an mitel (kupf. frau.) 41.
Paulus schreibt ad corinthios (blos. herw.) 47.
Paulus seine corinter lert (mey. wess.) 133.
Pelopidas war ein hauptman (alm. stoU.) 124.
Pentesila die kiinigin (rit. frau.) 141.
Perseus ein künig genand (frosch. frau.) 12-5. 141.
Petrarcha wider die hoffarte (ros. sachs) 89.
Petrus aber nach den tagen aufträte (eng. vog.) 49.
Petrus und johanes gingen an klag (klag, vog.) 151.
Phebus war auf eim berge (siis reg.) 16. 46.
Plato der gros philosophus (gref. zorn) 146.
*Plinius der weis thut pekant (kurz, vog.) 63.
Plinius die art der lewen beschreibet (lew. flaisch.)
133.
Plinius schreibet von der rosen ros. sachs) 10.
Plutarchus thut diogeni gedenken (grundw. frau.) 88. 91.
*Plntarchus uns beschreibet das (guld. wolfr.) 17. (pflügt, sigh.)
90. — A: (pflügt.) 107.
Polixena die Jungfrau dar gu. sachs) 54.
Priamus ein sun hete gail. frau.) 31.
*Procemislaus war genant (alm. stoll.) 84.
Proverbium am sechsten fron (wanderw. osw.) 153.
*Quarti regum das ander seit teilt, folz) 12. 55. ... spricht 85.
— A: 97. 130.
Recht meldet in exodi eben (schlagw. wirt) 121.
Eimicius beschriebe (grü. frau.) 50.
Romanos an dem achten ret (gsang. sachs) 50.
Romanos an dem fünften pauUis sprichte (ost. rings.) 91.
15*
228
*Sabellicns beschreibet als theba die stat (ost. ket.) 46. 70. —
A: 113. 149.
Sabelliciis gar frey (k. mügl.) 119. 138.
Sabellicus schreibet mit mechten (k. reg.) 122. 127. ...
mit rechten 114.
Salerno ein stat weite (baur. krigs.) 1 1 2.
Salomon an dem dritten spricht (verw. vog.) 105.
Salomon in dem dritten klar (verw. vog.) 117.
Salomon in den sprächen sein (teilt, nacht.) 30.
Sanct paulus klar (pfingst. hag.) 122. 127.
Sebastiauus prant (süs schill.) II.
Sei mir gnedig o got (pasiunal folz) 101.
Seit das ich aber singen sol (frö. frau.) 13.
Sie sprachen wiltu herre (krö. düU.) 46.
Simon paulus thut schreiben (kreuzt, wolfr.) 157.
Sirach am ein und zwanzigisten gut (ros. sachs?) 90.
Sirach so klar (weihnachtw. vogl) 119.
Solon einer der sieben (silb. sachs) 69.
So wil ich aber singen hie an argen has (gsa. röm.) 38.
So wir nun sein versunt mit gote (ros. sachs) 35.
Sparta mit dugent wol geziert (mei. eisl.) 129.
Sprach saget an was sey (reb. vogel) 1 1 .
*Ste auf du menschen kiud (reb. vog.) 15. — A: 102. 106.
139. 149.
Sun ehr deinen vater fürbas (freudw. roseng.) 153.
Tepha ein Schwester dionisij' (k. sachs) 102.
Theodoricus acht und dreissig jare (brau, reg.) 18.
Theseus der weise haid . . . (teilt, folz) 13.
Thu nur beystant (kurz wild) 72.
Timoleon'ein junger edler ritter war (ost. kett.) 123.
125. 157.
Titus livius beschreibt klar (ritt, frau.) 103. ... schreibet
klar 103. 114.
Titus livius schribe (creuzt. wolfr.) 50.
Und an das ort (may. blumw. schw.) 56. 66.
Und da christus erstanden wäre (schlagw. wirt) 126.
Und der gebot dem saget au (teilt, nacht.) 77.
229
Und die schiffleut warfen das lose (fridw. frid.) 1 1 .
Und ein engel der . . . (eng. vog.) 106.
Und ich höret ein grose stim (lang, eisl.) 7.
Und schriren allgemein (reb. vog.) 11.
Und theten ein blutige Schlacht (hoft. c. v. w.) 15.
Uns beschreibet der geschichtschreiber plutarchus (ges. röm.) 14.
Uns klar bericht (leitt. nacht.) 98.
* Uns sagt das vierte kunig buch (corw. m. v. s.) 52.
Uns sagt der römer gschicht mit nam (radw. 1. v. g.) 54.
Uns sagt die cronica (k. mügl.) 149. 152. 156.
Uns schreibt fürware (krönt, wess.) 113.
Unzucht eigensin thut got heftig plagen (eng. vog.) 89.
Valerins gar frey (k. reg.) 106.
Valerius gschichtschreiber (verg. wolfr.) 136.
* Valerins maximus schreibe (kurz, reg.) 75.
Valerins maximus uns beschriebe (gru. frau.) 119.
Valerius schreibet aber (blutt. folz) 106. 110. 130.
* Valerius schreibt von der gut (blü. frau.) 20.
Valerius thut uns klar sagen (st. reg.) 103. 130.
Valerius ims saget (verg. wolfr.) 105. 150.
Vernemt das fünfzeheude eben (zugw. zorn) 108.
Vernemt johanem den evangelisten (ost. rings.) lOS.
Vernim mein klag ewiger got (klag, loch.) 118.
Vil sorg und dazu groses gut (schrot. schrot.) 119.
Vipera ist ein alter schlang (spig. fran.) 156.
*Virgilius beschreibet klar (pflügt, sigh.) 8. — A: 128.
Vom feld kam heim ein alter man (alm. stoll.) 56. ... felde
kam ein ... 6S.
Von der grosen untreu der weit (k. kanzl.) 135.
Von got dem herren kumt alle Weisheit (blüw. lor.) 145.
Vor alter war in rom der stat (fro. frau.) 52. 77.
Vor jaren sas ein fürst am reine (kurz, wolfr.) 73.
*Vor langer zeit zu bamberg sas (feu. lesch.) 62.
*Vor zeit ein apoteker sase (ros. sachs) 70. — A: 107.
Vor zeit im Schweizerland (k. mügl.) 1 28. 1 33. 141 . 144. 149.
Vor Zeiten war in der stat rom (pflügt, sigh.) 11. Vor zeit war
i. d. stat roma 33. 73. 90. — A: Vor zeit war in der stat
roma (pflüg, sigh.) 137. . . zeit so war in rom der stat 128.
Vor zeit zu regensburg ein burger sase (gru. frau.) 140.
230
* Warum toben die haiden (vog. vog.) 67.
Was ich erzele (kro. wess.) 155.
We den die hinab zihen (krü. diill.) 3. 50. 52. We denen die
hinzihen 20. . . die doch z. . . 34. . . die da z. . . SO.
Weil der herr ging auf erden noch (blau, frau.) 82.
Weil mein licht ist der herre (morg. krigs.) 124.
Weil nach christus (fey. folz) 27. 31.
Welcher nit weit gewandert het (alm. stoU.) 4S. Welch gsel
... 84.
Wem ein tngentsam weib bescheret ist auf erd (gsa. röm.) 87.
Wem mag doch bewust werden (frau. kett.) 107. 113. 135.
Wenn got strafet ein laud (leitt. nacht.) 144.
* Wer die schrift leren sol der kan (la. wolfr ) 5. — A: (klagw.
weinm.) 153. 154.
Wer hie gotselig wol wil leben (. . .) 76.
Wer hie mit fried thut leben (henw. wolfr.) 59.
*Wt,r ist der von edom herferet (zugw. zorn) 87. — A: 139.
Wer ist mit seiner arbeit los (schrotw. schrot.) 43.
Wermundus ein künig in denemark (tagw. vogl) 110. 140.
*Wer seim nechsten thut leyen (strafw. fo.) 69.
Wer stets närrisch ding fragen thut (hoft. danh.) öS.
Wer wissen wil auf erden (frau. ket.) 78.
Wer zwitracht anrieht mit der haut (schrot. schrot.) 43.
Wie der hirsch schreit in quele (süs vog ) 133.
Wie der sabat erschiue (schuew. mül.?) 87.
Wie der sabat verschine (abg. schwei.) 108.
Wie die weisen hinzogen klar (jüngl. pauz.) 144.
Wie elisa mit name (silb. sachs) 5.
Wie lang wiltu o herre got (mosts ton) 133.
Wie nun alda verschieden war (blos. herw.) 108.
Wie Samuel gestorben war (gefl. petz) HS. 123.
Wir wünschen euch aus herzengrund (verschr. petz) 144.
Wo die spilewt mit keinen dingen (ros sachs) 21.
Wol acht und dreissig iare (rot. zwinger) lOS.
Wol auf mit meiner stim zu got (schrankw. folz) 70.
Wol dem der hat die Weisheit holde (la. reg.) 46. (la. nacht.)
53. 89.
Zianipus ein jüngling her (süs reg.) 155.
Zithens . . . vgl. Citheus ...
231
Zog es auf an eins kindes stat (scLwa. vog.) 16.
Zu abraham (leitt. nacht.) 100.
*Zu altorf war (fey. folz) 15. 27. — A: 97.
*Zu androvella in der stat (fro. frau.) 53. 58. 72. — A: 97.
Zu athen sas ein künig der bis pandiou (gsa. rüm.) 10. 13.
51. 64.
Zu athen war ein künig der bis egeus (gsa. röm.) 2.
*Zu augsburg da het ein doctor ein weibe (grund. frau.) 43.
74. ... het ein kaufman e. w. 83.
Zu augsburg sas ein schuester fV] reich (hoft. c. v. w.) 11.
... ein burger ... 65. ... ein kaufman 42. — A : ... burger
reich 98.
Zu babel war ein grosser trach (trach. hilpr.) 14.
Zu bresslau sas ein edelman (blau, frau.) 84.
Zu claro stund ein thempel (spruch. sachs) 29.
Zu der neunng im dürgner laud (hag. hülz.) 50. SO.
Zu der zeit als künig midas (blü. frau.) 28.
Zu einer zeit zw bamberg sas (feu. lesch) 8S.
*Zu frankfurt het ein kram (kurz mügl.) 46. 50. — A: 133.
Zu gershofen ein bauer war gesessen (spig. erenb.) 31.
Zu birsau war (feilw. folz) 146.
*Zu Ingolstadt im bayerlande (fridw. frid.) 69. 83. — A: 105.
Zu kalter winterzeit . . . [Einsmals zii . . . ?] (feu. lescb) 72.
Zu lanzhut sas vor zeiten ein gwantschneider (rot. zwi.) 3.
Zum anderen auch käme (lang, nun.) 79.
Zu mailant sas ein doctor ungeleret (zug. frau.?) 61.
Zu mainz ein reicher bischof war gestorben (spigolt.
erenb.) 102.
* Zum herren schreye . . . (lerch. [vielmehr hirschenw. ] end.) 43.
Zum leupolzhof ein pewrin war gesessen (schwi. frau.) 33.
Zu münichen da sase (verg. wolfr.) 40. 53. 61. 78.
Zu münichen vor zeit ein kaufman sase (. . .) 87.
Zu nürnberg auf dem milchmarck sas (hoft. dauh.) 111.
Zum virden er gefraget hate (ros. sachs) 36.
Zu popenreut ein pfarrer sas (teilt, folz) 20. (kurz mügl. ?) 80.
Zu rappersweil . . . vgl. Bei r.
*Zu regensburg vor zeit ein burger sase (grundw. frau.) 24.
... ein reicher b. s. 75.
*Zu rom ein meister fiUius (pflügt, sigh.) 20.
232
Zu röttenbach da sasse (honw. wolfr.) 41. 75.
Zu Salzburg sas ein Schneider (....) 91.
Zu singen (keis. par. wess) 153.
Zu speyr ein bischof wäre (gu. canzler) 33. — A: 120. 144.
*Zu Straubing sas ein reicher wirt (schwa. vog.) 69.
Zu Wien ein alter man (reb. vogel) 98.
Zu würzburg war (la. hoft. muse.) 88.
Zu wuzeldorff ein bawer sas (steigw. pog.) 60.
Zwei briider von indischem stam (la. kanzl.) 122.
Zwei bürger gingen spaciren . . . (süs. hard.) 146.
Zwey ding mich hart vertriessen (hag. frau.) 19. Zwei
stück ... 23.
Zwen brüder waren aus Schlaraffenland (kurz sachs) 43.
Zwen guter schwenck hab ich kürzlich erfaren (grünt, frau.) Sl.
Zwo frauen in eins webers haus (hag. hülz.) 66.
Zwölf wolflf die hielten hause (hoft. mar.) 43.
3. Verzeichnis der Singer (Personenregister=PR).
[Hier sind die Namen aller vorkommenden Singer
alphabstisch verzeichnet. Da keiner der im Gemerk-
btichlein (1555 — 61) Vorkommenden auch noch im An-
hang (1595 — 1605) erscheint, so sind beide Register
getrennt gehalten.]
AilflFer, Michel 63.
Augsbnrger 16-17.
B . . . vgl. P . . .
Docler, Heinrich 48.
Ebenhoch, Erhart 51 vgl. auch Erhart uagler.
Endres, Heinrich 6. 19—21.
Engel, Zimmerman 51 — 55. 67.
Fell, Simon 68.
Fesselman, Fritz 4—91; weber (fritz weber) 91.
Fesselman, Veit 5 — 75.
Feuerschlos 19. 47.
Fibinger, Anton 1—90; schreiner (antoni schreiner) 44. 58. 68;
Autoni stechr 56 (von H. S. verschrieben),
fremd, der 46.
fremder, ein fremder») 1. 16. 22. 24. 26. 39. 48. 49. 70. 79. 80.
81. 82. 85. 86. 90.
fremder singer 55. 85.
1) In vielen Fällen (s. 49. 80. 80. 85. «5. 86.) singen diese
Fremden zwei Lieder auf einer Schule, es scheint somit dies
den Fremden erlaubt, den Einheimischen dagegen nur in Aus-
nahmefällen gestattet gewesen zu sein.
234
Frölich, Jürg 2— 13. 17—28. 46— S4.
ülaser, Daniel 82.
Grüser, Hans 1 — 88.
Haffner, Hans 9. 26—52. SS— 89.
Hartman, Jörg 76 — 78.
Heinrich .... 68.
heltfenpainer Fritz 44—45 vgl. Weidenhoflfer.
Hilprant, Bastian 1—91.
Jörg, Fangraz (= Ponleini). — Ponl. 6 — 8; P. Jörg. 8 — 15;
Ponlein 17 — 27; P. Jörg 30; Ponlein 32—68; P. Jörg 68
bis 69; Ponlein 73; Jörg Paugraz 73; Ponlein 73 — 90;
Pangr. Jörg 9 1 .
Junger, der jnug 13. 14. 26. 54. 60. 67. 70. 72.
Keller (Kellner), Paul 7—16. 29. 68—91.
Klein 61.
Knapp, Wenzel 50-73.
Knoblach, Jörg 83—90; schneidergesell (Jörg sehn.) 89.
Kopitz (Copitz), Bastian 32 — 79.
Kraenfus, Hans 88; (jung kr.?) 64.
Kraenfas, Lorenz 58 — 59.
Kürsner 3. 4. 6. 12 (singt zweimal) 14.
Kürsner, Kaspar Kürsner 1.1. 14. 17 (= Kaspar Unger?) 19.
kürsnergesell'? 12—13, singt zweimal an der nämlichen
zeche,
drunkeu kürsner 78. — kürsner 80.
Jobst kürsner 17.
Wolf kürsner 2 (= Wolf Stecher? 1. 2. 3 ff., singt jedoch
mehrfach (2—3. 3. 4. 6) neben Wolf Stecher — nach
der Sitte des zweimaligen Singens bei den fremden
Singern?).
1) Die Identität beider ergiobt sich erstens daraus, dass
sie trotz ihres langeu Erscheinens in den Protokollen niemals
auf einer Singschnle nebeneinander singen, dass vielmehr ihr
beiderseitiges Vorkommen sich stets gegenseitig ergänzt (vgl.
obige Zahlen) Ferner ist s. 8 ein Gleichen an der zech zwischen
Hans Grüser und Ponlein, s. 73 ein solches zwischen Ponlein
und Erhart Nagler verzeichnet. Beide Male steht als Gewinner
des zechkranzes dann Paugratz Jörg verzeichnet.
235
Lang, Hans 3—90.
Leutsdürflfer, Hans 3—13. 23—45. 53—54.
Loer, Kilian 2 — 53; nagler (kilian nagler) 49. 52.
Maler, Linbart 2 — 31.
Mallerlein 41.
Klein maier h ... 16.
Melcher .... 46—59.
Nadler, Six 74—89,
Nagler, Erhart 49 — 73 vgl. Erhart Ebeuhoch.
Nagler, Kilian 49. 52 vgl. Kilian Loer.
naglergesel 50 — 60.
der neu singer 85.
Hans Nürlinger (von Nörling [Nördlingen]), der NiJrlinger 2;
2-SS.
Panzernlacher 19—72.
paternostrer 73.
Petz Kaspar 1— 3i).
pewtler 2S— 29. 62.
Pfeff, Lorenz 40— 91.
Probitz. Sebald 4. 29.
puchdrucker 30.
Jörg puchdrucker 6.
Puschman, Adam 18 — 80.
Rot, pütner 37.
Sailer, Jacob 2—90.
schachtelmacher 48.
Schatz, Kaspar 2 — 91.
Schlemnller, Hans 9—47.
Schlosser 39. 65.
Schmid, Paul 1—36. 76—78.
Schneider, Endres 91.
Schneider, Mates 56 — 91; schuknecht (Matcs sehn:) 55. 57.
wohl auch schuknecht 55.
schuknecht 25. 59. 60. 70.
Schürstab 26.
Schuster 26.
Sigelein 45. 60—73. Wiegelein von H. S. verschrieben 73.
236
Spet, Simon 55.
Spiegler 1—4.
Spörl, Jörg 12 — TU.
Spring in kle 83.
Stainschneider 10. 25 — 32.
Stecher, Wolfif 1—79; vgl. Wolff Kürsner; Wolff v. wath.? 23.
Steffan .... 40.
Stengel, Hans 82.
von Sulz, Niclas 79—83.
Täubelein (Daubele) 44-61.
Unger, Kaspar 19 vgl. Kaspar Kürsner.
Urmacher 20.
Vogel, Michel 3—89.
Wal, Ambrosi 20-35; Wall 50.
jung Wal 41. 66 — 79; Ballein (= Wallein —jung Wal?) 80.
Walter, Hans 3—7 31—91.
von Wath . . . ? 23. Wolff Stecher?
Weber, Jörg vgl. Jörg Weinperger.
Weber, Veit 52—76.
webergsel 52—54.
Weidenhoffer, Fritzlein 1 — 87 ; helffeupainer (Fritz hclffenp.
44. 45; helffenpainer 45). 44. 45.
Weinperger, Jörg (= Jörg Weber). Jörg Weber 51 — 57;
J. Weinp. 57 — 58; J. Weber 59 — 67; J. Weinp. 68 — 72;
J. Weber 73; J. Weinp. 74; J. Weber 75.
Werner, Elias 58—69.
Wildnauer, Jörg 75.
Winter, Michel 89.
Zan 25. 29. 59. S4.
Zimmerman 51 — 07 vgl. Engel Z.
Zorn, Hans 68.
Zwirner, Hans 1—88.
237
Register des Anhangs. (1595 — 1605).
[Der Text des Anhangs setzt ein in den Protokollen
Bd. I nach s. 89.]
Schreiner Adam 131.
Aichler, Wilhelm 99.
Angerer, Steifan 121 — 157; steffan schukuecht 119 — 120, vgl.
auch Protokolle Bd. II, 32:5.
Baumann, ein messerer 133.
Banr, Waltes 116.
Bantner, Wolf 97 — 157; wolf dachdecker 117.
Boduer, Paul Friedrich 153—157.
Braun, Jörg 106.
Ciriacus 138. 156.
Daucher 119 — 121.
Deisiuger (Deusinger), Hans 101 — 157.
Drexel, Jörg 120.
Drüler, Elias 147.
DrüUer (Drilner, Drüler), Jeronimus 145 — 153.
Egerer, Caspar 130.
Euderlein (auch Endres, vgl. Protok. II, 324), Caspar 97—111.
Fesslein (Fessla), Jacob 99—108.
Fiudeisen, Hans 130—140. 152—154.
ein fremder 105 — 111. 120—127.
fremder singer 55. 85. 100.
Freudenberg (Freudenpe[r]ck), Elias 135— 153; Elias 137, Elias
ein schukuecht 136—143.
Früepeis, Sebastian 98—142.
Fürst, Nicolaus 141—157.
Geisler, Simon 128.
Glöckler, Hans 99—111. 132—146.
Graner, Daniel 145 — 154.
Grilnmair, Toma 97—157.
Gomizer (Gonizer, Gamizer), Hans 97 — 125 vgl. auch Jamizer.
Gott, Peter 145.
238
Hager, Georg \)~ — 155.
Hager, Heusa 105—107, Hans H. 152— 154.
Heinlein (Heiula, Heinle), Stoffel 97—129.
Hemlein 101. 138—144 vgl. Abraham Nehr.
Jamizer, Hans = Gamizer. Gomizer.
Kalförder, Franz 134—157; von edfort 134; franz ein kUrsner
135. kürsner 143, fremder küssner 142.
Kessler, Veit 97—141.
Lederer, Hans 98. 131—145.
Leichner, Hans 148—154; G. Leichner 151 — 152.
Lenner, Hans 145.
Morgenstern, Görg 97 — 9S.
Most, Wolf 97—126.
Müller (Mtilner), Hans 98-156.
Neher, Abraham, auch Hemlein* genannt (s. d.) 97 — 157.
Neher, Gori 97—140.
Nüding, Endres 106-124. 141.
Paumann, Velta 135.
Pruhart, David, ein weber 146.
Pültz, Hector 97—111.
Redel, Asmus 97—121.
Rolck, Lorenz 119 — 156.
Rotschmidt 103.
Sachs, Hans 97—106. 124.
Schlosser 145.
Schreiber, Thomas 108.
Schreiner 120—128.
schuknecht 98. 105—108.
mer ein schuknecht 108. ein schuknecht, fremd schnknecht
117—128.
Schuldes, Johann 143.
Steffan schuknecht vgl. Steffan Augerer.
Venizer, Georg (Jörg) 97—103. 126—157.
Venizer, Hans 101 — 157.
239
Voittcr, Simon 113-156.
vüu Watt. Benedict 97 — 1.57; erste schule eingetragen 141
Weber, Haus 107 — 157.
weber, ein fremder von ulm 109.
ein weber 145 — 146; webergsel 146.
Wind, Jacob 107.
Zacharias 128.
Zischer, Tomas 150—151.
Zollner, Jobst 132.
Flugschriften aus der Reformationszeit. XIII.
Thomas Miirner
An den gTossmächtigsteu imdclurchlauclitig-sten
Adel deutscher Nation.
1520.
Herausgegeben
Ernst Voss.
Halle a. S.
Max Niemeyer.
1899.
Neudrucke deutscher Litteraturwerke des XVI. und XVII. JahrhvuidertB,
No. Iö3.
Einleitung.
Thomas Murners satirisch-didaktische Dichtungen liegen
uns heute mit einer einzigen Ausnahme (Von den 4 Ketzern)
in guten kritischen Ausgaben vor, die auch denjenigen zu-
frieden stellen werden, welcher sein Augenmerk in erster
Linie auf die Sprache des streitbaren Mönches richtet.
Von Murners grösseren Prosaschriften, die wohl imstande
wären, sein Bild, wie es uns in den Litteraturgeschichten und
Monographieeu begegnet, bedeutend zu seinen Gunsten zu
modifizieren, ist bis dahin nichts neu gedruckt worden. Der
vorliegende Neudruck will diesem Mangel abhelfen, und nach
Aufnahme in diese Sammlung dürfte er einer Entschuldigung
nicht bedürfen.
Murners Schrift „An den Groszmechtigsten vnd Dnrch-
lüchtigsten Adel tütscher nation" ist die unmittelbare Antwort
auf Luthers „An den Christlichen Adel deutscher Nation"
(Neudruck No. 4, hg. v. W. Braune, 2. Aufl. ISUT) und erschien
wie diese im Jahre 1520. Sie wurde gedruckt von Johannes
Grieninger in Strassburg. Goedekes Grundriss -11, 21S ver-
zeichnet von dieser Schrift Murners nur ein Exemplar, das-
jenige der Berliner Königl. Bibliothek (Cn. 4702). Nach-
getragen sollten 2 Exemplare werden, von denen sich das
eine auf der Hamburger Stadtbibliothek (0. A. IX. No. 2192 n.),
das andere im British Museum, London (39o(i. h. 67.) befindet.
Beide Exemplare decken sich vollständig mit dem BerUner
Exemplar, welches diesem Neudruck zu Grunde gelegt wurde.
Dasselbe enthält 10 Bogen in 4», mit den Signaturen A— K.
In dem Neudruck sind die Abkürzungen des Originals
aufgelöst, durchweg im Anschluss an die von Braune in
seiner zweiten Ausgabe von Luthers Schrift „An den Adel"
befolgten Grundsätze. Im übrigen bin ich dem Originaldruck
genau gefolgt. Das Titelblatt, suwie die erste Seite des
Originaldruckes sind diesem Neudruck in photographisch ge-
treuer Nachbildung, allerdings auf »4 der natürlichen Grösse
reduziert, beigegeben. Für die Besorgung der photographischen
IV
Nachbildungen, nach welchen für den Druck Zinkätzungen
angefertigt wurden, bin ich meinem Freunde, Herrn Dr. Hans
Möller in Hamburg, verpflichtet, welcher auch eine Korrektur
des ersten Bogens zu lesen die Güte hatte. Die Seitenüber-
schriften des Originaldruckes schwanken. Sie erscheinen ent-
weder als 3.^01! bcm teutfcfien abel (so auf Seite A2, Aa^, A4 ;
Bi, Bab, ganz durch D, F n. H, sowie auf K,b, K2, Ks^, K^)
■oder als iöon bem tütfdjcn abd (A-i^, A3, A^b; B,b, B2. 63^,
Bj, ganz durch C, E, G und auf Seite Kj, K.2b, K3). Auf An-
raten des Herausgebers dieser Sammlung sind sie wegen ihrer
schwankenden Form in dem Neudruck ganz weggelassen
worden.
Die folgenden Druckfehler des Originals ') habe ich ver-
bessert: 828 elnangclaumg, ^22 üerancinurtcn, ^25 bi(Iid)ct, 628 ba*
tradötuttg, 63« umuarliaffitge, Tu, bcliilfflcicö, 8,7 Iiettteft, 9« ga=
raten, 10« A3] B3, IO20 gi^tlfd^en, II35 beiii, I82 bf^] m'^, 18.4 gee-
fangeti, 2O25 lunb, 2I33 bcn, 213» beidjrirmung , 22,5 peefonen,
24,9 fett] fein, 2424 berluf)en, 253. foft] folt, 26,3 frrafft, 28j ba§
baS] ba§, 28,0 teren] irren, 29» fünbent] fünbet, 29,o öbn] Dnb,
3O2 d)riftenleit, SOs, betrctffen, 3O34 anuerbotten, 31,0 crlnecfer,
31,1 idjeitiiun-tcn, 324 fdireiber, 32-23 ofcrtidi, 32.27 bieifnltifett,
54,5 geftoffcn] gcI)oIffen, 34,6 üer§per, 343, gemeinencn, 35:,4 Säp=
It(^e, 36,0 gcld)rifft, 37,5 eintd)rift, 39,0 ftcren] ftcten, 39-2« tl)ün]
tf)un, 3939 bilfc^i^ff, 4O4 älinfc^ten, 4125/26 ncrtcribcn, 4I32 euanglio,
42i5 barpffer, 47,5 abg6etercn, 4839 gff'ffcr, 50-27 tugenbcnben,
52,0 idö d) ba§ ü] irf) üd) ba§, 534 iüngftan, 5529 gluuben] glauben.
57,4 erin-ffnen.
In dem Neudruck bitte ich zu verbessern: 4.-, familii
ariter] familiaritct, 7-29 in] in, 11-20 bcrj meber, 2632 bapft] bapft^,
272 5lä;eter] '4-^etro, 28-22 lüürbenbune] Uiürben mc, 2823 er] ber,
3430 ibrcr] trer, 3820 jn] 5Ü, 50,4 ^cpfcr] 5?ei)er, 55^ alf^] al§.
Ich beabsichtige, dieser Prosasohrift Murners, vielleicht
seiner bedeutendsten, die übrigen aus dem grossen Jahre
1520 bald folgen zu lassen, zunächst seine Schrift: Von dem
babstenthum, das ist von der höchsten oberkeyt Christiichs
glauben wyder doctor Martinum Luther. Strassburg 1520.
Madison, Wis.
U- S. A. Erust Voss.
^) Die Citate nach Seiten- und Zeilenzahlen des Neudrucks.
2.n bell 05roß-
med)ttö)lfu Dub
Diird)liid)ttg|}fu aM titt-
fd)fr uatioit Mb fm Un
d)ri)ilid)eu ginukn bt-
fdjirnint, unjkr bnt
d)ri)it, Jtartiinim
lutljfr mmi mtüt
ut kr fiufcl
tipu d)rt|lftt.
Murner, An den Adel.
[5l2]2)em aller bur(^Iücf)ttgftcn@ro^me(i)tigften
fürften, önb {)erren, f)errn ^arolo ernjeltem rö-
mifc^en fetjer, ^ifpanifc^er önb. 2C. maieftabt. 2C.
5^Ur(^Iüc^ttger gro^merfitiger fürft önb f)er, @§ ift
t|| oon örfprung be§ romfrfien rctc^s, bei bu ie|
■''^ burrf) got§ fürft(^tigfcit ein fribfamer fe^fer, önb
gebieter crraelet önb gefalbet bift, foIc()e§ betn reirf) öon
offcnüc^cn finben nie fd)ablid)er angefochten töorben, ban
ie§ 5ü bifen jeiten. 8t)ttcnmal ba^ (Jatilina {idq mein
boctor SJkrtinum lut^er) ift öon ben bebten erraecfet
lüiber 511 menfc^Iic^em leben fnnnnen, önb bar bie atter
ebliften gemiet beini reid)§ 311 burgerlicfien öffrüren önb
nibcrgang ire» eignen öatterlanbS eriöecfen, ben öatter
lütjber feine finb, briiber gegen brüberen, önbert£)onen
5Ü gegen irer oberfeit, aKe bing ber maffen 311 öerwidfen
önb öermifcften, ha^ njeber bapft, feifer, fünig, bifc^off,
babcr, ober fülüi)irt nit mcr fottent önbcrfc^eibet werben,
ein öngemone fac^ a[lentt)alben , wo gute fitten, berben,
äud^t, ere, orbenung, frib, fröb, önb mut, aud^ aUel tüoU
faren foHent geiebet önb get)altcn mcrben. $ßnb öff ha^
foI(^e» beft fcE)cbIid}er önbcrftanbcn tuerb, lüürt önfer
(f)riftlid)er glaub für ein berfmantcl fürgciöenbet, al§ ob
firf) füllte öffrür, ernümerung, önb öerenbrung, in frafft
rf)riftlid)§ gloubens gebüren uiefle ,511 tf)ün önb önberfton,
ba*[3(.2'*Jburcf) and) göttlidj gebot erfuEet, recf)t, önb in
feinen tücg gcfünbct fei, funbcr be§ füg glimpff önb ecre
f)aben öfe gebot erlaubniB önb nadjfaffung djriftlid^er lere
önb bc§ beifise^ eioangcliumy, alfo liftig babent fie ha§
göt(id) gcfo§ in bebilff irc;? bofcn önb öffrierigen für^»
nemnien, fünnen an fid) jicljen önb öff ircn nuö öer-
fieren, raie ber büß tüffel in ein engel be» Iied)t5, önb
bie öniöarbeit in fd)in ber uiarbeit tranf formieret, önb
öerfta(tet, bo mit ben nibcrucrftcnbigen in irc ^itff gü
öerfieren. S^aS fie auc^ bei nit on geiüalt burd) glitruden
öergebenl önberftanbcn, bem burd)Iüd)tigftcn a\)d beütfd^er
nation ein folc^l fpcdlin öff bie fallen gebunben, önb bol
belmün önber ber nafen gebogen fie reifig 3Ü madien, önb
inen beiftenbig jü fein, mit bem gefrit^Iet jü erjüerfen, mie
ber römfc^ ^off mit gelt befd)tücrben baj beütfd) (anb er-
f(f)öpffe, önnb ünjer öermügen ber maffen öffüge mit annaten,
öj. monnaten pfrünben gii öcrleif)en, mit anbren (iften bie
^?frünben an fid) jit jietien in frafft be§ bot5 eine§ ber
bff bem lüeg gen ^Rom ftürbc, ober ber familiariter, önb
beütfc^e Sarbinel jü machen, ön^elid^ gut oon bem palium
511 nemmen, Onb für bie beftetigung ber S3ifd)6tf, auc^
coabiutore» gü mad)en, reirf) aptien in commenben 5Ü
beuellien, ünleiblidie pfnmben leiblii^ 311 mad)en, 5U in-
corporieren ünb bereinigen, abminiftratoreö ju fe^en, 9ie-
feruata öor §übebalten, ^cctoralem referuationcm ,^ü er-
bid^ten, mit :pfrünben fauffen, tierfauffen, loei^flen, baufd^en,
raufd^en, mit liegen, triegen, rauben, fielen, brad^ten,
l^ürere^, büberet), atlerlet) lueife got^ öerac^tung, mit manc^-
[2I3] erlei fd^inberet) , ablag jügeben , feien ög bem feg
feür §ü berfauffen, abplag bricffen, bi§|)enfieren, butter-
brieffen (Sonfeffional. :c. i8nb filen bergleid)cn fo t)0(^
angef taget raürt in einem buc^ ber beütfc^ abel genennet,
tüürt beiner Sciferlid)en, öt)fpanifd^cn ünb .2c. maieftabt,
in aller bemietigfcit ^ii öerftanben geben, baj mir fold^e
fürgemante miprud) imb imbabtcn, wo im alfo mcre nit
önbcrftonb 311 üerantmurtcn , bau mir be§ fein bcuet^e
t)aben nocf) berid^t üon bepftlid^er t)eilifeit, in einc^erleQ
meg 311 öerbrettcn ober 311 bcfc^onen, han mir mol ermeffen
finnen ünb öerfton, ba3 fid) niemand bittirficr beclagc, ban
ber ba leibet ünb befdimerct ift, 2(bcr ba3 üagent mir
beiner burd)lüct)tigften genaben maicftat önb (f)riftlirf)cm
t)ertien, mit fampt ben burd)Iüd^tigftcn Gt)urfürftcn, fürften
üub ^crrnn geiftlid) ober mcltlid^^ ftat», ba» fold^c be-
fc^merben ber beütfd^en nation burd) 9JJartinum i^utbcr ein
marf)afftigen Gottielinam onb on 3mciffal ein 3ornigen on-
befinten man, mit foldien imgefdiidten , ondbriftlidicn onb
ünmarijafftigen mitten fürgcfd)Iagen merben, ba^? nicman»
3miffIon mag, er ncm foldbe befd^merben be^ römfcften
migbrud^^, für ein bct)ilff, Onb ein fpedlin off bie füllen
önb 3Ü einem bcdmontet, onferen d)riftlid)cn glauben ümb
311 fören, fieglid^ fein gifft öf5 3"9iffffn ^^"i> Iiuffifc^,
midlöffifd^e botfdjofftcn 311 öcrfünben, mit ben bötiemcn,
mofcouiteren 3Ü oereinigen, ein tiantfoll leüt off ba3 er
önfe öon aller anbren criftcn^eit bie on gal ift, abfünbre,
lerne ein füngfric^ 5Ü einigen , önb ein fe^fertf)üm jü oer-
lieren, ein ünfiniger menfc^ ber bapft [2(:, % feifer, bifrf)off,
önber, ober, \ampt ber ganzen farten, ber moffen ftot ju
öermifdien, ba§ fein erttJürbig§ angefi^t eind)erlei orbenung
in cf)riftlic^em glanben erfunben werb fo boc^ d§ frieg§=»
leüffen erforen ift, bag nibergang ber orbenung ein fal jeQ
emftlic^eS fümemnteng. jßarumb beiner burctilüdötigen
maieftat, bemietig fürgeraenbet müvt, mit \ampt allem
beinen burcfilücfitigen abel, d^riftlic^e äugen bff önferen
glauben 311 merffen, in bem roir öeriioffen feiig ,^ü n^erben,
be^ilfflicfie ijtnh an gü fd)Iagen, önfer gotlid) bnb öätterlid)
gefal burd^ Sriftum ^efun^ onferen f)erren gu befd)irmen,
önb benen bofen rabtgcben, in foldiem nit toilfüren, önb
in allen anbren barin (f)riftlirf)er gelauben mod^te gelc|et
njerben. (Srftlid^ gebiete ba,^ fid) bifcr ßl)atelina mit fampt
feinem anf)ang, maffen önmar^afftige irrungen 5Ü ertüecfen
ben glauben in c^riftüdier frafft laffen riitt)en önb beleibcn,
ein gimlicEie bit mit beiben oren öon einem c^riftHcf)en
Reifer 311 ert)6ren, önb fo fie ba^ nit lüettent gctt)on babcn,
funber d)riftlid) gerebt, önb folc^e uüme funnb önb er-
nümerung bitlidien criücctet, fotc^eS burct) bein groffe macf)t
gu rec^tfertigung für ben gelortften be§ gtauben§ !umb,
önb 3Ü öert)6r unb ö^f)3rurf), allein mitler ^cit biffen öff*
rierigcn nit gebüre bon^ farften önb bie önuerftenbig
gemein fo balb 311 böfem al^ gutem anjüäünbcn, önb in
fd^eHige flammen §u bcmegen, onpart^cifi^e ric^tcr jü fe|en,
lüelrf)e gii erroelen, niemansi billic^er bau bir 511 fton mil
in für ö§äüfpred)en önb 311 öcrorbencn, mit nammcn, fo
bife öffrierigen, füne bcei önfriben^ t)eberman argfmenig
erod)ten, önb in mifetrumen allen [3(4] minbe forrfitent öon
einem öff ha^ anber appellieren bi| off ba^ iungftc gcridit,
ha^ fie mitler jeit, mit öerbcngftem joum önfcren glauben
mit ircm gifft önber bem t)onig oerfaufft burd)renncn önb
Wertrennen mögen. 2BeI(f)e c^rifttic^c bit önb biHicbe Hoffnung
in bi(^ einen rfiriftgteübigen, menfcf)Iirf)en, önb angeborner
art gütigen fürften ö^ öftereii^, fo bu jü bcr|en öcr^»
faffet, onferen glauben beinc önb önfer ade feligfcit be^
fcf)ü|en mürbft önb befcf)irmen, ha mit beine§ anf)erren
6
Sl'lajiminani Onfer§ on jcin getronlid^e titel, lieben, frünt-
lid^en bnb üetterlid^cn füntg art, aber imb gemiet naä)^
folgent erfülle[t, in bie füfeftapffen beiner frummcn eltcr
önb öorfaren brittc[t, 3«^ 9ef(^tüeig gottesi gebot baran
biegeft, bir in bae etrig (eben erf(f)üfe[i(^ onb ju bem
eh)igen feifertJ)üm bienent.
©eint havxiad) gü bem anbren (fo rf)riftlic^er glaub
(alB t)nfer augapffet) bngctet^et belibet, etlicbe bcft^mcrben,
bürben, önb ünleiblic^e tiranncl) ber beiitfc^en nation ju
nibergang Onb öerberpnife erbi(^tet, ha^' fei Don loem c?
Iva bff erben gefreuelet önb önberftanben, \vd bein Reifer*
licfie maieftat trnb genab, mitfampt ben burc^Iü(^tigen ß^ur*
fürften nad) gclegenliett ber fod)en 311 f)ilff fumnten, troft,
ftür, önb I)ilff beincifcn, öon wegen ber erfc^opfften Hoffnung
jü beiner fürfiditigfeit entpfangen.
33nb 511 bem brüten boctor S^Jartinug fadben, feine
fpen, 3end, imb t)äbcr, erfttirf) öon ber farf)cn bcy glaubend
abfünberen. 3" ^cm anbren auä) öon bem fürnemmcn
önb anfragen ber bepftlid^en miPrüd), hü§ alfo bie facb
önferen glauben betreffen, öon gefegten [^4^] riesteren öon
beiner gnaben ein rid^terlic^en ö§fprud| öor allen bingen
erlange.
S)arna(i) 511 bem anbren, in ben fod)en ber mifebrü(^
burd) beinc fürfidjtifeit mit fampt ben burd)Iüditigftcn
^urfürften erfennet loerb. 5?nb 311 bem (etftcn boctor
^artinu» jend önb bäber auc^ ri(^terli(^ lüt flag önb
antmurt tjingelcgt luerben, nac^ beincr genaben gelcgenbcit,
erfentni§ önb betrad)tung, ob foldie? burd) ein Goncitium,
ober fünft in anbre mcg, mieg, gröfferen toftcn .önb
fc^abcn ja öcrmeiben gefdjcben m6g, önb öff ba^ gcfdiid-
iid)ft önberftanbcn merbc. ii^f; mctdier önfer dn'iftlidjen
önb bemietigcn bit bein ^ciferlid^ gcnab cracbten mag önb
erfennen, ba» mir aU geborne beütfdien and) fein gefallen
baron Jiaben, mo önfer öiitterlant ber maffen folt önbiHid)
erfd)6pffet merben, c§ mer bod) öon mem e§ motl, allein
bog 511 bergen faffcn, ma^ red^t fei 311 tbün, reditlid) gc»
f(^el)e, on fotc^e öffrürcn, Ie|ung önferc^ glaubeut-, ön-
ttior^afftige reben, funber burd) gefd^idte mittel burd) bcine
fürfid^tigfeit fotd^e fachen ermeffen merben. ®an feittcnmot
ber mcrerteil obgenanter mifebruc^ ünb bejt^luerben alidn
bie pfafff)eit betreffen, ire mentel be^atung, befeftigung ber
bi)(i)6ff, oerorbenung ber pfrunbcn, coabiutorien, abbauen,
commenben wie nac^ ber leng önlang§ erleid ift, tücHent
bie ^oc^uerftcnbigen ic öcrmeinen, e§ loeHe bir ol^ einem
lüeltlid^en feifer, billidfier gebüren, erftlic^ önb öor allen
bingen bie fad)en ha§ gemein rcid) betreffen, ftett lanb trnb
leüt ^h befe|en, in friben önb fürfid)tiger orbenung, ban
gleich anefcngüi^ [S3j.] alfe ob bu aHein ber pfaffen feifer
erboren önb gefolbet inen bebilffticf) (ünb filiert mit be5
ganzen xdd)^ foften) üffiuifdjen folteft, ha§ fie ire mentcl
beft molfeiler faufften, önb ire pfrünben leiblicher mit
einanber beileten, mil ^ie erachtet merben, ba» foIc^eS
nocft mol fnmpt, men ba^ forn jeitig mürt, geben mir
beiner fcifer(id)cn genaben önnb fürfict)tigfeit aftc§ jü er-
meffen. 2(tlein mie üor tmfere bemietige bit ift, tjnfere
c^riftlic^e marf)eit nnb gelauben 511 befdjirmen ünb bt"
f^ü^en, onb bngeleöet ^ü nertiieten.
Seint barnorf) anbre I)enbcl imferen glauben nit bc'
treffen, al^ bog gu fit münd) ünb )3faffcn feicnt, ünb ha§>
ir ftat ber c^riften£)eit nit not nod^ crfdjüfeUd) fet), bnb baj
man etli(^ firc^en dnb flofter gerftore, ünb fil anbre ber
gleichen, gefd)cf)e barin nac^ erfcntnift beincr gnaben für»
fic^tigfeit ünb gemeiner c^riftent)cit, ban mir ie fein anbre
mcinung in bifcm bicd)Iin für ün;^ ^aben, ban ünferen d)rift»
Iid)en glauben ,^u ücrfcd)ten ünb nieman^; feiner mißbrüd)
äu üerantmurtcn. 2}a» mir aber meber SOZartino Iutt)er
noc^ ieman§' anber» mit ber ünmart)eit nic^§ begcren 5Ü
gulcgen, mellent mir in bifcm biec^Iin feine irrung beiner
feifcr(id)en genaben entbeden, ünb barübcr antmurt aHein
geben, han mibcr in 3Ü arguicrcn f)abcnt mir ün» in anbre
bied)ün üorbct)aIteu, üff ba,^ in foId)er rcb ünb miberreb
bein ^eiferlid)e genab ba,^marf)afftigft mog crmeffcn ünb
üfefpred^en, me(d)c beinc gcnab bitten mir got ha^ er fie
ünfe lang in friben ünb freibcn üer(eil)c. 2c.
©in öorreb jü 2)octor
9Jiartino lut^er
«@ folte fid^ bein biHic^ (Tlavtim Iutf)er) gemeine
d)ri[tenf)eit erireütüen al^ ein§ befunberen ge-
lerten ntan§, tt)o bu beine fünft önb burd^Iüc^»»
tige öernunfft, nit brüd^teft ja nibergang beine§ öatter-
Iant§, önb gerftornng nnfer§ glaubend önb üetterlicften
gefa|e§, and) mit bcm [c^trcrt ber gefrfirifften Ie|teft bic^
fo balb al§ ieman§ anber§. SDarum, tuir für foId^e§ cre
erbieten, fo lüir bir beiner öernunfft ^alb pflicfitig weren
alt bert)eifen, ön§ Iciber gegen bir al^ einem abgefagten
finbt erlüeren muffen, ünb brieberlic^cn lentlic^en gunft,
in ein bngunft öercnbren, miber önfcr§ ^er^en njillen, ban
tt)ir ie lieber bein lob, ere, önb bri|, at| ein§ gebornen
beütf(^en önb gefd)icftcn man^ fe^en önb fürbren irolten,
ban bein fd}anb, löo bu nit alfo mit öngemefdmcn tienben
in bein önb önferen c^riftlid^en glauben gegriffen fietteft,
0n§ öerurfa(i)et 511 befd)übung ber iüarf)eit, fcifer, fünig,
fürften, önb berren tuiber bic^ an jü rieffen, fo bu bi^
nit fdfiammeft önferen frummcn Reifer önnb allen burcb-
lüd^tigen beütfc^en ^Ibel an 311 rieffen, 511 befcf)irmung
beincS önioarbafftigen, öffrierigen, önfinnigen, önb freuel»
fd^elligen fürnemmenS, l^ctteft fic lüol ,^u gröffercn eren
gefparet, ban ba,^ fic bir ^ilffcn, beine öndiriftlicfee lügen
jü beftetigen, önb bein önucrnünfftig§ öncrlid)* önbcrfton
burd) 3Ü bruden, bic^ felb 5Ü einem ratgeben gemad)et,
miber [$82] ben alten 'ipvnd), fo bn öon niemand barjü
erbetten bift, önfercm iungen frummen blüt ö^ oftercic^
önb angonben ^eöfcr, fd)cltig, gicid) angonb^ önb in
anefang feinet xdd)§ gcrabtcn bem bapft jnio fronen ,^it
pdcn, er I)ab nod^ mit ber brüten genüg önb nur jü fil,
alle Sarbiuct ah ju tfjün, e§ fei gnüg mit j:ii. fird)en,
flofter gü jerftorung . alle» geiftlid} rcd)t ah ju tf)ün , önb
ein rabtcn fiauffen baru^ gii mad)cn, baj finb mit bem bab
ö^gufd^ütten, füm mit bem falb 3Ü mengen, ein marmen
anf(f)Iag, freitid) in ber batftuben gcfd)ef)en, ba^ er alfo
l^i^ig ö^f)in geng, mit bem iungen abel fünig Stoboam
in anefong feinet reic^§ geraten ein 00I ftreng lauffent
Jüaffer önb ben ganzen 9fJetn gelüeltig ein§ mol^ 5Ü tttiber^
treiben flid^, morb, i)aura, f^Iog, oben dB önb ntenent
an, nic()t ban ein jeweiligen, dnfürfiditigen fopff erzeiget,
bem biHid^ niemonS öolgen fol, er lüelle ban lanb önb
leüt öerberben , olfo baj \d) [eftcgflid^ gelaub , t)etteftu ber
Dfterei(Wf(i)en fürften angeborne ort getüifft onb erfennet,
bu tt)ürbeft onjerem fribfamen blüt dfe Dftereic^ folrfier
öffrüren nit geraten baben, ban jie 511 bliitüergieffen nie
neigung Ijetten , eg mieftc ban fein n)t)ber iren willen , önb
joI^eS toiltu al^ ein Ijoffnar, tmb in narren weife getf)on
iiaben, iup bebing bon einem geiftlid)en man in foldien
foc^en bie leichtfertigen Wörter 311 treiben, Oermeineft rao
bu fit ocrwirreny, ünwar^eiten, fc[)mad)beweifung üfe ge-
goffen l)abeft, al§ ban ^etteftu iebernmn bie fi^etlen an='
fnipffet, onb wie (Sragnuie Sftoterbam . ber and) in ber
geftalt ein§ narren bie wartieit rebte ban ba^ e§ bir nit
fo mol alfe im angeftanben ift, barumb bir alfe einem narren
mic (galomon [33-2^] fprid^t fol biflid^ nac^ beiner narrf)eit
geantmurt werben, off ha^ bu bid^ nit für einen weifen ad)teft,
ban beine gcWonlic^e tittel alfe einen boctor onb geiftlirfien
man, ^ettent wir bir biffid) geben, luo bu bid) nit in einen
narren tranfformieret ()etteft, ®arumb onö gebüren wil
bem narren feinen folben 311 seügcn, ban bir in war^eit,
folrfie narren weife ie Obel an ftot, bafe bu ^utium ben
bapft ein blutfuffer ncnneft, onb ben ie^igen bapft mit
ben feinen ein bieb , ein led er , buben , Onb beren gieidien
fcf)mef)eU^e Wörter, ünb I)i|)penbiebfd)e , ban \va bu ie
etwa» wiber in oermeintcft 311 babcn, loer bir eerlicbcr,
geiftli(i)er , jücfitiger, onb frümlid)cr angeftanben, t)n mit
feinem gewonIicf)en nammen 311 melben, onb beine flog
Wiber t)n mit rf)riftlict)er mcffigfcit für zutragen, an ort
Onb enb "oa fold^e^ mbdft gcbeffcrct werben , Onb bir
geI)Dlffen. Söilt Onfcren iungcn onb nngonben Seifer
onb regierer üfferwerfen, wie bu fagft wiber bie fürften
ber ^eUen, onb nenneft ba^ ein f|)il, weld^eS fo e§
nit mit gotteg ford)t angefangen würb bie ganl^e weit
in bem blüt fc^weben folt, bü wilt onö ie 3Ü einer
groffen offrüren bewegen, ic^ fil)e aber niemand ber
beinem fturm äulaufft , fpiefe ober ^eßenparten jurf e , ober
10
fo bu önfinntg bift ber mit bir luel frfiellig werben, 2(IB
freilid^ bie judI tuiffcn, baj alk^ fo bu fürlüenbeft 3Ü
reformieren bnb beffercn on q((c öffrür, mit ber geit onb
mit guter muffen burrf) fürfid)tigfeit önferg eblen Seifert
onb bnferer si)urfürftcn mag gcbcfferet merben, trnb in
ein leibtid^e form ünb geftalt ncrorbcnet.
®arum£) mir c^ genfilit^ bar für ^aben, ba§ bu
ben [©n] obgenantcn fürften tmb Ijcrrcu ein flein gefallen
bemeifeft ha§' bu alfo bie gemein ünberftoft, mit fiten
beütfc^en bicd^Iin gü ergeben bnb üffrürig gü mad^cn, önb
boc^ mot miffcn foltcft, mo fic jüfammen lieffen, alfe
balb inen fclbcr etrna,^ fürncmmen borfften imbcrfton , alfe
balb, fie bir tiolgtcn, bamit birf) mit turnen morten mit
ermanet imb gemarnet f)oben mibcr bie feiferlid&en Oerbot
bie facl)en nnfcr^ glaubend üor ben tmuerftenbigen nit ^ü
bi0)3utieren ünb in ein jmcifal jü berieffcn, meUcnt mir
oIIc an bem farren frf)oIten ba§ bir bein fo manigfeltig
miffebabten trnb fctimad) bemeifen genebig öergigen mcrb, birf)
öerenbreft in rf)riftlirf)ere meffigfcit, ünb mit mv in got
ben Ferren in ricmigcm fjcr^cn loben mögeft 5lmcn.
S)ag ber melttüc^ ftat bie geiftlirf)cn rid)ter=
lirf), meber ^^u ftraffen nod^ jü örteilen t)att.
'^ SIe§ fo bu bifetjor imbcrftanbcn onb fürgcnummcn
J\ J)aft , bem mürt gclaupt in rinn tmb ocrficrung beiner
mortcr bag bu birf) almegcn fo ^offertig pflcgft ber
g6tlirf)en gefrf)rifft 511 ricmen , alf? bu an filen orten , t)n='
lDarf)afftig fprirf)ft, ba§ fog bein cmangclium , bein rf)riftu#,
beinbibel, bcin ^^aulu?, ha^ aber mcngflirf) mog crfcnncn
ba§ bu in feiner gcfrf)rifftcn gefunbierct bift, funbcr fil
irriger, önb frf)mct^iger, önb einem rf)riften imb gciftlidicn nmn
I)offertigcr rcben bie tmuerftenbigen allein oerblenbeft, mit
irf) onfat)en in bem nammcn be^ t)errcn [333 ''J ^ii^ <i" fl"^'
murten önb nit 311 orguieren, han mir ön^ ha^^ felb öff
ein anbren plai^ üorbef)atten I)aben.
(grftlirf), öff bai§ bu bein öngunft gegen ben Sxonmnifcen
crjeigeft, fprirf)eftu boj fie crbirf}tet baben, mie brelertci)
ftenb feient, ein geiftli^er, obeIirf)er, önb peürfrfier meldte
11
bret) ftent ber maffen fottcnt dnberfdietbet fein, ha^^ ber
lücltliii) aMiä) ober püri^ ben geiftlirfien nit t)ah gu
ftraffen, funber (jortriberumb ber geiftlid) bie anbren ^\vm,
önb "iia mit tüellen ft(^ bie romanifccn be)(i)trmcn al^ f)iitber
einer muren ha^ fie öngereformieret beiciben onb iren mxiU
tüilen önftrefflii^ breiben mögen.
®a» tüiltu nun I)0(^ wiberfcd)tcn narf) beiner gciuon^eit
üfe ber f)eiligcn gcftfirifft, önb bringft fant ^aulum l)ar.
ab (Jor. i-ij. ber fag ba» tütr ade ein cörper fetient, an bem
ein icbc§ glib fein eigen locrcf i)ah önb ®riftu§ haS Ijanpt
fet), lüir t)aben auc^ atl ein ciuangelium, ein tauff, ein
glouben, ha bur(^ mir alte geiftürf)§ ftabt§, S)arum6 aucf)
nit mar fei) hü§: bret) ftenb feient, fnnber nit mer ban ein
geiftlic^er (i)riftücl)er ftant oder gemeinen diriftenbcit, barumb
aud^ bie ie§ meltlirf) ftant^ genant feint aber waxiiä) geift-
Iicf)#, cf)riftli(^» ftant§, ben ie§ genanten geiftlic^en ftatt al^
ire mitgliber ^n ftraffen Onb ,^ü befferen Ijaben.
©arjü gib iä) ein antmurt mit folc^er proteftation
ba§ id) toeber bie SRomanifcen nocf) niemand anberli in
feinen obelbabtcn t)erferf)ten onb befdiirmen mit, ober in
feinem miitmil f)al^ftard mad)en, atlein 311 gegen ben
bnmart)afftigcn onb ündiriftlic^en rebcn gcantmurt baben
min. [584]
(£rftli(^ off haä funbament gon, bnb fag bo§ c§ nit
mor feij ba^^ mir ein ftabt fei) , ber ein geiftlii^er gemctiner
(^riftlid)er ftabt genant fei), e§ fint ficf) and) nit ber in
götlidien nod) menfc^tic^en bici^crcn, boctor iintl)er luurbt
and) fein leptag nimmer atfo gelcrt ba§ er beis eind)er(ei)
gfd)rifften geigen mog, ban ha^ er anjcigt fant ^aulu^ .i.
Gor. i'ij., 5Ib 9ioma. xij. Onb .i. '^^etri .iij. ^a§> feint
brt) ort ber angezeigten I)ei(igen gefd)rifft ba mit er mit
bemeifcn ha^ nur ein geift(id)er ftabt fei), 9hin fol mengt"
lid) miffen ba« .i. ©or. ii\. alfo ftat gcfd)rit)cn , Söarlid)
in einem geift feint mir atte in eine oerfamlung, ben id^
corpus nit anber» ben ein ocrfemlung bcütfdien fot, mir
feient iubcn ober beiden, eigen ober frei), onb feint aflc
in einen geift gebrendt morbcn , mer ift aber uff erben alfo
ünbifc^ , ber ba nit bcrftanb bai in bencn morten nit mag
bemeret merben ba§ nur ein ftat fei), cS ftat mol ha bol
12
toir in got einer öerfamlung fe^ent, aber nit ein§ ftanbt§,
e§ ift in einer ftot and) ein derfamlung ber burger, nD(^
ift ba mancher ftabt önb mürbigfeiten ber perfonen, er
nent ba§ njort corpu§ ^k bütfd) an bem felben ort ein
leib, önb folt t§ tüarlid^er ein üeriamlung beütfd)en, ban
ob tüir fd^on ein leib mit Srifto S^t^fii önferem baupt
madien, ligt e§ borf) on bem tag ba« ber leib nit anber§
bon ein öerjamlung gleicher weil foH oerftanben werben,
al'Q man fprid^t corpnl capituli bie oerfamlung be§ capitel,
SKie gar mifeuerftenbig brückt er bie Iatinf(f)e fprad) ba§
er corpus önnb [^4^] ftatu§ für ein§ nim|)t, ben leib ober
oerfamlung, önb ein ftat ift jiüeierletj. @o nun bife^
Don im angegeigt ort ber ^eiligen gefclirifft nit fagt ba^
Wir alle ein§ ftat§ fet)ent funber in Srifto einer öerfam=
lung, ba bei mag mengfüd^ öerfton baj er wie bie fo
aud) fc^ier an alten orten bie bei^ige gfcbrifft fürwent,
wiber iren eignen fl)n, tan weber bie Wörter nocf) ber
öerftant geben mögen, wan man feinem allgieren glaupt
fo ^et er red)t, füc{)t man aber ^inber fic^ in ber t)eiligen
gefdirifft, ort önb enb, fo er angezeigt t)at, fo ift c§
Iurtf(^ önb nit alfo wie er fagt.
Stem er weifet 311 bem anbren 3Ib Stoma. j:ij. ba
ftat atfo gefc^riben, 'üü'q wir in einem leib fil geliber
^aben, önb aber alte gliber nit ein wercf tljitnt, alfo feint
Wir alle ein oerfamlung ober leib in Sbrifto. So e§ nun
nit war ift ba§ wir ein warlidbcr leib mit (^rifto feinbt,
ban in einner gleict)ni§, ba§ ift ein oerfamlung in einig-
teit ©bnfti öerfaffet, folt er corpu§ nit für einen leib,
funber für ein oerfamlung öerbeütfc^en , bocb lafe ba§ fein
fpan fein, önb werb l)ie gcrebt, hav wir in dirifto all
ein leib feient, bamit baftu aber nit beweret bal wir
alle ein§ ftabt feient, 3unbcr baft nocb beiner gewonbeit
aber eine bie beilige gefcbrifft önnb fant ';|?aulu!? in ba§
balfe^fen önb öff ben laftcrbangf gcftellet, ben leib önb
ftabt ift zweierlei}, erbüt id) mid) für aHc gelörten öff
erben, önnb ift bifcr tej-t mer wt)ber bid) ban mit bir
brau , ban er fprid)t ba§ wir ein oerfamlung feint , ^o(^
nmn^erleö glib alfo bag iebc§ fein cögen werd [ß, ] tl)üg,
ba^ fol billid) wiber bxä) öerftanben werben, ban bein
13
Tneinung raer, baj ber tueltlid) be§ geiftlid^en werd ti)ün
fol, baj ift bie racltlicf)en feien pfoffen Onb pfeffin, ba§
jie in bem tauft empfangen ^abcn, önb tt)an bu beinern
^aulo öolgtft, fo lieffeftu ein iebe§ glib fein eigen föerrf
tt)ün, hk äugen fet)en, ben magen beumen, bie füfe gon,
tinb bie ^enb greiffen.
S)a§ brit ort .i. ^^etri .iij. fo bu an^ögft in fant
1}?eter§ fenbbrieffen ftot tücber öon leib nocf) non bem ftat,
önb nit weiter, ban baj mir in bem glauben einmütig
fein füllen, barufe luürftu nimerme bemeifen, ha^ nur
ein flat fei önber allen criften. ®arum id) ie|i ieberman
mit gen)arnet ^aben, rtjan bu etliche orter ber t)eiligen
gefcEirifft an^ogft, ju be^ilff beiner reben, bag man bir
ba§ nit glaubt funber an angegogten orten önb enbcn fid^
befüc^en, fo merben fie in mar^eit befinben, ha^ bu hid)
ber tieiligen gefcf)rifft miber iren finn t)orf) miBbrurfieft,
bnb felfrf)licf)en ben armen bnuerftenbigen 511 oerbicnben
fürioenbeft.
SBilt loeiterg ben meltlid^en ftat, bber ben geiftlic^cn
bemegen, aU ob fie folrfie criftii(^e rüt bie fünben 5Ü
ftrafen billig an ben geiftlic^en brudE)en mögen önb fotten,
loB i(i) fton in feinen mcrb, ba§ müfe ic^ aber ha bei
fagen, ^\t e§ ein criftlicf)e riit, fot man fie criftlic^ önb
nit öffrürig nocf) mörberifc^ brücken , funber nad) ber leren
crifti . SlJJottjei .jöiij. önb 5uce .i'öij. 8ünbct bcin bruber
in bi(^, gang ^in ftraff in .^ftüfdien bir önb im, luürt
er bnfträfflic^ crfunben, fo nim einen ober ,^iöen ,^ü bir
in frafft einer funbtfcftafft, ^oret er bie alle nit, fo fag
ba§ [S,^] ber oberfeit ber firc^en. 2c. Sllfo fol bife rüt
gebrud)t merben, ha^ ift aber beiner meinung nit, funber
baj ir mit bufoncn önb trumeten allein ömb bie ftat
§ieri(f)0 giengen , önb eilenbS bie gan| ftot öerficl in cfc^cn,
ben bein gornig^ gemüt wer, ba§ man ben blunber allen
fdinel in efc^en legt , balb fcicrabent mad^t , baj man noc^
bt) tieüem tag in baä hah gieng. ©§ fein fünft öil ftrafen
önb njeg offenmenbig bein§ fürttienbenS, ha mit bie geift^»
liefen öon bem »ücittidien mögen bc,Vöungcn merben öon
öbelem ah ^üfton, ban bie feifer öil ftct mit gemalt ju bem
criftlic^en glauben bezwungen ^aben . Siber ba^ ge^-
14
ftonb icf) nit, ha§ fie ha^ mit rid^terlic^em getoolt ntod^t
i)abm jütfiün, ha^ foltu probieren önb betneifen, oft ber
^eiügen gejrf)nfft, aU bu birf) berümcft bocf) nocf) nit
gett)on Ijaft.
^a§ bu aber fpre(f)eft ha^ alle criftcn feien geiftlid^^
ftanbg in anfet)ung ire§ geiftlic^en glaubens bnb ber öer="
reinigung in criflo i^efu, toa mit lüiitu ha'^ beroeifen, fie
fein wol cin§ glaubend, aber nit ein§ ftanb^. 5(Ifo
mod^tftu and) fagen , iDir n^eren einanbcr all in bem crften
grat üertuont, ünb fdjroefter imb briibcr in einem SIbam
önferm battcr, imb morfit alfo fein» boy anber 511 ber ee
nemen. 9{Ifo moc^teftu auc^ fngen, tüir meren atle be§
obelid^en ftabö, ban mir einen gemeinen öatter criftum
S^efum f)aben, ber fein fron in bem blut erholet ^at.
Sllfo modit icf) bem nedfiften ber me f)et ban iä) , ba§ fein
mit re(^t anfallen , mit mir jütljcilcn , ban mir al§ brüber
öon einem natter noc^ in önjertciletem gilt feffen, folcbe
reben fl^otlic^ bnb finbifd^ Hon bir 511 fjorcn, ban ob mir
fcf)on [©-2] eing crifti gliber fein , ift bannod)t in benen ein§
ieib§ gliber ein großer onberf(^eib, önb f)ot iebe§ fein
eigen mercf ,^iitf)än , mic fant 'i^au. fagt. 3^ melcfien eigen
merden ein§ ba§ anber fol bngefiinbert fafen , ha bei mcrcfft
bu no6) mol, ba§ bein angelegte gcfdjrifft mer miber bid^
ift ban mit bir baran.
(2pricf)ftu nad)gonb6, bo§ bnber aßen criften fein onber^»
f(^eib fei, ban beö amptBf)a(b. Soltcftn billidi anfeben
\va§> ^^aii. fd)rcibt .i. (lor. ^ij. 5^06 got crftlid) in ber
fird)cn gefettet {)at .^mölffbotten, jü bem anbern propf)eten,
all bem brüten boctore§ .:c. 5^nb alfo nad^gonbS anbere
empter bnb mürbifeit bnbcrfd)ciblid^.
S^Jun frag id) bid^ , ob fie in iren emptcrn emig feien
ober nit, fein fie in cmiger mürbigfcit bnb ampt, bnb
baben bae allein bon got, fo babcn fie ein ftat miber bic^.
©ein fie ober abfelVIic^, aU ban foün bemcren, ha^ fie
ha^ apoftolat, euangelifc^ten , bnb boctorat^ mürbifeit mit
bem ampt ah legen , f)ic folteftu biflid) nit alfo on gefd)rifft
reben, greiff bieff in ba§ fedlin beiner bellifcben, idi t)ab
miferct, beiner ^eiligen gefcftrifft, ob bu ein blinben tej:t
finben mogeft, ber bir belff bemeren, ha§ bie ftiitlic^
15
raürbifeit mit bem ampt Eingelegt lucrb fnb abgang , raan
lüir ba» öon bir ^oren , rüoßen lüir bir ein onttüurt geben
bau mir beinen leren morten onb fabelen, al§ roenig glauben
lüoflen, al5 bu ben bnfern.
jDarnac^ iuffeft bu mit ben t)eiligen (Sacramenten , ünb
[6-2^] öermeinft, fo ein bifd)off m\i)t önb falbe, fo mog
er tvot ötgoBen mai^en. %l)o moc^teftu ouc^ oon ben
fünigen fagen, fo man jie iuei{)et önb falbct, baj man
einen olgößen üb im mac^e , ünb raer mit feiner ermölung
gnüg. 9hin fint man bannodit in bem alten gefa^, ba§
man bie priefter gefalbet :^at @jo. .jji^. ünb befegleic^en
bie fünig auc^ gejalbet. i. re. i^. £h bu aber fprect)ft.
maj gat mid) in bem fal ha5 alt geiaß an, mit man in
einem ha^ alt gefaxt tialten, fo fol mon e§ oud) in bem
anbern t)oIten , barju fag icf) ba§ mol bcfcfiloffen fei, toa^
DB bem alten gefa| ü;if3 5iit)a(ten ift, ünb tva] nit, habü
foltu ünfe biflic^ tafcn bleiben , ober ein anjögung tf)ün
üor bcqucm(id)en ricf)tern , marum nit. 3{ber bos bu üer»-
meinft, bie ämolffbotten fiaben bod) fein üricfter gefalbet
ünb mie mir ber maffen üerorbenet, fag ic^ alfo ba§ bu
baö beiuercn fo(t, han bir nit mit gcbüren ein folcfien
loblid^en brurf) üon ber ,^m6(ffbotten ,^citen üff ünR ermodifen
ja ücricugnen on ürfad) ünb bie tieiüg gefd)rifft, mir ade»
gieren baj alt t)arfumen, ba« mir üon ben r^molffbottcn
erlernet t)aben , mos atlegiercftu bar gegen moflen mir gern
üon bir f)ören. Spried^ftu aber C5 ftanb nit in bem euan^»
gelio, fag id^ ha bei e§ ftot boc^ aud) nit in bem euan^
gelio, baj criftus ünfer t)er gu ber t)el(en fei gefaren, ünb
ift bamtod)t in bem articfel ünfer^ glauben« üon ben ^molff^
botten empfangen üon gemeiner criftcnf)eit , e« fein nocö
me bing burd) criftum ünb bie .rij. botteu gcfd)e{)en hau
in ben cuangeücn üergriffen fei. !l:arumb e« mid) üon
bir ein ünfinniteit bundt nit für ein martjeit, ünb (obüdie
gemont)eit ju giilaffen, bau ba^ [(£3] in bem euangelio
gefd)riben ftanb. 8|)rid)ftu bau ic^ lafe üit bing üffen^
menbig bem euangelio ,^u für feinen merb , ünb für meufd)»-
Iid)C erbid)tung. (Sag id) meiter baö es für fein menfd)Iid)
crbid^tung mag gefc^e^t merben mas burd) t)nbilbung beö
16
I)eiltgen geift§ §ie ift, fünft iperen aHc propf)ett)cn mcnf(^='
ü(^ erbtrf)tu!tg , folt au(^ nüt ben alleitt ba§ euangelium
ben gwölffbottcn nnb ber criftenl)cit not geroefen fein, marjü
jrer ban on not bcr ficilig geift gefenbet roorben, ban fJj
ft(^ be§ euangelium!^ luol I)etten mögen be^elffcn.
2)a§ ber bifd^off fo er njeil^et an ftat ber gemein für
^riefter ernjöle. Suter ma bleibt bein tieilig gefrfirifft,
bamit bu bo§ bemereft , foHen lüir atten beinen leren Worten
glauben , fo mercftu Unfern loorten aud^ fd^ulbig ,^üglaubcn,
han Oilen ift in gteid)cm fal ee ^uglauben, ban einem.
15)arum ,^eug Onfe burc^ bie gefdirifft an, baj ber bifc^off
be§ gciüattt I)ab an ftat ber gemein p t^"n, ober ba§
im be§ got an ftot ber gemein befotf)en ^ah. ^d) finbc
lüol , ha§> criftuS tmfer :^er gmolffbotten imb priefter gefegt
t)at , ha§ er aber ba§ an ftat ber gemein getfton i^ah , ba^
finbe ic^ ni(^t.
5)emnorf) iprid)ft bu, merben mir attc fampt bur^
ben tauff priefter gemeibet. 3Bie .i. ^etri .ij. gefagt ift,
önb fein fo pfaffen fo aud) pfeffin. S)aräü fag id^, ba^
bu aber bie Ijeilig gefd)rifft brurf)eft, anbcrS ban ber fin
tinb ber oerftanb lautet, ^an fant i^eter fdireibt 511 etlid^en
ba beftimpten criften, bog fie feien ein bfsermelt folrf, onb
ein fünigtid^§ prieftertf)um, alfo bolmctfcf) id) faccrbo^ßa'']
tium , tinb bu felber aurf) , ba burrf) baftu nit bemert ba^^
ieber in bem |3rieftertum begriffen , ein priefter , pfaff ober
pfeffin mcr, al» fo irf) fprerf), mir teutfdben fein ein off-
ermelteS !eifertt)üm, baruft folgt nit ba^ ein ieber in
bnferem fe^fert^üm begriffen, ein feifcr ober f eiferin f^,
ober tütfd^ e§ gleicf) alfo, ir fein ein ofermclt folct onb
ein füniglid^ ^)ricfterfd^afft , ift glcid^ alfo oil gefagt, al»
ob id^ fogte. (S3o§ efti'S imperiale regnum.) :^^r tütfcöen
fein ein teifcrlid^ reid), barufe ift nodi nit gefagt, ba^
ein ieber tütfd^ ein fcifcrlid)er fünig fei, c§ oolget üil ec
ofe biffcn morten fönt 'i)setcr§ ba^ bir nit lieb ift, ba§
ber bapft bcr t)nfcr§ criftenüdben prieftcrtbünty bie bodbftc
oberteit, ift ein fünig fei 511 ad^ten, ba<s milt aber bu
nit julaffen. ^c^ bit bid^ boc| burct) got, fo man fprecfte,
ir tütfdien fein ein o|ermeIte§ feifertbüm, ob barufe
folg, ba§ ieber tütfdöer ein feifcr ober feiferin fei, fag
17
nein. Ud) aiio luenig folgt aucf) hai' narf)cr, ir criften
fein ein tiBerinelts pfaffentum ober pricftertftüm, ha^ barumb
ein icber crift ein pfaff ober pfeffin fei.
5^ie anbcr fieiligc gefdirifft bamit bu fcetoeren
iuilt, bog luir burcf) ben tauff af(c pfoffen tmb pfeffin feien,
ift in apocalipfi. ba,3 ift in bcm bnd) ber fieiligen offen»
bomng. c. ij. Spric^ftu ftanb affo gefrf)ri6en burcf) fant
^o^annes, bu §oft önB gemacht burd^ bcin bhit §ü prieftern
önb fünigen, ic^ tüoit ee gern bt) bcincn luorten (äffen
Bleiben, fo folgt fiernac^ al§ incnig ein ieber fünig rcere,
als inenig loer ein ieber priefter. [(£4] (S* ift aber nit
n^ar ba§ gefcfiriben ftanb mie bu fagft, funber alfo. Gr
^at ünB gemacbt ein reirf), onb priefter got Pub feinen
Patter, n^er in einem reic^ ift, ber ift barumb fein fünig,
tote aber has fol Perftanben werben, boj er pn^ priefter
■gentacfit i)ab, §ogt fant ^eter Porgonb§ an, ha^ Pnfe got
p einem prieftertbüm gemacht bat, baruB Polgt aber nit,
ba§ ieber in bem prieftertbunt begriffen ein priefter fei,
clö raenig 0I5 fo man fprecb, ber fcifer ^at pr bem
2Bürtenbergfcbcn (onb ein bcr^ogibum gemad}t, ba? ieber
IlSürtcnbcrger ein l)er|og mer.
<Bo bu nun aber f)ie ^mei mal bie bcilig gefcbrifft
nit narf) irem fin PB legft, funber luiber iren Perftanb
Settjaltigeft, rail id) 511 bem anberen iebcrman Por bir ge^
luarnet baben, loa bu bie bciüge gefc^rifft atlegicreft, ba,^
bir niemand- glauben geb, funber ort Pub cnb fud), bie bu
-anäögeft, fo roürt es erfunbcn, ha^ bein facb off miiU
miHigen reben ftonb, onb in feiner t)ciligcn gefcf)rifft gc-
funbiert. Unb fan alfo bei feiner marbeit befton, 't>a^ ber
tauff Pfaffen ober pfeffin lueibe, ober bu müfteft bae anber§
benjeifen ban mit bifen gcf(^rifften.
S)a§ aber nidit alle cbriften gteirf)en gettalt beben,
fo Pil bie priefterfd)afft betriff et, gibt hav ein anzogen,
ha§i criftus Pnfer ()er allein ju ben ^^mölffbooten geret bat,
nemen ben l)eiligen geift, Pub toem ir feine fünb Per,5eiben,
bem füllen fie Perjigen fein. 2C. 25?a f)at d)laua bie müter
■gotte§ fic^ be§ priefterlid)en [©4''] gett)alt§ Pnber,5ogen fo
Murner, An den Adel. 2
18
bu bod^ fprt(i)ft, fie fei aU moi aU alle anbcrn ein pfeffin,
ober 36g önfe an, ob bu fagen lüolteft, fie luer bar 311 nit
eriüclt gemefen, \va fein ie fraumen 5Ü prieftcriidiem ampt
in ber criften^eit erraett tuorben ba§ fo bu nit anjögen
fanft, Io§ xd) c§ für ein önmarfiafftige reben fton, bae ber
tauff alle criften pfaffen ünb |)feffin mai) Dnb be§ i^alhm
inen gleirfien gemalt geb.
j^üreft barnad) üff ein folftfie rcb, ein falfc|e§ ej;empel
t)n, aU fo 3ef)cn geborne brüber ein§ fünigreirf)^ gteic^
erben tüeren, wer hoä) atlein ber tttvbU in hxnd) be§
fünigfücfien ampt§, luic luol fie alle fünig tt)cren, trnb
gleicEien geiuatt I)ctten. ^^k gibftu bcin dntuiffenbeit ^06)
311 tierfton in tiillen ftüdfen, bod) in bcni baran mir ie|
fein, fo sog mir an, ha^ trir gteicb erben feien ber prieftcr-
fc^afft. 3c^ finb luol baj criftuio feine priefter crmolt bat,
önb nacf) ber crmolung inen ben gemalt geben be§ pricftcr-
(irf)cn amptg. §(bcr ic^ finb nit, ba§ fant ^cter bie
pricfterfd^afft bon feinem öatter ererbet t)ab, onb aücin
oon crifto (on mcitern gemalt geben) barjü ermelet fei,,
ban bie criftlid) prieftcrfd)afft ererbet fid) nit, mie in bcm
alten teftament.
®ibft 511 bcm anbcrn nod) einen falfd)en ejempel^
noc^ ein üii fetfc^er§, al§ fo ein beufflin f rumer criften
gefangen mürben, ünb in ein müftenei gcfctU, bie nit bct)
inen betten ein gemeiljcten priefter, üon einem bifcboff^
Onb mürben afle ba ber fad)cn cin^, crmoltcn einen imbcr
in, er mer eclic^ ober nit, imb bcfitf)en im bae ampt
gü teuffen, mefetjalten, abfoluieren, imb prebigen, ber mcr
[®,] marbafftig ein pricfter, aU ob in afte bifcftoff tntb
®äpft Ijctten gcmcitjct. ^octor i?utber, ma ift ie^ bcin
^eilige gefd)rifft, bercn bu bicb atlc jeit fo Iiod) berümeft
maj bu fogft, ba§ fei bie t)cilig gefc^rifft, huxd) meld)e
gefd^rifft miltu onf? bi^ bemcrcn. ^örftu nit, ma ftot§
gcfct)ribcn, ba^ ber foldjcr mafen crmölt ein pricfter fi] in
bcm fal ber noturfft, e§ ift audi ba fein fold}e notnrfft
bau altein in bcm tauff ben nmg ein icber crift geben, er
ift aber barumb nit ein pfaff, bcv abfoluicrenftbalb imb
ber anbcrn . zc. ^ft got off bie Sacramcnt gebunben,
mürb inen fein naditeil an irer feien felifcit bringen ob-
I
19
ft) jd)on fein pfaffen fiettcn. 5)arum mir bicf) bitten, n^an
bu ünB anttüurtft, ha^ bu beine f)ci(igen gejc^rifft ha%
an)et)ei"t, ban in ber tmfern finben mir nit, ba,5 einer ber
mafjen erinolt ein iüarf)afftiger priefter fei, als ob er ge-
loei^et luer.
S^arnac^ fprid^ftu ha-^ off bife tueiB bie criften öß
bcm puffen tre bifc^off önb priefter ermolt t)abm, ban
alfo tt)arbe fönt 5üiguftin . SXmbrofiu» . (Jiprianu§ bif(^off,
ba§ lüie e§ üon fönt 5(mbrofio nit tvax ift, alfo ift e§
auc^ non ben anbern nit gfeublid), ban ftiir üon fant
Stmbrofio finben, ha§' in ber jiuitracfiten ber arrianer önb
ber criften bnr(^ bie ftim gottes fei bem fofcf für ein
bifd^off 311 gericfft niorben, ber ftimen t)at baj folcf nad^
ge^encft, ünb in für ein bifc^off begcrt, aber nit ernpolt.
^xenjeil nun als hü fagft bt) mettlicf) getüalt, ift
gleirf) mit bn^ getaufft, f)at ben felben glauben bnb euangell),
muffen wiv fie laffen prieftcr önb [^1 '^j bifdiöff fein önb
ir ampt ,5e(en, als ein ampt hai- ha gcf)6re önb nu^ fei
ber criftenüd)en gemein. 3^^ geftonb bir nit ha^^ ein
cinict)er(ei lüeltlic^cr gclualt mit önB getaufft fei, aber mol
ha^ menfc^en bie ie6 öitteic^t gemalt tragen mit önß ge-
taufft fein, ha^ taffen mir jü ben fein gemalt, funber bie
menfd)en getaufft merben, ö^ örf ad) tf)ü icf) bie ijureb,
hau id) meife bcin ü^fc^lupff önb i]ngeng. 8ag an, irf)
mü§ boc^ ein mal teütfd^ mit bir reben, macf)t ber tauff
Pfaffen önb pfeffin, ma feinb bie ,^m6(ffbotten pfaffen morben
in bem tauff. Spric^ft hn fie feien getaufft morben, fo 36g
mir ha^ in ber Ijeiligen gefcf)rifft an, fünft glaub ic^ bir
alfo mcnig, als bu önB glaubeft, c§ ftanb bau in g6t(irf)en
bürf)cren gefc^riben, önb miemot id) c^ fetb glaub, ba§
fie feien geteufft morben, nodi bannod)t uia* bir red^t ift,
fei mir bi((id], bu milt nidit« du gcfdirifft glauben, fo
mit ict) bir and) nüt on bie gcfdirifft glauben, fo bu nun
nit fanft anzögen in ber gefc^rifft, bags fie getaufft morben
fein, fo ift aud) nid^t mar, ha^ fie ber tauff pfaffen ge=
mac^t i)üb. £)h bu aber ic moltcft fagen, fie meren ge*
tauff t, ha§i glaub id) felb, aßein mit id) bir bamit 5Ü
oerfton geben, ba§ üi( erücf)er bing, önb noturfftig jü
2*
20
önfer feien felifcit bn^ bic ätüölfft'otten ünberridfitet onb
gclernet ^aben, bl) nit in ben gotlic^en geirfirifften fton,
junber in f rafft einer loblid^en getuonfieit, ünb criftlic^er
niarl)cit öff ün^ ern^arfifen fein, ma ftat e§ gefcf)ribcn ba»
bie muter gotte§ mit fcet t>nb leib jü !^immcl ent;)fangcn
fei, ünb gctauffet, befegleid)cn bie jmolffbotten, \va ftat e»
gcfcf)riben, ba§ [S)^] fie on erbfünb empfangen fei, ünb
üit tufenterici ber geftalt, bo§ mir bod) ie§ in önferm
glauben fo ernftlidi I)alten onb glauben.
§te frag id) alle bie Sutl)eru günftig fein, feiten^»
mal ba§ fie in ber Ijeiligen gefc^rifft fo I)oci^ riimen, baj fie
borf) OnB gogen, ma e§ gefd)riben ftot fo einer |3riefterlic^
antpt geiebt I)at, ünb ah gefc|ct ift, ba;^ er miber 511 einem
pauren ober burger mcrb, bon es mit ficE) im ie nit ge-
büren, miber atle gcfdirifften biB bor gebalten foId)C§ on
funbament ber gefdjriffteu äürebeu bau mit gleid)cr leidjt-
fertifeit möc^t aud) ha§ mibcrteil geret merben, ha^ fein
ampt mer bie priefterfdiafft, funber ein mürbigfeit, onb
ein ftanb.
IRun mil id) bir ju gefallen ba^ annemen, luiemol
e« nit mar ift, ba§ Ict)cn, fürften, bifd)bff, gciftüd} onb
mcltlid), in bem grunb onb mar(id) fein onberfc^eib baben,
bon mie bu fogft, foHen fie otle geiftlidb?^ ftonbiS fein on
öden onberfd)eib, bau foIc{)cr onberfdieib odein in ben
emptern onb merdcn ift, bu folt ober boren mo§ boru^
folgt, bon mie bie meltlidien, aU bu fogft, bie gciftlid)cn
ftroffen mögen, borumb boe fie oud) be^ geiftlidien ftonb^
marljofftig fein, in !rofft hc^ taufeio, gteid)er folg mögen
aud) bie gciftlidieu bie meltlidien ftroffen, al^ ire mit
geiftli(^en, fo fie hod) on onberfd)eib ein» ftanb» fcienb.
®§ folgt c.nä) meiter^ borufe, ba§ oud^ fein ablid)er
[^2^ ftonb fei, funber mer 511 einer oberfeit ermelt ift,
fo er boj ompt niber legt, fo ift er ein bouer ober burger
mie oor, ee onb er bo§ ompt on nom. ^sd] loeif; ober
mol, boö ber obel boi- ol^ ongeru onnimpt, bo^ fein ftot
be§ abels fei at» ongeru bie geiftlid)en boren, boe ieberntou
Ofaffen onb pfeffin feinb.
21
2Beiter§ folgt ham% ba§ man ein |5rtefter ünb geift««
liefen aU hiUid) Reifer, fünig, fier^ogcn, graffen, rttter
ober fnccf)t mad)t, al^ ein ebel man, ban bn 1pridf)ft luir
feien afle ein§ getft(id]en ftanbs on onberfrf)eit, bnb fol
mit ber lüeiB bie geiftlic^cn at§ biHic^ ba^ raeülirf) frf)tüert
tragen, al§ e§ ie| bie lücltlicfjen tragen, ba§ werbet aber
fie öngebnitig ^oren, nnn folgt es attel ob '^^i^^ beinen
morten. jDa§ aber beine folg nit mar fei, gib icf) bir bein
eigen eyempel loiber bid). Sant paulu^i fprirf)t, loie ob
gefagt baö niir alle eins Icib§ fein, ünb criftuS onfer t)aupt
bocf) tfüh ein iebe^i glib fein eigen luerc!, a(fo fol ber
priefter nit tt)itn ba^ locrcf be§ abet§, onb ber ahd nit
ti\m bie ttjerd ber bauren, bnb ber bauer aurf) nit tf)iin
hk mercf ber b^efter Onb be§ abel§, aU loenig al^ ein
leib, ein güb bem anbern in feinem loercf 511 f)ilff !umen
mag onb fan, bie bcnb mögen ünb fünnen ben angen nit
l^elffen fctien, norf) bie angen ben füffen l]elffen gon, nocf)
ber magen ben t)cnben f)elffen greiffen. Xarumb ift bein
ejempel üon ben gübern mer roiber bicb, ban mit bir
baran.
'$)aTnad) fagftu, ba§ loeltlid^ gemalt üon got üer==
orbenet ift bie bofen 311 ftraffen, ünb bie guten 311 be-»
fcf)irmen, bargü fag id) hivP, ah, ba^ foIc^§ nit mar fei,
ba§ ber [^3] mcltlid) gemalt barjii ücrorbnet fei üon
got, ün retft miber bid) fclb, ban bu fprirf)ft, ha^ fein
meltürf)cr ftat fei, funbcr mir feien afle geiftnd)§ ftanb^.
^d) finb mot .1. petri .ij. S)a§ ün^ fönt "i^^eter gcbüt,
einer ieben menfdien creatnren, bie ein oberfeit tregt, ber
füllen mir ümb gotte§ millen ünbertbenigc gcborfame ht"
meifen, e§ ftot aber nit ba aflein bem meülidicn gemalt.
5^ an mie bu fagft fein mir eins ftanbs, fo mögen feifer,
fünig, fürften ünb t)errcn al» lool üf3 bem gciftlidien ftanb
ermö(t mcrben, ats of, bem me(tlid)en, aii üor feiten feifer
ünb fünig aud^ priefter rooren, biß ift and) beiner boc^ften
ürfad)en ein ba^ man bem bopft fot get)orfam fein, nit
barum ha^ er üon got erftifftet ift, funber ba^ er ben
gemalt be§ fd)iüert§ üfj gotte§ orbnnng ünb millen fiert
gü ftraff ber bofen ünb befd)irmung ber guten, ünb ift er
bonnod)t ein priefter. SSie fanftu ban fagen, baj bie
22
lucltliif) gejuolt ju bem fd)iucrt Hon got üerorbnet jei, ünb
nit aU iuot au(| bie gciftlidjen.
$8nb ic^ inü^ hidj ein wenig bo^ gürten. Sant
^;)]aulu» ro .i'iij. fagt alfo. Gin iebc fcel ober menf(^ fei
ber obren gelüalt nnberlüürfflic^. Xan fein geroalt ift ban
üon got, ünb Wa;^ üon got ift, ha^ ift oon im georbnet.
Sarum loer bem gemalt luiberfpennig ift, ber toiberfic^tet
gotte§ orbenung, ober bie fid^ ha iuiber fperren, bie er»
langen babnr(^ ein OcrbampniB. So nun ber bapft baj
tueltlid^ fc^ircrt and) tregt in feinen tanben, dnfere bret)
lucltlic^en Gtiurfürftcn, onb ber mcrcr ti)cil ber bifc^off in
tütfd)cn lanben and) etüdjer gefürftetcr ept, fan nit anber»
t)fe ben morteu ''^auli ncrftanbcn Juerben, ban baj fie baj
[2)3^] fdimcrt beei gcu)alt§, üon got imb feiner orbnung
emfangcn baben, imb fein boc^ geiftlic^e perfonen. 2öie
barffeftu ban fagcn, bie ioeltlid^ geiuaft Ijah bav fd)tüert
gü ftraffen öon got, bie geiftlic^en äüftraffen. 3o fie
nun beibe ftät, ber gciftlid^ onb lueltlid) ba§ fdimert Hon
gott f)a6cn, jimpt bir nic^t ,^iuei fc^iuert in cinanbcr ^ü
t}ernntrren, Onb l}ar 0^ bar ^mnac^cn, ftreit ift finmct, luer
loei^ toeldier ben anbern ftrafft ober fd)Ic(^t, feinb aber
ctlidi befd^iucrbcn, Onb mi^bruc^ abgüt^nn, ba^ mag mol
burd) fürfid)ti!eit iniferS !eifer§, ünb ber bnrdilüdjtigen
(S()urfürftcn mit guter muffen, ünb gefd^irften mitten ah^
getl)on merben, ba§ fid) bie tütfd^ nation nit mc 511 hc^
flogen ):)ah, \vk man fie otfo mit oiKcr nümer finb imb
crbid)tuug olfo imberftonb an irem gclt nnb barfd)afft jii
erfd)öpffcn ünb embloöcn, olfo boe bein^ mütenben rat»
nit borgii not mürt fein, man fol bidi oucft barumb nit
l^ören, ban bu burd) foId}y fd)miercn ünb fpedlin on allen
3iueiffal ünbcrftoft unfern glauben 511 fd)ebigcn, ünb b6be=
mifd^e meren 511 ücrfünben, gogft mit ben fingern üff bo»
tütfd) tonb, ünb nnnrfeft mit ben äugen üff bobcm. S<^
boff 311 got, nur tütfdicn turnen oller befd)iucrben ein mal
ob, ünb tuüllen bonnod)t frum criften ünb üff ünferni
üetterlic^en gefo^ bleiben.
ji}c» bonne-o Iiolb bo» ioeltlid) fdnocrt ir luerd tbü,
ünb fein bon borunbcr onfebe luil id) an bifcm ort (offen
23
rügen, hau luir in einem an[2*4]bern büc^Iin in crift^
lieber warfieit baruon reben nioden. 5^q§ fag idf) aber mit
üodcm munb, ba§ ber bau alfo üerarfitet ift, ünb tuürt,
baran f)at niemand fd}utb ban bte geiftiic^en tmb bifd)6tf,
W in fo leichtfertig nnb offt nur ümb brei öaffelnuB onb
groen baubenbrecf bnicben ober marlic^er mißbrncben. S)a='
Tumb bat fid) bie geiftli(^eit biß gar nicf)ti? 3U beflagen,
ban niemand baran fd^ulb f)at, ban fie felb, fetb tt)ün,
felb leiben.
i)lit bcm pricftcr Der nbgc-
fe|t ipürt begrabiert, ünb uicltücf)em gelualt öberliffcret,
ha'g er nit me prieftcr fei, bov ift gor nit n^ar, ban \va
er nacf) ber abfcßung mefs lefe, luiemol er baran unrecht
tbet, f(f)ieff er fo öil in bem ampt ber ^eiligen meB, cd^
ein ünabgefeöter. @g befrembt mic^ i)od), ma für bu
biet) acf)teft, ba^ bu fo Dil Ongerooner, önget)6rter, onnb
bniuart)afftiger reben miber alle I)eiligen lerer ober ben
merern t^eit barffft tt)ün on gefc^rifften, bnb n)eift ha?,
bu üerargmeniget bift, luie bu ha^ gifft mit bem bonig
öerfouffeft, onb loir bir biltid) on gefdjrifft nit glauben
foUen, mit namen fo bu birf) oor beinen günnern in alten
büc^Iin ber gefdirifft fo I)od) berümcft, 'Da§> fie offenlicfi
fagen. ^octor Sutber rebet boct) üß ber gefcbrifft, ma«
rumb fragen fie hid) ie^ nicfit, marumb bu fo üit on
gcf(^rifft mer fd)me^eft mit ben a^elen, ban bu rebeft
[2)4''] tmb ob bu mir miber fünuürffeft, marum ict) aud)
nit mit gefdirifft anzögt, ba^ ein begrabierter prtefter, fol
bannocbt prieftcr bleiben, fag id) baS c^ö mir al» einem
ontmurter nit gebürt, bau bu al§ ein arguierer folt bemeren.
9?am actori incumbit probatio ünb nit icb.
^ermeinft e§ fei ju üi( ba^ man bie geiftlid^cn fo
Pil frei in bem geiftlicben redeten gleid), aU meren bie
Iet)en nit awi) fo geiftlic^ gut criften a(§ fie, ober aU
get)6rten fie nit jü ber fird)en. SBarum fol ir leib,
eer ünb gut fo frei) fein, ünb nit ba§ mein, fo mir
bod^ gleid) criften feinb, gleichen tauff, glauben, geift
önb alle bing boben. %r:aQ]t \va ^er fo groffer ünber^»
fcfieib fum. Qv ift niemand fo einfeltig, ber t)ie nit
24
öcrftanb, ha§ bu ben Iet)en 5Ü gefallen rcbcft, ünb tvitt
fie in frei^eit ben geiftlicfien ncrgleic^cn , borf) fo bife
bic n:)arl)cit ünb ben glauben nit beriert, mag irf) e§ mol
laffcn fton. Söeiftu nit \va in ire freit)eit be§ merenr
teil§ I)er fumpt, fo Ii§ ba§ feif erlief) rec^t, trnb ha§' bud^
ber leuiten in bem alten gefatj. Söorumb rebeftu lüiber
bie frei^eit, bie in got ünb bie feifer geben I)aben, önb^
oucö nit fo biHicö unbcr bie freit)eit bt) bie feifer ben
ftctten ünb leiicn geben ^nbcn. S<i) ^ö" ou^) i^it funber»
lic^e freil)eit ber geiftlirfien finben, f(^Iect)t ein Iet)e ben
anbern ^iitob, ünb laufft in ein fircben, fo ift er fret)^
fo man ein pricfter tobfcf)Ieger, on alle freif)eit öon bem
altar nimpt, ünb gibt im fein ftraff, id) loolt banno(^t
lieber ein freif)eit t)aben, fo id^ ieman§ erbötet freibeit jü
finben, ban fo einer mid^ erfc^Iieg, ha^^ man interbict bielt.
3)arum red^ einä gegen bem anbern ah, fragft [©,] fit
önnü|ilid^§, fo muß icf) biet) and) fragen, morumb geboren
bie ftül önber bie bencf, barnmb gebort and) ber nibern,.
ünber fein obren, Slber üergleicf) ber (ei)en frei^eit, fo fie
öon bcpften bnb feiferen f)aben gegen ber geiftlicben freificit,
fo f)abent fie tufent mal mer ban bie geiftlicfien, barumb
mir gern mit in bufdien mcHcn, onb bett baran fein fpan.
SdE) meif5 ein freibeit cin§ pU Oon feiferen an einem ort
öerlictjen etlid) tnfent gutbin ein iar off ,^u beben, onb ber
fie batt, barff loebcr ftat, brucfen, mcg, ober anbcr» befferen,
id) nem bie felbig freibeit, Onb tief5 bir bie fo ein prieftcr
erfcf)(agcn ift, ha^ man interbict batte, ber leien freibeit
brüfft in bie fu(|in, fo ber geiftlid^en ein hitre bettlerei)
ift, önb nit ber feuff gegen iren frcibeitcn ,^ü bemalen, e^
oerbrüffet micf) ba^ id) bir ober bife^ bored)t linrcbcn )s>
fit gcantunirtet l)ai), fo e-^ bocb onferen glauben nit betrifft.
®u fprid)ft eio ftant in bem gciftlidicn rcditcn, man
ber bapft fo fdjeblic^ bo^ mere, ba^ er g(cid) bie feien mit
groffen Ijauffen jiim teüffel fieret, fint mon m bcnnodjt
nit abfegen, baj miefe ein bauptteüffet barin gefe^et baben,.
in fold^er fd^eblicber auflag foltcftu billid) angezeigt i^ahm
an mcldiem ort onb enb bay ftünbe, bau bir baj niemand
glaupt ba^ e§ bin feii, barnmb billicb eradjtet mürt ba^
bu ha^ bem geiftlid)en red)ten mit ber onioarl)eit baft
25
gugelegt 6ife bu ein angeigcng biegeft rva e§ bin gefdjviben
ftanb, bu büft eben tüte ^an§ fürtilin, ber woit butom
trnb fieng an ein ^ufe gan§ abjübred^en, barnacf) ober .ij.
ior njolt er ein nüme^i buttjen, alfo ha^ er bie .ij.iar im
regen fa^, trnb nit fo tnitiig rcag, ba§ er firf) be» alten
f)U^ [(Si^'j folt bef)elffen biß er ein nüme§ öbcrfeme, mac^
ön§ jü bem erften ein num geiftlirf) redfit, ban fo lang
wir ia^ nit £)aben werbent luir m§ be§ alten be^elffen,
önb birf) an ein ferbI}o(ö laffen fcfime^en, e§ ftat boc^ ge=
fd^ribben o. non niutabi§ bonec plurale t)ibebi§, boj tft
bu folt bie alten fcbu brücken hi% bu ein nüm par öber=»
funipft, tnib alB hn fpridieft raeiterg ha^ in bcn geift(id)en
rechten fo fit fe^ereif^er imcfiriftücfier Onb bnnotürfidier
gefa|i ftont bie folteftu bitlic^en angejeigt t)abcn, fo mer
bir borf) beft gemilliger getaupt n^orben, barumb müftu
ha^: billic^ erbi(f)tet ^aben, ober ein uieiter^ anzeigen borurab
tt)un, aber bu fagft e^ fei nit öon nöten, ^orjü jag aber
id) baj ein ieber anfteger biQirf) foH fein auflag in ge»=
fd)rifften tbün ünb nit mit blinben mortcn, 3Ü latin be
cbenbo, fünft möi^t ein ieber reben \vü§> er molt, onb mer
alfo niemand fff erben feiner eren fieser dor önnü|en trnb
leren roörteren.
MD
2Ber in fpennen (£t)riftlid)5 glaubend 311 erfennen
i)ah onb irtpm ^t)n §ü legen.
'3r fummcn i^ off bie onber muer mic bu e§
nenncft, luer in fpennen onb oiuciffal d)riftü(i)§
glaubend ^ab 5Ü fpredEien, ünb 311 erfennen, Sag
ic^ barjü erftlid) baj in fpennen be^ glaubend bob 511
fprec^en nieman^i bau fant ^eter onb feine nacfifaren, bag
beiuer id) Ofe ber gotlic^en gefdjrifft actuum .jo. ba
fint man ha^^ in Orfprung ünfcre glaubend ein groffe
l)rtf)üm entftanben tüa§, ob 511 bem tauff, [So] aud) folt
befd)nitten merbcn, bei) onfer fetcn feligfeit ba finb id) baj
fant ^^eter, on alle miberreb bie irtbum f)ingclcgt bat, onb
in bifer fad)en be§ g(auben§ gcfprod)cn, onb loeiter§ fant
^acob feinen fprud) beftetiget bot, baj er ber I)eiligen
gfdirifft gleidiförmig fei), onb ein fleinen 3Üfo§ get!^on ba§
26
man fid^ {)ietet öor tmfcüfd^cit. k. 5ßnb ^ot fant $au.
fclbcr ünb Sarnaba!^ gen |)ierufalem geretfet, 5Ü ben .^i].
botten, ben priefteren bnb ben, alten alfo h^ in bem
felben capitel clartic^ erfunben föürt baj in fpeennen (^rtft=
Iid)§ glaubend fant ^eter gcjpro(^en f)a6 önb niemand
anber§.
@o ligt auc^ an bem tag öß ben luorten Srifti ie)u
luce .£fij. ba» (iriftuy dnfer ^er alfo gu fant ^4-^eter fprad),
^^etre id) 'i)ah für bic^ gebetten baj bein glaub nit gar
^ergang imb crfige, ^arumb tbx birf) 5Ü jciten ümb nnb
beftetig anä) beine brieber, 5}a bet) wol derftanben ift, ba5
beftetigung in bem glauben fönt ^eter ,5Üget)6ret gegen
feinen rfiriftüd^cn brieberen, in frafft ber fürbit bie driftu»
für in getbon bat. ^^ Ia§ mic^ aucf) ganlj nüt irren
ha^ bu fagft driftmo tiah für bie anbren aud) gebetten
3^1» .j:t)tj. ben li^ bet}bc tejt fo finbeftu ein groffen trnbcr
f(^eib ünber ber fürbit Srifti 'i^etro getf)on, tmb ber fürbit
ben anbren gct^on, ban ^etro barumb ba§ er in frafft
ber bit in bem glauben fteiff bcübe, ünb bie anbren feine
brieber m6cE)te beftctigen. 3Iber ben anbren barumb, ba§
fie baj mort c^rifti angenummen t)atten, tmb in im ge=
iaubet, be-ji erbüt icf) mic^ üff bcibe tcj:t, barumb fag id)
ba^ t)^ ben mortcn (Jrifti bie beftetigung in bem glauben
ollein ^etro jüftot, imb nit ben anbren. [(£2*']
^c^ (a^ mic^ anä) ^u bem anbren nit binbren ba#
bu fagft bifer bapft feti ein öngtcübiger fauffman, tiran,
hkh ünb fit ber gicidien fdicttiger tmb imgeiftlidber mort,
ban laB iin ein mörber fein, mil im§ bennodit nit ge=>
büren in jü nerbammen ünuerl)öret, e» mere aud) luiber
ber teütfc^en ort alfo Ieid}tfertig einem icbcn -jü gelauben
öngel)6ret ber uüberpartben, barumb fo lang mir i>cv
bapft nerantiüurten nit gei)öret baben, fo merbcnt mir im
babei laffen bcleiben, ha;>i im ßriftu# geben bat, ha^ er
bie diriften i-)ab in bem glauben ^^ü beftetigen, ift er fdion
boß luic bu fagft, fo feint nor im gute gemefcn, imb ift
3Ü i)offeu ha^ imÄ nad) im got miber gute dctter imb
pretaten gebe, tmb fct; ba^ ,^ü bem reditcn, ob man bir
ber auflag miber ben bapft gcfton imb glauben fol, imuer^
i)6ret imb imuerantmurt fei)n.
27
{^ä) fag aud) iretter ha-if jolc^c Seftetigung be§ glaubend
in frafft ber i(i)lüffel be§ ^immclreic^^ fant ^^^eter gegeben
feint, ünb ift auc^ nit war ha§ bie fc^Iüffel be§ reid^§ ber
l^immcl ber gemein geben feicnt, ban zi flat gefd)ribben,
^etre bir mi id) geben, fieißt ''^etre bie gemein fo f)a1tu
recf)t, ift c§ aber ein eigner nam, fo bant mir recE)t.
3c£) ^ab nie gemiBt ha^ ^i?etrn§, ein gemein fiei§t
ban ie|, ünb ob bu f(f)on fpredift fie feint boc^ nai^ ber
l^ant gegeben morben ^otjanni^ am letften capitel ber
gemein alß ®^riftu§ fpract), S^emment ben ^eiligen geift
tt)eld)en ir bie fünbe nac^Iaffcn, borgu fag ic^ baj an bem
ort nit geben feint bie f(f)Iüffe[ be» I)immelrei(i)§, fnnber
allein ber gemalt 511 binben önb entbinbcn ber priefterlid^en
orbcnung anbangenbt in bem ber bapft mit ben anbren
[(£3] üergicicfiet ift, barumb muftu anbre orter füc^en ha
bie öerfproc^enen fc^lüffel gegeben feient be§ ^immelreic{)§,
bod^ bob irf) baruon meiter§ geantmurtet in bem bücft
Don bem bapftentf)iim önb ber t)6(^ftcn oberfeit dirifllirf)^
glaubend.
jj^u gipft önß ha^ §ü bebenden and) 511 befennen, baj
frumme cf)riften onbcr tm§ feint, bie ben rediten glauben,
geift öerftant mort önb meinung cf)rifti ^aben, mer molt
aber bo^ Icügfnen, ha^' miffent mir mol, önb gcftont^, Saj
ober nad)er öolge, baj beine lere ein§ fotc^en redeten öer»-
ftant§ feljent ha^ finbcn U)ir nit, ban mir bii^ finben
irren fd^ier in allen finden, önb ö§ ,5orn, neib, önb bafe,
mer reben, ftücben bobcn, önb fdjelten, ban bie marl}eit
ift, aber ha^ öon bir nit ein groffe öcrmeffent)eit, ma§ bu
rebft alfo glaubmürbig acf)teft, önb ade» ba» mibcr bic^
ift öermürffeft, bu möc^teftg boc^ ben riditeren t)eim fegen
^ü erfennen ba cö bennorf)t binbcnnad^ binfummen mü'»,
got geb mo für bu biet) üeräoHeft. 2öir glauben auc^ in
gemeine rf)riften^eit ünb nit in ben bapft o(B bu ün§
felfd)üd^ 3Ü icgft, ünb ba bei) meiter» ha^^ ber minft d)rift
«in mart)eit finben önb miffcn mög burd) üugebung hc^
f)eitigen geift§ ba§ ben aller mcifeftcu be§ glaubend öer»-
borgen ift, atfe gefd)ribbcn ftot 9Jiatl)ci) .yi. ba» ober bu
ber felbig feieft bem fold)e bif? I)ar öerborgene mort)eiten
eröffnet fetjent burd) ben geift gotte», boö gloubent mir
28
nit, önb lüeHent bo mit nit gefreuelet {)abcn noä) bidf) öcr»
adelet, 80 irir ba§ fe^en gtütfcften önfe önb bir bem
eoncilio i)et)m, bnb tueftenbt barin (äffen erfcnnen [(J3'']
önb fpredien. ©ipft nad) bcr f)ant brt) ejempel, ba§
Slbra^am @arc feiner I)ufefraun)en ^ett mieffen öo(gen önb
lüeid^en, Salaant bem effel ö§ bem bcr enge! rebte önb
^n ftraffte önb '"Ißanln^ ftraffte ^etrum ta§' er nit rcc^t
ging in bem weg be§ eiüangelinm§, öfe bifen lafe irfi bir
gern 5Ü ta^ bie minbrcn mögen bie obren ftraffen marin
fte irren, önb tjab be§ gar fein fpan mit bir, ba^ aber
bir biKicd alß ©are, ^^^anlo, bem effel fol gemid^en merben,
alfe bem ber bie mart)cit rebt miiber ben Sapft, ba mit
idE)§ önberfd)eiben, mcinftu in bem glauben, fo finb ic^
biet) üngerccf)t, önb fot bir bidii^ nit gefolget merben,
meinftu e§ aber in etürficn ml)^brü(^en, önb befrfiraerben
fo ber 33apft önb fein t)off föttent miber reifjt tl^iin, ba»
finnent mir nit öcrfprec^en ban mir fein meber berirfit
Jiaben norf) beuel()e, 5lber ba3 buncft mic^ rerfitlic^ önb
frumlic^ gelianbett ha§' mon in önfdE)uIbig ^alt bife e^ mit
rc(f)t öff t)n brarfit mürbe, önb 06 er fc^on ein mörbcr
mcrc, ba^ mon l)n laß ^h öer^orc tummen, önb mittcr ^cit
in lafe beleiben in feinen mürbenbmie er ift. Qh tetft in
bifer matert), fo id) gcfagt ^ah er bapft ^ah in fpenncn
be§ glaubend aKein mit ^etro ,3u fprectjen, miife ic^ ben-
nod)t gütaffen önb billicf) ba,^ ein gemein Soncilium in
foIrf)en fpenncn ifab 511 erfennen, ^an c§ ftat gefcfiriben
ah @ala .ij. bog fant 'i^anlu? fprict)t, irf) bin mit ©arnaba
önb $itD 311 ben apofteten, pricfteren önb alten gon ,'öicru»'
falem gesogen in bem fpan ber gieübigen öff ha^' id) nit
oblid) in bem glauben prebiget önb lernet.
2;a bet) mol 311 öerfton ift ba§ bie felbig öerfamlung
in fotc^cm fpan bat 511 erfennen, mie mol "^^eti-U'c folrf)e
erfentnife [64] öon (£rifto t)att ö^3ufprec^cn, aU auc^
gefd)et)en ift 5tctuum .jö.
29
23er in cfiriftlid^em glauben ein GonciUum ^ab
gu berieffen unb üerfamlen.
C>(If) fumb barnacf) off bie brit maur, raer ein (Joncilium
^j) in (i)rift(id)cm glauben t)ab ju eriuccfcn nnb gü öer^
''^^ fantlen, ber bapft ober gemeine rf)riften§eit, in rcelcfier
fragen, 3<^ alle lerer jwcitrec^tig finb, etlicf) jagen ha^^
folc^eö niemand geiüalt i)ab ^u t{)ün ban ber ©apft. ^er
anber teil be§ bu bift, fagent ha'f^ in benen inorten (^rifti,
fünbct bein brüber lüibcr bicf) 9)?atf)ct) .i-üijj. 3C. fo ftraff
in, ,^iüi)(i)cnt bir önb im nntrt er bon onftreffticb entlid)
erfunbcn, a(| ban fol ein icber gemalt t}abcn ein concilium
.^ufammen bringen Dnb jü ermecfen, mit fiten ber gleid^en
ünbemereten morten onb reben, ha^ bie apoftelen ha^^ con-
cilium 5Ü $)ierufakm gef)alten bie .jij. botten alle önb
bie eltiften berieffet t)abcn önb nit fant ^etcr 2(ctuum .jn.
2BiI ic^ gü bem erften bir antmurten önb barnacf) mein
meinung jagen, 5.^nb jag erjtlic^ ha^^ ha§> jelbig (Joncilium
bie apojtelen önb bie alten joUent berieffett (laben nit
jtant in bem tejt ber bciligcn gejcf)rijft, önb mifebruc^ejt
hi<i) aber ber gjcf)rifft nact) bet)ncr gcmon[}eit, önb jeigjt
off ein ort bo jol man finben, ünb jo mon ba jucfiet jo
fint man nüt, ijt bog ö^ ber {)eiügen gfi^rifft reben ha^
man allein jprect) ha Dnb ba ftat ba^, e§ fei ober jei nit
jo fünt jicf) bermajjen ein icber bropff ber gjc^rijften
brucf)en. [(£4''] ^scf) finb aber mot ba jelbejt, alfe ^$aulu§
önb ^arnabaö gen ^ierujalcm fnment, ba3 jie jcint cnt='
pfangcn morben oon bcn apoftelcn, önb ben olten, ba^ aber
^etnt§ bie fclbig oerjamlung nit i)ah ,^u berieffen, ünb
ba§ e§ bie apojtelen onb bie alten berieffet Ijaben ha^ ftat
nit ha, 2)arumb bu gar nüt mit bem jclben tejt bemeret
{)ajt, onb aljo jmcijjalliafftig nit beftminber belibet, ob ber
iapit ha^ Goncilium Inb ,^u berieffen, ober bie gemein
ci)rijten^eit, in nielcf)cm jmeijjat ettlict)c ofe gunjt bem bapft
311 fi( jügcbcn bie anbren alB bu oß ongunft bem bapft
5Ü ftl ünberjtaft ju nemmen.
2)arunib buncft mict) baj; bet)be parttien nit rcc^t
f)aben fo bie erften on gefc^rifft erfc^inen, önb bu mit
gejctirifften jü beiner meinung gan| önerfd)üBlic£), medent
30
mir ba^ mittel treffen rnib bem bapft feinen genjalt bef)alten,
tnb bie gemeine (^riften^eit irc» recfiten nit entfe|en. S3nb
fagent erftlid) Wo ein irtf)üm önb öffrur in bem glauben
kfd^el)e, ha§' bie gemein etlicfie botfd)afftcn non ben aller
treff(id)ften foltent öerorbenen 511 ber oberfeit d)riftli(^§
glaubend, ha^ bemcr ic^. 5(ctuum .j:t). ba ftat alfo ge^»
fc^riben baS^ ettlicf)e öon iubea lerneten bie brieber wen
fie nit bef(f)nitten lüürben nad) bem gefa| mol)fi fo moc^tent
fie nit fclig ioerben, önb ift alfo njorben nit ein f leine
öffrur, ba§ alfo ^au(u§ önb !öarnaba§ tüi}ber fie onnb
onbrc mer öon anbren üerorbcnet morben ju ^etro önb
ben apoftelen önb alten bes glaubcns öon inen, in fotc^em
f^on önb ber öffrürcn ein bcrid^t ^ü bringen önb ein ent^
lidien abfi^eibt. ®o nun ':|sau(u5 önb Sarnaba«? [f^,]
fürtrefflidie öerfonen fein be» glaubend, önb öon ber ge-»
meinen criftent)eit gu ben oberfeiten bc5 g(ouben§ gefenbet
morben fein in foldien grofen öffrüren, ift lüol ^üuerfton
ligt ber manlicfien tütf(|en nation dtva^ an gegen bem
bapft fo ben glauben fo and) anbere befc^jucrben betreffen,
fol mau bidic^ in uameu obgcnanter önferer nation ein
treflicfie botfc^afft gu bem bapft önb ben oberfeiten önfer»
glaubend öerorbenen folc^e önfere not fürmenben 5Ü be»
flogen, mit ernftlicf)er bit, ö§ irem gemalt ein ©onciüum
gemeiner criftenf)eit 311 öerfamlen, ma önfer anligen on
baj nit m6d)t f)ingelegt werben, mit in gaulu^- önb fol«
fumner fjoffnung fein, ba§ bä^ftlidie bcilifcit, ma ir etma§
an ön§ tütfdien gelegen ift, baran id) nit ^meiffel merb
öuier not öetterlid) erljören, alfo tafe id) 511, ba^ ben
glauben 511 retten, c# fei miber bie tüfftifd)e gemalt, menfc^-
üc^cn ober fünft miber meu e§ möl actio publica fei, ha^
ift ieberman erlau|3t, öon ber gemeinen criftenbeit 511 fiagen,
für gü bringen, önb ben riditern miffcn ,iütlniu, al^i au(^
in alleu anbern rcd)tüd)eu benbicu auflag ber befdimerben,
ieberman jügclaffen ift, önb öuucrbotteu, audi afler meift
I)ie in fachen öufcr felifeit betreffen, önb bie oberfeit, fo
fie befii orbenlidien gemalt bat, fot fidi banin gefdiidlidjcn
baltcn, bie gemeine crifteulieit ju beriefen, ein frei criftlic^
önb öngeämungne öerfamlung 511 t^ün. 3nfo bleibt ber
oberfeit ir gcmolt ein gemein Soncilium 311 berüffcu, önb
31
bcn ünbert^onen irc gcrecfitigfeit öngelefiet, ha§ fie ire not
ünb onligcn bittic^ beflagen mog, ha§ inen öon einer ge-
meinen oberteit ader cri [?5 1 ''] ften§eit mög ein trofttid^er
önb njar^afftiger abfd^eib gebeten. Tan )x>a man ba§
obgcnant capitel ber felbigen grofen öffrüren ermeffen mil,
ift Cio nit anberö t)ingelegt, erforbert gctialten önb gcenbet
luorben, ban wie ic^ gefagt f)a6. S3nb bunrft mic^ gon|
nnb gar jü einem bunbf^n biencn, önb einer f Reuigen,
wietenben, önb önfinigen öffruren, bie fo balb luiber bt)
ertüecfet ift aU, miber ieman§ anber§ bo§ man ber maffen
mit f(f)mac^bü(f)(in, önb mancherlei fifieltmorten ber gemein
geben mil, bag biHit^ ber oberfeit jügebort. 5(ber I)ar
gegen gan| ber gotlicöcn gefcf)rifft gleichförmig, ha^^ ire
befcf)iöerben bie önbertf)onen öernünfftig fürtragen, önb bie
oberfeit inen bnrc^ iren gemolt 511 ^ilff fnm, ha§ alfo ir
beiber ampt önb gereci^tifeit erforbert toerb, önb nit alfo
öon önbertt)onen üffrürigen getjanblet fei, fo balb jü bofem
aU 511 gntem.
2öa bn aber fprec!^eft, bie oberen ber bapft mürt
önfere trcffenlicfie botfrf)afft öeracf)ten, ha hm id) nit öor
bcm bcrren fif(i)cn, önb öerfilje ba§ mici) gan^ nict)t§ 511
bem ba|jft, funber i^ glaub er lüerb bie botten önfer
nation önb öon ön§ gefanbt tut attcr öölcfer rec^t mit
eren empfaticn laffen önb f)alten, wa er aber ba§ nit tbet,
al§ ban mociit biflic^er toiber in mit fic^crt)eit geüaget
merben, ban ic^ önfic^cr |jro|:)betiert. ^c^ bin and) in
fcftem glauben, fei c§ öbcrcin ba^ fürnemen önfer§ burc^^
(ü(f)tigen önb gro^mec^tigften fünig'S baj ein concitium
merb 311 bcfferung önb reformation ber criftcnljeit, mit
fampt bcm miden önferer burd)(üd)tigen cfturfürften, fürften
önb Ferren, geiftlic^en önb Uicitlidicn , [Jv.,J e» tt'crb mit
fügtidien mitlen mol burcf) fie erforbert on alle öffrür
önb einic^erlci bejmangni^ ber önbertt)onen.
0
arumb boctor fintier ein Soncilium begeret.
U begcreft erftlicf) barumb ein ßoncilium, ba^ ber
bapft ein foIcf)en grofen bracf)t füret, ba^ in fein fünig
ober Ijer bifcr melt erreid^en fün ober mog, fe^e ic^
32
bem concilio {)eim 3Ü ermeffen, ban e;? önferm glauben
roeber gibt nod) nimpt, önb önfer meinung nie ttjeiter^
toa^ han önfern glauben 511 retten mit bifem ünferm
fd^reiben.
3u bem anbern t)aftu ein mi^f allen ba» er fic^ ben
aKer l^eiügiften lafet nennen, fo er boc^ iüeltli(^er§ raefen^
ift ban bie tüelt f eiber, ba» ift ein f leine orfac^ ein con^-
cilium 511 erroeden, ban luir criften fein alle bciligen genent
an öilen orten bcr fenbbrieffen ber ^luölff boten, fo ift er
aller t)eüigcn, bag ift aller criften ^eilig, boj ift ber aller
tjeiligft nit in betrad)tung feiner perfonen, funber in an^»
fe^ung fein^ ampt§, aU loenig n»ir criften olle ^eilig fein
mit önfern merden, funber angefe{)en ben fieiligen criftlid^en
ftanb, bart)n mir fein.
Su bem brüten, ba§ bu meinft e§ fei t)e 511 oi( ha^
er brei fronen trag.
SDar^u fag ic^, wa^ ift gott fo funberlic^e§ in bem
alten gefati baran gelegen [go''] geföefen, ben oberften
priefter jü gebieten, alfo erlic| unb foftlicb gu fleiben, fein
^aupt mit golb bnb filber, feibin imb ebel geftein 5Ü gieren,
mit f ereilen ünb fo einem foftreid^en gürtet, mit einem
t)alben mon, in bem ber namen gottei* gcfdiribcn ftünb,
al§ ban in ben büc^er 9)Zot)fi ofenlirf) gef(^ribcn ftot, ban
ha^ foId)l altc§ 3Ü ber eren onb maieftat gottc^i mcr bicncn
folt, ban ,5Ü einer Ijoffart be§ obriften pricftcr-? eraditet
mürb. Sltfo fag id) üil biflidier t)ie, ha^ foldic tronung
ber brei fronen, bie maieftat ift ber beiligen breifaltiteit
önb onferS glauben'^ mc ban e^ für ein I}offart ift 5Ü
ad^ten, cg ad^tet and) fold^e fronen niemand anber§ für
ein t)offart ban bu, fo bu bir ein mal für genumcn baft
hü mötleft afle bing jn bem böfiftcn üfelcgen, bodi fo e'^
bem glauben lueber gibt nodi nimpt laB idi ba^ fton, aU
ein micffige intreb öon bir gctl)on, bau e-^ biüxd) für fein
fron ber f)offart oon frumen criften fol gebatten merben.
3üt)eft Oil gcfd)rifft ba bei t^n, ba» er folt ein
bemütig§ ejempel fürtragen, ba^ ift audi mar, baj bu
aber fcf)eft ha^ bie brei fronen nic^t fein bey bapftcsj', fo
nim be§ crü|^ mar ta§ off ben fronen ftot, baj mürt bir
njol ein angogen^ geben, i>a^ foldje fronen onb eer fei
33
be§ crü^igten gotS, be§ er ein ftat^alter ift, ünb nit be§
I)apft§. 3(^ ^^oB i^i<i) c§ au(f) nit irren ba§ bu fagft criftu§
f)ab üor ^^pilato benennet, boS fein reii^ nit f)ie fei in n)a§
meinung er ba§ geret f)Qb, ift luot jü crmeffen, fo bg
er ba§ geret i)ab, ift mol jü emicffen, fo bi) anflag ber
iuben lua§, ba§ er fic^ folt für ein fünig uff njerffen
föiber bie römer, aU ber ben rontern ünberftünb ein jeit
[gg] Hd^ tünigreic^ Suentfrcmbben önb guden, ficf) biflirf)
dcrantn^urt, ba§ ber maffen er fein fünigreicf) uff erben
^et, ijat aber babei nit öerlognet, funber bapffer geftanben,
ba^ er ein geborner fünig luer be§ iubifrfien knbv önb
reicf)§ barunib ift bcin tjnreb nienbert für, fnnber ein lere reb.
2!ie flag bie bu füreft wiber bie ©arbinäl, ha§ fie
ber criftenbeit jü üerbampni§ önb jerftorung crbid^t fein,
fe| iä) gu erfantniß be£( (Soncitimn§, be^glcidien and) öon
ben tütfdien ßarbienälen, uon ben annaten, önb fcd^f? monaten,
bie pfrünben 311 öcrlcil)en, önb anbere öil befcf)lücrben önb
mipruc^, bie bu nad) ber leng fürmenbeft, tüie önfe ber
ba|3ft mit benen atle§ önfer gut öfe fug, bi^ öff ba^ nmrcf
im bein, önb muffen önfer tülfd) lanb fester ade fünff iar
lüiber öon im erfauffen, öermeineft er fei !ein ()irt, funber
ein fc^eblic^er tüolff, önb fd^ebig bie criften^eit mc han
!ein 3:ürcf ie gett)on i)al\ önb folc^en geit; erjeleftu mit
öilen önb ba^ffern morten naä) ber teng, mit ^ot)en bc-
girben önb bit gu aßen tütfc^en fürften ber gemeinen önb
fallenben criftent)eit 5Ü ^ilff 311 fummen 2c. Saut beiner
articfel.
Xax^ii fag irf) al^ ein alter molff ber folcfie gefcbrei}
mer getiort önb öerlefen t)at, mit namcn bei feifer Sigmunbu^
Seiten, ber and) ein rcformation gemacht bat, \va$ competcnj
ierlid) ein bapft t)abcn fol, (iarbinel, bifd)öff, t^ümberren
önb anbere. @§ ift aber mibcr öff ben fdilacf fummen,
lüie e§ bau ie^ ift. ^tcm id^ finb in gafciculo temporum
olfo gefd)riben. (9Jota que i)Dc anno crebre leguntur
reformatione!§ facte que inter omnc§ be \%?i^'\ ficrunt proptcr
mortem öenerabilium patrum. '5)a§ ift alfo öil jutütfrf).
9)?ercf ba§ in bifem iar gelefen löcrbcn, bog öil refornmtion
önb ermanung gefd)el)en fein bie nüer, borf) alte abgangen
Murner, An den Adel. 3
34
fein, oon lüegcn bcr tob bcr crmürbigen öeter. 2(Ijo ift
^ic aiic^ 311 mütmafjen, jo grofer foftcn ein conctüum ju
ücrfamfen gefcf)ef)c, Dnb bic c^riftenl^eit mit grofer arbeit
fid^ ert)ü£), fo imirb e§ allc§ bcftenbig bleiben, tt)ic af(e
menfrf)Ii(^e t)enbel beftenbig fein bife f)ar bliben, mit namen
fo i(^ tierftanb, baä ber S3apft aud) t)er tüibcr begere, luol
man in reformieren t)nb fein Sarbinöl, fot man bar gegen
aud^ ade bifi^öff, ept, tf)umf)erren Dnb prelaten ber criften»
beit aud^ reformieren, imb ircn brai^t ah ttjiin, meiner
adE)tung ein billidic bit ein§ innb ba§ anbcr. 3*^) beforg.
ba§ feuer fei at(entt)alben in bem barf), tmb merb affc»
fd)Ie(i)t, ob fcf)Dn ein eoncitium umrb on ber t)irtenftecfen,
ünb bleiben bannocbt berren, Iierren, ünb arm tut, orm
lüt, ban boÄ ber foften nber bcn armen gat, önb im bannocbt
ganö nict)t§ gctjotffen miirt, ober ob im fcbon gebolffcn
mürb, fo lücret e§ ein befper ünb ein feiieraben, ha^s^ man
barnai^ ntog in ha^ bab gon.
9hin ift aber imfer meinnng gar nie gemefen, üon
biffen mif^brücbcn ,^ii rcben fie 511 nerfpredien, ober in
einic^ertei n)cg bnf? ber felbcn gu betoben, ban aftein luaj
ünferen gtanben berüren möc^t.
@o icE) aber ba§ mani fo meit i\ah off getbon, ']a
mü^ e§ hod) bcran^, inib gib ber bcften meinnng ,sn
oerfton, [S4] fo ie ein concifinm erforbert nuirt, ba^ nor
allen bingcn crmeffen merb, tner ben foften tragen fol,
ban e§ luil mic^ ie bebnncfcn, ha§> ber abel ünb bic bnrgcr=
fc^afft mit fampt allem meltlic^en ftanb nid)t'o bamit 56.
fc^affen ^aben, tüie bie geifttidbeit ire mentel ober pfrünben
fanfen, ober Derleit)en alfo, ha^ fie hc^ follcn enidierlei
foften tragen, ban nad) ibrer an,^at, um etum^ irenbtbatben
inib üon bc§ gemeinen gtaubenv megcn folt traetiert
merben, aU ban luer bitlid), bay fie fid) ircr rat imb
an<^al nit fperretten. ^Jtit meitery mit id) barnon gcret
babcn, \va§> mifebrnd^ ober befdimerben fein, imb fel3 ha§'
gent.iüdb feiferlidier onb .Vil)fpnnifd)er ^"Ifaieftot, mit fampt
ben bnrd)Iiid)tigen ßljnrfürften tmb fürften ,^n ermeffen, ob
ein Soneitium fol bcgcrt merbcn, ober bife befdnnerben
fünft mit gefd)idten mitten möditen bingelegt U'crben. ^an
c» mil mi(^ ie bebnnden, alle^o bac ihitber füriuenbct, fei
35
be§ grofen foftens önb ber müc nit tuürbig ein concilium
3Ü begcren, man rai^ hau t)orf)in mer bcn inirt bemale.
3<^ ^et üermeint, fo bii atfo trefflief) na<i) einem con-
cilio füfft^eft, bu raürbeft bem felben ,5iifünfftigcn doncilio
erfantnüfe (önb biKid)) ^eim fegen, bnrcf) ben ^eiligen getft
QUen mangel önb breften 511 erftatten ünnb bcfferen, fo laftu
ein foficfien re(f)tlirf)en lueg fallen, önb fabeft an tobfid^
gn f)anb(en.
©rftticf) mit ben 5(nnaten, ha^ ein ieber fürft, abel,
ftatt, in iren t)nbertf)onen frifcb an gebiet hk 9(nnaten gen
9tom 311 geben, önb gar ah ,^iit^iin, buncft mirf) ob 1%^']
et geraten, bas bie önbern bae on ^eiferlic^en befd^hiB
tt)ügen. SDan bu ^aft ob gefagt, e§ Ijabcn üor geiten tütfcöe
feifer önb fürften öermifliget bem bapft bie annaten öff
allen lel)en tütfcber nation tinjünemen. ^aben nun bie
feifer öerlüilliget, marumb molt ban ieman^ ber minber
tvQx ban ber feifer on fein tüiffcn önb töiflen baj abtbun,
bart)n er öermirtiget bat. Tarumb buncft micl) bie annoten
ab äütl}un, bem feifer billic^er ,^n gel)6r, hau bcn önbertl)onen.
2öeiter§ rateftu bem tütfcf)en abet, ba^ fie Ijinfürt
fein le^en mer taffen gen 9iom gieljen .2c. Safe irf) fton
für feinen tuerb, fo fer, baj im niemand in eigner fac^
örteil f^rec^. Xorf) öertraum irf) bem frumen abel, ha§' fie
fid^ Uiol Jüiffen barunber 511 Ijalten.
i^nb mit mirf) furt3 abfertigen in alten ben fturfcn
bt) önfern glauben nit berieren, ön in ber taben ftonb, önb
nie in bem recf)tcn ban ob ba^ ober bi|3 gut fei, löil me
in erfarener fürfic^tifeit ermeffen ipcrben, bau in bürf)Iin
öerfd)riben. jßarumb lafe irf) ba§ bie boc^ucrftcnbigen önb
bie oberfeit önfer§ glaubend öerorbenen, tuelrf)er farf)en fic^
bie Cffitiel follen önber3iet)eu, ober ob ein gemein cDn=^
fiftorium in tütfc^en lanben fol öff gericbtet merbeu, önb
fein durtifan bie :prieftcr lafe citiercn, bie öorbcljaltencn
ßafu!^ önub fcH ah ,^u tf)ün, aurf) bie iBäpftlirfic öorbcl}altung,
ha^Q ber bapft offitia önb fein boffgcfinbe minbre, bie öer=
pflirf)tung in eib§ frafft nit me befrf)ebcn follent. Xa§ ber
bopft ober ben Reifer fein goöalt ^ahc, Ter feifer im aud^
nit fol frf)ulbig fein 311 bulben. Ter [(3),] bapft altein
geiftlirf)e önb nit meltlicfie enipter öoHenbringe, önb ob
36
bic gob Sonftantini fal)d) fei), ha^ er ©iciüen önb Dieapoli^
nit fol Ic^enljer fein, int feine fiefe nit füllen gefüffet werben,
bie iüalfarten gen 9?om ab foften gcfteftct werben, cttlic^
clofter abbieg, bie münrf) nit mer i^rebigen un beirf)t boren
folten, nit fo mancberlel) orben feicnt bie gilüpt ber geiftUcben
ah fet), baj bie |)rieftcr mögen ee luciber nemmen, ba^
interbict abgett)on werbe, ünb bcn ban nit iniBbrudien,
firdiweitjung, fit feirtag, inib faftag, fcitfircben ünbertt)un,
ünb beren gleirf)en fil, fo bu in langer orbennng mit
leren Worten attein fnb on afte gefcbrifft an tag bringft
ünb offenIict)en beflagcft, weldje bef tagen bcfd) werben, imb
mi^bruc^ ber c^riftlirf)cn tird)en twr bir nod) iwn anbrcn
mer treffenlidier feint gcflagct werben in ^tluaro in bcm
hhd) öon bem trnrcn ber fird)en, ünb in bem hnä) Speculum
bumanc uite genant, ünb t)on ©rafmo 9toterobamo in
feiner 9J?Dria, ünb in bem bicd^lin ba§ man nennet be
^i^ctro fancto et ^utio fanctiffimo, önb in fiten ^a^jquifliy,
in Jriabc romana, imb fit anbren mer, wie wol ettlid)»
fcbmarf)bicdilin mögen erad)tct werben, ünb ift bennod)t
oIIeÄ üngebefferet bife t)ar atfo bcliben, Qft c§ ban gotte^
wit baÄ c§ ic^ fol gcbcfferct werben, ünb otle mißbrnd)
feiner finden nit allein bie bu nenncft, funbcr aKc anbrcn
in allen ftenben bie bu nit metbeft, fo gefd)ct)e fein gottlidier
luit in ^immet ünb üff erben, wir weHent ünbertbenig
geI)or?amen, tüir babent bir and) barüben nit wellen ant^
wurten, fo e§ ünfercni glauben Weber gipt nod) nimpt, aiid}
bid) üerarg=[®i''l wenigen baj bu bifc bing allein baruntb
eiuäübeft, bir ein guuft ünb anbong ba mit ^^h crfdiöpffen
baj bu beinen bofen fomen fo bu wiber ben glauben
ü^goffen Ijoft, ba mit gern begcrteft üffäügon, ünb nit ha^^
bir fo l)od^ baran lige ob bie bing alle gebefferct loerbcn
ober nit, folc^en argu'on crmeffcn wir baruf? baj bu bife
grollen erft üf? gefd)üttet baft, nad) bem ünb bu in hc^
bapft mignaben fummcn bift, ünb in radi gegen im bewegt
fo fprid)tman onbaj fintio munbt rebt nie gut?, bau wa
bu ein gemeiner d)riftlid)er ftroffer wereft, folt bein ftraff
gemein fein, ünb finbeft wol bei bem abclifdien ftat fo fil
gii ftraffen ünb bei bem peürfd)cn alfe bei bcm bopft ünb
bem geiftlic^cn, aber hn tbüft nüt bamit, bau ba^ bu bein
37
nienfcf)Iicf)e anferfitungcn ha mit ocrrabtcft, fo ftat 3(ctuum.
ö. gefcf)ribcn, Sft cS' bon menicf)Iirf)er erbicf)tung, fo luürt
e§ fclb 5ergon trnnb in fd^eitteren fallen, ünb öorab fo
bu bie bing afle üitberftaft on red^t fitnbcr botüc^ ju be-
l^aupten. @» lüürt üon notcn erachtet, ein antiuurt jü
geben etlicf}en nnuernünfftigen bie trnft für feinb achten, fo
ber iDcr^eit fo and) beütfcften nation, alß baih fie fioren
ba3 loir nit mer ben ünferen munb dfftJjunt boctori Wart
lu. gü ttjiberfprec^en. 9^un Ijobent mir in bem anfang
önferg frfireiben« Dn§ bapffer ünb öerftentlid^ proteftieret
ünb belüget, ha^ mix alkin in ben fachen bnfer;? glauben»
mcUent ünfere meinung 311 üerfton geben, ünb \va mir lüiber
War. In. glauben im fein mißüerftantg narf) önferem üer^
mügen antmurten, ünb ha;^ mit befc^eiben^eit, on an bem
ort ba er ben bapft ein entc^rift nennet t)aben mir üb
f)obem ücrbruB in beiffen liegen bo^ er bie ^oc^ft ünb
d^riftücfie oberfeit bem teüffel ju ^enben ftettet miber baj
üer^eiffen c^rifti, üermeinen and) [©2] baran nit 311 fünben,
ba^ mir 311 rettung ünfer§ glaubend fc^reiben ünb in miber ==■
fechten, ban mir a(B mol cf)riften Icüt feint at^ er, ünb
ün§ gebüret alfe iüo[ ünfer fefen feügfeit ju ergrinben a(§
im, 5.^nb 311 letft ünfere fpcn jufc^en (}eim gemeiner cbriften»»
f)eit ein recfitlicben fprucb barumb 311 cruiarten, ünb ben^
felben 311 fton, .Jpabent ün^ aud^ ber 9x6mfc{)en mt)f3bruc^
gar niit mcßen beloben, noc^ bie fclbcn üerantmurtcn, a(§
bie bc» fein beuelbc baben, bctt ün^i aber ünred)t, ünfrintlirf),
ünb beütfcfier bapfferfeit üngemefe bebud)t, ba§ man einen
ünanffagt onbcricffet, ünuerurteif, ber maffen fo( 3erbeiffen,
ünb 3erreiffen in feinen ercn, al^ fein t)unb ober molff
betten einen bobten feiben, ber nod) bie oberfeit ift c^riftlicbS
glaubend, ünb feiner mürben ünb eren ünb ampt^ ünent=
fe|et. 80 mil ict) in marbeit fagen ba3 nie fein t)ippen=
büb fc^entlic^er ift üfegerieffet morben ban ber ©apft, ünb
men er ic ein morbcr mcrc, ober ber boffeft üff bifer erb,
fo foft bocf) mit im nit affo bobtficf) fünber rcd)tlicf) gef)anb(et
merben, ein fofcbcr freuenticbcr mutmilt betib ben iuriften
mol über, aber ben Xbeologen, ünb lerer ber gef^rifft ünb
beie emangelium?, mag bai? nit überbeteiben.
barumb ba« mir e§ nod) mit bem ißapft galten fol
38
ün§ nit in argem berforet uicrbcn, funber jü gutem baj
luir C5 üon iebem gut mel)nen biB er mit red^t bberminben
tft, inte Dil mer öon bem 53a:pft.
3r jolt aucf) ba,^ üon tjnß lutffeu, ba,!; ön§ üiüer tiffrierig^
füruemmen tüiber bcn bapft nit tpürt bemegen, er i^ah ficf)
hau öor tierjprodien önb fet) ^ü öer^öre fummen, barnac^
lüir [&-2'] bau tiß feiner antmurt boren, raeltent mir Dn§
f)alten na(i) gelegent)eit ber fachen alf? frum, bopffer, cf)ri)"ten
leut, mettent ir lnt5 han ie imib be^? miffen feint fein, hav
mir jü bcn focfien nnferö glauben* reben, onb ben Sapft
nit mellen öcrtreiben e§ fei ban uff in brad)t mit rerfjt
ma5 ir öon im begeben, in bem nammen gottö ba^ mieffen
mir leiben, in ^ofjem tertrumen bae bie fnunmcn beütfc^en
bn§ bcft bolbcr feicnt, fo mir bem bapft mebcr ^elffen norf)
cntbelffen in folcbcn mi^brucfien, aflcin ha^ rieffen, rotten
bnb fcbreiben, ba^ man got ,^u eren foIc^C!? mit rccbt imb
rf)riftli(5cr mcffigfeit öottcnbc, mib nit mit fo((f)cn fcf}met)cn-
Iid)en gfrf)rifften, wo ir ban ie bife Lmfer entfd)ulbigung
bc^ nit lieffen erfettigen, funber mie ir trumen mit bn§
bcren ju fatjcn bnberftünben, folt ir bn^ ber maffen nimmer
alfo fleinmietig cra(^teu, ha^ bn^ bmere tröm mort bon
bufer bapffcrfeit abjiedien, bnred)t(icf)ei .^ü bnbcrfton bemcgtcn,
mer mciß mer bem Ictften bereu bie but mürt ab,^icbcn,
bnnb ben anbren fdienben id) mott gefagt babcn fd)inben.
•J^asi fcim gemein in ftctten bab gematt ein
bifc^off ober pfarrer ju fetsen.
SU bringft aber ettma§ nüm§ ^orfür mic baj mir bfe
bem apoftcf ^^anto lernen flertidien, hav e§ in ber
dirifteulieit alfo folt ,^ü gen, ba» ein icgtidie ftat bß
ber djriftlic^cn gemein, einen getcrteu, frummcu burger
ermelct, |0^jj bub bem fclbcn hai pfarampt beuilbe, bnb
l)n bon ber gemein crneret im frei) mblhir lieft ecltd) bcr^
m'ebclet merben ober nit. k. Sßnb baj fol fant iniulu»
fdireiben i. 3^bimo. iii. bnb Xi. i. ^arjü fag idi ba^ an
bcren orten feinem ftant bo§ in bie gemein mög ein pfarrcr
melen ber bfe fold)er mal bab bie facrament -^u miniftrieren,
bu tbiift fant '^aiÜD buredit, bnb meifeft bn§ aber 511 füd^en
39
ha wir nüt finben narf) betner gemonfiett, tüol ftot ha
tüa§ eigentfcfiafft ein bi)d)off Iiaben iol, ha^ t)n aber bie
gemein 511 eru'elen i)ab, nnb in frafft ber election mog bie
facrament miniftrieren, bog finbeftn ober lücber ba noi^
onber§ raa, c^ flat woi ba ha§' [ie lueibcr mögen Iiaben,
über 511 bem fclben nioltcftu inte gern hav and) brein üerfrfilogen
ba^ bie bifc^off et)n gemein f)Qb 511 ermelcn, ba§ nit ift.
@!§ ftat mol haä n:)iberteil ha 3:i. i. 8c^reipt fant
■^aulu^ 311 Jito. S)arumb t)ah irf) bi^ §u ßreta gelaffen,
ha§i hü )X)a§> ha manglet, beffereft, ünb fegeft in ben
ftetten priefter, alH i(^ bir tierorbenet i)ab, I)6reftu ba§
if^auht!^ jcf)reipt 3:ito bem bifdioff priefter in fteten jii
fe|>en, lut feiner orbennng bie er im üerfafjen t)att, önb nit
ber gemein bie ir leptag nie gemalt I)at öB gotücEien
gfc^rifften priefter ,^ü melen ober machen.
S)e§ gleichen ift Jimot^euS non fant '*|sau(o ünb nit
Don ber gemein gefeßet ober ermelet morben .i. 2tb. JQ .iiii.
SDu folt nit nerfumen bie genob bie in bir ift, bie bir
geben ift burc^ bie proptie^et), imb uflegnng ber f)enb
ber pricftcrfrf)afft, mh .1 timo. i. li^mb meldte örfarf) ic^
bicf) ermant, bag bn ermedeft bie gcnab got§ bnrd^ bie
öflegung meiner \&-i^] I)enb. SSnb ca. ii. ha§ beuil^e
gteübigen menfdien bie gefrf)idt fetjent anber leüt gü leren,
SBarnmb gipt er bir bencüjc nit ber gemein, ober tva f)aftu
bein leptag getefen fo ein priefter mürt burd) nflegnng ber t)enb,
bog bie getnein ie ntenfdien bie bcnb uffgclegt ijah, ob bn aber
fagteft fljc tietten ha^ ben bifd)üffen in irem nammen benollien
^ii tt)iiit, ^Dce be maitbato, bag geig m-:^ mit gfdirifften an.
S)arumb t)etteftu e§ mot bei ben götlii^en gfdirifften
an fo moncfien orten (offen beleiben, ha^ (Sriftn* ber erft
:priefter ünb ciuig, bie apoftoten nerorbenet l)ab gü priefteren
ünb bie apoftolcn meiter öcrorbcnct I)aben anbre gu priefteren,
önb leniten alfe üon fant Steffan ftat in ben gefd)id)tcn
ber .gii. botten.
5)o§ aber ein bifdioff intb ein pfarrer ein bing fei
tonb fönt '^]?anhiÄ bfl§ fprcd), ober oudi .s^ieronimnsi, bog
fag bog mürt fic^ nintmer finben, ober bag mit ic^ mo!
gelouben bog in anefong ünferv gIouben§ bie bifdiöff ber
^riefter etnpter geiebet boben, bo bnrd) möd^t eroditet merben,
40
ba§ e§ ein bing loere fo c» boc^ nit ift, ban aijs nod^ nit
priefter öcrorbenct iimrcn, müften bic bifcf)6ff t^nefterlic^e
emptcr tragen, alß fo bie fncd)t nit ,vi f)u|i feint, muß ber
f)cr 311 bifcf) bicnen, ünb ift bcnnocf)t ein onberfd)eib ^irifrfien
bcm :^erren fnb ben fned)ten, lua^ aber önbcrfrfieib fei imber
einem bifdioff Dnb priefter, untrt 5Ü feinen jciten öß ber
gefc^rifft bartI)on werben, ban bie bifc^off, alß bifd^off feint
üon feiner d)riftli(^en gemein ubcr bic pfarrer gcfe^ct 311
regieren, fie ^abent JüdI fnnft öon ben doncilii» geraalt
cntpfangen baj laß tcf) ie| fton. 3^er priefterlicfien eeraeiber
()alb [©4] erftrecfeftu ein (angc reb, raie c5 beffer raere
ba3 man t)n geftattet eelicf)e raeiber ban alfo onfcbamfiafftige
beifrf)Iefferin 311 geftatten, ba3 lofe ic^ atte§ fton, ban e»-
bem glauben raeber gipt noc^ nimpt, ^n bem namen got§-
rail bie gemeine c^riftenf^eit ba3 ie raibcr 3U laffen, irf) bin
be§ raol 311 fribcn, e§ raerb geftottet pfaffen, muncben, ober
pfarrerftant.
Xu fpricbft ba§ ber iöapft nit rnarfit i}ah füfdieit iu
gelüpbc 31t cntpfo^en ober ben pricftcren 311 gebieten alR raenig
er mac^t Ijah 3U oerbieten cffcn ünb brincfcn onnb ben
natürlid)cn üftgang ober feif3t raerben, "i^a^ buncfent mic^
ergerlic^e raörter, rec^eftu e* ie gleid), raarumb gebüt got
ünfeüfd^cit 311 meiben benen bie nit in cclidbem ftanbt feint^
fie mod^ten mit bir fagen effen onb brinrfen onb anber§
aud) müfe fein Umgang f)aben.
©Ä ift aud) ergerlic^ gerebt oon allen Heben fieiHgeit
mit nammen oon fant ''^^aulo ber ita^ ben ftid) 3atbane
nennet ünfcüfd)eit fo in anföchte, onb bn oerglcidieft e»-
einem natürlid)en öBsnng. il^ie haben bie f)ci(igen fo groffe
angft mh not gel]abt bie onfeüfd)cit 311 unberfed}tcn oon
bem bu fagft e« oergkicf) fid) einem natürlid)en nierd ba-^
nit fan ocrmittcn beiciben.
Grforbret icl3 in ber latinfdicn fird)en ber priefterlid^
ftat feüfc^eit, fo ift rao( 311 crmeffen, ba3 foldiev ob e^ ein
prieftcr raol bart anfumpt, nit bcftminber mog er füfdieit
t)a(tcn mit ber ()ilff got^, onb ift nit alfo onmüglidi a(ü
bu e§ mad)ft, fünft mieftcn rair be§ gicidien rcben oon allen:
anbren menf(^en bereu ctUd) in eelidicm ftaut feüfdicit gc-
I)oIten baben. Serncft barnad) 3raei ftürf meiner aditung
41
bnbifüc^, jo fic^ einer [©4*^] priefter iDet)f)en laßt fol er
firf) luibren, bie feüfcfieit 511 ücripredicn, ban nicmane ben
cnglic^e ftercfe, onb ^imüfcf)e maä^t mög füfc^eit f)a(ten, tva^
ift ban bag Srtftn» jagt 50catf)eQ .fij. bae etlii^ inen felb
dfegeiüorffen f)aben (öerftanb in bem Ijer^eni üon toegen
bee reirf)« ber J)TmmeI. Qh bem anbren mt man fol ein
ioId)e bt)id)(efferin bem Bapft f)eimlic^ ftelen für ein eefraum,
alß bie iubcn iren berbicntcn Ion ben egtpticrn ftatcn,
ba§ ift gar ein üng(eirf)§ ejempel {)ar3ii, t»nb ein Pngefctiicfter
fottel öff biß roB, ban ftelen ift oerbotten, barumb mieftu
üoröin bart{)iin ha§> bie concubin fein ücrbienter Ion roere,
9?nb 311 bem anbren ba§ foIc^e§ jü t^ün got get)eifen t)att,
^sd) finb ober nit bog l)enbert got ])üh alfo gelernet ee-
franmcn fteeten, SJarumb irf) fit ee rabten niolt einem ber
tüfdieit nit mi( geloben ba,^ er nit priefter mürbe, fnnber
ein eeman fo barff er be? biepfta(§ nüt, man fot offricbtig
Pnb nit büctifct) ober bopcl fjanblen, nein off ber jungen
f)aben, onb ia im ^er|en, oor bem bapft fie für ein eefraum
Pemcinen, Pnb oor got Periad^tjcn.
'^^u meinft ber Sapft iiah fil feien 511 bem teüffet
Perfieret, mit ber gelopten önb erforbretcn feüfdieit, ba^ ift
aber feinem menfc^en mifDiicf), mcr mein aber mie fil bar»
gegen mit ber gclübtcn ber füfcfieit feint fclig morben,
Xarnmb bu nit oft fo(d)cn Pnficfteren reben folteft gebogen
^aben, ha^ ber 53apft mürbig mere Pfe bem ertrid) 511 Per»
treiben, bu flagft onb retft fil, Pnb bringft nüt bep, ober
beroereft nüt, moi^t alle§ beine Permeffenlieit, baj bu onB
alfo borecI)t acl)tft, alß ob mir beinen morten roie bem
[§,] euangclio glaubten.
Xu fagft eÄ fei nie gütö onb merb aud) nimer gute«
PB bem bapftentpüm fumen, mer billirf) bae bu be« ein
an,^ögene t^eteft, got bat onß in bem euangelio ein oberfeit
geben, beren follen mir billid) in ,ymlid)en geI)orfamen, e&
nimpt mid) munber, ma bu mit beiner Ijeiligen gefdirifft
bleibeft.
9^ad)gonb§ fagftu, got ifob gebotten, bo§ man Pub meib
nieman^i fd)ciben fol, ba5 ift mar. 9,1?atl)et) .}i}:. (5§ ftot
aber gleic^ aud) babei, ha^ ctlid) füfd)eit ongenumen baben,
öon megen bes reid)§ ber I)immcl, jü latin. Sunt enucbi
42
qui fe i|)fo§ caftrauerunt propter regnum celorum. ^abci
ftarli(^ ntag beiber ftanb öon got beracret fein ber cclt(^,
ünb ber tunrffrcinulicö. jDarumb ee mirf) buncft bu gebft
bem eeltc^en 5Ü i.n( ^ü, fo bu fie billt(^ beib licffeft bleiben,
önb bocf) bcn iunvffreiülid^en ben böcfiften eraditcn. ^a§
bu aber jagft, ba» man önb ipeib niemand fcbeiben fol, baj
ift mar in eelüten. 2Bie fan aber ber ein eeman fein, ber
nit in ee(i(i)cn ftat 5Ü öcriintligen tjat, funber füfc^eit gelobt
§üf)atten, fo ift e§ bod^ in feinem freien luitlen gemefen.
Qc^ glaub ba§ bie criftenljeit nit üngenottrcngt bie gelübben
ber füfrf)eit bon ber priefterfct)offt crforbert iiah. SBan fie
e§ lüiber eint)eUig abt(}üt in bem namen gotte^, al§ ban
wollen mir onfj gct)orfom er.uigen, buncft mirf) erUcfter ban
atfo cefromen lüginbafftig ftcHen, e^ fol mit ben Saeramenten
nit alfo biebfcf), funber bapffer ünb mart)afftig ömbgangen
merben.
,3tem bu fprirfift h^ in bem ganfeen bäpftticbcn gefo^
[Öi^] nit brei ,^ei(en fein, bie ein frumen menfd)cn mocbten
önbcrrocifen, befremt mid) ha^^ bu Off bem fifcbmarcft brot
fauffen milt, onb off bem ratt)u^ betten, moe miltu oubcr=
lüiffen fein onbatfiti, ba^ fuc^ bu in bem euangelio, bu
barfeft ba^ in ben geiftlic^en retf)ten nit füc^en. SBittu
ober bey rechten in geiftlidien fienblen berirf)t fein, ba^
finbftu ha felbft, Onb retft hav mit ber ontoart)eit, t>a^ nit
brei geilen barin fein, bie ein frummen driften möchten be*^
rechten onbermeifen.
Slber mit ber file ber gcfa^, ha balt icf) e^ marlid)
mit bir, bac^ oil ba fein gebottcn, baj bcfer locr fie uieren
ab, Onb gib bir be^ ein oerftonb, crftli(^ mit faften, hn
loeift ha;^ mir tütfrf)cn nit gern faften, got geb man gebiet
gü faften ober nit, onb tbiin bannodit onredit ba, mir miber
bie üerfd^ribnen gebot fünben, man fie gütlidi abgetbon
meren, fo meren mir ber fünben entlaben. ^eüglcidicn
mit fet)ren fitjen mir onb fel)rcu off ben ftuben in ber
tauten, in bem bret, Onb an bem banl3. '^\n ben ,voeien
ftucfcn oerftant bie anbern alle. 80 nun on allen ,^mciffel
foldie gebot got ünb ben lieben bciligen 5Ü ben ereu ber
aller beften meinung üff gefetU fein, onb aber iel? ber mei»
nung nit mc moHen gebalten onb oerftanben merben, bundft
43
nticf) gcf(f)icfter geraten, ba§ man atte folifie gebot ünb
befc^Juerben b^jüg önb anzogt, mit gemeiner bit bnfi jolc^er
befd^merbcn ju entlaben, trnb nic^t alfo mit feuften barl)n
fd^Iagcn, önb bcn blunber gar öcrmerffen, ünb ein ratten
iiauffen boru^ maä)m, mie bu aber ein§ mit gornigem
i)a\ipt geraten t)aft. [§2]
'äud) f an iä) ta§ ntt f ürgon: ba^ bu fage^t, ber bapft
»erbiet ben celicf)en ftanb, önb be^ mü§ go| gebot bnbergon,
bnb ber eelicf) ftanb. ©arjü fag id), ba§ 511 beuraten ober
§11 ber cc greiffen nicnbert geboten ift öon got, funber in
freiem mitten ftanb, önb \va bu ha^ f)arfür ,^üt)eft, in bem
büc^ ber gcfc^opff macbfen, önb meren cürf) .:c. Xa§ ift
!ein gebot, bau ma einer ni(f)t müi^Be, fo tt)et er miber ha^
gebot, ma e§ ein gebot mere, önb fünbet. 9?un ift aber
tt)arf)fen in önferm gemalt nit, aber bie fünben fein in
bnferm gemalt.
$)?it ben öorbet)aItenen funben, ba§ bie oberfeit
inen etlicbe fünben öorbcljaltet bie nit ein icber priefter ^äb
511 abfoluieren. Sag ic^ barju e§ ift anfengUc^ in ber beften
meinung befcbcf)cn, ha^ fotc^c fcbmere fei, ali^ morben, iuncf^
framen fcbmedien .:c. i^nb anbere bergleirfien, beft meniger
gefc^etien, ma fl) nit Iei(f)t gnab, önb geringe^ na(^Iaffen
fünben, mit aber ie ein mifjbrucf) önb ein fanffmanfrf)at^
barlin tumen, in bem namcn goö, fo mcrb ba§ mit anbern
miprücf)en aucb gebcffcrt, aber nit nad) beinem rat, ha^
gteid) fo fold) fei nit mercn obgetI]on, bir molt gebüren,
beinem brüber ober beiner frfjmcftcr, mer bie meren ^ubciditen,
önb öon inen abfolution erfangen, ban got bcn prieftern
gemalt geben t)at, bie fünben ju binben önb ^ii entbinben,
ba§ ift bareljn 3Ü erfennen, önnb nid}t einem ieben knien,
ۤ mere bau fac^ ba^i bu alten fleif? anforet I)etteft [^-ib]
priefter f,iiübertumen, önb bir nit müglid) mer priefter gü
f)abcn, o(y ban gibt bir bie not ,^u, einem leöen ,^ubeid)ten.
5tber fo bu priefter baft, fo beid)t im ade bcin fünb, ob
er bic^ fd)on öon bcn öorbet)altencn fünben nit mil ab-
foluieren, fo fd)affftu bannodit mer ba^ felbig einem priefter,
ban einem fcbleditcn leiicn ;^u bcidbtcn, baruon mil id) ie^
nit gcflif^ncr rebcn.
@§ mer and) not, ba^ bie iarjeit, begenrfni^ feelmefen
44
gar abgetfion, ober t)c geringer roürben, ba§ foIc^e§ gut
luer, nerftanb irf) nit, bo^ bii aber ycrmeinft, fie luerben
gefc^nattert onb on aiibarf)t t)ottenbrarf)t. S^arjü fag ic^
ber g(eicf) mieft aud) äffe abmtniftration guter raercf ah^
gctf)on luerben, fo niemand irife(icf) ift, mit iraj i^nmuenbigem
anba(f)t ba» gefc^idit. (?« (igt aurf) funberli(^5 nit tiil baran,
mit nanten tibung ber Sacrament an bem anbacfit be»
priefter§, ban fic f)a6en ire frafft üb bem üerbienft crifti
be« ftiffter§. 5i?nb ob bu fcbon inl meinteft in bem iar
nur einen I)er6 ernftüdien onb anbecf)tigen iar tag für äffe
güttöter gfiftifften, fag i(^ ba§ ioId)§ nit müglirf) ft) öon
bem menfrfien äüftifften, ben be§ t)er^en§ anbacfit fan
affein got crmeden ünb erfennen imb ob man f(i)Dn offe
ö^enmenbigen anjögungen eine erbi(f)ten anbackt« tt)et, fo
iiüi f]erö ba bei mag fatfcf) önb hil fein, barum bleibt e?
biffirf) bei ber bBcninibigen fircf)en nffl'aimng ber figiüen
ünb mcfjen, ban tjon verborgenen bingen t)rtt)eilet got onb
nit bie tircbcn, bau ob irf)on bee |3ricftcr§ perionlic^er
onbacf)t nit babei ift, fo ift boc§ ber firctien anbackt babci
onb be§ frumen ftiffter§ [$>:(] onb ba* ift gnug onb me
erfcfiüßlicf) 511 emiger felüeit fo einer gemeiner criftenfieit
onbacfit bit, bau ein einzige perfon.
'itber ba§ $)?otbei .oi. baj oi( loortig gebet oerbottcn
ift Oon erifto, ret er oon funberlicbcm gebet ein>3 ieben, onb
nit oon ben gebetten off gefat3t oon gemeiner criftenbeit,
er müft fünft ben pfalter audi abtt)ün, ba^ nie bie meinung
crifti juae.
"^u blaffeft and) f)od) off oon tncgcn be^ intcrbict§,
ha^ e§ ber tüffcl t)ab erfunben ba5 cv ber böfs geift erborfjt
^at. ^on loie bu fpricfift, ift e* nit ein tüffclifcb mercf,
ba§ man ein fünb beffcrn U'il mit oil onb grofeu fünben,
e§ ift t)c ein gröfere fünb, baj man gotte'? mort onb bienft
niber (egt, bau bet einer .^-j:. bäpft on ein mal crmürgt.
^arjü loolt ict) lieber kdien bau antiourten, bau an oiffcn
orten magftu mol mit oermeintem anbact)t raten onb reben,
aber wa^i ju bem red}ten bicnlidi ift, biftu meiner adihtng
nit gant3 beridit, ha^ hah mir nit oerubef, a(fo moditeftu
aud} fagen, ma, omb einer fad)en iriffen lanb onb lüt
oerberbt mürben, onbilid) mer oon einer taben megen fo
45
öil güt§ ab 5Üt^ün, ha^ burdf) bie moc^t befd)c^en bk
red^tlic^ geftrafft trnb berberbet tüerbcn, ic^ ipolt bir {)ie
tujent ei"enipel geben and) ofe bor bciligcn gefcfirifft, fo ift
c§ nit öDti iiotcn, ban in folrfien fetten ber red^tüc^en
ftraffen bie forf) önb nit hk nocf) folg ermeffen mürt, alfo
luan einer gemorbt ()ct, folt man in au(^ nit toben, funber
bas norf) üil gti| burc^ in in feinem leben befcbet)e, folt
laffen leben. So nun ha§ interbict [^o''] ein ftraff ift
be§ recf)ten, fol nit betracfit inerbcn tva^ qu^ foI(iie ftraff
t)inbere, funber lüO§ gnti foId)e ftroff recbtiid) fürberc, barum
bie ftraff nit ber tüffel erfnnben t)at funber bie fünb, Onb
got t)at bie ftraff über bie fünben erfunben.
2Bie ber ban fot gebroud)t lüerben.
JftCn bem ban ba§ bu fageft er fei ie^ gangf}afftig bmb
1[| ha^ jeitlicf) gut, ber folt aucb gereformiert onb gebeferet
werben, hai er nit tvüxb gebrucbct, bau in bencn feien,
bie in ber gefcf)rifft fein angejögt, ba bin icf) nit loeit Oon
bir, önb fag in maljrlieit, ha^ bie orbenlicfien riiiiter ben
ban ^ü dil bnb me ban jü dil mifebruc^en, gu groffen
fc^anben ber criftent)eit, onb Onferem beiligen glauben, aU
ob fic mit einer aj;t ein flod) ermorbcn motten, ein folcbe
groffe ftraff offt Omb ein tjcHertin bructien, fo e§ bocf) an
bem tag (igt, ba^ bie beiligen .;rii. botten ben ban nur in
trefflid^en facfien baben gebrudjt be» ,^6g id) bir fier ort
on. Sal erft ift Stetuum quinto aU ^tnania^; onb fapbira
bie gemein ber eriften betriegcn motten, bannet fie ^etruy
beib, ba§ fie üor im bes get)cn tob? ftorben. Xasi anber
ift ßorintf)eo§ .5. fpri(f)t fant "'^sautui?. Q^ mürt marlid)
ünber euc^ erfunben ünfüfcficit, bereu gleict)en nit ift imbcr
ben [)eiben, ba^ einer bie baufefraum [^^4] feinc^ oatter«
nem 311 ber ec, barumb fol oon eüdi bingeuumeu merben
ber, haS' gett)on i)at. 3<^ abbcimfd) mit meinem leib, aber
gegenmirtig in bem gcift, tjah ie^ geurteilt bac- ber gegen^
tüürtig, ber folcftö getbon ^at in bem namen onfer^ berren
önb gotte§ 3befu crifti, fo ir ocrfamlet fein mit meinem
gcift in ber frafft bev beeren ^iicfn. ben menfcbcn .^u geben
bem tüffet, 511 fat feine^^ Ieib'5, ba^ fein feel bct)alten fei
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in bent tag önfcr^ fierren ^i)t\n crifti. S)a§ brit ort ift
.i. %h 2:imD .i. 3n lücfcfiem glauben etli(^e öfe öerac^tung
gefd)ttfbrüd)t ^abcn, nfe rt)e(rf)en ift ^imeneu-? imb Slficjanber,
bic id) bem tüffel geben t)ab, ba§ jie lernen nit alfo Icftern.
^a§ fiert ift 5Ib. galn. .i. SSnb ob fc^on icf) ober ein cngel
üon bem t)iinme( anbcr^ bas euangelium lere ban ic^ üc^
baj üerfünbet önb geternet i)ah, ber fei in bem ban. Xi|
fein fier ort bie ict) finb, in n)a§ fachen bie ^mölffbotten ben
ban gebrud)t t)abcn. ^n bem crften fal, barumb ba^ 5{nania§
bie gemein bat motten in seitlichem gut betriegen, mit mid^
bebundcn, bu tt)ügeft im ,^ü üi( baran, hai bu fpric^ft, man
f6( ben ban nit Dmb seitlich gut brucben.
9lun bat in bocb fant 'i^etcr in 3(nania imb Sapt)ira
ümb ^eitÜd) gilt gcbrancf)et, barumb glaub icb ba« man
ben ban and) in .^eitlic^em gut brudien mog, ober jü grofer
felgamfeit, ma ieman§ in ^eitlidiem üon bem onbcrn betrogen
iDÜrb. Sn bem anbern fal, ma üerbottenlid) gcmcibt mürb,
mie ob ftot, ba5 einer fein^ oattcr'S framen 311 ber ce nem.
^n bem brüten fal ma in bem glauben geirret mürb. [^i^]
Qu bem fierben, \va ctmaS miber ben glauben geprebiget
toürb. SS6 meld)en fier feien tlarlid) ermeffen mürt, ba§
ber han nid)t in fo lcid}tfertigen fad)en folt gebrudit merben.
2tuc^ babei, ba§ ber ban in äeitlid)em gilt mag geübet
nterben, lut be» erften fal§.
®a§ bu aber babei fagft ber han fol in feinen anbern
fad)en ban in ben ob genanten fier ftüden gebrudit merben,
bnndt mid) on marbeit fein, oon megen ber mörtcr crifti
ber ba fagt SJJatbct) .j:t)iii. Sünbct bein bruber miber hid),
fo ftraff in jmifdicn bir unb im, ^brt er bicb nit fo fag
ba§ ber oberfeit ber firdien, boret er bie and) nit, fei er
bir aU ein ongleubiger. Tan fürmar fag icb cud) rooS
ir binben off erben, fol in bem bi"""ci gcbunben fein,
önb ma§ ir off erben off Ibfen, fol in bem bimmel off
gelöst merben. ®ife morter crifti tbun ein offenlidi» an^"
sögen, bac- in meren fadien t>an in ben fier obgcnanten
mag ber han gebrudit mcrben. 9lbcr feiten mal bie smolff^
botten ben ban allein fo in treffenlic^en fad)cn gebrudit
baben, ift faft mol ju merdcn, baj bie riditer and) allein
in bapffern benblen ben han brudien folten, onb nit omb
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ein fjalhcn bu^en neftel alfo bic criften Dcriüten, oerfc^teffen,
ocrbrenncn, mib bcm tüffef geben, alfo ba,3 ie§ offt bie tüffei
frünter fein ban bic ricf)tcr felber, fo fie bie felbigen tion in
öerbanten in ber ließen nit uiötlen miffen, fe^cn ober i)bxm.
£b nun iemans fprec^, fotten luir ric^ler ben
ban allein in frfiroeren ^enblen brücken, loa mit wollen
lüir ban bie täglid^en jencf onnb ^eber ber diriften füt
niber legen, buncfet mi^ es luere öil beffer, ir lieffen ha^'
bie [3i] burgermcifter in ftetten ofericfiten nnb ire meltlirfie
oberfeit, onb gingent ir in bic fircfien, ben pfaltcr barfür
Icfen, lüo aber geiftlicftcr fachen ir od) bclaben mieften
ober bif(icf) folten, ^abent ir noct) fil mer anbre ftraffen
ban ben bon, loa« aber bic ftraffen feient lügent .i. Sorin. ö.
ba fpridit fönt '^?autu«, feint etUct)e brieber önber öcf), önfeüfdj
gcitig, ben abgottercn bienent, öbelrebner, bruncfen reüber, mit
benen foücnt ir nit effcn, ha t)abt ir ein ftraff nffcnraenbig be§
ban!? ha$ man mit einem lueber e§ noc^ brincf fo er ba^ biflic^
befcf)u(bet ^at. ^s^mi Jcffalo iii. bobt mit ben fd)u(bigen
nüt gu fcf)affen, bo^ fic fic^ fcbamen micffcn. 5?nb .ii.
tf)imo. iii. etlicf) oermeib ah Zi. iii. ein nngieübigcn fo bu
l)n gmeimal gemant boft ben oermeib. li^nb Qo^annes in
feinem anbrcn brieff fpric^t fumpt ieman» -s^u ücb imb bringt
nit mit im bife lere fo entpfobent in nit in nmer buR,
aurf) gricffcnt in nit. 5(n bifen orten bflbt ir ein guten
bericbt üon mir, bo» mer ftraffen babent in ben gütlichen
biect)eren, bon ben ban bie ir moctjten brücken nod) gelegen-
^eit ber ^cnbct imh ber perfonen.
5l(fo bflftu l'utbcr ein üerftonb meiner mort alß ic^
oncfengflicf) rebt bo^ ic^ nit meit üon beiner meinuug n»ere
be« bong i-jcib, ba§ mon in mag in ^eitlicbcn gietercn
brücken, onb in fit mercn forf)cn bon in ber gfcftrifft an="
gejeiget ift, ober nit fo (cid)tfcrtig oIr biß bor bcfc^cben ift.
Xic anbrcn gciftitdieu pencu, fu^ipcnfiou, irrcguloritet,
3(ggrouation, S^coggrouotion, Tcpofition, Xonbren, bUjen
öermolcbcicn, moltcftu bo5 folc^c finbün .^cben [5i^] eleu
bicff begraben meren in ber erben, onb tbuft in bem fal
tvk etlirf) bofe fnaben bt) in bie golgcn fülcn t)aumen, onb
ben b^nff OBrupffen, of? forcbt baron ein mal ^ü enoürgen,
oud) loie bic böfen finb bic ire ruten ocrbrcnncn, bon e$
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nmg faft trol beunfecn luerben n§ ber ^eiligen gefc^rifft,
bog fold^c ftraffeii follent über bic böfen gen. ©» ift auc^
nit lüar baj ber tüffel bie ftraffen erbic^tet ^ab, tüic ob
gefaget ift, ban ber teüffcl ii"t ein crfinber ber fünben, ünb
got ein ftraffer ber öbcitabten.
9?un fan bcnnoc^t baö übel nit üngeftraffet beleiben,
)o gilt e§ in bcm fol gleirf) ob e« mit bifen ober anbren
^jenen gef(f)et)e, gefaftent bir hk nit, fo ,5eig onß anbre an
in got§ nanimen, e? gipt nüt, fo nimpt e§ nüt, bog nur
baö bofe geftraffet locrb, bu tootteft gern ber gemein bamit
licbfofen ünb fie tmflrefflid^ machen, fo fic^ ber ftraff anber^
niemand beftogt bnn ber fie nerbienct t)ab.
^er feiertag f)alb ba^ man fie obbicg, ünb nit einem icben
gebüren folt feiertag jü fe|en, ünb ba^ önfer frauttjen feft ober
ber .^-ii. botten uff ben funtag geleget mürben, ^c^ gcbencf bu
rabtft bas üß fo(rf)em grunb, ta§ beft minbcr off ben ftuben,
ünb in ben tabernen gemütmiHigct merbe, ünb iebcrman feinem
luercf beft geflifencr anbicng, ia man mir be§ fidbcr mercn,
boÄ e» alfo mürb gefc^et)en, I)ctt e^^ jrol ein gute mei)nung.
5(ber mir feljen ba-o üon aften banbtinercfen, fo ein
gan|c mocf) ift, macf)en fie inen felb^ ein feiertag, buncft
mid§ gelegener fein, ba,^ ber Sifc^off bic fel)rtag marf) ban
bie fcf)neiber ober fdjutnec^t. [^s->].
®er brincfftuben ijalh mct)§ ict) marüd^ nit \va^ id) fag,
«§ feinbt üil fpid ,^ii tl}un üff beilige tag üerbottcn morbcn ünb
offt, 5hnt laffcnbt mir c-:- üc nit mir tument üff ben ftuben ,sii=
famcn, fotlenbt fie nun ha§' ober bi§ nit tbun, onb !an bocb ber
mcnfct) aU ein ünriegigö tbier nit mieffig gon, ma§ foHent fie
bau tbun fo fie jamen fummen, 511 latin omni negationi prceft
üna affirmotio, 5^a büditc mid) gerabten fein, ba» ein icber
fet)ne roden ober hindel mit im brei^t, ünb fpünnen mit
et)nanbcr, fo ^ettcnt mir beft mer guter bcmbber. ^a bc^
miti id) gu üerfton geben, ba§ fil bing gebulbct ünb erlitten
mieffen merben, bic nit rcd)t feint.
5^a# man aber bie fir^mci^ungen abbieg, bundt midb
nit gilt cind)crlct) anbed)tigen ünb loblid^cn gottv bicnft ab'
,^ütt)ün, üon bc^ menfd^Iid^cn mutmillcn§ mcgen, han man
mieft fünft alle tird)en abtt)ün. 5)an ic^ ni':nbert ort nocb
enb meiR ma groffer bürer^, ünb bütcren gefd^idit bau in
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ben fircf)cn, önb toa jie nicnbert jammcn mogcnt fummen^
fparenbt fie ha§' an btc fietügen ort önb enb.
SIber man fo( tiff ftrc^mcii)ung oor bem bb\m feiiv
fo faft man mag, ma§ nit mag geliinbret raerben, leibt
man mit bem guten, (tut beg cmangeliumS i öff ^u H)acf}ien^
bt§ oft bie eer gotte§, bo er haS' gut mürt üon bem böfen
fcf)eiben, SDa§ aber got fein eigen gefa| fo er üon bem
!t)immel geben ^att offgeliabt i^ah, ift nit mar, onb miber
[3-2^'] i^ie morter rf)rifti 9[Ratf)ci .0. fpricf)t 6riftu§, ir foHent
nit oermeinen ba§ id) fei fummen off,^uf)c6en ba» gefa^
ober bie proplieten, funber ,^ü erfüUcn.
SBoIteft aucf) gern ba^ in ben brüten ober fierben,
önb in bie geuatterf(^afft moc^t gemcibet werben, ba rebftu
gar nit güm jil, ber iub hat nit mögen erlitten merben,
borumb baj iebe§ gfc^Ierf)t im ^u guten, Onb ben anbren
gü fc^merem nacf)tei( onb imbergancf in bie nerf)flen grab
Joeibet, Ijat menfc^Iic^ üernunfft notturfft onb ^luang erfunben^
in bie ferre ber grab 511 meibcn, ba,^ mcnfcbücbc früntfcf)afft
beft flantl)afftiger belibbc, önb ofe filen anbren eet)aftigcn
ürfacfien Onnot ie§ gu er^elen, bo§ nun bir alfo mit fditcct)ten
leeren morten miber einen foldicn natturftigcn brucb ünb
erfentniB ber mcnfc^en fol gcuolgct uicrbcn, mag nit erachtet
fein, ia fpric^ftu ber hapit nuf3brucf)ct ha'^ Onb nimpt gelt
brumb, ^-läBbrurfiet er ha;\ fo but er ünred)t, baruiitb fof
aber baö gebot nit abgetbon merbcn, t>an fünft lua ber
glauben mi^brucbet mürt, fo(t man ben glauben aurf) ab'
t^un, tinb ma man ben mein mi^brucbet micft fein mein
mer gebumen merben.
S)a§ mir aber frei feient 511 faften önb effen tüo§ mir
mellcn, gefallet mir mol, borf) mit bem onberfrfieib, ha^^ c0
mit bcmietiger tinb rf)riftlict)er meffegfeit an ben bapft er»-
forbret mcrb, imb nicman^; ba^ 0^ freuet felb onbertaffe.
3)ie fe(ttird)en abjutbun ift miber ba» fcifcrlidi rerfit,
maö ein mal gotteS ift, fot nit mer in mcnfd)üd)cn bruc^
fummen, aber t)in fürbaj^ feine mer taffen bumen, baran molt
iä) ee fein, ban gü erftörung. ^a* aber \%] bie munber=
Juerd ber teüffel bieg ift fdnibelidi 511 (lören, fo er boc^
fein munber,0(^en tbun fan, tan munbermerd ^u tbün allein
got müglid) ift, 5)a§ aber ber tüffel auc^ fün munber^eid^en
50
t^ün, ioeifcft bu önft ha^ ftant ge)c^riben Wat^ct) .ji*jt,
(Jap. i. hü§i tft mar Iitnbcr bem Dtftn ftont bte f)Dt|)d)ü
ha jol fie bcr brucfer finbcn, f)aftu aber geirret, ba* fan
ic^ fum gelaubcn.
2öie fan man aber fo fil frummen teilten nit getauben
bie ben niunber^eid^en jo bapffcr funtfcftafft geben, fo bod^
in bem etnangetio ftat 9!}latf)et) .itiiii. boy in .^tncier ober
breier munb afte funtfc^afft ftanbc. Tarumb rebftu on
attc gefdjrifft, i:>av necftft baj bir in mitten fumpt.
Q\VD rcben • bruc^cftu na(i)gonb§, ^ie erft ba§ bcr
^Sapft nact) attem feinem uermügen, atte firct)cn gteid) freien,
tinb eren fot, bie anber fot er im nüt norbc^Iten, bie
erft fan nit bcfton, bie anber fot nit fein, atfe menig ein
Set)fer ijeberman freien fot, ober fo fit er modite geben,
bau fant "^^^autusi frf)rei|)t fHo. j:ö. dhm mit icf) ,^ict)cn gon
^ierufatcm ba biencn ben fettigen, bon e^ babent llfaeebonia
önb 5td)oia angenummen ein famtung 511 tbün ben armen
t)eiligcn bie ha feint 311 ,'pierufalem bau e§ bat inen gefaften,
imnb feint irc frf)utbener, ban feint bie beiben irer geiftlidien
gaben bcitt)afftig morben, foHent fie inen biftic^ in teiplic^en
notturfftigfeiten biencn. S?^ biffen mortcn mit id) fo filt
■jieben, ie mer ein ort üon ber t)auptfirdien trnb oberfeit
geifttid)er genaben entpfatjct, fot bav fctbig ort meiter§
oerpflicbtet fein in ,^eitlidiem bas^ ,^ii oerbicncn imb bcfd)ulben,
t)nb ie l^n''] mci-" c§ befdiutbct oor anbren gceret merben,
ban gleid) betonen Onb geben oerbienten imb onoerbienten,
mere ein abbruc^ atte tugcnben 511 ieben, gü tatin cum
agcntur bona etiam rationc^i crefcunt bonorum, ^a§ ift,
fo fid) bie gaben meren, foftcnbt fic^ and) bittid} mercn
bandfagung ber gaben. jDu fd)itteft aber ben bapft bod)
bay er atft ein btinbcnfierer mit bicberei, ba«? gelt ber
maffen Oon ben tcütcu fd)inb Onb fdiab, onb oerbieg ba,^
Dnnügtidi, ba la'ß id) in omb forgen er ift fdiaffner, fd)afft
er c§ ban nit mot, fo fint er fein ton barumb, ba^ fdiabet
ob gott iii}K onf? nit.
jßer better batb ba§ fie anä:) ^u reformieren meren,
taffent mir bei fciferttidicm gefa^ beteiben, bc imtibi? mcubi*
cantibuv;, ba^ ift oon trcfftigcn bctteren gcfc^ct. '^(bcr ber
arbeit batb baj man nit miffig gon geftatten fot, fie feien
51
geiftlid) ober meltlirf), SIrf) got oom ()immcl bog c§ gefc^e^e,
bie lantfc^clnten hnnmcnt ie^ bcn mereren teil in bie
flofter bag jic ficf) mit mieffiggon crncren, onb nit öon
ber feien feUgfeit wegen, ünb lüeHent incbcr mit ben ftenben
noä) mit bcrnunfft arbeiten, feint mie bie t]ummel bie ben
arbeitfamen binlin ire arbeit önb t)onig treffen.
jDarnac^ hnnpftu öff ben j:j:ii. orti. bie me^ berierent
bog ftifftung ber meffen nit allein lüenig nü6 feicnt, funber
gotte§ gorn ermecfen ober ön§, ^c^ muß mein t)er| t)ie
aber mit groffer bitterfeit öff brerf)en, ünb furo ob teütfrf)
mit bir rcben, önb fe^ öff ein ort aüc priefterfc^afft,
boctorat, müncf)eit orben, gelüpt, eib, öerfprüd), önb mo
mit ic^ mörf)t öerpflid)tet fein, önb mit oHein ein frummer
cf)rift [3 4] fein, fo t)at mii^ mein öatter öon iugent gelernet
anbacf)t gu ber meffen tragen, alfe 311 einer gebec^tni^ be§
leiben» Srifti Q^cf" önfcr§ t)erren, fo lernen atte bie in
ber t)ei(igen gf(^rifft ben gemeinen ct)riften bert(^ten, baj
bie mefe ein opffcr fei), für Icbenbig önb bobtcn erfcf)üfeli^,
ber met)nnung feint olle f]eiligen lerer, önfcr brurf) öon
ben .jii. betten öff tm^ ermocfifcn. 9Jun lügt önb gebencft
ir oberfeiten be^ glanbens baj ir ön§ mit ber iöar£)eit
berichten in ber farf)en ber meffen Ijalb, ha bem d^riften
man fein gr6ftc5 berfe an (igt, ban ma baj nit gcfcf)ct)e,
önb löürb an bem eincf)erlcö irrnng erfunben, müg raol
ermcffen werben mag in anbrem gefrf)et)en mag, Siigt önb
gebenett ba^ ir öd) I)ie in ber materl) ber meffen nit fumcn
norf) fparen, ban ir fet)en ha^ fid) bie nit fnmen bie önferen
anbaci)t ber ^eiligen meffen roiberfccftten, öerfument ir aber
öd) fo bapt Dcb ben fd)aben, ba^ reb id) für mein c^riftlid)
l)erft, önb öon wegen mein^ öätterHd)en gefaU, wan e^
luter regnete önb fd)nüet, önb fidi alle !öifd)6ff ^^ü bobt
ftilfi^nngent, öff baö ber anbadit ber beüigen meffen cr=
i6fd)ete bcnnodit be^üg id) mid) mit bifer meiner l)ant-
gfd)rifft, ba^ id) in öetterlid)er lere bee; anbadity ber meffen
fterben rail öon biefcr mclt, önb in ber betrad)tung be§
leibene ßrifti 3^efn fc^ifl &eger 511 mcrbcn.
^d) fag öd) Sifd)6ffen önb oberfeiten ^n, ob ir fcf)on
burd) öwere finger feben löolten önb fileid)t fd))öcigen, ob ir
öwere mentel, confirmation, beftetigung, pfricnben ober ber
Murner, An den Adel. ^
52
gleichen ni6d)tcn fürbaß beft leiblicher überfummen, für mar,
für tvax, onb aber für tnar, ent|)falt bem cfiriften man ha
got Oor fei, fein f)eilfamer anbadit bcr I)ciligen meffcn, So
ift e§ ümb niuere pfricnben, mentel mit ben roden gct^on,
onb feierobent gcmacf)t, ha mifet od) nad) 5Ü rid)ten, ban
guter fpric^t bas bie mcB niemand nü|Ii;^ fei, ban attein
bem ber fie lifet ober Ijörct feffen, mogent ir hav leiben
onb barju ftil fc^iocigen, fo mögt ir and) fi^üngftein oer^
beüloen, ha bei Oerftonb loa§ ir meKent, onb gebenden bal
ic^ oc^ ba§ gefagt tjah.
S)a§ aber bie alten ftifft onb tl)üm für bes abcl^
finber feient erftiffct toorben, ob ire elter fie in ber roett
nit mochten Oerfet)cn, barin folten get^on toerben, t)ie rebt
ber ^eilig geift nit o^ bir Sutber, funber bu gü^eft bem
abel 5u bem bu fd)reipft ein Iinbe§ feberlin onber ber
nafen, ban bu fpric^ft lüir feient alle geiftlic^§ ftaty, feint
loir nun alle eine^ ftat^, marumb gi|}ftu ber cbellcüt finber
bie freil)eit oor allen anbren, bu meinft fiHeidit ha^:-' ßriftu»
nur ebelleüt in feinen l)öd)ften tl)üm ber .j;ii. bottcn ge^
nummen ):}ah, alf? bu loilt fein ein rebner ber loarbcit ift
bir hüv liebfofen obel angeftanben, boc^ fo bu ba5 OR ber
^et)ligen gefdirifft nit betoereft, la^ id) ha§' für ein menfd^Iic^e
reben fton.
®a3 and) niemand fot fil pfrienben t)aben ha^ ift ein
alt gefa^, la^ id) fton, be§ gleid)en mit ben brüberfd)afftten
onb bal bie bc|)ftlid)en botten mit ircn faculteten onnb
freiljeit geben o^ bem lanb foltenb oeriagt merbcn, fittenmal
bu barjü fein gfd)rifft brudjcft, Onb bic^ bag laffeft be=
bunden, gib i6)§> ben rid)teren 5u ernteten, ban c§ auc^
[^,J ben glauben nit betrifft.
^u begcrft banuic^ ba§ got be§ bapft§ ftül balb äcrftor,
Dnb in abgrunb ber t)ellcn fcnde, Onb gibft be» orfadö
(Srftlid) ha§> er ber loar enberift fei, 3Ü beut anbcrn, baj
er jerftör, ha§ got gebotten 1:)ah, 5Ü bem britten ba3 er
bli tütfdjcn ler Onbeftenbig, mcincibig, oerreter, boBioicöt
trülolo^ fein. Qu bem fierben bu fpridift ba» in bem
tcljrifc^en becretal ftanb, baj fein ber bapft madit liab,
trüto onb glauben off 511 lofen, be§ lieg er in fein balß,
onb fiber aU ein bofer fatl)an, aU er nod) nie gelogen
53
\}at Qn bem fünfftcn, haS' er fi| jü 9^om in be^ tüffell
neft, 5Ü bem fediBten ha§> ber bäpftlic^ getüalt nichts anber§
fei, bon bte feien ju berbamni^ füren. Qu bem .tiii. be-
gerftu baj criftu§ ben iüngften tag laß t)n^cr brechen, bifel
alleg 511 einer ,5erft6rung. ^d) fil)e önb greiff ba§ bu aornig
bift, borum mir gebüren ttjil, faltfinnig ^üfein, öff ha^ nit
gefpro(f)en toerb, baj lüir beib nnfinnig fein, e;! ift gü üil mit
bir. ißnb fag erftlid^ ba§ bu nit luar rcbft, ha^ ber enbcrift
fumen fei nacf) bem anzogen crifti icfu Dnfcr§ Ferren. ^11
bem anbern, bem brüten, ficrben önb fünfften, aU tneil bu
nit angögft, ma ber bapft ba§ t£)ü, ober in n)elrf)en farf)en,
orten önb enben ha^ ftanb ober befd)el)cn fei, önb öff in
bemerft, mitftu ba§ erbid^tct ^aben, bnb mit ber üniunrbeit
im 511 gelegt, bon folt e§ uff erbtreicb bar^ü fumen önb baj
geftattet merben, önb glaubt \va§> ein icbcr on ade bemerung
miber ben anbern, öfe fofect, ober fpeujuet, fo ircr niemand
mer feiner eren fid)er. Sie malen ben tjeiligcn geift öff
bein baupt, al§ ob er öß bir rebte, [S^i''] erft lerne id)
bo5 ber beilig geift aud) !an önfinige reben tbun, boct) fag
id) bargu, tva bu mar retft, ba rct on smeifel ber t)eilig
geift ö^ bir, hau alle marbeit ift üon got, xva bu aber nit
mor retft, ha ret fieser ber tüffel öfe bir, ber ein öatter ift
aUer lügin. ^arumb riet i<i) man malte bir fie beib
öff bein t)aupt, ben bciligcn geift öff ein feit, önb ben
tüffel öff bie anber feit, önb bie ftat präg in bic mitten,
^orjü ba§ bu in I)eift liegen in fein feber önb balfe
ba§ fon öon ben ebellüten gu ben bu fd)retbft, für fein
criftlid^e meffifeit bcrftanben merben. Sd) H^ öon fünig
2>auib, ber aud^ ein ebelman ma§, al^ fein öorfar Saut
öon got be» fünigrcid)§ entfel^t maj, önb er öon got ein
fünig gefalbt, baj er bannod)t mit morten ober mcrden
faul nie Ie|en molt, fo lang in got im ampt bulbet.
Sllfo folteftu bittidien fo lang got ben bapft in bem
ampt bulbet, ob er fd^on ber böfeft öff erben mer in tobltd)
mebcr mit morten ober werden ber nmffen önb fo fd)entli(^
fc^met)en, mü^ ba^ mandier rocifer man bir ba» in feinem
giiten empfangen I)at, bod) fol bir äugclafcn merbcn in ^u^
fdienben önb an feinen eren jüle^en, fo erforbert bie not
önb ba§ natürlich red)t bie gegen mer ha^Q man in Ia§ jä
54
üert)6r fumen, üiib ftcf) üerantiüurten, 06 er fd^on ber tüffel
felb tuer fot man im bannod)t günftigcr fein haw bir, ban
in allen ärocifficn anflogen, folt bem ontiunrtcr nie ge='
günftiget mcrben ban bem onflager, önb alle Jücil fic^ ber
bopft nit öeranttunn ijat, luürt bcin anflag biiiid) als oon
einer part{)en getf)on, smciffelftafftig erachtet. Qu bem
fec^ften ift haä gan| nit war, aber \v^ 6epftli(^er gemalt
ift [^o] ^ß^ ^'^ gefigt in bem biirf) üon bem bapftcnttium.
3n bem [ibenbcn mit bir gar nit gebürcn bie ,5eit ^u gat)cn
önb fürfumcn tion got ,511 begcrcn bie er im in feiner für^»
fid)tifeit ticrorbnet l)at, bn moditeft fünft begcren, ha^ ber
oftertag öff bie meinad)ten fem, fo mer fein faftcn nie, mer
molt ban bie ticring effcn, 511 tatin (9tam ftuttum eft pt"
tere qnob poteft iure negari).
■Jjaö man aber ben feinbcn fo( glauben tiatten, baj
ift mar, fo fer fic firf) and) geicittirf) tmb gteublict) liatten,
ban ma fie gtaubenbrücf)ig mürben, aiS^ ban folt man inen
bittic^ and) fein glauben balten. Stber meifter öanß fiuB,
§ieronimu§ ber b6I)emcn botfcftafft in ha^ concilium gen
donftcng t)abcn ftd) nit geteitlirf) ge£)alten, ban fie bem
concitio lierfpro(i)cn t)aben nüt ,sü ernümern in bem glauben,
bi^ fie ein enblict)en befrf)hi^ Oon bem concilio empfiengen,
bae ^aben bie 336liem nit getialten, funber ire fecf onb
irrung angefangen ee onb bie botfd)afft ift in ba^ concilium
fumen. 9}?eiftcr fianf? ipuf? fiat fid) aucft bev alfo oerant-
murt baj er fein fd)ulb baran i)ah, fo nun ha^^ geleib be^
reid)§ gemefen ift, onb c^ bat fein glauben gebalten nocft
ücrfprud), marum moft man ban inen glauben baltcn. 'üBa
fiaben bie bobcm ire trüio onb glauben gebattcn, bau fie
in cibftfrafft iren eignen rat getlion baten, aU fie bie
frumen tütfd)en rat3t)erren in bie fpieß empfiengen ir eigen
lanbfold. 9hm loiltu aber ba^ concilium alfo bodi fcfienben,
bag e? fein glauben bab gebalten, ba mit mad)ftu be^^ puffen
fa(| nit beft bcffer, hau fo einem mörber ein gelcit mer
gegeben, onb nit gebalten, bleibt er nid)t [^.>''] beft minber
ein mörber, mie faft bodi bie onredit tlieten bie ba,5 brcdien.
5tber bie Don bc'o i^uffen gelcit marum e^ billidi nit ift ge=
I)alten morben, foltu balb in einem anbern bucf) berid)t merben.
55
^aä) gonb§ ^aftu bil önnü^er Jörgen, m^ bnb bic
T)6I)emen gu üereintgcu, irf) m6rf)t leiben ha^^ es gefd^et),
bod^ nit burc^ beine mittel )o bu fürfd^Iec^ft. 2(ber baj
riet irf), loa fic lüolten glauben ünb Italien a(§ atte anbere
criften öff erben, bercn on ^al üi( fein, fo fein fie ön§
loiifum, al^ I)er| Hebe criftlid^e brüber, tra fie aber baä
nit motten tf)ün, njollen rair lieber ünb rect)tli(^er auc^
god^tlidier bei bem grofern f)uffen bleiben, bon 511 inen üer^
einigen, önb non bem merern t^cil ber criften^eit abfünbern.
^^nb off boj ic^ bodi ein mal 311 einem enb fum, (afe
id) bie reformatione§ ber üniuerfitetcn onb fcf)ulen, beiber
rechten, ber tticologen, leren ber finbcr, oberflu^ ber tütfc^en
nationen, bon ber fpe|erei, auif) be§ fucfers, fauffmanfdia^,
äin^ äufauffen, mifebrurf) in effen önb trincfen, ober ha^
nit offene fraumen ftcüfer foHcn fein, attc§ falten at§ menfd^^
lic^c ^enbet onfcrn gtauben gar nirf)t§ betreffen, bnb mit
bo5 ben regenten befott)cn t)aben guregieren.
Sefcfitufe.
3©^ fer ie^ miber 3U bcE) ir gro^mecfitigen burd)tüd)tigen
t)od) bnb mot gcborncn ftrcngen cren notfeften frunten
ebet tut bnfer§ bettertirfien tütfc^cn tanb§, mit er='
mannng ber bapfferfeit cumcrcr ctter, bnb eertirfien [^3]
namen§ bnb abcticften fiarhnnen», 'iia'^ ir cnd) bie liebe,
crifti bnferi^ t)errcn, bnb eniocrg bättertid)cn gcfat3 burc^
fein mi^ncrftanb tafen in enmerm bergen ertofdien bon
megen ber cmigcn felifeit, bic mir mit üd) bon got ermarten
nit teid)ttidE) burd) ernümcrung tafen in einen bngtauben
füren, funber ot§ ir in frafft nwmx^ obetid)en t)artummen§
berpflid)t fein, bnfern glauben, berfed)ten befd)üt3cn bnb be=
fd)irmcn, ba^ red)t bnb bic biftid)cit, in bifcm bunbf^u
trmcffen, boctor Suter nit in aftcu bingcn gtauben, ber euc^
atte eumer§ abetidicn ftat'^ beraubt ^at, bnb ^u pf äffen
gemad)t, aufct)cn motten ba,^ ber bffrüren gtcid) bor me
gefd)el)en fein, bnb eben in foic^cn artidten, ift aber atmegen
ber criftticf) gfaub für gangen, bnb fein fotd) nüm bnb cr=
bid)tc mcnfdilidie fünb .^ertrent morbcn bnb bnbergongen
mit grofem fdiabcn bnb fd)anben, bercn bie foti^e 5mitra(^t
56
ermccft fietten. SBil babci nit öerleugnet f)abm, ha^ boctor
Sutf)er in allen bingen önrecf)t f)ab nnb bic önirarf)eit geret,
funber in fittcn bingen nit lingefrf)icft crfnnben lüürt, allein
in bem bCi? aller l)6[ten gefcf)nlbiget, ba^ er bic lüar^eit
mit ber önirarlieit tnb mit gifft aljo bof? liftig Dermifd^et
f)at, ta^ ein üor bem anbern nit mag noc^ fan üon ben
einfoltigen criftcn Oerftanbcn merben, auc^ babei ha^ er fein
ebel tnnft imb nernunfft, önb bie l)cilig gefc^rifft mife6rucl)t
5Ü einem öffrürigen önb tmfribfamen aucfi nncriftlicf)en enb
burd^ eucf) aU bie ^ouptlüt onb fürtrcffli(f)ften bie anbern
armen frf)eflin crifti in einen imglanbcn ,^ü ticrfürcn. ®ebcn
babei eumern gnabcn in bemütiger criftli(^er geliorfam
önfer eigene [^:i''] bnunffenlieit jn üerfton ha^ on feilen in
bifem eilenben fcftreiben in bem luir bem lualbmaffer, onb
bem füllen rein l]anb tüötten entgegnen mag erfunben merben,
haS- intteid)t billicf) auc^ mag geftrafft merben, ban bic Dn='
befnnnen eijl ift bid ein müter bcr irrung, borum wir
önferc gefd)rifft tmberanirffli(^ mad)en nit allein bcr ober-
feit onferÄ glaubend, funber aucb euRicren gnaben ünb einem
^ebcn onfe beffery lernen Onb berid]tcn fan, ban mir ber
l^offart gar nit fein, bag Joir on^ id)ampten Oon ieman§
äu leren, ba§ mir nit mieten, ober ofe fc^clligem jorn onfere
irrung 511 oerlaffen. S?nb bar.^ii \va mir boctor Suter ben mir
für ein gelcrtcn man ftaltcn, ma er fein fünft nit ^u einem
bofen enb brud) für ein glori onb ecr be^ tütfd)cn lanbv, etma§
§ü gelegt licttcn, "öai nit feiner mcinuug mcr ober fciu'S
guten ücrftanb^i, mollcn mir brübcvlid), unb oon bcrtien
gern feiner bcclaration fton, onb mit onicrm fdjreibcn in
nit meiter^ ban oerurfadit baben fid) baB 3Ü crflercn, ba§
foId)e bcclaration bei criftlidjcm oerftanb mog bleiben, ban
mir ie lieber fein (aU ein;? tütfdicn) ecr ünb leben fübcrn
moltcn bau fein fdianb Onb tob procuriercn. (Sv ift ie
grüntlid) onfcrc mcinuug, ba;, mir fein lang leben gern
fef)en, bodi feine oercinigung, fo mit bcpftlidicr licilifcit unb
gemeiner criftcn begercu, raten onb bitten burdi bt) gotlidie
einifcit onb fribcn bce criftlidicn glauben§. 2öa er aber
ic onfern brüberlidicn gunft ocraditct, fid) gegen Onfe fperret,
mollen mir billid) oon im leiben onb gern, bav er in crift=
lid)cr meffifcit onb in glcid)em fd)rciben onb fal OuB ent-
57
gcgnc nad) aficm feinem [S4I gefatten, ha mit önfere
replicfcn criüarten fein bnb gegen reb, haä eumere gnaben
ü^ folc^er reb tmb rcibcrreb bie n)ar£)cit ermefe, ergrünb
ünb be§ t)§fprucf)Ä ermart, got geb üon mem ber gefd^efie
ber fein gemalt hat. S5?ürb aber ie boctor 2ut^er gegen
tmfe alg er pflegt feinen zornigen fopff nnber fton jü brurf)en,
bnb önfe geme(tlid) mörtlin, mag eumer gnab erfennen ba§
bitlirfieit erforbre im nad) gelegenl)eit gu entgegnen, e§ ift
bürf) nocf) onboö ömb ben crften nmrff gutf)un, önb ligt
bie fugel nD(^ nit an irem red)ten ort. !5)a§ firf) aber
bife§ büc{)(in§ niemand jübeflagen i)ab, aU ein§ frf)mac^=»
bü(^Iin§ on ein namen gefc^ribcn. Qft bem gnebigen fürften
önb f)erren einem bifc^off öon Strasburg ber nam be^
mac^er§ onb fein perfon befant. ^n 3^ eroffnen ma e§
fein gnab notnrfftig erfent .ic.
ßenforeg.
©etrucft bon ^o^fii^iic ©rieninger in bem iar
Jaufcnt C£ae(£G. «nb U- S?ff ben Griftabent mit ^eifer-
lid^em ^rinilegium, in einem iar nicmans na(^truden fol .2c.
mec^tigffenvn
ttxi>(tmfd
©cm aller OrircWücIptißfteri
(Sio^mtd^ti^ilm fütjltn/'on ^mcn/$cth 1k<t
tolo.eifwclrcm r^mtfc^m ^ditvJf^iipAnU
^rct)Iuct)tföerßro^me
1 (§«fger futfl vnt» ^er/Age't /? von vrfpmnj
^_^^___J furfic^ttgPdt ritt ftii>famvc feyftt/'^h gtbic
ret erwcletvnö gcfalbrtbffl/ folgte. ^ü'n r«((^VCfl ofi
fcnlic^^ftn&ent'e fc^rtbh'c^n; ßttgefbtßtcn wo:b(fi/'?Atr
fcjjiu^ireti jeitciu ©yttenmal^ <D?tiliria (tc§ mciri
9octo: <?D(;irrinn lotset) ijl v5 tcn ^otJtett ctn^cfet ui>
$ü menfc^Uc^em leben Wmmctt / vtjö^flt^ic rtller «^
lijTctt ^emict 9ein e reiche jw bargetli'cfi'en vffturm vn^
n(bctg<tngt«^e^ eigtien wttetlrtn^^ envecteit/^env«'
ter wy öcc feine tinbM'i^a gegen bttrt)erert/«n5f rt^o/
«enjtt gegen irer|oberfrit /Allc^ng^er möffeii ju vep
wtrtlen v>n^ wrmifc6'en/^c6 weiset b<»p/T/f eiftt/ f ünig/"
bifc^off/baöet/oter füttfirtnume« feilen tvll^e^•^cfe
bertwt&eti/eirtvngctt'Ciiefrtt^ rtHent^ölbrn/ti-o giJlf
fitTen/ber^eJ1/5ac§f/ere/ o:^e^a^g/fi:(^/ ^ot)/\>n mtu
<jtjcß <Jllf Ä u^lfrtU follent geicbet vn ge^Alt? weil '. Vt
vflF?>folc€eö bf fJ fcßtMicCcc vn^'/Trtnbc «•erö/uxiirr vn
fec<C:ifTUc6er glaub fii[rctfi becfnirtrcl furgeti-cii{>ct/<jli
ob ficß folc^'evfftür/crnuo'mTg/ vtii>ciiv):Hg/ iii trcft
<^ipUc^eglßubc*gcburtwUc3»rpunvii vnöfToM/'?*
2t u
Flugschriften aus der Reformationszeit. XIV.
Die Schriften
Hartmuths von Cronberff.
Herausgegeben
Ed-inard Kücli.
Halle a. S.
Max Niemeyer.
1899.
Neudrucke deutscher Litteraturwerke des XVI. und XVII. Jahrhunderts
No. 154— 15V.
Herrn Bibliothekar
Dr. Adolph Hofmeister
in Eostock
und
Herrn Pastor prim.
Ferdinand Cohrs
in Eschershaasen
in Verehrung
zugeeignet.
VORWORT.
Hartmnth von Cronberg (14S8 — 1549) ^ war Mitinhaber des
Reichsmannslehens Cronberg im Taunus. Bald nach dem Reichs-
tag von Worms griff auch der ungelehrte, aber liefreligiöse
und bekehrungseifrige Ritter zur Feder. Die meisten seiner
Schriften sind Sendbriefe, in denen er für Luther und über-
haupt die reformatorische Bewegung eintritt. In der zweiten
Hälfte der Schriften waltet neben dem religiösen ein persön-
liches Interesse: der wegen Unterstützung Sickingens in der
Trierschen Fehde von Philipp von Hessen, Pfalzgraf Ludwig
und Erzbischof Richard von Trier vertriebene Ritter klagt
über das ihm geschehene Unrecht und sucht wieder zu dem
Seinen zu gelangen.
Auf eine Charakterisierung seiner Schriftstellerei verzichte
ich hier, zumal ich demnächst Gelegenheit haben werde, in
einem weiteren Zusammenhangt) darauf einzugehen. Der Inhalt
der Einleitung ist durch die Ueberschrifteu ihrer beiden Teile
genügend angedeutet. Von den angehängten Abschnitten
„Die andern Sendschreiben Cr.'s" und „DieschedaeDolzigianae"
enthält der zweite Mitteilungen über bislang nicht wieder auf-
gefundene Ausfertigungen Cronbergscher Schriften. Den Ab-
schluss bilden Nachträge und Berichtigungen. Für den Text
zweier Schriften (VI und X) gewährten im letzten Sommer
persönliche Nachforschungen in Basel und Strassburg eine
kaum mehr erwartete Ausbeute ; da der Text bereits gedruckt
') Er schrieb sich selbst (wenigstens 1523 und 1537)
.^artmubt üon dronbergf, dagegen den Namen des Städtchens
(1537) (£ronberg.
■■') „Schriftstellemde Adlige der Reformationszeit. I. 'Cron-
berg, Sickingen, Hans Landschad": Progr. d. Rostock er
Gymnas. 1S99.
VI
war , musste ich mich darauf beschränken , das Wesentliche
der Ergebnisse in den betreffenden Einleitungen mitzuteilen;
aus demselben Grunde konnten einige Resultate einer Durch-
arbeitung von Cronbergarchivalien im Staatsarchiv zu Marburg
erst unter den erwähnten Nachträgen Verwendung finden.
Neben den textkritischen Anmerkungen ist in beschränktem
Masse der Erklärung Platz gegünnt.
Der Herausgeber hofft, so weit die ihrer Zeit gedruckten
Schriften in Frage kommen, eine Gesamtausgabe vorzulegen;
daneben haben die ihm bekannt gewordenen handschriftlichen
Quellen 1) Verwertung gefunden. Dem Abdruck liegt der
Originaldruck zu Grunde bei den Schriften, die nur gedruckt
erhalten sind; besteht daneben eine handschriftliche Ueber-
lieferung, so giebt die betreffende Einleitung das Nähere an.
Sämtliche Nachdrucke sind verglichen worden. Verschieden-
heiten nur graphischer oder lautlicher Natur sind nicht ver-
zeichnet, ausser wo die Rücksicht auf die Darstellimg des
Verwandtschaftsverhältnisses es empfehlenswert machte ; ausser-
dem ist bei VII C — F, wo der Abstand der handschriftlichen
Ueberlieferung von der Sprache des Druckes veranschaulicht
werden soll, von dieser Regel abgewichen worden. In kleiner
Anzahl sind dialektisch bemerkenswerte Varianten gegeben.
Wo die Lesart eines Druckes vermisst wird, ist anzunehmen,
dass keine bemerkenswerte Abweichung von derjenigen der
abgedruckten Quelle vorliegt. Die Abkürzungen sind auf-
gelöst. Dem Semikolon entspricht meistens in der abgednickten
Vorlage ein Komma; im übrigen dürften hinsichtlich der Inter-
') Hinsichtlich des Schicksals des Familienarchivs sei
folgendes bemerkt: Der ältere Teil ist. vielleicht in einer
Fehde, zu Grunde gegangen, wie Sauer (Nass. Urkundenb. I,
Einl. XXVI) vermutet. Was von den Beständen des Archivs
nach dem Aussterben des Geschlechtes (1704) nach Mainz ge-
langte, wurde später aufgeteilt; auf diese Weise kam wohl
manches nach Wiesbaden und Darmstadt. Möglicherweise
sind aber 1704 auch an die Allodialerbiunen Teile des Archivs
fefollen; es waren dies (vgl. Stätter, Cronberger Regesten,
tadtarch. zu Frankfurt, Abt. fremder Archivalien) : Anna Maria
von Cr., zuerst mit Johann Dietrich von Rosenbach, später
mit Graft Cuno von der Leyeu verheiratet, und Maria Mar-
garetha, vermählt mit Peter Johann Christoph Freiherrn von
Bettendorf.
VII
pnnktion durchschnittlich auf die Druckseite 2 — 3 Ab-
weichungen entfallen. Mehrfach ist im Text die Zeilenbrechung
der Quelle bezeichnet worden, bei Subscriptionen und wenn
die Möglichkeit vorliegt, dass der Drucker Trennungsstriche
zu setzen versäumt hat. Gelegentliche Custoden, Ligaturen der
Titel, auch das doppelte r sind nicht zum Ausdruck gebracht.
Rechts und links ist bei der Beschreibung der Titelholzschnitte
vom Beschauer gerechnet. Bei dem Nachweis von Exemplaren ^)
bedeutet Berlin und München (ebenso Dresden) die Königlichen
Bibliotheken, die sonstigen Universitätsstädte die Universitäts-
bibliothek. Hinsichtlich der Subscriptionen und ihrer Zeilen-
brechung wird für Original- und Nachdrucke auf den Schluss
jedes Abdrucks verwiesen. Kurz citiert sind:
Ad. Baum (Magistrat u. Ref. in Strassburg bis 1529, Strassb.
1887).
Bogler (Hartm. v. Kronberg. Eine Charakterstudie aus d.
Reformatiouszeit, Halle 1897).-)
Enders (Luthers Briefwechsel).
Mende (Fr. v. Sickingen. Progr. d. Annen-Realsch. in Dresden,
1863).
Münch (Fr. v. Sickingen).
Nebe (Denkschrift d. Semin. zu Herborn 1863, 3—24).
Ritsert (Hartm. v. Kronberg, Sehr. d. Gustav-Adolf -Vereins
No. 7).
Ritter (Evang. Denckmahl d. Stadt Franckfurth, Frankf. 1726).
Seckendorf (Historia Lutheranismi 1692).
^) Nicht alle auf meine Anfragen mir gewordenen Mit-
teilungen waren so eingehend, dass in jedem Falle die
Identificierung möglich gewesen wäre. Z. B. sind von XI weit
mehr Exemplare vorhanden, als verzeichnet werden konnten;
trotzdem glaube ich nicht, dass es sich um andere als die
mir sonst bekannt gewordenen Ausgaben handelt. Auch von
V dürften mehr Exemplare existieren: manche Bibliotheken
scheinen die Schrift nur unter Luthers, nicht auch Cronbergs
Namen registriert zu habeu.
^) Das auf Grund einer noch nicht veröifentlichten aus-
führlichen Lebensbeschreibung entstandene Buch ist die neueste
Erscheinung der Cronbergliteratiu*. Eine Kritik habe ich im
Theol. Literaturblatt 18 (1897) S. 600-604 veröffentlicht.
Eine Geschichte der Familie Cronberg ist vom Freiherrn von
Ompteda zu erwarten.
VIII
Spangenberg (Adelsspiegel).
Steitz (Refonnator. Persönlichkeiten etc. in der Reichsstadt
Frankfurt von 1519-22, Archiv für Frankfurts Geschichte
und Kunst, N. F. Bd. IV, 57—174).
Strauss (Ulr. v. Hütten, 4. — 6. Stereotyp-Auf 1.)
Thelemann (Füllners Deutsche Blätter 1875, 14—37).
Ulmann (Fr. v. Sickingen).
Virck (Polit. Correspondenz d. Stadt Strassburg).
Bei dem zerstreuten Material, das vielfach erst aufge-
funden werden musste, war ich auf das Entgegenkommeu
vieler angewiesen. Allen, die schriftlich oder mündlich meine
Bitten imterstützt haben, sei nochmals an dieser Stelle mein
herzlicher Dank zum Ausdruck gebracht. Durch die Dar-
leihung der Drucke oder sonstigen Quellenmaterials ver-
pflichteten mich die Verwaltungen der Königl. Bibl. in Berlin^
Dresden und München, der Herzogl. Bibliothek in Wolfenbüttel,,
der Universitätsbibliotheken in Giessen, Halle, Rostock und
Zürich, der Stadtbibliotheken in Frankfurt a. M., Hamburg und
Rudolstadt, durch Uebersendung von Archivalien die Vorstände
des Staatsarchivs in Marburg, des Kreisarchivs in Würzburg,^
der städtischen Archive in Frankfurt und Strassburg. Von
einzelnen Gelehrten habe ich für mehrfache Nachweise den
Herren Bibliothekar Dr. Ad. Hofmeister in Rostock, Direktor
Dr. K. K. Müller in Jena, Pastor prim. Cohrs in Eschershausen
und Pastor D. Enders in Oberrad meinen Dank auszusprechen ;
noch kurz vor dem Abschluss der Einleitung haben die
Herren Archivar Dr. Jung in Frankfart, Stiftsdirektor Pfarrer
Dr. Erichson in Strassburg und Bibliothekar Dr. Schneider ia
Basel durch ihre Bemühungen die Ausgabe gefördert.
EINLEITUNO.
Erster Teil.
Zu Cronbergs Sprache.
In stilistischer Hinsicht ist sie einmal von der Kanzlei
beeinliusst. Was Szamatolski in dieser Hinsicht über Hütten
ausgeführt hat, trifft vielfach auch auf Cr. zu: Auch bei ihm
begegnen der Kanzlei entstammende Wörter und Formeln
in Menge. Auch hier die häufige Verwendung von Fremd-
wörtern, eine dadurch besonders beachtenswerte Erscheinung,
dass der Verfasser der lateinischen Sprache unkundig war.
Szamatolski äussert Bedenken gegen die alte Auffassung, die
dem Humanismus einseitig die Schuld an dem Vordringen
der Fremdwörter zuschiebe und die bei der zunehmenden
Ausbreitung des römischen Rechts von den Kanzleien aus-
gegangenen Einflüsse zu wenig beachte: dass die von Cr.
gebrauchten Fremdwörter zum grossen Teil unmittelbar aus
der Kanzleisprache geschöpft sind, kann keinem Zweifel
unterliegen. Daneben hat besonders die deutsche Kirchen-
sprache und eigenes Studium der Bibelübersetzung auf seinen
Stil eingewirkt. Ein Urteil über sein stilistisches Können er-
möglicht die einschneidende Ueberarbeitung, die Luther mit
Cr.'s Schrift an die Bettelorden (IV C, vgl. d. krit. Apparat)
vorgenommen hat.*)
Nach diesen Andeutungen wende ich mich dem eigent-
lichen Zweck des Kapitels zu, einer Erörterung über die
formale Seite seiner Sprache und das Verhältnis der
Ueberlieferung zu ihr. Cr. bediente sich in seinen Schriften
des sogenannten Gemeinen Deutsch und zwar in der mehr
') In das Lob Baums, der (Cap. u. B., 202) über Cr.'s Aut-
wort an Luther (V A) äussert, die Schrift müsse ..jeden Kenner
der Sprache in Bewunderung setzen" vermag ich keineswegs
einzustimmen. Hinsichtlich der stilistischen und überhaupt
sprachlichen Mängel seiner Schriften sei im Voraus auf das
oben (S. V, Anm. 2) angeführte Programm verwiesen.
oder weniger lokal gefärbten Form der mittelrheinischen
Kanzleien.
Betrachten wir zunächst die nach handschriftlichen
Quellen abgedruckten Stücke (VII A—G). E und G kommen
als Erzeugnisse eines andern (des Frankfurter Pfarrers Meyer)
hier nicht in Betracht, i) Von den übrig bleibenden sind A — C
Abschriften eines und desselben Cronbergschen Schreibers,
D und F eines Frankfurter,^) dem vermutlich nicht Original-
niederschriften Cr.'s, sondern Ausfertigungen seines Schreibers
vorgelegen haben. Nirgends liegt also dem Abdruck ein
Original zu Grunde. Er kann wohl ein ungefähres, aber kein
genaues Bild von Cr.'s damaliger Sprache geben, wofür der
Beweis später zu führen sein wird.
Wichtiger ist die Frage nach dem Verhältnis von Cr.'s
Sprache zu derjenigen der Drucke oder genauer der Original-
drucke, da die sprachliche Form der Nachdrucke für die
vorliegende Untersuchung gleichgültig ist. Wir wissen, wie
die damaligen Setzer gewöhnlich mit den Manuskripten ver-
fuhren ; eine durchgreifende Umsetzung in die ihnen geläufige
Drucksprache war die Regel. Gleichgültig standen die Ver-
fasser, selbst Luther — wenigstens in der Zeit noch, der Cr.'s
Schriftstellerei zum grössten Teil angehört — , diesem Verfahren
gegenüber. Sogar in Fällen, wo Verfasser und Drucker der-
selben Stadt angehören, hat man ein in hohem Grade eigen-
mächtiges Vorgehen der letzteren nachgewiesen: es sei an
Hans Sachs und die Anfangsjahre von Luthers schriftstellerischer
Thätigkeit erinnert. Bei Cr. liegen die Verhältnisse noch be-
sonders ungünstig. In dem sprachlich nahe verwandten Frank-
furt gab es damals noch keine Druckerei; überhaupt ist kein
Druck, so weit es sich nachweisen lässt, auf mittelrheinischem
Gebiet hergestellt worden, sondern die Druckorte gehören
dem oberrheinischen und obersächsischen Gebiet an. Aber
in den Drucken Cronbergscher Schriften liegt nicht nur eine
Umsetzung in die Drucksprache der jeweiligen Stadt vor,
sondern die Mitwirkung von Abschreibern hat den Abstand noch
vergrössert. Denn wenn wir sehen , dass Cr. nach Frankfurt
(VII A— C), Strassburg (X) und Nürnberg (XV) Copien sendet,
wenn wir hinsichtlich eines Schreibens die Bemerkung lesen
(79, 15), er habe es aus Mangel an Schreibern nicht
jedem Kloster und jeder Kirche Frankfurts besonders zusenden
können, so liegt die Vermutung nahe, dass wir es mit einer
wohl zu berücksichtigenden Gepflogenheit des adligen Herren
zu thuu haben, dass durchweg auch iu die Presse keine selbst-
geschriebenen Ausfertigungen, sondern nur Abschriften ge-
langt sind.
1) G ist eine eigenhändige Niederschrift, E eine von
anderer Hand geschriebene Copie.
*) Desselben, der E copiert hat.
XI
Man kann zugeben, dass in diesem Falle bei den vor
der Vertreibung gedruckten Schriften Original ^) und Abschrift
und ebenso bei einigen nach der Vertreibung veröffentlichten-)
Abschrift und Druck einen verwandten sprachlichen Typus
gehabt haben: andererseits ist die Müglichkeit nicht zu be-
streiten, dass gelegentlich Verfasser, Copist und Drucker in
verschiedenen Sprachgebieten zu Hause waren. 3) Jedenfalls
hat die Auffassung, dass in der Eegel Schreiberhände die
sprachlichen Verschiedenheiten vergrössert haben, einen An-
spruch auf hohe Wahrscheinlichkeit.
Unter diesen Umständen ist von dem Versuch einer
Rückumsetzung Abstand genommen und der Text in der
Form der verschiedenen Originaldrucke gegeben, um so mehr,
da eigenhändige Niederschriften Cr.'s*) vor 1537 wenigstens
mir nicht bekannt sind.
Die hier erwähnten Originale befinden sich im Stadt-
archiv zu Strassburg (AA. 461). Es sind zwei Briefe Tsamt
einem Zettel) an Jakob Sturm, der damals als Strassburgscher
Gesandter in Schmalkalden weilte und von Cr. um seine Ver-
mittlung beim Landgrafen Philipp angegangen wird. Selbst-
verständlich ist der Lautstand von 1537 nicht ohne weiteres
auf 1521— 25 übertragbar. Trotzdem ermöglichen die Briefe
den Nachweis, dass bereits 1522 — vor der Einnahme der
Stadt — sein Schreiber (VII A— C) willkürlich zu Werk ge-
gangen ist. Gleichzeitig werde ich den gedruckten Text von
VII C heranziehen, um so an einem konkreten Beispiel die
obigen allgemeinen Ausführungen zu veranschaulichen.
Cr. bedient sich 15.37 des Präfixes ^cr — im Sinne von
er — : l)erlangung, f)ergebner, l)cr)d)cnncn, anlicrerpt, l^crfcnt,
lerforbern, ^crpotten, nur einmal erfinbcn. Dass hier nicht
etwa eine später angenommene Eigentümlichkeit vorliegt, ist
sicher, da auch die Drucke gelegentlich jene Form erhalten
haben (7 Anm. 13 ^erinberung, 104, 6. 7 l^erpotten und ^erptctten,
1) Die Möglichkeit eines wenigstens gelegentliehen Dik-
tierens ist ja freilich auch zu erwägen. In dieser Hinsicht
sei aber bemerkt, dass die nachher zu erwähnenden Briefe
von 1537 und die Unterschrift unter X eine völlig ausge-
schriebene Hand zeigen, die merklich von den unbeholfenen
Schriftzügen mancher gleichzeitigen Kitter absticht.
-) Z. B. bei den in Basel geschriebenen und gedruckten
{VIII, IX und XV), vorausgesetzt dass Petri nicht das Kon-
zept erhielt.
3) So z. B. vermutlich bei XIV (Nürnberger Schreiber,
Zwickauer Drucker).
*) Abgesehen von der Unterschrift unter X.
XII
131, 18 !^frpDttc:i, 132, 30 ^erlücren). Offenbar hat der Schreiber,
der nur die Form er— giebt (erfüllen, (^rpiet, erzeugen, er«
manung, erfennen, crftaltenn, ^uerfenncn), eigenmächtig geändert.
1537 erscheint sowohl altes t wie altes ei nur als ei), dagegen
beim Schreiber i meist als t), daneben ei), ei, i,') altes ei als
et, el), c. Es ist möglich, dass Cr. sich erst im Laufe der 15
Jahre diese Uniformität angeeignet und 1522 noch mehrfach
geschwankt hat, aber mit Wahrscheinlichkeit darf man einen
Teil der Schwankungen auf die Rechnung des Abschreibers
setzen, zumal Cr. 1537 den Buchstaben i) (von der Verbindung
eti abgesehen) überhaupt nicht verwendet,'-*) auch nicht für t,
wofür ihn ebenfalls wiederholt der Copist setzt. — Auch die
Schwankungen feiinnl , fennt, feint (sunt) [1537 nur feiml],
^ranngffurt, t^'f^nncffurt, ^^'ranncffort [1537 g-rancffort], fte, fiie,
fll [1537 fie] dürften ähnlich zu beurteilen sein. Folgende
fraphische Eigentümlichkeiten von 1537 begegnen beim
chreiber nirgends und sind ohne Zweifel ausgemerzt: ba%
als Pronomen, Artikel und Conjunction, einmal baf (Schreiber
ba§), iDiife neben tüof (Schreiber Hia§), befe neben bef (Schreiber
bef§, be§, vgl. beff I)alb), ef? neben ef (Schreiber e§), allefe
(Schreiber aüe§), ünfj (Schreiber ünnS).
Genauer lässt sich das Verhalten des Druckers zu seiner
Vorlage kontrolieren. Mhd. ie: Schreiber meist ie, selten i,
Drucker ie (iie).^) Für ü (tn) und ue (Ire) [beides = nAd. uo]
setzt der Drucker ü ein,^) für ü und ue (üc) [beides = mhd.
üe] 11.^) Für altes i überwiegend ei (gelegentlich et), selten t\
für altes ei überwiegend eti (daneben ei), für mhd. iu (Schreiber
eu [elü] oder ü) eü;*^) auch in der 11 = Klasse der ablautenden
Verben tritt letzteres auf: Schreiber (5^nntbiet, Drucker ent=
beut. ') Mhd. ü (Schreiber u oder au) und mhd. ou (Schreiber
au) erscheint gleichmässig als au (am)**). Gelegentlich tritt
für a 0 ein (fc^af : fd)off) ; nirgends hat der Schreiber, nirgends
1537 Cr. ein solches o, dagegen jeder der in Frankfurt copierten
oder entstandeneu Briefe (D— G): ein Beweis, dass hier der
Frankfurter Copist von seiner Vorlage abgewichen ist. '') Dass
') Selbstverständlich handelt es sich nur um graphische
Verschiedenheiten (aljit, geit, fni, freu).
'■') Vielleicht in einem Falle (ettiangelij = eiiHingcIl)).
^) 1537 i:liben (caro\ binft.
*) 1537 u.
^) 1537 ü.
'^) 15.S7 eu (eui), doch neben eud) üd); einmal tvütnlid).
') 1537 5eud)t.
s) 1537 u (einmal üortrauter) für mhd. ü, au (ain) für
mhd. DU.
^) Auf die andern nachweisbaren Abweichungen gehe
ich nicht ein.
* XIII
der Druck an diesen Stellen a aufweist, erklärt sich daraus,
dass ihm in Cronber^ hergestellte Copien als Vorlage dienten.
Der Umlaut von a (1537 c, aber Zarterer), o (1537 nicht aus-
gedrückt) und u (1537 zum Teil nicht bezeichnet) wird ge-
nauer durchgeführt.
Auf konsonantischem Gebiet ist bemerkenswert: Jedes
gf (noch 1537 gern angewendet) wird als g gegeben oder
durch cf ersetzt, mit Vorliebe doppeltes u vereinfacht (1537
ist die Vereinfachung fast überall durchgeführt). Gelegentlich
zeigt sich allerdings das umgekehrte Verhältnis (bin : 6inn,
vgl. iDoIfen : treffen, geintB : geluifB, mit : mitt}. p für mhd. b
(noch 1537 nahezu regelmässig) wird in b geändert (plei)bet :
hlei)bt); begrcpnüfe : begrebnü)fe (1537 Ici)p&, get)apt). Für an-
lautendes pl) setzt der Drucker pf (82 Aum. 16 ist es aus-
nahmsweise stehen geblieben), für anlautendes cl fl.
Schliesslich verdient folgendes hervorgehoben zu werden:
in der 1. u. 2. Pers. Plur. Ind. Präs. stimmen Schreiber, Drucker
und Cr. überein (1. l'ers. -en, 2. -ent, Drucker auch -enbt);
die 3. Pers. endigt 1537 auf -en, beim Schreiber auf -cn
neben -ent, Ja sogar abftene, geene,^) beim Drucker, der
dieses in ge^en umsetzt, auf -en und -ent (-enbt). fannt
23artI)Iomcn§ : fanct 23artf)Dlonieu§, be§ (i'toangeli) (auch 1537
-1D-): bc§ (i-uanc]clti, ciDangeli) (Acc): enangelium, (?rtftu§
(1537 (i^-): (^{)nftu§, be§ öerrn (^rtftu§: be§ fierren (s:^rifti,
Sieminnil cerc: 9}eminifcere (9iementfceve 78, 15 wohl ein Ver-
sehen des Schreibers). Der Infinitiv beft6ne (85, Aum. 5) für
beftene (1537 guöorftene) lässt vermuten, dass der Druck (und
ebenso die aus derselben Offizin hervorgegangenen
Drucke VIII 2 und X) in Strassburg hergestellt
worden ist.-)
Hier lasse ich den Vergleich mit Copien und Druck fallen
und stelle zum Schluss die bislang nicht erwähnten sprach-
lichen Besonderheiten der Briefe von 1537 zusammen: bomit
neben barmit, bovine; mantag. f)crjnn (hierinn), f)ülf (auxiüum).
binft neben tl)incn, liorberben neben borterbcn, Ijinfürter, be-
tI)orfenb, nur inibcr; einmal bag (Tage). thcbtS (Gen.), id)
bibt, elenbt neben lantfrib; c\n\i neben gutö. imbert{)cnifei)t
(neben Dnbcrtf)cnig(icö), barml)cr,^ifent; eftomidji. fofer, pev=
fc^onlirf), Sc^malfallen; Ü: Hill, basumall, mittel!, hanbell.
— Substant.: finber neben finb, jn ber nel)en, binft in
Höflichkeitswendungen (meim tuillig binft ;?uüor) als Neutrum.
Pronomina: biffcr, benen (([uem), mit jme (secum), aber
pluralisch mit fic^, jn (iis), mei)m neben mcDneni, inellic^er,
Velbert (ipse, auch 10, 9 erhalten). Verba: prac^t (gebracht);
') Vgl. auch S. 3 Anm. 7 rnffenbc ünb hittenbe.
■■') Diese Vermutung hat inzwischen Hr. Dr. .1. Luther von
d. K. Bibl. in Berlin bestätigt, der ihn auf Grund der Lettern
„mit positiver Sicherheit" Job. Schott zuweist.
XIV
id) lüerb; id) fum, 3. Plur. befummelt, Part, fommen; 3. Sing.
fte^et, Prät. ftunt; Ind. Prät. ic^ liffe; Plnr. fotten, folt, folten;
3. Plur. mugen, Couj. tc^ mug; öormugen, mugltcf}; 1. u. 3. Sing,
tnill, aber tt)i(§, ir mollent, Part. moUen; Inf. üffsu^igen mit
Accus, (hinzuziehen, vorzuenthalten) neben [ic^ üor;;eii|en mit
Gen. — üor- überwiegt öer-, jn- (einmal el}n-), -nu§. Im Accus,
bte üfge^abne nu^ung neben burcf) bie ftetilmac^cnben ti)üx.
Wortgebrauch: ring (gering), rugflid) (ruhig, vgl. 4, 23 rüg).
Vgl. auch 149, Anm. 1.
Das in diesem Abschnitt zusammengestellte Material
ermöglicht einigermassen ein Urteil über die überhaupt von den
Offizinen vorgenommenen Aenderungen. Es zeigt ferner, dass
Cr. 's Sprache sich bis 1537 in mehrfacher Hinsicht geändert
und zwar vorzugsweise vereinfacht hat. Gleichwohl sehen
wir ihn auch noch 1537 in vielen dialektischen (gelegentlich
auch subjektiven) Eigentümlichkeiten befangen : in graphischer
und lautlicher Hinsicht, auf dem Gebiete der Formenlehre,
der Syntax und des Wortgebrauchs. Irgend welche immittel-
bare Beeinflussung in sprachlicher Hinsicht durch Luther
lässt sich nicht nachweisen Von Luther trennt ihn auch 1537
noch eine weite Kluft. Jener würde bei einer etwaigen Um-
arbeitung der beiden Briefe vermutlich nicht weniger die
Feile angelegt haben als 1522, wo er den Brief an die
Bettelorden einer Umschrift unterzog.
Zweiler Teil.
Einleitung zu den einzelnen Schriften.
I. Sendbrief an Kaiser Karl V.
1. (5^ DU ^üpfc^ (^riftcnltd)e | tmb (SiHlic^c erinnerung
tmb marnung, | fo .staiiferücficr illiaieftat no cnneiu | ircn [lies irer]
•S^aDferlid^en 3)iaie[tat av \ men JHcüterlDu, uub m\ \ bertftenigem
biener 1 be[d)icöt. — Hierunter ein Holzschnitt (b. 91, h. 93 mm.):
links der Kaiser mit Krone und Scepter, vor ihm kniet ein
Kitter, in der Kechten ein Barett, die Linke zur Huldigung
ausgestreckt; hinter dem Eitter steht sein Pferd. 0. 0. u. J.
(Strassburg, Joh. Prüss. Beendigung der Drucklegung spätestens
Anfang 1522). 6 Bl. , d. 1. Bl. leer. Siguat. ?l ij, Ül iij, Jliitj.
40. = Weller 2ül5. Dem Abdruck Münchs (II >;o. 112) liegt
nicht, wie Weller angiebt, 1, sondern 2 zu (Trunde. Hier ist
der Text nach I, dem von Crouberg selbst veranlassten Druck,
gegeben worden. Exempl. in Basel, Ulm u. Zürich (Kaut.-B.).
2. Ohne von Cronbergs Absicht einer Veröffentlichimg
zu wissen, haben etwa gleichzeitig zwei seiner sächsischen
xy
Freunde den Sendbrief an den Kaiser, zusammen mit dem an
Sickingen, in die Presse befördert. In dieser Hinsicht ist
folgendes zu bemerken. Am 2. November 152] übersandte
Cr. dem kursächsischeu Marschall Hans von Doltz Copien der
beiden genannten Schriften (Seckendorf I 225 1>). Er und
Bernhard von Hirschfeld Hessen sie infolge einer zufälligen
Anregung, die ihnen ein kurz darauf eintreftender Brief gab,
drucken und widmeten die Ausgabe dem Absender jenes.
Briefes, Joachim Marschall zu Pappenheim, einem entfernten
Vetter des bekannten Ulrich von Pappenheim. Die Heraus-
geber haben dem Abdruck einen drei Seiten (al^— 0 2*»)
lullenden, hier fortgelassenen Brief an den Marschall vorau-
geschickt. Letzterer hat sich in seinem Donnerstag nach
Martini (J4. November) aus Nürnberg abgeschickten Brief be-
klagt, dass von jenen das beim Abschied von Worms ge-
gebene Versprechen der „^ufrf)icftnufe netner aufsgangnerfc^rifften
ünb gutgnmbiger lalirc 2;octor 2)iartmt ßut^ers" immer noch
nicht erfüllt sei. Sie verwahren sich dagegen, dass die Zu-
sendung aus Misstrauen gegen die Beständigkeit seiner noch
jungen evangelischeu Ueberzeugung unterblieben sei; sie
hätten vielmehr seinen Aufenthaltsort nicht erfahren können
und im übrigen geglaubt, die neueren Veröffentlichungen
würden infolge des Buchdruckes auch ohne ihr Zuthun ihm
zukommen. Um aber zu zeigen, dass sie keine leeren Ent-
schuldigungen vorbrächten, und zugleich aus christlicher
Nächstenliebe sendeten sie ihm „dopten") gtoetier . . . fcfinniben
be§ ebeln önb e^rnü[)eftcn £»artnutbt§ üon CfronbergS . . ., al§-
nemltd), 6inc an ^Ttomtid) fcDlcrlid) 2}faicftat unfern aller gne=
bigften [)errcn, mb bie aubere an feinen öettern fjern ^■rancifcimi
öon Sicftngeu aufgangen-') fein f ollen". Sie fügen hinzu, die
beiden, vor wenigen Tagen ihnen zugesandten Schriften hätten
bei vielen Gelehrten und Laien (denen die beiden sie gezeigt
hatten) Beifall gefunden wegen des „christlichen, treumeinenden
Herzens" und des „adelhaftigen Gemüts", das sich darin be-
kunde. Die Subscription des Briefes lautet: Xatu ^u ber
Sociale am crften fon= | tage be§ Slbuenty (1. Dec.) 2tnno bomini
M. X. Sri. II §an§ üon ^ol^d ünb j 23eni^arbt wo .sIMrfefelt.
*) Die Drucklegung der beiden Schriften (vermutlich
nach den zurückbehaltenen, ihnen selbst zugegangenen Aus-
fertigungen) und des voranstehenden Briefes erfolgte wohl
gleich darauf. Die Annahme einer Ueberarbeituug durch
Doltz und Hirschfeld habe ich bereits früher zurückgewiesen,
Theol. Literaturbl. 18, 6ol.
^) Hier s. v. w. „den Adressaten übersandt". Eine An-
spielung auf den von Cr. veranlassten Druck der Schrift an den
Kaiser ist hierin nicht etwa zu suchen; die andere Schrift ist
überhaupt nicht von Cr.'s Seite veröffentlicht worden.
XVI
Titel des Druckes: 'Seg ©beln Dnb ©^rnbl)eften
^art= I mubtS Don (5ronberg ^tren | Srieff, ©i)ner an
JRcmttfcöe S?ai))cr= | Itc^c 2}faieftat, ünb ber anber an 1 f^ranctjcug
Don ©irfin* | gen feinen öettern, ber 1 gotlicften m ®uan= | gclifc^e
ler ünb ] irar^eit | Dnb | gcnteiiner | Ö^riftenl|eit gu i fnrberung
gefd)rieben. || din fii)rifft üö §anfen no Xol^d: \ ünnb
^ern^arbt tion .s^irfefelbt an _3oa4int | 2}farfc^al(f 3U $appen=
l^ei)in 2C. aufe* 1 gangen icie folget. — 0. 0. u. J. (Melchior
Lotter d. Jüngere in Wittenberg). 10 Bl. Signat. a ij, a ttj,
b, bij, b iii. 4«. = PaDzer II 1138, Weigel - Knczynski 535;
denselben Druck meint Weller 998, vgl. d. Berichtigung S. 455.
Exempl. in Berlin, Dresden, Frankfurt (G. Freytagb.), Giessen,
Göttingen , Greifswjild , Halle , Heidelberg , Jena , München,
Nürnberg (Germ. Mus. [doppelt] u. ScheurlscheB.), Strassburg,
Wernigerode, Wolfenbüttel, Zwickau. Die Schrift an den
Kaiser umfasst a3a — b'I^ (einschliesslich).
Wann ist die Schrift entstanden? Spangenberg (II 48^)
behauptet, als Karl V. von den Papistischen zum Wormser Edikt
beredet sei, hätte Cr. ihm seinen Dienst aufgesagt und 1522
sein Schreiben an den Kaiser und ein anderes an die Bettel-
orden verfasst. Die erste Behauptung ist richtig; >) die zweite,
wenigstens hinsichtlich der Entstehungszeit der Schrift an den
Kaiser, falsch. Es liegt nur ein Eückschluss vor aus dem
bekannten Brief Luthers vom Ende Februar oder Anfang März
1522 (Erl. A. 53, S. 120), wo dieser bemerkt, er liabe Cron-
bergs Schrift an den Kaiser und die an die Bettelorden mit
grosser Freude „erfahren und gelesen". 2) Bogler (10) spricht
•) Vgl. Luther an Melanchthon am 12. Mai, von der Wart-
burg (Enders III No. 432) : Hartmanuus Cronenbergius renun-
tiavit Caesari Stipendium 2üO aureorum nummorum, nolens
servire ei, qui impios istos audiat. Der Zusammenhang zeigt,
dass das Edikt Cr. zu dem Schritt veranlasst hatte. Uebrigens
bezog sich die Renuntiation nur auf die Aufkündigung
des ihm von Karl V. ausgesetzten Jahresgehalts; als Mitinhaber
des Eeichslehens Cronberg blieb er nach wie vor „ein Diener
Kaiserlicher Maiestät", wie er sich selbst bezeichnet mit Be-
zug anf die Zeit, wo Sickingens Zug gegen Trier bevorstand
(Supplication an d. Reichsregiment, Marb. Archiv, 4»).
2) Luther hatte offenbar Copien zugesandt bekommen;
wenigstens kann der Brief an die Bettelorden (IV C). da der
mitgedruckte Brief an Kübel (IV D) erst vom (i. März 1522
datiert ist, noch nicht gedruckt gewesen sein. Ich glaube
auch nicht an eine Zusendung durch Cr. selbst, eine mehrfach
geäusserte Vermutung. Denn Cr. beginnt mit der Niederschrift
seines Briefes an Luther (V A), bevor Luthers Schreiben ein-
getroffen ist, und nimmt auch keinerlei Bezug auf eine der-
I
XVII
sich folgendermassen aus: „Wir haben schon erwähnt, dass
Hartmuth während desselben (des Reichstages von Worms)
dem Kaiser eine Schutzschrift für Luther übergeben haben
soll (Bezieht sich auf S. 3, wo übrigens nur von Cronbergs
„Eintreten" beim Kaiser für Luther erzählt wird). ... Es
ist keineswegs unwahrscheinlich, dass wir es in diesem Briefe
(an den Kaiser) mit einer Umarbeitung und Erweiterung der
Hartmuthscheu Schutzschrift zu thun haben". Ich weiss nicht,
worauf die Erwähnung der angeblichen „Schutzschrift" sich
gründet, und möchte vorläufig in der Angabe einen Ana-
chronismus^) sehen. Der Gedanke an eine Umarbeitung und
Erweiterung ist auch deshalb zurückzuweisen, weil Doltz und
Hirschfeld dem mit ihnen in Worms gewesenen Pappenheim
etwas ganz Neues zu bieten glauben.
Fest stehen zwei Daten: die Versendung der Copien
der Schriften an den Kaiser und an Sickingeu erfolgte am
2. November, die Beendigung der letzteren Schrift am 13. Ok-
tober. Mit hoher Wahrscheinlichkeit darf man etwa gleich-
zeitige Abfassung annehmen. Die Uebereinstimmungen sind
zu auffallend; Cr. schreibt bei dem einen Brief den andern
zum Teil einfach ab. 2) Nur die Priorität kann fraglich sein.
Augenscheinlich ist die Beeinflussung des Kaisers für Cr. die
Hauptsache: auch in dem Schreiben an Sickingen ist sein
Blick fast unablässig auf jenen gerichtet. Das könnte dafür
sprechen, dass der Brief au den Kaiser zuerst niedergeschrieben
"worden ist.
Dass Cr. zu der Zeit, als Doltz die Copien empfing, be-
reits Ausfertigungen beider Schriften versandt hatte, darf als
sicher angenommen werden. 3) Ebenso, dass Cr. in dem an
den Kaiser gesandten Schriftstück offen sich als Absender
genannt hatte; Doltz und Hirschfeld hätten sich durch ihre
artige Sendung; erst im Laufe der Abfassung trifft Luthers
Brief ein. Dass Cr. erst die beiden Schriften gesandt und
sich dann, ohne eine Zeile von Luther erhalten zu haben,
nochmals zum Schreiben niedergesetzt hätte, ist wenig wahr-
scheinlich. Vermutlich war die Zusendung durch einen von
Cronbergs sächsischen Freunden erfolgt. Auch die Bemerkung
in einem Brief an Doltz u. Spalatin (vgl. XXII Anm. 2), Luther
hätte ihm geschrieben und er geantwortet, spricht für die
obige Auffassung.
*) Ein solcher liegt auch bei Spaugenbcrg (II 48») vor,
der behauptet, Cr. hätte Sickingen seine Schrift „in weerendem
Reichstage" zugeschrieben. Bekanntlich trägt die Schrift an
Sickingen das Datum des 13. Oktob.
2) VgLz. B. 2,1—3 mit 15, 12—15: 6, 6— 10 mit 14, 28— 30
«nd 15,2—4; 6, H"- 19 mit 14, 5— S; 6,24—27 mit 15, S— 11
3) Vgl. das S. XV erwähnte aufgaitgen fein follen.
Cronberg. v
XVIII
Veröflfentlichung eines groben Yertranensbruches schuldig ge-
macht, wenn sie ihrerseits hiervon nicht überzeugt gewesen
wären. 1) Ebenso sicher ist, dass Cr. am 2. November den
sächsischen Freunden von seiner Absicht, eine anonyme Aus-
gabe der .^^chrift an den Kaiser zu veranstalten, noch nichts
mitgeteilt hatte, dass er diesen Plan vielmehr erst später ge-
fasst hat. Vermutlich hat er es nachträglich für angemessener
gehalten, der Oeffentlichkeit gegenüber — handelte es sich
doch um seinen ersten schriftstellerischen Versuch — seinen
Namen zu unterdrücken. ^) Vielleicht hat er auch, wie schon
mehrfach vermutet worden ist. den damals in der Nähe des
Kaisers befindlichen Sickingen (vgl. die Einleitung zu II) um
Uebemiittlung gebeten.^)
Wenn Cr. später (125, 2) sagt, er habe dem Kaiser
„öffentlich" geschrieben, so wird man am ungezwungensten
dies „öffentlich" im Sinne von „offen" verstehen „öffent-
lich" in der älteren Sprache sowohl ^palam* wie „publice")
und an die Uebersenduug einer schriftlichen, offen seinen
Namen tragenden Ausfertigung denken. „Oeflfentlich" passt
nicht recht auf die Ausgabe 2, da sie ohne sein Zuthun er-
schien , auch nicht auf 1 . wennschon die auf dem Titelholz-
schnitt dargestellte Rittergestalt porträtähnlich sein mochte.
Das Sendschreiben ist eins jener vielen Erzeugnisse der
religiös -nationalen Richtung, die auch nach dem Edikt von
Worms die Hoffnung auf die Gewinnung des weltlichen Ober-
hauptes nicht aufgeben wollte. Der anfängliche Zorn über
das Verhalten des Kaisers ist einer ruhigeren Betrachtungsweise
gewichen.*) Die Hoffnung, dass durch die Macht der Ueber-
1) Ich zweifle nicht, dass Cronbergs unter der Schrift
an den Kaiser in der Wittenberger Ausgabe stehender Name
schon unter der den Herausgebern zugegangenen Copie stand.
-) In allen späteren Schriften bekennt sich Cr. als Verfasser.
3) Dass er sie persönlich überreicht habe, wie Nebe (6)
anzunehmen scheint, ist ganz ausgeschlossen. Auch Hütten
lässt l.T2(i ein Klagschreiben an den Kaiser durch Sickingen
übermitteln (Stranss 326\
'*) Das schon von Seckendorf J 2251') als bemerkenswert
bezeichnete Duzen des Kaisers, das in Uebersetzungen latei-
nischer Originale häufiger begegnet (vgl. z. B. Hütten, ed.
Böcking I 371, 32. II 47, 25), schmeckt in einer deutsch abge-
fassten Schrift dieser Art nach einer noch etwas gereizten
Stimmung, trotz aller sonst an den Tag gelegten Ehrerbietung.
Man kann sich dieses Gefühls um so weniger erwehren,.
da Cr. sieh gegenüber Leo X. und Hadrian VI. dieselbe Anrode
gestattet hat. Sickingen wird als Freund und Verwandter
geduzt. Mit Ihr redet er Walther v. Cr., Jakob Köbel, Spalatin
und Luther an, ebenso einen Gegner, den Pfarrer Peter Meyer.
XIX
redung und Sickingens Unterstützung doch noch etwas zu
erreichen sei, macht den 33jährigen Mann znm Schriftsteller. ^)
II. Sendbrief an Franz v. Sickingen. (S. 9).
1. Der unter I als 2 verzeichnete Druck. In ihm füllt
die Schrift b2b — c2h, die letzte halbe Seite ist leer.
2. Die im folgenden aufzuführende zweite Ausgabe ist
so entstanden: Joh. Schwebel aus Pforzheim gab 1522 den
Sendbrief Sickingens an Diether von Handschuhsheim heraus
mit einer Widmung an den Junker Georg Lutlirummer in Pforz-
heim, die von der Ebernburg am andern Tag Petri und Pauli
(30. Juni) 1522 datiert ist; mehrere Nachdrucke folgten. 2)
Einen dieser Drucke hat dann Joh. Grunenberg in Wittenberg
aufs neue abgedruckt und das Sendschreiben Cronbergs an
Sickingen (nach der Lotterschen Ausgabe, oben Xo. 1) an-
gehängt.^) Den Grund für die Zusammenschweissung gerade
dieser Schriften gab ersichtlich die Person Sickingens, der
einmal der Verfasser, das andere Mal der Emptänger ist. Wer
die Ausgabe veranlasst und den Lotterschen Text einer Durch-
sicht untem-orfeu hat, lUsst sich nicht feststellen. In zeitlicher
Hinsicht ist erwähnenswert, dass Cr. am 14. August 1522
(Enders III No. .568 Luther einen Druck von Sickingens
Schrift an Handschuhsheim sendet; damals also ist — nach
Cr."s Ansicht — diese Schrift in Wittenberg noch gar nicht
bekannt gewesen. Das Erscheinen der (iruneubergschen Aus-
gabe ist somit vermutlich ziemlich weit in die zweite Hälfte
des Jahres hinabzurücken. *)
Titel des Druckes: (li)n ©enbbvieff, fo i ber ®bel
önb (5^mueft 5'i"anctfcu§ öon 1 Sicftngcn, iei)nem ZdjWdja, bem |
(«■•bleu ünnb ernueften 3unrfcr | 2;tetlKnt üo .sl-»enid)ud)fe^ei)m | ju
üntcrrid)tug etlicf)er 2Ir | ticfel (f^riftlic^eS glau | ben§, fürglingen |
') Aus Cronbergs näherem Bekanntenkreis ist hier ausser
dem schon erwähnten Hütten (vgl. auch Strauss 402. 404)
Jakob Kübel aus Oppenheim zu nennen, der eine — gereimte
— Ermahnung an den Kaiser richtete (Weller 1319.20).
-) Einen Abdruck unter Benutzung sämtlicher (darunter
mehrerer noch unbekannter) Ausgaben wird das V, Anm. 2 ge-
nannte Programm bringen.
3) Also Schwebel hat sein Vorwort nicht erst für die
Grunenbergsche Ausgabe abgefasst, wie irrtümlich schon
Schwebeis Sohn behauptete (in der vita Schwebelii, gedr. iu
d. Centuria epist. theol. ad Schwebelium).
*) Das Vorhandensein der Wappen auf dem Titelholz-
schnitt würde für Beendigung des Druckes noch vor dem
Herbst sprechen, wenn v. Dommers Hypothese (zu Xo. 204
der Lutherdrucke) das Richtige treffen sollte.
XX
^u gcfcötcft i i)att. \\ 2)Mffiue &artmut» | üon (Froncnbcrg an
^rancijcu | üon ©idfingett. |1| 3Bittcmberg i 2lnno 3)L2:;.rrii.—
Titel in eiuer Grunenbergsehen Holzschnitteinfassung , der-
selben, die V. Dommer, Lutherdr. S. 235 No. 70 A (vgl. auch
Strobel, Neue Beitr. II 1, 118) beschrieben hat. Die Schrift
an Sickiugen umfasst 6 3^ (von der Mitte) — c 2^ (7 Zeilen,
der Rest der Seite ist leer). 10 Bl.; Signat. 51 ij, 21 tij, 23,
SS tj, 23 itj, (S. 4". = Panzer II 1514, Weigel-Kucz. 25 1 3, Goedekes
Grundr. 11-' S. 233 No. 3« (vgl. Heyses Bücherschatz 595).
Abdruck und zwar nach 2 in Schwebeis deutschen Schriften
I (Zweibrücken 1597) 51 ff., danach Münch II No. 99. Exempl.
in Berlin, Dresden, Göttingeu, Halle, Jena, München, Rudol-
stadt, Wernigerode.
Als Cronberg (am 13. Oktober 1521) den Brief an Sickingen
abschloss, war dieser seit einigen Monaten durch den Feldzug
an der Maas dem Kreise der Ebernburg entrückt. Zwischen
dem 20. und 26. September war er nach der vergebKcheu Be-
lagerung von Mezieres über die Maas zurückgegangen, bald
nachher wurde er persönlich vor den Kaiser beschieden
(Näheres Ulmanu 221 f., 223, 226 nebst Anm. 2). OflFenbar
hielt Cr. den Augenblick für gekommen, gleichzeitig mit dem
Kaiser den Freund und Verwandten zu ermahnen, dem sich
jetzt die Gelegenheit bot, durch persönliche Einwirkung auf
den Kaiser das nachzuholen, was er durch seine unentschlossene
Haltung vor und seit einem halben Jahre versäumt hatte.
Aus dieser Stimmung heraus scheint der Brief abgefasst zu
sein. Im übrigen vgl. die einleitenden Bemerkungen zu I.
III. Sendbrief an Walther v. Cronberg. (S. IS).
Eine das Datum des 6. Nov. 1521 tragende Copie der
Walther v. Cronberg, dem Komthur des Deutschordens in
Frankfurt und Bruder seines Schwiegervaters Philipp v. Cron-
berg, gewidmeten Schrift sandte Cr. am 30. November au
Doltz (Seckendorf I 225 ''). Die einzige, mir bekannt gewordene
Ausgabe ist von Cr. selbst veranstaltet. Der Druck, der ebenso
wie der von I 1 Joh. Prüss in Strassburg übertragen wurde,
dürfte bald nach dem andern, also etwa im Anfang 1522, er-
schienen sein.
Titel: 216 lernt Uli g bc§ Herrn ein | lidöen luiglimpff» fo
bem 2lnt)ed)tigen s?od) \ geleiten inib d-iftcnlidjen irntter Xoetor |
iViarttn i.'ntlier 2luguftiuev orben^J. :e. j uon Hielen uigelegr, jn
bem bac- er im j fent initter ben 23abft ein i^ieari | bes 2eüfel§
inib 2lnteeiift§ :c. genant hat. — - Hierunter ein Holzschnitt
(b. 72, h. 83 mm): AValther v. Cr.in der Tracht des Deutschordens
unterredet sich mit dem in Rittertracht abgebildeten Hart-
XXI
muth. Auf der Rückseite des Titelblattes ein anderer Holz-
schnitt (b. 73, h. 117 mm): zwei mit Schwert und Fahne ver-
sehene Wächter halten Wache auf einem Turme. 10 Bl. , d.
1. Seite leer. 0. 0. u. J. Signat. a ij, a iij, b, b ij, b tij, b iitj.
40.=:; Weller 2014. Bislang nicht wiedergedruckt ; ein längerer
Auszug in modernisierter Form bei Bogler S. 77 f. Exempl.
in Basel, Dresden, Wolfenbiittel, Zürich (Stadt- u. Kantonsb.)
Ad. Baum spricht S. 13 Anm. ö von einer Ausgabe mit
dem Titel „Ablehnung von Unglimpf", die er ausdrücklich
als von der Wellerscheu verschieden bezeichnet. Sollte diese
wirklich existieren, i) so würde es sich höchstens um einen
Nachdruck handeln können.
Cr. will den Nachweis führen, dass Luther mit Recht
den Papst einen Vikar des Teufels und Antichrist genannt
hätte. In der Schrift an den Kaiser hat er selbst diese Be-
zeichnung gebraucht (S. 4, Z. 1 v. u.); vielleicht hatte Walther
gerade an dieser Stelle Anstoss genommen und Hartmuth
bei einer Aussprache darüber das in der Einleitung (Ib, 9)
erwähnte Versprechen gegeben. Die Bemerkung (IS, IS), er
schreibe „aus herzlicher Liebe zu allen I\Ienschen", zeigt, dass
die Veröifeutlichung von vornherein beabsichtigt war. Der
Umfang und die Wettschweifigkeit der Schrift erklären sich aus
dem herzlichen Verlangen, den einflussreichen Verwandten auf
die Seite der Anhänger Luthers hinüberzuziehen; dass dem
Verfasser die Fähigkeit einer knapperen Fassung und ab-
gerundeteren Darstellung damals noch gefehlt habe, muss ich
bestreiten.') Cr. hatte die Macht seiner Beredsamkeit über-
schätzt; er gewann den Komthur ebensowenig für die Refor-
mation, wie einige Jahre später (1526) ein anderer fränkischer
Adliger, Friedrich Herr zu lleideck, durch seine „Christliche
Ermahnung" den Deutschordensmeister Walther von Pletteuberg.
IV. Drei (vier) Christliche Schriften (S. 32).
Die Drucke 1—3 umfassen folgende Schriften: A. Au
PapstLeoX., spätestens Anfang Dezember 1521 abgefasst,^)
^) Die Behauptung geht wohl auf eine ungenaue Katalog-
angabe zurück.
2) Hinsichtlich dieser Annahme sei auf Theol. Literaturbl.
18,601 verwiesen, wo ich mich ebenfalls gegen die Ilülfs-
hypothese, die eine Umarbeitung von I und II durch andere
annimmt, ausgesprochen liabe. Cr. tritt im gereiften Maunes-
alter in die publizistische Thätigkeit ein; irgend welche er-
hebliche Entwicklung in seinem schriftstcllerisclien Können
ist während der kleinen Spanne Zeit, der seine Leistungen
angehören, nicht wahrnehmbar.
^) Also wahrscheinlich als näcliste Schrift nach der an
XXII
da nach der Ueberschrift Cr. vor der Absendung die Nachricht
von dem (am 1. Dez. erfolgten) Tode des Papstes zukommt.
B. An die Einwohner von Cronberg, vor dem R.März
1522 entstanden, denn auf diesen Tag fällt die Abfassung des
Stückes D, das B voraussetzt (vgl. D). C. An die Bettel-
orden, Samstag nach conversionis Pauli (25. Januar) 1522
niedergeschrieben. D. An Jakob Köbel, den Stadtschreiber
und Buchdrucker in Oppenheim, Donnerstag in der Fasten
(6. März) 1522 als Begleitschreiben zu einer Copie von B ab-
geschickt.
2 und 3 sind Nachdrucke von 1 ; über die Heranziehung
der Lutherausgaben (Witt., Jen.) bei C siehe Näheres S. XXV flf.
1. ®rei)0 (i^rtftlidöe fdörift | bc§ ©bleu ön
©rnuefte | ßartmubtö üonn 6r£)= | nenberg. | Sic erft
an iöapft ßco | bc§ namcnS ben ^c= | I)cnbeu. | 'Sic
anbcr an Sic ciit= 1 luoner t3u (^ronen^ | bcrg. | Xtc
brittc an bic 3?cttcl orbcii. [ Sie bicrb an 3ncoben Sobeln. |
ihüttembcrg. — 0. J. (Melchior Lotter d. Jüngere in Witten-
berg). Die Drucklegung ist wohl im zweiten Viertel des
Jahres 1522 erfolgt;-') Luther (vgl. seinen Brief an Spalatin.
Enders III No. -49',) und meine Ausführungen darüber S. XXV)
hat offenbar am 24. März noch nichts davon gewusst. Titel
in einer Holzschnitteinfassung, = v. Dommer, Lutherdr. S. 237,
No. 75 A. IH Bl., d. Eücks. d. Titelbl. u. d. 1. S. leer. Signat. 3t ij,
6 it; (im Münchener Exemplar 3t üj , eine Presskorrektnr),
Walther. Letztere wird an mehreren Stellen stark ausge-
schrieben: 34, 19—22 = 25. 10—12; 34, 26—32 : 22, 35—23, 4;
35,4—7 : 26, 15—17.
1) Nach 1 hat im folgenden Jahrhundert (Marburg 1642)
J. C. Dieterich einen Neudruck der Schrift an die Einwohner
von Cronberg und des Briefes an Köbel, der voraugeschickt
wird, veranstaltet: C^-jn 9)Ziffit>c | Xefe Söctlanb Si^oKS-blcn
inib ©cftrengcn j .v»artiuul)ti' (sie) üon Ö"ro= | ncnbcrg, | 3tn |
•Seine (Srrmbcrflifct)c isntcrtl)ancit, | Exempl. in Giessen.
Das Bürgermeister und Rat von Cronberg gewidmete Buch
verfolgt ebenso wie Dieterichs Neudruck des Lutherscheu
Missives (vgl. S. XXVII) den Zweck, die Gestalt Cronbergs
gegen die Katholisierung der Stadt herauf zu beschwören.
2) Zu bemerken ist, dass allerdings weder Cr."s Brief au
Doltz und Spalatin vom Dienstag nach Palmarum (15. April),
noch ihre Antwort vom Freitag in der Osterwoche (25. April),
abgedruckt bei Schlegel, vita Spalatini, S. 204 u. 206, auf den
Druck Bezug nimmt. Auch Cr.'s Brief an Doltz vom 29. Mai
und der Spalatius au Doltz vom 8. Juni helfen nicht weiter,
doch besitzen wir von beiden nur die abgerissenen Notizen
Seckendorfs (I 225'' und 226«).
XXIII
5Ö, 33 ti, 23 itj, e 2C. bis 2 tt;. 4". = Weller 2016, Weigel-K.
536. Spätere Abdrucke (allerdings nicht anf die Originalausgabe,
sondern 3 zurückgehend) sind S. XXVI verzeichnet. Exempl.
in Augsburg/Berlin, Dresden, Frankfurt (G. Freytagb.), Giessen,
Oöttingen, Halle, Hamburg, Heidelberg, Jena, München, Schaff-
hausen (Stadtb.), Wernigerode, Wolfenbüttel, Zürich (Stadtb.),
Zwickau.
2. Srei} (J^riftlt | c^e fcörtfft be§ (Jblen ! üitnb ernueften
^avt= I ntubt§ Don Gronberg | Sie erft an ^a i pft Seo be§
name§ | hcn ge^enben. | ®te anbcr an bte ein | tnoner ju
<Sroncnburg | Sie brttte an bk bcttel orbcn | Sic üierb an
iacop 9iobeIn (sie), i Söittenberg.i) — 8". 24 BL, das 1. El. u.
^. Rückseite d. vorhergehenden Bl. leer. Sign. ^Hj, Stüi,
Slitii, 5Ui, :ö, 33 tj K. bis 23 u, C^ 2C. Am Schluss: ^ ©etrucft
gu Strasburg burd) aJlartinum | g-Iacft Jlnno bomint. a^lS.iTti.
Um den Titel 4 schmale, zusammenhangslose Leisten, die
untere HSxl9, die obere 6Sxl4, die dazwischen gelegten
Seitenleisteu ca. 7;^xl 3 mm. Die untere ist zum Teil (horizontal)
schraffiert und zeigt drei Putten; zwischen der mittleren und
der linken ein Schild mit zwei Querbalken, zwischen der
mittleren und der rechten ein solcher mit drei übers Kreuz
liegenden Zwiebelpflanzen. In der oberen, vertikal schraffierten
Leiste zwei phantastische Yogelgestalteu. Die linke Seiten-
ieiste enthält auf weissem Untergründe ein mit dem Knauf
nach unten gekehrtes Schwert und zwei Stäbe, die drei Teile
in Form des Andreaskreuzes zusammengebunden. In der
rechten, schwer zu beschreibenden eine Eule. — Die Ausgabe
ist bislang unbekannt: Weller 3;56S meint sie offenbar, aber
seine aus einem Butsch"schen Katalog übernommenen dürftigen
Angaben sind unbrauchbar, ausserdem ist die Ausgabe an
ganz falscher Stelle (unter 152.5) verzeichnet. Exempl. iu Frank-
furt (G. Freytagb.) u. AVolfenbüttel. 2)
3. liier (JI)riftIid)e fc^rifft be§ ©ble | ünb C^-rnueftcn
^artmunbt» Don C^roncnberg. | Sic crft nn 23a pft £co beg |
namcn» ben 3c{)cnbcn. | Sic anber an bie iniDoncr | .^u
(Sroncnbcrg. | Sic brit an bic 23ettel | orbcn. | Sic üierb
an 3ac£i6 ] tobeln. | SBittcmbcrg. — 0. 0. u. J. (1522; in
Nürnberg?). 16 BL, d. Rückseite d. Titels u. d. 1. Bl. leer.
Signat. 21 ij, 51 üj, ^ 3C. bis S itj (die Seite (5 tij trägt keine
Bezeichnung). 4''. = Panzer II 1511 (mit falscher Angabe d.
') Die gesperrt gedruckten Stelleu bedeuten bei dieser
Ausgabe Rotdruck.
-) Der Nachdruck ist für die Strassburger Drucker-
sprache von besonderem Interesse; ausserdem insofern, als
die Zahl der reformationsfreundlicheu Strassburger Drucke
von 1522 mit dem Namen des Druckers nur gering ist (Ad,
Baum, 13 zählt deren 3 auf, der obige fehlt).
XXIV
Blattzahl). Weigel-K. (Supplem.) 3071. Exempl. in Augsburg,
Berlin, Dresden, Giesseu, Hamburg, München, Nürnberg-
(Scheurlsche B.), Strassbarg, Wolfenbüttel, Zwickau.
Zu einem Exkurs nötigt C. Vorher zu den i Briefen
noch einige Einzelbemerkungen.
Zu A: Nur der Vollständigkeit wegen sei eine frühere,
aus ungenügender Kenntnis der Schriften Cr.'s hervorgegangene
Hypothese erwähnt (vgl. Nebe 9 , Anm. 2), wonach der Brief
an Leo mit dem an Hadrian identisch sein soll ; Cr. hätte vor
der Drucklegung an Stelle des inzwischen verstorbenen Lea
den Namen Hadrians eingesetzt. Die in beiden Papstbriefeu
(S. 3Sf. u. 120) vertretene Forderung der Türkenmission ist
von besonderem Interesse: ob hier indessen eine selbständige
Anregung vorliegt, wie Plitt (Einl. in d. Augnstana I 324) an-
nimmt, scheint bei dem sonst so wenig originellen Schrift-
steller wenigstens zu bezweifeln.
In B wendet sich Cr. zuerst an das Volk. Die an seine
Unterthanen gerichtete Ermahnung zeigt den Verfasser nuch
stark in der Theorie befangen : im Laufe der nächsten Monate
aber sehen wir ihn einen bedeutsamen sozialen Gedanken
in die Praxis übersetzen (vgl. zu VI). Die Schrift ist vor der
Zeit abgefasst, wo Oekolampad die Kaplanstelle auf der Ebern-
burg autrat: dass die von diesem vorgenommene und auch
von Hartmuth gebilligte Umgestaltung des Burggottesdienstes
(Verlesung der Episteln und Evangelien in deutscher Sprache)
alsbald nach Cronberg übertragen wurde, darf als wahrschein-
lich gelten.
Zu C : Die häufig begegnende Bezeichnung „An die vier
Bettelorden" findet sich erst in den Lutherausgaben. Dass
Cr. sämtliche Bettelorden gemeint hat, ist sieher; ebenso
wahrscheinlich aber, dass das Schreiben zunächst durch das
ihm vor Augen liegende Treiben der drei in Frankfurt ver-
tretenen, der Karmeliter, Franziskaner und Dominikaner, hervor-
gerufen ist. Der Versuch, die von anderer Seite leidenschaftlich
bekämpften Bettelordeu durch eine „brüderliche Ermahnung''
zu gewinnen, war wohl noch nicht gemacht worden (vgl.
Nebe 1).
Zu D : Ueber Cr."s Verhältnis zu Köbel. der später zum
Katholicismus zurückkehrte, ist Näheres nicht bekannt. Für
Cr. scheint seine Presse nicht gearbeitet zu haben. ') Viel-
leicht ist der Brief erst später als die drei andern in die
Druckerei befördert; der eigenartige Titel, der zunächst von
drei Schriften spricht und dann vier aufzählt, könnte damit
^) Ueber seine Thätigkeit als Buchdrucker vgl. F. W.
E. Roth, 4. Beiheft d. Centralbl. f. BibliotheksMesen 1SS9.
XXV
in Zasammenhang stehen: ausserdem würde andernfalls D doch
am passendsten vor oder nach dem mit ihm zusammenge-
hörigen Stück B seine Stelle erhalten haben.
Exkurs.
Luthers Verhältnis zu Cronbergs Schreiben an die
Bettelorden. Entstehung der Fabel, Luther hätte
sich des Pseudonyms Cronberg bedient.
Schon oben (S. XVI u. Anm. 2) wurde bemerkt, dass Luther
auf der "Wartburg eine Copie von Cronbergs Schreiben an die
Bettelordeu erhielt. Die Herausgeber der Werke Luthers sind
nun auf eine von Luthers Hand geschriebene Ausfertigung
gestossen, die aber Cr.'s Namen trug; sie schliesseu, Luther
sei der Verfasser und habe ein Pseudonym gebraucht. In
der Jenaer Ausgabe Bd. II flööS) Seite 70 fRücks.; ff. und
der "Wittenberger Bd. IX (1559) Seite 143 (Päicks.) ff. wird
die Schrift als ein Werk des Reformators abgedruckt. ^') In
Wahrheit liegt die Sache so, dass Luther sich mit dem Ge-
danken einer Verüffentlichung getragen und zu dem Zweck
die Schrift mit manchen Aenderungen abgeschrieben hat. ^)
') Die Vorbemerkung lautet: 2iefc (^f)rtftlidH' (^'rnmmnig
an bie üier ^ettclorben, i)at X. d)l. feltgcr gcbcd)tni§, )elb§ iboö)
alfo, ba§ man» nid)t uicrrfcn fan) gcfteüct, unc fein eigen £-»anb=
fd)rifft augnunfet (bie all{)ie bei) einer erb am '4-^erfon
äufinbenj 2erbatb er» and) unter ein» anbcrn "^itamcn, nemlict)
§artmut§ öon (5ronbcrg, frciltd) nicftt on ürfad), ^at laffen auv=
gel)en. So die Jenaer A. Die Witt, hat die gesperrt gedruckten
"Worte fortgelassen.
'■') Am 24. März 1522 (Enders III 499), also einige "Wochen
nach Absendung des Briefes an Cronberg, in dem er von der
ihm zugegangenen Copie der obigen Schrift spricht, schreibt
er Spalatin : Mitto ad te literas has Hartmanni de Cronberg
hoc nomine, ut tuo eonsilio excudeudas remittas ad nos alia
manu descriptas. Nara nostri eas contempserunt nimio . ut,
nisi tuum nomen et eonsilium praetexam, commode vulgare
non possim. Ich halte es für sicher, dass Luther seine Um-
arbeitung der Schrift an die Bettelorden gesandt hat: Spalatin
soll eine neue Abschrift anfertigen lassen und von sich aus
den Wunsch der Verüffentlicliung aussprechen. Der Plan der
Einzelausgabe ist, vermutlieh wegen des Erscheinens der
„Drei Christlichen Schriften", nicht verwirklicht worden. Es
scheint übrigens, dass er von Spalatin angeregt worden war;
denn Luther setzt stillschweigend seine Beistimmung voraus.
Vielleicht war überhaupt Spalatin derjenige, der Luther die
Copie (samt der des Kaiserbriefes) zugesandt liatte. — Spangen-
bergs Bemerkung (II4s1j): Sie ermanung be§ von (^'ronbergg
an bie -i Settelorben , I)at Xoct. ßutf)er covrigirt, imD ettiia§
XXVI
In einen weiteren verhängnisvollen Irrtum verfällt Job. Caspar
Sagittarius, der Heransgeber der Alteuburger Ausgabe: In
Band II (1661) S. 84ijff. druckt er die Schrift nach der Jen.
Ausgabe ab und teilt dann S. 247" mit, ihm sei inzwischen
von dem fürstlich sächsischen Hof- und Justizienrat Hans
Dieterich von Schönberg auf Mittelfrohne eine Schrift ein-
gehändigt, die unter Cr.'s Namen ausser der Schrift an die
Bettelordeu noch drei weitere enthalte; da Luthers Verfasser-
schaft bei der genannten Schrift für ihn feststeht, schliesst er,
Luther hätte auch die drei andern verfasst. Somit druckt
er nach dem Exemplar [einem von Ausg. 3] S. 247 äff. auch
diese als Erzeugnisse Luthers ab. Noch während des Druckes
des Bandes wird ihm sein Irrtum klar; auf der letzten Seite
sucht er sich in einer Berichtigung aus der Affäre zu ziehen:
die drei Stücke gehörten Cronberg, das vierte — die Schrift
an die Bettelorden — sei von Luther durchkorrigiert. Noch
Seckeudorf. der die Berichtigung wohl übersehen hatte, ist
sich über die Angelegenheit nicht klar (vgl. 1225a u. ^).^)
Unter C'ronbergs Namen bietet zuerst die vier Stücke die
Leipziger Ausgabe, Bd. XVIII (17.32) S. 21.5 ff. Danach die
Hallische, Bd. XV (1745) S. 1955 ff. ^) Diese liegt dem Münchschen
Abdruck (II No. 100—103) zu Grunde, der somit hinsichtlich
der Schrift an die Bettelorden den inzwischen natürlich
noch mehrfach entstellten Text der Lntherschen Ueber-
arbeitung, hinsichtlich der drei andern Schriften den der
3. Ausgabe bietet.
Die Abweichungen der Lutherschen Bearbeitung sind
unter dem Text verzeichnet worden und zwar nach der
Witt. A. Dass der Abdruck in der Jenaer A. der ältere ist,
wusste ich damals noch nicht. Eine nachträgliche Vergleiehung
für(5er gefa)')ct, ünnb bod) ):i(^t§ bcfto Irentger inner .\>crrn
§artmiit§ 5camcn in Trucf au§gc^cn (äffen ist ein ungenauer
Abklatsch der citierten Vorbemerkung in Luthers Werken;
dass übrigens Luther die Drucklegung von 1 besorgt hätte,
ist durch nichts zu erweisen, sondern zunächst an Cr. selbst
zu denken.
1) Erwähnung verdient, dass noch 1601 ein Schriftsteller
sich mit dem Pseudonym Hartmut von Cronberg maskiert,
der Verfasser folgenden Buches: Übel eingenommener Be-
richt Caroli Bunvisii vom rechtmässigen Pietismo (Weller.
lex. pseudon. S. 131). Cr.'s Namen mit einem Buch anscheinend
pietistischer Richtung in Verbindung gebracht zu sehen ist
mteressant genug.
*) Bei der Schrift an die Bettelorden giebt sie ein falsches
Datum an (25. Juni statt 25. Januar), was ich deshalb erwähne,
weil der Irrtum in Rankes Gesch. d. Ref. (IP S5 Aum. 1) über-
gegangen ist.
XXVII
hat ergeben, dass bis auf einige wenige Stellen') sämtliche
Varianten der Wittenb. A. sich — buchstabengetreu — schon
in der Jenaer finden. Die Gründe der von Luther vorge-
nommeneu Aenderungen sind verschiedenartig: sie siud teils
theologischer, teils rein menschlicher Art (Ablehnung über-
triebener Lobeserhebungen); weitaus die Mehrzahl soll stilis-
tische und überhaupt sprachliche Mängel beseitigen. Luther
erkennt die grossen äusseren Mängel der Leistuug, aber die
christliche Gesinnung des Verfassers, der er in seinem Missive
das grösste Lob spendet (Erl. A. .53, 120), erscheint ihm wichtig
genug, selbst die bessernde Hand anzulegen und für die Schrift
gegenüber seiner sich ablehnend verhaltenden Umgebung ein-
zutreten. Ob Luthers Ueberarbeitung und seine Vorlage noch
vorhanden sind, war nicht zu ermitteln. Leider ist auch un-
gewiss, obAmsdorf, Aurif;iber oderEorarius die Vorbemerkung
der Jenaer Ausgabe abgefasst hat. Dass die Vorlage Luthers
der des Lotterschen Druckers ganz nahe gestanden hat, er-
giebt sich ohne weiteres.
V. Autwort auf Luthers Missive und die
Bestallung. (S. 61).
Die unten verzeichneten vier Drucke haben vor diesen
beiden Schriften noch Luthers Missive, zuletzt in d. Erl. A. 58,
No. 45 (S. 120 f.) gedruckt. Dort sind auch die nach Luthers
Tode erschienenen Abdrucke der Schrift und ihrer lateinischen
Uebersetzung aufgeführt. Enders (III No. 494) fügt Obsopaeus,
farrago ep. Luth. hinzu. Hier sei noch nachgetragen Münch
II No. 104 (nach Walch) und J. C. Dietericus, epistola Lntheri
ad Hartmuthum a Cronberg (Marburg 1640), ein zwei Nach-
kommen Cr.'s gewidmeter Abdruck mit einem von unfruchtbarer
Gelehrsamkeit strotzenden Kommentar (Exempl. in Giessen).
Der deutsche Text beruht in den erwähnten Neudrucken auf
der Wittenberger Ausgabe (4), einem Nachdruck, dem aber
«ine Durchkorrigierung des Lutherbriefes vorausgegangen ist.
Die Varianten von 1 und .'! (nach meiner Zählung) giebt Enders
zu III No. 404. Von niemandem herangezogen ist bislang
die Ausgabe 2, die durch mehrere, gegen Georg und den
Kurfürsten von Sachsen gerichtete Interpolationen Cr.'s be-
sonderes Interesse erweckt (vgl. meinen Aufsatz ,.II. v. C. als
Interpolator des von Luther au ihn gerichteten Missives" in
Briegers Z. f. K.-G. 1S9S, lOti— 203). Der betreffende Band
') Zu S.53, Anm. 1): Kein Abs. — Zu Anm. 25: guabc und
§ü(ff. — Zu S. 54, Anm. 2: Kein Abs. — Zu Anm. 11 : i\e=
fe^cn. — Zu S. 56, Anm. 12: Don bcm. — Subscr.: '2:5Üum
Samftng , Conuersionis Pauli , Anno Do= | mini M. D. XXII.
Die wenigen sonstigen Verschiedenheiten s. im krit. Apparat.
XXVIII
der Weimarer A. steht noch aus. — Man nimmt gewöhnlich
an, Luther habe das Schreiben von Wittenberg aus an Cr.
gerichtet. Da es Cr. aber durch Hans v. Berlepsch, den Schloss-
liauptmann der Wartburg, zugeht, scheint die Abfassung noch
auf ihr erfolgt zu sein, also ungefähr Ende Februar oder Anfang
März (am 2S. Februar war Luther noch dort , vgl. Enders III
S. 295 f.). Luthers Worte, er habe „sich jetzt gen Wittenberg
gemacht", sind nicht auf sein Eintretfen dort, sondern auf
seinen Aufbruch von der Wartburg zu beziehen. Ueber die
äussere Veranlassung zu dem Schreiben ist das Nähere S. XVI
Anm. 2 gesagt. Die Uebermittlung des Briefes scheint sich
verzögert zu haben und jedenfalls erst nach Mitte März er-
folgt zu sein. Denn in die Mitte März fällt Cr. 's erster Handel
mit Meyer (VII A — C). Dass er seineu säch.sischen Freunden
darüber Mitteilung gemacht hat, darf als sicher angenommen
werden. Nun berichtet er in seinem Brief vom 15. IV. au
Doltz und Spalatin (Schlegel, vita Spal. 204 f.) von Luthers
Brief und seiner (am Tage vorher abgeschlossenen) Antwort,
erwälmt aber jene Märzereignisse mit keiner Silbe. Das be-
rechtigt zu dem Schlnss, dass der Brief Luthers erst nach
diesen Ereignissen eingetroffen ist. Dafür kann auch seine
Bemerkung in dem Antwortschreiben sprechen, ihm sei, nach-
dem er sein Schreiben aufgesetzt hätte und willens gewesen
sei es abzuschliessen . „erst" Luthers Schrift zugekommea
(6.3, 19 f.).
Cr.'s Antwort trägt das Datum Montag nach dem heiligen
Palmtag (14. April). Die Bestallung ist erst später geschrieben:
wie Seckendorf (I 225t''\ aus den schedae Dolzigianae mitteilt,
sandte Cr. am 2!(. Mai an Doltz ein Exemplar. — Dass die
Bestallung als Belehrung für Sickiugens Krieger in der Trierer
Fehde geschrieben sei (Nebe 15), ist unwahrscheinlich, da die
Fehde erst am 27. August angesagt wurde.') Dass sie für
wirkliche Kriegsleute und deren Familien abgefasst ist, macht
die Einkleidung wahrscheinlich.-) Vermutlich wendet sich
Cr. darin zunächst an die in seinem Sold stehenden und
weiterhin an alle Krieger der Welt. Bei dieser Auffassung
ist die Schrift die Ergänzung zu den Statuten der Cronbergi-
0 Allerdings begannen die Werbungen weit früher
(vgl. LTmaun 247).
2) Aehnliche Gedanken äussert Cr. in IX (102. I(i3); be-
zeichnenderweise wendet er sich dort an die Schweizer Eid-
genossen. Schon hier sei bemerkt, dass bereits Eberlin von
Günzburg in seinem an die Eidgenossenschaft gerichteten \ii.
Bundesgenossen mehrfach von Christus als dem göttlichen Haupt-
mann gesprochen und deu Vergleich weiter ausgeführt hatte.
XXiX
sehen Brüderschaft, die zunächst für Cr.'S Unterthanen be-
rechnet ist. gleichzeitig aber auf Nachahmung an anderen
Orten rechnet (75, 28 f.). Janssens Urteil (II 233), der gelegent-
lich der „Bestallung" von einer an Geisteskrankheit streifenden
Schwärmerei Cr.'s spricht, thut ihm Unrecht. Die Schrift
zeigt vielmehr Cr.'s Geschick für vulkstümliche Darstellung;
zweckmässiger und verständlicher konnte nicht leicht ein
Kriegsmann über religiöse Dinge zu Kriegsleuten sprechen.
Verzeichnis der Drucke.
1. (^M)n miffiue alle ben, fo ] oon iDcgc bc§ inortt
gotte§ bcrfoI= | gintg h)ben tnHtlnc^, Don boc- \ tor SÖlartin fiut^er
an ben | C^Tcnueften .s^artlmüt | Don (ironberg gefcf)ri | ben, Du
Dff btefelbig | .'öartnnlt Don 1 (ivöbcrg» ant 1 lüurtt. || H @ie
tocrbe Dcö Don mei]nc§ nä= | meng liegen, Dfe ber Dcrfamlunng |
ftoffcn [Job. 1(5,2], toelc^ei" Derf)arret Dn^ 511 | bcm cnbe, ber
tourbt feütg [Matth. 24,13]. — Titel in Eint"., beschrieben bei
von Dommer, Lutherdr. S. 267 No. 1 54, facsimiliert von Bntsch
I Taf. 69.1) 14 Bl., d. Eücks. d. Tit. u. d. 1. S. leer. Sign.
2t tj, 51 itj, 2?, S3 ü, 2? iii, C^ C^ tj, C^ iij, (S iitj. 4". Der Drucker
„5unt ©tcinburcf" -') ist "Wolf Köpfel. = Panzer II 1321, Weigel-
K. 1477, V. Dommer, Lutherdr. 272, Enders (III No. 494) No. 2.
Exempl. in Hamburg, München u. d. Scheurlschen Bibl. Ver-
anstaltet ist die Ausgabe von Cr.
2. (l-\)n mifiiuc alle ben fo Don megen | be§ niortt
gotte§ Derfolgüg Ii)ben tr^ftlid), Do 1 boclor Älcartin £utl)er an
ben G-renneften 1 £">arttmnt Don (Ironberg gefd)ribcn, Dn ] Dff bie
felbtg .sltarttmüt Don (^ron | berg§ antiüurtt. || ^ @te werbe ürf)
Don mei)ne§ nänten§ loege, Dfe ber i Dcrfamlüg ftoffen, nielc^er
Derl)arret ünß ^u beni en | be, ber inurbt fellig [ohne Punkt] —
Keine Titeleinfassung. Zweite Ausgabe Köpfeis, in der Seiten-,
fast überall auch iu der Zeilenfüllung mit 1 stimmend. Bogen
VI und 2? sind neugesetzt, von (S j an ist der Satz stehen ge-
blieben (Näheres Z. f. K.-G. 1^9S, S. 201 Aum.) = Weller 2172,
Enders No. 3. E.Kempl. in Basel u. Rostock. Auch diese
Ausgabe ist auf Cr.'s Betreiben hergestellt. Beide sind —
1) Zu Grunde liegt allerdings bei Butsch ein Druck des
Matthias Hupfulf; das Monogramm im Schilde ist wegzudenken.
M. H. hat schon 151fi von demselben Stock gedruckt (nach
V. Dommer). 1 522 hat ihn auch Joh. Prüss bei seiner Aus-
gabe des „alten u. neuen Gottes" [in meinem Neudruck Nr. 6]
benutzt.
2) Es ist der Name des Köpfeischen Hauses (Ad. Baum,
22 Anm. 1 ).
XXX
gegen Baum, Cap. u. B. 202 — schon 1522 erschienen, denn
Herzog Georgs Brief an Luther vom 30. Dez. 1522 (Enders
IV ü03) setzt beide voraus. Der Druck der zweiten dürfte
spätestens in der Mitte des Monats beendigt gewesen sein^
die erste muss kurz vor ihr die Presse verlassen haben (vgl
den erwähnten Aufsatz S. 200 f ).
3. (Jtn mifftue alln ben | fo bon lüegen be§ tnort
gottc§ I öerfolgung leiben txb^Üxd) bo | '3)DctDr 2}Jarttn 2uü)tt
an I ben ©rnfeften ytii'tn^i't I bon (^ronberg gefd)ri 1 ben, tonb
auff bie _iel= | big S>artmüt Ho 1 6rcberg§ ant= I tturt. || •] ®t)
aerben eüd} üon mct)= i ne» nantenS toegen, Stufe ber | nerfams
lung ftoffen, inelc^er j neriiaxTet bife ^u bem enbe, ber | teirt feiig.
— 0. 0. u. J. 10 Bl., d. 1. S. leer. Sign, a tj, a üj, b, b tj, c,*)
cij, ciij. 4". Cr. 's Antwort beginnt 61^(Z. 18), die Bestallung-
c 2b (Z. 17). = Panzer II 1322, Enders Xo. 1.-) Ex. in München.
Der Druck scheint aus der Offizin Melchior Rammingers in
Augsburg hervorgegangen zu sein; wenigstens entspricht der
Titelholzschnitt dem bei von Dommer, Lntherdr. S. 269, Bord.
160, Absatz beschriebenen Rammingerschen. 3 ist ein Nach-
druck von 1 und vermutlich um die Wende des Jahres gedruckt.
4. 6i)n mifiiue nllen ! ben, ßo üdu tnegen be§ tuort
got I te§ üerfolgung lenben tnS'tUc^, I üon X. 2)iartin iiut^cr |
an ben G-renoeftenn | Ä^arttmutt üonn [ Gvonberg ge- | fc^rtebcn. ||
Slnttmortt i3arttmutt§ üon | Gronberg. |1 @ebrucft ^u aBtttem^
Berg, i 1922!^ — Druck von Joh. Grunenberg in Wittenberg,
dessen Druckerzeichen (ein verschlungenes J G) sich unten
auf dem Holzschnitt befindet. Titel in der bekannten Ein-
fassung mit der Bücherpresse (= v. Dommer, S. 235 No. 71,
facsimiliert bei Butsch I Taf. 89). 10 Bl. Sign. 512, «13, J8,
SB 2, 23 3, 23 4. 4". Cr.'s Antwort beginnt b 2^ die Bestallung
umfasst die beiden letzten Blätter. = Panzer II 1320, Weigel-
K. 1476, V. Dommer 271, Enders No. 4. Exempl. in Göttingen
(doppelt), Hamburg, Heidelberg, Jena, Wolfenbüttel. Zu
Grunde liegt 1. Luther erwähnt den Druck bereits in seiner
Antwort an Herzog Georg vom 3. Jan. 1523 (Erl. A. 53, No.62).
Spätere Drucke von Cr.'s Antwort: Witt. A. VI 366
(nach 4), Leipz. XVIII 230, Walch XV No. 508, Münch II
No. 105. Enders III No. 511 (Text von 3 mit den Varianten
von 1).
Die Bestallung verdankt ihren Neuabdruck dem zufälligen
Umstand, dass sie in der Flugschrift hinter Cr.'s Antwort
1) Dass von b ij sofort zu c übergegangen wird , erklärt
sich aus der Vorlage (1), von der der Drucker bereits Bogen
(S vor sich hatte.
-) Seine Bemerkung „Herausgeber ist Cr." ist nicht
richtig.
XXXI
stellt: Witt. A. \T368 (ebenfalls nach 4), Leipz. X^^II 233,
Walch XV No. 509, Münch II No. 106, Thelemann (stark
modernisiert) S. 33 f.
Über zwei mit V (und VI) in Beziehung stehende
Briefe Luthers (Enders III 54o. 542).
Luther schreibt an Spalatin (Enders III No. 540): Literas
Cronobergii inter Chartas nondum quaesivi. Habebis autem
eas excusas ex Argentina, sie enim mihi ipse simul scribebat.
Enders setzt den Brief überzeugend ungefähr in den Anfang
Juni 1522. Auch darin ist ihm beizustimmen, dass der von
Luther noch nicht hervorgesuchte Brief Cr.'s Schreiben vom
14. April gewesen sei. Es ergiebt sich also, dass Cr. die
Drucklegung von V bereits im Frühjahr ins Auge gefasst hatte.
Die Mitteilung Cr.'s von dem geplanten Strassburger
Druck ist aber nicht schon gleichzeitig mit dem Antwort-
schreiben vom 14. April erfolgt, obwohl das sie simul scribe-
bat zunächst diese Auffassung nahelegt. War doch die in
V mitgedruckte Bestallung damals noch gar nicht abgefasst.
Die Mitteilung ist Luther offenbar erst ungefähr am 5. Juni
zugegangen, wo er Spalatin (Enders III 542) schreibt: Hart-
man a Cronberg nuntium apud me hie habet cum literis. Da
Cr. am 29. Mai Doltz die Bestallung und die Statuten der
Cronbergischen Brüderschaft sendet und „omnia Lutheri cen-
surae subicit", liegt es nahe anzunehmen, dass damals — viel-
leicht durch denselben Boten — auch Luther diese Schriften
erhielt und zugleich die Mitteilung, Luthers Missive und seine
Antwort samt der Bestallung würden in Strassburg gedruckt
werden.
Hieraus folgt : In No. 542 spricht Luther von einem ver-
loren gegangenen Brief Cronbergs, der die obige Mitteilung
enthielt und wahrscheinlich zwei Beilagen (die Bestallung und
die Statuten) hatte. Dann folgt in einem verloren gegangenen
Brief die Bitte Spalatins um Uebersendung des Cronbergschen
Schreibens vom 14. April. >) Hierauf in No. 540 Luthers Be-
merkung, er habe den Brief noch nicht hervorgesucht. Also
540 ist nach .^42 anzusetzen; statt „ungefähr Anfang Juni",
wie bei Enders die Datierung lautet, muss es heissen: „nach
dem 5. Juni".
^) Der etwaigen Annahme, Spalatin hätte den kürzlich
eingegangenen Brief Cr.'s verlangt, widerspricht Luthers „non-
dum quaesivi", das sich tmgezwungen nur auf einen vor
längerer Zeit erhaltenen und inzwischen verkramten Brief
beziehen lässt. Die Bestallung und Luthers Missive kannte
Spalatin vielleicht durch Doltz, denn auch von dem letzteren
fand sich eine Ausfertigung im Doltzschen Nachlass (Schlegel,
vita Spal. 61 Anm,).
XXXII
VI. Statuten der Himnilisclien (Cronbergischen)
Brüderschaft. (S. 74).
Dieses seiner Zeit nicht gedruckte Schriftstück ist fiir
Cr.'s soziales Wirken so bedeutsam, dass sein Abdruck ge-
rechtfertigt erschien. In Ilartmuth vermutete den Verfasser
zuerst T. W. Eöhrich (Nieduers Z. f. bist. Th. 1S60, 14), weil
au einer Stelle (7.5, 4) die Einwohner Croubergs genannt werden;
Keller stimmte bei (D. Ref. u. d. alt. Reformpart. ."182, Anm. 2).
Die Vermutung ist richtig: nicht nur der Stil spricht für seine
Verfasserschaft, sondern auch die noch nicht beachtete Notiz
Seckendorfs aus den schedae Dolzigianae (1225^): 1522 d.
29. Maj. Dolzigio mittit [seil. Cronebergins] instructionem
Evangelicam . . . (eine Scftallung) . . ., ut et fraternitatis Crone-
bergicae noviter ordiuatae statuta, quae omnia Lutheri cen-
surae subicit.') Röhrich giebt als Abfassungszeit „1522 vor
Pfingsten" an , da zu Pfingsten nach den Statuten die Unter-
stützungskasse ins Leben treten soll; Keller (375) die ersten
Monate des Jahres 1522. Da die Sendung am 29. Mai abging
und Pfingsten auf den 8. Juni fiel, scheinen die Statuten
(ebenso wie die Bestallung) erst im Mai entstanden zu sein,
zumal Cr."s Brief an Doltz und Spalatin vom 15. April von
beiden noch nichts erwähnt.
Rührichs Abdruck (a. a. 0. 26 — 28), bislang der einzige,
ist hier wiederholt. Seine unvollständige Angabe , er habe
eine in der Kirchenbibliothek zu Basel aufbewahrte Aus-
fertigung benutzt, die am Schluss die von Capitos Hand stam-
mende Bezeichnung „Jptmmclid) 33rübcrli:^fltft " ^) trage (26,
Anm. 39) , vermochte das Schriftstück bis zum Beginn der
Drucklegung nicht wieder aus Licht zu fördern. Nachträglich
fand ich es in den Basileenses Antiquitates Ecclesiasticae,
dictae Gernlerianae, Tom. I, p. 5. 6. Die Vergleichung hat
leider ergeben, dass der Abdruck an manchen Stellen kein
buchstabengetreuer ist. Ich sehe jedoch von den orthogra-
phischen Varianten ab und verzeichne nur die weitergehenden :
S. 74-, Z. 14 (Anm. 2) Serben (wie verbessert). Z. 18 iücr=
ben statt morbcn. S. 75, Z. 22 33Iciid)cnbac^3) statt 2?Icnbcnbac^.
Z. 34 (Anm. 3) tnaS (statt inaß). S. 7G, Z. 1 (Anm. I) dlat.
Z. 8 f)elige statt feltge. Z. 9 (Anm. 8) ncvljcvrt. Z. 16 f. (Anm. 5)
•) Ein Urteil Luthers ist nicht bekannt.
*) Genauer: s^imclfc^ brubcrfc^afft.
^) Vermutlich identisch mit dem Bleigenbach, dessen
Weingarten von Peter Tendel in der Beschreibung der Be-
lagerung Croubergs erwähnt wird (Münch 111 S. 28). Der
ebenfalls als Vorsteher genannte Pfarrer ist sicher derjenige,
dem Cr. nach dem beigefügten Brief (Seckendorf I 226") da-
mals gestattet hatte, ut ancillam suam in matrimonium duceret;
sein Name war nicht zu ermitteln.
xxxin
■war mein Austoss berechtigt, Rührich hat eine ganze Zeile
fortgelassen: irelltc^eS :^iimmeUifd)cn <iiatter§ barm!^er§igfet)t
jo grofe tft, ba§ er fcimnen> feiner fünbenlialben etc.
Die betreffende Ausfertigung dürfte Cr. Capito, mit dem
er auch sonst korrespondiert hat (vgl. Baum, Cap. u. B. 84 u.
86 Anm. 1), selbst zugestellt haben.
Die Beeinflussung durch Luther ist auch hier nicht zu
verkennen. Aus der Schrift an den christlichen Adel sei
folgende Stelle (Neudrucke No. 4 S. 60 = W. A. VI 452, 31 ff.)
ausgehoben: „^dj rcbc and) luin ben Brubcrfc^afften, bari)nnen
man ablaB, 3)fe^ bnnb gultc luercf aufstcDÜet. l^tebcr bu {)aft
in ber tauff ein brubcrf d^af ft mit C^Ijtifto, allen engcln,
I)ei)ügcn nnb (J^riften anff erben angefangen, f)alt bte felben ünnb
ti)n \)i)x gnug, feo ftcift» O^nig &rubcrfd)afftenn, tafe bte anbern
g(et)ffen inie fic tooUenn, fjo fein fie gleich löte bie ^al Pfennig
gegen bte gnlben. 2Bo aber ein folt^e inere, bie gelt 3U=
fammen gebe, arme leut .^ufpenfeen ober fonft nemanb
3ul)elffen, bie inere gut, bnnb f)et nf)r abla? mib öorbinft
Dm f)i)mel. 5(ber it3t fcinn e§ (ioliation bnnb feuffcren braufe
toorbenn." Aehuliche Gedanken äussert Cr. schon einige Monate
vorher, in IVB (S. 42. 43) und VII C, vgl. auch m (S. 18,
Z. 20); der Plan der Brüderschaft ist aber wohl erst später
gereift.
Eöhrich (14) sah in ihr eine Einrichtung der Wieder-
täufer; er weist daraufhin, sie habe ihre Vorsteher und Almosen-
kasse gehabt gerade wie die späteren Wiedertäufer ihre Häupter,
ihre Büttel, ihren Armenstock. Keller bringt die Stiftung in
Zusammenhang mit der Neubelebung des Waldensertums, die
seit der Mitte des zweiten Jahrzehnts in fortwährendem Steigen
begriffen sei (vgl. S. 370). „Dieses Statut enthält im Keime
sowohl die Lehre wie die Verfassung der damaligen „Brüder-
gemeinden" in merkwürdiger Vollständigkeit" (3"5). Er glaubt,
Hartmuth auf Grund einer Eeihe schwerwiegender Gründe in
jenen Jahren für die Partei der „Brüder" in Anspruch nehmen
zu dürfen (S. 382, Anm. 2). Sein Versprechen, gelegentlich
diesen Nachweis zu führen, hat er meines Wissens bislang
leider noch nicht eingelöst.') Der anscheinend von Keller
vertretenen Anschauung gegenüber, dass die Schrift zu den
Baseler Capitelsversammlungen der Brüder im Anfang des
1) Ob der Beweis zwingend sein wird? IMehreres scheint
Ton vornherein zu widersprechen. Die waldensische Auffassung
der Taufe (vgl. z. B. Keller 89 f) ist schwerlich mit der Cr."s zu
vereinigen. Der Grundsatz, die Eeligion Christi dürfe sich
„in keiner Richtung des weltlichen Arms bedienen" (91),
passt gar nicht zu dem Bilde Cr.'s.
Cronberg. q
XXXIV
Jahres 1522 Beziehungen gehabt hätte ^) nnd die Brüderschaft
als Uebergang zu einer Gemeindegründnng dienen sollte (3SS
u. Anm. 2), sei auf die Entstehungszeit der Statuten nnd ausser-
dem auf die angeführte Stelle Luthers hingewiesen. Man mag
über Cr.'s Zugehörigkeit zu den Waldensern denken, wie man
will: hier reicht die Erklärung, dass er sich von Luther hat
anregen lassen, vollkommen aus. Auch dass er von ihm
gerade eine Begutachtung wünscht, ist wohl in Betracht zu
ziehen.
Ob und wie lange die Brüderschaft bestanden hat, wissen
wir nicht. Die Vermutung, dass Cr. die Seele des Planes ge-
wesen ist und die Einrichtung seine Vertreibung jedenfalls
nicht lange überdauert hat, drängt sich ohne weiteres auf
VII. Die Schriftstücke aus Cronbergs Streit mit
Peter Meyer. (S. 77).
Von den zum ersten Mal hier vollständig vereinigten
Briefen hängen die ersten drei (A — C) mit dem Ibachschen
Handel zusammen. Ibach hatte zuerst Invocavit (9. März)
in Frankfurt gepredigt. Am Dienstag darauf reisten Peter
Meyer und Friedricli Martorff, Pfarrer und Dechaut zu St.
Bartholomäi, nach Mainz, um ihn zu deunncieren. -) Am
1) Kellers Schluss (375), dass die Baseler Brüderschaft
„zum Himmel," nach seiner Annahme (32S) eine uralte Hütten-
brüderschaft, nach denselben Grundsätzen wie die „Himmlische
Brüderschaft" Cr.'s organisiert gewesen sei, hat wenig für
sich. Die „himmlische" Brüderschaft ist lediglich ein Gegen-
satz zu den „menschen erdachten Brüderschaften" (43, 11), in
die man sich mit „Geld oder Gut" (74, 6) einkaixfen muss.
Auch Luthers Bemerkung, eine derartige Brüderschaft würdö
ihren Ablass und Verdienst ,,im Himmel" haben, ist zu be-
achten. Ausserdem fragt sieh, ob Capitos Bezeichnung
„Himmlische Brüderschaft" der Absicht Cr."s entspricht; 74,5
steht „himmlisch" neben anderen Attributen, und neben , .diese
himmlische Br." (74,12) findet sich „diese selige (oder viel-
mehr heiige) Br." (76, 8). In einer neueren Schrift (Die An-
fänge d. Reform, u. d. Ketzerschulen. Berl. 1S97, S. 2^) spricht
Keller von der in Basel 1522 begegnenden ..himmlischen
Brüderschaft," deren Satzungen in einer Aufzeichnung
von Capitos Hand erhalten seien; hier liegt offenbar ein
Irrtum vor.
^) So behauptet Wolfg. Königstein, der Canonicus am
Liebfrauenstift (Q. z. Fr. Gesch. II 4b, 10). Steitz i^Wl) setzt die
Reise fälschlich erst nach Ibachs Predigt von Oculi an. Die
Annahme geht auf die Ueberlieterung zurück, die Reise sei
nach der zweiten Predigt erfolgt. Letzteres ist richtig, aber
Steitz hat übersehen, dass Ibach nicht nur Invocavit, Oculi
XXXV
Donnerstag (13. März) bitten drei Edelleute der Umgegend,
Marx Lösch von Mölnheim, Georg von Stockheim und Emmerich
von Reifensteiu, den Rat, seinen Eiufiuss geltend zu machen,
dass die Priesterschaft Ibach weiter predigen lasse (fol. 19 des
auf S. XXXVII angeführten Archivalienbandes, danach Ab-
druck bei Ritter 43—45, hiernach bei Walch XV No. 517).
Die ablehnende Antwort des Rats (fol. 2o, Steitz 116) erfolgte
zwar erst am Freitag nach Reminiscere ("21. März), aber schon
nach der Ratssitzung vom 14. März war es klar, dass der Rat
den drei Rittern nicht das gewünschte Entgegenkommen
zeigen würde (Näheres Steitz 114 f.). Seiner Haltung entsprach,
dass die für Reminiscere (16. März) angekündigte Predigt
Ibachs unterblieb.
Uns interessiert hier besonders die Thatsache, dass die
Edelleute unter ihr, übrigens auch in Stil und Gedanken stark
an Cr. erinnerndes Schreiben sein Siegel gesetzt haben. Das
heisst : Cr. beurkundet die Richtigkeit der Absendernamen ; er
hat es nicht etwa „miterlassen" (gegen Nebe 1 1 u. Anm. 8).
Sein eigenes Vorgehen fällt erst einige Tage später.
Künigstein (Q. z. Fr. Gesch. II 49, 21 f.) stellt als Grund
der Schrift an die Frankfurter (C) den Umstand hin, dass der
., lügenhafte Mönch" Reminiscere nicht gepredigt hätte. Es ist
kaum zu bezweifeln, dass Cr. bei der Abfassung schon Kenntnis
von dem Predigtverbot hatte. Um so mehr wundert man
sich, dass Ibach nicht genannt wird und der Verfasser sich
darauf beschränkt, die Frankfurter Geistlichkeit und besonders
Meyer als Wölfe imd falsche Propheten anzugreifen. Cr. ver-
sprach sich wohl bei dem von Mainz auf den Rat ausgeübten
Druck von einem direkten Eintreten für Ibach keinen Erfolg;
ausserdem musste er schon deshalb davon absehen, weil er
von den Bürgermeistern sich die Erlaubnis zum Anschlag am
Römer erwirken wollte. Die schon vor dem Anschlag an
das Fahrthor von vielen gelesene (78, 24) Schrift hat ihren
verhüllten Zweck, gleichzeitig eine Schutzschrift für Ibach zu
sein, sicher erfüllt. Jedenfalls durfte dieser Oculi (2.'<. März)
wieder predigen. Nochmals bestieg er Judica (6. April) die
Kanzel, bevor er sich vom Rat zum freiwilligen Fortgang
bestimmen Hess.
In geplanter Abwechslung (so müssen wir annehmen)
erfolgen die Vorstösse des ,, Pfaffenkrieges". In den April
und Anfang Mai fällt das Vorgehen Huttens gegen Meyer
(erster Brief vom 31. März); nebenher gehen seine Absagen
an die Predigermönche und die Curtisanen (Näheres Strauss
420 ff., Steitz 119 ff.). Nunmehr ist die Reihe wieder an den
und Judica gepredigt hat, sondern auch am Dienstag und
Donnerstag nach Invocavit (nach dem Zeugnis Königsteins,
a. a. 0.).
XXXVI
drei Tauuusritteru: am Moutag nach Jubilate (12. Mai) erlassen
sie ihren Absagebrief) an alle Geistlichen der Stadt (nach
fol. 14 zuerst von öteitz 1B2 abgedruckt).
Dann gab das (auf den 8. Juni fallende) Pfingstfest Cr.
Aulass zu einer neuen Fehde mit dem Pfarrer, die brieflich
ansgefochten vpurde. Er hatte zum Pfingstfest einen evan-
gelischen Prediger -) nach Frankfurt gesandt, dessen Auftreten
— nach Cr."s Behauptung — durch Meyer hintertrieben war.
Diesem Streit gehören die Stücke D— H an. Zwischen G und
H liegt die (mündliche) Antwort des Rates, er (der Pfarrer)
werde sich angesehen seines Richters wohl zu halten wissen
(Steitz 132). Die falsche Behauptung von Steitz (131), Cr.'s
zweiter Brief (F) sei von Meyer unbeantwortet geblieben, er-
klärt sich daraus, dass er nur die archivalischen Quellen,
nicht auch den Druck, benutzte. Bei Seckendorfs Behauptung
(I 243 a), später habe der Erzbischof von Mainz zwischen Cr.
und Meyer mehrmals in Aschaifenburg, jedoch ohne Erfolg,
zu vermitteln gesucht, liegt wohl eine Verwechslung vor mit
dem Streit zwischen Quirin v. Cr. und dem Bartholomäusstift,
zu dessen Beilegung (vgl. Steitz 137) der Erzbischof eine Tag-
fahrt in Aschaö'enburg angeordnet hatte.
Wann Cr. die Stücke C, D, E, F und H in den Druck
gegeben hat, ist ungewiss. Wahrscheinlich aber, bevor ihn
die weiteren Ereignisse aus der Umgegend Frankfurts fort-
führten. Seit dem U. Juli begann der Rat infolge eines vom
Erzbischof von Mainz auf die Absage der drei Junker (vom
12. Mai) erwirkten kaiserlichen Mandates an die Stadt Frank-
furt (Nürnberg, 4. Juni) aus der bisher im Ganzen gewahrten
Neutralität etwas zu Gunsten des Clerus herauszutreten. Da-
mals etwa, wo gleichzeitig ein von den drei Taunusrittern
erregter Zwiespalt zwischen den Geistlichen und den Born-
heimern herrschte und Quirin v. Cr. mit dem Bartholomäusstift
im Streit lag (Q. z. Fr. Gesch. II 57), mag die Verött'entlichung
beschlossen sein.
1) Auch zu diesem Schreiben muss Cr. Beziehungen ge-
habt haben. Die an den Rat gelangte Ausfertigung ist von
einem Schreiber Cr.'s geschrieben. Der die Antwort des
Liebfrauenstiftes überbringende, am IS. Mai abgesandte Bote
triift die drei endlich am 20. — in Cronberg (Q. z. Fr. Gesch.
II 53, Steitz 134). Aber Sprache und Stil sprechen weniger
als bei dem Brief vom 13. März für seine Verfasserschaft.
Vermutlich ist das Konzept ihm vorgelegt und hierauf die
Abschrift seinem Schreiber übertragen.
■-') Dass dies Ibach gewesen sei (Panzer zu II 1512), ist
zu bestreiten. Auch Enders" Behauptung (zuVb72l. Ibach
sei ursprünglich Prediger Cr."s gewesen, dürfte auf einer Ver-
wechslung beruhen.
xxxvir
Für den Abdruck habe ich bei den Schriftstücken, die
in handschriftlichen Ausfertigungen erhalten sind, diese zu
Grunde gelegt, i) Im kritischen Apparat bezeichnet
1 : Tom. I der Akten des Stadtarchivs zu Frankfurt, das
Religions- und Kirchenwesen betreffend. Die Ziffern im Ab-
druck der Stücke A — G (über deren Herkunft S. X zu ver-
gleichen ist) beziehen sich auf die Blattzählung dieses Bandes.
H ist nicht handschriftlich, sondern nur in dem Druck (2)
erhalten. A und B sind bislang nicht gedruckt. C— G von
Ritter, dann von Walch (XV No. 510 — 14), zuletzt von Münch
(II No. 107—11). In dem — mit dem Stadtarchiv vereinigten —
Archiv des Bartholomäusstiftes hat sich keins der auf den
Streit bezüglichen Schriftstücke vorgefunden.
2 bezeichnet den von Cr. veranstalteten Druck. Titel:
@ cö 1" i fft en ü 0 n 3 un rf e r 1 i^artmubt üonn (ironbcrg nuf3gangen,
tri I bcr boctor ^Jletcr SJtcDer, '4:^farrt)er 311 | Tvrancffurt, fein iicr=
blenbt üerftocft i ininb öncftriftltcf) leer i betreffenbt. |i ©ampt
SinetKV gegcnantU'ortcn be§ felbcn ; ^^farrf)er. — 0. 0. u. J. (1522,
von Joh. Schutt in Strassburg gedruckt, vgl. S. XIII). 6 Bl.,
d. 1. S. leer. Sig. 51 tj, 51 ttj, 51 itij. 4''. = Panzer II 1512. Die
Heranziehung des Druckes erfolgt hier zum ersten Male.
Exempl. in Berlin. Dresden, Göttingen, Halle, Leipzig, München,
Strassburg , Wernigerode , Wolfenbüttel , Zürich (Stadtb.),
Zwickau. 2 enthält C— F und H; H ist bislang ungedruckt.
VIII. Treue Vermahnung an alle Stände und
Gesandten auf dem Reichstag zu Nürnberg. (S. 95).
Das sich zuspitzende Verhältnis zwischen Sickingen und
Richard von Greiffenklau , dem Erzbischof von Trier, bringt
Cr. in einen Konflikt. Er war dem letzteren „mit Lehnschaft
und naher Sippschaft" verwandt und andererseits „als ein
Diener Kais. Majestät auf Franz, seiner Majestät Hauptmann,"
der zugleich sein „naher und lieber gesipptcr Freund" war,
„zu warten bescbieden". Seine Vermittlungsversuche bei den
') Hinsichtlich des Abdrucks ist zu bemerken : Den Um-
laut habe ich im Anschluss au die Manuskripte bezeichnet
oder unbezeichnet gelassen. Nur hinsichtlich des u- Umlautes,
bei dessen Bezeichnung die Manuskripte schwanken . ja oft
die Absicht der Schreiber unklar ist, schien es am geratensten,
den Druck, der jenen einigermassen sorgfältig durchgeführt
hat, zur Grundlage zu nehmen. Bei den nicht im Druck ver-
tretenen Stücken (A, B und G) ist der u- Umlaut in den mir
sicher scheinenden Fällen gesetzt worden. Abweichungen in
der Bezeichnung des o- und a- Umlautes sind in den An-
merkungen zum Ausdruck gebracht, eu (= mhd. iu) ist über-
all als eu bezeichnet, nicht cü, wie meistens der Druck und
gelegentlich die Archivalien haben.
XXXVIII
Eäten des Erzbischofs nnd Franz fruchten nichts. Cr. über-
nimmt die Bewachung der Ebernburg und schreibt dem Erz-
bischof Lehen und Pflicht auf.') Er „sieht beiden zu," dieweil
er's „nit wenden mögen". Gleichzeitig aber zieht er auf An-
regung Sickingens, der noch auf friedliche Beilegung hoflft
iiud dann im Dienst des Kaisers gegen Frankreich marschieren
will, westlich der Ebernburg Eeiter zusammen, um diesem
etwaigen Falls nach Frankreich zu folgen (Quelle : Cr.'s Suppli-
kation an d. Kais. Reg., Marburger Archiv). Nach Sickingens
Atif bruch von Trier richtet der bereits Gewarnte am ] 6. Sep-
tember von der Ebernburg aus ein Schreiben an das Reichs-
regiment, worin er sich erbietet, auf Erfordern des Statthalters
und Regiments ohne Geleit nach Nürnberg zu kommen und
sieh wegen aller Worte und Werke zu verantworten (Näheres
in dem Exkurs: Die anderen Sendschreiben Cr.'s). Das
Regiment antwortet (Mende S4, unter IV), ohne ihm aber , Trost
oder Hülfe zu beweisen" (153,22). Im Oktober wird er als
Helfer des inzwischen geächteten Sickingen und Landfriedens-
brecher von Trier, Pfalz und Hessen überzogen. Nach der
Eroberung Cronbergs hält er sich zunächst in der Nähe, an
einem seinen Freunden bekannten Orte versteckt, um auf den
etwaigen Wunsch der Gegner seinen Rechtserbieten nachzu-
kommen (vgl. die erwähnte Supplikation). Nachdem er ver-
gebens gewartet, sehen wir ihn Ende November in jener Stadt
auftauchen, die damals neben Wittenberg der Hauptzufluchts-
ort der Bedrängten war, in Basel (Glarean an Zwingli, 2S. Nov.^)
Schüler u. Schulthess VII S. 247). Dem ersten Rittertag in
Schweiufurt (25. Nov.) liegt ein Schreiben Cr.'s vor, worin er
klagt, über alle Rechtserbieten, die Türken, Heiden, ja die
Hölle zufrieden stellen müssten, vergewaltigt zu sein, und um
Verwendung bei Statthalter und Regiment bittet s) (Ulmann 327,
Kreisarchiv in Würzburg). Der folgende Tag, d. 26. Nov., ist
das Datum des Sendschreibens VIII, das wohl in Basel abge-
fasst wurde. *) Einige Tage vorher hat er iu eigener Sache ge-
1) Abdruck bei Mende S3.
'■') A. d. IV. Kai. Dec, also nicht am 2!». Dez , wie mehr-
fach den Herausgebern nachgeschrieben ist.
^) Auch Capito erhielt (in Nürnberg) einen Brief Cr.'s,
den er durch ein Trostschreiben am 30. Nov. beantwortete
(Baum, Cap. u. B. 84 u. S6, Anm. 1). Cr.'s Brief scheint ver-
loren. Dass er „rein religiöser Natur" gewesen ist (Bogler 57),
möchte ich nicht glauben. Dass Cr. eine Abschrift des Send-
schreibens geschickt hat (ebenda), ist in zeitlicher Hinsicht
(26. : 30. Nov.) unwahrscheinlich.
*) Dass Cr. (ebenso wie bei XV) dem Reichstage eine
schriftliche Ausfertigung zugesandt hat, darf als sicher an-
genommen werden (vgl. auch 125, 2 f.). Meine Nachfragen
waren ergebnislos.
XXXIX
schrieben ; liier schweigt er von seinem persönlichen Geschick
und führt den Kampf für die Sache des Evangeliums fort.
Im Namen „aller Adligen, die keinen Stand im Keich haben,"
wendet er sich an die Stände und Gesandten auf dem am
17. November eröffneten Reichstag zu Nürnberg. In dem Brief
an Jakob Kübel hatte er mit Bezug auf sein Schreiben an die
EinM'Ohner Cronbergs es ausgesprochen, wie er sich verpflichtet
fühle, für das Seelenheil seiner Untergebenen zu sorgen. Hier
sucht er den Ständen für das gleiche Pflichtbewusstsein das
Gewissen zu schärfen und spricht unumwunden den Grundsatz
aus, den Luther besonders in der Schrift „von der Freiheit
eines Christenmenschen" verkündigt hatte, der Unterthan sei
in Glaubenssachen nicht an den Gehorsam gegen die Obrigkeit
gebunden. Die Schrift ist ein interessantes Stück des ,, Fürsten-
krieges".
Mir sind 5 Drucke der bislang nicht wiedergedruckten
Schrift bekannt. 1 ist von dem Verfasser veranlasst. Druck 2
zeigt Verbesserungen, die zum Teil Cr."s Hand verraten (vgl.
z. B. 100, Anm. 7); wahrscheinlich überwies Cr. selbst ein
durchkorrigiertes Exemplar von 1 dem betreffenden Drucker.
b ist aus 2 abgedruckt, 4 (wahrscheinlich) ebenfalls; 5 aus 3.
i. (i'in trcuic oermanung an alle ftcnbe m gefc^icf | tcn
auff be dlndj§' tage i)c^unbt 511 dlüxn- ; bcrg, Bon einem
armen Deriagten | üom 5lbel mit beger fd^'^ uerma | nung
ön treüiren rabt 5u= | I)Ln-en, bcbcncfe vn au i jüneme, öo
aller | (5'blen mege, | bte feinen ftanbt im ! 9tetd) Ijabe. — Cr.
nennt sich als Verfasser im Anfang. 0. 0 u. J. (Adam
Petri in Basel, etwa Ende 1522). 4 Bl. Signat. 5Hj, 51 iij.
4". = Weller 20 IS.') Exempl. in Berlin, Dresden, St. Gallen,
Strassburg, Zürich (St.- u. Kant.-Bibl.).
2. G-in trcüme öcrmanung an alte | Stäub üunb
gefcöitften anff | bcm 3ieid))3tag t)etninb 311 3Jurcnburg,
t>on einem ar= ] men ücriagten üom 3(bcl, mit bcger, iolIid)c
»er I manung inib trcüincn rabt 311 ^6ren, be= | bencfen unb
ansilneincn, üon aller | (i-blen megcn bte feinen i ftanbt im
dlcid) I l)aben. — 0. 0. u. J. (Druck von Joh. Schott in
Strassburg). 4 Bl., d. 1. S. leer. Signat. aij, a iij. 4".==
Panzer II 1 509. Exempl. in Berlin, Dresden, Halle.
3. Derselbe Titel wie bei 2, nur: 3türcnburg und stets:
gu. Brechungswörter (-Silben): alle | anff 1 einem 1 iDlItd}e |
^bvm, I üon I fei= | Mdd) | I)aben. — 0. 0. u. J. 4. BL, d.
') Weller 2390 (angeblich von 1523) ist zu streichen.
Der betreffende (Berliner) Dnick ist = Weller 201 s; in der
Subscr. ist yrij mit Tinte in jxiij umgeändert. Durch diesen
Druck scheint auch Will (Bibl. Nor. II No. 65 S. 27 f. Anm.)
irregeführt zu sein.
XL
Rucks, d. Titels n. 1. S. leer. Signat. a ij, a itj. 4". = Weigel-
K. 547. Exempl. in Berlin, Dresden, München, Nürnberg
(Scheurlsche B.), Strassburg.
4. (Sin treine normanflß [ an alle ©tenbt onb ges
fc^irf tcu Off 1 bcm 9}cicöf5tag D^unbt 31! 9lurcn= | bürg , üoim
einem armen nor tagten i nom abel. mit beger, foUii^e t)er= |
mannng imnb treumen rabt ,51! | i)km, bebencfcn ünb ansü [
nemcn, uon aller (?blcn | megenn bte feinenn | ftanbt im
dtcid) j fiaben. |1 .s^arbtmubt öoit (ironbergf (ohne Punkt) —
In einer Hulzschnitteint'assung (b. 120, h. 178mm) i): eine
portalähnliche Verzierung, oben am Bogen eine Guirlande,
auf der ein das Hörn blasender Knabe sitzt ; ausser andern
Gestalten unten im Vordergründe rechts ein Wächter, links
ein Knabe, jeder mit einem Spiess. Nach der Mitte zu zwei
Schilde, der links befindliche hat übers Kreuz zwei netz-
artig schraffierte und zwei (mit einem Eichhörnchen?) ge-
zierte Felder, der rechts befindliche drei Segelschiffe.
0. 0. u. J. (Druck von Michael BuchtÜrer in Jena; ^) ver-
mutlich hat Cronberg diesem selbst ein Exemplar (von 2)
während seiner böhmischen Reise zugestellt, wie ebenso
von Druck 1 der Schrift an die Eidgenossen. Die Schrift
an die Böhmen existiert überhaupt nur in einem Druck
dieser Offizin). 4 Bl, d. Rucks, d. Tit. u. d. 1. S. leer. Sign.
21 j (verdruckt für 2( ij), ?l iij. 4».-= Weller 2391, Weigel-
K. 545. Wahrscheinlich identisch mit derjenigen Ausgabe
von 1523, die nach Panzers Angabe (zu II lölO) Will in
der Bibl. Nor. II S. 2S verzeichnet hat. Exempl. in Dresden,
München, Zürich (Stadtb.).
5. 6'tu trejuc öermo= | nnng an alle Stenb imb ge= |
fc^icften auff bem 9Jencf)S-tag su :)ciicrenbcrg | uon aiinent
armen Herjagten üoni 5lbcl/' mit beger, foüidie nermannng
nn I tremen rat ^ubin-cn bcbencfen 1 mtb an5uuenien von
aller | (fblen megen bie faii= ! nen @tanbt im | JTienc^ i\a- I
Ben. — 0. O. u. J. 4 Bl., d. Rucks, d. Tit. u. d. 1. S. leer.
Sign, a 2, b (sie) 3. 4". = Panzer II 151i), Weigel-K. 537»)
(aber wohl erst — gegen beide — 1523 gedruckt). Exempl.
in Frankfurt (G. Freytagb., doppelt), München u. Strassburg.
1) Die Anlehnung an einen Hans Holbeinschen Holz-
schnitt (Rutsch I Taf 41) ist unverkennbar.
-) Buchfürer scheint 1523 von Erfurt nach Jena über-
gesiedelt zu sein (vgl. das Typographenregister bei Weller);
in welcher Stadt die Cronbergdrucke hergestellt sind, lässt
sich wohl nicht mit Sicherheit feststellen.
ä) Unklar ist Weigel-K. 54t>. Derselbe Druck wird noch-
mals aufgeführt und bemerkt, er fehle bei Panzer, während
537 auf diesen verweist.
XLI
IX. Vermahnung an die Eidgenossen. (S. 102).
Die Schrift ist ähnlich wie Eberlins 13. Bundesgenosse
(vgl. auch die unten zu nennende Hofmeistersche Schrift) ein
Versuch, die Schweizer Eidgenossen') für die Reformation
zu begeistern. Der die „Bestallung" durchziehende Grund-
gedanke von dem obersten himmlischen Hauptmann und seinen
Kriegern wird aufs neue verwandt. Hatte Cr. in der Schrift
an den Reichstag seinen Handel mit keiner Silbe erwähnt,
so bietet sich jetzt ungesucht der Anlass dazu. Christus ist
ein treuer Hauptmann , aber auf die Fürsten der Welt kein
Verlass; der Verfasser hat für seine Dienste nur Undank ge-
erntet. Die Frage, ob Cr. vielleicht von Eberlin (vgl. auch XXVIII,
Anm. 2) angeregt ist,^) verdient jedenfalls Erwägung. Die
Schrift ist vom Dienstag nach Gonceptionis Mariae, also dem
9. Dezember, ^) und wurde ebenso wie die vorige (wohl Ende
15"22) von Adam Petri ia Basel gedruckt. An diesen Druck
knüpft sich eine Verwechslung:
Im Züricher Staatsarchiv (A. 240. 1) befindet sich ein auf
einem Querquartblatt gedruckter , vom Montag nach Fron-
leichnam (S. Juni) 1523 datierter Widerruf Adam Petris gegen-
über Rat, Gemeinde und Prädikanteu von Luzern. Der —
abschriftlich in meinem Besitz befindliche — Widerruf, zu dem
noch eiue Strafe von 200 rheinischen Gulden kam, bezieht
sich auf ein von Petri gedrucktes Buch. Letzteres soll nun
die obige Schrift Cronbergs gewesen sein. So behauptet
Weller 2631 ; vgl. Panzer zu II 1899, der wieder auf Haller,
Bibl. d. Schweizer Gesch. III No. 188 zurückgeht. Die an-
scheinend noch ältere Behauptung ist, wie der Inhalt des
Widerrufs zeigt, unrichtig. Es handelt sich offenbar um die
Sebastian Hofmeister zugeschriebene 0 „trcülüc crmanung au
^) Also Cr. schreibt weder an die „Brüder der Landauer
Einung" (Münch I 217) noch an „seine" Bundesgenossen (Nebe
18), sondern an seiue neue Umgebung.
^) Ausg. von Enders 144, 17 ff. : äi>a§ tft bann ccrlid^er,
Wann bcr ai}b, bcn intv dirtftcn intfcrcni (^6tllid)cn I)onptman
c^rtfto tut touff gcid)iiiürcn ^aben. — 14.5, 31ff. : C^-§ tft aurf) cüd)
tniffcn, baS' ^lni\inz- üufcr Iioiiptmait nitf] cicbcit I)at ein c\\a^,
begriffen int t)e[c]eu eiuancielio, mh m iMblifd)cit büdjern be§
neinen teftaiitcnt§ etc. (vgl. Cronberg 73, Ulf.).
^) Nicht dem 8., wie aus Schüler u. Schulthess VII S. 247
Anm. auch in Enders' Briefw. Luthers (zu IV No. 627) über-
gegangen ist. Durch die falsche Datumsauflösung des Glarean-
schen Briefes (29. Dez. statt 2S. Nov.. vgl. XXXVIII, Anm. 2)
erklärt sich auch des letzteren Bemerkung ,,\vir finden ihn
(Cr.) am 8. Dez. in Basel'', während er jedenfalls schon am
28. Nov. dort war.
*) Die Verhandlungen stehen in den Eidgen. Tagsatzungs-
abschieden Bd. IV 1», p. 292. 293. 390. 917. Petri schwur.
XLII
bte . . . ©tbgnoffen, ba§' fn itit bmä) ire falfdje projjfictcn t)er=
fürt, ficf) Unbcr bte lere 6()riftt fegenb" (Weller 2455).
1. 6nn fur^, treütoe, (S^riftücf)e üermanöfl, | an bie &)b-
gitoffcn, öon SbaxU \ mubt üoit C^'rmiberg. — Ö. 0. u. J. 4 Bl.,
d. 1. S. leer. Signat. 2t ij, ?nij. 4". = Weller 2017. Exempl.
in Basel, Berlin, Frankfurt (G. Freytagb.), Zürich (St.- u. Kant.-b.).
2. (f'in fur§, treiti, (it)riftlicöe nor | mammg, an bie
^unbtgnoffen ober C^'Dbgnoffcn, m j §artmubt bon (Sronbcrg. —
Hierunter Vignette und etwas tiefer ein Holzschnitt (b. (i5,
h. 92 mmj : ein Hauptmann zu Pferd mit einem Haufen Lands-
knechte, deren einer eine Fahne mit schwarzem Kreuz trägt.
Druck von 1523 (vgl. d. Suuscr.) 0. 0. (von Michael Buch-
fürer in Jena, vgl. zu VUI 4). 4 Bl. , d. Rucks, d. Tit. n. d. 1.
Bl. leer. Signat. 51 ij, 5( iij. 4". = Panzer II 1899, Weigel-K. 544.
Abdruck dieses Nachdrucks bei Münch H No, 1 13. Exempl. in
Dresden, München, Zürich (St.-b.), Zwickau.
X. An Meister') und Rat zu Strassburg. (S. lOS).
Ungeiähr in derselben Zeit, wo zwei andere Adlige,
Eckart zum Trubel und Mathis Wurm von Geudersheim, durch
ihre Schriften den reformatorischeu Geist in Strassburg ge-
stärkt haben, sehen wir Cr. in der gleichen Richtung tliätig.
Am 13. Januar 1523 lief die Amtszeit des grossen Rates ab
(Ad. Baum 20). Am 2 1 . Januar beendigte Cr. sein Ermahnungs-
schreiben an den neugewählten Rat. Trotz der gegnerischen
Umtriebe (vgl. S. 111. Anm. 4) waren die Wahlen wieder zu
Gunsten der reformatorischen Bewegung ausgefallen. Cr. durfte
annehmen, dass eine derartige Ermahnung auf fruchtbaren
Boden fallen würde ; die freundliche Aufnahme der Köpfeischen
Drucke von Y mag bestimmend mitgewirkt haben. Vor der
Abfassung muss Cr. Basel verlassen haben, um nach Böhmen
zu reisen; bereits am 12. Januar berichtet der Frankfurter
Gesandte in Nürnberg"^) über diese Absicht Cr.'s nach Hause
(Ulmann 320, Anm. 2).
er kenne den Verfasser der (auf eigentümliche Weise ihm zum
Druck übergebeuen) Schrift nicht. Nach einem Gerücht sollte
ein Barfüssermönch , früher Prädikant in Luzern, damals in
Schaifhausen , sie abgefasst haben (292). Die vom Februar
bis Juni dauernden Verhandlungen vermochten den Autor
nicht ausfindig zu macheu. Auch der betreöeijde Herausgeber
spricht in dieser Hinsicht keine Vermutung aus.
') Gemeint sind der Ammeister u. die 4 Stättmeisfer
(Näheres über ihr Amt bei Baum. C. u. B. 170).
-) Da Cr. gegen Ende des Monats in Schweinfurt weilt,
liegt die Annahme nahe, dass er über Nürnberg gereist ist.
Vielleicht hat er sich schon zur Zeit der Heidelberger Ver-
XLIII
Baum bemerkt über das Schreiben (C. u. B. 202): , Be-
zeichnend für die Stimmung des Rates nnd des Volkes ist es,
dass diese Zuschrift zuerst in zahlreichen Abschriften und
zuletzt sogar im Druck erschien". Hierbei ist übersehen, dass
Cr. selbst die Drucklegung veranlasst hat und zwar schon vor
der Abseudung des Schriftstückes (vgl. 115 unten). Was die
„zahlreichen" Abschriften betrifft, i) so will ich nicht in Ab-
rede stellen , dass zunächst die Verbreitung auf handschrift-
lichem Wege erfolgt ist, obwohl meine Nachfragen keine einzige
jener Copien aufzutreiben vermocht haben. Wichtiger ist —
was Röhrich und Baum sich haben entgehen lassen — , dass
wir das Original selbst noch besitzen. Es wurde im Archiv
des Thomasstiftes in Strassburg (Briefe des 16. Jahrh., Lad. 22)
bei einer persönlichen Anfrage meinerseits aufgefunden.
Ich beschränke mich auf die Anführung der wichtigeren
Varianten. Die Ausfertigung stammt übrigens nicht von Cr.'s
Hand, nur die Unterschrift ist eigenhändig.
S. 108, .3: fürfycf)tigcn fehlt. 6: mein . . . roiUig 15: nff (bte felbige).
lü: ennigen (rec()ten)H)ege. 22: antötcriftuä. 28 (Aiim. 6): Jöcrbcn. 33; fpr'idjt
statt Derjpridit.
S lu9, 6: ben (iraren). 7: erfennen statt befeimen. 11: gciDorben.
15: Don bcm ant£)it{)rifto. 20: in .statt an. 23: ift hinter gefteUt fehlt. 28:
kein Absatz, bie fehlt. ba§ ant^tc^riftuö ^aiipt.
S 110,1: (ivarljQftig) glr)b. 2: einig statt eiutg. 8; in statt an.
11: jerfniefet.
8.111,6: btefelben statt bef^elbigen. 9: in ber orgeln su ftraßburgt
in ber criftna^t in einer ftunb jerbroc{)en f? . . . onb baifelbig. 1-3: burc^
<ben). 15: bafletb.
s. 112,2: (^ailfame) §et)mfi°^ung. 6: S)eif>^a[b (fo). 29: onä fehlt.
33: nroern tanftä pflidjten.
S. llo, 1: kein Absatz. 6: onc§ fehlt. 11: lebenbigen statt eu'igcn.
13 (Anm. 3): ipcldjcr. 25: felben. 28: t;ab fehlt, dafür am Schluss d. Zeile
rfegene laffen. 29: juuerbore.
S. 114, 7: Icein Absatz. Ober (ire§) obet lebenä. 9: Solidjä. 10: bero
statt benen. 13 (Anm. 3): arges. 14: mit got§ ^ilff. 27: kein Absatz.
36: DRbrncft. dirifto.
S. 115,4: ge^apt. 17: gan|e. 20: ben fehlt. 26 u. ;j2: kein .\bfatz.
33: 5u fehlt.
^. 116, 2: bas fehlt. 13: kein Absatz. 15: ba§ statt beö. 16: (}itbm
statt Saturn. Unterschrift: .gartmubt Bon Gronbergt | met)n §anti(^rtft.
Titel des Druckes : C5'-iit fdjrifft ünb (il)riftlic^ l)er=|
nianung an bie Strengen üe | ften (frfamen nnnb
toctfen 1 älJeifter inmb diati) ?,n \ Straftburgf. | i^ou
^arimubt üon (^xo- \ ncnburgf gcfcf^rtben. | Slitno. 2C.
handlungen (5. — 7. Januar, vgl. Ulmaun 3.51 f., Münch III No. 28)
in jenen Gegenden aufgehalten. Was Erasmus von Basel aus
unter dem 1. Febr. an Laurinus über ein zweimaliges Zusammen-
treffen mit Cr. berichtet (Hütten, ed. Böcking II S. 171 §65),
liegt mindestens mehrere Wochen zurück.
1) Schon Röhrich I (1S30) 139 spricht von ihnen und fügt
hinzu, es seien noch einige vorhanden.
XLIV
im. XXIII. — 0. 0. (Job. Schott in Strassburg). 6 Bl.,
d. Küclis. d. T. 11. d. 1. S. leer. Signat. a ij, a iij, a iiij. 4". =
Panzer II 1900, Weigel-K. 539. Exempl. in Augsburg. Berlin,
Dresden, Frankfurt (G. Freytagb.), Halle, Jena, München,
Strassburg, Wernigerode.
XI. Sendbrief au Hadrian VI. (S. 117).
Dem am 2.5. Jan. 1523 beginnenden zweiten Adelstag in
Schweinfurt übergiebt Cr. eine auf Geheiss der fränkischen
Ritterschaft verfasste Klageschrift ^) über die ihm geschehene
Vergewaltigung; sie wird in Gegenwart der Abgesandten der
drei angeklagten Fürsten verlesen und durch eine Gesandt-
schaft mit anderen Werbungen der Ritterschaft den Reichs-
ständen und dem Reichsregiment übermittelt (152, 5 ff.). Ende
Februar weilt er mit Albrecht v. Mausfeld bei Luther in
Wittenberg (.Melanchthon an Spalatin, C. R. I 604 vom 23. Febr.,
Luther au Spalatin, Enders IV 027 vom 25. Febr.).
Wann die Schrift an Hadrian abgefasst ist, dafür besitzen
wir keinen sicheren Anhalt.-) Da aber die Originalausgabe
1523 in Wittenberg gedruckt wird, möchte man vermuten,
dass die Drucklegung mit dem dortigen Aufenthalt in Be-
ziehung gestanden hat. Nur aus diesem Grunde ist sie hier
eingereiht. Ein Neudruck ist bislaug nicht veranstaltet worden.
2 — 4 sind Nachdrucke, 2 und 3 von 1, 4 von 3.
1 . (5- 11 u j e n b b r i e ü n it 23 a p ft 51 b r i = | a n u m : b a m it
mit (ii)riftlirf)em 1 marf)affttge grunb angc^uigt |
luurb ei)n ficf)ercr f)e')Il<i»i'-'r I ^DClii 3u auircuttiing
aller fet= i ^creticn: ün gu :^ciiliamcr ret* | tung
ganzer (S^rt[tenf)et)t uo | be§ Surcfcn ti)ranner). |||
2?on .s^artmubt Oon i Gronbergf. || äBtttemberg. |*)
3)1. S^.yfiij. — 6 Bl, d. Rucks, d. Tit. u. d. 1. Bl. leer.
^) Gemeint ist ein in mehreren Ausfertigungen (vgl.
S. XLVIII) erhaltener Bericht über die Vorgänge vor und
nach der Eroberung Cronbergs. Die ,, Instruction'" Hartoiuths,
die eiu Würzburger Fascikel neben einer Copie jenes Berichtes
enthält, gehört ebenfalls auf diesen Adelstag; der Bericht
war als Beilage der Instruction abgefasst.
^) Die Bemerkung, er habe Hadrian (9. Jan. 1522 —
14. Sept. 1523) in ,, etlichen" Schriften angegriffen (117,7),
lässt nicht erkennen, ob die Abfiissuug schon 1522 oder erst
1523 erfolgt ist.
3) Weller (und Weigel-K.) giebt an: 0. O. Das Miss-
trauen gegenüber der Druckortsbezeichnuug Wittenberg war
dieser Originalausgabe gegenüber unberechtigt und wird sich
vermutlich noch öfters — bei Untersuchung der Stemmata —
als ungerechtfertigt herausstellen.
XLV
Sign. 2[ti, ?nii, 23. 4°. = Weller 23SS, Waigel -K. 543. ')
Der unbekannte Drucker war Hans Lufft. Exempl. in
Augsburg, Basel, Berlin, Dresden, Frankfurt (G. Freytagb.),
Hamburg, Heidelberg, Leipzig, München und Strassburg
(doppelt).
2. •] ©DU fcnbbrieff an | 23apft Stbrinnum, baninn
mi)t I (5t)ri[tltc^em marfiaftige grunb | angegeigt im'irb ei)n
fidlerer I|cil | famer tncg 3U anfereuttüg | aller ftclßereiie, ünb
.^n I ^ei)li'amer rettnng ga | ger (il)rt[tennl)eiit | üo be§ Xmde |
2;i)rannei). ||| Hon .s3artmubt üo IGronbcrgf. |1 2Öittem=
b er g. | Wl ®. X.\" iij. — 4 Bl., d. 1. S. leer. Ohne Signaturen.
4°. Subscr.: ^] @etrucft i)nu ber lDbli)d)cn Stabil
(Srffurbt. nnn ber '^^ermenter gaffecn, .^um g-erbefail | i)m 3ar
Wl (^(iiS^i^.. ünb. ?l:.\" iij. Dort druckte Ludwig Trutebul
(vgl. V. Domnier, Lutherdr. S. S2); auch die Titeleinfassung
entspricht der Trutebulschen, die v. Dommer, S. 262, No. 137
beschreibt. In den bekannten Sammelwerken nicht ver-
zeichnet. Exempl. in Berlin, Leipzig und Wernigerode.
3 . (Sijn f enbferieff i a n 23 a b ft 51 b r i a n u , b a r = | inn mit
6I)rtftenIid)emmarE)atftigem | gruitbt angc5at)gtmirt ein fieserer |
Ijatilfamer toeg 3u aufsrcültuiig j aller fe(3crci)en, tmb ju
f)ai}I= I i'amer retlung gaut3er | (5f)riftenl)att uon | be§ 2:ürcfen |
tljrauncii. ||| 3^on .v^artmubt üon | (Sroubcrgf. || 2Öittem=
berg. | tOt 2). rr tij. — 4 BL, d. 1. S. leer. Ohne Signaturen.
4". Die Titeleinfassnng entspricht v. Dommer, Lutherdr.
S. 262, No. 139 Jobst Gutknecht in Nürnberg). = Panzer II
1902, Weigel-K. 542. Exempl. in Berlin, Dresden, Frank-
furt (G. Freytagb.), Göttingen, Halle, Heidelberg, München,
Ofen -Pest (Nat.-Mus.), Strassburg.
4. (i'in ©cnbbrieff anzapft 51bria= \ uum, bart)n
mit (SI)rti"tenttd)em uiarl)atfti= i gern grunbt aiigc^aijgt mürt
ein fid)e= | rer tjaiiljamer iueg .^ü auftreüttug j aller Met?erei)en,
mb 51! f)ai)l I famer rettnng gant3er 1 (5f)riften(]att uou | be§
Surcfen i tnrannen.-) || i^on i^artmubt von \ (Fronbergf. ||
aSittemberg. ä>f. ®. rrül (über j fehlt der Punkt). — Ö. 0.
(da die Ortsbezeichnung bei dem Nachdruck nichts beweist).
6 BL, d. 1. S. leer. Signat. 21 ij, 2( iij, 23, 23 ij. 4". = Weller
2389. Exempl. in Augsburg, Erlangen, Heidelberg, München
und Zürich (Stadt- u. Kant.-b.).
1) Panzer (zu U 1902) spricht von einer Ausgabe, die
von der hier unter 3 verzeichneten verschieden sein, 5 Bl.
und keine Titeleinfassung haben soll. Gemeint kann nur 1
sein, sei es, dass er das 6. (leere) Blatt nicht mitgezählt hat,
sei es, dass es (^ie z. B. in dem Berliner Exemplar) heraus-
gerissen war.
-) Die letzte Hälfte des Titels also wie bei 3 gebrochea.
XLVI
XII. Sendbrief an die Bühmen. (S. 124).
Die Ansichten über die Zeit von C'r.'s Aufenthalt in
Bühmen bedürfen der Berichtijrung. Nebe (17) stellt über-
haupt die Eeise in Abrede. Nach Uluiann (Allg. D. Bibl.
unter Kronberg) ist er im Winter 1522,"-'3 in Böhmen gewesen,
soll dann aber zu der Zeit, wo die Fürsten ihre Stellungen
vor Landstuhl eingenommen hatten (also Ende April), in
Nürnberg in einem einen günstigen Verlauf verheissenden
Process gegen jene gestanden und sich deshalb von Sickingen
zurückgehalten haben (Sick. 367). Bogler (12.92) setzt die
Schrift an die Böhmen vor die Schreiben an die Eidgenossen
und die Strassburger, während ihre Veröffentlichung ebenso
wie die Reise selbst erst später erfolgt ist.
Die Bemerkung der Flersheimer Chronik (Waltz 77, 5 f.),
„mitler zeit" sei Schwicker von Franz v. Sickingen nach
Schwaben und Cr. zu den Böhmen geschickt, gewährt keine
sichere Stütze, da die chronologische Reihenfolge in den um-
gebenden Teilen gestört ist. Fest steht folgendes: Am
12. Januar 152m weiss man von seiner Reise in Nürnberg
(vgl. S. XLII). Ende Januar hält sich Cr. in Schweinfurt. Ende
Februar in Wittenberg auf (vgl. S. XLIV). Dass der Reiseplan
erst nach diesem Aufenthalt ausgeführt ist, ergiebt sich aus
dem Briefe Hedios an Zwingli (4. April, aus Mainz, Schüler
u. Schulth. VII S. 2S0): Hartmudius a Cronberg Bremiam
concessit; quid istic acturus, nescio. Bremiam (es müsste
doch wenigstens Bremam heissen) ist offenbar ein Lesefehler
und dafür Boemiam einzusetzen.
Cr.'s Schrift ist in derselben Druckerei wie VIII 4 und
1X2 hergestellt worden, also der Michael Buchfürers in
Jena. ^) Sie gelangte wohl gleichzeitig mit Sickingeus ,, Aus-
schreiben und Verantwortung'" (vgl. Münch I 27S) zur Ver-
teilung. Dass der Sendbrief zu Lebzeiten Sickingeus (also
vor dem 7. Mai) abgefasst ist, würde als selbstverständlich
anzunehmen sein, auch wenn das ausdrückliche Zeugnis S. 126,
22 ft'. fehlte. Der Bericht (hier 127, 1 — 131,8) war schon zur
Zeit der Schweinfurter Ritterversammlung fertig (vgl. S. XLIV
u. Anm. 1 ). Ob damals bereits die ganze Schrift abgefasst
war oder ob sie mit Ilerübernahme jenes Berichtes erst später
niedergeschrieben wurde, wage ich nicht zu entscheiden.
Die Verquickung seiner persönlichen Angelegenheit und
der Sickingeus, für den er Bundesgenossen werben sollte, mit
^) Jena liegt zwischen Schweinfurt u. Wittenberg, dagegen
abseits bei der Reise von Wittenberg nach Böhmen. Es ist
also möglich, dass XII schon vor XI unter die Presse gelangte.
Ob Buchfürer damals noch in Erfurt oder schon in Jena
druckte (vgl. S. XL. Anm. 2), macht für diese Erwägung wenig
aus; in ersterem Falle würde die Möglichkeit nur noch gewinnen.
XliVII
der Sache der Eeformation ist für die Schrift charakteristisch.
Die Böhmen sollen der „göttlichen Wahrheit und Gerechtigkeit"
beistehen (132,5), d. h. ihm, dem um des Evangeliums willen
Verjagten (125, 1), und Sickingen, dem ,, wahrhaftigen Diener
Gottes und seiner göttlichen Gerechtigkeit" (126,22), in dem
er bereits beim Beginn der Trierer Fehde den Bahnbrecher
des Evangeliums gesehen hatte. Besondere Belege für
Hartmuths Thätigkeit in Böhmen fehlen. ^) Ulmann vermutet,
er habe im Verein mit dem Ritter u Doctor Johann von Fuchs-
stein gewirkt, und glaubt „die Hand der Sickingischen Agenten
in der hinter dem Bühmerwald und bald bis zur Naab spür-
baren Bewegung" zu bemerken (323 f.).
Nach Sickiugens Tode bleibt Cr. noch mehrere Monate
in Böhmen. Der Zweck seiner Sendung ist hintäilig geworden,
er beschreitet den "Weg des Rechtes. Am Kilianstage (S. Juli)
verwendet sich für ihn auf sein persönliches Ersuchen die in
Sedlcan^) versammelte Partei des Zdenek Lew von Rozmital
beim Reichsregiment. Cr. als Bittflehendeu in der Umgebung
Lews zu sehen, des Hauptes der katholischen Partei in Böhmen
und eines ausgesprochenen Feindes Luthers, befremdet eiuiger-
masseu. Aber Lew war ein Bewunderer Sickingens (vgl,
Palacky V 2, 477). Deshalb ist es nicht unglaublich, dass Gr.,
dessen gednicktes Ausschreiben sich an ,,alle" böhmischen
Adligen wandte, von vornherein ebenfalls mit ihm und der
um ihn gescharten Ritterschaft Fühlung zu gewinnen versucht
hatte. Der Wunsch , den nächsten Zweck seiner Mission zu
fördern, hatte wohl über andere Bedenken den Sieg davon-
getragen, vielleicht sogar die Hoffnung, Konvertiten zu machen,
ihm, der in dieser Hinsicht ein grosser Optimist war, den
Schritt erleichtert. Von einer wärmeren Anteilnahme ist
übrigens in dem kurzen Schriftstück nichts zu spüren: die
Ritter unterstützen ihn als ihren Standesgenossen und bitten,
,,so viel er Recht habe", ihm beizustehen.
Verzeichnis der Quellen:
1. Der schon erwähnte Druck. Titel: (5 in (5f)riftlic^
©ci^rifft an 5nie ©rafen ! .Vierren (5'blcu ütib alle cDuinoucr
ber (fronen ^u 2?c^cm üon eine | onfcf^ulbige uoriafltcn Dom 3lbel
§artmubt 1 üDltn (^^ronberg. — Hierunter Vignette (dieselbe
wie am Schlüsse von IX 2). Unter ihr ein unten abgerundeter
*) Die einzige Spur, die ich in dieser Hinsicht zu ent-
decken vermochte, ist seine Anwesenheit in Sedlcan (6 Meilen
südlich von Prag), vgl. d. Folg.
-) In dem Schriftstück (Copie in dem Marburger Fascikel
,,Supplicationes Hartmuth v. Cronbergs" etc.) lautet der Name
Zaletzam ; bei Palacky V 2, 5ü6, wo der Rittertag kurz erwähnt
wird, steht die obige Form. Da das Datum an beiden Stellen
dasselbe ist, lässt sich an der Identität nicht zweifeln.
XLVIII
Schild mit dem böhmischen Löwen in schräg schraffiertem
Felde (h. 80, obere Kante 68 mm). 4 BL; Signat. 2t ij und iö
(sie) iij. 4". = Panzer II 1903. Exempl. in Dresden u. Zwickau.
2. Eine Copie von 1 (im Archiv zu Marburg), die bis-
lang für das einzige Ueberbleibsel des Aufrufs galt, 'j Ueber
ihre Herkunft ergiebt sich aus Marburger Archivalien folgendes:
Mittwoch nach Assumpticmis (IVt. Aug.) 1523 bittet Philipp den
Pfalzgrafen um den Abdruck von Cr.'s Ausschreiben an den
böhmischen Adel, den er, bevor sie ins Feld gezogen,'-') ihm
gesandt hätte, oder eine Abschrift, ebenso um die sonst aufzu-
treibenden Exemplare und Schriften Cr.'s. Freitag nach Bartholo-
maei (28. Aug.) meldet Ludwig, er habe im Handel nachsuchen
lassen, aber nicht mehr als den einen Druck gefunden, dessen
Abschrift erfolge. Freitag nach Egidi (4. Sept.) schickt Philipp
die Abschrift seinen Procuratoren in Nürnberg: Ihn interessiert
besonders das Selbstbekenntnis Cr."s (126, 12f), dass er sich
während der Trierschen Fehde auf einer Sickingischen Burg
aufgehalten habe. Indem er auf dieses hinweist, bestreitet er
die folgende Behauptung, dass von dort aus keine Feind-
seligkeiten während der Zeit unternommen seien. Ausserdem
habe Cr. durch seine ,.grausamlichen Schmähungen" des Papst-
tums in dem Schreiben ein crimen laesae maiestatis begangen.
Der erzählende Abschnitt (127, 1 bis 131, 8) wurde von
Cr. noch zwei anderen Schreiben einverleibt, von denen der
schon erwähnte Marburger Fascikel „Supplicationes" etc.
Copien bietet.
3. In der Bittschrift Cr.'s an die (in Sedlcan versammelten)
böhmischen Adligen umfasst er S. 8» Z. 20 — 10^ Z. 8.
4. In der Supplicatlon Cr.'s an das Kaiserliche Regiment
S. 2 a Z. 5 — 4" Z. 1. Die Abschnitte 3 und 4, die unterein-
ander grosse Verwandtschaft zeigen, hat Cr. ohne Zweifel aus
1 mit mehreren Abänderungen herübergenommeu. —
5. Aus der in Würzburg aufbewahrten Copie des Be-
richts (vgl. S. XLIV, Anm. 1) seien nachträglich folgende Les-
arten notiert:
S. 127,5: Jöanö genant. 9: nocfi statt boc6. 17: eutmelKicKn. 18: an=
gemengtem. 19: ueröore.
S. 128, 7: SJiberöejftat (die Namen der beiden Orte sind nicht fort-
gelassen). 18 : iuuerantiöortteu. 21: fein rt'"rf'Ii'')tait- --^ '■ bar|u, über ^u
ist jn geschrieben.
S. 129,13: fiir bte brci) Glnirfürftcii. 18: nacfegomeltc und hinter bcrrn
eingeschoben »onn.
S. l:iO, 4: et)e onnb suiior.
Trotz mehrerer Abweichungen stimmt 5 mehr zu I als
zu 3. 4. —
*) Auf der letzten Seite die Bemerkung : JöartmauS üon |
(5:ronberg | auffc^riben bi) ben | 33el)emifcf)cn abcin | :^ot ber pfal^=
graf bcn 1 abbrugf.
-) Gegen Sickingen, in der zweiten Hälfte des April 1523.
XLIX
Den Bericht (ohne die Instruction, vgl. S. XLIV, Anm. 1)
bieten auch noch zwei Copien in Marburg; der Text entspricht
nach den vorgenommenen Stichproben dem Würzburger.
XIII. Christliche Schrift und Yermahnnng an alle
Stände. (S. 135).
Die Schrift wendet sich schlechthin au alle hohen und
niederen Stände des Eeiches; der Zusatz von YIII und XV
„auf diesem Reichstag zu Nürnberg versammelt" fehlt. Der
naheliegende Gedanke, dass sie zunächst für den zum Mar-
garethentag (13. Juli) nach Nüruberg ausgeschriebeneu neuen
ßeichstag abgefasst sei, ist deshalb abzuweisen.
Von der Schrift giebt es zwei Drucke:
1.0rignaldruck:Giit(£^riftlttl)e|fcörtfftönb öermanungl
an alle Stent befe 9i6mti'(^en | 3ieiicö§, üo mir il-tartmnnbt i tion
iSronberg, ^üui lob \ (Sotte§, bnb ,,ii nu^ ; allen Gt)riften. || SBclc^cv
nic^t burc^ gnab cnbt= | mi)d)t bem Öotteg ^orn | 2er muß
huxd) mcnfcöltcö tor= I i)cx)t eluigfltc^ fcmt Derlorn. — 0. 0. u. J.
(Jörg Gastel in Zwickau; 1523: vgl. d. Subscr.). Titel in einer
Einfassung, die einer Grunenbergschen nachgeschnitten ist
(= V. Dommer, Lutherdr. S. 235, 70 C). <! Bl, d. Rucks, d. Tit.
u. d. 1. S. leer. Sign. 5t ij, 21 iij, 58, 23 ij. 4». = Panzer II 1901,
Weigel-K. 540. Nicht wieder gedruckt. Exempl. in Berlin,
Halle, Leipzig, Strassburg und Zwickau.
2. Nachdruck : 5( i n (S ^ r t ft ( i d) e i c^ r i f f 1 1 ünb ücrmanung
an alle ©tenbt | be§ äK^mifdje j){ei)c^§, üo | mir öartmub m
i^ron 1 berg, ^um lob gölte» | bn p nu^5 aücn | (^firiften. |] Dann
folgen in gleicher Brechung die Verse von 1 (nur gottei3 und
tor|ai)t). — 0. 0. u. J. (vermutlich 1523). Titel in einer Ein-
fassung, die mit der vou 1 nahezu übereinstimmt und mit der
bei vou Dommer S. 235, 70 C Absatz erwähnten identisch ist.
V. Dommer hält sie ebenfalls für einen Nacbschnitt der Grunen-
bergschen und zwar für einen späteren, da er sie erst in
einem Druck des Augsbnrger Valentin Otmar von 1545 nach-
zuweisen vermag. Vielmehr ist der Nachschnitt spätestens
1523 angefertigt, ja vielleicht für den Nachdruck selbst her-
gestellt und zwar nach dem Holzschnitt von 1. Offen bleibt
die Frage, wer den 1545 von Valentin Otmar benutzten Stock
1523 besessen hat. Weller, der Grunenberg als Drucker an-
giebt, hat sich durch den Holzschnitt täuschen lassen. Blatt-
zahl, Signaturen und durchweg auch Seitenfüllung stimmen
mit 1 überein. 4". == Weller 23S7, Weigel-K. 541. Exempl. in
Augsburg, Dresden, Erlangen, Frankfurt (G. Freytagb.), München
und Strassburg.
Cr. entwickelt in der Schrift sein kirchenpolitisches
Programm. Seine Vorschläge sind auch hier nicht originell;
sie begegnen ähnlich in vielen gleichzeitigen Flugschriften.
In dem Schreiben au Karl V. verlaugt er Uebergabe des
Crouberg. j
Patrimonium Petri an den Kaiser (37 f.), in dem an Hadrian VI,
Teilung zwischen Karl V. und Franzi, von Frankreich (HS)
und Verwendung der geistlichen Besitztümer zum Nutzen der
Christenheit und zur Bekämpfung und Bekehrung der Türken
(119 f.). Iq dieser Schrift lautet seine Forderung: Papst und
Bischöfe, Pfaffen und Mönche sollen ihre Herrschaften und
Reichtümer den einzelnen christlichen Gemeinden übergeben
(139). Mit anerkennenswertem Freimut werden die Folgerungen
für den stark interessierten Adel gezogen.
XIV. Persönliches Vorbringen vor dem Kaiserlichen
Regiment zu Nürnberg. (S. 144).
Unter Geleit des Regiments, das ihm sein eigenes An-
suchen und die S. XLVII erwähnte Fürsprache der am KiHanstage
(S.Juli) in Sedlcan versammelten böhmischen Adligen ^ aus-
gewirkt hatte, kam Cr. nach Nürnberg. Am 9. August erschien
er vor dem Regiment. Einen Abriss dessen , was er damals
vorgebracht hat, giebt er in XV (152, 2.5 tf.). Vollständig besitzen
wir es in der „Supplication an das Kaiserliche Regiment" (Marb.
Archiv). Er beginnt mit dem S. XLVI u. XLVIII erwähnten
Bericht, rechtfertigt sein Verhalten vor und während der
Trierschen Fehde, erinnert an sein das bekannte Anerbieten ent-
haltendes Missive an das Regiment vom 16. Sept. 1522, erwähnt
seinen Verwandten Quirin,'') der in einem Monate dauernden
Process endlich ein ihn in seinen Anteil wieder einsetzendes
Urteil erstritten hatte, behält sich gegen .Jakob v. Gr., der seinen
Jahresanteil unrechtmässig Philipp von Hessen verkauft hätte,
weitere Schritte vor und bUtet, eilends gegen die Kriegsfürsten
mit der Erklärung der Acht und Aberacht samt den andern
Pönen des Landfriedens vorzugehen und ihm nebst seineu
Vettern zu ihrem Recht zu verhelfen. In einem Nachwort
bemerkt er, er habe auch durch ein Gesuch sich vom Erz-
herzog Ferdinand eine Botschaft an das Regiment verschali't,
die er samt Ferdinands Antwort an ihn auf Wunsch verlesen
lassen wolle.^)
*) Ihrem Gesuch war Cr.'s (undatiertes) Bittgesuch an
sie beigelegt (Copie ebenfalls in dem Marburger Fascikel
„Snpplicationes" etc.).
-) Auf die Angelegenheit Frowins von Hütten (Ulmann 396)
wird, obwohl dies nahe lag, nicht eingegangen.
^) Copie von Ferdinands Schreiben an das Regiment
(Innsbruck, 14. Juni 1523) in dem erwähnten Fascikel (Xiclueil
bcnit ^Rcc^tg nicmanbt» ücrfagt uicrbcit foll, bauTcn mir au c.
1. lutb cud), ir inotlct auf bcnaut» nou (5viinbiu\i anlani]cii unb
crnid)eu im bic pillidjeit luib dUA)t, Souil fidj gcbürt' unb iv
.lUtliun wol aiiffen, cvgccn laffcti). Ueber Cr.'s Schreiben an
Ferdinand vgl. d. Abschnitt ,,Dio anderen Sendschreiben Cr.'s''.
LI
Der diesem Nachwort vorangehende Abschnitt steht zn
XIV in Beziehung. Cr. sagt, er wisse, dass er beim Regiment
und vielen Herren wegen seinei* das Evangelium betreffenden
Schriftstellerei verunglimpft sei, wolle aber jedem, er müge
noch so gelehrt sein, hier uud anderwärts, wo es sich schicke,
zu Antwort und Recht stehen. Nach Laurentii (11. August)
greift er nun ein Thema, das für ihn augenblicklich von be-
sonderer Wichtigkeit ist, heraus; er behandelt sein Verhältnis
zum Erzbischof von Trier und sucht nachzuweisen, dass die
Ungnade, in die er durch sein Eintreten für das Evangelium
bei ihm gefallen, unverdient sei. i) Noch an demselben Tage
verlässt er nach einem ungünstigen Abschied Nürnberg (154, 5).
Die Verteidigung wandert dann in die Offizin desselben Druckers,
der — wohl während der Reise nach Nürnberg — mit der Ver-
öffentlichung der vorigen Schrift betraut worden war, Jörg
Gasteis in Zwickau.
Titel : SOJetjn §nrt= | m u b t b ö (£ r o n 6 e r c; § 1 5|5crfDnItd& für=
hringcu, fuer | bcm ^DitdHiItdje £ct)ier | ltd)e 9{egtmet 511 9lurn |
berg, ba§i Ijcilige (^nia \ gclium im luort @ot= | tc» S3eti-effcnb, |
mad) ßaur= | eittij. mx- \ no. k. \ 9)1 ®. XXIII. || ßniirfo»!
(ohne Punkt) — Titel in Einfassung: ein Portal mit Sockel
(Breite des Gesimses 114, Höhe des Portales einschliesslich
des Sockels 162 mm), rechts und links unter dem Gesims
Amoretten mit Füllhorn , mitten auf dem Gesims ein Engels-
kopf mit Flügeln, rechts und links davon zwei urnenartige
Verzierungen. 4 Bl. , d. 1. S. leer. Signat. atj, a iij. 4". Nicht
wieder gedruckt. = Weller, I. Suppl. S. 2;) (N. 24S), W^eigel-
K. 538. Exempl. in Berlin, Frankfurt (G. Freytagb.), Göttingen,
Leipzig, Rudolstadt und Zwickau.
Ueber das damalige Verhalten zweier Kriegsfürsten,
Philipps und Ludwigs, gegen Cr. geben Marbnrger Archivalien
nähere Aufschlüsse. Montag Laurentii (10. August) schreibt
Ludwig an Philipp, wie er von seinen Räten in Nürnberg
gehört habe, sei Cr. in Nürnberg und gehe damit um, weil
kein Fürst als Statthalter, auch sonst kein Fürst wie billig am
Regiment sitze, durch andere, so da Rats sässen und ihnen —
den Kriegsfürsten — zuwider sein sollten, seine Sache anzu-
bringen. Er möge seine Räte und Procuratoren in Nürnberg
lleissig aufmerken und , wenn Cr. die Kriegsfürsten verklagen
und etwas bitten wolle, „arbeiten uud handeln" lassen.
Philipp befiehlt in einem undatierten Schreiben seinen Räten,
die Mittwoch und Donnerstag Oswaldi (5. und H. Aug.) ihn
von Cr.'s Absichten in Kenntnis gesetzt hatten, „mit allem
1) Die Gedanken von XIII kehren in der Hauptsache
wieder; auch hier fehlt es nicht an fast wörtlichen Ueber-
einstimmungen. 146,20—25: 142,24—30; 147,2—5: 142, 10—18;
147,6—8: 139,28—31.
d*
LH
Fleiss, so viel möglich, gegen Hartmuth zu' arbeiten,"»)
und stimmt ihrem Vorschlag zu, Cr. durch das Kammergericht
für die Sickingeu erzeigte Hülfe in die Aclit erklären zu
lassen. Die Autwort Philipps an Ludwig von Mittwoch nach
Assumptiouis Mariae (19. August) und Ludwigs Antwort
hierauf von Freitag nach Bartholomaei (2S. Aug.) betretfen
noch denselben Gegenstand: die beiden Fürsten sind im Zweifel,
ob die Achtserkliiruug durch das Kammergericht oder das
Reichsregiment zu geschehen habe. — Die Achtserklärung
gegen Cr. unterblieb. Sie war auch — vor der Hand
wenigstens — unnötig geworden, da der von Cr. gerührte
gleiche Schlag — die Forderung der Achtserklärnng geg^u
die drei Fürsten — , den sie offenbar erwidern wollten, wirkungs-
los geblieben war.
XV. Ernstliche Schrift an alle Stände. (S. 150).
Am 11. August sahen wir Cr. Nürnberg verlassen. Am
24. erwartet ihn Botzheim in Konstanz, von da begiebt er
sich nach Zürich (vgl. Enders zu IV No. 627). Hierauf weilt
er mit anderen vertriebenen fränkischen Rittern bei Herzog
Ulrich von Württemberg in Mömpelgard, den er zum Luther-
tum bekehrt. Da er sich im November wieder in Basel auf-
hält (Heyd, ülr. v. W. II 119) und am 16. Februar 1524 an
einer dortigen Disputation beteiligt (Hagenbach, Oekol. 50 ff.),
darf man annehmen, dass von Basel auch unsere, vom 2. Jan.
1524 datierte Schrift abgesandt ist.
Nach dem Misserfolg beim Reichsregiment trug sich
Cr. anfangs mit dem Gedanken, dem Kaiser in Spanien per-
sönlich seine Sache vorzutragen (vgl. Hej'd II 1 IS). Bei der
Verbindung mit Ulrich wurde der Plan aufgegeben; an seine
Stelle trat ein anderer, zunächst an den Reichstag zu appellieren.
Die Ausführung verzögerte sich, da der seit vier Monaten
ausgeschriebene Reichstag erst im Januar 1524 zusammentrat.
Cr. erklärt, er werde in Kürze sein Hab und Gut samt allen
Forderungen an Lehen und eignen Gütern gerichtlich seinen
Kindern übertragen und bittet, in ihrem sowie seiner Vettern
Interesse die Kriegsfürsten zur Rückgabe ihrer Eroberungen
und zum Schadenersatz zu zwingen, ferner sie nach den Vor-
schriften des Landfriedens zu bestrafen. Im Gegensatz zu VIII.
der ersten Schritt an den Reichstag, betrifft also dieses Schreiben
rein persönliche Angelegenlieiten.
Cr. bittet um Antwort durch den Boten, der die — von
ihm eigenhändig unterschriebene — Ausfertigung überbringt.
Vermutlich hat der Reichstag zunächst die Antwort der Kriegs-
J) Dieser Ausdruck könnte dafür sprechen, dass das
Schreiben erst nach dem Empfang von Ludwigs Brief auf-
gesetzt ist.
LIII
fiirsten, die Abschriften zum Beriebt erbalten (vgl. unter 2),
abgewartet.
Zu Grunde ist dem Abdruck 1 gelegt:
1. Einziger Druck: (vin ernftüc^e fd^rifft an all |
ftenb be§ 9{6mifcf)cn reiic^s. iUnt i*öartmubt Don | (Jronberg.
2;artnnen mcnigltc^^ ncntciucn | mag tm übcrgroifen uitrcc^tlid^cn
QC' I lualt Dnb Derfolgung, fo benen uon j (Ironbcrg lüibcr alle
rcdjt ünb I über ^uutl i)od)v erpitten I begegnet. — 0. 0. u. J.
(Petri in Basel, 1524). 4 Bl. Signat. a 'ij, a ttj. 4". = Weller
28-13. Abdruck bei Müncb II No. 1S4. Exempl. in Dresden
und Zürich (Kant.-b.), defekte in Berlin und Wolfenbüttel.
2. Die Landgraf Philipp vom Reichstag übersandte, in
Marburg aufbewahrte C'opie des (nicht aufzufindenden) Originals.
Aufschrift: .s^artman üon (Fronbercf» 1 mii'ftne an bie ftcnbe be§ |
retc^S 3" 9turmberg üerfamelt || Anno etc. n ütj. Ihrer wird
gedacht in der imdatierten Antwort Richards und Ludwigs
an Statthalter und Stände des Reiches (wohl vom Januar 1524),
die Philipp aufgesetzt zu haben scheint (Konzept nebst einer
Mundierung in Marburg) : Ihnen beiden und — durch Vermitt-
lung der hessischen Gesandten — auch Philipp sei von den
Ständen ein Sendbrief Cr."s behändigt. Sie bedanken sich
(.freundlich , günstiglich und gnädiglich". Ein Bericht sei
nach ihrer Ansicht nicht nötig, da landkundig wäre, welcher
Gestalt Cr. als „offenbarer Friedbrecher" Sickingen Hülfe, Rat,
Förderung und Beistand erwiesen hätte. Am Schluss erklären
sie, sie seien Hartmuth um ihr Vornehmen weder in noch
ausserhalb Rechtens irgend welche Antwort zu geben pfliebtig,
falls er aber ihnen samt dem Landgrafen Ansprache (gericht-
liche Verfolgung) nicht erlassen wolle , möchten sie gcbülir-
liches Recht wohl erleiden.
XVI. Sendbrief an Spalatin. (S. 157).
1523 Mar Cr. im Auftrage Sickiugens nach Böhmen ge-
reist. Zum zweiten Male hält er sich dort im Anfang des
Jahres 1525 auf und zwar im Dienste Herzog Ulrichs von
Württemberg. Ulrich wollte mit Hülfe der aufständischen
Bauern in den Besitz seines Landes zurückgelangen. Gleich-
zeitig sollten die fränkischen Ritter, die sich nach Sickingeus
Fall ihm ebenfalls angeschlossen hatten, von Böhmen aus
durch anzuwerbende Truppen ihn unterstützen (vgl. den Brief
des herzoglichen Rats Weissenfelder ans Innsbruck vom
15. Februar, Jörg 1(33, und der bairischeu Herzöge vom
21. Februar, Jörg 164). Im Februar i) wirkt mit Cr. in
*) Gleichzeitig haben Cr. und andere Freunde Scbwickers
V. Sickingen mit dem Erzherzog Ferdinand wegen einer Schuld-
forderung der Sickingischen Familie an den Kaiser unter-
handelt (vgl. Bremer, Fr. v. Sickiugens Fehde gegen Trier,
77 u. 82; die betreffende Nachricht ist vom 17. Febr. datiert).
LIV
Bübiuen der schon in Verbindung mit seinem ersten dortigen
Aufenthalt genannte Fuchsstein, der im Januar beim französischen
König im Lager vor Pavia gewesen war, um ihn um eine
Gelduuterstützimg für den von Ulrich beabsichtigten Kriegs-
zug anzugehen (Jörg 163.177, Stalin, w. G. IV 1, 262). Be-
sonders in Prag und Umgegend scheint geworben zu sein
(vgl. bei Jörg 1 66).
Ulrichs Unternehmen verlief ergebnislos. Der geplante
Zug der Sickingischeu Partei kam nicht einmal zu stände.
Bald darauf weilt Cr. zu Sonuenwalde in der Niederlausitz,
wo Ibach, sein früherer Schützling, als Prediger wirkte (vgl.
Spangenberg II 50 a). Dort erhält er einen Trostbrief von
Spalatin , der offenbar den Schwergeprüften und abermals in
seinen Hoffnungen Getäuschten durch geistlichen Zuspruch
aufzurichten suchte. Die Autwort hierauf ist der folgende,
bald nach dem Fortgang aus Sonnenwalde abgefasste Sendbrief.
Einzige Ausgabe :
^ortatuti öoiilC^ronhcrg, 2tn|(^cürc}iuOT|(2pa=|(ati =
uum. I 6'J)H troftüd) fd)= | rifft, ünb billidö ciiit | Spiccjel
© 0 1 1 1 d) er I g n a b en , c t m ci c = I nt e t) n cn m a n. 1 2'ß 1 1 1 cm h er g |
2)i. ^. ,\".\'V. — Titel in Einfassung (b. 104, h. 153mm): ein
Portal, dessen mit sechs fünfeckigen Sternen geschmückter
Bogen auf zwei nach oben sieh verjüngenden Säulen ruht.
Die beiden Seiteulcisten sind eingelegt, die rechte zeigt horizon-
tale, die linke schräge Schraffierung. Den Lettern und dem
Holzschnitt bin ich sonst nicht begegnet. Die Lettern von
Peypus in Nürnberg, den der Berliner Katalog als Drucker
nennt, sind auf einen kleineren Kegel geschnitten. An dem
Druckort Wittenberg zu zweifeln liegt kein Grund vor. 4 Bl.,
d. Eücks. d. Tit. u. d. 1. Bl. leer. Signat. Ül ij, ?l üj. 4''. =
Panzer II 2829. Exempl. in Beriin, Darmstadt (Ilofbibl.),
Halle, Heidelberg, Rudolstadt, Wolfenbüttel, Zwickau.
Mit dieser Schrift ist Cr.'s literarische Thätigkeit zu
Ende. Ueber die Gründe dieses plötzlichen Schweigens hat
bereits Bogler (12 f.) alles Wesentliclie gesagt. Cr. bleibt
nach wie vor ein „ergebener und ofl'ener Bekeuuer des Evan-
geliums," wie er sich selbst 1537 nennt, aber offenbar hat es
in seiner Umgebung, ja unter seinen nächsten Angehörigen
(vgl. 154, 22. 23) nicht au Stimmen gefehlt, die ihm begreiflich
machten, dass seine Schriftstellerei die Aussichten auf die
Wiedererlangung seiner Besitzungen eher verschlechtere als
verbessere. Dazu kam, dass Landgraf Philipp, in dessen Besitz
sich seit dem Vertrag der Ebernburg (1523) Schloss und Stadt
Cronberg befimd, bald zur evangelischen Sache übertrat.
Ausserdem nahm die reformatorische Bewegung melir und
mehr einen dogmatischen Charakter an; der „schlichte Laie"
hatte ihr, seitdem und solange die weitesten Kreise des Volkes
von ihr ergriffen waren, nach besten Kräften gedient und
LV
schon damals (vgl. z. B. 57, 13) erkannt, dass sein Wollen
grösser sei als sein Können; in den dogmatischen Streitig-
keiten noch irgend eine Eolle zu spielen war er nicht befähigt.
Auch die Mitwelt scheint seine Schriften bald vergessen zu
haben; keine einzige hat in jenen Jahrzehuten einen Neudruck
erlebt. Auf die späteren Bemühungen Cr.'s, Avicder iu den
Besitz seiner Güter zu gelangen, kann hier nicht eingegangen
werden; erst 1541 wurde er besonders durch Bucers Ver-
mittlung beim I>andgrafeu restituiert.
Die anderen Sendschreiben Cronbergs.
I . Ueber das von der Ebernburg Dienstag nach Kreuzes-
erhöhung (16. September) 1522 an das Reichsregimeut ge-
richtete Missive vgl. das in der Einleitung zu VllI Gesagte.
Die im Nachstehenden gegebene Rekonstruktion des bislang
nicht wieder aufgefundenen, übrigens niemals gedruckten
Schriftstückes beruht auf folgenden Quellen:
a) einer im Haupt -Staatsarchiv zu Dresden befindlichen
Inhaltsangabe (des Rates Dr. Pack), abgedr. bei Mende S. 84,
b) Seckendorf I 226», vgl. auch 2r>9a,
c) Spalatins Annaleu (bei Mencken II 615),
d) Cr.'s eigenen Angaben (1t3, 2 — 22).
Der Anfang enthielt wohl den Anlass seines Schreibens,
die ihm durch viele Freunde und Gönner kundgethane Un-
gnade einiger geistliclicn Fürsten (iu erster IJuie des Erz-
bischofs von Trier). Der Grund dieser Ungnade sei sein
berechtigtes Eintreten für das Wort Gottes. Die Fürsten und
Herren möchten an Kaisers Statt so regieren , dass es nicht
länger unterdrückt würde. An Beispielen') wird gezeigt, wie
von Anbeginn der Welt bis auf die Gegenwart alle, die der
Wahrheit entgegen gelebt haben, schwer und grausam gestraft,
vertilgt und verdammt worden seien. Die Unterstützung des
Evangeliums würde ihr eigenes Glück sein, ihr Widerstand
den Zorn Gottes und den Ungehorsam der Unterthanen zur
Folge haben imd sie ebenso wie die Oberen der Juden ins
Verderben stürzen. Ihvran scheint sich sein Erbieten'-') ge-
schlossen zu haben, durch das er jeder etwaigen Gewalt-
thätigkeit ohne vorheriges Verhör vorbeugen will: „uad)bcm
ber front i5-rancifcu§ uon ©icfingcn jc^5t au§cic,Higcn, bic gotti?
') Vermutlieh waren es wenigstens zum Teil die auch
S. 96 angeführten.
2) Ein ähnliches Erbieten äussert er nach der Vertreibung
100, 26ff. (125, yff.). Auf das Erbieten vom 16. Sept. 1522
kommt er 1 13, 27ti['. u. 153, 14 ff. zurück, auch in der Supplication
an das Kais. Regiment.
LVI
finbt SU ftraffcn, 'i)at er mir fel)n 5au§, bt) eBerburgf, 5U lauten
ei)ngd:^an, bcr i^alber toiil mir nicf^t geburen, je^t bar bon p
Sicn; fo balbt er aber miberfumpt, bin irf) crbottig. 3tr) 6. f. g.
m\b gunftcn fegen 9hircmbergf funber geleit ju tommen ünb
ba an^ujeigen ünb mar^nmacfien, ba§> c. g. ünb gunften alle mit
fulc^cn nnb ubiln nicrn pen nnb ftraffcn mern belet)bigt mcrn,
lüu (?. g. ünb gunft ber tcarl^eitt ünb beut mort gott§ md)t mer
er ünb plag mcrbcn geben, nnber (meber?) bisher gcfc^en". Er
wolle sich „gern lebendig vierteilen lassen," ^) wenn er da-
durch Deutschland zur Annahme der evangelischen Lehre
bewegen könnte, und zehnmal lieber sterben als die Wahrheit
zum Euhme Gottes und zum Besten Deutschlands verschweigen.
Cr. bat um Antwort durch den Ueberbringer. Ueber sie
vgl. S. XXXVIII.
Dass die „sehr schöne und abenteuerliche Epistel", wie
Pack sie nennt (Spalatin spricht von litterae magnanimae),
ein treffliches Denkmal seiner unerschrockenen, glaubens-
eifrigen Persönlichkeit gewesen ist, ergiebt sich aus dem
Obigen zur Genüge.
2. Am 14. August 1522 (Enders III 56S) teilt Cr. Luther
mit, sein Prediger (Michael Stiefel) habe Luthers Buch De
abroganda missa übersetzt. Er habe die Uebersetzung einem
evangelischen Doktor zur Drucklegung übersaudt und zwar
zusammen mit einer (offenbar von Cr. selbst verfassten) Schrift,
von der er eine Abschritt beilege. Das geplante Buch ist
nicht erschienen. Mit Eecht wird Weim. A. YlII 479 vermutet,
dass Cr. mit Rücksicht auf die schon vor längerer Zeit er-
schienene, aber ihm damals noch nicht bekannte Uebersetzung
„iUtm äUifebraucft ber ä)teffcn" den Plan aufgegeben habe.
Hinzuzufügen ist, dass Cr.'s eigene Schrift vermutlich eine
Art Vorwort zu der Stiefeischen Uebersetzung war,-) das sich für
eine besondere Veröffentlichung nicht mehr eignete. Das Schick-
sal der dem erwähnten Doktor zugesandten Manuskripte und
der Luther geschickten Ausfertigung ist unbekannt.
3. Das in der Einleitung zu XIV erwähnte Schreiben an
Erzherzog Ferdinand Avurde nicht, wie Bogler (12) meint,
1522 abgeschickt, sonderu, da Ferdinand dadurch zu seinem
Brief an das Reichsregiment (vom 14. Juni 1523"^ veranlasst
wurde, etwa Anfang Juni 1523. Aus dem letzteren Brief
*) Vgl. auch die S. lüO Aum. 7 angegebene Variante der
Nachdrucke von VIII 1 .
2) Möglicherweise verbreitete er sich auch über die Ge-
danken, auf die ihn einige Monate vorher seine Beteiligung
an der Reform des Gottesdienstes auf der Eberuburg getÜhrt
hatte. Unter dem Eintluss dieser Reforui steht wenigstens
zum Teil auch Sickingens Sendbrief an Handschuhsheim, von
dem Cr. Luther gleichzeitig einen Abdruck übersandte.
LVII
ergiebt sich mit Wahrscheinlichkeit , dass das Schreiben u. a.
den mehrfach genannten erzählenden Abschnitt (127, 1 — ^131,8)
enthielt. Gleichzeitig wurde Ferdinand zum wahren Christen-
tum ermahnt, wenn das von Buchhultz (Gesch. Ferd. I.,
Bd. II ST) angeführte Schreiben mit ihm identisch ist. Cr.
selbst bezieht sich 152, 20 ff. auf den Brief, der übrigens wohl
eher den Charakter eines Bittgesuches als eines Sendschreibens
hatte.
4. Luthers Aufforderung (Erl. A. .53, 123, in dem Wart-
burgbrief), an Herzog Georg eine Schrift zu richten, ist nicht
befolgt worden. Boglers leise Andeutung (81), dass vielleicht
die mit der Stiefeischen Verdeutschung in den Druck gegebene
Schrift (oben 2) eine solche gewesen sei, hat nichts für sich.
Was Cr. literarisch gegen den Herzog unternommen hat, be-
schränkt sich auf die Seite XXYII erwähnte Interpolation.
— Ein Ermahnungsschreiben Cr.'s an den „Bürgermeister
Doltzig in Frankfurt" (Münch I 216) hat nicht existiert (Ver-
wechslung mit einer Sendung an Doltz . — Auch keine Kirchen-
ordnung (Bogler 27; Verwechslung mit den Statuten der
Himmlischen Brüderschaft). — Ebensowenig eine Ermahnung
au die Einwohner von Oppenheim (vgl. S. 57, Anm. 3). —
üeber eine angeblich in Worms dem Kaiser übergebene
Schutzschrift für Luther vgl. das S. XVII Bemerkte. — Die
vom Pfarrer Stephan Sieber in Schüuau an den Stadtschreiber
Mag. Stexjhan Eoth in Zwickau am 2. Juni 1523 (Arch. f. Gesch.
d. d. Buchh. XVI, S. 30) geschickten epistolae Hartmundi de
Cronbergk waren wohl nur einige von den bekannten nicht
verschiedene Drucke.
Die sehedae Dolzigianae.
Einen eifrigen schriftlichen Verkehr pflog Cr. mit dem
mehrfach genannten kursächsischen Marschall und Rat Haus
V. Doltz (über ihn vgl. d. AUg. D. B.). Die von Cr. ihm ge-
sandten Briefe und Sendschreiben brachte mit andern Papieren
ein glücklicher Zufall gegen das Ende des 17. Jahrhimderts
wieder ans Tageslicht, mehrere Gelehrte benutzten sie, aber
sie sind dann wieder verloren gegangen.
Seckendorf (I '22b^) berichtet, der Jenaische Professor
Caspar Sagittarius habe ,.haud ita pridem" jenen Schatz in
Saalfeld gehoben. Er selbst hat daraus Copien benutzt von
I, II, III, V B, VI, ebenso eine von dem ungedruckten und
sonst verlorenen Missive an das Eeichsregiment. Auch eine
Ausfertigung von Lutliers Missive an Cr. hat sich darunter
befunden (vgl. S. XXXI Anm. 1).
Schlegel hat für seine Vita Spalatinl (1693) jene „con=
geries epistolarum" ebenfalls benutzt. Nach der Einleitung
sind die Papiere ,ante hoc quadriennium' (also wohl 168it)
im Rathaus zu Saalfeld gefunden worden. Er bemerkt (S. 61,
LVIII
Anm.), Sagittarins plane eine Cronbergausgabe auf Grund der
Drucke und der anfgefuudeueu Manuskripte.
An der Ausführung dieser Absicht wurde Sagittarius
durch seinen Tod (9. März 16VI4) verhindert. Der handschrift-
liche Nachlass ging grösstenteils in die Hände des Jenaer
Professors Johannes Andreas Schmidt über. Dieser verspricht
in der Vorrede (30. April 1()94) der von ihm publicierten
„Introductio in Historiam ecclesiasticam" des Sagittarius, für
die Herausgabe des Nachlasses Sorge tragen zu wollen; einst-
weilen werde er einen Katalog der von Sagittarius veröffent-
lichten Bücher und der zu veröffentlichenden Manuskripte
aufstellen. Das Verzeichnis jener enthält der Catalogus scrip-
torum a Sagittario olim editorum (Jena 1094), der natürlich von
der Cronbergausgabe nichts erwähnt. Aber auch Schmidts
Buch De vita et scriptis Caspari Sagittarii (Jena 1713), das
ausführlich die Eeisen und Fuude des Gelehrten schildert,
weiss von den Doltzschen Papieren nichts zu berichten.
Möglicherweise sind sie gar nicht in Schmidts Hände ge-
langt (vgl. S. 61: cum omnes eins schedae in meas non per-
venerint manus), möglicherweise auch mit jenen Briefen zu
Grunde gegangen, von denen es in der Einleitung heisst:
Extabat isto adhuc tempore (als Schmidt noch in Jena lebte,
von wo er 1695 nach Ilelmstädt übergesiedelt war) amplissimum,
(juod ille cum aliis habuit, literarum commercium, ab ipso ante
obituni iuxta alphabeti seriem distributum , nunc vero a muri-
bus gliribusqne, quod vehementer doleo, penitus absumtum,
ex quo multa rem literariam omnemque eius vitam et conatus
illustrantia excerpi potuissent".
Die Nachforschungen des Herrn Direktor Dr. K. K. Müller
unter dem in Jena vorhandenen Nachlass des Sagittarius haben
keinen Erfolg gehabt. Seckendorfs Nachlass auf Schloss
Meuselwitz ist, wie mir versichert wurde, nicht zugänglich.
Eine Anfrage in Saalfeld, ob die Schriftstücke in das dortige
Archiv zurückgelangt seien, konnte leider nicht erledigt
werden; der Bestand ist noch nicht geordnet, und ein
Archivar tehlt.
Nachträge und Verbesserungen.
S. Xni (unten) : Das über das Geschlecht von binft Be-
merkte trift't nicht zu (billft ist als Plural zn fassen); auch
150 (Anm. 1) war nici)ncu btcuft beizubehalten.
S. 6, Anm. 12; bü, Anm. 10; 83, Anm. 33; 84, Anm. 22
fehlt vor den Lesarten die Ziffer 2.
S. 24, 15 statt cngeltfd) enaugdtfd)? (vgl. 50, 5—7).
S. 34, Anm. 6 zu streichen (vgl. 52, 11). Ebenso 38j
Anm. 7 (die Stelle ist klar, wenn das Komma hinter (£^riftt
beseitigt wird). Auch 49, Anm. 8 und 93, Anm. 2 (unten).
LIX
S. 59, 4 (v. unten) : statt gforii besser glort).
S. 64, Aum. 2 lies: Wohl aufzufassen als gücttgeit.
S. 81 (Anm. 42): die Lesart von 2 ist vorzuziehen (ge=
matge = Malerei).
S. 103, Anm. 3: Der dem Schreiben Sickingens an den Eat
von Strassburg beigelegte Abklagebrief war der (am 8. Okt.
in Cronberg eintreffende) Ludwigs. (Altzey, Montag nach
Francisci [6. Okt.]). Au Philipp hat Cr. wenigstens zweimal
geschrieben (vgl. auch 127,17 den Plural t)n f^rtfften): Mon-
tag Michaelis (29. Sept.) und Samstag nach Michaelis (4. Okt.).
Beide im Marburger Archiv, wo ausserdem eine andere, nahe-
zu gleichlautende Ausfertigung des zweiten Briefes vom Dienstag
nach Francisci (7. Okt.).
S. 104, Anm. 1 lies: Eine Gesandtschaft etc. Die letzte
Hälfte der Anmerkung (von „Cronbergs" an) muss korrekter
lauten : Die Abordnung einer ähnlichen Gesandtschaft an den
Erzbischof von Trier folgt aus 129, 2. Geplant war auch eine
solche an Philipp : Mittwoch nach Francisci (8. Okt.) bitten
Eberhard Graf zu Königsteiu und Walther v. Cr. Philipp um
sicheres Geleit zum Zweck einer Werbung für Hartmuth
(Marb. Archiv); vermutlich hat aber Philipp sich gar nicht
darauf eingelassen. Die schriftlichen eigenen Erbieten der
Verwandten (vgl. 1.30, 5; 1-51, 11 uud Anm. 8) werden in diesem
Seudschreiben nicht erwähnt.
S. 111, Aum. 2: bcffeclbigcn ist vielmehr als Nom. Plur.
zu fassen (vgl. 133, 31); auch d. handschr. Ausfertigung hat
biefelben.
8.127,5: Der Knecht, Hans Müller, wurdeauf dem Wege
zum Mainzer Domherrn Simon v. Cr. in Rüsselsheim nieder-
geworfen; der Name des Epstein er Wirtes Mar Ileintz Bereither
(nach Cr.'s oben erwähntem Brief vom 29. Sept.). Zeile 10
war SÖaffciibübleS einzusetzen. Anm. 1 1 statt Bruder Schwager
(Hartmuth u. Caspar hatten Schwestern zu Frauen).
S. 128, 1: der Fehdebrief Philipps im Marburger Archiv
(ohne Datum), der Ludwigs (Z. 1 1) abschriftlich im Stadtarchiv
zu Strassburg (A A 373).
Die Auffassung, dass Cr. nur das Mascul. tauff gebraucht
hat, ist nicht überall zum Ausdruck gebracht (es fehlt eine
Anm. zu 143,27; 145,10; 149,9).
S. 154, 18: die Parenthese wird besser mit bcgcieil ge-
schlossen.
I. Seiidbrief an Kaiser Karl T.')
(vor d. 2. Nov. 1521).
[a 2^]%|t9Jüberiüintüc^fter ^urrf)tcü(i)tigfter , ©roBme^-
jlf tigftcr önb (£riften(id)er Sel)fer Ö S?aroIi,2)
3"i) ö^ ^£1^ geringften bt)ner ÜJktjeftat bicner,
^ab ^er^üd) betrac^t bic bo^e önb groffe bt)neö ob-
gemelten 5:itelÄ, lüclc^er bir burc^ bie QÖer f)6cbfte
gnab gottsi inar^affttglic^ jügcorbttet ift. ^e^^alben^) er*
forbert bie gro^ notturfft, hai bu gefcbtcft fljeft, bic^ burd^
eilten bemütigen get)ft empffenglirf) ^ümacfien fölcöer über-
I)o^en gnab öon got jücmpffaficn, gügü)d) luic hk müter
gotts burc^ jre betüilligung, t3nb ha§> fie bcn Worten glaubt
e^n 9Jiütter toorben ift be§ f)i)melifc|en einigen !önig§.
D^) ^aifer, ber almec^tig gott burcfi ftine götlid) gnab
önb miltigfeit, berüfft bid) jii obgemeltS 3:itel§ luürbigfeit,
in bel)nem gciralt ftot nit allein ein fnerf)t gotte§ 5Üft)n:
fonber aud) ein finb gotte; fo bu bid) ei)nig^) mit finbt-
iid)er fordit bl)nem t)crren onb t)t)meli)c^en oatter ergibft,
fo^) lüürt berfelbig bl)n l)l}melid)er oatter bic^ fret) lebig
machen öor aller menfd)fid)er ford)t.
D ^aifer, fo bu anniinbft bie forest gotte§, fo mürbt
bir bie gnab oon gott t)auffenbt') .^üfaften; Xein mannlid)
Wh trefflid) friegSfoId be§ 9tümifd)cn inib ^ifpanifdicn
rt)d^§, ft^nt bir oon got^) 511 el)ncm nnübcriuinbtlidien maffen
geben, fo^) bu ei)nig'o) baffelbig maffen nad) bcm luitlen
gotte§ mit ernft önb flctift tmbcrftcen loürbcft jiigebrudicn,
S8nb") ha§ bu bl)ncn fletjft baruff ftefteft mit ber fint-
[a 2''] ticken ford)t 511 gott, in gottc» mege 5U luanbelcn;
') In der Lotterschen Ausgabe ist (wohl von den Heraus-
gebern, wie auch bei II) d. Ueberschrift hinzugesetzt : X c r 33 r t e f f
an 3^onttfcfte feiifeerli= | d)e 2}Jatcftat 2c. .vartmutbS (sie)
Hon (Jronbcrg. -) l .Slarolc, 2 Garoli. ^) Absatz in 2.
*) Absatz in 2; vgl. S. 8, Anm. 4. *) 2 CDnife. ^) Absatz
in 2. ') Eingesetzt für ^auffcntb, 2 (jauffcnbc. *) üon got
fehlt in 2. ">) Absatz in 2. 'o) 2 ci)ni§. ") Absatz in 2.
Cronberg. 1
2(I§ bau liebt önb fordit ba§ oolcf ft)nen Iierren, fo ba§
fic^t hü§> er gott forcfit, önb fouit irt)teri) ber ^err oon
got abroQc^t, fouit iiit}tcr icic^t ba» üolcf tion bem ^errn.
jDarumb^) wo bu bie forrf)t gott§ luürbeft annemen, fo
öerieüreft bu alle anbere forest ber menfdien Onb teüfcl,
onb erlangeft dfo irarf)afftig ben überI)of)en Jttel, Onb
trürbeft ft)n ünübertuinbtlic^, burc^Ieüctitig , grofemecf)ttg,
fo bu el)n iuarl)affter '^j Grift bift; bau földien -Titel mag
niemantg tnar^afftig ^abcn, er ft) bau el)n lüarer drift.
^arumb^) du gtutjfel öil faifer önb fonig t)aben juen
joldieu Iiof)eu Jitcl fdlfc^lirf) 3Üf(^rt)ben ia]izn: öfe mangel,
ba§ fie burrf) bic gnab gott§ f6ltc^e§ S:itel§ uit gnügfam
erinnert lüorbeu feint; 'J't)ne f)ol)e obelirf) Söniglict) geburt
begabt mit l}ober abelic^er tugent, bar^ü bie groffe mac^t
bljuer ^6nigrt)c^ ünb ^elifert^umb, \vdd)§' bir fonber ^iniifel
atte§ ÜB i^cr Ijoben gnaben gott;? geben, bief eibig ift nit
3iinerglt)ct)cu ber überboben gnaben bie bir gott in bcm-H
tauff geben bat, bau in bem**) felbigen biftbu fo borf)
gemürbigt onb geabctt ba§ bu gcnialt t)aft ein bruber onb
miterbe Grifti onb foneö euiigen roc^§ 3ufnn. ^timoft')
bu földfie über()ot)c gnabe an, fo biftu feiig, mo bu aber
Jüürbcft biefelbig nit recbt 311 bergen faffen (unc bu fcbulbig
bift) fo mürbt*) bir alle gnab Oon gott off ba§ aller
fdf)eblicl)ft ftin; 3ii9tt}<i) al^^ Sucifer mit foner gcfelfcfeafft
3U engelifcber I)o^er iuürbigfcit oon gott erfchaffcn ift, ^ic^»
tüt)I aber foldb cngclifd) creatur [a 3^J fid) jrer bobeu
gnaben burd) bie boffart mißbrudit baben, befelialbeu fouit
obelic^cr Onb loürbiger fie oon gott befd^affen, fouil fcbme-
licfier onnb I)erter fie burrf) bie ftrade«) gerecfttigfeit gotte§
jür emigen ftraff oerurtcilt. D^**) aller abclirfifler
großmütiger Saifer, uim on bie ^obe gnab gottc^, fordit
conig boucu gott, ber bidi in feoucr not ocriaffen mil,
loB bicb fein menfrf)licb forrfjt oon bem rerfjtcn ftrarfen
Juege onnb oon gott niti') abmenben,'-) oolg nit bem
0 Fehlt in 2. ^) Absatz in 2. ^) 2 toarl^afftig.
*) Absatz in 2. *) 2 ber. '^) 2 ber. ") Absatz in 2.
") Eingesetzt für icürbc (2 nnirbct). ^) ftracfc 2, 1 ftarcfc.
'0) Absatz in 2. >') Fehlt in 2. ^-) 1 abtticnbcn (sie).
SBabft, fo er ha^ inort göltet gü nnbertrucfen önberfiot.
QJib raunt bem traren fnerf)! gottcy boctor Sutf)crn ba§
jTort gotteei gü^^rebigen, Uicfcfier ini taufent menfc^en jit
bem niarcn brunnen Sriftum 3^1""^ gefüret f)ot. SSfe
luelcfiem brunnen ei^n t)etlirf)cr bürftiger (fouil er ml)
trincfen mag. D^) tük"^) ein feiiger brun^) ift ha§*) ein
t)etlirf)er ber ben ^otien aller cbelften gefc^macf^) befinbet,
ben bürftct mer barnocf), ünb mürt nadi ft)nenx begeren
ipunberbarlirf) erfettiget. H D^) ^ot)fer et)n groffe fcf)or
ber nienfc^en, ft)nt burc^ hk lere be§ iüegn)t)fer§ boctor
£utber§ gii biefem lebenbigen brunnen fomen, önb tife bem
^t)mclifdE)en brunnen getruncfen, melcfie barbnrcf) belegt
^ertiii<i) öor tid) gii gott rüffcnb trnb bittenb/) ha§' bu
burrf) bie gnab gotts mocbteft red)t derfüc^en önb er-
fcbnmcfen bt}fen alter ebelften moIgcfcf)macfeften brunnen.
D '') Stat}fer, rao bu ba§ lebenbig moffer ferfürfien ttjürbeft,
fo niagftu narf) aftem tuften bid) crfcttigen, mit erlangung
otler gnaben önb tugenben. X\i mürbeft barburcb bewegt
afl bct)n öolcf [o 3'^] 511 biefem afler fetigften brunnen p-
füren, ban biefe§ afler ebelften lebenbigen brunneg-^ mürbet
fain manget ft)n, ünb fo Oil mer barnfe getruncfen Unirt
fo oil rl)rf)(irf)er fotificr ebter brunnen nberfieüffet üot afler
gnaben önb tugenben. S?t)ni") öbertreffüct) ^ricg^ öolcf
(me(cbe§ burd) bie männig bc§ golbö") önb fi(ber§ nit
mol gucrfüflcn ift, ömb be§ öerf(üd)ten get)|i unften ber in
aficr melt ön§ regiert) fo bu fü(d)§ bt)n manlid)§ öo(d gü
bem feiigen brunnen füren mürbeft: fo merben fie erfült
önb erfettiget mit allen •"^) gnaben önb tugenben besi feiigen
brunnen«, önb barburd) ber önerfätlid) geit^ öermanbelt
merben in einen gebürlid)en genügen, önb fid) fettigen'^)
laffen mit einer Il)bli(^en befolbung,'^) alfj han mürt önbcr
bt)nem öold ein groffe öermanblung gefd)e()en, ber et)gen
1) Absatz in 2. '-') rt)ic 2, 1 mol. ^) 2 brunnen.
♦) Komma statt hinter ift hinter ba§ gesetzt (mit 2). ^) 1 ge=
fdömacf (sie). «) Absatz in 2. ') 2 ruffcnbc trnb bittcnbc.
**) Absatz in 2. ») 2 bronnenS. '") Kein Absatz in 2, auch
kein Ausschluss. ") 2 gclt§. »^) 2 aller. ") fettigen 2,
l fertigen. >*) befolbung aus 2 (einem [sie] Iei)blicben bc=
folbungen) eingesetzt, 1 belonung.
nu| lüürt ficf) burcf) bie gnob gott§ öerroanblen in bie
füffe briiberltdie lieb, ünb») gü gott riiffen önb bitten in
offer not, alft gü önferem tt)arf)afftigen f)t)meUic6cn ge-
meinen üatter.
Xt)n-) grofemütigg ^ I !rieg§ öolcf ttiürt et)n ünüber=
ipintlic^ gcmüt fafien, önb et)nig got fordeten, bnb bir al§
jrem Iierren ^at)ier önb fned)t gotts in affer ünbertf)cnifeit
ge^orfam fl)n. ^rc Iet)b imb gut iperben fie raiffiglicf) für
hid) mit froürfiem gcmüt fcficn, fo bu et)nig in bem ftieg
bcö ^crrn (Jrifti mit ernft imberfteft jümanblen. S^cin*)
önüberiuinbtlicf)^) fricgSöoId mürt ben tobt nit forcfiten,
®rDBer6) traten merbent fie ficf) tmberfteen önb aurf) enben
gegen btjncn f^nben, fo bu marf)afftig bift ein biener gotte§.
O') wa§ groffer forrfit merben i)a'[a 4«] ben äffe ft)nb
drifti, fo fie befinben ha§' btin nolcf ficf) öor bem grau=
famcn tobt nit forcfit, fie werben erfc^recfen bor btmem ön-
überiinnbtücficn gemaü, melcfier bir non oben berabe^i ge-
geben ift. 2)u mürbeft frib gebieten mhcx blinem oolcf.
S^ie imgerecf)ten merben jitterenb erfc^rccfen öor bi)nem
angefic^t. ^ein gemalt ber bir öon gott geben ift, ber
mürt burc^tringen in ber ganzen melt. D^) Saifer öil
manlidier frummer man mürbeftu erwerfen önbcr btinem
öoI(f, bie fid) in rug^**) geben baben, in jrem baimet got
önb jrem ncdiften ^übiencn, meldte fre moffen önb äffe")
jre !rieg«rüftung mit bem böc^ften fü)fe ber | für'-) fücfien
merben, gegen äffen benen bie got önb bir mibcrftrcbcn .
öiet bapfferer gemi'it mürbcftbu önber benfelbigen finbcn,
bie^^) auB bem üorgemeften brunnen getruncfen baben.
D^^) tugentlidicr fetifer, bir mil aucfi gebüren, ben Söabft
önb bie fi)nen öf? brüberlicfier liebe gü bicRem brunnen jü
leijten, bemfelbigcn fanftu mit grünt ber beiigen gefcfirifft i^)
onäeigen, ba§ er icar^offtig ein Jßicort) be§ teuf eil üitb
1) Zu ergänzen ,.wir werden". ^) Kein Absatz in 2-
^) 2 grofemutig. *) Kein Absatz in 2. auch kein Ausschluss-
^) 2 ünuhcrunntliciift (Vorlage Lnmbcruiiutlidi§ ?). *) groffer 2,
1 @roB. ') Absatz in 2. '*) 2 I)erali. *) Absatz in 2-
'") 2 ruiDC. 11) Eingesetzt aus 2. '-) 2 bcrfurc. ") 2
bercn Dil. i«) Absatz in 2. 'S) 2 fc^rifft.
5Inticrift') tft, onb^) baö lüarfiafftig bie Sebftlicft gefe^ fo
burrf) bte menfc^en jrem fopff no<^ erboc^t ünb gefeit 3)
fein guten gnmb t)aben, ünb ha§> f6Iid)§ nichts anberg ban
ein ftindenber fauler*) pffig^j tft be§ tüfel§, önb njtr fo
übel t)n§ felbft berfürt ^aben, bff önfer atgne felbft**) er^»
ba(f)tc tüfelifd)en') niege, önb barbur(^ bert)inbcrt jü bem
recfiten^) t)et)Ifamen brunnen äüfummen, meld)§ fo gar war-
fiaftig burcJi^j bte überi)o^ gnab gotts buri^'o) boctor Suter§
lere clarltrf) t)^gebrucft n)ürt,iii ba§ ein Ijetlic^er ber äugen
bnb oren f)at, baff eibig fdi^nbarlid) fic^t [0 4*^] ünb ^öret.
Sß?elc^5 ber Sabft mit oHcn ben ft)nen mit fet)nem grunbt 12)
ber bciligen gefcf)rifft'^) lüiberrefcen mögen, bau ber munb
ßrifti übergeügt fie fo dar (befe£]a(b fie ganfe gefangen
muffen f^n burc^ jr et)gen befantniß;'^) man'^) mir fc£)Iec|ten
Iot)en oerftcen föld)§, t)nb id) et)ner ob ben geringen öer^
ftenbigen, ijab fouil bfe bem obgemelten bntnncn getruncfen,
barburd) id^ aUc^n ]büid)§ gnügfam mit grunb ber t)cilgen
gefcbrifft'6) mit ber f)ülff gotte§ 3Überot)fen me^fe. 3)Dcf) mK
^df m\d) I)iemit bnbegcben ^aben, be^ be^ftanb« t}on oielen
gelerten önb Iat)en, bie fid) f6(di§ obgemetten bninnen^
burc^ bie gnab gotte§ t)6£)er ünb beffer gebrud)t baben ban
id), raeld)c§ id) mir borbcbaltcn baben mift, fo id) oon bem
$8abft ober ben ft)nen ümb ber mar^eit mitten angefoditen
merbe. @ott'') ^at ün^ auB groffer ft)ner barmber^igteit
0 2 2rnti(f)riftu§. ») Absatz in 2. ^) ünb flefe^t
aus 2 übernommen. *) Aus 2 eingesetzt. ^) 2 pfu^cn.
^) Alis 2 eingesetzt. ') 1 tiifeltfcf)en. **) Aus 2 ein-
gesetzt. *) Ans 2 eingesetzt. i") burd) 2, 1 ön.
") In der Schrift „an den cbristl. Adel d. N". Vgl. z. B. Weim.
A. VI 411, 20; 415. 5. 20; 430, 2—4; 434, 15; 453. 11; 454,
14. Den obigen Ausdruck „Vikar des Teufels", den Cronberg
im Anfang des Schreibens an Walther von Cronberg unter
ausdriifklicher Nennung Luthers nochmals anführt, vermag ich
in der Schrift ,an d. ehr. A." nicht nachzuweisen; da Luther
aber den Teufel als den Urheber des ganzen papistischen
Systems hinstellt und wiederholt auf das Widersinnige der Be-
zeichnung des Papstes als des „vicarius Christi" hinweist, so lag
die Prägung jenes Ausdrucks nicht eben fern. '^) grunbt 2,
1 fimbt. '3) 2 fcbrifft. '*) Schluss der Parenthese in 1
hinter ft)n. ^^) 2 ban. '«) 2 fd)rtfft. '•) Absatz in 2
bic augcn auff getfian: haS^ aucf) bic ünber fefien mögen,
bnb [tot H}arli(| bie feligfeit in tmi'ern ^enben. ^an ob
tüir lüotlen, fo fef)en n»ir baö, ha^ bie 5(pofte(n ünfeere»
I)errn ©riftumij gejelien t)aben, 511 benen er gefproc^cn.-)
<SeIig^) ft)nt bie, bie bo fe^ent baö, ta^ jr fef)ent. 2c.
^arninb^) aKcr 3(beli(^fter ^atjfcr, bu magft i)e mit lt)rf)tem
gemüt t)ierjn ^anblen, fo bu ba^ loort ©ottes üff btmer
feilten I)aft, bieiutjP) baff eibig burc^ driftu» munbt fo^)
t)od) bccrefftiget ift fpred^enb.') 5>i}mel ünb erben merben
jergon, aber mi)ne inort müffent bti)bcn emiglicf). 2öo ber
93abft mit ben ft)nen nit gant} mit bem teüfel önb get)^
befeffen ift, fo magft bu fie It)ditüc^ [b 1^]^) üon bem teüfel
ret)ffcn imb bff ben meg drifti füren, Onb barmit bem
SBapft imb ben ft)ncn bie t)6c()fte brüberüi^e liebe bcm^fen.
S^nb mo ber S3apft mit ben fl}nen bir in bemfetbigcn nit
tjolgen mift, ünb one allen grunbt öerblent b(i)ben, fo fiaft
bu öon gott ben gemalt, trnb bift e* aud^ fc^ulbig, mit
aller bel)ner macfit gegen jmc ünnb ben fi}ncn 311 fjanbten,
ali gegen abtrünnigen feiern önb 5{nticriften.^) D"^)
ünüberminbtlic^cr ^at)fer, fordet bir'i) nit üor bem 12) ge»
tüalt be§ Sapft; mic grofe fel)n mad)t ober fiin 3tnticriftU'? ' 3)
anbang Pub tiülff fpn umrt, gott mit bir belffen, Pub fpn
gotlidier gciualt luürt burcfttringcn, hü'^ mag nienmnbt
inenben; Cfriftu»'^) fprid)t.i^) ^v föffcn bie nit forcbten,
bie eüc^ ben Ii)b tobten, aber Por bem fbflent jr eüd^
fordjten ber tt)pter geiüalt bat eümer feie in bie ^cü. jü-
fe|en.
1) 1 unseren bei"^"» (^riftum, 2 imfcr§ berrcn G'brtfti.
2) Luc. 10. 23. ä) Absatz in 2. *) Kein Absatz in 2. auch
kein Ausschluss. ^) Absatz in 2. '^) Fehlt in 2. "^ Matth.
24, 35. ^) Die Seiteubezeichnung ist, wie in ähnlichen
Fällen, wo sie im Druck fehlt, hinzugesetzt worden: hinsicht-
lich der Paginierung der Drucke wird ein für allemal auf die
bibliographischen Bemerkungen der Einleitung verwiesen.
») 2 Slnticbriftu^. >«) Absatz in 2. ^O bir 2, 1 btd). '-) ber.
") 1 Stnticriftlid), 2 2lnticbriftu§. >*) Absatz in 2. '5) Matth.
10, 28.
HO') ^dfcr fordet btjiien gott, lueldicr ümb ftiner
flrengen gcrect)tifeit raitlen ben engel Sucifer mit fl)tier
gefeifcfiafft ü^ bem I)t)melifd)cn rt)c^ in bic graufame-)
J^eU öerftoffen ^at, burrf) treldje t)of)e gerec^tifeit alle§
Tncnfdilid) gefd)Iec^t ufe bem ^arabt)fe geftoffen, öon megen
ber übertrcttung 5(bam trnb (Sua,=*) ünb J)at bic ftrenge
gerecfitifait gottc§ jm jclbs nic^t« narfilaffen motten, funbern
Tiad) bem ber almec^tig gott ft^n önaußfpred^Iid) hauw"
f)er|igfeit an önß ftjner armen creaturen-*) ^at möllcn
«rge^gen, fo») t)at gott gemolt, hav fi)n emiger föne üm6
tnfer erlofung mitten menfcö morben,^) ünnb für bnfer
fünbe fo graufamtic^ gelitten Onb geftor=[6 PJbcn: t»nb
X)n§ bamif) nit attein erlogt üon bem emigen tobt,
funber bas öil t)6f)er Dnb groffer ift, önS mit tt)eilt)afftig
gemalt fiineei emigen ri^(f)g, önb beßtialben fo bil t)5^er
t)n6 gott begnabigt ^at, aucf)^) fouil meer mir gemarnet
ft)nt burc| bie ftrenge^) gered^tifait, fo über bic engclifd^
creatur auc^ ober önfer öatter önb müttcr 5(bam ünb
<Süa ergangen ift,'") fo öil groffer forg fotten mir bittidE)
tragen, bamit mir ün« nit bon got bnrd^ menfcfilicf) fori^t
obmenben laffen, barmit mir ün§ bcr atter liocfiften")
Qnaben gotteS nit fclbft berauben, ünb mnb tmfer ün^
bandbarfeit mitten, burd) bie ftrenge gereditif eit in bie
cmige ftroff üatten.
D'2) atter abelid)fter Sa^fer, bein 9-1?atcftat motte
bi^e erinberung'3) üon bt)nent marf)afftigcn trümen'-*)
!l)icner ümb ber mar^eit mitten, jü eren got bem aU
nied)tigen nit oerad)ten. ®cr'^) attmed)tig gott motte
') Auch in 2 Abs., aber kein Paragraphzeichen, auch vor-
her keine Durchschusszeile. ^) 2 graufame. ^) (5-ua 2,
1 G^uc. ■») 2 creatur. ^) Absatz in 2. «) 2 tücrben.
') 2 barmit. *) Absatz in 2. «) 2 geftreug. »") Fehlt
in 2. ") 1 allen b^^cöftcu, 2 atIcrI)ocftften. '-) Auch in
2 Abs., aber keine Durchschusszeile. '^) 2 ^erinberung.
**) 2 gtretoen. ^=) Absatz in 2.
8
Ict)ten bt)ite füfetrit öff ft)nenJ) tücg, bcr er fclber tft, ju
bt)ncm ünb bt)ne§ öolcfg f)et)I. 2C.2)
^at). ajJaieftats)
2?nbert{)enigfter
Xiener.fi
^) 1 it}nein, 2 feinen. 2) jf f^iiit in 2. 3) Fehlt in 2.
Die Unterschrift lautet dort : 25nbertf)enigfter bicner. ] Ä3art=
mubt DO I ßronberg. Ein Datum fehlte ebenfalls in dem
Exemplar der schedae Dolzigianae, wie Seekendorf I 225b)
ausdrücklich angiebt. *) An einigen Stellen hat oben
wegen des gleichzeitigen Beginns einer neuen Zeile ein Aus-
schluss von 1 nicht zum Ausdruck gebracht werden können.
Dies zur Ergänzung folgender Anmerkungen: S. 1, 4; S. 3, 8;
S. 4, 14; S. 6, 4.
II. Seiidbrief au Franz v. Sickingeii.
(13. Oktober 1521.)
[h2^'] ^er Srieff an ?5rancifcu§ öon Si='|cfingen
^artmubt§ oon Kronberg.')
«Seber netter 2) mic^ Stüingt bie lparf)eit G^rifti onfer^
^ern, bir meinem äff er liebftcn öettern, al§ einem
biencr gotttg §ufrf)ret)ben , 53etrctfenn bie farf)e be§
I)etil§ affer nienjcf)cnn bie got mit feiner menfcf)irerbung
Iet)ben onb fterben t)at raoffen erlofen.
ü^nnb nad) bem icf) biet) n)et)63) einen marbafftigen
tremen biener fein onfere ^ern, bc^ 9tomii(^en fegfer?,
lüeldicn icb bofrcn uon got eriuclt fein gu fet)fer, ju troft
önb t)u(tf bcr ganzen (Jbriftenbeit, ünb ha^ ber almecbtig
got merbe lounbcrbarücb gnabe äffen G^riften menfc^en
tf)un onb rcircfen, burcb hai: borf) abelicb blut önfer« iaijitx*)
Gorolum, unb tregt micf) bie boffnung Ro oicl fjober^)
bie lüolgcicbidlicbcit feiner boben oernunfft, bie icb yon tnelen
glanbiuirbigen, ünb in fonberbeit non bir anff? Ijocbft fiov^n
berumcn; ünb juuermercfen bie fad) bar bnrcb irf) boff ba§
önfeer I)er ber ^at)fer burd) bie gnabe gotti;? groffer tmb
me^r luirrfen mag jn goti§ ef)re, lobe bnb jn mibberauff-
bringnng be§ gemclincn nnfe önb merung ber ganzen
ßf)riftcnbeit, bon fein ^ai)fcr bie meil bie melt geftanben ift.
©50 6) ift imtüibberfpredilic^ bie grnntlid) roorbeit,
ha§ bie lDari)atftig 5(ntict)riftU!g üerfurung, burd) bie t)of)C
') Dieselbe Ueberschrift in 2 (nur brieff, ^-rancifcit, §art=
muttg und ö'roucberg); ebenfalls in der Zeilenbrechung und
dem fetteren Druck der Anfangszeile herrscht Ueberein-
stimmung. '^) Im Sinne von ^luiinnlicher Seitenverwandter".
Cronbergs Grossmutter väterlicherseits, Elisabeth, war eine
Tante (Vatersschwester) Sickingens. ') Anakoluth. ■*) 2 faii=
feerS. ^) = und trägt mich die (vorher angegebene) Hoffnung
so viel höher, so viel höher die Wohlgescliicklichkeit etc. ist.
^) Der Absatz wäre besser schon mit ünb .^uucrmcrcfen be-
gonnen.
10
gnabe gottiS et)gcntlt(^ t»nb clerlic^ in bcm 6f)riftli(^en i)
fc^reljben S^octor fiutfjcrs aufegctrucft önb ercicret tft.
SSeI(^5 fo dar burcft ben munbt ber irar^eit S^riftum
3I)cfum unfern ^ern in bem f)eti(igcn ©uangelio [b 3''] be-
zeugt nmrbt, ha^ auä) mn alkn menfc^en bic bn§ leben
laben nit mögen fein, fie fein and) fo gclert fie t)nnner
mögen, bie mit et)nigcm grunb ber bcijligen fc^rifft foIcf)§ mit
luor^eit mibberfei^ten mögen, ban bie emig ble^benbe roar^eit
i>a^-) mort gotti^, baö ift, got felbert^^) überzeugt ön«.
Söir^i finben clerlic^ t)m t)eiligen Guangelio, ma5 hk
Xücxd inib gebot gottiS feint, bie tm§ (5t)riftu§ gebeut önb
öerbeut, ünb bert)alben alle (erc onb gefefee oon ben menfc^en
crbac^t, bie firf) nid)t gang öeft auff (5(iriftu§ loeg imnb
lere mi^m, bie feint gcmiBlicf) mibber d^riftum. (5()riftu§
ber warnet lin§ oilfaltiglic^en, nor imB fclbft, OnBer»)
menfd^en megen, bnb met)nungcn, er fpric^t dar, ©roer
JDege fein nit mein meg.ß)
Gr bcmelifet darlid} baö bie luarc geiftlicfeit in fetmcn
cuBerlicben bingen ober fc^ein ftebt, mie and) (5f)riftu5 ber
!^od)ft t)er t)m ^mnel onb auff erben mit feinem önb feiner
Stpofteln felbft leben ünb ejempefn imB genugfam uer»
ftenbiget onb gelert, barmit epgentlic^ gcfagt, mie er nbm
mit') nadjerbolget I)abcn, onb ba« ber fnecf)t nit fein fol
ober ben meifter^) 2c. (Sr fagt,'*) id) bin ber meg, bic
mar{)eit, onb ba§ leben, mer bo gleubet in mid) ber wurbt'»)
feiig, ünnb ntdc^er einen anbern meg get)t ban burdö
G^riftum, ben t)ergleid)t er einem bieb ünb morber,") S'cr=>
gleichen üil darer (cre um ©uangdio, borburd) mir ünfeer
9(ntid)riftifd)cn üorfurung barin mir ün* fclbft burd) cügene
erbac^te menfdien mcg gefurt tiaben nit laugfnen mögen.
2tber mie tJioren,'^) über bie üilfattig gefd^dien marnung
') Fehlt in 2. Gemeint ist die Schrift „an den christ-
lichen Adel deutscher Nation." -) be§ '•:' ^) 2 fclber. *) In
2 hier wie noch öfter statt des Abs. ein kleinerer Ausschluss,
eine hinfort nicht mehr angemerkte Abweichung. ^) Dat.
plur. mit abgefallenem n. «) Wohl nach Jes. 55. S. ") n^m
mil 2, 1 in Dil. ») Joh. 13. Iti. ») Joh. 14. 6 u. 11. 25.
'") 1 mürbe, 2 mtrt. ") Joh. 10, 1. i'^) 2 tl)i'ircn [also tf)oren
als portis verstanden!].
11
bon ßf)rifto fcI6ft, 2(ucf) ben ^ropi)eten ünb 3I|)DftcIn Ijabcn
iüir in bie menfc^en dertralnet, ber lüei)B man f priest, ber
i[t ein narr ber in fic^ felbft ücrtralüet.
2;er 2{ntic^riftu§ ift loarlid) in uns geboren burd) ben
tenffel, ber ön§ burc§ bie t)erf)engnuB got* [b 3^] ti§ ümb
Unfer affer fnnbe njiffen be§ affer ^oc^ftenn lafter» ber ün^»
bandbarcfeit Ijalben befeffen i)at, imib ba§ ioir ben ünau^^-
fprec^lid^cn gnoben gotti^, feiner menfc^werbung ' ) le^beng
Dnb fterbeng, fo gor önbandbar gelreft ünb bie gnabe be§
fte^Iigen ©uangelij, bo§ Icbenbig mort gottt§ ünfer jelicfeit,-)
fo geringe gearf)t, borburd} bie Iei(^t bnrbe d^rifti ünfer§
l^ern uerac^t, unb an ber felbigcn ftabt ün§ fo fd}Uiere
nienfc^en erbad)te burben burd) ben teuffei ber auc^ ein
niartjofftig 2{nti(^riftu§ ift, felbft auff gelegt ^aben, bamit
feine 5Intic^riftifd)en iungcrn loorben feint.
2öie tüol ber Sapft aU ba§ oberfl 5{ntic^riftu§ t)eubt
mit feinen 53ifd)Dffen, Pfaffen önb mundien t}erin üornem=
lic^ 2Intid)riftu§ onb feine iungern feint, fo niugen luir
anbern ms bod) aud) nit bauon entfc^ulbigenn, bau luir
l^aben äffe fd)ult an bem rechten 2Intid)riftifd)en ürfprung,^)
tü§ feint •*) onfere epgne erbad)te merd luiber gotti§ gebot.
SfJemlid) bie groffe menige ber ftifftung ber fird)en,
clofter, fecten, lüolfarte, Onb ber g(eicf)en julaffung bie
geiftlid)e loar Lnnb gelt guuerfauffen ; ünb t)at fi^ ber get)^
fo tüet)t bamit eingcmif^et, ha^ 53apft, bifdioff ünb bie
man geiftlid) nennet ganb erbünbet fein, unb olf^o ber
83apft ber ein ^Ucarij (£t)rifti fein folt ber ift toorbcn
S(ntic^riftu§ Dnb oicari be§ teuffelsi.
8oId) blintl)eit Iiat got üort)engt on^er funben ber
') 1 mfcö I tuerbung; die 3 Genitive gehören explicativ
zn gnaben. ^) imfer iclicfcit als Genitiv zu fassen, vgl. in
d. Schrift an Leo X. ba§> unr bie aller i)od)\t gnab flotteS unfeer
feligfeiit üeradjt fiaben. ^) = an dem Entstehen dieses echt
antichristischen Wesens (vgl. in der Schrift an Leo X. „Wo
füllid)e tcufeüiüte ücvfuruug allcnn nriad) inib üviprung geliabt
Don betucn üorfaren inib bir alö ben Stapften"). ■•) ba§ feint
— diese Schuld sind . . . Vgl. i. Sendschr. an Walther v. Cr. :
^uuernemen ben ftarden grunbt öel^en, . . ., iav fei)nt bie inort
be» ftarcfcn gotteS.
12
lafterüc^en önbancfbarfeit wegen. 2;ic tceil ober ber gutig
barmfieröig got aufe groß feiner gnaben önb milbicfeit ön§
bie Qugen autftf)ut, ünb ün;^ fe£)en onb entpfinbcnn laft,
bcn graiulid^en grcwel, bnrin lüir aufff* bieffft ftecfen.
So füllen mir got furrfiten, anruffcn onb bitten mit
anbQcf)t ünb ganzer frafft onfcr? gemut» ümb n)eitter [b 4*]
erclerung onb erfantnuB foId)§ ftincfenben greraeB, t3nb
hav ber gutig got gnabe, loet)fef)eit ünb fterrf ün§i) berin
üerlei^en rcol, barmit n}ir burrf) dbriftuS lueg mögen beroufe
fommen, ban burcf) menfcfien weg, ift on» nit f)erauB 5U=
l^elffcn.
'^od) roircfet got nit almeg burd^ fic^ felbft, funber
merma(§ buri^ bie menfdicnn, bcfsbalbcn aurf) fein jireiffel,
boctor Sutbcr bat fein fd)reiibcn nit auB t)bni felbft, funber
burc^ bie gnabe gottiio onb ben f)ct)(igcn geift getban. 2(uc^
unfern bern ben Sot)fer in feinem fcbrciben ^ocb ermanct
ünb groffe boffnung in bbn gefegt.-)
9htn ift fein ,5tüciffcl, loo ünfer ber ber S auf er biefee
facb, lüic er für got fcbulbig ift, bfircr bobe ünnb groß
narf) betracf)tcn luurbe ünb recbt ju bc^^t^en üaffen, ünb
mit bemutigem geift ümb bie gnabe ju got ruffenn mit
üeftem üertramen mie bie nobturfft erforbert.
©0 lüurbt^) on ^meiffel ünfer foüfcr Sorolu^ ber fein
buri^ meldten got ber almecbtig ün§ nninberbarlicb belffen
lüurbe üon ber 2Intic^riftifrf)en ^ ) üerfurung, melc^? alle»
Iei(f)t(icb gcf^eben mag.
^ie meil in bcutfcb lanben üil üon bocbgelerten geift«-
licfien, oucb unter ben bü^en 33ifcbDffcn folcbe nrrung^)
burcb bie gnab gotti», ünb Gbriftlicbc lere dar erfennen,
ünb fie bcfinben hai' mit feinem grunbe ber beiiligen fcbrifft
bie Sutbcrifc^ lere mibberlegt mag merbcn.
Xcrbalbcnn ünfeer ber ber Slaiifer mit tugentlic^er
mebB, oHe beutfcbe bifcf)off ünb geiftücben (eiditlicb auff
®i)riflu§ febtcn bringen mag. 2)e^ glcic^ in allen feinen
1) Fehlt in 2. ^) Vgl. Weim. Ausg. VI 405 . 23 ff.
^) Die VenuischuDg des Eealis o. Irrealis bei Cronb. mehrfach
begegnend. ■•) 5lnticbriftifd)cn 2, 1 2lntid)riftifcbc. ^) 2 nr=
tl)umcn.
13
9tet)(^en bnb Sanben; ünb oh \vol biel ber get)i'tlicf)en mit
bem teuffei ober get)ö §o t)art befeffcn, barburc^ fie an
allen grunbt öerblenb inolten 6(el)ben.
80 moä)t ber fciifer burrf) ben gemalt l}m fictiligen
©uangeüo burc^ (S{)riftum geben, narf) aller nobturfft, onb
nüt ber tt)at f)anbe(n.
[b 4''] 2Iu(^ • ) ber gleid) an bem S3apft mit ber I}Ocf)ften
guticfeit üorfu^en, bem felbigen mit grunb ber f)et)Iigen
fc^rifft bnb d^riftnä felbft munb anl3u§el)gen, haS^ ber
bapft mart)afftig fein anbcrer ban einn ©tabfielter bei
teuffel^ önb fclbft 5{ntic^riftu§ ift, fo lang er firf) nit er^»
fennet bnb bon feinem 5Xnticf)riftifd)cn regiment abfielt;
fo ban bem S3apft nit muglic^ mit aflen feinen ant)angern-)
folic^« mit einigem grnnbt ber ^cbligcn fd)rifft abl3ulegncn
ober guuerlaugnen, beBl)a(b burc^ ben fet)fer auff ha^^ aller
tugcntlicf)ft bnb brubcrlict)er n3ei}f5c guermanen, ha^ er bon
feiner ijrrnng abfte^n bnb fi(^ mibcr auff ben meg bnb
befeit) (If)rifti füren taffen mol,'^) bnb alfo burd) bie gnabc
gotti§ ein marer bicari (SI)rifti bnfers I}crn 5U mcrbcn.
5^ie ]d)ü]i Slirifti nad) bem befell) t)m I)ci)Iigcn ©uangelio
furtt)er äumei)ben, bic^) fd)inberei) bnb wai bon onnotigen
Pfaffen bnb munc^en erfcnnet unirbe, baffelbig burd) ben
tetjfeer ober ein mar^afftig G^riftlic^ frei) (£onciIium ah-
getrau, ober mit ber ge^t au^fterben Iaffen,=') bnb bk
felbigen bberige guter got ju cl)ren ju nu^e gcmciincr
(X^riftenl)eit bnb gemeinem nu|e*^) gnuerorbenen.')
1) Auf diesen n. die beiden folgenden Absätze bezieht
sich Seckendorfs Excerpt (I 225^, von „nt Pontifici errores
suos ostendat" an). Einen Gewinn in kritischer Hinsicht er-
giebt es niclit (handelt es sich doch auch nur um eine Aus-
fertigung, die wir selbst, eben in der Lotterschen Ausgabe,
gedruckt besitzen): mehrfach hat Seck. seine Quelle sogar
falsch verstanden. '^) 1 alle feinen aubangeu, 2 allem iennen
anbögen. ^) JddI vermutungsweise eingesetzt. *) Fehlt in 2.
5) Viell. abgctbau mcrben, ober .... auf5flerbeu (suV) laifcn.
«) 2 gcmcinicu uug. '') 1 .^uuorbienen, 2 tuiucrorbeueu; dass
die letztere Lesart schon in der Handschrift stand, zeigt
Seckendorfs Excerpt (reliquos vero ad Dei gloriam et Eccle-
siae salutem ministerium gerere doceat), der allerdings das
Verbum missverständlich auf die Ordinierung der Geistlichen
bezieht.
14
SSo aber ber S3apft burcfi bcn teuffei gonfe befefien
fic^ nit erfcnnen ober bem Genfer ge^orfam fein lüolt, lüie
er bod) oor got onb in frafft be§ roarcn ßuangclij fcöulbig
ift, ba§ and) ber 93abft mit aflen ben feinen burc^ feinen
gnmb ber {)et)Iigen fcfirifft luiberreben mag, fo f)at ber
Staiifer rec^t') fug, ünb ift für got fi^ulbig, mit atter feiner
moc^t, gegen bem 33apft ,3ut)anbefn, als gegen einem ab^
trennigen feiger Pnb 2{nticf)riftu§, mh gu fotrfiem mag ber
^et)fer bie 5tnti(f)riftifc^en guter, bic t)|unbt geiftlicf) gutter
genant, gcbraucf)en nad) aüer nobturfft, '3]^artiu merben
önfer gct)ftlicf)e ?^urften mit atten (£(oftern Dnb pfaffen
f)elffen tmb barftrccfcn [c 1^] muffen . 51(^0 murt bas ^(nti-
c^riftu« reid) burdi fein fclbft guter, ale burd) fein etigcn
fc^mert önbertrudt tmb crfd)(ogcn mcrben, onb alfo bem
teuffei fein 5Intid)riftifd)e guter genommen onb ju bem
luarl)afftigen binft gotti? gebraud)t, iian fein groffern^)
binft imferm got mögen mir tl)un, ban in ön§ tilgen, bie
5lntid)riftu§ ocrfurung.
^Ibcr 5U miffen ift not, ba§ tiornemlic^ft Dnb rcd)t
maffcn ju foIc^:m, 9?emlid), bas Icbcnbig mort goti^? tim
I)e^Iigen (Juangclio,-*) ivddp ha^ marliafftig maffen ift, ba»
ben SIntidjriftum Im bobcn ftoffen nnirbct, ban mo ba5
©uangelium frei), mie (Iliriftui! gepotten,'*) gcprcbiget murbt,
fo mnfe ba§ teuffclifc^ S3apftlic^ gefeß mit allen 5fnti-
d)riftifd^en leren ontergan; mo ber Statifer biefe facfie rec^t
Daffen^) mürbe, burc^ bic gnabe gottie, fo mirt t)I)m got
tüeifeljcit ünnb I)ulff fenben nadi aüer notturfft.
Xer Sct)fer mag t)I)e mit leichtem gcmut Iierin ^anbeten,
fo er bas ©uangelium 'i)a§' mort gottiv auff feiner fenten
l)at, tmb laffent^) ben fe'apft fein faapftlid) gefet^e ba§ Sin««
tid)riftu§ ©uangelium Iiaben, mit öfter teuffei tmb aller
t)Iirer biener,') tmb anliongcr I)ulff; mie greufelid) bie limer
fd)etinen mag, fo mufe baficibig bodi geuuBlid) burd) bic
marlieit ju bobem'») gcftoffen mcrbcn, tmb mag ba'3 5Inti-
c^riftifi^ rcgiment öon bem tcuffel auff bcn faulen grunb
0 = t>öllig. 2) In der Handschrift groffer ? ^) 1 @un=
gelio. *) 2 gcpott. ^) vcd}t \u Iiergcn imffcn '^ *) 2 laffeet.
') 2 mit allen tcuffcln tmb allen i)t)ren bicncrn. *-) 2 boben.
15
ber lugen gebotnct, nor bem tüort gotti'? nit beftelm, ban
got befrcfftiget fein ' i roort bermaB t)nt Guangeüo fprecf)enbe,2)
^t)mel onb erben tt^erben jurgeiien, aber met)ne irort muffen
blet)ben einiglid).
SSa? bebarff ber ^ai^fer ficf) oor bem 33apft ober aflen
feinen ^elffern juforcfitenn, bie weil ber almec^tig got ge=
maltig oder bing in f)QmeI önnb erben bie feinen nit öer^
laffenn mil. (Jf)riftu0 lernet ün§^) ba§ tüiv bie nit furrfiten
follen bie on§ ben ktip tobten, fonber öor bem [c P] füllen
tüir ün§ forc^ten ber weiter geiralt ^at önfer feie in bie
graufamen I)eIIe pfe^en: barumb ift bem ^ctiBer bie fori^t
gotti^ t)erinnen not, at^ban liebt ünb forest ba^ üotgf
feinen t)ern, fo ha^ firf)t ba« er got fordetet, önb fo oie(
raeitter ber i)tx öon got obioeicftt, fo niet loeitter tt>eirf)t
ba^ üolgf bon bem I)erren; mit t]nnigem gebet füllen mir
5U got ruffen ünnb bitten, ha§^ ber gutig barmlierßig got
ünferm l)ern bem ^a^fer gnabe ünnb f rafft cinc^ rccl)ten
gemut§ geben mol, bamit feinn gemut ber maß gu got
gericl)t merbe, bas er-*) ftcf) feinen menfdicn non bem
rechten maren ftracfen mcg füren ober öon got abtuenben
laffen raol, meber au^ lieb nac^ au§ forest, mie glei^ffenb
ober greulicl), onb mit gefcf)mirten morten öon menfc^en
tjmmer erfc^eint.^)
Saffenb öng got anruffen nmb biefc imobermintlic^
gnabe unfern ^.i ^etifer, a(ftban') murt bem Genfer nicf)t§
mangeln gu feinem figf bicnenbe. ©ot murbt") til)m bie
gnabe geben, barburcf) er fein trefflicl) txka,^ oolcf ^•Komifc^
onb ^ifpanifcf) ju feinem allerl)ocf)ften figf broucfien mag,
ünb üor allen bingen got bie el)re onb hai lob geben, önb
alle örfadE) ju fricgen l)inuieg fcftlagen, auf^gcnommen omb
einen gerecfiten n3arl)afftigen friben, bo nnirbt got ^ulielffen
ünnb meifel)eit fenben, barburdi^i fein mangel an gelt trnb
gut fein wurbt ,^u einem fülrfien frieg, fo etinig ber feiifer
feinen millen in imb nad) gottis mitlen juricbten mit crnft
onterfteljt; aik geiftlic^e gutter feint üon got felbft ^o tjod)
1) 1 fein, 2 fel)u. -) Matth. 24, 35. ^) Matth. 10, 28.
*) 1 el)r. -^j i)mmcr er crfc^cintV ®)'2onßcrm; vermutlich
üor »nfern. ') 2 al». *) 1.2 tturbc. -') 2 ba burc^.
16
gcfret)tiet, ba» tütt(f)cr incttfrf) beren burcf) W gnabe gotti^
erlangt, ber mag fie mit gotti» f)u(ff behalten, bas Q^m
oKc crcQtur, ber ^apft ober tcuffel feinen i'c|aben tf)un
mögen an folc^en guttem, aber bas bie Iet)plic^en jeitlic^en
gutter üon ün§ bi^£)cr öor geiftÜc^ gutter gef)a(ten njorben
fein, bog ift martiafftig Slntidiriftu» onb tiat fein rfirift^»
iidien [c 2*] grunb, funber baffelbig grunbet [ic^ auff be§
?(nticf)riftuÄ öuangclium, ba» bac^ babftlid) gejeö ift, milc^§
allentt)alb mibbcr dfjriftum onb ein fauler önbeftenbiger
grunb ift, auff ben teuffei aB einen üatcr ber lugen ge»
bamen, atte^ genugfam erclerct burd) boctor 2utf)em aU
einen anbern ^anielem.\i
'^a§> icf) micf) aber bicfer facben fo I)Oc^ anneme onb
|u l^er^en gcbn laffcn,^) has murbct mir oor ein torf)cit 5U-
gerecf)net, ha^ id) auc^ gern alfo fein laficn mit, aber mit got
bem a[mecf)tigen id) mi(^ bezeug, bas ic^ fold)^ auß feinem
:^cffigen gemuet tf)u, bem 3) 5öapft ober ben feinen nit ^u-
ftiibber, funber ju t)f)rem befteu tjnb juentgegen ti^rcm
5(ntid)riftifc§cn regimcnt, barin man fie fo iamerlic^en er=
blinbet firf)t mit alfo ünyalirfien fc^ar-*) ber menfc^en bie
t)bnen folgen ^u bem tcuffcl faren, ha^ ift bie ünmibber^"
fpred)Iicfi marf)cit omb bereu miUcn ic^ mir nit forcf)ten mag.
'^an icf) bcö gciuiB bin, bai mein got mccf)tig gcnung
ift mir jubcfffen, onb micf) nacf) feinem gefallen oor bem
^{ntic^riftifc^en gemalt bcbuttcnn mag, ober aber ob i)f)m
gefeit mir gnobe gibt einen mutigen tob barumb juletjben,
mel(^» xä) 5U feinem gotlidien loillen onb gefallen geftelt
f)abcn mit.
S^nb tüolt got ha^ id) einen tob bcBbalb Ici)ben folt,
onb bie iad) barmit aufegeric^t fein, ba§ barburcft^) ber
Sapft bnb alle menfc^en gu erfantnu^ ber rechten mar^cit
') Bezieht sich wohl auf seine ,.Ad llbnim Catharini
Eesponsio . Cum exposita Yisione Dauielis VIII. de Anti-
christo" (die Widmung Luthers au Weuceslaus Link ist vom
1. April 1521 datiert). Da eine deutsche Uebersetzung (von
Paulus Speratus) erst 1524 angefertigt ist. müsste freilich an-
genommen werden, dass Cr. von anderer Seite über den Inhalt
der Schrift belehrt war. ^) 2 laffc. ^) 1 be, 2 ben. *) 2 fc^arcn.
«) 2 ba burd).
17
Jornmcn mochten, ^ä) trolt foI(f)§ mit ber fiulff gottB
ipilliglic^ annemcn, ha§> lüere aurf) fein bejrfitDcrürfier tob;
fo boc^ bie f)ct)ben, lüic man bilfaltig in ben ^iftorien
tiefet, öil mal ben tob iDittiglid) önb mit frolic^em gemut
angenommen f)aben, bon rcegen eini» gemeinen nut3 einer
einzigen ftab ober lanbt», marumb jolt firf) ban ein S()rift
Dor 'j bem tob furcf)ten jur (lijxu [c 2''] ftent)eit gemetinem
nu^e bienenbe, ber tit)n ju cmiger feücfeit tregt.
Sieber üetter bieße erinberung bie id) in mir ftecfen
geljabt, \:jab ict) bir ^ut^un nit moKen erlaffen, ber t)offnung
bu merbcft joirfiem meiter önb got önferm t)ern gefeßiger
önb fruct)tbarli(f)er nadibencfen, ban id^ in met)nen-) ein-
feltigen öerftanb öermag jubringenn, §ie mit 3) hid) got
I)efet)Ienbe ■*) mit f)er^Iicf)er bit ju got, ha^ er bir geiuntt)eit
be§ Ict)b§ önb gemut§ geben mol, bamit bu mircfen mogeft,
Jüa§ gottiö lob, cf)re, önb fein gotlidier mit fei), ^u mef)rung
be^ Jüaren glauben;!, ju nu| allen Sbriftglaubigen. S)at.&)
'SontagS naö) 2}io | nifij. 5(nno 'SR. X. 3:i-i.
^artmubt öö
©ronberg.
0 2 e^rtft mt^ öor. *) 1 meime, 2 niet)uem. ^) 2 hat
grosseren Ausschluss vor öiemit. *) 2 bcfclficubc. ^) Sub-
scription in 2: Xatum 8omag§ nad) \ Xioniftj. xHnno M. 2. yiill
■^arttnutt üon | (5^ronenberg.
Cronberg.
18
III. Sendbrief
an Waltlier Yon Cronberg.
(6. November 1521.)
A\\ bcrgf teüticf)§ ortend (£f)uintf)ür gü gi^ancffurt .ic.
nit)ncm früntlid^cn lieben !^crn trnb SSettern,
Smbieten i^ Hartman üon Sronbergf mt)tt ganß freüntlic^
luidtg bicnft unb otlcg' gute güuor. Sieber ^err önb Steuer,
ic^ f)ab mir fürgcnomen eürf) süfc^rtiben, roie irf) tierfprorfien,
§ü ablct)nung bQ§ önglimpff^, fo bem criftenlid^en oatter
2)octor 9J?nrtin lut^erg öermeinlic^ üon öielen luürbt jü-
gemeffen, DZenilid^ in bem ftücf aU ob er jme güuil t{)on
folt, ba§ er ben S3abft nennet etm Sl^icart) be§ teüfelÄ ünb
2(nticrift§ ') önb ber gtt)(i)en. S.^tf föHcbsi iint irf) midö mit
gott bezeugen (bem attc bing, aud) alte bert^cn ber menfcf)en
offenbar fijnt) ba§ id) bi^ nadiliolgenb feiner anbercr
meinung id)rt)ben luiU, ban einig Dmb ber lut^ern önnjiber»
fprec^Iirf)en luarljeit luiUen, önb nfe t)ert>ilic^er briiberlicfecr
Hebe gegen allen menfrfien bie ba^ leben baben, roie ic^
in frafft bei tanff§ ber aller 2) f)6d}ftcn bruberfrfiafft mt)nem
t)t)metfc^en gnebigen fonig jc^ulbig bin; me(rf)e b6f)e ber
gnaben fo tmv atten in bem tauff geben ift alle mcnfcblic^
öernunfft fo alle^) bie dff ei)ncm l)auffen lucren bie Don
anbeginn ber loclt gete|3t baben, fo licrmöd^ten fie biefe
überl)ol)e gnaben 0^ menfrfilid^er oernnnfft nit erfcnnen^
ban fonil t)6f)er önb mer bie menfdilid) iüt)fe^eit bar^u
gcbraud)t: fouil nncrfantlii^er bie felbig gnab luurbet.
SSöllen rair aber fotidie unfer [a2^'] aller l)6d)ftc gnab
0 2lnticrift§ als Accus. (= 5lnticrtftu§) zu fassen, vergl.
oben lutf)er§. Ueber die angezogene Schrift Luthers vgl. S. 5.
Anm. 11. '■*) allen. Ueber die Taufe als die beste Bruder-
schaft vgl. Luther, „an den ehr. Adel" Weim. A. VL 452,
32 f. =*) Die verdorbene Stelle lautete etwa: .... iicniunffi
übertrifft; fo aüi :c.
19
jparljafftiglicf) crfennen, fo muffen ttitr üon afler menfcfilic^er
üernimfft abften: önb fet)ncn ocrtraurocn off önfer ober
aller mcnfc^en logfe^eit feöen, Onb einig onib bie lot)fe^eit
onb gnabe ht) gott mit ber f)6cf)ften innerlicfjen bemütigfeit
fu(^en onb bitten, mit oeflem oertrauiDcn, in bie onmanbelbar
martieit onnb ber felben oer{)et)fungen ') bie one in bem
^et)Iigen cioangelio onb burc^ ben munbt (l\:jvi]ti cforlid^
üerfrf)rie6en, mit bem btüt ßrifti onb jQnem tobe oerficfiert
onb beftetigt ift; So mir ban baffelbig loar^afftig glauben,
fo mögen mir barburd) It)rf)tigrict) 311 Ocrftanbt ber fefbigen
onfer ^6d)ften gnaben fomen : burd) bie gnab gotte§ bie ün§
geben ift noc^ aller onfer beger gunemen fouit mir moffen,
fo oerre mir in onfer mt)Bf)eit nit oertraumen, fonber et)nig
onb bemütigücf) in bie gnabe gotte» Onö ergeben onb bie
mt)Bf)eit mie mir fc^utbig bt) gott fuc^en.
Te§ i)aben mir in bem (ämangelio an oielen onen
ein claren oerftanbt, onb fonberlict)-) al§ bie apofteln üon
crifto gefragt morben, ma§ fie oon jme hielten, onb ^etru§
ontmort. Xu bift ein föne be§ tebenbigen gott§, onb criftu§
miber baruff lagt, ba§ ijat bir fKnfrf) onb btüt nit gejagt,
funbcr ml)n oatter ber im I)t)mcl ift. Xe§ glt^c^en finbt
man baö bie apoftcin mangel bl} inen funben t)aben bc§
glaubend, be§ bat ben ben f)erren gebctten fprec^enbe,'^) $)crr,
ermere on5 ben glauben. 3t(le menfcf)Iic^ oemunfft
ift oor gott ei)n lautter tor^eit, ta§ mögen mir mot
erfennen himt)i aEcr t)ocb meltmi^- [a 3=*] fen met}fe^eit,
ficf) attein grünbt off bie ät}t(icf)e 0ergenglirf)e bing onb
guter ■•) onb taffen bie cmigen ^icmeflifc^en guter faren, onb
acf)ten bie fetbcn fo gering, moden nit betrachten mo ^) bie
mare mt^B^eit in on§ mere, mir mürben iolicbe ombferen:
onb bie jotlirfien Oergcndlidic guter gering achten gegen
benen oberricf)en emigen bt)me(ifd}en giltern: melj^e on§
ber mafe oon got Ofe groffc ft)ner gnaben geben fint, aud)
fo i)od) oerficf)ert onb gcfrobet, ba§ On§ afle crcaturen off
erben Onb in ber betten feinen fd)aben tt)un mögen an bem
fetbigen fo einig onfer gcmüt in gott gerid)t ift. ör bat
») ocrf)et]fung(e)? ?) Matth. 16, 13 flf. ») ßuc. 17, 5.
*) guter. ^) Vermutlich ö)6llen fie nit betrachten; mo 2C.
2*
20
einem ietlidien geben getüalt ein finbt gotte§, önnb ein erbe
feine« ctüigcn rct)rf)g 5iift}n, luelc^er ha§ glaubt, ber ift Oer^
fiebert ünb ü}u gott lüirt Qn leiten üff fi)nem i) mg, onb
bct)altcn, ha^^ bebarff feins ^iPtifeB: folii^er ober tiö^en
gnabe mag feiner ber in G^riftum rec£)t glaubet ünbancfbar
fQn: S)e§ i)aib lüoUcn ntir önferm t)ern Grifto bancfbar
ft)n, fi)ner ober l)6t)cn gnaben )o er gegen on5 fnnen trn-
luirbigen creaturen crjaigt i\at, )o muffen njir ac^t t)aben
üff bie lucrcf bie got bem berrn am gefeUigftcn, önnb bar
bff ber gan| criftlirf) grunbt fteet. Xa§ ift gott lieb t)aben
ü^ aller froft-) be§ (cib§, be^ gemiit§, önb ber feien, önb
hm 3) nerfiften glict) m§> felbft.
SSfe biefem öotgt, biemi)! burc^ bie aller tiöc^fte gnab
gottio üon bieten menfd^en clar erfant mürt : ba§ ber SBabft
önb bie ft)nen einen tcüfelifc^en attcr geuerlidjftcn lüeg gen,
önb fouil ön^atidier f^ar ber menfc^en öon bem waren
ftrarfcn *) lueg ©rifti ah' [a 3 ^] füren 3u ber graufamen
betten, önb alfo mit cinanber ^u bem teüfel roorbafftig
faren, mic mocbt boctor Sutber einen groffern gefatten
fl)nem gott getl)on auc^ bie füffe brüberlid^e liebe gegen 5)
bem 58abft öub aflen menfc^en ^öber crjaigt t)aben, ban
ha§' er bem 'öabft önb ön» atten bie Iautt)cr iuort)eit, burd^
bie ^ot) gnab önb gi'itigfeit go|» mit fo groffern crnft önb
fU}^ gcfagt.
2BorIid) ber ^abft önb mir foltcn gott jiiuor önb
bocter Iutt)crn öff^i f)öl)ft bar ömb banden: mir fotten«)
in bittid) nit attein aU ön^ern treümen brübcr balten:
fonber aud) öor önfern trcümcn öatter, iöeld)er nit attcin
önfer graufame not önb frandbeit ön§ gejaigt bat. fonber
@r troftet ün^ barnebcn fo ober troftlidi, önb jaigt vmv
ben lebenbigen ar^t Sriftum iefum önfern gott önb fdjopffer,
melc^er inhi fo gncbig(id)cn angcbotten') öB aller önfer not
3Üt)eIffen, ünb öff fi)ncn ftradcn Il)d)ten atter lieblicbften
meg ju leiten önb äübcbalten. boctor Sutbcrn t)at nit
gebürt bie marbcit äuuerfd)mi)gen bie mt)! bicfelbig criftlid^
lere gefloffen üb bem brünnen ber marbcit Grifto it)efu
') ftjnen? ^) fraft. ^) bem. *) ftarden. ^) gegem.
«) foItenV ') Ausgefallen bn§?
21
§11 aller menfc^en f)eil bicnct, aller bereit bie föürfie lere
burcf) bie gnab gotti rerf)t gü gemi'it faffcn. 3)ie tuare
n)t)fef)eit leret boctor Sutf)ern hav imc nüßer ift bc5 babft§
tnb affer fijner anf)enger tingimb tmb ftraff 511 üben, ban
bo§ er bie iüarf}cit crifti ünfer§ {)cren tierj(f)irt)gen folt.
^d} tt)il öc^ ein prob f(^encfcn öon önfer menic^Ii(f)en iutjB^eit.
^r tüiffent fo man öff ben groffen rt)c^etagen bie
[a 4^] nufec onb notorfft be§ ganzen 5R6mifc^en rt)d^§
betradit, mit fo groffem rat, off iüel(^en bie bef^ioerungen
n}erben beroegen mit t)öt)er menfc^nd)er iüt}Bt)eit, alba mürt
alle fai^ fouil menfc^ücf) ift off ba§ ^ödift betrai^t onb
betoegt. 9temli(f) ber miBbru(^ in äffen ftenben onb
in fonberf)eit bie greioIirf)en fcfiafeung be§ babft?, fo burd^
ben apto^ an genanten bifcf)off§ mcntel mit onjalbarlic&er
namen onb mo^, beBgtt)cf) mit anbern manigfaltigen ge^
met)ner befdimerungen al§ fauffmant^ gcfeifrfiafften,') Onb
bergllid)en2) oieI,'^j onb affc be§ rt)cf)5 nottorfft nac^ ber
lenge bebarf)t onb barüon bcratfct)(agt, onb mangelt off
fold^en rt)rf)§ tagen fein menfd^Iid) irljfj^eit. 2lber ben
einigen mangel ben wir {)aben, ben n3i( icf) cüd) clerlirf)
önb warlicf) anjcigen, ba§ ift bie i)ot)c gnab gotte§ bo§
n)ir ünö ofe etigcnem mütmiffigem fopff ber felbigen nit
gebrauchen luöffen. S5?ir oermetjnen ba^ nit not fi) mit
ernft bie I)^me(if(^e ^j mt)^t)eit b^ gott äüfüc^en, laffen
') Am 19. Januar 1523 beschwerten sich die in Schwein-
furt versammelten Ritter beim Reichstag u. a. über die Duldung
der .jMonopolien oder grossen Kaufmanusgesellschaften", die
durcli Festsetzimg der Preise die „kleinern gemeinen Kauf-
leute" unterdrückten, vgl. May. Albrecht IL 527, ferner 533 f.
Man denke auch an Luthers Polemik gegen die „Fucker und
dergleychen geselschafften", a. d. ehr. A. VI 466. '•') bcrg[l)I)cn.
^) Die schwer zerrüttete Stelle ist folgendermassen zu ändern :
fo burd) ben aplofe, an genabcn, biid)off§ mcntel, mit On;;al=
barlirfjcn namen [ = VorwUndenJ on ma^, bef5gll)d) [als Subjekt
jetzt nicht mehr )(f)a^ung be§ bab[t§, sondern nur fd)aBung
vorschwebend] mit anbern manigfaltigen aemciinenbcid}iucrungen
al§ fauffmang gcielfd)afften, 0. b. 0., geicßeben. Die Einsetzung
von genaben ftir genanten, ebenso die Interpunktion stützt
sich auf eine Parallelstelle des Sendschr. IX: alle fdiaßung
für ablas, an gnaDen, non pfrünbcn imb anber§ ber gletdien.
*) t)i)melifcö».
22
ön^ benügen, fo im anfang ber 9?i)(f)§tage ettlic^ meffen
Don bem I)ailigen ©eift ober fünft gefungcn irerben, aber
önfcr Ijcrgen loffen mir ftccn lüic fie ft)nt. Stli<^cr betracf)t
flauen gciuin ünb nu|;c I)6^er ban fiine^ nec^ften, bic brüberlid)e
iicb bic derlürt fiäi, ein 3tftli<^er lernet önb trarfitet ficö
änt)iiten bor bem anbern, ha§' f)el)ft lüettlicf) gefc^icfücbeit,
ünb Ijaben ein groffe freib in ber felbigen onfer menf(f)Ii^en
nuj^Ijeit; JüQg lüürbet aber güt}i§ bar bnrcf) geenbt, nic^t§
anber§ bon önfer gett bnnültid) öer^ert, önb ba§ alle fachen
ein tuenig arger luerben, ünb [a A^] ha^^ mir einanber ber
nm^ I)aben leren erfcnnen bamit lüir nit groffen träumen
äiifamen fe^cn; barju bringt ün§ bie menfcblid) mljf^Jieit
biemt)t mir ünfcr üertraumcn baruff feben ünb nit mit^er
bl) gott fü(i)en.
3lber bie mare mi)^t)cit bie ün^ üfe ber gnabe gott^ frt)
ertaupt ift ^ügebrauctien jüuernemen, metrfic ö^ gefproc^cn
ift burd) bie cmige I^icmelifd^e mt)^t)eit (£riftum J^efi^i"
neuilid) bie mctjnung. ^r follent üon erft fuctjen ha^ rt)c^
gott§, fo mcrben üct) überflüffig jüfaUcn ünb fomen aKe
bing.i) SKarlid) mo fet)ferli(^ maieftat ünb bie criftenücben
fürften bicfen^) anfang ber maren mi)Bl)eit rec^t jugemüt
faffenn mürben : fie tüürben 3) barburd) bemegt bcn gnebigen
gott ümb gotlic^e mt)§f)eit mit ^erl^en 5u bitten, ünb ir
I)erfeen gegen gott ünb irem ned^ften red)t füllen :^) ban gott
ad)tet nit bie üilc ber üfferlic^cn merd ber gcbrcnge ober
langer gebet, er mit ein gut ()er^ ^aben, "öa^ f)e^fet mar-
Ijafftig ba§ rcid) gotteS gcfüc^t.
^em !al)fer ünb ben fürften mit ^üm erften ünb üor-
nemlid)ften gcbürcn am b6d)ftcn sübetrac^ten : ba^ ber gematt
h(^^ babftS ben er üon bcn meufd)eu ünb burd) mcnfd^Iid)
mi)^I)eit, ,^ü imc gcbrad)t feinen grunb bat, ünb üon gott
ünlijblid) ift, be^ t)albcn foficn mir mcr bcuiegt fim bie
erc gottcö ünb ft}n rt)d) bierin jüfüdicn, hau ba§ ünfscr,
ünb unfern et)gcn nulj. Taruf? mürbt üon jmc felbft üolgen
hüv alle befc^merung ünb fd)a|iung barmit ber ^abft ünb
bie fl)nen ünio miber gott ünb aUc bittid^eit fo ünmil=>Lb l*j
») Matth. 6, 33. ^) bie fqn. ^) merben. ♦) =fteüen,
ebenso S. 2S, Z. 6 v. u. gefttlt.
23
ligfic^ befd^luert bnb belaben f)a6ent fallen, önb luir burd)
bic gnab gottc§ baruon entlebigt tuerbcn, imb ba§ luir ner^
manet lüerbcn mere gübarmfierlsigfeit gegen bem Sabft ttnb
ben ft)nen ban 311 ber radie ünb gri)mmigfeit. barju fol
bnis ürfocEien bie tuar^eit ia^ ün§ gott jolc^en blinben
!^irten nnfer ') ct)gencn fünben f)albcn geben ^at, ber oller
Iei"terlirf)[ten 2) fünbe ber 3) önbanrf parfeit f)albcn, bamit mir
t»n^ fo öber^ocf) oerfünbiget, be^^Ib mir hnvd) bie ftrenge
gerec^tigfeit gottS luol öerfc^ulbet aller gtjtüc^en ünb emigen
ftraff. 5önb fo mir betrad^ten ben fale 2ucifer§ önb f^ner
gefelfc^afft, barjü bnfer§ erften uotterg dnb niütter 2{bam
önb (Sua, önb mie ftreng bie gerec^tigfeit gotte§ über fie
ergangen ift, fo mögen mir fein inrebe i)ahm ha^ mir
taufent mal mere üerfc^utt ber jtitlicEien ünb emigen ftraffe
ban Siicifer ünb fün gefelfdiafft, ünb ü^ bem grnnb. 3Bir
l^aben erftlid) bie marnung ber gotlid^en ftrengen ftraff, fo
über bie engelifd) creatur ergangen ift üon megen ber ijoffart,
befeglic^ ber ftrengen ftraff abam ünb (Sua, üon megen ber
übertrettung be§ einzigen ücrbotten obfe: irf) gefdimcig ber
nmnigfeltigen marnungen fo üng in bem alten tcftament
burc^ üil ber menfc^en Übertrettungen, baruff bie ftraff
gotteg über graufamlic^ geuolgt^). 5tber ha^ af(ert)6d^ft
önb groft ift on§ jubebcncfen, ha^ burrf) ben a(mcrf)tigen
gott nit anberg gemott ban ba« hk fünb ünb Übertretung
be5 apffelö burrf) feinen anbern mcg ^at föden gcbeffert,
önb ha§ ganß menfd^Iic^ gef(^Ierf)t üon ber emigen ftraff
:nit anber§ t)Ot mögen ertoft merben, [b 1 'J ban et)nig burd^
t)ie menfrfimerbung tljben ünb fterben be« I)i)melifrf)cn emigen
*) unfern. ^) lefterlic^en. ^) Eingesetzt für ünb. Auf
diese Stelle bezieht sich die erste Hälfte dessen, was Seckendorf
(I 225 b) aus der Doltz zugesandten Copie mitteilt: erga Pouti-
ficem eiusque sectatores misericordia potius, quam rigore et
vindicta utendum esse, a Deo enim coecum illtim pastorem
nobis datuni esse ob atrocia peccata, uiaxime ob ingratitudinem
abominabilem adversus Deum tautis beueficiis per Christum
nos cumulantem, et quod divinam ab humana sapientia dis-
cernere, et hanc prae illa sequi voluerimus. Die letzten Worte
(von tantis an) sind nicht Uebersetzung einer bestimmten Stelle,
sondern eine Zusammenfassung verschiedener Stelleu des
Sendschreibens. *) Man erwartet: geuolgt, geben fijnt.
24
fontg^ önb gottS. jDtüt]( ') aber bcr gutig 6Qrm^er|ig
gott, »B übcrflüffigcr önt»§fpre(^Ii^er gotlidier gnaben doti
ön§ gan^ önuerbient öntb önfer erlofung lüillen mcnfd)§2)
tuorbcn: önb fmb bnfer fünbe fo graufamli(^ gelitten ttnb
geftorben, önb trn^ nit ntlein üon bcm tob erlofet, fonber
ba§ öil t)6I)er Dnb groffer ift ön§ jü mit erben gemad^t
f^ne§ einigen f)t)melif(^en rt)(i)§, welcfie» er t)n§ fo gan^
fret) gü ön^ern ^enben geftelt i)at, ba§ aud^ ein t)et(i^er
ber folid^g burd) bie gnabc gottc» bert)d)t niürbet, ber mag
e§ annemen ünb behalten, ünb fid) frij öertroften ba^ alle
creaturen dff erben imb in ber gellen jme an fölicbem
fet)nen fd^oben t^ün mögen, ^onn loelc^er menfcft in bie
ber^eiffung drifti önfer§ ir)ar{)afftigen gotte§ öeftiglic^ ber-
traut önb gelaunt, bcn ^cpt er mibcr öff fo oft er feilt,
^ar^u ^at er ön§ ein engelifd) I)t)metTifrf)§ önb lebenbig
brot gu et)ncr teglic^en fpl)fe geben, hav ift ba» lebenbig
n)ort gotteS ba§ er fclber ift. ^n melc^em brot ön§ öer-
lü^en löürt Ware tttlipcit, alte gnab önb emigtS leben.
Xn)l)1 3) füldie groß übcrI)Dl)e gnab gott§, bie nit öon mcnfdien
ö^gefprocfien uicrben mag, öon ön§ fo gering geadbt, önb
bie It)d)t bürbe (Srifti önfcr§ berren burd) ön§ öeradit, önb
barburc^ in ba§ aller t)Dcf)fte lofter ber önbandbarfeit
gefallen, önangefefjcn ber claren lautern niarnungcn önferö
got§ ünb felignta(^er§, fo öilfaltiglidicn bem^) (fnangclio
mit öer^eiffungen ber t)ellifd)en önb emigen ftraff allen
benen menfd)cn [b2'\] bie fotd^e gnab nit annemen, önb
bmt)I ber aimcdbtig gott burd) ftincn cmigcn föne burdi fönen
gütlichen felbft munbt fo clarlid) fönen meg angcjaigt, önb
mir alle önfcr notturfft gniigfam in bem bciligen Suangelio
gelerct, baruf5 mol güuerftan, burdi bie gnab gott^ alle§
ba§ ön§ burcf) Sriftum gcbottcn önb öerbotten ift. S^a#
i)cilig cuaugciium, tav lüort gott§ ift fo clarc önb lauter.
^) Anakolnth. Als Nachsatz war beabsichtigt der Gedanke
„so hat er uns zu Miterben seines Reiches gemacht", der dann
aber mit in den Kaiisalsatz gezogen worden ist. -) menfc^?
oder monfdie'c' "') Anakohith. Der Gedanke des Nachsatzes
(so hat uns Gott zur Strafe mit Recht solche blinde Hirten
gegeben) folgt erst 25, 1 0. *) Etwa : fo Hilf . ö fe i r u d t f i) n t
in bcm (Juang.
25
ba§ e§ anä) burrf) fet)nen racnfcfien mag gebeffert tuerben.
Q§ ift öon got becrefftigt jprerfienbe. ^tjxnd bnnb erben
ttierben gergon, aber m^ne lüort muffen blieben emigf(id).i)
@§ f)aben aud) bie t)eiltgen Stpoflel ntrfite anber§ gelert.
önb fant ^^^auIuS fprid^t.^) Ob et)n enget öon f)t)emel,
ober fie fetbft tütberqucmen önb anber§ feren wollen, fo
\t) e§ bermalebt)!. '^tütji irtr aber f61id)§ alle§ bie ober-
!^D^e gnabe aud) bie groffen tüarmmgcn^) nit fo f)ocb jü
gemüt gefaxt, njie loir t)n§ fcf)ulbig jüftin ernennen muffen,
ber^alben on§ gott güftraff^) biUid^ fölidie bünbe i)irten
geben, bie ber aller £)6c^ften gnaben gotteio nit erf(^macfen,
and) jren fc^offen güerfc^macfen oert)inberen, njcti^e^ »oir
mer onb t)o^er jugemüt ünb ^cr|en f äffen föftcn ban arte§
gotb ünb fitbcr: önb afte rt)cf)tumb ber ganzen mett: önb
betrachten bie grofe lieb hk got ju ön§ tregt tücld)cx önfer
gnebiger got OB überflüffiger )üt)tt)erer gnaben öns; bie
äugen öfftf}ut önangefc^en önfcre grufame fünbe ber ön-
bandborteit. S)arumb ,^iicrcn önfern ^) gott foften mir bem
S3abft önb ben fl}nen brübertid) öerjli^en atler önbittid)er
fdia^ung, bomit gott ber almed^tig befter geneigter ft) ön§
tüiber mit [b 2^] gnaben anjüfeticn, önb bar neben bebenden,
bog f6Ud)§ äMti^off önferer groffen fünben öon gott über
ön§ bittic^ ücrt)cngt ift, önb bas mir ben Sabft brüberlid)
ermanen, taä er furtt)er öon allem önbiflid)cn gt)§ ünb
üon bem teüfelifd)en meg abftce, ünb nod) bem befeld^
ünb gebot ßrifti bie fc^aff crifti furter gü met)ben, ünb
burc^ ein frl) criftlic^ (Soncitium allen geiftlid)cn ftant 511
reformieren, ünb bem Reifer in aflen gebürlid)en bingen
geborfam ft)n nad) bem gebot gotte§, mic ha^ jm bailigen
(Suangelio ünb burd) fant ^aulumt^) ctcrtid) ü^gcfbrod)en.
^d) irerbe berid)t mie im ') Säbftlic^en gefdö gefc^rt)ben
ftee,8j ber S3abft mög nit jrren, önb ob er mo( önjalic^e
feien §ü bem teufet füret, folt man jn bod) nit abfegen .2c.
1) Matth. 24, 35. ») Gal. 1, 8. ^) gnabe und Warnungen
gehört erklärend zn f6[i(|§ aßes. ••) ju i5uftvaff. *) Dat.
Singul. «) Matth. 22, 21, Rüiu. 1.3. 1. 7) in. ") Dist. 40, c.
Si Papa; Quelle ist wohl Luther (VI 410, 29, bei der Polemik
gegen die erste Mauer; ebendort (409,34) die kurz vorher
angeführte Stelle des Römerbriefes).
26
\bü<i)§ mag tüol ein teüfelifc^en grunbt f)a6en, aber fein
6riftcnli(f)cn, bann fo bem teüfel mcr feien ju f)auß fomen
fo jm lieber ift. 2(ber Griftuö meinung fteet gnebiger gegen
bn^ ban ha§ teüfelifc^ gefc^. 5)an (Jriftug Iprid)!') luelc^er
ben ttjenigftcn D^ ben fl)nen ärgere, bem mere nü|er ba^
jm ein mülftein an f^nen balfe^j jn ber bieffften^l be§
rnere^ berfencft toere. ©a» lieilig euangeli ünb bie lere
©rifti ^eügt firf) a(tentf)a(ben ütf bie fiiffe brüberüc^e liebe.
bo§ teüfetifc^ Södbftlic^ gefa|, ift an üilen orten gan^
iüiber Griftum önb miber aHc mar^afftig brüberlic^e liebe.
Qu föld^eni allem ^at tin§ menfcf)üc^e n)^fet)eit önb önfeer
et)gen gntbebnncfcn brarf)t: in meiere mir günil üertraut
t)aben über bie oilfeltig aiarnung gotte^ bnrc^ bie propbeten,
bur(^ driftum felbft önb ber'*) ^tpofteln. jDarumb füllen
mir gott befter mer [bS'"*] bancfbar ft}n, ba§ er ön^ in
biefer 5et)t ber gnaben hit äugen öff tf)üt, önb önfere eigen
tI)orbcit fo dar fel)en laffet. Wan fpric^t, bie luöfen tbun
nit ctet)n tf)orI)eit, alfo mag önfern tiodiraiifen aucb gefcöcl)en,
bie öff bem net^ften öergangen 9iiic^^tag 3Ü mormb§ fo
finbifd} in ber fac^ gegen boctor l'utfiern gebanbelt, ban
mart)afftigers eriftlirfien Ierer§ f)at on ,^miifel in taufent
ober bi( mer jarcn nit gelept aU biefer boctor fintier,
ba§ bcm^fe icö mit gutem grunbe, burcb ben munbt gott§
felbft ö^gefprodien ber clarlicf) fagt &) Xai- er ben nit lobe
ber bay Iierf)t anjünbt önb önbcr ha^ fomere fteß, fonber
ben lobt er 2öetrf)er ba§ liedit an.^ünbt önb frti öff ben Icüd)ter
ftelt: bamit alle bie feticn mögen bie in bem Iiauß fqn.
(Sriftu^ gebeut mi)tt)er föne mort öff ben tacken geprebigt
,Sumerben«). tiefer boctor bat fidi crfrcüiöct hav er öon
gott gemürbigt ömb ber löarbcit unflcn öon ben menfd^en
öermatebt)t önb burdnic^tct 511 mcrben. IHucb miitbcr, ömb
ber marbeit lüiUcn ben tobt 3ult)ben, l)at fön criftlid) gemüt
nit mollen mcnben öon ber marbeit, er ^at öil lieber ben
tobt hjben mctien önb alle graufomfeit be^ 33abft, bann
üerfcfimijgen bie töarbeit, bamit er bie I)oI) criftenlic^e
^) Matth. 18, 6. 2) Ausgefallen etwa: gebencft ünb er.
^) bteffeu ? oder bicffften ftette V *) bie ? ") Matth. 5, 15.
«) Luc. 12, 3.
27
Brüberlid)c liebe 6eiPt)fet gegen beut 93a6ft ünb äffen menld6en.
3)er ift fein treüiucr ünbertliancr ') frünt ober brüber, iüeld)er
f^neg f)crrn ober neben menjcfien mnuiberbrucEiIic^en 2) fc^aben
fictlt, ünb dB fordet ber tmgnabe ober öniuiffen öerftüigt.
liefen boctor £)Qt ge^imtngcn bte ^o^e gnab gotts bie Hebe
jü got nnb äffen menfcfien nad) bem gebot gott». @r §at
betrac^t [b '6^'] luie er flinem got bancfbarfeit nacf) ft)nem
üermögen erfeaigen mocfit, trnnb 311 ^ergen gefaffet bic raort
be§ §erren jm (Suangelio,^) 2öie groft gefaffen önb freübe
gott mit affem ()t)meliirf)en ^) t)ere i)ab uon beferung ei)ne§
einzigen jünber?, ünb jo mx onferem necbften ettlpa§ gut§
t{)ün, ha§ gott baffelbig nit anber^ redEien n^iff, ban aU
ob mv jme e§ felbft geti)on betten.
^n)t)I ban ber from erifttirf) boctor Sutf)er groffen
effenbcn nmnget^j be§ Icbenbigen wort gotte'^, onb bie
graufome öinftcrniB, bt) uns armen Jcütfdien gemercft,
begriffen ünb üerftanbcn burcf) bie gnabe ünb giitigfeit^)
gotte^, fo Ijat er 511 lobe ünb band got bem almecfitigen,
äütroft ünb piff äffen frummen ünb üfeermelten gotte^
ba§ lied^t frü angegünbt, barburd) äffe bie fetten mögen bie
jm f)aufe fünt. ^nb bar,3u alk, bie burct) bie gnab gotte§
ünb El)riftli(f)e lere ') in hai I}auJ5 fomen, merben fic all
feiig ftin, bie fid) |ölid)§ Iied)te5' rcd)t braudien.
SSnb barunib fo befd)Iiefe id) bicmit ha^ bem S3abft
ünb ben fi)nen, auc^ ün§ allen not ift ünfere gcbred^en
§üerelercn,^) ünb fteet ber gon| grunbt ber maren Jüi)§beit
üff bem, ha^ mir got mecr forcbten füllen ban bic menfd)en,
ünb bie marljcit 311 ünfecry ncdiften noturfft bienct'') ümb
mcnfc^Iid)er ford)t millen nit ücrfdimügcn. il^nb ift bie
emige belonung ünb bic cmige ftraff mccr juaditcn bann
bie 5et)tlicb ücrgenglic^ belonung ober ftraff. ®arumb ift
boctor ßutlier marbafftig mii^ gemeßt, ba§ er fid) nit bemegen
I)at laffen, 3t)tlid) belonung, ober bie'") grim-[b 4»]men
1) bnbertban? ») ünmiberf prcd^Iicöen ? ^) Luc. Ib, 7 . \0
undMatth. 25, 40. <) ^umcilfc^cn. ^) mangelt. «) gölgifeit.
') lerr. *) ^üerclercn = einzug^estehen? Vermutlich schrieb
Cr. juerfeunen. ^) Entweder btcnent oder bie lüarbcit f 0 . . . .
bienet. '") ber.
28
firaff ber mcnfcftcn, bie jme an ft)ner ewigen beIonunge,i)
hüxd) ft)n öeftc beftcnbifeit feinen fcf)aben t^n mögen.
SJiit criftli(f)em gebet feilen mir jü got rüffen bnb bitten,
büÄ ber almecfttig got bnxdi ft)n groffe überflüffig gnab
önb gütig!eit önferem iioct) abelictiem blut önb Üat)']n Garolum,
fampt anbern {dürften bie überf)o^e gnab ti)un IüoI, mit bem
niarf)afftigen öerftant ber maren emigen tüt)Bf)eit, barburd^
fic grünbtiid) tmb Jüart)afftig mögen derftän ben recf)ten
önberfd)eit, sroüfc^en ber gotüc^en criftlicfien önb ber menfd)-
licfien tt>t)^^eit. SBarlid) fo bie red^t totiPeit burd^ bie
gnab gott§ rcc^t erfant mürt, fo mu§ bie menfd^Iidf) tt)^§-
l^eit öerac^t önb nernicfitct werben, ban bie red)t tnarljafftig
ivti^^eit bringt mit jr bie adcr ^oc^ft liebe gegen gott onb
bem nerfiften. 5^nb barmit fucfient 511 bem atlcr erften
baÄ rt)ct) gotte* martiafftiglirf) : in ben gemelten gmeien ftucfen
l^afftenbe, barburrf) irürbt verfallen, önb öon jme felbft
3nnicE)t werben, ade öncriftcnlirf)e ford)t öor bem 93ab[t önb
allen fijncn menfc^en geje^en.
^er S3a&ft önb bie ft)nen werben felbft tngentlid^en
abftcen öon allen öncriftenticfien gefeiten, önb mit willen
obtreten, önb firf) mit ön§ crfreüwen be^:? t}icmelifrf)cn lieditcg,
in biefer önfcr greülid)en finftcrnife burcE) bie aller b6rf)fte
gütifcit gotti§ gegeben, 511 önfer gemeimer fdtigfeit alfo über«-
fd^lmbarlirf) Ieüd}tenbe. Miller eigner nn^ wiirt öerwonbelt
Werben in bie aller füffefte brüberlid)e liebe, alleg aufe
grnnbt gemelter jwalier ftud, baraufe bon wt)tlicr [b 4'']
öolgen würbt, bai? ein öctiidier für föne^ ncdjften nottnrfft
forgen würt, gliicb föner eigen fclbft fachen, '-l^nb barburc^
Würt bie gereditifcit in bie bergen önb gewiffcn ber menfrficn
geftilt werben, önb nit fouil'-) öff bie önöfegrüntlidben
i^uriften bied)er wie bifebar gefat3t, ban bie criftlid) brüberlid^
liebe mag bie önentlid) 3ui"iftcvt} nit erüiben, in weldber
!et}n enbfd)afft jiifinben ift, wie wir augcnfd&cönlid) fc^cn
in alten grofewiditigen fad)cn. 8oIt nit einem i)ettid^en
ber gern red)t tbim^) wolt faft lieber fnn, fi}ne fad)cn on
0 ewige belonungen. '') Ansgefallen luTtrauwenS ?
29
«tlid^e frumme perfonen gürccf)t juftetlen, önnb bal tk"
felbigen perfottcu naä) oer^orungen ber jachen, ber funtfrfiafft,
önb \üa§ bie bloffe nottorfft bann erforbert, jrem geroiffen
nac^, red)t fprec^en, ünb barmit auB ber farficn ünb iüi)tf)ereni
coften gereiften. 3o(t folic^ fcruberticfte liebe nit gemeBer
Xinh taujent mal beffer ftin, ban ba^ luir )o groffen coften
öff luenben, luelc^en bie ^aupt fadien 6ct)iut)(en nit lüot
ertragen mögen, önnb gü nic^t§ anbcr» nuö ift, ban jü
ert)altung onb mernng eine§ eigen nüBigen imtreüwen
]^auffen§ ber ^^rocurator bnb jrer gefeiten, barunber manic^er
Bt)berman ift ber f6Iicf)§ felbft befent, jd) luil ön§ glt)c^
alle fament üfe bemfclben tianffen nit gemeint I)aben,i) bann
t)etlic^er füct)t in bemfetbigen fi)nen Hortet}!, önb flinen nnber=>
fdc^er beg redeten güncrfüröen umb fcl}nen eiigenen nu^.
2Ba 1 a) aber bie lüare Jü^^eit in im§ mere, fo luürben mir
ittiffen önb Herfton tai luir tufent mal mer fcf)aben on»
felbft ttjün, fo mir onfern nerfiften roiffentticf) betriegen.
[cl"] S;ie erfarung gibt ön» etinen claren öerftanbt, bo§
tuir aucf) ün|cr 3t]t(irf) enbe, fo mir mit groffer menfd)(ic6cr
t}ernunfft füd^en nit erlangen mögen, fo mir iniBcrn ndcfiften
miff entließ onbcrftcn jiibetricgcn, eintmeber e» gee fouil
coften§ baruff ba« mir folicft» -) fenffterer off ba» aller
büreft erfaufft tietten, ober aber e» gee fünft brl)mat bar-
neben fonil 5iifd)i}tcren.'') 90?anct)er famelt ein narung bie
fom^jt nit mi)tt)er ban off ben crften erben, fo meint ber=»
felbig er i)aM gon| mot troffen. 2Bo aber rec^t mi}|^eit
inn bn§ mere, fo mürben mir bie marnnng drifti betrarf)tcn
ber cmigen ftraff, nemtirf) ber bcraubung fl)ner ciuigcn n)rf)§,
ünb bie emige t)ellifrf)c pi^n; 'Ä^orlicf) er mürt uns nit
liegen, ban alle» ma-c^ er gefagt t)at ba» ()aben mir mar^-
tjafftig an bem »ergangen funben, 2Bir merbcn ba^ jü«-
fünfftig al§4) (betonung ünb bie ftraff mie er ünn^ üer^ciffen)
fo gemi^ ^aben aU !^ctten loir c^ im ferfel. SSo rerf)t
*) Das Wort ist zweimal gedruckt. ^a) Z^v^schen nu^
und 2Öa ein hier felilender Ausschluss. ^) das Streitobjekt.
^) = oder aber sei es, dass sonst [etwa durch Yernachlässigung
der Berufspflichten] dreimal so viel gleichzeitig zu Grunde
geht; fc^Dtcrm Dat. plur. zu nhd. Scheit (zu Scheitern gehen).
*) = alles.
30
Jt)i)^f)eit in m§ were: tüir loürben öiel ^anbelung öor
l^or^eit »rtctjlen, bie mir öor groffe n)t)^J)cit f)alten.
@umma fummarmn bie ganft roarc lDt)fef)eit ünb atle
önfcr fcligfeit ftot pff bcm einigen jtucf bem roaren glauben
in criftum, tueldier menfd) ben felbigen erlangt, ber ift feiig,
önb wer benfelbigen glauben nit f)at ober erlangt, ber ift
be§ teüfelfo enng(id). ®ar uff moc^t einer fpred)en, fo mir
bau criftcn fl)n ünb glauben in Sriftum fo bebürffen mir
nit miiti)er§ . baruff antmurt ic^ bemfelbigen ha^: melc^er
ficf)t ein groffe grub oor jni fteen ooUer teüfel, onb ha^ alle
bie borin fielen emiglic^ in ber Ijellen niuften blgbcn, onb ber-
felbig [c 1^] getl) et}gen miltiglid) furtl)cr Onb feilet alfo in bie
grübe marlirf) ber felbig tjumtjß ift nit 3Ü ürtet)len ba$ er rec^t
glaubt l)abe fi)nem etigcn gefiei^t, fo er bie marl)afftigen on='
5mt)feli(f) marnung burd) ft)u torl)eit t)erad)t l)at. Stlfo ift e§
mit alten bencn bie ba§ mort gotte§ nit annemen ober glauben
mcUen. SIber meldicr menf(^ ben marcn glauben in Sl)riftum
ein mal rcrf)t erlangt, ber ift gemt)^ basi er in bie emige ^ellifc^e
grüben fürt^er nit fallen mag. ®an ob mol ber felbig
menfc^ burc^ menfd^liclie blobigfeit in fc^mere fünb feit,
burd^ übcrtrettung ber gebot gott§, gegen gott onb bem i)
nediften, fo mirt ber felbig glaubig mm\d) burd) Sriftum
(fo oft er tiettet) miberumb offgebaben, ba§ ift fo marl)afftig
Dnb gemi^ al§ ba^ ^eilig 2?atter onfeer. 2^od) ift et)nem
t)etlid)en crift glaubigen not, ba§ er nit off i)6rc mit oeftem
verträumen 5Ü got rüffcn onb bitten, Omb merung be^
maren glauben^!, mie bie 51pofteln auc^ gct^on onb omb
merung be5! glaubend gebettcn liaben^).
3?nb bo§ id) nod) mi}t^cr befd)Iie^ off ben ganzen
ctjnigen grunb ber maren emigcn miife^cit onb feligfeit, fo
fteet e§^) baruff gen^Iid), möllcn mir ben glauben, mt)fe-
^eit onb mare feligfeit in onferu ocrftant bringen, fo muffen
mir feinen oertraumen fcljcn in alle menfdilidic fünft, m^§-
t)eit onb oernunfft aller ber gelertten onb miifen bie ba§
leben l)aben, fonber fo balb mir off Onfer menfc^lii^en
mii^beit blt)ben onb ber felbigcn oertraumen, fo faren mir
neben bem meg mie oorljin: ünb mögen nit fönten jü ber
0 be. ') Lac. 17, 5. 3) er?
31
waren erfantnig, hau foiiif tt)cItf)DC§trl}fer önb ^oc^geler-
[c2*]ter mcnfd^en ftjnt, fouil raeniger fie bie gnob önb
feligfeit ber regten tt)t)Bi)eit oerfteen mcgcn, alle bie mt)I
fie in jre menfcf)Iicf) fünft unb tt)tiftf}eit verträumen. '^ax^
umb laffent nn§ ben gnebigen mitten gott mit t)er§en
anruffen, bamit mir burc^ fl]n gcnab abfteen mögen tion
bem üertrumen in alle mcnfct)Iic^e mt^fe^eit. StlBban mürt
all fad) Ii)c§ttic^ gu fetigem guten enbe anbringen ft)n,
SSnb roürbt barburd^ önfer t)err ber Slei^fer mit ft)nen
{dürften aUer fac^ jü bem beften t)elffen mögen, ünb alle
mongel be§ ganzen 9i6mif(^en önb anberen rt)(|en It)ct)tiglirf)
gü bem aUer beften meg bringen. SSnb ift fein smifat,
aller mangel imb mifebrauc^ ber gangen geiftticf)en imnb
meltlicften ftenben, meiere burc^ aller menfdien uernunfft
önb mt)Peit, auc^ burcf) atte mac^t ber gangen mett nit
mag §u beftenbigen giiten enbe fomen, baffetbig mürt alle^
burc^ bie gcnab gotteS ünb bie mare mi)^t)eit, fo mir bie
mit bemütigem geift annemen, attc§ off ha§ atter It)d}fte
merben 511 ct)nem feiigen enbe jübringen, imb bar bnrd^
liditlic^ alter et)gen nug gefert merben in bie brüberlict)c
liebe: barburc^ mir bemegt mere bor trnferg ned)ften not=
torfft güforgcn, ban Hör t>n§ felbft. S)arburcf) mir merben
erlangen bie gnab üor gott: ba§ mir burc^ bie liebe gegen
got onb imferm nec^ften merben fetig ft)n, t)ie jtjttid) pnb
in bem t)t)mclifct)en 9il)cf) cmigtict), bargü t>ng t)etffen ')
toolle ber gütig barmtjergig gott, ünfer t)err Scfu^ (£riftu§.
2rmen.2)
^) t)clffen (sie). ^) Das Datum, d. 6. November 1521 [also
Mittwoch nach Aller Seelen], das nach Seckendorf (I 225 b)
die an Doltz gesandte Copie trug, ist im Druck fortgelassen.
32
IT. Drei (yier) Christliche Schriften.
A. An Papst Leo x.
(spätestens Anfang Dezember 1521).
[a2*] (5t)n fdirifft öon mir ^artmubt ') üon
dronnbergf an S3apit"-) Sco bcn §ef)enbcn gemadit
be§ tüiften^, fodic^ fc^rifft önb ermanung 3)
bem 33a|)it ^ufenben, in bem fei
bigen ift ber gemclt Sapft
mit tob tiorfcfti-
ben ^unor
ünnb (lf)e bife
fc^rifft aufegangcn ift.
/^Slbl't £co gcnont bcr feefienbt. ^cf) einer aufe ben
TJri gertjngcn biennern meinem f)crn ^cfii G^i-'üti, bin be=»
lucgt, bir niiB rerfitcr diriftlic^cr liebe pi(i)rct)benn,
bir f)crl3li(f) barmit iimnjc^cn bie gnab t»nb allerfiDdift
gucticfct)t gotteÄ, 2Bie luol id) fimbcr fin)el)ffel glaiub, ba§
bu foüi^s für ein borccf)t funi)cit ober ein boU}Ci)t mir
^ure(i)nen iimrbeft, S3nb infunbcrl)et)t, bie loet)! icfi bir
Seinen gemonlidien tittel f)erauffen gelaffen, ^nanfebung
hai alk funig fnb mirften ber ganzen cf)riftenf)eiit, bir in
metimmg als elmem ftattbelter be5 almecbtigen gotte§,
üntertcnig intb gcI)orfam fciinl, tmb ift alßo bel)ner oorfarcn
irnnb bein geiualt burd)brungen in ber ganl3cn cbriftenbet)t,
önb i)aft alk^ uoId in ber d)riftenf)eit nnber beiinen *) gewalt
bnnb gefjorfam bracf)t, imnb bift geaditet onb gehalten für
ba§ baupt ber ganzen d)riftenbelit, ^cßbalben fonber t3aieQfcI
öon oielen für ein groffe borbcl)t mir l^iugeredinet nmrbet,
^a^ xd) at§ ein armer boriditer ■'• ) menfc^ (nnc id) aud^
felbft befennen tuiK) mic^ imterftebe eljncr follidien über=>
:§of)enn menfc^Iidien 9Kat)eftatt, aU bu bift, ju fc^re^ben,
^) 3 Hartman. ^) 2 Jöaptj. 3) 2 nermanung. *) 1 be^ner,
3 beinen. =) 2 bored^tiger.
33
Dnb infunbcrf)cl)t, bieroct)! id^ hn betnen öber^ofien tittef
t)eraufjcn gelafjen, 5Iber 0 tu=[a 2'']gcntf)afftcr leo, |u
bifecm fc^rei}i)cn bringt mid) bie iuare c^rif'tli(^ önb bruber-
Iid)e liebe, önnb "Cfai- id) t)erf)off bu mcrbcft bi§e meine
fc^rifft (e^en, tiuuor önnb ef)e bu ürtf)et}Ieft, önb ba§ bu
burd) bie ^of)e gnab gotte§ erfenncn »mirbeft, ha§ foHic!^§
mein frfirelibenn luavbafftig oufe I)erh(i(f)er cbriftlic^er liebe
gefcf)ic^t, 33nb |u foflidbcm ijüb id) ein troftUd^ Hoffnung,
öu§ orfacf)en, ba^ irf) non öielen norftanben, bie mit bir
gemonbelt, ebe dnb 6u ' ) üor bu ^n einem S3ap[t morbcn
bift, bie bic^ 2) ^^^ einen tugcntlic^cn menfcben gcacbt ttnb
gef)alten. Xarumb 0 Seo, )o ift mein bemutig bitt, bu
motleft ümb beiner ongeborncn tugent miUen, mic^ al§
einen biener gotte^ mit gebult ^oren, ömb beine§ £)et)Ie§
wifteu, hn folt lüiffenn ba§ ic^ bein tremer'O biener fein
lüid, ßo bu Lmßerm bern (If)rifto gef)Drfamen milt.
l! 0 Seo,4) bein Sapftumb ftet raarlirf) üff ct)nem bofen
foulen grunb, baö t)aufe Bo barauff gebamen murbet, mag
öor^) ben mtjuben imb ptaßregen gan^ nit befteene, han
foIc{)§ ftet)et marlirf) bff bem aller fauleften bofeeften grunb,
bem teufet, ber ein natter ber lugen ift, ©oflicbg ift mar^
^afftig nit menfd}cn mort, funber gott fagt onö folIid)§, buri^
fet)nen gotlictien munbt auBgcfproctien burct) bie ^ropbeten,
üucf) Sbriftum felbft, nnb bie 3(pofte(n, mic ba^ alle§ burd)
W aller t)oc^ft guetigfelit gottcsi, bei) bi^en imfern öel)tten
offenbar ttjurbet, bas auc^ mir armen Iet)t)en mib bie !t)nber
fefien mögen Sben imb g(ct)cb beffelbig ♦*) bas bie ;^ungern
önfer^ berrn Gbrifti gefebcn baben, l^u ben felbigen er
gefprodEien,') feiig feinbt bie, bie ba fe^en ba^, ba§ t)br febent 2c.
II D ^} Seo, Ujo foflicbc teufeHifrfie Oerfurung atletin urfacf)
önb orfprung gebebt non bcinen uorfaren onb bir 0(5 ben
Zapften, 80 mer fetin boffnuug t^ubaben, boi? bu ei)nnic^e
gnab bet) gott erlangen modift, funber mürbe gent^Iic^
lubeforgenn fein, ha^ bu burc^ ben öorn \a 3=^] gotte§ in be§
teuffelö boBt)et}t oorberten murbeft, bi^ I3U enbe be^neio lebend.
0 Fehlt in 3. -) 2 tcb- ') 2 getrah)er. *) 2 Sapft.
^) 2 üon. 6) 2. :{ baffelbig. ') Luc. lo, 23. «) Kein
Absatz in 2.
Cronberg 3
34
^ 8,^0 1) aber bie luarfie^t tft, ba§ foüicfie tcufefifcfee
öcrfurunc; entfprungcn tft auB oder menfc^enn funben,
ber 2) grcmüc^cn ünb (efter(ic{)cn funben ber imbandf berfe^t,^)
ba§ mir bie aller I)od)ft gimb göltet onfeer feligfctit (fei>
ön§ aden in ber ••) 3:f)auff geben ift) t>erarf)t baben, 23eIIic^e
aller bodifte fcligfetit '") tipn tct}nem ntcnfcfien aufegcfprocfien
lüerben magf, (Sonbern bicjelbig gnab et}nnig in bem lüort
göltet auBgebrucft Lnib ercicret ift, ünb burc^ bie gnab
gotte6 etjnem tjglicben begerenben mcnfrf)cn ßuuerfteen, onb
ferner burcf) ba§ bh:t nnb ftcrbcn ©brifti nnfecr« bem
gotte§ dnb feli(f)macberö bcftctigct unb gan| nn§raet)felic^
t)crfirf)crt ift, 5)ieniet)t bann foKicbc nnfere gnab imb roare
feligfel)t feo gering bnrcf) ön§ geacbt unb gefialten luorbeit
ift, onb baben nn* fclbft burrf) ntenfcbenn erbac^tc nicge,^)
an ftnt ber (cticbtcnn burben imferv bern db^ifti, hk felbft
erbacbtcn mcnfcbcn fcbroercn bnrben") offgetegt, bnrdi ben
gei)ft be§ teufel«, mellicbcr uns burcb bie uerbcngfniB gotte^
bes ahnerf)tigcn bcfcffcn t)at, onBcrer granfnnien fnnbc ber
Iefterlicf)en iinbancfberfct)t wegen, 3^crba(bcn im« gott biüid)
ßnr*) ftraffe fonicbe blinbc ^irtcn gcbenn bat, SSitlirfie birten
ber aKcrf)ocbftcn gnabcn gottcsi nit crfcbnuidt baben, aucb n^ren
fcbafen |uerfcl)macfen ") öerbinbern, baburcb bann crfaltet ift
in ünS bie attcr fueffeft liebe gegen gott onb bem nebften ober
neben menfi^cn, ^i^nnb an bcrfelbigen ftatt nidit;? anbcr» in
ün0 regiert, bann ber teufelifd) gci)^ onb ber ctjgen nuße.
11 5)arumb '») O SBapft Sco, mir baben nitt orfacf) onb
grunbt gegen") bir lui ber rad^ '-) onb grlnnmigfcot, bie«
mein mir foilicbe ftrafe, mit onfcrn groffcn fnnben ber
ooracbtung ber Iel}cbtcn burben (ibrifti, aflfanicnt ooricbutbct
^ü'' [a 3 '^] ben, Sunbcr mir foUcn mere geneogt fein gegen
bir mit barmberlügfei}t,'-') onb bir alle onmilte, oncbriftlicbe
f(^a^ung bruberlid) oer^e^dien, mit ber afler tjoc^ften
') Kein Abs. in 2. -) 1 ber grclDlicbcn imb lefterltc^en
funben, ber grcmlict)cn onb laftcrlidjen funben ber oubancfbcrfcnt;
so auch (von orth. Verschiedenheiten abgesehen) die Nachdr.
^) 2 inirai)nu]fait. *) bcm'i •') gnabV *) Vermutlich
lere. ") fdjmcrcn menfct)cn burben "C " " 2 ^u ber. *) 2 3Ü
fcbmarfeu. '") Kein Abs. in 2. '') 2 geben. '-) 2 fa^.
*3) Ausgefallen gubanbcin?
35
bQncfberfet)t gegen tmfern i) aUer gnebigiften ünb mifteften
got, roedi^er tmfeer gnebiger gott auR ünuerbienter gnaben,
et)nnigt burcf) i'eijit ünauf|)recf)Itcf) gnab unb gutigfeljt, önS
bie äugen in bifecr fn^erer gretnüc^cn ölinfterntfe tifft^ut,
önb nn§er ctigen obergroffe -i borfie^t, funbe önb ininfternife,
in bifeer tieQt ber gnaben, alfeo nberjrfil^nbarücf) fel)cn önb
cntpfinbcn laffet.
H D^) Seo, bu folt bi^ bittiif) Don {)er|en mit önS cr<>
freuen, bifee§ n^aren {)t)mmeriiicf)en Iic(^t§, in bifeer ünBerer
greiuüc^en £)t)nfternife alfo über fc^etjnbarlirf) Icurf)tenbe,
bu bebarffcft fet)ne§ öcreelifeln«,^) wo hu bißc ober i)oi)t
gnab mit bemutigem getjft non got annl)mbft, £50 luurbeft
bu biet) üor ben armenften^) menfcf)en erfenncn, nnb got
mit t)eröen unb gemut)et anrueffen innb fe^n gotlic^ gnab,
barburd^6) ^y magft abtretten öon beljuem natter bem
teuffei, beffelbigen ftat nnb 9iegiment bu befeffen t)aft,
önber bet)ner bret)fcttigen fronen, Setracftt ha^ bein leben
nit lang! felju iimrbt, iüet)c^ non bcljnem ^ern Sueifern,')
bann ^) fet)n belonung ijt hai emig Ijeftifcf) femljre, iinf(icf)e§
aud) fet)nn felbfi einiger tone ift, üon ipegen fei)ner boffart.
% 3SnBer ^err 3efu§ (££)riitu§, ift onS^j fo gnebigf, ba§
er biet) annt)mpt, magft bu bie gnabe Ijaben bii^ öuerfenncn,
in bi§er ge^t ber gnaben, feo tüurbeft bu fetigt fein, Onb
tüurbeft üorarf)ten onb felbft t3urel)ffen beinen teufe(ifrf)en
brad)t onb gemalt, ünb burcf) bie gnabe gottcio ein marer
nacf)fo(ger merben onBers t)erren Sbrifti önb fanct 'i)veter§,
önb bic^ furter öonn bergen erfremen t3ufcin ein marer
fnecf)t alter ct)riften menfc^en, ben tcufete ftand beinen
teufeüfc^cn get)ftlicf)enn '») tittcft, aud) bie f)offart ber cutjcr^
lieben gebreng,") mit ben teufe(ifrf)en [a 4^^] menfd^en
gefe^en, murbeft bu in ben mueften tat mcrffen, i.ui bem
teufet bo t)i)n foflirf)^ gent3licf) geljoret, bau mo bu baffelbig
nit tl)un murbeft bei) beinern leben, 8,^0 folt bu gemife
0 2 ünferm. -) 3 nnfcv groffc. ^) Keiu Abs. in 2.
*) Wohl nur Druckfehler für t3nici)fclu§; auch die Nachdr.
haben das e nicht. ^) 3 armcfien. ^) 1 barbucf). ') 3 ifuctfero.
8) 2 gan. ») Fehlt in 3. ■") Fehlt in 2. "; 3 bc§
eüfferlic^en gcprenge.
3*
36
fein, ba§ bu jampt betincr 9Jiaieftat onb allen beinen nacf)-
uolgern be§ teuf eis Ici)p(i(^ fet)n rourbeft, bas bebarff
feljne^ ^iüct)fel§.
H D ^eo ttioHeft hi<i) nit öff bet)nen teufelifc^cn gemalt
öerlaffcn, lueldien gott bcr almc^tig nit Icngcr ücrf)cngcn
nuirbct, bann ^o lang fein gDt(irf)cr milt önb gcfaden ift:
3(i) gctraluc §u got, bciin tcufeltfrfier gemalt önb teufeüfdie
tiiinfterni^, mittic^^ nuBcr aller funbcn l}a(ben öon got
billid) ober on^ nerl}engt ift, mcrb ünb nerniog nitt lenger
bcfteenc, bieiuel)!! ber guttig barmtieröigf gott, burcf) feinen
treuen tned)t S)octor 2utf)ern ßo ütit ont3a(i(i)» foIcf§ ber
getaufften (£I)riftenn, §u bcm marcnn meg G^rifti, burc^
fcinn C£t)riftlirf) lere gefurct ijat, baburc^ ein groffer t)unger
önb burft bc^ Icbcnbigcn mort gotte^o in i) gcmarfiffen,
mellid^eÄ fid) nod) teglid) liauffet ünb mcret; Solche gnab
^übm mir nitt aufe önferm nerbienft, funber cqnigf an^
ber nberflieffenben allcrbodiften gnobcn be^ almed)tigen
gotteö : barumb ift bcm tcufcl feiin boffnung mcr ^u liabenn,
hüv fet)nn mcltlid) rct)d)e ba^ 33apflum6 lang bcftcn mag;
bie marbeit f(^el)nct öberfd)einbar(id) berfur, mir erfennen
bie molff in "^ i ben fdiaff? clct)bcrn ganö e^gentlid), Sie
funben •') nit betten nad) bem befcld) be§ t)et)Iigen (Suangelij,
bei) lil)rem gefand önb beulen ertennen mir, tav fie ber
red)ten molff feljnbt, bauor im* Sbriftu« gcmarnet bat, t)rc
fruc^t babcn mir burd) bie gnab gotte§ moll crfennet; S»
finb an berfclbigcn ftatt h burd) bie atterI)od)ft gnab gotte^
foutcn önb morben nit guter fdiofferruben,^) bi^c funben ß)
red)t betten, mcllidic rubcn l)brc fdiaff treulid) uor ben
teufelifdjen molffen nntcrftcen t3u öcrmaren, bie marbct)t
bie") nt)mpt ober t)onbt [a 4^^] mie cinn gremlidje maffer-
flut,») ba nit für |u ^out)en ift.
•) in ün§? 2) 2 molffin in. ^) 2 funntcn. *) an
Stelle der Wölfe in Schafskleidern (sie ablösend und ver-
treibend). •') Die ,, Schaf erriiden" und der vorher erwähnte
.Gesaug" der Wölfe lassen vermuten, dass Crouberg den
„Wollfgesang" des Judas Nazarei kennt (Erwähnung der
„Schäferhunde" im Sinne Cronbergs z. B. in Schades Abdruck
der Flugschrift, Sat. u. Pasq., 111 25, 17 u. 2S. 11); die Frage
ist für die Datierung des ^Wolflfgesangs'' von Wichtigkeit.
«) 2 funtcn. ') Fehlt in 2. **) 3 nmfferflufe.
37
H Sei) ') {)off |u gott e§ fol bie funbfluB bebeuten, ba öon
önfer Slftroninii^i jagen, bie in !ur^ funfftig tiubeforgenn
fct), ba§ burrf) bie aller f)orf)ft gnab gottes einn gnebige
nninberbarlic^e funbtflufe über ünn§ fumen ttjerbe, 9'?emli(^
bie funbflu^ be§ feügen '^) toajfer!? be» f)et)ligen tauff^, ba-
mit foIIidiS t)beri)anb nemen in ber ganzen föelt, barbiird)
all f)et)ben, 3^nrcfen, ^iiben, önnb önrcd)t glaiubige incnirf)cn,
önb mir all in berjelbigen aUcrtiorfiften gnaben be§ tauf§
ertrincfen, önb bamit ein et)nnigcr fdiaf-g ftall imb ein
!^irt roerben; O lüol ein feligc gnaben rct)d}e funbtfluy-*)
n)irbet ba§ fein, D 2eo bn luurbeft nit lucniger feiig fein
bann fanct ^eter, wo bu bnrcf) bie gnab gottc§ nod) getualt
t)aft ein ftjnbt gotte* ^umcrben, Sjofcrr bu bicf) folüd^er
gnaben re(^t gepraucfien unirbeft.
H D Seo tritt ah Oon beiner ineltlicEien f)erfct)afft ünb
teufetifcf)en geiualt, übergib follidiö bem tugentlic()en ^ct)feer
^arolum,^) ünbernnmn biet) bc§ 5Imptö et}ne'5 guten Ijirten,
tüie (s:f)riftu§ birf) leret ünb bir gepotten tjat.*^) 9Jt)m t3u
!)ilff bie guten ruben ünnb fc^efferl}unbt, ünb üeriüar bcinc
fd^aff mit t)ilff be§ oberften t)irten ®t)rifto') 3ef"f ^i'^)"^
gu ber t)anb ben guten fdicferruben baö tugenttid) bocb^»
abelifc^^) bluet unfern S?ei)fer'M darolum, er ift üon rechter
arte, benfetbigen üorman ünb fi^rei) t)n recf)t an gegen bcm
Jurrfcn, lofe ben fclbigen ben rerf)ten bauptruben fein gegen
bem 3:urcfen, il^erfud) ünb befiel)^ '") biet) fn)ben ^M |umad)en,
tiiüifctien ben C£i)rift(ic^en Sinnig ünb Selten, burrf) guete
erinnbcrung, beine rel)d)tumb über gib bem Sletj^er, üolg
C£t)rifto wie fanct ^^eter ünnb anbere getban baben, lafe
bein reibet) nit üon bt)^er melt fein,'^) ®cnb au^ etlid^
') Kein Abs. in 2. ^) 3 Slflronomi. — Job. Stöfler,
Professor in Tübingen, hatte aus astrologischen Berechnungen
für 1524 eine allgemeine Sündtlut vorausgesagt, vgl. Röhrich,
Gesch. d. Ref i. Elsass 1 443. Das ebendort abgedruckte
Prognosticon astronomicum Sebastian Brants (1521) auf 1524
gestellt) spricht gleichfalls von einer bevorstehenden „ErdHus"'.
3) 2 feltbcn. *; 2 gnabe füntflufe. 5) 2 tarolo. «) Joh. 21, 15.
') 3 (Jbrtfti. 8) 2 Iiodjablifd), 3 f)':'rf)abcltcb. ») 2 9Un)fcr
(diese hinfort nicht angemerkte Verwechslung der beiden Typen
mehrfach in dem Drucke). i«) 2 fleife. *') 2 freuben.
") Joh. 18, 36.
38
rerfit S8if^of ^u beut S^urcfcn, bic bo prebigen ba» raort
gottc^, ünh ba§ foUitfie ^ifrf)off bcret)t Unb roidig fet)nt,i)
burd)a(^t^»[b l'^Jung ünb ben tob ^u leiben, ümb be»
trarcn glaiübcnS unllcn; bir lüiiH nit anbcr^ geburcn §u
fliegen bann mitt beni iitunb önb bem inort gottc^, §u
, foIIi(i)cni bebarffeft bu fetinc»^) fd^a^^) ober fierfc^afft |u-
I)a6en, luie bog aITe§ burd^ ben munb im^ev'? Ferren ^efu
Cltirifti^) clerlic^ nufegcfprorfjen imnb gesotten ift.
H SBorlic^ 100 bu bie 'iaä) und) bem befeld^ önb gebott
(Jl)ri[ti angrel)ffen lourbeft, ©jo nmrbet genßlicf) ^u | uer==
I)offen )et)nn, ber lüorl^afftig ßtjriftlicE) gtaiub luerb burcf)
bic crafft be§ lüaren ^) lebenbigen mort gotte^ groffficft önb
lüunberbarlic^ {3uneinen; Sßarlid^ bic $urrfcn finbt aüd)
nicnfd)cn, ^abcn nitc^ fictiidöcrn 0) bert3en, bic gnab gotte»
i[t iinen anä) nitt oon gott tiorfagt, Sie mögen bic luar^e^t
burcf) bie gnab goteS and) üorftcen, ©50 nncn bac- mortt
gottcy rec^t geprcbiget untrbet, Sie fein ancft ncrnunfftig
©reatnren gottc» Imb mcnfd)en, fie geI)oren in ben )d)aff§
ftaH d^rifti, ©50 bu annemen murbeft bas 2tmpt cineS
red)ten (jirtten, onb fie redjt crfuccf)cn burd) rcd)tc Hub fvumme
S3ifd)off, bic bu a\i^ ben gucten fcöefcrrubcn mol tumcmen
onb Uufinbcn f)aft, bic ba^i Icbcnbig U)ortt gottcÄ lautter onnb
rct)ne bur;^ bic gnab gotte» uioH fagen onnb prebigen merben.
H C l'co, Bo bie 3^urden gruntlid) bcrid)t merbcn, baö
bu tion tocgen onnb in namcn onfjcr^ bern ^cfu (Sbrifti/)
nit fud)cft t)br golb Onb rci)d^tumb inib bciincn eignen
nu^, fonbcr etnmig i)I)re emigc feligtelit, mit crlangung
bcr cuiigen f)timmcllifd)cn guetcr, onb bav (ibriftn» onfeer
berr m^ aden foHic^S oerbicnct bat freu 13U nemcn, onb
§0 mir bic mort (Xtirifti boren, bic oollcr gnaben onb
troftlidicr tmfagung gottcv fetmt, onnb etmigf benfclbigcn
U)ürtcn glaiobcn, 830 feunbt mir bc'? cmigen bbmntclifd)en
erbtet}!^ be^ emigcn Icben^o oerfid)ert, SBarlidi bae Icbcnbig
mort onnb bic oorbciffung bc^ | b 1 ^] marbafftigcn gottey,
*) 3 bcrant fcinb. ^) 2 fein [vielmehr steht d. Genitiv
fei)ne§ fdja^ parallel mit Iicrfcbafft ^jubabcn]. ^) 3 fd)at5e».
*) z. B. Matth. 10, Off. i) 2 loeren. «) 3 fla^fcfttne.
0 Ausgefallen fie erfnecfieft?
39
iuurbet burc^ bte gnnbc gotc§ in bcn S^urrfen geiüiffüc^
irurcfen; 830 fie bcricfit ii^urben bc'? ftorcfcnn gninbc§
t)nßcrÄ C£f)rtftlicf)eit glaiu&ettÄ, [}ab bii fcl)n ^iuel)fcl, ba§
iportt gottcy murbct fetin alte iimrfuiig i)a6en.
^ C 2co lafe farcn äffen gci)|, deracftt aflc t)rbif(^e guter,
tüte fanct ^^^eter get^an ^at,') laji bie gnab gote» raie
<5t)riitu^ gepeilt "-) innb fünft nemen et)nen t)glid)en menfd^en
ber ha§> begeret, laB ctmnigf bie iHimnicffifdienn gutter
t)cinen ]d}a^ fein, önb t)crfd)(ie& ben fclbigen nit, bieiüe^II
"bocf) berfelbig^) f)t)meffifdi frf)a^ nit öurt)nnen mag, bann
"^0 uiff mere banon geben önb genoinen luurbet, f^o ni(
Tet)d)Iicf)er foffic^er t)t)mnieffif(f)er gnaben fcfta^ öberau^
tt)nnet ; lüarlirf) ber berr S^riftu§ raiff fet)nenn \dja\ ret)d)(ic^,
öberfinffig, ünnb aufe lauter gnaben au§getei)It babcn, Sr
begert bnnb luiff nicbt^^ anbcr'? bann ein rec^t glaubig ber^
in ßbriftuni, ba» ift fein gottlid] n)orf)afftige§ Iebenbig§
tuortt ba§ t)et)tig emangeliunt.
^ D Seo laß fodicb^ bein einige forg fein, baig bife
oHerbod)fte gnab önb ber t)i)mnieffifc6 fd)a|;, öerfnnbet werb
in ber gantien luelt, dnb Jüie foffidier bbmmeffifd)er fcfta^
burd) bie Ieid)t ünnb fneffe burb Sbrifti ^0 Iet)d)tlic^ burd|
bie gnab gotte§ ^uerlangenb ■*) trnb ^ubebalten fei), Ijob
fIet)B ba^i foffid)§ in ber gantien luelt üerfunbet merbe.
H SBoffeft bidi entbalben, üon unnützer forg, ubergib bem
tngentlid)en ^e^feer daroto bein berfdiafft önb t3eiittid^
Tet)d)tuinb, önb Ia§ in hc^ ^) 3^nrden geu'att meren, bu folt
ititt t3niet)feln ber ^ci)fer lüurbet bcni Wurden ftarcf gnugf,
t)nnb ob er nit mer t)ett bon fein trefflid) nian(id) friegfe^»
fold, hQv 9tomifd)en önb §l)fpanifd)en 9ieljdiy, ^0 nnirb er
bodi beni 3:urden mit ber l)u(ffe gotte§ gnngfam miberftanb
tt)un mögen, bann e^ (igt [b 2*^] nit an ber grofeften'') nicntg
be§ fold^, funber am aUer ^odiften an ber gnaben gotte^
i)e6 a(med)tigen, ^arnmb C Seo moffeft bein el)nnige forg
fteffenn öff bae ()t)inineffifd) lebenbig lauter mort gotte^,
i)a§ foffid^g rec^t geprebiget, önnb in alle weit öerhinbet
1) Matth. 19, 27. •-') Matth. 10, 8. ^) 2 ber felb.
■») 1 guerlangeng, 2 jü erlangimb, 3 511 erlangen. ^) 2 be§ |
be§. '^) 2 grofen.
40
tüerb, ißerman alle mcnfcfien ^u ber aller fucffeften ünb
aller l^odiftcn liebe ^u got mtb beut ncfifteii, in lüclirfieit
ljtiiet)en fturfen erfullung nller gebott ünnb ber gonfi grunb
ünjer-o glatüben§ fteljct, öff iDeIlicf)e§ bir gepurt betnn et)nige
forg ^iiftencn.
H ©§ ift fctin ^lue^fel |u£)aben, ha^ burc^ bo§ lüort qottt^
vmh fet)n anber«, mag ber luorfiafftig graitib in Göriftiim
erlangt luerben, nnb ob ber ^ctifecr önb tuir ' ) (Xf)riften
bie 3^urcfcn I)a(b t3u tob gefcftlagen betten, S30 iinirb ioüirf)^
ni(^t§ erfd^ie^Iic^ fein ^u bcm glawben d^rifti, luo berfclbig
nit ret)ne bnb lauter tnie ßbriftue gebotten^) ge^rebigt
H)urbt,3) S)ann luo foIUdier ^) ^u prcbigen nitt ha}i angeftelt
lüurbt,^) bann trie**) ber 9?Diniicf) 93epftlidic ftnte bifeber
ba» Wort gote^ iierfd}afft tju prebigcn, B^o ift ficf) dit ebe
onb geiui§{id)er ') t3nuerfebcn, ba§> nil auft ben Sriften ^u
Jnrcfen merbenn,^) bann bae bie wurden m bent maren
glaiüben d^rifti tonien mögen, ban ben maren glamben in
ßbi"iftinn, mag nieman| erlangen ober baben, ban et)nnigf
hnvd) ha§ loutcr lebenbig ^) mort gottev t)m fieDligen cwan»
gelio. ßriftu§ ampt ift gemeft foldby ^uprebigen, (fr bat
ancb ben ^Ipofteln onb l)brcn iiaditomenben gcpoten,"') ha^
fie fet)n anber ampt l)abcn foKen, bann fein mort ^nprebigen,.
5l^nb tnuebfeU nit, ber Sel)fer murbt i}me andi rccfit tbun,
burd) bie gnab gotte§ ; barnmb mir aüe fament auffc' bod)ft,.
oermanet luerben follen, t3U gott rncffenu onnb bitten, bmb
fein göttlich gnab onnb barmbert3igfcl)t, bamit er burc^
fein gottic^ gnab, burc^ bidi, aud) ben S?et)t?er Sonig onnb
f^-urftenn, onnb bnrd) onn^^ [b 2''] all fcftaffen onnb nnirden
mol, ma§ ' ') fein gottlidier mil lobe onb ebr feii, t3u nn^
ünnb troft allen menfd)cn bie mne gott au^ ermelt bat,
bargu I)clff on'3 gott 2(men.
^) 2 mir. 2^ Matth. 28, 19. 2n. ») 2 tourtt, 3 tourbe.
*) foiridnm? 5) 2 murbct, 3 miirbc. ^) 2 bie. ') 2
mifeltcber. ») 2 untrbcn. '■') Fehlt in 2. »") Vergl.
Matth. 10. 7 ff. 1') 3 baÄ.
41
B. An die Einwohner Ton Crouberg'.')
(vor dem 6. März 1522.)
3{n bte ciniuDiicr ^n Sro
ncnbcrtj.
-^1 SIcn mib i)gfltcf)en cinraoncrn mt Sronbergf, atltcn
/\ ünnb bcn iungcn iinmfcf} id) .viartmubt 2 \ tion C£ronn-
bert3f, bte genab imBcr^i f)errn ^tiu 6f)rifti, dnb bie
erfantnu§ fuBcre i)et)(Ic§, onb nad) bem^) tine bcr barm=
^er^tg adnecfttig got, bei) bqfcn ininBern 6et)tten, in unserer
t)t)nftenmB, |o ober meffigflid), burc^ fetinc gottlicfte gtiob
f)et)mfiirf)ct, burrf) fein btjmmeliid^ (iec^t, ha^ lautter uiort
gottei\ ba§ (5l)riftu§ felbft ift, foflirf)^ iüar£)atftig tit)mmelüfd)
Iierf)t, {)abcn tm^; menfcben gci'e^, unb ber menfcbcn guet |
buncf en »erfinfteret, nnnb trne in etinen ^ 1 finftern nebel,
iMirrf) t)bve menfdicn lere onb geiai3 gefuret, barbnrrf) luir
m[ {)unbert oare neriiqnbert, yn ber niart)atftigen erfantnufe
^ufomcn, onfeer^; et)nnigen i}ern ^cfu Sljrifti, berfelbig ift
iü§> einnigf luar ücrf)t, ber et)nnigf mcge, bie luarbeQt imb
ba» leben, berfelbig ift ba^ etjnnig lüort ba§ luarbofftig
^ijninielbrot, in uiedicfiem unfjer aUer^) egnnige*') feligfei)t
ftet)et, ein ijglidier ber bem loortt glambt (bae« ift in bie
öeri)ct)ffung ',) C£t)rifti) ber ift feüg, Xeni atlent ^1 nacf) bie«
lueitl luir befinben, baö luir ai^ bie t)rrenben, biet Onnb
ferre in bem finfteren nebel ftecfen, imb barbnrcb nertninbert,
^u bem ct)nigen (iecfit dbrifti t3n tomen, bcBl)alben anfi
ber f)od)ftcnn pf(id)t, ber (ibriftlirfien mtb brnber(id}en liebe,
Onb and} infunberf)ei)t befebalben,") bieme^I id) für eud)
funberücben onb mcotter ban fnr anbere forg antragen
fd)ulbig bt)n, 2,^o [bH*] bnb id) mir fnrgenomen einen
furt3en onnb gcmiffcnn loeg antuUnnjgen, barburd) mir bur(^
bie £)ilff onb gnab onfeer? bcrn ^efn Gbrifti, auB bem
OQnftercn nebel OnBcr greiolidicn fijnfternu^ '") fomen mögen.
') Die Ueberschrift vou B schliesst sieb iu 1 nnmittel-
bar (also ohne Durchschuss) au A an. -) 3 .s>artmunbt.
3) Anakoluth. *) 1 ci)nem, 2 einem, 3 ainem. ^) Fehlt
in 2. «) Fehlt in 3. ') 2 Dorl)aiid}ung (diese Umsetzung
durchweg). «) 2 allain. ^) 1 befe^albicn. »") 3 finfternuffen.
42
H 2)emna(^ >) §o 2) erforbert ünfecr notburfft, bae luir mit
einnigcm gemuet imb f)er^en, ünfeere funb befennen, önb
önßern icligmai^er (5I)ri[tum bemutigflicf) anrueffen, ba§ er
fet)n f)^ntmclltfc^e gruntlofee gnab, an ötin§ onwirbigen
fet)ner Srcoturen crfectigen woU, ünb ömb ict)ne§ namens
önb eren luiden, im^ öonn ber graufanicn t)t)nfternufe er==
lebigen, imnb burrf) fel)n gott(irf) gnab, t)n§ off fernen
ftracfen,-') let)c^ten, geiuiffen tmb aficr Iicblicf)ften lueg |iU:»
iet)ten Dnb cmigfüd^ borauff ^ubcf)altcn, bomit wir roar^afftigc
ft)nber gotte^, onb nüterben tmfersi öotter rct)cf)e» in beni
f)t)mmer( derben fein önb blel)ben.
H C lieben bruber önb fcblreftern laffet ün-S recbt ^iu^»
gemuett) unb f)erl3en öaffen bic a((er gnaben rcicbftc bruber»»
fd)afft, S50 lüir in ber *) tauff erlangt t)abcn : ^11forf)ten inir
bie gnab t}abcnn, boiä tuir foI(^er bruberfd)afft U'irbigfet)t in
ön^ern öorftanb bringenn morfitcnn, ßo werben wir feüg fein.
H SBarlic^ aKer 3(bc(, gemolt önb rct)cf)tumb ber ganzen
föelt, ift nit ^u öorgIet)c^cn biferer bt^mmeHifdien bruber»»
fcf)afft, ban ina§ bilfft eignen ba^ ^cDtlid} rcticf)tumb, bie
aller gctuaftigifte glucffeligfte bcrfd}ung ^) ober alle bie ^ent^
Iid)en ^ct)Bertbumben önb ^uningfrciid), ©50 er in bißcr
t)t)minelifd)en (ibriftlidicn bruberfdiaft nit bcfcftigct^) raurbe,
bargegcn mav ^t)nbert cinnen arnutt frandbeit, ober aller
ber uiett oerad)tuug, Sjo er in bifer bt)nnucriifd)en bruber-
fdiaft red)t ftet, 630 er bod) ein bruber Onb niiterb ift
be? after (iod)ften: ^cr bcrr bontmclÄ onb ertrid)fe, ^at
öorfd^madit bic rctid^tumb biBcr uiclt, er bat önv ocrficbert,")
ein iglid)cr ber fein ocrtrauicu \b'6^] onb glauben in
(5t)riftum fcfttglid} fet3en uuirbct, ber bat gcjoalt ein fl)nb
gotteS önb ein mit erb fetmc«' cungen reid)»^) ^ufein:
toelc^er menfd) toolt aber foüidic groffc uninberbartidie
gnab in bcm emangcno clerlidi auftgctrudt, glaiobcn, mann
follidi^ nit burdi bcn 3one gotc^^ fclbft auftgcforodicn onb
ücrt)ct)ffcu mcre, mcllidjcr oon locgcn ber gotlidicn barmbertiig-
!et)t, oon bem iQmmell ^erob geftigen ünb menfd) »oorben,
1) Kein Abs. in 2. 2) Fehlt in 2. ») 3 ftarrfen. *) bem?
^) 2 ^crfung. «) 2 bcftctigct. ') Vgl. Joh. 1, fj. Rom. S. 16 f.
•) 3 gertc^tS.
43
ömb bc§ iintlen, ba§ er ünfecr funbe öff firf) (aben ünb
tragen raolt, bnb mty barburc^ ^u fct)nen brubern ünb
mit erben fet)nct^ b^mmetifrf)en 9ieirf)f§ genmcfit.
H 3<^ ') bitt ben almecEitigen gott, ba§ er öng gnab geben
h)oU, barburrf) lüir ön^er f)cicbften 2) gnaben, bnrcf) S^riftum
erttporben, gruntltd) t3nbcrrid)t ipcrben mogen,^) SHU bann
iüurbet fct)n ^luetilen,^) bic el)nnige gnobenrct)rf)e brubcrfcf)offt,
bie imÄ in ber^) tt)auf geben ift, luurbet bei) ünS allen
mit aller freub önb ^oc^[ter iüirbigfet)t ongenonten, önnb
in brnberlic^cr liebe gemeret ünb erl)alten merben, be^^alb
nit not fein lüurbt anbere nienfd)en erbad)te bruberfrf)afften,
W man ümb gett fauffen mnfe, |ulurf)en, bie ni(f)t§ bann
ein üerfnrung fe^nt.
H ^armit aber t3unerncmcn, wie lct)cf)tlict) mir, burcö bie
l^ilff ön^er^ l)ern ^cfu Sbrifti, au^ tmficrn üinftern nebel,**)
önb tcu[clii(i)cr öin)"ternn§ fernen mögen, Sjo ift ön^
n)iberi|)rec^li4 war, mir Ijaben einen fi(^ern ünb gemiffen
meg üor ön^, meHic^er ön§ öon gott felbft angcöe^gt
ift; mir mollen ber l)ct)ligenn oatter önnb ber menfc^cn
öff fe^ung, mit bem firdien gebreng, alfeo gut laffen fet)n,
ah e§ Qmmcr feijn mögt, 3,^o mogenn mir bod) nit ') laugten,
ha§ mir in follidjg;, and) in ber lieben beljligen anrucffen,
madfarten önb anbern^) ber glel)d]cn, tui öill öertramen§
gefegt baben, ünb barburd) in ben üinfteren nebel gefuret
morben, ünnb bieme^l mir aber [b 4*J follid)er bing l)alben,
fet)n gebott üon got böben, aud) fetin üorl)ei)ffung ober
lufagung berfelbigen merrf l)alben üon 6t)riito, feo foHen
ünb mollen mir, bicfelbigcn cufferlid)en merd nit fto l)art
|u gemuet ncmcn 5llö ob bic '•) felbigcn t^u ön^er feligtel)t
geljortenn ; t>u follid)cm gebeut üU'S gott, burdi bie ''^sropljeten,
bur^ eijriftuui felbft, ünb burd) bic apofteln,i") ha^ mir
nic^t§ ah ober |u bem mort gottcö, t^un follen, 5lud)
1) Kein Abs. in 2. ^) 1 ünfeern ^od)fte, 2 unfern bocöfte,
3 unfern I}6ci^fte. ^) 2 mögen mcrben. *) Einzuschieben
fctmV ■^) bem? «) 3 nebeln. ') nit 2.3:1 mit. «) anber^?
*) 2 bife. »") Vgl. z. Beisp. Jereui. 23. 25 ff. [in den damaligen
Flugschriften mehrfach verwendet]; Matth. '24, 35: Gal. 1, S f.
[die beiden letzten Stellen im Sendschr. an Walther v. Cronberg
(S. 25.) angeführt.]
44
bae iinr nit tfiiin foücn raae ön§ gut buncft, ober tra§
bte mcnirf)en giitbuncft, funber voa^ ün« Gfiriftu^ f)eQi'fet
tinb gebeut, ba« follen lüir tf)un: Iiierumb mögen loir bie
(fcrcmonicn obbcr ftjrrfien gebrengf, fo fer bie ^t)mmi(üc^
geicf)ef}cii, bulbcn onnb b(ct)kn (äffen, 850 fang mir beffers
berid)! lucrbcn, ober rair foücn nidit? barauff baiüi)en.
H Stber >) ^uucrnemen ben ftorcfen grunbt oelfeen, barauff
lüir baiüen mögen, nac^ aller onfeer notburft, ba^ ons
wthtx bie menfc^en ober teufel onb -) alle funtfluß nit ömb
ftoffen mögen, baö feqnt bie 3) mort be^ ftavden gotte§,
fctiner gotüc^en gebot, lere nerbeliffungcn onb Bufogungen,*)
burd) (ibriftum ben t)errcn aufgefprodien, onb becrefftiget,
fpred)enb,'' ) biimmeli onb erben**) loerbent nurgecn, 3(ber
met)nc raort muffcnt b(et)ben eiuiglid): 9^iemant^ mag Dn§
feiig mad)en, bann ber et)nnigf ') glamb in (Sbriftum, onnb
feine toort, roie ba« oilfaltig in bem t)etiligenn (Snangclio
auBgetrurft ift, üiiemant^^ mag got erfennen, bann burc^
ba? luort gottee, 5Iüein baffelbig tilget ah bie funbe, ^lüein
gottee mort, onnb bie fcve C£Iirifti, ift oon gott donformicrt ; ^)
10er in benn fonc glaubt, bae ift ba-? loort, ber bat ba§
cmig leben, 3ot)aiini^ öm britten:") aücin gotC'? mort gibt
ben get)ft'") onb fefc^t") ber feien burft: 3ot)a""C'5 am
üierten ^-) Sbriftue fprid)t, mel(^er bf3 bem maffer nnirbet
trinden, ba;? id) l)m geb, ben untrbet emigflidi nit burftcn,
Sunber ha^ maffer bae icb iibm mcrb geben, lourbet in
iime merben [b 4^'] ein brunnen bev fpringbenben maffer^
ober quellen in ba§ emig lebenn. (Sbriftu^ fpridit roer
mct)ne reb boret onnb glaubt bem ber mid) gcfant bat,
ber bat bae- eioig leben, onb lourbet nit fomen in bie
oerbomnuR aber t}n§ 1^) örtbenl ober geridit, Sonber er ift
fd)on, oon bem tobt tiU'? '^i leben fomen ober gangen, 3o^anni§
om funfften; '^) dbriftu^ fpridit, idi bin ba? brot be^ leben§,
wer §u mir himpt lourbet nit t)ungern, onb mer t)n mic^
0 Kein Abs. in 2. ^) 3 nod) bie teüffcl, nod). ») 3 bie
feim (statt fennt bie). *' Eingesetzt für gufaeungcn. =) Matth.
24. 35. «>) 2 erbe. ') 3 einig. ") 3 connrmi"crt. ** 3, 36 ;
1 brtttem. ''>) Vgl. Job. 3. .S4 u. -i, 24. ") 2 liec^t, 3 left.
'■') 4, 14. '3) 2 in bag. ") 2 in ba§. '^) 5, 24.
45
glaubet, inuvbet ni)mmcr burften, J^o^anniÄ am fcdiften ; ')
ha^» g,anl^ citangelium ift uoKer gotüciicr gnabcn, ftufagung,
öcr^ctiffung önnb (cre, bie apcftoUfcftcn prcbigen önb Icrc
1t)nt ntf "ixi-^ f)et)(ig Giiangelium, önb off dfinftuin gcn^üd^
gcgrunbct, ijim folcftcm adclju ein iiglic^cr (£t}riftcn, bo er
bas ijDxct, genugfam bernemen önnb öerftc^cn - ) magf, tva^
er ti)un önb (äffen foff; 8umnia funiarum, aHe feligfe^t
alle gnab önb eraig? (eben, ftet() ct)nnigf öff önRcrni er(ofer
Gbrtfto; lueKicfter öff ben etinnigen öc(fen (£()riftnm öff
feine inortt önnb öcrbcöffung baiüiiet, ber ftct() öefter, bau
bcr ()t)ntmc(( önb bie erben, nie(c()er-^i aber öff menfrfien
gefeß ober gntbuncfen-') bani()et, ber fe(big luurbet öff ben
fanb önb öff ben ^ ) et)fe gebawben ()aben, önnb mag öor ben
tt)t)nben onb '') ben roafferf(uten gan| nit befteen. Xer eroan-
geiift y^soi)ar\nt^, befieugt öon btm a((er bet)(igftenn ^soijan
bem taufer, ha§ ber fe(big nitt ract)tter§, bann ein ge^eug
be§ lk(i)U gemefen ift,') ber f)et)(ig tauffer öeöget önnb
ii)t)fet öne, öff ben ei)nnigen Gbriftum, ha^^^ (emb(in gotte-^,
n)i(Iirf)e^ biiUüegf nijmbt ber iue(t funbe, 2pred)en, ber ift
ba öon ic^ fagte."*)
^1 jTer'O ()el}(i9 Sobanne», önnb a((e @uange(ifcb (ercr
mögen nitt meijtter bann öuö off hai mort öff Gbriftum
tt3et)Ben, ©5 mag niemant« bann bnrcb bie eiinnig pfortenn
(£()riftum ^cü'^- "^c« bnfbcnn crforbert önfecr groffe not*
burfft, ha^ mir öff bie menfc()enn gefe^ nit bameu; (if)riftu^
önnb bie bei}(igenn ^^(pDfte(n ön'[cl'']ber mei)Ben öu!^, ber
me(t(i(^en oberfept geborfam ^u fein,'") t)n benu bingen
hk nit miber ben (I()riften g(amben fe^nbt, barneben bat
(£bnftu5i, t>n<- c(are marnung geben, öor ben fa(fdien *?lpofteln
önb ben fatfdien bbrtcn,") barbel) önnb barburd) mir lei)c^t=
lic^ öerftecn önnb feben mögen, ba^ ba^; :6apftlid) ^Kegiment,
mie ba^ öil bi'"bert iar gebraucbt ift, bac- aller önerift^
Iict)eft'2j off erben ift, 2:ann öumijberfpredjlic^ '■»; ift mar.
') 6, 35. •-) 1 üeftcben. *' 2 mclcben. *) 2 gebunrfcn.
^) öff ben fehlt iu 3. «) 2 wiederholt Dor. '^ Joh. 1.7 f.
") Joh. 1,29 f. '') Kein Abs., anch kein Paragraphzeicheu
in 2. '») Vgl. S; 25, Anm. 6. >') Matth. 7,15. i-') 2
öncf)rtfilicf)§. '■'') 1 mnumberiprecblicf), 2 mtberfprec^licb.
46
ba§ fottic^g ^ßapftlirf) rel^d) aller bing lrclt(ic§ mh t)rbifc^
ift, bcm leben tmb ben niortten (£f)rtfti ganß entgegen önb
feumibber, banimb bafjelbig marlid) mag gejagt werben, in
craft bercn n:)Drttcn Gfirifti, ein reict) nnb ^Regiment be» ')
teufel«, 05 mag non 2) menict)cn nit gnngfam aufgeiproc^en
werben, bte atter groffeft boßfieit ber teufeüfcf)en uorfurung,
bee 33epftlicf)en 9icgimcnt6, ti(}rc frncf)ten 3) feinb burc^
bte gnab gotte?, a(lentt)a(bcn offenbar morben.
H 'äba*) öiuierncmen bic alier fcf)eblirf)ftcn molfe, bic
ön^ ber t)err (Xfiriftn!? in ben fc^af? c(ct)bern angeße^gt,
bie fetbigen t)aben m§> all fament, in epnncm aller ge^ft»
lidlften frfieiin oerfnret, ba? Sapftücf) 5{nnticriitn5 9iegiment
als äj für ct)rift(id), in allen ft)rcf)cn geprebiget, onb beftetiget,
ale in ei)nnem gctiftlicöen fd)ci)n, bißc iiorfiirnng ift alBo
glet)fent in epnncr guttenn geftalt ber fcftafe clct)ber,'^) in
aller (St)riften^cpt geprebiget, ba« nitt mnglid) ift gemeßen
follirf)« t3ubetcnnen, bann ennig fnnb aüetnt, an^ ber
Clären Warnung gotte^, burcf) bie i^ropbeten, bnrrf) Gdriitum
fclbft, Pnb bie ^(pofteln; SSJeüicbcr äugen Pnnb Crcn f)at,
ber fe^e mh ftore, bie Warnung ift feo dar Pnb") lauter,
ber grewtid^en Perfurung, ber falfdben Wolfen Pub ftirtcn
gefcf)rt)ben,*') ba§ wir foHic^i^ grcpffen mögen, 3Uier ber
teufet t)at Pn§ alfo t}art in fepnem gewalt gcbabt, Pnb
a(§ Kubeforgen, bas wir nocf) nitt ganti fon nt)me ennt-
lebiget fepnbt, beßljolb wir mit felienben äugen blint geweft,
Pnb Pff bifeen tag [c 1 ^] Pnberftet}et Pnn* ^ ) ber teufel,
ba§ t)pmmelifct) Iied}t, ba§ Pun^ gott aufe gnaben geben,
Pon On§ lurepffen,'") tinnb in Pnfeere alte uinfternul §u-
furen; Soflid^!? tl)ut onnb wurdt ber teufet alßo, burc^
feine teufe(ifd)e ftirten intb woIfc in ben fcfiaf'? clepbern,
bie rciiffenben wolfe feinb une burd) pdre angenummen
clepbcr, onb t)f)rcn getiftlidien fd)ct)ne Pub imBer blpnb^e^t
0 2 ba§. 2) 3 yt,„ ^cn 3) 9 frud)tc. *) 2 druckt,
nachdem das vorhergehende Wort die Zeile abgeschlossen
hat, ohne Paragraphzeichen weiter. ^) = durchaus. *) 1
clcnber. ') Fehlt in 3. ^) 1 gefdöröbcii. *) Wenn die
L'eberlieferung richtig ist, als Dat. ethicus zu fassen. '*') 3
3crret)ffen.
47
I)aI6en, ganö ünbefant gewesen; ®ot fet) lob onb bancf
gejagt, bae er nn§ burc^ feijn gnab, t)f)re teufeüicf)e fruc^t
bat lernen fcnnen: 2(f[el]n gott burcb )tm gottlid)» Wort,
önb burrf) fein gotüdie gnebige* rcarbafftig ^ufogen, ttjurbet
ön^ belffen, 5?ttt burcf) onBcrn ncrbienft, fonber et)nnigf
mib allein, baniit fein gottücf) barmber^igfetit, bie getnalt
önb ere fernes gottürf)enn roortec^ offenbar iperbe; {5i)nnigf
burrf) bog- gotürf) loort, mufe bie 9lnnticf)riftu!5 uerfurung
(bie bcr teufet imber nns atl gefet)et ^ati au^getilget werben,
®ot geb fein genab hai fofiicf)^ gefc^ebc, burcb et)nnen
croangetifcbcn tugentlicfien luege, Xarburcb loir atle ünßere
funbe onb t)^rung, fefbft befennen t^nb bauon abftcen mögen,
alleg burd) (I^rifttic^ onnb etoangelifc^ lere, ünnb onber^
tt)et)fung, barburd) in nn^ uiarf)ffen möge bie roart)afftig
gotli^ bruberlic^e (iebe, fon miftic^er gar mei)t onb fern
fet)nbt bie falfdicn Inirtten, bie falf^en 9(pofte(n, onb bie
oormumbten luolfe in iiren 9JhimmenbeuBern : Bo fie fic^
fclbft probieren moffen, werben fie finben, bae rerf)t mar»
t)afftig d^riftlic^ ^e^c^en, ber raaren liebe, gang nitt bet)
Dnnb onber t)f)ncn fet)n, bann betten fie d^riftum lieb
get)abt, fie mürben On§ nit bo Joet)t oon C£t)rifto abgefueret
tjoben, off bie menfc^enn gefeß, bie gant3 ferr oonn bem
meg ö^brifti fei)nbt; bcr Ijcr beticugt üiv:- ha-:-, meUidicr
auB (i^rifto ift, ber ^oret feljnc ftt)mmc, onb oolget bcr»
felbigen,') ^^(ber bie motfe in benn fcfjof^ cicobcrn, met)fen
off menfrfien lere onb meg, bie gani3 mct)t t)i)nmegf letjten
oonn bem [c2*] maren emangetifcben mege.^)
^ S^arumb lieben bruber Onnb frf)meftern, bie ba annemen
mollenn bie ci}nnigf 3| bt)mmclifd}e brubcrfdiafft onBerig berrn
onnb feiig macf)er§ 3cfu (ibrifti, SBoflent nit erfdireden,
bifeer gnabenrct)d)en miBbcüigfcit ■*) ober t3Uici)foe(tigfeot, feo
fic^ ert)aben bßt, onBer§ d^riftlic^en glaubenö balbcn, 2öir
motten tjcrfur fudienn bie red)tcn l)auptbricffc, bie m\v aufe
bem t)^mmet gefenbet fet)nb, oerfic^ert onb bcftetiget burd^
ben munbt ber mart)et)t tibriftum 3^1""^ iöcrfigelt burc^
tah blut Onb fterben beffelbigen onfäcr'ö ^ern onnb gotte§;
0 Joh. 10,27. ^) 1 möge. ^) 3 ainigfait. *) Mit
2 (mtfebeüigtaitj, 1 mt^t)et)Iigfeit.
48
feo tt)ir tntä) bie gnab gotte§, ^oUiö) brieff |u ber l^onb
ncmen lucrben, feo beborffcn luir fct)n |iiiet)ffel ^aben, mir
finben barinn, alles iras uns nu| önb not i)t, bamitt roir
ber 1) ()i)mmenif(^en, cQnnigcn eipigeu brubcrfd)afft, nit öer*
feien werben, feonbcr berfclbtgen on allen |iüet)fc( öerfic^ert
nnnb gciüife fein.
11 S^nfeer glaiub ünb ücrfidierung ift t}§ bem eroangelio
Hon einem t)gli(i)en begcrenben leßer ober |u^orer ganft
Iei)rf)t |uuerftel)en onb nuuernemen; bie 3nmme önb er=
fullung önfcres dliriftüc^en glambene, aller gebott önfer«
f)ern, ünnb barburc^ roir genßlirf) front onnb fcüg werben,
ba§ ift ba-? mir gott lieb t}abenn follenn, an\i ganger crafft
bes gemuete^, be» kt)b§, önnb ber feien, unb ben nel)ften
glet)c^ onn^ fc^bft, bar t)n ftct bie gant3 Snmma eroangelifcfier
lere onb gebot ; 2) 8oIIi(^e dbriftlidic onb bruberlirf)e liebe,
mögen tuir aber nit oolfommcnlic^ I)abcn, auf? on|er crafft,
allein burrf) bie gnab onnb oerfunbung be^ morts gotte^,
mögen mir foIIic|Ä erlangen, burd) etinen öeften glamben
önb bertramen in d^riftum, onb bebarff feiinfe ^roe^fel«,
€in t)glicl)er ber got mit oeftem oertramen onb glamben
barumb anruefft, onnb in fi)nbtlidicr forcfit bittet, ber
^l}mmelifd) oater lourbet e^ t)Iim geben onb nit oerfagen,
^ie onö beffel^ [c 2''j big in bem ^el)Iigcn Gmangelio, burcfi
ben ioarI)afftigen gott feo gant3 clarc an oielen enben oer-
I)et)ffen ift,=') befbalb on^ ber beiilig ^^auluö t)cfftig marnet,-»)
bo^ mir nitt glamben foKcnn onn^ nott fciin, bal mir bie
I)et)Iigcnn onnb enngel anrueffen, onnb bitten follen, on^
|u ber feligfetit ^u ficlffen, ban ber aUmccfitig gott, bat
on§ bar | umb feo oielfaltig erborung onb gnab ^ugefagt,
barburrf) mir gemiffer boffnung mögen fctm, ba» one got
erhöret, ^0 mir mit oeftem oertramen, mit fiinbtlicber forest
bitten; 5^nb ob et)ner bie atlergroffeften fdianbtiicbften boß-
f)et)ten onb funbe, oon ber melt getban bet, S50 berfelbig
rem onb Iet)b ober feine funb bat, onnb mit oeftem oer-
tramen, lui got alv IUI feimem oater mit mar^afftigen
gutem ^er^km bittet, berfelbig barff fei)ne^ t''mei)fclÄ, er
1) 2 ben. 2) Matth. 22, 37 f. ^) 2 )o ganfe an oiel
orten gant5 clarc an oiclcn cnben ocrbaifcben, ift. 0 Ool. 2, IS.
49
"iüurbct Don got geiioret nnb geiüert, ferner bit, mit ber-
maffen, ha^ w got baffelbig ha^ er bittet ober etin beffersi
^ibt, nad) jetner feelen i)ct\k; m g(et)cf) irie einn wetifeer
tremer gültiger nattcr fetinem ') ft)nb nit gifft gibt, fo ha5
!l^nb barumb bitten lüurbe, fonber er gibt tjmc baiS er
ft)ct)B t)m nu^ nnb not ift, onnb bei) met^Ien ^o e» not ift
ein gnte rutten; ®ott mü Don on» baben, bas wir time
bertramen follen, |u glet)cf) mie einn fune bcr -) oerftenbig
ift, nnb iüet)§ ha§ er et)nen uiet)fen trennen natter ^at,
berfclbig föne, ift in glet)cf)cnt fribcn in aßen bingen fct)ne§
öQttere, gletxf) als i-ooll in ber ftraffe als in ber miltigfct)t
aber guctigf eilt •5 1 bes Dattcrs, bann ber fune glambt ha§
fet)n natter wct)^,^) tmb feinem ti)nb getrero ift, tmb ha§
er fernes @rbtet)I§ gemife ift, befet)alben bulbet ber oerftenbig
föne alle'') ftraf bie er öermurcft gebultigflic^ ; SBammb
fotlen mir bann tinfeerm ^t)mmeflifcf)en üater, onb feper
bnmanbelbaren marbet)t nit tramen, meflidier bns fret)
t)crt)et)ffet,*^) mir fotlen ünfeere funb onb boß^e^t reebnen,
|o mit er berfelbigen nergeffen nnb nit mebr gegen onns
gebencfenn; [c3*] ^ocb mueffen mir adit ba&cn, ha^ mir
ünfeenu bruber aucb ner|ct)^en, mic mir in beni natter
önfeer bittenn; 9Jiemant5 barff ficf) feiiner groffcn funben
fiaiben forcbtcn nor bem l)t)mmcflifcben oatter, feo ferr er
bie gnab mag baben, ha^ er mit ncften') öcrtramen ^u
gott ümb iier|et)bung bitten mag ; ha§ ^) t)aben mir ein
claren grunb auß bem emongelio Suce bon bem üerlornen
fone,'M onb fonft on öicien orten; gott t)at fe^n gefallen
bar tinn, bas mir mattfaftcn fucf)cn onb bie beifügen an=-
nieffcn unßer funb falben, ßonber mir fotlenn onuer^ogenlicf)
glet)ct) bem ncrlornen fune &u gott bem '") necf)ftcn tretten,
bnb bcmfclbigen onfeere") funb befenncn, mir foHenn bar
l)nn fetinen oer|ugt ober feumnuf, macben, mir follen onng
erftlicf) mit gott ocrfunen, ünnb barnacb guttc mcrcf murcfen
gegen gott onnb bem net)iftenn burcf) bie liebe.
1) 1 fet)nen, 2 . 3 feinem. ■■') Fehlt in 3. ^) aber guetig=
feilt fehlt in 2. *) = mei)fe. ^) 2 bie. «) Geht wohl
auf Hesek. 18,21 f. ') 3 oeftem. ") bc^V '■') 15,11 ff.
1") bem 3:1 ben. ") 1 befelbigen Dußcrm, 2.3 bcmfclbigen
tinierc.
Cronberg. 4
50
^ ^arumb laffcnt Dns on off ^oren feu gott onBernt
OQtter mit foüicfiem öertraraen rueffcn onb bitten, imb ba
mit lüir ,5U bem forberftcn ben glaroben ünb Dcrtraroen in
(St)riftum mögen erlangen, %o foUen wir fleiß onnb ernft
t)aben, barmtt mir teglicf) gefpet)fet merben mit bem f)i)mcl
brott bem lautern mort gotte^, ber clarcn @mangeüfcf)en
lere, in bem fclbigcn bomclbrot, onne burct) ben ahnec^tigcn
t)er^e£)lier (Xt)riftum, etinnigf bie fcligfet)t oerfprocfien mh
oerficf)ert ift: baö t)et)Iig (jmangelium onb bie emangclifd)
lere, burc^ bie (le^Iigen 2(pofte(n ofegefprorfien,') önberroetißct
One BD clare, ade* ha§' t3U C£t)rift(icf)er bruberüc^er liebe
bienet, raie ficb ein tiglicbcr in fconcm ftanb oHentbatben
batten foff, barauß gnugiam onb gruntlicb t3uuerfteben, mo
mir follicbe mitt flcoB boren onb marnemen mürben, 2lMr
merben bar burrf) erlangen feügfcot off erben, onnb narf^
on^erm tobt in bem ^t)meflifc|en ret)c^ eioigflid^.
II SSoUent boren onb morncmen, ben aller ficberften [c 3"^]
meg ^u ber fcligfeot onb bem rcoct) gotte^^, ha^ ift bae
et)nnigf, borfjft onb ba^' gcmiffeft gutmcrcf, bav mir off
erben tbun mögen, ba^ mir gott oertraiocn onb glambcn,.
nacf) ben mortten onßcr^ bcrn 3cfu Gbrifti, onb in bem
et)nnigen ftucf ober merct ^at onn§ ßbriftue attc felirfeot
üeifproc^en, onb ein Qglicfier menfd) ber fo((i(f)§ ftucf, burrf)
bie gnab gotte» begriffenn murbet, ber ift marbafftig ein
ft)nb onnb miterb gotte», onb burrf) bie gnab gottee front
gemarfjt. Soflic^en oertrawen ober glambcn, mag aber
niemant» l)aben, bann eimnigf burrfi bie lautern claren:
mort Gbrifti,'-) in bem beoligenn Smangclio, bann nicnmnts
mag benen morten glambcn, bie er nit boret.
% 2^arumb ^) laffet on» ben bt)mmelifrf)en gncbigen oatter
anrueffen, ba§ er on§ gnab geben mol, ba§ mir bav mort
ber feligfcDt, frurf)tborlirf)en mögen boren onb oerncmcn;
©egen follicbcm mollent boren onb oerncmcn, bie groffcft
onb grcmlirf)ift funbe off erben, onnb bie groffcft frf)marf)et)t,
fo mir gott bem almerf)tigen tbun mögen, ba-? ift, gott nit
ocrtramen ober glaioben, Oon fci^ncm mcg onb morten onö
^) 1 üfegeproc^en. *) Gemeint ist : dadurch, dass er die
Worte Christi (fleissig) hört. ^) Kein Abs. in 2.
51
abfueren laffen, onb an fottic^er graiüfamen funben, fetinbt
alle bie frfiulbig bie hav Sroangelium (bar t)nn bie öcr*
t)et)fjung gottes begriffen) oerac^ten ober nit mit fIet)B ^orcn ;
biciret)! aber onfeer feltgfet)t aüctju imnb et)nnigf in bem
njortt gottesi ftet, ha§> ift in G^rifto ielbft, ber ha ift ba§
lebenbig brot, baS oon bcm ^timmeff ^erab geftigen ift,
mt er haä felbft bezeugt,') Sjo i)ab-) id) betrad)t not
önnb nu6 fct)n, ba§ mir öermanet locrbenn, trns |u bent
f eibigen |uric^ten onb ben geiuiffen Iet)cf)ten onb aEer
iiebli(i)iften eraangeüjc^en raeg, nnfeerg f)crren önnb gotte*
für Dn§ |u nemen, önnb barauff gubletjben, önnb motten
barneben, benn menfc^enn 3) fd)jperen onnb barten toeg, für
ficf) jclbft, in feinem [c 4*^] mcrb blet)ben (äffen, onb gan|
fet)n Dcrtrauen off bie menfcf)cn lueg feöcn ; 2Bir motten off
Sbriftum onb off") feinen mortcn b(ei)ben, feo raanbern
mir ficf)er onb gemife bie nedift onb atter ficberft ftraffen
gen f)t)mmctt, bargu on§ ßiben muß onfeer oatter ber in
bem^) f)t)mmel ift, bemfelbigen mir beff^alb oertromen
motten, bas belff uns ber guetig C£t)riftu? 2Imen.
C. An die Bettelordeii (25. Januar 1522.)
'an bie ^Bettel orbcn.')
£3eben bruber, ^sd) ^^artmubt oonn dronbergf. ®nt-
beut eucf) ben S3etteIorben mein frunt(icf)en bienft, mitt
ber^ücber munfcf)ung ber gnaben gottes, onnb fueg
euc^ ßunernemen, bas bie emangctifcb marf)ei)t, onb bie'^^)
©briftlicf) bruberlicb liebe fo barauß fleuffet, mirf) l3minget,
befef)oIb3) icf) nit ünber lafeu mogen,^) eudi ein brubcrürf)
ermanung ^utf)un, ^Betreffen bie tauttere reljnc emongclifc^en
lere, bie bet) bi^en onfeern Petiten burct) bie atter ^oci^ft
i)Joh. 6, 51. ••ä) Fehlt in 3. 3) md^^f^e^^^ cri,ac^ten ?
♦) Fehlt in 3. '=) 2 imm.
*) In 1 zwischen B und C e. Zeile Darchschuss. ") Fehlt
in d. Witt. Ausgabe. ^) Witt. i:er{)alben. *) Witt. mag.
4*
52
guetidc^t gotteS mit einem claren t)t)mmellifrf)en liei^t ^u
t)n§ önJüirbigen armen menfrfien fd)et)net ; foüic^er i) emon*
gcUfrf)cr lere, ioflcnn wix ön^ atfament bitlic^ uon t)cr^en
onb tif ba§ t)Ocf)ft erframen, önb^i bem altmeditigen gott
bemuttil)!Iic^ band fagcn, imb bieße önBerc arierborfn'tc
gnab mit freubcn annemen; 2Öir joften^) gott bem aU
merf)tigen bcftermer bancfbar iei)n, aud)-*) ön§ bcfter me^r
bemntigen, bieluet^t ^) mir auf jcn haS' mir foHic^e gnab nitt
üerbienct ^abcnn, 'ßonber mir^) muffen m^') befennen,
ha§> mir burd) ») oerod)tung ber Iet)C^ten burben St)rifti, ünb
burc^ annemung ber menfd)en crboditen burben ünnb meg,**)
bie mir ön^erm fopff nad) crbad)t tjoben [c4''] teumiber
mmb Ijuentgegcn '") ber rct)nen lauttcrn emangclifd)en lere,
befetialben ^'j mir be§ ^eltifd)cn ünb emigen tob^ mirbig,
tmb mit mi^crni"-) funben berbienet, ba§ imö gott in onßer
gremlic^en öl)nfternufe bittid) fterben f)et laffen; barumb '=*)
lieben bruber laffent ünn^ t3ut)er|ienn öaffenn, bie onauf'-
fpred)Iidi gnabe, bie im^ ber guetigt barmber^ig got on
attenn imkern '•*) oorbienft, bei) bt)fcn imfeern ^enttcn
ber gnoben geben I)att; imi murbct in bt)J3er bei)lfamen
lere, lauter mtnb rel)n gc^eligt,'^) ber mar baff tig mcg,
bie I}i)mmclifd)e aiarl)el)t, unb ha^ bber Ieud)tenb fdion
I)i)mmelif(^ liec^t, tmb bay t)t)mmelifd) lebenbig brott
ei^i'iftuÄ 3efu§.
H Sieben bruber, bie lere f^o ®Dctor 2utt)er leret,'«) ift
nit feine lere, feonber follidie lere'') ift gefloffen auß bem
brunnen(5t)riftD^sefu, mellidicr menfd) btißer bi}mmellifd)en ^^)
lere uolget, ber imigt nit 2)octor l'utbern, fonber dbrifto,
2Bir glamben boetor :^utl)crn nitt nerncr imnb meiitter,
bcn ^0 Hill mir in bem '*■') {)et)Iigen ©mangelio gcgrunbct
1) Abs. in Witt. ^) Witt. auc^. ") Witt. 3u bem
foffen mir auc^. *) Witt. Stern. ^) Witt. mcil. «) 3
mir, das Wort fehlt in Witt. '') Fehlt in Witt. •'') burcö
Witt.: 1. -2. 3 bie. '•') Witt, ber fc^mcrcn, initrcglidicn '^iicnfcöcn
Stürben imD megcn. '") Witt, entgegen. ") Witt. "Jerbalben;
der dass == Satz geht an dieser Stelle in einen Hauptsatz über.
^0 3 tmfer. ^^) Abs. in Witt. '*) Witt, aüe linier. ■^) Witt,
angescigt. '^) Witt, prebtget. '") foUicbc lere tehlt in Witt.
'») 3 biminieUfcler. '») Witt. im.
53
finbcn; 5)ie tietiligen öetter •) bie-) tinberraetifeen önn§,
ha^ lüir berjelbigen •^) t)re ^) lere, auc^ nitt roet)ter glatüben
obcr^) annemen follen, bann feo Lnn*^) in bcm') f}et)Igen
eiDangelio gegrunbet^) ift; 2ötr^) muffen ünn§ "*) befennen,
ba§ nur all fament n)et)t t»on ber fauttern "i ewangetifc^enn
ttiar^e^t gebretten, burd^ bie '2) öeracf)tung ber tct)d)tenn
burben ©t)rifti, erMt)nbet '3) in Dnfeerm guetbuncfen,''*) beB=
l^alb '^) got ber almec^tig rt)ie billid) onfer aller funben-»
l^olb öerfienngt, ba§ ong ber teuffei bur(f) fepen teufetlifi^en
get)ft befeffen t)att, befetialben i6) njir au fament aU bie
blimben get)rrct t)aben; 2Bir foHcn aurf) nitt netibig ober
bcffig of eurf) fein, emerer bli^nt^etit falben, önnb baö tir
önn« neben bem marcn lautern en)angelifcf)en meg gefurct
l^abt, bann roir f)abenn fotticfie biQnbe Iei)ter '') mitt önfern
fc^meren funben önnb biK erger§ öerbienet; 3r'^) [b !■'']
fottent aber aud) nitt üngebufbig barumb feinn, ha§' mir
ben teufelicfien 'öj meg oerlaffen, tmnb uolgcn bcm maren
ftracfen-^) emangelifc^enn mege, raelitfien önn§ ber guetig-')
barmfiergig gott auß feonberlid^er bnuerbienter gnaben,
burrf) bie überdiriftUc^ 22) lere,^^) fo gan| clor ^ct)gt: mir
merben burc^ t)ilff önb burd) bie gnab gotteö nadi ber '^)
lere fanct ^]>aulu§25) fet^n Greatur, ob e§ gletid^-^) ein
enget ober ^et)Iig öon^") t)t)mme(I mere, önn§ öon ber
lautern emangelifdien lere abret)ffen taffen, SlUr^^i motten
furterÄ, §0 öitt ben ßbriftlic^en glamben betrifft, mit grunbt
ber t)ct)Iigenn gefctirifft 2«j onter | mei)^ct merben; ß^riftu^
^) Zum Beispiel Augustinus (vgl. Dist. IX Ego). ^) Fehlt in
Witt. •') Witt, berfelben. *) 3 jrer, auch in Witt, der Dativ ;
vermutlich aber schrieb Cronberg den Accusativ, vergl. die
folgende Anm. ^) Witt, schiebt ein ftc. ^) fic in Witt,
hinzugesetzt. '' Witt. im. ^) Mit Witt, für evqrunbet.
») Abs. in Witt. '") Fehlt in Witt. »') 1 lattcrn. ''') Fehlt
in Witt. ") Witt, crblenbet. ") 2 gebuiufcn. 's) Witt.
S)crbalbcn. '«) Witt, ba^cr. i") Witt. $8ltnbcnlcttcr (Jen.
»linbcleitcr). '*") Abs. in Witt. '») 2 . 3. Witt.-ifd)en.
^o) 2 flarden. ^i) witt. emige. '^'') Witt. ^briftHcbe, d. Jen.
(übercbrifllic^e) hier umändernd. 23^ ]^ja.n vermisst 2utber§.
'■**) 1 bc (sie). ^^) Witt, burcb @otte§ gnab ünb bulffe, nad)
(©. $Pauli lere ; das Citat Gal. 1 , 8. '-«s) Witt. aucb. ") Witt. Dom.
2«) Witt. ajSnb. •^») Witt. @cf)rifft.
M
ift bcr red)t i) öelfen, barauff totr batüf)en tüoEen ; 2Bie -)
lüir aber 6tfef)cr Grifteim geiueft, be5 mögen wir ein geroiffe
prob ncmcn an ben ^) |ei)rf)en d^riftltt^cr liebe, wie gar
fcrr foEirfi^ (iriftliii)^ ^ctjcften in fetinnem ftanb ber melt
gctücft,'») bnb ein t)gli(^er off feinen etigen nu|i önnb geti|
getrad)t, barburcf) ift erfaltct in m^ allen, bie raar (If)riftü4
bruberlid) liebe. 5^arumb |o tttill irf) eu(^ bruberücfier
loetiße emtanen, bas t)br mit onn§ annembt bie mar^etjt,
onb erfrenjct cucf) bi^e§ onßer» gemcnnen ^t)mmellifcf)en
licd^tcä tm bifeer^) on^crn gemet)ner cnjiger feligfet)t Bo
öberflar Ieu(i)tenbe.
H SBoflent*') bon eucf) außtreoben ober einen |iaum an
Icgcnn emern clofter brnbern, bie on allen grunbt ber
[ict)ligen gottIirf)enn ■) (Siuangelifdienn gefc^rifft,^) bie ober-
criftlicf) (erc I)octor 9)?artin l^utf)ery onberftet)cn bnber
^utrucfen, luellidie fnnber allen grunbt ber ötDangclifrfien
gefcf)rifft 9) fagcn, bie lere Xoctor £uttt)cr§ fet) fe|erifc^
ünnb loibber gott, 5ie fprecftenn and) fo(d)e lere fet) off-
rnrifc^ onber bent gemeinen üolcf; 2)ieiüet)I aber fet)ner
tinber aHen gelerten mitt cinnidiem recfitcnn grunb be»
^octor 2ut{)er§ lere mibericget ^at, \)a aud) alle t)ot)en
fd^ulen, fjo miber linen gefdört)=[b 1''] ben,'"» feijnnen G^rift-
liefen grunbc gegen onnb un)ber t)ne babcn mögen, barburd) bie
iüart)et}t onb bie frafft be^ ün&erftor(irf)en "i gottc^ morttes,
burd) unn^^ alle befte mcre ertant unirbet, Onb barburd)
crefftigHd) in lin§ murmelt, i)e (enger t)c mcrer: nur inerben
crefftigtlid) in onn* üaffen bie lebenbigen bct)Ifamenn Joortt
G^rifti, mir merben on^^ burc^ mcnfdicn lere onb gefc^ '-)
nitt ta oonn fucren laffcn, mir merben in gebeditnufe
bet)altcn, ha^ ein i)glid)er ^imeiigf ber nit frud)t bringt in
(5:^rifto, ber '^) murbet abgefdntitten onnb in hai fernere
gemorffen merben.'^)
') 3 gcrcd)t. -') Abs. in Witt. 3) ^^j^y *) Witt.
flcmcicn ift; eine kühne Zusammenziehuug ans: wie gar fern
solches ehr. Zeichen uns gewesen ist. ja so fern, wie es etc.
^) Eingesetzt nach Witt, ^bicfcr). ^) Kein Abs. in 2. •) Fehlt
in Witt. ^) Witt. Sdirifft. '') bie übercriftlid) — gcfcftrifft
fehlt in Witt. i") Köln. Löwen u. Paris. »') 2 ini^erftDr=
lidjftenn. --^ Witt, gefege.' ^^) Fehlt in Witt. '*) Joh. 15. 2 . 6.
55
H "^arumb f^o ') öermann irf) eucfi aufe (X^riftürficr
bruberüc^er trciue ünb liebe, ba§ t)r biße OnnBerc-) aüer*
l)0(^ftc gnab fampt imnö nit üeracfitenn woHent, barmit
tnd) onnb ünn» nit furgelüorffenn luerbe luie dapbarnaum
tjnnb ijrer gkticficn,^) bcnfelbigen '') bie f)oI)e gnab gotte^
€rfd)t)nen, Dnnb fie )iä) bcrfelbigcn alßo boBiuittigflid) ^)
■önb übc( gcbraud)t f)abcn, bannitt lüir nit in bcr unfertigen
fd)ar gel3e(et luerben bie fid) raerben ärgeren an^) dbrifto.
il S"^ &it^ ^"^ Perman tudj f)iemit, ba» t)r bi'gc met)ne
fct)rifft nitt nerad)ten irottent, öon beg luegen, ba^ foIticJie
Dcrmannng üon mir, aU öon ctinem id)Ied)ten Iet}t)cn
^ejct)e^en, bann bie dbrifttid) luarbe^t fol öon ben G^riften
i»ie fic^ be§ tauf^ oeriefien,') nitt oeracftt merben, ob fc^on
follicb^ bnrrf) bie atlergcrtjnngftc Greatur gejagt ünnb auB^-
gefprocben niurbet,^) bamitt nit ^u önn§ gcfagt irerb, ba§
njir ticrfcfimacbt l)aben bie gueten Üiüte, non luegen, ba§
Ijiefelbigen ••) ün^ burc^ bie ger^nnge i^) per)oncn öonn gott
geben fet)nbt; ber") alniecbtig gott t)at fcipi t)l)mmellifc^c
lüet)Bf)eit üorborgen nor ben iDclif^en önnb öor ben ^'^) »üißigen,
tinnb t}ot fofIicb§''M geoffenbaret '^i ben clelinen, barumb
<iucb ber armcft feiut)irtt Bo er '■^) bie gottlicf) niart)et)t
auBfprc*[b 2'']d)en'^) tourbe, oon ünS angenommen merben
■foll, SBorumb foUen'') mir bann bie gottlirf) ün^mciifelirf)
loarbetjt nitt annemen, bie onn§ burd) ^octor 2utl)ern
geoffenbaret, melticber ber t)et)ligcn gefcbrifft i"') ool ift
önnb nit meljtter begert oon ferner lere anlmnemen, bann
■^0 oill in ber gott(id)cn marenn fdirifft gcgrunbet onnb
'büxd) ben munbt ber marbeljt C£t)riftum ^cfum beftetiget
ift; SBir'ö) moltcnn nit-") ben alten frf)rifft gelartcn g(et)f=>
jenern onb fd)rifftioei)ffen nad)fo(gen, bie mv C£briftn§ in
') Fehlt in 2. •^) Fehlt in Witt. ») Matth. 11.21 —23.
*) 3 fdbigcu. '") Witt, bcrfclben b6§lirf). «) an Witt: 1—8 in.
') Witt, bcr Jauffc ücrjalicn. **) Witt, irürbe. ») Witt,
biefelben. i") 2 . 8 cieriniien, Witt, burcb acvinge. ^^) Abs.
in Witt; das Citat Luc. 10,21. '■'-) yor ben fehlt in 3 u.
Witt. ") Witt. fie. ») 2 offenbaret. ''') Fehlt in Witt.
^^) 1 aufeprec^en (Jen. aufprecl)en, Witt. anfpred)en). '') Witt.
jolten. '**) 2 u. Witt, fcbrifft (3ct)rifft\ i») Witt, schiebt
davor Siunma ein. '^"i Witt, setzt die Negation [nic^t] vor
nadjfolgen.
56
bcm 1) f)et)Itgcn (Sjoangelio ctcrlidf) abmalet, ttjcltic^e S^rifto 2)
ünnb ber iüar^et)t gün|; ^uiDtbcr jct)nbt.
I1 S^riftuö betroroct ^^erufatem fpred^enbe^) 3i)eruialent
3f)eru)alem bu erfdEiIec^ft ^ 1 bie &) roet)fi agen, bu öer[tet)neft ^}
bie, iDcIüc^e gu bir jel^nb gefant,') lüie offt ^ah icb rcollen
fomeln beine fune, aU bie ^enne jamlet t)f)rc fiunlin.
Onber t)t)re flugel, aber bu iDoIteft ber gnaben nit ic.^)
2Bie bill manigfaltigcr clarer Warnungen f)aben rair in
ber f)et)ügen waren ©luangelifdien gefdiriift,^) ber grerulidien
eroig roerenbeu'") ftraffe, aller beren, bie ß^riftum onb
ba§ lauter eroangelium nitt annemen ; luarlic^ ber Derbe^ffer
Sbriftu§ lüurbet Dne gero^fe jctin aller fet)ner oert)et)fiungen,.
ber belonungen önb ber ftraffe,' •) bau wietüol Sbriftu^
für t)n^ gcftorben ift, |o ift er boc^ loiber öon bem'-)
tob üfferftanben , ünnb '=^) fet)nen almecfttigen geroalt tmb
ba» orte^II dber im^ alleei fet)n§ gefallend '4) öorbcbalten,
(5r rourbet fet)nen öerlaffen ber beftigffid^ fein fertraroen
in tine fe|t, 9äcmant§ ber roiber iine feiinn rourbet '^) Der-
mag fic^ bor fet)nem geroalt '**) entt)alten: bifee'') erinbening
ijah id) eurf) "') au^ Sl)rifttic^er liebe alBo in ber fur§ '9)
önnb ©umma nit roollen onbertaffen, ^e§ üertrarocn^, t)r
rocrbet follicb^ !et)ner anbern metmung öerftecn önb t)ff==
nemen, ba§ I)elff eud) önnb mn^ ber guetig St)ri-[b 2''jftu^
Slmen, Saturn^") fampftag» conucrfionii^ ^auli ] Stnno
bomtni :c. jyij.
') Witt, im; vgl. Jlatth. 23. ^) Witt. jm. ') Matth.
23,37. * 3 crfcblegt. *) Witt, bie, fo. «) Witt, ftciuigcft.
') Witt, gcfanb finb. **) Fehlt in Witt. ») Witt, fc^rifft.
»") Witt, fficrcnbcr. ") Witt, ber belol)nimg imb ftraff.
") Witt. liom. '^) Zu ergänzen „hat". '♦) = ganz nach
seinem Gefallen. ") Witt, fein SBort ift. '«) Witt, feiner
©cmalt. "~) In Witt. Abs.; bifee nach Witt. [I^iefeJ; 1 bifecr,
auch hl 2 n. 3 d. Genit. "*) Witt, and) (Jen. eud)]. '») Witt.
al§ in fur^. ^*') Subscr. in 2: 2:atum famftag§ 1 conuevfioniS
5>auli.?lnno bni. 2c. j'pij. In 3: Xatu ©amb= | ftag (Fonuer= |
fioni§ I ''^aiüi. 5tnuo | bomini M. D. XXII. In Witt.: Xalnm
«Samftag 6onuerfiont§ '4-^auIi, Anno Domini M. D. XXII.
57
D. An Jakob Köbel in Oppenheim, (6. März 1522 .
%n Jacoben ^obelJ)
^^@m acfibarn Srbern onnb tnel^Benn ^^coben Pöbeln
Jjli ftatt frfire^bern §u Cppenf)et)m meinem ßonbern guten
fccunb, (Jmbeut id) feartmubt -) öon Sronbcrgf met)n
freuntUcf)en bienft, önnb )<ijid cud) titemit einn einfeltig
fcfirifftUrf) cmangciti'rf) ermanung, fo icft an ba§ gemein
öolcflin onBer« i)ern ^cfu (5f)rifti |u (i:ronnbergf gettian
f)ab, t)n betrarf)tiing, ba§ ic^ in iunbert)el)t al§ et)n mit«=
oberer gemeltg flerfün^,^) narf) meinem aKer beften oermogen
fd^ulbig bt)n, fotIicf)§ öff bic gef)orfeam gtarobenn önnb öer^
tranken önfeer§ oberiiem Sf)rifti t3uroet)feen, in bißer atler
gnabenret)(f)i'ten |et)t; 5.?nb mieraol id) mid) befennen, ba§
id^ al§ ein armer tmuerftenbiger menfd), auB metmen
fd^rifften önnb öermanungenn, nit Bo t>ic( fi^urf)t fctjaffen
magf, al5 irf) auB gefeiuangf ber raarijafftigen brubcrlic^enn
liebe gern tf)un molt, 830 i}ab id) borf), iold)^ nit lüoHen
önberiaffen, önangefc^en, mie mirfe oonn et)nnem Qben
gererf)net murbet; mir fotl benuegcn, ha§ got mein |er^
t)nnb metinung lüe^B; feu bcm feo ^loetifeß ic^ gan§ nit,
ba§ icf) barburc^ öiler mcnfd)cn öngnab erlangt, benen
id) mit allem |) met)nem oermogen gern bienen roofte, ßu
t)rem önnb önfecr atter i)0(f)fter notburfft imnb nu^; ®ie
diiriftticf) bruberlid) liebe, bie lernet^) önns forg tragen
tior einnen iigUcfeen bruber, SBarumb folt id) bann meinet
bruberg frandbe^t t)orfd)iüet)gen, biemctit mir boc^ [b 'd^\
etinnen ^DmmeHifc^cn almecfttigen gemiffcn ar^et baben ben
^ern (Si)riftiim Scfum, ber feo mißig ift meine onnb etinne^
^glid^en frandt)e^t gefunbt ünnb ^e^I §u mad^en; 5lttet)n
^) In 1 zwischen C und D eine Zeile Durchscliuss.
') 3 ^artniunbt. ^) 2 folcfltnS. Mit dem „gemclten flecfün"
ist natürlicli Cronberg gemeint. Auf einer falschen Autfassang
dieser Stelle beruht offenbar Ritserts Behauptung (10), Cr.
hätte als Mitoberer im Ritterrat zu Oppenheim ein Schreiben
an die Einwohner dieser Stadt [also Oppenheims] gerichtet;
vielmehr handelt es sich nur um einen Privatbrief an Köbel
[der als Begleitschreiben zu einer Ausfertigung von B ab-
gefasst ist]. *) 1 aile. ^) 3 leret.
Ö8
önnb et)nnigf ftcf)et bnfeer aller ^et)I bnb gefunti)et)t in
bem, ba§ luir trnfeer groffe francEf)etit befcnncn, ünnb barumb
mögen mx wol jpredien, C gutiger gott, iinc lanng lüollen
juir b(t)nbt, boridit ünb öcrftorft blcl)bcn, Üi^oüen luir nocö
Dnßcrn üntrciuen öatter ben tcufel nit rccftt lernen crfennen,
tt)ir ^aben bocf) feliner bclonung, bic er nn^ gibt, gut
luiffeng, fel)n lone ift ba» eiuig bellifc^ feiufier : uiolt gott
l)a§ meine ermanung in etlicben etina» f)elffen mod)t, Sjo
tüolt ic^ alle menfdien ermanen ' ) t)re franrfbeijt mit mir
gubefennen, bem almedjtigen 9{r|t, mellid)er luidig ünnb
bercl)t ift, tmn^ aufe allen banben bnb ftricfcn be» teufet'»
hu t)elffen; Xer allmci^tig barmbert3ig got ijüt einnig au§
fel)ner gnabenn, ünnS 13U biRenn ünfecrn §et)tenn "öa^
^Qmmellifd^ emangclifcf) Iicd)t gefenbet, barburd) öiler
ntenfc^enn I)eröen erleurf)tent -) fctntbt, barburcb bem teuffell
oKe fet)ne boB()el)t bffgebecft morbenn, ba» foIHcb^ einn
liglitfier menfd) febcnn bnnb grct)ffen mag, ünnb mir bie
ha foltcn fein gcmcft bie merd | l3eug gottee, feiinbt morbenn
mercfHeug hc^ teufelö, melüdi§ icf) micb meinc§ tciilÄ bcfennc ;
D et)n munberüd^e fad) ift eö biemeiitl mir f^o groffe
n)arnung bor bnn§ get)abt, bnßery fet)nbey bc^i tcuffell
Iiftigfci)ten, bic mir miffen, er ber teufet gegen bem menfd)^
tid)en gefdite^t, in feo biU lueg fo bbcrtiftigf(id) gebraucht
ge^apt, 5lud) bic ctarcn marnungen burcb bcn almeditigcn
gutigenn gott aufe gefprod)en burd) bic '^ropbctcn, burd)
(Stiriftum fetbft bnb bie IJtpoftetn, Soüii^e marnungen febub
bod) fo ctare, hai- k\)n menfd) bicfctbigen bonn bcn gefd)cbenen
bingen ctarcr fc^rcbbcn mod)t; 'l^ber fotti^» aftc^ bat ber
taufentfunftiger bnfeer feinbt [b 3 ^] ber teufet fic^ feo
mct)ftertid) in bn§ cingcfcf)tcicf)t, in bnnb burd) bnn^ ge^»
murfet nad) fct)nem motgcfaUcn, barburd) ein fotlidic gteifenbe
teufet^ gct)fttid)c 5tnnticriftuÄ bcrfuerung bnbcr bn^ att
gefeffct, t)n ebnem fDtIid)cn gebftlid)cn gicbffenbcn fc6et)n,
ba» aud) nad) bcn luortten goti^,'M bic außcrmeltcn ocr=»
fueret mod)tcn tüorben fein, S50 e^o gott bcrbcngcn bet
ibotten ; Xiemebt aber *) foltirfie berfucrung in biüer gnabcn
1) 2 ermenen. 2) 3 erleuchtet. =») Matth. 24, 24.
*) Anakoluth.
59
^et)tten offenbar würbet, önb etin t)gli(j^er geloatt ^at fid^
öon be§ teufel§ banben miret)ffen,i) burd^ erfantnuß on^er
gretülidien feunben, mitt bemutigem anrueffen ünb üortraiuen
in ben et)nnigen 5(r|at (St)riftum ^efum, ünnb in fein
gottlid) gnab önnb barmf)cr^igfeQt.
H S^ann burd^ menfc^en tt)c^B^et)t onnb mege feint ioir
in bie ftarrfen banb be§ teufel§ fomen, 3(ber hüxd) aller
menfc^en tDet)fef)clit tinb gctualt mögen luir önl nit f)erau^
l^elffenn, 5)ann )oo foIHc^g burrf) onfeer locqfe^ei^t ünb gemalt
tonbcrftanben mürbe, Sgo ift gemife, baä ber teufel burc^
fein iiftigfet)t, burc^ bie f)offart ünb ben get)l3 ön^s noc^
met)ter oerfueren raurbe, barburd^ er t)n§ in ein greulidier
gefenncfnufe ünb üinfternu^ bringen mürbe, bann mir gemeft
fet)nb; bc§t)oIben un§ I)ocf) üon noten ift, ba§ mir on§
üor bem aller liftic^ftcn^) fci)nb bem teufel moU furfel)en,
S5nb barumb ^o füllen mir ünßcr einnige^) üertramen üff
unfern treuen t)ern d^riftum Iierqnneu fe|cn, ünnb ftracf^i
nad^ feijncm befeld^ in tugentlidier bcmutigcr mei)^ nad^
ben morttenn ünnb leren in bem I)e^Iigen (ämangelio Ijanbeln ;
tonnb §o mir füllic^§ mitt crnft ünnb f(et)^ merben für-
nemen, Sjo mögen mir unfern aller gremlictiften fe^nb
ben teufel ganl3 leit^tlid) übcrmi)nbcn, ünnb tui allen fc^anben
bringen, burrf) unfern ^ernn ^cfum Gliriftum ; ünnb fo(Iidf)§
ijab ic^ ei)nn gemiffe [b4''] t)offnung, bicmei)( borf) be§
teufcl§ crafft ünb marf)t nirfits anbcrs ift gegen ünn§ bann
c^ttel betrugt ünb lugen, barburrf) er ün§ bi^ijer üerfueret
I)ott, S)iemei)I aber ber almerf)tig gott burrf) fet)n gottlid^^
marf)aftig§ mort, be§ teufelä bo|^et)t tcg(irf)i§ i)e derer
üff bedt, 8,30 mögen mir ün§ üor bes teufcl§ lugen ünb
Bo§t)et)tcn mitt Ijilff gottc!^ moll bemarenn, ha^ meber ber
teuffei ober bie menfd^en bie i)me bem tcufell lengcr be^
gerenb an|ul)angen ünn!§ frf)aben mögen; (£§ mu§ offenbar
merben bie ere, bie glorii ünnb bie ünou6fprcct)Iirfi gnab
gotte§, ünnb fciju almcrf)tige fterde ünnb gemalt, ®a merben
mir fet)en bie groffe fterrf ünnb crafft ber emigen ^) t)t)mmel«>
Iifrf)en mart)ei^t mie crefftigtlii^ =) bie lugen burdb bie mar-
1) 3 3erret)ffcn. ^) 2 liftlic^ften. ») 3 ainigS; viell.
ünfeern cinnigen. *) 2 mcigen. ^) 2 crefftigf.
60
l^e^t önbergcbrucft tuerbenn mufe, burc^ ha^ crefftig roor-
l^afftig tttort gotteS, ha§ wir baffelbig fru(f)bar(id)cn annemen,
tinnb in aller Dnbertenigfetit onnb bcmutig!et)t brau(^en
mogenn; ha§ ^elff önn* ber S3artn6er§igf gott 5tmen,
^iemit eu(^ gott befelf)ent, 2)Qtum ') off | ben erften bornftag
in ber naftcn, 9tnno bni 2c. jjij.
1) Subscr. in 2 : 2)atnm auff | ben erften bonberftag in ber
öaftcnn, | 2lnno bomini . 3?t. X. irij. In 8: ^atu auff | ben I
erften bönrftag i in ber Haften. 5lnno | bomini. :c. ffij.
61
Y. Antwort auf Luthers Missiye und
die Bestallung.
A. Antwort auf Luthers Missire') (14. April 1522).
[b 3*^3.9] $)arttmut§ öon Groncnbergg:
antiüurt öff oorgonbe miffiue.
*•] S)en fribcn bnnb ftercf üon gott onnjcrm f)et)Ima(i)er
lüünfdie 2 ) icb eu(^ ^) meinem 53ruber in (S^rifto bem i)emn
bon f)er|en. 5((Ier (iebfter bruber, raie tt)oI id) eucf) meinem
gutbunrfen nacf) batter fdirenben folt,-*) emerer öätterlic^en
betüeifung falben gegen afler lüelt, önb fonbcrlicft gegen
t)n§ armen teütfc^en, bic ir mit bem claren luttern mort
gote§ gel>ei[et, önb guerfentnüfe önnferS ^ci)!^ gefüret önb
gelet)tet ^aben, Xe^^alben fo mir gemalt fetten ciinen oatter
öff erben ^urüffen, fo mecf)ten mir eucf) billicf) für=) et)nen
öater f)a(ten, bie mel)I aber bcr berr (Sbriftu^ ioid)^ öerbeüt,^)
ba§ mir önn« fet)nen üatter ober metifter öff erben rüffen
joden fonber öff önnfcrnn einigen öatter ber in bem kommet
ift berutien,') 5tucb ben felbigcn^) für bcn eönigens) öatter
gubefennen, ber felbig gütig önfer tjtimmeHifcbcr öatter, bat
gemiffH(^ auß öberflüffigcr gnabenn bur(^ eud), al^ burcb
feinen gefeUißcn mcrct^eüg mürcfen motten, ^m bem att-
med)tigcn öatter feil (ob önb erc.
H jDem '") norf) fo iiait önb adjt id) eud) öor einen
meinen otter liebften bruber, ban ir babt bie morbafftig
brübertic^ liebe, bart)n aller gebot erfüttung ftent, mitt ben
mercfen gegen atten, önb fonnbcrlid) gegen tütfrf}er [b 4»]
Stationen i)b&)ü(i) bemtifet, önb babt bar mit fonber smifell •')
öottenbrad)t ben mitten be^ t)bmmcttifrf)cn öaterl beffelbigen
1) In den Drucken steht vor ihr Luthers Missive an
Cronberg. 2) j^ünf^e 2 : 1 münefcb- ') 4 aucb- *) Anakoluth;
als Nachsatz war eigentlich der im Anfang d. folg. Absatzes
stehende Gedanke beabsichtigt. •^) Wohl verdruckt statt für.
«),Matth. 2;i, '.». ■') 1 .4bcruit)cn, 2 berufen, 3 bereuen. ") 3
felben. ») Fehlt in 3. "^) Kein Abs. in :!. n) 1 smiftel,
2 smeiflel, 3 smeifel, 4 §U)ei)ffell.
62
ir eurf) bittirf) crfreiüent. S'arum folt ir loiffen ba§ iä)
mi(^ au% bcr gnaben göltet clüercr önb etüerg gleii^en
t)rübcrfd)afft, bie bon ber inellt öerfc^mecf)t tüerbent,') f)6t)er
erfretüc, ban aller leiplic^en 6rübcrf(i)afft aber -) ate§ .^ittltc^en.
güt§. 3c^ lüiU in f)tlff go| (icber mit eu^ önb anbem
ömtnb 3] j)e§ allmed^tigen berrnn onb feiner iüarf)eit irillen,
t)on ber inellt t)erjci)me(i)t ünb bnrc^äc^tct lüerben, nnb leiben
n)a§ bem alhne(f)tigen f)errn gcuclt, ban ba§ ic^ aufe ber
toaren cri[tltd^en ■*) bruberfrfiafft, önb öon S^rifto aufe
gefrf)IjD[ien iuerben fotit. :3<^ ^^^ "^^^ SeifiB, ba§ mein
Slbel önb reic^tumb, önb ob ic^ aud^ gleii^ üon ber^)
(Sbelften fet)fcrürf)en geburt ber lüelt geboren, Und) ob ic^
et)n berr aller rcljrf) onb reic^tumb ber ganzen melt roere,.
fo ift folc^s' bod) al(e§ öor ei}ncn fc^aten onb et)n nicbtigfept
gurerfinen gegen beni »uarbafftigen Stbel ünb reicbtumb be§
aller geringftcn criften, ber in ben i)ern (I^riftum rec^t
glaubt ünb mit gon|em £)eröen in got üertraraet. 2)er
allmec^tig gott, ber ben menjd)en au^ (Srtricf) gemai^t ber
audf) fe^jern, tonijgen, dürften ünb f)ernn, n)ettlic^c (£re-
ünb glorti üor annbern menfc^en geben bat, ber f eibig
allmeditig berr, I)at ün§ au^ alhne(^tigen gen^alt, üon
n)egcn güttli(i)er lautern mittifeüt ein üil gröffer bingf
gettjan, in bem,**) ha^ er allen menfc^en bie fein mort
fjörenn ünb annement, gemalt i)at geben ft)nber gote§ ^u
lüerben;') folcbe alter böcbfte gnab jubebalten, bebörffen
mir nit gcitlic^g 5(bcl!o ober ret)cbtumb§, fonber el)nnigf
ünb altet)n ba§ luir glauben. 2)an ünniuiberfprecblic^ ift^
luare, alle mcnfcben bie foUirf) gnabenreidie üerbeiffungen
t)6rent, ünb (Ibrifto üeftigflirf) glauben bie felbigen finb
Uiar^afftig recbt ebcll ünb rcid), [b4'^] Ticmeül fn be§
eiüigen l)t)mmelifct)en reidi^i ücrfic^ert ; bau burc^ ben elmnigen
glauben in (£brtftum, werben mir loarbafftig ebelt ünb
reicf), in ünjerftorlidier f)ümenifd)er emiger mei^, bcß^alb
mir bie seitlid) irbifd) üergcnbgf (id)e '') ere ünb reid^tumb^
bie ün§ üon bem mart)afftigen tj^mmellif^en fo weit ah-^
0 mcrbcnt 2 : 1 merbcnt. *) 2 . 3 ober, 4 obber. ») 2 ümb.
*) 2 d)riftlid)cn. ^) 1 b (sie), 2 beg. ^) 1 bcj, 2 bem.
') Job. 1,12. ») 3 nergcnrfhicbe, 4 oergcngf liebe.
63
furcn, biilidi öcracf)ten foden. (J^riftug ift on^ in bem
felbigen biüic^ e^n ©yempell, her öerfcfimc^et i\at allen
reicf)tumb nnb f)erfd)ung ber tuelt, önb ber fel&igen aikt
fet)ne£i haben lüdkn. 3^er gütig barm^er^ig got tobli
tinfern obernn önb önä allen fein gnab geben, bar biird^
mir got mögen red)t befennen,i) onb and) on§ felbft lernen
erfenncn, bar mit mir onfer f)Otfart bnb get)6 oon öns
burcf) bie gnab gottes außtret)bcn mögen, bie tueil Joir boc^
befimben, ha§ mir fo ganö nirf)| gut^ '^j oermogen, fo mit
bie gnab gotte§ nit tjahcn. Xann too nit mit marer
bemut foIIirf)§ befennet önb erlannget mürbet, fo ift fe^n
boffnung anbcrft ^ufiaben, bann ba§ bie fe(bigen atte bie
in ber grufamen boffart beharren, greuücf) fallen merbent,,
gicirf) bem teüfcl Sucifer onb feiner gcfelfc^afft.^; @ott
geb on^ fein gnab ömb feiner barm^er^igfelit mitten, ha^
mir auB bem fcfilaff tjnb gefengfnüfe ber fünbcn ermadien
onb fomen mögen burc^ bie f)ilff gottes in biefer gnaben=»
reicfien jeit, ju leiben-*) önb ju mürcfen ma§ gott mtl.
9(tter üebfter bruber, nai^ bem ai?- irf) bieffe bie for gemelt
meqnnung an eurf) gefcbriben, onb roet)tter bcflieffcn ■•) ijah
motten, ift mir erft eumere fc^rifff^i gu fomen, bie mir
bnrc^ bö^fen öon iöerlipfcben meinem ' ) fonnbern guten
frünbt onb bruber ^ugefennbct morben. ^l^nb mie rao( id)
micf) meiß norf) met)t fein oon marer üolfomener frumbfet)t,
fo i}ab id) hod) fottidbe fcbrifft') mit bancf barem gcmiet
gegen got onb eucf) '■>) entp^angcn a(§ ein oermanung don
bem gütigen gott, in me(icf)»|e r'!'")cn icb mein grüntlic^^
oertrumen fet3en mitt. ^ann mie mot iicb micf) bcfinbe
ootter gebred)(icbfcit onnb fünbe, fo ^ab ic^ bocf) oon ber
fettbigen ") roegen fet)n erfd^recfen ober for^t, t}d) Ia§ mir
') 3 erfenncn. -) Fehlt in 3. ■■") gefclfd)afft 2 : 1
gcfdc^afft. ■*) = mit nns geschehen zu lassen. ^; Ver-
mutlich bcfc^lieffeu, vgl. die Parallelstelle 30, 29. «) 3 gfc^rift.
') meinen? ^) 3 gfd)rift. ") end) 2,1 cucf). '") Von
hier an liegt 1 und 2 derselbe Satz zu Grunde. Zur Stütze
dieser Behauptung sind im folgenden einige die Stellung und
Ausprägung der Lettern in den beiden Ausgaben betretfende
Anmerkungen hinzugefügt worden. Die wenigen hinfort noch
begegnenden Abweichungen sind als sogen. Presskorrekturen
aufzufassen. 'i) Eingesetzt für (1 . 2) felbligcn, 3 . 4 felbigcn.
64
benügen bQ§ mir folrfic meine gebrecfien bon f)erfeen (e^b
finb. Stber id^ mili) ben güetigen^) gott tegli(^ bitten
önb bcm fclbigen öertrumcn, er mcrb burc^ fein göttlidö
bQnnJ)er^i!et)t folctie meine gcbre(f)(id)fet)t Dnb ben mangell
meinet glaubend •') don mir nemen, nacb feinem göttlit^en
millen, roelid^e jeit t)m gefeilt, ber fclbigen jeit^i t)c^ mit
gcbult tmb guter Hoffnung crmarten mill. (Mott belff balb,
bamit t)c^ in ttotfumenb ••) liebe gegen gott imb bem ned^ften
mac^fen möge, t)n mellidiem ftnct t)d^ woä) groffen mangell
in mir befinb. ©otlic^ö milt t)c| mid) gegen eürf) al§
gegen meinem brüber mit fret)er beiditf? meife befennen.
^er auffß) bitt bnnb beger t)d) öon eiid) meinem brüber
bauon t)d) glaub et}nen fonberlicfien biencr gotte» fein, et)n
^bfolution über alle meine begangne fünnbc, fn fet)en
töbtiid) ober teglid), mie bie gott an mir fd)ulbig met)§,
bann meine fünb fein mir Iei)b Oon Ijer^en. (Iriftlidjer 'j
boctor önb briiber, l)d) Oernem öluern groffen fd)mer^en
ünb dreü^ Don mcgen tjitiiger liebe, bie t)r t)abt gegen
gott önb bem nedjften,^) ^'an icf) öermercf grüntlii^ emer
grofe fd)mer^(id) betrachten, be§ cHenbig,") iiamer*, ttnb
grülid)cn üalfe'") ganzer Xeütfd^cr ÜJacion, onb ir f)abt
oucf) follic^f") groffe onb Iiobe urfac^, mic t)r jum tetil in
emerer fd)rifft ^-) gcmelt l)obt. SDar ^u fo mag e^n
t)egflicf)er biberman lool fpüren emeren groffen Dlcif§ onb
ernnft in emercn (alfo manigfaltigen) Srt)ftlidöen leren onb
crmanungen,!'*) 5IIfo mit fo oil groffer mübe imnb arbeit,
bie gottlidic marf)eit in ^*) ben tag bra^t, onb bie marbe^t
burcft bilff onb gnab gotte», t)n fo oil bert^en ber menfcben
[c 1''] gebracf)t ^abt.'=) 2l^arIict) bie oertütfc^ung ber 33i)ben
^) mil 2, 1 mll. -) Wohl verdruckt statt güetigcn.
3) 3 gdiubcnö, 4 fllambcn»: l . 2 glaubcs. *) wn — seit fehlt
in 3. ^) Croub. schrieb vermutlich uolfuntcnbcr oder genauer
üolfumcnb mit der bekannten und auch bei ihm gebräuchlichen
Abkürzung tlir — er. ^) auff 2, 1 Duff. ') In 4 Abs.
und Paragraphzeichen. *) Das erste e in I und 2 mangel-
haft ausgeprägt. ») 3 clebn. '") 3 falfdi [so behauptet,
wie ich nachträglich sehe. Enders; mir selbst ist seiner Zeit
beim Kollationieren diese Abweichung nicht aufgefallen].
") 3 )üld)e. >'-) 6 gfd)rift. *^^ Hinter dem Komma scheint
ausgefallen zu sein barburc^ t)r. ") 4 ann. '^l 3 bracf)t bah.
65
Xüüxbt nit on groffe lounberbarlirfic lüürcfung ber genaben
^ottee fein onb luerben. SSarlicf) e^ ift btflicf) atten frummen
<Sf)riften et)n f)od)5 erfc^recfenüd^g bing, onb ein tier^Iid^er
fc^merl3, Don wegen ber Onac^tfantfeiit be§ claren Onuf-
fprerf)(ic^en gnaben fcftog, be» lautern iiometlifc^en irort
gotte^, alfo überret)(^Iic^ gegeben ' i onb oerfid^ert, iüelic^e!§
boc^ ba§ f)öd^ft onnb ba§ crlic^ft ift, ba^ loier baben mögen,
l)n f)t)mmell onb off erben. @§ ift fet)n rounber, ha§ et)nem
loarcn Sliriften aUer -) fein (ei)b oor gran}e ^j gitteret, fo er
ben i)ammer bebendt wie greülid) tütfd) lanb fallen muß,
tüü ber barntl]er|ig gott on§ nicf)t mit gnaben erteücf)ten
Würbet, bar burc^ loir in befennen mögen. 2^an wa foffc^l
itit burc^ gnab gottee gefrf)icf)t,^j fo ac{)t t)c^ fünnfftig et)n
grcülicf)e Onb gemiffe ftraff, onnb et)ncn erbermlic^en fatt
tütfcEier ^^focion, bann bie claren loarnnungen gotte§ mögen
Onfe nit feten. @ott^) ^at on§ teütfd)en fein gotttid^S
toort, onb bie onmiberf^^rec^Ieic^ marl)eit Oor anbern DIacionen
geoffenbaret, bie fünft hc§> 3:rucfen5, baraufe ber gangen
Wellt troft onnb feügfeQt fomen mog, t)ft in teütfcE)em lannbt
erftlicf) erfunben, bar gu mögen wir nit (eücfnen, wir baben
bie fi^mmettifc^e fdirifft**) onb wart)et)t, t)n gutem clarem
teütfc^, barau^ ber afler armeft fein t)e^I al§> wol t)ören
Onnb Oerftef)en mag, als ber aller reid^eft. Sßir t)aben
et)nnen gewiffen ^t)mmetlifc^en leermeifter, ber on» nit feien
mag, baö ift ber ^elig gel)ft, ber onB aflen in gemein
tjerfproc^en ift; wellicfjer gott mit oertrawen Omb bifen
lermeifter mit gutem rerf)tem t)er|en anrüeffet, ber würbt
ben t)t)mmellifrf)en leermctifter gewiffüc^ t)aben, bl)fer Ieer=
me^fter oermag wo er will, et)ncn ') mer grunbt« be§
cf)riftlict)en glauben^ in ciinncr ftunb 1er [c 2") nen, ban ob
el)ner gefien l)ar off ber ^^-^arij^er fcf)ül ftunbe. Gtm ogcflic^er
■ber burc^ gnab gotteg, biffen leermeifter auß bergen begert,
ber würbt ^) t)n l)oben gewifflic^; |)i)mmel onnb erben
^) 3 geben. ^) 4 alle. ^) oor grame (viell. gramen
■einzusetzen) fehlt in 4. *) geicbici)t 2, 1 gc fcbicbt. ^) Hiervor
Paragraphzeichen in Druck 4, der übrigens auch nicht absetzt
*) 3 gfcbrift. '') 1 . 2 eqne, 8 atne, 4 cijncm. **) mürbt 2, 1
tJÜrbt.
Cronberg. 5
66
muffen c^e brecfien, bann ha^ einigem ') recf)t bittenben
menfcfien bifer ^tjmmellifc^er fc^üfmeifter öerfagt rocrben
mag. ©§ ift bie öcrijeiffung be§ almecfitigen roarliafftigenn 2)
mitten gotte§, bie barml)er§igfet)t, trnb gnab be§ ^errn
ift groB.
H Srf) 3) irolt gerrn 3U Jeütfcficm (anbt reben unb fprecf)en..
D teütf4 lanbt erfrerae bi^ beine^ t)t)mme(Iif(^en l^errn
^el)m füd)ung, nt)m an mit bemütiger bancffagung, ba§^
Inmnneriid}'*) Iiecf)t, bie göttlicE) mar^et)t, Dnb alter t)6d)ftr
lüolfart, gebraurf) bic^ ber alter t}6cf)ften mit(tifet}t gotte»,
iüetrf)er üon i6armf)er^igtet)t lücgen, bir bein groffe fünben ^)
nai^ 6) laffen raitt ^i^nangefet)cn bein groffe Porac^tung,
motleft bir fet)nn metittern taft nff taben, Sonber rourff
ab tjon bir ha§ frf)iücr iorf) be^ teufet^, imnb ni)me off
bic^ ba§ füeff§ iod) (it)rifti, mic er bann fetber gefagt i\at.')
Wann mein lioc^ ift füß imb mein bürb ift ganu teictit,
onnb marf) bir in fotcftcm feiinen tiff^ügf. Sl^o bu aber
bein t)el}mfnc^nng noct) luitter tierarf)ten iinirbeft, fo mürbt
ber teufet ön^ erft rcct)t befi^en, imb merben in imfern
bofft)ei)ten^) oertjerten. SBartic^ attc bie fottirfie genaben
ret)(i) ^et)mfud)ung miitmittigftidi tieracbten, bie werben eim
ftreng örttielff oon gott t)aben. @ibon imb Jiron ■*) luerben
met)r gnob finben bt) gott, ban bie felbigcnn, tire ftraff
würbet greütidier fein an bem tag be* ^nngften nrttieit^^
ban ber Sobomar imnb ©omorrar, fie werben nit weniger
cntfd)ulbigung t)abcn oor gott ban ihieifer imnb feine
gefettfdiafft. ^arnm i^) laffet tnn^ lier^itii^cn rüffen. D
S8armbcrt3iger mittter [c2*'J gott wir befennen'M onn»
gröfftirf) Derfc^utbet, Dnnb öerfünnbiget f}abcnn, imnb ba^
wir burd) trnnfer carfft,'^! fnnnft, dnnb oentunfft, imn^^
nid)^s t)etffenn mögen, ban aßetin D tierr ®ott l)n bir
*) 3 aintgcn. -) 3 mavt)afftcn. ^) Kein Absatz in 3.
*) 2. 'S. 4 die Bildung auf =iid). ^) 3 fünb. «) In 1.2
h etwas tiefer stehend. ") Mattb. 1 1 , 30. -) In 1.2 das
zweite s ausgelaufen. ^) Matth. 11. 22 f. '") In 4 Abs.
und Paragrapbzeichen. ") 3 fcnnen. •-) cavfft (1 . 2) nach
Weinhold, all. Gr. § 197 zu erklären? Aber 67,25 crafft.
67
ftef)ct imnfer ci)nntgc £)offnung, fonbcr üti^ ^ilff i) biirc^
bcin gnabc baö nur birf) ben etjnnigen f)e(ffer befcnnen,
ünb boi? wir üff önn§ ober önnfcrc mcrcf fciinen bertrauiDen
fe^en, fonber mad) ün§ ^u tior gerecht in etjnem ftarcfen
glauben, ünb üertramnen 2I[(et)n in birf) bnnb beine gotlic^
öertieiffungen, bamit bt)n gottlid) oller ^öc^ft name gnobe
Onb miltigfe^t in atler irtellt gemeret, ge|3reifet önb gelopt
luerbe, f)ilff ünn^ ba§ lüir befenncn ha^ alk bein gnob
onb gaben, lauter bormf)erötgfet)t finb, bu tregft Ounfere
fünb, oon on§ Omierbient, bic bu bitlid) folteft mit etoiger
t)eriifrf)er peljn ftraffenn, onb gibft on^ bor ju bo§ en)ig
leben ; olfo ^at e§ beinern 2) aftmecfitigcn getuolt moIgefoHen,
ba§ bu an on§ beiner armen Ommirbigen menfcblid^en
Kreaturen tiofft luotlen erjeigen, onnb beioeifen, bie tugent
ber^i natur beiner gottleid^cn 90?at)eftott i)oi)t gnob onb
barm^cröigtet}t, bic bu gegen on» ben onmirbigi[ten jünberen
crgeigeft, bar burrf) ba§ t)6d)ft gut bcincr gotttidien 9Dkt)e='
ftot, On§ ormen fünbereu geoffenbaret toerbe, on^ ber felbigen
aller I)öc£)ften gnoben, nocb beinem gottlicbcm (ob, Onb
tinnfer feeten I)et)(, gugebroudjcn emigtlicf)cn. ^t)fe loollent
aller liebfter brüber, l}n ftorrfem oertrouiocn gott mit onn§
^elffen bitten, beffgteic^ Uiöten mir aucf) Ijertiigflic^en
rüffen gu gott:^)
H D^) ^t)mmcUif(^er oottcr, bic mel)I bu bt)ft etüig önb
allmed^tiger gott, fo ift bic crofft oller teiner gef^opfft
nit f 0 med)tig, ba§ fic biet) oufe t}crcm fe(b§ [c 3 '^ ] tfiun
3U t}rf)ten'^) smtmgen nod) bcioegcu möge. -Tarum mer
aller meufcben bitt, onb mürrfung Omb fuunft, um bu bid)
nit fctbö ^n beinner ouncntlidicnn gute') onb bormber^ig'
fe^t bemegt, onö"*) bar burd) befd)offen ünb fouil gnebiger
öertieiffunng gett)on fiettcft; ®ie met)! bon nu bein emiger
1) i t)tlff ün§. ^ 4 betjner. ^) Viell. bet)ner und
Komma hinter natur. *) Doppelpunkt statt des überl. Punktes
gesetzt (mit Enders). ^) Druck 3, der vorher eine volle
Zeile hat, druckt ohne Zwischenraum und Abs. weiter.
®) 3 ntcblen. ') Eingesetzt für (1 . 2) gute. **) 4 bemegtift,
Ofi ; die offenbar vorliegende Verderbniss wird so nicht be-
seitigt, wahrscheinlich ist vor bc)cf)nffeu eine Lücke anzunehmen.
68
eingebornner geliebfter Jone, Zsi)m^ (Sf)riftu§, ben bu ön§
I)aft f)eifjen I)6ren, getieiffen ^at,') bog wir bitten f ollen,
önb äugefagt, fo lüir bitten ba§ ttjir entpt)af)en werben,
önb iva§> tüir 'üid) feinen ^t)metli)d)en 2) üatter bitten in
feinem nammen, ba§ raerbcft 3) bn ön» geben. ®o fcböpffen
n)ir auB foId)er beincr gegebenen gnaben, ein fecf^elit bic^
gu bitten ünb ein ftarrfö oertrauiüen beiner gemerung, onb
üff folc^en grunb bitten mx hid) D l)t)meflifcf)er üatter in
bem nammen 3^ef" C£I}rifti, in meld)cm namen alle htie
werben gebogen ^j I}QmmelIifrf) önb Qrbifct) luie ^auluä
leret,^) bu lüeHeft beincn luerd jeüg onnfern bruber 9}iartinum
2utt)er in beinern göttlidien geift erbauten, hav ba§ ß) ennbe
feiner arbeit nmrcfen önb erbebe bein gottlicf) ©re, onb bu
C gott, ijnfür '') ijnen and) nit in Ocrfucbung be^ erf)cben^, ober
aufftrunfen ") im get)ft, fonnber erlö^ t)n öon öbel 5{men.9)
5ßnnb ' f') bife unirbeft bu btimellifi^er batter ön» nid^t
öerfagen, bann fo luir öff foHid) abcr^elt bciffen önb jufag
bittenn, bnnb nic^t^ anbcr« bann enntlic^ ju erböbung
beine§ Iob§ tuie hu erforfcber bcr t)cr§enn meift bitten, fo
mürbeft bu bir felb§ ju lob aucb aufe beiner barmber|igen
gufagung, ön§ ju troft befijeben, önb bau auß beiner
War^e^t, bie bu fclb§ bift, welcfie bic^ nit liegen (äfft, ön^
bein gcmerung nit ent^iben mo^cS^Jgen. 0 br)me(Iifc^er
öatter, bein lüill gefc^et)e 9|t önb emirflicf). Stmen. S^atü'')
öff montag nad) bem I)eügen I ^almtag. Stnno bfii. Wl b. fpij.
0 Marc. 11,24: Joli. 16,23. -) Eingesetzt für feinem
biimelUfdier (3 bDmelInfcben). '•') 3 »ürbeft. *) 3 bogen.
5) Philipp. 2,10. «) Lies: ba§ er m6g ha^. ') 3 ein för,
•4 für. **) Auch 3 auftrüfcn [gegen Enders], 4 autftunßen.
^) Fehlt in 3. ") 3 wie beim Beginn des vorhergehenden
Absatzes, 4 hat ausser d. Abs. Paragraphzeichen. ") Subscr.
in 3: '2^atii auf 1 niötag nad) be bniHgcn 'iJJalmtafl. ÜUtno bfii.
9Ji. X. rrii. I H £>artmüt öon Gronhevg. In 4: Xatum auff montag
nadi bem I bcöHgen ^^almtag. '^Inno bomini fv. Dommer, wie
ich nach d. Küclcsendung des Drucks sehe. Xomiiii] )))l X. irij-
Hierauf [auf d. folg. fcjeite. in fettem Druck] i^arttuutt üou
^ronebergf.
69
H |)artmütt öon Sronn6ergf.
B. Bestallung:. (\'erschickt den 2!t. Mai 1522.)
@t)n ' ) tiffgencfjnufe ctlid)cr i^anpt
artidel aufe ber beftaHung gejogen,-) bc^ aflmec^tigen fönigg,
QÜcn fet)fern, fonigcn, dürften, onb f)cren, ber gangen roeKt,
fnb aKcm fricgfoolc!, gu 5Rdb önb füB tröftlitf), ünb an«»
nemlid), Dnb a((en oerftodten fcinben bes gottlidien luort^
gotteS ericf)röcfüc^.
11 3teni3) fürnemlic^ fo öerfprid^t^i ber f)t)mcKifc^ fünig
feinem friegfoolcf, ben bienft nit et)n geitlang ber monat
ober Qare, fonber fret) eroigflic^cnn.
H Qtcm bie befolbung be§ fitimmeflifc^cn fünigl, ift ba§
en)ig (eben, Dnb bas et)n t)gflicf)er ber ficf) in ^ i ben biennft
gotte§ ergibt, ber 1 eibig ^i fof( für eiinen 8one, t)n ba§
!t)t)meflifcf) eroig rei)c^ angcnomen roerben, 2((fo boS ber
felbig ficb beg ' i aller böd)ften f)iimme((ifcf)enn fcfia^ ber
nit äurt)nncn tan, frei) gcbrucften mag oüä feines @rbt^et)t§.
H 3tcm ber ^riegfteüt roei)ber ünb ftjnber, fotfen ai mU
lomcnenbcn "^ i folbt baben, alfo ba* et)nn ^gfürfier ^ung
ober alt, gefnnbt ober franrf, reticf) ober arm roeüic^eg
fic^ in be^ Ferren bienft begibt, bas fod fein [e4='] Solb
fo grofe onb gemiB ^aben, 3ug(el)d)e^) nad) bem et)n
t)gflicf)5; b6()er gtaupt, ünb bem t)errn üertraroet feiner
roor^afftigen onäroeif(i(^en oer^eiffungen.
H Stcm 1^) eg folt tetjn »nnberfrfieib fein, ber befolbung
I)Qlben, groifi^en ben frieg* leüten, fie feigen ju rofe ober
1) Auf Cronbergs Antwort fin 1 . 2 nach zwei Zeilen
Durchschuss) folgend. ^) 3 nalluni] (4 bcftettimg) lOflcn. ^) In
3 . 4 fehlt die Durchschusszeile zwischen den einzelnen Para-
graphen. *) i iprtcbt. ^) 3 ja. "^j 3 felb. ') Eingesetzt
(mit 4) für ber. '') öolfomenbcn':' (so 4,3 üolfommenben).
*•) 1 . 2 auglericb e (3 . 4 -dj). ^°) Paragraphzeichen fehlt in 3.
70
fu§, nnnber ^ctifern, fürften, Iieren imnb tinber ben alter
ücrarfjtcften armen. 2^an tt)eli(^e perfon glaupt tmb öer^
tramct, ber I)at, 5^nb luer nit glaupt roürbt nic^§ t)a6en,
on ber f)t)nnneIHfw§enn befolbung, @r fet) f)err ober fnec&t.
H 3te'n ep t)g!Iicf)cr ber fic^ mit oeftcm gtauben ünb
nertraumen, Dn be§ f)crrn bienft ergibt, bem mürbt fe^n
folb öoii ftunb al§ balb aiiget)en, nnnb ber jelbig üerfti^ert
fein be§ etüigen 9?e^(^tumb§,') getittid^ bnb eraigflirf).
H ^tem"'') ber t)t)mmer(iict) t)auptman, mitl aud^ etinem
3g!ti(^en nor ]ct)aben fte^cn §el)ttic^cn Ditb cmigtticften,^)
5tttcn bcncn bic tjmc glauben inib üertraumen, Imnb roetticöer
an bem gtauben tmb nertrauiuen nmnnget t)n i)me befinbet,^)
ber mag gott mit (Jrnnft imb ftetiB barum bitten, fo mürbet
l)mc ber gtaub mib üertratDen nac^ alter feiner notburfft
geben merben.
H 3tcm t)unbert fattigflict) ^) mitt biffer IiDmmeltifdi fünnig
au§ atmedjtiger mad)t eiinem ligflidien crftattung tbun,
alle§ toa^ er ümb feinen milten fcrlcürtt, SSetlicber ber^)
t)me glaubt imb ncrtrnumet, tmnb t)n bem getauben ')
bet)arret.*
1] Stent atte 5'urden, §e^ben, Qii^cn, Sieger önb [c4'']
attc abtrünnige Gtiriftcn mcrbent erforbert im ben biennft
tmb bcftattung bifc§ Iicrrnn : n'ctct)er burdi bie gnab gotte»
biffcm attmed)tigcn uiarbafftigcn t)crrn glauben tmb t»er-
träumen milt, ber mag in ben biennft bc5 berrn trctten,
t)nb bce ©migen rel}cf)§ üerfidicrt fein: luellirfjer ba§ tbun
limrbet, ben *) mag e§ nit geraumen, 5)an aller gemalt
önb rel)d)tumb be§ 5ürdifd}en fetifer^, ünb ob er fi^on
bic gant^ mctit tmber febnen gemallt tmb geborfam bringen
mürbe,-') Xa§ gott nad) feinem mitten "M oerbülen molt,
^) 1 . 2 S?cnrf)tuinb§. *) Paragraphzeichen fehlt in 3.
3) 4 ^ciitlid) tmb ciuifllicb. *) 3 finbct. ^) 1.2 faltigfld).
^) bo? ') gelaubcn"3: 1.2 galauben, -1 glairben. *) 1.2
be (4 bem). ») 3 ttirt. »*>) 1.2 Jollen.
71
follid^^ ift a[Ie§ für gering unb ntcfitig, önb afte^ für
c^nen frfiatten ^u rerfien gegen be§ roenigiften ^Irmcften
menfdien 6efoIbung, ber t)n gott glaupt ünnb ücrtrautüet.
H ^tem ber allme(i)tig gott üer^eift aflenn bnb t)egfU(^en
tet)ncn gläubigen gnab önb ftercf gegen aflen t)ren fe^nben,
bnb fie werben obligen önb gefigen gegen ber tüellt önb
bem Jeüfel, önnb ben graufamcn tob, burd} bie crafft
•gotte§ übertt)t)nben, funber aUe forge.
11 ^km aUe inenf(^en ftje ft)gen, ^etjfer,') fünig, ^^ürften
ober Ferren, 3(rm ober ret)(^, bie fofticbenn aller böcfiften,"-')
allmecbtigen Ferren önnb feine Wort önnb tüarfie^t öeract)ten
Werben, önb foCticbc gnab bie er ön^ aUet)n önb et)nnigf
üufe feiner läutern miHte önb barmbergigfeöt ömb fonft
geben bat öerfcbmaben, önnb au§ etigenem müttiöilen ön
t)rem fürnemen öert)arren werben. 3)ie fotten wiffen, ba^
ber allme(i)tig berr, fet)nen graufamen äorn önb gererfitig"
fe^t ober fie ergeben würbet taffen an beut Iet)b önb gut
5et)tlirf) önnb t^re Seelen mit ber ewigen bettifc^cn ftrafe
ierbammen önnb öcrurtbet)Ien, barfür würbet !fet)nen [b 1"]
befc^irinen aßer nienfc^Iidier gewaftt önb rcic^tbumb ber
^on^en wet)ten wellt.
H 3?er3ci(^nü^ 3) et)nne§ articfel brief§, ber öon bem
gemeinen (Sbriftlicben frieg§ bauffen, öcftigüicb geballten
werben müfe. S3nb wclict)cr follicben articfel^; brief nit
■ballten würbet, Xer mog ficb frti öerfcben, ha^ er öon
bem obreften t)i)mc(Hfcl)en t)errn önb tjauptman au^gemuftert
tüerben foH.
11 ^tem weüicbcr fid) i)n ben bienft be§ ^timmellifcben
üllmed^tigen t)errn ergeben ^at. ßr fet) Set)fcr, fünig,
•) 1 . 2 5)iei)fer. ^) 3 b^cbfter. ^) Paragraphzeichen in
1.2 eingerückt, nicht in 3.4. Der „Artikelbrief" enthält
die Verpflichtungen des ^gemeinen christlichen Kriegshaufens",
"Während bislang die ihm vom himmlischen König bewilligten
Eechte und Vergünstigungen aufgezählt worden sind.
72
fürft, ^err ober fncdit, bcr foü allen fernen brüberen ünt>
!riegfge|ellcn öerjetificn, tüie mir t)n bem öatter önfer bitten^
bar burc^ mir befterbafe mit ct)nf)elligcm gemüttie Ditb
I)erfeen, allen gottc§ fetinben mt)ber[tanbt t^un mögen.
^ ^km e^ foll e^n ijgflic^er alle feine roerrf ri(f)ten Qn
bie lieb gottcS bnb be§ ned^ften, bamit bie felbigen merrf
t)n allmcg bcr mctinung gcfdiebcn bem nc(^ftcn bamit p-
belffen, tmb bienftlid) pfein, ban burrf) bie lieb gegen bent
necf)ften, merben erfüllt alle gotteS gebott, mie fant
^aulue leret.
^ ^tem e§ foII et)n ^gflirfier bcn befelcb gottee boren
mellicber fid) genPi(id) grünbet öff bie ^men ncd)it gemelttcn
Slrtidell, ünb fid) t)ütten ') nor allen'-) moutterel}en-') bie-
bo mögen geprebigt merben, §u mibcr onb jn entgegen^)
bcr oorgenanten ^5;it)ct)cr artidclen. 9Ü^ nenilid) ^n nnn^
fomen, bie öermnmbten mölfc, l)n bcn fc{)aff» fletibercn, bie
ün§ ber berr C£tjriftu§ felbft =) abgemalet {)at, bie nit burcb
bie ti)ür i)t)nnci)n gef)cn, fonnber [b 1 ^] aU bicb ünb mörber
t)n bcn fd^afftatl fteligen, allet)n ha§ fic me^Icn*^) imb
oerbcrben bie fdiaff. 2Bel(id)c bicbifd)e mölfe, t)n§ mcnfd)en
gefeg onb lere berfünben ünb prcbigenn, an ftatt bee mortt
gotte§. 5}ie fetbigcn baben imnfer teglid) prot, ba^
mort gottc^, bie bt)mmellifd)en fpcife üon ün» genomen,
onb anbere bing bie t)nen gellt tragen, ba üon mir feqn
gebott ober üerbeiffung üon gott baben, an bcffcnbigeii
ftat üerorbnet, bar burcf) manid) tanfent Secl ücmcrlit^
crmorbct. Xa^ feint hk teüfcllifdicn früd)t bar bell man
fic crfennen mag. ^er beilig '^-^auhiÄ ' i bat ün§ bie feübigeit
üerfürcr in bcn fonberlidicn flel)bungen ünb cligncn ^) Secten
and) flartid) abgemalet ünb gefagt, bae bie felbigen on^
leren merben onbcrfc^cib ber fpei'^, ünnb ber tag, fi) merbcnn
anc^ ei)n angcnomcnc üalfd)c feüfdiet)t Ijaben, ünb annber
») 1.2 büttc, 3 böte, 4 butten. ») Eingesetzt für aller.
^) 4 nmttcrciicn. ^ 1 . 2 ,5ur mit gegen, 3 jüt mit gegen, 4
^ur entgegen. ^) Matth. 7, 15 u. Job. 10, 1. ^) 3 iiie^gcn.
') 1. Tim. 4, Iflf. ^) 4 cngnem.
73
ber glet)c§en t»il mef)r bl)nngf tüiber gottc§ gebott, önb
iüiber bie liebe be» nec^ften. ^orumb lüotl ficf) et)n tigüid^er
üor ben fellbigen gleiffcnnben üerfürcrn f)utten, aU öor
ben 5Irgftcn feljnben Si)riftt, önnb feinet gann|cn ©firift»
liefen') boIcfe§, bamit er nit burc^ benn obersten fiau^tman
Oon bem fi^niellifd^en öold au^ gemuftert tüerbe.
©efc^Iufg biffer befteiliing.
H ^aniit ba§ e^n t}gfHd^er gan| geiüife öimb ft^er fein
mog, alleg toaS in bijen öorgemelten Strticfelen ber hC"
fläüung begriffen ift, fo follt t)r nnffen bn§ foIIidiS be^
ftettiget imnb Sonfirmirt hnxi) ha§' lüort gotte§ dnb ben
tob S^rifti, il^erfigett mit fcl)nem plüt; ijtjmmell ünb (Srtrid)
merbent jurgetjen, aber bie luortt [b2^'] be^ t)errcn muffen
ple^ben eiuigflirf). ©Ijn t)gfli(^er tvbü |icmit crmanet fein,
ba§ er fid^ nit Ucrbricffen lafe bie rec^t ganl,^ bcftdllung
S^rifti be§ fierrn, 9cemlic^ ba^ ^et)Iig '-) ©uangelinm, burd)
önb bitrcf) 5utefen ober gu ^oren. ^n bem felbigen e^n
t)g!Ii(j^er bife üorgemcitc aulgcjogne SIrticfel •'* ) ünb üit
clarer burd) bie gnab gotteS in feinen Hollen berftanbt
pringen mag. 'änä) luie er fic^ in alle lueg gegen frünben
onb feinben f)alten foll, cl}gent(id} berid)t finben, ünb bar
burd^ marl^afftigflid^ ben eloigen fig erlangen, allee burc^
l^üff be§ oberften I)t}mmeIIif(^en I)anptman§, ber felbig üff
et)ne§ t)gflic^en bienftmaniS onruffen, in aller t)annblung
ünb not, gegen allen feinben geiuolltigflid) l)elffen ünnb
t)beriut)nben mill. Xax an fol tetjner äioeijfel t)aben.
H ©etrudt gum ©teinbnrrf ,^u fürberung be§ ^eili | gen
tüort gotte§, ünb ^u fd^mac^ aller fljnb be§ (£rü§ | (£^rifti.
5lnno M. b. iiij.-«)
0 1.2 (Sfisiftadjen. 0 Fehlt in 3. ^) Etwa aus-
gefallen gan^ finben'':' *) 2 hat dahmter, in derselben
Reihe: 21?"^^ 6. (= Wolfg. Cephalaeus [KöpfelJ.j in 3 . 4 fehlt
jede Subscr. 3 setzt hinter l^abcn ein 5lmen.
74
VI. Statuten der Himmlischen (Crou-
bergischen) Brüdersclhaft.
(Verschickt den 29. Mai 1522.)
@t)n furtier begriff e^nner erntanung ber rerf)ten
«ijnntgen luar^afftigen f)»)mnielifct)en bruberfd^aft,') in tüeHii^e
bruberfd)Qfft fid) nt)mQnt§ mit gellt ober gut et^ntauffen
mag, funnber et)nigf ünb odetin burcf) onnb mit bem
^er|en mag joHic^e l)l}mmelifd)e bruberfdiafft erraorben
t3nnb crlongt merben biird) ben et)nigcn glauben önb der»»
träumen in (J^riftum tinnfern .*perrn ünnb Sriöfcr.
3tem trcdic^er mcnfd) burd^ bie gnab ©otte» ber etjn
gemalt^abcr ader mcnfrf)en I)er|en ift, in bifc t)t}mmelifc^e
bruberfdiafft geprac^t ünb angenomen, beffetbigen namen
timrbet t)ffgefd)rt)bcn merben^) in ba§ burf) ber lebenbigen
in bem ^t)mmcl.
:3tem ade menfifien, bie hnxd) @nab ®Dtte§ in ha§
mart)afftig tiertraumen ünb ben glauben in Gbriftum ben
^errn gejogenn morbcn, bie fotlen miffen ba§ fie luarbafftig
brüber ünb fc^meftern feint ünfcr« |>errn Gbrifti ferner
geroirbigiten SOhttter ünb aftcr Heben feiigen ünb auffermelten
<^otte§ in bem §t)mmet ünnb üff ©rtrirf); SoHicfie all-
fament fetjnnbt mart)afftigc ^ünnber O^otte^ ünb luarbafftige
glljber ber c^riftlicften ^iird^en eünigf ünb atlcün barumb
So fie glauben ben cmigcn pleübcnnbcn mortcn (Sottet,
aufegefproc^en burc^ bie propbcten, burcb dbriftum fclbft
ünb bie feiigen apofteln. ^tem etin ^.?)gt'(i(i)er bruber ünnb
fcf)mefter in bifer bruberfdiafft üon ®ott angenomen, berfelbig
menfc^ murbet gerrn bijren ba» mort @otte>5 ünb bemfelbigen
üolg tt)un, ünnb ift nit not in bifer üer,^eüd)nuB ju lernen
bie mert bie mir fc^ulbig fein, bann ber gcift (Spotte» murbet
ünn§ in fet)nnem göttHd)en mort fo mir ha^ mit üle^fe
*) Eöhrich giebt das Wort bald mit Umlaut bald un-
umgelautet, hier ist stets die letztere Form gewählt worden.
*■') Röhrich unuben.
75
l^ören tücrben alle bing lernen fo bil ünö not ift, imnb
bog aller ®otte§ gebot erfütlung ftcet in ber lieb be§
nec^ften wie fonnft ^aulu« leret.')
Stern bamit aber mir ju Sronnbergf au§ jd)ulbiger
p^Iid)t ber brüberlic^en liebe ben armen notbürfftigen
önnfern brübern bnnb fd)me[tern in J^ren SIrmubten önb
notburft fo t)it mere mie mir jctiulbig ju bilff fteure ünnb
troft fommen mögen, fo murbet bcbactit ba§ öil frummer
menfc^en gereift burcf) ©ottee mitten attmufcn ju geben,
önnb bt) mei)ten bocf) nit miffen mo fie fottictie ^re attmufen
t)in orbnen fotlen narf) Q)otte§ gefottcn, Qu bem fo merben
tjit frummer tcut burrf) bie gel^gigen rcl)c^en pettler öatfc{)tic^
önb übet oerfürt önnb betrogen, bamit fie ^t armubt ^n
^ren franft)et)ten Onb fonnft t)inmeg geben an bie Crtter
ba @ott ber .v^err felinen gefalten bat, barburi^ 5U btifer=
malen arme Srben Onnb mctifen imnb frum leut ^vt^
erbtet)I§ mibcr alte (Ibrifttid)e ticbe beraupt merben, metlidie»
ber fdimereften fünben et}nn ift gegen @ott beut iperrn;
©oltid^e oerfürung ju fürtommen fo oit ®ott gnab geben
min, fo ift üerorbnet etjn gemeine trugen -) tinb barüber
beftellt et)n S^i'^anng brel) man, 9JemIi(^ ber ^4ifai^i'^<^^r,
ber fd^ulteife önnb Ott S3tci)benbarf), bieffelbigen brcti fotlen
ben armen ^u gut eljnnemen Oon allen bcnen bie au^
fret}em mitten t}nnb rechter metinung ben armen in bife
S^rugen geben motten, boc^ foüen bie brel) fid) fürfcben,
ob 3cmann| aufe irriger meijuung feine Grben 0n3l)mtic§
berauben mottt, baffetbig fotlen fie nit annemen.
Öie fott ntimman^ acfjten haSf mir in bifer bruberfcbafft
öermanen atlelju in onfer tift ober trugen anlegen, fonnber
ba§ et)n t)ber in feiner Dberfei)t imnb ^ei)mu'cfen bcren
gtet)(f) oerfe^ung ben armen notbürfftigen and) oerorbne.
Stern ber bretier Sai"e foli angenn p ^t)iugften
?lnno XXII. bnnb nt)mman| fott etma? oerptilicbtet fein in
bife trugen ^u geben, bann altelin mal3 •') @t)nny S9f^id)en
freier gutter milt ift; onnb ma^ alfo ,^u fotticbem gefeilt,*)
ta^ foll burd) bie brcii mit 9iat frummer leut, beren
1) Gal. 5, 14. 2) Truhe, Geldlade. ») i^a^g 4) = ein-
kommt.
76
9tati) |ic jicf) gepraurf)cn mögen, au!Sgctf)cilt roerben ^u
notburfft bcr fruiimten armen onnb notburffttgcn.
5tem e§ foll in Joüi(f)c bruberfrf)afft nit angenomcn
tüerben 3t)i^nB, gulten ober (icgennbe gütter.2j
Stern aiktjn bife menfcfien fo öon @ott in bife brubcr^»
fcfiafft angenomcn feinbt ober raerbent, bie follcn roar^afftig
gnab Dnnb ert)örung ^^vqv bitt oon @ott ttjifien imb i\abm.
%ik anbere mcnfdicn bie nit in bife felige bruberfc^afft
fommen bie mcrben üerftocft ttnnb derficrrt,-^) mit fefiennben
9higen plYjXiht fein önb mit t)örennben Cren nit t)ören,
lüie baffelbig in bem breii^efiennben (£apittel 9J?atf)ei *) ünb
an mcr ortten be§ f)eügen öuangeüo clärUc^ aufgetrurft
ift. Sßnb t)iemit wöll et)n Sö^^i'^e'^ öermanet fein ben
{)t)mc(ifc^en Satter mit öleiß ünb @mft anjuruffen, mellic^er
allein gciualt ftat eijnen Qs^tic^en menfcfien in bife bniber-»
fcfiafft ct)n3unemcn ober aufjnfcfttieffen, toetlicfier fe^n
menfc^en^) feiner fünbentialbcn auffdileuffct ber mit üeftem
glauben in bie barmfiergigteiit @otte§ nertraut; ba,^u möge
bn» bie gröffe^) nnnferer fünbcn nit f)t)nnbern, fo »ir
©Ott glambcn önb fci)nncn morten ncftigtüc^ bertromen.
^piemit foKen geiuarnnt fein alle bie öff mcnfcöen
gefe| önb gutbünfen ober off ^re etigne lüerf bamfien,
bann bie felbigen alte bie 5si^ grunnbtfeft nit eiinnigf ünb
allet)n üff ben ftarfcn öclfcn (£l)riftiim bamben bie merben
fidler bnnb gemiß fein ha^ fie aufs bifcr bruberfrfiafft auf»
gefdiloffen lücrben, bnnb uff ben flicffennben fannbt ge-
baun)i)en f)aben.
1) 9tat§? 2^ Rührich gutter. 3) ücrftcrtet? *) 13, 14.
*) So vermutlich statt des von Rührich Gelesenen: toettidöeS
I)i)mmeltfcf)en. ^) R. groffe.
77
TU. Die Scliriftstücke aus Cronbergs
Streit mit Peter Meyer.
A. Cronbergrs Schreiben
an die Bürgermeister von Frankfnrt.^)
(16. März 1522.)
[30] SJJein freuntlii^ tuiUtg biennft bnnb toa§ id} gut§
bermog puor ©rfamen lt)ct)icn guten frünb, in bifen letften
5et)tten, ireüidie ift ct)n gnobenreljcfie önnb aucf) et)n ferlic^e
jcl^t, 9Zarf)bem ber aKmec^tig ett)ig gott c^nnent jben gnab
gibt fic^ foUidier geil \voi ober öbcl ^ugeprauc^en, 2;armit
id) bonn bie Juariiafftig brucberücf) liebe jnnfonnberfie^t
gen allen ©tinftionern jm ?^rannrffurt mit ben roercfen er-
füKen mog, SSie icf) mirf) aucf) gegen gott bcm a[(merf)tigcn
fc^ulbig befennen, fo ^ab irf) {)crömb ctju fur|e fcf)rifft
önnb rcarnung an eurf) önnb ade ct)ntt)oner 5n)e ?vranngffurt
getrau, bamit firf) ct)n jber leicr ba^ oor ben falic^cn
Propheten onnb luolfen 3uf)uetten loiR, Xann jr bcrfelbigen
in alten enjcren dloftern onnb bc§ merer tbe^f pbarren
öil fiabcnt: ©rpiet mid^ aucf) fjcroff benfelbigen n^olfen
olle^ lua§ ic^ fie befcf)u(big fxt) gegen jnen oor eurf) onb
et)nnem (Srbern IRate ,^n) ?vranngffurt .lUgcgen ,^uftecne onnb
jnen jrc oerfuerung grüntUc^er onb clarcr beioet)ien, 3.?nnb
iüo icf) ioUicf)§ nit mit grunb be§ Gioangeü) tl)uen magf
fo mii icf) et)n luiberfprud) tl)un, onb mic^ oil orgerer
befennen bann icf) fl) befc^ufbigt l)abc; Xarumb loöflen bie
gatte^ biebifcfje n}Dlf fid^ oerantniortcn, fo mögen ft) ba^
tf)un, 2)ieiüe^I aber jnen baffelbig nit muglicf) ift, fo mU
0 Dazu gehörig die Aufschrift. (30t>): 2)cn ©rfamen
önnb toeiifen 23urgermetftern ber | «Statt A-ranngffurt. ^Dfeinen
fonnöern gueten nünben. Am Rande die Notiz, Pauhis Wysseln,
der den Brief Sonntag post prandium iiberbracht hätte, sei
die Antwort geworden, er solle, was er mit den Geistlichen
zu handeln habe, ihnen selbst verkünden und E. E. Rat mit
dem Anschlage unbekümmert lassen. Paulus habe entgegnet,
er wolle das seinem Junker ansagen und diesmal damit zu-
frieden sein.
78
irf) jnen mein brucbcrüc^en 9iat jöunt onb jiu atter jegt
geben, ba§ fi) tion ') jrer jrrung abftcne Dnnb firf) befcnnen
ba§ ft) jrr ganngcn fet)nnt, 9L?nnb 51Ü bem befed^ (Srifti
Irettcn, jDieraet)! jii norf) ftatt onb jeit ^abcn 2 ) fotIic^§ gu^»
t^un, jDann fe^n gmeifel ift luo [ie Don ircm teufelifi^en
fürncmen nit balb abftenc, fo luürbt fi) ber teufel noc^
f)arterer bcfi^en merben ; fi)e mögen bebenncfen af(e§ ttjo» i6)
öon jnen f(f)ret)b onb jag ba§ luiH id) mit {)i(ff gottes offennt"
lic^ onb frQ off fie erzeugen onb mit grnnt bemet)fen, bann
mein gegeugfnuft ift (IriftuS bie cioigc marfieiit, bie nt}eman^
mit grunbt oermerffcn magf; ^effl)alben ift mein früntli^
bitt jr tüödet mtjr julaffen ba§ mein bicnner bifen 3) offenen
briefe t)iebt) *) offenntlicf) an ben 5Römcr frf)(agen möge, bann
ic^ \iii)Q nit bo§ ikdjt ; Surf) jnbienen bin ic^ aljit ^) mitlig,
®atum off 8onntag JRemenifcere, 5(nno :c. i-j:ij,
^artmubt oon
Gronnbergf.
B. Cronbergs Schreibeu au Bürg-eriiieister und Rat.^)
(17. März 1522).
[12] 90?etn früntlic^ miHig bicnnft onnb \m^ id) gut^
bermag gunor gürfiditigen ©rfamen mcl})cn lieben bcrrn
tnnb frünb. 9?ad)bem id) et}n criftüd) ocrmanung an euc^
tnnb aüe cmere ct)nmoner 31t) ^^ranndfort gett)an l\ab, onnb
bann biefefbigc oilen gnfc^en morben ift, fo loid mir (Sren
0 Vielleicht öan zu lesen (o und a mehrfach von gleichem
Aussehen). '■') Vielleicht I)oben zu lesen. ^) t'bergeschrieben.
*) Gemeint ist eine Ausfertigung von C. von dem am Montag
auch dem Rat eine Abschrift zugeht (vgl. in B). eben die
unter C abgedruckte. ^) Übergeschrieben.
') Hierzu die Adresse (17^): "J^cn L5^rfamen j^ürftd^tigen
mmb lücnfen. 2?uriicr= | mciftcr mmb Mate bcv Statt l^-ramirffcrt
SJktnen | Heben ^■»cnn ininb freunbenn. Am Rande dieser Seite
die Notiz, H. v. Cr. schreibe, wie er etwas angeschlagen habe.
79
^aib ge)3üren oll et)nnem ftanntfiafftigen Stiften follid^e
fc^rifft offcnntlic^ ju oerfünbigen, jDarmit bie öet)nnb be^
I)eügen eiuangelQ fef)en imnb mercfen mögen, ba§ icf) meiner
frfirifften fet)n fc^eu()e trage, 2?nnb i)ab befit)aI6 follic^e
fd^rifft mit meinem ') figel öerfigelt offenntlirf) an bie
farpi)orten fd)Iagen laffen, 2öeind)§ briefg icft eurf) ^iemit
et)n ob]d)rifft eingefrf)Ioffen äufd^icf, S^^nnb 6itt euc^ follic^^
nit annberft bann aufe notburfft bnnb fürberung bes t)eligen
emangelt) öon mir gefc^efien ju öerftene, SBeüid^em man^
gelio mir all fament bie fid) be§ namen Srifti beruemen
mit allem tinnfcrem üermogen aU bem mort gotte^ jtnbienen
fdiulbig jet)nnt; ^d) t)ab t)er öff ben tjerrn jm fannt
S8artt)Iomeu» et)n abfc^rifft al§> don allen geiftlid^en ober
föolfen megen 310 (^ranncffort pgeorbnet ^m oberanntmurten,
5;ien)et)I ic^ jgfHrf)em clofter ober tird) mangel^alb bcr
f(f)rt)ber nit i)üh mögen jbem jnnfonnbert)et)t 5m fc^icfen;
^d) befenn and) ba;? in ciueren firct)en imnb cloftern Oit
frummcr criftlictier brüber fetinnt, Xarumb id) niieman|i
bann motf onnber jnen gefct)ulbiget i)abm mift, attcijn^)
bie in jrer bofjljeit bet)arren roerbcn, önnb jre jrrung nit
befennen möUcn, 2)ann ^) in anje^ung bag mir mit Lmnfern
jünben alte jrr ganngen fet)nt; ^efjt)a(6en lucttidier mofff
fid) betennt ünnb üan feiner jrrung abferet, ben mifl ic^
alfbalb für meinen bruber ^aben, Onnb t)elffen oertebingen
in alter feiner mibcrmertigfeljt ; @o[(id)Ä l)ab id) nid) au§
criftlid)em emangelifdiem grünt im aEer beften nit möden
üer^attten, Saturn montags nad^ 9teminifcere SInno 2c. i^xj.
^artmubt oon
Sronnbergt.
0 Die Buchstaben mein in einer Rasur. 2) yoj. allein
ein durchgestrichenes bann. ^) Auch dieses Tann giebt
keinen Sinn und wäre zu streichen gewesen.
80
C. Croubergs Schreiben an die Frankfurter.*)
(Vom 16. März, in Frankfurt angeschlagen am 17. März 1.522).
[13''] Slllen Dnnb jgfüc^en.^) ben gürfic^tigcn bnnb
werfen SBtrbigcn ^od^gclertcn, aud^ ftrenngcii ©rnueften onb
©rbern "M Bürgermeister 9iate ünb gerillt Dnb allen e^n^»
ironern/) ber Iöb(icf)en ftatt siu ^i ^ranngffurt,^) gnntbiet^
tcf) .'partmubt non ßronberg mein mUig, früntUd^ biennft
imb ma« icf) gut§ öermag, ünnb fueg euc^ meinen toaX'
f)afftigen bruebern in (Srifto*) bem $)errn gumiffen, ha^
id) QUB crift(irf)er ünb brucberlicfecr liebe geättmngen roerbe,^)
€t)n ermanung guttun,'") ®uc^ ,^ubuetten onb öerforgen
öor ben reißennben luolfen baöor "j tmns ber .»per (Iriftu§
geroarnet l)at,'"^) 9Jiat§ei am fijbennben,'^) Snnb ber berr
Griftns imng bie felbigen luolf gann| clar^^) anzeigt roie
mir bie erfennen forien,'^) ^effgh}c^ '6) gobanne^'') am
^ebennben,'*») mie mir t)nn§ öor ben '^) buetten foflen bie
nit-fj burcb bie tbüre ^inel)n geenc'^i) burcb Griftum, funber
al§ bieb imb mijrber binetin ftet)gcn,22j i^'nnb berfelbigen
ftljmmc ift gannl3 nit bcS i>errn (£riftu§'--M ftt)mmc, funber
ouB bcm teufel, bann jre -*) fttimme ünb lere fommcnt -'^) mit
ber fttimme be§ Seligen -6) ©mangeln '-'i gann^ nit ober e^n,
t^e fuecbent 2*) nit bie icf)af 2«) gumeyben mit bem lautem =*")
Wort got^, funber fie fuecfien^') jren eignen nu^ nad^ bem
^) Steht in 2 an erster Stelle. Voran geht als gemeinsame
Überschrift für die im Druck vereinlgteu Schriftstücke:
(Scbrifftcn Donn mir .sl">arimubt | Don (fronbcrg aufjgangcn,
ünb be§ '4-^farrbcrÄ Don ^-rancf | furt§ antmort, baraufe ein
ncglicbcr C^brift ber foI= | icb§ biVt finbcn loürt, bai: er fid) böten
ioU üor i ber grcülidjen üerfürung be§ iierftoct= ' tcn intnb üerplcnbien
^4*farr | ber» ^u ^rcmctfurt. -) 2 neglicbcn. ^) 2 crbarcn.
*) 1 ei)niDonen, 2 cinmoncren. *) Fehlt in 2. *) 2 ?5rancf=
fürt. ') 2 entbeut. ^; 2 (5brifto (.diese Abweichung durch-
gängig). 9) 2 mcrb. '") ^iitbune. ") 2 mMffcn, bar »or.
'■') 2 batt. '3) 7, 15 ff. ") 2 mMff gan§ flar. '') 2 i6Cen.
1«) 2S^efegleid). ") 2 3oan. ■«) 10, l ff. »'')2benen. -") 2 mit.
2') 2 tbür btcnettn geben. -"-) 2 bit-"nci)n ftigen. --0 2 CNbrtfti.
24j 2 ir. -5) 2 leer fumcnbt. -") 2 bfnHc]en (diese Ab-
weichung durchgängig). -') 2 (5uangelti (die verschiedene
Schreibung, mit m und u [= n], ebenfalls durchgeführt).
^») 2 fucbenbt. -») 2 fcboff- ^") Fehlt in 2. ■") 2 fi)e
(so durchgängig) fud&en.
81
leufelifcf)eit get)|i, fl) irf)C^cn bag arm bofgfHn i) tütber gott
Xmh fein iocIigc§ Siuangclium, fn oerfaiiffen bie $>eügen
gött(icf)en Sacrament narf) jrem luiflcn, ft) derfautfen bie
bcgrepnüB-j ber tobten uff '^a§ aller tliüreft^); Qrf) i^ab
get)ijrt öon etüdien etücren-*) frommen bnrgern mie eroer
pf)arrer^) öon megen feinet übcrfcftmcngflicficn^) teufelif(^en
geit; ') eud) emere tobten nit annbcrft gcftatten luilt jn^
Begraben bonn gn ^) feinem nu^cn, bcffgicid) '■>) nilcn tcufelifcfien
gaucf(eret)cn mit bem butter fanffen : 2(ucb al§ nemlicf) fo
et)n finbt bett]cn]n '<>) mit tob abgeti),") fo muB man ben
tobten Ici)(i)nam eingefegnen bnnb annbcre berg(et}d)en '^j teufet-
Iifct)e 13) öncriftlid)e '■*) fürnemen: Sriftufo fpricbt ctor '•^) 30="
!^anne§ ^ß) am ^eliennben '') Zs^ bin bie t^ür,iN fo jmmant '^)
burd) mirf) eingef)en mürbet,-") ber mürbt er£)a(tenn-i) ober
feligf22) ttjerben, önb mürbt eingeben ünb aufgeen^^) t,^^
tüe^b [13 1»] finben, St)n bicb himpt nit bann nur aKet)n
ba§ er ftele önb mefeel ober fct)(adit -|) ober ömbring,"") ^d)
bin barumb fomen'^ß) ha^' fie ba^ eroig leben baben önb
öberflüffig t)aben: C yS^ driftürfien^') brueber, O ^r l)t)mme(-
lifdicn burger e^ ift bod) '■^) jeit ba§ roir foflidie -'■') hkb önb
mörbcr bie önn§ ber be^ Ciriftuö in ben fd)af§ ^") cleöbern
önb bt)-'''j jren früd)ten .yierfcnnen^^, geben bat, befcnnen;
2)a§ feint 3:-) aber jre tcufe(ifd}e früditen^^i barbt)^'^) man
fl) fcnnt,^'') baÄ fi) önn* fa(fd) leren, bem eroangelio gann^
nit gemefe,' 9Jcm(id) fo fic önn^ lernen ba^ bie armen ben
ret)ct)en pfaffen ünnb monid)cn ■'' ) atlmufen foUcn ■"* ) geben,
fo fie önnö leren ^'^) firdien paufjen,^^') foftlic^c " ) bitb modien,
grofe gloden, foftIi(^§ gemalt, -»^j foftlid) ^■') tabernadet mad)en,
') 2 üMcflin. ■') 2 bcgrcbnüffe. ") 2 tbcüreft. ') 2
cmcrn. ^) 2 t^farrber. *^_) 2 übcrfd)ir)cni-flid)cnn ") 2
geii6e§. ") Zuerst jn geschrieben, <hinu j in 3 umgeändert.
'■') 2 bcfsgleicben. *") 2 finbtbctterin. ") 2 tobt abget. '-) 2
ber glidjen. '^) Uebergeschrieben. >*) 1 oncriftlicben, 2
iind)riftltd)c. '^) 2 flar. '^) 2 3oanni§. *') lo, !• flf.
^•■') 2 tböre. '^) 2 «eman^. 2°) 2 mürbt. ^i) o erbaltcn.
-') 2 fälig. ") 2 auBgcbcn. ^^) 2 fd)lacbe. '") 2 innbrutge.
2«) 2 fummen. ■'') 2 d)rinlid)cn. '•"*) 2 i)oi)t •'-') 1 foUicber,
2 folc^e. 3") 2 fc^off. ^') 2 bell. =»2) 2 ^uerfomcu. •») 2
feinb. 31) 2 frücbte. ^sj o bar betj. ^'0 2 fcnnet. ^t > 2 gitüncben.
=***) 2 fMlen. ä^) 2 lernen. *") 2 baingcu. "j 2 f unliebe.
*^) 2 f6ftlicb gcmalfe (sie). ") 2 f6ftlid).
Cronberg 6
82
in jren clöftcrn meffen ') Sßigtlien nera Bruberfc^afften ftifftcn
Dnb alle bcrg(et)d^en ün^alic^e lucrgf-) bie |ic Icrcn, bie
boc^ bcm ncgjten^j fel)n nuß bringen onb bcnen gott
t)et)nnb^) ift, ^v foUet^) ha§ Wiffen wetticfier ^fiarrfier^)
ober prcbtgcr uff foIIirf)er ') me^nnung bnb lere ^) beharret,
ber ift inarliafftig ein rciffenbcr molfe,") bicb önb niorber,^^)
barfür'') ünn§ (5riftn§ geluarnet I)at,i2j j)ie borgemelt
üalfd) lere '^) ift bie fntrf)t barbii '^) man fn gemifflicf)
bnnb etigcnntlicE) befcnnet'^); Siucr p()arreri6) 3ai fannt
^artliIonicu5i '') §ot fid) nernemen '") loffcn, ha§ nit n»eiff(irf)
fet), ba§ idj betreffen ben ßriften glauben fcf)ret)b, önnb
hat beff ^alb ''') et)n inmü^e forg, bann id) lueiß mic^-'»)
öon ben gnabcn gottes frl)/^') ba§ meine fctirifften in bem
Seligen 2'-;) (Smangelio grunbt^^) I}abcn, 5^arumb icf) ber=-
felbigen al§ bcr marficiit fein frf)cube trag nor niiemannty,^-!)
2(ber25) {(fi bin befy geiuiB ha^ fein lere Lmnb bannbtung
frt)2 6) miber gott nnb fein gottlidicn-") bcfcld) lmnb eman=
geil) 2^) ift; ©otlid)« mifl icf) jmc-") frei) gcftanbig^*^) fein,
S8nnb fo lanng er off feiner jrrnng Onb bemfelbigen für*
nemen plet)bet,^') mag ein jgtlidier •'-) criften jnen barfür
flauten, i^nnb fid^ oor feiner onb feine^ glci}(f)en lere
bütten, 5{I§ oor bem biebifcfien onb morbcrifdien'^^) gefd)rii =^^) ;
@olIicf)g i)al^ id) eud)=^-') bamit id) marf)afftig brueberlid)
liebe gegen cud) mit ben merrfcn beioeiifc^ß) j^ij joöUcn
oerfiaftten, ©eben 3') onnber meinem ciigen^'*) 3»i^9cficgef
off ben ©ontag fReminnifcere 5{nno :c. fjij.
1) meffen 2, 1 mcffe. •^) 2 uicrcf. ^) 2 ned)ften. M 2 feinbt.
') 2 folt. «) 2 todd;er 5}.^farr^ev. ") 2 folrfjer. n 2 leer.
9) 2 reiffcnbcn loolff. ") 2 m6rber. >') 2 bar Oor. ''^) 2 ^att.
'3) 2 falfd) leer. ") 2 barbeii. '=) befcnnct 2, 1 crfennet.
^^) 2 ^4>{)arrlicv. *') 2 fand '-i^artfiolomcuiv >"•) 2 ncrncinenn.
^®) 2 beftbalbcn. ■■^") = liinsichtlich ineiuer; der beabsichtigte
sogen. Acc c. inf. wird dann aufgegeben. -') 2 frei).
--') Uebergeschrieben. ^■^) 2 grünt. "-'*) 2 nneman^i. ") Ab-
satz in 2. ''^) 2 freu. ^') 2 g6ttlid)cn. -'') 2 cuamielium.
^^) 2 im. s«) 2 gcftenbiii- ^0 2 blenbt. ^') 2 i)e\iltcl)er.
^*) 1 morberifcftem, 2 nil>rSiid)en. ^*) 2 gefcbrei). ^'^) Aus
2 (eüd)) eingesetzt. ^'^) 2 bemctfe. ^") Snbseription in 2:
@cbcn pnber meinem eDgen 3nfigel Off ben Soiltag 1 :'1{eminticerc.
5lnno :c. xi'i'h '^^) Aus 2 eingesetzt.
83
D. Cronbergs erster Brief an Meyer.') (9. Juni 1522).
[21^] @ud) bem p§ar§er2) gm fants) S8ort^olomeu§
glü francffurt ©nntbeut i(^ ioartmubt bon Sronbergf^)
meinen grufe ünb füg curf) 311) öcrncmcn luie ic^ glauplic^
bcrid^t^) bin nnb erfünbet i)ab luoUic^erö) maß jr bie
lDarf)afftig crtftHrf) '1 lere ^) S^octor 3[Rarttni Sut^ers funbcr
allen grunbt'M ber Seligen gefrf)rifft önberfteljent "* ) ünber=»
gmtrucfen.ii) bargegen ben'-i Sapftücfjen !■') geiualt önb
9teginient fo ^odj giocrlicben, ber maffcn '^i ba§ jr alle
bie für fetter acf}tenbt '^) bie bem crtft(i(f)en boctor 9Jfartino
ober fet)ncr (Smangetifrfien 2erc folgenbt,"^) ünb ntjmantsi')
für driften achten molTenbt'^) bann metlicfic •'•') bem 53apft
önb feinem gebot-"] gcdorfam ftnf-') imb letiftent,-^)
meflic^ö -iij cmere raort t)nb offcntlicf) eroere -^) prebig f(arc '^''>)
onmiberfprecf)Iid) jeughmfy -'^) geben; S^ai^bem-'j ict) ban
oon ^er|en begirig bin, be§ ber allmcc^tig gott mein
ge^eug ift, ba^ id) gern ein luartjafftiger crift fein molt,
önb oon einem t)g(id)en -^) me§ ftant« -^) ber ift brüberlit^
onb criftlid) onbermctifnng (eibcn mag onb biefelbig üon
bem gcringftcn gern ünb tugentüc^^") off ncmcn, biciuet](3i)
jr ban ein pi)ax^a eiinner groffen l)erli(^en Statt ^tü
grandfurbt ■^'^) fet)I)et •'■') ünb mein§ bebunden^ bem {&toan^
*) 2:ie (Jrftcn 33riff i^arpman§ (sie) \ oon Gronbergf | dopen
(22^, von Meyer, nicht dem Kopisten geschrieben). In 2 folgt
der Brief (mit einer Zeile Durchschuss auf den Cronbergs
an die Frankfurter. '^) 2 ^^ä^fni'rlH'v (diese Abweichung noch
öfter). 3j 2 fanct. *) 2 üonn Cu-onberg. ■') 2 glaublid)
beried}t. '^) == luMlidjer, 2 nicld)cr. ') criftlid) — iiutljcv»
unterstrichen (wohl von einem späteren Leser des Schrift-
stücks, ebenso wie die hernach zu bezeichnenden Stellen).
") 2 leer. *) 2 grünt. '") 2 ünberfteen. ") 1 ünber^iotrürfcn,
2 önber^utrurfen. »-) ben 2 : 1 ber. ^'^) 2 93ApftItct)en. ") ber
maffen aus 2 eingesetzt. 's) 2 ad)tent. "^) 2 oolgenbt.
") 2 nnemant§. '*) 2 irMlent. i') 2 tt)clc^e. -") 2 gebott.
-') 2 feinbt. ^'') 2 leiiftenbt. -^) 2 2ÖLMd)e§. ''*) offentltit)
emere 2 : 1 öffentliche. ^^) Aus 2 eingesetzt. 2^) 2 onnnbcr=
fprec^lic^c Sfügnufe. '-') Absatz in 2 und Paragraphzeicheu
(letzteres fortan vor jedem Absatz begegnend). -"-) 2 neg(id)cn.
^*) 2 ftanbt§. ^") Ueberl. tügentlictj, aber ü hier = u (2
tugentltd)) ; an den übrigen ähnlichen stellen ist u stillschweigend
eingesetzt. ^^) Absatz in 2. ^-) 2 fyrandfnrt. ^') feinb.
6*
84
gelio imb bem clarcn luort gotteS groffe frf)mad)eit onber-
fteiient'j 51D bciüeiicn burcf) eroer"-) falfcfie teufcüfc^e
tmb mcnfrf)cn erbarf)ten leren bte jr önücrfc^ampt otfentlic^en
;)rebigent 'j önb barntit hai' gan§ Liolcf bcr trcff entücf)er ^)
Statt 5ro f^rondfurbt öff ben jrrigen rocg önberftetient 5ID
berfürn, 9(ucf) rooKent '") jr fct)nncn rccfiten (Sroangelifd)en
:prebiger jinlaffen mit croerm erlauptnüff '') ^ro prebigen
imh jonberlicf) tiff ' ) ben pfingftag et}nnem ^ 1 (iri[tticf)en ")
prebiger ben icf) gen gfönrfTurt gejcfticft nit üergonnen
roollcn 'ö) 5ro prebigen: XieroetC) aber eucf) al^ el)nem
p^arfier ber Statt rronrffurt drfad) bnb grunbt '"-) eroercr
me^nung onb Dffentlid)cr prebig gepüret '■') äufagcn roie
(Sant 1^) ^etru§ gepeut, fo erf orber ünb beger ic^ üon euc^
auB cri[tli(f)er fc&nlb önb Pilicfit ba? jr mir mit Groan-
geüfcfiem grunbt inib .Seliger got(icf)cr ^-'i gefdirifft an3epgen
roöüent •**; oub roelct)enn '■) üriacficn luir bem ^i^apftlidienn '*)
9tegiment glaroben ober neigen foflen, Tieroei)! boc^ '21^]
dar''-*) önb offennbar-") ift roie ba? 93ap)tlicf)-'j ^Regiment
gan^ mit bem (Sroangclio nit jutrcgt. Sunber gant> bor^-
roiber,22) 3Xnber§ öermag irf)§ nit öß 3urecf)encn,'--M Xargcgcn
trifft 24) S^DCtor Srotlicrf? lere"-') önb prebig mit drifto
gati^ gro, alfo dar bae auc^ bic fiinnber-"i foftidi^ ietien
önb greiften mögen.-") 3lber nict)tÄ-^j befter roeniger mag
idi lct)bcn ha^ t)r midi befjer^ önberricfit bamit id) bie
red)t tt)ür treffen mog-^^) bic'^*^) bie (Iriftu^ ^oftanne^ ")
am äel)enbcn (lappitel lerct; roo jr aber bafielbidi nit
5rotl)un roiffent, jo öermane •'-) id) cud) prüberlidier loeöfc •'•')
ba« jr cuc^ öon eroer jrrung mit ön^ jro @ott ferennbt önb bc»
fcnnct roie eroer t)obc notbnrfft erforbert, bi)croci( jr nit roiffen
offentbar). «ij 2 ^ÄpftUc^. --) barnnbcr. -') 2 aiife ^li
rechnen. -*) trifft — moi^cn nuterstricbeu. -•) 2 JL'utbcr
leer. -ß) 2 finber. -") 2 mi^gcn. -'') 2 nidjß. •■': 2 nuV
30) Fehlt in 2. =*i) 2 Soanni^. 3^) o ocrmci, 33) o brÄbcrlt^er ipeqf
85
mogent 1 ) miclang jr jcit ^abent, bann iparücf), ic^ trarn
curf) 35?crbcnt jr md) oerfeumen-) fo tuerbent-^) jr edennbigf*
lirf) ^) be[tenc -- ) mit äffen benen bic jr öcrfürct.'*) Söiffcnnbt ')
jr;? aber bcffer nnf ic^ ctner metnung trnb ünberrid)! gern
tngenKic^ f)Dren;Sj rco jr nicf)tÄ raetitere troft") bargegen i")
njtffent ban menjrf)(ic^en 9J5apftfid)cn ") gemalt funber '2)
gninbt ber t)eligen fcbrifft jo tuerbent'-*) jr einen faulen
grunbt baben; ber aCtmed^tig fcf)Dpffer '■*) ber uns aUfament
auf^ nicbt5 gcmacf)t bot,'-^i in bcfielbidicn i*^) aflmecf)tigen
gottee gcroalt ftcbennti') irir norf) jiu atfer jeit: n)DlIent'''j
§n)ber|en üafien''') bie manigfafftig -") luornung-'i gotte^
burrf) bie pro^i^etcn burd) Sriftum felbs'-j imb bie
SIppofte(n,2-) SBarüc^ raerbent-') jr f)irtten eucf) nit balb
befcnncn gegen got jo irürbet enjer fall '■^) mit äffen benen -^)
bie jr öerfürt greulidier-') ban ber teuffei -^) faff. Sefent-»)
ba§ Sappittel G,^ecf)iel an bem ■^^' ) britten onb incrDnb*
breiffigiften. ßacba^^c Q'^ t'e'^ eijlfften Gappittel. 3f)ercmie •")
an bem bretitinb^ipein^igiften ünb fünff imb jrocinlMgiften
(Sappittel, (äfaie an bem fcct)jt)nbfunff,5igiften (lappittcl,
3)?atf)ei am bretibnb^rocin^iigiftcn önb anbern üilen mere
ortten.-'-) ^sd) •'■") luüntfcfe -''^j eucb f)iemit auf§ brüberli(f)er
p^idjt genob ■'••') non gott ba^ jr bife meine fd^rifft 5»
emerem beften öffne- [22*; ment,-'**) SD^it begcre-''') etrer
frf)rifftlicl) 'N antiuurt mid) barnacb babcn gmricfiten, bnb mid)
fürtcr ciuangelifdier pflid) ■^'') nac^ ^wlialten ttjiffe, ©eben ^^}
1) 2 mogent. -) 2 ncrfnumcn. ^) 2 »erbet. *) 2
eUcnbifllic^. °) 2 bcft^ne. '^) ncrföret 2, 1 üerfürcnt. ") Ab-
satz in 2. *) 2 tiigcntlicbcn i)bxm. ') m. t. also Genit. ;
2 nit itietittcr tr. ^") 2 bar ! gecn. ") 2 JöApftlic^en. •-_) fimber
grunbt ~ fcfjrifft fehlt in 2. ") 2 tt>erbet. '*) 2 fd)6pffer.
'5) 2 bat. '^) 2 bcffclbigen. •') 2 ftcnbt. "*) 2 2it6aent.
***) 2 faffen. -") 2 manigfaltigen. ^'^ Warnung 2, 1 ttiamng
(sie.) 2-) 2 felbft. -^) 2 3{po"ftolen. -*) 2 »erben. ■^) e^er
fall unterstrichen, ebenso im folgenden greulidier — fall. -'^) 2
ben. -') 2 grülidier. '^^) 2 teüffel». -'^) Absatz in 2,
ausserdem ßefen. ^") 2 am (ebenso bei den folgenden Citaten,
die übrigens in 2 mit Zitfern bezeichnet werden), ^r 9 ^iercmie.
^-) 2 6rtern. ^^) Absatz in 2. ^*) 2 münfct). ^'^) 2 guab.
^) 2 auffnemen. ^7^ 9 beger. ^^) 1 frf)ifftlid). ^') 2 pf(id)t.
*") Subscription in 2 : ©eben Dnber meinem 3nfigel üff ben bepligeu
$ßfingft I montag. Jlnuo bomini. ffij.
86
önber meinem jngefigel üff ben ^eiligen p^ingft Spfcontag
2(nno :c. im funffgeiien fjunbert unb groeQönbämeinligiften.'j
E. Meyers erste AntTVort an Cronberg.*) (II. Juni 1522.)
[24] 9)Jßin tuiKigen 5;iitft -) ^uuor (Sr6ar fefter 2i6er
junrfer'^) Giucr fdirciben ■*) an mic^ getf)on-^) am britten
|}fingftag f)ab ic^ öorlefen *^) trnb 1üo( ncrftanbcn, Stntroorbt ')
bff ben articcl"^) ba« ic^ öff "'j ben pfingftog ©im'") (iraon-
geUfdien prebiger, non encf) gefanbt,") öerpotten ''^j ^ab
ba§ er nit ^lu prebigen grogeloffen fet), fpric^ ic^ ba^ man
mir önrerf)! t^ut ; e§ ift feiner beQ ' ^) mir gemefen, oud^
1)01 1^) mic^ nt)manbt borumb '■•) erfucfit, öab auc6 öff
bifentag'") crforbert ein gant3 dapitel, t)n füergelcgt ' ') ob
an Qr '"*) einen etuia§ eriucf)t fei), öaben iiie gcantiüorbt
bei) i)rn tremf)en tntb etibt,''') nein, e6 fei) on i)rn fein 20)
ni)e crlongt, bitt) borumb t)r iDoIf-i) mir ant3et)gen "--j ben
ber mir fulic^c -'■') facf) üfflegt, fo mil icf) alfo mit jm rebcn
ha§ l)r erlernnen folt ha^ mon mir imrerf)t tf)ut, Dnb bin
nie ber geiuefen ber go§ morbt gebinbert "-^) funber atlsegt
gefürbert ■-•') mit lüortten ünb C£7:empeln;-**) ba» nr aber
mir frf)reibt üon mein-') prcbigen, fpricb id), 3"^ ^0^
offentlirf) üor ber gantien melt geprebiget onb JMnbt -^) in
1) 1 3toet)Dnb3toei}önb3tDein§igiften.
1) In 2 nach einer Zeile Durchschuss: Stntunirt be»
^ifarvl)cr§. ; 2cm ö'-rbarn imb Heften ^nncfber .öartmubt von
(Sronbcrg ieinem lieben 3'*nufl}ern. In 1 \21 '\ von Mej-ers Hand)
der Vermerk: (Sopci) ber antuort be§ pfarer» | ^^afpman von
C^ronbergt mff ; bic erftcn 2?riff. -) 2 bienft ^) 2 (vrber
Hefter lieber oitncfber. *) 2 frf)riben. =1 2 (.]etlian. '^) 2 ucrlcicn.
') Zuerst !?lntlLiörbt, dann die Tüttelchen durchgestrichen, 2
5luttt3urt. '') 2 ^Ittirfcl (sie.) ^) Eingesetzt aus 2. '") 2 einem.
" 2 gcfant! '-) 2 uerbottcn. '^) 2 bn. '*.) 2 batt.
^"') 2 miemant barumb. "^) 2 auff biienii tag. '■) 2 jn
fürgeiccjt. '^) 2 ir. ''*) 2 geantnnirt bn iven treuicn imb
(5'i)ben. -") 2 ir feinen. -') 2 33it barumb, ir ni6llen.
--) 2 anzeigen. -^) 2 folcbe. -'*) 2 ber i>a§ gotic^o uuirt
gc^inbcrt bat. -=) gefürbert 2, 1 gerfurbert. -*) 2 öiempelcu.
-') 2 mcim. -^) 2 neßiinbt.
87
ha^ jiij. jor i) §lü grancffurbt -) önb derijoff bie lüorJieitt ^)
önb hav fieilig Giuangelium, ba« f)aben iij. ober iiij. tf)aufent^)
incnfdjen afictag öon mir getiorbt,^) önb geft^cc'^j meiner
prebig fret) öor atter melt ; mer okr timants ') ber iid)
lie« blinden ^j iif) f)et juuit ober jmmenigf getf)on '■•) fo
f)ab id) ein orbcntlicöen '") rid)ter bo mag man mi(^ an-
fprecticn bo 'V) mil id) antmorbti-) geben, 2;Dmit'^0 gutten
UJiflen end) jmbelueijen bin i(^ geneigt, 2)atnm '^) off mit^
Jüodien nad) pfingften in ii'ij. (5. g.
3iMf(iger ^^etrus 5Kaner ber
|)ei(igen fdjrifft 2)oetor onb
^farf)er 5m frandfurbt.
F. Croubergs zweiter Brief an Meyer.') (14. Juni 1522).
[25''] (JrfanntnuB ber barmf)erfeigfet)t Onb Grafff-)
Qotte^ tDÜntf(^ ■') id) öartmubt oon (Sronbergf |) ©ud) bem
pfarrf)ern ■•) jm fant *^) Sartfio(omcu§ 310 grandfurbt, (Siuan^
geüf(^ Onb brüber(id) ■) pflid)t ,3Uit)ngt mic^ bas id) encf)
loeiiter fc^reiben mu§ ^) Off eioer fdjrifft bero ''j batum fielet
Dff pfingft mitrooc^en.i")
©rftlid) fo I)ab id) be§ |)rebiger§ f)alben ") ben ic|
get)n'-) frandfurbt 9cfd)idt einen genügen '■'•; ban e§ ftef)e
bamit lüie e§ tt)öl fo ift nid)t§ baran gelegen.
1) 2 3are. -) 2 g-randfurt. •'') 2 ttiart)ett. *) 2 taufenbt.
^) 2 ge^6rt. '^) 2 gefte^e. ') 2 i)emant§. "*) so 2, 1 bünrfen.
®) 2 ,311 nicnici gct^an. ^") 2 orbcnIid)cn. 'M 2 ba. >-') 2 ant=
tourt. *^) 2 bamit. '') Subscr. in 2: Xatum off mitiuoct)
nac^ ij^fingftcn im .rrij. ' 6'. 58. 2BiIIigcr '4-^etni§ iöicner
ber Ijci)ligcn gefc^vifft boctor onb ":}?farr^er | 5Ü Jiaudfurt.
1) In 1 (26b, von Meyers Hand): <^k Slnbcrn 29riff |
.•parpman SSon (ironberg dopei). In 2 folgt der Brief (mit
einer Zeile Dnrchsclmss) auf Meyers erste Antwort. ") 2 fiHifft.
^) 2 nninfd). M 2 oonn (n-onbcrg. ^) 2 ^farrfiev. ") 2 fand.
'') 2 briibcrlid). '') 2 id)ribcn muffe. ^) Aus 2 eingesetzt.
*") 2 mitmoc^. ") Aus 2 eingesetzt. ^^) 2 gen. '^) 2 genügen.
88
2(ber haS' jr tneljter öbergongen i^abt mir jitiannt»
lüurten aii'^^^) ina« grunb§ jr ba§ bapftlic^^i g^egiment
önb bie mcntfrfien gebot onb lere'') a(fo ^od) crfiebcnt,-*)
ünb bomit •'') bie ümüiberfprccf)li(f) inarf)cibt '^) gottee alio
Dffcn6ar(id) önberfteftent ' i önbcr^utrucfen inib ictmeöcn,"')
ircflirfjC'o nff cudi offcntüdi erzeugt'') mag tnerben, burd)
öil bibcricut 31U frandfurbt imb anbcrfino bie einer prebig
geboret,!») barumb iä) beff^alb fein genügen") ^ah,
5Iudi aiv jr fdjreibent ^-) wie jr ba§ Iiellig Siüangetium
breQjebcn jare 3m frandfurbt gcprebiget ^bt/^i ^aroff
fag ic^ hü^ jr ba^ f)e(ig ßii)ange(ium nit geprebiget ftabent
jnmoffen i-") luie ßf)riftu£i gebottcn, 53cionnber mere ^^i in
emren '*^) get)| önb ctigen mit;, ban gm be§ foldö feligfe^t'')
önb f)et)(famcr mct)bei*^) fotlic^s '■') gebogen,
Torumb -'0 eroer bcrümen onb ba§ jr eudi nennet-')
et)n boctor ber beugen gefdirifft bae 9iciid)et bem beiigen
croangetio önb ber roorbafftigen -'- ) beiigen gefd)rifft ,5m
önle^blidier icf)mac^et)t,
3r mogent--') mit fet)nem grunbt ber gefdirifft fagen
ta^ ber atlmeditig gott end) ober erinicbem annbirn gemalt
hah geben--') bie menfdilicbcn gcfety--') aud) bie menf(^en
Stramme imb gntt bnndcn onber ha^ clar'-''i emangelinm
gm oermifdien ober borneben-') juprebigen, imb bem
(Smangelio follic^c^ for | oi^oijgen ober uorgIei)(^en,'-^)
33etrad)tunbt -•') bt) eud) fe(b§ •^") fo jr einem ewerm ■")
!nec^t ein befcld) gebent •'-) eim merbung nacb jnbalt etmncr
clnren ■'■') jnftrui^ oufjuriditen nnb ber f eibig fned)t ber-'-*)
ioürbe^s) fagen bie morbt-**») be§ beuelc!^»^') ober jnftruf,
0 2 ufe. •^) 2 3?ÄpftIid). s) 2 mciifdicn gcbo« imb leer.
*) 2 ergeben. ^) 2 bamit. «) 2 marbcit. ") 2 ünbcrftcljct. «) 2 \n
fcbmebcn. ■') 2 erzeugt. '") 2 geboret, i') 2 genügen. '-) 2
fdiriben. ^^)2babent. ") - "^ n^i^fffn. '*)2niev. "^rieniercm.
") 2 luMrf^ fÄligfeit. '""l Vor fcltgteiu eine durchgestricheue
Klammer, hinter ireiibe eine stehengebliebene, h-ier beide fort-
gelassen, i'-'i 2 fold)-?. -"J) 2 Xavumb. -') 2 nennt. -'-' 2 Uiar=
baffttgcnn. -3) 2 m^genbt. -*) 2 geben. "^ 2 gefAg. -•^) 2 flar.
^') 2 barneben. ■^) 2 nergleidicn. "•''•') 2 3?ctradnen. ^o) 2 felbft.
^•) 2 cmerem. ^-) 2 geben. ^^ 2 flaren. ^MAus 2 eingesetzt.
»■^) 2 unirb. ■'") 2 mort. ^') 2 befeld}§.
89
Stber ömb jeinee ct)gcn ' i nug luiffen mac^t -) er ei}n .^u»
ia|i, Seines £)crrn3) befcIc^M mib gcbott ganfi entgegen,
dnb ma(f)ct alfo etin ganlk^n nnber luertigcn borftanbt •'^)
[25 '^J auB bem befefd) feinet i)ernn •^) loiber fein pflidit bie
er curf) ' ) fc^ulbig were, Cn allen 3tüet)fet ^) jr njürbet ^)
alfo grob bcrftenbig nit fein ha^ jr eucf) foHidie'") t)be(ei')
banblung öon entern '-) fnerfit gefaflen njürbct laffen, ber
fned}t lüürbe''') aucb nit mitt niorbci)t'^i fagen mögen '5)
hai- er eioern befe(cfi üBgcricfit '^) bett,
2{(fo jn) gtcicber ii)et)B tuie mocf)t'') jr eucf) eiocrer
Oalfcbcn lere'") bie jr off entlief) "M miber gotte^ gebott
ünb fein beligce ßmangclium biß bff bife ,^et)t offenbarüc^
getbon I)apt-") enntfe^ulbigen,
3r2ij ijapt-'-) nit a{iet)nn eioern-'*) get)^ nacb-') bie
fd^af2=) n)iber2'5) gottee gebott gefc^oren onb bofücb of-
gefagen,-') funber nucb ha^ oil groffcr-^) onb fcbmerer ift
bie bet)(famcn -'■') metjb (irifti mit füffen ocrtretten,
C 3") mos groffcn feel morbene-^') ^abt jr in ben
bret)^eben '■^-) jaren get^an. ißebencft wie flrenng bie
gerc(f)tigfet)t -^'-^ ) tirteblt-'^) e^nnen Icip(icben morber,-'^)
borumb''*') betracf)tcnt'^') ttjie oi( greulidicr onb DnIci)bH(^er
emer Onb cmer» gleidien morben^^j fci), mcflic^-^") nit
hüxi) bie redit tbür bbnetin-"') geben, fonnber aU biep^')
onb morber btinet^n '-i ftei)gen al(ci)n bae jr^'') met3lent
onb tobtennbt.'^)
^c^ (ob ©Ott ben almedjtigen ber on^ oon eroer ^••)
önb eroer§ glet)d^en morberifd)en -"^j gcroalt erlofen^') roil
M 2 cDgnen. '-) 2 madjct. ^i 2 bcvrcnn. *) 2 beuelcb-
^) 2 oerftanbt. ") 2 bcrrcn. ') Aus 2 (cürf)) eingesetzt.
"■) 2 simifel. ^) 2 unirbcnn. '") 2 fold)c. ") 2 üble.
'■-) 2 ercerem. '^) 1 untrbt, 2 loürb. '*) 2 marbctt. '^) 2 m^genn.
'^) 2 außgerid}t. i') 2 ni6cbt. ^'^l 2 falfd)en leer. ''••) 2 offen =
barlid). -") 2 babt. -■) Kein Absatz in 2. '") 2 babt.
^^) 2 eloercn. ^4) 9 nod). ''^) 2 fd)off. -'*) miber 2, 1
ünber. -') 2 b^felid) aufegcfogen. -*') 2 gr6ffer. ^») 2 bei)I=
fame. ä") Kein Absatz in 2. ^i) o fcc[m6rben§. ^^) breii=
Sebcn 2, 1 breD^cbenbc. ^s) 2 gcreditifeit. **) 2 ürtcnlet.
^*) 2 mürber. ^«j 2 barumb. ^') 1 botrad)tcnt, 2 betrad)tcn.
^^'I 1 niorben, 2 m6rben. ^'•') 2 h)e(d)e. *") 2 bienretm (sie).
") 2 bieb. *-) 2 m6rbcr biencmt- ") 2 ft)e. **j2t6btent.
**) 2 ciocrcr. *'■} 2 miH"berifcben. *'') 2 crl6ien.
90
burc^ bie crfantnü^ ber guten fcligen •) lDet)b ©rifli bie
tüir armen etjnfclttigcn Iet)f)en -) bberfUiffig gennnd 3) t)aben
Ttarf) aßem imfcrm 4) luiUen burrf) bie et)nnig gnob ^) gotte§
§rt)ge|jraud)en,
2Bir I)aben aurf) gemalt nac^ atfcm önferm") lufften
ou| bent lebcnbigcn prunnen ') ©rifto jmtrincfen fo dil s)
mir motten ;'■') barauB crfotget'") ba^ mir emere biebifdie
bnb morberifdie 11) fttimme (bie aud) @ant'-) ^autu§
temfetifd)e tere'-') nennnet) f}oben ternen erfennen, metc^e
gann| met)b '•*) entgegen ift ber ftijmme Srifti ünb motfifd) '*)
t^onct'6) gegen ber ftt)mnie eljnneS Qgflid^en'') redit jn='
get)ennben 1*^) ^irtten.'")
^ä) öornem-") in cmercr fd)rt)fft mie jr üDrmcl)nnet2i)
bff emerer alten met)fc ber pnhiQ ^mptt^bcn.--) S^nb ob
bie felbig imontg miffalte-^) ber mog'-^) cud) bor cmern
üornieinten orbenttidicn^ä) 9tic^ter befftatben fürnemen, 2C.
^ar uff jag ic^ mir baben ein etaren beuetid) -^) gotte»,
motlent 2^) jr cuc^ emerer jrrung betcnnen onb bie gnob -^)
gotteg bie ün^ aflen crfd)et)nbt "-') annemen, onb cud) mit
ünn§ ber öncntlidien barnit)er|;igtct)t gotte^ gcpraudien,
[26 '^J bargm id) euc^ brübcrtic^ 3") ermanc, fo mit id^
eud) gern für e^nnen bruber onnemen onb brüberlid^c
tretoe^i) bemeiifen,
2Bd jr aber foflic^S nit tbun merbcnt fo marnn ■'"•i)
id) cud) nnb geb ■^'^) eud) jiuuerfteliene ^^ ) ba^i cioer moDuung
önb mitten nit ftatt ijabcn tan ober mag, funber cmcr
banbtung tt)ürbt 35) bermoff en in ben tag geprad^t ^«) merben,
1) 2 fÄliqen. -) 2 einfi^Iticicn [ei)cn. ^) 2 genüg.
*) 2 mtfercnt." '") 2 gnab. «) 2 unfern. ") 2 brunnen.
""} Zuerst staud l)i)( da. ») 2 mMlcit. '") 2 erfolflt. ") 2
m6rberifd)e. ^') 2 fant. ") 2 tcüffellifct)e leer; 1. Tim. 4, 1.
") 2 mcl)t. '^) Vor liiolfifd) ,2 nuMftfd)) steht ein diirch-
gestrichenes Wort, anscheiuend uuMfild). '") 2 ib^ncl.
") 2 nec|lid)en. 'S) 2 eingebenbcn. "') I^'ehlt iu 2. -") 2 üernem.
2') meniu-iinet (sie). --) 2 .^libleiben. -') 2 iieinaui? mißfallen.
-') 2 nu\]. -•^) 2 emerce (sie) uermcDUtcn orbcnlid)eu. -'"^) 2
befeld); der „klare Befebl" geht auf die vorher und nachher
benutzte Stelle Joh. 10, 1 ti. -') 2 meüent. -'■'*) 2 gnab.
^9) 2 erfdjcmit. =^») 2 briiberlid). -') 2 bn'ibevlid) tvem.
^■-) 2 inante. ^^) 2 gib. ^*) 2 siiuerfte^cn. =*•■) 2 mürt.
"«) 2 gebracbt.
91
bae alle menfdien äiü ?5rancffurbt lüiffen ünb Ratten mögen i)
aufe lüor^afftigem 2) griinbt boi? jr ein follic&er balfiiier^)
berfürcr )ctjtt,*) \vk fjk öornnen genieft ift, önb ba§ aüer^»
menigflicf) ■') mit gutem gemiffen gegen eudi mit ber tl)at
gm^annblen erlangt raürbt,**) fo üil fid) gegen etmncm
reiff enben roolff , geljftlicften hupp ") bnb SJJorber ^ ) mit
niorten bnb merden smijannblen gepürbt,^)
SSnbi") fo alfbann jr bnb bie emerni') fürntenben
n)erbenti'-) ta^ gegen nid] )oUiä)§ bn&iüid^ fürgenomen
ober gc^anbelt morben mcre,'-'') fo tocrben bie felbigen
t^atter '*) nit allein fel]n fd)ciu^e Iiaben 9icb bnb antmorbt i^)
bor cmern'^j orbenlic^en fRic^tern beff()alben umgeben,
funber fie merbcn aud) bori'j eimem Grbarn'^) diaU bnb
ganger Statt ?vrandfurbt jrer tianblung fcim fdiemtie t)oben,
ban jr grunbt mürbt'") fein bff bem bn^crflorlidien 20)
mort gotte§, mcllic^eio -') ftard genud""j ift aüe emere
ben)t)e2:<) bie fr bff ben fanb bamlien mogenbt-*) bmb^»
Sttjftoffen.
^arbmb begere'-&) onb bitt id) bon eud) nodimal^
mie in meiner negft get^onen fc^rifft "^♦^) gemctt ift fürberlid)
fdirifftüd) antiuurt,-') ban id) beforg mo jr eud) nit bolt 2*)
bor 29) bem onganngf^'") ber ftraff bff ben rechten meg
begebt, fo loürbt^i) eud) barnac^ nit 5m 9taten nDd)^^)
3mf)elffen fct)n,
S^er^:') admec^tig gott ber mot-'^a) bn* allfament burd^
fein gnabt'*') auf? bes teufelc^ banbt->-\) bnb ftridcn •'••*) cr^
iebigen, batum-'") bnnber meinem jnfigel bff Sampftag
nac^ |)fingften 2(nno bomini 2c. im äiüel^bnb^mein^igiften.
') 2 m6gen. -) 2 icarliaff tigern. -) 2 foId)er fcilfc^er.
*) 2 ieiint. ■'■) 2 aller mcniglid). "^t 2 luürbct. ') 2 bteb.
*) 2 morber. -'i 2 gcbürt. "*) Kein Absatz in 2. ") 2 eueren.
'2) 2 tüerbcn. ") lüorbcn uhtc 2,1 nicrbcn. ") 2 tI)Ätter.
") 2 antmovt. "^) emcrn 2, 1 ciiu-vm. '")2üon. "'') 2 Urbaren.
") 2 lüirt. -•') 2 Dn,5crn6rlid)cn. -') 2 uield)c§. --) 2 gnüg.
^*) 2 bciiic. -'t bauicu niogent. -^) 2 bcgcr. -"^I 2 meine
erften gctf)oncri icl)rifften. -') 2 autlDort. -'') 2 balb. -'^) Zuerst
stand Lion da, dann n durchgestrichen und r übergeschrieben.
^") 2 angaug. ^M 2 merb. •''-) 2 ober. ^'^) Kein Absatz
in 2. ä-'a) 2 wbli. ^M 2 gnab. ■*''') 2 banb. '^*'} 2 ftrid.
^'j Subscription in 2: Xatum imber meinem 3nfigel uff famb=
ftag ] nacb ^.^fiugften. Slnuo :c. rrii-
92
a. Meyers Brief au den Rat von Frankfurt.')
(17. Juni 1522).
[23] ©rfamcn önb 2Bet}fien günfttgen öibcn -"pernn,
mein 2(nberf)tig gebctt gegen gobt onb nnllig imuerborffen
binft alle» öormogey juuor, 3rf) K§c in fein ,5n)t)ue( ©wer
2öei)ff)eibt mog n)ornonicn - 1 f)aben raie mir ^pavpman
non (Sronbergf furßer borganger tage, luff lueß anmetiiung
ber borleljtung mag id) nit uitjffen, ein n)et)t(euffttge and)
met)n§ bebuncfc!^ ein ünge)c^icfte ferifft )ei)n ftanbt ünb
mefen ganb intgemeffe .^ugemenbet, barmff id) jm luibcromb
mit gültiger jüditiger unb turt^er antuorbt begegcnt jnmaffen
@. 3B. tt)iJ3 birjnngefd)(ofjcn (iopeien'') ,^uuernemcn, önb
mid) bornff and) bem erpieten nac^ in metmer antuorbt
üer(et)bt gent3tict) norjelien er falt at§ ein üorfteniger rebgltger
tote I mol imgelcrt mam '^hci fid) meißner ^üc^tiger antuorbt,
mit anget)cncftem orbcntIid)en erpieten genüget, önb mid)
metitber imgenuttbe ') gelaffen baben : 'i^tber folidi^; a(5 on-
angeiel)en bat er luiberumb ein anbernn nad) uientleufftigernn ^)
bnb ein ernftlidie •') bctreme ") ferifft ju gefenbet, Xer inbatt
@. 2Ö. I)irjn borfd)Ioffen ^) and) ^nuerftbeen t)aben mögen.
9Zn bin i(| t)e bngesiuiueitcr '■') boffenung ic^ ^ab mid) in
mein prebigen albic ^u frandfnrt gctban nit anbere man
Srift(ict)er Inib eniangelifd)er lere mit anbernn bemerten
lerern l)oren (äffen onb ber maffen, ba» icb fuld)e§ oor="
meffen-o fereibeu'? uon junder Ä^arpman!? piflid) oberid) Onb
Oortragen'") mere, 2Iber aio er beö ,^utbun nit oorbept
fein molt, hai er micf) ban an ben orten ficb fuld)e!? gepürbt
t^et ooreiagen, fonbt mid) albon nit mit reblid)er gegrünten
') Auf der Rückseite die Adresse: ^en (Jrfamen önb
2Bei)fcn .veren | 23urcifrmciftcrn imb nani^e | JHabt ber ftabt franif=
fürt 1 fciincn c;üuftiflcn .s>crcn. '-) = nornomcn (vj;-!. im folgenden
mam 5lbcl = yam 51.) •^) Diese Abschriften liegen oben
bei D und E dem Abdruck zu Grunde. M = imcjcmübet
(unbelästigt). ^) Die schwache Flexion befremdet um so
mehr, als das folgende bctrcuic starke Flexion zeigt. *) Für
crftlid)e schon von Kitter eingesetzt. ') bctrcine = mhd.
hcbriniuicnbe. '') Davor die durchgestrichenen Buchstaben
Dorloffe; die hier erwähnte Schrift ist die unter F abgedruckte.
^) Ueberl. ongejinelter. '") Ueberl. ootragcn.
93
antuort entlebigen, müBt id) inet)n§ fcfiabenl baruiub er==
märten; barumb inib Bo icf) meiner get^onen lere ünb
prebig onct) 9icci)te6 öor aKer (Srbarfeibt mir gebürenbe
gar fein bejcftmere trag, S,^o bit id) G. met)lf)eibt als mein
günftigen f)ercn fie motten mic^ als iren pfart)ernn unb
get)ftlicf)en befeffen üor gemalbt bei) rerfit tmb be§ recf)t§
lanbt fribt ünb orbennng günfticf) ') f)anbti)aben frf)üt3en
unb jc^irmcn Dnb bem Lm,ym(i^cn gemeüigen tremen -)
fürnemcn ^o juncfer .v^arpman oon CIronbergf ■'•) le^fte fcl^nö
l'creibens onI)encfct fein ftabt geben, ßo ic^ rerf)t biflicbfeibt
öor got Imb afler melt leiben mag ; Tav gepürbt mir aflc§
met)ns armen ncrmogens ömb (£. mei}Bl)eibt emiglicfi ünb
guttmiüicf) gunorbincn, S3it bes ünnergoglicf) troftlirf) antuorbt,
^atum mff binftag narf) trinitati^ anno .y^i].
e. 3«.
SBidigcr ^etru§ Tlat^cv pfar{)cr.
H. Meyers zweite Antwort an Cronberg.')
(IS. Juni 1522).
H 9}?ein mifligen bienft 311 üor. ©rbar üeftcr ^uncffier,
ic^ f)ett üerf)offt cmcr üeftigfeit foft meiner nedift gctboner
antmurt, ber batum fteet üff mitmod)en nadi '".^sfingften btfe
(auf- [a 6'']fenbcn iar^, mol bei'ettiget gemeft fein, ünnb
mein erbiettenö '- ) angenomen liaben. Ziemet)! id) aber
über iottidisi üon emer ücftigfeit ioeiiter ange,^ogenn mcrbe,
boiö mir bod) ol^ gott meife^? mit ünid)n(ben üffgelegt mürbet.
bann id) aU ein (£I)rift [ glaubiger boctor ber bet)Iigen
fc^rifft, gar ungern anber^ bann ©l)riftglaubigen euongeüft^en
') Zuerst scheint künftigen dagestanden zu haben. -) =
dräuenden, vgl. oben bctrcmc. '■') Znerst war (5roiigcrgf
geschrieben.
') In 2 nach einer Zeile Durchschuss auf F (Cronbergs
zweiten Brief an Meyer) folgend. Ueberschrift : Jhitmurt be§
'i^fcirrber». || Xcm (5-rbcrn ünb üeftcn ouncfber ijtartmubt 1 üou
(5ronbcrg feinem lieben Csuncftjcrn. -) crbietten?
94
Icrcn bem üolcf )o mein prcbig ftoren öerfünben ober öb=
gieffcn mbit, mib mag nmb alle meine prebig tinb leer
erfantnuB red)t mib äffe bidicfieit bon meinem orbenlid^en
9ti(^ter meinem gncbigiften fierren öon äJJcnt;, in ') ober
feiner ßf)urfürft(ic^en gnaben in bem beuelc^ iiaben, öer|6r
fnb crfantmt^ gcbulben imb (ctiben. 5?nb mo foffic^»
öon eJuer neftigfcit nit gniigfam gead^t merben molt, aU
bann 5ü übcrfüif? mtl icfi micf) and) erfantnuB öerfiore
bnb rechte tmb aHcr nottburfft I)iemit erbotten ^aben üff
Siömifc^er Sel)ferlid)er nmieftat ünfer« a((er gnebigiften
l^erren öerorbneten ftattfiafter im !^et)(igcn Üieid), aucb be§
9teid)§ 9^egiment. 3i\'rb idi bann meiner prebig imb leer
falben öff ffagen ünb mein antmort anber* bann einem
ßf)riü(irf)en boctor gcjimpt fnnbcn, barumb anti irf) gepürlic^e
ftraff nit fliebcn. 53in barufr nerbofflidicr ^üucrfidjt, cmer
tieft mcrbe foflic^? mein erpietcn für gnügfam öon mir
annemen, ünb mir mit tmgünften, bie id) gar ungern
bmb emer öcft öcrfd)u(ben molt, miber mid) fic^ nit beiuegen
laffen, baS^ mit id) in meinem gebett gegen gott ömb emer
üeft gern tjerfdmtben.-) 5^atnm ju ^^randfurt am mit«
Jooc^en I nad) bem Soixtag Jrinitati?. 9(nnD. :c. im .^pj.
e. ^. SSinigcr ^;\nru§ 9J?el}cr ^^far«»
r^er 3Ü (^randfurt
boctor.
*) Die Stelle ist verdorben, baben gehört jedenfalls zu
den Accnsativen crfantnufe :c. ; vielleicht schrieb M. jm ober
bcr feiner (iburfürftlirficn gnaben in bem beueldi = ihm selbst
oder einem Beauftragten S. Ch. Gnaden. -) = vergelten.
95
yill. Treue Veriiialmung'
au alle S laude uud Oesaudteu auf dem
llelchstag zu Nüralberg.
(26. November 1522).
[a V'] '^ Ilen önb t)cg(tc^cn ^o^en imb nibcrn ftenbcn,
i\ öff bifem 9f{cirf)§ tag gü 9?ürnbcrg öerjamelet,
tüunfrf) id) ^artnmbt öon Sronbcrgf bic er-
fantni§ ber gnaben gotte§, mit öcrmanung önnb lüarnung
Jute t)ernacf) folget, $önb crftlid) fo bcger irf), ,511 bebcncfcn
mein f(i)utbe önb pftirf)t gegen gott intb bem ncfieften,
mie ha§> ein ^cgüc^cr re(|ter (ifirift fcftn(big ift, i>nb
öermane t)iemit einen lieg(id)en, üon bem tmberften bife
511 bem obersten, ^r lu6ttenb bebenden ben groffen laft
gan|e§ 3:eütfd)en lanbeiS, mcnicficr laft öon megen ber
göttlidien tüart)eit, be§ f)etiligen ©nangetij i)alben auff ön^
ligt, 3)enn ünnnberf;)red)üg ') ift bie marbeit, mo bae l}eilig
(Suangelinm (mie biß ber gcfc^et)en ift) bon im-? ocrtrucft
Dnnb önad)tfam get)alten mürbet, ©o mag ün^:? nit belffen
(3Ü entpflictjung ber greulid)en ücrbeiffenen gotte;? ftraff)
ba§ ettlid) an^ ßn» bie luorbeit anneuten, imb bem (Suan="
getio ett(id)er ma^ beiftenbig finb, ©onber, id) fage frei),
mtb !an^ mit l)i(ff gottc^ elar bemeifen, Juo anff bifem
9tei(^§ tag nit gel}anbelet iimrbet, bamit ba-? bnüg ©uan»
gelium tinfcrS erlofer» frei) gelaffen nnirbct burd) önfcre
oberen, bamit ba§ felbig im ganzen ücütfdicn lanbt, fret)
,^ü |3rebigen nerfd^afft merbe, @o ift fid) 511 ücrfetjen ein
aller greülid)fte gemiffe ftraff, über ganti 3:eütfdi lanbt,
SSnb fotid)e ftraff mürbet gecn über bie gütten Onnb böfen,
mie luol nngleid)e, ®enn ob tüol ein geredeter ben grenüd)en
tobt, ober anber^ let^bct, fo ift e§ im bod) afle« gcminlid),
®ar gegen bem be^arrenben ongered^ten fd)äbt(id) tmb ^n
emigem üerbcrbcn; Slcincr fo(I baran ätueijflen, ba-o anc^
frumme [a2^] ß^riften ju ^erufalem geiüeft finb, 511 ben
') Die Nachdrncke — lic^.
96
getittcrt bo (If)riftu§ bcr fierr über öicrufa^em toetnet,!)
i)nb metffagct bic greu(irf)c gottcÄ ftraffe über ft) fünfftig
fein, Hon luegcn ba^ ft) nit erfant i)at bie f)eimiürf)ung
ireö fcf)cptfcr5 bnb crtofcr^, SScIcber Juolt nit glauben, ha^
ber gleid) in anbern ftettcn, barinn (Xt)riftuÄ gcprcbigct
önb tt)unber5cid}cn getlinn, al^ in (Soro^aint, 53ctf)faiba,
önb (£apernaunt, nit aucb nit frumnicr Gtiriftgleubiger
gcniefen |inb '? 9cid)t bcftcr mcnigcr üerntalcbeit tinb -) oer^
flü(^t ber l)crr foIid)c ftett, Imb ncripridit bcn f eibigen
fd)tt)erer ftraff am tage bc^ iüngften urteil^ bcnn ben
Soboniern Unb ©omorrern ; •■) 3((jo jn gleirf)er ioeife, ift
fi(^er ^ ) bnb gelüiB, "öa^ nit belffcn raürbt Jeütirficm lanbt
^ti entpf(it)ung bcr attcr grculid)ften ftraff, bae ettlicft frumme
6f}riften, hoä) wenig an allen orttern 3:eutfrf)e§ lanbeö
feinb, wo nit Xie-^) Iieintfürf)ung Dnfcr? gnebigen gotte»
burrf) fein gottlid}» luarliafftig^^ loortt, önb •*) iuarI)offtig
Guangelium i)et^unbt ') gü 9hirnberg bcfent, nnb mit rechter
banrffagung gotte^'') angenommen ttiürbt.
@onber luo bog f)cilig ©uangelium, ba§^) flar bell
lied^t, bie lanttcr marlicit dinc bif? bcr gcfd)cbcn) nnber
gcbrudt tmb imaditfani gcbaltcn luürbct auff bifem dici6)§>
tag 5ü 9türnbcrg, fo lucb bcm 3^cütfd)cn (anbt.
S[)arumb '") fo hjil id) f)ie mit einen t)cglidicn oer=
orbncten ober gcfdiicften auff bifcni JReidiv tag oermancn
nnb trcmlid) gcuiarnct liabcn, ^a^ fid) ein negüdicr bcr
innen meifetid? fürfcbc, in bctrad)tung feiner b6d)ften pflid)t,
2^enn e§ ift bic jeit 5Ü reben, üub mcldicr bic gnab Oon
gott bat, bae er« üerftelt, onb fd)jucigct barüber, bcr ift
niart)afftig trenjlofe Hub meincnbig gegen gott tmb bem
nebcften,!!) jDarumb bemar fid^ ein i)cglid)er.
[a2^] ^tem in bcr meU'-) fadicn lafe id) :\\i, ba^
bie melttlic^ oberfeit aU t)nfcrc Jürftcn, obcrn, imb irc
') Luc. 19,41 — 44. -) ncrmalebeit mib fohlt in 2—5.
3) Matth. 11, 21 .23; 11, 15. *) M. d. Nachdr.; 1 ftccr. •^) Xic
— (luangclium in Klammern. *) Mit d. Nachdr. eingeschoben.
') Die Nachdr. schieben davor burd) cüc^ ein. *) Fehlt in
2 — 5. ») Fehlt in 4. >") Kein Absatz in 4. ") Die
Nachdr. bcn ntenfdjen. '-) ivtlt Nachdrucke: 1 itieit.
97
Tetfie ') gclüolt ünb für^ug i)abni foUcn, 2(6er in bifcr
t)6c|ften facfien, bie gotteS ipcife^eit, trnb aHer menfd^en
-eluigc jcügfeit belangt, ^at e^i gan^ ein anbcr nicinung
bnb geftaü, ^enn in foÜcfiem lotten ,^ü bem erften gefragt
n)erben bie geringen önb fleinen, raelc^en infrafft be§
^uangelij-) oerfprodien ift ber £)eilig geift, onb Offenbarung
l)er meiBbcit gotte^. ^i^nb trucft ha^ ©uangelium flar
öB, hQ-i^ fo(die ineiB£)eit gottee uerporgen feii üor ben groffen
önb n)ii3igen ber iue(t,-'') imb bav mort gotte? mag in
feinem menf(f)en gtitte frucf)t Bringen, ei? fet) benn giiuor
burcf) luare bemüttigfeit (bie bo fompt auß recf)tem glauben)
afle ^ I lioffart grünbt(id) oon im aufe gcrüttet ; marumb feren
rvix benn folic^« fo gant3 ömb, alfo ba§ tüir normeinenb,
bie luciB^eit gotte^^ önb ben meg gottee 511 boren önb ju
lernen öon bifen, bencn oon gott nit oeriprocfien ober geben
ift ber öerftant gött(id)er roeiBftcit.
3rf) ■'') laB ,5»' i^fl- önfere dürften önb oberen gcloalt
Ijaben, in offen meftfidien farf)en, önb ob ft) in bem felbigen,*^)
ön^i mit bofier groffer ') bcfrf)iüerung bcfaben, önnb ob gleid^
tiaffefbig ettma» über meffig önb önret^t mere, So Jüolt
irf) boc^ öngern fogen, ober barfür baften, ba§ ein i)egficf)er
i3nbertbon, feinem berrn nit geborfam feiften folte, -Tenn
irf) bin fic^cr önb gciuiB, mo tiirannifdi öngercrf)te oberfeit ^)
finb, bov' ift ircr önbertf)Dn fünben frf)ufbt, önb ift fein
^meifcf 5u f)aben, wo fid) bag öoirf rec^t 3Ü gott feret, fo
tüürbt got ir oberfeit auc^ ,^ii bem rechten meg feren, ober
ober hai öofcf öon fofidier töranneö in anberc meg crfcbigen ;
^nnb barumb fo fagc idi frei), ha^ id) öfter oberfeit an
irem meftlic^en gemalt nid)t'5 obgeprodien babcn mif, önb
ob [a3*1 ft) gfeirf) ire önbertbonen auff boe offer b6d)ft
■an bem geitfic^en glitt befd^meren »uurben, in bem felbigcn
1) 2 (u. so auch, von d. Orthogr. abgesehen. 3 — 5) önb
£beren, mitt iren Vvitbcn; entsprecheud dem letzten Wort für
•das iiberl. rccbtc retf)c eingesetzt. -') Vgl. das nächste Citat.
^) Luc. in. 21; das Folgende scheint — wenigstens im Wort-
laut — sich nicht au eine einzelne Stelle anzulehnen. *) 1 alcl,
mit d. Nachdr. geändert. *) Kein Abs. in d. Xachdr. *) 1 be
felbigen. ^) Mit den Nachdr. für gr^ffcr. ") Die Nach-
■dr.-en.
Cronberg. 7
98
fe^e ein r)cglirf)c obcrfcit ju im') ielbft, ba» er bermaß^^
gegen feinen Linberti)anen t)anbel, bomit er bae gegen gott
bem aimed)tigen oberen, getraiüe jüuerantmortten : SSeld^er
oberer folirf)^ nit lool bebencft, ber roürbt finben,-') bas im
nüßer eineS-*) feuf)ierten ainpt geioejen rcerc, bie t)eri(^ung
fet) ipic gütt ft) luöfle. '^Ibcr in bijer ©uangeliirfien jarfien^
joll ein ticglirf)cr, ber gnab uon gott fiatt, bie roartieit reben^
onb föHen bie l)erren ünb oberen bie ficinen, bie ben geift
gottee f)aben, nit nerfdinrnfien, Sonber oon ben felbigen^)
ben befeU^) mtb lucg gotte§ bemüttiglicf) t)6ren, trnb ein
t}egli(^er bem m felbigen, fo üi[ er gnabe üon gott fjaben
mag nad) fommen: ^orauB loirbt folgen, ba§ auff bem
W.dd)^ tag, ber nul3 bee ganten Jcütfcf)en lonbe» mof
bebact)t onb gel}anbclt unirbt bnrd) t}ilffe gotte^i, on meieren
mir nid}t:ö gutt^ ocrmögen, Xenn (I£)riftuc ocrfpric^t vn§^,'^)
fo mir 5Ü bem fürnemeften fnd)en bo'c reirf) gotte» imb
fein gered^tigfeit, fo merben on« 311 fommen alle bing bie
tm^ nott finb; 3^arnmb bemuttiget enc^ aßc oberen ju
boren Omb gottes millen bie meiBl)eit gottc^ oon ben ficinen
Lniaditbaren üon ber luelt, meldien ber geift gottec' geben
ift, onnb ad)tcn nit mer ft) gcmcft finb, fonber bebenrft,
ba§ bie bciligcn 5(pofte(n, aud) grob einfcltig fifdicr onb
fünber gemefen finb, onb bae; ber licilig geift glidier frafft
in einem tieglidien bemüttigen menfdien ber hav mit bergen
begert, mirdcn nmg; ^r") folt miffen biemcit mir arme '")
ebelen fned)t (mie fid) onferc eltcr") gcncnnet) feinen ftanbt
im 9ieid) baben, fo mit id) aU ein armer ücriagter, omb
ber göttlid)cn gered)tigfeit nnften, bife gottc^ oermanung
onb marnung, oon'"-) me=[a3^]gen onb an ftat aller
©bclcn fncd)t, alten ftenbcn onb gcfdiidten 511 ^äirnberg,,
auß t£f)riftli(^er fc^ulbe onnb pflid)t, Ijiemit getljan l)abcn.
1) Das Masculinum, weil dem Verf. der Begriff des die
Obrigkeit Innehabeudeu vorscliwebt. -) 3 ber maffen, 5
bcrmaffcn. ^) Die Nachdr. bcfinbcn. ■•) 5 ain. ^) ö bcn=
iclben. « Die Nacbdr. bcfddi (befcü)). ') 1 be. '■) Matth. 6,33.
^) Abs. in 2 — 5. '") Die Nachdr. armen. ") 2 . 3 alteren,
-t eiteren, 5 ßltcren. '-) oon — fned)t in 2 — 5 in Klammem
gesetzt.
99
Saffet üni- 511 gott nnfcrm nattcr rüffcn inib bitten
ba? er bcr a(mecf)tii] einig gotr luol ficf) über tmicr afler
öngerecf)tigfeit erbarmen, onb ba^ er nn§ bic bobc gnabc
beroeifen raöH, ba« wir aftcin jn, maren got, befennen '),
önfern fcfiopffer ynb a(mec{)ttgen f)erren, ünb haä afler
geiüatt ünb menfcf)(icf) oberfeit, einig non got geben nnnb
jügelaffen luirt, loie ber mnnbt ber luarbeit felb» bezeugt,
(2prc(f)enb,-) S;n t)etteft feinen geiualt über nii(^, luo ber
fclbig bir nicf)t non oben f)erab geben mere; 0 bcrre gott,
burcf) bein gnabc gib nnfern obern, nnb nne aden folic^e
erfentniß, fo merben nur bar bnrc^ baben crfentni& nnfer
fc(b5, bomit mir al§-^) über breiffig idrigc finber nnfer
finbticf)ü(^ ah ünb üon ün§ legen mögen, ^nb 0 gott,
ertebige nn§ üon ber aller fc^ebtlic^ften trnncfenbeit ber
irbifcbcn bcgirb, fonberlic^, be§ üerflü^ten^) gei^ ünb
boffort, fampt anbern boi'cn begirben, bomit mir alfo bnrc^
bein götttief) bittf, i-iuff ben rccfjten maren meg, ber bcmiittig-
feit fommen mögen, i^nb bar bnr^ in marem glanben
befennen, ha^^ bir nnfcrm jc^opffcr aftein ■') atte erc, genlüic^
jüftet, ünb ba» aik gnabe irbifcf) ober geift(icf), ma§ mir
f)aben ünb ücrmogen, aftein non bir geben, nnb bir affein •')
gemaft foficb^ beine^ gefaffen'? mibcr ^nnemen üorbebaftcn
f)aft 3Ü atfer ^eit, aullgcfcbeiben, ein i}egficf)cr ber marbafftig
bnrc^ bein gnabe beinem cmigen fnn, ünb feinen mortten
ünb üerbeiffungen gfanbt, bcffcfbigcn menfctjen nerpflicbter ')
bift bn, auB gnaben bem felbigen bas emig feben ,^n geben ;
barnmb 0 güttiger gott f)ifff uns' burcf) bein gnabe, ^u
foficf)em tva'[a 4"]rcn gfoubcn burcf) ben gcbenebeiten namen
3efu beinem emigen fune, *?fmen.
5.^nb f)iemit roif icf) einen l)egficf)en, bcr bic marf)eit
burcf) bie gnabc gottC'o üerftcct trcmficf) ücrmanen ünb
gemarnet t)abm, ha§> er bet) ücrfnft emiger fefigfeit, bem
©uangcfio ber gottficf^en marf)eit (mit anrüffung göttfic^eu
') 5 erfennen. ^) Job. 19, 11. ^) ä ün§. *) Eingesetzt
für Derflüd)tcn. '") Fehlt in 2 — 5. '^) In den Nachdr. ^u
allen und im folgenden üorbebaltcn weggelassen. Die in 1
iiberl. Lesart ist unanstüssig (vor bir allein ist bu zu ergänzen).
') 2 üee (^sic) , pfh)cl)tigtev, auch in d. andern Nachdr. d. längere
Form.
100
gnabcn) a\k^ feinet bcrmogcn« bet) fteen tPÖHe, bnb ber
lüarf)eit loic einem luaren Gf)riften §u | ftet jeugniß geben,
S)enn c§ ift Ijcttnnbt bie ,5et)t 5Ü reben.
2BeI(i)cr aber anß [ord)t ber üerlterung geittüc^er
gütter, ober leiplirfier jtraff, anrf) be§ tobl§ falben, bie
tt)arf)eit bie im aufs gnaben gotte« geoffenbaret ' ) ift, jü
nacbteil bem nef)eften ncrfcbmeigt, fo er ftatt bat ,^ü reben,
ber mürbt öon gott liärtigüd)en geftrafft werben, 2)enn
er tbütt feinen bödiftcn pflicbten nit gnug, bie er gott
önb bem nebeften fdnilbig ift.
Stent ift ber SBapft ein marbafftiger ®t)riften, fo iDÜrbt
er fetbft befennen, ha^ fein 33apftlt)umb önb ba§ 9i6mifd^
gciftli(^ recbt, mibcr gott imb ha^ beilig (Suangelium ift,
S)ie meil bodi hav fclbig icb ober ein anber fcblecftter
teutfcber letie, mit ben fiaren anBtrürflidien mortten hcv
©nangeüj, a(e burrf) ben mnnbt gottee, bemeljfen mögen,
^enn ba« 3^äpft(id} geiftlidi rec^t, ift an feinen boc^ften
ftucEen, ein lautter^) fatfcf) ertid)tung bc§ teufet», roiber
gott önb fein t)eitige§ ©uangelium. Se§ gleichen alle
fd)afeung, oon megen bei? ablafe, onb anber^ balben ir»a§
Hon gelt nfe -Teutfd) (anbcn gen Siomm gefallen, ha§' ift
aufe tautterem teüfe(ifd)em betrug befdiebcn,"*) tmb finb mir
beffelbigen einen Pfenning 311 geben, ober gen 9iomm fommen *)
gülaffen nit fd)ulbig, SBelcbcr^) anber» fagt ober glaubt
ber irret, er fei) Stapft, ßarbinal, 33ifd)Dff, berre ober tncd^t.
[a 4^] ^a§ fclbig crbeutt icb mid), al» ein f(^Ied)ter le^c,
flar bor allen menfdien, aufe bem tiaren lautieren (Suan-
gelio 5Ü bemeifen, meld)» man bar legen fol in gutten^)
3:eutf(^en, isnnb mo fid) folic^» nit flar erfinbt, Bo foll
man mii^ lebenbig fc^inben önb ertobten;") S)arumb ^off
1) Die Nachdr. cffcnliavct. -') Fehlt in 4. ') Die
Nachdi. gcfcbcbcn. M Mit 4.5 (2 . o fiimmcn) einj^esetzt für
binein. °) Abs. iu 2 — 5. **) In d. Nachdr. die starke
Form. ') t ctt6btcn ; 2 (ebenso, abgesehen von d. Orthogr.,
3 — .5) fDcrtciilen, offenbar eine von Cronb. selbst stammende
Aenderuug (vgl. den Abschnitt ,Die andern Sendschreiben
Cr.'s", wo ausführlicher über das Anerbieten gesprochen ist.)
Somit ist der Verdacht gerechtfertigt, dass überhaupt die tiefer
greifenden Aenderungcn von 2 in der Hauptsache auf ihn
zurückzuführen sind.
101
id), ber iöapft werbe folc^g burd) bic gnabe gottc§, ünb
burcf) 1) bas f)elle (iec^t, ha^ ün§ aflcn auff [ gangen tft,
Sßefennen önnb öffentlich üort^e^cn, ünb fo er ha^ nit t{)utt,
Onb feinen antic^riftifdien geiüalt unber ba§ ©uangelium
lenger 311 fc^ü|en tmberfteen luürbt, fo luiffen mir, bas er
ein roar^afftiger antirf)riftUf§ ift; ^a§ erbeutt id) mid^
gnngfamiglicf), önnb offentlirf) gitbcweifcn, nnb erforber
bamit einen t)eglirf)en (5f)riften 6eQ feiner ^ocfiften pflicf)t,
ber ©§riftli(f)en onjerftorlicfien marlieit bell 31: fteen, önb
ha^ öne bie gan| luelt, mit jrcm JRec^tcn t)errn bem teüfel,
tüie jn (£f)riftu6 nennet,-) non ber lüartieit nit fcficiben
ntcgen, ba« t)elff on? gott, Stmen.^')
Xatum^) nacf) @ant Sattierinen
tag, 2Inno zc. ji'ij.
1) Fehlt in 4. ^) Joh. 12, 31 (14, 30). ^) 1 Sintern.
*) Subscr. in 2: Xatum nac^ ' fand 6att)artnen tag. I Jtnno. :c..
jjij. In 3: Xatü nac^ fand .s^atf)arine tag. 5(n. 2c. rrü. Fehlt
in 4. Ebenso in Druck 5. der ausserdem für gott einsetzt
(S^riftug 3ffit»-
102
IX. Vermaliiiung au die Eidgenossen.
(9. Dezember 1522).
[a 1 ^] ^ Ken ©Qbgnoffen ') nietinen lieben Ferren önnb
/\ freünben entpict icf) .x>Qrtmubt bon Gronberg
mein ganB tuidigen bienft, bnub füge cucf) 511»
ucrncmcn ha^ mirf) ,^n)ingt bie f)6d)ft güttigfcit bcß a(=
nterf)tigen jdiopffcrio, jo id) qub ionbcriicftcr gnaben ick
önb befinbe, tüic gncbiglirf) bcr unübcnninblicf) dimmelifrf)
fonig, aUe meiifdjcn in biier gnaben ,^ei)t in feinen bienft
berüffet, mit ffarer an^e^gung hai b^t) im a((ein bolfommen
gnabe onb glaub ift, ,^ugebcn ^eittlidie nnnb cmige rei}cft=
tumb: fein fcnig bcr melt bermag im^ atlc iinbcr^Itcn,
lueHidicr ift unbcr bcn fclbigcn fo med)tig, ba* er in fleinen
güfagen glauben, ob er mol gern molt, al^cit polten möge,
@o ber felbig gleidi einen cin,^t}gen fkincn f)auffen bienft
öoldg ifüt, 216er ber almcditig berrc bcrüfft mi alle in
feinen bienft, tueld)e§ [)crren rei)cf)tt)unimcn nit jürinncn^)
mögen, ber ,^et)tfid)en bnnb enngen giitter, er ift njiffig
einem tiegüc^en ber im bcrtramct, rcidiHd) aufe 5Ü tct)Icn
übcrflüffiglid), anc,-') bie fid) in bienft bifc^^ fönig^ be^»
geben, borffcn nit forg I)abcn, basi einer bcr mcnnig tialben
feiner mit biener bon bcr gnabe bc-ö fnimdifdicn fonig^
(n)ie bct) bcn f)crren bcr erben gcfdiiditi ucrtrungen merbcn
möge, ^enn bei) bifcm l)6d)ftcn fürften ift ein freier jiigang
aller feiner biener 5U mctlidicr ftunbe ein iicgiidier begert,
e§ fe^ tag ober nad)t, Xifer I)t)mclifd) bauptman ift alle
^Qit berelit nnftig nnb gcfd)tdt einem neglidicn bcgerenben
gnebige ocrbörung bnnb bcfdictjbt ,^U geben, baran binbert
nit bie gröffc bce tiauffcuÄ, ^arumb ift ein ncglidicr Gtirift
fct)ulbig, feinen mitbrüber 3U bienft bi=[a2* fem lierren
gü reiben, fo bil er oermog, benn in bifem fcligen Iiauffcn
0 2 Stilen bunbttjnoffen ober enbgnoifcnn [dieselbe
Aenderung auf d. Titel von 2]. '^) = zemuueu. Die Vor-
silbe ^u (vom Baseler Drucker diphthoucjisiert) erscheint bei
mitteldeutschen Schriftstellern oft statt 3er. ^) Eingesetzt
für alten.
103
luürbct feines ,511 ött fein, bifer ^t)metifcf) fiauptman muftert
feinen au'^, bcr mit rechtem ^er§en in feinen bienft begeret,
er fan nnb luif ön^ fe(ig marf)cn, afle ntenfcfien bie jm
öertraiuen: Seilen ift unffcnb, onnb ic^ hüb and) erfarn
bie bienft ber groffcn ünb fleinen fürftcn ber luelt, alfo
ta^' icf) gefefien ünb gefnnbcn, ba? bie raartiafftigen trerae ')
biener ber groffcn fürftcn, nit ottcin bofe belonung ents-
prangen, fonbcr and) ba« nocf) erbärnimig(icf)er ift feinen
bancf für irc wartjofftigen treünien bienft, Don fo(d)en
f)erren gemertig fein mögen, tjnnb melicfier biener bie raor«
Ijeit bie er fcf)n(big ift bet) feinem geiuiffen jü fagen nit
lierfrf)n)eigct, ber mag bei) feinem fürftcn fein gnabe be^»
t)Q(ten, Sorumb auc^ onmügtidi ift, bas icb ale ein ein=
fettiger luarliafftigcr (XI)rift, gnabe ober bancf omb meine
treme bienft, bet) ben fürftcn ber lucit I)a6cn mcge, 5tber
einen rect)ten tone oon bcr irclt tjab icf) entpfangen, Oon
ettlic^en fürftcn, bo icf) beiiict)fcn mag, ba§ ic^ bcn felbigen
)t}arf)afftigc treme bienft gctt)an, tremlicfter benn feiner irer
gemaltigen rctt)e, über foticfte t)a6cn bie fclbigcn, nemlicft
pfalt3 mtb ^'ricr-) micf) fonbcr atlc rcbtüc^ urfacf) ganti
linuorfcl)cn(icf) übcrj^ogen, tmb bclffcn ucriagcn, über onb
mibcr irc ct)gne gemacf)te önb bocf) t)erpflicf)ticf)te (anbtfribcn
tinb öffgeric^tc orbenung bei? reic^§,'*j ünnb über hai id)
') Etwas weiter beidemal die schwache Form (für ire
toar^afftigcn tvcüiuen bienft), alsu trcffien einzusetzen? :2iüar=
I)afttige trclPC). ^) Hessen lässt Crouberg mit Rücksicht auf
seine Teilnahme an der Fehde von 151S, die den Grand zu
der Feindschaft mit Landgraf Philipp legte, hier fort. -^ Worin
nach Croubergs Aultassung die Rechtsverletzung der Fürsten
bestand, zeigt das XU. Sendschreiben (on bai- id) einiger ber
ghic^en ftraff überi3og§ ünb befcfjebigung, aUi yerbrediev ober
übcrfarer beß lanbffribeng [von 1521], rcie firf) nocl) feiner [des
Landfriedens] aufe locifung unb orbenung ber red)ten ^u tt)un
gepurb bctl), ^üuor erfanil), bcclarirt ober erflert bin); ähnlich
im Anfang des XV. An der zuerst genannten Stelle (kurz
vorher) werden noch weitere Rechtserbieteu aufgezählt. Vgl.
über Cronbergs Rechtserbieten ferner Sickiugens Brief au den
Rat von Strassburg vom 27. Okt. (Virck. I Xr. I(i3). dem auch
einer der Abklagebriefe | wessen?] beigefügt war. Hiusiciitlich
der Zeit, in der die Rechtserbieteu gemacht worden sind, lässt
sich folgendes feststellen: Am S. Oktober erhält Cr. einen
104
mt(f) bes rechten nit aHein öor !eiferHcf)cr iimicftat and)
für ha^ feifcrtirf), ünb bei rcic^g regiment Onb (lammer
gertd^t crpottcn l)ab, fonbcr 311 f)of)em übcrfhtB iiah id)
mirf) auff irc ciincne ret{)c, aucf) für trc ritterfcf)afft, be^
g(cicf)en für irc lanbtfdiafft, bie ft] [a2^] im feit ocrfamlct
get)obt, fürfDinmen^i ünb cnbilirf)* red)ten f)erpotten, mit
bem t)erpiettcn, \va^ bur^ bie felbigen mit rerf)t gefprocften
lüorben mere bem molt id) önucnuan^ fÜB nac^fommen
t>nb gelcBen, ober mid} fiatt nit mögen fcftirmen mein ön=
fc^utbt, meine treme bienft, aud) mein überflüffig« Iierpictten,.
fo burd) meine gnebige l)erren imb freünbe ') öon meiner
megcn münbt(id), nnb burdi mid) fd)rifftlid) ge)d)el)cn ift^
§ü bem ha^ bie gemeine ritterf(^afft, grafen, berren önb
eblen ber pffal^, mit gemeinem bauffcn für bie fürften
getretten, önnb mit t)of)cr erinncrnng fold)« DnbiUigen für-
nemen§ ber fürften tremlic^ für mid} gepetten,-i aber fotcfe»'
adeS Onangefeben, ift mir ber redit meü lonc niorben:
Verwarnungsbrief des Pfalzgrafen Ludwig, worin ihm vor-
geworfen wird, er sei Sickingens Helfer und Anhänger gewesen.
An demselben Tage (Mittwoch nach Fraueisens) sendet er dem
Pfalzgrafen sein Erbieten. Eine Copie davon fügt er einem,
am 9. Oktober an das pfälzische Heerlager gerichteten Schreiben
bei. (Copien der beiden Schriftstücke im Kgl. Kreisarchiv zu
Würzburg). Der Brief an den Pfalzgrafeu, dem übrigens das Er-
bieten an den Landgrafen abschriftlich beigelegt war. wird
kurz auch in XII erwähnt. Nach demselben Sendschreibea
muss das Rechtserbieten an Philipp von Hessen ca. den
29. September, das an den Erzbischof von Trier vor dem
14. Oktober abgesandt sein (Vgl. d. betr. Anmerkungen). —
^) Die Gesandschaft der erwähnten „gnädigen Herren
und Freunde" wurde in das Lager der verbündeten Fürsten
vor Cronberg abgeordnet ; eine vermutlich ähnlich zusammen-
gesetzte Gesandschaft (die Grafen v. Köuigstein, Walther v. Cr.
u. a.) scheint aber schon vorher sich au den Pfalzgrafen (während
seines Aufenthalts in Frankfurt) gewandt zu haben (vgl. bei
Münch ni S. 29). Croubergs schriftliches Erbieten erging a»
die drei Fürsten einzeln und zwar vor ihrem P.intreft'en; das-
an den Erzbischof von Trier hatten, wie XU zeigt. sein&
„Herren u. Freundschaft" aufgesetzt. Näheres in d. Anmerkungeö
zu XII u. XV. -') Also im Lager vor Cronberg. Ihre Für-
bitte offenbar eine Folge des obenerwähnten Cronbergschen
Briefes vom 9. Oktober.
105
S^c^ f)albc lob id) gotr, bcnn fo mir ber weit lone al§
ein oerfolgung mxb ber gerecf)tigfcit wiflen morben ift,
tüie oil mere bin id) ficftcr nnb gciuife ber belonung ber
l^o!f)en gnabcn gottce, bcnn bet) bcm bt)mcüirf)en Iicrren ift
allein fiebere giitte belonung feiner biener, ünb ber felbig
almecf)tig berrc ift fo gültig, ha■5^ er feine gnabe nit atlein
gibt feinen treümcnn bienern, fonber aucf) fo ein fei)nbt
@otte§ ficf) bemüttiglicf) befenbt, önnb mit n)arem fierßcn
gnabe oon gott bittet, fo ift ber güttig gott gnebig, gibt
bem felbigen feinbe eiüig? gütt. Stber ber onbidigen tbat
{)albcn, fo bie gottloßen fiirften an mir begangen baben,
^ab id) nit groß tnuuren,') benn bie meil ft) ünnb ire
metifen retbe gotte-3 onnb feinec- g6tt(id)cn mortis nit t3cr=
fd)onenb ober ad)tenb, onb alfo offenbar roiber ben felbigen
almecbtigen rid)ter ünuerfd)ampt bnnblenb, fo folc^e Oon
gott öerf)engt'-i loürbet, loarumb folt id) benn ale einer
aufe ben geringen bienern [a 3^] göltet bor inen gefre^et
fein; ^arnmb mag micb ire ongerecbte banbelung nit
traiurid) madien, benn id) bin fid)er, burd) ben munbt
gölten, So oil bife gottlosen mir üngnebiger feinb, fo nil
toppel mere geet mir ,^ü an ber gnaben gottee, onb muffen
micf) 511 fold]er bocbfter gnabe fonber iren band fürbern,
beBi)aIb erbarmet mic^ bie oerftodung onb oerplenbung
ber gottlofcn oil mere, benn ha^ id? racf) über ft) begeren
folt, onnb bitt gott, ba^^ er fid) über ire elenbt erbarmen
loöfle, benn mo fi) fid) nit balb befennen, onb ,^u gott fercn,
fo ift jnen oerbeiffen ,^eilltid)e onb eioige flraff, bas 0er*
fpric^t jnen ber munbt gölte?, ber onsi nit feien mag,
^enn gleicb loie ber ftaub muffen alle gottlofcn oergan,-')
ba« barff feine? jioeifcl? ; ^di begcre onb loil feiner gnabe
Oon bifen üngered)ten fürften, fli mögen mir mein 5ei)ttlid)
gütt nit lenger fürbaltcn, benn fo lang gott rail, an meldjem
ic^ einen oimed)tigen gnebigen riditcr b^bc. hieben bcrren
onnb freünbc folcb? fd)reibe icft nid) alc- einem manlicbcn,
trefflid)en frieg? oold, in C£briftlid)er ermanuug? mcDB,
mit bitt bae ir möHenb gü gemübt faffen, bie bobe onauR-
') ü (= mhd. w) im Allem, oft belegt, vgl. Weinhold
§ 78. 2} = gestattet. ^) Ps. ],4?
106
jprec^Iic^c tröftlit^e gnabe gotteS, bie ön§ allen burd^ bic gnabe
ht^ ^eiligen cuangelij bct) btfen önferen ^et)tten fo f(ar ficrfür
frf)cinet, bar burcft rair in allen anftoffcn [id)crcn troft tmb fiilff
non gott bcm almec^tigen furf)en önnb Iiabcn mögen, uielc^c
^olie gnabe gotte«, bur(^ bc» tenfc(y (iftigfeit ünb i)erf)engniy
gotteS oil ^unbcrt iar Herbergen geroefl ift, mic ba« ön»
lancfbar am tage letitt. inelcfier moltt mic^ einen armen boni
SIbel )o bet)er^et machen, ba§ icli bie üngereditigfeit önnb
gDttlojigfcit ber fürften, alfo o^[a 3'']fenbor(irf) önb frc^c
fcJireibcn borffte, luo önS bic marlieit gottcC' im f)ei(igen
tnangelio nit bnrcf} gottec^ gnabe offenbaret mere, 3(ber
t)e,3unbt bab id} nit afteinc fein fcf}cnben baff eibig non jnen
,^u fc^reiben, fonber ic^ bin aucf) miUig, fotc^« gniigfamiglid^
t)nb offenbarlic^ anff ft) jü beluetifen, raie einem bt)ber=
man jnftcet. ®arumb luil id) alle (Siibgnoffen brübcrlid^
üermanet babcn, ba§ ir alle fament, foldie gnobe ber
crfantnifi gottes ' ) (barinn umrbafftig unfer einige feligfeit
fteet) mit böcbfter banctbarfcit üon gott annement, in attcr
bemüttigfeit, bcn fnr^en meg in bem enangetio börent, önb
bem glanbcnt, fo merben ir feiig fein ,^eittlidi, mib nac6
bem tobt eluiglicf), bas ift eu(^ oerfprorficn, bnrc^ ben
munbt gottcy,-) ber nit liegen mag. ^ft ber 33apft ein
marbafftigcr (II)rift, fo mürbet er öffentlich benennen »nb
seriellen, ba^ alle fd)al3nng für abla^, an gnaben, öon
pfrünbcn Onb anbery ber gleidien, fo binber gen 'jRomni
gefallen, fampt bem 33äpftlidien gciftlidien reditcn, mit bcm
ganzen Sapftlic^en prad)t, alii-i ein lauttcrer bctrng bc§
tcufelsi ift, mibcr gott imb fein bciligc» euangelinm, önb
mo er fol^» nit tl)nn miirbt, fo miffen mir, bav feiner im
gefolgcn ober ^h geborfamcn fdnilbig ift, fonber mir foKen
jn für ben tjalten, ber nad) inbaltt be-? ,^ebenbcn 6apitcl§
^obanniÄ,:-) nit bnrd) Die red)te tbür cingangen ift, ba§
barff nit ,^mei)fel§, benn bie nmrbeit lenbt am tage. Tarnmb
laffent im;? gott alle fament li anrüffcn, anf? allen onfcrn
trcfften, bay er imy allen, feinen götlidien gcift geben
motte, mie er ^) au^ lauttcrer gnaben einem peglidien rcdjt
für einen
') 1 g6tte§. *) Wohl Job. 5, 2-1 gemeint. 3) i o, l ; also
inen ..Dieb und Mörder". *) a. f. fehlt in 2. ■'') Fehlt in 2.
107
glaubenben berf)ctffen f)at,') "Da mit tüir in rediter G^rift^
Iicf)er liebe biirrf) (lilff g6ttli*[a 4'^](^er gnaben, önfs aiife
bem antic^riftifd^en gemalt erlebigcn mögen, ünb burc^ folrfic
gnabc gotteö .^ü bem forbcrften füct)en bae rcict) gottee, fein
gottlicfie erc, tmb gercrf)tigfeit, fo luerben im§ atte ?;eittlic^e
bing bie ön? nott finb übcrflüffiglirf) ^ufatten, önb alio mürbt
önier jeligfeit in bifem ^eittüctien (eben anfallen, mit ber
ermartung in rechtem glouben ber t3o(fommenben jeligfeit, nac^
bem (eip(icf)cn tobt, bar,^ii t)elff ün^ gott aden, SImen.
^atum -) off binftag nad) Gonceptioni^
93?arie, 2Inno. j"j:ii.
1) Joh. 15. 26. 2) In 2 kein Datum; statt dessen: •} ®e=
brucft 3mm 3ar. ; iöi. X. ."t.^'iii. Darunter Vignette.
108
X. An Meister uud Rat zu Strassburg.
(21. Jan. 1523).
[a S^'JT^Sn ftrengen, tieften, türft)d^ttgen erfamen onb
i\\ mc^jen aJieifter önb 9iat^ ju ©trafeburgf,
meinen befunberen günftigen lieben i)erren onnb
freünben, entbeut ict) cViartnuibt oon (Jronenburgf meinen
gon|i miHigen bienft. 5.^nnb füg eürf) bar mit §ü miffen,
i)a^ mein ßbriftlid) piliä^t mid^ Jlüingt, eüd) in bifeer t)et)U
famen tmnb f6rg!Ii(^en 5et)t, eine treiüe öermanung 511 ')
t^nn. 9^dmü(^ fo tc^ beriebt bin,^) ba§ nil imber eücf)
burrf) bie gnab @otte§, 5u üerftant be§ ©uangelt) (£^ri|"ti
(fo lin§ allen lang derborgen gcJueft) fommen feinb. S.^nb
ift t)n§ bnrct) bic boI)c genab gotte» fnnbt gett)on, ha^^
önfere altforberen ünb wir, burcf) menjd)tirf) n)ei§t}eit get)rrt,
in bem ba§ tuir 311 öil off onfcre e^gne önnu^e gebici^t
gebamcn ^aben, Dnb barbnrd) iueit üon bem einigen mcrcf -')
(Jbrifti abgetretten, trnb aU bie gcfi^rifft fagt ^) t)aben luir
alle get)rret luic bie fd)aff, lieber t)at fid) üff feinen ineg
gelenbet. ©arufe fon notniegen gefolgt, ha^ mir non bem
glauben abfallen müftcn, nocb oermog ber üaren mort
ünnb marnnng @ottc§ im Snangelio Sbrifti. 3>fe meUd&em
aud) ermacfifcn ift bie ^Cntc^riftifct) öerfürung, bie bet) ber
I)et)ligen 5(pofteIen jetiten angefangen bat, nod? t}nnbalt
ircr felb§ fdjrifften. 5^i§e uerfüning ift alfo frefftigfli(^
burd) be^ teüfcl^ mürdung, in m\i alle gemurtjelt, "oa^
mir marE)offtige gtt)ber morbcn feinb be§ teufet^. 5önb ift
\oüd) greülid) öerfurung'*) in fo gleiiffenbcm geiftlid)cm
fd)ein gefd)e^en, ha^ aud) bie ofeermciten oerfürt mürben,'^)
fo öil ©Ott oerbcngt ^ai. nod) tmnt)alt be^ bet)Iigen ©uan-
gelt), in fonberbeit "iXIJattb. i'j^'iiij.') '-l^nb mo folidb graufam
t)rrnng burd) bie bobe gittigfcit gotte^ö nit üerfür^t mürbe,
fo m6d)tcn menig menfdien [a 2''] feiig merbcn. 5lber gott
t)erfprid)t on gemeltem ort,^) bal bie 5Ct}t ober bie tag
öertürgt toerbcn ümb ber ofecrmelten loillcn. 25Jcltc^er
^) Ueberl. jü. ^) Auakobitb. ^) meg ? [Im Manuscr.
stand wahrscheinlich mcgf]. *) Matth. 9, ;S6. ^) Ueberl.
üerfurung. «) rocrbenv 0 H 24. 8)24,22.
109
d^rift ttjolt nu baran ,^uiet)fe(cn, ha§ foltd^e gnabreid^e er-
lojung bnb öerfür|iung burd) etiua^ anber§ gcfrf)cf)cn mög,
bann e^nig onb aUein burrf) ba^ mort gottey? wie auc^
bic f)Ct)Iig gcfcfirifft (ba* ift bcr munbt gotte6) flarlid)
öBbruft,') önb 6et) bißen ünfercn ^ctiten erfüllet, alfo ha^
öil taufent mcnfdien, burrf) ben gnabenreid^en glauben,
fild)tbarlic^e bie greuliche öerfürung bcfennen. ®ann ipelidöcr
mag mttt roarfieit ablct)ncn, ha^ nff bißen tag burc^ ba§
mort gotte^ ein ünäälicf)§ öolcf bcm teüfel ah | geriffen,
önb öf 5(ntct)rifti)(^cn gh)beren, marfiafftige glt)ber C£t)riftt
iDorben feinb? D >üic Sil faftcn toglidi non bem tcüfel
oft bie feiten St)rifti, aud) öß ben ^ot)en liaubtglqberen
be§ ?Intd)rift§, önb üfe bem S3äpftlic^cn t)auffen. 5?nb ob
gleid^ öil öß ben felbigen nod) ^art bei) ircm üatter bem
teüfel galten, önb fic^ nit iPÖUcn abreiffen laffen üom
?(ntd)rift (ha§> ift bie ganb berfammehmg in bem geift bei^
teüfel«) fo feinb ft)e borf) fo ganl'i francf, matt, imnb
fdimad) morben. ünb ift bcm teüfel alle ar|cneti 511 betiottung
feiner glliber genommen ünb entraubt, burcf) ba» fein lugen
an ben tag bracht feinb. Xef^^alben fein bäpftlic^cr fürter
mce einen einigen rcrf)tgeftalten fdiein gü rettung önb t)ilff
bem 5(ntic^riftD t)crfür bringen nmg. ^ann biemcil ir
grunbt nff bie lugen gefteüt ift, fo ift ber ganli bam, fo
baruff gebamt, burd) bie mart)cit ,^erftürt. ,s>i)erumb mclicftc
teüfel§ glt)ber fic^ nitt balb burd) gcnab gotte^ neriranblen
in glt)bcr (Jtjrifti, bic muffen türt3lid) burd) ba« ftreng
tortet)! gotteS öertilget merben.
^ann burd) bie offenborung bc§ tuortS gottc§, ift bc;^
Wntd)rifl» baubt (ba« ift ba« S3apftumb ,^u Üiom) tobt,
^orumb aud) üon nottncgen afle gll)ber beffelbigcn jü bem
[ad"] menigften faft fd)mad) fein muffen, r^sthod) i)off id),
bi^er ermölter jü einem 33apft,''') fet) nit allein nit ein
t)Oubt be§ 3lntd)rift§, fonber aud) fein glt)b bc« fclbigen.
^ann er l)at fonber 3met)fel luol bcfunben, ba§ ha^ S3abftumb
feinen d)riftlid^en grunbt l)at. i^snnb fo er folid)« erfcnnt,
mag jn gott erlcüd)ten, begnabigcn, onb tjcrluanblcn in ein
1) Vgl. Joh. 17,20; Köm. 10,14. 17. «) Hadrian VI.,
seit dem 9. Jan. 1522 Papst.
110
glt)b ßf)rifti, bocf) nit jü einem l)aubt. bann ß^riftuS ')
ift, önb bleibt eluig ha^ ^au6t ber cftriftUcfien firc^en, wie
ta^ im f)et)Iigen GuangcÜD tiar erfiinben luürt. Gf)nftUö
lüornet t)n§ Uax tor benen, bie firf) öfegebcn Dnb berümen
ba§ ft)e (I§riftu6 [etient.-i So(ic^§ f)aben ade bie geti)an,
bie firf) für ein ^aubt ber c^rift(irf)cn firc^en öfegeben baben.
3)a§ S3apftl)ümb mitt feinen gdibercn, ift ber greiucl ber
geftanben ift an ber I)ct)(igen ftat, ha dtiriftu^ bon fagt
SRatt[)ei am fl)crt)nbt3Uicn^iften.'') Hon melidiem aurf) -Daniel
fagt, ha§ ber felbig greinet luerb öfffton miber bcn fürften
ber fürften, bnb foH on t)anbt ,^erfnirfc§t merben.-*) 3ft
ha^ nit ftarlirfi erfüllt? Üfammüd) ber teufet aU ein
!^aubt bes 53opftiimbÄ, mitt elitetcm '>) falfrf)en betrug onnb
lugen tjatt er burd) feine gtl)ber, bie 23äpft, bat- 5H6mifrf)
!et)fert§nmb ünber feinen gcmatt ünb gct)orfom brarf)t, in
bem nammcn dbrifti, önb miber bie leer (It)rifti. ^ann
ein S^ömifc^er ^et)fcr ift ein fürft ber fürften, »uelirfiem
ouc^ (S^riftu!? tribut behalt, Dnb ber gleirf) im* jntbün
gebotten,'') Sturf) felbft bet^cügt, ha^^ ber felbig gemalt Don
gott geben fet).') ^nB fotid)em ftaren r)nnnber(egHrf)en grunbt
ber marf)eit, fjoff id) bie überigen glliber be§ 2(ntd)riftio,
bie ic^ für tob fd)nt^, foHen fidi gtcici^ m^ 311 gott feren.
Sßnb fo ft)e boren bie fttimm C£()rifti im beiiligen ©uangelio,
fo luerben flje tebenbig merben, fo fl)e attcin glauben, loie
ber euangetift ;3oI)annee ftarlidi üfibrudt.'') S^iemeiP') nu
bie nerfnrung hc^ ^^(ntd)rift§ burrf) ba« mort gottes fo
gani3 f lar an ben tag brad^t, önb bur^ ben bct)ti- [a 3 >']
gen gcift tägtirfiy mer ofigefünbet mürt, onb aber nirf)t^
befter meniger ber teüfel afte mügtidie meg onberftect ju
flicken, burd) feine fdimadje gli}ber, barmitt er mv:- oon
ber martjeit öff imfcre alte han gern füren molt, mie mir
1) Ueberl. (f^ru§. ■') Matth. 24 (5 . 23 f.) ') 24. 15.
*) 9, 27 ; die Stelle lautet iu der Vulgata : erit iu templo
abomiuatio desolationis, et nsqne ad cousiiiuiuatiouem et finem
perseverabit desolatio. Dass sieh der Greuel gegen deu „fürften
ber fürften", nach Cronbergs Auffassung deu römisehen Kaiser,
richtet, gründet sich \vohl auf v. 26 : Et civitatem et sanctuarinm
dissipabit populus cum duce veuturo. ^) Ueberl. ciUde.
e) Matth. 22,21. ') Joh. U), 11. «) 5,24. ^) Auakoluth.
111
fein tcüfeüfrfie (ifttgfett (bie önö burc^ üilfaltigc erfarurtg
funbtg ift) luol mercfen mögen, i^nb jonberlicf) ') ^ah id)
oon ettUd)en einfältigen menfcf)en uernommen, raie ft)e be=
forgen, (Straßburgf irerb burrf) ®ott geftrafft n^erben, ömb
bei njtHen, hav bafelbft jngefafjen mürt hai' ©uangell)
S^rifti jiiprebigcn. 5ßnb beffeelbigen tragen rt)eiter forg,^)
)o bie Sutberifdien büdier gelitten werben, bas beffe | Ijalbcn
3ur ftraff, bie groß gforf im münfter, önb bie groB preiiff
in ber orglen ,^ii ben 2(uguftineren 511 ©trafebnrgf^) öff
ben S^riftag gerbroc^en fct).-') ^nb ba§ felb a(f)ten ]t)t
für ein Qn,^6igung ber ftraff. Solid)? f(f)afft afle§ ber
teüfel burd) ettlic^e feine geiftlidien . bieroeil er enpfinbt
tt)a§ ö^ bißem fpt)( werben will, burc^ tägücf)en abgang
feiner gltjber, bie firf) 511 gott tmb bem rechten weg feren,
befB^alb wolt er baö felbig gern binberen, wie ei jm offt»
nmli geraten ift. S^ub barumb, wiewo( icb ewcren rf)rtft(id)en
üerftanbt ber ünbcr eüdj ift, geboret, aiiä) ocrf)offte, ob
fd)Dn id) ober anbere eüd) nid)t§ wet)ter!5 ernmneten, ir
würben eüc^ bannodit bie teüfeüfdien geiftlid)en ,^ii irer
folg nit füren laffeen, wiber bai bcblig ©nangc(t) onb Wort
gottei. Wieweit aber and) barneben offenbar ift, hae ünfer
menfd)Iid) ücrmügen frand ift, önb aud) oil bet) dljriftui
5et)ten (ümb i)rbif(^ güti willen ünnb ünnü^er forg bei
') Ueberl. fonber(cf). ^; Subj. bleibt ft)C. ^) Ueberl. 8ttafe=
burgf. *) Ueber das Zerspringen der grossen Münsterglocke
beim Läuten zum Huchamt Weihnachten 1522 und die Aus-
beutung dieses Ereignisses durch die Mönche und ilire Partei
vgl. Rohricli I 1311, Baum, C. und B. 200. Hinsichtlich der
vorher erwähnten Duldung lutherischer Bücher in .'^trassburg
folgendes: Nachdem am Schluss d. J. 15'21 nichts mehr von
luth. oder ähnlichen Schriften zu haben gewesen, war 1522
die Censur gegen Drucker und Buchführer wieder milder
geworden (Baum, C. und B. 199 . 200), wenn auch die meisten
Bücher ohne Druckernamen erschienen (Ad. Baum 18). Am
27. Dez. 1 522 war sogar ein Ratsbeschluss erfolgt, Murnersche
Schmähschriften seien zu verbrennen (Baum, C. und B. 200).
Hadrians Breve (vom 3(i. Nov. 1522), das mit einem Begleit-
schreiben des Kardinals Chieregato am 17. Januar — also
kurz vor Cronbergs Schreiben — in Strassburg einlief und
den Druck lutherischer Bücher verbot und die Verbrennung
der gedruckten forderte (vgl. Virck, I Nr. 135), hatte keinen
nennenswerten Erfolg (Ad. Baum 21).
112
3et)tlirf)en) bon Ef)rii"to abgeiüidjen feinb, alfo ha^ foüc^e
l^el^ntfüdiung önnb gcnab gotte» bcr felbigen oilen ,^u eraigem
tjcrberben ') gereid)t t)at. ^cffefialb ic^ mitt n)arf)eit fagen
mag, ba§ bi^e önierc {)6d)ftc gnab, fo ön§ [a4»] gott beq
biRen tmjercn ,^et)tcn erzeugt, forgflidö ift aficn benen bie
Jülich i)et)miücf)ung gotte^ nit anncmen. ®efß{)alb i)ab iä)
öß red)ter rfinftürfier trciu önb liebe, bifee öernmnung gegen
tüd) nit moffen önberlaffen. i^^nb ob lüol ir, aii id) i)off,
meiner öerntanung nit bebürfft, racrben ir borf) folid) mein
fc^reiben ö^ bem gcmüt id)« getban t)ab, guter trciuer
mt)enung ücrfton önnb bffnemen. '^ann irf) öermane eüc^,
ba§ ir Ijflicbtig icl)t, nitt aftcin 9JJeifter SJJattbifen in
feinem''') prcbigcn .^üjc^ü^en,^) fonber cüd) gcbürt öi( mer
au(^ anbere uff ,511 ftetten, bie ba5 luort gottce rerf)t prebigen.
.Qr iet)t )'cf)u(big|) einen t)egflid}en red)t qngcenbcn (burc^
bie rccf)t tbür Sbriftum) süboren. 2Bc(ic^e aber neben in
ben f(^afffta( fttigen, bie fol man nit bulben. ^ie red^t
prob gibt fonct ^eter . ber gebeut, ba§ ein t)egflirf)er briadb
tinb grunbt fein« glaubend üfe ber fcbrifft bemcii^cn iofl.^)
tt)e(irf)§ ein t)egtlicf)er prcbigcr ^ütbun icbulbig ift. Tieroeil
bann aUe papiftcn firf) alio borf) uff fanct "^^cter ,5eügen,
ire§ ocmet)ntcn gcnialts i^albcn . mb aber ir bemcißung
tinb grunbt nit b^ ber gefrf)rifft ift, fonber cbnig bnb allein
bff einen luteren teüfclifcöen gciualt ber luelt, bnb bff lugen
gefteüt ift . marumb folt ein rf)rift ben felbigen miber
gottö gebott glauben, bie neben bngeftbgen feinb, bnb bie
rec^t ft^mm nit babcn? 3Ö3aÄ ligt baran ob bie ber-
mctinten geiftlic^en bil reuten boben bnb bil pfriinben,
aud) übel leben, fo fi)e bue; ba^o ßuongelium ,^ü prebigen
nit berl)inberten. 5lber bmb ire§ berflüd)ten get)tv mißen
mögen fpe nit bulben euangelifrf)e prebiger ,^u Strafeburg,
jj^arumb gebürt eüd) aly ber oberfeit barim ,^ufcben . bann
ir fet)t baffelbig in emer taup Pflicht fd^ulbig.
') Ueberl. üeberbcn. -) Ueberl. feine. *) Am 9. Januar
hatte der Rat Magister Matthäus Zell uud allen Leutpriestern
ansagen lassen: ,,ein jeder solle in seiner Kirche das Evan-
gelinm predigen mit der Wahrheit uud niemand darum fürchten ;
der Rat wolle solchen beschützen und schirmen" (Ad. Baum,
17). Ausführliche Nachrichten über den Zellschen Handel
ebd. 15 ff. \ Vgl. Joh. 10, 1 f. ">) 2. Petr. 1, 19.
113
Sd^ tüill eüc^ i)t)fntbm aud) einen trennen fieberen rat^
ntittet)fen, ber jerbroc^nen gtocfcn f)aI6en. ythmüd), ha^'
ir bie felbig 311 gelt mac^cnt, inib bament bem a(med^ttgen
[a 4'^] got lebenbige tempel, tet)Ient§ ünber bie armen.')
^arburcf) roerben ir eüd) famlen einen bnuBjprerfiüd^en
fd)aB in bem ^immel. ^v mogent barbet) aut^ einen
icbenbigcn tf)on ma(f)cn, borburc^ bie tobten tebenbig werben.
9?ammlic^, fo ir befteffent, ha§i afle tag ein ftucf bon bem
ttjort gotteä geprebigct tücrb, barburd) ir t)nb ciuer bolcf
gefpeifet merbent mit bem lebenbigen brot . bnrd) lüetii^S
ir öon gott crlangent queflen bes emigen mafferS, bie öfe
eroeren leiben flieffcn merben in ha§ eroig leben.-) ^ann
feiig ift ba§ öolc! beren ftatt, in iDeIi(^er^) bie oberen got
er!ennen. S?nb üi( jefiger bann bie 9^iniuiter, metictie mit
irem !ünig nod) ber oermanung be§ ^ropf]etcn ^onc glaubten
in ben berren.^j 5)orgegcn mec ber [tatt, melicfte bie flare
marfieit gotte§ bet) bi^en Onfcren ,5cl)ten ücracfitct ünnb nit
onnimpt. ^ann ber felbigcn oerfprid^t G^riftu^ greiültc^ere
ftraff bann benen öon Soboma onb ©omorra, je^ttic^ ünb
emigflirf).'^) ^x i)aht tobtcnftang^ genüg an ben überigen
gloden gü Strapurgf. @ot i[t mein jeüg, ba§ icf) bem
93apft ünb feinem ganzen t)ermet)nten geiftüc^en fiauffen
fein arg§ tuünfc^, fonber bon @ott bitt, ba§ er fl)e gnebigfüd^
gü erfantnife ber mar^eit füren luoll. SDZirf) tirret an bem
felbigen nit, ba§ offenbar genug ift, ba» flje brfac^ mcine§
üerjagenS feinb. Qu bem fo wiffen ft)c baö id)ö nit ber=»
fci^ult i)ah. !5)ar,^ii tjüb irf) mic^ meiner gefd)rifften lialben
bie id) offentIicf)en f)ab bnber meinem nammen (äfften bfe^
gon, ,5Ü bert)üren erbotten gen 9?ürenbergf bor bay ^) 9\egiment,
ober bor afle ftdnb fonber ad ge(et}t ju erfc^einen. Tefft-
t)alb nit not gelüefsen mere mid) alfo fonber afle rcb(id)e
ürfac^ ober grunb jü öerjagen. Slber beffttjalb') mitt iä)
^) Aach Zell eiferte gegen die abergläubiscben Auf-
fassungen, die sich an das Zerspringen der Glocke knüpften:
es bedeute gar nichts, als dass man die Glocke wieder um-
giessen müsse (Baum, C. und B. 2ü()). -) Nach Joh. 4, 14
und 7, 38. 3) Eingesetzt für uielid)en. *) Jona 3. ^) Matth. 10, 1 5.
*) Ueberl. ba^ ba§; gemeint ist das von der Ebernburg (am
16. September 1522) abgesandte Erbieten (vgl. über dieses die
Einleitung von VIII.) ') Ueberl. beffet)aib.
Cronberg. 8
114
fein fc^nblfc^afft gü jncn tragen, fo ferr f^e fid^ gu gott
fercn, ünb nit lueiter lüiber ba§ irort gote^ ^anblen . bann
id) [b 1 * I geb gott bie rarf). 5^nb ob ic^ gleid^ al§ ein
Iiantiuercf gotte§ tt)dtUc^ V) gegen jnen t)anb(en mürbe, üfe
bem befeld) gottc^, fo n)et)i§ idö ha^^ jotirf)§ gott i'c^afft öon
ircr nerftocfung tnegcn.
5öinb ire nil pfrünben önb übelc- lebend lüiflen, merbent
ft)e gott reb inib anttuort geben. Xarumb J)ab id^ ba§
jelbig in meinem -) f(^rciben uff ir getuiffen gefteflt. Solid^e
gu reformieren, laffe ic^ bie obcrfcit, bencn ba§ ^nfteet,
bcbendfcn. 90Zein ucrjagen ift ntir nitt lunnberbarlid) . bann
id) l)ah jiiuor mirf) folic^y in frafft be§ ©ucngell) jüuerfe^en
gemufft. S?nb ob gleich mir nit arg§ ^) äiigeftanben luere,
ober fünfftigfücf) süfteen mürb, ba§ folt mid) mit ber
gottc^ tliiff ömb ein t)or oon ®ott ober feiner gotlid^en
n)arl)eit onb gerec^tigfeit nitt abmcnben. ^s^) ^ab i)t)e |
burc^ entpfunben hav idi .^iiuor glanbt, ba^ bie bürb önb
jod) et)rifti allen red)tg(aubigcn Ieid)t ift. '-i>nb mein oerjagen
gibt mir mer freüb onb maren friben, bann fd)mer^en.
t)nb ha^ biUic^, fo id) mctjffe ba§ e^ unfer» bimmclif^en
uatters miU intb gefallen ift. ^ar,^ü troftct mic^ barneben,
baä ic^ gant3 lnuicrfd)nlt non ben breljen ?i-ürftcn oerjagt
binn. 5ßnb bie urfadi folid)» nerjageniS ift, baiJ id) ein
offcntlid^er biener binn bc§ Suangclinme dlirifü meine»
crlo^erä. 2;er felbig tan, onb mürt mid) fd)abla§ bauten,
imb t)rret nit ob baiS ber melt tmb bem tcüfel Iet)b fe^.
Qc^ l}ah oon üilen bapfferen leüten gebort, ba§ f^e
!ein fonbere gute frud)t oernemen oon bcn jbcnigen bie
bem nemcn glauben anbangen, mic fne jn uf? onmiffen^eit
neuen. 5lber flie rebcn in bem felbigen aU menfdien,
meliere ir äugen allein off cüfferlidien fd)ein onnb gletiffen
gerid)t Ijabcn. Si^clidie aber burd) ba^ U'ort gottei^ febenb
Hub börcub merben, bie oernemen oil anber^. Üi'ir babcn
bef^t)alb flare leer tmb eyempel in bem beliligen 6uan-jb 1'']
gelio, fonberüdi ^obanni^ ant ^mälfftcn . bafelbft flarlidj
li^gcbrudt, ba^ nil ufs ben ?jürften ') glaubten in (Sbriftum .
0 Ueberl. t^Ätli^. =) Ueberl. meine. ») argerS?
*) = Obersten, wie Luther an der betreffenden Stelle (1 2, 42) über-
setzt ; in der Vnlgata : ex principibas multi crediderunt in eum.
115
ober bie ^ricfter ünb fc^rifftgelerten nioditen nit glauben.
1J)ie felbigen f)at nit gef)oItfen ba§ fl)e bie ge[rf)rifft gcicfen
f)aben, aud) ha^ ßbriftu§ inl ii)unber,3ct)c^en öor jnen
getf)on ^at. bann fl}c moren üerftocft önb öerblenbt, noc^
l)er meiffagung bey 'i}?ropf)eten (Sfaic.') St)c üennoc^ten
gleid) fo irenig mitt bcr gefrf)rifft ipibcr S^riftum, aU bie
ipapiften bei) unferen ,^et)tcn. 5^arumb brarf)ten fl^e (If)riftum
an ba» freü|. @t)C fordeten mer bie minbernng ire§
getüaltg ünb abgang ber rcid^tumb bann gott. 2;arumb
borfftcn ft)c nnnerfrfiainpt gü (5I)rifto fprcd}cn, er i)dk ben
teüfel bei) \nO) Qu gleic£)crliieife mt bie tcüfclifc^en ^^apiften
au^ feinen anbercn grunbt bann lugen gegen be§ ©uan-
gelium§ biener t)aben mögen, fonber aßen grunbt ber gefdirifft
rcben ft)e tuag f^e gilt bnndt. Sgnb barumb aü bietneil
f^e feinen grunb ö^ ber gefdirifft öff ir feiten 5eQgen
mögen, fo foKcn mir jnen nit folgen. S)ie t}et)Iigen 5(pojteten
me(i(^e hod) gang öngelerte fifd)er, ünb fünber gemeft, bie
feinb ünS cj;empel5 genug mit iren morten imb merfen .
i)a§ ein t)cgflid^er bcr bem ©uangelio glaubt, feiig ift.
1EBeüd)cr gott glaubt, ber laf^t fid) bie menfc^en önb ben
leüfel nit abfdireden. Werne t)erren üon (Stra^burgf traben
ein üertramen bet) ollen iren bieneren innb bie befolbung
öon jnen öerfdiriben. Wk üil fid)erer tmnb gemiffer mag
fid) ein ^egflidjer d)rift berümen bes f)el}Iigen geift§ fo jm
tier öon 65ott nerfprod^cn ift.
S)orumb lieben f)erren imb frcünbt, Iaf§ent eüd^ bie
teüfelifd) S3äpfllid) t)ei)Iigfeit nit meiter uerfiircn. $)e§
teüfel^ betrug ünb lugen mit feinem iöapftümb feinb offen»
bar morben . ha§> ^dpft(id) fd}mert t)att fein frafft mer,
bann einig in abgrunb ber bellen, babün bcr tcüfcl mit
fin='[b 2''^]cm Sapftümb gebort.
$8nb bomit ir imb menigflicf) bcfter flarer U'iffen
mögen, mein fd)reibeu mart)afftig ,^it fein, fo i^ab id) bi^c
fc^rifft üerfd^afft 511 bruden.^) ba mitt, ob bie fd^Jüac^en
>) Nach Joh. 12,38—41. =•) Job. 10,20. 3) = so
habe ich diese Schrift driickeu lassen (Parallelstelle in XI,
„üorfcf)affen ba» Guangclium red)t ^u prcbigen"). Näheres in
d. Einl.
8*
116
tobten gtt)ber be§ 33apftiim6§ etttüoS grunbg bargegen öer-
metinten an 5Ü3et)gen, ober rao f^c achten haS^ icö meinet-
ftf)reiben§ nit grunb i)ahcn fo(t, fo erbeut id) mtc^ meinen
grunb genügfam ü^ ber gefd^rifft 311 beroeifeen. S?nb ttjo
ic| ftraffbar crfunben merb, barumb ml ic^ gern mein
ftraff leiben. 2Bo icf) aber plaß gegen jnen begatten merb
(aU mir nitt 5met)felt) fo beger ic^ n)et)ter§ nit, bann ha§
ft)e fi(^ ©Ott befennent, onb burcf) fiilff göttlicfier gnab oß.
teüfel§ glt)beren öerroanbelt merben in marbafftige glt)ber
St)rifti. ®ar 511 Onä gott allen t)eltfen mofl burc^ fein
erbarmung, bie er burcf) ben ^ropf)eten ^ieremiam ber»-
fprod^en f)at an bem ein onb bret)ffigften.i)
H ©ünftigcn lieben t)erren onnb freünb. 3c6 bitt
eüd) bife meine frfirifft omb ünfer» crlöierÄ mitten, ber
bie mar^eit felb« ift, tugentlict)en off guncmen. be§ merben
ir Betonung burcfi bie t)öcf)ft genab bei) gott finbcn. Saturn
off ben ein onb | 3men|igften tag be§ monat^ ^anuarij |
5Inno ^l X. jfiij.
') 31,3.
117
XL Seiidbrief au Hadrian VI.
(1523).
[o2^]/J2{pft 5(brianu§, 3cf) ^artmubt öon GronBcrgf,
jj als et)n offentürficr befcnter '; biener ^^ju,
n.ninfd) bir bie irarfiafftig erfanttii» gottc§ ünb
■bet)n fclbft, Tiem(id) in jumina bie einige jclicfet)t, fnb nac^
bcm ic^2i etlicf)e fdirifftcn i)ab laffen auBgcEjen, bar t)nn
ic^ bet)n perfon trefflirf) mit ber iiiart)et)t angetaftet i}ah,
nnb bafjelbig 01116 aKer dfti'iftcn notburfft irillcn, bie 6i§»
l^ere burcf) bas ©opftum 311 9xüin aufe funberlicber üorliencfni^
^otteÄ ünfer funb i)a(ben öorfuret iel)nt, lueüicEie affer=
geiülic^fte forfurung bnl suuor öon got oilfoltiglic^ 001-='
!unbiget ift, burcfi btn aller fjocbften (If)rtftuin felbft onb
cnberc l)cl)ügen propf)cten onb 51pofte(en dbrii'li.
H jj^ie wet)I fic| aber bie le^te »on got üor^e^fjene
,§ufunfft d^rifli ijcr^u nef)eret,^j burc^ bie gnabret)d^e
frefftige crfcf)et)nung bes roort? gotte§, loenic^? luort ift ber
luar^afftig C£i)riftu§, Onb gott felbft, fo muß oon nott
wegen folgen, ha^ foüict)? 93apftumb» faljd)er erbid)tcr
geioalt, al« tobt, epn enbt baben ninfe, in frafft ber claren
|ufag gottes, loie ha^ Oerfunbiget lonrbt mit grunbt ber
cuange(ii{i)en geicbrifft, biird) bie mcnfdien loeflic^e Oon
gott gelert jet)nt, bet) biffcn Onferen geljtten in tcutid^Ianbt.
^1 ^d) f)6re onb oornt^m Don Oilen benen f)Dd) §u
gemut onb ^er^en gef)et, fo mit gruntlirfier offenbarer
n}arf)eQt iot)bber bog ^apftumb feime geli)ber onb fd)ufe«>
Ferren gefagt obber gefcf)ribcn anirbt, beforgenbt-*) ber
auffrure bie aufs folIirf)ein fomen mag, S{ber njenig auß
i)en felbigen toerben gcfunben, bie fic^ ijod) befummeren
ober betrüben omb bie offent(icf) oorlefterung onb oorfolgung
lüt)ber baö loort gotte§ onb fei)ne bijner, öet) foIIic^em=>j
ift rooH t3U mercfen, ta^ gott in ben felbigen menfc^en
[a2^] nit bauBct ober loonet, ioild)e me^r forc^ten ben
0 3.4 befanter. ^ Anakolnth. ») 3 . 4 ne^enet.
*) Als Particip zu fassen. ^ 1 follidie.
118
geiuatt bcr inelt, ban gott, SS^araus aud) folget, bal bt)e
felbtgen iitcfir jucken ben frt)bcn, ben bic weit gibt, hau
ben recf)ten moren frtbcn, tt)t(cE)cr e^nig ünb atleijn in bent
luort gottciö gc)uct)t önb getunbcn mag werben, als in bem
et)nigen (Xfirifto, SSnb et)n igftirficr bcr foflicEien fribcn rcc^t
öon gott bittet, ber luurbt joftic^cn waren ') friben nit
adeljn t)oben in jcl)ner glucffeltcfetit, funber Dil mct)r ünb
frefftiger in oHer fct)ner twii}l'tcr-) wt)bcrwertirfei)t, ünb in
fet)ncin tobt, (S^n foffid^e frofft f)ot ber wäre frib (Jfirifti^
baron foll fe^n war£)afftiger (iljrift öwcl)ffeln.
n ^0 mit aber bu ünb mennigtlic^ mcrden Onb
oor[tet)en mögen, ha^ me^n jd^reljbcn bid) onb ba§ 33api"tumb
gu 3^om bcrnrenbt, auß !ct)nem tjeffigen gemnbt gefd)e^en
ift, funber met)r an§ übe imb (iljriftlidjcr pf(id)t, ßo wit
tc^ bir auff bcljne offenbare önb auffgebecfte wunben et)u
fidlere ^et)t^ame cr^enet) anl3ei}gen, wildier er^enctj bu bicf>
^u betjnem onb aller (St)riftent)ct)t t)ocf)ftem bet)II feligflid^
brau(i)cn mugeft, ncmlicf), ba^ hn mit guttem wiflen ab'
tretteft öon aller bevfd)afft imb ret)d)tumb be§ 53apftum^
^ü 9tom, Dnb madieft bir freunbe üon bem bo|en iior='
fluchten gutt, glct)rf) bem fct)alcft)afftigen fnec^t, ben bcr ticrr
iobt t)n bem ©uangetio;'') bu wurbeft nit elin !Ict)n gut
tt)at tt}un, fo bie |wenc mcrf)tigcn ^crren l)n ber Söriften»
f)et)t ben $Romifdicn ^etjfer, onb ben ^önig ton t5randrct)c^
mit et)nanber oerfuneft, onb bcBt)a(b beim berfdiafft genant
Patrimonium ^ctri inibcr fie tbditcft, bo mit bu fie funber
^we^ffel \xi guttem frib bringen magft, 5^arnebcn oorfd)affcn
ba§ lebenbig ^) (Suangelium in aflen tauben red^t t^u prebigen.
% ®er glet)d)eu bie weiill offenbar worben, ba^ ber
gan^ [a3=^] genant get)ftlid) ftanb wie bcr oor äugen ift,
febnen ®briftiid)cn grunb nit bat, aud) onfere iöifdioff,.
90^unc^ onb ^^faffen ^u ijrcn^) ()crid)afftcn onb grofßen
ret)(^tumbeu tei}n rei^t babcn, 'Serlialbcn oorlaffcn fie
biUid) bie felbigc ire t)crfc^afft onb rct)d)tumb, onb laffen
fid) fettigen mit e^ner |imü(^en t)nberf)altung c^ne^ igfiidien
>) Fehlt in 3.4. ■') 3 . 4 ^6cöflen. ') Matth. 18,
24-27 (32). *) Mit den Nachdr.; 1 Icbncbtg. "•) 3 jrcr,
4r irer.
119
leben lang, nad^ be§ ftanbö ge(egenf)et)t ; D lüie feltglid^
mod)t jotttd^§ mit anruffung gotlid^er ^ilff |ugef)en, feo bu
ber fachen eignen gerechten anfand mad)en luurbeft, burd)
e^n follic^ befentnc§ bct)ncr t)rrung önb obtrettung ber Sa|)[t=»
Iirf)en teuffeHifc^en t)erf(i)ung.
H SBoHeft 6ctra(^ten, fo an allen cnben ber Sfiriften^»
t)et)t atte I)erf(^afft önb ret)(i)tum be§ üormetjnten gei[tltd)en
ftanb§ t)n et)nen gemet)nen nu| ber ganzen S£)riften^et)t
genomen lourbe mit gutter orbenung, fo moc^t man Don
ben felbigen t)rbijct)en gnttern ju bem forberften merben
laffen önb geben äffen ben felbigen get)ftlicf)e§ ftanb§ perfonen,
bo mit firf) e^n t}gflic^er nad) gelegent)et)t fet)n leben lang
erncren moctit, Xerglel)(^en mürbe feu bem forberftcn nott
fe^n, ba§ an äffen enben prebicatnren öerorbenct mnrben,
mit ^imtid^er önber^altung ber felbigen gefc^icften perfonen,
mit fpet)fe önb t(ei)bern, bie me^ff äffe ') önfer felicfet)t
e^nig önb affet)n t)n bem f)oren bc§ mort§ gotte§ fielet,
aU Qn bem eiinigen (ebenbigen tegüdjen brot; bnrd) ba§
teglid) öorfunbigen önb gnab be? mort? gotte§, mürbe fid)
önfer felideit t)n böfem leben anfoben emig mcrcnbc.
1"! ^tcm barneben folt man bie öberigen gntter önb
reic^tumb affer 58iftum,-) Stifft önb Gloftcr öororbenen
gegen bem 3:nrden, ^u et)ner rettung önferer SI)riftIid)en
bruber, berfelbigen fnnber feme^ffel ön,^elid) öiff fet^nt l)n
ben eroberten lanben be§ tnrdcn, luildjer gc-[a 3''] bet t)rer
erlebignng bolben öon bem gnebigen barmberUigen got
erboret merben mnf?; berbalbcn modjte jn rettung folid)er
©bi'fftcn eön gemaltiger trefflict)er ,^ug gegen folidiem fci)nbe
bem Wurden öororbenet merben, -^u maffer önb ^u lanb.
5)0 mürbe öff önferem tbepl fet)n mangel erfunben merben,
an obeticbcm temrcm manlic^em trigsfold, feo finbet man
bie önberbaltung öiler bcre öberf(nffigtli(^ öon ben genenten
get)ftlid)en gnttern, alfo ba§ fepn armer borbnrd) ctma§
bef(^meret mürbe, fnnber burd) bt)Bc öberbleljbenbe rel)(^^
tumb mod)tc öilen armen nottorfftigen menfdien d)rift(id)
geften^ert önb gegeben merben, 8o fern mit tremcr mei)nung
önb gutter orbenung rec^t bo mit ümbgangen würbe.
1) 2 al. ') 2 bifc^tumb.
120
Stern ') fo ber -Turd rerfit Bcrii^t Jüurbe, bes ftarcfen
h'cfftigcn grunbcs! ünfers g(auben6 gn bem f)e^Iigcn ©uan«
gcüo G^rifti, ünb boS bcr felbig ünfer glaub bff ben
et)nigcn lucg, ünb btc eljnige pforten Gtiriftum gerieft, mit
fo(IicE)cr frefftiger beraetifung ber tüari^afftiger ^et)Iiger ge^
fd)rtfft,2) ünb öff ben et)nigen öelBen be§ glaubend Qtt
(St)riftum gefielt, bar burc^ luere gen|Iic^ ^u üorfioffcn,
bcr jurd lüurbe lüidigfftc^ 311 bem iüarl)afftigen glauben
trctten: bar au§ burd) bic giiab gotte§ mcijtter folgen
mod^t, hav aütv Hold bcr ganzen erben .^u bem einigen
Uiorf}afftigcn glauben fomen bnb trettcn murbc; 2o bic
ungläubigen üorncmen, has nnBcr glaub off ben ct)nigen
gruntftel)n dfjriftum (üff tt)ctid)cn bic gan^ t)e^üg gefd)rifft
beuttet) onb öff bic mare bruberli(^e übe gefielt, nit öff
9lom ober beffclbigen 53apftumb, önb öff onfercn eiignen
nuö, funber nn ben etinigcn Porgcmelten Helfen gebarobcn,
banmiber bie pforten ber beften nictity oormogen, ©l)n
fDnid)5i fampt ernftlid) crrcttung imfc* [a 4''*]rcr (Xbriftlid^en
bruber t)n be§ Wurden (ant, mocbtc aticy bold bcr erben
bemegen ,5u bem luaren glauben: onb f)iruff, bie uiet)t qn
fumma bie aller grcmclic^ftc antid)riftu§ oorfurung be§
$ßapftumbÄ 5U 9iom mit aKcn fclincn glibbcrcn, hnvä) bic
l^Dc^ft gnab gottcio offentlicf) an ben tag prad)t morben ift, ünb
Pn^alidi nid jcqnt au^ bem gcncntcn gciiftlicbcn ftanb, bie
felbft ofrcntlicb follid)e l]rrung bcfcnncn, onb mit onmiber^»
fprcd)(id)cm grünt bie fclbig oorfunbigen,
11 @o bin id^ einer troft(icf)en boffnung, bu mcrbcft
bt)ffe mctjne fdirifft aU e^n f)et)Ifame an^iciig ber gcmcitcn
öffentlichen munben feligflicben offnemen, ,^u bem bodiften
lob gottc!?, audi M bcpncm tmb allcv iiolde^ bepl bcr ganzen
erben, 2)an burd) ctjncn foflidicn mcg mögen mir fidjcriic^
entpf(if)cn bcr üorI)ct)ffcncn ftraff gottc§, bic mir ficbtigticf)
bor unfern äugen fcf)en; C 2Ibrianu^,:M iclig merbcn bid^
fagcn alte Polder ber erben, fo bu bid) biffer gnabcnrcpcbften
^cpt rcd)t braueben nnirbcft: bnb waä) bem ber laft beriner
borgerurten munbcn offcntlicb ift, So hab id) biffc fdirifft
') Vor Stent in 3.4 Paragraphzeichen. -) i fc^ritt.
3) 2 Slbriane.
121
an bi(^ burcf) et)ncn trucf auBge^en laffen, onb ift berfialb
Ttit not, ba^ ii^ bir jofItcf)cn brifr burcf) ct)gnc Sotfc^afft
lufeiib, funber id) acf)t öor irud)t6arnd)er bas bir follic^l
iuvd) bct)nc anf)enger qB bie mitglibber beö 58apftumb§
^u 9ionta äugcjcnbct roerbe.
^ 58nb bafjelbtg ift aucf) be^ner perfonen fialben
nott, ban ob bu gleticf) burcf) bic gnab gottc§ gu it)Qrf)afftiger
befcntnc« aller ijrrung tomm luercft, unb befeljolb önber^
ftet)en 'j luurbeft bcn rccfctcn lucg ^ugeiien, t}n ange§et)gter
mafi'en, vok t)n biiBcr frfirifft gerurt, Bo luurbc bir foUic^ä
^ufrf)tt)cre fei^n, imb roerc be§ f)alben-) öubcforgen, ]o bije
glibber be§ 5öap[tumb§ ct)n foüi^» üon bir iitercfcn irurben,
JD lücrcft bu ber gcferlifcit [a 4»] bei^ncS Icbens in ficf)erer
fare, alö burc^ gifft ober anbcre frfjicfung ^u bem tobe;
bic n)ei)It aber 3) burc^ ha^ wort gottc§ bie iuorf)Ct)t, mic
lüir lüifjen, funber(irf)cn burrf) haS' gan| tcutfrf) lanb allem
nofcf offenbaret umrbet, ünb ber öorftanb be^ irort» gotte^
nit alkijv. imber ben bocfigclcrten, funber aucb luunberbarüc^
burct) roircfung be§ ljet)(igen get)fte» unbcr ims ctinfeltigen
Iet)f)cn ift, alfo ba» n)ir burcf) bie trafft be§ luortli gotte^
iniffen, ha§ mx an bae ®a|)ftum ^n 9?om nit gebunben
fet)n, Qn maffen n)ie wir bi^I)er burd) oorfurung geglaubt,
fonbcr bem almed^tigen got gcI}orct aflci]n allel) cre, ber
felbig ift aflct)n ber oHer I]ei)ligft, ben felbigcn ünb fernen
anbern befenncn mir uor inifern ei)nigcn oattcr onb me^fter,
mir tjaben telju anber Ijaupt ber (5t)riftlicl)en firc^en ban
ßf)riftum atletjn.
H ^a§ Suangelium set)gt ün§ forberlic^ bie gebot
gottt§ ünb barauff ünfer ünuormogen, bar burrf) mir üor*
ncmen ünb befinben baö mir fofIirf)e gebot an^ alten ünfcren
frefften nit Ijalten ober crfuficn mögen, ban got mit! fotlic^c
erfuflung mit bem f)crt3en fjaben, wcld\^ Ijertj i)n ünferem
gemalt nit ftebct, funber gott aM)\\ ift ei)n gemaltbaber
oHer menfc^en ^erfecn ; baruff murb onö i)n bem cuangelio
mct)ttcr angc&eügt,' ber ei)nig rec^t ar|t (Il)riftu!§ 3efu§,
mclrf)cr ficf) gegen aUen funbern mit ber ma^ erbeut, ha^
0 1 bn er I fielen, 2 bnb erfte^en, 3 . 4 tinberfteen. *) 2 befe«
Iialb, 3 . 4 befe^alben. ^) Anakoluth. *) 4 bie.
122
cp igf(i(f)er bcr fct)n irort {)Dret, onb bem glaubt, ben
lüiH er al§ batbt gefunt önb felig nmrfien.
H Qtem atle funb ber ganzen Welt feqnt burc^
ßl)nftum gnugfam önb ret)cf)Iirf) behalt, t)n bem, ba§ er
ün§ üorfprocfjcn, ba§ je^n (et)b üor ön§ t)n ben tob geben
fet), onb er öor önS gcftorben, nnb fe^n blut bor ünfer
funb unb |iu bel^alung ber fclbigcn üorgoften t[t. ®a§ fet)nt
bie t)orbet)ffrf)ung gotte?, bcr got mag uns [b 1=^] ömb et)n
f)are nit fet)(en, ber glaub ber ') tutt) e§ adetin, onb t)n
bem ftct)et tmfer felifel)t, Dnb t)n fetinem anbern.
H jS^arau§ mog et)n igfüc^er dbrift prüfen, ba§ n)ir
burrf) bie ret}ffenbe molff t)u ben f(i)aff§ f(et)bern, bar für
önS Söriftu5! f(ar maruct,-) t)od) üorfurct fci)n ; 33Str follcn
bitten ha^ t)nen gott öorgeb, bo mit mir auc^ Dorgebung
öon-^j got erlangen mögen, Tan mi)r fetjn onferer funb
fialben fo(rf)cr Ijtirten moH mirbig gcmeft. 5Iber fotc^cn
ftanbt ber falfc^en f)irten fei)n mir fort m^er jugebulben
nit fcbulbig, aber mir folten ber maffen mit t^nen banbetn,
bar burc^ mir tim grunbc erfunben mcrben, a(§ bie maren
ßf)riften, bie hc^ get)ftlic^en ftanb§ guttcr nit fuc^en ^u
eignem nu^, fonber öiel mcl)r p gcmeiiner Sbriftenbet)t
nug, 2Bo aber foldie tugcnlii^c mege, bet) bem gemelten
ftanb nit ftab ^aben motten'') fo babcn mir ol» ban fug
^u met)tterem ic.
H Tem altem nad^, bie met)t fofürfie marf)et)t burcb
bie after f)ocbfte gnab, onb ^ufunfft be-J umrt^ gotte^ t)n
bt)fer let^Uen ^ciit offenbaret unirbt, onb bu moft ftabt onb
gematt boben magft mit anruffung gotlicber bilff, imn bcDucr
irrung abtnttrctten imb ba'? iiPabfttumb Inirbredjen, barumb
fo^) oorfeume birf) felbft nit.
H Targegen moflcft bcbcncfen, mo bu ba^ Sapftumb
tiormet)nft ju erbolten mit oncbriftticbcm grunbe, mt}c bißber
gefrf)ebcn, fo biftu fidier tinb gcmiB bcr norbctiffcnc^) oor*
tilgung, meld)e Oorbcl)ffung burd) (S^riftum, bie 'i^ropbeten
^) Fehlt in 2 . 3 . 4 ; trotzdem ist die Behauptung aufrecht
zu erhalten, dass sowohl 2 wie 3 ans 1 abgedruckt sind.
*) Matth. 7,15. ^) i ömb. *) Der letzte Strich des n in
1 wie ein t aussehend, daher 2 moltcnt (3 . i uuMten). *) Fehlt
in 3.4. ^) 2 = 1; 3 Dcrbaiffenc, 4 ocvbaiffcn.
123
önb ^ct)Iigen 5IpofteIn aufgefprodien ift; ®ie §et)t ift öor»
^anben, fo ir eu(f) nit bcfennen iüo(t, modelet t)i)i ju tobt
gefd)Ia^en merben mit bcm frf)Jücrt, ba§ ift ber befciti
gotteS önb öoK[lrecfung iet)ner gotIicf)en trort, ®arumb
fo 1) nt)m an bie lüarnung '^j gottc», tmb frifte bo mit bep
önb betonet anfanget Ict)b önb feel.
[h l^'] 11 ^en S3apftlicf)en glibbcrn ift fet)n Hoffnung
lu^aben, ba§ loir teutfd)cn i}n cl)nig ge£}Drfam gegen foIIicf)em
^abftumb fomen merben, ®an t)nn beutfd^iant fet)n ön^»
^elid) öiet, melrfie bie luar^e^t i)n bem ©uangetio burd^
bie ^D^e gnab gotte§ gruntlic^ begriffen ^aben, önber
n)el(^en id) ber geringftcn e^ner bin, 5?nb öon folcfier
tüor^et)t ber öorI)et)ffnng gotteS öcrmag ön§ atter tenffel==
lifc^er ober menfd^(ict)cr getüalt nit füren, S5?ir miffen ba§
menfdjen in iren gufagen fet)ten mögen, 3(ber gott mag
ön§ nit feijkn. iönb ömb fotlidjcr fic^ertjcit roiften mel)ne§
glaubend önb öertrameng ön t£t)riftum, fo bin id) öor=>
fid^ert, ba§ auc^ ade fet)nb luiber t)ren miden mid) '^xi
folc^er ^0(^fter 3) gnab gottc§ forbercn muffen, önb baruinb
alle öerfoignng fo mir an Iel)b önb gut gegcnmertiglid)
ober funftigfüi^ tiuftet)cn mag, ba§ ift alle§ lui mcönem
t)od^ften öortlje^ft, önb gnab öor gott, önb ömb fottic^er
n)iffenfd)afft midcn et)n marljafftig Iel}c^te burbcn Sbrifti,
Sßnb foId)er ort önb bauff foId)er redeten Clbriften mec^fet
teglid^ aU mere in aUcn lanbcn, '^cm almed)tigen fei) lob
önb ere t)n etüigfel)t, önb bt)i'umb tourbt bei) ön§ !et)n
mangell fel)n, ben gramfameftcn lob mit ganzer freiüb ömb
ber n)art)el)t miHen ^u (ei)ben, ct)c önfer cl)ncr ber n)arl)cit,
bie ön§ got in önfer I)er^ gefd)ribcn öortaurfnen mcrbe.
@^n foIct)e erfantni» ber l)0(^ftcn gnaben gotte^; öor(cl)be
bir ber barmi)er^ig got, Siem felbigen get)ort aUelju atte
ere t)n etüifet)t Stmen.
1) Fehlt iü 3.4. ^) 1 uuinnu]. ^) 3 A belüften.
124
XII. Sendbrief an die Böhmen.
(Vor d. 7. Mai 1523).
[a l^] 11 ®en tüolgebornen (Sbetn (Strengen (Sernfeften
^urf{(^tigen ttietfen önb (grbaren ©rafen §errcn 6beln
ömtb allen Sniuonern bcr Sronen gu 33c^cm meinen')
genebigen gnnftigcn licbcnn f)crren önnb freunbcn cntpiebt
^ä) .'oartmnnbt üon ßronbcrgf mein gon^ njitlig binft
önb füg ■^) bomit euJüern genabcn gunften onb frunbtfd^aften
(aU ctinem (5t)riftlirf)cn monlic^cn tion got craicitem •'■) öolcf
gii f)QnbI)abung feiner gottlitfienn warfjeit önnb gered^tifeit)
cleglic^ 511 üornemcn, ba§ mit öncbriftlictiem gemalt ünb
groffer önbefd)eibcn()eit bei) tmio 3:eutfd)en ba^o l)eilig Suan^
gelium bie gotlid) mar^eit önb gered)tifeit burrf) bie gotlofen
önberftonben *) umrbet önbcr ^übrucfen, önb babcn bie bre^
l^ürften 3:^rir, ^^t)al^ önb bcffen ömb ba§ irf) gotte^ marbeit
önb gerecE)ti!eit, o^entlirf) angct)angen bin, ganft önuor^
fet)enblic^, funber alle rcblic^e örfa(| mid) mit bcre^ d)rafft
ober ^ogen, önb mid^ einen cffenbarcn önfrf)nlbigen mit
meib önb ünbern öon bem önfern öoriagt. SoHicbe clag
id) nit bor ömb ha^ idi meiner pcrfoncn t)albcn einig
tramren \:}ah ömb bie öorlnft meiner norung önb giittcr,^)
@unber in d)rafft ber clarcn güfag meinci? bcrrcn önfer» ß)
fd)6ffer§ önb erI6feri§ So crfrom id) mid) öon ganftem
i)er|en '') ein fottidie öorfotgung ömb ber gered)tifeit millen
p leiben, önb funbcrlid) bie mcö( offentlidien am tag leigt,
ha§ bt) gotlofen dürften mic^ ömb bcv t)eiligen Suangclio
^) 1 meine. ^) 1 ffig. Das fi des jenaischen Druckers
ist, wo es dem mhd. uo entspricht, stehen gelassen, ebenso
i'i, wenn es = mhd. üe ist. Nur bei „Fürsten" sind die Formen
dürften und 'gurflen beibehalten. '^) crmclten (2)"c' *) Statt
burd) — önbcrftanbcn in 2: offcnntlicb anngcbannöcn bin |
ftannben [ein Versehen des Abschreibers, der bei gcrccbtifeit
nach dem gleichlautenden, einige Zeilen weiter begegnenden
Worte abirrte]. ^) 1 guttcr. ^) 2 ünb. ") b<-'r<3fn 2:1
I)crßem.
125
lüitten üoriagt J)aben, bau e§ ift mennig(tcf)em in Seutfc^^
lanbt ') tüiffenb, wie id) ^etiferlid^er ^l^ieftat^i auc^ bcn
durften onb allen ftenben-^) offentlicfien gefc^riben önb
bo mit auf§ ^0(i)ft erinbert önb oormanet, bar burrf) bie
Suangelijd) aEer |oc^ft raar^eit, fo t}n§ aus boc^fter genaben
gotte^ bei} biffcn önferen geilten offenbaret ift, nit öorac^tet
werbe, ©unber ha^- in bctrac^tung onfer ^od^ften Pflicht
©oHii^e groffe genab wie önfer (}0(f) notborfft erforbert
recf)t angenonmten würbe : * ) i^ 1:)ah ntic^ bar bet) önb
mit erpDtt:n,^) ®o id^ erforbert werb, wolle id) witligftid)
funber olle gelet)t gen Ühtrnburgf fomcnn, öor bem regement
ober allen ftenben be§ ret)(i)§ offentlirf) beweifen, ba§ ha§>
S3apftum äü rome fampt feinem öormeinten geiftlid^en
redeten mit bem erbid^ten geiftticf)em t)auffen, e^nn (auter
faifcf) betrug be§ ^^eufet^ fet), mit bem erpitten, wo id)
ba§ felbig nit dar onb genngfam beweis ^) au§ bem claren
(SuangeUo, fo fo(t man mid^ Icbcnbigf fd^inben önb üier-
tet)Ien ; ') ?lber ber ^Babftlict) I)anff tjat fic^ oor mir e^nem
fdf|Iedt)ten tet)i)en gefort^t, bie weif fie mit feinem grunbt
be§*) @uangelinm§ önb beiliger gefd)ricfft befteben mögen,
bon ünfere [a 2^] irrunge önb wie gro^Iid) onfere öorfaren
<Bid) an ben St)riftli(^en bet}Iigen bicnern gotte§ bem .^^uffen
önb ^ei^onimo üorfunbiget babcn, ift in gan^icm 'JeutfcEiem
lanb aud) önbcr ön§ Iet)en ganii offenbar worben, önb
önwibterfpred^üd), barumb ön§ got billid^ gür ftraff an
bcn greuwUd)en teuffclifd)en aptgot«) hav ^abftum glauben
laffen, gii önferem jelitlit^cn önb ewigen fc^aben; follic^er
33abftnd) t)auff folt i") mir bilUc^ bandbar fein, ömb meinen
groffen f(et)fe ben id^ gebabt, önb noc^ bab, bar burd^ fie
311 t)rem bet)I abgeriffen m6d)tcn werben, öon bbrem öater
bem Jeufel, aber bie Weit fie ber ort ber öerftodtcn ^uben
feinb, Ijaben fie mir üor ein belonung gü | gerieft ha^ id)
ooriagt bin, bem pl)al|grafen t)öbcn fie geftuert gelt önb
*) 1 Xeutfdö lanbt. ^^ Im 1. Sendschreiben. ^) Im
8. Sendschreiben. *) 2 Warbt. ^) Von den beiden er-
wähnten Sendschreiben aber nur in dem zweiten (100, 26).
«) bewie§ (2)? ') 2 Dcrtbeilcn. «) 2 schiebt dahinter
^eiligen ein. ^) Zu der Form vgl. Weinhold, all. Gr. 175 c.
'") 2 fol.
126
frud)t, tüelc^e» id^ nit ringcr Qcf)t ban an brctjffig taufent
gulben, ba§ er offentlicE) Oon ben getftitcfien entpE)angcn ^at,
bie anbcrn gincne f^ürften !Jrir önb öeffen, fcinb für )i6)
felbft tüiHig jüm £)anbel ') geioefen; bie gemelten bret)
durften ^oben ürfad) jü mir gefud^t tüie bie 3u5)en ju
G;i)rtftD, fic f)aben mid) in l)ren offenen öeinb^briefen 6e=-
fd^ulbigct ba» ic^ meine§ bettern i^ran|en oon Siefingen
i)elffcr geinefcn fclm folt gegen bem ©ifcfioff don Srier
n)etd)§ id) t)t)ncn aU balbt burd) fc^rifft ünnb treftic^
munbtlid) botfd)afft -) grunbttic^ abgclet)net, nnb mart)afftigen
beri(^t getfjan, ha§ id) wibkv ben ^Bifc^off üon 5:rir nit
geritten ober gefd)idt f)ab ©unber bie ^eit offentlid^ in
f^ran^en t)enfer einem gelueft, bor aufe ober barin ber
fetbigen t^eit nidite '•*) öe^eblid^§ gegen nimanö gef)anbelt
tt)orben ift, bnb foIIid)§ ■*) t)ab ic^ biflid) gctt)an, aufe orfod^
bo§ i^ aU ein biener ^eifcrlid)en SO^aicftat auff ?yran^en
feiner 9Jiaieftat I)eubtman Onb fct)ne^) tjeufcr ^u luarten
befdieiben bin,«) ^ü bem fo I)ot fi^ S^^an^ in allen feinen
tianbetungcn fo reblid^ bnb ta^jfer gel)alten, be§ t)alb ic^
t){)m Waid) gebienet i)ab, bnb fo id) ?^rani3en l)a(ben boriagt
rt)ere, fo hinten mid^ hod) meine bienft nit rcmen, ban er
ift ein iuart)afftiger biener gotte» bnb feiner gotüd^en ")
gereditigfeit, fo ift mir and) moß miffenbt, ba« fein gemi'tt *)
nie geftanben ift 511 festen bmb et)gen» nu§ miUcn, funber
oIIet)n bon ber gereditigfeit megcn, wellidEier ^) ben redeten
burft f)at nad) ber gercc^tigfeit, got ber motte ^nen mit
genoben erfettigen nad) feiner gottlicfien borfieifung ; '")
bamit aber emer genab, gunft bnb frcunbfd^afft grunbtlid^
borfteen mögcnn mie gant^ feinen grnnbt fugt ober red^t
bie bre^ giirftenn i)rer banbfung gcgenn mir get)abt, fo
Ijah id] bie gefd)id^t mie bie marliafftiglidien ergangen ift,
mit [a 2 ''] ber fur^ bor^eidinet ' •) mie na(^foIget.
') 2 §u !^annbetn. ^) Vgl. weiter unten nebst d. An-
merkungen von IX (S. 10-t) u. XV. 3) nicf)t§? (2 ntd)t).
*) 2 foüic^. ^) 2 feiner. *) „Mit grossem Geschick beutete
Sick. [vor d. Trierer Fehde] seinen Titel als kaiserlicher Rat,
Kämmerer und Hauptmann aus" (Ulmaun, 279). ') Fehlt in 2.
«)lflemüt. ») al» meüicöer'^ »<») Matth. 5, 6. ") öor=
^eid^net 2 : 1 bor^einet.
127
H 3tem ber S)urcf)feud)tig ' ) öoc^gebornn gürft ^err
^^ilip§ 2anbtgrafe jü Reffen 2C. i)üt auff fampftag nod^
fand 9)?aurittu§ tag ncc^ft iierfcf)inenn-) burcf) feiner
?^ürft(ic^feit ^) ftret)ff enbe ^j $Rott^, dJlix einen 9ieifigen
biener genant §ann6 nibter^) geraorffen ben a(fe \ bolbt
mit feinem *^) i^abc gen ©pftein ') in bie £)erberig gebagt,^)
bes jtüeiten toge barnact) hat fein J^ürftlicfifeit ") meinet
öetteni dafper^ 1") üonn Sronberg i') feügen finber '-) (ber
boc^'Sj feing ober acfit iar a(t ift''*)) önb'"') mir önfer
inf)abent gut 9?em(ic^ t)au» nnb ^off ,311 SBaffcnbübte^ 16)
mit otter jugetjorbe '') önb etlichen frui^ten, öorrabt,'*)
önnb onbcrm on einige furgeenbc bebeibunge,''') ober
befc|reiben§, 2tu(^ auffertjolb enuonne^ -''} rechten cinncmen
laffen, önb önferS befe§ bnb be§ felbigenn in{)abennb gut§
alfo tetlic^2i) cntfc^t, barauff icf) feine ?fürftlic^fait "")
bamolB 23) ömb erlebigung ■*) meinel biener^ tmb lüiöer==
fteHung meiner entmeltigen ^'^j gittere's) t)n fc^rifften bnber-
teniglic^ gebetten mit angesengten 2') erbietfien rcc^tö ünb
t)er£)6rn --j mie t)iemod)uoIgt. 2Iber feine antmorti) no^
einige ürfad) feinet geübten tbünfs^^') erlongen mögen.
^axnod) bngeuerlic^ t)m-"'; smölfften tag''") ^ott-'^j fe^nn
1) 3 burcf)leu(f)ttgift. ") 27. Sept. 1522. ^) 4 burc^»
Icud)tigfeit. *) 3 ftraffenbe. *) 2 nteben. «) 3 . 4 fetner
[viell. einzusetzen]. ') 2 Gopftein. Epi>stein gebürt heute
zum Amtsgericht Künigstein (Regier.-Bez. Wiesbaden. Ober-
taunus\ «) 3 . 4 betagt. ») 4 Xurcf)leud)ttgfeit. ^°) 4 (5:afpam.
'') 2 GroennbergS ; Caspar von Cr. war der Bruder von Cronbergs
Gattin (f 1520). '2) ftnbern (4)? 3 mein§ üeltern üon Gronberg
(5afpar§ feiigen finber. ") 3 ba. ") Fehlt in 4. 'S) Statt
tonb — gut 3: mit unferm jnbabenben gut (sie). >«) Identisch
mit d. heutigen Wasser-Biblos (im Starkenburgschen, Amtsger.
Gernsheim). '') 2 ^lugcborunge, 3 ^ugcborung. '*) 3 format
(sie). 1") 3 beteibigung. ^") 2.3 ernionnen§; = ohne sein
Eecht erwiesen zu haben (von mhd. erwinnen). *•) 3 alfo
ia^ etlicb (sie). ''-) 4 burcbleucbtigfcit, 3 feiner C) f. g. ^^) Also
am 29. Sept. oder kurz darauf. '''*) 4 entlebigung. •'") ent=
lüeltigen 1 . 2, 4 entfteltigten, 3 entmerten. ^«') — er mit 3
(guter" : 1 glitten. '-'') 3 ungebeugtem. ^^) 3 cerbore, 4 oer=
bor, 2 üernner. ^^) 1 tbönf§. ="») 2 am. ^') Es war
der S. Okt.. da für den im folgenden erwähnten, an dem-
selben Tag eintreffenden Fehdebrief d. Pfalzgrafen dieses
Datum feststeht. Spangenbergs Daten (II 49^) sind durch-
weg falsch. 32) 1 boitt (sie).
128
gurftügfait ' ) t)ren offen ö^ebt§ brieff^) in Sronbergf
gefc^icft, Sirf) an mir bnb allen öon Sronfccrg ber boc^
nit nieder ban ünfcr jmen •') bo gciueft, üeriüarbt, ünb in
ber f eibigen ftunbe^) jmei borff, melc^cr einfe in bie^)
gemeinfc^afft ^ü Kronberg gebörige) gnant ©fdiborn,')
ba§ anbcr ^6nigfteinnifrf)e eigetbumb önnb mein Ief)cn ift,
genont 9tibberl)ed)ftabt/«) eingcnomen, gepf(iinbcrt,*ai öer»-
berbt, önb al^paltb") mit f)erefe crafft Sronberd belegert.
«So ^ot am Selbigen tage 'O) ber 2)urct)Ieuc^tigftc I)0(^gebDrnn
gurft ^err Submig! |3fal^;grauc Set) Stein Surfurft :c. Qren
offen öebtÄ brieff an mi(| allein l)altcn and) t)nn Gronberg!
gefdjidt, ^arnff id) feiner ^nrfurftlidal)t mibternmb ge-
fd^riben/i) mie hafi id) bcro meinet loiffeng ^u einiger
üngnabt mein febcnlang nie ürfac^ gegeben mit ant^eige
ba| auc^ ßronberg Uai. Tla'i. bnb besi Ijciligen reid)^
eigentl)umb imb bnfer aller öon (Sronberg, imuertcilt leben
fet). S3ittenbt ba§ fein Snrfnrfttidoit mid) bor tebtlid)cm
furnemen jnuorantmort^ bnb borbore tomen '^i laffen,
bnb be§ gemein^ flcden§ Sronberg bmb ber anbern ibitlcn
bie in feiner abfage nit begriffen loeren berfd^onen moHe.
?lbber inn gtocien tagenn i^') ift fein ^urfnrftlidifeit mit
l^ereg crafft and) fnr ©ronberg gebogen bnnb bie beibe
^nrften Ijaben barfur gelegen, barin '^) gefc^offen bnb ba§
benotigt bngcuerlid) in bierten [a 3''] tag; bo '•'^) ift ber '6)
i)od)mirbt)gft ^erre 9(ieid)art (Sr^bifc^off p 3:rier i'') ©urfurft :c.
1) 4 f. b. ^) 3 öl)einbt§ bricf. ^) Ausser Hartm. noch
Quirin v. Cronberg. *) Statt in — ftunbc 3 al§palb, + nlpalb.
*) 2 ber. «) 3 . 4 3>nen borrf gen (fronbcrg flcborig eingcnomen
(4 ingenomen) [also mit Fortlassuug d. NamenJ. ') Im Ldkr.
u. Rgbz. Wiesbaden. **) Eingesetzt für lltibberbcnftabt :
Niederhöchstadt liegt zwischen Eschborn und Cronberg.
**»•) 1 gcpflönbert. '-') Fehlt in 3.4. '") Am b. Okt., denn
in Cronbergs Schreiben vom 9. Okt. (S. 104 Anm.) heisst es,
der Pfalzgrat' habe „am gestrigen Tage" ihm einen offenen Ver-
wamungsbrief geschickt. ") Noch am 8. Okt. ^-) =cn mit
2.3.4:1 fome. '^) Am 10. Okt. ") Mit 3.4:1 bar ^ü.
1^) Am 14. Okt., wie d. Beschreibung d. Mainzers bei Miinch
III S. 29 ausdrücklich augiebt. '^) Statt ber — :c. 4 ber
6t)urfürft öon Jrter. ") 3 schiebt unb ein.
129
Tlit feinem frieg§ öoirf auc^ gu fommen bnb jid^ barfur
gefd^Iagcn, ober ba§ fein bifd)offlirf) inirbe') burd^ meine
!^ern ünb frunbtfcfiafft 2) ,^üuor faft uff meinung n)ie b^
^men obgemeüen {durften 2Iurf) £)efrf)riebcn önb erfud)t
tüorben,3) ünb t)at mic^ bei i|gnanten^) breien furften nit
mögen öertragen, ha§> id) mirf) gegen t)re t)be§ ^^urftücfait
in fonber^eit 511 öorantiuortf) meiner onfd)n(bt barfeu 9iecf)t§
bnb für fommcn§ ßrbotten i)ab für 9xom. Üat). ^lai. ünfer
^llergnebieften ^) ^errn. Stent für ben 6) gro^mect)tigen
burc^Ieucfitigen ©r|^er|og') gerbinanbum als ftatftalter
meinen gnebigeften ^ern,^) bnb bQ§ ücrorbent 9^egiment
t)e§ tjeiligen reic^§.
H Stent ^) öor ba§ Seiferlirf) ^ammergericf)t, öor
t)rei ^urfurften meine ©nebigften f)crn SOJenö, Goln,!'^)
Sac^fen. Qtem öor mein gnebigen durften dnb £)errn,
l^ergog porigen oon Sadifen, 33eibc .'pcr^og ju älJecfelnburg
gebrüber, 9J?arggraff Safimeren öon ^granbcnburg,") öor
Ttod^gemelten ^'^) geiftlic^ ?5ürften mein gnebigen tierrn 2Bir|^
Burg, S3amberg, @:peier, Söormä, Strasburg, 3(ffe fam|)tlid^
ober öor ein t)ben in fonberfieit. Stem 511 öberftufe öor t)rer
ber obgcmciten breier ^^urften eigene i^erfon. Stent für
^re 9ietf)e'3) ober tjre'^) gemein 9titterfc^afft önb lanbt^
frfiafft, bie folten midi bod^ boren, fo molt idi nod) angelegter
dlage SJieine öorantmort^ung t^un önb önucriuanbtfe füfe i^)
1) Statt bifcftofflicö lo. 4 g-ürftücfeit. •■') 1 frunbtfcbaff.
^) Die Erwähnten haben ihm das J>bieten Ilartniuths überreicht.
*) 3 i^gcmcltcn, 4 ie^gcmelten. ^) 4 allcrgncbigtftcn. ^) ben
3:1.2 bcr, 4 bcm. ') 3 gro»mccbtiGiftcn crsbersog. *) meinen
— ^ern fehlt in 3 . 4. ^) Auch in 2 Absatz [stimmt in
dieser Hinsicht überall mit 1 ; 3 u. 4 weichen — auch imter-
«inander — meistens ab, Näheres wird nicht verzeichnet].
'") 3 schiebt dahinter önb ein. 'i) n (in d. Mitte) ein-
gesetzt mit 2 — 4. ^-) nad)geinelt (4) oder nac^gcmelte 3)?
") Entsprechend d. Vorschrift d. Landfriedens von 1495, gegen
die die Landauer Einung (1522) protestiert hatte. Näheres
Ulmann 254. ") Fehlt in 3. ^^) 1 füfe, 2—4 ue [die Cronb.
geläufige Schreibweise für das mhd. uo ist — wenigstens 1537,
vgl. die Einleitung — u. Entsprechend dem sonstigen Ver-
fahren des Drucliers ist u eingesetzt worden.]
Cronberg. ()
13Ö
^re erfenteni^ leiben raa§ mir öff gelegt ttjurbt, e§ betreff
gleich leib aber gut ann.
So f)aben mein octtcrn, bie anbern ©teme üonn
©ronberg, lanbtgraff ^f)ilipfeen ' i aucb e^e jüuor ban er
fic^ üor dronburg gclegcrf'^j SonberücE) gefäirieben önnb
gebet^en,'') nio-*) Gronberg mcinetbatb folt oberjogen
tücrbcn, fo irf) ^) ban in bie 3Irf)t, ober oor ein fribt-
brerf)cr offcnlicb erfcnt^) lucrc ober murbt, raolten ') fie fic^
gegen mir onb meinem teil I)alten mie ber nero auffgeric^t
önb aufegefnntb Sanbtfribc be§ }al\i aufebrucft, önb int)elt.
SIber nbcr folc^^' meiner octtern onb mein^) onber
t:^enig§ bitücf)!? flelic^!?, anfud)cn Onb i^gemeltl oberfluffig:?
erbiet^en^.ö)
5Iuc^ über ba« bie bret) durften in nren eigenen '")
perfoni') au§ obangcscic^tem '-) an fie gtban, fcftreiben '3)
onb beriebt gut miffcnÄ gc{)abt bae dronberg i^ai. 9J?a.
onb be« bciüc^cn'^) Üicid)'^ eigentbumb onb onfer oder
oon Sronberg onucrtcilt £ebcn onb ban bie toarbeit ift, ba§
ber breicr (dürften feiner nod) bi) i)ren in ober auß dronberg
befrf)eibigt morben. [a S**] 2(uc^ on ba§ ic^ einiger ber
g(t)cl^en ftraff ober^og^ Onb befi^cbigung, aU oerbrec^er '^)
ober oberfarer beß lanbtfribcn^, mie fid) noct) feiner i^) au|
meifung onb orbenung ber rechten 5Ü tbun gepurb betb,
güuor crfantb, bcciarirt ober ''1 erflert bin. 2o boben
boc| irc durfurftUdie onb ?vurftlicfaiten ©cblofe onnb Stabt
dronberg, mit gemalt erobert Sampt obgemeltcn '*) borffen
onb anbern t)öffen eingenommen, befehlt, 5(urf) oon ben
iöurgern onb jurconern, bulbung onb pfticbt entpfangen^
9}?ein '•') onb meiner oettern biener onb friegfe oolct,^«)
^) Frank, Jakob u. Quirin von Cronberg (Sonntag nach
Franciscus — 5. Okt.; Marb. Archiv.) *) 3 gelebt, -i bcicgcrt.
^) 3 gepcttcn onb geid)i"iebcn. *) 4 schiebt dahinter id) ein.
^) 2 in (sie). *) Doppelt geschrieben in 4. '•) Davor 3 . 4
(So. «) onb mein fehlt in 3.4. ») 3 . 4 crpictcn. *") 1 eigene;
n aus 3.4 eingesetzt. ") 3.4 pcrjoncn. '*) 1 oban-
qcsctd)te. '»■) 3 gefcbreiben. i') Fehlt in 3. ^^) 3 ueripredjer.
1«) Fehlt in 4. ") 3 Onb. '») Fehlt in 3 . 4. ''*) 3 meiner.
*") onb friegfe ooIdE fehlt in 3 . 4.
131
®o borinncn gefegen jü üerlöpnuB gcbrungen önb ünS aH
bon Kronberg be^ bod) ein tetIB t)ner|ogen t)nfpre(^enbc
finb fin, (Segen ben önb anbern fic auc^ üff biefen tag,
fein örfac^ i)abm nocf) ooripenben funncn, 3nfo önjer^
ererbten,') (angberbrai^ten befefe öetterüc^en alten Stam
le^enß namens erbfe ünb gere(i)tifait ünncrüolgt^ rechten
tmbeteibingt -) tinge^ort onb önuerfe^en* entfe^t, 2(n§
geftoffen -^j önb öerbrungen.
H ^ttm etliche ©rafen meine genebige'') Ferren bnb
au» meiner frunbtfcftafft feinb ju ben durften geritten önb
fie ötf§ J)oc^ft erinbcrt ircr t)oi)cn üorpfHctltung fo fie bcm
reic^ gett)an i)aben 2C.
11 Stent bie Surdman git Jribburgt t)aben ben ^^t)at§^
graue ^) funberlii^ ermanet wie t)oc^ er fi^ üoric^reiben
önb öDrpflt)cbttget bab, gegen mir önb einem ighc^en
S3urgfmann jü gribburgf nemlic^ hav er mic^ bei) rec^t
5Ü fä)u|cn j(f)ulbigf fei),6) bie lüci[ id) bo§ rec^t öff t)ne ')
^erpotten §ob aber fotlic^ä atte§ mit öit mcitber erinberung,
haS» id) ber ^t)at|i (eben man ]ci, önb bcr|e(bigcn in t)rcnn
t)oc^ften nottcn bo [te in ban önb oc^t gciuefen treiuUi^
gebienet"^) ünnb nie miber bie '*$f)alö gel^anbelt. Sotlic^^
^at aber alk§> nit angefet)cn raoUen lüerben.
H QJenebigc ©unftige üben ^) I)erren önb ^^runb, (Slüer
@nab gunft önb grunbi'diafft babcn auB bcm gemetten
meinem mar^afftigen berid)t §ü öornemen,'") bae ün(f)riftlic^,
1) 2 ünfer fererbten. *) 3 önb ertbeinbigt. ^) 4 öScjefdifoffcn.
*) 2 genebigen. Gemeint ist die, vermutlich in der Hauptsache aus
den Grafen von Küuigstein u. Vettern Cronbergs bestehende
Gesandtschaft, die ins Lager vor Cronb. abgeordnet wird.
Dass hier die Vettern mitgemeint sind, zeigt die Vergleichung
der folgenden Worte: „önb fie lifT§ bocl)[t ertnbert irer boben
liorpfIid)tung" mit XV (151,23): „mit Düen imb hoben er=
inncrungen ber fiirftcn öcrpfHcbtungen". ^) ^4-^bcilL3örauen ;?
(2 pfal^graucn). ®) Die Burgmannen zu Friedberg, zu denen
auch Cr. gehörte, hatten sich 14S3 auf ewige Zeiten in den
ausschliesslichen Schutz der Pfalz gestellt (Roth v. Schrecken-
stein, Gesch. d. Reichsr. II 310 u. ;H45). ') Nach 2 (öf jn)
: 1 öff §nne [das runde s offenbar durch Versehen in den
Satz geraten]. **) Im pfalz = bairischen Kriege. ■') 2 liebe.
«") Nach 2 (äuuememen) : 1 31« öornomen.
9*
132
önrecf)t(icf), ttjrQnnifc^ gcmübt ber obgenantfien bre^er Surften,
3u lüibcr bcr ciotüc^cn raarficit Dnb gerec^tigfeit, 5^emnod^
jo üormane id) ßwcr ®nab ©unft ünb frunbtic^afft ir
iPoHent bcm duangclio t>nb ber götlic^en gered^tigfe^t
6ci)ftenbigf fein, al§ I)Qnbtf)aber bnb bef^irmer ber göttlichen
tnar^eit bnb gcrcct)tirfeit. SoIIidier tittcl ge_^6ret uc^ mit
rechte sü, bnb er ift bon cibcrn altern auff eurf) ererbt,
lucriic^e eurf) foUic^cn bon got erlangt i)übm, burcf) iren
luarcn rf)rift(ic6en glauben bnnb t)r manltc^ tugent, mit
bem, ba§ fie i)rc letjb bnb gut 311 behalten bes 6uangelium§
Giirifti trcrolicf) betigefcöt tjobcn, bnb t)x blüt fecflic^ bmb
[a 4=^] be§ glauben^ luiflen borgofjen, bnb bilfaltigen erliefen
@ic^ gegen ') Sei)fer Sigmunbt burc^ funberlic^ ^ilff bnb
gnab gotte^ t)erE)oIten ^aben. S;t) JDCt)II ic^ aber mit
fret)ben-) erfarn \)ab, ha^ t^x nit weniger d^riftlirf)! ge='
mübt§-^) feit, ban cumere altern, ber gotHcften mart)eit
bnb gererf)ticfeit bei) 3Ü ftene, bnb t)r ban baffelbig beQ
biftcr öeit ftatlictier bnb beffer ti)un mogcnt ban euroere
borattern bormo(f)t (labcn, be^i {)alben ber barm^er^igf
got teutfcblanbt au^ genabcn erleud)tet bat g(eic^ cuc^, mit
feiner götlidjcn iborbeit fcine§ ^eiligen Suangelium, be§
iialb lüir bie roarijcit gotte^ befcnnen, bar burcb gent3lic!^
311 bDrt)offen, ba§ bnt? got bon oHer bngerccbticfeit erlofen
iperb, fo fer luir fclbft iboflcn: ban ci ift offenbar ba§
aufe aßen ftenben tcutfd)5 lanbe*, aU ncniüd) ct(id)e bo^e
Surften, auc^ aufe bem bornieintcn geiftlidien ftont e^n
groffe jat ba^ 3^abftunib frei) bor bcn red)ten 2inted)rift
befennen. 5^er g(eid) aufe bcn ©rafen t)ern bom abel bnb
gemeint leuten, ber fclbigen ift bnt3alic!^ bil bie fo(li(^§
befennen. 2'arumb bin irf) troftlic^er f)offnung, t)r merbent
bns tcutfrf)cn trenilid) bcifcn, ba§ mort gotte§ bnb bie
gercditirfcit befc^irmcn, gegen aflen gotc^ bnb feiner gere(itig^
!eit fcinben ; e§ ift fein ^ibcifel fo ibir bnrd) bilff götlic^er
gnab, gü bem erften aufreutten ben babftlidben bauffen, fo
ibotlen ibir bn§ barnacb beiS turcfen mit ^ilff gotte^o mol
Ijeriücren, ban ber berftocft 33abftlic^er ^auff, ift arger bnb
bnrf)rift(id)er bon bie turcfen, bnb dnleiblicf)er ban bie
1) 2 gegen fegen. -) 2 fi-icben. ^) 1 genuibt».
133
offenbaren oorlaucfneten c^riften, bie roeil 6en)et)feltcf) ba§
ber 33abftltc^e ^auff gengUcf) öoni glauben ßijrifti abgetrettcn
ift, ünnb nic^t§ ^) bcfter tucniger geben fie fic^ auB t>or
^Bifc^off onb f)irten be§ cf)riftlicben öold«, tjnb mit Qrem
glet)ffenben fd^ein ünb fd)effenen c(et)bern i)aben fie öns
öorhirt, önb off bifeen tag ift t)X grofter ernft önb flct)^
bae cinfeltig öofcf 5Ü öorfuren, tnangefe^en bas ganfe dar
ünb offenbar am tag leigt, ba§ fie a(B biebe tmb morber
mit neben ber rechten tf)ür-) C£t)rifti in bcn fdjoffö fta(
etjngeftigen feinbt, imb i)re ftt)m lautet ganß biebifc^ onb
morberifrf). ®ie meil ban bie teuffetifc^ Oorfurung be§
antic^rtftifrf)en papftumb§ off ba§ aller offenbareft toorben
ift. So ruff i(^ eud^ an ol§ et)n cf)rift(ict)§ man(icf)§ ootcf
gotte«, mit §od)fter bit, ha^ t)v ümb^j onfer« gnebigen
fc^öffer« onb ertofer!? loiflen, in bie füftapfen^) enrcer
altern trctten moUent, onb On? tielfen erlofen üon ber
graufamen ttranneij bc« 33abftumb§, onb alter feiner an^^
t)angcr: bo mit mir aber ha^ gebot onfere er(6fer§ bie
d^riftlic^ liebe nit obertretten, aud) ben c^riftlic^en tugent^»
Rafften mcgf eutoer altern gene mögen, So mil fic^ gepuren
ba§ mir ben 3^abft \a 4^'] mit feinem t)auffen 511 bem oder
forbcrften noc^ meittcr bau bifet)er gcfcfie^en ift cbriftlic^
ünb briiber(irf) ermancnt/^i oon t)rem üatter bem teufel
ünb feinem teufettifcben locfen abäuftene, onb bem (äuangelio
©I)rifti 311 ge^orfamen ober aber grunbt oree glaubend
önb ftanbts aufe ber ßioangetifdien gefrf)rifft 3U bemeti[en,
lüD fie aber boffelbig ^i nit oormogen .^et^un, ba« fie fid)
aU hau befennen, onb ein Guangclifd) '^Ikformation leiben ;
tt)o aber ober fodid) d)rift(id) oormanung ct(i(^er,') oit ober
menig, funber aUcnn grunbt ber gefdirifft inn orer oor^
ftodung bleiben moltcn, fo feinb mir fdndbig beffelbigen
mit atlen tiren belfern fedlic^ onb manüd) in bem namcn
gottes an§Ugreiffen mit onferen maffen, onb gegen bcn
felbigen t)anbe(en nnie fid) gegen ben argeften feinbcn gottc»
ünb feine!? (£E)riftüd)en foldö gepurbt, ünb onfere loaffen
gegen inen braui^en mie fonct Sßcixü§' onnb '>:t?au(u'S ju-
>) 2 ntc^t. 2) i tf)ür. 3) Fehlt in 2. *) 1 fuftapfen.
*) 2 crmanet. «) Mit 2 : 1 baffebig. ") etliche ?
134
laffen,') ju ber vaä) önb ftraff ber bofen bnb §u erlofen
bcö dfiriftlic^en folcf!? öon ber atter grcuiucHc^ften mDrberet)en
ber bicbifcfien rc^fcnbe"-) roolfe in ben fc^aff^ fleibern, bo
mit ha$ woxt gottel fret) lebigf gelaffcn lüerb, gü §eil bem
ganzen folcf ber erben, ha^ ber lebcnbigf fon gottes -'j mit
feinem blüt erlöfet ^at; bon an n)ellirf)en enben ha^ roort
gotte6 nit ge^^rebiget rourbt, bo ift fein t)e^t, ban ci)nig in
bem mort gotte§, tinnb in feinem anbern bing, fte^et bie
gnabentrirf) liort)et)fc^ung gotte^ nnnb onfer fetigfeit. ©enebige
©unftigc libenn Ijerren imnb freunbt ^d) crpibt mic^ ^Qc
mit ma§ id) ucfi ti^rinn ^u frfircib, ha^ fic^ foüicfts mit
grunbt ber luar^eit olfo erfinben fo(, onb mo icf) an et)nicf)em *)
ftncf Onuiart)afftig onb^i öngered)t erfunben roerb, fo folt
t)r mein rirf)ter fet^n, onnb id^ bin bar auff ber troftlid^en
On3rael)fferiirf)cn ^Dffcnnng,^) t)r merbent bt) öanbelung ber
gotlofen feinbt ber göttlichen mar^eit tmb gerecfttifeit ju
gemübt imb t)er§en faffen, omb gotte^; onb eumer cf)riftlic{)en
bnnb manücficn tugcnt mitten, mir onb aden bienern gotte§
önb feiner gered)tigfeit ^e(fflict) onb troftlic^ fein, ^n er»»
Ijattung ber göttlict)cn loarbeit imb gerecf)ticfeit, be» merbcnt
^r ben bocf)ftcn Iot)n bet) got finbcn nadE) feinen göttlichen
üorI)ei}fungcn ; ber almecfitig got raoHe Ons alle burd^
fein gnab t)on allem obel erlofen unb in one fcfiaffen gü
leiben onnb 5Ü mircfen, \va§ fein gottlidier mill fei) jü
feinem eluigenn lob. 5Imcn. ^atil 3Inno bomini :c.
aeaeiij i|)iie')
') An welche Stellen Cr. denkt (2. Petr. 2: 2. Tim. 4. 2?),
ist ungewiss; der Wortlaut im folg. scheint sein Eigentum
zu sein. -) rcnfenbcn? ^) 2 got» foon. M 2 einem.
5) Fehlt in 2. «) 2 Hoffnung unnemetfelic^enn. ') Also
ohne Punkt.
135
XIII. Christliche Schrift
und Yeriiialinuiig' an alle Stände.
(24. Juli 1523).
J\ t)n bem gonlert 9i6nüicfien rcticf), luünid) i(^
^artmiitt Don ^ronbcrg cr(eüd)tung 511 merer
crtentnufe, bcr genabelt ©ottes, bic önR burd) basi götlirf) raort
gegeben ift, allen benen bie bart)nnen glauben; 53nb \6)
erbtet mtd) f)iermit meljner') tmbertlientgen, gefiorfornen,
lüilligen, gepürü^cn, ünb frcüntlicfien binften, 2öie mir gegen
€t)ncnt lieben gebürt; i^nb ba mit \&\ met}nem erbieten,
2Bie ic^ jc^ulbigf bt)nn noc^ melmem oermogen, gnüg ttni,
@o mit icf) fo Dil mt)^r @ott gnabe berleljf)et, et)n mar-
l^afftige an,^et)gung tt)ün, befe icf)aben§ ei)ne§ ganzen gemet)nen
itufeeö, nnb tinfer aller, 5(ud^ ba mit önb neben, ct)nen
gemiffen, fid)ern megf an^etigen, barburcfi mir, funber allen
^me^fcl, bcn gemetinen nüßen auffrict)ten mögen, p jetittic^em
önb emigem betitl, bcr t)Dt)cn tinnb niberen i'tenbt; mic^
fol aurf) an bifem nid)t üer^inbern, bie gcringifeiit meinet
üerftanbe, Dnnb ber perfonen, nadi bem anicf)en ber meltt,
©onber alß et)ner ber bo bcgert uom tier^en t)n bem
Iierf)t ,5Ü manbcin, mil irf) nirf)t jcöcmcn ba« Iietf)t, bann
ein t^cgflidier ber bo glaubt t)n C£f)riftum, ber mag nicf)t
t)n finfternufe manbern : 3<i) &itt nnb begere micf) 3Ü f)6ren
t)nb öernemen, ümb bcr mart)et)t mitten bie @ot felbit ijt,
önnb nit ömb mciinct mitten, S^nb einem t)egnid)en ßbriften
ift gemalt geben ^ü urteilen ob id) bierljnnen ba'o luort,
önb ben benell) öotte§ anjetjgen n^erb ober mein ci)gne
met)nung ; -) 3ttmt ic^ mit aud) bebingS met)B einen ijeglidien
gebeten t)aben, bife fd)ritft mir ,^it gut jti t)alten, bie itje^I
|i(^ fet)n menfd) entid)ulbigen mag, ba§ er nicftt abgetretten
jet) üon Öott, tjnb üon bem mege ber gcred^tigfe^t, onb
funber ätuetifel ferner unter ünn^ aßen ift, er ^abc noc^
1) Eingesetzt für metinen. ') 1 mcntmgn, 2 mainungcn.
136
gu betn tüenigften ein fturf fein§ groffen baidm§ Qnn fernem
augc, 5ßnb barumb foHen wir biffirf) bnferc gebrerfien gerne
^oren, fie fein g(ei(^ fo gro§ fie raoHen, bie Jue^f (5)ot al§
eiin gütluitligcr, alntc(i)tiger artit firf) fo gnebig^» [o 2 "^J fü(f>
erbeüttet ct)ncn ijcßlic^en bcr ha^ begert gcfunbt 511 ntad^en,
Onb barumb fo crfrajuet fid) bidic^ ber am J)6rf)ften, bcr
ficf) am mct)[ten foIrf)cr ^ülff nottürfftig bcftnbet, nemblic^
alle mcnfcf}cn ; •) dnb barumb fo ic^ auff bcr mar^ct)t blet)be,
5U notturfft gemct)nc§ nu|icn ber (Sriftlirf)cn gemetine, ®o
öer^off jd^ gegen nt)manbtg-j ftraff juuenüircfen.
^tem ha§> ®6tt(icb onb natürlicf) gefe|, barauß atte
^ct)ferli(i)e, önb gefaßte redete, al§ au^ bem recf)ten prunnen
^er flieffenbt, grünbent, imb fc^Iiffent fic^ jüfamen, ünb bie
fumma fummarum beß felbigen grunbt? ift burc^ (£f)riftum
unfern fcligmacbcr gefielt, bie meijnung ncmürf), n)a§ mir
n)öllen, ba§ im^ bie menfd^cn tl)iin foUen, ha§^ füllen mir
^nen ^erjuibcr t^ün.-')
Tarau^ totget ba§ ficf) bcr et)nigen ttjarbafftigenn
gerc(i)tigfeit fialbcn gebürct, aCten menfdien, onb funbcrlic^
ünfe ©bnften, auff bifen etinigcn, reditcn grunbt ,^ü baircn,
2BcI(^§ t)n allen auffricbtungen, ber gemctmen rcDcftfe orbnung
fatiungen, ober anbern I)ol)en puntneffen, biKirf) auff;? bocftft
bemegen, onnb genauen tuerben folt, bann aio ein foIc^§
t)nn auffrid)tung cijner puntncfe nit gefacht luurbe mit
red)ter ©ottcg fordet, 80 lourbe befe red)ten grunb» ücr-
felet, önnb ber bant Oorterbt 511 nac^tetit onnb fcbaben
ben Reuigen fo fDtlid)^ auffrid)tcn, bo t)Dtfft fei)nn nieiiB-
^ci)tt ber uielt fucr; 5(lfo ift and) offenbar, bie mcil mir
ben etjuigcu'*) rechten grunbt baß mort ®ottc§ (barauff
aUein nnljUd) gebajoet locrben mag) nidit gcaditct baben,
ha'Q bcf5balben alle tmfcrc paiue, auff cDnen fanbidjten,
böfen grunbt gcfteltt fctinbt : 2Bt)r iinbtcrftüt3en bie bofen hawc
lüie ioir iüöHen, fo mag bod) ber ferner bie Icngc beftcl^en.
^) ncniblicö alle incnfri)C)! 1 Nominativ) bezieht sirli auf den
vorangehenden Relativsatz („und in diesem Fall befinden sich
alle Menschen"). Hinter nnt I)6d)ftcn ist vielleicht ausgefallen
bifec» ar^n§, vgl. die Parallelstelle 141,31. -) 1 lunnanbeg,
2 nncmaut§. ^) Luc. (i, 31. ■•) 2 ncnigen.
137
(Sunber lücrben gü leöft, mitt beni ^6(f)ften fcfioben ber
batületüt fallen mücffen, onnb barfür mag oder menfd)en
lüe^§f)et)t nit f)elffen ; fo fcr tnir nitt 511 (Bot tretten, dnnb
ben felbigen baiüme^fter ömb f)ü(ff anf^red^en, @o ift
aU[aS'']k§> onfer t^ün ganö öerloren; ^c^ ad^t ben
@c^tüebifrf)en 35unbt, nac^ menfd^lidicr acf)tung ^oä) ttnnb
grofe fet)n, 5t6er n)a§ fol e§ bic ©unbt§ nerwanbten |elffen,
fo fie glet)(^ gegen t)ren nnbcrmerttigen, ünb gegen tüeld^en
fie vobUm mit gelüalt t)rcn U)if[en üolbrtngen,') ??nb ober
tuxä) foIrf)§, bie ongered)tigteit unter t)nen felbft merenten,
önb ftercften;2) ^^nb mo^ ^ülffet, jo et)ner ein f)au^ öor
eüfferlidiem regen onb üngemitter üermaret, @o er befe
grunbts, barouff ha^ bau^ geftelt ift, bnb ber murmeffigen
t)6I|ier, t)nmenbig um hawc nitt marnt)m|?t, bann fo ber
grunbt, t>nb öil ber boI^er fant onb bD§ feinb, Sn mag
bafe baufe bie (eng nit befteen, ob gle^cb fein regen ober
mint fctiabet : Sllfo fott biflid^ l)n et)ncr t)gli(i)en auffric^tung
ber 33nnbtgnoffen, ber rec^t gut grunbt, mit anriiffung
@6t(id)er t)ülff gefurf)t merben, 5tIfo ba§ !et)ncm 33unbfeuer-
manbten, ongeret^tigfeit 511 üben miber @ott, önb ben
gemet)nen nüfcen geftottet merben folt; gleirf) mie bie bofen
murmeffigen faulen i^öt^er Don fernen rerfiten met)fter t)n
einem guten pame geliben merben, 5llfo fott t)n et)ner
©briftlidien !^unbtnuf3 biftid^ om l)6^ften dnb met)ften befe
grunb§ margenommen merben, S5nb fel)n üngeredötigfetit,
unter ^nen felbft bulben, imb baffelbig nic^t tin etjuen
frf)Ie(i)ten fd^et)n, funber mitt ber marbcljt, im betrociitung
bo^ aller gematt ber mett ni(f)t nermog einem etjuigen rechten
©l^riften, fo öil fcbabeng 311 tl}ün, als! er t)m felbft tbim
mag burct) abmct}cbung •') ber forc^ten ®otte§, önb barumb
ift and) et}nem t)eglict)cu marljafftigcn iöiberman inl Iel}cbtercr
üngerecbtigfeit imn anbcrnn jü Iel)ben, bann felbft bic boB-
^et)t tbuu, ber ®otlD§ fcfjabet t)me felbft giel)C^ mie ei)n
ftatt, bie ben i)nnerlid^en Srieg batt.
*) Ueberl. nolbrtugn. *) Anspielung darauf, dass sich
der schwäbische Biiud im Frühjahr 1523 den drei Fürsten,
von denen Cr. vertrieben war, angeschlossen hatte, um einige
Beschwerden gegen fränkische Ritter zum Austrag zu bringen
(Bogler 39). ^) Ausgefallen DonV
138
SBir folten txüiä) ct)n et)nige§ SuntncB f)aben alle,
bte firf) befe CS^riftcnn namens bcrüemcn, üicmlic^ ben
Sunbt bcr lict)ügenn -lauff, ben mx alle gefc^rooren ^aben ;
t)nn bem felbigenn S3unbtt ijabenn iüt)r bie [aS**] I)6c6ft
öer{)el)f^ung ') ber ewigen belonung, Sitten benen bie folc^en
bunbt'-) mit e^nem luar^afftigen glauben onnemen, bie
fet)nbt emiger feligfct)t oerfirfiert, dnnb mog fet)ner ber
\old) bunbtnüfe mitt ct)nem rccfiten glauben annt)mbt üer=-
bompt tücrben, barfür ift önfe Sf)riftu§ gut önb bürg, S;ar
gegen ift atten bencn, bie folc^e pünbnufe ber ^et)Iigen
3:auff, nit mit et)nem lüorcn glauben annemen, bie ewig
t)etti(^ 3j ^traff t)crt)el)f(i)en ; SIber bog rec^t ^e^c^en, ha bet)
tt)ir dnB felbft öor glaubig crfennen mögen, ober üonn
anbern erfant luerben, baö ift bie rec^t, öngefelfcfite liebe
gegen ©ot önb atten mcnfcben, ha^^ ift bie rcdit früdit
eines re(^ten glaubeng* : 5.^nb fo gleic^ ber mcnfcf) mangef ber
liebe ^ü @ott trnb ben mcnfrfien pnn l)me befinbet, nit ober
rcenig, ba» t)rret ober t)inbert teuncn rcd)t glaubigen, ber
(Sott teglid), luie er fol, ömb bie gnabe bcr notfumenben
liebe bittet; atte onbere tuercf bie nicf)t 511 nut^ bem nerfiften
gerid)t fet)nbt alfe bie fa(frf)cn @otte§ bicnft, bie itcrfertten
9t6mifd)en, 53epftlic^enn meffcn, bie ') ^löfter mib bot)en
ftifft, SBalfarten, 5ßnnb ^blaBftifftcn, fambt beffclbcn anbang,
bofe ift atteS mart)afftig, 3:eüffctifcf) üorfüerung, ünb betrieg,
^ie burc^ ©otlirf) gnabe flar offenbar ift.
Qtem lüie macf)t ttn§ bie t)Dcf)ft greralidift, nerfüerung
(baruor önfe bie ^et)Hgen "i^roplieten, Gbriftu^ felbft, bie
t)et)Iigen Stpoftetn, gcmarnct baben) flerlidier offenbaret
merben, bonn fie auff bifcn tag, offcntIid)en ift atten menfd)en,
bie fe^en ober boren motten.
2Bie m6d)t burdi menfdilicbc ncrnunfft tferlic^cr^)
dwai aufegefproi^en, ünb gefagt merben, bann baf? (ibriftuv
bcr munbt bcr mar^el)t auf^trugfüd) gefagt unnb burcö
fet)ne Stpofteln auff ba» ftarcft bezeuget, baß bie Sifd)off
0 2 üer:^ai)ffung. '-) 2 3lÜeg (sie) .... foßid^en | en
bunbt. 3) 2 tiellifd). ') Fehlt in 2. ^) 2 flÄrlic^.
139
t)n feinen toeg Ferren foHen fein, über ha§ ©riftlirf) ooIcE,')
funbcr alleine fnec^t önb bicner,"-) ^km ha^ )ie [0 4=*] ha§
öolcf aftein mit bem luort ©otte» werben, Dnb nic^t ^erf(^cn 3)
füllen, (5f)riftu§ öerbeüt l)ncn mcnfd)en gebot 511 lernen
bnnb gebeut adein bafe ©uangelion güprebigen ; 'i) 2!arau§
crfinbct ficf) offenberlic^ bic aller j)6d)ft ünnb grerclid)ft
öerfüerung ba bie gefrf)rifft, ünb baB Suangelium öonn
fagt, bann önjerc t)ormct)nbten t)crrcn ber 'Öapft, ünnb
bie Sifcf)Dtf gebietten, ha^ mir fic öor hk ^öc^ften |erren
I)altcn füllen, mir i)abcn muffen ben Sabft ben atler
l^et)ligften f)cl)ffen, ünb üor ben t)6(^ften t)erren über ben
^et)fer l)a(tcn, berglet)c^cn bie folfc^en Sifd)off, Oor ünfer
gnebigft ünb gnebige t)erren, Xae ift offenbar ünb bebarff
ferner belüet)fung, ünb at(e§ t)r (eben, luanbel ünb mefen
ift gang nad) -teüfüfcfiem betrieg gcrid)t, ünb t)ren frac^t
I)aben fic gefüert mit bem 5(Imüfen ünb famrcn fct)niet)B
ber 2(rmen, ber Söitmen, ünnb armen iucl)fen, loiber ®ot
ünb fein t)ct)Iigce; (äuangcüum, ünb regiert t)n bem ganzen
üermetjntten gcljftlid)en ftanbt, ber Jeüfef bnrrf) feiinen
get)ft gcmaltiglic^; ^ä) ml bljcmit an§ rect)ter (£{)rtftlid^er
pflicbt, bem 33a|3ft ünb ben ii?ifd)offen, tremlic^ rabten,
ha^ fic üon t)ren berfdiafften, ünb rct)ct)tnmben abftetien,
ünb fampt allen anbcrn '"Jßfaffcn ünb SDiüncften fid) fctbft
ünb ade t)crfc^afft, gcfeHe ünb 93arfd)afft ber Gljriftlic^en
gemeljne übergeben, barburd) bie felbigen güeter'*) nac^
rechter cre @otte§, ünb 511 bem gemetjncn nu§ georbnet'a)
njerben.
3tem moHen bie aufe bem get)ftlic^cn ftanbt dürften
ünb f)erren, feiin ünnb bictjben, bafe mögen fie tbün üon
t)ren üetterlid)cn crbtct)Icn, ünb nit üon ben**) almüfcn
ber 5(rmcn, ha^ ber (Il)rift(id)cn gemet)n, eine» lie^üc^en
Ianbe5 ober ftatt, fnnbcr ijntrag ") ber tjerren, ünnb fünft
n^emantg güuerorbnen güftetjen folle.s)
») 1. Petr. 5, 3. '') Matth. 20, 26 . 27. ») Job. 21,16,
1. Petr. 5,2.3. *) Marc. Mi. 1,5; das voraustehende Verbot
ist wohl nur eine von Cronberj? gezogene Folgerung, ^j Ueberl.
güeter. ^a) üerorbnetV ") bem':' Wie U(), 2 zeigt, denkt
Cronberg besonders an die Stifter und Klöster. ') = Wider-
spruch, Einrede (2 eintrug). **) Dahinter eine Zeile Durchschuss.
140
intern bcr mcftlicfien 6berfet)t, mürbct burc^ ha§> (Juan»
geliinn ganfi ntc^t§ abgebrocficn, ben tmbcrtfianen tDur»[a 4*']
htt t)n bem ©uangelio ') gebotten ber obcrfet)t önbertiienig
önb ge^orfam gü jein, and) ben üngerecfiten Ferren fo fer
t)r gebott ntt miber ©ottcÄ gebott rel^cfiet.
3tcm tt)o firf) bte «dürften, (brauen, |)erren, ünnb bie
bom abel-) be^c^roeren luoltcn beB abgang« bc» öormet)ntcn
ge^ftlitfien ftanbc§, non mcgcn beß bae t)r ftanbt gcfc^melert
würbe, burc^ btc mci)nung ber finber, bie aik erbtet)!
^aben rootten, fo t)ncn bie ftifft onb Sloftcr abgangen
tnerenbt, S)a tt)it itf) ben dürften, ©raucn, öevren, ünb
benen üom 5(bel ratfien, ha^ fte gfeijc^ ben erücfiften,
^6d)ften ^et)ben, 311 ber jc^tt ber gemet)nen 9t6miic^en
regirung, t)n ber fe(bigen tiigenbt nachfolgen, nietcfie (äb(en
9t6mer, jeqtlicfte güetter önb ge(t niefit gerechnet baben
öor jre ret)rf)tuinb, fiinber t}re abliefe tugent baben fie öor
^re böi^fte reljcbtuntb gcbalten, onb geachtet, mi Slblicber
trefflicher bauptkiut feimbt unter t)nen getuefen, bie mol
Süniglicfie ret}cf)tumb betten mögen erlangen, 2{ber fie
fiaben a[(et)ne getrachtet nadj ret}d}tumb ber tugcnbt ^n
ntanlicben tabten, nnb ,^ü gemetinem nu^ bicnent fürtreflicf),'')
önnb t)n bcni friebeu bnbcn fie öor bie böcbfte erc gebauten
arfer bawen, onb batt ficf) nicrnialB begeben fo enncr auB
ben nortrefflicfiften, bie aucb non cbtem S^ünigticfiem gefcf)(ed)t
geborn, bnb t)n ormut ,;;ei}tIicf)cÄ gittö geftorben, bav t)on
wegen grer tugenbt iinen groffe retic^tumb jugcredjnet roorbcn
feinbt; 5{ber \m^ ift nott nil oon ben Sblen .'oeiiben ju
fagen, fo ber Son @otte§, ber crlofer ber wc(t, bie ret)cf)^»
tumb ber weit tieroditct, üon bem wir bitlicf) C^jempel
ncmcn, ^^nb berbalbcn bie reiicbtumb ber weit wellt onbtcr
bie retjcfitumb ber tugent fe^cn; 'i^nb fo foId)v gefdiicbt,
fo würbet funber jwciiffcl fctincn ^ ) reditcn 5tblicbcn gemüet,
ber tugenbt bat, an .^etitlidieni gut burd) ®6tlicb gnab
mangeln; 8oIt ni(^t etinem ^ ) 31blid)en gemut, luftiger fein
1) 1. Petr. 2, 13. 18 (, Evangelium'' hier im weiteren Sinne).
-) Steheuder Ausdruck für Fürsten und niederer Adel. *) ünb
— fürtrefltd) steht parallel zu dem AdJ. manlidicn (.in tapferen
Thaten, die hervorragend zum gemeinen Nutzen dienten").
*) fei)ncm? ^) 2 aincn.
141
Xjn et)nem 5(cfer Baiue gü arbeitten, be§ einer gleijcft bcn
eblen 9i6mern, bittic^ ere ^abcn folt, bann ^n ftetiger
fülle« [b l*]ret) effen^ önb trincfens jupictiben, @o bod^
bie füHeret) ') ein lunr^el önb öri'prung ift ber üntugenbt
beB abel« ; ö incin bibcrman gehöret ^ü -) ha^ er fic^ aUei)ne
f^emc cor ben laftern Dnb öntugenbten bic onB @ot 0er«
botten f)at; 3(ber Omb beB njittcn bafe lüir üon ber forest
®otte» abgeraidien, ünnb fein ©öttlic^ gebot gering geac^t,
berf)a(6 fcinbt rair piflicf) burcf) @6tlic^ ftroff i)n fo(cl)en
oorfertten fiin gefallen, alfo hü§ loir ha^ böfe onb fc^enbtlid^
üor gut onb erlief) geac^t onb ge{)a(ten, barburd) oon not-
tt)egen onfer notur fo ganö ?,n beiu böfen gefert toorben
ift, ha^ irf) an mir felbft befinbe, ha^ ficf) meine natur
f(f)empt onb förcbt t)n benen bingen, bie (Xt)riftürf) onb rec^t
feinb, 5(ber t)n ben bingen, bie tüart)afftig bofe, onnb
gle^Biic^^Üf^ fet)nbt, bo ift fe^n fc{)anbt ber roelt; hnxä)
et)n foüic^ö abtretten oon ber forest Öotte» ift gefolget,
ha^ ünfe ©Ott 5ur ftraff ijn ein bo^ oerfert gemüet, onb
t)n begirbt aftcr boBbet)t gcftoffen batt, nad) ber ftaren
niarnung Sancti ^^auli 511 bcn 'JRömcrn.^)
Tic loet)! aber ber almcc^tig @ot, auB ®6tlicf)er gnab,
bei) bifer set)t, onfer gebrechen onb mangel fo njir onfer
fünbt falben gebabt, Onß alfo gnebiglic^ .^üerfennen gibt, onb
bameben ftatt onb jetjt laffet, fo loir aUcin onferen loitlen
bar^u geben, fo Joil er onB t)elffen. So oerman icf) ei)nen
^eglicbcn t)ot)en Onb nobercn, 'Dai' fet)ner bie i}oi)c gnab
@ottee oeract)tcn möftc, 'iiud) fconcr ben anbern an folc^cr
groffen gnab oerbijnbern, funbcr mercr fürber; bann bie
t)o^e gnab ift onfer aller, bie hai annemen, ber ar^t ift
Oerf)anben gant3 loiftig onb berei)t, onB feelig ^ümac^en,
^etjtlicf) onb eioigüc^, loetc^er erfreioet fid^ bif[ict)er am
l^oc^ften, bi^es almec^tigen, gutioidigen ax^ti, bann ber
am t)6cf)ften mit franrf^eit befc^ioeret ift, ^-ßnb barumb bie
lue^l fein ünc^riftlic^er ftonbt auff bem ganzen erbtre^c^
^) 2 füUcre= | , also am Schluss der Zeile; am Schluss
der folgenden: aini)= \ cm (statt atncm): ofFenbar ist nur das
l) vor dem Druck aus der oberen Zeile in die untere geraten.
^) 3" 2, 1 50 (sie). ^} 1, 28 f.
142
ift (and) ben ^Jürcfcn ftanbt nid^t aufegenomen) bann ber
öermetint gei)ftürf) ftanbt, fo foUen bie öon bem fclbigen
ftanbt üüd) biUid) auffg t)6- [b 1 ^] c^ft fic^ mitt lin| erfremen,
ba§ fie gtet)d) ün^ burcf) bic ^6rf)ft gnab @otte§ erloiet
lucrben; S)ie Sifi^off mügen JüoI bcbencfen, wo fie bem
Uiort (Sottet burd^ gnab nic^t entn5et)d^en,') ba§ t)X fechten
balbt ct)n enbe f)aben mücffe.
Stcni mir oon bem ^i^e^en ftanbt, fotten ber gefunbt-
marfiung be^ üermetjnttcn gei)ftncf)en ftanbe§ g(ct)cE) ber
önfern füd^cn tmb begeren, önb fo mir befinben bae bei)
bem meert^et)! berfelbigen, bie erfenbtnufe t)rer t)rrung
nic^tt fet)nn motte, o^tIet)(i)t au^ örfad^ ta§: ber 3reüffe(
t^re t)eröen 511 !^arbt befeffen :^at mit bem get)|, berbafben
fie Qre befi^ung ber berfcftafft önb reiid}tumb nit gern ner-
laffen, fo follcn mir mit jnen bcr{)alben ein briibcrlicb mit-
Iet)bcn baben, tmb mit groffer fiirfirf)tigfeit mit ijnen ^anbeln,
mie man pflegt gegen anbern befcßnen üon bem Jeüffei
giitianbeln, benen man gern 511 ^rer ericbigung belffen
motte, önb mir foden ünß auffg boc^ft beftciffigen, bie
rcd^t mart)afftig brüberlirf) liebe gegen t)ncn jücrjetigen,
önb bemetjfcn, ünb mir füHen imfe auff§ bödbft t)crf)iiten,
ha'ii mir önferm getiti fein ftat geben, in ber begirbt ber
gcnentten ge^ftlirfien güettern.
2Bir feben offcnberlic^ ben groffen fcbaben unn ber
melt, benn bie begirbt frembber gütter gepiret,'-) i^nb barnmb
fol fet)nem er fei) t)orf) ober ni)ber geftattet merben, feinci^
gefadeng mit ben güettern ^übanbetn, ®unber maß t)n
t)eglirf)en lanben, gebietten, ober ftetcn, bnrcb ei)ne Sriftlicbe
gemeine (mie bieuorgemett •^) ßriftlicb bcfdbloffen nnb genmdit
mnrbet, ba^ blel)bt bitlirf) barbei), imb bem nad}, mo fei)n
©ötlid) i)nbterrid)tnng, imnb btt bei) ben geiiftlidien ftanbe
perfonen t)elffen motte, l)re lirrung ,^iibcfennen, Dnb oon
ben giittcrn absiitretten, So fotlen mir mit güttcnH) oor-
betrad)tem 5el)ttigcm rabt, 511 ben felbigcn oerftorften önb
befeffenen menfdien gret)ffen, mie baf? am gefdiirffeften önb
nü^^Iid)ftcn erbad)t merben mag, barmit mir öon jrer ön-
gere(^ten $:t)rannel) erlebigt lücrbent, boc^ atte§ mit brüber-
1) Vergleiche den Titel. -) 2 gcbürct. *) Bezieht
sich auf S. 139, 24 ff *) Ueberl. guttcn.
143
lieber ücrfc^onung, So üil bie [h 2*] notturfft önb billig«
fet)t erleiiben mag.
^tem tinffen fic bie öormct)titten get)ft(id^en |}erionen
felbft einen beffcrcn weg an3ii5cl)gen, fo fotten inirfe gern
^oren, önb bie facf) nic^t überet)(en, 5)ocf) ba? foHii^»
et)Ienbt, önb t)n ber jeit gefc^ee, bann bife iad), toil ni(f)t
langen ouff^ug nemen, bann ttjir roiffen nic^t, ob ünfe @ot
lenger luartten rooUe, mit ferner graufamen ftraff bomit
er huxä) bie ^6d}ft fetine gücttigfeit, auff önfere befferung
gnebiglid) berjogcn i)at; 8onber bieme^I bnfe ha^- ®6tlic|
mort aljo flar offenbaret ünfer tiodiftc tirrung, fo gebürt
onfe, fo t)i( mere tmb groffer forg gütragen, bomit loir
onfere oorbintte ftroff burc^ ©etliche gnab üon onfe ab'^
n)cnben mcgcn.
^d) ermane {)iemit etjnen ^eglic^en ber etjn Srift fein
loil, ha§> fort me^er ') feiner ben pcrfonen uon bem öor^-
meinttcn geQftUcf)en ftanbt, alB üon t}re§ falfc^en ftanb§
loegen get)orfam tt^iber bafe gebott @otte§ (ciiftcn iroflc,
onb bafe felbigc frct) auff mid), Onnb fofc^ mci]n fcbrei)ben
tril icf) off entlief) üor aficr mcnigüc^, ünb tnic etincm
frummen C£f)riften gebürt üortretten onb öortetibigen mit
grunbt befe (£uangeUum§, onb tt)o id) beBf)a(b tmgerec^t
befiinben mcrbt, fo mit idi fein ftraff flicken, S5nb icf)
ermane ^icmit el)nen t)egUcf)en ber gnab bat bie marf)ei}t
an tag jübringcn, ba§ er bart)nne nit feümig fet), Xann
fo wir onfcrcm fampff genug tf)iin lüöffen gegen bem Jcüffct
bem tüir miberfagt f)aben jn ber 2^auff, fo müeffen Juir
nacf)trucfen t}n bre(^ung ber fel)nbt fpi^, ®o toir bocfi,
fet)cn onb bcfinben, luie geioaüiglic^ ha^ mort gotte§ burc^=
bricf)t, ünb ber fet)nbt bauff gan^ ^urtrcnbt onb abtuet)cf)cn
rourbet, oor ber frafft befe affer b6(f)ftcn cioig bfct}benben
raortt ®ottc§, burcf) irefticf)§ mir ben fi)g bebatten toerbcn
511 Onferem eiuigen f)et)( Stmen. Xatum (^rei)tag§ nad^ |
SJiarie SKagbafeno, 5tnno2). 9J?. 5). XXIII.
1) 2 für^in mcr. -) 1 5(uno. Sonst herrscht Ueberein-
stimmang in den Subscr.
144
Xiy. Persönliches Yorbriiiffen
vor dem Kaiserlichen Regiiiieut zu
Nürnberg.
(11. Angast 1523).
[a l^J/tTD^ebige önb gönftige {)crren, @!o ij't 2)octor
II I Jfieüngm ') bcm 3:riertld^en Gan^Ier, ber albo
511 gegen, jn bcm loblii^en ^et)f erliefen 9iegi="
racnt figet, IüoH luiBürf), tok treiülic^ bcmüetigfUc^ önb
<I£)riftIic|, ic^ fet)ncn i)errcn Don Ariern munbtlic^ önb
fd)rifftlic^ 2) ermanet önb geiuarnet fiabe, mit flarer roax^
!^afftiger anäet)g, au\i bcm {)ct)Iigcn Guangclion, ba^ fein
ftanbt önnb fürncmcn boijnne er ftei)c, 3o er bo i^nne
Beharre, mcr roiber ®ot önb fein fjciiligc^^) ©uangcUon
fen, bann feine§ 3:ürcfcn ober offcntlirficn öerleücfenten
Gfiriftcn ftanbt, fcön tan ober mag; önb foIrf)c met)ne
marnungc, i)üb icf) nit gett)an, aufe nei)bt ober auB ön*
norftanbt, jDasi bezeug ic^ mid^ mit bcm tav id) berfelben
^ei)t, mic^ teljner öngnabc ,^u bcm S3if(^off öon Girier
öorfef)en *) gcfiabt, 3u bcm anbren, fo bin icf) nocf) millig,
ha§> iä) bicfelbe mei)ne anjcljg önb marnung, bie ict) fcf)rifftlic|
önb munbtlic^ gett)an, war fein, bcmctifcn löiti, önb tt)ü
l^^rauff bife nac^folgenbe martjafftige anje^gung, 2)arau§
') XI)üengin oder, da ruhd. üe nicht selten durch üe
wiedergegeben wird, 2f)iicngin? Gemeint ist Heinrich von
Thiingen. -) Schriftlich hat Cronb. ihn gewarnt in der
Aufkündigung seiner Lehnspflicht (gedruckt bei Mende S. 83),
mündlich, wie aus dem Schriftstück hervorgeht, auf dem
Reichstag zu Worms. Die oben angeführte Aeusserung (dass
sein Stand und Vornehmen etc.) rindet sich allerdings hierin
nicht. Sie ist also entweder schon in Worms gefallen oder
bei der Besprechung, die Cronb. vor dem Beginn der Trierer
Fehde u. der Aufschreibung seiner Lehnsverptlichtungen mit
den Räten des Erzbischofs gehabt hat (vgl. 4» des in d.
Einleitung erwähnten Marburger Fascikels jSupplicationes").
^) Ueberl. t)ei)Iigen. *) Ueberl. uor fchcn.
145
mein grunbt ünb bie önuerfc^ult bngnabe be^ Sifci§off§
ton Ariern, gegen mir befter baB üerftanben roerbe, 3Sic
Dolgct.
3Gf) bcfennc bnb öorfef)e f)iemit öffentlich gegen aller^
menigflirf), ^o§ ic^ aflcn ünb Qe^Iic^en, bie micf)
angufljrecfien üormetincn, ^ii red)t bnb SIntmort ftekn
Join, 95mb bife nac^folgenbe luarfiofftige Qn,5et)g, loie mir
^ebürt, ^nb bebinge mic^ i) bar mit, 2)a§ id) nl)emanbt§
"bomitt begere 3u fdiaben, bann at)nigf, bnb allein bem
3:eiiffetl, luie ic^ miber jaget i)ab l)n ber Sauff, onb irf)
l^offe f)iemitte anberen mel)nen [ct^nben ^h bicnen, fo fern
"fie öon bem -Teüffel begerenb ab^utrcttcn anff S^riftn§
fet)tten.
©rftlid) fage ic^ fret)e, ba^i gnngfamlirf) offenbar ift,
STa^ ber oonnet}nte @et)ftli^e ftanbt, SfJemlic^ ba§ 33abftumb
^ü 9tom, mit allen fct)nen t)or==[a 2^]met)nten Sifc^offen,
Sie fid) be§ 58iftt)ümb§ iialben, für f)erren onb dürften
«uBgeben t)aben, fampt jren Pfaffen ünb 9Mnrf)cn, at)gentlid^
t)nb fid)crli(i), onb funber jmetifel bie red)te 5(ntirf)riftif(^e
tierfürnnge feinbt, bofür Dn§ @ot, burd) bie '*^ropt)eten,
€f)riftuö fetbft önb feine Stpofteln gclnarnet ()aben; Ta»
Jüiffen, befennen, bnb bejeügen bie alten bnb bie ünber,
Utnd^ bie gelerten bnb 2et)en überflüffiglic^ ; Xarjü linirbct
■foId)§ burc^ bie gnab @otte§, offentlid^ anff bcn Santjcln,
junber alle ibiberlegung,2) geprcbinget, bnb bem ganzen
tjold, ernfttic^ berüinbiget, bnb bie met)! bann uiir, fotd)l
ibiffen, aifo luar^afftig, bnb ber oHmed^ttge @ott, aufe
I)6(^fter güttigtetjt, nit ibid ben tobt be§ fünber«, Sunbcr
t)il met)r, bag mir bn§ beferen, ®erbalb, ®ot bnrd) feqne
l^of)e gnab, bmS borftanbt, ftat bnb ,5et)t, gibet, ^oburd)
mir au^ bnfer f)üd)ften ^abiIonif(^en gcfendnuf? erlebiget
mögen mcrben, ^arnmb mill id) nad) ber gnabe be^ ©nan»
gelij, bie mir bon ©ot geben ift, et)nen furzen l^Kabtfdilag
geben, anff berbefferung aller l)odibcrftenbigen, bie bnrcb
ben ge^ft gotte^, luetjttern berftanbt {)abcn, jn ber mar-
l^afftigen ®6tlid)en fd^rifft.
1) = verpflichte mich, verspreche. '^) Ueberl. iDtberleguug.
Cronberg. \Q
146
f Qtcm nac^ bemc öniinberiprecfilicf) mar ift, ^a§
alle Stifft onb Gloftcr, almüfen bcr 'ävmm fcinbt, 5?nb
roir burc^ bcn betrug be§ 3^eütfe(§, jn bcn öorferten \t}nn
fommcn feinbt, 5((io bas mir, au§ bcn afmüfcn ber armen,
j^ürftent^umen, ^relaturen önb berg(et}d^en gemorf)t onb
beftettgct ^aben, ^ieraetl aber foI(^6 atte«, au§ t)rrung
menfrf)(ic^er öernunfft, gefd^ef)cn ift, n^iber bie lere önb
gcbott, bes tiel^Iigcn ©uangclij, roic m§ bie t)cilige geftfirifft
flärlid^ an^etjget, So ac^t icf)5 üor bas [id)erfte önb bittictifte,.
'^ai aKe 5^ifct)off ^^^faffen imb 9)?6n(^en, fon ben ^erjc^afftcn
gemalten trnb 9iet)(f)t(iümen, fret)^c abtretten, tinb biei'elbc
f)erid)afften unb 9ftet)d)t§umb, etincr (St)riftli(^en gemenne,
mibtcrgeben, ^((fo ha§ [a 2^] ein t)e|(ic^e (Jt)riftltd)c gemet)ne
eqney iie§Iid)en lanbe?, tjerfc^afft, ober ftabt, fxTt)t)e nacfi
i^rent getuifjen, mac^t önb gemalt i)abcn follen, Solcfie ftiffte
onnb ßlöftcr, t)erfc^afft önb güctter (X^riftlicf) juuororbcncn,
jü bem marbafftigcn lob ©ottee, mit öoriet)ung bc§ prebing^
amptÄ, önb barnarf) ,5u gemeiinem nu^ ^en armen not=
türfftigen, nact) geftalt önb gclcgcn^eöt, ct)ne^ tie^^icften
Ianbe§, t)eri(f)afft ober ftabt; '^tuc^ angefet)cn ben groffen
frf)aben, ben bie begirbc frembbcr güttcr, gebiret, 2Bic ön;^
bie tegtic^e erfarunge jeügfnuB gibct, 3o fofi feimen obern
ober ntjemaHbtsi jügclaffen lucrben t)re§ gefallen^, mitt
benen giittern 5Ü t)anbeln, bann fouit bie (Xt)rift(icf)c gemeimc
an t)ebem orte, bcri)alben C£t)riftlic£) bc)d)(iffcnt, Tann önfcr
groffe notturfft ift, ha^ mir ön^^ büetten, für bem et)genen
nut;, aiv, für önferm t)Lid)ftcn önb forglid)ftcn feiinbt, Tic-
met)( mir miffen, fouil groffer tticnirer nambafftiger Icmtt
öon gemeltem, forgtlic^en fet)nbt übcrmunben önb fcööblicf)
nlibergelcget morben fet)n, 5(ud) bat boburrf) bie gremlicf)
'2tntirf)riftif(f)e öorfürung, über banbt genommen, 5u cmigen
öorterben ct]ne§ önt^elict)cn öolcf^ an ber 3e(e önnb cbre.
H ^tcm irf) ad)t bifen ange,^ei}gten meg, burrf) anrüffung
g6tti(^er gnabe, önb I)ü(ffe, gan^ Iei}d)tlidi 5U mad]en, önb
311 enbcn fein, 5)iemei( bie marf)eit, mit feiinem (ibrift(irf)cn
grunbe miberfprodien merben mag, i^nb öil perfonen fet)nbt
in bem öormet)nbten @eiftlirf)en ftanbe, bie fclbft ^j barju
1) Ueberl. biefelbft.
147
beging, ba§ fic oon bem Jeüffel cricbiget irerben mögen;
2Bo roir bann ief)en, bas et(id)e mit bem 5cüfliid)en get)i't,
önb bem get)6 511 fiort bcfeffen merenbt, mit bcnfelben fo(t
Srüberücf) get)anbelt merben, 2öie man |)fleget gegen ben
anbem befeffen menfcf)en jii^anbeln.
H ^tem lüil jr et)ner etjn fürft ober fierr fein, önb
bleiben, ba§ mag et)ner tbun, öon fernem öäterücf)cn [a 3*]
@rbtet)U, ünb nit öon ben Sümüfen ber armen, $ßnb et)n
t)e6(ici^er öon bem @ct)ftlic^en ftanbe, bancf bittic^ @ot,
hah er burc^ einen folc^en lüeg, non be§ 5;eüfel^ gefelfc^afft
erlebiget iinirbe.
5ßnb me(ct)er gnabe öon @ott I}at, ein recf)ter ^Bifc^off,
nac^ ber 9tegeII, be§ (5uangeüum§ süfein, ber fol fic^
benügen laffen, raitt 5t)mIicE)er notturfft, bie t)me öon ber
St)riftlic^en gemein, an feinem ort jüuororbent mnrbc;
ein 33if(^off fod fein f)err fetjn, funbcr ein fnec^t, ber
(Jf)rift(irf)cn gemcljn, bie fetbigen mit bem mort ®otte§,
adein iret)bcn, onb nit t)crf(i)en, 2Sic ^etrus 'j gcternet Ijatt.
3d) begere mir fernen rijüm, bet) ben menfrf)en, omb
bie gnabe, bie mir @ott geben ^at, 80 fol mic^ auc^
öerfpottung öon ben mcnfcfien nit t)rrcn, S^nb mir gef)6rt
auc^ bert)a(b, fclin rl)üm 511, bann bie fort^t bat mid) jn
ber roarljeqt onb bem meg gottcs gebrungcn, l^lNnb idi i)üb
fucr mir gefe^en, meine iDibenuertig!et)t, mit bem fiebern
oertramen 5Ü ©ot, bo;? mir bie felbe nit fcbaben mögen:
önb bljn burd) ©otlid) gnabe baraufe erlöfet, otfo ba^ mir
aud) atte mibermertigfcit, burc^ gnabe, (ci)d)t ,5;utragen
fe^nbt, SSnb ob g(ei)d) mir berl)alben Oorfotgung ,^iibanbcn
gangen feinbt ober merben, baio fol mid^ ob got mi(( nit
t)rren, fnnber fürbern ^u mcrer gnab bet) @ot; il^nb mic
mofi idi enbt^jfnnben,'-) ba§ id) ben 53ifd)off uonn Jrier
burc^ mein Sbrifllid) uormannng ,^ü groffcm grl)mme, onb
jorn, gegen mir betoeget babe, 80 bat er mir bodi, nit
metiter fc^aben tt}ün mögen, bann an met)nen ,5ei)tlid)cn
güttern; i^nb bie ract)I er funbertid), at« et)n baubtglibt,
be§ (Jnbtidirift^, mit feiner tl)at, fid) bemetifet, 2o luit id),
al§ e^n gering geübt (£f)rifti et)nen gei)ftlicben fampff,
0 l.Petr. 5,2.3. ^) Ueberl. entbpfunben.
10*
148
gegen t)mc, aud) gegen bcm Sabft, ünb aden üormel^nbten
Sijd^offen annemen, @d tüil iä) boc^ mitt ber ^ülff ®otte«,
gegen jncn öil firfierer önb gemifjer beftef)en, bann ber
\a3^] (gblc 9t6nier, ©cipio gegen bem i^")ambatl jn [igt
beftanben ift; önb äfigleici) luie Scipio, fet)n fd^erai)e gefiabt,
feine fe^nbc, alle feine lüogenbergf, önb i)6re befic^tigen
guloffen,') Snfo löiti icE) öil weniger oud) feljn fdieiü^e
tragen, öor bem ^Teüffell önnb feJjnem Slpoftolifd^en f)auffen,
r\Kt)nm-} troft äüoffenbaren, ber et)ntgf önb allcine t)m
luort ®Dtte§ gan| fid)er ftef)et; '^ann bei) mir ift fe^n
forge, ba§ i^ önterligen möge; ^ien^et)! @ot für mi(^
ftcet, (So mag mic^ an meinem figf, nit i)t)nbern ober t)rren,
ber 3et)ttlid)e öorluft, Iet)b§ önb giitg, SIbcr bo gegen öer-
mögen bic gebad)ten fe^nbtc, !et)nen troft, ober t)Dffnungc
Ijabcn, 511 t)rem figf, So baö luort gotte^ alfo frefftigflid^
übcr^anbt genommen'^) f)at; i^nb barumb fo muffe,-*) ber
öormeljnbt get)ftli(i) t)auff, be§ triegc§ önberligen, gleid)
Sucifern, ba fuer mag fie fein gcioalt, ber loclt fcf)ü|ien,
®i^ fet) bann ha^ fie firf), frciibe öor gefangen erfenncn,
önb öon jrem I)errcn bem Jeüffcl, bnrcf) @ötlid)e gnabc,
abfallen, önnb 311 (5{)rifto obgemciter mafe, önb met)nunge
bcmiittigflid) tretten, mit öerlaffung ber Ijerfi^afften önb
be§ gemalte, bo 311 fie fct)n rerf)t I)aben: Sßnferl fei)nbe!»
be§ 3:eüffel§ betrieg! önb falfd), ligt marlidö am tag, önb
ein t)e^Iic^er ber ba§ öorftct)et, ber mag fid) burc^ anrüffung
@otte§, be§ Jeüffcl^ f)auffen leijditlid) ertoeren; ^sä) bin
eljner au^ ben geringen öorftcnbigen, aber nid)te^ befto
weniger, iuet)fe id) mid) öonn ben gnaben gotte^, in bem
I)ct)Iigen (äuangelion, önnb t)et)Iiger gcfd^rifftt fo gcgrünbt,
ba^i id) mid^ füer fetjncm Siedeten, ober fner fcl)nem gemalt
ber melt nid)t förd)te, S3nb mid^ fol ber tobt mit ber
0 Diese von Cronberg wohl einer Anekdotensammluug
entnommene Notiz geht auf Livius XXX 2',) zurück : Inde [von
Zama] praemissi speculatores cum excepti a custodibns Romanis
deducti ad Scipionem essent, traditos eos tribunis militum
iussosque omisso metu visere omnia, per castra, qua vellent,
circumduci iussit; percoutatusque, satin per commodum omnia
explorassent, datis, qui prosequerentur, retro ad Haunibalem
dimisit. *) üeberl. fenncn .... mcnncnt. *) Ueberl. über
I)anbtgenommen. *) nuife'-:'
149
l^ülff gotte§ t)nn bifer farf), et)n J)arbreQt nit ^t)nbern, Stber
@ot ben forest ic^, tote i(f) frfiuIbiQ bin, ünb barwrab fo
fc^Iag ic^, bie menj(^It(f)e ford)t ömb bcr forcfit &otk§
lüitten Ij^niuegf, mit erbietung, ba§ 5ubenjet)fen, tüie einem
frommen getaufften ©Triften 3Üfte^et.
[a 4*] ©nebig trnb gonftige Ferren, SBo^e @. @. ünnb
gonft, mit 9te(^tem gelüiffen ortet)Ien werben, aftcin nad)
bem anfefien ber marf)cit be§ lüort Q^oteS, bem et)n ^c|{id^er
S^rift t}n ber Sauff, gefd)lüorn ift, @o werben, @. ds. ünb
gonft bifc§ fürbrengcnä, 2BeId)6 burd^ mi(^, eignen armen
öerijogten gcf(^id)t, nt)t üorat^ten, ^n betrac^tung bie Ijo^e
gnabe,') bie @ot t)n allen benen würdet, bie f eignem Wort
feftigüid) glouben ; Qrf) acfjt auc^ nic^t t)od), ®a§ mir bor
t|or^et)t äiigemeffcn wt)rbt, 2(uc^ 311 erlangung meiner
gütter ^^nberüd) ift, ^Da^ id^ mid) be^ mortg (S5otte§ fnuil
befümmer, önb anneme, ^Die wel)( id) fieser bt)n, mel)nem
@d)öpffer tnib erlofcr, baburd) 511 gefallen, iönb barumb
alle bie wetjK, bie Verfolgung über ba^ Wort ®otte§ gef)et,
Onb ber 3lntid)rift alfo 9icgirt, ©0 gebütt mir nit jü^»
fc^metjgen, onangefct)en loa» mir, befetialb, Iet)b§ önb güt§
Jialben fc^aben!§ güftetien mag; ®ann bie gnabe bie mir
öon met)nem @d)5|5ffcr, ünb erlöfer, üort)eQfd)en ünb geben
ift, ma^t mir mel)ne üerfotgung, fouil mctju perfon axi"
trifft, gan| Iet)d)t, 2)a§ luortt @otte§ ift mcl)n l)crre ünb mel)n
©Ott, SSnnb barumb fo gebürt mir nit, ba§ tjc^!^ beffer
beger 5iit)aben bann mel)n i)err ünb met^n ©ot, ünnb barumb
fo gefd)ee fet)n ©6ttlid)er miKe.
^el)ferlid)§ 9te-
gimenbtg.
i^ntertfjcniger
l^artmübt üon
(Sronbergf.
1) Parallelstelle: ju ^erlangung gnab ünb Iet)blid)cn üor=
trag! (Cr. in einem eigenhändigen Brief an Jakob Sturm 1537).
150
XV. Erijstliclie Sclirift an alle Stände.
(2. Jannar 1524).
J\ graben, f)erren dnb ftctten 5euti(f)er nation, fo
bifer jtit burc^ fic^ feI6 ober burc^ ire boU
f(f)atft önb gefd^icften üff bifcm 9ieic^5tag 511 9?ürnberg
ücrfamlet jeint, ßnbüt id) öartmubt don Sronbcrg inet)n ' ;
önbcrtljenig, gefiorfoni, gebürlid^ önb lüiCIig bicnft. 3?nnb
[ug beucn atten ha mit gu iniffen, 9iarf) bcm-) offenbar
ifl ber önrec^tlicf) gemalt bcn bic bret) fürften, ber S3ifci)off
t)on -Trier, ber ^^falögraff trnb ber Sanbtgraff oon Steffen,
über aik überflüffige •^ ) crbietten, gegen Gronberg önb mir
geljanbelt tjabcn. ünangefetien baö ic^ mic^ ,5ü t)ot)em Über-
fluß ^) öff ber gemelten brtier fürften ■^) el)gne pcrfon 511
red)t erbottcn f)abc, mit bem gebing,**) ta^ id) perfonlid)
für ') bie gcbad)ten fürften meine fe^nb fomen molt, önb
öff ber fürften anflag mein uerantmortung tt)ün, önb barauff
t)r erfantniB Ict)ben, önb 10a» burd) fie gcfprocben luurb
bem luolt icf) önuernian| fuß noc^ fomen, e» betreffe mein
leib ober gut an. 36Iic|5 ^) erbieten ^ab i(^ getban frfjrifft»
lic^ önb burd) münblidb'') fc^idung, 5Ü öor önb nad) bem
bie brcö gcbact)ten fiirften fid) öor dronberg gelegert babenJ'^)
5(ber folid)» fampt anbercn öilen erbieten") baben bie
bre^ fürften mir önb meiner fdjidung 5Ü bem britten mal,'"-)
') 1 meinten, 2 mein. '-) Auakoluth. ^) 1 überflüiiige.
*) 1 übcrflufe. ^) Hinsichtlich der textkritischen Behandhing
des Ä und ü vgl. S. 124, Anm. 2. ^) = Versprechen. ') 1 für.
«) 2 golic^. ») 1 rnftublid). '«) Vgl. S. 104 Anm. 1.
") Die andern Erbieten sind in IX und XII aufgezählt.
^-; Die drei abschlägigen Autworten sind wohl : 1 ) vom
Pfalzgrafen (in Frankfurt, vgl. S. 104 Anm. 1), 2) vom Erz-
bischof (vom Landgrafen war keine Antwort zu erlangen, wie
sich aus 127, 19 ergiebt . :V von den drei Fürsten vor Cronberg
oder genauer nur dem Pfalzgrafeu und Erzbischof, da der
Landgraf die Gesandtschaft überhaupt nicht vorgelassen zu
haben scheint (Vgl. Llmann, Sick. SOS: der dort erwähnte
151
on ') ollen grunb, abgefdöfagcn, 556cr ha§> id) bor ober
Tiad) beficnbigung ber fürftcn nenb§ bricff, nie citiert ober
oud) -) in einiger geftalt üon benen ■'■] fürften ober t)cmants
anberft mit rcrf)t befd)nlbiget ober fünft in einiger tt)ei§
erfiicf)t tnorben bin, ourf) t)nange)et)en ba« Sronberg ('welche!!
tl5 mit Qtüait erobert) Sc^ferlic^er maieftat bnb be§
tRomifd^en reicf)§ etigent^umb bnb onfer atter non Gronberg
önnerteilt 9J?ankf)en geiüefen önb noc^. G^ ^aben oud^
metj'Ta 2=']ne betern bie anbem ftemme bon Gronberg al^
bie ganö nicbt? mit benen ^) brt)en fürftcn 5Ctbün gehabt,
ficf) erbotten in f(^rifften gegen ben fiirften ^üuor bnb ct)e
ft) fict) bor Gronberg gelegert. 9?emli(^ ber maffen, So
fie bie brt) fürften an meinen überflüffigcn ■') erbieten fein
genügen I)aben bnb ficf) bamit nit fetigcn laffen motten,
80 ic^ bann in bie acfit ober für ^j einen fribbrccf)cr erfant
mere ober mürbe, So motten ft) fic^ gegen mir bnb meinem
tt)eit galten mie ber ncm uBgcfünbet ') lanbfrib be§ fal§
int)ielte bnb bßtrucft mit biler bnb groffer bnbertfieniger
bit an bie fürften ,5Ü bor bnb nacf) ber betegernng Gronberg^ ")
l)a« ft) bie fürften bce flecfeng Gronberge be^ reicbe et)gen=
ti^pmb, bmb irer ber anbercn ftemme bon Gronberg toitlen
(beren norf) eine§ tt)cil§ bnfprecfienb fleine tinbcr ft)enb)
berfcf)onen motten, mit biten bnb t)o^cn crinncrungen ber
fürften berpflicf)tungen,'') bie t)crinen jü crjclen nit not finb.
5(ber fot(^§ affes bat bon ben gebod)ten brien fürften nit
ongefebcn motten merben, bnb t)aben barauff Gronberg mit
gemalt erobert, bie burger bnb einmoncr bafclbft 3Ü t)u(bungen
trungen,"Jj meine betern bon Gronberg bnb mirf) bnfers
Ritt der Gräfin v. Königstein, der Gattin Cronbergs und
anderer Damen ins feindliche Lager erfolgte, wie ich vermute,
in Begleitung der Gesandtschaft).
') 2 funber. ^) Aus 2 eingesetzt. ^) 2 ben. *) 2 ben.
*) 1 übcrfli'tffigen. "J 1 für, 2 bor. ") l wfegcfunbct. *) Die
Bittschriften der Verwandten vom Flügelstauim wurden wohl
teils bei Gelegenheit der S. 1()4, Anm. 1 erwähnten Gesandt-
schaften überreicht, teils (wie die l'M).b erwähnte) übersandt.
") 2 öerpflic^ticjungcn. '") 2 getrungcn.
152
alten deterlic^en flamm(ef)en§ Dnb erb« onbetebinget, on-
uerf)6ret, ober af(e öberflüffige ') erbieten trnb onuerfefientic^
nnber aik rcc^t önb lanbtfriben geroaltiglicf) enfe|t önb
üertrungen.
(Sljnen folic^cn nnrecbtltd^en geiualt liab id) tta%t-)
ben ftenben be^ JRomft^cn reirf)B önb irem ÄetiferUc^en
imb reictife regiment gu Diurnberg burd) ein öerfa^te gejc^rifft
bie irf) ü% gcf)ciB ber rt)teri"c^afft §ü j^rancfen öff irem
gemeinen 3) tag üor nerfiftnerfcbciner faBnod)te ju @cf)ipinfurt
ber ritterjc^afft ■») übergeben, 2Beürf)e fc^rifft^j ba fclbft
offentlid) in gegenmerttgfeit ber geboditen breier fürftcn
botfc^afft beriefen morben, SBeHid^e fcfirifftüc^e Slag non
ber geba(f)ten fürften bot=' [a 2 ''] fdjofft ganl3 ünuerantmort
bleiben, 5?nb folicfie mein clag ift burcf) ein botfcftafft bie
mit trefflidjer gat öfs ber rittcrfd)offt nerornet aU halb gen
Dlurnbcrg gcfc^idt tmb ha felbft ber nerfamlung be»
9ft6mfd)cn reljc^e» imb bem fet)|erlid)en trnb reid}» regiment
burc^ gemelter ritterfd)afft trcffenlid) ♦5) botid)atft neben
onberen ber ritcrfdiafft Werbungen ober ontmort morbcn.
9?ad)noIgenl3 ^ab ic^ folic^ mein clag auc^ fdiriiftlic^
gctban bem burd)icud)tigijten cr§l)er^og (Verbinanbo ot§
bem ftatttjalter ^cl}ferlid)cr maieftat. bor auff fein burd^^
(eud)tifeit imb fürftlid) gnab mic^ üor hav Seiferlidi trnb
reic^» regiment bcfd)eiben.') baranff id) im öergangnen fummer
üor Saurcntij 'a) o^ gel}orfam perfönlid^ jü 9Jiirnberg "*) nor
bem ^ei)ferlid)cn imb reidi^ regiment crfdiinen, imb ben
giualt ber fürften, fo fii gegen (Sronberg bee reidi'? eigen-
tt)um oud) gegen meinen netcren nun Gronberg imb mir
geübt,'') nadb ber lenge cr.^elct imb gnügfam fürbradit mit
ber mibertt)enigen bit, mir al^ einem armen •'') üom abet
0 1 übcrflöfftgc. ^) 2 gcciagt. ^) 2 gcmcDncm. *) Also
der zweiten Sehweinfarter Ritterversammlung, die am 25. Jan.
1523 zusammentrat (über die von Cr. überreichte Schrift vgl.
d. Einl. von XI). ^) 2 gcfc^rifft. ^) 1 trcffcnlicli. ') Ueber
Cronbergs Brief an Ferdinand. Ferdinands Antwort an Cronberg
[u. Schreiben an das Reiclisreglment] , ferner über die im
folgenden erwähnte Selbstverteidigung in Nürnberg vgl. d.
Einl. von XIV. "a) =- 9. August. ") 1 3iüvberg (2 ^liurm=
bergf). ^) 1 geübt. '") Aus 2 eingesetzt.
153
bcm aü fein ^ah ünb guter öorgemelter maffen mit ön^
reditem gwalt genommen güöertielffen. ^d^ ijab ourf) bar=
neben ba§ gemelt regiment erinnert metjneS überftüffigen
erbietten§ ba§ ic^ in einer miffiue •) bem regiment ju
gefc^riben einen monat lang öngeferlid^ öor ber betegerung
®ronberg§,2) nemüc^ ,3ü ber ^cit bo ^rang öon Sl^dingen
mein öeter felig nod^ öor Girier gemeft, tmb jü foHcftcnt
fc^riben f)at mi(| geurfad^t ba§ mir buri) üil meiner frünb
Onb gunber funt get^an ift morben bie f)ot)e gefaxte tmgnab
etlicher be§ geiftli(^en ftant§ fürften gegen mir. Sier t)alben
id^ öff fürforg onb gu öor | fommen ben ■^) onrec^tigIirf)en ^)
gmalt ber ^) mir fonber alle borbett)ebigung onb onucrbört
gegnet^) ift, onb borumb bie gcrürt^a) fcfirifft') an ftatt««
l^alter onb regiment t^on,'') onb mein erbietten barinnen gan^
überflüfftg geftelt. 9?em=[a3'^]Iirf) ber geftalt Onb mcinung,
ba§ irf) auff erforbcrung bc§ ftottt)aIter§ onb rcgiment§
gen OJeurnberg rc^tten motte, onb einem et)glid)cn nicmants
o^genommen ba felbft Oor bcm ftattt)alter onb regiment
fonber afle^ geleit 3Ü rcdit ftcn Onb bleiben, Omb alte
fachen bie irf) getjonbelet ticttc mit fd^ribcn, mortcn ober
merden, aber folid^g alle§ bnangefctjen t)at mir Da§ ^e^ferlid)
regiment feinen troft ober I)itff be)ueifet ober erjctigt.")
Stnrf) t)at ha^ fetjferlid^ regiment ,^ii ber seit ber
betegerung ßronberg§ off ha§' ficiffig onbcrtbenig anfüd)en
miner oetern oon (Sronberg (onangefeben ba^ gemett regiment
folirfier onrei^Iic^cr '•') tbabt ber fürftcn onb onfer aller
oon ßronberg oberflüffig erbieten genU(id) mtffen ' '1 onb
beriet entpfangen) ben fürften fein manbat getban, mie ft)
fdfiufbig merent geloefen, fonber nit mcr benn ein |dbled)te
pittfc^rifft ben fürftcn ju gefc^icftJ^)
0 2 9)Jiffiucn. '') Am 10. Sept. 1522 (vgl. d. Einl.
von VIII). 3) 2 ber. *) 2 0m-cd)llid)cn. '•) Auch 2 [lässt
also hier das Mascul. stehen]. ") 2 begegnet. ''a) 1 gcnirt.
'') 2 gefdjrifft. '') 2 gettian. '•') Eine Autwort d. Reichs-
regimeuts wird kurz in d. Inhaltsangabe des Croubergschen
Briefes an das Reichsregiuient bei Mende S. 8H (Nr. IV.)
erwähnt. '") Wohl Druckfehler für mtvedjtlidjcr. ") 2 äBiffenS.
'-) Die Bittsteller waren Frank, Walther, Simon, Jakob u.
Quirin v. Cr. Die Antwort Ferdinands an sie und die An-
geklagten, Philipp und Ludwig, ist in zwei Ausfertigungen
in Marburg erhalten (Nürnberg, 14. Oktober 1522).
154
S)ereit imb onber ürfacf) falben bie offenbar feinb
f)ob ic^ fein f)offnung mögen f)aben etniQ« nü^üd)§ öor
bem Set)fcrlid)cn önb rct)(^g regiment üBaüricEitcn, onb bin
barumb öff bcn abfc^cib fo mir bon bem Set)ferlic^en
regiment lüorben besmal^ nad) fant Saurentij tag ') Don
^fJurnberg abgcfd)et)ben.
S?nb bcmnad^ icf) aber gut miffen trag \)ü^ mic^ ctttirf)
be§ geiftlic^cn ftanb§ fürftcn, nit affein onucrfc^ulbct, fonber
tirfacfien ^aih bie mir biftidier bt) aUcn (5t)riftli(^en ^er^en,
gunft önb luiKen, bann i)a^ ünb üngnab, geberen foltcn,
mit öngnab, nt)b önb ^af^ fo ^art öerfotgcn, bas ft) and),
aliS ft) benn in ber rcgicrung bes 5R6mif(^en retcf)§ nit bie
fleinften geacf)tet"-) feinb, ctlid^e fürftcn ömb bie id)» nit
öcrf(i)ulbct, aftein öff ber felben get}ftli(^en anregen, meine
üt)enb ,^ü mcrben bemcgt, \:)abc ic^ Iicf)tlic^ ab5encmcn gei)cbt,
\)a^ id) bt) angcreg*[a 3^]ter rcgierung barinnen ft) bt)
ben t)6c^ften finb, ge|3ürlid) ■'-) t)ilff gebefomen (bie mir ban ^)
bife£)cr ünb nac^ üerfagt) ober min tjitfeltig ernftlic^ an=
füd)en önb begcren, fein [}offnung I}aben mögen : ber önb
auc^ anber merer örfac^cn önb fonbcrlic^ am f)öc^ften bamit
mein öetern öon (£ronberg oud) mein muter,^) mct)b ^j önb
finbcr') fid) befter löeniger öon mir ^jucfagen babcn bal
ft) minent t)alben in öerbcrbcn biQbcn niüften, 2o i)Qb id)
baruff mit gutem öorbebad)t önb ganzem lüiUcn, mir entlid) ">)
fürgefaßt öor einem orbenlid)en geridjt alle mt^ne hah önb
gilter fampt aller forberung ber leben önb et)gncn guter
ünmtberritffelii^ mtnen eelic^en finberen, fo ebcft idi ba»
l}emer^) getf)un fan, jüübcrgeben önb gcnlUid) inbenbig '")
^emad)en. 58nb ift ber iialbcw mein öubertbenig bemütig
gcbürlid) ") önb bienftlid) flcbcn önb bitten mie fid) mir
gegen einem '-) t)ben ftanb gcpiirt, 3^^ löoflen nad)mal«
uiie biflid) jidjer^en faffen ben önd)riftlid)en önbillid)en
gtualt ber brier fürften, S:rier, ^fal^ önb Reffen, fo f^
1) = 11. August. -) 2 ficinft gcacbtcn. ') 2 cjcpürlicöer.
^) Aus 2 eingesetzt. ^) Clara v. Ilelmstädt. *) Änua (vom
Flügelstamm). ") Hartmuth und Philipp; Walther scheint
erst später geboren zu sein. **) = endgültig. *) Aus
2 (i)mer) eingesetzt. >") 1 in benbig. >',) 1 gc&ürlicl)c,
2 gepürlidö. '^) 2 einen.
155
gegen Gronberg be§ Diomifdicn reid^g e^gent^umb oud^ gegen
mir önb minen öctern geübt ijaicn, önb baruff ernftUrf)
bcrfi^affen ta^ minen finbern önb ücttern all i\ah önb
gilter ]o bn§ mit öorgemcltem gloalt önb mit geferlirfier,
önrccf)tli(^er me^fe öon gemcitcn brien fürften genommen,
cntmcnt önb önBillirf) endogen feint, gen^tirf) raiber ju^
Iianbcn geftelt merbcn, fampt befcrung atlc§ jc^abcnS ben
minc oetern i) önb irf) erlitten ftaben, ^ufampt öoftftrccfung
aller ftraff gegen ben gemelten brien fürften önb iren
Iielffern, fo fic^ ber offcntücfien tt)abt ijatbcn gegen ben
t^etern öon re^t önb norf) öcrmog beö lanbtfriben gcbürt,
bamit minen finbern önb minen öetern öon ßronberg ir
intereffe an foHicfjer ftraff wie fic^ gepürt entrict)t önb
öergnügt'-) merbe.
3Snb bamit mein önfcbulb bcfter mer offenbar mer-
[a4*]be, önb meniglict) mtiffen möge ha^» bie gemelten brei
fürften fampt iren ^elffern feinen grunb, füg ober rec^t
irer geüpten ftanbinng gegen mir gehabt, fo fag id) frei)
ba5 fein Icbenbigcr mcnfd) er fei) bod) ober niberc^ ftant§
mic^ einiger önreb(id)er öiibiflidier ober ftraffbarer t)anbhing
Dnb tbat mit einiger mar()eit befdwibcn mag, i!.Nnb löo
t)emant3 ^od^ •'■) ober niber^; ftanby mid) cötiiger öermürdnng
einer ftraff je fd}ulbigen önberften mürbe, ®o erbiete id)
mid) fo(Iid)§ jeöerantluorten, mie et)nem frommen .^üftect,
önb miti micf) barinnen bauen ha^^ min entfd)ulbigung bö
aften öerftenbigen önb frommen für gnügfam önb öberftüffig
öerftanben önb erfunben mcrben fofl.
il^nb nac^ bem id) aly ein öater mincr finber fdmibig
bin, ben felbigen nac^ mincm beften öcrmogcn mit fampt
anberen iren *) frünbcn ••) für,^efin, barburd) inen redit önb
biftic^y miberfare, önb bamit fö redit önb mol öff erlogen
mcrben. jJ)er glid)en bin icb minen öetern öon (Ironberg
oud) 311 bienen fdjulbig bie meinent batbcn gant3 önncrfd}ulbt,
ben öorgcmelten önrcd}ten gmalt gelitten. Xer lialbcn
ift mein önbertt)enig benn'itig önb bienftlidi bit, mic bie
öor gemelt. 5önb bie mit mein erbieten, fo id) in bifcr
») 1 öeter, 2 öebtern. ') 2 öernügt. ^) 2 ^o^e (sie).
*) 2 metjnen. ^) 1 fvönben.
156
fd^rifft getf)an, öberflüffig ift, önb ic^ ömb feiner miner
^anbiung oon benen ') gemelten br^en fürften ober ^emanß
anbern mit ober offertfialbcn recJ)ten§ Qe mol^ erfüd^t ober
betebiget tuorben bin, SDann aHein mit iren fet)n|brieffen
dnb mit ber ma§ mie tiieuor gemelt, 3o bit ict) afle ftenb
be§ Stomifc^en reid^g önbertf)enigli(^ , bemütigüc^ trnb
bienftlid^, obgemelte t)ngebürtic|e, tfietlic^e ^anblung mit
ernft ge^er^en gefaffen, jeenuegen, Onb jebebencfen, bnb mir
{)ieruff gepürlic^ anttoort bt) bifem botten gegeben, ha mit
id), mefB ii^ ntirf), meiner finber önb üeteren oon Gronberg
Onb minct balben off bife f)ieringemelte angetjg ünb bitt
Oer'=[a 4'^]tr6ften föHe, gebalten toiffen möge. 5}arbt) fo'^)
lüiH id) onc^ alle t)ot)en Onb nibercn off ba§ t)öd^ft gcmanet
^aben, ber tjoi^ftcn pf(i(f)t bie'^a) ein ei)tli(f)er 3) C£brift gegen
®ot ünb bem ne^ften fc^ulbig ift,') On§ in bifcr fad) ju
ber biriic^eit jeuertietff en , ^argü ber pflid^t onb peenen
barinnen fid^ bie ftenb be§ ret)d^§ nai) inbalt be§ lanb-
friben fonberlid) oerftricft, Oerpf(irf)t Onb gebunben (laben.
©eben ^) off famftag nad) bem nennen jorS tag, onno |
Tl.^. ünb. jjiiij.
^) 2 ben. ^) Aus 2 eingesetzt, -a) burc^ bic? ^) 2 i&licöer.
*) Fehlt in 2. ^) 2 : ©eben auf Sambftacj nad) bem | 'Dteliicn 3ar§
tage, S)a man galt nad;i ber | gepiirt C^brifti iniferS f)frn, Xaufent
funf= I bunbert, 3lD'-'i"t3ig onb iner 3nr. Darunter: gn nierer
bcfentbniife bab icb wartmubt i Dan L5'ronbcrgf, biejc meine icbrifft |
mit metner .s>anbt üiiterfcbrieben. Hierauf: 2^enn ^urri)(eud)tigften,
'SJurdjIeud^ttgen, .s>ocbgcpornnen, | .vodjunrbigften, .s>od)Uiivbigen,
SSolgepornnen, (5^b[en, Ö^rn= i murbigen, .s>od)gelerttcu, (f-rfamen,
S^nnb Söeiißen, alten i Stenben be§ 9Jomiicbcn JHeid)», ne^t auf
bem 9{eid)§tage | gu lUormbergf, Anno rfitii". Xurd) ficb felbft,
Onnb 1 3re potfcbnift öerfammclt. Darunter ein Vidimatuui.
157
XVI. Seiidbrief an Spalatiii.
(20. März 1525).
[a2»]/|*' 9?ab ünb frib öon @ott üiiferm Dater fet) eiid)
\lj auuor, lieber i)cxv ünb bruber, 3<i) ^a^ c^ncn
troft brieff Oon cuc^ entpfangen, bo id) fur^
bergangcn ^e^t ^u Sonbetüalb geraefen, be!§ ic^ eucf) freunt^
tieften bandfag, ^enn tr)t)r lüiffen burd) ben gfaraben luar-
bafftig fet)n, bae ber troft, fo nn§ burcf) önb mit bem
uiort ©ottes gefcf)irf)t, übertrifft allen troft, ben bie racnfc^en
önb bie luertt geben fan; Stent alte ret)ct)tumb fo ^nn
ber lüellt finb, ftaben ct)n folcfte frafft nicftt, ^cnn ob
glet)d) iüt)r üon menfcblicfter natur frölic^ merben, fo ön§
öberftüffige ,^et)tlicf)e et)re önb ret)cf)tumb anfallet, 2o ftat
bocf) ei)n foId)e freub et)n fnrt3cn beftanb, benn aucf) offt
berbrufö ') bnb önluft t}nn folcfte önfere frenb ein | fallet,
burcf) fd)Iecf)te jufaHenbe ir)ibbermerticfei)t, onb afle je^t
nenien bie ,^ei^tlid)en frenben fur^e enb, Sßnb e^n iglid)cr
menfct), ber fe^n tratuen nicftt auff onb t)n (Sftriftnnt fe^ct,
be§ enb ift nic^t«, Xenn bie bocbft t)nanffprect)Ii(f) traniricfel)t.
3{ber bargcgen et)n iglicfter recbter (£briftg(ambger-)
ber n^mpt an, hai troftlicft »ort ©otte;?, bari)nncn er
et)ncn folc^cn troft finbet, ber ouff ba§ afler fid^crft ift;
nemlid) fo ^I)ni n)ibbenrerticfet)t trnb uerfolgnng ^ubanben
geftet. So ift er bocf) bes gemifs, ha^ fotrf)« üon ÖJott bem
I)l)m(ifcften üater ift, ber gen)igiicf) fnr ün« forget mcftr
önb Softer, benn \vt)v bitten ünb bcgeren mugcn ; ber felbig
ünfer üater ift alnterf)tig, ünb aflc ftare ünferer fteubtcr
I)at er geödet, banimb \vt)v fi(^er finb, baö altcS ha^ fo
et)nem red^tglart)bigen ^uftanben geftet atle§ ju ünferm groffen
genjQn bienen mu«, 3?nb ha§ enb attc§ ,^n ben bocftften
frenben gerirf)t, S^nb barumb fo luurbet uns afte«, ba^ ün^
©Ott äufdjicft, eö fe^ füe [a 2 ^] obber bitter, burc^ ben
0 Ueberl. berbrnfS. '■') C^^riftßlatrbiger ? [b steht am
Schlass der Zeile, und der Platz für e. Letter dahinter ist freij.
158
glaipbcn alle§ füffe. ^d) fe^e et)n fd)(ec^t gte^c^nie, So
ct)iicr t)nn cijncm bergroercf bajuet, önb gan§ arm ünb
notbürfftig irere, auc^ ein liebe f)QU«frajr) önb mennig
rerfitfcftaffcne finbcr f)ette, önb jo bem et)n foftlic^ er§
troffen töurbe, bas er für ougen ^m berge fef)e ftef)n, 5?nb
bie fic^eri)et)t f)ettc, bas folc^er frf)a| me^r ünb groffer
tt)ere, benn er begcrt obber geiuunbfc^et ^ette. 3^ Öa^l
bafiir ber fclbig önb aße fet)nc öermanten önb gonner
luurben fid] be§ f)ocf) frciüen ünb troften, fo folc^e t)offnung
gon^ fi(i)er önb on allen feie ipere; Xie ixitt)i rotir nu
geiuifg finb, ba^ önfer ^offnnng fo Wqx aus bem tt)ort
@otte§ i)aben, auff ba§ aflcr ficfierft ünb marfiafftigft tft,
ünb aud^ folc^er gnab ünb ftcf)eri)el)t fe^n glet)(f)niö fet)n
fan ünb ünfcr trübfol, lüo e§ trübfal ^ctiffen fotl, fo m^r
etjn fictjne ^eüt f)aben, gemi§Iirf) 3n ber ci)re ©otte-? ünb
ünferm f)0(^ften bct)I bienftlic^, ünb ') bornmb iüi)r auc^
aUc iöibberiuerticfct)t ber lücftt önb beren trübfal für gani
gering önb nicf)tig adjkn foflen, fo to^r bod^ offtma(»
ümb be§ 3Clit(ic^en löiflen eljn groffe frf)iöcre müt)e arbct)t
ünb forgfelticfeiit, fo gering aditen, fo mt)r et)nen f)unbert-
faltigen ober met)rern nu§ bauon entpfa^en.
5(Ifo ift bem acferman fclin l)arte arbetit Iet)rf)t, fo er
t)nn ber erne fet)ne crbaiöctc frucbt noc^ allem lönnbfc^
luol önb rcdit ftcben fibct :c. bee g(ci}d)cn ad)t id) .^. dJi.
ünb bem ertUjcrfeog Jverbinanbo ganti Ici)(^t feiin aller loft/'^)
mül)e, ünb arbeijt, fo auff bifen ^ucf i}nn 9-ltet)Ianb gangen
ift, fo ber fonig üon Jvrandrcijd) baburd) fo I)art niiber*
gelegt ift; ^snb fonbcr ,5met]ffel fo bie ft)g^afftigen tibren
fi)g für t)brem auijjurf geiuuft l]etten, fie nnirben fid)§ liodj
gefremet I)aben, 3]nb alle übre arbeüt, fo burd) gebred)cn
profinanb,-') gutter bcrberg, bunger, froft, önb ber gle^cöcn,
erlitten, gan^ für ge»[a3^]ring gebalten baben. '^Ilbcr
iüi)r lüiffcn unfern fl)g, önb öberiuinbung fo fid)cr ünb
') Die Konstruktion wird aufgegeben: man erwartet:
barumb foUcn unir and) 3C. -) Der Nominativ statt des zu
erwartenden Accusativs erklärt sich aus Croubergs Unbekannt-
schaft mit der lateinischen Sprache. *) Diese Form Cuiit n
in d. Mitte) scheint unbelegt.
I
159
getüifi, al§ fetten lüijre fc^on i^unb t)nn önfern Jienben,
benn tüi^r fiaben et)n folc^e f)offnung, hk nic^t feien mag,
fonbern rot)r finb fo((i)§ oerfic^ert burcf) bas iport ©ottes,
ba§ etüiglidi b(et)bt, bnb raic iüdI roir§ noc^ nic^t fefien,
tüttS lü^r fetjn raerben, fo tüiffen rv^v bod) ba§ önfer
befolbung, fo öng au§ gnaben öcrfprocfien ift, mef)r ift,
benn lu^r mit önfer öernunfft bcgret)ffen mugen, mie mi)r
ha^ flaren grunb f)a6en pm inort Q)otte§, fonberlic^ jun
atomcrn 'j am ai^tcn ünb t)nn ber erften ©piftel 3ot}anni^
am britten.2)
Sieber f)err önb bruber, iii) a<i)t gen^ücf) bafur ha^
fet)n tremcr biener fet)nc§ fierm t)f)m munbfc^en mürbe, ob
ce gIeQ(i) mit fernes Ferren mitten fei)n mDd)t, b^nber
fet)nem Ferren anbcl)mifrf) ^j t)nn fernem i)auf§, önb gutten
gemo(^ ,^u b(ct)ben, fo fctin f)crr fclbft gegen fetjnen fet)nbcn
äoge, Onb ber biener guuor luufte, ba$ fei)n bcrr mit fampt
fet)nen btcnft(cutten eljnen foId)en groffen ft}g begatten
mnrbc, bauon ber J)err ünb oder feijn ^onff, bie t)od)ft e^re
onb obcrfluffige retjcfie |)eutc, gan^ gemi^Iirf) erlongcn onb
bel)a(ten mürben. 5<^ ßct)t es müfte et)n tt)ori(^ter fauler
onb nichts merbtcr biener fcl)n, ber ficf) fet)ncn rootluft onb
faul^et)t Urningen licffe bo {)ei)men ^u b(ei)ben, fo er feiin
anber forg beftc^cn borfft, benn eljn f(et)ne ,^el}t mangeln
ct)neö fei)gen, faulen moÜuftö; 2BiIc|cr mo(t nirfjt oiel
lieber mit onb neben fernem getrcmen f)crren t)unbert ma(
lieber bie fletjne jetit groffen t)ungcr onb fc^merc arbci)t
anncmen, fo er ber gutunfftigen e^rcn onb be^ fQg§ auc^
rei)d)cn pcuttc ,5uuor gemif;? raere. ©^ ift ei)n maree fprid)»
mort, fo ci)ner ,^u | oor tonftc, mo bae crt3 oerporgen lege,
ber mürbe gut bamen t)abcn, onb balb rciicf) merbcn.
\a'6^] 2ßt)r aber fo mt)r bem mort @otte^ g(amben,
fo finb mi}r ünfcrS fijg§ Onb pcut mit onferm berrn ßbrifto
gemi«, barumb fotl on^ and) nic^t befc^merlid^ fet)n, feim
ßreug, ha^ er on§ fo ganlj gncbig(id) auff legt, mit ganzem
mitten gutragen; onb milder loolt t)t)m bod) felbft fo fe^nb
1) Ueberl. 9fiomen. Gemeint ist 8, 18. =*) 1. Job. 3, 2.
3) = daheim ^wörtlich „in seinem Heim befindlich").
160
fe^n, ba§ er t)f)m foIc^S obtüunbfc^en tüolt, fo er§ gtet)d^
mit julaffung önb betüißigung fet)ne§ f)errn ®{)rifti tnol
t{)un nto(f)t, fo ©Ott ber f}err ön§ fo t)od^ i) begnabet |at,
bag tüt)r nid)t aflc^n biencr, fonbcrn ouc^ @ottc§ finbcr,
ünb bnferS f)errn Gfirifti brüber ftnb; önb barumb )o
mugen \vt)x fernen derluft an ber fad^ ^aben, Snfer ft)g
ift gletid) fo gett:)i§, al§ fetten totjv ben juuor l^nn önfern
^enben ; önb boruntb glauben ft)t)r @ott önb fernem Wort,
fo werben n^l^r öns au§ bem ftre^t üon onfernt tierrn Sf)rifto
ntd^t abroenbcn, fonbern öiel mel^r t)f)n bartinn begeren '^)
önb bie fron be§ fl)g§ bauon entpfat)en. ?5ur3) foIc!^§
troftet mid) auc^ t)nn meiner löibberirerticfetit, önb bitt
(^ott, ba§ er bie njibbermerticfetit nid^t öon nU)r nemen
obber Quff f)orcn, mcl)r auff p legen narf) jet)nent ©ottlidjen
lüiKen, ju ber ef)re @otte§ bienet,'') fonbern allein bitt ic^,
ha^ er ntt)r Qnn ädern, fo er m^r gufc^icft, c§ fet) fü§
ober fauer, gnab geben rooll, ba§ mit rerfitem I)erticn, mit
lüarem glaiubpn, önb rechter forcEit (Mottet, anännemen,^)
zutragen, ju ©otttid^em lob, önb gu meinem önb me^ne^
ned^ften nn| ; @oId)§ ^ah iä) end) auff enier troftfdE)reQbcn
oul @otIic|em mort gefc^e^en ^t)niüibber nidEit wollen
toer^alten; ^er almec^tig gebe fernem raort ben fi)g, loie
er gemiSIid^ t^ut, fo gefegen M)x cud^^) mit, 5t93Z@9?.
5)atum montog nac^ Dcuü, ttnno bomini
0 Ueberl. godö. *) Befdöirmen (Befc^ermen) ? ^) fjurtoar?
*) bienent (Part.) ? ^) üeberl. anjuncmen. «) gefqgen mir aucö ?
E5@fe> «|@|s' ■4^h ^©l» ^i&h «2®^ ^®l» *^®s* '4®h <lÄt* «ift
^®P "^^1* *3®l* 4®?* '4^h ^^h- <^^l* «l®f»> «l®?* <s^Ä6>
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PT
1898
Sachs, Hans
Gemerkbiichlein
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